Einblick - Europa
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Einblick - Europa
FACHBUCHREIHE für wirtschaftliche Bildung Spezielle Wirtschaftslehre für Büroberufe 7. Auflage Verfasst von Lehrern der wirtschaftswissenschaftlichen Fachrichtung Jürgen Müller, Lektorat VERLAG EUROPA-LEHRMITTEL Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG Düsselberger Straße 23 42781 Haan-Gruiten Europa-Nr.: 72019 002-003_Titelei 09.04.2014 13:03 Uhr Seite 2 Mitarbeiter des Arbeitskreises: Bartnik, Dorothea Felsch, Stefan Frühbauer, Raimund Krohn, Johannes Kurtenbach, Stefan Müller, Jürgen Rupp, Martin Kaufmännische Leiterin Studienrat Oberstudiendirektor Studienrat Studiendirektor Studiendirektor Oberstudienrat Mannheim Freiburg i. Br. Wangen i. A. Freiburg i. Br. Bad Saulgau Freiburg i. Br. Reutlingen Leiter des Arbeitskreises und Lektorat: Jürgen Müller, Im Kapellenacker 4a, 79112 Freiburg i. Br. Bildbearbeitung: Verlag Europa-Lehrmittel, 42781 Haan-Gruiten Bildnachweis: Der Arbeitskreis dankt folgenden Unternehmen und Institutionen für die Überlassung von Bildmaterial: – – – – – – – – – – – Berner GmbH, Stuhr Internationale Spedition Willi Betz GmbH & Co. KG, Reutlingen Robert Bosch GmbH, Stuttgart Asea Brown Boveri AG, Mannheim Claas Saulgau GmbH, Bad Saulgau Daimler AG, Stuttgart GIF – Gesellschaft für Ingenieurprojekte Freiburg GmbH, Freiburg Knoll Maschinenbau GmbH, Bad Saulgau Adam Opel AG, Rüsselsheim prologistik GmbH & Co. KG, Dortmund Schober Information Group, Stuttgart 7. Auflage 2014 Druck 5 4 3 2 1 ISBN 978-3-8085-7207-8 Alle Drucke derselben Auflage sind parallel einsetzbar, da sie bis auf die Behebung von Druckfehlern untereinander unverändert sind. Alle Rechte vorbehalten. Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der gesetzlich geregelten Fälle muss vom Verlag schriftlich genehmigt werden. © 2014 by Verlag Europa-Lehrmittel, Nourney, Vollmer GmbH & Co. KG, 42781 Haan-Gruiten http://www.europa-lehrmittel.de Umschlaggestaltung: Taff Stuff Media, 26629 Großefehn Satz: Satz+Layout Werkstatt Kluth GmbH, 50374 Erftstadt Druck: M. P. Media-Print Informationstechnologie GmbH, 33100 Paderborn 002-003_Titelei 09.04.2014 13:03 Uhr Seite 3 Vorwort Das vorliegende Unterrichtswerk ist ein Lehr- und Lernbuch für den Ausbildungsberuf Bürokaufmann/Bürokauffrau. Es berücksichtigt die Zielformulierungen und die Inhaltsangaben für das Lerngebiet Spezielle Wirtschaftslehre gemäß dem Rahmenlehrplan der Kultusministerkonferenz. Das Buch ist eine Gemeinschaftsarbeit von Autoren, die langjährige Berufspraxis in büroorganisatorischen Funktionen bzw. Unterrichtserfahrung im kaufmännischen Schulwesen besitzen. Auswahl und Darstellung der Lerninhalte sind von folgenden Überlegungen beeinflusst: ● Durch die Lerninhalte der Speziellen Wirtschaftslehre sollen die Auszubildenden die für ihren Ausbildungsberuf bedeutsamen fachbezogenen Kenntnisse, Einsichten und Qualifikationen erwerben, die sie zu sachkompetentem Denken und Entscheiden sowie zu verantwortungsbewusstem Urteilen und Handeln befähigen. ● Durch Einfügung hinführender Situationsaufgaben und Problemfälle sowie zahlreicher fallbezogener und praxisorientierter Beispiele soll das Verständnis für theoretische Aussagen und komplexe Zusammenhänge erschlossen und vertieft werden. ● Zahlreiche, meist mehrfarbige Darstellungen und Tabellen sollen schwierige Sachverhalte veranschaulichen, zusammenfassende und vergleichende Übersichten den Überblick erleichtern. ● Damit werden Fakten, Grundlagen und Bausteine vermittelt für handlungsorientierte Themenbearbeitung und selbstständige Aufgabenbewältigung. ● Hinweise auf Gesetze und Paragrafen vor einschlägigen Kapiteln und am Rand der Texte erleichtern das Arbeiten mit Gesetzestexten. Dies soll den Lernenden mit dem juristischen Sprachgebrauch und der rechtssystematischen Denkweise vertraut machen. ● Aufgaben und Fragen am Schluss der einzelnen Sachthemen dienen der Lernzielsicherung und der Lernerfolgskontrolle. Sie sollen zu kritischem, problemlösendem, entscheidungsund handlungsorientiertem Denken anregen, zugleich Material für Wiederholungen, Hausaufgaben und zur Prüfungsvorbereitung bieten. Sie beschränken sich nicht auf das Abprüfen erworbener Kenntnisse, sondern berücksichtigen auch höhere Lernzielebenen. ● Ausführliche Inhalts- und Stichwörterverzeichnisse erleichtern das Auffinden von Lehrplanthemen, Sachkapiteln, Fachbegriffen und Erläuterungen. Forsthof/Steinheim, im Herbst 2000 Die Verfasser Vorwort zur 7. Auflage Die vorliegende 7. Auflage berücksichtigt Wünsche und Anregungen, die an den Arbeitskreis herangetragen wurden, sowie Änderungen wirtschaftlicher Daten und gesetzlicher Rahmenbedingungen bis Sommer 2013. Rottenburg, im Frühjahr 2014 Die Verfasser Wichtiger Hinweis: Mit Urteil vom 12. Mai 1998 hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass man durch die Ausbringung von Links die Inhalte der gelinkten Seite ggf. mit zu verantworten hat. Dies kann, so das LG, nur dadurch verhindert werden, dass man sich ausdrücklich von diesen Inhalten distanziert. Wir haben in diesem Buch Links zu Seiten im Internet angegeben. Für alle diese Links gilt: Wir erklären ausdrücklich, dass wir keinerlei Einfluss auf die Gestaltung und die Inhalte der gelinkten Seiten haben. Deshalb distanzieren wir uns hiermit ausdrücklich von allen Inhalten aller gelinkten Seiten und machen uns diese Inhalte nicht zu eigen. Diese Erklärung gilt für alle angegebenen Internet-Adressen in diesem Buch. Diese Erklärung gilt für alle in diesem Buch angegebenen Links und für alle Inhalte der Seiten, zu denen die bei uns angegebenen Banner und Links führen können. 3 004-008_Inhalt_Abk 25.09.2013 13:26 Uhr Seite 4 Inhaltsverzeichnis 1 1.1 1.1.1 1.1.2 Gestaltung von Arbeitsraum, Arbeitsplatz und Arbeitszeit . . 9 Bedeutung von Umwelt- und Gesundheitsfaktoren für die Leistungsfähigkeit . . . . . . . . . . . . . 9 Gestaltungselemente des Arbeitsraumes . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Arten der Raumgestaltung im Büro . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 1.2 Persönliche Leistungsfähigkeit . . . 23 1.2.1 Langzeitfaktoren der Leistungsfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesrhythmus . . . . . . . . . . . . . . . . Beobachtungshilfen und Leistungsmaßstäbe . . . . . . . . . . . . . Gestaltung des persönlichen Arbeitsstils . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.2 1.2.3 1.2.4 Rationelle Gewinnung und Verarbeitung von Informationen . . . . . . 67 2 Arbeitsabläufe . . . . . . . . . . . . . . . 69 2.1 Postbearbeitung . . . . . . . . . . . . . . . 69 2.1.1 Arbeitsabläufe bei ein- und ausgehender Post . . . . . . . . . . . . . . 69 Einsatz von Hilfs- und Organisationsmitteln bei der Postbearbeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Postvollmachten . . . . . . . . . . . . . . . 78 2.1.2 2.1.3 23 24 2.2 Auswahl zweckmäßiger Versandarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 25 2.2.1 2.2.2 Dienste Deutsche Post AG . . . . . . . 81 Andere Kurier-, Express-, Paketdienste . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 2.3 Durchführung von Registraturarbeiten . . . . . . . . . . . . 87 2.3.1 Aktenplan und Aktenordnung (Ordnungssysteme und Sicherheitssysteme) . . . . . . . . . . . . . 88 Gesetzliche Aufbewahrungsvorschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Betriebliche Aufbewahrungsgründe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 27 1.3 Arbeitsplatz- und Arbeitsraumgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 1.3.1 Lage und Anordnung der Arbeitsplätze im Arbeitsraum . . . . 29 Rechtliche Regelungen für die Arbeitsplatzgestaltung . . . . . . . . . . 31 1.3.2 1.11 2.3.2 1.4 Betriebliche Arbeitszeit- und Pausenregelungen . . . . . . . . . . . . . 38 2.3.3 1.4.1 1.4.2 1.4.3 Gleitzeiten und Kernzeiten . . . . . . . 38 Schichtzeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Ermüdung und Pausen . . . . . . . . . . 42 2.4 Registratursysteme . . . . . . . . . . . . . 96 1.5 Tätigkeiten am Arbeitsplatz und seine Ausstattung . . . . . . . . . . 46 2.4.1 2.4.2 2.4.3 Standort der Ablage . . . . . . . . . . . . 96 Formen der Registratur . . . . . . . . . . 99 Vergleichskriterien der Ablage . . . 104 2.5 Karteien, Dateien, Listen . . . . . . . . 106 1.5.1 1.5.2 1.5.3 Arbeitsplatzbeschreibung . . . . . . . . 46 Ausstattung des Arbeitsplatzes . . . 47 Einschaltung des Betriebsrates nach dem Betriebsverfassungsgesetz . . . 48 2.5.1 2.5.2 Karteien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 Dateien und Listen . . . . . . . . . . . . . 108 1.6 Planung eines typischen Arbeitsplatzes . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 3 Grundlagen der Betriebsorganisation . . . . . . . . . . 112 1.6.1 1.6.2 1.6.3 Stellenvorgabe . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Arbeitsraumplanung . . . . . . . . . . . . 51 Planung der Arbeitsplatzausstattung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 3.1 Notwendigkeit und Voraussetzungen der Organisation . . . . . . 112 1.7 Kennzeichnung des Arbeitsplatzes im betrieblichen Organisationsplan/Organigramm . . . . . . . . . . . . . 54 3.1.1 3.1.2 Notwendigkeit der Organisation . . 112 Voraussetzungen für Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 Organisation – Disposition – Improvisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 1.8 3.1.3 Einführung eines neuen Mitarbeiters in den Arbeitsplatz . . 56 3.2 Struktur und Ausmaß betrieblicher Organisation . . . . . . . . . . . . 116 1.9 Veränderungen der Arbeitswelt . . 57 3.3 1.9.1 Einsatz neuer Geräte und Organisationsmittel . . . . . . . . . . . . . Entlastungen und Belastungen . . . Organisatorische Veränderungen . Einschränkung der Standardisierung . . . . . . . . . . . . . . . Arbeitserweiterung und Arbeitsbereicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einflussmöglichkeiten durch Mitdenken und Mitgestalten . . . . . Leitvorstellungen für organisatorische Regelungen . . . . 118 3.4 Grundzüge eines Organisationsprojektes . . . . . . . . . . . . . . . 119 3.4.1 Phasen der Organisation des Projektes . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 Organisationsprojekt als Regelkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 1.9.2 1.9.3 1.9.4 1.9.5 1.10 4 58 59 61 62 3.4.2 63 3.5 65 Regelungsbereiche der Aufbauund Ablauforganisation . . . . . . . . . 124 004-008_Inhalt_Abk 25.09.2013 13:26 Uhr Seite 5 4 Aufbauorganisation . . . . . . . . . . 125 4.1 Elemente und Methoden der Aufbauorganisation . . . . . . . . . 125 4.1.1 Aufgabengliederung (Aufgabenanalyse) . . . . . . . . . . . . . Stellen- und Abteilungsbildung (Aufgabensynthese) . . . . . . . . . . . . Kriterien für die Stellenbildung . . . Stellenbeschreibung und Stellenbesetzung . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.2 4.1.3 4.1.4 4.2 4.2.1 4.2.2 4.2.3 4.2.4 4.2.5 4.2.6 4.2.7 4.2.8 4.2.9 6.1.4 125 Aufgaben der Ablauforganisation . Ziele der Ablauforganisation . . . . . Systematisches Lösen eines Problems der Ablauforganisation . . Methoden der Istaufnahme . . . . . . 128 130 6.2.1 131 6.2.2 6.2.3 Funktionsorientierte Darstellung von Arbeitsabläufen . . . . . . . . . . . . 225 Balkendiagramm . . . . . . . . . . . . . . . 227 Netzplantechnik . . . . . . . . . . . . . . . 229 134 141 6.3 Geschäftsprozesse . . . . . . . . . . . . . . 235 6.3.1 6.3.2 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235 Darstellung der Geschäftsprozesse mit ereignisgesteuerten Prozessketten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236 Beispiele von Geschäftsprozessen . 237 6.3.3 144 7 Anfrage- und Auftragsbearbeitung . . . . . . . . . 241 151 7.1 Bearbeitung einer Anfrage zur Erstellung eines Angebotes . . . . . 