Der Einzelhandelsverband Baden-Württemberg hat

Transcription

Der Einzelhandelsverband Baden-Württemberg hat
AUS STADT UND KREIS
16
Samstag, 25. August 2012
Einkauf ohne Handicaps
Kirchheim: Wilfried und Ingrid Pöthig,
Röntgenstraße 43
CAP-Märkte der Filderwerkstatt in Ötlingen als generationsfreundliche Supermärkte ausgezeichnet
Geburtstag feiern
Gol dene H ochzeit
am 26. August
Dettingen: Helene Mattheiß, Alte
Bissinger Straße 82, 90 Jahre; Friedrich
Mann, Aylenstraße 11, 86 Jahre; Ruth
Bölz, Kelterstraße 15, 79 Jahre
Kirchheim: Helga Gölz, Bissinger Straße 6, Nabern, 72 Jahre
Weilheim: Lore Friess, Egelsbergerstraße 29, 77 Jahre; Gerhard Hocker,
Kirchheimer Straße 60, 75 Jahre
Der Einzelhandelsverband
Baden-Württemberg hat die
CAP-Lebensmittelmärkte der
Filderwerkstatt als generationsfreundliche Supermärkte ausgezeichnet. Überreicht wurden die
Zertifikate am gestrigen Freitag
in der Filiale in Ötlingen.
am 27. August
Kirchheim: Maria Attinger, LudwigFinckh-Straße 9, 90 Jahre
Lenningen: Rosa Beiwinkler, Gartenstraße 11, Unterlenningen, 93 Jahre
Notzingen: Hans Benedickt, Wellinger
Straße 1, 75 Jahre
Ohmden: Lydia Guttenberger, Schulstraße 7/1, 85 Jahre
Owen: Rosa Kiermaier, Schleifmühlestraße 14, 80 Jahre
Weilheim: Otto Hübner, Olgastraße
15, 79 Jahre
Bianca Lütz-Holoch
Kirchheim. Wer mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen unterwegs ist,
kommt in engen Supermärkten
schon mal in Bedrängnis. Nicht so
im CAP-Markt in Ötlingen. Dort gilt
die Devise: Einkaufen ohne Handicaps – auch für Menschen mit Handicap. Breite Gänge und niedrige
Regale sorgen dafür, dass die Produkte gut erreichbar sind. Brauchen
Kunden dennoch Hilfe, stehen die
Mitarbeiter ihnen zur Seite: Sie holen Packungen aus den oberen Regalreihen, tragen Einkaufskörbe und
bieten einen Einpackservice an.
Auch ein barrierefreier Eingang, eine
Sitzecke im Geschäft und eine Kundentoilette erleichtern Senioren, Eltern mit Kindern und Menschen mit
Behinderungen den Einkauf.
All das sind Punkte, die den Einzelhandelsverband Baden-Württemberg dazu bewogen haben, den CAPMarkt in Ötlingen sowie die beiden
anderen CAP-Märkte der Filderwerkstatt in Stetten und Neuhausen
mit dem Qualitätszeichen „Generationsfreundliches Einkaufen“ auszuzeichnen. Sascha Jost vom Handelsverband überreichte die Zertifikate
am gestrigen Freitag im CAP-Markt in
Ötlingen an Klaus Korschinek, Leiter
der Filderwerkstatt.
Eine Auszeichnung, die „sehr guttut“, wie es Ötlingens Ortsvorsteher
Hermann Kik formulierte – zumal die
CAP-Märkte aus wirtschaftlicher
Sicht nicht gerade gewinnbringend
sind. „Wir schaffen haarscharf die
schwarze Null“, sagte Klaus Korschinek. Gewinnmaximierung ist aber
auch gar nicht Sinn und Zweck der
Märkte: „Vor allem wollen wir Menschen mit Behinderung eine Teilhabe
am Leben ermöglichen“, beschrieb
Korschinek das Hauptziel. So arbeiten in den CAP-Märkten zu einem
großen Teil psychisch kranke und behinderte Menschen, in Ötlingen sind
es in der Regel acht bis zwölf Mitarbeiter mit Handicaps.
Für sie bergen die Lebensmittelläden große Chancen. „Die meisten
unserer Mitarbeiter, die den Sprung
Kurz notiert
Zertifikatsübergabe im Ötlinger CAP-Markt: Klaus Korschinek, Leiter der Filderwerkstatt, Sozialamtsleiter Roland Böhringer, die Ötlinger Marktleiterin Margot Reyer,
der stellvertretende Werkstattleiter Ewald Schüch, Sascha Jost vom Handelsverband und Ötlingens Ortsvorsteher Hermann Kik (v. r. n. l).
