Berufliche Schulen Lampertheim
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Berufliche Schulen Lampertheim
Berufliche Schulen Lampertheim Schulprogramm der Beruflichen Schulen in Lampertheim In sich schnell ändernden Zeiten ist „Bewahrung“ keine Option. Nicht auf Grenzen, sondern Möglichkeiten sollten wir uns konzentrieren. DelphinStrategien Berufliche Schulen Lampertheim, Carl-Lepper-Straße 1, 68623 Lampertheim, Tel. 0 62 06 – 94 09 0 Fax 0 62 06 – 94 03 33, E-Mail: [email protected], Homepage: www.bsl.hp.he.schule.de Gliederung Seite 1. Vorbemerkungen 3 2. Die Beruflichen Schulen in Lampertheim 3 3. Veränderte Qualifikationsanforderungen 5 4. Kernziele pädagogischer Schulentwicklung 6 4.1 Veränderter Lernbegriff 4.2 Unsere Leitideen 5. Ist-Analysen, Soll–Vorstellungen und Evaluationspläne 5.1 Die Teilzeitberufsschule 5.1.1 Wirtschaft und Verwaltung 5.1.2 Körperpflege 5.1.3 Metalltechnik 5.1.4 Elektrotechnik 8 8 9 14 18 23 5.2 Die Einjährige Berufsfachschule für Wirtschaft 24 5.3 Die Zweijährige Berufsfachschule (MA) 27 5.4 Die Zweijährige Berufsfachschule für Assistentinnen und Assistenten 5.4.1 Berufsfachschule für kaufmännische Assistenten/innen 5.4.2 Berufsfachschule für Sozialassistenten/innen 32 5.5 Die Fachschule für Sozialpädagogik 45 5.6 Die Fachoberschule 51 5.7 Die Besonderen Bildungsgänge 61 5.8 Das Berufsgrundbildungsjahr 69 6. Das Schulmanagement 74 7. Die aktuellen Schwerpunktsetzungen 77 7.1 Fortbildung 7.2 Mediation 7.3 Der Religionsunterricht 7.4 Die Bildungsinitiative Networking 8. Eine abschließende Betrachtung 85 9. Unterschriften der Mitglieder der Schulkonferenz und amtliche Genehmigung 88 Anmerkung: Wegen der besseren Lesbarkeit beschränken wir uns jeweils auf männliche Formen von Begriffen, wobei deren weibliche Form (Schülerin, Le hrerin...) subsumiert ist. 3 1. Vorbemerkungen Sind wir eine gute Schule? Ob ja oder nein – woher wissen wir das? Im Übrigen: Was ist das eigentlich – eine gute Schule? Wer soll das beurteilen? Fragen über Fragen bestimmen den heutigen Schulalltag. Alle reden von Qualität, aber von welcher? Qualität ist zum bildungspolitischen Wort des beginnenden Jahrtausends avanciert, wird aber im Bildungsbereich immer noch skeptisch beurteilt. Vor allem im Hinblick auf die Einführung von Maßnahmen zur Qualitätssicherung durch Evaluation. Dahinter stecken oft negative Erfahrungen von Lehrern mit externen Formen von Kontrolle, welche punktuell auf Fehlersuche aus waren und meistens zur Beurteilung von Einzelpersonen (Schüler, Lehrer) führten. Diese Verfahren waren vielfach dem Typ einer Misstrauensorganisation zuzuordnen, die darauf ausgerichtet waren, Probleme aufzuspüren, aber wenig dazu beitrugen, positive Entwicklungen einzuleiten. Eine Misstrauenskultur ist kein guter Nährboden für Wachstum und Entwicklung. Lehrer sind Teil des staatlichen Schulsystems und haben einen gesellschaftlichen Auftrag. Die Notwendigkeit der Reflexion dieser systemischen Bedingungen gewinnt in dem Maße an Bedeutung, wie Schule sich als lernende Organisation versteht und verstehen muss, wenn sie mit den gesellschaftlichen Bedingungen, deren kennzeichnendes Merkmal der Wandel ist, Schritt halten will. Für uns Lehrer stellt sich damit die Herausforderung, sich in unserem professionellen Selbstverständnis als Teil eines Ganzen zu sehen und unsere Aufgaben in diesem Kontext neu zu definieren und zu erweitern. Ausgehend von diesem Selbstverständnis soll unser Schulprogramm zunächst Standortbestimmung sein. Wo stehen wir? Was haben wir geleistet? Was leisten wir? Die Frage: Wo wollen wir hin? ergibt sich aus der Notwendigkeit, dass in einer sich permanent wandelnden Gesellschaft auch die Vorstellung darüber, was Bildung zu leisten hat, einem ständigen Veränderungsprozess unterliegt. Gerade berufliche Bildung ist durch ihre Nähe zu den Anforderungen gesellschaftlicher und ökonomischer Veränderungsprozesse in dieser Fragestellung in besonderem Maße betroffen. Ausgehend von dieser Tatsache haben wir in unseren Soll-Vorstellungen Ziele formuliert, deren Erreichung natürlich evaluiert werden muss. Soll Evaluation mehr als ein Modewort sein, sind Impulse „vor Ort“ vonnöten, Kreativität, Querdenken und Professionalität, Mut zum Erproben von Neuem, Gelassenheit und Zeit zur Reflexion. Aus dieser Perspektive ist unser Schulprogramm das Bemühen, die Qualität unserer Arbeit, die Qualität von Schule und Unterricht zu sichern und weiterzuentwickeln. Dazu brauchen wir Rückmeldung: Schüler und Lehrer, Schulleitung, aber auch Schulaufsicht und das gesellschaftliche Gesamtsystem. 2. Die Beruflichen Schulen in Lampertheim Die Lampertheimer Berufsschule umfasst heute im Einzugsbereich Bergstraße West die Städte Viernheim, Lampertheim, Bürstadt und die Gemeinden Biblis und Groß-Rohrheim. Die benachbarten Großstädte Mannheim und Ludwigshafen sowie die Stadt Worms bieten viele attraktive Ausbildungsplätze in Mittel- und Großbetrieben an. Dies hat schon seit Jahren zur Folge, dass sehr viele Jugendliche dort ihre Ausbildung absolvieren und unserer Schule als Teilzeit- bzw. Vollzeitschüler verloren gehen. Deshalb ist es erforderlich, den Standort Lampertheim im Vollzeitbereich bestmöglich auszubauen. Die Schule umfasst die Berufsfelder Metalltechnik, Elektrotechnik, Wirtschaft und Verwaltung, Ernährung und Hauswirtschaft, Körperpflege und Sozialpädagogik/Sozialwesen. 4 Im Berufsfeld Metalltechnik werden die Schulformen Berufsschule mit Besonderen Bildungsgängen, das Berufsgrundbildungsjahr, die Zweijährige Berufsfachschule und die Fachoberschule der Form B geführt. Das Berufsfeld Elektrotechnik umfasst die Berufsschule, eine Zweijährige Berufsfachschule und die Fachoberschule, Form B. Das Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung gliedert sich in die Schulformen Berufsschule, Zweijährige Berufsfachschule, Einjährige Berufsfachschule für Wirtschaft, Zweijährige Berufsfachschule für kaufmännische Assistenten, Zweijährige Berufsfachschule für Fremdsprachensekretariat und Fachoberschule -Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik. Im Berufsfeld Ernährung und Hauswirtschaft bestehen die Besonderen Bildungsgänge, das Berufsgrundbildungsjahr und die Zweijährige Berufsfachschule. Das Berufsfeld Körperpflege umfasst eine aufsteigende Berufsschulklasse. Im Berufsfeld Sozialpädagogik/Sozialwesen gibt es eine Zweijährige Berufsfachschule, eine Zweijährige Berufsfachschule für Sozialassistenz, eine Fachschule für Sozialpädagogik und eine Fachoberschule -Schwerpunkt Sozialwesen. Zur Zeit besuchen 925 Schüler und Schüler die Beruflichen Schulen in Lampertheim. Sie werden in insgesamt 51 Klassen unterrichtet. Die Verteilung auf die einzelnen Schulformen und Klassen ergibt sich aus der folgenden Übersicht: Schulform Zahl der Schüler insgesamt davon Schüler Anzahl d. Klassen Teilzeit-Berufsschule Besondere Bildungsgänge Berufsgrundbildungsjahr 2-jähr. BFS (Ziel: Mittlerer Abschluss) 1-jähr. BFS f. Wirtschaft 2-jähr. BFS f. Fremdsprachensekretariat 2-jähr. BFS f. kfm. Assistenten 2-jähr. BFS f. Sozialassistenten Fachschule f. Sozialpädagogik Fachoberschule Summe 441 34 39 115 25 40 40 50 102 39 925 25 2 2 6 1 2 2 2 7 2 51 Die räumliche Situation der Schule kann als befriedigend bezeichnet werden. Durch die notwendige Kleingruppen-Arbeit in der sozialpädagogischen Abteilung werden oft kleinere Räume benötigt, so dass auch in bestehende Lehrerzimmer ausgewichen werden muss. Die Schule verfügt über eine gute Fachraumausstattung. Im Schulentwicklungsplan des Kreises Bergstraße wird dargelegt, dass mit finanzieller Hilfe des Landes eine Vielzahl von Fachräumen neu ausgestattet wurden, wobei der Schwerpunkt im EDV-Bereich liegt. Von den insgesamt 925 Schülern haben 135 keine deutsche Staatsangehörigkeit. Die ausländischen Jugendlichen sind in der Schule voll integriert. Zwischen Deutschen und Ausländern gibt es keine wesentlichen Probleme. Die Beruflichen Schulen in Lampertheim haben eine Schülervertretung, die je nach Zusammensetzung Aktivitäten im Schülerbereich organisiert.. Die Zusammenarbeit zwischen Schulleitung und SV war noch nie problematisch, da die Schüler stets als gleichwertige Partner behandelt werden. Um von einer gut funktionierenden Schülervertretung zu spre- 5 chen, müssten die Aktivitäten erhöht werden und die Zusammenarbeit mit der Schulleitung verstärkt werden. Auf welche Art und Weise dies geschehen soll, wird in der Fortschreibung des Programms in Zusammenarbeit mit der SV festgelegt. Die Zusammenarbeit mit den Eltern ist ebenfalls gut. Neben den Klassenelternbeiräten hat die Schule eine Elternbeirats-Vorsitzende und eine Vertreterin. Jeweils halbjährig finden Elternbeirats-Sitzungen mit der Schulleitung statt. Die Elternbeirats-Vorsitzende nimmt regelmäßig an den Gesamtkonferenzen und Schulkonferenzen teil. Das trifft ebenfalls auf die Vertreter der Schülerschaft zu. An der Schule unterrichten 49 hauptamtliche Lehrer, davon 2 Kollegen als katholische und evangelische Religionslehrer mit Gestellungsverträgen. Außerdem sind z. Z. 5 Lehrer mit einem befristeten Lehrauftrag beschäftigt. Ein Kollege ist mit 17 Wochenstunden von der Biedensandschule (Sonderschule) an die Berufsschule abgeordnet und unterrichtet ausschließlich in den Besonderen Bildungsgängen. Zur Zeit sind eine Studienreferendarin im Bereich Wirtschaft und Verwaltung und ein Studienreferendar und ein Fachlehreranwärter im Bereich Metalltechnik unserer Schule zur Ausbildung zugewiesen. Das Betriebsklima an den Beruflichen Schulen Lampertheim ist gut. Die Mitglieder der Schulleitung arbeiten kollegial und gut zusammen. Diese Aussage gilt auch für die Zusammenarbeit mit der Schulaufsicht und dem Kreis Bergstraße als Schulträger 3. Veränderte Qualifikationsanforderungen angesichts sich wandelnder beruflicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen Mit dem Wandel der Arbeits-, Organisations- und Produktionsprozesse im Bereich der Unternehmen haben sich die Anforderungen des Beschäftigungssystems geändert. Gleichzeitig wurden die ökonomischen, ökologischen, technologischen, sozialen, politischen und gesellschaftlichen Zusammenhänge und Entwicklungen komplexer. Die traditionellen Vorstellungen von Betriebs- und Arbeitsorganisation (Trennung von dispositiver und ausführender Arbeit, Abteilungs- und Bereichsdenken, Zerlegung von Arbeitsvorgängen, hierarchische Aufbauorganisation) werden in den Unternehmen zunehmend durch neue Konzepte der Arbeitsorganisation und Mitarbeiterführung abgelöst. Unternehmensphilosophien haben neue Orientierungen erfahren: permanente Optimierungen, Prozessdenken, dynamische Weiterentwicklung der Organisationsformen usw. Eine entwickelte Sozialkompetenz der Mitarbeiter, insbesondere ihre Fähigkeit und Bereitschaft zur Kommunikation und zielgerichteten Zusammenarbeit mit anderen ist Voraussetzung dafür, die Handlungsspielräume und Verantwortungsbereiche der neuen Organisationsformen auszuschöpfen sowie die Unternehmensphilosophien umsetzen zu können. Das Verständnis von Unternehmen als komplexe ökonomische, technische und soziale Systeme, die es unter der Zielvorstellung von Kundenorientierung zu gestalten und weiterzuentwickeln gilt, weist den sozialen und informellen Beziehungen und damit der Unternehmenskultur einen hohen Stellenwert zu. Die Intensität, Güte und Zielgerichtetheit von Informationsbeschaffung und Informationsaustausch zwischen Gruppen und Einzelnen bestimmt ebenso die Qualität problem- und kundengerechter Lösungen wie das Maß an gegenseitiger Unterstützung und des methodischen Handlungsrepertoires bei Problemdefinition und -lösung. Solche Veränderungen im Unternehmensbereich strahlen auf staatliche Verwaltung, behördliche Strukturen und Arbeitsprozesse aus und prägen soziale wie gesellschaftlichpolitische Entwicklungen. 6 Vor diesem Hintergrund muss die Einsicht, dass fachsystematisch vermittelte Wissensbestände rasch veralten und Fachkenntnisse nur ein Teil der zur Gestaltung von Wirtschaft und Gesellschaft benötigten Qualifikationen sind, schulische und berufliche Lernprozesse verändern. An Bedeutung gewinnen: 4. • Denken in übergreifenden, komplexen Strukturen • Verständnis für wirtschaftliche, technische und organisatorische Zusammenhänge • Fähigkeit, Probleme zu erkennen, zu analysieren und Lösungen zu entwickeln • Entscheidungs- und Lernfähigkeit für sich und im Team • Aufmerksamkeit für Menschen, Prozesse und Ergebnisse • Kommunikations- und Teamfähigkeit • Methodenkompetenz und Präsentationsfähigkeit Kernziele pädagogischer Schulentwicklung Angesichts der in Gliederungspunkt 3 beschriebenen Veränderung beruflicher Qualifikationsanforderungen, bedingt durch den immer rascher verlaufenden technologischen und wirtschaftlichen Wandel, verringert sich die Halbwertzeit des reinen Wissens in vielen Bereichen des Arbeitslebens zusehends. Zudem ist es mittlerweile nicht mehr der Regelfall, dass im einmal erlernten Beruf auch eine dauerhafte Beschäftigung möglich ist. Aufgeworfen ist damit die Frage wie Schüler aller Schulformen die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten entwickeln können, um in diesem Prozess auf Dauer zu bestehen, einen ihnen adäquaten Beruf erlernen können und sich im Berufsleben weiterentwickeln können. Um ein beliebtes Missverständnis gleich auszuräumen: Es geht keinesfalls darum, junge Menschen schon in der Schule einseitig auf die Bedürfnisse der Wirtschaft zu „formatieren“, sondern darum, ihnen eine bessere Chance zu eröffnen, ihr späteres Leben selbstverantwortlich zu gestalten. Unterricht, der diesen Überlegungen Rechnung tragen will, wird sich zum einen verstärkt darum bemühen, solche Lernprozesse in Gang zu setzen, bei denen die aktive Arbeit der Lerngruppe im Vordergrund steht und bei denen der Erwerb von Fachwissen eng gekoppelt ist an die Erprobung verschiedener Lern- und Arbeitsformen. Nicht das verfügbare Wissen allein ist Unterrichtsziel, sondern auch sein Erwerb und die Fähigkeit zur laufenden Aktualisierung. Daraus folgen für uns im Hinblick auf die methodische Umsetzung des Unterrichts mindestens 3 Schwerpunktsetzungen für alle an unserer Schule etablierten Schulformen: 1. Die Handlungsorientiertheit von Unterricht muss erhöht werden, d.h. der lehre rzentrierte Frontalunterricht, der höchste Anforderungen an Schüler und Lehrer stellt, ist mehr und mehr abzulösen zugunsten eines Unterrichts, der die Schüler in ihrer Fähigkeit fördert, problemlösendes, selbstständiges Lernen und Handeln zu entwickeln. 2. Daraus folgt die Entwicklung und Förderung von Methodenkompetenz auf Seiten der Schüler. 3. Hieraus resultiert ein erhöhter Fortbildungsbedarf auf Seiten der Lehrkräfte. 7 4.1 Erweiterter Lernbegriff Für die Intensivierung und Erweiterung des fachlichen Lernens ergibt sich damit für uns die Notwendigkeit, unseren Unterricht mehr im Hinblick auf den von Klippert entwickelten erweiterten Lernbegriff zu gestalten. Erweiterter Lernbegriff inhaltlich-fachliches Lernen ♦ ♦ ♦ ♦ 4.2 Methodischstrategisches Lernen Sozial-kommunikatives Lernen Affektives Lernen Exzerpieren ♦ Zuhören ♦ Nachschlagen ♦ Begründen Selbstvertrauen entwickeln Strukturieren ♦ Argumentieren ♦ Spaß an einem Thema haben ♦ Organisieren ♦ Fragen ♦ ♦ Planen ♦ Diskutieren Spaß an einer Methode haben ♦ Entscheiden ♦ Kooperieren ♦ ♦ Gestalten ♦ Identifikationen entwickeln Gespräche leiten ♦ Ordnung halten ♦ Präsentieren ♦ Werthaltungen aufbauen ♦ Visualisieren Wissen ♦ (Fakten, Regeln, Be♦ griffe Definitionen) ♦ Verstehen Erkennen Urteilen Unsere Leitideen Das unter Punkt 3. und 4. Gesagte schlägt sich nieder in unseren Leitideen, die Kernziele unserer pädagogischen Schulentwicklung darstellen sollen. Sie gehen allerdings zum Teil darüber hinaus und versuchen den gesellschaftlichen Auftrag einer berufsbildenden Schule ebenfalls zu würdigen. • Wir sind eine Schule, die berufliche Kompetenz in sozialer und autonomer Verantwortung entwickelt, fördert und einfordert. • Wir begegnen uns in der Schule mit Respekt und Achtung. • Wir fördern die Eigenverantwortlichkeit der Lernenden für sich und den Prozess des Arbeitens und Lernens. • Wir fördern und entwickeln die fachliche, methodische und soziale Kompetenz unserer Schüler. • Wir fördern die Bereitschaft und Fähigkeit zu offenem und vorurteilsfreiem Umgang mit dem kulturell Anderen. • Unsere Schule ist sich ihrer gestärkten Eigenverantwortung bewusst und nutzt dies zu größeren Gestaltungsspielräumen. • Wir engagieren uns besonders für Benachteiligte und helfen ihnen, ihren Platz im beruflichen, privaten und sozialen Leben zu finden. Leistungsfähige Schüler we rden entsprechend ihrer Fähigkeiten in besonderem Maße gefördert. • Wir streben ein entspanntes Lernklima an, geprägt vor allem durch strukturelle Durchschaubarkeit, einfühlendes Verstehen und wohlwollende Ermutigung. 8 • 5. Wir sind eine Schule, die nachhaltig den Kontakt und Dialog zu Gruppen, Institutionen und anderen Beteiligten am beruflichen Ausbildungswesen sucht. Ist-Analyse, Soll-Vorstellungen und Evaluation Schulen besitzen wenig Informationen über die Wirksamkeit ihrer Gesamtleistung, da sie durch die Organisation eines Systems von Schulklassen bzw. Schulformen mit sehr differenzierten Anforderungsprofilen stark fragmentiert sind. Systemische Zusammenhänge und die Implementierung einer Corporate Identity lassen sich an einer berufsbildenden Schule wie der unseren nur schwer herstellen, bestenfalls auf einer sehr allgemeinen Ebene, so wie wir es in unseren Leitideen formuliert haben. Auf der Ebene einzelner Schulformen allerdings scheint es uns möglich, konkrete Zielsetzungen zu formulieren und Maßnahmen zur Evaluation als „Türöffner“ für die Auseinandersetzung darüber, was eine gute Schule, was guter Unterricht ist, einzuleiten. Deswegen haben wir uns entschlossen, das Kernstück unseres Schulprogramms – die Ist-Analyse, die Sollvorstellungen und die Evaluierung der Zielsetzungen - getrennt nach Schulformen vorzunehmen. Wir sind uns im Klaren darüber, dass es innerhalb einer Schule bzw. Schulform viele Bereiche gibt, die evaluiert werden können. Die Fülle der unten genannten Sollvorstellungen ist der Beleg. Nicht alle sind von gleicher Wichtigkeit. Daher muss Selbstevaluation immer die Balance zwischen Wichtigem und Peripherem, Allgemeinem und Spezifischem finden. Die Steuerungsgruppe (Mitglieder siehe Seite 87) für die Entwicklung unseres Schulprogramms ist deshalb der Meinung, Schwerpunkte bei der Qualitätssicherung der Unterrichtsleistungen zu setzen. Deshalb haben wir jeder Schulform in Form einer Matrix einen Evaluationsplan nachgestellt, in dem nur Ziele verfolgt werden, denen die Schulformkonferenz für die nächsten 2 Jahre erhöhte Priorität eingeräumt hat. 5.1 Die Teilzeitberufschule In der Teilzeitberufsschule werden mit 441 Schülern zur Zeit etwa die Hälfte der insgesamt 925 Schüler unterrichtet. Dabei werden die Berufsfelder Elektrotechnik, Metalltechnik, Körperpflege und Wirtschaft und Verwaltung abgedeckt. Die Fachbereiche Elektrotechnik und Metalltechnik arbeiten überwiegend mit den Handwerkskammern zusammen, der Fachbereich Wirtschaft und Verwaltung mit der Industrie- und Handelskammer. Damit wird ein großer Teil unserer Unterrichtsarbeit schon seit Jahren fremdevaluiert, da die Abschlussprüfung für die Auszubildenden anders als in Baden-Württemberg keine teilweise Schulprüfung ist, sondern ganz in den Händen der Kammern liegt. Die guten Ergebnisse bei den Kammerprüfungen bestätigen uns in unseren bisherigen Arbeit. Da die Ausbildungsberufe in den Berufsfeldern noch nicht alle neu geordnet worden sind, unterscheiden sich die Anforderungen an die Auszubildenden natürlicherweise nicht nur in den fachlichen Inhalten, sondern momentan auch in den außerfachlichen Teilen. Deshalb ist bisher eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit noch nicht realisiert worden. Allerdings ist diese Zusammenarbeit für die Zukunft geplant, wenn die zur Zeit angefangenen Neuorganisationen auch im schulischen Bereich abgeschlossen sind. Die betriebliche Realität der Prozessorientierung erfordert immer mehr die intensive Zusammenarbeit von Kaufleuten und Technikern. Dieser Entwicklung wollen wir in der Schule mittelfristig auch Rechnung tragen. Der oben beschriebene Wandel der Arbeits-, Organisations- und Produktionsprozesse in den Unternehmen wirkt sich in der Teilzeitberufsschule unmittelbar aus, weil hier eine direkte Schnittstelle besteht. Die Veränderung der Berufsbilder und Ausbildungsordnungen, 9 die seit einigen Jahren stattfindet und nicht beendet ist, erfordert eine ständige Anpassung des berufsbezogenen Unterrichts und einen intensiven Austausch mit den Ausbildungsbetrieben. Die Lehrkräfte sind einer besonderen Belastung ausgesetzt, weil sie sich zusätzlich zu den teilweise schwieriger werdenden pädagogischen Herausforderungen auch noch sich ständig verändernden Fachinhalten stellen müssen. Kontinuierliche und praxisnahe Fortbildung ist hier unerlässlich. 5.1.1 Wirtschaft und Verwaltung 5.1.1.1 Ist - Analyse Im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung werden zur Zeit Schüler in folgenden Ausbildungsberufen unterrichtet: • • • • Kaufmann/-frau im Einzelhandel ( Stufenausbildung Verkäufer/Verkäuferin integriert ) Bürokaufmann/-frau Kaufmann/-frau im Groß– und Außenhandel Industriekaufmann/-frau Allgemeine Ausgangslage • Ein flexible Einstellung auf die Veränderungen der Berufswelt, Markt- und Kundenorientierung und betriebliches Prozessdenken wird von allen Schülern in unterschiedlicher Ausprägung verlangt. • Neben originären kaufmännischen Tätigkeiten wird zunehmend auch der Umgang mit Technik verlangt (Informationstechnik) • Erhöhte Anforderungen an die Selbstständigkeit, Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit werden an die Auszubildenden gestellt. • Ausbildungsbetriebe sind branchenmäßig weit gefächert. Es gibt Betriebe sehr unterschiedlicher Größe, nur in einigen wenigen Betrieben gibt es betriebliche Schulung. Einige Betriebe bilden erstmals aus. • Unsere Schule hat eine geografische Randlage in Hessen, aber ein großes Einzugsgebiet bezüglich der Wohnorte der Schüler (Hauptanteil Lampertheim, Viernheim, Ried, geringerer Anteil Odenwald, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz). • Die Ausbildung dauert im Normalfall 3 Jahre, je nach Vorbildung ist eine Verkürzung auf 2,5 oder 2 Jahre möglich. Anthropogene und soziokulturelle Voraussetzungen • Die Ausbildungsberufe werden überwiegend von Mädchen gewählt (Anteil 2/3 oder 3/4) • Die Lernvoraussetzungen sind sehr heterogen, weil die Vorbildung der Schüler vom Hauptschulabschluss bis zu der allgemeinen Hochschulreife innerhalb einer Klasse reichen kann. Dementsprechend sind auch die Alters- und Entwicklungsunterschiede. • Die überwiegende Mehrzahl der Auszubildenden besitzt den mittleren Bildungsabschluss • Je nach Ausbildungsberuf ist die Zusammensetzung unterschiedlich. Auffallend ist die Zunahme des Anteil an Abiturienten mit entsprechend verkürzter Ausbildungszeit. 