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SAM FRANCIS // Tribute Inhaltsverzeichnis // table of contents Vorwort // Foreword 6 Bemerkungen anlässlich einer Ausstellung von Sam Francis in Frankfurt // Remarks on the occasion of a Sam Francis exhibition in Frankfurt 8 Sam Francis // Tribute 10 Bilder // Artworks 16 Biografie Sam Francis // Biography of Sam Francis 56 Geschäftsbedingungen // Conditions of Sale 57 Danksagung // Acknowledgements 57 Sam Francis in his Palo Alto studio, 1992, photo by Nico Delaive // Vorwort Seit fünfzehn erfolgreichen Jahren besteht nunmehr die Galerie Jörg Schuhmacher mit Sitz in Frankfurt. Es ist mir eine Ehre, zu diesem Jubiläum eine ganz besondere Ausstellung zeigen zu können: „Sam Francis -Tribute“ ist eine Hommage an diesen großen amerikanischen Künstler, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 20. Mal jährt. Sie finden in unserer Ausstellung 40 Werke aus 40 Jahren, welche die ganze Bandbreite seines Werkes zeigen. Vorwiegend auf Papier, ein Material für den Malgrund, das ich besonders schätze, und auf das die Galerie nun schon seit Jahren spezialisiert ist. Besonders bedanken möchte ich mich bei Professor Peter Weiermair, der fach- & sachkundig ein Grußwort lieferte und auch den spannenden Eröffnungsvortrag zu dieser Ausstellung hält. Die restlichen Danksagungen bei den zahlreichen Freunden und Kollegen der Galerie finden sie am Ende des Kataloges aufgeführt. Ich hoffe, Sie haben ebenso viel Freude an den Werken wie ich, als ich sie für diese Ausstellung zusammenstellte. Viel Vergnügen beim Betrachten wünscht Ihnen Ihr Jörg Schuhmacher // FOREWORD Based in Frankfurt, the Galerie Jörg Schuhmacher looks back on fifteen years of successful activities. I am honoured to have the opportunity to present a very special exhibition on a very special occasion: “Sam Francis – Tribute” is an homage to a great American artist in the year marking the twentieth anniversary of his death. Our exhibition features forty works of forty different years and mirrors the entire spectrum of the artist’s œuvre. The majority of the works are on paper – a painting surface for which I have a special penchant, and in which the gallery has been specializing for many years now. They are all registered with the Sam Francis Foundation in California and are available for purchase. 6 I am particularly indebted to Professor Peter Weiermair, who contributed a well-informed foreword to the catalogue and will also provide an introduction to the artist’s work at the exhibition opening. The remaining acknowledgements of the contributions made by the gallery’s many friends and colleagues are given at the back. I hope you will enjoy the works as much as I enjoyed assembling them for this show. Wishing you a pleasurable exhibition experience, I remain Yours sincerely, Jörg Schuhmacher Sam Francis in his Broadway studio, photo by Jerry Sohn, Los Angeles 7 // Bemerkungen anlässlich einer Ausstellung von Sam Francis in Frankfurt // Remarks on the occasion of a Sam Francis exhibition in Frankfurt Der amerikanische Maler Sam Francis wurde im nördlichen Kalifornien, an der Westküste der USA geboren und ist dort nach wichtigen und längeren Aufenthalten in Europa und Asien in Santa Monica, in Südkalifornien, wo er zuletzt seine Haupt ateliers hatte, gestorben. In Europa erhielt er in seinen Entwicklungsjahren von 1950 bis 1961 in Paris und Bern lebend, entscheidende Anregungen. Nicht zuletzt fand er dort seinen Weg zur freien, reinen Farbe als Tachist. Freilich die Pioniergesten und stilistischen Wege einer älteren, amerikanischen Künstlergeneration, die Methode des Dripping eines Jackson Pollock, die kalligrafische Monumentalität eines Clifford Still und die geheimnisvollen, übereinanderliegenden Farbschleier Mark Rothkos, die Werke des Abstrakten Expressionismus mit ihrer Befreiung der Farbe spielten für ihn eine inspirierende Rolle. Sam Francis hatte Verbindungen zur japanischen Malerei mit ihrer zeichenhaften, kalligrafischen Ausrichtung. Wir sollten auch nicht vergessen, dass in der Kunst Kaliforniens der asiatische Einfluss nicht unbeträchtlich war, liegt es doch an der Schnittstelle zwischen Ost und West. Sam Francis hat eine unverwechselbare Bildsprache gefunden, welche diese Ausstellung eindrucksvoll vorführt. Für die Künstler der Westküste war immer wieder die Erfahrung des Lichtes wesentlich, das Licht, welches wir in den Weißräumen der Bilder von Sam Francis erfahren, in denen die farbigen Spuren umso mehr zu leuchten vermögen. In seinen Werken dominiert die The American painter Sam Francis was born in northern California, on the west coast of America. Following long and important stays in Europe and Asia, Francis died in southern California, where he had eventually established his primary studios. Francis’s formative years, living and working in Paris and Bern from 1950 to 1961, exposed him to different cultural environments that fuelled his decisive impulses. As a tachiste, he found his way to free, pure colour. Naturally, the pioneering accomplishments and stylistic paths broken by an older generation of American artists – Jackson Pollock’s dripping method, Clyfford Still’s calligraphic monumentality, Mark Rothko’s enigmatic superimposed veils of colour, and the works of Abstract Expressionism with their liberation of the paint – all played an inspiring role for him. Sam Francis had ties to Japanese painting with its sign-like, calligraphic orientation. And in this context it should not be forgotten that, in the art of California – a land at the interface between East and West – the Asian influence was substantial. As is strikingly demonstrated by this exhibition, Francis found his way to a distinctive pictorial language of his own. For the artists of the west coast, the experience of light was fundamental – the light we encounter in the white spaces of Sam Francis’s paintings, the light in which the traces of colour are capable of glowing with all the more intensity. The force of pure, spreading Kraft der reinen, sich verströmenden Farbe, wobei gemäß eines Overall-Konzeptes des Bildes die Spuren über die Ränder