Foto: Markus Brändli
auf den ersten Arbeitsmarkt schaffen,
kommen aus den CAP-Märkten“, berichtete Klaus Korschinek aus dem
Alltag der Filderwerkstatt, die psychisch erkrankte Menschen in ganz
verschiedenen Arbeitsbereichen beschäftigt. Alle drei Märkte bilden
auch aus. „Bisher haben alle unsere
Azubis die Prüfungen auch ge-
schafft“, freute sich Klaus Korschinek.
Kirchheims Sozialamtsleiter Roland Böhringer lobte die kundenfreundliche, niederschwellige Einkaufsmöglichkeit im Herzen Ötlingens. „Die gute Nahversorgung hat
auch eine Rolle bei unserer Altenhilfeplanung gespielt, die der Gemeinderat gerade verabschiedet hat.“
Jede Menge positive Rückmeldungen hat Ötlingens Ortsvorsteher Hermann Kik schon zum CAP-Markt bekommen. Manchmal jedoch heiße es,
der Markt sei zu teuer. Kritik, die keiner der Anwesenden am Auszeichnungstag so stehen lassen wollten.
„Wir sind kein Discounter“, räumte Klaus Korschinek ein. Die Preise
Das Konzept der CAP-Märkte: Zahlen, Daten und Fakten
Das Konzept der CAP-Lebensmittelmärkte ist eine Erfolgsgeschichte. Die Idee zum SocialFranchising-System CAP wurde im Jahr 1999 geboren. Mittlerweile gibt es
deutsch­land­weit über 90 CAPFilialen. In ihnen sind rund
1 300 Menschen beschäftigt,
über die Hälfte davon haben
Handicaps.
Franchise-Geberin ist die in Sindelfingen ansässige Genossenschaft der Werkstätten für
behinderte Menschen Süd
(GDW Süd). Sie hat die Konzeption entwickelt und unterstützt
die Märkte mit Fachwissen, Planung, Analysen und Marketing.
Oberstes Ziel ist es, psychisch
kranken und behinderten Men-
schen die Teilhabe am
Arbeitsleben zu ermöglichen
und ihnen einen neuen Lebensmittelpunkt zu geben. Der
Name CAP leitet sich vom englischen Wort „Handicap“ ab.
Im Landkreis Esslingen gibt
es derzeit drei CAP-Märkte. Der
jüngste ist der Markt in Ötlingen. Er wurde 2009 eröffnet.
Den Standort im LeinfeldenEchterdinger Stadtteil Stetten
gibt es seit 2001, die Filiale in
Neuhausen auf den Fildern seit
2002.
Betrieben werden die Märkte
im Kreis von der Filderwerk­
statt, die vom Reha-Verein für
soziale Psychiatrie im Landkreis
Esslingen getragen wird.
bil
des regulären Sortiments entsprächen aber denen des Handelspartners Edeka. Ein anderes wichtiges
Standbein seien Bio-Waren und regionale Produkte. „Da ist teuer dann
eben relativ“, so Korschinek. „Wir
streben ein faires Preis-LeistungsVerhältnis an.“
Ausbaufähig sind die Besucherzahlen der CAP-Märkte: „In Ötlingen
haben wir im Schnitt 450 Kunden am
Tag“, berichtete Klaus Korschinek.
Hermann Kik appellierte an die Bürger, auch wirklich im CAP-Markt einzukaufen. Nur so könne die Nahversorgung gesichert werden, die gleichzeitig einen Lebensmittelpunkt für
Menschen mit Handicap darstellt.
Neue Pläne für den Bereich vor
dem CAP-Markt in Ötlingen gibt es
laut Hermann Kik auch schon: Es ist
angedacht, die Parkplätze auf die andere Straßenseite zu verlegen und vor
dem Markt für mehr Aufenthaltsqualität zu sorgen.