10 • Nicht für alle Schüler ist der Ausbildungsberuf der Traumberuf, manchmal ist er nur zweite Wahl (besonders im Einzelhandel), gelegentlich aber auch Vorstufe zur Aufnahme eines Studiums. Unterricht und Wahlangebote • Der Unterricht erfolgt für jede Klasse an 2 Schultagen pro Woche. Blockunterricht wurde zwar schon mehrfach angedacht, weil einzelne Großbetriebe diese Form bevorzugten. Da diese aber nur einen verschwindend kleinen Teil der Schüler in einer Klasse stellten, gab die ablehnende Haltung der vielen Kleinbetriebe den Ausschlag für die Beibehaltung der jetzigen Regelung. • Es wird Pflicht- und Wahlpflichtunterricht erteilt. Der berufsbezogene Teil des Pflichtunterrichts ist für die verschiedenen Ausbildungsberufe überwiegend nach Lernfeldern strukturiert. Die Grundstufe und die Fachstufe für Auszubildende im Groß- und Außenhandel und für die Bürokaufleute sind fertig nach Lernfeldern konzipiert. Für die Industriekaufleute besteht noch Strukturierungsbedarf. Im allgemeinen Bereich des Pflichtunterrichtes werden Politik, Religion, Deutsch und Englisch angeboten. Deutsch bzw. Englisch wird je nach Ausbildungsberuf in unterschiedlichem Ausmaß unterrichtet. Das Fach Sport konnte wegen Lehrermangels viele Jahre nicht erteilt werden; jetzt ist jedoch möglicherweise eine Änderung in Sicht. • Die Ausbildungsberufe Groß- und Außenhandel und Industrie werden in der Grundstufe gemeinsam unterrichtet, in der Fachstufe werden sie im notwendigen Umfang getrennt versorgt (Rechnungswesen und spezielle Betriebswirtschaftslehre). • Zur Zeit werden 11 bis 12 Unterrichtsstunden pro Woche erteilt. • Die Wahl- und Wahlpflichtangebote hängen hauptsächlich von den personellen Möglichkeiten innerhalb des Kollegiums ab. Nach einer zeitweise sehr angespannten Situation sind in dem Bereich verschiedene Ansätze zu verzeichnen (im EDV-Bereich, verschiedene Projekte, die nur über einen gewissen Zeitraum laufen) • Im Bereich Einzelhandel ist der Bereich Warenwirtschaftssystem wegen personeller Engpässe zur Zeit nicht optimal versorgt. Auch der Bereich Warenverkaufskunde ist wegen personeller Veränderungen im Umbruch und Neuaufbau. • Die Lernfeldkonzeptionen der neuen Rahmenlehrpläne im Bereich Bürokaufleute und Großhandel/Industrie bereiten bei der Umsetzung etwas Schwierigkeiten, weil von Schülern und Lehrkräften neue Kompetenzen eingefordert werden. Außerdem besteht Unsicherheit wegen der IHK-Abschlussprüfung, die zum großen Teil noch nach den alten Inhalten aufgebaut ist. • Auf Dauer angelegte Wahlangebote gibt es zur Zeit nicht. Umfeld/externe Kooperation. • Der Kontakt zu einigen Firmen ist sehr gut und auch regelmäßig. Die Schule bietet einmal im Schuljahr einen Ausbildersprechtag an, der von einigen Betrieben genutzt wird, von vielen allerdings auch nicht. Das persönliche Gespräch (meist telefonisch) aus besonderem Anlass wird eher wahrgenommen. • Kooperationsbereitschaft ist grundsätzlich vorhanden, sie wird auch in Ansätzen zunehmend genutzt (Betriebsbesichtigungen, Unterstützung durch fachliche Ergänzungen 11 von betrieblicher Seite, neuerdings festinstallierter Arbeitskreis Ausbilder/Lehrer im Bereich Industrie und Großhandel). • Die Öffnung des Unterrichts nach außen findet in vielfältiger Weise statt. Externe Experten werden zu Fachvorträgen eingeladen (Sozialversicherung, Betriebsrat, Arbeitsamt, Banken, Versicherungen, Steuerberater usw.). Die Klassen besuchen auch regelmäßig Institutionen außerhalb wie Arbeitsgericht, Verbraucherbratung, Hafenverwaltung, Zoll usw. je nach Projekt wechselnd. Arbeitsbedingungen/Unterrichtsorganisation • Im Stundenplan wird auf Wünsche Rücksicht genommen, Variationen sind bei Bedarf möglich; es erfolgen keine unverständlichen organisatorischen Einschränkungen. • Die Zusammenarbeit im Team ist teilweise möglich, aber sehr zeitaufwändig, da Wohnorte der Lehrkräfte oft sehr weit auseinander liegen. Großer zusätzlicher Arbeiteinsatz ist erforderlich. • Die Abstimmung zwischen Theorie- und Praxislehrern und den Theorielehrern untereinander erfordert besondere Kraftanstrengung, Phantasie und auch gemeinsame Zeit, um den Anforderungen des lernfeldorientierten Unterrichtes zu entsprechen. • Die Personalversorgung ist zwar inzwischen etwas besser geworden, aber immer noch nicht auf Dauer gesichert ( Zeitarbeitsverträge, Referendarsstunden). Außerdem ist die Abdeckung nach Anforderungsprofilen noch nicht ausreichend gegeben. • Bei den Klassenstärken ist eine große Schwankungsbreite zu verzeichnen. In den letzten Jahren ist ein ständiger Zuwachs an Schülern im Teilzeitbereich eingetreten. • Die Ausstattung ist im Hinblick auf angestrebte und erforderliche Projektarbeit für handlungsorientierte und eigenverantwortliche Arbeit der Schüler verbesserungsbedürftig ( Infomaterial, Handbücherei, Moderationstafeln und Material, große Säle). 5.1.1.2 Soll-Vorstellungen Unterricht und Wahlangebote • Gesamtplanung für einen ganzen Jahrgang erstellen • Feste Teams in allen Ausbildungsberufen bilden • Konsequentere Umsetzung der Lernfelder mit mehr Mut zum Risiko ermöglichen • Obligatorische Einbindung von Projekten sicherstellen • Verstärkte Integration von EDV und Sprachen in den Unterricht vornehmen • Englisch im Rahmen einer Zertifizierung aufwerten Umfeld/Externe Kooperation • Stärkere Einbindung der Ausbildungsbetriebe in den Lernprozess gewährleisten • Bisherige Aktionen dauerhaft institutionalisieren und in die Gesamtplanung einbeziehen • Regelmäßige Arbeitstreffen mit den Ausbildern verabreden • Mehr externes Expertenwissen nutzen 12 • Betriebsbesichtigungen verstärken • Weiterbildung der Lehrer durch Betriebspraktika, z.B. in den Ausbildungsbetrieben, ermöglichen • Einfluss auf IHK-Abschlussprüfungen nehmen Arbeitsbedingungen und Unterrichtsorganisation • Anschaffung bzw. Erarbeitung von handlungsorientiertem Unterrichtsmaterial vornehmen • PC-Arbeitsplätze und Internetzugang auch außerhalb der EDV-Räume schaffen • Aufbau einer Videothek mit anschaulichem Informationsmaterial (Verkaufskunde, Produktionswirtschaft usw.) organisieren • Anschaffung eines Warenwirtschaftssystems vornehmen • Im Stundenplan „Sprachenband“ für die Berufsschule freihalten • Die allgemein bildenden Fächer verstärkt in die Lernfelder einbinden • Großen Abstimmungsbedarf der Kollegen wegen der Lernfelder beim Stundenplan berücksichtigen 13 Evaluationsmatrix Teilzeitberufsschule Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung Geplante Maßnahmen Erwartete Auswirkungen Geforderter Handlungsbedarf Zuständige Personen Termin / Zeitrahmen Fortführung der Veranstaltung „Runder Tisch – Ausbilder und Lehrer“ im Fachbereich Großhandel und Industrie. Evtl. Einführung einer solchen Veranstaltung im Bereich Büro und Einzelhandel. Gedanken- und Erfahrungsaustausch von Ausbildern und Lehrern. Abstimmung in allen wichtigen Fragen der Berufsausbildung. Verstärkung der Kooperation Festlegung von Terminen und Tagesordnung. Einladungen schreiben Klassenlehrer der entsprechenden Klassen nach Absprache für einen ganzen Ausbildungsberuf. Zwei Treffen /Jahr. Zum Halbjahresende in einem Unternehmen, zum Schuljahresende in der Schule. Für den Bereich Großhandel und Industrie gilt das schon jetzt und soll so weitergeführt werden. Für Bürobereich und Einzelhandel als Test einmal/Jahr anstelle des allgemeinen Ausbildersprechtages. Erstellung eines Jahres- bzw. 3-Jahresplans für den Bereich Großhandel und Industrie Sinnvolle Aufteilung des Stoffes und der Lernfelder auf das Klassenteam. Vermeidung von ungewollten Überschneidungen. Berücksichtigung der Lernfeldanforderungen und der IHK-Anforderungen in den Prüfungen. Regelmäßige Feinabstimmung des Jahresplanes im Klassenteam während des Schuljahres, wenn möglich in gemeinsamen Freistunden Alle Kollegen des Klassenteams, federführend der jeweilige Klassenlehrer. ab Schuljahr 2002/2003 Im Bereich Großhandel, Industrie und Büro verbindliche Durchführung eines Projektes oder einer längeren Gruppenarbeit Fächerübergreifende Problembearbeitung Förderung der Selbstverantwortung und Selbständigkeit. Training besonderer Arbeitstechniken. Bildung von Projektteams. Fortbildung in Methodentraining bei Schülern und Lehrern. Anschaffung von Materialien und Ausrüstung für Projektarbeit Kollegen in den jeweiligen Klassen, Abteilungsleiter Schulleiter Förderung des handlungsorientierten Unterrichts im Einzelhandel Fächerübergreifende Verknüpfung und Bearbeitung von praxisnahen Problemstellungen unter Einbeziehung von Warenverkaufskunde und Warenwirtschaftssystem. Bildung von Lehrerteams, besondere personelle Entwicklung in den Gebieten Warenverkaufskunde und Warenwirtschaftssystem Klassenteam, besondere Lehrer für WVK und WWS, Abteilungsleiter, Schulleiter jeden Monat oder alle zwei Monate Abteilungsleiter ab Schuljahr 2002/2003 Umfang ist nach Klassensituation und Klassenstufe zu wählen längerfristige Maßnahme, ist ab dem Schuljahr 2002/2003 kontinuierlich zu entwickeln. 14 5.1.2. Körperpflege 5.1.2.1 Ist-Analyse Ausgangssituation und berufsbezogene Vorbemerkungen Der Friseurberuf gehört zu den Berufen, bei denen umfassende Dienstleistungen erbracht werden, die hohe Kompetenzen in den Bereichen Beratung, Verkauf, Behandlung und Beurteilung verlangen. Die Leistungen werden direkt an der Kundin/dem Kunden vollzogen. Die Erwartungen und Anforderungen der Kundschaft einerseits sowie die technologischen Gegebenheiten und Möglichkeiten andererseits legen die zu erwerbenden Kompetenzen fest. Neben dem fachlichen Wissen wird ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, Menschenkenntnis, kommunikativen Fähigkeiten, Kreativität und Flexibilität verlangt. Die Bereitschaft, im Team zu arbeiten sowie das Gefühl für ein gepflegtes Äußeres sind weitere Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Ausbildung. Die Schüler haben in aller Regel den Hauptschulabschluss. Trotzdem fällt immer wieder auf, wie unterschiedlich die schulischen Vorkenntnisse, insbesondere in den Fächern Deutsch und Mathematik sind. Es ist dem hohen Engagement der unterrichtenden Lehrer zu verdanken, dass die genannten Defizite im Laufe der Ausbildung weitestgehend egalisiert werden und somit einer erfolgreichen Abschlussprüfung nichts mehr im Wege steht. Externe Kooperation • Seit 1997 sind durch eine neue Ausbildungs- und Prüfungsordnung die Anforderungen an die Ausbildung deutlich gestiegen. Das hat noch nicht in allen Fällen zu Veränderungen der Ausbildungsgewohnheiten in den Betrieben geführt. • Insgesamt verläuft die duale Ausbildung zwischen der Schule und den Betrieben partnerschaftlich, gegenseitig unterstützend und zufriedenstellend. Die Arbeit der Schule hinsichtlich ihrer Fachkompetenz wird gewürdigt, der persönliche, überschaubare Rahmen des Fachbereichs geschätzt. • Der jährliche Eltern- und Ausbildersprechtag findet samstags statt und kann deshalb von den Ausbilder schlecht wahrgenommen werden. Eltern kommen, bis auf vereinzelte Ausnahmen, nicht zum Sprechtag. Sprechzeiten mit Ausbildern und Eltern werden individuell vereinbart. Die Gespräche werden im Betrieb, in der Schule oder oftmals auch telefonisch geführt. Damit Ausbilder auch außerhalb der Schule Kontakt aufnehmen können, werden auch die privaten Telefonnummern der Lehrer bekannt gegeben. • Die regelmäßige Teilnahme von Lehrer an Firmenseminaren oder an Veranstaltungen der Innung (z.B. Preisfrisieren, Modepräsentationen, Work-Shops, Freisprechungsfeiern usw.) dient nicht nur der Weiterbildung, sondern auch der intensiven Kontaktpflege. • Seit zwanzig Jahren werden Lehrkräfte unserer Schule von der Handwerkskammer in das Ehrenamt als Prüfungsbeisitzer für die Zwischen- und Gesellenprüfungen berufen. Der mittlerweile gute Kontakt zu den dort tätigen Meistern und Gesellen wird auch 15 dadurch deutlich, dass eine Lehrkraft nun schon mehrere Jahre stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses ist. Unterricht / Interne Kooperation / Arbeitsbedingungen • Die neuen Rahmenrichtlinien sind nach Lernfeldern aufgebaut. Ein neu eingeführtes Fachbuch ("Das Friseurbuch in Lernfeldern") folgt diesem Konzept und dient den Lehrern als Grundlage für die Umsetzung. Der handlungsorientierte Aufbau des Unterrichts ermöglicht es, selbständiges und verantwortliches Denken und Handeln der Schüler zu fördern, ohne das notwendige Fachwissen zu vernachlässigen. • Die Zusammenarbeit der Fachlehrer ist beispielhaft. Zu Beginn des Schulhalbjahres erfolgt eine Abstimmung der fachbezogenen Inhalte in Form einer gemeinsamen Planung. Regelmäßig werden (in gemütlicher, entspannter Runde) aktuelle Fragen und Probleme besprochen und ggf. das weitere Vorgehen festgelegt. • Nach der Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen treten die geschulten Kollegen als Multiplikatoren auf, um die erhaltenen Informationen im Fachbereich weiterzugeben. • Bücher und Verbrauchsmaterialien sind derzeit noch in ausreichendem Maße vorhanden und konnten in der Vergangenheit auch problemlos ergänzt werden. 5.1.2.2 Soll-Vorstellungen • Fachpraktischer, fachtheoretischer und allgemeinbildender Unterricht sollte nach Möglichkeit von einem gleichbleibenden Lehrerteam erteilt werden. Die Kontinuität ermöglicht Kollegen aus anderen Fachbereichen ein besseres Einarbeiten. Die Auszubildenden haben eine feste Bezugsperson, welche die Unterrichtsprozesse besser begleiten und steuern kann. Der Umgang zwischen der Lehrkraft und den Schüler wird verbindlicher. • Das Lernen in Lernfeldern soll noch stärker umgesetzt und implementiert werden. Daher müssen weitere substanzielle Rahmenbedingungen geschaffen werden. Hierzu gehört vor allem ein zweiter Fachraum mit entsprechender Ausstattung sowie ein leistungsfähiger PC mit umfangreicher Peripherie, fachbezogener Software und Internetzugang. In diesem Zusammenhang erscheint es erforderlich, ein EDV-Curriculum für Friseurinnen und Friseure - verbunden mit fachtheoretischen Inhalten - zu entwickeln. • Zukünftig soll ein Ausbildersprechtag (Ausbilderabend) spätestens nach den Herbstferien an einem Montag (üblicherweise freier Tag für Friseurbetriebe) stattfinden. Durch regelmäßig geführte Gespräche zwischen den Lehrkräften und den Ausbildern soll in moderater Art und Weise auf die nach der neuen Ausbildungs- und Prüfungsverordnung veränderten Ausbildungsmodule in der betrieblichen Ausbildung hingewiesen werden. • Schüler sollen verstärkt dazu angehalten werden, an Fortbildungen, Seminaren, Kursen, Präsentationen u.ä. teilzunehmen, um die neuesten Trends und deren Umsetzungsmöglichkeiten kennenzulernen. • Für Auszubildende, die in ihrem Abschlusszeugnis einen Gleichstellungsvermerk mit dem mittleren Bildungsabschluss anstreben, soll bei entsprechender Nachfrage das Wahlfach Englisch wieder angeboten werden. 16 • Es fehlt mindestens ein PC mit 19'' Monitor, Scanner und Drucker, an dem spezifische Vorgänge (z.B. Frisurenberatung, Typenberatung etc.) aus der Praxis aufgegriffen und bearbeitet werden können. Hierzu gehören selbstverständlich ein Internetzugang und die Anschaffung der fachbezogenen Software. • Ein zweiter Fachraum wäre ideal, der speziell auf den nicht fachpraktischen Unterricht im Körperpflegebereich zugeschnitten ist und nicht von Schüler anderer Fachbereiche benutzt wird. • Im Rahmen der Möglichkeiten soll auch wieder Sportunterricht in den KörperpflegeKlassen angeboten werden, um den typischen berufsbedingten Beschwerden (Kopf-, Halswirbel-, Schulter- und Rückenschmerzen, Venenleiden etc.) entgegenzuwirken und um den Schüler Impulse zu geben, auch im privaten Bereich Sport zu treiben. 17 Evaluationsmatrix Berufsfeld Körperpflege Geplante Maßnahmen Einführung eines Ausbilderabends (nicht kombiniert mit einem Elternsprechtag) Entwicklung eines EDVCurriculums , Anschaffung eines Computers mit spezifischer Software und Peripherie sowie Internetzugang Einführung von Sportunterricht Angebot des Wahlfaches Englisch Erwartete Auswirkungen Geforderter Handlungsbedarf Gedanken- und Erfahrungsaustausch von Ausbildern und Lehrern, Abstimmung in allen wichtigen Fragen Kontaktierung und Einladung der der Berufsausbildung, Reflexion von AuszubildenAusbildungsbeauftragten den Zuständige Personen Abteilungsleiter Vermittlung von Fachkompetenz, Beherrschen von Handlungsfeldern, die mathematischen, naturwissenschaftlichen und EDV-Kenntnisse integrieren. Der Einsatz des PCs in den Bereichen Kreativität und Gestaltung ist wünschenswert, für verwaltungstechnische Belange ist er zwingend notwendig. Fortbildung von Lehrkräften an spezieller, fachbezogener Software. Vor allem Mitbenutzung des zu erstellenden Computerraums für die Besonderen Fachkollegen, Bildungsgänge, ggf. Abstimmung Abteilungsleiter innerhalb des Schulleitungsteams bei der Ve rteilung von Haushaltsgeldern Prophylaxe gegen berufstypische Erkrankungen am Bewegungsapparat Bereitstellung von Lehrerstunden (wenn vorhanden) Möglichkeit, den mittleren Bildungsabschluss angerechnet zu bekommen Bereitstellung von Lehrerstunden (wenn vorhanden), Angebot im Ve rbund mit allen interessierten Schülern der Teilzeitberufsschule, des BGJ und des BVJ Schulleitungsteam Termin / Zeitrahmen Treffen alle zwei Jahre (evtl. auch häufiger), spätestens nach den Herbstferien, an einem Montag ab 20.00 Uhr, erstmals im Schuljahr 2002/2003 Bis spätestens Schuljahr 2003/2004 wenn möglich, ab Schuljahr 2002/2003 Schulleitungsteam wenn möglich, ab Fachkollegen aus Schuljahr 2002/2003 anderen Abteilungen 18 5.1.3 Berufsfeld Metall 5.1.3.1 Ist- Analyse Struktur und innere Differenzierung Die innere Differenzierung der Teilzeitberufsschule des Berufsfeldes Metall ist augenfällig von unserem regionalen Standort am Nordrand des industriellen Ballungsraums Rhein-Neckar geprägt. Hier, in unserem Einzugsbereich, auf hessischer Seite, haben sich in großer Zahl Handwerksbetriebe, Fahrzeughäuser und mittelständische Firmen des Maschinen- und Apparatebaus niedergelassen. Typische Ausbildungsberufe dieser Unternehmen des Handwerks sind: • • • • • • • Kfz-Mechaniker Metallbauer Maschinenbaumechaniker Konstruktionsmechaniker Werkzeugmacher Gas- und Wasserinstallateure Heizungs- und Lüftungsbauer. Industriebetriebe, die vereinzelt in unserem Einzugsbereich ansässig sind, bilden • • • • Zerspanungsmechaniker (Fachrichtungen Drehtechnik und Frästechnik) Anlagenmechaniker Industriemechaniker Werkzeugmechaniker aus. Des Weiteren wird die Teilzeitberufsschule von Jugendlichen ohne Ausbildungsvertrag besucht. Die Mechatroniker bilden in der Regel pro Schuljahr eine Klasse und bleiben bis zur Gesellenprüfung über dreieinhalb Jahre an unserer Schule. Der praktische Anschauungsunterricht findet u.a. in einer modernen und technisch gut ausgerüsteten schuleigenen Werkstatt statt. Die darin unterrichtenden Lehrer kennen sich bestens mit den neuen technologischen Entwicklungen aus. Sie sind Garant für Kontinuität und Fortschritt und kombinieren ihren Unterricht erfolgreich mit bewährten, herkömmlichen Unterrichtsmethoden. Seit Jahren sind die im Vergleich zur Landesstatistik überdurchschnittlich ausfallenden Gesellenprüfungen unserer Kfz-Mechaniker-Absolventen ein Beweis dafür. Alle übrigen Auszubildenden in Metallberufen besuchen gemeinsam eine, gelegentlich auch zwei Berufsgruppenklassen pro Schuljahr. Auch hier ist durch äußerst qualifizierte Lehrkräfte sowohl im fachtheoretischen als auch im fachpraktischen Bereich gewährleistet, dass die Durchfallquoten trotz ständig steigender Anforderungen gering bleiben. Die für unterstützenden, fachpraktischen Demonstrationsunterricht zur Verfügung stehenden Werkstätten sind zeitgemäß, teilweise sehr modern (CNC-Technik) ausgerüstet. Außer den Metallbauern werden alle anderen Berufe nach der Grundstufe zur Fachstufenausbildung an die Berufsschulen in Bensheim oder Darmstadt überwiesen. Die Fachstufenausbildung der Metallbauer erfolgt in Lampertheim, wobei manche Jahrgänge aufgrund geringer Schülerzahlen als kombinierte Mittel- und Oberstufenklassen geführt werden. Die Betrachtung der Teilzeitberufsschule des Berufsfeldes 01 (Metall) kann nicht losgelöst von den übrigen Schulformen der Metallabteilung erfolgen. Während der vergangenen Jahre wurden kontinuierlich neue Schulformen eingeführt, die der dualen Be- 19 rufsausbildung entweder vor- oder nachgeschaltet sind. Alle gemeinsam ergeben jenes Bildungsensemble, auf das die Öffentlichkeit einen Anspruch erhebt und woran die Effizienz einer Schule auch gemessen werden kann. Weil Ausbildungsplätze fehlten, waren in jüngster Zeit die der Berufsschule vorgeschalteten Schulformen (Besondere Bildungsgänge / Berufsvorbereitungsjahr, Berufsgrundbildungsjahr und die Zweijährige Berufsfachschule zum Erwerb der Berufsfachschulreife) stark frequentiert. Die Berufsschüler – Vorbildung, Arbeits- und Sozialverhalten Entsprechend den angestrebten Berufen stellt sich auch die Vorbildung unserer Schüler dar. Übliche Schulabschlüsse sind der Hauptschulabschluss, seltener die mittlere Reife und gelegentlich der Sonderschulabschluss bzw. das Abitur. Intellektuelle Leistungsfähigkeit auf dem Hintergrund einer möglichst guten allgemeinen Schulbildung sind wesentliche Voraussetzungen zum erfolgreichen Absolvieren einer Berufsausbildung. Mindestens genauso wichtig sind jedoch Lernbereitschaft und Berufsinteresse, denn sie sind ein Schlüssel zur Qualifizierung in der Berufsausbildung und später im Beruf. Viele Schulabgänger, die eine Berufsausbildung antreten, zeigen jedoch erhebliche Defizite in den grundlegenden Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen. Es fällt auf, dass ganz besonders Ausländer und Spätaussiedler häufiger Defizite erkennen lassen. Besonders beeinträchtigend für den Lernprozess ist ein bei vielen unserer Berufsschüler erkennbarer Mangel im Arbeits- und Leistungsverhalten. Diese Entwicklung hat sich tendenziell in den 90er-Jahren verstärkt. Externe Kooperationen Es versteht sich von selbst, dass Veränderungen in all diesen Aspekten der Vorbildung sowie des Arbeits- und Leistungsverhaltens nicht allein von den Lehrern unseres Hauses geleistet werden können, sondern möglichst alle in die Erziehung hineinwirkenden Personen zu beteiligen sind, nämlich Eltern, Ausbilder und die Lehrer der abgebenden Schulen. Der Kontakt zu den Eltern kann aus rechtlichen Gründen lediglich bei minderjährigen Schülern bestehen und beschränkt sich in der Regel auf die einmal jährlich stattfindenden Elternsprechtage, die gemeinsam von allen Abteilungen des Hauses abgehalten werden. Im dualen Ausbildungssystem ist die Abstimmung zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieben nicht nur im Berufsbildungsgesetz verankert, sondern auch eine sachliche, organisatorische und natürlich auch pädagogische Notwendigkeit. Die Beziehungen zu den einzelnen Ausbildungsbetrieben stellen sich jedoch unterschiedlich dar, sie schwanken von „sehr intensiv“ bis „kontaktarm“. Bei der Mehrheit der Betriebe gestaltet sich die Zusammenarbeit erfreulich. Die Kooperation mit diesen Betrieben wird nicht nur in den Prüfungsausschüssen und Innungsversammlungen, sondern auch durch sonstige intensive Beziehungen gepflegt. Alle Theorielehrer der Berufsschule des Metallgewerbes waren oder sind Prüfungsausschussmitglieder bei der Industrie- und Handelskammer oder Handwerkskammer Darmstadt. Sie wirken bei Facharbeiterprüfungen, Gesellenprüfungen oder Zwischen- 20 prüfungen unterschiedlicher Metallberufe mit. Diese Ehrenämter werden von den Kollegen als notwendig erachtet, um Kontakt zum Prüfungswesen der Kammern zu halten. Zwischen Lehrern an allgemein bildenden Schulen und Kollegen unseres Hauses gibt es unterschiedliche Formen der Begegnungen und Aussprache. In der Regel sind sie individuell vereinbart. Bei den Treffen wurden vorrangig Probleme des Schulübergangs, aber auch methodisch-inhaltliche Konzepte, insbesondere für die Fächer Deutsch und Mathematik, erörtert. Mit Lehrern an Haupt- und Realschulen gibt es bislang keine gemeinsamen Arbeitskreise, ebenso nicht mit Kollegen benachbarter Berufsschulen. Schüler mit auffallend schwachen Leistungen, aber auch Spätaussiedler und Ausländer mit Sprachproblemen werden durch außerschulische Institutionen wie „Förderband“, „Internationaler Bund IB“, „EMI 20“ oder ABH-Maßnahmen des Arbeitsamtes zusätzlich gefördert oder bei den Hausaufgaben betreut. Die Zusammenarbeit mit diesen Institutionen gestaltet sich schon seit Jahren erfreulich. Unterricht und Unterrichtsbedingungen Der Unterricht an der Teilzeitberufsschule stützt sich zur Zeit noch auf geltende Rahmenlehrpläne, die für alle Unterrichtsfächer stofforientiert und stoffsystematisch gegliedert sind. In naher Zukunft wird sich der Berufsschulunterricht jedoch in struktureller Hinsicht fundamental ändern. Mit der Einführung des Lernfeldkonzeptes werden ganzheitliche, fächerübergreifende, selbstgesteuerte, handlungsorientierte und in Schülerteams durchzuführende Projekte von den Lehrern zu organisieren sein. Die zur Zeit noch an den Rahmenlehrplänen orientierte mediale Ausstattung der Metallabteilung ist mit der Einführung des Lernfeldkonzeptes schrittweise zu verändern. Die vorhandenen Lehrbücher, Demonstrationsmittel, Modelle, Versuchsanordnungen, Fernseh- und Videogeräte, technischen Wandtafeln, PC samt Software und vieles mehr sind im Sinne einer handlungsorientierten Medienkompetenz zu ergänzen und zu verbessern. Die meisten Medien werden in drei Lehrmittelzimmern der Metallabteilung sowie in diversen Flurschränken aufbewahrt. Einzelne unvernetzte PC sind in der Nähe der Klassenzimmer installiert. Vernetzte, mit Internet- Zugang ausgestattete PC-Fachräume stehen allen Abteilungen des Hauses gleichermaßen zur Verfügung. Die demonstrations- und fachpraktischen Übungsräume unseres Hauses, die für maschinen- und metallbautechnische, aber auch kfz.