242 153 7.1.1 156 7.1.2 160 7.1.3 Überprüfung der Kreditwürdigkeit eines Kunden . . . . . . . Realisierbarkeit eines Auftrages aus Lagerbeständen . . . . . . . . . . . . Realisierbarkeit eines Auftrages durch Fertigung (Leistungserstellung) . . . . . . . . . . . Überprüfung des Preis-KostenVerhältnisses . . . . . . . . . . . . . . . . . Erstellung eines Angebotes . . . . . . 150 163 7.1.4 Personalwirtschaft . . . . . . . . . . . . 166 5.1 Grundlagen der Personalwirtschaft . . . . . . . . . . . . . 166 7.1.5 7.2 Bearbeitung eines Auftrages 5.1.1 Aufgaben und Ziele der Personalwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . 166 Rechtliche Rahmenbedingungen der Personalwirtschaft . . . . . . . . . . 167 Sozialversicherung . . . . . . . . . . . . . 180 7.2.1 Personalplanung, Personalentwicklung, Personalverwaltung . . . 184 7.2.3 Vergleich des Kundenauftrages mit dem Angebot . . . . . . . . . . . . . . Erstellung der betrieblichen Arbeitsunterlagen zur Auftragsabwicklung . . . . . . . . Auftragseinplanung und Auftragsabwicklung . . . . . . . . . . . . Rechnergestützte Auftragsplanung und Auftragsabwicklung . . . . . . . . Terminliche Planung und Überwachung der Auftragsabwicklung . . . Kommissionierung, Verpackung und Versand der Ware . . . . . . . . . . Buchhalterische Abwicklung und statistische Verarbeitung des Auftrages . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.1.3 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.2.4 5.2.5 5.2.6 Personalplanung . . . . . . . . . . . . . . . Personalentwicklung . . . . . . . . . . . . Personalbeurteilung . . . . . . . . . . . . Personalverwaltung . . . . . . . . . . . . Beendigung von Arbeitsverhältnissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . Personelle Auswirkungen von Betriebsveränderungen . . . . . . . . . 221 222 Planungsgegenstände und Planungstechniken . . . . . . . . . . . . . 224 5 5.1.2 219 220 6.2 Leitungsaufbau und Führung in Betrieben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 Befugnisse und Verantwortlichkeiten . . . . . . . . . . . Grundmodelle für Leitungssysteme . . . . . . . . . . . . . . . Mischformen von Leitungssystemen . . . . . . . . . . . . . . Ausschüsse und Projektgruppen als Organisationsformen . . . . . . . . . Entscheidungssysteme der oberen Leitungsebene . . . . . . . . . . Mitbestimmung von Arbeitnehmervertretern . . . . . . . . . . . . . . Führungsstile und Führungstechniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Umstellung des Führungsverhaltens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Formelle und informelle Gruppen im Betrieb . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.1.1 6.1.2 6.1.3 184 192 195 197 199 7.2.2 7.2.4 7.2.5 7.2.6 7.2.7 202 5.3 Entgeltabrechnung . . . . . . . . . . . . . 203 5.3.1 5.3.2 5.3.3 Grundzüge der Entgeltformen . . . . 203 Lohn- und Gehaltsabrechnung . . . 209 Personal- und Personalnebenkosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 5.4 Zusammenfassende Aufgaben zu Kapitel 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 217 6 Ablauforganisation . . . . . . . . . . . 219 6.1 Aufgaben, Ziele und Methoden der Ablauforganisation . . . . . . . . . 219 8 243 244 246 247 250 . . . . 252 252 254 262 268 271 273 280 Organisation der Lagerhaltung . . . . . . . . . . . . . . . . 284 8.1 Funktionen der Lagerhaltung . . . . 287 8.1.1 Funktionen der Lagerhaltung bei der Beschaffung . . . . . . . . . . . . 288 Funktionen der Lagerhaltung bei der Leistungserstellung . . . . . . 292 Funktionen der Lagerhaltung beim Absatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 293 8.1.2 8.1.3 5 004-008_Inhalt_Abk 25.09.2013 13:26 Uhr Seite 6 8.2 Lagerwirtschaftliche Sachund Formalziele . . . . . . . . . . . . . . . 295 8.2.1 8.2.2 Sachziele der Lagerwirtschaft . . . . 295 Formalziele der Lagerwirtschaft . . 298 8.3 Bedeutung der Überbrückungsfunktion der Lagerhaltung . . . . . . 305 8.3.1 Überbrückung von Lieferungsverzögerungen . . . . . . . . . . . . . . . . 305 Überbrückung von Preisschwankungen . . . . . . . . . . . . 305 Überbrückung von Absatzschwankungen . . . . . . . . . . 306 8.3.2 8.3.3 10.3 Die Telekommunikation als Möglichkeit des Informationsaustauschs . . . . . . . . . 348 10.3.1 10.3.2 10.3.3 10.3.4 10.3.5 10.3.6 Telekommunikationsnetze . . . . . . Telefon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Funk – mobile Kommunikation . . . Telefax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E-Mail . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung und ihre Integration in die betriebliche Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . 376 Planung der Einführung neuer Datenverarbeitungssysteme oder Umstellung der elektronischen Datenverarbeitung . . . . . . . . . . . . . 376 8.4 Prinzipien der Materialbereitstellung 8.4.1 Bedarfsdeckung mit Vorratshaltung . . . . . . . . . . . . . . . . 307 Bedarfsdeckung ohne Vorratshaltung . . . . . . . . . . . . . . . . 308 11.1 Einflussgrößen der Materialbereitstellung 11.1.1 Zeitliche Reihenfolge einer Umstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.1.2 Testen der Geräte, Programme und Arbeitsabläufe . . . . . . . . . . . . . 11.1.3 Überbrückungsmaßnahmen bei Anlaufschwierigkeiten . . . . . . . 11.1.4 Informations-, Schulungs- und Einstellungsbedarf . . . . . . . . . . . . . 11.1.5 Datensicherung und Datenschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.4.2 8.5 8.5.1 8.5.2 . . . . . . . . . 307 . . . . . . . . . 310 Außerbetriebliche Einflussgrößen der Materialbereitstellung: Marktdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 310 Innerbetriebliche Einflussgrößen der Materialbereitstellung: Betriebsdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . 312 9 Organisation der Textverarbeitung . . . . . . . . . . . . 314 11.2 9.1 Vordrucke als Informationsträger 11.2.1 Arbeitsvorgänge und ihre Abwicklung mithilfe der elektronischen Datenverarbeitung . . . . . . 11.2.2 Ermittlung des Datenverarbeitungsumfangs . . . . . . . . . . . . 11.2.3 Verarbeitungsverfahren und Kommunikationswege . . . . . . . . . . 11.2.4 Hardware-Konfiguration . . . . . . . . 