des Bildes hinausweisen. Wenn während seiner europäischen Periode grau und weiß als vorherrschende Farbwerte dominierten, war es gegen Ende seines Lebens das Blau, ein brillantes Blau, ein Blau des Himmels und des Meeres, welches er in lockeren Konstellationen und Spuren ins Bild integrierte. Auch die anderen, von ihm verwendeten Farben erlauben elementare Assoziationen zu Erfahrungen der Natur und des Landschaftlichen. Zu Recht enthält diese Ausstellung auch Werke der Druckgrafik, die Sam Francis jenseits einer später einsetzenden Inflation der Grafik konzipierte. Sie besitzt nicht den Charakter des Reproduzierens malerischer Motive. Mit leuchtenden, ins Papier eindringenden Farben wurden diese Grafiken realisiert. Auch hier ist die Beziehung zu japanischen Traditionen des Kalligraphischen sowie derer besonderen Papierproduktion unübersehbar. Sam Francis hat einen festen Platz in der Malerei des 20. Jahrhunderts. In der Bundesrepublik Deutschland wurde er vor allem durch die große Ausstellung in der Kunsthalle Bonn bekannt, die ihm sein Freund Pontus Hulten eingerichtet hatte. Die Ausstellung in Frankfurt ermöglicht nun eine erneute Begegnung. colour dominates in his works, in which – in keeping with the concept of the “overall” – the traces point beyond the edges. If grey and white dominated during his European period, towards the end of his life it was blue, a brilliant blue, a blue of the sky and the sea, that he integrated into his paintings in loose constellations and vestiges. The other colours he used likewise evoke associations with elementary experiences of nature and landscape. With good reason, the exhibition also encompasses works of printmaking created by Sam Francis long before the inflation ary use of that medium set in. His prints do not possess the character of the reproduction of painterly motifs. They were realized with vibrant colours that literally penetrate the paper. Here again, the artist’s relationship to the Japanese tradition of calligraphy, but also paper production, is unmistakable. Sam Francis holds a firm place in the painting of the twentieth century. In the Federal Republic of Germany it was above all the major show staged by the artist’s friend Pontus Hultén at the Kunsthalle Bonn that called the public’s attention to him. The exhibition in Frankfurt now offers the opportunity for another encounter. by Prof. Dr. Peter Weiermair von Prof. Dr. Peter Weiermair Portrait of Sam Francis, 1980, photo by Meibao D. Nee 8 9 SAM FRANCIS // Tribute im New Yorker MOMA schlagartig in Amerika bekannt. Der Einfluss von Pollock auf Sam Francis ist nicht zu verleugnen, doch schaffte es Francis, sich in seinem künstlerischen Ausdruck zu emanzipieren und einen ihm ganz eigenen Stil zu entwickeln. Die spontan expressive Maltechnik der jungen Amerikaner war für das Publikum zu dieser Zeit nicht mehr völlig neu und die Besonderheit der gesteigerten, riesigen Bildformate, welche ganze Wände bedeckten, entsprach den zeitgenössischen Entwicklungen der jungen amerikanischen Malerei. Die frühen Bilder von Sam Francis zeichnen sich teils durch fast monochrome Farbgebung, teils flächendeckende vielfarbige Arbeiten mit starkem Farbkontrast in quadratischen Bildbegrenzungen aus. Bereits bei der ersten Einzelausstellung in Deutschland, im Düsseldorfer Kunstverein 1959, wurde Francis’ Kunstschaffen frappant beschrieben: Portrait of Sam Francis in his Ashland studio, 1977, photo by Meibao D. Nee Als Kosmopolit im besten Sinne führte der 1923 in San Mateo, Kalifornien, geborene Sam Francis ein Leben zwischen drei Kontinenten. Neben seiner Heimat USA, hauptsächlich in Kalifornien und New York lebend, war diese herausragende Künstlerpersönlichkeit in Europa zutiefst mit Paris und Bern verbunden. Seine große Faszination für Asien, zahlreiche lange Aufenthalte und ein Wohnsitz in Tokyo, prägten Sam Francis zutiefst und bereicherten sein Werk um eine besondere, epochemachende spirituelle Dimension. Sam Francis schlug im Jahre 1948 eine Laufbahn als Künstler ein und vertiefte in seinem Kunststudium das bereits während des 1941 zunächst begonnenen Medizinstudiums geweckte, intellektuelle Interesse an Psychologie und Botanik. Die Beschäftigung mit geistigen Dimensionen und der Bedeutung der Naturschöpfung für den Menschen führte er zeitlebens fort. Die Arbeiten der Künstler Mark Rothko und Clyfford Still, welche in den späten 1940 er Jahren in San Francisco ausstellten, aus erster Hand zu Gesicht zu bekommen, inspirierte Francis, Kalifornien zu verlassen. Er erwog nach New York oder Europa zu gehen; seine Lehrerin an der University of California in Berkeley, die Cezanne-Expertin Erle Loran, brachte ihn mit dem Werk von Bonnard, Matisse und Monet in Berührung. In der Folge erlag Francis der Anziehungskraft Frankreichs und besuchte kurzzeitig die Pariser „Académie Léger“. Die junge amerikanische abstrakte Kunst fand Ende der fünfziger, Anfang der sechziger Jahre in Europa Anklang, und das zunehmende Interesse für das -von Rosenberg benannte- „Action Painting“ um Jackson Pollock kam natürlich auch den jüngeren Malern wie Sam Francis oder beispielsweise dem Kanadier Jean Paul Riopelle zugute. Während Francis 1952 auch seine erste Einzelausstellung in der Pariser „Galerie du Dragon“ zeigte, machte ihn die Teilnahme an der Ausstellung „Twelve Americans“ 1956 „Was bei Sam Francis geschieht, ist keineswegs nachahmbar, es ist durchaus ein Einzelfall. (…) Seine bisherigen Wandlungen lassen darauf schließen, daß er um die Gefahr weiß, in einmal gefundener Form zu erstarren und daß er die Notwendigkeit kennt, Erreichtes immer wieder aufzugeben, um Neues zu gewinnen.“ 1 Zu seinen Lebzeiten war Sam Francis in unzähligen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten. Sein Tod im Jahre 1994 beendete diese grandiose, eminent in die Kunstgeschichte eingegangene Karriere. Die in der Ausstellung „Sam Francis – Tribute“ präsentierten Arbeiten aus allen Schaffens perioden seit den fünfziger Jahren demonstrieren die dementsprechende künstlerische Vielfalt und Entfaltung der herausragenden Künstlerpersönlichkeit. „There is no development in my paintings. There is a rhythm. They are all intense from the beginning to the end.