AMOS SE Geschäftsbericht 2015
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AMOS SE Geschäftsbericht 2015
AMOS Allianz Managed Operations & Services SE AMOS SE Geschäftsbericht 2015 Auf einen Blick – 2015 Kaufmännische Kennzahlen 2015 2014 Umsatzerlöse in Mio. Euro 847,3 713,2 Investitionen in Mio. Euro 422,3 299,8 Aktive Mitarbeiter zum 31. Dezember 3 460 2 887 99,1 98,8 Umsatzerlöse mit Konzernunternehmen (in Prozent) 2015 2014 Rechnerkapazität in MIPS 58 059 58 059 Plattenspeicher in Terabyte 11 836 9 318 6 849 6 499 Kennzahlen IT Anzahl Server Anzahl physikalischer Workstations 62 278 61 688 Anzahl virtueller Workstations 33 382 27 500 Regelmäßige Anwender des Virtual Client (ca.) 17 511 13 500 Anzahl der Allianz Gesellschaften, die AMOS SAP-Systeme nutzen 113 124 Anwender, die AMOS SAP-Systeme mit breitem Funktionsumfang nutzen 31 500 29 820 Anzahl der installierten Videosysteme 493 371 101 198 68 419 Kennzahlen Services 2015 2014 Ersparnisse für die Allianz Gruppe bei IT-Produkten und -Services, nicht-IT-bezogenen Produkten und Services sowie Dienstleistungen und Schäden in Mio. € 127,0 129,6 Anwender, die an das Allianz Global Network angeschlossen sind 2 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Inhalt 04 08 09 Bericht des Aufsichtsrats für 2015 Mitglieder des Aufsichtsrats Mitglieder des Vorstands A _ Lagebericht 13 Aufträge und Mission 13 Aufstellung und Arbeitsweise 17 Arbeitsschwerpunkte 2015 24 Geschäftsverlauf 30Ausblick 33 Chancen- und Risikobericht 35 Nachtragsbericht B – Jahresabschluss 38 Bilanz zum 31. Dezember 2015 40 Gewinn- und Verlustrechnung 41 Anhang 55 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 3 Bericht des Aufsichtsrats für 2015 Der Aufsichtsrat hat seine satzungsmäßigen und gesetzlich vorgeschrieben Pflichten und Aufgaben wahrgenommen. Er überwachte die Unternehmensführung und beriet den Vorstand in Bezug auf die Geschäftsführung. Der Vorstand informierte den Aufsichtsrat regelmäßig zeitnah und umfassend sowohl mündlich als auch schriftlich über den Geschäfts verlauf. Im Geschäftsjahr 2015 trat der Aufsichtsrat zu zwei Sitzungen zusammen und zwar im März und im Dezember. In diesen Sitzungen informierte der Vorstand über die wirtschaftliche Lage des Unternehmens, die geplanten und umgesetzten Maßnahmen zur Geschäftsentwicklung und die Risikosituation. Der Aufsichtsrat war an allen größeren Entscheidungen direkt beteiligt. Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat im September und November 2015 im Umlaufverfahren zwei Beschlüs se gefasst. Das Geschäftsjahr 2015 war dadurch gekennzeichnet, dass die Allianz Managed Operations & Services SE konzernweite Initiativen weiter vorangetrieben hat: −− Zum 1. Juli 2015 übernahm die Allianz Managed Operations & Services SE 100 Prozent der Anteile der rund 25 Mit arbeiter zählenden Allianz Telematics SpA in Italien, die Telematikdienste für alle Allianz-Unternehmen bereitstellt. Zum 13. Juli 2015 gründete die Allianz Managed Operations & Services SE in Sydney die Niederlassung AMOS Austra lien, um damit den Rollout der Allianz Global Network (AGN)-Services im Asien-Pazifik-Raum zu unterstützen sowie die anstehende Umsetzung der Rechenzentrumskonsolidierung (DCC) vorzubereiten. In Zusammenarbeit mit Allianz 4 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Compañia de Seguros y Reaseguros S.A. wurde am 23. Dezember 2015 in Barcelona die AMOS IberoLatAm Sociedad Limitada gegründet (Allianz Managed Operations & Services SE hält 49 Prozent der Gesellschaftsanteile). Ziel waren die Bereitstellung industrialisierter ePac-Services (zentrale Versicherungsplattform) in der Region IberoLatAm (neun Allianz Gesellschaften in vier Ländern) sowie die Stärkung der regionalen Entwicklungsfähigkeiten. In der Folge über nahm AMOS IberoLatAm Sociedad Limitada die Erbringung regionaler Services von Allianz Compañia de Seguros y Reaseguros S.A. in Barcelona, was einen Transfer von etwa 130 Mitarbeitern erforderlich machte. −− Hinsichtlich des DCC-Programms wurden bereits 2014 neue Rechenzentren in Frankfurt, Paris, Phoenix und Edison eröffnet, um die Vorgaben der Allianz Gruppe hinsichtlich Disaster Recovery, Verfügbarkeit und Sicherheit zu adres sieren. Mit Inbetriebnahme dieser Rechenzentren begannen im Juli 2015 die ersten Servermigrationen. Bis Ende 2015 waren mehr als 1.100 Server migriert. −− Das AGN-Programm setzte den Rollout bei den Unternehmen der Allianz Gruppe fort, Waves 1, 2 und 3 wurden Ende 2015 fertiggestellt. Für Wave 4, die letzte Phase dieses globalen Programms, liefen die Vorbereitungen. −− Seit 1. Januar 2015 ist die Allianz Managed Operations & Services SE für die gesamte IT-Bereitstellung für Allianz Global Assistance (AGA) weltweit verantwortlich. Der Schritt umfasste die Verlagerung von 246 Mitarbeitern zu AMOS, die nun mit etwa 360 AGA-Mitarbeitern in der neu eingerichteten IT-B2B2C-Community zusammenarbeiten. −− oneWeb ist die strategische Plattform für digitale Interaktionen der Allianz Gruppe. Zum Jahresende 2015 bestand oneWeb aus 86 Live-Portalen, die von mehr als 20 Allianz-Einheiten genutzt werden. −− oneMobile ist nun als strategisches Framework der Allianz für die App-Entwicklung positioniert, was Allianz Unter nehmen die Möglichkeit bietet, ihre eigenen Apps innerhalb eines festgelegten Rahmens zu entwickeln. −− Allianz Business System (ABS) in Frankreich wurde 2015 auf Linux migriert und zudem, um zusätzliche Produkte und weitere Funktionen wie die Schadenbearbeitung bei Berufsrisiken und Multi-Coverage erweitert. Als Ergebnis entspricht die Anzahl der Schäden in der ABS-Produktion den Erwartungen (ungefähr 40 000 Schäden in Bearbeitung). Weiterhin sind nun auch alle anderen angestrebten Konzernlösungen bei Allianz Frankreich – GloBi, oneWeb und Thunderhead – installiert. −− Allianz Benelux führte erfolgreich die neue regionale ABS-basierte Versicherungsplattform ein. Ein erster Rollout bei niederländischen Versicherungsmaklern hat den Vertrieb des neuen Privat-KFZ-Produkts von Allianz Benelux zum Ziel. Ziel ist es, eine regionale Plattform auf Grundlage von ABS für die drei Länder aufzubauen, die an das Privat kundengeschäft im Bereich Sach- und Unfallversicherungen sowie Versicherungen für Gewerbe, klein- und mittel ständische Unternehmen, verwandte Unternehmen und Direktmärkte gerichtet sind. Die vorgesehenen Rollouts sind bis Ende 2018 geplant. Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 5 −− AMOS Global Sourcing & Procurement (GSP) setzte den Allianz Group Standard for Procurement (AGSP) um. Das Hauptziel von AMOS GSP in dieser Hinsicht ist die weitere Stärkung der Kaufkraft der Allianz sowie die Nutzung von Konzernsynergien, um nachhaltige Einsparungen zu erzielen und die am besten geeigneten Zulieferer weltweit als Partner zu gewinnen. Darüber hinaus erreichte AMOS GSP gemeinsam mit den entsprechenden Geschäftspartnern und Allianz Einheiten im Jahr 2015 Einsparungen bei den Jahreskosten in Höhe von nahezu 130 Millionen Euro. −− Business Processing Services (Finanzen, HR, versicherungsmathematische und Unternehmensverwaltung) lagen dank der Bereitstellung von FASS (Finance and Accounting Shared Services) und Expertise Business Services im erfassenden wie auch ausgelagerten Bereich weiterhin auf Expansionskurs (dadurch wurden bis Ende 2015 rund 400 Mitarbeiter in Indien, Rumänien und Polen erreicht und somit mehr als 14 OEs bedient). −− Allianz Managed Operations & Services SE India umfasst nun ca. 900 Mitarbeiter. Mit über 200 ABS-Mitarbeitern etablierte sich das Team insbesondere im Bereich der Kernplattformen, sowohl in puncto Kompetenz als auch hin sichtlich seiner Fachkenntnisse. Allianz Managed Operations & Services SE India konnte mit dem ABS-Vorzeigeprojekt für Allianz Griechenland für das KFZ-Geschäft erfolgreich live gehen. 