Berliner Rundschau
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Berliner Rundschau
CHARAKTERISTISCH • DEUTLICH • UNVERFÄLSCHT 32. Jahrgang • 4. Ausgabe Mai 2006 Berlin kann mehr: Für Kinder und Familien geld freigemacht wurde, sprach sie auf einer Veranstaltung der CDU Berlin. Der CDU-Spitzenkandidat Friedbert Pflüger (rechs im Bild) berichtete in seiner Rede liebevoll Breite Diskussion zu Programmen Ein tragender Satz vorab. „Die Parteien wirken an der politischen Willensbildung mit“, so steht es im Grundgesetz. „Die CDU nimmt sich in diesen Monaten dieser Aufgabe unserer Verfassung intensiv an“, stellt der CDU-Landesvorsitzende Ingo Schmitt fest. In diesen Tagen beginne eine mehrmonatige Diskussion über das neue Grundsatzprogramm der Christlich Demokratischen Union Deutschlands. Und zwar mit einem ganz neuen Kommunikationsansatz, so der CDU-Politiker. Erstmals würde mit einem Fragenkatalog in eine Programmdiskussion gestartet, der eben gerade nicht schon Antworten vorgebe. Auch im Landesverband Berlin wird derzeit an einem Programm gearbeitet. Ingo Schmitt: „Auch wir setzen auf eine breite Diskussion und das weit über die Parteigrenzen hinaus.“ Der Programmentwurf wurde Ende März vorgestellt und ist im Internet abrufbar. „Wir bieten drei Regionalkonferenzen an und haben gerade mit dem Familienpolitischen Kongress einen wichtigen Baustein dieser Diskussion gesetzt“, sagt Schmitt. Der Landesvorsitzende lädt alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, sich bis Ende Juni an dieser Diskussion zu beteiligen. von dem Glück, das er mit seinem kleinen Sohn Leo erfahren dürfe. Nach einer Abrechnung mit den 68`ern und dem amtierenden rotroten Senat forderte der CDU-Po- litiker, der unter dem Motto „Berlin kann mehr“ antritt: „Berlin soll eine Kinder- und Familienstadt werden!“ Lesen Sie mehr auf Seite 4 und 5. „Ehren“-Mordfall Sürücü Seite 2 Infos zum Elterngeld Seite 4/5 Hauptstadtpakt Seite 8 P Be flüg zir er Se kst au ite ou f 6 r Ursula von der Leyen (links im Bild) wusste die Teilnehmer des familienpolitischen Kongresses zu begeistern. Kaum dass auf Bundesebene der Weg für das Eltern- Seite 2 Thomas F. auf Bärenjagd nicht genug. Nein, die Bären mussten mit der Moralkeule erlegt werden. Ihn [Flierl] würde „diese Mischung aus niedlichem Kitsch, Kindchenschema und massenhafter Fertigung“ abstoßen, zudem seien die Bären „ästhetisch und moralisch verschlissen“. Einmal in Rage geredet, stellte Flierl das Berliner Wahrzeichen als „banales Surrogat eines Wappentiers“ gleich grundsätzlich in Frage. Es ist schon absurd, auf welchen Nebenkriegsschauplätzen sich Herr Flierl momentan verkämpft. Sein erneuter Alleingang ist nur schwer zu verstehen und dient sicher nicht der Werbung für die Stadt. Wenn Flierl die Buddybären als moralisch verschlissen bezeichnet, fragt sich angesichts der Stasi-Debatte, wer hier moralisch verHenkel redet Klartext schlissen ist. Die Bären jedenfalls sind es nicht. Auch sonst ist sich so der Parteizeitung seines mancher Linker für keine PDS-Heimatkreisverbannoch so absurde Äußerung des Marzahn-Hellersdorf zu schade. Der Grünender Leiter der GedenkstätPolitiker Ströbele, der sich te, Dr. Hubertus Knabe, sonst hauptsächlich für die scharf attackiert und die Verharmlosung von Drogen Einrichtung als „Gruselkaund Graffiti stark macht, binett“ verunglimpft. Die hat nun in der B.Z. eine Quittung folgte auf dem türkische Version unserer Fuße. Flierl ist in jüngsten deutschen Nationalhymne Umfragen dramatisch abgefordert. Angeblich, weil gerutscht. Zudem steht der es ein Symbol für die VielPDS-Kultursenator neben sprachigkeit Deutschlands Schulsenator Klaus „Otto“ wäre. Ein völlig unverständBöger Medienberichten zulicher Vorstoß. Da wurde folge auf der Abschusslisnach den Vorfällen an der te innerhalb des rot-roten Neuköllner Rütli-HauptSenats. Derart in die Ecke schule endlich wieder vergedrängt, holte Flierl zum stärkt über Integration gegroßen Befreiungsschlag redet und die langjährigen aus, indem er sich eines der Forderungen der Berliner „dringendsten“ Probleme CDU nach einer Deutschunserer Stadt annahm: den pflicht breit in der ÖffentBuddybären. Wer sie nicht lichkeit diskutiert. Selbst kennt: Die Buddybären die ewigen Blockierer von sind lebensgroße, bunt ander SPD knickten vorsichtig gemalte Figuren aus Kunstein, weil sie sich der Realistoff, die überall im Stadttät drohender Parallelgebild aufgestellt sind und sellschaften nicht mehr von Touristen gerne auf länger entziehen konnten. Fotos festgehalten werden. Und nun diese völlig idioÜber ihren ästhetischen tische Idee von Ströbele, oder künstlerischen Wert die offensichtlich auch von kann man sicher streiten. einer tiefen Abneigung geAber eine solche Debatte genüber der eigenen Natiwar Flierl angesichts einer on zeugt. Manche lernen es geplanten Aufstellung neuwohl nie... er Bären auf dem Bebelplatz Die vergangenen Monate waren für PDS-Kultursenator Thomas Flierl alles andere als angenehm. Nach seinem skandalösen Fehltritt während einer Diskussionsveranstaltung in der Gedenkstätte Hohenschönhausen, auf der ehemalige Stasi-Offiziere die anderen Teilnehmer – darunter zahlreiche Opfer der SED-Diktatur - massiv einzuschüchtern versuchten, hagelte es Schelte von allen Seiten. Nur wenige Wochen zuvor wurde in CDU eröffnet Grundsatzdebatte Unter dem M o t t o „Neue Gerechtigkeit durch mehr Freiheit“ Ingo Schmitt hat die Union eine Debatte über ein neues Grundsatzprogramm angestoßen. Endgültig beschlossen werden soll das modernisierte Programm von einem Bundesparteitag Ende 2007. Die GrundsatzprogrammKommission der CDU Deutschlands ist am 25. April 2006 zu ihrer konstituierenden Sitzung in Potsdam zusammengetreten. Dabei haben die Kommissionsmitglieder acht zentrale Leitfragen beschlossen, die im Rahmen von fünf Regionalkonferenzen mit den Funktionsund Mandatsträgern sowie den Mitgliedern diskutiert werden sollen. Diese Leitfragen bilden auch die Basis der Diskussion in den Kreisverbänden. Außerdem sollen sie es den CDUMitgliedern erleichtern, an der Programmdebatte teilzunehmen. Vier Mitglieder aus Berlin beteiligen sich an der Arbeit der Kommission. Der Landesvorsitzende der Berliner CDU, Ingo Schmitt wies auf die Bedeutung dieses Schrittes hin: „Ein neues Grundsatzprogramm ist notwendig geworden. Dabei werden wir selbstverständlich nicht alles verwerfen, was wir vor 12 Jahren unter dem Titel „Freiheit in Verantwortung“ aufgeschrieben haben. Aber viele Entwicklungen konnten wir damals nicht vorhersehen.“ Dazu gehören laut Schmitt vor allem Entwicklungen in den Bereichen Sicherheits- und Familienpolitik sowie die Frage nach der Sicherung der Sozialen Marktwirtschaft. Der Bereich Familienpolitik stellt die Union wie auch andere Parteien ge- rade in einer Großstadt wie Berlin vor Herausforderungen. Schmitt verwies auf die Leitfragen, die im Zusammenhang mit der Grundsatzprogrammkommission erarbeitet wurden: „Auf diese Fragen gilt es in den kommenden Monaten antworten zu finden. Wie können wir Familien helfen, Basis der Gesellschaft zu sein? Wie können und wollen wir den Wunsch vieler Frauen und Männer unterstützen, Familientätigkeit und Erwerbsarbeit gelungen miteinander zu verbinden? Wie können wir die Kinderbetreuungsangebote verbessern – insbesondere für Kleinst- und Kleinkinder? Wie können wir die Erziehungskraft der Familien stärken?“ Schmitt abschließend: „Eines ist schon jetzt klar: Wir werden in Zukunft neue Wege gehen und ein neu definiertes Verständnis von Gerechtigkeit und Freiheit entwickeln müssen.“ Der „Ehren“-Mordfall Sürücü Friedbert Pflüger begrüßte den Antrag der CDU im BezirksparlaFriedbert ment von Pflüger TempelhofSchöneberg, zur Erinnerung an Hatun Sürücü eine Gedenktafel anzubringen. Ganz in der Nähe des vorgesehenen Anbringungsortes (Oberlandgarten 1) wurde Hatun Sürücü am 7. Februar 2005 von ihrem eigenen Bruder brutal ermordet. Vor dem Hintergrund der Schwere der Tat forderte Pflüger die Abschiebung des verurteilten SürücüBruders unmittelbar im Anschluss an die Verbüßung der Haftstrafe. Im Übrigen ließ der CDU-Spitzenkandidat nach der Urteilsverkündung erkennen, dass er eine Ausreise der Familie Sürücü aus Deutschland für angebracht halte: „Wer sich so weit von unseren freiheitlichen Werten entfernt hat, will sich ganz offensichtlich nicht integrieren. Wer Ehrenmorde bejaht und sogar begeht, für den darf kein Platz in Deutschland sein.“ Der Fall Sürücü zeige einmal mehr, so Pflüger, die Notwendigkeit einer wirklichen Integration der bei uns lebenden Menschen mit anderen kulturellen und religiösen Hintergründen. Es könne nur hier leben, wer unsere Verfassung und unsere freiheitliche Gesellschaftsordnung achte. Für Pflüger geht es im Ganzen um eine neue Trennli- nie in der Gesellschaft: „Der Gegensatz darf nicht mehr der sein zwischen Deutschen und Nichtdeutschen, sondern der zwischen rechtschaffenen Bürgern einerseits und Kriminellen und Extremisten andererseits. Wir wollen mit der Mehrheit der Nichtdeutschen und der Deutschen mit Migrationshintergrund gegen alle vorgehen, die Verfassung und Recht brechen oder meinen, man könnte in Berlin eine Parallelgesellschaft bauen, in der eigene Regeln gelten.“ Seite 3 Berliner sind zur Selbsthilfe bereit In einem Namensartikel nimmt der CDU-Fraktionsvorsitzende NicoNicolas Zimmer las Zimmer zur Haushaltsklage in Karlsruhe Stellung: Die Geschichte hat von der deutschen Hauptstadt viel abverlangt, Wunden aufgebrochen und wieder verheilen lassen, mancherorts Narben hinterlassen. Zwar wurden beide Teile Berlins während der Spaltung mit großen Subventionen unterstützt. Doch nach der Wiedervereinigung brachen diese Geldströme ab – genau in einem Zeitpunkt, als Berlin sich aus eigener Kraft noch nicht bewähren konnte. Der Bedarf an Investitionen war immens – in Infrastruktur, Straßen, Schienennetze, Wohnungen, öffentliche Verwaltung, Technik, usw. Doch der Bund kürzte die Zahlungen und Berlin glaubte, auch unterstützt durch Expertenurteil, Berlin sei auf dem Pfad zu einer neuen 5-Mio. Metropole kaum zu stoppen. Einnahmen durch Zuzüge und Ansiedlung seien quasi nur eine Frage von wenigen Jah- ren. Heute sind wir schlauer. Der Trend hat sich deutlich abgeflacht. Berlin schulterte enorme Ausgaben selbst. Die Verschuldung Berlins seit Kriegsende stieg