11.2.5 Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.2.6 Kriterien für die Auswahl von Software . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.1.1 9.1.2 . . . . . . . . . . . . 314 Zweckmäßigkeit und Verwendungsmöglichkeiten von Vordrucken . . . . . . . . . . . . . . . 316 Entwerfen von Vordrucken . . . . . . 320 9.2 Texterstellung und Textreproduktion . . . . . . . . . . . . . . 324 9.2.1 Texterstellung mithilfe von Diktiergeräten . . . . . . . . . . . . . . . . 324 Arten der Texterstellung . . . . . . . . 329 Verfahren der Textvervielfältigung . . . . . . . . . . . . 333 9.2.2 9.2.3 10 Übermittlung von Informationen (Kommunikationssysteme) . . . . 337 10.1 Innerbetriebliche Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . 340 10.1.1 Formale Elemente innerbetrieblicher Kommunikation . . . . 340 10.1.2 Gestaltung innerbetrieblicher Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . 343 10.2 Außerbetriebliche Kommunikation . . . . . . . . . . . . . . . 346 11.3 348 352 360 367 368 374 377 379 380 381 383 Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung . . . . . . . . . . . . . 388 388 390 391 393 395 397 Wechselwirkungen zwischen elektronischem Datenverarbeitungseinsatz und betrieblicher Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . 399 11.3.1 Auswirkungen des elektronischen Datenverarbeitungseinsatzes auf die vorhandene Aufbauorganisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.3.2 Auswirkungen des elektronischen Datenverarbeitungseinsatzes auf bestehende Arbeitsabläufe . . . . . . 11.3.3 Auswirkungen des elektronischen Datenverarbeitungseinsatzes auf das Formularwesen . . . . . . . . . . . . 11.3.4 Auswirkungen des elektronischen Datenverarbeitungseinsatzes auf die Raum- und Arbeitsplatzgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399 402 404 407 Stichwörterverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . 408 6 004-008_Inhalt_Abk 25.09.2013 13:26 Uhr Seite 7 Abkürzungen AGB Allgemeine Geschäftsbedingungen AGB BRIEF NATIONAL Allgemeine Geschäftsbedingungen der Deutschen Post AG BRIEF NATIONAL AGG Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz AktG Aktiengesetz AO Abgabenordnung ArbGG Arbeitsgerichtsgesetz ArbStättV Verordnung über die Arbeitsstätten (Arbeitsstättenverordnung) ArbZG Gesetz zur Vereinheitlichung und Flexibilisierung des Arbeitszeitrechts (Arbeitszeitgesetz) AVON Amtliches Verzeichnis der Ortsnummern BDSG Bundesdatenschutzgesetz BEEG Gesetz zum Elterngeld und zur Elternzeit (Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz) BetrVG Betriebsverfassungsgesetz BGB Bürgerliches Gesetzbuch BildschArbV Bildschirmarbeit-Verordnung BUrlG Mindesturlaubsgesetz für Arbeitnehmer (Bundesurlaubsgesetz) CAD Computer-Aided Design (computerunterstütztes Konstruieren) CAM Computer-Aided Manufacturing (computerunterstützte Fertigung) CAP Computer-Aided Planning (computerunterstütztes Planen) CAQ Computer-Aided Quality Assurance (computerunterstützte Qualitätssicherung) CCITT Comité Consultatif International Téléphonique et Télégraphique CEPT Conférence européenne des ministres des postes, télégraphes, téléphones CIM Computer-Integrated Manufacturing (computerintegrierte Fertigung) DIN Deutsches Institut für Normung DrittelbG Gesetz über die Drittelbeteiligung der Arbeitnehmer im Aufsichtsrat EBRG Gesetz über Europäische Betriebsräte EN Europäische Normen EntgFG Gesetz über die Zahlung des Arbeitsentgelts an Feiertagen und im Krankheitsfall (Entgeltfortzahlungsgesetz) GewO Gewerbeordnung GDPdU Grundsätze zum Datenzugriff und zur Prüfbarkeit digitaler Daten GG Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland HGB Handelsgesetzbuch ISDN Integrated Services Digital Network ISO International Organization for Standardization 7 004-008_Inhalt_Abk 25.09.2013 13:26 Uhr Seite 8 JArbSchG Gesetz zum Schutze der arbeitenden Jugend (Jugendarbeitsschutzgesetz) KEP Kurier-, Express- und Paketdienste KSchG Kündigungsschutzgesetz MitbestG Gesetz über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer (Mitbestimmungsgesetz) MontanMitbestG Gesetz über die Mitbestimmung der Arbeitnehmer in den Aufsichtsräten und Vorständen der Unternehmen des Bergbaus und der Eisen und Stahl erzeugenden Industrie (Montan-Mitbestimmungsgesetz) MPM Metra Potential Method MMS Multimedia Messaging Service MuSchG Gesetz zum Schutze der erwerbstätigen Mutter (Mutterschutzgesetz) NachwG Gesetz über den Nachweis der für ein Arbeitsverhältnis geltenden wesentlichen Bedingungen (Nachweisgesetz) PDA Persönlicher Digitaler Assistent PIN Persönliche Identifikationsnummer PPS Production Planning and Scheduling (Produktionsplanung und -steuerung) PUDLV Post-Universaldienstleistungsverordnung RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V. SCHUFA Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung SGB Sozialgesetzbuch SIM Subscriber Identity Module SMS Short Messaging Service StVZO Straßenverkehrszulassungsordnung SZR Sonderziehungsrecht TVG Tarifvertragsgesetz UVV Unfallverhütungsvorschriften UWG Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb VerpackV Verordnung über die Vermeidung und Verwertung von Verpackungsabfällen (Verpackungsverordnung) 8 009-068_Kap_01 25.09.2013 13:27 Uhr Seite 9 1 Gestaltung von Arbeitsraum, Arbeitsplatz und Arbeitszeit »Ich möchte mit keinem dieser Büromenschen tauschen«, sagt ein Landwirt. Welche Überlegungen könnten ihn zu dieser Aussage veranlassen? Die Verbesserung der Arbeitsbedingungen liegt nicht nur im Interesse der Arbeitnehmer. Auch die Unternehmen haben die soziale und wirtschaftliche Bedeutung einer leistungsfördernden Arbeitswelt erkannt. In Werkhallen und Büros ist man bemüht, die Erkenntnisse der Arbeitswissenschaften zu verwirklichen, um das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu ermöglichen. Diese Bemühungen beginnen bereits beim Bau von Fabriken und Bürogebäuden. In der Ökologie spricht man vom »Sick Building Syndrom«, von krankmachenden Gebäuden, in denen sich gewisse Krankheitssymptome häufen. Dies sind z. B. Kopfschmerzen, Unwohlsein, Reizungen der Schleimhäute, vorzeitige Ermüdung. Sie beeinflussen die betriebliche Leistung und die Fehlzeiten. 