2015 wurde auch der 24x7-Support im Bereich Netzbetrieb (Network Operations) und IT-Sicherheit eingerichtet. Zusammen mit ACIS Ltd. sind ein kombinierter Personalstand von rund 3.000 Mitarbeitern und zusätzliche Kapazitäten hinsichtlich des Versicherungsbetriebs und der Finanzunternehmensdienste verfügbar. −− Die Allianz Managed Operations & Services SE setzte das interne Transformationsprogramm AMOS 20/15 fort, um bevorstehende geschäftliche Herausforderungen anzugehen (Projekte erfolgreich umzusetzen, einen stabilen Betrieb zu gewährleisten und die Kosten im Griff zu haben). Zur Beschleunigung der Transformation wurde ein Verhaltens modell eingeführt. Dieses bildete auch den Schwerpunkt der Learning Week, in deren Rahmen über 2.500 Mitarbeiter aus 32 Standorten in 19 AMOS-Ländern über lokale, globale, Online- oder Vor-Ort-Formate miteinander verbunden waren. Insgesamt trugen die fortlaufenden Aktivitäten innerhalb des Programms zu einem guten Ergebnis in der diesjährigen Mitarbeiterumfrage bei. Bei einer Teilnahmequote von 89 Prozent weisen sämtliche Bereiche der Umfrage im Vergleich zu den Vorjahresergebnissen eine Verbesserung auf. Sowohl der Employee Engagement Index (EEI) mit 72 Prozent (+ 8 Prozent) als auch der Performance Enablement Index (PEI) mit 74 Prozent (+ 4 Prozent) für die Allianz Managed Operations & Services SE zeigten positive Ergebnisse. 6 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Herr Andree Moschner ist mit Wirkung zum 30. September 2015 von seinem Posten im Aufsichtsrat der Allianz Managed Operations & Services SE zurückgetreten. Bei der außerordentlichen Hauptversammlung der Allianz Managed Operations & Services SE, die am 25. November 2015 abgehalten wurde, wurde Frau Sabia Schwarzer, Head of Group Communications and Corporate Responsibility der Allianz SE, mit sofortiger Wirkung zu seiner Nachfolgerin benannt. Frau Sylvie Ouziel trat mit Wirkung zum Ablauf des 31. Dezember 2015 von ihrem Amt als Vorstandsvorsitzende und als Vorstandsmitglied zurück. Der Aufsichtsrat nahm ihren Rücktritt an. Der Aufsichtsrat ernannte Frau Dr. Barbara Karuth-Zelle ab 1. Januar 2016 für die Dauer ihres laufenden Mandates, d.h. bis zum 31. Dezember 2019 zur Vorsitzenden des Vorstands. Die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (München) hat den Jahresabschluss und den Lagebericht von Allianz Managed Operations & Services SE geprüft und den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk für das Geschäftsjahr 2015 erteilt. Der Jahresabschluss und der Lagebericht wurden zusammen mit dem von KPMG erstellten Prüfungsbericht allen Mitglie dern des Aufsichtsrates zur Verfügung gestellt und während der Aufsichtsratssitzung am 9. März 2016 in Anwesenheit der unabhängigen Wirtschaftsprüfer im Einzelnen besprochen. Die Prüfung dieser vom Vorstand und den unabhängigen Wirtschaftsprüfern vorgelegten Dokumente hat keine Einwände ergeben, und der Aufsichtsrat stimmt den Ergebnissen der von KPMG durchgeführten unabhängigen Überprüfung zu. Der Aufsichtsrat hat darüber hinaus den von der Geschäfts leitung erstellten Jahresabschluss gebilligt. Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren Einsatz im vergangenen Jahr seinen Dank und seine Anerkennung aus. Der Aufsichtsrat dankt insbesondere Frau Sylvie Ouziel und Herrn Andree Moschner für ihren wertvollen Beitrag. München, den 9. März 2016 Im Namen des Aufsichtsrats: Dr. Christof Mascher Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 7 Mitglieder des Aufsichtsrats Dr. Christof Mascher Nina Klingspor Mitglied des Vorstands, Chief Operating Officer, Mitglied des Vorstands, Chief Financial Officer, Allianz SE Allianz Global Corporate & Specialty SE Vorsitzender des Aufsichtsrats (seit 5. Februar 2016) Manfred Büttner Jürgen Lawrenz Angestellter, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, Angestellter, erster stellvertretender Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats, Allianz Managed Operations & Services SE Allianz Managed Operations & Services SE Arbeitnehmervertreter Arbeitnehmervertreter Claire-Marie Coste-Lepoutre Sabia Schwarzer Mitglied des Vorstands, Chief Financial Officer, Head of Group Communications and Corporate Responsibility, Allianz Benelux S. A. Allianz SE (seit 5. Februar 2016) Stellvertretende Vorsitzende (seit 25. November 2015) Ausgeschiedene Mitglieder des Aufsichtsrats Patrick Grosjean Mitglied des Vorstands, Chief Operating Officer, Allianz France S.A. (bis 31. Januar 2016) Jesus Marin Mitglied des Vorstands, Chief Operating Officer, Allianz S.p. A. Italien (bis 31. Januar 2016) Andree Moschner Mitglied des Vorstands, Chief Operating Officer, Allianz Deutschland AG Stellvertretender Vorsitzender (bis 30. September 2015) 8 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Mitglieder des Vorstands Von links nach rechts: Dr. Barbara Karuth-Zelle Vorsitzende des Vorstands (seit 1. Januar 2016) Mitglied des Vorstands verantwortlich für Business Transformation und Operations Stefan Britz Mitglied des Vorstands, Chief Financial Officer, Das motivierte und leistungsorientierte Handeln unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bildet das Fundament für den Erfolg und die zukünftige Entwicklung der AMOS. Zuständiges Vorstandsmitglied für den Bereich „Arbeit und Soziales“ Philip Varghese Mitglied des Vorstands verantwortlich für Indien und Organizational Management Dr. Ralf Schneider Mitglied des Vorstands verantwortlich für IT Wir, der Vorstand der AMOS, danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr herzlich für ihren persönlichen Einsatz und ihre hohe Leistungsbereitschaft im gesamten Jahr 2015. Wir danken auch den Vertretern des Betriebsrats für die Dialogbereitschaft und die von gegenseitigem Respekt geprägte Zusammenarbeit. Ausgeschiedene Mitglieder des Vorstands Sylvie Ouziel Vorsitzende des Vorstands, Mitglied des Vorstands verantwortlich für Operations (bis 31. Dezember 2015) Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 9 10 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE LAGEBERICHT A Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Seiten 13 - 35 11 12 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Allianz Group Interim Report • Confidential draft • For internal use only • 8. März 2016, 8:53 vorm. A Lagebericht 13 Aufträge und Mission 13 Aufstellung und Arbeitsweise 17Arbeitsschwerpunkte 2015 24Geschäftsverlauf 30Ausblick 33 Chancen- und Risikobericht 35Nachtragsbericht 1. Aufträge und Mission 2. Aufstellung und Arbeitsweise Allianz Managed Operations & Services SE (AMOS) hat die Transfor mation der Allianz in eine digitale Gruppe zum Ziel. Die Mission der AMOS ist die Bereitstellung von Konzernlösungen – gemein sam mit und zum Vorteil für die Allianz Gesellschaften. Ziel der AMOS ist es, für eine strategische Differenzierung, nachhal tige Konkurrenzfähigkeit und Stabilität der Allianz Gesellschaften sowie der Allianz Gruppe als Ganzes zu sorgen. AMOS hat sein Port folio und Bereitstellungsmodell an diesem Ziel ausgerichtet. Durch die Einführung der Plattformarchitektur (Infrastruktur und Anwendungen) in der Allianz und durch das Heben von Synergien für die Gruppe – einschließlich Beschaffung, Immobilien, Abwick lungsservices, und interner Beratung – schafft AMOS für die Allianz einen beträchtlichen Mehrwert. 2.1 Services und Präsenz Die Infrastruktur und Benutzeranwendungen, die AMOS aufbaut und ausführt, gewährleisten ein sicheres und effizientes Rückgrat für die Digitalisierung der Allianz. Sie schützt die Daten der Allianz gegen Bedrohungen und unterstützt gleichzeitig die nahtlose Bereitstellung von Produkten und modernen Services für die Kun den. Auf dieser Basis entwickelt AMOS gemeinsam mit den Allianz Gesellschaften die Angebote der nächsten Generation, u. a. Tele matik, neue Direct Business-Modelle, B2B2C-Services, Risikoprä vention und Assistance-Services. Parallel zu dieser Digitalisie rungsaufgabe bieten AMOS-Business Services langfristige Kosteneinsparungen und Qualitätsvorteile – durch den zentralen Einkauf, skalierte Prozesse und Ressourcenpools. Fazit: AMOS schafft Mehrwert auf Grundlage von sechs wichtigen Faktoren. 1. Förderung der Harmonisierung und Vereinfachung von Geschäftsprozessen durch Best Practices. 2. Entwicklung von Innovationen und Gewährleistung rascher Umsetzung und Bereitstellung. 3. Ausnutzung weltweiter Beschaffungsmöglichkeiten, Kompe tenzen und kostengünstiger Standorte sowie OutsourcingOptionen; Einbindung externer Serviceanbieter. 