auf 40 Mrd. Euro im Jahr 2001. Der Wowereit-Senat hat durch verfehlte Finanz- und vor allem Investitionspolitik diese Sum- he auf Sonderergänzungszuweisungen konstruktiv, weil der Wegfall der BerlinHilfe, der radikalste Subventionsabbau Deutschlands, nicht zu verkraften war. Die Streichungen durch Rot-Rot haben die Lage leider nicht wirklich verbessert. Weil eine inkompetente Wirtschafts- Wunschtraum im Roten Rathaus: Geldsegen im Neptunbrunnen. me binnen fünf Jahren auf 60 Mrd. Euro hochgetrieben. Die CDU fordert die Unterstützung Berlins durch Bund und Länder im Rahmen eines Hauptstadt-Pakts. In diesem Sinne begleitet sie die Klage des Landes Berlin in Karlsru- politik die Erträge nicht in die Standortvorteile Berlins investiert hat. Noch nie ist eine Sanierung ohne Investitionen gelungen! Karlsruhe wird dem Wowereit-Senat dessen Versäumnisse klar benennen: Endlich mehr Einnahmen durch Arbeitsplätze schaffen, z.B. in den Bereichen Medizin, Forschung, neue Technologien, Kultur und durch Ansiedlung von Dienstleistung und Produktion. Karlsruhe wird Wege für die Zukunft aufzeichnen. Und auch dies gehört zur Wahrheit: Berlin hat auch heute schon viele Gründe, sich zu freuen: Hauptstadt eines friedlich wiedervereinigten Deutschlands, eine gefestigte Demokratie und freiheitlicheVerfassung, Tourismusmagnet für Menschen aus aller Welt, Gastgeber für Freunde anlässlich der Fußball-WM 2006, hervorragende Künstler, Wissenschaftler, Unternehmer, Sportler, Millionen von Menschen, die Berlin seinen unverkennbaren Charme verleihen. Und noch viel, viel mehr. Ein positives Urteil aus Karlsruhe könnte helfen, dass sich Berlin selbst helfen kann. Die Berliner sind dazu bereit. Polizei meistert 1. Mai mit Bravour Die Bilanz des ersten M a i w o chenendes: Kundgebungen ohne Frank Henkel ernsthafte Ausschreitungen, auf den Straßen feiernde Bürger, die der Gewalt die Rote Karte zeigen und den Kiez mit Hilfe der Polizei friedlich zurückerobern. Für ihren Einsatz haben sich die Berliner Polizei und die auswärtigen Einheiten ein dickes Lob verdient. Der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Frank Henkel: „Nur durch ein hartes und konsequentes Eingreifen der Polizei auch bei kleinsten Delikten konnte Gewalt schon im Keim erstickt werden. Deswegen war die Abkehr von einer vermeintlichen Deeskalationsstrategie der richtige Weg und polizeiliche Zurückhaltung nur dann geboten, soweit dies möglich war. Bei Straftaten muss grundsätzlich konsequent und mit der gebotenen Härte durchgriffen werden.“ Dennoch bleibe ein übler Nachgeschmack. In jeder anderen deutschen Stadt hätten steinewerfende Jugendliche und eine Bilanz von insgesamt 65 verletzten Polizeibeamten für einen handfesten Skandal gesorgt, so der CDU-Politiker. In Berlin dagegen habe man sich offensichtlich an gewalttätige Ausschreitungen am 1. Mai gewöhnt. Das sei bedenklich. Jeder verletzte Polizist und jeder fliegender Stein sei aber einer zu viel. Der CDU-Innenpolitiker warnte deshalb vor zu großer Euphorie. Im nächsten Jahr könnten die 1. Mai-Veran- 1. Mai: Polizei hat sich dickes Lob verdient. staltungen ganz anders aussehen und die Gewalt wieder eskalieren. Diesmal habe es NPD-Demonstrationen in Rostock und Leipzig gegeben, zu denen die autonome Szene gefahren sei. Außerdem sei die radikale politische Linke heillos zerstritten. Dies habe dem diesjährigen 1. Mai in der Hauptstadt gut getan. Die Polizei aus Berlin sei aber schon jetzt durch den rot-roten Personalabbau an die äußersten Grenzen ihrer Kapazität gestoßen. Bei Großveranstaltungen wie bei der WM könne es in der Hauptstadt zu Engpässen kommen, weil keine Polizei aus anderen Bundesländern angefordert werden könne. Und die Hooligan-Szene mache jetzt schon mobil. In Kürze Kindeswohl vor Elternrecht Die Berliner CDU-Fraktion hält an ihrer Forderung fest, verpflichtende Vorsorgeuntersuchungen einzuführen. Ein von der Fraktion in Auftrag gegebenes WPD-Gutachten eröffne dafür entsprechende Möglichkeiten, so der jugendpolitische Sprecher, Sascha Steuer. Rote Karte für „popetown“ Als „klare Überschreitung der Grenze von Satire“ bezeichnet die Kirchenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach MdB, die Ausstrahlung der Sendung „popetown“ im Jugendsender MTV. Es würden religiöse Symbole verächtlich gemacht und Gefühle verletzt. Gerade ein Sender, der sich an die Jugend wende, solle zu einem respektvollen Miteinander aufrufen. Denkmalschutz für Kudamm-Bühnen gefordert Wowereit und der rotrote Senat haben wohl endgültig den Kampf um den Erhalt der Ku’dammBühnen aufgegeben. Wie sonst erklärte sich, dass der Landesdenkmalrat den Denkmalschutz für die in zwanziger Jahren von Max Reinhardt bespielten Bühnen verweigert. Der Kultursprecher der CDU-Fraktion, Dr. Uwe Lehmann-Brauns, nannte diese Entscheidung „stadtunverträglich“ und „destruktiv“. Vatikan pro Kondom Die Ankündigung des Vatikan, das strenge Verbot der Benutzung von Kondomen z. B. für Aidskranke zu lockern, findet Zustimmung bei Peter Liese (CDU), Vorsitzender der Arbeitsgruppe Bioethik der EVP-ED-Fraktion im Europäischen Parlament. Er nannte die Entscheidung „überfällig“ und einen richtigen Schritt zur Entpolemisierung der Debatte um AIDS und die katholische Sexualmoral. Seite 5 Seite 4 Kinder sind ein Gewinn für die Gesellschaft Bundesministerin Ursula von der Leyen hatte durchaus Grund zur Freude. Keine 24 Stunden, bevor sie den Familienpoltischen Kongress im FEZ in der Berliner Wuhlheide besuchte, schaffte sie innerhalb der Großen Koalition den Durchbruch für die bundesweite Einführung von Elterngeld ab Januar 2007. Die Familienministerin bezeichnete diesen Erfolg als „Signal für die Gesellschaft, das zeigt, dass Familien mit Kindern uns nicht egal sein dürfen.