1.1 Bedeutung von Umwelt- und Gesundheitsfaktoren für die Leistungsfähigkeit In einem Fachbuch für Büroorganisation lesen Sie den Begriff »Bürolandschaft«. Welche Vorstellungen verbergen sich hinter diesem Wort? Die Leistungsfähigkeit eines Menschen hängt eng mit seinem Wohlbefinden zusammen. Dieses Wohlbefinden setzt voraus, dass die Arbeitsbedingungen stimmen. Dabei spielt die Ergonomie, ein Begriff aus der Arbeitswissenschaft, eine wichtige Rolle (griech. ergon = Arbeit, nomos = Gesetz). Arbeitswissenschaftliche Untersuchungen mit dem Ziel, die Arbeit und Arbeitsumgebung an die Bedürfnisse des Menschen anzupassen, fasst man unter dem Begriff Ergonomie zusammen. Ergonomische Studien greifen auf die Erkenntnisse der Arbeitsphysiologie und Arbeitspsychologie zurück: – Die Arbeitsphysiologie untersucht die Auswirkungen der Arbeit auf den menschlichen Körper und seine Organe. Beispiel: Über die Hälfte der Berufstätigen in Deutschland ist im Büro tätig. Dabei verbringen die Büroangestellten 75 % ihrer Arbeitszeit im Sitzen. Als Folge dieser Arbeit treten oft Kreislaufprobleme und Wirbelsäulenerkrankungen auf. – Die Arbeitspsychologie befasst sich mit den geistigen und seelischen Auswirkungen des Arbeitsprozesses auf den Menschen. Beispiel: Ständiger Zeitdruck bei der Arbeit kann krankheitsfördernden Stress erzeugen. Als weitere »Stressoren« nennen die Psychologen Überforderung, fehlende Anerkennung, schlechtes Betriebsklima, unkollegiales Konkurrenzverhalten (Mobbing), Umweltstörungen wie Lärm oder mangelhafte Beleuchtung. Diese Beispiele zeigen bereits, wie notwendig es für die Erhaltung der Leistungsfähigkeit ist, sowohl die Arbeitsräume und Arbeitsplätze entsprechend den körperlichen (physischen) Anforderungen der Mitarbeiter zu gestalten als auch auf die sozialen Bedürfnisse und auf das Bedürfnis nach Wertschätzung Rücksicht zu nehmen. 9 009-068_Kap_01 25.09.2013 13:27 Uhr Seite 10 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit ihren Arbeitsbedingungen zufrieden sind, entwickeln auch eine stärkere Bindung zum Unternehmen. Es entstehen weniger Kosten für die Einarbeitung neuer Arbeitskräfte. Der Gesetzgeber, und als Träger der gesetzlichen Unfallversicherung die Berufsgenossenschaften, haben durch Gesetze, Verordnungen und Richtlinien grundlegende Vorschriften zum Schutze der Arbeitnehmer an ihrem Arbeitsplatz erlassen. Arbeitsschutzbestimmungen für Berufsgruppen, die in »geschlossenen Räumen« arbeiten, gelten vor allem auch für Bürokaufleute (Abschnitt 1.3.2). 1.1.1 Gestaltungselemente des Arbeitsraumes Der Alptraum von einem Arbeitsplatz: »Mein Büro liegt im Hinterhof. Selbst im Sommer fällt kein Sonnenstrahl durch das winzige Fenster. Ein Ventilator im Vorderhaus saugt geräuschvoll die Abluft der Werkstatt in den Hof. Auch an heißen Sommertagen muss deshalb das Fenster geschlossen bleiben. Die düstere Tapete an den Wänden macht mich trübsinnig.« Welche Mängel hat der Arbeitsraum nach dieser Beschreibung? Was müsste getan werden, um Abhilfe zu schaffen? HGB § 62 Bei der Anlage eines Arbeitsraumes ist der Arbeitgeber verpflichtet, die Arbeitnehmer vor einer Gesundheitsgefährdung zu schützen. Dies ergibt sich bereits grundsätzlich aus seiner Fürsorgepflicht nach dem Handelsgesetzbuch, aber auch aus einer Reihe von Arbeitsschutzgesetzen. Bei der Anlage von Arbeitsräumen müssen deshalb die Umweltfaktoren Luft, Klima, Licht, Akustik und Farbgebung berücksichtigt werden. Luft und Klima im Arbeitsraum Die Luft muss frei sein von Verunreinigungen und Schadstoffbelastungen. Oft ist die Rede von der Luftverpestung durch Abgase in der freien Natur. Dabei ist die Luft in geschlossenen Räumen, z. B. in Büros, meist stärker belastet. Das Bundesgesundheitsamt hat festgestellt, dass die Zimmerluft bis zu 50-mal schlechter sein kann als die ohnehin mit Abgasen, Schadstoffen und Ozon belastete Luft im Freien. Es gibt viele Quellen, die zu Luftverunreinigungen, sogar zu Schadstoffbelastungen führen. Verursacher können sein: – Die Menschen selbst, die bei der Arbeit in erhöhtem Maße Sauerstoff verbrauchen. Vor allem durch Raucher ergeben sich besondere Schadstoffbelastungen. – Geräte im Büro wie Computer, Kopierer und Drucker. Sie verursachen chemische Dämpfe und Gerüche. Bei Kopierern und Laserdruckern entsteht Ozon, ein starkes Reizgas, sowie auch Feinstaub von den Tonern. Computer stoßen durch elektrostatische Felder Staub vom Bildschirm ab. – Einrichtungsgegenstände, z. B. lackierte oder polierte Büromöbel, sofern sie nicht mit umweltfreundlichen Lacken bzw. Polituren behandelt sind. Kondensatoren von Leuchtstofflampen können hochgiftige Stoffe enthalten. – Büromaterialien wie Faserschreiber, Korrekturhilfen und Klebstoffe. Sie enthalten oft Lösungsmittel und Konservierungsstoffe, die Dämpfe verursachen. – Raumreinigungs- und Raumpflegemittel. Dazu gehören Desinfektions- und Lösungsmittel, Polituren und Sprays. Die Luftbelastung steigt besonders rasch, wenn luftdicht isolierte Fenster eingebaut sind und die dann erforderliche Klimaanlage falsch installiert, verschmutzt oder nicht sachgerecht eingestellt ist. Deshalb muss man dafür sorgen, dass die Anlagen ständig kontrolliert und gereinigt werden. 10 009-068_Kap_01 25.09.2013 13:27 Uhr Seite 11 Es liegt im Interesse jedes Mitarbeiters, dass die Raumluft regelmäßig durch Lüften erneuert wird. Am einfachsten lässt sich dies erreichen, wenn die Lage und Größe der Räume das Öffnen der Fenster zulässt. Pro Stunde sollte die Innenluft mindestens ein- bis zweimal gründlich ausgetauscht werden. Zur Luftreinigung tragen Grünpflanzen erheblich bei. Das gilt nicht nur für die Blätter, sondern für das ganze System der Pflanze, also auch für die Pflanzengrundlage wie die Wurzeln und die Mikroorganismen in der Pflanzerde (nicht bei Hydrokultur). Beispiele: 1. Wissenschaftler der amerikanischen Weltraumbehörde NASA haben in Laborversuchen festgestellt, dass bestimmte Zimmerpflanzen Schadstoffe aus der Luft herausfiltern und in ungefährliche Stoffe umwandeln. Das gilt insbesondere für die Grünlilie, aber auch für die Efeutute, Philodendron, Bogenhanf und Drachenbaum. Sie sind anspruchslose Giftschlucker. 