-technische Berufe zur Verfügung stehen, sind allgemein gut ausgestattet. Hier könnte sich künftig ein Betätigungsfeld für einen Fachlehrer der Berufspraxis eröffnen, der Labor- bzw. Demonstrationsunterricht, idealerweise im Team mit einem Theorielehrer, anbietet. Für Hauptschüler, die zum Abschlusszeugnis der Berufsschule eine Gleichstellung mit dem mittleren Bildungsabschluss anstrebten, wurden in der Vergangenheit Englischund Deutschunterricht als Wahlfach angeboten. Leider kann seit einigen Jahren dieses Angebot mangels Schülernachfrage nicht mehr aufrechterhalten werden. 5.1.3.2 Soll- Vorstellungen Der nachfolgend aufgeführte Maßnahmenkatalog basiert auf den Ausführungen der vorausgegangen Analyse. Er ist als eine Grobgliederung zu sehen, die ihrerseits in kleinere evaluierbare Schritte aufzuschließen ist. 21 Vorbildung, Arbeits- und Sozialverhalten • Die Förderung der Lernbereitschaft sowie des Arbeits- und Sozialverhalten ist eine zentrale pädagogische Aufgabe. Hier müssen konzeptionelle Verfahren beraten werden, wie eine größtmögliche und effiziente Förderung erfolgen kann. Zur Verbesserung des Arbeitsverhaltens könnte ein höherer Motivationsanreiz durch mehr Handlungsorientiertheit beitragen. • Darüber hinaus ist es im Interesse aller am Ausbildungsprozess beteiligten Personen, wenn auch die Ausbildungsbetriebe bei neuen Auszubildenden auf diese Aspekte besonderen Wert legten. Es ist ein gemeinsamer Beschluss der Abteilungskollegen, bei künftigen Treffen von Ausbildern und Lehrern diesen Gesichtspunkt zur Sprache zu bringen. Externe Kooperation • Zukünftig soll ein Ausbildersprechtag (Ausbilderabend) spätestens nach den Herbstferien an einem Donnerstag stattfinden. Die Kombination mit dem Elternsprechtag an einem Samstag hat sich nicht bewährt und wird deshalb nicht fortgeführt. • Gerade im Hinblick auf eine Harmonisierung der Unterrichtsinhalte und -methoden, die den Schulübergang von der Sonderschule, der Hauptschule oder der Realschule erleichtern können, ist es wichtig, Arbeitskreise mit Kollegen aus diesen Schulen entweder zu reaktivieren oder neu zu gründen. Zu klären ist auch die Frage, ob ein Gedanken- und Erfahrungsaustausch mit Kollegen benachbarter Berufsschulen wünschenswert ist. In einer der nächsten Abteilungskonferenzen sollte es zu einer Aussprache darüber kommen. Unterricht und Unterrichtsbedingungen • Um Defizite in grundlegenden Kulturtechniken aufzuarbeiten, wird den betreffenden Schülern aus Unterstufe und Fachstufe 1 eine ABH- Maßnahme in den Fächern Deutsch und Mathematik vorgeschlagen. • Der informationstechnische Unterricht für alle Grundstufenklassen der Kfz.- und Metalltechnik sollte intensiviert und verstärkt in den PC- Fachräumen angeboten werden. • Die Unterrichtsmedien sollten zur Sicherstellung eines handlungsorientierten Unterrichts in den Klassenräumen aufbewahrt werden. Zu diesem Zweck sollten Glasvitrinen angeschafft werden. • Für Berufsschüler, die in ihrem Abschlusszeugnis einen Gleichstellungsvermerk mit dem mittleren Bildungsabschluss anstreben, soll bei entsprechender Nachfrage das Wahlfach Englisch wieder angeboten werden. • Wir erwarten, dass von der Schulbehörde rechtzeitig jüngere Kollegen eingestellt werden. Benötigt werden sowohl Theorie- als auch Praxislehrer. 22 Evaluationsmatrix Berufsfeld Metall Geforderter Handlungsbedarf Zuständige Personen Termin / Zeitrahmen Angebot von Englisch- und Deutschunter- Erwerb eines dem mittleren Abschluss richt alsWahlfach gleichwertigen Abschlusses bei Erfüllung der Gleichwertigkeitsregelungen der Berufsschule (VO über die Berufschule v. 22.04.1993, § 7) Bereitstellung fachspezifischer Lehrerstunden Schulleitungsteam; Fachkollegen, Klassenlehrer der Grundstufenklassen möglichst zu Beginn des Schuljahres 2002/2003 Bildung von Arbeitskreisen mit Kollegen und Kollegen abgebender Sonderschulen sowie Hauptund Realschulen aus unserem Einzugsbereich zur Verbesserung des Schulübergangs Harmonisierung von Unterrichtsinhalten und -methoden, Verringerung der Anpassungsprobleme von Schulübergängern Kontaktierung der Schulen unseres Einzugsbereiches, Terminvereinbarung; Einladung Betreffende Lehrer abgebender allgemein bildender Schulen sowie aufnehmende Grundstufenlehrer Treffen einmal pro Jahr, jeweils zu Beginn des 2. Schulhalbjahres; erstmals im Schuljahr 2002/2003 Einführung eines Ausbilderabends (nicht kombiniert mit einem Elternsprechtag) Gedanken- und Erfahrungsaustausch von Ausbildern und Lehrern, Abstimmung in allen wichtigen Fragen der Berufsausbildung, Kontaktierung und Einladung der Ausbildungsbeauftragten Abteilungsleiter Treffen alle 2 Jahre (evtl. auch häufiger), spätestens nach den Herbstferien, an einem Donnerstag ab 20 Uhr; erstmals im Schuljahr 2002/2003 Einstellung von jüngeren Kollegen bzw. Kollegen für Theorie- und Praxis Unterricht Mehr Berufsschulunterricht; kombinatorischer Unterricht in Theorie und Praxis; Angebot von Wahlfachunterricht; neue Ideen und Konzepte; Ersatz für in naher Zukunft ausscheidende Kollegen der Metallabteilung Bemühung um zusätzliche Lehrkräfte, dabei Orientierung am Stellenbesetzungsindex (Indikator der Schüler-Lehrer-Relation) Schulleitungsteam, Schulaufsichtsbehörde möglichst bald Geplante Maßnahme Erwartete Auswirkungen 23 5.1.4 Teilzeitberufsschule Elektrotechnik Evaluationsmatrix Dem nachfolgenden Schulformprogramm (Matrix) liegen die ausführlichen Fortschreibungen der Jahre 1997-2002 zugrunde. Zielsetzungen Einrichtung von Stützkursen im Grundlagenbereich mit der Zielsetzung Selbstständiges Lernen. Hintergrund: Enorme Defizite im Rechnen, Schreiben, Lesen. Realisierung Betroffene Zeitrahmen Evaluation Eine Überprüfung erfolgt Die Kollegen der Elektroabtei- Alle Kollegen entspre- Kursangebot in der jeweili- am Ende der Unterstufe lung erarbeiten ein Kurskonzept chend ihrem fachlichen gen Unterstufe. durch Testvergleich. zu den genannten Schwerpunk- Schwerpunkt. ten. Überarbeitung der Rahmenlehrpläne (1991) unter dem Gesichtspunkt von Lernfeldern und Projektarbeit. Einarbeitung von betriebsspezifischen Schwerpunkten. Bildung von Arbeitsgruppen: Steuerungstechnik, SPS, EIB, Antriebstechnik, Elektrische Anlagen und Schutzmaßnahmen, Grundlagen und Zusatzthemen. Entwicklung von Lernfeldern und Projekten. Die Schwerpunkte werden von Kollegen mit spezieller fachlicher Ausrichtung vertreten. Bis zum Schuljahresbeginn 2003/2004 sollen erste Arbeitsunterlagen vorliegen, die dann zur Erprobung eingesetzt werden. Kontinuität in den Spezialfächern. Durch die Dynamik der technischen Entwicklung ist es wichtig, dass die betroffenen Kollegen in ihren Spezialfächern dauerhaft eingesetzt werden. Freistellung für Fortbildung, Messebesuche und Zusammenarbeit mit der Industrie ist notwendige Voraussetzung. Im Rahmen der Steuerungstechnik (SPS), der Gebäudetechnik (EIB) sowie im Bereich der Antriebstechnik, dem Installationssektor, der Antennentechnik, der Lichttechnik etc. sollen Industrie und Handwerk verstärkt eingebunden werden. Die Kollegen mit den Im Rahmen von Lernfelentsprechenden dern und Projekten werden Schwerpunkten. Industrie und Handwerk in die Ausbildung mit einbezogen. Die bisherigen Erfahrungen sind durchweg positiv. Nach einer Erprobungszeit von einem Schülerjahrgang. Der Kontakt mit der Industrie und anderen Betrieben sowie Messebesuche steigern die fachliche Kompetenz der Auszubildenden. Bessere Chancen im weiteren Berufsleben. 24 5.2 Die Einjährige Berufsfachschule für Wirtschaft (Höhere Handelsschule) 5.2.1 Ist-Zustand Schulform und Abschluss Die einjährige Berufsfachschule für Wirtschaft (Höhere Handelsschule) dient Schülern, die den mittleren Bildungsabschluss besitzen, als Orientierungsphase im Hinblick auf einen kaufmännischen Beruf. Mit Erlangen des Abschlusses steht den Schülern eine halbjährliche Verkürzung der Ausbildungszeit zu. Deshalb stehen die speziellen kaufmännischen Fächer (Kfm. Rechnen, BWL, Buchführung, EDV, Textverarbeitung) im Vordergrund. Ausgangssituation und Problembeschreibung Die meisten Schüler, die die einjährige Berufsfachschule besuchen, sind bei ihrer Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz gescheitert. Mit dem Besuch dieser Schulform verfolgen sie das Ziel, ihr Zeugnis der mittleren Reife mit einem Abschlusszeugnis besagter Schulform aufzuwerten. Leider reicht ihre Motivation häufig nicht aus, um diese Schulform erfolgreich zu beenden. „Schulmüdigkeit“, Konzentrationsmangel, mangelndes Selbstwertgefühl, soziale Inkompetenz, hohe Fehlraten, ein hoher Anteil leistungsschwacher Schüler und inhomogene Lerngruppen machen das Unterrichten schwierig. Es muss daher nach Wegen gesucht werden, die Frustration und mangelhafte Lernleistung dieser Schüler abzubauen. Ein Ansatzpunkt könnte eine größere Verzahnung des Praxis- und Theorieunterrichts in Form von Lernfeldern sein, um die eher praktische Bildbarkeit der Schüler zu fördern und sie besser auf ihren Beruf vorzubereiten. Unterricht/Pflicht und Wahlangebote • Die Fach- und Allgemeinbildung erfolgt gemäß den Rahmenrichtlinien des Hessischen Kultusministers. Schulintern entwickelte Curricula existieren nicht. • Der in der Stundentafel vorgesehene Anteil berufsfeldbezogener Fachtheorie und –praxis kann nur z.T. wegen fehlender Lehrerstunden erfüllt werden. • Wahl- und Wahlpflichtunterricht können wegen fehlender Lehrerstunden nicht angeboten werden. • In den allgemeinbildenden Fächern existieren keine schulinternen Curricula. • Projektunterricht kommt zu wenig zum Einsatz. Umfeld/externe Kooperation • An zwei Tagen wöchentlich absolvieren die Schüler aus Mangel an Lehrerstunden ein Praktikum. Ein zusammenhängendes Praktikum findet nicht statt. • Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung des Praktikums finden statt. • Eine Kooperation mit der Stadtsparkasse Lampertheim bezüglich des Börsenspiels findet statt. 25 Arbeitsbedingungen/Schulorganisation • Gemessen an der oben angesprochenen Schülerklientel sind die Klassen zu groß. • Fehlende Lehrerstunden bedingen einen zu großen Unterrichtsausfall. 5.2.2 Soll-Vorstellungen 5.2.2.1 Allgemeine Zielsetzungen von Unterricht an der 1-jährigen Berufsfachschule • Was die allgemeinen Zielsetzungen im Hinblick auf Fachkompetenz, Methodenund Sozialkompetenz betrifft, so sind diese identisch mit den Zielsetzungen der kaufmännischen Berufsfachschule (Siehe Punkt 5.3.2.2 ) 5.2.2.2 Konkrete, kurz- und mittelfristige Zielsetzungen Unterricht, Pflicht und Wahlangebote • Im Rahmen des berufsbezogenen Unterrichts ist ein Lernfeld „Berufliche Orientierung“ zu konzipieren, um das Praktikum vor- bzw. nachzubereiten • In den allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Englisch, Mathematik usw. ist ein Kerncurriculum zu erstellen. Die methodisch-didaktische Umsetzung ist alleinige Aufgabe der Fachlehrer. • Entwicklung von modularen, realitätsbezogenen und fächerübergreifenden Gesamtthemen-Komplexen (Umsetzung des Lernfeldgedankens). • Der Unterricht sollte mehr projektorientiert angeboten werden. Die curriculare Abstimmung zwischen Theorie und Fachpraxis ist notwendig. • Der EDV-Unterricht sollte anwendungsorientiert mit mind. 5 Std. angeboten werden (informationstechnische Grundbildung). Umfeld/externe Kooperation • Stärkere Nutzung von Lernorten außerhalb der Schule • Intensivierung der Kontakte zu den Betrieben, die Praktikumsstellen anbieten • Förderung beruflicher Orientierung durch Betriebserkundungen und Einladungen von Ausbildungsleitern Arbeitsbedingungen, Schulorganisation • Aufbau von Teamstrukturen der in der einjährigen Berufsfachschule unterrichtenden Lehrkräfte. • Einführung eines 8- bis 9-stündigen Praxistages zur Heranführung an die Gegebenheiten eines betrieblichen Arbeitstages. Partizipation/interne Kooperation • Stärkere Kooperation zwischen den Kollegen der Berufsfachschulen und den Kollegen der Schulform "Kaufmännischen Assistenten". • Gemeinsame Arbeit und pädagogische Schwerpunktsetzungen in den Fachbereichen • Planung, Durchführung und Organisation gemeinsamer Projekte 26 Evaluationsmatrix Höhere Handelsschule Geplante Maßnahme Kerncurriculum Was sind die Auswirkungen Welchen Handlungsbe(auf den einzelnen Ebenen) darf gibt es? Heranführen der Schüler an Schulformkonferenzen die betriebliche Wirklichkeit 1mal pro Hj. Bessere Verzahnung von Theorie und Praxis Problemloser Übergang leistungsstarker Schüler zu den Kaufm. Assistenten projektorientierter Unterricht Lernfeld berufliche Orientierung Wahlunterricht Lern- und Arbeitstechniken Vor- und Nachbereitung des Praktikums Veränderung des Arbeitsverhaltens der Schüler im Hinblick auf mehr Selbstverantwortung und Selbstständigkeit in allen Fächern Wann? (von...bis) Bildung von Fachgruppen Sitzung der Fachgruppen im 3-Monatszyklus Einübung neuer Unterrichtsmodelle Entwicklung und Realisierung von mind. einem Projekt pro Jahr. Wer ist betroffen? Bildung von klassenbezogenen Projektteams Bildung eines Teams „Berufliche Orientierung“ Fortbildung zur Erweiterung der Methodenkompetenz im Unterricht, Teilnahme am Unterstützungsprogramm alle in der Schulform unterrichtenden Kollegen: bis Ende des Schuljahres 2002/03 Kollegen der Fachpraxis und Fachtheorie, die bis Ende des in der SchulSchuljahres form unterrich- 02/03 ten. Kollegen der Fachpraxis und Fachtheorie bis Ende des Schuljahres 02/03 alle Kollegen der Schulform Bis Ende des Schuljahres 02/03 Anmerkungen Die einzelnen Fachgruppen entwickeln ein Kerncurriculum in den einzelnen Fächern bis Ende des Schuljahres 2002/03. Das Schulleitungsteam lädt zu den Konferenzen ein. Öffentliche Projektpräsentation in unterschiedlicher Form. 27 5.3 Die Zweijährige Berufsfachschule (MA) 5.3.1 Ist – Analyse Schulform und Abschluss An den zweijährigen Berufsfachschulen können Schüler mit Hauptschulabschluss den mittleren Abschluss erwerben. Der Besuch dieser Vollzeitschule ist mit einem intensiven Einblick in berufliche Bereiche verbunden. So steht neben den klassischen allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Englisch, Mathematik, Physik, Chemie und Politik auch berufsfeldbezogener Unterricht auf dem Stundenplan. Hier werden die Schüler entsprechend der jeweiligen Fachbereiche fachpraktisch und fachtheoretisch ausgebildet. Die zweijährige Berufsfachschule existiert in den Berufsrichtungen Wirtschaft und Verwaltung, Metalltechnik, Elektrotechnik, Ernährung und Hauswirtschaft und den sozialpflegerischen Berufen. Ausgangssituation und Problembeschreibung Die Lehr- und Lernbedingungen an den Berufsfachschulen haben sich in den letzten Jahren entsprechend der gesellschaftlichen Situation von Jugendlichen stark verändert. Eine große Rolle dabei spielen Lehrstellenmangel, Jugendarbeitslosigkeit und veränderte Lernbedingungen der Schüler. Da es zunehmend schwierig geworden ist, mit Hauptschulabschluss einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden, bewerben sich Jugendliche vermehrt um einen Schulplatz, um ihre Chancen zur Aufnahme einer Berufsausbildung durch den Erwerb des mittleren Abschlusses zu steigern. Viele Jugendliche bringen zudem Vorerfahrungen schulischen Scheiterns mit, so dass mit mangelndem Selbstwertgefühl und Motivationsdefiziten in Bezug auf Lernen und Ausbildung zu rechnen ist. Der hohe Anteil leistungsschwacher Schüler und der z.T. recht unterschiedliche Leistungsstand macht das Unterrichten besonders in den Theoriefächern sehr schwierig. Mangelnde Konzentrationsfähigkeit, fehlende Motivation, kommunikative Schwächen und häufige Unterrichtsstörungen stellen die Realität dar. Viele Schüler sind mit familiären und persönlichen Krisen, die für diese Alterstufe typisch sind und die durch die beschriebene Perspektivlosigkeit verstärkt werden, belastet. Sie benötigen zusätzliche Unterstützung. Hilfen sind aber auch erforderlich, um dem sehr unterschiedlichen Leistungsstand in den Klassen gerecht zu werden. Ein großer Anteil ausländischer Schüler, die zwar in der Regel eine höhere Motivation mitbringen, aber vielfach im sprachlichen Bereich große Defizite aufzuarbeiten haben, wird nicht sprachlich ausreichend gefördert. Die Aufgabe, mit den Berufsfachschulklassen das dem mittleren Abschluss entsprechende Niveau zu erreichen, wird aus oben genannten Gründen zunehmend schwieriger. In dieser Situation sucht das Kollegium der Berufsfachschule verstärkt nach neuen Wegen, um der veränderten Situation gerecht zu werden. Es müssen verstärkt Formen des Lernens und Unterrichtens eingesetzt werden, die den Schülern Erfolgserlebnisse ermöglichen und nicht an negativen Vorerfahrungen anknüpfen. Weiterhin müsste eine Verständigung darüber erfolgen, welche Leistungsanforderungen der mittlere Bildungsabschluss für diese Art von Schüler beinhaltet. Dafür ist ein abteilungsübergreifendes schulinternes Curriculum für die Schulform der zweijährigen Berufsfachschule zu entwickeln. Außerdem muss darüber nachgedacht werden, leistungsschwache Schüler in einer besonderen Schulform aufzufangen. Mehr hierzu in den Soll-Vorstellungen. 28 Unterricht/Pflicht- und Wahlangebote • Die Fach- und Allgemeinbildung erfolgt gemäß den Rahmenlehrplänen des Hessischen Kultusministers. Schulintern entwickelte Curricula existieren kaum. • Der in der Stundentafel vorgesehene hohe Anteil berufsfeldbezogener Fachtheorie und –praxis kann nur z.T. erfüllt werden. • Der EDV – Unterricht ist gemäß der beruflichen Bedeutung in allen Fachbereichen zu gering, bzw. findet überhaupt nicht statt. • Wahl- und Wahlpflichtunterricht können wegen fehlender Lehrerstunden nicht angeboten werden. • In den Fächern des allgemeinen Lernbereichs wie Deutsch, Englisch, Mathematik, Physik, Chemie und Politik existieren keine abteilungsübergreifenden Curricula. Umfeld/externe Kooperation • Bis auf eine Informationsveranstaltung des Arbeitsamtes Bensheim finden Kooperationen mit Betrieben und anderen öffentlichen Einrichtungen nicht statt. • Die Schüler absolvieren ein 4-wöchiges Praktikum und kümmern sich selbstständig um eine Praktikumstelle. • Vorbereitung, Begleitung und Nachbereitung der Praktika finden statt. • Informationsveranstaltungen mit den abgebenden Schulen finden statt. • Elternabende und Sprechtage finden statt. • Eine Kooperation mit der Stadtsparkasse Lampertheim findet statt. Arbeitsbedingungen/Schulorganisation • Gemessen an der oben angesprochenen Schülerklientel sind die Klassengrößen von 25 – 30 Schülern zu groß. • Die Größe der Klassenräume entspricht im Hinblick auf diese Schülerzahlen nicht der Arbeitsstättenverordnung. • Die Ausstattung der EDV-Räume ist gut, die spontane Nutzung des Internet zur Informationsbeschaffung ist unbefriedigend. Partizipation/interne Kooperation • Eine abteilungsübergreifende Kooperation der Lehrkräfte findet auf formeller Ebene wenig statt. • Es gibt eine Gestaltung, Planung und Pflege des Schüleraustausches mit Adria (Italien). 5.3.2. Soll-Vorstellungen Grundlegendes Aufgrund der in Punkt 4. dargestellten pädagogischen Grundsätze, insbesondere dem Grundsatz des erweiterten Lernbegriffs, ergeben sich veränderte Anforderungsprofile. Es 29 sind nicht nur gute Kenntnisse eines bestimmten (isolierten) Sachgebietes gefragt, sondern vielmehr ein umfassendes Verständnis betrieblicher Zusammenhänge und ein selbständiges, verantwortungsbewusstes und problemlösendes Handeln der Schüler. Nicht das verfügbare Wissen allein ist Unterrichtsziel, sondern auch sein Erwerb und die Fähigkeit zur laufenden Aktualisierung. Allgemeine Zielsetzungen von Unterricht in den Berufsfachschulen 1. Fachkompetenz ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift Beherrschung grundlegender mathematischer Kenntnisse Grundlegende naturwissenschaftliche Kenntnisse (Physik, Chemie) Grundlegende EDV Kenntnisse und PC-Anwendungen Kenntnisse in Fachpraxis Grundkenntnisse wirtschaftlicher Zusammenhänge Grundkenntnisse in Englisch Kenntnisse und Verständnis über die Grundlagen unserer Kultur (Deutsch, Politik, Religion, Ethik) 2. Methodische Kompetenz ♦ ♦ ♦ Vertrautsein mit zentralen Makromethoden: Gruppenarbeit, Projekt, Planspiel, Referat, Facharbeit, Metaplan Grundlegende Techniken der Informationsbeschaffung über das Internet Beherrschung elementarer Lern- und Arbeitstechniken Selektieren, Markieren, Exzerpieren, Gliedern, Gestalten 3. Soziale Kompetenz persönliche Kompetenz ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ Zuverlässigkeit Lern- und Leistungsbereitschaft Pünktlichkeit Ausdauer, Belastbarkeit Konzentrationsfähigkeit Verantwortungsbereitschaft Kreativität, Flexibilität Kommunikationsfähigkeiten ♦ Beherrschung elementarer Gesprächstechniken, Fragetechniken, aktives Zuhören, diskutieren etc. ♦ Kooperationstechniken Gespräche leiten, integrieren, präsentieren etc. soziale Einstellungen ♦ ♦ ♦ ♦ ♦ Teamfähigkeit Höflichkeit Respekt und Achtung Konfliktfähigkeit Toleranz 30 Konkrete, kurz- und mittelfristige Zielsetzungen Unterricht, Pflicht und Wahlangebote • In den allgemein bildenden Fächern wie Deutsch, Englisch, Mathematik usw. ist ein schulform-übergreifendes Curriculum zu erstellen. In den Fachbereichen sollte ein für jede Schulform verbindliches Kerncurriculum entwickelt werden. Die methodischdidaktische Umsetzung ist alleinige Aufgabe der Fachlehrer. • Der Unterricht sollte mehr projektorientiert angeboten werden. Dazu sind Teams zu bilden und der Unterricht müsste abteilungsübergreifend „auf Leiste“ gelegt werden. • Im Rahmen des Wirtschaftslehre- oder Deutschunterrichts ist ein Lernfeld „Berufliche Orientierung“ zu konzipieren, um das Praktikum vor- bzw. nachzubereiten • Um die oben angesprochenen Kompetenzen zu fördern, ist im Wahlunterricht ein Unterrichtsfach „Lern und Arbeitstechniken“ einzuführen, das vor allem die Methodenkompetenz und das Arbeits- und Sozialverhalten der Berufsfachschüler zum Gegenstand hat. • Der EDV- Unterricht sollte seiner Bedeutung gemäß ab Klasse 11 mit mindestens 3 Stunden angeboten werden. • Zur bedürfnisorientierten spontanen Nutzung des Internet sollten mindesten 10 Rechner vorhanden sein, die nicht vorab belegt sind, sondern nach Bedarf genutzt werden können. Umfeld/externe Kooperation • Stärkere Nutzung von Lernorten außerhalb der Schule • Intensivierung der Kontakte zu den Betrieben, die Praktikumstellen anbieten • Förderung beruflicher Orientierung durch Betriebserkundungen und Einladungen von Ausbildungsleitern • Stärkere Kooperation mit den abgebenden Schulen Arbeitsbedingungen, Schulorganisation • Schaffung eines zentralen und dezentralen Medienpools • Abteilungsübergreifende Unterrichtsleisten für die Berufsfachschule • Bildung der Fachbereiche: Deutsch, Englisch, Politik, Naturwissenschaften, Wirtschaftslehre, EDV • Verkleinerung der Klassengrößen zwecks Einhaltung der Arbeitsstättenverordnung nach §24. • Abteilungsübergreifende Verstärkung des Deutsch- und Englischunterrichts mit leistungsbezogenen Gruppen Partizipation/interne Kooperation • Stärkere Kooperation unter den Kollegen der Berufsfachschulen mit regelmäßigen Teambesprechungen • Gemeinsame Arbeit und pädagogische Schwerpunktsetzungen in den Fachbereichen • Planung, Durchführung und Organisation gemeinsamer Projekte • Planung, Durchführung und Organisation des Schüleraustausches mit Italien 31 Evaluationsmatrix zweijährige Berufsfachschule (MA) Geplante Maßnahme Kerncurric ulum Was sind die Auswirkungen (auf den einzelnen Ebenen) Homogenisierung des Leistungsprofils bessere Durchlässigkeit für die Schüler innerhalb der einzelnen Schulformen Standardisierung der Lehr- und Lernmittel Welchen Handlungsbedarf gibt es? Schulformkonferenzen einmal pro Hj. Bildung von Fachgruppen in Englisch Deutsch Mathematik Physik Chemie Politik Wer ist betroffen? alle in der Schulform unterrichtenden Kollegen Wahl von Fachgruppenleitern Einübung neuer Unterrichtsmodelle Bildung von klassenbezogenen Projektteams Entwicklung und Realisierung von mind. einem Projekt pro Jahr. Bildung eines Teams „Berufliche Orientierung“ Lernfeld berufliche Orientierung Vor- und Nachbereitung des Praktikums Wahlunterricht Lern- und Arbeitstechniken Veränderung des Arbeitsverhaltens der Schüler im Hinblick auf mehr Selbstverantwortung und Selbstständigkeit in allen Fächern bis Ende des Schuljahres 01/02 bis Ende des Schuljahres 02/03 Sitzung der Fachgruppen im 3-Monatszyklus projektorientierter Unterricht Wann? (von...bis) Dez.. 2001 Kollegen der Fachpraxis und bis Ende des Fachtheorie, die in Schuljahres der jeweiligen 02/03 Klasse unterric hten Vereinbarung über Zeit und Dauer des Praktikums Kollegen der Fachpraxis und Fachtheorie in den einzelnen Fachbereichen Teilnahme am Qualifizierungs- und Unterstützungsprogramm zur Erweiterung der Methodenkompetenz Mind. 2 Kollegen in Fachpraxis und Fachtheorie pro Klasse bis Ende des Schuljahres 02/03 bis Ende des Schuljahres 02/03 Anmerkungen Die Fachgruppen entwickeln ein Kerncurriculum in den Fächern bis Ende des Schulja hres 2002/03. Das Schulleitungsteam lädt zu den Konferenzen ein. Projektpräsentation ist öffentlich. 