“ In diesem Zusammenhang stehe auch die im Januar von der Bundesregierung beschlossene Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten. Das sei „eine Frage der Gerechtigkeit für Familien.“ In ihrer Rede hob sie die positiven Erfahrungen anderen Länder bei der Familienförderung hervor. Von der Leyen: „Familien schaffen auch Arbeitsplät- ze. Kinder sind also ein Gewinn für die Gesellschaft in jeder Hinsicht. Hier zu investieren ist die richtige Entscheidung.“ Allerdings, so stellte die Bundesministerin fest, könne die Bundespolitik nicht alleine agieren. Auch die Kommunen müssen handeln. „Kinderfreundlichkeit ist ein Investitionsfaktor für die Zukunft von Kommunen“, sagte sie. Die siebenfache Mutter wünschte sich auf dem Familienkongress mehr Miteinander der Generationen. „Gerade ältere Menschen sind heute gesünder, besser gebildet und auch bereiter zu geben, denn je. Diese Recource könne und müsse man nutzen, indem man junge und alte Menschen zusammenbringt“, so von der Leyen. Ein Stichwort in diesem Zusammenhang war das Mehrgenerationenhaus. „Denn wenn der Sozialstaat bestehende Strukturen besser ausnutzt, dann kann der Sozialstaat in neuer Form stabilisiert werden“, mahnt sie. Ursula von der Leyen ging in ihrer Rede auch den möglichen Ursachen für den seit 30 Jahren anhaltenden Geburtenrückgang nach. Ebenso berührte sie die Themen Kindesmissbrauch und Kindervernachlässigung. Besonders schlimm sei, dass, wenn schon zu wenig Kinder geboren werden, „wir uns zuwenig um die kümmern, die da sind! Sie verkümmern am Lebensanfang! Der Staat ist im Rahmen seiner Möglichkeiten in seinem Wächteramt gefordert!“ Dafür werde sie sich einsetzen, „denn“, so von der Leyen, „ jedes Kind geht uns etwas an!“ Fast poetisch wurde die Ministerin als sie davon „Die CDU rückt die Familie in den Mittelpunkt... Auf dem Kongress an dem rund 150 CDU-Vertreter teilnahmen bestärkte Bundesfamilienministerin Ursula von der leyen (CDU) die Berlin Union.<< Das ist das richtige Thema für Berlin>>, sagte sie.“ Berliner Zeitung, 03.05.2006 „Wer wollte konnte den Tagungsort symbolisch verstehen.... Der Kandidat machte den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) dafür verantwortlich, dass die Rahmenbedingungen für Familien in den vergangenen Jahren in Berlin schlechter geworden sind. Pflügers Liste an Vorwürfen ist lang: Dazu zählen die Abschaffung der Vorschulklassen und die Anhebung der Kita-Gebühren ebenso wie die Verlagerung der Horte an die Schulen und die Schließung der Kinder- Das Elterngeld wird zum 1.1.2007 eingeführt. Es ersetzt 67% des bisherigen Gehaltes des betreuenden Elternteiles bis zu einer Höhe von maximal 1800 Euro. Die Koalitionspartner haben einen Sockelbetrag von 300 Euro vereinbart. Auch wer nicht arbeitet, bekommt diesen Sockelbetrag. Er ist die einkommensunabhängige Komponente des Elterngeldes. Wer jedoch mehr als 30 Stunden in der Woche weiter arbeitet, bekommt keinen Sockelbetrag. Die Bezugszeit des Elterngeldes beträgt 12 Monate. Sie kann auf den Zeitraum von zwei Jahren aufgeteilt werden. Wenn der jeweils andere Elternteil – in unserer gesellschaftlichen Realität in der Regel der Vater - sich bereit erklärt, die Erziehung zu übernehmen und ebenfalls im Beruf eine Pause einzulegen, wird das sprach, dass jedes Kind am Anfang seines Lebens ein gewaltiges Spektrum von Fähigkeiten, wie einen Fächer entfalten kann, wenn es die Möglichkeiten dazu bekommt, die Unterstützung und die Förderung, die es dazu braucht. Die Begeisterung, mit der Ursula von der Leyen beim Thema Familie bei der Sache ist, steckte die Tagungsteilnehmer an. Und die Erfolge, die sie mit dieser mitreißenden Art bereits erzielt hat, können sich sehen lassen. und Schülerläden.“ taz, 03.05.2006 „Gestern war nach Meinung der CDU nicht nur ein guter Tag für Berliner Familien, „weil das Elterngeld end- Dieses Ziel setzte Friedbert Pflüger gleich zu Beginn seiner Rede. Der Vater eines 22 Monate alten Sohnes weiß, wovon er redet. „Denn gen und müsse erst langsam wieder vermittelt werden. Für ihn sei Familie auch „eine Wagenburg im Auf und Ab des Lebens – ein Wie soll das neue Elterngeld aussehen? „Die CDU rückt die Familien in den Mittelpunkt“ Mit viel Aufmerksamkeit hat die Presse den Familienpolitischen Kongress der Berliner CDU am 02. Mai begleitet: „Berlin soll eine Kinder- und Familienstadt werden!