2. Für höhere Luftfeuchtigkeit sorgen Birkenfeige, Gummibaum und Jasmin. 3. Studien über den Zimmerfarn haben ergeben, dass er täglich bis zu zwei Liter reinen Sauerstoff produzieren kann. Gleichzeitig befeuchtet er seine nähere Umgebung mit einem Liter Wasser, den er täglich verdunstet. Grünpflanzen vermitteln somit nicht nur den Eindruck einer »Bürolandschaft« und behaglichen Atmosphäre, sie sind auch ein wichtiger Gesundheitsfaktor am Arbeitsplatz (Bild, Seite 12). Das Klima im Arbeitsraum ergibt sich aus der – Lufttemperatur, – Luftfeuchtigkeit, – Luftgeschwindigkeit und – Luftwechselzahl. Ziel des Arbeitsschutzes ist die »thermische Behaglichkeit« für die Beschäftigten. Sie ist immer dann gegeben, wenn ein Mitarbeiter mit der Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftbewegung in seiner Umgebung zufrieden ist. Die Erkenntnisse der Arbeitswissenschaft über ein gesundes, leistungsförderndes Raumklima sind in die Vorschriften und Sicherheitsregeln für die Gestaltung von Arbeitsplätzen eingegangen. 11 009-068_Kap_01 25.09.2013 13:27 Uhr Seite 12 Die Arbeitsstättenverordnung schreibt vor, dass in Arbeitsräumen für jeden ständig anwesenden Arbeitnehmer bei sitzender Tätigkeit ein Mindestluftraum von 12 m3 gegeben sein muss. Für die Klimafaktoren in Büroräumen sind als Grenzwerte festgelegt: – Lufttemperatur 21˚ bis 22˚ Celsius, – Luftfeuchtigkeit 40 % bis 65 %, – Luftgeschwindigkeit unter 0,2 m/s bei Klimatisierung durch lufttechnische Anlagen, – Luftwechselzahl mindestens 0,8 (= 80 % Frischluftzufuhr/Stunde). Die Verwendung von Klimaanlagen kann sich bei Großraumbüros zwingend ergeben. In gleichem Maße aber, wie Großraumbüros aufgegeben werden (Abschnitt 1.1.2), nimmt die Tendenz zur Be- und Entlüftung durch das Öffnen der Fenster wieder zu. Strahlungen im Büro Der Einsatz von Bildschirm-, Funkgeräten und Halogenlampen in den Büroräumen hat zu Arbeitsschutzvorschriften geführt, die vorbeugend die im Büro Beschäftigten vor Strahlungsschäden schützen sollen, auch wenn die Auswirkungen von elektromagnetischen und elektrostatischen Feldern noch nicht abschließend erforscht sind. Strahlungsschäden können auftreten durch – hochfrequente Strahlen, die in erster Linie durch die Nachrichtentechnik (Rundfunk, Fernsehen, Mobilfunk) erzeugt werden. Sie können das zentrale Nervensystem und den Stoffwechsel stören. Selbst Beeinträchtigungen der Sehleistung durch den grauen Star können auftreten. – ultraviolette Strahlen, die vor allem bei Halogenlampen entstehen, wenn sie ohne Schutzglas verwendet werden. Sie können wie bei Sonnenbrand zu vorzeitigem Hautaltern und Bindehautentzündung führen. – elektrostatische Felder, die sich zwischen dem Bildschirm und dem Benutzer aufbauen. Sie können Hautausschläge und Bindehautentzündungen verursachen. 12 009-068_Kap_01 25.09.2013 13:27 Uhr Seite 13 Licht im Arbeitsraum Im Büro werden 80 % aller Informationen über das Auge aufgenommen. Eine ausgewogene Beleuchtung im Büro führt zu einer angenehmen Büroatmosphäre und fördert das Leistungsergebnis. In der Praxis ist jedoch die Abweichung zwischen der technisch möglichen und der vorhandenen Installation oft sehr groß. Dies aber hat zur Folge, dass – die Mitarbeiter nicht die Leistungen erbringen, zu denen sie fähig wären (hohe Fehlerquote), – ihre Gesundheit beeinträchtigt ist (hoher Krankenstand), – die Unternehmen zu hohe Energiekosten haben (z. B. keine stromsparenden Leuchten). Eine Zusammenfassung über häufige Fehlerquellen bei der Beleuchtung von Büroräumen enthält die Übersicht. Probleme durch falsche Bürobeleuchtung (Beispiele) – Fremdlichteinfall auf Bildschirmen Der Helligkeitskontrast zwischen Schrift und Bildschirmhintergrund wird verringert, die Lesbarkeit wird erschwert, die Fehlerquote steigt. – Großer Helligkeitsunterschied zwischen Vorlage und Bildschirm Instabile Wahrnehmungsbedingungen, verringerte Sehleistung, erhöhte Konzentrationsbelastung, schnellere Ermüdung, höhere Fehlerquote. – Ungeeignete Leuchten Wie bei der Blendung durch zu helle Fenster Gefahr der Augenreizung. – Ungünstige, z. B. bläuliche Lichtfarben Erschwertes Sehen fördert Augenbeschwerden und Kurzsichtigkeit. – Mangelhafte Beleuchtung, zu dunkle Wände, dunkle Hochglanzmöbeloberflächen Ungünstiges optisches Raummilieu, negative Auswirkungen auf Sehleistung, Motivation, Stimmung und Produktivität. Ergonomische Forschungsergebnisse belegen, dass natürliches Licht eindeutig vorteilhafter ist. Es ist längst widerlegt, dass künstliches Licht das Tageslicht vollwertig ersetzen kann. Soweit es irgendwie möglich ist, wird deshalb heute bei Büroneubauten der Einsatz von künstlichem Licht vermieden, wenn Tageslicht in das Gebäude gelenkt werden kann. Dazu verwenden die Architekten Tageslichtprismensysteme. Sie lenken das im oberen Fensterbereich eintretende Tageslicht gegen die Decke und von dort über Reflektoren blendfrei an die Arbeitsplätze. Mit der Tageslichtumlenkung können Büros bei einer Raumhöhe von 3 m bis zu einer Tiefe von 15 m (ab dem Fenster) mit Tageslicht beleuchtet werden (Bild oben, Seite 14). Allerdings kann auf eine zusätzliche künstliche Beleuchtung nicht verzichtet werden. Das Tageslicht wird stark beeinflusst durch die Jahreszeiten, die Tageszeiten sowie die Witterungsverhältnisse. Die Arbeitsstättenverordnung und entsprechende Büronormen (z. B. DIN 5034 für »Innenbeleuchtung mit Tageslicht«; DIN 5035 für »Innenbeleuchtung mit künstlichem Licht«) fordern bestimmte Mindest-Beleuchtungsstärken (Bild unten, Seite 14). 