32 5.4. Die Zweijährige Berufsfachschule für Assistentinnen und Assistenten 5.4.1. Die kaufmännischen Assistentinnen und Assistenten 5.4.1.1 Ist - Zustand Schulform und Abschluss Die zweijährige Berufsfachschule, die auf einem Mittleren Abschluss aufbaut, führt zu einem schulischen Berufsabschluss. Wahlweise werden die Fachrichtungen Betriebswirtschaftslehre und Fremdsprachensekretariat angeboten. Die Ausbildung erfolgt im Vollzeitunterricht, wobei die Verweildauer auf maximal vier Jahre begrenzt ist. Nach bestandener Abschlussprüfung sind die Absolventen berechtigt, die Berufsbezeichnung "Staatlich geprüfte/r kaufmännische/r Assistentin/Assistent für Betriebswirtschaftslehre" oder "Staatlich geprüfte/r kaufmännische/r Assistentin/Assistent für das Fremdsprachensekretariat" zu führen. Die Ausbildung wird durch ein vier- bis sechswöchiges Betriebspraktikum am Ende des ersten Ausbildungsjahres ergänzt. Unterricht und Wahlangebote Es werden Pflicht- und Wahlunterricht erteilt. Der Pflichtunterricht ist in einen allgemeinen und einen berufsbezogenen Bereich gegliedert. Ausbildungsschwerpunkte der Fachrichtung Betriebswirtschaftslehre sind neben Informationstechnologie und EDV die Lerngebiete Wirtschaft, Rechnungswesen und Statistik sowie Recht, Wirtschaftspolitik, Wirtschaftsenglisch und Fachkommunikation Deutsch. Parallel zum Vollzeitunterricht können die Auszubildenden der Fachrichtung Betriebswirtschaftslehre einen Zusatzkurs zur Ausbildung zur/m "Technischen Netzwerkassistentin/Netzwerkassistenten - TNA / Cisco Certified Network Assistant (CCNA)" belegen. In einem speziell dafür eingerichteten Netzwerklabor soll erlernt werden, wie Netzwerke entworfen, aufgebaut und gewartet werden. Die Beruflichen Schulen Lampertheim bieten somit als einzige LOCAL ACADEMY in der Region die Möglichkeit, die Berufschancen auf dem zukunftsträchtigen Arbeitsmarkt der Netzwerk- und Internet-Technologie zu erhöhen. Der Kurs ist auf vier Semester ausgelegt und die Zertifizierung ist international anerkannt. Im Bereich Fremdsprachensekretariat liegt der Schwerpunkt auf den Fremdsprachen; die zweite Fremdsprache kann Französisch oder Spanisch sein, Kenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Wahlunterricht in Französisch oder Spanisch als dritte Fremdsprache wird angeboten. Der allgemeine Unterricht (Deutsch, Politik und Religion) und der berufsbezogene Unterricht (Fremdsprachen, Textformulierung, Wirtschaftslehre, Rechnungswesen, EDV, Sekretariatstechnik und Bürokommunikation) wird nach Lehrplänen gestaltet. Fonotypie sowie deutsche und englische Stenografie ergänzen die Ausbildung zum kaufmännischen Assistenten für das Fremdsprachensekretariat. Ein weiterer Schwerpunkt der schulischen Ausbildung beider Fachrichtungen ist die Vorbereitung von Informationsveranstaltungen und damit verbundene Präsentationen. In verschiedenen Projekten werden unterschiedliche Präsentationsformen erarbeitet; auch Rhetorik, Körpersprache und Outfit werden thematisiert. 33 Außerdem haben die Auszubildenden die Möglichkeit, an einem dreiwöchigen Austauschprogramm mit unserer amerikanischen Partnerschule in Wisconsin teilzunehmen, um ihre sprachliche und kommunikative Kompetenz zu verbessern. Anthropogene und sozialkulturelle Voraussetzungen Die Größe der Lerngruppen ist auf maximal 24 Auszubildende begrenzt, deren Durchschnittsalter bei ca. 17 Jahren liegt. Die Klassen zeichnen sich in der Regel durch ein gutes Sozialverhalten, großen Leistungswillen, ein angenehmes Arbeitsklima und ein hohes Maß an Motivation aus. Viele Auszubildende gehen in ihrer Freizeit einer Nebentätigkeit nach. Die Lerngruppen haben ihren eigenen Klassenraum, den sie nach eigenen Wünschen gestalten können. Fernseh- und Videogerät sowie ein Overheadprojektor sind jederzeit verfügbar. In den sehr gut ausgestatteten PC-Arbeitsräumen lernen die Auszubildenden den Umgang mit Internet, E-Mail und moderner Software (Word, Excel, Powerpoint). Umfeld / externe Kooperation Während des Praktikums haben die Auszubildenden die Möglichkeit, die erworbenen theoretischen Kenntnisse in die Praxis umzusetzen und Netzwerke aufzubauen. Ehemalige Auszubildende halten guten Kontakt zur Schule und stehen jederzeit für einen Erfahrungsaustausch, Fragen oder Diskussionsrunden zur Verfügung. Zeitarbeitsfirmen nutzen gerne die Gelegenheit im Verlauf der schulischen Ausbildung Einblicke in das Arbeitsleben zu geben. Die beruflichen Perspektiven sind gut. 5.4.1.2 Soll-Vorstellungen Berufsbild der/des kaufmännischen Assistentin/Assistenten Staatlich geprüfte kaufmännische Assistentinnen und Assistenten für Betriebswirtschaftslehre führen auf Sachbearbeiterebene in kaufmännisch-verwaltenden Bereichen in unterschiedlichen Branchen selbstständig Arbeiten aus und treffen in diesem Zusammenhang eigene Entscheidungen. Sie wirken mit bei der Organisation einer effektiven kaufmännischen Verwaltung und beim Abschluss von Verträgen und dem Eingehen von Rechtsbeziehungen. An den Geschäftsprozessen sind sie ebenso beteiligt wie an der Planung und Entscheidung sowie der Durchführung und Kontrolle von Arbeitsabläufen. Dabei handeln sie selbstständig, kundenbezogen und qualitätsbewusst. Dies schließt die Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung ein. Das Berufsbild der Sekretärin/des Sekretärs hat sich im Zuge der Globalisierung und der New Economy stark verändert. Im Sekretariat steht nicht mehr die Schreibarbeit im Vordergrund, sondern die Entlastung des Chefs oder der Chefin. Sekretärinnen und Sekretäre übernehmen eigene Sachbereiche, bauen sie auf und leiten sie. Immer häufiger werden sie auch als Projektassistent/in einem Projektteam zugeteilt und wechseln ihren Arbeitsplatz mit dem Team. Das klassische Sekretariat wird immer mehr zur Organisations- und Kommunikationszentrale. Neben den traditionellen persönlichen Kompetenzen (Zuverlässigkeit, Lern- und Leistungsbereitschaft, Belastbarkeit, Gewissenhaftigkeit, Konzentrationsfähigkeit, Selbst- 34 ständigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Fähigkeit zu Kritik und Selbstkritik, Kreativität und Flexibilität) und den sozialen Kompetenzen (Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Höflichkeit, Freundlichkeit, Toleranz) sind die folgenden fachlichen Kompetenzen unverzichtbar: Fremdsprachen- und PC-Kenntnisse, Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift, Grundkenntnisse wirtschaftlicher Zusammenhänge, Kenntnisse und Verständnis hinsichtlich der Grundlagen unserer Kultur sowie lebenslange Weiterbildung. Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen sind heute über ihr ursprüngliches Stammland hinaus auch im Ausland aktiv, um neue Märkte zu erschließen. Vielfach kommt es zu engen Kooperationen oder Zusammenschlüssen über Ländergrenzen oder Kontinente hinweg. Dabei gilt es, sprachliche und kulturelle Barrieren zu überwinden und sich mit einer hochwertigen fremdsprachlichen Ausbildung in einem internationalen beruflichen Umfeld sicher zu bewegen. Fremdsprachenkenntnisse werden von den Unternehmen als Schlüsselqualifikationen betrachtet, die fächerübergreifend und branchenunabhängig anwendbar sind. Wie wird unsere Schule als Ausbildungsort den neuen Anforderungen dieses veränderten Berufsbildes gerecht? Berufliche / Fachliche Kompetenz Rahmenlehrpläne sowie die Verordnung über die Ausbildung und Prüfung an den zweijährigen Berufsfachschulen umreißen die Zielsetzungen des Ausbildungsberufes. Methodenkompetenz Die Auszubildenden üben während ihrer zweijährigen Ausbildung elementare Lern- und Arbeitstechniken ein. Bei den sogenannten Mikromethoden geht es z. B. um Lesetechniken, Markierungstechniken, Nachschlagetechniken, Mnemotechniken, Fragetechniken, Strukturierungstechniken, Visualisierungstechniken, Planungstechniken und anderes mehr. Ziel dieser Übungen ist es, effektiver zu lernen und zu behalten, rasch zu lesen und nachzuschlagen, zu markieren und zu exzerpieren, zu gestalten und zu visualisieren, um so schließlich zu eigenverantwortlichem Arbeiten und Lernen zu gelangen. Dazu gehört auch das Vertrautsein mit grundlegenden Makromethoden wie z. B. Gruppen- und Projektarbeit, Referat, Mitschrift und Protokoll, Rollenspiel, Arbeit mit der Lernkartei etc.. Im Hinblick auf die von Seiten der Wirtschaft immer stärker geforderten Schlüsselqualifikationen wie Selbstständigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Kreativität, Flexibilität und Teamfähigkeit liegt in den Fremdsprachen besonderes Augenmerk auch auf der Schulung der Kommunikationsfähigkeit. Wird der Lernstoff von den Auszubildenden erarbeitet, strukturiert, dokumentiert und schließlich präsentiert, so werden dabei das freie Sprechen und Berichten geübt und der entsprechende Wortschatz aktiviert. Sozialkompetenz und persönliche Kompetenz Die Sozialkompetenz ist neben der Fachkompetenz, der Methodenkompetenz und der persönlichen Kompetenz eine der Schlüsselqualifikationen zu eigenverantwortlichem Arbeiten und Lernen. Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Verantwortungsfähigkeit, Problemlösungsvermögen, Kreativität, Eigeninitiative, Planungs- und Organisationsfähigkeit, also all das, was gemeinhin unter Handlungs- und Sozialkompetenz verstanden wird, kann 35 nicht rezeptiv und reproduktiv, sondern nur im Wege des "learning by doing" erworben werden. Durch die oben genannten Methoden werden die Auszubildenden im Unterricht entsprechend gefordert und gefördert, insbesondere durch Gruppen- und Partnerarbeit. Dabei arbeiten und lernen sie in hohem Maße eigenständig und eigenverantwortlich, kommunizieren und kooperieren, planen und organisieren, produzieren und präsentieren. Auch helfen sie anderen und unterstützen sie, wodurch Selbstwertgefühl, Leistungsfähigkeit und soziale Kompetenz gestärkt werden. 36 Evaluationsmatrix für die kaufmännischen Assistentinnen und Assistenten Geplante Maßnahme Was sind die Auswirkungen (auf den einzelnen Ebenen) Homogenisierung des Leistungsprofils Bessere Durchlässigkeit für die Kerncurriculum Schüler innerhalb der einzelnen Konkretisierung Schulformen der Fächer bzw. der Lernfelder Standardisierung der Lehr- und Lernmittel Welchen Handlungsbedarf gibt es? Schulformkonferenzen einmal pro Halbjahr Bildung von Fachteams in: Fremdsprachen Textformulierung EDV-Anwendung Wirtschaftslehre Sekretariatspraxis Wer ist betroffen? Wann? (von ... bis) bis Ende des alle in der Schul- Schuljahres form unterric h02/03 tenden Kollegen: Wahl der Verantwortlichen Sitzung der Teams im Dreimonatszyklus projektorientierter Unterricht Einübung neuer Unterrichtsmodelle und -methoden Bildung von klassenbezogenen Projektteams Entwicklung und Realisierung von mind. einem Projekt pro Jahr Lernfeld berufliche Orientierung Vor- und Nachbereitung des Praktikums Bildung eines Teams „Berufliche Orientierung“ Vereinbarung über Zeit und Dauer des Praktikums Wahlunterric ht Lern- und Arbeitstechniken Veränderung des Arbeitsverhaltens der Schüler im Hinblick auf mehr Selbstverantwortung und Selbstständigkeit in allen Fächern Fortbildung im Bereich Methodenkompetenz und Lernfeldumsetzung bis Ende des Schuljahres 02/03 bis Ende des Schuljahres 02/03 Kollegen der Fachpraxis und Fachtheorie, die in der jeweiligen Klasse unterric hten Kollegen der bis Ende Fachpraxis und des Schuljahres Fachtheorie in 02/03 den einzelnen Fachbereichen Mind. zwei Kollegen in Fachpraxis und Fachtheorie pro Kla sse Anmerkungen Die einzelnen Teams entwickeln ein Kerncurriculum in den Fächern bzw. einzelnen Lernfeldern 2002/03. Das Schulleitungsteam bzw. Teamle iter lädt zu den Konferenzen ein. Projektpräsentation ist öffentlich. 37 5.4.2 Berufsfachschule für Sozialassistenten/innen 5.4.2.1 Ist - Zustand Ausgangssituation / Problembeschreibung Diese Ausbildung gibt es seit 10 Jahren als Schulversuch in hessischen Schulen, seit 1998 an den Beruflichen Schulen in Lampertheim. Seit August 2000 gibt es die neue Ausbildungs- und Prüfungsordnung für Sozialassistenten und -assistentinnen, wodurch der Schulversuch zur Regelausbildung wurde. Eingangsvoraussetzung ist der mittlere Abschluss. Die Ausbildung dauert 2 Jahre und schließt mit einer schriftlichen, praktischen und mündlichen Abschlussprüfung (siehe auch Fachbereichsprogramm 1998-99 und 1999-2001). Das erste Ausbildungsjahr findet überwiegend in der Schule statt und vermittelt Grundlagenwissen für dieses Berufsfeld. Zwei Praktika von je vier Wochen in den Schwerpunkten "Pflege" und "Sozialpädagogik" geben Einblick in die praktische Arbeitswelt. Diese werden im Unterricht intensiv vor- und nachbereitet. Die Schüler werden während der Praktikumszeit von Fachkräften betreut. Das zweite Ausbildungsjahr findet in dualer Form statt. Die Schüler besuchen an 2 Schultagen in der Woche die Schule und an drei Tagen nehmen sie am Alltag einer Einrichtung teil. Auch in diesem Abschnitt erfolgt eine intensive Betreuung durch Fachkräfte der Schule (Praktikumbesuche) und Aufarbeitung der Erfahrungen im Unterricht (Praxisreflexion). Probleme beim Beginn dieser Ausbildung ergeben sich durch den unterschiedlichen Leistungs- und Wissensstand, da verschiedene Wege zur mittleren Reife führen: Allgemeine mittlere Reife Mittlere Reife der BFS Sozialwesen / Ernährung Mittlere Reife an einem Gymnasium in Verbindung mit einem Abbruch der Schullaufbahn (schlechte Leistungen, Interesse an pädagogischer Arbeit ) Dadurch ergeben sich in einer Klasse Gruppen mit sehr unterschiedlichem Wissensstand und unterschiedlichen Zielsetzungen. Die Mehrheit der Schüler entscheidet sich für diese Ausbildung aus Interesse an der sozialpädagogischen Arbeit. Für einige ist es nur eine "Notlösung" aufgrund der schlechten Ausbildungsplatzsituation oder der fehlenden beruflichen Orientierung, und schließlich suchen andere hier nur einen Weg zur Fachhochschulreife, ohne besonderes Interesse an pädagogischer oder pflegerischer Arbeit zu zeigen. Das führt in der Praxis in Einzelfällen zu Problemen. Unterschiedliche Altersstruktur und Persönlichkeitsentwicklung Die Schüler befinden sich z.T. noch in der persönlichen Orientierungsphase und der Entwicklung ihrer persönlichen Wertvorstellungen. Die Eignung für diesen Beruf ist daher noch nicht bei allen klar erkennbar. Auftretende Konflikte in der Klasse, besonders bei Teamarbeit und in den Praxisstellen, verlangen viel Einfühlungsvermögen und Vermittlungsgeschick der Lehrkräfte. Im Sinne der Ausbildungsverordnung betrachteten bisher alle ausgebildeten Schüler dieser Schulform ihre Ausbildung als Basisqualifikation für eine weitere Ausbildung im sozialpädagogischen Bereich. Die Mehrzahl besucht die Fachschule für Sozialpädagogik in unserer Schule, einige die Fachoberschule für Sozialwesen mit dem Ziel "Fachhochschulreife“. 38 Unterricht und Wahlangebote Der allgemeine Lernbereich umfasst die Fächer Deutsch, Englisch, Politik/Wirtschaft, Religion und EDV. Der berufsbezogene Lernbereich umfasst die Lernbereiche Anthropologie, Ernährung, Pflege, Körper und Bewegung, Gestaltung der Lebensumwelt, Erziehung und Fachpraxis. Fächerübergreifende Teamarbeit an bestimmten Themen wird für das erste Ausbildungsjahr empfohlen und für das zweite Ausbildungsjahr verbindlich im Rahmenlehrplan vorgeschrieben. Der Besuch von Zusatzkursen in den Fächern Englisch, Mathematik und einer Naturwissenschaft ermöglicht nach einer einjährigen Tätigkeit im Berufsfeld den Erwerb der Fachhochschulreife. Wegen mangelnder Teilnehmerzahl (mind. 15 Teilnehmer), personeller Engpässe und organisatorischer Schwierigkeiten (Assistentenausbildung in den Berufsfeldern 06 und 13) besonders im 2. Ausbildungsjahr muss derzeit auf dieses Zusatzangebot verzichtet werden . Arbeitsbedingungen / Unterrichtsorganisation Bereits vor Einführung dieser Schulform fand am 26.5.1998 ein pädagogischer Tag zu den Zielen, Inhalten und Organisation dieser Ausbildung statt (siehe Protokolle). Der gültige RLP hat das Unterrichten in Lernbereichen vorgesehen und schaffte so pädagogische Freiräume, die das ganzheitliche und fächerübergreifende Lernen fördern. Daraus ergaben sich u.a. folgende Ziele / Anforderungen an die Unterrichtsorganisation: • Die im RLP vorgesehenen Stunden für jeden Lernbereich sind zu bündeln und bilden den Unterrichtsschwerpunkt für einen Wochentag. • Die fachlichen Kompetenzen der Lehrer sind optimal auszuschöpfen, um die Zahl der unterrichtenden Lehrkräfte niedrig zu halten (Klassenlehrerprinzip). Teamarbeit ist so leichter umsetzbar . • Ein Stundenpool soll eingerichtet werden, aus dem die beteiligten Lehrer je nach Fachbedarf des Projekts/Schwerpunktthemas ihren Unterrichtsbeitrag leisten . • Nach einem Jahr wurden diese Ziele im Rahmen des Pädagogischen Tages vom 15.4.1999 kritisch reflektiert und im Schulprogramm / -profil der Abteilung 13 für den Zeitraum 1999 - 2001 dokumentiert. Die beteiligten Lehrer zogen eine überwiegend positive Bilanz, da die Ansprüche an Flexibilität und Eigenständigkeit in fast allen Lernbereichen umgesetzt werden konnten . • Die aktuelle Evaluierung der gesteckten Ziele hat ergeben, dass im Schuljahr 2000/2001 die gesteckten Ziele nur im Lernbereich Pflege und teilweise im Lernbereich Hauswirtschaft erreicht werden konnten. • Es fehlen Lehrerstunden in Verbindung mit Lehrerwechsel während des Schuljahres und beim Übergang in das 2. Ausbildungsjahr. • Einsatz der Lehrer in verschiedenen Abteilungen unserer Schule, anderen Schulen oder anderen Dienststellen, wodurch die regelmäßige Kooperation erschwert wird. • Bereitschaft für zeitaufwendige Team- / Projektarbeit ist nicht bei jedem Lehrer zu finden (siehe auch o.g. Schulprofil ) 39 • Das Schuljahr 2000/2001 war gekennzeichnet von der neuen Ausbildungs- und Prüfungsordnung, die am 29.7.2000 ohne Übergangsbestimmung in Kraft getreten ist. Die damit verbundene Novellierung dieser Schulform führte zu organisatorischen Problemen innerhalb des Stundenplanes. • An unserer Schule konnten diese Veränderungen in beiden Klassen durch die Ergänzung der Fächer Englisch und EDV sowie durch ein hohes Maß an Flexibilität der im "Schwerpunktfach" unterrichtenden Lehrer erreicht werden . • Im ersten Ausbildungsjahr werden Grundtechniken, Fertigkeiten und Fähigkeiten in den verschiedenen Lernbereichen erarbeitet, wobei ein verbindliches Thema von der Klassenkonferenz festgelegt wird ( z.B.: Das Leben beginnt. Der alte Mensch. Das Kind im Kindergarten etc.). • Die Themen werden nach den Anforderungen des Rahmenlehrplans und den Bedürfnissen der Schüler festgelegt, da eine bessere Identifikation erreicht wird, wenn sie aus der Lebenswelt der Schüler stammen. Nach Festlegung des Themas erstellt jede Lehrkraft je nach Fachkompetenz ein Ideenpapier. Die Ideen werden vom Klassenlehrer bzw. der Klassenlehrerin gesammelt. In einer weiteren Klassenkonferenz werden alle Ideen vorgestellt und verglichen, und dann wird gemeinsam ein Konzept zu diesem Projekt/Thema erstellt (Ziele, Zeitraum, Inhalte, Durchführung, etc). Daraus ergeben sich Arbeitsgruppen, die für die Dauer dieses Projektes zusammenarbeiten. Zur Koordination und Kooperation sind regelmäßige Dienstbesprechungen innerhalb der Arbeitsgruppen zwingend notwendig (hoher Zeitaufwand!). • Im zweiten Ausbildungsjahr tritt der Projektgedanke in den Vordergrund. Die Stundentafel fasst alle Fächer des beruflichen Lernbereichs zu "Theorie und Praxis des Schwerpunktfaches im gewählten Schwerpunkt" (Sozialpädagogik oder Pflege) zusammen. Zeitliche und inhaltliche Vorgaben gibt es nicht mehr. Hier sind nun die Eigendynamik und Eigenverantwortlichkeit der Lehrkräfte in besonderer Weise gefragt. • Projektideen ergeben sich aus jahreszeitlichen Abläufen, besonderen Situationen in den Einrichtungen sowie aus den Erfahrungen der Schüler. Bei der Umsetzung der Inhalte wird darauf geachtet, dass Eigenständigkeit und Kreativität der Schüler, Teamarbeit und Planungsfähigkeit gefördert werden und Arbeitstechniken zur Umsetzung der Ideen vermittelt und geübt werden. Besondere Motivation wird erreicht, wenn am Ende des Projektes ein Handlungsprodukt steht (z.B. Theaterstück, Tanz und Musikdarbietung, Ausstellung, etc.). Probleme der Projektarbeit • Viele Lehrer in einer Klasse bewirken eine große Ideenvielfalt zu den verschiedenen Themen, die regelmäßigen Absprachen werden schwieriger. • Alle Lehrkräfte der Klasse sollten zur Teamarbeit bereit sein. • Kleine Lerneinheiten erschweren die Umsetzung des Projektgedankens unter Anwendung der o.g. Lerntechniken. • Mehrere Fachräume sollten verfügbar sein, damit in Kleingruppen gearbeitet werden kann. • Engpässe gibt es an unserer Schule im Raum für "Gestaltung"; außerdem fehlt ein Fachraum für den Lernbereich "Pflege". 