“ 2 Das Intendierte und das Unbewusste greifen in seiner Arbeitsweise der „kontrollierten Zufälligkeit“ ineinander. Sein fast kalligrafisch umgesetzter Farbauftrag, seine Experimentierfreude sowohl mit Farben und Formen als auch Techniken und Strukturen führen zu unverwechselbaren Kompositionen, die trotz aller Neuformulierungen rhythmisch immer wiederkehren. Die Gefühlswelt und die intellektuelle, spirituelle Auseinandersetzung mit Themen und Farben setzten sich stets in seinem meditativ-schöpferischen Prozess fort – die intuitive Innenwelt und das Bewusstsein stehen im Wechselspiel miteinander. Struktur und Farbgebung sind intuitiv, spontan und vital, doch zugleich durchdacht. Jedes seiner Werke trägt in der Abstraktion die Künstlerpersönlichkeit in sich und birgt Sam Francis’ spirituell-philosophische Auseinandersetzung mit den Polaritäten des Lebens. Eine in den siebziger Jahren entstandene Serie von Selbstporträts nimmt als einzig figuratives Bildmotiv eine außergewöhnliche Stellung in seinem Schaffen ein. In verschieden Farben und mit voneinander abweichenden Gesichtsformen, doch immer glatzköpfig und stilisiert, stellt er sich humorvoll lachend oder Grimassen schneidend dar. Die flächig mit Pinsel gesetzten Konturen des Kopfes sind mit über das ganze Blatt reichenden, getropften Farbpunkten ergänzt (Abb. S. 25). Ein aus dem gleichen Jahrzehnt stammendes, besonderes und rar gewordenes Stück ist die aus Holz und Acrylfarbe bestehende Druckform für Francis’ Monotypien (Abb. S. 53), die in ihrer gitterartigen Anordnung gleichzeitig als Relief und Bildträger fungiert. Hierzu korrespondieren die in der Ausstellung gezeigten Monotypien (Abb. S. 54 u. 55). Das Spätwerk seit den achtziger Jahren zeichnet sich durch eine Hinwendung zum gestisch-expressiven Ausdruck mit impul siv geschwungenem Farbauftrag sowie ein kräftiges Kolorit mit schwungvoll mit dem Pinsel aufgetragenen und geklecksten Formen aus. Die Verwendung der Techniken des Action Painting verwendete Francis niemals unbedacht und so experimentierte er mit wenigen, jedoch virtuos eingesetzten Mitteln, mehrteiligen Bildkompositionen und zerfließenden Farben. In diesen Schaffensjahren bricht sich Francis’ Lebensfreude, seine spirituelle Reife und impulsive Emotionalität Bahn und entfalten ihre 2 Sam Francis, zitiert nach Yves Michaud: „His Travelling“, in: Kraan, Ad/Michaud, Yves: Sam Francis, Museum van der Togt Amstelveen, Niederlande, Hapert/Eindhoven 1991, S. 12–15, hier S. 14. Der Künstler bricht früh die Regeln der Bildkonstruktion, indem er das Weiß des Bildgrundes nobilitiert und als bedeutendes Element der Komposition hervorhebt: Die Farbe Weiß rückt ins Zentrum der Arbeiten, während bunte Farben sie rahmen (Abb. S. 20 u. 22). Francis entwickelt eine sehr persönliche Form des spontanen und gestischen, sogenannten getropften „drippings“: mit kreisenden und spritzenden Bewegungen trägt er die Öl-, Acryl- und Aquarellfarben auf den Bilduntergrund auf, ohne ihn völlig zu bedecken. Zugleich experimentiert Francis mit runden und organischen Formen wie den „Farbbällen“, die sich leuchtend vom Weiß des Bildgrunds abheben. Zahlreiche Aufenthalte in Asien und durch Heirat entstandene familiäre Verbindungen zu Japan, weckten seine Begeisterung für die asiatische Philosophie, die er zunehmend in seinem Werk verarbeitete. Dies äußert sich durch die Reflexion über Leben und Tod, Freude und Leid und auch durch die Suche nach einer Möglichkeit, die Leere, beziehungsweise das Unendliche im Kunstwerk auszudrücken. Nach der zunehmenden „Ausbreitung“ des Weiß, die zur Leere der Bildmitte und Verdrängung der bunten Farben an die äußersten Ränder der ungerahmten Leinwand führte, gewinnen die Farben in den späten 70 er Jahren gegenüber dem Weiß wieder mehr an Raum und Bedeutung – sie drängen förmlich 1 Ausstellungskatalog „Sam Francis“. 27. Februar bis 30. März 1959 Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen Düsseldorf, Düsseldorf 1959, o.S. 10 z urück auf Leinwand und Papier (Abb. S. 23 u. 30). In zahlreichen Arbeiten dieser Zeit stehen eckige Formen den „drippings“ als Begrenzungen gegenüber. Teils sind einzelne weiße Rechtecke in der Bildmitte zu erkennen, teils formt die rasterartige Anordnung der Farbe gitterartige Strukturen. Die weißen Stellen sind mit Farbklecksen übersät, sodass sich die rechteckigen Formen durch Ausbreitung der Farbe und ihren dickeren Auftrag immer weiter auflösen (Abb. S. 29 u. 33). Der Künstler selbst formulierte die Essenz seines Œuvres folgendermaßen: Sam Francis in West Channel Road Studio, Santa Monica, 1992, photo by Nico Delaive 11 SAM FRANCIS // Tribute Sam Francis was born in San Mateo, California in 1923. As a cosmopolitan in the best sense, he led his life on three continents. In addition to his native USA, where he lived primarily in California and New York, this outstanding artistic figure also had strong ties in Europe with Paris and Bern. His great fascination for Asia, numerous long stays, and an official residence in Tokyo also left an indelible mark on Francis and added an epoch-making spiritual dimension to his œuvre. Sam Francis in his Venice, CA studio with Walasse Ting, 1989, photo by Nico Delaive einzigartige fesselnde Wirkung in seinen Werken. Als Ausdruck dieser Lebensfreude erobert die Farbe in den Arbeiten der achtziger und neunziger Jahre die Leinwand auf impulsive, fast extatische Weise. Intensive Farbkontraste verschmelzen harmonisch zu eindrucksvollen, intuitiv anmutenden Bildkompositionen (Abb. S. 48 u. 51). Sam Francis’ Gemälde sind Ausdruck von Raum und Zeit. Entsprechend seiner Philosophie und der Bedeu tung, die Francis der Farbe Weiß beimaß, wird das Weiß des Grundes doch nie völlig verdeckt. Als Symbol für Licht ist es essentiell mit der Ewigkeit verbunden – Dunkelheit und Licht bedingen sich gegenseitig. Die Arbeiten wirken über den Bildraum hinaus und sprechen den Betrachter auch mental und emotional an – bei Sam Francis kommt es auf den Blickwinkel und die Disposition jedes Einzelnen an. Es entsteht eine spon tane, leidenschaftliche Beziehung zwischen Werk und emotionaler Konstitution des Betrachters. Man kann sehr wohl visuell die beeindruckende Farbigkeit der Bilder allein wahr- und aufnehmen, doch dahinter liegt die Möglichkeit, einen emotionalen und spirituellen Dialog mit den einzelnen Werken und dem Künstler, der sie schuf, aufzunehmen. Sam Francis brachte zeitlebens seine Persönlichkeit, seine Vorstellungen und Überlegungen wie Emotionalität und Erleben in seinen einzigartigen Werken zum Ausdruck. Betritt man diesen Raum der stillen, inneren Konversation, eröffnen sich neue Räume des Verstehens und ergrei fende Betrachtungsweisen. Im Gespräch mit Pontus Hultén konstatierte Francis, dass Raum ohne Farbe nicht möglich sei und er Farbe nicht nur verwende, sondern den Anspruch habe, sie zu erforschen. 