“ lich beschlossen ist“, wie es Ingo Schmitt, Landesvorsitzender der Berliner CDU, formulierte, sondern auch für die Berliner Union. Die Landespolitiker fühlten sich durch die bundespolitische Entscheidung in ihrem Bemühen bestätigt, Familienpolitik ins Zentrum ihrer Arbeit zu rücken. Richtig lägen sie damit, bekräftigte Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU), die gestern anlässlich des Familienpolitischen Kongresses der Ber- liner CDU im Freizeit- und Erholungszentrum FEZ Wuhlheide, eine Grundsatzrede hielt.“ Berliner Morgenpost, 03.05.2006 „Der Generalvorwurf des CDU-Politikers: <<Berlin spart an seiner Zukunft, es sägt hier am Ast, auf dem es sitzt.>> Da fügte es sich glücklich, dass die Familienministerin am Tag nach dem Kompromiss zum Familiengeld, auf den sich CDU und SPD im Bund geeinigt hatten, im FEZ Wuhlheide vorbeischaute.“ Der Tagesspiegel, 03.05.2006 Elterngeld zwei zusätzliche Monate („Partnerschaftsmonate“) gezahlt. So wird Wahlfreiheit garantiert und zugleich v.a. für Väter ein Anreiz gegeben, verstärkt Erziehungsverantwortung zu übernehmen. Diese Partnerschaftsmonate werden bei geschiedenen oder getrennt lebenden Partnern im Falle der gemeinsamen elterlichen Fürsorge auch für den geschiedenen oder getrennt lebenden Partner gezahlt, sofern er für die Erziehung zur Verfügung steht. Bei allein erziehenden Eltern hat im Falle der alleinigen elterlichen Sorge der allein erziehende Elternteil den Anspruch auf die Partnerschaftsmonate. Es wurde zudem vereinbart, das Elterngeld nicht mit anderen sozialstaatlichen Transferleistungen wie beispielsweise dem Arbeitslosengeld II zu verrechnen. keine Liebe ist reiner und offener als die von Kindern!“, sagt er. Auch der Tagungsort, so der CDU-Spitzenkandidat, sei deshalb sehr passend, immerhin finde der Familienpolitische Kongress im größten gemeinnützigen Kinder- und Jugendzentrum Europas, dem FEZ in der Wuhlheide statt. Friedbert Pflüger geht direkt auf den Wert und die Bedeutung der Familie ein. Dieser Wert sei heute vielfach verloren gegan- lehnung der Folgegeneration dagegen. „Aber“, so attestiert Pflüger, „wer nicht erzogen wird, der kann auch keinen eigenen Standpunkt entwickeln. Doch auch Toleranz untereinander setzt das Vorhandensein eines eigenen Standpunktes im Leben voraus!“ Friedbert Pflüger stellte fest, dass sich die Rahmenbedingungen für Kinder in Berlin unter Rot-Rot in den letzten Jahren verschlechtert haben. Er listete auf: Die Erhöhung der Kitagebühren, Kürzungen beim Erzieherpersonal, die „Zwangsverlagerung“ der Vorschulklassen an die Schulhorte, zu wenig Räume und Personal in den neuen Ganztagsschulen. Pflüger setzt dagegen: „Wir wollen ein Berlin, dass JA sagt zu Kindern!“ Bei der Betreuung von Kindern in jungen Jahren sicherer Hafen im Weltgetümmel!“ Die 68er Generation, so Pflügers Vorwurf, habe sich mit dem Prinzip der antiautoritären Erziehung gegen den ihrer Meinung nach überkommenen Familienbegriff gewandt und damit viele intakte Familienbande zerstört. Die Ursachen für diese damalige Abkehr von der Familie sieht Friedbert Pflüger auch in der unnatürlichen Überhöhung der Familie im 3. Reich und der Auf- bestehe Handlungsbedarf, damit junge Familien Job und Kinder besser miteinander vereinbaren können. „Der Staat kann Familie nicht ersetzen“, so der CDU-Spitzenkandidat. Aber er könne und müsse die Rahmenbedingen für Familien schaffen. „Das, was die Familie jedem von uns gibt, ist durch nichts zu ersetzen. Deshalb sollten wir alles daran setzen, Familien zu stärken und eine kinderund familienfreundlichere Gesellschaft zu schaffen“, forderte er. Berliner Frauen Union: Neue Wege in der Familienpolitik Auf dem Papier steht es bereits, meint die Frauen Union Berlin. In der Berliner Verfassung (Art. 12 Abs. 7) heißt es: „Frauen und Männer ist es zu ermöglichen, Kindererziehung und häusliche Pflegetätigkeit mit der Erwerbstätigkeit und der Teilnahme am öffentlichen Leben zu vereinbaren“. Die bisher erfolgte Erwerbsbeteiligung und das gestiegene Bildungsniveau von Frauen brachte ihnen in der Regel keine deutliche Entlastung von familiären Aufgaben. Die Erwerbsmotivation der Frauen ist je- doch nicht nur ökonomisch begründet. Das Ausüben einer Erwerbstätigkeit beinhaltet u. a. Streben nach Existenzsicherheit sowie -unabhängigkeit und Absicherung des eigenen Rentenanspruchs. Marion Berning fordert für die Berliner Fauen Union daher eine Umstrukturierung der Familienpolitik: „Die Möglichkeiten zur Realisierung der Vereinbarkeit von Familie und Berufsleben dürfen für die Frau zukünftig nicht nur auf dem Papier stehen. Angesichts der bekannt gewordenen Jugendgewaltexzesse und mit Blick auch auf die Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund hat der Ruf nach Chancengleichheit doppelte Bedeutung erlangt. Eine neue frauenfreundliche Familienpolitik muss etwa bedarfsgerechten Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen verbunden mit einem pädagogisch ausgereiften Netz von Ganztagsangeboten sowie vielfältige Angebote zur Erlernung der deutschen Sprache garantieren. Das Fördern und Fordern von Kindern und Jugendlichen in solchen Ganztagsangeboten erweitert zahlreiche Möglichkeiten des fachlichen wie auch sozialen Lernens als solide Basis für gewaltfreies Miteinander.