40 • Die Ausstattung der Fachräume sollte den Schüler ein Basisangebot an Material zur Verfügung stellen, damit sie ihre Kreativität umsetzen können; besondere Materialien müssen nach Bedarf beschafft werden. Der Zugriff auf Geldmittel muss während des gesamten Schuljahres möglich sein. • Die Fachräume und Ausstattung sollten den Schülern zugänglich sein. Sie müssen zu einem angemessenen und verantwortungsvollen Umgang mit allen Medien hingeführt werden . • Die Schüler müssen lernen zu planen, d.h. einen festgelegten Zeitrahmen eigenverantwortlich unter Anleitung einer Lehrkraft mit den erforderlichen Arbeiten/Aufgaben zu füllen. Die Erfahrung zeigt, dass die Schüler diese Form der Unterrichtsgestaltung in ihrer Ernsthaftigkeit und Verbindlichkeit trotz vieler Freiräume erst erlernen müssen. • Eigenverantwortlichkeit und Flexibilität sind auch von den Lehrern zu leisten; ein Stundenpool, aus dem jede Lehrkraft je nach Schwerpunkt des Projekts ihren Input leistet, ist vorteilhaft (Vertrauen, gegenseitige Absprache/Kontrolle). • In der Leistungsbemessung müssen neue Wege gegangen werden. Schriftliche Leistungsnachweise sollen nicht gelernten Stoff abfragen, sondern die Schüler auffordern Zusammenhänge herzustellen und Anwendungsmöglichkeiten für die Praxis abzuleiten. Da die meisten Schüler die "Lern - und Abfragetechnik" gewöhnt sind, kann es zu Beginn der Ausbildung zu Problemen kommen. Im ersten Ausbildungsjahr wird die Bewertung erschwert, da das Zeugnis Noten in den einzelnen Lernbereichen verlangt, die aus dem Gesamtprojekt ermittelt werden müssen. Externe Kooperation / Öffentlichkeitsarbeit • Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen erfolgt hauptsächlich durch die Praktika, die die Schüler zu absolvieren haben. Sie suchen sich i.d.R. die Praxisstellen selbst aus,werden aber durch die erfahrenen Lehrer der sozialpädagogischen Abteilung beraten und unterstützt. Während der beiden ersten Orientierungspraktika werden die Schüler i.d.R. einmal besucht, wobei alle Lehrer, die in der Klasse unterrichten, je nach Stundenanteil an der Betreuung beteiligt werden. Bei Bedarf werden Telefongespräche oder weitere Betreuungsbesuche vereinbart. Die intensive Vorbereitung der Praktika erfolgt hauptsächlich in den Lernbereichen Anthropologie und Erziehung bzw. Pflege. Durch den starken Praxisbezug werden bei den Lehrern sehr gute Praxiskenntnisse vorausgesetzt. Auch an die Beratungskompetenz werden sehr hohe Ansprüche gestellt (Fortbildung erforderlich). • Die Praxisbetreuung während des 2. Ausbildungsjahres erfolgt durch ein bis zwei Lehrer des sozialpädagogischen Schwerpunktes. Sie besuchen die Schüler ein- bis zweimal während des Schuljahres. Im Fach "Praxisreflexion" werden die Erfahrungen der Schüler aufgearbeitet und Aufgaben für die Praxis erarbeitet. • Weitere Kontakte nach außen entstehen durch Betriebsbesichtigungen (z.B. Krankenhäuser), Besuche in Alten- und Pflegeheimen, besonderen pädagogischen Einrichtungen (z.B. Waldorfkindergarten) auf Spielplätzen, in Freizeiteinrichtungen (z.B. Luisenpark), in Museen, Ausstellungen oder Theateraufführungen. (Prinzip des variablen Lernortes). Die Öffentlichkeitsarbeit ist gekennzeichnet durch einen großen Erklärungsbedarf bzgl. der Ziele und Inhalte dieser Ausbildung und dem Berufsbild der Sozialassistenten. In diesem Zusammenhang ist auf die Nähe unserer Schule zu den Ländern Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz hinzuweisen, da in sozialpädago- 41 gischen und pflegerischen Einrichtungen dieser Bundesländer eine Ausbildung zum Sozialassistenten noch nicht möglich ist. 5.4.2.2 Sollvorstellungen Die Vorstellungen und Ziele dieser Ausbildung, die in zwei überregionalen Arbeitsgemeinschaften zur Konzeptentwicklung erarbeitet wurden, finden sich in der neuen Ausbildungs- und Prüfungsordnung nur ansatzweise wieder. Auf Grund der Ergebnisse der Pädagogischen Tage, der Schulformkonferenzen, der Projektkonferenzen, der Klassenkonferenzen und der überregionalen Arbeitsgemeinschaften am: 26.05.1998 Pädagogischer Tag an den Beruflichen Schulen in Lampertheim (BSL) 15.04.1999 Pädagogischer Tag an den BSL 14.09.1999 Evaluationskonferenz an den BSL 25.09.1999 Überregionale Arbeitsgemeinschaft zur Konzeptentwicklung 10.02.2000 Klassenkonferenz BSL 15.06.2000 Schulformkonferenz BSL 04.09.2000 Schulformkonferenz - Umsetzung der neuen Verordnung an den BSL 09.11.2000 Überregionale Arbeitsgemeinschaft zur Konzeptentwicklung 23.11.2000 Schulformkonferenz BSL 12.12.2000 Projektkonferenz BSL fand am 14.3.2001 ein weiterer Pädagogischer Tag statt, der die Evaluierung der bisherigen Ziele und die Formulierung neuer Ziele im Rahmen der neuen Verordnung zum Schwerpunkt hatte. Folgende Ziele sollen in den nächsten zwei Jahren erreicht und in das Schulprogramm aufgenommen werden: Öffentlichkeitsarbeit / Externe Kooperation • Die Transparenz über Ziele und Inhalte der Ausbildung soll verbessert werden. • Fortlaufender Austausch mit den Trägern der sozialpädagogischen und pflegerischen Einrichtungen • Bedeutung der Praxisstellen für das 2. Ausbildungsjahr verdeutlichen (Ausbildung ist kein Praktikum!) • Intensive Kooperation mit den abgebenden Schulen und dem Arbeitsamt verbessern • Ausgestaltung einer Informationsbroschüre mit verständlichen Formulierungen, Erstellen einer Web Site im Internet • Veranstalten eines Informationstages für alle angemeldeten Schüler vor den Osterferien. Schwerpunkt : Inhalte und Organisation der Ausbildung an unserer Schule • Kennenlernen des Arbeitsplatzes "Schule" Informationen in den angrenzenden Bundesländern verstärken (Praktikumseinrichtungen unserer Schüler, Arbeitsämter, Realschulen, BFS) 42 Unterrichtssituation und Arbeitsbedingungen • Beteiligung der eingesetzten Lehrer an der Stundenplangestaltung soll fortgesetzt werden • Optimale Ausnutzung der fachlichen Kompetenzen der Lehrer soll verbessert werden • Regelmäßige Koordinationsstunden, zeitliche Übereinstimmung von Lehrerstunden ermöglichen • Flexible Teambildung zu inhaltlichen Schwerpunkten erreichen • Planungssicherheit für mind. zweijährigen Einsatz in dieser Schulform erreichen • Fortbildung für Lehrer mit den Schwerpunkten "Methodentraining" und "Arbeitstechniken" ermöglichen • Ausreichendes Stundendeputat für die Praxisbetreuung gewährleisten • Personalunion in Praxisbetreuung und -reflexion in enger Kooperation mit Anthropologie ermöglichen • Abstimmung der Anthropologie auf die Bedürfnisse und Inhalte der Fachpraxis • Intensive Vorbereitung der Schüler auf die Praxis gewährleisten • Weitere Verbesserung der Verfügbarkeit von Arbeitsmaterialien und des Zugangs zu Fachräumen erreichen • Neueinrichtung des fehlenden Fachraumes für den Lernbereich Pflege • Verbesserung der Ausstattung in den Fachräumen für den Lernbereich Gestaltung • Einstellung einer Fachkraft für den Lernbereich Pflege Lerninhalte • Genaue Beschreibung des Begriffs "Basisqualifikation" • Lebensweltorientierung und Berufsorientierung in Einklang bringen • Themenfindung gemeinsam mit den Schüler • Vorbereitung auf die Fachschule für Sozialpädagogik oder die Fachoberschule für Sozialwesen (Inhalte / Lern - und Arbeitsmethoden) • Methodeneinsatz an den Fähigkeiten der Klasse orientieren 43 Evaluationsmatrix: Zweijährige Berufsfachschule für Sozialassistenz Maßnahme Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit und der externen Kooperation Auswirkungen Handlungsbedarf - intensiver Austausch mit den Trägern der Einric htungen Ziele und Inhalte der Ausbildung werden nach außen transparenter - Kooperation mit abgebenden Schulen und dem Arbeitsamt - Ausgestaltung einer INFO-Broschüre mit nach außenhin verständlichen Formulierungen - Erstellen einer Web-Seite im Internet Kennenlernen des Ausbildungsplatzes „Schule“ - INFO-Tag für alle angemeldeten Schüler Betroffene Praktikumsbetreuer Schulleitungsteam Klassenlehrer EDV-Lehrer Schüler alle Lehrer alle Lehrer der Praxisbetreuung - Verstärkung der Zusammenarbeit mit Einrichtungen und Schulen in den angrenzenden Bundesländern - optimale Ausnutzung der fachlichen Kompetenz der Lehrer - personelle Kontinuität über die gesamte AusbilErfolgreiche Umsetzung dungszeit der geforderten Projekt- - Beteiligung der Lehrer an der Stundenplanung Offene Unterrichtsges- arbeit - regelmäßige Koordinationsstunden der Lehrer taltung und Arbeitsbe- flexible Teambildung dingungen - Fortbildung der Lehrer mit dem Schwerpunkt Methodentraining und Arbeitstechniken - Verbesserung der Verfügbarkeit von Arbeitsmaterialien und Zugang zu den Fachräumen Erfahrungen aus der - Verbesserung der Ausstattung im Fachbereich GesPraxis können den Lern- taltung ort Schule reflektieren - ausreichendes Stundendeputat für Praxisbetreuung - Personalunion Praktikumsbetreuung / Anthropolo- gie/Erziehung Angebot des Schwerpunkts „Pflege“ im 2. - Einstellung einer Fachkraft für den Lernbereich Ausbildungsjahr „Pflege“ und Neueinrichtung eines Fachraumes Zeitrahmen Evaluation fortlaufend bei allen Besuchen Beginn 2.Hj Evaluation 2002/03 aller Ziele muss im Rahmen eines päd. Tages zum Ostern / Ende des Sommer Schuljahres 2002/03 erfolgen: Abgrenzung und Koordination der Lerninhalte alle Lehrer seit 2000/01 ab 2002/2003 Fachkräfte des sozialpädagogischen ab 2002/2003 Bereichs, die die Praxisbetreuung bis seit Klasse 12 durchfüh- 2001/2002 ren Schulleitung Fachlehrer Schulleitung Kreis 2002/2003 - Reflexion - kritische Analyse - neue Ziele für die nächsten 2 Jahre 44 Orientierung der Lerninhalte an der Lebenswelt der Schüler Schüler stehen im Mittelpunkt - Inhalte sollen Lebenswelten und Berufsorientierung in Einklang bringen Schüler fühlen sich als „junge Erwachsene“ ernst genommen - eingesetzte Methoden an den Fähigkeiten der Klasse orientieren Verantwortlichkeit der Schüler wird gestärkt - Themenfindung gemeinsam mit Schüler - genaue Beschreibung des Begriffs „Basisqualifikation“ - Vorbereitung auf FS oder FOS bzgl. der Lerninhalte, Lern- und Arbeitsmethoden alle Lehrer seit 2001/2002 45 5.5 Fachschule für Sozialpädagogik Das vorliegende Schulformprogramm der Fachschule für Sozialpädagogik stellt die Fortschreibung des ausführlichen Fachschulprogramms für die Jahre 1997 – 1999 und Jahre 1999 – 2002 dar. Evaluationsmatrix der Fachschule für Sozialpädagogik für die Jahre 2002 - 2004 Dem Schulformprogramm liegen die in unseren Leitbildern formulierten Ziele und Einstellungen/Haltungen zugrunde. Zielsetzung Realisierung Betroffene Zeitrahmen Evaluation Die zukünftigen Erzieher entwickeln während der Ausbildung eine sozialpädagogische Professionalität, die sie befähigt, sich aktiv, eigenverantwortlich und kompetent für die Belange von Kindern, Jugendlichen und Familien einzusetzen. Daher ist es notwendig, der beruflichen und persönlichen Identitätsentwicklung gleichermaßen und gleichwertig Raum zu geben. Neben der Vermittlung von Sach- und Fachkompetenzen geht es darum, Sichtweisen, Denk- und Verhaltensweisen kritisch zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Alle Kollegen, die in der Berufsfachschule für Sozialassistenz und in der Fachschule für Sozialpädagogik unterrichten. Schwerpunktsetzung (Schüsselqualifikation) während der gesamten Ausbildungszeit. Um diese Entwicklung gezielt zu unterstützen, ist Teambildung – bezogen auf Lehrer und Lehrer – (zwecks genauer Absprachen Teamteaching etc.) unumgänglich. Gerade in der Berufsfachschule müssen die Grundlagen für eigenständige Arbeitsweisen gelegt werden. Eine „Überprüfung“ der erworbenen Kompetenzen findet in Abständen statt. Dies geschieht durch starke Verzahnung von Theorie und Praxis. Die einzelnen Arbeitsteams erstellen in Kooperation miteinander und unter Einbezug der Studierenden Inhalte und Methoden, die geeignet scheinen die Zielsetzung kontinuierlich zu verfolgen. In der Fachschule werden dann – darauf aufbauend – weitere selbstständige Denk- und Arbeitsprozesse – im Sinne der Erwachsenenbildung - initiiert. Eine Qualifizierung muss sich also in der Theorie und in der Praxis – anhand angemessener Aufgabenstellungen (siehe Realisierung) – zeigen. 46 Zielsetzung Realisierung Die Vermittlung von grundlegenden Schlüsselqualifikationen in der BfS für SA als Vorbereitung für die Fachschule verstehen (anstelle auf stofforientierte Lehrpläne in der BfS für SA zu setzen, früh den Erwerb spezifischer erzieherischer Kompetenzen fördern (u.a. Freude und Bereitschaft an persönlicher und fachlicher Weiterentwicklung, Eigeninitiative, Kooperation, kommunikative Kompetenz, realistische Selbsteinschätzung etc.) Gemeinsame Schulformkonferenz der BfS für SA und FS für SP ? „Vorstufenstandards“ entwickeln (betrifft Arbeitsmethoden, Fachdidaktik, Einstellungen, Haltungen, Praktika und Betreuung) Schwerpunktfächer mit FS-Lehrer besetzen Räumliche Angliederung der BfS an die FS und insgesamt erweitertes Raumangebot (Spiel-, Bewegungs-, Medienraum sowie gemeinsame „Flurkultur“) Betroffene Zeitrahmen Alle Kollegen der BfS und Vor Schuljahresende FS (schwerpunktbezogene 2002 Arbeitsgruppen ? Pädagogische Fächer; Sprachen etc. i.S. eines Team Kleingruppen-Modells) Lehrer der FS mit Schwerpunktfächern Abteilungsleiter / Schulleitung Gestaltung: Alle Medienfachlehrer mit Schülergruppen Evaluation Konferenzprotokoll / schriftlich dokumentierte „Vorstufenstandards“ Schuljahresbeginn 2002/03 Stundenplan Im Schuljahr 2002/03 Planungsbericht für ein neues Raumkonzept/ tatsächlicher „Umzug“ von Klassen / tatsächliche „Flurkultur“ / Nachweis von neuen Räumen 47 Zielsetzung Ausbildungsziele der BfS und Anforderungsprofil der FS aneinander koppeln. Erstausbildung und Übergang in die Fachschule für Schüler der BfS transparent machen; Assistenten- und Erzieher-Ausbildung als „Einheit“ begreifen; befriedigenderes und erfolgreicheres Arbeiten für Schüler, Studierende und Lehrer ermöglichen Realisierung Gemeinsame Schulformkonferenz der BfS und FS ? Überprüfung des Anschlussniveaus; Erarbeiten von notwendigen inhaltlichen, methodischen etc. „Zubringern“ (z.B. Projektarbeit in der BfS nach allg. gültigen Kriterien der FS anleiten) Frühzeitig und kontinuierlich Beratungsgespräche in der BfS führen ? Eignung und Ausbildungsstand; Fachschuleignung Hospitation der Schüler aus der BfS in der Unter- und Oberstufe der FS (auch in der FOS) Betroffene Alle Kollegen der BfS und FS (schwerpunktbezogene Arbeitsgruppen ? pädagogische Fächer; Sprachen etc. i.S. eines Team Kleingruppen-Modells) Lehrer der BfS in Schwerpunktfächern Alle Lehrer in der FS (und FOS), die Hospitationsunterricht anbieten können Zeitrahmen Evaluation Vor Schuljahresende 2002 / anschl. halbjährliche Treffen der schwerpunktbezogenen Arbeitsgruppen Konferenzprotokoll / Ergebnisprotokolle der AG-Treffen / Erfassen der verbesserten Übergangsbedingungen und veränderten Identifikationsbereitschaft der Schüler bzw. Studierenden mit der Gesamtausbildung durch Vergleich von Leistungsbereitschaft und –niveau vor und nach der Maßnahme Vierteljährlich Zu Beginn der Ausbildung in der BfS / im zweiten Ausbildungsjahr der BfS Gesprächsnotizen und deren Vorstellung auf den halbjährlichen Treffen der SchwerpunktfachLehrer Hospitationsbericht der Schüler / Kurzmitteilung der Lehrkräfte an die Klassenleitung in der BfS 48 Zielsetzung Öffnung zur sozialpädagogischen Praxis Realisierung Neuinstallierung des Beirats Betroffene Vertreter der sozialpädagogischen Praxis werden über den Jugendhilfeausschuss in den Beirat gewählt. Die gewählten Beiratsmitglieder der Schule schlagen Vertreter aus den Bereichen Kindertagesstätten, Heimen der Erziehungshilfe und Fachberatung für den Kindertagesstättenbereich namentlich vor. Es wird versucht, über eine briefliche Stellungnahme und falls nötig eine mündliche Stellungnahme vor dem Ausschuss eine Realisierung unserer Vorstellungen im Jugendhilfeausschuss durchzusetzen. Zeitrahmen In den nächsten Monaten (April/Mai/Juni 02) Evaluation Nach Ablauf der Zeit sollten die benannten Fachkräfte im Beirat tätig sein. Verantwortliche für die Evaluierung: Schulische Beiratsmitglieder und Abteilungsleiter 49 Zielsetzung Kooperation mit Fachkräften aus der sozialpädagogischen Praxis Realisierung Betroffene Hier werden Besuche mit Studierenden Studierende, sozialpädain der Praxis innerhalb der Lerngebiete gogische Fachkräfte als „Sozialpädagogische Grundlagen“ und Referentinnen „Sozialpädagogische Konzepte“ sowohl als Hospitationsbesuche als auch als Diskussionsrunden mit speziellen Themenstellungen durchgeführt. Weiterhin sollen sozialpädagogische Fachkräfte als Referentinnen in den Unterrichtsbereichen eingeladen werden, in denen die Theorie und Praxis in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen. Dazu ist der Aufbau eines Netzwerkes mit den sozialpädagogischen Bereichen Kindertagesstätten, offene Kinder- und Jugendarbeit, Arbeit mit behinderten Kindern/Jugendlichen, interkulturelle Arbeit und Arbeit in der Erziehungshilfe nötig. Ausgehend von den schon vorhandenen Kontakten sollen diese koordiniert, gebündelt und erweitert werden. Zeitrahmen Bis Ende Schuljahr 2002/2003 Evaluation Am Ende des Schuljahres soll eine Zusammenstellung über das Netzwerk erfolgen. Verantwortlich: Lehrkräfte, die in den oben genannten Fächern arbeiten. 50 Zielsetzung Realisierung Betroffene Zeitrahmen Evaluation Fortbildung zur Anleitung der Berufspraktikanten Die schon begonnene Fortbildung zur Anleiter, sozialpädagogiAnleitung von Berufspraktikanten in der schen Lehrkräfte des Praxis soll von den sozialpädagogischen Fachbereichs Lehrkräfte des Fachbereichs fortgeführt und als regelmäßiges Angebot (3Tage im Jahr) installiert werden, wobei die gemeinsame Zielrichtung von den zuständigen Lehrkräften formuliert werden soll. Zeitformulierung bis zum Ende des Schuljahres 2002 Überprüfung der Zielsetzungen und der Durchführung der Fortbildung nach einem Jahr durch die Beteiligten Öffnung innerhalb der Berufsschule Kooperation in den Wahlfächern mit der kaufmännischen Abteilung zu den Themen Kommunikation und Verwaltungswesen. Aufbau einer Kontakt- und Arbeitsgruppe. Absprache von Inhalten und Organisation Bis zum Ende des Überprüfung der Schuljahres 02 für das Möglichkeiten durch Schuljahr 2002/03 die Gruppe Öffnung gegenüber dem regionalen Umfeld Erstellen eines Faltblattes, welches über Arbeitsgruppe die Inhalte und Ziele der Ausbildungen im Fachbereich Sozialpädagogik informiert. Durchführung von Informationsveranstaltungen, die über die Aufnahmebedingungen, Ausbildungsziele und Inhalte des Fachbereiches informieren. Installation einer Arbeitsgruppe. Bis zum Ende des ersten Halbjahres des Schuljahres 02/03 sollte das Faltblatt erstellt und die ersten Informationsveranstaltungen durchgeführt worden sein. Am Ende des ersten Halbjahres 02/03 durch die Arbeitsgruppe selbst 51 5.6 Fachoberschule 5.6.1 Ist-Zustand Schulform und Abschluss Die Fachoberschule baut auf dem mittleren Abschluss auf. Sie führt in verschiedenen Fachrichtungen in Verbindung mit einer beruflichen Qualifizierung zur Fachhochschulreife. Die Beruflichen Schulen in Lampertheim bieten die Schwerpunkte Sozialwesen und Wirtschaftsinformatik an. Der Unterricht erfolgt in der einjährigen Organisationsform B. Es handelt sich um Vollzeitunterricht. Die Fachoberschule endet mit einer Prüfung, deren Bestehen zum Studium an einer Fachhochschule berechtigt. Unterricht und Wahlangebote Der Pflichtbereich der Stundentafel besteht aus folgenden fachrichtungsübergreifenden Fächern: Deutsch, Politik, Englisch, Mathematik, Naturwissenschaften, Religion/Ethik und Sport. Der fachrichtungsbezogene Unterricht besteht aus den Schwerpunktfächern Sozialwesen und EDV. Die neue „Verordnung über die Ausbildung und Abschlussprüfung an Fachoberschulen“ vom 2. Mai 2001 sieht, bei gleichbleibendem Rahmenlehrplan, die Reduzierung der Stundentafel in Englisch und Mathematik von sechs auf vier Wochenstunden vor. Dass die Schüler mit immer weniger Vorkenntnissen an die FOS kommen, wird als äußerst problematisch erlebt: Förderunterricht in den Hauptfächern wäre vonnöten; in allen Fächern wird zudem deutlich, dass die Grundlagen der deutschen Rechtschreibung fehlen.der FOS sehr heterogen sind, ist es schwierig, ein gleiches AbschlussDa die Lerngruppen niveau zu erreichen. Es ist auch bedauerlich, dass es keine Wahlpflichtfächer wie Musik oder Kunst gibt, so dass in allen Fächern ein großer Leistungsdruck herrscht, der keinen Ausgleich durch Kreativität erfährt. Ausgangssituation/Problembeschreibung Lehr- und Lernbedingungen Für die FOS ist der mittlere Abschluss und eine Berufsausbildung notwendig, in Einzelfällen genügt eine einschlägige Berufstätigkeit. Die Schüler kommen aus verschiedenen Bundesländern mit sehr unterschiedlichen Schul- und auch Lebenserfahrungen; manche haben den mittleren Abschluss mithilfe eines Zusatzangebotes während der Berufsausbildung erworben. Oft reichen die Vorkenntnisse, die Methodenkompetenz im Umgang mit Stoff und Problemstellung und vor allem die Leistungsbereitschaft und Konzentration nicht aus, um den Abschluss zu erwerben. Im Verlauf des Schuljahres erkennen manche, dass sie nicht weiterkommen und hören auf. Pünktlichkeit und regelmäßiger Unterrichtsbesuch müssen mithilfe von Vereinbarungen innerhalb der unterrichtenden Lehrkräfte eingefordert werden. Insgesamt fehlen der Sinn für den Wert von Bildung und das nötige Durchhaltevermögen, um komplizierte Inhalte zu erarbeiten. Es zeigen sich nicht nur Schwierigkeiten im Umgang mit der Stofffülle in Mathematik und Englisch, sondern auch Defizite im erfahrungs- und problemorientierten Denken im Schwerpunktfach Sozialwesen. Hier soll eine Broschüre mit den jeweiligen Inhalten der Fächer Abhilfe schaffen, die den aufzunehmenden Schülern rechtzeitig zugeschickt wird. 52 Unabdingbar sind eine strenge Auswertung der Feststellungsprüfung und eine eingehende Beratung des Schülers im Anschluss. Überhaupt sollten die Schüler in regelmäßigen Abständen in Bezug auf ihre Fortschritte beraten werden. Vor allem müssen die Sozial- und Wirtschaftsassistenten an unserer Schule von den fachlichen und überfachlichen Standards in Kenntnis gesetzt werden, denn gerade bei diesen Schülern ist die Abbrecherquote hoch. Diese schlechten Vorbedingungen für ein erquickliches Arbeiten führen zu teilweise großer Enttäuschung unter den unterrichtenden Lehrern und zu Interesselosigkeit bei den Schülern. Als problematisch erweist sich auch, dass viele für ihren Lebensunterhalt arbeiten müssen und nicht wissen, wie viel Zeit sie für die verschiedenen Lebensbereiche aufwenden sollen (Time-Management). Die Schüler müssen Gelegenheit haben, sich mit ihrer Schule zu identifizieren. Umfeld/externe Kooperation Exkursionen finden in den Fächern Biologie und Politik u.a. statt und stoßen bei Schülern und Lehrern auf Interesse. Allerdings ist es schwierig, sie in einem kurzen Schuljahr unterzubringen. Manchmal scheitern sie auch an der finanziellen Lage der Schüler. Arbeitsbedingungen und Schulorganisation Die Arbeitsbedingungen für die Lehrer sind im Allgemeinen zufriedenstellend; teilweise fehlen für weiterführende Gruppenarbeit die Räume; das gilt z.B. für die Fächer Sozialwesen und Chemie, wo die räumlichen Bedingungen Verfahrensweisen einschränken. In manchen Fällen sind die Lerngruppen für Medien-und Projektarbeit zu groß (EDV); bei großen Klassen im Fach Wirtschaftsinformatik übersteigt die Zahl der „user“ die Anzahl der verfügbaren PC. Der EDV-Bereich ist permanent fortschrittgebunden; die Unterstützung der Schule und des Schulleiters und die finanziellen Mittel erweisen sich als förderlich. Insgesamt fehlt für die einzelnen Fächer ein Kerncurriculum; parallel unterrichtende Lehrer müssen sich absprechen. Im Bereich der EDV ist es schwierig mit einem sehr engen Lehrplan zu arbeiten; dieser müsste, bedingt durch den großen Fortschritt auf diesem Gebiet, sehr allgemein gehalten sein. Hier ist es wichtig, als Lehrer auf dem Laufenden zu bleiben. Wünschenswert ist eine Aufwertung der Schule durch eine größere Präsenz (auch der FOS) in der Öffentlichkeit. Dazu könnte auch ein geeigneter Name der Schule förderlich sein. Interne Kooperation Die allgemeine Unzufriedenheit mit den Unterrichtsbedingungen in der FOS resultiert auch aus der mangelnden Zusammenarbeit der Mitglieder des Unterrichtsteams. Man arbeitet alleine, führt Gespräche zwischen „Tür und Angel“ und es gibt nur ansatzweise themengleichen Unterricht. Ein Beispiel dafür ist das Thema Gentechnik in Biologie und Politik. In Bezug auf manche Fragen fehlt der gemeinsame Wertkonsens, was z.B. Pünktlichkeit und Regelmäßigkeit der Teilnahme am Unterricht angeht. Das Schwerpunktfach „Sozialwesen“ liegt in der Hand von drei Kollegen: Absprachen zwischen diesen sind nicht genau genug; so ist den Schülern oft nicht klar, wer für die Auswahl eines bestimmten (Prüfungs-)Themas und die Endnote verantwortlich ist. Wenn ein Teilgebiet des Schwerpunktfaches zweistündig unterrichtet wird, wird es schnell zum „Nebenfach“. 53 5.6.2 Soll-Vorstellungen Grundlegendes Die Aufgaben und Ziele des Unterrichts in der FOS sind in der Verordnung über die Ausbildung und Abschlussprüfung an Fachoberschulen vom 2.Mai 2001 festgelegt: „Der Unterricht soll den Schülern die erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten vermitteln, die zur Aufnahme und erfolgreichen Absolvierung eines Fachhochschulstudiums befähigen. Dazu soll der Unterricht durch die Vermittlung von Arbeitsmethoden für das Fachhochschulstudium propädeutischen Charakter haben. Der Unterricht soll die Allgemeinbildung der Schüler und Schüler erweitern und die Fähigkeiten für ein lebenslanges Lernen fördern. Insgesamt muss es darum gehen, den Schülern eine hohe Wertschätzung an Allgemeinwissen und Kompetenz zu vermitteln. Sie sollten in die Lage versetzt werden, Verantwortung für ihren Lernprozess zu übernehmen. Fortschritte hierbei stärken das Selbstvertrauen und führen zu größerer Selbstständigkeit und Unabhängigkeit vom Lehrer. Es muss deutlich werden, dass Bildung neue Horizonte eröffnen und dadurch auch Spaß machen kann. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Vernetzung der Schule; jeder Unterrichtsraum sollte Zugang zu den Ressourcen im Netz haben, so dass Schüler und Lehrer im Verlauf des Unterrichts Daten und Informationen abrufen können. 54 5.6.3 Evaluationsmatrix (Prioritäten) Leitziel 1 Wir arbeiten mit den Methoden der Erwachsenenbildung Ziel Maßnahme Durchführende Lehrkräfte Zeitraum Evaluation Durchführung von Projektarbeit Festlegung auf ein Projekt pro Jahr Alle Lehrer Teams Schuljahr 2002/03 Ende des ersten HJ (Januar). Austausch der Erfahrung der Teams durch Befragung der Schüler Vertiefung rhetorischer Fähigkeiten durch Übungen Alle Lehrer, Deutschlehrer Schuljahr 2002/03 Präsentation in der Klasse und/oder fremder Umgebung mit Reflexion • • • • Fächerübergreifendes Lernen Methoden und Arbeitstechniken kennen lernen Eigene Lernwege kennen lernen Selbständiges Arbeiten lernen Intensivierung rhetorischer Fähigkeiten Theorie und Praxis im Schwerpunktfach • • • • • Frei sprechen Sprechen nach Stichpunkten Inhalte aus Text formulieren In Gruppen diskutieren Gesprächsinhalte aufeinander beziehen Lehrer im Schwerpunktfach 55 Ziel Maßnahme Selbstorganisiertes Lernen üben Unterschiedliche Methoden anwenden Durchführende Lehrkräfte Alle Lehrer Zeitraum Schuljahr 2002/2003 Evaluation Lernfortschritt wird den Lehrern dokumentiert und in einer Konferenz besprochen °Gezielt Materialien besorgen °Auswahl von Materialien °Bearbeiten von Materialien °Umgang mit Texten °Arbeiten mit dem Internet °Eigenen Lern- und Arbeitsprozess reflektieren Eine Gruppe von Lehrern nimmt an dem Methodentraining von Klippert teil Drei Lehrer lernen die Methode kennen und wenden sie an Team von drei Lehrern sofort Bericht und Erfahrungen zu Beginn des nächsten SJ Feedbackkultur einführen Unterschiedliche Feedbackverfahren anwenden (Unterricht/Kommunikation Klima) Alle Lehrer Erfahrungsbericht aus der Konferenz (Januar 03) °Fragebögen entwickeln °Unterschiedliche Feedbackmethoden anwenden °Unterschiedliche Komponenten des Unterrichts untersuchen ° Ergebnisse mit Schülern besprechen °Auf Pädag. Konferenz Konsequenzen ziehen (Rückkopplung) zweite Hälfte des Schuljahres 02/03 56 5.6.3 Evaluationsmatrix (Prioritäten) Leitziel 2 Wir fördern das Gruppenklima und die Gruppenkultur Ziel durch gemeinsame Vorbereitung auf das Schuljahr Ø Kennenlernen / Einführung „in die Gruppe“ / Gruppenziele finden/ Begrüßung durch den Schulleiter / Vorstellung der Schulform / Auseinandersetzung mit der „wiederholten“ Schülerrolle Maßnahme Einführungstage durchführende Lehrkräfte Krieger / Schwerpunktlehrkraft Ø Vermittlung von Anforderungsstandards der Fachoberschule / Vorstellung der Verordnung Krieger Ø Methoden und Arbeitstechniken kennenlernen (Textbearbeitung, eigenständige Recherche, Gruppenselbstorganisation etc.) mehrere Lehrkräfte im Team Ø 1. „Kennenlernprojekt“ als Abschluss der gemeinsamen Vorbereitung unter Anwendung der erlernten Methoden und Arbeitstechniken durch Teamarbeit der unterrichtenden Kollegen Ø Lehrkräfte der Schwerpunktfächer Sozialwesen und Soziale Arbeit stimmen ihre Unterrichtsthemen zu Schuljahresbeginn in gegenseitiger Ergänzung ab / Klärung der Möglichkeit von Projektarbeit Präsentation Zeitraum erste Schulwoche Krieger / Schwerpunktlehrkraft Besprechung Günther/Schäfer/Wandjo Schuljahresbeginn/ Beginn des 2. Schulhalbjahres Ø Aktuelle Unterrichtsthemen der einzelnen Fächer werden ausgehängt ? „Sichtbarmachen“ von Projektmöglichkeiten u. fächerübergreifendem Unterricht Aushang alle Lehrkräfte durchgehend Ø Durch einen Erfahrungsaustausch in regelmäßigen Abständen sollen das Leistungsniveau und die Gruppendynamik der Klasse erfasst werden Besprechung als „Qualitätszirkel“/ Kurzprotokoll Günther/Schäfer/Wandjo Krieger u.a. alle 8 Wochen Methodenvielfalt/ Themen u. Lerngruppe in Verbindung bringen alle Lehrkräfte durchgehend durch Schaffung einer angenehmen Lernatmosphäre Ø Lehrkräfte berücksichtigen Probleme und Belange der Klasse und steuern einer neg. Cliquenbildung etc. gegen; Schülerinteressen werden berücksichtigt 57 Ziel Maßnahme durchführende Lehrkräfte Zeitraum Ø Förderung informeller Lerngruppen (Klausur-, Prüfungsvorbereitung etc.) wechselnde Gruppenarbeit Freistunde im Stundenplan alle Lehrkräfte durchgehend Ø Erweitertes Raumangebot für Schülerteamwork Flurgestaltung vor dem Klassenraum (Möblierung) Nutzung der Bibliothek freiwillige Lehrkräfte + Schülergruppe Beginn des Schuljahres durchgehend Ø Gruppenzusammenhalt stärken Durchführung einer Studienfahrt Lehrkräfte mit hohem Stundenanteil Ende Oktober gemeinsame Feste Klassenleitung + Lehrkraft aus Schwerpunktfach u.a. vor Weihnachten/ nach Studienfahrt/ vor Prüfung/Abschlussveranstaltung Exkursionen Lehrkraft „Soziale Arbeit“ mehrmals Lehrkräfte „Sozialwesen“ einmal pro Schulj. durch Lernortwechsel Ø Schwerpunktbezogene öffentliche Einrichtungen als Lernorte (Erschließung von Praxisbezügen) Ø Fachbezogene öffentliche Einrichtungen als Lernorte (Feststellung der gesellschaftlicher Relevanz von Unterrichtsthemen) Ø Praktische Einheiten (z.B. Rollenspiel) ? Erfahrung mit sozialpädagogischen Methoden ermöglichen Suche nach außerschulischer professioneller Anleitung bzw. Lehrerfortbildung alle anderen Lehrkräfte wenn möglich Schwerpunktlehrkräfte mind. einmal 58 Evaluationsmatrix (Prioritäten) Leitziel 3: Wir kooperieren innerhalb des Kollegiums Maßnahme Durchführende Lehrkräfte Zeitraum Evaluation Ziel Wir erstellen ein Anforderungsprofil für unser Fach, das den aufzunehmenden Schülern mit der Zusage zugeschickt wird Kollegen, die in der FOS unterrichten Verantwortlich für die Versendung ist der Abteilungsleiter Erstmalig Frühjahr/Sommer 2003 Die Schüler erfahren, was von ihnen erwartet wird, und können sich vorbereiten Broschüre kann zu Beginn des Schuljahres 2002/2003 eingesehen werden 1. Klassenkonferenz zu Beginn des Halbjahres Die Kollegen legen ein Jahrescurriculum für ihr Fach vor Kollegen der FOS Klassenlehrer der Wirtschafts- und Sozialassistenten August/September 2002 Erörterung der Arbeitsformen, des Leistungsanspruchs und der Problematik des Abbrechens Festlegung eines Schnuppertages für die Schüler aus den Assistentenberufen Austausch über zu behandelnde Themen als Grundlage für Projekte Festlegung verbindlicher Regeln im Umgang mit Fragen der Disziplin Schüler äußern Wünsche und Kritik(Feedback-Kultur) Termin liegt fest; Evaluation der Qualität der Konferenz anhand von Fragebögen 2.Klassenkonferenz zu Beginn des 2.Halbjahres Kollegen aus der FOS Februar 2003 und Schüler aus der FOS Curriculum der einzelnen Fächer kann ab Schuljahr 2002/2003 eingesehen werden siehe oben Austausch über die Erfahrungen mit verbindlichen Abmachungen aus der ersten Konferenz hinsichtlich der Disziplin der Schüler Der Klassenlehrer verpflichtet sich, diese beiden Konferenzen einzuberufen. Er ist darüber hinaus bereit, seine Kollegen das ganze Jahr über zu informieren, z.B. wenn die Klasse nicht im Hause ist oder wenn ein Schüler längere Zeit fehlt. 59 Evaluationsmatrix Leitziel 4 Wir erstellen projektorientierte und aktuelle Curricula und Arbeitspläne Ziel Maßnahme Durchführende Zeitraum Evaluation Orientierung der fachl. Inhalte an den aktuellen Anforderungen von Wirtschaft und Gesellschaft (Vermittlung von Zeitwissen) Permanente Überprüfung der fachlichen Lehrinhalte durch Klassenkonferenzen, Fortbildung der Fachlehrer alle Fachlehrer Schuljahr 2002/2003 Jährlicher Check der Lehrinhalte bezogen auf die aktuelle Situation; Überprüfung der fachlichen Qualifikation der Lehrer Fächerübergreifende Planung von Curricula und projektorientierten Arbeitsplänen Erstellung von Halbjahres-Plänen, Integration von Teamarbeit in verschiedenen Fächern alle Fachlehrer Schuljahr 2002/2003 Austausch der Erfahrungen durch Lehrer und Schüler 60 Evaluationsmatrix (Prioritäten) Leitziel 5 Wir erarbeiten einen kurz-, mittel- und langfristigen Personal- und Fortbildungsentwicklungsplan Ziel Maßnahme °Langfristige Sicherung der Qualität von Unterricht Perspektive für Schulform entwickeln °Persönlicher Entwicklungsplan für das Kollegium Gespräche mit den Kollegen führen °Systematische, auf die Schulform bezogene Fortbildung Individuelle Entwicklungsperspektiven aufzeigen Durchführende Lehrkräfte Alle Lehrer Abteilungsleiter Schulleiter Zeitraum Mitte des SJ 2003 Evaluation Ende des SJ 03 gibt es für alle Lehrer der FOS Evaluationspläne 61 5.7 Die Besonderen Bildungsgänge 5.7.1 Schulform und Abschluss In die Besonderen Bildungsgänge werden vielfach Schüler aufgenommen, die in allgemein bildenden Schulen hinsichtlich ihres Lernverhaltens, ihrer persönlichen Entwicklung oder ihrer kurzen Verweildauer in Deutschland als "ausbildungsbeeinträchtigt" oder "benachteiligt" gelten. In den Besonderen Bildungsgängen sollen Jugendliche so weit gefördert werden, dass sie ihre beruflichen Neigungen und Fähigkeiten besser erkennen. Die Schwerpunkte liegen im Bereich der Berufsorientierung, der Berufsfindung, des Arbeits-, Lern- und Sozialverhaltens, der Allgemein- und Persönlichkeitsbildung sowie der Erweiterung der Sprachkompetenz in der deutschen Sprache. Diese Verordnungsziele stellen den Rahmen zur Entwicklung, Erstellung und Umsetzung von schuleigenen, pädagogischen Konzepten dar, die sich an den jeweils spezifischen Lernausgangs- und Entwicklungsbedingungen der Jugendlichen orientieren. Ein Hauptschulabschluss kann erreicht werden. Hierzu müssen im Durchschnitt wenigstens ausreichende Leistungen erbracht werden. Voraussetzung für eine Erteilung ist außerdem eine Beschulung in den Fächern Deutsch und Mathematik von mindestens 160 Jahreswochenstunden. 5.7.2 Umfeld / externe Kooperation 5.7.2.1 Kooperation mit den Hauptschulen Ist-Analyse Es bestehen regelmäßige Kooperationsgespräche zwischen den abgebenden Hauptschulen und den Beruflichen Schulen in Lampertheim. Folgende Schulen sind in die Kooperation eingebunden und haben jeweils Kontaktpersonen benannt: - Grund- und Hauptschule, Biblis - Nibelungenschule, Hofheim - Erich-Kästner-Schule, Bürstadt - Alexander-von-Humboldt-Schule, Viernheim - Friedrich-Fröbel-Schule, Viernheim - Alfred-Delp-Schule, Lampertheim Die spezifisch eingesetzten Lehrer der Beruflichen Schulen und der Hauptschulen vereinbaren regelmäßige Treffen. Es werden hierbei zielgerichtete, schülerrelevante Gespräche geführt, die eine Verbesserung der nach Möglichkeit individuellen Förderung zur Folge haben sollen. 62 Weiterhin werden die Übergangsmodalitäten und -parameter der abgebenden an die aufnehmende Schule besprochen, so dass eine genauere Kalkulation und Vorbereitung für das kommende Schuljahr möglich wird. Am Ende des jeweiligen Schuljahres erhalten die abgebenden Schulen Informationsrückmeldungen über die Entwicklung ihrer ehemaligen Schüler, um ggf. auch Rückschlüsse auf die aktuelle Klientel ziehen zu können. Soll-Vorstellungen 5.7.2.2 • Weitere Vertiefung der erfolgreichen, pädagogischen Zusammenarbeit durch die regelmäßigen Treffen und Abmachungen. • Festlegung von eindeutigen und verbindlichen Parametern für den Übergang von der Hauptschule in die Besonderen Bildungsgänge auf der Grundlage von schulrechtlichen Vorgaben. • Finden von Lösungsansätzen, um den Verbleib von Schülern an der Hauptschule aufgrund pädagogischer Notwendigkeiten und/oder schulrechtlicher Bestimmungen zu ermöglichen (Revision der teilweise noch unzureichenden Übergangshandhabungen). Kooperation mit den Schulen für Lernhilfe Ist-Analyse Es besteht ein Arbeitskreis aus Sonderschullehrern der beiden Schulen für Lernhilfe im Einzugsbereich (Albert-Schweitzer-Schule/Viernheim und Biedensandschule/Lampertheim) und den Lehrern der Beruflichen Schulen Lampertheim. Bei den Treffen werden vorrangig Probleme des Schulübergangs aber auch methodische Konzepte, insbesondere für die Fächer Deutsch und Mathematik, besprochen. Seit dem Schuljahr 97/98 ist ein Sonderschullehrer mit 17 Wochenstunden an die Berufsschule abgeordnet. Mit acht Wochenstunden unterrichtet diese Lehrkraft im allgemeinbildenden Unterricht der Besonderen Bildungsgänge. Die übrigen neun Stunden der Abordnung stehen zur Verfügung für die Unterstützung der Schulleitung - insbesondere des zuständigen Abteilungsleiters - bei der Entwicklung, Planung und der Koordination in den Besonderen Bildungsgängen. Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld ist die Zusammenarbeit mit Eltern, Sozialstationen, abgebenden und weiterführenden Schulen, Betrieben, Arbeitsamt, sonstigen außerschulischen Institutionen sowie mit Trägern von speziellen Fördermaßnahmen. Zu seiner Tätigkeit gehören auch die individuelle Betreuung und Unterstützung von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf und das Erstellen von Förderplänen in signifikanten Einzelfällen. Im Gegenzug werden vier Wochenstunden Arbeitslehreunterricht für die Schüler der Abschlussklasse(n) der Schule für Lernhilfe in Lampertheim (Biedensandschule) von 63 Fachkollegen der Berufsschule in den Fachbereichen Holz-/Metalltechnik sowie Hauswirtschaft und Körperpflege erteilt. Dieser Unterricht findet in den Werkstätten und Fachräumen der Berufsschule statt. Für die Schüler der Schule für Lernhilfe in Viernheim (Albert-Schweitzer-Schule) findet zweimal im Jahr ein "Praxis-Schnuppertag" in den Besonderen Bildungsgängen der Berufsschule statt. Somit wird das gegenseitige Kennenlernen gefördert und ein erster Eindruck gewonnen. Schüler können sich frühzeitig auf Neuerung und Veränderungen sowie auf neue Lehr- und Lernsituationen einstellen. Soll-Vorstellungen 5.7.2.3 • Kontinuierliche Fortsetzung der bisherigen vorbildlichen Zusammenarbeit zwischen den Schulen für Lernhilfe und den Beruflichen Schulen Lampertheim. • Schüler, von denen man annehmen muss, dass sie die notwendigen Voraussetzungen nicht mitbringen, im Berufsvorbereitungsjahr die Berufsreife zu erreichen, sollten durch geeignetere Bildungseinrichtungen und Maßnahmen so weit gefördert werden, dass sich die bestehenden Fähigkeiten und Interessen möglichst optimal entwickeln können. Kooperation mit nichtschulischen Einrichtungen Ist-Analyse Die Beruflichen Schulen Lampertheim - und hierbei speziell die Kollegen der Besonderen Bildungsgänge (BBG) - arbeiten im Laufe eines Schuljahres mit folgenden außerschulischen Einrichtungen mehr oder weniger intensiv zusammen: - Arbeitsamt - ZI Mannheim - Jugendamt - Drogenberatung - Sozialamt - Pro Familia - Jugendberufshilfe - Kirchen - Schulspsychologischer Dienst - Ausländerbehörde Insbesondere mit dem Arbeitsamt besteht eine enge und fruchtbare Zusammenarbeit (Schullaufbahnberatung, Ausbildungsberatung, Vermittlung in spezifische Fördermaßnahmen/Beratung ð Klassengespräche, Einzelgespräche mit und ohne Eltern, in Ausnahmefällen sogar Hausbesuche). Für einen überbetrieblichen BBE-Lehrgang (Berufliche Bildung und Eingliederung) des Berufsbildungszentrum in Bensheim haben die Beruflichen Schulen Lampertheim personelle und räumliche Ressourcen zur Verfügung gestellt, die vom Träger der Maßnahme, der Kreishandwerkerschaft, dankbar angenommen werden. 64 Soll-Vorstellungen 5.7.3 • Fortführung/Ausbau und Intensivierung der Zusammenarbeit mit den außerschulischen Partnern ð Stichwort: "soziale Netzwerkkonfiguration". • Kooperation mit Betrieben aus Industrie und Handwerk (Betriebsbesichtigungen, Kurz- bzw. Demonstrationslehrgänge von z.B. Fertigungstechniken u.ä.) Klassen, Unterricht, Pflicht- und Wahlangebote Ist-Analyse Es bestehen zur Zeit zwei Klassen in der Schulform für Besondere Bildungsgänge. Die Schüler werden fachrichtungsspezifisch in den Berufsfeldern Metall- und Holztechnik und Hauswirtschaft/Ernährung unterrichtet. Ein zusätzlicher, von der Stundenzahl her begrenzter Lehrgang im Bereich Körperpflege, rundet das Angebot im BVJ-Hauswirtschaft ab. Das grundsätzliche Unterrichtsangebot zielt darauf ab, Schüler zu motivieren, nach Möglichkeit eine Ausbildung aufzunehmen und Kompetenzen im schulischen, sozialen und persönlichen Bereich zu erwerben. Der Unterricht besteht aus drei wesentlichen Komponenten: 1. Fachpraxis 2. Allgemein bildende Fächer und Fachtheorie 3. Betreute Betriebspraktika. Dabei geht das Bestreben dahin, die genannten Komponenten nicht als nebeneinanderstehende Blöcke zu begreifen, sondern Verknüpfungen herzustellen und den Schülern Sachverhalte in ganzheitlichen Zusammenhängen zu verdeutlichen. In den Werkstätten Metall und Holz sowie in den Fachräumen der Hauswirtschaft werden immer wieder kleinere, übersichtliche Projektarbeiten angeboten, mit denen sich die Schüler identifizieren können. Insbesondere in den Metallwerkstätten wird gerne mit der sog. Leittextmethode gearbeitet, die in Kombination mit einem vielschichtigen, handlungsorientierten Unterricht eine optimale Kompetenzen-Aneignung bei den Schüler ermöglicht. Der Unterricht in den allgemein bildenden Fächern und der Fachtheorie erfolgt zum Teil nach den veralteten Rahmenlehrplänen (von 1985, auf Empfehlungsbasis) des Hessischen Kultusministeriums. Schulintern entwickelte Curricula existieren nicht. Der in der Stundentafel vorgesehene Anteil berufsfeldbezogener Fachtheorie und Fachpraxis kann nur zum Teil erfüllt werden. Eine informationstechnische Grundbildung, wie in der Verordnung für die Besonderen Bildungsgänge empfohlen, findet nicht statt. 65 Wahl- und Wahlpflichtunterricht können wegen fehlender Lehrerstunden nicht angeboten werden. In den Fächern des allgemeinen Lernbereichs existieren keine übergreifenden Curricula für das BVJ Metall/Holz und das BVJ Hauswirtschaft. Für Sprachanfänger (sog. Seiteneinsteiger) und/oder Schüler mit ungenügenden Deutschkenntnissen werden keine Möglichkeiten angeboten, den deutschen Spracherwerb zu intensivieren. Es wird kein Wahlfach Englisch angeboten, um leistungsstarken BGJ-Schüler den problemlosen Übergang in die Berufsfachschule zu ermöglichen. Soll-Vorstellungen 5.7.4 • Entwicklung eines berufsfeldübergreifenden Curriculums für die allgemein bildenden Fächer sowie eines Kerncurriculums für die Fachpraxis. • Unterricht sollte insbesondere in der Fachpraxis noch mehr projektorientiert angeboten werden und erste Schritte hin zur Umsetzung einer ganzheitlichen Lernfeldkonzeption beinhalten. • Stundenzahl im Fachpraxisbereich ist auf die durch die Verordnung vorgeschriebene Stundenzahl "hochzufahren". • Mindestens 2 Std./Woche informationstechnische Grundbildung, um die Empfehlung in der VO für die Besonderen Bildungsgänge zu erfüllen (evtl. in Kooperation mit dem BVJ). • Angebote im Wahlpflicht- und Wahlbereich, insbesondere auch in der Fachpraxis (z.B. Schweißen), mit Teilqualifikationserwerb und Zertifizierung. • Maßnahmenkonzept für Sprachanfänger, um den Spracherwerb der deutschen Sprache zu intensivieren. • Wahlfachangebot Englisch für leistungsstarke, interessierte BVJ-Schüler (mindestens 2 Std. pro Woche und in Kooperation mit dem Berufsgrundbildungsjahr). Arbeitsbedingungen / Schulorganisation Ist-Analyse Die Akzeptanz der Besonderen Bildungsgänge im Gesamtkollegium ist gering. Es fehlen an der Schule eine sozialpädagogisch ausgebildete Fachkraft und ein Drogenberatungslehrer, die bei spezifischen Problemen effektiv und unterstützend eingreifen können. Die an sich schon ungünstigen Arbeitsbedingungen werden zusätzlich erschwert durch "Überladung" der Klassen mit Schülern. 66 Es fehlt pro Klasse mindestens 1 Klassen-PC mit Drucker und Internetanschluss, um kleinere Schreibarbeiten (z.B. Korrekturen in Bewerbungen und Lebensläufen, Behördenschreiben, in sonstigen Anschreiben aller Art) erledigen zu können. Ausgesprochen wichtig ist zudem die Informationsbeschaffung jeglicher Art aus dem Internet. Zumindest die Klasse BVJ Hauswirtschaft hat einen eigenen Klassensaal zur Verfügung (Gefühl des "Zu-Hause-Seins" für die Schüler, Stärkung der Eigenverantwortung, erfahrungsgemäß weniger Sachbeschädigung etc.), was von Schülern und Lehrkräften positiv bewertet wird. Es herrscht tendenziell das Klassenlehrerprinzip vor, d.h. eine Lehrkraft ist mit mindestens 10 Wochenstunden als Klassenlehrer in der Klasse eingesetzt und somit mit allen Problemen und Gegebenheiten der Schülervertraut. In der Fachpraxis Metall/Holz ist die Klasse geteilt. Eine Hälfte wird in der Fachpraxis Holz unterrichtet, die andere Hälfte in der Fachpraxis Metall. Zum Schulhalbjahr erfolgt ein Wechsel der Gruppen. Soll-Vorstellungen • Erhöhung der Akzeptanz der Besonderen Bildungsgänge im Kollegium durch mehr Information und Aufklärung über die Zielgruppe (päd. Tag, SchiLF, Öffentlichkeitsarbeit). • Integration von Lehrkräften aus der kaufmännischen und sozialpädagogischen Abteilung in die Arbeit in den Besonderen Bildungsgängen (siehe Pkt. 5.7.5.2). • Fester Lehrerstamm pro Klasse (max. 4 Lehrer pro Klasse), Klassenlehrerprinzip. • Möglichst freiwilliger und langfristig angelegter Einsatz von Lehrkräften in den Besonderen Bildungsgängen (Kontinuitätsprinzip). • Jede BVJ-Klasse erhält einen festen und für die Schüler geeigneten Klassenraum. • Der Raum 62 wird als ein Klein-Computer-Raum mit ca. 4 PC-Einheiten inklusive Internetanschluss hergerichtet. Die Umgestaltung erfolgt zum Großteil als Projektarbeit, um Kosten zu sparen. • Für jede BVJ-Klasse ist ein mobiles Videogerät mit Fernsehapparat anzuschaffen bzw. zu stationieren. • Die Klassenräume sind so herzurichten und zu gestalten, dass sie von den Schülern als „ihr Klassenraum" akzeptiert werden. • Es ist in jedem Klassenraum der Besonderen Bildungsgänge eine Klassenzimmerbibliothek einzurichten. • Implementierung einer sozialpädagogischen Fachkraft. 