4. Wirksame Nutzung der Kaufkraft der Allianz Gruppe. 5. Kapitalisierung von Erfahrungen aus wiederholter Service erbringung und durch industrielle Methoden, beispielsweise über internationale Bereitstellungszentren. Auf diese Weise wird Vorhersehbarkeit, Zuverlässigkeit und Qualität sicher gestellt. 6. Nutzung von bewährtem Fachwissen in Bezug auf Veränderun gen und Unternehmenstransformation. Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Die Services von AMOS sind auf die strategischen Anforderungen der Gruppe und die betrieblichen Bedürfnisse der Allianz Gesell schaften abgestimmt. AMOS unterstützt die Allianz Gesellschaften bei Projekten entlang ihrer Wertschöpfungskette im Hinblick auf IT-Infrastruktur, Anwendungen und Business Services. IT-Infrastruktur - Rechenzentrumsservices - IT-Sicherheitsplattform (Global Identity & Access Management, Secure Mail) - Netzwerkplattform (Allianz Global Network, globales LAN/WAN, globales WLAN, Fernzugriff) - Private Cloud-Plattform (Allianz Virtual Client, Global Mail, Datenverwaltungsservices) Anwendungen - Central Functions Plattformen (Finanzen, Risiko, Vermögen, HR, Compliance) - Kernversicherungsplattformen (ABS, OPUS ePac) - Digitale Analyseplattformen (Global BI, Big Data BI) - Digitale Interaktionsplattformen (oneWeb, oneMobile) - ERP-Plattformen (e-Recruiting, HR-Management, Beschaffungsplattform) - Telematikplattformen Business Services - Allianz Consulting und Unterstützung großer Transformationsprogramme - Corporate Real Estate and Services - Business Processing Services - Global Sourcing and Procurement - Telematik-Produkte und Dienstleistungen AMOS optimiert sein globales Bereitstellungsmodell kontinuier lich. AMOS erweiterte das internationale Bereitstellungsnetzwerk durch die Übernahme von 100 % der Anteile an Allianz Telematics S. p. A. in Italien, um allen Allianz Gesellschaften Telematikservices zur Verfügung stellen zu können. In Barcelona wurde gemeinsam mit der Allianz Compañia de Seguros y Reaseguros S.A. die Gesell schaft AMOS IberoLatAm S.L. gegründet, AMOS hält 49 % der Antei le an dieser Gesellschaft. Ziel ist die Bereitstellung industrialisier ter ePac-Services (Kernversicherungsplattform) in der Region IberoLatAm (Lateinamerika, Spanien und Portugal), in der es neun Allianz Gesellschaften in vier Ländern gibt, außerdem soll die Anwendung in dieser Region weiter entwickelt werden. AMOS IberoLatAm S.L. wird die Services ab 2016 durch 130 Mitarbeiter erbringen, die von der Allianz Compañia de Seguros y Reaseguros S.A. übernommen worden sind. 13 In Sydney wurde die Niederlassung AMOS Australien gegründet, um die Einführung der Allianz Global Network (AGN)-Services im Asien-Pazifik-Raum zu unterstützen sowie die anstehende Umset zung der Rechenzentrumskonsolidierung (DCC) vorzubereiten. Des Weiteren wurden die Vorbereitungen für die Gründung der Niederlassung AMOS CEE (Mittel- und Osteuropa) in Bratislava fortgesetzt. Diese soll als internationales Bereitstellungszentrum mit Schwerpunkt auf der CEE-Region dienen, die 16 Allianz Gesell schaften in acht Ländern umfasst und im ersten Quartal 2016 den Betrieb aufnimmt. Darüber hinaus wurden AMOS of America Inc. (AMOSA) in den USA und AMOS Italien in das AMOS-Bereitstellungsmodell integriert, um eine enge strategische Abstimmung zu ermöglichen. Umsatzerlöse 2015 (AMOS ohne Tochtergesellschaften) Region Gesamt in Mio € Anteil in % 2015 2014 Anzahl der Kunden (AllianzGruppe) Anzahl der Kunden (AllianzGruppe) Summe in € Anteil in % Amerika 31,4 3,7 % 33 8,5 1,2 % 35 Asien-Pazifik 22,2 2,6 % 51 11,1 1,6 % 49 EEMEA (Osteuropa/Mittlerer Osten/ Afrika) 17,3 2,0 % 56 13,2 1,9 % 58 Deutschland 533,6 63,0 % 48 492,7 69,1 % 51 Westeuropa (ohne Deutschland) 235,3 27,8 % 111 179,8 25,2 % 104 Summe innerhalb der Allianz-Gruppe 839,9 99,1 % 299 705,3 98,9 % 297 Zusätzliche Umsatzerlöse Für eine vollständige Übersicht über die AMOS Niederlassungen und Tochtergesellschaften siehe die Tabelle in Absatz 4.1 2.2 Unsere Kunden Die Kunden der AMOS sind Gesellschaften und Unternehmensein heiten der Allianz Gruppe, einschließlich Holding-Funktionen, sowie Kunden außerhalb der Allianz Gruppe, d. h. entweder direk te externe Kunden (im Hinblick auf einen begrenzten Teil des Geschäfts von AMOS) oder Kunden von AMOS Kunden (beispiels weise externe Partner im Bankvertrieb – oder im Bereich Global Automotive, die AMOS gemeinsam mit der entsprechenden Allianz Gesellschaft durch Produkte und Dienstleistungen unterstützt). 2015 haben 299 Allianz Gesellschaften Dienstleistungen von AMOS in Anspruch genommen. Wie in der Vergangenheit war der größte Kunde die Allianz Deutschland AG mit ihren Tochter gesellschaften, wie die Allianz Versicherungs-Aktiengesellschaft und die Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG (ABV) mit Umsatz erlösen von etwa 347 Mio € jährlich. Das Geschäft der AMOS wuchs in allen Regionen, wobei der Schwerpunkt außerhalb Deutschlands lag. Dies senkte den Anteil Deutschlands auf 62,9 % (2014: 69,1 %). 14 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Drittgeschäft Summe 7,4 0,9 % 7,9 1,1 % 847,3 100,0 % 713,2 100,0 % Nach der erfolgreichen Implementierung des Account-Manage ments im Jahr 2014 erreichte die Zusammenarbeit mit allen Allianz Gesellschaften 2015 ein neues Niveau. Dieses wurde durch strukturiertere, regelmäßigere Kundeninteraktionen, einen optimierten gemeinsamen Planungs- und Prognosepro zess, eine offene und ehrliche Zusammenarbeit sowie die Ver pflichtung zu vollständiger Transparenz erreicht. Außerdem wird Kunden-Feedback systematischer erfasst und fließt in AMOS Dienstleistungen, Produkte, Prozesse und standardisierte Rah menwerke ein, was Skalierungsvorteile sowie eine höhere Kundenzufriedenheit zur Folge hat. Feedback unserer Kunden Der Bereich Quality & Methods erstellt monatlich Service- und Projekt-Dashboards für die Geschäftsleitungen der Allianz Gesell schaften, um diese über den Bereitstellungsstatus wichtiger Shared Services und Projekte der AMOS zu informieren. Darüber hinaus führt Quality & Methods zweimal jährlich eine Umfrage zur Kundenzufriedenheit durch, die die gesamte Servicebereitstellung abdeckt. Die Umfrage richtet sich an eine Vielzahl von Kundenmit arbeitern – von Mitgliedern der Geschäftsleitung und der obersten Managementebene bis zu Ansprechpartnern für bestimmte Servi cebereiche und Projekte. Sie wird anhand der Net Promoter Score (NPS)-Methode durchgeführt. Damit wird die Wahrscheinlichkeit ermittelt, mit der Kunden ein Produkt oder eine Dienstleistung wei terempfehlen, was einen Indikator für Kundenzufriedenheit bildet. Der NPS-Mittelwert gibt auf einer Skala von 0 bis 10 die Zufrieden heit von Kundengruppen an. Ziel ist es, ein klares Bild der ange strebten und wahrgenommenen Leistung von AMOS zu erhalten sowie daraus konkrete Verbesserungsmaßnahmen und -initiati ven für die Qualität der Servicebereitstellung und Projektdurchfüh A Lagebericht 13 Aufträge und Mission 13 Aufstellung und Arbeitsweise 17Arbeitsschwerpunkte 2015 24Geschäftsverlauf 30Ausblick 33 Chancen- und Risikobericht 35Nachtragsbericht rung durch AMOS abzuleiten. 2015 startete AMOS eine wöchentli che „Voice of the Customer“-Umfrage zu wichtigen IT-Services und pilotierte eine vierteljährliche NPS-Umfrage unter Endnutzern, um die Kundenorientierung stärker zu fördern. 2015 lag die Rücklaufquote bei 75 %, was ein positives und ständig wachsendes Engagement der AMOS Kunden deutlich macht. Basie rend auf dem Feedback vom Oktober 2014 und April 2015 setzte AMOS 192 konkrete Verbesserungsmaßnahmen um. Bei der Umfra ge im Oktober 2015 wurde die Servicequalität mit 8,2 bewertet und übertraf damit das gesteckte Ziel von 8,0. Auch die Bewertung des Projektportfolios stieg leicht von 7,1 auf 7,3. Bis Ende 2015 wurden mehr als 50 weitere Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt. 2.3 Unsere Mitarbeiter Die Transformation in einen digitalen Konzern ist weiterhin ein Kernthema der Allianz Gruppe, und AMOS steht als treibende Kraft im Zentrum dieses Prozesses. In dem Maße, wie AMOS weltweit wächst und das Geschäft ausbaut – um überall Infrastrukturen, Anwendungen und Business Services bereitzustellen – steigt auch der Bedarf an Mitarbeitern mit entsprechenden Fachkenntnissen und Kompetenzen. Daher liegt der Schwerpunkt auf der Förderung fähiger Führungskräfte und Fachleute (strategische Personal planung und Talent-Management), Mitarbeiterengagement sowie Vielfalt. Da Gesundheit und eine sinnvolle Work-Life-Balan ce immer wichtiger werden, startete AMOS HR die Initiative „Be Well – Gesundheit und Work-Life-Balance bei AMOS“ für alle Standorte weltweit. Entwicklung der Mitarbeiterzahlen Ende Dezember 2015 belief sich die Zahl der Mitarbeiter der AMOS Gruppe, einschließlich der Tochtergesellschaften MetafinanzInformationssysteme GmbH, Allianz Managed Operations & Ser vices Netherlands B. V., Allianz Managed Operations & Services (Thailand) Co. Ltd. und AMOS European Services SAS auf insge samt 4 314. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl der AMOS betrug in 2015 3 007. Mitarbeiter nach Regionen Großbritannien 136 Singapur 50 Indien 879 Rumänien 159 Schweiz 10 Frankreich 88 Niederlande 20 Thailand 261 Belgien 10 Deutschland 2 675 Irland 26 Mitarbeiter in Deutschland nach Standorten München 2 375 Stuttgart 229 Frankfurt am Main 71 Strategische Personalplanung Die strategische Personalplanung unterstützt strategische Perso nalentscheidungen durch Prognosen zu wirtschaftlichen, demo grafischen und sozio-kulturellen Trends. 2015 wurden zum ersten Mal sämtliche AMOS Einheiten basierend auf dem JobrollenModell einbezogen. Neben dem Einstellungsbedarf und Rollen trends wurden auch qualitative Aspekte berücksichtigt. Talent-Management Um die Qualität und Leistung der AMOS Mitarbeiter sicherzu stellen, liegt der Schwerpunkt auf der Förderung und Entwicklung von Talenten und Karrieren durch Leistungs- und Potenzial beurteilungen. Es werden vielfältige Karrierechancen in drei ver schiedenen Laufbahnen angeboten und geeignete Entwicklungs maßnahmen empfohlen. Die strategische Herangehensweise ermöglicht eine solide Nachfolgeplanung für wichtige AMOS Posi tionen. AMOS Learning Week Mit 2 556 Anmeldungen weltweit war die AMOS Learning Week die bislang größte und vielseitigste AMOS Schulung. Die unterschied lichen Learning Sessions während der Woche kombinierten indi viduelles e-Learning mit lokalen und globalen Teamwork-Aktivitä ten sowie Veranstaltungen vor Ort. An 32 Standorten, die über globale Webex-Veranstaltungen miteinander verknüpft waren, nahmen Teilnehmer aus 19 Ländern teil. Der Inhalt der Learning Week befasste sich vorwiegend mit Internationalität, Digitalisie rung und der Schaffung einer „One AMOS“-Kultur. Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 15 Mitarbeitermotivation Mithilfe der Allianz Engagement Survey (AES) werden Mitarbeiter meinungen zu einer Vielzahl relevanter Themen erfasst, zum Bei spiel Faktoren, die als förderlich für eine High-Performance-Kultur innerhalb der AMOS ermittelt wurden. Der Employee Engagement Index (EEI) ist wichtig zur Bestimmung von Faktoren wie Mitarbei terzufriedenheit, Loyalität, Befürwortung und Stolz bezüglich der Arbeit für die AMOS. 2015 waren 3 650 Mitarbeiter zur Teilnahme eingeladen, von denen 89 % an der Befragung teilnahmen – eine Steigerung von 3 %punkten gegenüber 2014. Der Employee Enga gement Index (EEI) stieg auf 72 % und liegt damit um 8 % über dem Vorjahr (64 %). Der Performance Enablement Index (PEI), also der Indikator dafür, inwieweit die Erwartungen in den Bereichen Kun denservice, Produktqualität, Mitarbeitertraining und Mitwirkung erfüllt werden, verbesserte sich ebenfalls von 70 % im Jahr 2014 auf 74 % (im Betrachtungszeitraum) und entspricht damit dem Wert auf Ebene der Allianz Gruppe. Insgesamt steigerte die AMOS 2015 ihre AES-Ergebnisse in allen 16 in der Befragung angesprochenen Dimensionen gegenüber dem Vorjahr. Diversität Die weltweite AMOS Belegschaft hat ein Durchschnittsalter von 38,3 Jahren und 33,8 % der weltweiten Mitarbeiter sind Frauen. Um die Vielfalt dieser Mitarbeiter weiter zu fördern, wurde der Schwer punkt auf diverse Nachfolgepläne und unterschiedliche Entwick lungsmaßnahmen gelegt, wie Möglichkeiten zum Tausch von Arbeitsplätzen (Job-Swaps), Schulungen und Verbesserung der Work-Life-Balance. Infolge des Gleichstellunggesetzes in Deutschland, das sowohl für die Privatwirtschaft als auch für den öffentlichen Sektor gilt, hat AMOS die folgenden Ziele für den Anteil von Frauen in führenden Positionen etabliert. Der Termin für die Erreichung aller Ziele ist der 30. Juni 2017. −− Die angestrebte Quote für Frauen im Aufsichtsrat liegt bei 30 % (Stand zum 31. Dezember 2015: 17 %). −− Die angestrebte Quote für Frauen im Vorstand liegt bei 20 % (Stand zum 31. Dezember 2015: 40 %). −− Die angestrebte Quote für Frauen auf der höchsten Führungs ebene unter dem Vorstand liegt bei 20 % (Stand zum 31. Dezember 2015: 23 %). −− Die angestrebte Quote für Frauen unterhalb der höchsten Füh rungsebene liegt bei 20 % (Stand zum 31. Dezember 2015: 17 %). Seit Einführung des Gesetzes am 1. Oktober 2015 konnte die AMOS ihren Anteil von 15 % um 2 % verbessern. 16 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 2.4 Schutz natürlicher Ressourcen 2015 sorgte AMOS Global Sourcing & Procurement (GSP) in Zusam menarbeit mit verschiedenen unternehmensinternen Interessen gruppen für die Einführung eines Verhaltenskodex für Zulieferer (Vendor Code of Conduct). Gemäß diesem Kodex müssen Lieferan ten einen Arbeitsplatz ohne inhumane oder diskriminierende Behandlung bieten, an dem zudem die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), insbesondere jene zur Kinderarbeit, eingehalten werden. Sie müssen außerdem alle gel tenden Gesetze und Vorschriften, Branchenstandards, Verein barungen und Richtlinien zum Schutz der Umwelt und zur Nach haltigkeit einhalten. Die Einhaltung der Vorschriften des Verhaltenskodex für Zulieferer ist zwingendes Kriterium bei der Qualifikation als Lieferant für die Allianz und das Auswahl verfahren. A Lagebericht 13 Aufträge und Mission 13 Aufstellung und Arbeitsweise 17Arbeitsschwerpunkte 2015 24Geschäftsverlauf 30Ausblick 33 Chancen- und Risikobericht 35Nachtragsbericht 3. Arbeitsschwerpunkte 2015 3.1 AMOS 20/15 Im Jahr 2014 startete AMOS das interne Transformationsprogramm AMOS 20/15, um die unternehmensinternen Herausforderungen zu meistern. Ziel des Programms ist die Unterstützung der AMOS bei der erfolgreichen Umsetzung der Vision, die Allianz zu einem digi talen Konzern umzubauen. 2015 lag der Schwerpunkt in der Aus führung und auf den Ergebnissen, was umfassende Transformati onsprogramme, einen reibungslosen Betrieb, die Erfüllung der Finanzvorgaben und das Erreichen der „schwarzen Null“ als Renta bilitätsschwelle für das Serviceportfolio einschloss. In diesem Zusammenhang wurde im Januar 2015 im Rahmen des AMOS Management Offsite Events das Global 3D Ownership Stra tegic Framework gestartet. Das Framework beruht auf dem Kon zept „globaler, dreidimensionaler“ persönlicher Verantwortung und Teamverantwortung. Angesichts des globalen Wachstums ist es erforderlich, dass AMOS über Geschäftsbereiche und Länder hinweg als ein Team agiert. Um dies zu erreichen, wurden drei Hauptziele festgelegt: „Drive Change“, „Run Smoothly“ und „Master Costs“. Der Erfolg bestimmt darüber, wie AMOS intern operiert und mit seinen Mitarbeitern, Lieferanten und Allianz-Unternehmen interagiert. „Verantwortung übernehmen“: Bei dieser wichtigsten Verhaltensweise geht es darum, in allen Bereichen Verantwortung zu übernehmen, Probleme durch kreatives Denken und Initiative zu lösen und das AMOS Ziel klar im Auge zu behalten. Die Imple mentierung von Global 3D-Ownership bringt das Ziel der Umstruk turierung von Allianz in einen digitalen Konzern in greifbare Nähe. Zusammen mit dem strategischen Rahmen wurden acht „Behavi ors“ in der AMOS eingeführt. Diese unterstützen die AMOS, ihre Ziele zu erreichen und zeigen gleichzeitig Wege für eine bestmög liche Zusammenarbeit auf. 2015 beschäftigte das Programm sich mit mehreren Themen rund um die Bereiche Mitarbeiter, Prozesse und Finanzen, darunter: −− Behebung des Fachkräftemangels bei der Belegschafts planung 2014 durch Schulungen und Neueinstellungen −− Nutzung der bestehenden