D as geistliche W o rt
Zeit bekommen
„Denn so wie ihr Augen habt, um das
Licht zu sehen, und Ohren, um Klänge zu hören, so habt ihr ein Herz, um
damit die Zeit wahrzunehmen. Und
alle Zeit, die nicht mit dem Herzen
wahrgenommen wird, ist so verloren
wie die Farben des Regenbogens für
einen Blinden oder das Lied eines
Vogels für einen Tauben.“ (Michael
Ende, „Momo“)
Die Zeit mit dem Herzen wahrnehmen – Momente lang das eigene
Dasein genießen. Sich ins Grüne setzen und den Spatzen zuschauen oder
mit Begeisterung einem Ball hinterher rennen oder sich zu zweit oder zu
dritt einen Rieseneisbecher zu teilen. . . Aber auch: Arbeiten und dabei
nicht auf die Uhr schauen zu müssen,
beim Tun nur ans Tun denken zu dürfen und nicht schon ans Fertigwerden
– wie Beppo Straßenkehrer: „Wenn er
so die Straßen kehrte, tat er es langsam, aber stetig: Bei jedem Schritt
einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich. Schritt –
Atemzug – Besenstrich. Schritt –
Atemzug – Besenstrich. (. . .) Man darf
nie an die ganze Straße auf einmal
denken, verstehst du? Man muss nur
an den nächsten Schritt denken, an
den nächsten Atemzug, an den
nächsten Besenstrich. Und immer
weiter nur an den nächsten. (. . .)
Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut.
Und so soll es sein.“ Und abermals
nach einer langen Pause fuhr er fort:
„Auf einmal merkt man, dass man
Schritt für Schritt die ganze Straße
gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer
Puste. (. . .) Das ist wichtig.“
Beppos Arbeitsphilosophie ist das
Gegenteil von Effizienzsteigerung.
Wir rechnen mit der Zeit. Zwei Minuten, um einen kleinen Toilettenraum
zu putzen, in der Pflege acht bis zehn
Minuten, um den Oberkörper zu waschen. Jede Tätigkeit hat ihre Minuten. Die Zeit ist eine tickende Uhr, ein
rieselndes Stundenglas. Sie läuft ab,
ihr Vergehen setzt unter Druck. So
wahrgenommen ist die Zeit nichts
anderes als ihr Ende, immer wieder
nur ihr Ende.
Im Buch „Momo“ besteht die Zeit
nicht aus einem rieselnden Stundenglas, sondern aus Stundenblumen.
Sie knospen, öffnen sich, blühen und
vergehen, knospen, blühen und vergehen, eine Blume schöner als die
andere. Jede Stunde ein Geschenk an
Leben. Jede Blume auf ihre Art schön
und einzigartig. Keine ewig, aber jede
es wert, sich in ihren Anblick zu versenken.
Jetzt im Sommer, in den Ferien,
besteht vielleicht am ehesten die
Möglichkeit, unsere Zeit einmal so
wahrnehmen zu können. Nicht darü­
ber nachdenken zu müssen, wie viel
von unserem Zeitkontingent noch
bleibt und wie wir es am sinnvollsten
investieren. Keiner von uns weiß, wie
viel sein Zeitkonto eigentlich umfasst. Der wahre Meister der Zeit
rechnet nicht mit uns ab nach Sekunden und Minuten, sondern lässt für
uns die Stundenblumen blühen. Jede
Stunde wieder eine neue Blüte. So mit
der Zeit umgehen, Momente lang
spüren wie uns die Zeit zufließt, wie
wir sie bekommen. Dann können wir
begreifen und spüren, dass unser Leben nicht nur Aufgabe ist, sondern
Gottes Geschenk an uns.
Hanni Müller
Vikarin in den Evangelischen Kirchengemeinden Hepsisau und Neidlingen
Im toom Baumarkt in Kirchheim
findet vom 27. August bis 1. September eine Aktionswoche im Zeichen der Nachhaltigkeit statt.
Unter dem Motto „Zusammen für
unsere Zukunft“ dreht sich alles um
nachhaltige Produkte sowie den effizienten Umgang mit Energie und
Wasser. Im Markt warten außerdem fröhliche Sonnenblumenbilder darauf, von den Besuchern bewundert zu werden. Mit ihren
Werken wollen die jungen Künstler
aus Notzingen und Ötlingen einen
neuen Garten zum Spielen und Toben gewinnen, den der Baumarkt
im Rahmen der Aktion „Grüne Kindergärten“ verlost. Auch der Nachwuchs von toom Baumarkt hat sich
beim Azubi-Wettbewerb ins Zeug
gelegt und zeigt mit frischen Ideen
sein Engagement in puncto Nachhaltigkeit. An den drei Hauptaktionstagen Donnerstag, Freitag
und Samstag wird bei zahlreichen
Vorführungen der optimale Umgang mit Strom und Heizenergie
demonstriert. Neben den Experten
vom toom Baumarkt stehen auch
Ansprechpartner der lokalen Industrie mit Rat und Tat zur Seite.