67 • 5.7.5 Reaktivierung einer Drogenberatungslehrerin oder eines Drogenberatungslehrers (für die gesamte Schule, aber mit besonderer Affinität zu den Besonderen Bildungsgängen). Partizipation / Interne Kooperation Ist-Analyse Mit Ausnahme des Fachbereichs Hauswirtschaft (begründet durch das BVJ Hauswirtschaft/Ernährung) findet keine formelle, abteilungsübergreifende Kooperation statt. Der Unterricht der Kollegen ist noch zu sehr durch "Einzelkämpfermentalität" gekennzeichnet. Größere Projekte, die echte, realorientierte Lernfelder darstellen, gibt es bisher nicht. Klassenfahrten(-ausflüge) finden nicht regelmäßig statt. Externe Fortbildungen im Bereich der Besonderen Bildungsgänge werden nur unzureichend oder nicht wahrgenommen, schulinterne Fortbildung wird nicht angeboten. Soll-Vorstellungen 5.7.6 • Abteilungsübergreifende Kooperation: • z.B. Kaufmännische Abteilung: Bewerbungstraining, Simulation von Vorstellungsgesprächen, informationstechnische Grundbildung (Word) usw. • z.B. Sozialpädagogische Abteilung: Einzel-/Gruppenberatung, Lebenshilfe, Problemanalyse, allgemeine Hilfestellungen durch Tipps und Infos. • Bildung von Teamstrukturen (z.B. Klassenteams). • Umsetzung der Lernfeldkonzeption an größeren Projekten. • Regelmäßige Klassenfahrten (evtl. erlebnispädagogische Tage) am Anfang oder Ende des Schuljahres. • Wahrnehmung externer Fortbildungen und Angebote von schulinternen Fortbildungen zu relevanten Themenbereichen in den Besonderen Bildungsgängen. Sentenz Das übergeordnete pädagogische Prinzip der Besonderen Bildungsgänge wird bestimmt durch „Schule als Lebensraum". Die Besonderen Bildungsgänge sind als gemeinsamer Lern-, Arbeits- und Lebensbereich von Schülern und Lehrern zu verstehen, in dem miteinander und in gegenseitiger Achtung und Solidarität wirklichkeitsorientiert gearbeitet wird. 68 5.7.7 Prioritäten-Evaluationsmatrix Umsetzungsvorhaben Verbesserungen für Schüler/ Lehrkräfte Entwicklungsvorhaben involvierte Lehrkräfte Zeitplanung für die Zielprojektion Berufsfeldübergreifendes Curriculum für die allgemeinbildenden Fächer Zusammenhängendes Paket für beide BVJ-Klassen, stringenter Lern-/Lehrzusammenhang, vergleichbare Noten, Qualitätssicherung Schulformkonferenz einmal pro Halbjahr, Bildung von Fachgruppen für Deutsch, Mathematik, WK/Politik, Sitzung der Fachgruppen im 3-Monatszyklus Alle in der Schulform die spezifischen Fächer unterrichtende Kollegen Bis Ende des Schuljahres 2002/2003 Projektorientierter, vor allem fachpraktischer Unterricht Neue Unterrichtsmethoden ð "Handlungslernen" teilweise Umsetzung des Lernfeldkonzeptes, Erweiterung von Kompetenzen Bildung von Projektteams zu Beginn des Schuljahres Kollegen der Fachpraxis und der Fachtheorie in den Besonderen Bildungsgängen Bis Anfang des Schuljahres 2002/2003 Abstimmung mit den zuständigen Integration von Lehrkräften Ganzschulische Akzeptanzverbesserung der BBG, Abteilungsleitern (Lehrerstunden, aus der kaufmännischen und Unterstützung von interessierten Lehrer aus anderen stundenplantechnische Einzelheiten), sozialpädagogischen Abtei- Abteilungen, Fokussierung auf informationstechniFestlegung von Unterrichtsinhalten, lung in das Unterrichtsgeschen Unterricht (Word), Bewerbungsstrategien, Überzeugungsarbeit bei Kollegen schehen der BBG Sozialpädagogische Beratung (Lebenshilfe) etc. aus den anderen Abteilungen Schulleitungsteam, interessierte Lehrkräfte der anderen Abteilungen Bis Anfang des Schuljahres 2002/2003, spätestens bis Ende des Schuljahres 2002/2003 Herr Lenhardt Herr Landgraf Herr Jeide Herr Dähn Herr Saemann Bis Anfang des Schuljahres 2002/2003, spätestens bis Ende des Schuljahres 2002/2003 Kollegin/Kollege mit Englischfakultas Wenn möglich, bis Anfang des Schuljahres 2002/ 2003, spätestens bis Schuljahr 2003/2004 Umwandlung von Raum 62 in einen Klein-Computerraum für das BVJ Kurzfristige, situationsbezogene, direkte Nutzung von PCs mit Internetanschluss Bereitstellung von Material und Werkzeug für die Umwandlung ð Ausführung durch BVJ-Schüler der Holz- und Metallwerkstätten Wahlfach Englisch in Kooperation mit dem Berufsgrundbildungsjahr Problemloser Übergang von leistungsstarken Schüler in die Berufsfachschule, Weiterbildung in einer der wichtigsten Fremdsprachen Abstimmung im Schulleitungsteam (Lehrerstunden, stundenplantechnische Einzelheiten usw.) 69 5.8 Das Berufsgrundbildungsjahr Berufsfelder Ernährung/Hauswirtschaft und Metalltechnik 5.8.1 Schulform und Abschluss In das schulische Berufsgrundbildungsjahr werden Jugendliche aufgenommen, die ihre gesetzliche Vollzeitschulpflicht erfüllt und eine Berufsfeldentscheidung getroffen haben. Es wird eine berufsbezogene Grundbildung vermittelt, die eine gestufte Berufswahlentscheidung eröffnet und die Allgemeinbildung zusätzlich erweitert. Auf diese Weise soll der allmähliche Übergang zwischen Schule und Arbeitswelt gesichert werden. Der Unterricht im Berufsgrundbildungsjahr wird auf der Grundlage der für die Grundstufe der Berufsschule geltenden Rahmenlehrpläne erteilt. Im BGJ-Hauswirtschaft/Ernährung wird bereits die Lernfeldkonzeption umgesetzt. Das Berufsgrundbildungsjahr schließt ohne Prüfung ab. Wer die in der VO geforderten Leistungen erbracht hat und die Kriterien erfüllt, bekommt durch ein entsprechendes Zeugnis den erfolgreichen Abschluss des Berufsgrundbildungsjahres in vollzeitschulischer Form bescheinigt. Schülern ohne Hauptschulabschluss wird nach dem erfolgreichen Besuch des Berufsgrundbildungsjahres der Hauptschulabschluss zuerkannt. Außerdem wird der erfolgreiche Besuch des schulischen Berufsgrundbildungsjahres auf der Grundlage von Rechtsverordnungen nach § 29 Abs.1 des Berufsbildungsgesetzes oder nach § 27a Abs.1 der Handwerksordnung auf die Ausbildungszeit angerechnet. 5.8.2 Externe Kooperation 5.8.2.1 Ist-Analyse • Es gibt keinen grundsätzlichen Informationsaustausch zwischen den abgebenden Schulen und den Beruflichen Schulen Lampertheim. Punktuelle Ansätze sind erkennbar, aber noch völlig unzureichend. • Die Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt ist erfolgreich, basiert auf einer langfristigen Entwicklung und findet in regelmäßigen Abständen statt. • Betriebspraktika werden von den Klassenlehrern intensiv vor- und nachbereitet. Eine ständige Betreuung während des Praktikums durch die in den Klassen unterrichtenden Lehrkräfte ist gewährleistet. So wird das Fundament für gute Beziehungen zu den Betrieben gelegt und Vorsorge getroffen, dass auch weiterhin Praktikumsplätze zur Verfügung gestellt werden. • Fachmessen wie z.B. die Bäko oder die Handwerkermesse werden nicht oder selten besucht. Betriebsbesichtigungen in der Nahrungsmittel- oder metallverarbeitenden Industrie finden so gut wie nicht statt. 70 5.8.2.2 Soll-Vorstellung • Aufnahme einer pädagogischen und informativen Zusammenarbeit zwischen den abgebenden Schulen und den aufnehmenden Beruflichen Schulen Lampertheim durch einzelne Lehrkräfte (sog. Multiplikatoren). • Fortführung, ggf. Ausbau der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Arbeitsamt. • Weiterhin kontinuierliche Durchführung von Betriebspraktika auf der bewährten Basis und im Rahmen der VO-Vorgaben. • Fachmessen-Besuche und Betriebsbesichtigungen sollten fixe Veranstaltungen im Rahmen des Berufsgrundbildungsjahres sein ð Stichwort: "realitätsbezogener Transfer". 5.8.3 Klassen, Unterricht, Pflicht- und Wahlangebote 5.8.3.1 Ist-Analyse • In den Beruflichen Schulen Lampertheim bestehen z.Zt. zwei Klassen des Berufsgrundbildungsjahres. Eine Klasse bezieht sich auf das Berufsfeld Ernährung und Hauswirtschaft, die zweite Klasse auf das Berufsfeld Metalltechnik. • Da die Lerngebiete auf ein Jahr verteilt sind, sieht die Stundentafel einen hohen Anteil an fachpraktischem Unterricht vor. Die Lerninhalte der Fachtheorie und der allgemeinbildenden Fächer werden aus der Grundstufe der Berufsfelder Ernährung/Hauswirtschaft sowie Metalltechnik entnommen. Im Berufsgrundbildungsjahr Ernährung und Hauswirtschaft werden 15 Wochenstunden Fachpraxis und 5 Wochenstunden Fachtheorie neben Deutsch, Mathematik, Politik und Religion unterrichtet. Sport entfällt seit einigen Jahren. • Im Berufsgrundbildungsjahr Metalltechnik wird neben den genannten allgemeinbildenden Fächern noch Sport mit 2 Stunden pro Woche angeboten. Der Fachtheorie-Unterricht hat einen Wochenstunden-Umfang von 7 Stunden, der Fachpraxis-Unterricht beträgt 13 Wochenstunden. • Die Schüler absolvieren im BGJ Hauswirtschaft/Ernährung ein dreiwöchiges Betriebspraktikum. Im BGJ Metalltechnik wird die VO-Vorgabe voll ausgeschöpft und ein vierwöchiges Betriebspraktikum angeboten. In beiden Berufsfeldern wird darauf geachtet, dass die Schüler ihr Praktikum grundsätzlich in fachspezifischen Betrieben ableisten. • Das vierwöchige Praktikum in der Metalltechnik dient auch dazu, den wegen fehlender Lehrerstunden in der Fachpraxis zu wenig erteilten Unterricht zu kompensieren. • Für beide Klassen fehlt ein Angebot für eine informationstechnische Grundbildung. Englisch als Wahlfach ist ebenso nicht vorgesehen. 71 5.8.3.2 Soll-Vorstellungen • Entwicklung eines berufsfeldübergreifenden Curriculums für die allgemeinbildenden Fächer. • Lerninhalte sollen sich stärker an den Bedürfnissen der Berufswelt orientieren (stärkere Einbindung des Betriebspraktikums) und möglichst fächerübergreifend-verbindend erfolgen. • Entwicklung von modularen, realitätsbezogenen und fächerübergreifenden Gesamtthemen-Komplexen ð Umsetzung des Lernfeldgedankens! • Stundenzahl im Fachpraxisbereich ist auf die durch die Verordnung vorgeschriebene Stundenzahl „hochzufahren“. • Aktualisierung der Unterrichtsinhalte auf neue Technologien, Angebot einer informationstechnischen Grundbildung (mind. zwei Std. pro Woche ð Kooperation mit dem Berufsvorbereitungsjahr) • Sportangebot für das BGJ Hauswirtschaft/Ernährung, wie in der Rahmenstundentafel vorgeschrieben. • Englisch als Wahlfach für leistungsstarke BGJ-Schüler, die den Übergang auf die Berufsfachschule (MA) anstreben (mind. 2 Std./Woche) in Kooperation mit dem Berufsvorbereitungsjahr. • Mehr Angebote von Zusatzqualifikationsmöglichkeiten mit Zertifizierung (z.B. Schweißen für BGJ Metall). 5.8.4 Arbeitsbedingungen / Interne Kooperation / Schulorganisation 5.8.4.1 Ist-Analyse Die Schüler des Berufsgrundbildungsjahres haben teilweise wenig motivierende Schullaufbahnen hinter sich. Durch die heterogene Zusammensetzung der Zielgruppe (hoher Ausländeranteil, großer Prozentsatz leistungsschwacher Schüler, überproportional viele Schüler mit prägnanten Sprachdefiziten in der deutschen Sprache usw.) entstehen große Probleme für eine erfolgreiche Arbeit der Kollegen. Insbesondere die Arbeitshaltung einzelner Schüler lässt sehr zu wünschen übrig. In diesem Zusammenhang ist erkennbar, dass die Motivation und das Interesse für das ausgewählte Berufsfeld gering sind und somit nicht ausschlaggebend waren für die Auswahl dieser Schulform. Die organisatorischen Rahmenbedingungen für das BGJ sind insgesamt zufriedenstellend. Fachräume für den berufsbezogenen Unterricht sind ausreichend vorhanden. Die Ausstattung im BGJ Hauswirtschaft/Ernährung könnte durch modernere Gerätschaften noch verbessert werden. 72 Es finden bereits Absprachen zwischen den Lehrkräften des allgemeinbildenden Unterrichts und der Fachtheorie statt, doch ist die Zusammenarbeit der Kollegen noch nicht ausreichend ausgeprägt. Für das BGJ Hauswirtschaft/Ernährung steht kein eigener Klassensaal zur Verfügung. In beiden Klassen findet kein Praxistag statt, bei dem über die Mittagspause hinaus fachpraktischer Unterricht gehalten und somit der typische Arbeitstag während einer betrieblichen Ausbildung simuliert wird. 5.8.4.2 5.8.5 Soll-Vorstellungen • Verstärkte Anstrengungen bei der Vermittlung von Schlüsselqualifikationen und Werten (z.B. Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Fleiß, Ordnung, moralische Urteilsfähigkeit usw.). • Klare Absprachen zwischen Kollegen bei Verstößen gegen Arbeitstugenden und Umgangsformen, um einheitlich handeln zu können (Beachtung der schulrechtlichen Vorgaben und Bestimmungen, z.B. § 82 HSchG). • Informationsveranstaltungen von BGJ-Lehrern in den Abgangsklassen der Hauptschule (Vermeidung von Falschentscheidungen bezüglich des ausgewählten Berufsfeldes). • Kontinuierliche Verbesserungen in den Fachräumen und Werkstätten durch neueste Gerätschaften, Maschinen und Medien. • Bereitstellung eines eigenen Klassensaals für jede der beiden BGJ-Klassen (Implementierung eines „Zuhause-Gefühls“ und die Stärkung der persönlichen Verantwortung der Schüler für die Ausstattungsgegenstände). • Aufbau von Teamstrukturen der in den BGJ-Klassen unterrichtenden Lehrkräfte mit regelmäßigen Teamsitzungen, um sich auszutauschen und relevante Unterrichtsinhalte aufeinander abzustimmen. • Einführung eines 8- bis 9-stündigen Praxistages, um die Schüler besser an die realen Gegebenheiten eines betrieblichen Arbeitstages heranführen zu können. Fachbereichsübergreifende Primärziele Die Schüler sollen dazu befähigt werden, in den unterschiedlichen Arbeits-und Lernfeldern möglichst selbstständig und verantwortungsvoll tätig zu werden. Es wird ein ganzheitliches, auch gesellschaftliche Prozesse einbeziehendes Lernen angestrebt. Neben der fachlichen Ausbildung wird Wert auf persönlichkeitsbildende und sozialintegrative Inhalte gelegt. 73 5.8.6 Prioritäten-Evaluationsmatrix Umsetzungsvorhaben Verbesserungen für Schüler/ Entwicklungsvorhaben involvierte Lehrkräfte Lehrkräfte Zeitplanung für die Zielprojektion Berufsfeldübergreifendes Curriculum für die allgemeinbildenden Fächer Zusammenhängendes Paket für beide BGJ-Klassen, stringenter Lern-/Lehrzusammenhang, vergleichbare Noten, Qualitätssicherung Schulformkonferenz einmal pro Halbjahr, Bildung von Fachgruppen für Deutsch, Mathematik, WK/Politik, Sitzung der Fachgruppen im 3-Monatszyklus Alle in der Schulform die spezifischen Fächer unterrichtende Kollegen Bis Ende des Schuljahres 2002/2003 „Hochfahren“ der Stundenzahl im Fachpraxisunterricht nach Vorgaben in der VO Einklang mit der Anrechnungsverordnung im Berufsbildungsgesetz und der Handwerksordnung Abstimmung innerhalb des Schulleitungsteams (maßgeblich sind zur Verfügung stehende Lehrerstunden und Realisierung der Einstellung einer zusätzlichen Fachkraft in der Metalltechnik) Fachlehrer aus den Fachbereichen Hauswirtschaft/Ernährung und Möglichst bis Schuljahresbeginn 2002/2003 Praxistag über 8 bis 9 Schulstunden Heranführung der Schüler an die betriebliche Wirklichkeit, kontinuierliches und konzentriertes praktisches Arbeiten über einen längeren Zeitraum Fachlehrer aus den Fachbereichen Hauswirtschaft/Ernährung und Abstimmung innerhalb des Schulleitungsteams unter Englisch als Wahlfach Problemloser Übergang leistungsstarker Schüler in die Berufsfachschule (Kooperation mit dem Berufsvorbereitungsjahr) Informationstechnische Grundbildung Anpassung von Unterrichtsinhalten an die veränder- nach Relevanz ten technologischen und medialen Herausforderungen unserer Gesellschaft Kooperation mit dem Berufsvorbereitungsjahr Metalltechnik Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden Lehrerstunden und der paritätischen Verteilung Möglichst bis Schuljahresbeginn 2002/2003 Metalltechnik Lehrer mit Englischfakultas Möglichst bis Schuljahresbeginn 2002/2003 N.N. Möglichst bis Schuljahresbeginn 2002/2003 74 6. Schulmanagement 6.1 Unterricht als Kernaufgabe unserer Schule fördern Die wichtigste Aufgabe jedes Managements ist es, für Wirksamkeit im Kernbereich seiner Organisation zu sorgen. In einer Schule ist der Unterricht in seinen vielfältigen Ausprägungen der Kernbereich. Deshalb ist der wichtigste Maßstab für erfolgreiches Schulmanagement und Schulentwicklung die Förderung der Wirksamkeit von Lernprozessen der Schüler im Unterricht. Damit trägt die Schulleitung gemeinsam mit allen Lehrern eine besondere Verantwortung für die Sicherung und Steigerung der Qualität von Unterricht. 6.2 Die Umsetzung des Schulprogramms fördern Die Schulleitung fördert alle Aktivitäten, die auf die Verwirklichung des Schulprogramms gerichtet sind. 6.3 Die Schule als Lern- und Lebensraum entwickeln Die Schulleitung trägt für die Entwicklung der Schule als Lern- und Lebensbereich, in dem sich Schüler und Lehrer wohlfühlen, besondere Verantwortung. Sie ist bestrebt, gemeinsam mit dem Schulträger die Modernisierung und Ausstattung des Schulgebäudes voranzubringen. 6.4. Das Bildungsangebot der Schule weiterentwickeln Die Schulleitung entwickelt das Bildungsangebot zeitnah und marktgerecht entsprechend den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen. 6.5 Ein gutes Betriebsklima fördern Schulleitung, Kollegium und Schüler arbeiten gemeinsam konstruktiv an der Weiterentwicklung der Schule. Sie gehen dabei gut miteinander um. Sie sehen in dem Bemühen eines jeden Einzelnen um ein gutes Betriebsklima eine wichtige Voraussetzung zur Verwirklichung dieses Schulprogramms. 6.6 Gerechtigkeit herstellen Die Schulleitung achtet auf Gerechtigkeit bei der Unterrichtsverteilung, der Gestaltung des Unterrichts- und Vertretungsplans sowie der Verteilung schulischer Aufgaben. Sie schreitet bei Mobbing und offensichtlicher Benachteiligung einzelner Kollegen ein. 6.7 Professionalität fördern und anerkennen Die Schulleitung fördert alle Maßnahmen, die die Professionalität der Lehrer erhöht. Sie signalisiert deutlich, dass sie von der erreichten personellen und fachlichen Kompetenz der Kollegen überzeugt ist. Sie vermittelt die Einstellung, dass Lehrer pädagogische Führungskräfte sind. Sie fordert soweit wie möglich eigenverantwortliches Handeln in all ih- 75 ren Aufgabenbereichen ein (z. B. als Gestalter von Lernsituationen, Motivator, Berater, Beurteiler, Teamarbeiter u. v. m). 6.8 Transparenz der Entscheidungsprozesse gewährleisten Leitungsaufgaben im Umgang mit Menschen, die selbst Führungsaufgaben erfüllen, bedürfen einer besonderen Sorgfalt. Die Schulleitung sieht in der Bewusstseinsbildung bezüglich Offenheit in der Kommunikation, Bereitschaft zur Veränderung, Teamfähigkeit und Kooperation ein wesentliches Merkmal für eine gute Qualität von Schulmanagement. Die Schulleitung fördert die Transparenz von Entscheidungsprozessen. Entscheidungen sollen konsensorientiert herbeigeführt werden. 6.9 Teamentwicklung fördern Die Schulleitung fördert die Teamentwicklung; dies setzt ein hohes Maß an Eigenverantwortung voraus. Kontroverse Positionen werden im Gespräch ohne Feindseligkeiten und unterschwellige persönliche Angriffe dargestellt. Kollegiale Fachberatung, Coaching oder Supervision werden ermöglicht. 6.10 Die Außendarstellung der Schule pflegen Die Schulleitung pflegt die Außendarstellung der Schule durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit in allen Medien. 6.11 Die internationale Begegnung von Lehrern und Schülern intensivieren Die Schulleitung fördert den Aufbau eines Comenius-Projektes und pflegt die europäischen und internationalen Beziehungen der Schule. 6.12 Mittelverwendung und Investitionen Die der Schule zugewiesenen Mittel werden sparsam bewirtschaftet. Die Abteilungen erhalten eigene Mittel, die entsprechend dem Beschluss der jeweiligen Schulformkonferenz bewirtschaftet werden. Die Rangfolge der Investitionen ist nach dem dringenden Bedürfnis der ganzen Schule festzulegen. 6.13 Schulverwaltung modernisieren Die Schulleitung fördert die Weiterbildung und Modernisierung der Schulverwaltung. Durch den Einsatz geeigneter Programme wird die Verwaltungseffizienz erhöht. 76 Evaluationsmatrix Schulleitung Zielsetzung Bildungsangebot Prozess der Teamentwicklung beginnen Darstellung des Bildungsangebots der Schule verbessern Maßnahme Einführung der Ausbildung Kaufm. Assistenten Informationsverarbeitung – Wirtschaft – (statt Fachrichtung Betriebswirtschaft) Klausurtagung der Schulleitung. Wöchentliche Sitzung der Schulleitung. Präsentation der Schulformen mit Folien, Flyer, Laptop, Beamer, Schnuppertag Die internationale Begegnung von Lehrern und Schülern intensivieren. Gründung eines Comenius-Projektes Förderverein aktivieren Mitgliederwerbung Aktivitäten vorschlagen Zeitrahmen Evaluation ab Schuljahr 2002 / 03 Ende Schuljahr 2003 Herbst 2002 ab Schuljahr 2002 / 03 Ende Schuljahr 2003 ab Schuljahr 2002 / 03 (November 2003) Ende Schuljahr 2003 Vorbereitung: Schuljahr 2002/03 Dauer: 2003 – 2006 2006 ab Schuljahr 2003 jährlich bei Mitgliederversammlung 77 7. Aktuelle Schwerpunktsetzungen 7.1 Lehrerfortbildung Die Ausführungen innerhalb der einzelnen Schulformen machen deutlich, dass ein erhöhter Fortbildungsbedarf vor allem im Hinblick auf die Anpassung unserer Lehr- und Lernkultur an die aktuellen Gegebenheiten notwendig ist. Mitte Dezember 2001 haben sich Kollegen der kaufmännischen Abteilung mit einer Stimme Enthaltung für den Schnuppertag zur Fortbildungsmaßnahme in Methodenkompetenz (Klippert) entschieden. Am 21. März 2002 nahmen neben der kaufmännischen Abteilung auch Kollegen aus der gewerblichen und hauswirtschaftlichen Abteilung an der Fortbildungsmaßnahme teil. Beschlossen wurde einstimmig am Ende des Schnuppertages, dass an der Fortbildungsmaßnahme teilgenommen werden soll. 16 von 23 Kollegen sprachen sich für eine aktive Beteiligung in den zu bildendenden Fachteams und Klassenteams aus. Die landesweit durchgeführte Fortbildung zur Erweiterung von Methodenkompetenz im Unterricht nach dem Programm von Dr. Heinz Klippert startet im Schuljahr 2002/2003 und erstreckt sich über einen Zeitraum von zwei Jahren. Die Fortbildungsteilnehmer werden dabei von speziell ausgebildeten Kollegen kontinuierlich betreut. 7.2 Mediation Erziehung zu selbstverantwortlichem Lernen und Arbeiten sollte jedoch den sozialen Aspekt der Eigenverantwortung nicht außer Acht lassen. Wenn wir Schüler befähigen wollen, die Individualisierung von Lernprozessen mehr und mehr aufzuheben zugunsten einer teamorientierten Methode, dann setzt dies neben kommunikativer Kompetenz auch die Fähigkeit voraus, Meinungsverschiedenheiten und Konflikte in eigenverantwortlicher Weise zu lösen. Zur Ausbildung einer „vernünftigen“ Streitkultur und Konfliktfähigkeit auf Seiten der Schüler ist das Wissen um „Spielregeln“ für die Konfliktbewältigung sehr hilfreich. Mediation ist in diesem Zusammenhang ein Verfahren der Konfliktregelung, bei der die Konfliktparteien freiwillig unter Leitung und Hilfe eines neutralen Dritten, der von beiden Seiten akzeptiert wird, ihre Streitigkeiten im Einvernehmen zu lösen versuchen. Ein Mediator ist als unparteiischer Dritter bei der Konfliktlösung behilflich, d.h. die Lösung eines Konfliktes wird nicht von den Streitschlichtern vorgegeben, sondern von den Kontrahenten erarbeitet. Dabei helfen die Streitschlichter den Betroffenen, sich über ihre Gefühle und Interessen klar zu werden und sie verständlich zum Ausdruck zu bringen. Das gemeinsame Ziel ist es, eine Lösung ohne Verlierer zu finden (Win-Win-Strategie). 78 Soll-Vorstellungen • Installierung einer Mediations AG aus ca. 12 Schüler • Anleitung dieser AG durch mediationserfahrene Lehrer • Vermittlung in Schüler-Schüler-Konflikten • Deeskalation bei Konflikten • Unterstützung und Erweiterung des Handlungsrahmens bei Ordnungsmaßnahmen Voraussetzung für die erfolgreiche Einrichtung eines solchen Mediationskonzeptes ist die Fortbildung von mindestens zwei Kollegen in Mediation, die im HILF angeboten wird. Eine weitere Voraussetzung ist die Einrichtung eines Mediationsraumes, der schon in Planung ist und bis Ende des Schuljahres 01/02 fertiggestellt wird. 7.3 Der Religionsunterricht 7.3.1 Rechtliche Grundlagen An unserer Schule wird der Religionsunterricht nach Art. 7 Abs. 3 GG als ordentliches Lehrfach in Übereinstimmung mit den Grundsätzen der Religionsgemeinschaften erteilt. Als Religionslehrer bekennen wir uns zu den gesetzlichen Vorgaben von Bund und Land. Der Religionsunterricht wird zwar im Klassenverband ohne Teilung der Konfessionen unterrichtet, die Konfessionalität sehen wir dabei aber in der Konfessionsgebundenheit der Religionslehrer gewährleistet. Die Inhalte des Religionsunterrichts basieren auf den Rahmenlehrplänen für katholische und evangelische Religion. Als ordentliches Lehrfach ist der Religionsunterricht mit den gleichen Rechten und Pflichten ausgestattet, die jedem anderen Fach zukommen. Das Fach Religion darf weder in der Ausstattung (z.B. Räume, Lehrmittel) noch der Stundenplangestaltung (z.B. Randstunden) benachteiligt werden. Dabei bleibt die Freiheit des religiösen Bekenntnisses nach Art. 4 GG gewährleistet. Die Fachkonferenz Religion bekennt sich zur positiven Religionsfreiheit. Schüler, die aus Glaubens- und Gewissensgründen nicht am Religionsunterricht teilnehmen wollen, können ihren Austritt erklären. Die Schulordnung sieht folgenden Modus vor: Während der ersten vier Wochen des Schuljahres besteht Anwesenheitspflicht. Erst nachdem sich jede Schülerin und jeder Schüler einen eigenen Eindruck vom Religionsunterricht und vom jeweiligen Religionslehrer gemacht hat, besteht die Möglichkeit, sich schriftlich vom Religionsunterricht aus Gewissensgründen abzumelden. Die Austrittserklärung wird persönlich beim Religionslehrer abgegeben. 7.3.2 Der religionspädagogische Ansatz Als Religionslehrer lehnen wir ein eingeengtes Verständnis von Religion ab, wenn diese einzig und allein mit Kirche identifiziert wird. Für uns ist Religion mehr als nur die sichtbaren kirchlichen Traditionen. Geeigneter erscheint uns der Begriff von Religion, wie ihn Paul Tillich verwendet: “Religion beschäftigt sich mit dem, was den Menschen unbedingt angeht“ Wir wollen in unserem Unterricht die zentralen Fragen der menschlichen Existenz aufwerfen und die Schüler mit den Antworten des Christentums, der anderen großen Weltre- 79 ligionen und auch den Aussagen von nicht- bzw. quasi-religiösen Gruppierungen konfrontieren. Im Wesentlichen sind das die Fragen: n nach der eigenen Identität n nach Sinn der Welt und der eigenen Existenz n nach dem Umgang mit Grenzerfahrungen n nach dem rechten Handeln Da der ‘Mensch nicht allein vom Brot lebt’ (vgl. Mt 4,4) wollen wir das Bewusstsein wachhalten, dass das Leben mehr beinhaltet als Arbeit und Beruf. Darin wollen wir bewusst eine Alternative bilden zu anderen Fächern, in denen es um die reine Berufsorientierung und -qualifikation geht. Gerade in einer sich ständig wandelnden Wirtschafts- und Berufswelt und ihren rasch wechselnden Anforderungen soll die Frage nach Sinn und Orientierung für das eigene Leben nicht verloren gehen, soll sog. Lebenswissen vermittelt werden. Dabei bilden folgende Bereiche den Ausgangspunkt für das unterrichtliche Handeln: 1. Die Lebenswelt der Schüler 2. Die religiöse Tradition 3. Die Berufsorientierung. Lebenswelt Tradition Beruf Die drei genannten Größen sollen in der Unterrichtsgestaltung gleichermaßen vorkommen und sich gegenseitig ergänzen. Die Lebenswelt der Schüler und Schüler mit ihren vielfältigen Erfahrungen muss zur Sprache kommen können. Es soll deutlich werden, dass Religion mit dem eigenen konkreten Leben zu tun hat. Junge Erwachsene werden mit den unterschiedlichsten religiösen Traditionen (z.B. Feste, Riten, Symbole) konfrontiert. Diese sollen erklärt und dadurch Vorurteile gegenüber dem Fremden abgebaut werden. Als dritte Säule des Unterrichts fungiert die Orientierung am zukünftigen Beruf. Die Schüler sollen in die Lage versetzt werden, die religiöse Perspektive in ihr berufliches Handeln einzubinden. 