Change Agent-Netzwerke und Aus bau des Konzepts rund um den Globus E −− inführung der acht Verhaltensweisen zur Unterstützung der AMOS Gesamtunternehmensziele −− Vereinfachung und Verbesserung der bestehenden AMOS Prozesse −− Entwicklung und Einführung einer effizienten Prozessland schaft −− Optimierung der Kostenstruktur −− Neuverhandlung wichtiger Verträge und einer effitienteren Steuerung externer Ausgaben Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 3.2 Infrastruktur AMOS entwickelte 2013 das Allianz IT Infrastructure Transformation Programm (AIT), ein übergreifendes Programm, das alle Projekte und Initiativen zur Transformation der IT-Infrastruktur innerhalb der Allianz Gruppe weltweit zusammenführt. Das AIT-Programm besteht aus vier IT-Infrastrukturprojekten: Allianz Global Network (AGN), Data Center Consolidation (DCC), Allianz Virtual Client (AVC) und Global Identity and Access Management (GIAM). Verbun den durch die Allianz Private Cloud schaffen diese Projekte das Rück grat der digitalen Infrastruktur und bilden das Fundament für die Transformation der Allianz in einen digitalen Konzern. AIT richtet die jeweiligen Projekte auf die Kunden aus und stellt dabei sicher, dass sie der Allianz Gruppe einen unternehmerischen Wert bieten. Allianz Global Network Die Allianz Gruppe richtet eine globale Infrastruktur zur Sicherung ihres digitalen Programms ein, das von AMOS bereitgestellt wird. An der Spitze der IT-Infrastrukturprojekte des Konzerns steht das Allianz Global Network (AGN), das als Fundament für eine robuste Private-Cloud-Strategie der Allianz dient. Ein modernes Datenund Stimmnetzwerk ist Grundvoraussetzung für den Zugriff auf und die Verarbeitung großer Volumen an Geschäftsdaten. AGN wandelt die fragmentierten lokalen Netzwerke in ein System aus Hochgeschwindigkeitsdatenleitungen und Voice-Highways zur Sprachübermittlung um, das die gemeinsamen Dienste unter stützt und Teil des digitalen Programms der Allianz ist. Zusammen mit einer Optimierung von Netzwerkperformance, Servicequalität und Kosten ermöglicht AGN konzernweite, standardisierte Netz werksicherheit in und zwischen allen Allianz Unternehmen. Zusätzlich zur Netzwerkebene gibt es weitere Dienste, die dem gesamten Konzern Mehrwert bieten, wie Voice over IP, Videokonfe renzschaltungen, Kollaborationsdienste und Chat. Die Einführung begann 2012. Um das Risiko zu minimieren und um eine Ausrich tung auf auslaufende Verträge, Unternehmenserfordernisse und das digitale Programm der Allianz sicherzustellen, erfolgt die Umstellung in Wellen. AGN verbindet mit Stand 31. Dezember 2015 18 Länder auf fünf Kontinenten miteinander und ist inzwischen der Standard für die meisten Allianz Gesellschaften. AMOS verbindet 101 198 Nutzer und 72 987 Nutzer von Sprachübermittlungsdiensten an 558 Alli anz Standorten. Insgesamt sind 217 240 LAN-Ports an das AGN angeschlossen. Die vierte Umstellungsphase läuft derzeit und der erste Standort in der Region Zentralasien und Osteuropa wurde bereits auf AGN umgestellt. 17 Data Center Consolidation Hauptziel des DCC-Programms ist die Umwandlung der derzeit heterogenen Rechenzentrenlandschaft der Allianz in eine global harmonisierte, private Cloud-Infrastruktur. Als Folge davon wer den weltweit mehr als 140 Allianz Rechenzentren an insgesamt fünf strategischen Standorten konsolidiert. Auf diese Weise baut DCC eine globale, kosteneffizientere IT-Infrastruktur auf, die höchste Ansprüche an Qualitäts- und Servicestandards erfüllt und bei größerer Robustheit im Fall von Natur- oder anderen Katastro phen ein höheres Sicherheitsniveau bietet. Am 20. Dezember 2013 schlossen die Allianz – bzw. AMOS in ihrem Namen – und IBM einen Vertrag über den operativen Support der Allianz Rechenzentren ab. Seit dem 1. April 2014 ist IBM weltweiter Anbieter des IT-Betriebs der Allianz und unterstützt somit den Wandel der globalen IT-Infrastruktur des Unternehmens. Ende 2015 wurde die Umstellung des Rechenzentrenbetriebs auf IBM, darunter die Bewertung der operativen Erfordernisse für die jewei ligen Länder und Allianz Einheiten, in Nordamerika und Europa (aufgrund eines schwebenden aufsichtsrechtlichen Genehmi gungsverfahrens mit Ausnahme der Schweiz) als bereit betrachtet. Außerdem wurde 2015 die Schaffung der technischen Vorausset zungen für die Konsolidierung der weltweiten Rechenzentren abgeschlossen. Erste Migrationen zu den neuen strategischen Rechenzentren in Europa (Frankfurt und Paris) und Nordamerika (Phoenix und Edison) wurden für AMOS und mehrere Allianz Ein heiten bereits durchgeführt. Allianz Virtual Client Allianz Virtual Client (AVC) versorgt die Allianz mit einer kostenef fizienten und agilen Virtual-Desktop-Umgebung, die es Mitarbei tern ermöglicht, jederzeit, überall und auf allen Geräten zu arbei ten. Dadurch werden Produktivität, Flexibilität und Sicherheit verbessert und gleichzeitig ein Beitrag zum Erhalt der Unterneh menskontinuität der Allianz weltweit geleistet. Während des Jah res 2015 wurde die AVC-Lösung auf zusätzliche Nutzer ausgeweitet und steht somit nun ca. 40 000 Allianz Mitarbeitern zur Verfügung. Erzielen ließ sich dies durch weitere Ausweitung auf Mitarbeiter in Gesellschaften, bei denen der AVC bereits eingeführt war, sowie durch Ausweitung der AVC-Lösung auf Gesellschaften außerhalb Deutschlands, darunter Allianz Global Assistance, Allianz AsiaPacific Singapore und Allianz Suisse. Außerdem konzentriert sich das AVC-Programm auf Leistungs- und Produktivitätssteigerun gen, wie die Verbesserung des Anmeldevorgangs bei Anwendun gen für Endnutzer. 18 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 2015 begann das AVC-Programm mit der Einrichtung der neuen AVC-Infrastruktur in allen strategischen Rechenzentren. Dabei werden Paris und Phoenix 2016 als erste aktiviert. Diese Maßnah me wird den Zugriff auf gemeinsam genutzte Dienste in der Allianz Private Cloud weiterhin erweitern und gleichzeitig die globale Sicherheit und den Schutz der Allianz Daten, -Algorithmen und -Anwendungen erheblich verbessern. Informationssicherheitsplattform Global Identity & Access Management (GIAM) ist eine der wichtigs ten strategischen AMOS Initiativen zur Einführung eines welt weiten Identitätsspeichers und Hilfsmittelsuite für das Identifi kations- und Zugriffsmanagement. Das Projekt hat bis Dezember 2015 bereits über 175 000 Personen bei Allianz erfolgreich integ riert. Wie geplant wurden in 2015 Verbesserungen der Plattform imple mentiert. Zusätzliche gemeinsam genutzte Dienste und Anwen dungen stehen jetzt zur Verfügung. Der Projektumfang wurde erweitert und zusätzliche global geteilte Applikationen wurden in GIAM integriert. Die Enterprise Single Sign On Lösung für einen einfachen Anmeldevorgang für GIAM-Nutzer ist für die Einführung im Jahr 2016 bereit. Das Projekt Global Privileged Access Management (GPAM) bildete den Abschluss und richtete das Konzept auf das endgültige Pro duktionsumfeld für Europa aus, einschließlich einer Datenwieder herstellungskapazität außerhalb der Region. Die Implementierung hat bereits begonnen. Außerdem wurde ein Auditkonzept für die sen Dienst sowie Governance-Richtlinien erstellt. Inbound- und Outbound-Schnittstellen wurden geklärt. Die Koordination mit mehreren Betriebsräten in Europa sowie die Einrichtung und all gemeine Integration des GPAM-Konzepts in Nordamerika laufen. Das GPAM-Pilotprojekt (die Digital Olympics-Streckenkarte) in Österreich wurde Ende 2015 eingeführt. Der Advance Malware Detection (AMD) Dienst der AMOS ist eine Maßnahme zur Aufdeckung von und Reaktion auf fortschrittliche re Malware-Angriffe und auf Eindringversuche mittels Netzwerk überwachung und Ereignisanalysen. Dieser Best-Practice-Ansatz bietet Allianz Gesellschaften hochwertigen Schutz vor bekannten und unbekannten Cyberattacken selbst ausgefeilter Natur. 