“ Berning weiter: „Die Frauen Union Berlin setzt sich daher vorrangig dafür ein, den Stellenschlüssel für die Berechnung von Erzieherinnen und Erzieher in Kita und Hort zu verbessern, verbindliche einheitliche Standards in Horten festzulegen, ausgewogene und gesunde Nahrung in ruhiger, gemeinschaftlicher Atmosphäre anzubieten, kindergerecht Freizeitangebote zu fördern und verlässliche Ansprechpartner und kontinuierlich anwesende Bezugspersonen einzusetzen.“ Seite 6 Pflüger besucht regionale Wirtschaftsunternehmen Anlässlich seiner Bezirkstouren nach Tempelhof-Schön e b e r g Friedbert Pflüger und Marzahn-Hellersdorf hat der Spitzenkandidat der Berliner CDU, Friedbert Pflüger, mehr Anstrengungen gegen die hohe Arbeitslosigkeit in Berlin gefordert: „Unter Rot-Rot ist Berlin zum Daueranwärter auf die rote Laterne in der Wirtschafts- und Arbeitsmarktentwicklung geworden. Berlin hat als einziges Bundesland in den letzten drei Jahren jährlich einen Rückgang der Wirtschaftstätigkeit erlebt. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 19 Prozent und damit mehr als ein Drittel über dem Bundesdurchschnitt. Diese Situation ist nicht naturgege- ben, dagen kann man etwas tun!“ Friedbert Pflüger verschaffte sich auf den Bezirkstouren durch Tempelhof-Schöneberg und MarzahnHellersdorf ein persönliches Bild der mittelständischen Wirtschaft in Berlin. In Tempel- Die CDU-Politiker Friedbert Pflüger und Mario Czaja im Dialog mit Mitarbeitern der Knorrhof disku- Bremse AG in Marzahn-Hellersdorf tierte er mit Unternehmern an So müssten sich alle Beforderte er. In Marzahnder Motzener Straße bei hörden – das heißt auch Hellersdorf besichtigte der Firma „SemperLux“ Genehmigungs- und Fier das erfolgreiche Unüber die Entwicklung der nanzverwaltungen – als ternehmen „Knorr-Bremletzen Jahre und die notPartner der bestehenden se“, nur eines von zwei wendigen wirtschaftsund ansiedlungswilligen Industrieunternehmen in politischen Maßnahmen. Unternehmen begreifen, Berlin, die in dieser Grö- ße bereits in der DDR tätig waren. Pflüger wandte sich erneut gegen die Absage des Senats an den Bau eines neuen Veranstaltungszentrums am Estrél Hotel in Neukölln. Hier blockiere der Senat eine Millioneninvestition und hunderte neuer Arbeitsplätze. Berlin müsse deutlich machen, dass es Signale für eine Wirtschaftsentwicklung setze und nicht dagegen. Deshalb ist Friedbert Pflüger auch entschieden gegen die Schließung des Flughafens Tempelhof. „Eine Stadt, die nur Schließungsdebatten führt, hat ihre Zukunft bereits aufgegeben“, sagte er. Für den Standort Tempelhof müssten stattdessen Konzepte entwickelt werden, die dort mehr Wirtschaft ansiedeln und zu einer wirtschaftlichen Betreibung des Flughafens führen. Lichtenrader haben Bahntunnel verdient Das Treffen der Bürgerinitiative Lichtenrade — Dresdner Bahn e.V. am 23. März Peter Rzepka im Gemeindehaus Lichtenrade fand, wie gewohnt, reges Interesse. Kurz vor der Fortführung des Planfeststellungsverfahrens zum Bau der Dresdner Bahn in ebenerdiger Bauweise wollten sich rund 250 Bürgerinnen und Bürger vor Ort darüber informieren, wie sie ihre Belange bei den Anhörungen bestmöglich zur Geltung bringen können. Auf dem Podium saßen die Vorsitzenden der Bürgerinitiative, Boto Mertins und Manfred Beck, sowie deren Rechtsvertreter, Dr. Cromme. Da der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) ebenfalls eingeladen war und eine Live-Schaltung in die Nachrichten der Abendschau machte, war die Gesamtzuschauerzahl mit 300.000 um ein Vielfaches höher. Der Tempelhof- Schöneberger CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Rzepka, der sich zusammen mit Manfred Beck und dem den Motoren beharrlichen bürgerschaftlichen Engagements. Des Weiteren wies er in seinem Statement auf (BBI) an das Berliner Schienennetz hin. „Dabei muss der Tunnel als die hinsichtlich Lärm und Erschütte- Bürgerinitiative „Lichtenrade - Dresdner Bahn“ e.V. ist „Motor bürgeschaftlichen Engagements“ Bezirksbürgermeister Ekkehard Band (SPD) den Fragen des Journalisten Ulli Zelle stellte, dankte beiden Vorsitzenden zunächst als die Bedeutung der Dresdner Bahn auch für die Anbindung des zukünftigen Großflughafens BerlinBrandenburg International rungen bürgerfreundlichste Lösung gewählt werden“, so der Berliner CDU-Politiker. Die Große Koalition strebt laut Koalitionsver- trag ein Lärmminderungsprogramm entlang von bestehenden Bundesfernstraßen und Schienen an, das auf eine Minderung der Belastung der Bevölkerung mit Verkehrslärm zielt. Um die Festlegungen des Koalitionsvertrages anhand eines konkreten Projektes mit Leben zu erfüllen, hat Peter Rzepka zusammen mit seiner Kollegin Mechthild Rawert von der SPD an Bundesminister Tiefensee geschrieben. Beide laden Wolfgang Tiefensee (SPD) nach Lichtenrade ein, damit er sich vor Ort ein Bild von den Anwohnern drohenden Belästigungen und Gefahren machen kann. Mit dem Minister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen haben die beiden Bundestagsabgeordneten einen in der Sache erfahrenen Gesprächspartner: Schließlich hat Wolfgang Tiefensee in seiner Zeit als Leipziger Oberbürgermeister selbst den Bau eines Bahntunnels zum Schutz der Anwohner in der Sächsischen Hauptstadt