impressum
DER TECKBOTE
Kirchheimer Zeitung
Amtliches Bekanntmachungsorgan des Landkreises
Esslingen und der Stadt Kirchheim unter Teck. Veröffentlichungsblatt des Amtsgerichts Kirchheim
unter Teck einschließlich der Notariate und Grundbuchämter im Bezirk des Gerichts. Herausgeber: Ulrich Gottlieb und Dr. Claus Gottlieb, Kirchheim unter
Teck. Verantwortlich für den Lokalteil: Ulrich Gottlieb. Lokalredaktion: Frank Hoffmann (Ressortleiter),
Irene Strifler (Stv.), Heike Allmendinger, Antje Dörr,
Iris Häfner, Anke Kirsammer, Bianca Lütz-Holoch,
Wolf-Dieter Truppat, Richard Umstadt, Andreas Volz,
Peter Eidemüller (Lokalsport), Bernd Köble (Lokalsport),
Thomas
Pfeiffer
(Lokalsport),
Jean-Luc Jacques (Fotos).
Anzeigenleitung: Bernd Köhle
Vertriebsleitung: Günter Tannenberger
Verantwortlich für den allgemeinen Teil (Mantel):
Hans-Jörg Wiedenhaus, Chefredakteur. Verlag: SÜDWEST PRESSE, Neue Pressegesellschaft mbH & Co.
KG, 89070 Ulm. E. Röttinger (Chef vom Dienst), Telefon 07 31 / 1 56 - 0.
Verantwortlich für die Stuttgart-Seite: Wolfgang
Molitor, stellv. Chefredakteur. Verlag: Stuttgarter
Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH, 70567 Stuttgart, Telefon 07 11 / 72 05 - 0. Für unverlangt eingesandte Manus­kripte und Fotos wird keine Gewähr
übernommen.
Mitglied der StZ-Anzeigengemeinschaft.
Verlag und Druck: GO Verlag GmbH & Co. KG, Alleenstraße 158, 73230 Kirchheim unter Teck; Postfach
1553, 73223 Kirchheim unter Teck, Telefon
0 70 21 / 97 50 - 0.
Zurzeit ist die Anzeigen-Preisliste Nr. 47 gültig. Auflagenkontrolle durch IVW. Postverlagsort Kirchheim
unter Teck. Erscheinungsweise sechsmal wöchentlich,
einmal pro Woche mit der illustrierten Rundfunkund Fernsehbeilage rtv. Bezugspreis mtl. 26,80 Euro
einschl. Trägerlohn, durch Postbezug 30,90 Euro
einschl. der Postvertriebsgebühren. Samstags-Abo
mtl. 5,90 Euro einschl. Trägerlohn, durch Postbezug
7,15 Euro einschl. der Postvertriebsgebühren. Der
Einzelverkaufspreis beträgt von Montag bis Freitag
1,25 Euro und am Samstag 1,35 Euro. In den Abonnementpreisen ist 7,0 % MwSt. enthalten. Nur bei
Bezugsunterbrechungen von zwölf Liefertagen und
mehr wird das anteilige Bezugsgeld nach dem Ende
der Unterbrechung erstattet. Die Abbestellung des
Abonnements muss schriftlich erfolgen und ist jeweils mit einer Frist von einer Woche zum Monatsende möglich. Änderungen beim Abo-Bezug müssen
mindestens drei Arbeitstage vor deren Gültigkeit
dem Verlag möglichst schriftlich mitgeteilt werden.
Das Bezugsgeld für den jeweiligen Zahlungszeitraum ist im Voraus fällig.
Falls der Teckbote infolge höherer Gewalt oder durch
die Auswirkungen eines Arbeitskampfes am Erscheinen verhindert ist, besteht kein Anspruch auf Lieferung oder auf Rückerstattung des Bezugsgeldes.
Internet
E-Mail Telefon http: //www.teckbote.de
[email protected]
0 70 21 / 97 50 - 0
Redaktion ☎ 0 70 21 / 97 50 - 22
Fax 0 70 21 / 97 50 - 44
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Anzeigenabteilung Vertriebsabteilung
☎ 0 70 21 / 97 50 -19
Fax 0 70 21 / 97 50 - 33
[email protected]
☎ 0 70 21 / 97 50 -38/ -39
Fax 0 70 21 / 97 50 - 495
[email protected]