3 Dem Künstler lag es fern, sich in irgendeiner Weise zu beschränken, doch die am häufigsten zu verzeichnenden Farben sind Rot, Gelb, Blau und Grün. Schwarz oder Weiß sind elementar und dienen 3 Vgl. Ausstellungskatalog „Sam Francis“, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland 12.2. bis 18.4.1993, Bonn, 1993, S. 55. 12 in den Kompositionen oft als Bindeglied oder Umrandung und schaffen eine räumliche Dimension. Manche Werke sind Reminiszenzen an frühere Arbeiten. So greift er die runden, harmonischen Formen der in den sechziger Jahren entstandenen Serie „Blue Balls“ in variierter Farbgebung wieder auf, und führt also seine Erforschung der Farben konsequent fort. Zudem erhalten Farben wie kräftiges Violett oder Türkis, neben allen Abstufungen von Blau, zunehmend mehr Raum in seinem Schaffen (Abb. S. 43 u. 49) und zum Teil reicht die Acrylfarbe in fast anarchischer Weise über den Blattrand hinaus. Die Fließeffekte der kraftvollen Farben schaffen energiegeladene Kompositionen von gewaltiger Intensität. Dieses Erkunden des außerhalb der Grenzen des Bildrands liegenden Raumes verleiht den Arbeiten eine ausdrückliche Anmutung, sie lässt die Farbe als Material hervortreten und gibt ihr sowohl in den Leinwand als auch Papierarbeiten eine räumliche Dimension (Abb. S. 40 u. 50). Anders bei den „shaped canvas“ zahlreicher amerikanischer Künstlerkollegen ist es nicht die Leinwand, die aus dem strengen Muster des quadratischen Tafelbildes aussteigt, indem neue, in den Raum ragende Formen geschaffen werden, sondern die Farbe in ihrer Materialität selbst. The study of medicine Sam Francis began in 1941 had awakened an intellectual interest in psychology and botany which he further intensified within the framework of his art studies after embarking on a career as an artist in 1948. The preoccupation with spiritual dimensions and the meaning of nature’s creation for man would accompany him his whole life long. Having seen the paintings of Mark Rothko and Clyfford Still – who were exhibiting in San Francisco in the late 1940 s – first-hand while studying art at the University of California, Berkeley, Francis was inspired to leave northern California and move to New York or Europe. His teacher, Erle Loran, an expert on Cézanne, exposed Francis to Bonnard, Matisse, and Monet. In 1950, Francis succumbed to the lure of Europe and went to Paris where he briefly attended the Académie Léger. Young American abstract art caught on in Europe in the „My starting point has no dimension neither in time neither in colour space or death but is a unified even wave with intensity.“ 4 Die in dieser Ausstellung präsentierten Arbeiten führen diese „Woge der Intensität“ vor Augen, vermögen die Lebensfreude und Philosophie des Künstlers, die Energie seines Œuvres auszudrücken und bieten sich dem Betrachter zur Anschauung und zum inneren Dialog an. von Ines Isabelle Stamm 4 Sam Francis, zitiert nach: „Sam Francis: Aphorismen, Texte zu Pierre Bonnard und Jackson Pollock“, in: Ausstellungskatalog Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland (wie Anm. 3), S. 40. Sam Francis in his Broadway studio, 1984, photo by Jerry Sohn, Los Angeles late fifties and early sixties, and the increasing interest surrounding the art of Jackson Pollock – dubbed “Action Painting” by critic Harold Rosenberg – naturally benefited young painters such as Sam Francis or the Canadian Jean-Paul Riopelle. Francis had his first solo exhibition in the Parisian Galerie du Dragon in 1952, but it was his participation in the show “Twelve Americans” at the New York MoMA in 1956 that made him famous in America virtually overnight. Whereas the influence of Pollock on Francis cannot be denied, the latter succeeded in emancipating himself artistically and developing his own very unique style. By this time, the spontan eous expressive painting technique of the young Americans was no longer completely new, and the huge wall-covering canvasses corresponded to the contemporary developments in young American painting. Sam Francis’s early works are characterized by an almost monochrome palette in some cases and the spread of multiple, strongly contrasting colours across an entire square painting surface in others. Already at his first solo exhibition in Germany – at the Düsseldorf Kunstverein in 1959 – Francis’s art provoked forceful descriptions: “What happens in Sam Francis’s works can by no means be imitated; it is singular through and through. … The changes he has undergone to date lead to the conclusion that he is aware of the danger of ossifying in a form once found, and the necessity of abandoning what he has achieved again and again in order to achieve something new.” 1 During his lifetime, Sam Francis’s work was shown in countless international solo and group exhibitions. His death in 1994 ended a grandiose career that carved out a prominent place for itself in the history of art. Dating from all periods of his career from the 1950s onward, the works on view in the exhibition “Sam Francis – Tribute” demonstrate the development and diversity of this outstanding artistic figure. The artist violated the rules of pictorial construction early on by ennobling the white of the picture ground and elevating it to the status of an important element of the composition. Indeed, the colour white shifted to the centre and