2015 lag der Schwerpunkt auf der weiteren globalen Umsetzung. Ende 2015 waren 92 000 Nutzer durch die AMD-Lösung geschützt. Kon kreter Schwerpunkt war 2015 die Vorbereitung auf die Erweiterung des Dienstes auf alle Global Lines der Allianz im Jahr 2016. A Lagebericht 13 Aufträge und Mission 13 Aufstellung und Arbeitsweise 17Arbeitsschwerpunkte 2015 24Geschäftsverlauf 30Ausblick 33 Chancen- und Risikobericht 35Nachtragsbericht Allianz Private Cloud Die Allianz Private Cloud besteht aus den konsolidierten Rechen zentren, die über AGN miteinander verbunden werden sollen und auf die über den AVC sicher zugegriffen werden kann. Mit diesen modernsten IT-Infrastrukturdiensten gewährleistet AMOS, dass sich Rechenleistung, Daten, Anwendungen und Algorithmen an einem hochgradig sicheren Ort befinden. Die Allianz Gemeinschaft kann hierauf über einen verschlüsselten Datenstream über den AVC zugreifen. Mit der Allianz Private Cloud schützt AMOS die Alli anz Community, einschließlich der Endkunden und der Geschäfts partner, und ermöglicht die digitale Transformation des Konzerns. 3.3 Applikationen Strategische Anwendungsplattformen werden von der AMOS har monisiert innerhalb der Allianz Gruppe implementiert. Somit wird sichergestellt, dass „economies of scope, scale and skill“ genutzt werden. Die Anwendungsarchitektur ist wie folgt organisiert: −− oneWeb (Inter- und Intranet) und oneMobile (mobile Anwen dung) unterstützen Interaktion und Aktivitäten durch die Nut zung digitaler Kanäle. −− Integrierte Kernversicherungsplattformen (ABS, OPUS, ePac) helfen bei der effizienteren Gestaltung des Produktportfolios und unterstützen interdisziplinäre Produktverkäufe über mehrere Kanäle. −− Central Functions Plattformen für Finanzen, Risiken, Vermö gen, Personalwesen und Compliance gewährleisten Transpa renz und Effizienz gemäß aufsichtsrechtlicher Anforderun gen. −− Globale Analytikplattformen liefern Business Intelligence (BI) und Analytiklösungen zur Auswertung von Bestandsdaten und unterstützen den Entscheidungsprozess und digitale Geschäftsmodelle. oneWeb und oneMobile oneWeb ist die strategische Plattform für digitale Interaktionen der Allianz Gruppe. Sie wurde 2011 geschaffen und zusammen mit Allianz Gesellschaften für eine verstärkte digitale Interaktion mit Kunden über alle Standard-Endnutzergeräte und -kanäle entwi ckelt. Ende 2015 umfasste oneWeb 86 Live-Portale, die von über 20 Allianz Unternehmen genutzt wurden, darunter Allianz SE, Allianz Deutschland, Allianz Global Assistance Belgien und Malaysia mit ihrem B2C-Portal, Allianz Re und Allianz Taiwan mit ihren Unter nehmenswebseiten, die öffentlichen Websites der Allianz Invest ment Bank AG und das neue Intranet „Allianz Connect“ der Allianz Gruppe. Geschäftsbericht 2015 AMOS SE oneMobile ist jetzt als strategisches Framework der Allianz für die App-Entwicklung positioniert, was Allianz Unternehmen die Möglichkeit bietet, Apps innerhalb eines festgelegten Rahmens zu entwickeln. Hierzu gehört zum Beispiel die Einbettung anderer digitaler Technologien wie Analytik, Sensortechnologie und Sicher heit in das Framework. Über das oneMobile-Framework wurden bereits mehrere Allianz Apps wie die MasterApp in der Schweiz und die Allianz Bonus Drive App in Italien live geschaltet. Integrierte Kernversicherungsplattformen Die Kernversicherungsplattform Allianz Business System (ABS) wurde in Deutschland mit neuen Funktionen, Produkten und Tari fen erweitert und in zwei Haupt- sowie 14 weiteren Releases. Zusammen mit zwei größeren Migrationen für KFZ- (1 Million) und private Haushaltsversicherungen (2,2 Mio) enthielt ABS in 2015 über 14,6 Mio Verträge und mehr als 9,6 Mio Versicherungsansprü che. ABS in Frankreich wurde 2015 auf Linux migriert und um zusätzli che Produkte und weitere Funktionen wie die Schadenbearbeitung bei Berufsrisiken und Multi-Coverage erweitert. Als Ergebnis ent spricht die Anzahl der Schäden in der Produktion den Erwartungen. Release 4.5 Haushalte wurde im September 2015 für Claims und Underwriting gestartet und alle anderen gezielten Konzernlösun gen für Allianz Frankreich wurden eingesetzt. ABS wurde für das KFZ-Geschäft von Allianz Griechenland implementiert und ist seit Oktober in Betrieb. Allianz Benelux startete ihre neue regionale Versicherungsplattform auf ABS-Basis, die vorgesehenen Rollouts sind bis Ende 2018 geplant. ABSi, die strategische Kernversicherungsplattform für Kooperatio nen im KFZ-Bereich, konzentriert sich auf die Bereitstellung einer technischen und funktionellen Standardisierung. AMOS stellte ABSi im Sommer zur Vorbereitung auf zukünftiges Wachstum auf das neue Linux Betriebssystem um. Funktionale Verbesserungen in den Bereichen Sales & Operations unterstützten die Beziehun gen mit den Automobilherstellern. Im Bereich des Vertriebsportals wurde der Rollout mit Ford und Opel, der 2014 gestartet wurde, um zusätzliche funktionale Möglichkeiten erweitert. Diese ermögli chen den Fahrzeughändlern, ihren Kunden einen voll umfängli chen Service anbieten zu können. Im Bereich Operations wurden Prozessverbesserungen und Automatisierungen in Übereinstim mung mit dem Geschäftsmodell im Bereich KFZ freigegeben. 19 Central Functions Plattformen 2015 übernahm die AMOS die Entwicklung und Pflege der Platt form RAI+ von einem externen Dienstleistungsanbieter. RAI+ berechnet das Risikokapital für das interne Modell und das Stan dardmodell der Allianz Gruppe und aller relevanten Allianz Gesell schaften und ermöglicht Compliance mit Solvency II. Dieses inter ne Management der Hauptkomponenten der Entwicklungsarbeit für AMOS India ermöglicht Kostensenkungen und Qualitätsverbes serungen. AMOS hat außerdem einen neuen Solvency II-Service für Quantitative Reporting Templates (QRT) eingerichtet. Dieser bietet 19 europäischen Ländern mit etwa 67 Einrichtungen die Möglich keit, erforderliche Versicherungskennzahlen für alle lokalen Auf sichtsbehörden bereitzustellen. AMOS entwickelte und testete durch Implementierung einer neuen Runtime-Umgebung für Life & Health (L/H) versicherungsstatisti sche Modelle (RiskAgility) in Zusammenarbeit mit Group Actuari al, Allianz Benelux und dem Actuarial Service Center in Bukarest eine neue globale Plattform und einen Service für L/H Versiche rungsstatistiker. Die neue Runtime-Umgebung bietet Hochleis tungsrechenkapazitäten, vollständige Prüfbarkeit und Planungs möglichkeiten. AMOS implementierte darüber hinaus zusammen mit Group Com pliance und Allianz Global Corporate & Specialty Group erfolgreich die Global Sanction Screening Solution (GSSS) als Pilotprojekt. Auf Grundlage des Pilotprojekts sind weitere Rollouts für alle relevan ten Allianz OEs geplant. Und durch Implementierung der GRP (Glo bal Reporting Platform) bei Allianz Benelux und in Großbritannien und GRP/IMA bei Allianz Griechenland, hat die AMOS einen weite ren Schritt auf dem Weg zu einer gemeinsamen konzernweiten Strategie für Finanzberichterstattung und Anlagebuchführung genommen. Global Analytics Platforms Die Global Analytics Platforms (GAP) bilden, zusammen mit der entsprechenden Einheit für Unternehmenswandel ‚Digital Ana lytics‘, dem Global BI (GloBI) Projekt und dem Global Data Ana lytics (GDA) Team von Allianz SE eine konzernweite Big Data und Business Intelligence (BI) Umgebung. Die SAS Classic Platform (herkömmliche BI auf einer geteilten In-Memory-Plattform) ging in Produktion. Die SAS Visual Analytics Platform (Self-Service-Ana lytik auf geteiltem In-Memory) wurde entwickelt und erste Pilotim plementierungen wurden abgeschlossen. AMOS ist nun in vollem Umfang für den Betrieb dieser Plattformen (Infrastruktur und Dienste) verantwortlich. Ende 2015 wurde von Allianz SE mit Unterstützung von GAP ein erster, globaler Mehr-MandantenHadoop-Cluster aufgebaut, der es Nutzern ermöglicht, an einer Vielzahl von Nutzungsfällen zu arbeiten und dabei Möglichkeiten einer Versicherungsgesellschaft im Bereich Big Data-Technologie 20 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE zu nutzen. Die erste produktive Anwendung, die auf diesem Cluster gehostet wird, ist Global Telematics. 2015 wurde für Allianz Frankreich und Allianz Benelux das GloBI Datawarehouse Produkt, nach erfolgreichen ABS-Implementierun gen zur Erneuerung der jeweiligen Business Intelligence IT-Struk turen im Zusammenhang mit der neuen Konzernlösung, erfolg reich eingeführt. Weiterhin wurde das GloBI Datawarehouse bei Allianz Global Assistance gestartet und von GAP betrieben. 