13 ArbStättV § 3 (1), Anhang 3.4 009-068_Kap_01 25.09.2013 13:27 Uhr Seite 14 Prinzip der Tageslichtumlenkung Der Sperrbereich der Prismen reflektiert die Sonnenstrahlung. Im Durchlassbereich wird das Licht durch die Prismen gebrochen. Hierbei wird die Lichtrichtung geändert. Eindringen von Tageslicht durch das Spezialfenster Lichtumlenkung im Gebäudeinneren Das durch die Fenster einfallende Tageslicht wird gegen die entsprechend vorbereitete Raumdecke gerichtet und von dort über geeignete Elemente auf die Arbeitsplätze umgeleitet. Welche Helligkeit wird benötigt? Raumart Lux* Zeichenräume 1.000 Großraumbüro 800 Allgemeine Büroräume 500 Besprechungsräume 500 Empfang, Telefonvermittlung 400 Flure, Treppenhäuser 300 Umkleide-, Pausenräume 150 * Lux = Maßeinheit für die Beleuchtungsstärke; messbar mit einem Luxmeter (Beleuchtungsmesser). 14 009-068_Kap_01 25.09.2013 13:27 Uhr Seite 15 Tageslichtähnliche Verhältnisse erreicht man durch eine Zweikomponentenbeleuchtung. Die erste Komponente erzeugt indirektes Licht. Sie stellt die notwendige Grundhelligkeit sicher. Zusätzlich werden mit der zweiten Komponente, der speziellen Arbeitsplatzbeleuchtung, die Schreib- bzw. Vorlageflächen direkt aufgehellt. Zweikomponentenbeleuchtung Zweikomponentensysteme sparen auch Energie. Die allgemeine Grundbeleuchtung kann niedrig gefahren werden. Andererseits wird die ergänzende Arbeitsplatzbeleuchtung nur dann eingeschaltet, wenn sie am Arbeitsplatz zusätzlich benötigt wird. Den Arbeitenden wird außerdem der Freiraum gegeben, die Beleuchtung am Arbeitsplatz individuell zu regeln. Akustik (Schallverhältnisse) im Arbeitsraum Nicht nur in Fabrikhallen und Werkstätten entstehen Geräusche bei der Arbeit. Auch in Büroräumen verursacht die Tätigkeit der Mitarbeiter eine bestimmte »Geräuschkulisse«. Beispiele: Anschläge auf der Eingabetastatur eines Personalcomputers; Kopierer-, Drucker- oder Telefongeräusche; Kollegengespräche; Durchsagen mit einer Rufanlage. Bei ungünstiger Akustik der Arbeitsräume kann der Schallpegel so stark ansteigen, dass die Geräusche zu Störungen und Belastungen führen und als Lärm empfunden werden. Lärm kann krank machen: Es können nicht nur Gehörschäden auftreten, nicht selten sind Kreislaufprobleme und Herzkrankheiten die Folge. Welche Auswirkungen hat der Lärm auf die Arbeit? Ablenkung von der Arbeit – verminderte Konzentration, – steigende Fehlerquote, – notwendige Nacharbeit, = Leistungsabnahme Gefährdung bei der Arbeit – Gefahrensignale und Warnsignale werden nicht wahrgenommen, = Unfallgefahr – Gehörschäden. = Berufskrankheit Nach der Arbeitsstättenverordnung soll der Schallpegel in Büroräumen so niedrig gehalten werden, wie es nach der Art des Betriebes möglich ist. Selbst unter Berücksichtigung der von außen einwirkenden Geräusche darf der Schallpegel höchstens 85 dB betragen (dB = Dezibel = Maßeinheit für den Druck einer Schallwelle). 15 ArbStättV § 3 (1), Anhang 3.7 009-068_Kap_01 25.09.2013 13:27 Uhr Seite 16 Beispiele: In völliger Stille lässt es sich nicht arbeiten. Der Mensch braucht einen bestimmten Lärmpegel als Grundgeräusch. Untersuchungen ergaben, dass ein gleichmäßiger Geräuschpegel von 45 dB als angenehm empfunden wird. Lärmbehinderungen müssen bekämpft werden. Lärmbekämpfung ist eine Aufgabe in vielen Lebensbereichen. Beispiele: Lärmbekämpfung im Straßenverkehr durch geräuschärmere Fahrzeuge und Schallschutzwände neben Hauptverkehrsstraßen. Für den häuslichen Bereich werden schalldämpfende Fenster angeboten, für Gartenarbeiten geräuscharme Rasenmäher. Auch für die Arbeit in Büroräumen verlangen Gesetzgeber und Berufsgenossenschaften Maßnahmen zur Lärmminderung. Beispiele: Raumakustisches Gestalten durch schallaufnehmende Wand- und Deckenverkleidungen; Teppichboden; schallisolierte Fenster; Aufstellen von Trennwänden; Summ- statt Klingelton beim Telefon; großblättrige Pflanzengruppen; Verbannung lärmintensiver Maschinen in besondere Räume. Farbe im Arbeitsraum Überzeugung eines Farbpsychologen: »Farbe ist nicht einfach da, ist nicht etwas Selbstverständliches, sondern Farbe lebt, bewegt sich und bewegt, wirkt, ist mächtig, kann sowohl dienen als auch überwältigen.« Farbe dient im Büro häufig als Ordnungsmittel. Sie kann aber auch in der Raumgestaltung gezielt eingesetzt werden. Dabei haben Farben die Möglichkeit, Raumnachteile auszugleichen und die »Raumatmosphäre« zu verbessern. Richtiger Farbeinsatz schafft eine bessere Beziehung zwischen den Menschen und ihrer Umwelt und trägt zur wirksameren Arbeit bei. 16 009-068_Kap_01 25.09.2013 13:27 Uhr Seite 17 Farbe im Büro Farbe Wirkung Symbolgehalt Gelb lebhaft, frisch, erleichternd, anregend, zum Teil aufdringlich, befreiend Erleuchtung, Intellekt, Intuition, verbindendes Prinzip, Kommunikation raumauflösend, strahlend, freundlich, hell Lindgrün zart, weich, besänftigend Frühling, Zartheit umhegend, ausformend Orange vergnügt, festlich, wärmend, gemütlich stimmend Genuss, Reife, Geselligkeit nähernd, konturbildend Beige erdhaft, warm, trocken, fest Solidität statisch, ausformend, räumlich Karminrot erregend, hitzig, leidenschaftlich Vitalität, Macht stark verengend, aggressiv Violett zwiespältig, geheimnisvoll, beschwerend Leiden, Verinnerlichung kontrastbildend, erlebnisfördernd Blau konzentrierend, mierend Vertrauen, Treue, Unendlichkeit, Sehnsucht lässt Formen fern erscheinen depri- Raumbeziehung Grundregeln für den Farbeinsatz: 1. Räume mit monotoner Arbeit ➔ Beispiele: Räume für Rechnungswesen, Planung 2. Räume mit Betriebsamkeit und Hektik Gelb oder Orange wirken lebhaft. ➔ Beispiele: Konferenzraum, Räume mit Publikumsverkehr 3. Kleinere Räume anregende Farben beruhigende Farben Grün oder Beige wirken aggressionshemmend. ➔ hellere Farben 4. Auf Farbkontraste und reflektierende Farbgebung achten. Beispiele: Negativ wirken dunkle Arbeitsgeräte auf heller Fläche. Reflektierende Flächen wie blendend weiße Wände, lackierte Möbel, blanke Metallteile sollte man möglichst vermeiden. 