other colours were rele gated to the edges (figs. pp. 20 and 22). Francis developed a very personal form of the spontaneous and gestural approach, so-called “drippings.” With circling and squirting motions he applied the oil, acrylic and watercolour paints to the surface without covering it entirely. At the same time, he experimented with round and organic forms such as the “colour balls” that stand out in strong contrast to the white of the background. Numerous stays in Asia and family ties to Japan brought about by his marriage awakened the avid interest in Asian philosophy which increasingly came to inform his art. It is expressed in his reflections on life and death, joy and suffering, and the search for a means of expressing nothingness – or infinity – in an artwork. In the earlier years of his career, the increasing spread of white had led to the emptiness of the paintings’ centres and the relegation of the brighter colours to the outermost edges of the unframed canvasses. In the late seventies, colours began to play a greater and more important role again – they virtually pushed their way back onto the canvas and paper (figs. pp. 23 and 30). In numerous works of this period, rectangular forms serve to demarcate the “drippings”. In some cases white 1 Exhibition catalogue Sam Francis. 27 February to 30 March 1959, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen Düsseldorf (Düsseldorf, 1959), n.p. 13 rectangles are encountered at the centres of the pictures, in others the colours form grid-like structures. As colour begins to invade the white areas in thickly applied dabs and splotches, the rectangles increasingly dissolve (figs. pp. 29 and 33). The artist himself expressed the essence of his œuvre as follows: “There is no development in my paintings. There is a rhythm. They are all intense from the beginning to the end.” 2 Within the framework of his working manner – determined by “controlled chance” – the deliberate and the subconscious merge. The artist’s virtually calligraphic application of the paint and the pleasure he took in experimentation with colour and form as well as techniques and structures led to distinctive compositions which, regardless of the new formulations they contain, rhythmically recur again and again. The world of feelings and the intellectual/spiritual exploration of themes and colours were both part of Francis’s ongoing meditative-creative process in which the intuitive inward realm and the consciousness engage in interplay with one another. Structure and colouration are instinctive, spontaneous and vital, but at the same time reflected. In its abstraction, every one of his works bears the imprint of the artist and his spiritual-philosophical investigation of the polarities of life. A series of self-portraits carried out in the seventies holds an exceptional place in Francis’s œuvre because it represents his only figurative works. In various colours and facial forms, but always bald-headed and stylized, he depicted himself laughing or making faces. The contours of the head, applied broadly with the brush, are enhanced by dripped dots of colour extending across the entire sheet (fig. p. 25). Dating from the same decade, an especially rare piece is the printing forme for Francis’s monotypes (fig. p. 53). It consists of wood and acrylic paint; in its grid-like arrangement it functions as a relief and image carrier at once. It finds its counterpart in the monotypes on view in the exhibition (figs. pp. 54 and 55). The artist’s late work, dating from the 1980 s onward, is distinguished by a new gestural-expressive manner of expression with an impulsively flourished application of the paint as well as a vivid palette and forms dripped or painted energetically with the brush. Far from any indiscriminate employment of the techniques of Action Painting, Francis now experimented with a limited number of consummately mastered artistic means, multipartite pictorial compositions and diffluent paints. In these years, the artist’s joie de vivre, spiritual maturity and impulsive emotionality manifest themselves in his works to create a uniquely compelling effect. As an expression of his vitality, colour dominates the canvas in the works of the eighties and nineties in impulsive, almost ecstatic manner. Intensive colour contrasts join harmoniously in striking pictorial compositions of an intuitive quality (figs. pp. 48 and 51). Sam Francis’s paintings are expressions of space and time. In keeping with his philosophy and the meaning he ascribed to the colour white, 2 Sam Francis, quoted in Yves Michaud, His Travelling, in Ad Kraan and Yves Michaud, Sam Francis, Museum van der Togt Amstelveen, Netherlands (Hapert/Eindhoven, 1991), pp. 12–15, here p. 14. 14 the white of the ground is never entirely covered. As a symbol of light, it is fundamentally associated with eternity – where darkness presupposes light and vice versa. The works emanate beyond the boundaries of the pictorial space and address the viewer mentally and emotionally with a message that depends on the perspective and disposition of each individual. A spontaneous and passionate relationship ensues between the work and the viewer’s emotional constitution. The striking colouration of these works can be perceived and absorbed on the visual level, but they always offer more – the possibility of engaging in emotional and spiritual dialogue with the individual work and the artist who created it. Throughout his career, Sam Francis gave expression to his personality, his conceptions and reflections, his emotionality and experience in his unique works. When we enter this realm of silent, inner conversation, we gain access to new dimensions of understanding and contemplation. In discussion with Pontus Hultén, Francis observed that space is not possible without colour, and that he not only used colour but also sought to investigate it. 3 It was not in the artist’s nature to restrict himself in any way, but the colours encountered most frequently in his works are red, yellow and blue. Black and white are elementary and often serve in the compositions as connecting