3.4 IT B2B2C AMOS führt seit 1. Januar 2015 die gesamte IT-Bereitstellung für Allianz Global Assistance (AGA) weltweit durch. Dieser Schritt umfasste die Verlegung von 246 Mitarbeitern zu AMOS Gesellschaf ten. Diese arbeiten mit etwa 360 AGA Mitarbeitern in der neu ein gerichteten IT B2B2C-Gemeinschaft zusammen. AMOS hielt 2015 das Versprechen, verbesserte IT-Dienste zur Unterstützung des weiteren zweistelligen Wachstums von Allianz Worldwide Partners (AWP) bereitzustellen. Neben der Bereitstel lung von IT-Services unterstützte IT B2B2C den Rollout mehrerer Plattformen der Allianz Gruppe, wie ABS und AIT, einschließlich DCC, AGN, AVC, GIAM und Contact Center International (CCI). Das DCC-Projekt wurde in Frankreich abgeschlossen, darunter auch in der AGA Zentrale, während Aktivitäten in Großbritannien, Italien, Griechenland, Deutschland und den USA begonnen haben. Für 2016 wird ein Rollout in weiteren zwölf Ländern geplant, wäh rend Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien abge schlossen werden. Das AGN-Projekt ist in 13 Ländern zu 100 % abgeschlossen, darunter Frankreich, Deutschland, Großbritannien und den USA als die größten AGA Business Units (BUs). Das AVCProjekt wurde 2015 in Frankreich gestartet, darunter auch in der AGA Zentrale. Das Projekt soll 2016 in Deutschland, Italien und Großbritannien abgeschlossen werden. Der GIAM-Rollout wurde 2015 in 16 Ländern abgeschlossen, darunter größere AGA Ein heiten in Europa und den USA. Schwerpunkt 2016 werden die Asien-Pazifik-Region und Brasilien sein. Das CCI-Projekt wurde in Deutschland, Großbritannien und Italien abgeschlossen sowie für Allianz Worldwide Care (AWC) und das Global Competence Center in Rumänien. Für 2016 ist die Fertigstel lung in sieben weiteren Ländern geplant. A Lagebericht 13 Aufträge und Mission 13 Aufstellung und Arbeitsweise 17Arbeitsschwerpunkte 2015 24Geschäftsverlauf 30Ausblick 33 Chancen- und Risikobericht 35Nachtragsbericht Die Zusammenführung von etwa 610 Mitarbeitern, die in 28 Geschäftseinheiten tätig sind, und die Schaffung einer wirklich globalen IT B2B2C-Gemeinschaft waren die herausragendsten Leistungen des Jahres 2015. 3.5 Business Services 2015 trugen Business Services zu weiteren Gruppensynergien und Kosteneinsparungen bei, und zwar durch: −− Optimierung von Geschäftsabläufen, Transaktionsverfahren und Expertendienstleistungen im Finanz- und Personalwesen −− Optimierung der externen Ausgaben, die von Global Sourcing & Procurement und Corporate Real Estate & Services erzielt werden konnten −− Nutzung der internen Beratungseinheit Allianz Consulting (und Nutzung der damit verbundenen Erfahrungen) statt eine externe Beratungsfirma zu beauftragen. Business Processing Services Die Abteilung Business Processing Services (BPS) wurde im Januar 2015 zur Konsolidierung verschiedener Aktivitäten ins Leben geru fen. Das Ziel ist es, die betrieblichen Prozesse und Expertise Servi ces (in Finance und Accounting-, HR-, Acturial- und Unterneh mensverwaltungsfunktionen) zu optimieren. Kernangebot für die Allianz Gruppe sind Funktionen für gemeinsame Services durch die Nutzung zwei verschiedener Liefermodelle: Captive und exter ne Anbieter. Dies optimiert das „Preis-Leistungs-Verhältnis“ in einer Reihe von Unternehmensservicebereichen. Die Abteilung bietet alles aus einer Hand; sie versorgt die Stakeholder mit effizi enten Möglichkeiten für die Beschaffung und Verwaltung des ange botenen Liefermodells. Transactional Business Services Das Projekt Finance and Accounting Shared Service (FASS), das 2014 über ein Master Service Agreement mit einem externen Dienstleistungsanbieter initiiert wurde, hatte 2015 seinen Schwer punkt im Bereich Onboarding- und Übergangsaktivitäten für eine Reihe von Allianz Unternehmen. Dies ermöglichte die Stabilisie rung der Aktivitäten zusammen mit der Durchführung der damit verbundenen Service-Governance. Die Initiative wird bis zum Roll out in der weitreichenderen Allianz Gruppe fortgeführt. Die Initiative Accounts Payable Recovery Analysis (APRA), die zusammen mit einem externen Partner durchgeführt wird, befass te sich 2015 zusammen mit einer Reihe von Allianz Unternehmen mit der Analyse der Zahlungsvorgänge auf Kreditorenkonten und führte zur Verbesserung der zugrundeliegenden Prozesse. Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Expertise Business Services 2015 erweiterte Expertise Business Services das Portfolio an Dienst leistungen für seinen wachsenden Kundenstamm und nutzte dazu die AMOS Captive Expertise Centers in Rumänien und Indien. Der zeit werden folgende Leistungen angeboten: −− Versicherungsmathematische Unterstützung (im Bereich Lebensversicherung und Sachversicherung) −− HR-Services (Recruiting, Training, e-Learning und Veranstal tungsmanagement) −− Unternehmensverwaltungsservices (Zugangsmanagement, Bereitstellung persönlicher Assistenten, Büroservices für die Unternehmensverwaltung und das Projektmanagement) −− Visual Design Services (Unterstützung bei der Erstellung von Präsentationen und Grafiken) Dieses Angebot und die Nutzung der entsprechenden Bereitstel lungsoptionen über die Captive Centers ermöglichten 2015 beträchtliche Einsparungen bei den operativen Kosten in der Aus führungsphase. Außerdem wurden unterjährig weitere erfolgrei che Customer Day-Veranstaltungen organisiert, um den Aus tausch zwischen den Allianz Gesellschaften zu fördern und das Modell weiter zu verbreiten. Operational Procurement Services Operational Procurement Services (OPS) ist für die betriebliche Beschaffung zuständig und bündelt die Bestellprozesse der deut schen Allianz Gesellschaften sowie der AMOS für IT- und Nicht-ITBestellungen: −− 2015 wurden weitere Offshore-Bereitstellungsmodelloptionen genutzt, um die Bearbeitungskosten weiter zu senken und externe Anbieter an die Unterstützung der Auftragsabwick lung und von Sofortkaufaktivitäten heranzuführen. −− Ein weiterer Schwerpunkt 2015 war die Vereinfachung des Bestellprozesses. Dies reichte von schnellen Erfolgen wie der Implementierung digitaler Signaturen auf Bestellungen bis zu einer Initiative zum Thema Verbesserungsanforderungen an das zugrundeliegende System. −− Die internationale Expansion von AMOS und die Eröffnung von Niederlassungen in verschiedenen Regionen erforderte ebenfalls Unterstützung bei den entsprechenden betrieb lichen Beschaffungsaktivitäten. Die Einbindung der neuen Niederlassungen in die Gruppenplattform läuft derzeit. 21 Global Sourcing & Procurement AMOS Global Sourcing & Procurement (GSP) hat die Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das integrierte Beschaffungsnetzwerk der Allianz, das zu den Besten der Branche zählt, einen nachhaltigen Wert für die Gruppe schafft. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung war die unternehmensweite Implementierung des Allianz Group Standard für Procurement (AGSP) im Jahr 2015. Der AGSP ist ein für alle Beschaffungseinheiten weltweit geltender Standard, der Regeln und Prinzipien für Beschaffungsaktivitäten innerhalb der Allianz Gruppe festlegt. Das Hauptziel von AMOS GSP in dieser Hinsicht ist die weitere Stärkung der Kaufkraft der Allianz sowie die Nutzung von Gruppen synergien, um nachhaltige Einsparungen zu erzielen und die am besten geeigneten Zulieferer weltweit als Partner zu gewinnen. 