durchgesetzt. Seite 7 SPD-Senatorin blockiert Arbeitsplätze in Neukölln Die Senatsverwaltung f ü r St a d tentwicklung hat das BebauungsplanverfahRalf Reppert ren für die Erweiterung des EstrelConvention-Centers in Neukölln überraschend gestoppt. Damit erteilt SPD-Senatorin Junge-Reyer Wachstum und Arbeitsplätzen im Bezirk eine Absage. „Das Vorgehen der Senatorin Junge-Reyer im Fall Estrel disqualifiziert sie auf ganzer Linie. Zudem dürfte die Ermächtigung des Senats fehlen, in die wirtschaftspolitische und planungsrechtliche Kompetenz des Bezirks Neukölln einzugreifen. Ein übergeordneter gesamtstädtischer Ansatz fehlt nämlich. Das Argument, dass aus der Karl-MarxStraße Kaufkraft abgezog e n we r d e n könnte, ist vorgeschoben, da der Einzugsbereich des Estrel stärker auf die südöstlichen Stadtteile ausgerichtet ist“, erklärte der stadtentwicklungspolitische Sprecher der Berliner CDU- Fraktion, Ralf Reppert. Der Senat nehme bewusst in tiert. Die Schwierigkeiten der Karl-Marx-Straße sind Kauf, dass die Erfolgsstory des privat finanzierten und betriebenen Estrel gefährdet werde. Reppert: „Die Karl-Marx-Straße hat immer von großen Häusern profi- ursächlich mit dem Niedergang der dort ansässigen Kaufhäuser verbunden. Geblieben ist nur das KarstadtKaufhaus im Norden. Es wäre für den Einzelhandel vorteilhaft, wenn durch ein großes Zentrum im Süden hier ein neuer funktionierender Anziehungspunkt geschaffen wird, der die Kaufkraft – auch von dort wohnenden Touristen – binden kann. Das Vorhaben des Estrel ist eine Chance für Neukölln und könnte ein erfolgreiches, privat finanziertes Beispiel für den Stadtumbau West werden. Frau Junge-Reyer sollte sich deshalb aus dem Planungsverfahren heraushalten und sich um ihre Kernaufgaben kümmern. Und die SPD wäre gut beraten, eine Senatorin, die Investitionen verhindert, schnellstens zurückzurufen.“ Fußball-WM kein Spielfeld von Menschenhändlern Die Landesvorsitzende der Frauen Union Berlin, Edeltraut Töpfer, hat Edeltraut Töpfer ein entschiedenes Vorgehen der Polizei im Vorfeld und während der Fußball-Weltmeisterschaft gefordert, um einer Zunahme der Zwangsprostitution am Rande der Spiele entgegenzuwirken. „Wir müssen alles daran setzen, dass Deutschland während der Fußball-Weltmeisterschaft nicht zu einem Spielfeld für Menschenhändler wird, die Frauen in die Zwangsprostitution treiben.“ Auch wenn die Schätzungen über einen möglichen Anstieg der Zwangsprostitution weit auseinandergehen, ist mittlerweile unstrittig, dass mit einem Anstieg dieser frauenverachtenden Gewaltkriminalität zu rechnen ist. Die CDUPolitikerin forderte, dass Opfer von Zwangsprostitution mit den Möglichkei- ten des Strafrechts besser geschützt und Freier, die Menschenhandel ausnutzen, künftig bestraft werden. Wichtig sei zudem eine Evaluierung des Prostitutionsgesetzes, denn die Praxis habe gezeigt, dass Zuhälter leichtes Spiel haben, wenn die Polizei aufgrund des Gesetzes faktisch keine Razzien mehr durchführen könne. Da mit einer Gesetzesänderung allerdings vor der FußballWeltmeisterschaft nicht mehr gerechnet werden könne, müssten nun Auf- klärung und vor allem ein präventiver Opferschutz offensiv angegangen werden. Ein gutes Beispiel für praktische Hilfe ist das mehrsprachige Notruftelefon (0800 111 777) von Solwodi e.V., das sich unmittelbar an betroffene Frauen wendet. Nach Angaben der Vereinten Nationen ist der Menschenhandel das am schnellsten wachsende kriminelle Geschäft der Welt. Die Welthandelsorganisation schätzt, dass 1998 vier Millionen Menschen vom Menschenhandel be- troffen waren. Es sind ganz überwiegend Frauen, die von Menschenhändlern angelockt, unterdrückt und misshandelt werden, um dann als Arbeitskraft ausgebeutet und zur Zwangsprostitution gezwungen zu werden. Bildung hat bei Rot-Rot keine Priorität Die geplante Kürzung des Musikunterrichts durch den rot-roten Katrin Senat deSchultze-Berndt monstriert eindrucksvoll, was Bildung SPD und Linkspartei.PDS wert ist. Die Berliner CDU unterstützt den Protest von Schulen und Musikverbänden gegen diese Pläne. „Bildung hat Priorität – nur nicht bei der SPD. Das sozialdemokratische Motto aus dem Jahr 2001 hat sich wieder einmal nur als eine Wahlkampflüge entpuppt. Bezeichnend dafür ist die geplante Herabsetzung des Musikunterrichts an Berlins Schulen von zwei auf eine Stunde pro Woche an den allgemeinbildenden Schulen“, kritisierte die schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Katrin Schultze-Berndt, anlässlich einer Protestaktion von Lehrern, Schülern und Eltern Ende April. „Reiner Hohn ist angesichts dieser Politik ein öffentliches Bekenntnis von SPD-Schulsenator Böger. Erst vor kurzem noch hat er Musik und die musikalische Erziehung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen bei einem Auftritt von Musikern in einer Neuköllner Schule als wichtig bezeichnet. Wenn dies so ist, warum kürzt er dann ohne Skrupel die Stundenzahl für den Musikunterricht an den Gymnasien, Haupt- und Gesamtschulen und suggeriert gleichzeitig, dass die Schüler ein ausreichendes Musikangebot erhalten? Die angeblich mögliche Kompensation aus einem Stundenpool ist reine Augenwischerei, denn die wenigen Poolstunden sollen bereits zur Kompensation von Streichungen im Erdkundeunterricht, bei der Einführung des so genannten `Ethikunterrichts´, für eine weitere Fremdsprache und für die Profilbildung der Schulen herhalten! – Das reicht nicht hin und nicht her!