5. Intensive Farbtöne (karminrot, violett) sollten nur sparsam für bestimmte Zwecke verwendet werden. Beispiele: Möbelteile wie Griffe oder Gestelle. Sie können bei Geschmackswandel ausgetauscht werden. Kennzeichnung von Gefahrenquellen mit auffälligen Farben, z. B. grellgelbes Giftschild. Zur Wiederholung und Vertiefung 1. »Es liegt sowohl im Interesse der Mitarbeiter als auch des Unternehmens, die Arbeitsplätze optimal zu gestalten.« Beurteilen und begründen Sie diese Meinung. 2. Eine Gruppe von Abgeordneten aus allen Parteien will das Rauchen in den Betrieben verbieten. a) »Das ist doch in höchstem Maße undemokratisch« ist die Meinung eines Rauchers. Nehmen Sie dazu Stellung. b) Welche Regelungen zum Rauchen gelten in Ihrem Ausbildungsbetrieb? 3. Wie tragen Zimmerpflanzen zur Verbesserung des Raumklimas bei? 4. Welche Nachteile können sich beim Einsatz von Klimaanlagen ergeben? 5. Aus welchen Motiven heraus bevorzugen die Mitarbeiter das Tageslicht? 6. In welchen Fällen kann auf eine zusätzliche künstliche Beleuchtung nicht verzichtet werden? 7. »Im Büro gibt es doch keinen Lärm«, sagt der Werkstattmeister eines Blech verarbeitenden Betriebes. Die Bürokauffrauen belehren ihn aber schnell eines Besseren. Tragen Sie einige Punkte dazu bei. 8. Von Wilhelm Busch stammen die Zeilen: »Musik wird oft nicht schön gefunden, weil stets sie mit Geräusch verbunden.« Alter Zopf oder aktuelle Aussage? 17 009-068_Kap_01 25.09.2013 13:27 Uhr Seite 18 9. »Bekennen Sie Farbe!« Setzen Sie diese Redensart um, indem Sie a) über die Farbgebung der Klassenzimmer, der Flure, der Aula Ihrer Schule diskutieren, b) die farbliche Gestaltung der Werkstätten, Büro- und Pausenräume Ihres Ausbildungsbetriebes besprechen. 10. Bei einigen Schulneubauten wird verstärkt die Farbe Blau verwendet. Welche Gründe können die Architekten für diese Entscheidung haben? 1.1.2 Arten der Raumgestaltung im Büro Aus dem »Industriekurier«: »Starken Einfluss auf die Qualität der Leistung hat nach arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen die Motivation der Mitarbeiter. Daher wird in den kommenden Jahren die mitarbeiterfreundliche Gestaltung der Arbeitsräume ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit sein.« Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen Mitarbeitermotivation und Arbeitsplatzgestaltung. Die im Büro arbeitenden Menschen sind daran interessiert, einen angenehm gestalteten Arbeitsplatz vorzufinden. Die Unternehmensleitung steht unter dem Zwang, das vorhandene Raumangebot wirtschaftlich zu nutzen. Aus den unterschiedlichen Interessen können sich Konflikte ergeben. Die Raumplanung muss versuchen, die verschiedenen Interessen in Einklang zu bringen. Es müssen dabei Entscheidungen über die Anordnung der Arbeitsplätze sowie die Büroarten getroffen werden. Anordnungsformen für die Arbeitsplätze Im herkömmlichen Büro überwiegt die sogenannte Blockform. Diese Aufstellungsart hat den Vorteil, dass z. B. das Telefon gemeinsam benutzt werden kann und die gegenseitige Vertretung leicht organisierbar ist. Nachteilig sind akustische und optische Störungen. Die alternative Reihenform, die Anordnung der Arbeitsplätze hintereinander, findet in Deutschland selten Anwendung. Büroarten Typische Büroarten sind das Zellen- oder Kleinraumbüro, das Großraumbüro und das Kombibüro. 18 009-068_Kap_01 25.09.2013 13:27 Uhr Seite 19 왘 Zellen- oder Kleinraumbüro Für Mitarbeiter, die keine Leitungsfunktion haben, werden in der Regel keine Einzelzimmer eingerichtet, es sei denn, sie würden häufig vertrauliche Verhandlungen führen müssen. Der Raumbedarf wäre zu groß, wollte man jedem Mitarbeiter einen Raum zur Verfügung steIlen. Zweier-, Dreier-, Viererblöcke von Schreibtischen sind als Einrichtung vorherrschend (Mehrpersonenbüro). Ältere Bürogebäude sind in ihrer Bauweise auf eine solche Büroeinrichtung ausgelegt. Beispiele traditioneller Büroraumkonzeptionen: 왘 Großraumbüro a) Aufbau des Großraumbüros. Die gesamte Bürofläche umfasst mehrere hundert Quadratmeter. Die Raumaufteilung wird mit Trennelementen ermöglicht, die nicht bis zur Decke des Raumes reichen. Als Trennelemente dienen Stellwände, Schränke mit furnierten Rückwänden, Sideboards, Regale und Pflanztröge. Vor allem durch die Aufstellung von Pflanzen entsteht ein aufgelockertes Bild, wofür man den Begriff »Bürolandschaft« prägte. In den Teilräumen werden die Arbeitsplätze funktionsbezogen zu Einheiten zusammengefasst. Dabei ist die Umgestaltung mit jeweils nur geringem Aufwand möglich. 19 009-068_Kap_01 25.09.2013 13:27 Uhr Seite 20 b) Das Großraumbüro – Erwartungen und Wirklichkeit. Ursprünglich wurden an das Großraumbüro hohe Erwartungen gesetzt. Als wesentliche Vorteile wurden genannt: – Die Anordnung der Arbeitsplätze kann frei nach dem Arbeitsablauf geschehen. – Der Informationsaustausch, die Kommunikation, wird verbessert. – Die Distanz zwischen Chef und Mitarbeiter ist geringer. – Der Überblick über die Abläufe und die Gesamtzusammenhänge erschließt sich für die Mitarbeiter. – Die Büroumwelt ist freundlicher. Die Bürolandschaft wirkt offener und weniger beengend. Inzwischen werden aber auch erhebliche Nachteile erkannt: – Die Störungen sind größer als im Kleinraumbüro. – Die Mitarbeiter fühlen sich ständig überwacht und beobachtet. Die Privatsphäre wird zu wenig gewahrt. – Es kommt zu Überinformation und Überkommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern und zwischen den Arbeitsgruppen. – Die Vertraulichkeit ist eingeschränkt; Meinungsverschiedenheiten und Streit bekommt jeder mit. – Vielfach ist der Krankenstand höher. – Der vollklimatisierte Arbeitsplatz ist 20–30 % teurer als im Kleinraumbüro. – Die Reinigungskosten liegen oft höher, weil die Verantwortlichkeit für die Sauberkeit am Arbeitsplatz gemindert ist. – Die größere Anonymität kann zu größerer Unordnung führen. – Das ursprüngliche Möblierungskonzept ist oft bereits nach wenigen Jahren völlig überholt. 20