80 7.3.3 Konkretisierungen Zusammenarbeit innerhalb des Religionsunterrichts und der Fachkonferenz Religion Der Religionsunterricht wird auch im ökumenischen und interreligiösen Geist erteilt. Evangelische, katholische, konfessionslose Schüler und Schüler sowie Angehörige anderer Religionen werden bei uns im Klassenverband unterrichtet. Für uns als Religionslehrer geschieht dies nicht nur aus äußeren Zwängen heraus, sondern wir sehen darin einen aktiven Beitrag zum Dialog der Konfessionen und Religionen. Wir erleben, dass die Auseinandersetzung mit verschiedenen religiösen und kulturellen Traditionen von allen Seiten als Bereicherung erfahren wird. Dies wollen wir den Schülern vermitteln, weitergeben und lebendig werden lassen. Darum sprechen wir Inhalte miteinander ab, tauschen Erfahrungen aus und versuchen unsere Positionen gegenüber der Schulleitung und dem Kollegium gemeinsam zu vertreten. Zusammenarbeit innerhalb des Kollegiums Unsere Kooperation bleibt nicht auf den Religionsunterricht beschränkt. Auch innerhalb der verschiedenen Abteilungen und Schulformen erleben wir ein partnerschaftliches Miteinander und bringen unsere Ideen und Vorschläge zur Unterrichts- und Projektplanung ein und sind bereit, innerhalb einer differenzierten Kooperation Verantwortung zu übernehmen. Diese Kooperation wird erleichtert, wenn jeder Religionslehrer in maximal zwei Abteilungen eingesetzt ist, um innerhalb einzelner Abteilungen Schwerpunkte bilden zu können. Diese bisherige Aufteilung (Hr. Staude im BGJ/BVJ und der gewerblichen und kaufmännischen Abteilung, Hr. Lang in der sozialpädagogischen und kaufmännischen Abteilung) wird als sinnvoll betrachtet und soll in Zukunft beibehalten werden. 7.3.4 Schwerpunkte Schulseelsorge Was ist evangelische Schulseelsorge? Mit einem Satz: Sie ist Kommunikation des Evangeliums im Kontext Schule. Seit 1988 ist der ev. Schulpfarrer an diesen Schulen von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (=EKHN) mit einem Dienstauftrag für Schulseelsorge freigestellt. Was anfangs noch ein Pilotprojekt war, ist im Laufe der Zeit der Arbeitszweig „Schulbezogene Jugendarbeit" der ev. Schüler- und Jugendarbeit geworden. Für die Schulseelsorge der EKHN haben sich vier Arbeitsfelder mit unterschiedlichen Schwerpunkten an den verschiedenen Beruflichen Schulen und Gymnasien entwickelt. 1. Begleitungs- und Beratungsarbeit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen; 2. Bildungs- und Freizeitangebote, selbstorganisiert oder in Kooperation mit schulischen oder außerschulischen Angeboten; 3. Beitrag zur Entwicklung des Lebensraums Schule; 4. Vernetzung mit dem schulischen Umfeld, Zusammenarbeit mit Beratungs- und Jugendhilfeeinrichtungen, mit den Betrieben, mit den Verbänden und Institutionen, denen die Schule zugeordnet ist. 81 Diese vier Arbeitsfelder gehören untrennbar zusammen, auch wenn sie zu unterscheiden sind. Schulseelsorge in diesem Sinne ist daher zuerst Beziehungsarbeit im Kontext dieser Beruflichen Schulen. Sie versucht, die Zwischen-Räume mit Leben zu erfüllen. Die Räume sind folgende: zwischen Glauben und Leben; zwischen Seelsorge und schulischer Sozialarbeit; zwischen den Religionen und Konfessionen; zwischen Jugendkultur und Arbeitswelt; zwischen Jungsein und Erwachsenwerden; zwischen den Institutionen von Schule und Kirche/Gemeinde ; zwischen den verschiedenen Schulformen; zwischen Lehrern und Schülern; zwischen Lehrern und anderem Schulpersonal und der Schulleitung. Standbein und Quelle dieser Beziehungsarbeit ist unser Angebot: Religionsunterricht für alle Schüler. Was konkret als Schulseelsorge an unseren Beruflichen Schulen getan werden kann, ist einem jeweiligen Jahresbericht zu entnehmen. In Kürze wird auf landeskirchlicher Ebene auf der neuen Homepage des Amtes für Kinder- und Jugendarbeit ein Link über Schulseelsorge unter folgender Adresse zu finden sein: htttp//www.aej.de/ekhn. 7.3.5 Religionspädagogik Der Beitrag des Religionsunterrichts in den Besonderen Bildungsgängen BVJ und im BGJ: Der Unterricht in diesen Klassen stellt den Lehrer vor besondere Herausforderungen. Ludwig Kranz, Fachberater für Berufssonderpädagogik in Rheinhessen und Pfalz, formuliert das so: „Ein Lehrer wäre nicht Lehrer geworden, wenn er nicht eine erfolgreiche Biografie aufweisen könnte. Ein BVJ-Schüler wäre nicht BVJ-Schüler geworden, wenn er nicht im Laufe seiner Biografie gescheitert wäre. Wenn nun der erfolgsgewohnte Lehrer den gescheiterten Schüler nicht akzeptieren und verstehen lernt, kann es passieren, dass der gescheiterte Schüler seinen Erfolg darin sucht und gegebenenfalls auch findet, den erfolgsgewohnten Lehrer zum Scheitern zu bringen.“ (Schönberger Hefte, Ausgabe 2/01 Schulversager und Lebenskünstler – Berufsschulreligionsunterricht mit Schülern in riskanten Lebenslagen, Seite 23). Mit der Wahrnehmung dieser Kluft beginnt die Möglichkeit, auf diese Schüler in den Besonderen Bildungsgängen einzugehen. Wir Lehrer wissen nicht genug über sie. Dazu beeinträchtigen unsere eigenen Wertvorstellungen für ein gelingendes Leben in Arbeit und Brot unweigerlich unser Urteil und unseren Unterricht in diesen Klassen. Es ist unser Umgang mit den Armen und unsere Haltung zu ihnen gefragt. 82 Was wird aus den Abgängern dieser Besonderen Bildungsgänge? Das ist die Frage nach dem Ziel des Unterrichts in diesen Klassen. Auch nach diesem einen Jahr werden viele von ihnen keinen Hauptschulabschluss oder einen Ausbildungsplatz bekommen haben. Was also soll und kann während dieses einen Schuljahres aus religionspädagogischer Sicht geschehen? Werde, was du bist! Der Mensch ist schon etwas, lange bevor er etwas geworden ist. Es ist seine Würde, die ihm bei seiner Geburt von Gott gegeben wurde. Auch ni der instabilen Lebenssituation auf der Schwelle von der Schule ins Arbeitsleben ist diese Würde bewusst zu machen. Sie gibt den Schülern Selbstwertgefühl und Vertrauen zu sich selbst. Jene Schüler also, die gelernt haben, ihre objektive Lebenslage zu verdrängen, brauchen also Lehrer, die sie und ihre daraus folgenden „auffälligen“ Verhaltensweisen zunächst als gegeben annehmen. Ihre Würde, ihre Existenz als Kinder des einen Gottes, unseres Vaters im Himmel, verlangt das von uns. Daraus lässt sich eine dialogische Grundstruktur des Religionsunterrichts ableiten: der Versuch einer Begegnung mit diesen Schülern durch Begleitung in ihrer Lebenssituation. Der Religionsunterricht ist ein Ort, wo sie miteinander kommunizieren lernen. Ihren Lebensfragen wird hier Sprache verliehen. Sie können sich dann selbst besser verstehen und wertschätzen. Der Lehrer muss sich dabei immer des Abstands, der tiefen Kluft zu seinen Schülern bewusst bleiben. Denn er kann ihre Probleme nicht lösen. Wohl aber kann er ihnen helfen, sich ihrer selbst anzunehmen. Im Zuge der Stärkung ihres Selbstwertgefühls werden sie auch den Mut dazu bekommen. Sie sollen lernen, ihren eigenen Grenzen ins Auge zu schauen. Dazu muss Vertrauen aufgebaut werden. Je mehr sie sich dann entschließen, ihre objektive Lebenssituation anzuschauen, desto eher wird es möglich, Lebenslügen, Schuld und Schulden, Leid und Angst zur Sprache zu bringen. So kann der Religionsunterricht dabei helfen, dass diese Dinge ihre niederziehende und zerstörerische Kraft verlieren. Die Atmosphäre im Religionsunterricht muss dabei Freiheit und Freude atmen. Es ist darauf zu achten, dass die Schüler gerne bei der Sache sind und sich angenommen wissen. Auch kann auf eine klar definierte äußere Ordnung des Unterrichts nicht verzichtet werden, die die Schüler zur Einhaltung von Disziplin anleitet. Dass die Persönlichkeit des Lehrers dies vermittelt, ist im Fach Religion besonders wichtig. Denn als Vertreter der Religion steht er stets unter besonderer Beobachtung. Sollte ihm gelingen, die Schüler auch menschlich zu überzeugen und ihr Vertrauen zu gewinnen, steht ihm ein großes Aufgabenfeld wie oben beschrieben offen. Das Fach Religionspädagogik in der Fachschule für Sozialpädagogik Im Rahmen der Ausbildung in der Fachschule für Sozialpädagogik wird im zweiten Ausbildungsjahr das Fach Religionspädagogik erteilt. Die Studierenden sollen zum einen die verschiedenen Traditionen, die ihnen im Alltag in den Einrichtungen begegnen, kennenlernen und zum anderen befähigt werden, ihre eigene Arbeit unter religionspädagogischen Gesichtspunkten zu reflektieren. Religionspädagogik im Elementarbereich bewegt sich gegenwärtig in einem Spannungsverhältnis von unreflektierter Übernahme von äußeren Traditionen, wobei Lebenswelt und Fragen der Kinder nicht vorkommen, und bewusster oder unbewusster Ausblendung religiösen Fragens überhaupt. Gerade dieses Spannungsverhältnis macht es erforderlich, dass die Studierenden neben dem nötigen Fachwissen auch die Fähigkeit erwerben, die in 2. genannten Fragen wahrzunehmen und auf eine altersspezifische Weise zu thematisie- 83 ren, auch dann, wenn sie nicht explizit gestellt werden. Dabei muss auch das eigene Verhältnis zur Religion thematisiert und reflektiert werden. Neben den oben genannten religionspädagogischen Grundlagen, die auch hier gelten, werden für dieses Fach folgende inhaltlichen Schwerpunkte gesetzt: n Einführung in Begriff und Grundlagen der Religionspädagogik n Grundlagen aus Anthropologie und Entwicklungspsychologie n Analyse der religiösen Vorstellungen von Kindern und Jugendlichen n Kennenlernen von verschiedenen religiösen Festen und Bräuchen n Methoden zur Vermeidung des Missbrauchs von fragwürdigen Gottesbildern n Einführung in verschiedene Formen der Spiritualität und Wege zur Anwendung in der Praxis 7.3.6 Konkrete Aufgaben Meditations - und Gesprächsraum Bislang finden an unserer Schule nur selten und nicht regelmäßig gottesdienstliche Feiern oder Andachten statt. Dies wird von vielen als Defizit empfunden. Wie die bisherigen Versuche zeigten, fehlt im Schulgebäude ein entsprechender Raum, der für solche Feiern einladend wirkt. Bislang musste ein Raum mit viel Aufwand umgestaltet werden, um eine Andacht abzuhalten. So haben sich die Religionslehrer das Ziel gesetzt, im folgenden Schuljahr einen Meditations- und Gesprächsraum einzurichten, um den geprägten Zeiten des Jahres auch eine spirituelle Tiefe geben zu können. Regelmäßige Stillezeiten bereichern nicht nur das Angebot des Lebensraums Schule, sondern können einen Beitrag leisten, dass sich Schüler und Kollegen auf einer anderen, einer tieferen Ebene begegnen und wahrnehmen können. Ethikunterricht An unserer Schule wird z. Zt. kein Ethikunterricht für diejenigen Schüler und Schüler angeboten, die sich vom Religionsunterricht abgemeldet haben. Wir empfinden es als unbefriedigend, dass dieses vom Gesetzgeber vorgesehene Ersatzfach nicht erteilt wird. Wir sehen es als unsere Aufgabe an, da auch wir selbst aus arbeitsrechtlichen Gründen dieses Fach nicht unterrichten können, die organisatorischen Voraussetzungen zu prüfen und uns für die Erteilung des Ersatzfaches Ethik einzusetzen. 84 7.4. Bildungsinitiative Networking Zusatzausbildung zum Technischen Netzwerkassistenten / Cisco Certified Network Associate (TNA/CCNA) Seit dem 1. August 2001 sind die Berufliche Schulen Lampertheim im Rahmen des Cisco Networking Academy Programmes Lokale Akademie und berechtigt, Schüler und Schüler zum TNA auszubilden und sie auf die externe Prüfung in einem Testcenter auf das CCNA Examen vorzubereiten. Die Ausbildung umfasst 280 Unterrichtsstunden (bzw. 4 Semester). Voraussetzung für die Teilnahme an dieser Ausbildung sind: Mindestalter 16 Jahre, gute Englischkenntnisse, hohe Belastbarkeit, gutes Durchhaltevermögen und Motivation! Ziel der Ausbildung ist es, den Teilnehmern die erforderlichen Kenntnisse für Entwurf, Einrichtung, Betrieb und Wartung von kleineren und mittleren Netzwerken zu vermitteln. Mit Hilfe dieser Ausbildung können sich die Schüler ausführlich auf die berufliche Praxis vorbereiten und ihre bisherige Ausbildung oder eventuelle Vorkenntnisse erweitern. Das erreichte Zertifikat ist international anerkannt und erhöht wesentlich die Berufschancen. Das Curriculum der Cisco Networking Academy kombiniert intensive Praxis- und Online-Lerninhalte mit anwendungsbezogenen Problemlösungsbeispielen. Es wird von den Instructors an der Local Academy gelehrt. Dafür müssen Lehrkräfte einen speziellen Ausbildungslehrgang, den sogenannten Train-the-Trainer-Kurs erfolgreich absolvieren, um das Curriculum zu lehren. In jedem Semester werden ca. 15 Online-Klausuren geschrieben. Dazu kommen viele praktische Arbeiten (z.B.: Netzwerkkabel herstellen; Server einrichten; Router und Switches konfigurieren; Fehlerdiagnose im Netzwerk). Nach bestandenen theoretischen und praktischen Prüfungen erhalten die Schüler nach 4 Semestern eine von dem Kultusministerium anerkannte Bescheinigung zum TNA. Gleichzeitig haben sie sich damit die Voraussetzung geschaffen, an der externen Prüfung zum CCNA teilzunehmen. An den Beruflichen Schulen steht zur Zeit ein Instruktor zu Verfügung. Eine weitere Lehrkraft hat sich für die Ausbildung zum Instruktor vormerken lassen. Der Kreis Bergstrasse hat das für die Ausbildung notwendige Netzwerk-Labor finanziert. Die Ausbildung steht allen Schülern der Beruflichen Schule offen, ebenso können Externe daran teilnehmen. Diese Ausbildung wurde zum 1.8.2001 wie folgt angeboten: 1. Als Wahlfach für die kaufmännischen Assistenten im 1. Ausbildungsjahr. 4 Unterrichtsstunden sind zur Zeit dafür nachmittags eingeplant. Zwei Stunden sind vorgesehen für theoretische Grundlagen von Networking. Dabei werden die Schüler mit den Methoden von E-Learning vertraut gemacht. Zwei weitere Stunden sind für die Praxis vorgesehen. Seit November 2002 wenden die Teilnehmer ihre theoretisch erworbenen Kenntnisse praktisch im Rahmen eines Projektes an. 2. Einrichtung eines LAN in dem früheren Lehrbüro mit dem Ziel, gegen Ende des Schuljahres den Raum für kleinere Office-Anwendungen (z.B. Finanzbuchhaltung) an die Mitschüler zu übergeben. 15 Schüler begannen mit dieser Zusatzausbildung Anfang August 2001. Gegen Ende des 1.Schulhalbjahres sind 5 Schüler ausgeschieden. 7 Jungen und ein Mädchen der Klasse 11KA1 haben die praktische und auch die the- 85 oretische Abschlussprüfung des ersten Semesters im Februar 2002 bestanden. Dafür erhielten sie von der Firma Cisco Systems ein Teilzertifikat. Ziel ist es, dass die Teilnehmer alle vier Semester bestehen und erfolgreich an der CCNA Prüfungen teilnehmen. 3. Als Zusatzangebot für Externe. Seit dem November 2001 nehmen vier Externe an dieser Ausbildung teil. Zwei davon besuchen zusätzlich die praktischen Übungen der Klasse 11KA1. Ziel ist es, sie für die CCNA Prüfung vorzubereiten. Alle vier Externe werden Online betreut. 4. Als integraler Bestandteil des berufsbezogenen Unterrichtes für die Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik. 23 Schüler und Schüler lernen Online die neuesten Erkenntnisse der Netzwerktechnolgie. Während ihrer einjährigen Ausbildung müssen sie sich 15 Online-Klausuren unterziehen. Der Inhalt des ersten Semesters wird den Fachoberschülern während des Ausbildungsjahres vermittelt. Da das Curriculum online präsentiert wird, können die Schüler sowohl im Unterricht als auch zu Hause über das Internet lernen. 5. Ziel ist es, damit den Fachoberschülern die neuesten Netzwerktechnologien mit Hilfe des E-Learnings zu vermitteln. Nach dem Erreichen der Fachhochschulreife besteht für sie die Möglichkeit, diese Ausbildung an den entsprechenden Fachhochschulen weiter zu verfolgen, bzw. sich als Externe an den Beruflichen Schulen anzumelden, um sich für die CCNA Prüfung vorzubereiten.Die Betreuung ist dabei reduziert auf die Online-Kontakte. Dieses Angebot haben 20 Schüler und Schüler der Klasse 12KA1 angenommen. Sie lernen die Grundlagen online zu Hause. Diese Schüler haben schon drei Online-Tests geschrieben. Sie wollen sich mit Hilfe des Curriculums einen guten Überblick über neue Netzwerktechnologien verschaffen. Im Schuljahr 2002/2003 wird dieser Zusatzkurs wieder allen Schülern der Beruflichen Schulen offen stehen. Dies gilt auch für die Externen. Die Nachfrage und auch das Interesse sind groß. Wir befürchten allerdings, dass das Angebot wegen fehlender Lehrkräfte eingeschränkt werden muss. Ziel ist es, Schüler in der Netzwerktechnologie qualifiziert auszubilden. Mit dem erfolgreichen Abschluss dieser Zusatzausbildung, erhöhen sich für die Absolventen die beruflichen Perspektiven. 8. Abschließende Betrachtung „Was lange währt, wird endlich gut.“ So könnte man rückblickend vielleicht den Prozess bewerten, der letztendlich in dem vorliegenden Programm seinen Abschluss findet. Dieser gesamte Prozess der Schulprogrammarbeit war bisher geprägt von hoher Arbeitsintensität und einem erheblichen zeitlichen Aufwand für die Kollegen, für die Mitglieder der Steuerungsgruppe und für das Schulleitungsteam. Erstmals ist damit das Selbstverständnis unserer Schule dokumentiert und kann nach innen und außen diskutiert werden. 86 Das Programm enthält • die Leitsätze des Kollegiums • das Führungskonzept des Schulleitungsteams • konkrete Arbeitsvorhaben bezogen auf Unterricht und Projekte einschließlich der Evaluationskriterien • Fortbildungsbedürfnisse der Kollegen • Perspektiven kontinuierlicher Weiterentwicklung unserer Schule Konzepte sind allerdings immer nur so gut wie die Menschen, die sie umsetzen wollen und können. Deshalb garantiert die formale Einführung dieses Schulprogramms oder auch anderer Konzepte nicht automatisch den Erfolg, wenn nicht bestimmte Bedingungen gegeben sind. Organische Einheit von Schulprogramm- und Organisationsentwicklung Nach Überzeugung der Steuerungsgruppe ist Schulprogrammentwicklung ohne Organisationsentwicklung undenkbar. Nur wenn es gelingt, das Schulprogramm als Ausgangspunkt für einen bewusst geplanten Innovations- und Lernprozess zu verstehen, an dem alle in der Schule tätigen Menschen – auch die Schüler – beteiligt sind, hat sich die Arbeit an diesem Programm gelohnt. Die Motivation, sich an diesem Prozess zu beteiligen, liegt in dem Bewusstsein, dass das, was bisher erarbeitet wurde, anerkannt wird und eine Wertschätzung erfährt sowie auch darin, dass das Kollegium in erster Linie als Hauptträger des Entwicklungsprozesses aus der Mitarbeit einen Nutzen erfährt wie z.B. die Erhöhung der Arbeitszufriedenheit, Steigerung der Qualtätsstandards und ähnliches mehr. Dem Schulleitungsteam und dem Staatlichen Schulamt kommen hierbei eine besondere Rolle zu. Die Schulleitung hat die Aufgabe, die im Schulprogramm formulierten Ziele mitzutragen und dies auch durch entsprechendes Handeln und Entscheiden deutlich zu machen. Nur dann kann das Programm greifen und zu einer Weiterentwicklung beitragen. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Steuerungsgruppe und Schulleitungsteam bei der Erarbeitung dieses Schulprogramms gibt Anlass zu der Gewissheit, dass der in Gang gekommene Prozess weitergeführt werden kann. Gleichermaßen gilt natürlich auch, dass Entwicklungs- und Veränderungsprozesse bei den Beteiligten zu Irritationen, Unklarheiten, Unüberschaubarkeit und Unsicherheiten führen können, da gewohnte Arbeitsweisen zurückgelassen und neue, ungewohnte eingeführt werden. In dieser Phase ist eine externe und kontinuierliche Prozessberatung für eine effiziente und verantwortliche Organisationsentwicklung unerlässlich. Das Staatliche Schulamt ist für uns aufgrund seines Selbstverständnisses als Beratungs- und Unterstützungssystem ein unverzichtbarer Kooperationspartner, das durch seine Außensicht in scheinbar chaotischen, unüberschaubaren Phasen der Entwicklung zur Orientierung verhelfen und Lernprozesse unterstützen und kontinuierlich voranbringen kann. Zum Abschluss bleibt noch die Frage nach der Rolle und Position der Steuerungsgruppe. Ist es ratsam, dass sie sich auflöst, wenn das Schulprogramm geschrieben ist oder hat sie dann nicht erst recht die Aufgabe, die Arbeitsprozesse weiterhin zu koordinieren, wenn es um die Umsetzung des Schulprogramms geht? Wir sehen es in unserer Schule als Notwendigkeit an, die Steuerungsgruppe in die Struktur unserer Schule zu implementieren, allerdings müssten Rolle und Selbstverständnis der 87 Steuerungsgruppenmitglieder für ihre zukünftige Arbeit mit der Schulleitung neu definiert werden, damit strukturell unklare Positionen vermieden werden. Folgende Aspekte sind unseres Erachtens in diesem Zusammenhang wichtig: 1. Die Steuerungsgruppe versteht sich als eine Arbeitsgruppe, die Prozesse auf das vereinbarte Ziel hin lenkt, inhaltlich aber nicht in die Arbeit der Arbeitsgruppen und Projektgruppen eingreift. 2. Für die Arbeit in der Steuerungsgruppe ist ein hohes Maß an Transparenz notwendig, damit alle Arbeitsprozesse durch das Kollegium nachvollziehbar bleiben. 3. Die Steuerungsgruppe öffnet sich neuen Kollegen, stellt aber sicher, dass die Gruppengröße die Zahl 10 nicht überschreitet. 4. Das vertrauensvolle Verhältnis von Steuerungsgruppe und Schulleitung wird durch die ständige Vertretung eines Schulleitungsmitglieds sichergestellt, um eine gemeinsame Reflexion der Arbeit sicherzustellen. 5. Für die professionelle Arbeit in Steuerungsgruppen sind Kenntnisse in Organisationsentwicklung, z.B. zur Teamentwicklung oder Konfliktmanagement absolut notwendig. Deshalb ist die Fortbildung in diesen Bereichen zu fördern. 6. Die Steuerungsgruppenarbeit kann nur mit einem „Bottom-up-Konzept“ funktionieren; dies setzt demokratische Verfahrensweisen und ein Führungskonzept voraus, das auf ein hohes Maß an Partizipation und Selbstorganisation setzt. Es bleibt festzuhalten, dass Schulprogrammentwicklung als Chance zu sehen ist, sich neuen Ideen, Konzepten und Arbeitsformen zuzuwenden, die im Rahmen einer innovativen Organisationsentwicklung erarbeitet werden müssen. Dies ist insbesondere für berufliche Schulen eine wichtige pädagogische und gesellschaftspolitische Herausforderung. Zum Schluss möchten wir – die Mitglieder Steuerungsgruppe - noch Dank sagen, die durch ihre aktive Mitarbeit, konstruktive Beratung Begleitung am Entstehungsprozess dieses Schulprogramms beteiligt Engagement eines großen Teils des Kollegiums wäre das Programm zustande gekommen. all jenen Kollegen und wohlwollende waren. Ohne das in der Form nicht Der Steuerungsgruppe gehörten folgende Kollegen an: Klaus Allgeier Karl Wilhelm Bauer Karin Breckner Jürgen Brett Andreas Dähn Eleonore Dewald Klaus Eichhorn Hans Griesheimer Peter Jahn Volker-Michael Kietzmann Angelika Neu Horst Saemann Gerd Schrade Walter Staude 88 9. Unterschriften der Mitglieder der Schulkonferenz und amtliche Genehmigung Nach Zustimmung des Schulelternbeirats und der Schülervertretung, nach Anhörung und auf Vorschlag der Gesamtkonferenz und nach der Entscheidung der Schulkonferenz der Beruflichen Schulen in Lampertheim vom 20. Juni 2002 legen wir hiermit unser Schulprogramm vor, dem das Staatliche Schulamt für den Kreis Bergstraße und für den Odenwaldkreis am ...................... zugestimmt hat. Das Schulprogramm entspricht den Intentionen des Hessischen Schulgesetzes in der ab 01. August 1999 geltenden Fassung. Auf der Grundlage einer Ist-Analyse werden die Ziele unserer Arbeit in SollVorstellungen beschrieben. Eine Evaluationsmatrix fasst die konkreten Schritte zur Umsetzung der Ziele zusammen. Nach drei Jahren soll das Programm einer internen Evaluation unterzogen und seine Fortschreibung eingeleitet werden. Für die Mitglieder der Schulkonferenz Wolfgang Freudenberger Vorsitzender