“, kritisierte SchultzeBerndt. Böger behaupte, dass musikalische Bildung in der Berliner Schule einen hohen Stellenwert habe, und dabei stelle er erst das Fortbestehen der musikbetonten Grundschulen in Frage und streiche jetzt den Musikunterricht an den Oberschulen zusammen. Schultze-Berndt: „Der Ton macht die Musik, Herr Böger. Und Sie tönen wieder einmal nur und pfeifen eigentlich auf dem letzten Loch.“ Tel.: 030 - 29 33 94 -0 • Fax: 030 - 29 33 94 -11 IMPRESSUM HERAUSGEBER UND VERLAG verantwortlich für Inhalt und Bildrechte, sofern nicht gesondert ausgewiesen: Berliner Presse- und Informationsdienste Verlags- und Werbegesellschaft mbH (bpi), Neue Grünstraße 26 • 10179 Berlin Tel.: 030 - 20 64 16 -0 • Fax: 030 - 20 64 16 -66 CHEFREDAKTEUR Dirk Reitze REDAKTION Stefan Sukale Jan Luther BILDNACHWEIS VON OBEN LINKS NACH UNTEN RECHTS S.1: 4x Reitze; iStock; S.2: Lüders; Privat; 2x Reitze; S.3: 2xReitze; Lüders; Privat; S.4: alle Reitze; S.5: 2x Reitze; iStock; S.6: Reitze; Privat; Beck; S.7: 2x Lüders; Estrel; Privat; S.8: Reitze ANZEIGEN Alexander Göbel BANKVERBINDUNG Deutsche Bank, Kto.: 107 117 400 BLZ 100 700 00 DRUCK Druckerei Vetters, Radeburg Für nicht angeforderte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Be r N am line äc 3. r Ru hste Ju nd ni s 20 ch 06 au Entschuldung Berlins durch Hauptstadtpakt Der Spitzenkandidat der CDU Berlin, Friedbert Pflüger, hat einen Hauptstadtpakt zwischen Bund, Ländern und Berlin zur Entschuldung der Stadt gefordert. Der CDU-Politiker skizziert die gegenwärtige Situation: „Stolz auf die Hauptstadt, gar Liebe zu ihr – wie in Frankreich zu Paris – gibt es viel zu wenig. Das liegt nicht an Berlin, sondern an seiner rot-roten Regierung. Daran müssen wir arbeiten. Es ist die nationale Aufgabe eines künftigen Regierenden Bürgermeisters, die Zuneigung und Solidarität in Bund und Ländern zu Berlin wieder zu wecken und zu fördern. Wir brauchen eine Regierung in Augenhöhe zu den enormen Potentialen Berlins. Berlin kann mehr.“ Unabhängig vom gegenwärtigen Verfahren wegen der maroden Hauptstadtfinanzen vor dem Bundesverfassungsgericht müsse man OINF ON P COU mit einem solchen Hauptstadtpakt die Konsolidierung des Haushalts bis Ende des nächsten Jahrzehnts erreichen. Etwa denselben Zeitraum zurückgeblickt nutzt Pflüger, um das Vorurteil zu entkräften, Berlin habe bislang nicht auf die Finanzen geachtet. So sei heute etwa der Stellenbestand im unmittelbaren Landesdienst nur noch bei 63 Prozent des Niveaus von 1991. Die derzeitige Verschuldung von etwa 60 Milliarden Euro sei im wesentlichen auf den „drastischen und viel zu schnellen Abbau der Bundeshilfen“ zurückzuführen, einhergehend mit der Abwanderung von Unternehmen und dem massenhaften Verlust von Arbeitsplätzen. Pflüger benennt außerdem eine fortwährende Belastung Berlins, die Aufgaben, die die sogenannte Hauptstadtfunktion mit sich bringt. Dies betreffe vor allem die Bereiche Personen- und Ob- jektschutz sowie Kultur. So würden nach anerkannten Gutachten die sicherheitsbedingten Mehrausgaben bei Zahlung von 38 Millionen Euro nur zu 35 Prozent gedeckt und im Bereich Kultur flössen nur 60 Millionen bei einem Zuschussbedarf von 160 Millionen. Die Vorschläge Berlin wegen der Verschuldung einen Staatskommissar voranzustellen, seien, so Pflüger, zurückzuweisen, aber zugleich ein Alarmsignal, bestätigten doch auch sie das geringe bundesweite Ansehen des amtierenden rot-roten Senats. Um das gesamte föderale Finanzsystem unabhängig von der Situation Berlins zu reformieren, schlägt der CDU-Spitzenkandidat vor, mehr mit Leistungsanreizen zur Stärkung der Finanz- und Wirtschaftskraft zu arbeiten sowie beim Länderfinanzausgleich nicht mehr die Einwoh- nerzahl, sondern die jeweilige Wirtschafts- und Steuerkraft als Maßstab zu verwenden. Außerdem müsse es Kriterien ähnlich der Maastrichtkriterien geben und für spätere Hilfen des Bundes müsse ein „Sanierungsvertrag“ zwischen dem betroffenen Land und dem Bund abgeschlossen werden. Für die Hauptstadt, die Ende Sommer diesen Jahres wählt, gelte, so Friedbert Pflüger: „Nach dem 17. September brauchen wir eine große Anstrengung aller Parteien in Berlin mit dem Ziel, die Bundes- und 15 Landesregierungen – vor allem aber die Bürger unseres Landes – davon zu überzeugen, dass sie ihre Hauptstadt nicht zugrunde gehen lassen dürfen. Im Gegenteil: Berlin muss in zehn Jahren wieder Weltklasse sein. Das ist im Interesse Deutschlands und dafür brauchen wir den Hauptstadt-Pakt. Berlin kann mehr - Machen Sie mit! Ja, ich interessiere mich für die Arbeit der CDU Berlin: Senden Sie mir Informationsmaterial zu! Vor- und Zuname Straße PLZ / Ort Telefon / Telefax eMail Ja, ich möchte Mitglied der CDU werden: Nehmen Sie mit mir Kontakt auf. CDU Berlin Wallstraße 14A 10179 Berlin Tel.: 0 30. 32 69 04 -0 Fax: 0 30. 32 69 04 -44 eMail: [email protected] www.cduberlin.de