links or borders and create a spatial dimension. Many works are reminiscences of earlier pieces, for example the “Blue Balls” series of the sixties, whose round, harmonious forms he returned to much later, now using different hues, and thus carrying on his research into colour. In addition to every conceivable gradation of blue, shades such as purple or turquoise figure ever larger in his work (figs. pp. 43 and 49); in some cases the acrylic paint extends beyond the edge of the sheet in almost anarchistic manner. The fluid effects of the vivid paints create energy-charged compositions of tremendous intensity. This exploration of the space outside the boundaries set by the picture’s edges lends the works a character of expli citness; colour now emerges as material and takes on a spatial dimension in the canvas and paper works alike (figs. pp. 40 and 50). Unlike the “shaped canvasses” of many of Francis’s fellow American artists, it is not the canvas that departs from the rigorous format of the square panel painting (through the shaping of new forms protruding into space), but colour itself, in its materiality. “My starting point has no dimension neither in time neither in colour space or death but is a unified even wave with intensity.” 4 The works presented in this show demonstrate this “wave of intensity,” convey the artist’s zest for life and his philosophy as well as the energy of his œuvre – and encounter the viewer with an offer of visual contemplation and inner dialogue. by Ines Isabelle Stamm 3 See exhibition catalogue Sam Francis, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, 12 Feb. to 18 Apr. 1993 (Bonn, 1993), p. 55. 4 Sam Francis in Sam Francis: Aphorismen, Texte zu Pierre Bonnard und Jackson Pollock, quoted in Sam Francis (see note 3), p. 40. Sam Francis’s materials in his Venice studio, ca. 1989, photo by Nico Delaive 15 untitled // 1950 untitled // CA. 1960 Ei-Tempera auf Papier 32 × 41 CM Egg tempera on paper 32 × 41 CM Aquarell auf Papier 29,5 × 23 CM Watercolour on paper 29.5 × 23 CM RÜCKSEITIG VOM KÜNSTLER MIT BLEISTIFT SIGNIERT, DATIERT UND BESCHRIFTET: „Sam Francis 1950 Paris“ Signed, dated, and inscribed by the artist on verso in pencil: “Sam Francis 1950 Paris” NICHT SIGNIERT, RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS LOGOSTEMPEL unsigned, stamped on verso with the sam francis logo stamp 16 17 untitled // 1960 untitled // 1960 Acryl auf Papier 60 × 45 CM Acrylic on paper 60 × 45 CM Gouache auf Papier 14 × 9 CM Gouache on paper 14 × 9 CM RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL UND FAKSIMILE-SIGNATURSTEMPEL Stamped on verso with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps NICHT SIGNIERT, NICHT DATIERT, RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL UND FAKSIMILESIGNATURSTEMPEL Unsigned and undated, Stamped on verso with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps 18 19 Untitled // 1965 Acryl auf Papier 151 × 105 CM 20 Drawing for Sculpture // 1965 Acrylic on paper 151 × 105 CM Acryl und aquarell auf Papier 36 × 25,5 CM Acrylic and watercolour on paper 36 × 25.5 CM RÜCKSEITIG SIGNIERT, DATIERT UND BESCHRIFTET: „Sculpture Sam Francis 1965 no. 165“, RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL Signed, dated and inscribed on verso: “Sculpture Sam Francis 1965 no. 165”, stamped on verso with the sam francis estate logo stamp 21 Design for Kornfeld 1966 // 1966 untitled // CA. 1973 – 1976 Acryl auf Papier 57 × 31 CM Acrylic on paper 57 × 31 CM Acryl auf Papier 104 × 75 CM Acrylic on paper 104 × 75 CM NICHT SIGNIERT, RÜCKSEITIG VOM KÜNSTLER MIT FEDER IN SCHWARZ BESCHRIFTET: „Cover design back for 1966 Expo“, VON KORNFELD NICHT VERWENDET unsigned, Inscribed by the artist on verso in black ink pen: “Cover design back for 1966 Expo”, kornfeld not used RÜCKSEITIG VOM KÜNSTLER MIT BLEISTIFT SIGNIERT: „Sam Francis“, RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASSLOGOSTEMPEL Signed by the artist on verso in pencil: “Sam Francis”, stamped on verso with the sam francis estate logo stamp 22 23 untitled // CA. 1974 – 1978 Untitled Self-Portrait // 1974 Acryl auf Papier 49 × 35,4 CM Acrylic on paper 49 × 35.4 CM Gouache auf Papier 75,5 × 56 CM Gouache on paper 75.5 × 56 CM NICHT SIGNIERT, MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL UND FAKSIMILE-SIGNATURSTEMPEL unsigned, stamped with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps NICHT SIGNIERT, MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL UND FAKSIMILE-SIGNATURSTEMPEL unsigned, stamped with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps 24 25 untitled // CA. 1974 untitled // CA. 1975 Tusche auf Papier 56 × 75 CM Ink on paper 56 × 75 CM ACRYL auf Papier 28 × 21,5 CM Acrylic on paper 28 × 21.5 CM NICHT SIGNIERT, MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL UND FAKSIMILE-SIGNATURSTEMPEL unsigned, stamped with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps NICHT SIGNIERT, MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL unsigned, stamped with the sam francis estate logo stamp 26 27 untitled // 1975 untitled // 1977 Acryl auf Papier 76,5 × 57 CM Acrylic on paper 76.5 × 57 CM Acryl auf Papier 38 × 32 CM Acrylic on paper 38 × 32 CM RÜCKSEITIG VOM KÜNSTLER MIT KUGELSCHREIBER SIGNIERT: „Sam Francis ‚PM‘ 1975“, RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL SIGNED by the artist ON VERSO in ballpoint pen: “Sam Francis ‘PM’ 1975”, stamped on verso with the sam francis estate logo stamp NICHT SIGNIERT, MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL unsigned, stamped with the sam francis estate logo stamp 28 29 untitled // CA. 1978 untitled // CA. 1978 Acryl auf Papier 91 × 62 CM Acrylic on paper 91 × 62 CM Acryl auf Papier 24 × 17,5 CM acrylic on paper 24 × 17.5 CM NICHT SIGNIERT, MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL unsigned, stamped with the sam francis estate logo stamp NICHT SIGNIERT, MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL unsigned, stamped with the sam francis estate logo stamp 30 31 untitled // ca. 1978 untitled // 1979 Acryl auf Papier 35,5 × 49,5 CM Acrylic on paper 35.5 × 49.5 CM Acryl auf Papier 21,5 × 21 CM Acrylic on paper 21.5 × 21 CM MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL stamped with the sam francis estate logo stamp NICHT SIGNIERT, MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL UND FAKSIMILE-SIGNATURSTEMPEL unsigned, stamped with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps 32 33 untitled // CA. 1979 – 1987 untitled // 1979 Acryl auf Papier 30,8 × 22,8 CM Acrylic on paper 30.8 × 22.8 CM Acryl auf Papier 35,5 × 43 CM Acrylic on paper 35.5 × 43 CM NICHT SIGNIERT, MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL UND FAKSIMILE-SIGNATURSTEMPEL unsigned, stamped with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL stamped with the sam francis estate logo stamp 34 35 untitled // CA. 1980 untitled // CA. 1981 – 1982 Aquarell auf Papier 17,5 × 12 CM Watercolour on paper 17.5 × 12 CM Acryl auf Papier 21,5 × 20,5 CM (je blatt) Acrylic on paper 21.5 × 20.5 CM (each sheet) NICHT SIGNIERT, MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL unsigned, stamped with the sam francis estate logo stamp NICHT SIGNIERT, MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL UND FAKSIMILE-SIGNATURSTEMPEL unsigned, stamped with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps 36 37 untitled // CA. 1982 untitled // 1984 Acryl auf Papier 14 × 21 CM acrylic on paper 14 × 21 CM Acryl auf Papier 35 × 49 CM acrylic on paper 35 × 49 CM MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL stamped with the sam francis estate logo stamp NICHT SIGNIERT, MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL UND FAKSIMILE-SIGNATURSTEMPEL unsigned, stamped with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps 38 39 untitled // 1985 New Babe (Untitled) // 1985 Acryl auf Leinwand 38,7 × 33 CM Acrylic on canvas 38.7 × 33 CM Acryl auf Papier 61 × 43 CM Acrylic on paper 61 × 43 CM NICHT SIGNIERT, rückseitig MIT SAM FRANCIS NACHLASSLOGOSTEMPEL UND FAKSIMILE-SIGNATURSTEMPEL unsigned, stamped on verso with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps RÜCKSEITIG SIGNIERT: „SAM FRANCIS“, RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL UND FAKSIMILESIGNATURSTEMPEL SIGNED BY THE ARTIST ON VERSO: “SAM FRANCIS”, stamped on verso with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps 40 41 untitled // 1985 untitled // 1985 Acryl auf Papier 31,2 × 7,6 CM Acrylic on paper 31.2 × 7.6 CM Acryl auf Papier 35,5 × 49 CM Acrylic on paper 35.5 × 49 CM NICHT SIGNIERT, rückseitig MIT SAM FRANCIS NACHLASSLOGOSTEMPEL unsigned, stamped on verso with the sam francis estate logo stamp RÜCKSEITIG VOM KÜNSTLER SIGNIERT: „SAM FRANCIS 1985“, rückseitig MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL Signed by the artist on verso: “Sam Francis 1985”, stamped on verso with the sam francis estate logo stamp 42 43 Untitled (Lapis) // 1985 untitled // 1986 Acryl auf Papier 30 × 24 CM Acrylic on paper 30 × 24 CM Acryl auf Papier 153 × 20,5 CM Acrylic on paper 153 × 20.5 CM NICHT SIGNIERT, RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL unsigned, stamped on verso with the sam francis estate logo stamp NICHT SIGNIERT, RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL unsigned, stamped on verso with the sam francis estate logo stamp 44 45 untitled // 1986 untitled // 1986 Acryl auf Papier 25,5 × 13,5 CM Acrylic on paper 25.5 × 13.5 CM Acryl auf Papier 57 × 30,5 CM Acrylic on paper 57 × 30.5 CM NICHT SIGNIERT, RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASSLOGOSTEMPEL UND FAKSIMILE-SIGNATURSTEMPEL unsigned, stamped on verso with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps NICHT SIGNIERT, MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL UND FAKSIMILE-SIGNATURSTEMPEL unsigned, stamped with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps 46 47 Red Augusto // 1987 UntiTled (Study No. 2) // 1990 Acryl auf Leinwand 106,6 × 86,6 CM Acrylic on canvas 106.6 × 86.6 CM Acryl auf Leinwand 170 × 134,5 CM Acrylic on canvas 170 × 134.5 CM RÜCKSEITIG VOM KÜNSTLER SIGNIERT UNd DATIERT MIT SCHWARZEM FILZSTIFT: „SAM FRANCIS 1987“ Signed with date by the artist on verso in black marker: “sam francis 1987” NICHT SIGNIERT, NICHT DATIERT, RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL UND FAKSIMILESIGNATURSTEMPEL unsigned and undated, stamped on verso with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps 48 49 untitled // 1990 untitled // 1990 Acryl auf Papier 75,5 × 56,5 CM Acrylic on paper 75.5 × 56.5 CM Acryl auf Papier 73,5 × 48,4 CM Acrylic on paper 73.5 × 48.4 CM RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL stamped on verso with the sam francis estate logo stamp NICHT SIGNIERT, RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASSLOGOSTEMPEL UND FAKSIMILE-SIGNATURSTEMPEL unsigned, stamped on verso with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps 50 51 untitled // 1992 Monotype Prototype // 1983 Acryl auf Papier 86 × 76 CM Acrylic on paper 86 × 76 CM Druckvorlage: Mischtechnik auf Holz 82 × 73 CM Prototype: mixed media on wood 82 × 73 CM NICHT SIGNIERT und NICHT DATIERT, RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL UND FAKSIMILESIGNATURSTEMPEL unsigned and undated, stamped on verso with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL stamped on verso with the sam francis estate logo stamp 52 53 untitled // 1977 untitled // 1974 – 1975 Monotypie: Holzschnitt, trockene Pigmente, Tusche und Ölfarben auf hanDgeschöpftem Papier 61,5 × 72,5 CM MONOTYPE: WOODCUT, DRY PIGMENTS, INK AND OILS ON HANDMADE PAPER 61.5 × 72.5 CM nICHT SIGNIERT, RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASSLOGOSTEMPEL UND FAKSIMILE-SIGNATURSTEMPEL unsigned, stamped on verso with the sam francis estate logo and facsimile signature stamps 54 MISCHTECHNIK: MONOTYPIE UND SIEBDRUCK AUF PAPIER 87,7 × 63,5 CM MIXED TECHNIQUE: MONOTYPE AND SILKSCREEN ON PAPER 87.7 × 63.5 CM RÜCKSEITIG MIT SAM FRANCIS NACHLASS-LOGOSTEMPEL stamped on verso with the sam francis estate logo stamp 55 biografie SAM francis // biography of sam francis Geschäftsbedingungen // Conditions of Sale 1923 Am 23. Juni in San Mateo, Kalifornien geboren Born in San Mateo, California, on June 23rd 1941–1943 Studium der Botanik, Medizin und Psychologie Studied psychology and medicine at the University of California at Berkeley Zuschreibungen und Beschreibungen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. Der Verkaufspreis ist sofort fällig durch spesenfreie Gutschrift. Lieferzwang besteht nicht. Versand auf Kosten und Gefahr des Bestellers, Versicherung zu seinen Lasten. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Frankfurt am Main. Alle Maße Höhe vor Breite. Die Zeichnungen werden im Passepartout, ohne Rahmen angeboten. Preise auf Anfrage. 1943–1945 Ein Flugzeugunglück während des Flugtrainings der Armee und eine fortschreitende Krankheit fesseln ihn jahrelang ans Bett. In dieser Zeit beginnt er zu malen Served in the US Army Air Corps. Began to paint in 1945 after a plane crash, while in hospital recovering from a spine injury 1948–1950 Studium der Malerei Studies painting 1950–1958 Lebt und arbeitet hauptsächlich in Paris und Südfrankreich, mit Arbeitsaufenthalten in Mexiko City, Tokyo, Bern und New York Lives and works mainly in Paris and the south of France, with work stays in Mexico City, Tokyo, Bern and New York 1952 Erste Einzelausstellung in Paris in der Galerie du Dragon First one-man exhibition at the Galerie du Dragon in Paris 1956 Teilnahme an der Ausstellung „12 Americans“ im Museum of Modern Art, New York Takes part in the exhibition “12 Americans” at Museum of Modern Art, New York and becomes famous in the US 1957 Erste Weltreise nach Indien, Thailand und Japan First journey around the world including India, Thailand and two months in Japan where he executed a large mural 1958 Einzelausstellung in Tokyo und Osaka Solo exhibitions in Tokyo and Osaka 1959 Teilnahme an der documenta II, die im Zeichen der Amerikaner stand Takes part in documenta II, which was characterized by the presentation of young American art 1960–1966 Lebt und arbeitet zunächst in Paris und Bern. Nach einer erneuten Krankheitsperiode, Rückkehr in die USA im Jahr 1961. Kauft ein Atelier in Santa Monica, um sich dort niederzulassen Lives and works mainly in Paris and Bern. After a period of hospitalization he returns to the US in 1961. He acquires a studio and settles in Santa Monica 1963 Teilnahme an der 32. Biennale in Venedig Takes part in the 32nd Venice Bienniale 1964 Teilnahme an der documenta III Takes part in documenta III 1968 Erhält die Ehrendoktorwürde von der Universität Kalifornien, Berkeley Receives honorary doctorate from the University of California, Berkeley 1973–1974 Lebt und arbeitet hauptsächlich in Tokyo Lives and works primarily in Tokyo 1983 Erhält den französischen Orden „Commandeur de l‘Ordre des Arts et des Lettres“ Receives the French medal “Commandeur de l‘Ordre des Arts et des Lettres” 1992 Beauftragung des Bundestages ein Wandgemälde zu kreieren A mural is selected for German Bundestag in Bonn 1994 Am 24. November verstirbt Sam Francis in Santa Monica Dies in Santa Monica on November 24th 56 Attributions and descriptions are made with greatest possible scholarship and good intent. The offer is made without liabilities. Payments should be made promptly and without fees. The client is liable for all costs and risks of shipping including transit insurance. Laws governed by the jurisdiction of Frankfurt am Main, Germany. Measurements are quoted height before width. All drawings are sold matted but unframed. Prices on request. © Galerie Jörg Schuhmacher, Frankfurt // © Sam Francis Foundation // © VG Bild und Kunst, Bonn 2014 Herausgeber // Editor: Galerie Jörg Schuhmacher, Frankfurt am Main Autoren // Authors: Sam Francis, Ines Isabelle Stamm, Prof. Dr. Peter Weiermair, Jörg Schuhmacher (Besonderer Dank an // Special thanks to: Debra Burchett-Lere) Fotografen // Photo credits: Heiko Wolfraum, Nico Delaive, Meibao D. Nee, Jerry Sohn, Farideh Diel, Gianluca Vassallo Gestaltung // Art Direction: René Kankura, www.kankillus.de Übersetzungen // Translations: Judith Rosenthal All images of Sam Francis artworks © Sam Francis Foundation, California // Photo: Farideh Diehl VG Bild-Kunst, Bonn 2014 Danksagung // acknowledgements Für ihre Unterstützung bei der Arbeit an diesem Katalog danken wir: We would like to thank all those who helped to organize this catalogue: Holger Beate, Rosi Beuth, Philippe Bismuth, Debra BurchettLere, Tony Cavagnaro, Serge Chabbey, Nico Delaive, Dirk den Hartog, Robrecht de Vocht, Farideh Diel, Dr. Felix Höpfner, Evelyn Dörr, Rainer Dörr, Helga Dörflinger, Sonja Esser, Olivier Gripp, Sabine Gripp, René Kankura, Charlotte Kornmann, Klaus Kornmann, Dominique Labaki, Ted Loos, Tristan Markus Lorenz, Susi Matter, Armin Mund, Jeanette Niklas, Margot Notarius, Annika Pohl, Judith Rosenthal, Thole Rotermund, Felix von Saucken, Markus Schöb, David Schmitt, Christel Schuhmacher, Karl Schwind, Ines Isabelle Stamm, Gabor Ujvari, Prof. Dr. Peter Weiermair, Heiko Wolfraum Prof. Dr. Peter Weiermair, photo: Gianluca Vassallo 57 // Wir danken den Sponsoren des Pre-Openings der Ausstellung // Thanks to all the sponsors of the pre-opening of the exhibition Engel & Völkers Frankfurt Engel & Völkers Commercial Engel & Völkers Vordertaunus BHF-BANK Aktiengesellschaft McLaren Frankfurt Dörr Automotive GmbH Die Ausstellung Sam Francis Tribute findet vom 15. November bis 14. Dezember 2014 in den Räumen der Galerie Schwind Fahrgasse 8 in 60311 Frankfurt statt. The exhibition Sam Francis Tribute is on view from November 15 to December 15 in the spacious facilities of the Galerie Schwind in Fahrgasse 8, 60311 Frankfurt. Weckmarkt 5 · 60311 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 13886680 · Office: +49 69 53056110 · Mobil: +49 163 6699733 E-Mail: [email protected] · Webseite: www.art-schuhmacher.de Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 15.00 – 18.30 Uhr · Samstag 12.00 – 15.00 Uhr und nach Vereinbarung Mit freundlicher Unterstützung von // With kind support from: Weckmarkt 5 · 60311 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 13886680 · Office: +49 69 53056110 · Mobil: +49 163 6699733 Webseite: www.art-schuhmacher.de