2015 wurden Einsparungen von 127 Mio € mit den entsprechenden Allianz Gesellschaften und Geschäftspartnern erzielt. AMOS GSP hat das Beschaffungsnetzwerk der Allianz weiter entwickelt und ausgebaut. Es umfasst heute mehr als 30 wichtige Allianz Gesell schaften. Zusätzlich zum jährlichen Procurement Summit trafen sich spezielle, nach Kategorien zusammengestellte Beschaffungs gremien regelmäßig, um globale Initiativen zu entwickeln, und förderten so den Austausch von Best Practices in der gesamten Allianz Gruppe. In Hinblick auf zentrale Geschäftsfelder unterstützte GSP weiter hin den Bereich der Schadensabwicklung bei der Optimierung der Ersatzteilkosten sowie dem Aufbau eines globalen Anbieter-Panels. Die Beschaffungsteams im Kerngeschäft erreichten unter ande rem in den Kategorien Krankenhäuser und Telematik beträchtliche Einsparungen. IT Procurement unterstützte weiterhin die Rollouts des strategischen AIT Programms, und das AMOS-BenchmarkingProjekt. In diesem Zusammenhang wurden die großen Services unterstützt, indem Anbietervergleiche vorgenommen und die Benchmark-Kosten auf oder unter das Vergleichsniveau gesenkt wurden, was Einsparungen von mehr als 15 Mio € pro Jahr zur Fol ge hatte. Außerdem optimierte IT Procurement die jährlichen War tungskosten in der Ausführungsphase, was sich unmittelbar mit 10 Mio € positiv auf das Ergebnis auswirkte. Im Bereich Non-IT Procurement verlängerte die Allianz die globa len Rahmenvereinbarungen mit Finanzdienstleistern und legte ein bevorzugtes Lieferanten-Panel mit ausgewählten Partnern fest. Darüber hinaus richtete GSP eine globale Allianz Community für Facility Management- und Logistikthemen ein, um die Geschäfts anforderungen in diesem Bereich zu erfüllen. GSP unterstützt auch weiterhin mithilfe von globalen Vereinbarungen mit Agenturen für digitales Marketing sowie Anbietern digitaler Tools den Übergang zum digitalen Marketing. Procurement ist jetzt ein aktives Mitglied des Digital Delivery Hub – einer gemeinsamen Initiative von Group 22 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Market Management und dem AMOS Business Transformation oneWeb-Team zur Beschaffung digitaler Marketing-Tools von externen Anbietern. Corporate Real Estate & Services AMOS Corporate Real Estate & Services (CRES) hat seine Mission, das angestrebte länderbasierte Corporate Real Estate-Modell in Allianz Gesellschaften weltweit bereitzustellen, um der Allianz Gruppe höhere Einsparungen zu ermöglichen, weiter verfolgt. Im Jahr 2015 setzte CRES seine Arbeit mit Allianz Gesellschaften in Spanien und Portugal, in den USA, den Benelux-Ländern und in Polen fort, die zur Definition gemeinsamer Konvergenzszenarien sowie der Aufstellung von Implementierungsplänen führte. Neue National Real Estate Committees (NREC) wurden in Großbritanni en und Österreich gegründet, um gemeinsam auf Ziele im Bereich Unternehmensimmobilien hinzuarbeiten. Um die Ziele konzern weiter Einsparungen zu erreichen, arbeitete CRES mit Allianz Gesellschaften in Frankreich, Italien und der Schweiz an der Imple mentierung von Projekten und Strategie-Updates. Ende 2015 deck te CRES 45 % der weltweit in Konzerneigentum befindlichen beleg ten Flächen mit NREC ab. CRES unterstützte die Allianz Gruppe gleichzeitig, um die Unter nehmensimmobilienstrategie umzusetzen: −− Aktive Unterstützung bei der Bereitstellung des neuen gemein samen Hauptsitzes von Allianz Worldwide Partners, Allianz Global Asisstance, Mondial France und AMOS European Servi ces in Saint Ouen, Frankreich −− Unterstützung von AGA in Polen bei Mietvertragsverhandlun gen für die Niederlassung in Warschau −− Unterstützung bei der Auswahl eines strategischen Partners für die Umsetzung der Anlagenstrategie in Bordeaux (Frank reich) −− Projektmanagement für ein Immobilienprojekt in Rumänien zur Planung und Umsetzung der Erweiterung des gemeinsa men Standorts von Allianz Worldwide Partners, Euler Hermes Romania und AMOS in Bukarest −− Unterstützung von Allinaz Global Corporate & Speciality bei der Strategieumsetzung zur Untervermietung ungenutzter Flächen in San Francisco Ein Schwerpunkt von CRES ist die Unterstützung der von AMOS genutzten Flächen, um beträchtliche Kosteneinsparungen und Effi zienzsteigerungen zu erreichen. Das weltweite Wachstum von AMOS wurde durch die Entscheidung für Standorte in Trivandrum (Indien) und Bangkok gefördert. Durch das unterstützende Immobilienpro jektmanagement für neue Flächen in Pune (Indien), Bukarest, Peta luma (USA) sowie Paris (Frankreich) unterstützte CRES die Einrich tung neuer Büros und moderner Arbeitsplätze für AMOS. A Lagebericht 13 Aufträge und Mission 13 Aufstellung und Arbeitsweise 17Arbeitsschwerpunkte 2015 24Geschäftsverlauf 30Ausblick 33 Chancen- und Risikobericht 35Nachtragsbericht Basierend auf der „Smart Spend“-Initiative entwickelte und imple mentierte CRES Maßnahmen zur Senkung der Kosten für von AMOS genutzte Firmenimmobilien. Allianz Consulting Die interne Beratungseinheit der Allianz Gruppe, Allianz Consul ting, verzeichnete 2015 ein weiteres Jahr starken Wachstums. Sie konnte ihre Beratungsaktivitäten ausweiten und die Belegschafts zahl erhöhen. Schwerpunkt war 2015 erneut die Beratungstätigkeit und Unterstützungstätigkeit für Transformationsprojekte, die weltweit angeboten und durchgeführt wurden. Allianz Consulting war an über 175 Projekten beteiligt, konnte seinen Umsatz gegen über dem Vorjahresberichtszeitraum um 15 % steigern und gleich zeitig den Net Promoter Score auf 79 % verbessern. Die Zahl der Mitarbeiter stieg 2015 auf 191, gegenüber 175 in 2014. Allianz Consulting konnte für seine Projekte das vierte Jahr in Folge eine Auszeichnung als „Best of Consulting“ der deutschen Finanz zeitschrift „Wirtschaftswoche“ gewinnen. In der Kategorie HR Management wurde das Projekt „Firmen Sach – Fit für die Zukunft“ als ausgezeichnet bewertet. Allianz Consulting unterstützte die Allianz Beratungs- und Vertriebsgesellschaft (ABV) in Deutschland bei der Entwicklung und Umsetzung neuer Konzepte zur Effizienz steigerung in der Expertenorganisation, welche die Geschäftstätig keit unterstützt. Neben der Bereitstellung von Beratungsdienstleistungen für Alli anz Unternehmen ist Allianz Consulting auch Anbieter der OPEX Schulungsakademie, in der Mitarbeiter in Methoden der Operatio nal Excellence geschult werden, um entweder eine Blue Belt- oder eine Black Belt-Zertifizierung zu erhalten. Andere Schulungskurse umfassen Schulungen zu den Themen Projektmanagement und Änderungsmanagement. Insgesamt nahmen 441 Mitarbeiter in elf Ländern an den von Allianz Consulting angebotenen Schulungen teil und arbeiteten 2015 an damit verbundenen OPEX-Projekten. Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 23 4. Geschäftsverlauf Die AMOS hat 2015 den Ausbau und die Verbesserung ihres Port folios als globaler Shared Services-Anbieter der Allianz Gruppe fortgesetzt. Die AMOS erbringt Shared-Services-Dienstleistungen (Serviceportfolio) und unterstützt strategische Transformations projekte mit daraus resultierenden neuen Plattformen und Servi ces für Gesellschaften in der Allianz Gruppe (Investmentportfolio). AMOS konnte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit für das Serviceportfolio um 45,5 Mio € von -26,2 Mio € in 2014 auf 19,3 Mio € in 2015 verbessern. Die Zielsetzung „schwarze Null“ wur de damit für das Serviceportfolio erreicht. Diese Verbesserung ist auf das neue Liefermodell mit Nearshore und Offshore, weitere Kostenoptimierungen aus erfolgreichen Vertragsverhandlungen und verbesserten Stückkosten zurückzuführen. Im Investmentportfolio sind die Erträge und Aufwendungen für globale Projekte angestiegen. Dies führt zu einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Investmentportfolio von -229,9 Mio € in 2015, einschließlich Sonderabschreibungen in Höhe von 36,3 Mio € auf Anlagevermögen für die Projekte Allianz Business System international, Allianz Global Network und Data Center Consolidation sowie für AML. Das Ergebnis vor dem Ein maleffekt beläuft sich auf -193,7 Mio € (2014: -180,0 Mio €). In 2015 wurden keine außerordentlichen Aufwendungen und Erträge bilanziert (2014: -6,8 Mio €). Steuern vom Einkommen und vom Ertrag wurden in 2015 in Höhe von -2,5 Mio € (2014: -39,8 Mio €) erfasst. Diese Aufwendungen im Jahr 2015 lassen sich im Wesentlichen auf Körperschaftsteuern der indischen Niederlas sung zurückführen, während in 2014 zusätzlich eine Verbindlich keit in Höhe von 38,0 Mio € gegenüber dem Finanzamt für Steuer prüfungen der Geschäftsjahre 2004 und 2008 erfasst wurde. Das Ergebnis nach Steuern weist für 2015 einen Jahresfehlbetrag vor Ausgleich aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungs vertrag von -214,2 Mio € (2014: -252,5 Mio €) aus. Als Shared Service Anbieter für die Allianz Gruppe, verwendet die AMOS für die Bereitstellung und weitere Verbesserung der Shared Services an Gesellschaften in der Allianz Gruppe neben internen Ressourcen auch das Wissen von externen Anbietern. Im Jahr 2015 steigerte die AMOS sowohl den internationalen Umsatz als auch die Position als Shared Service Anbieter innerhalb der Allianz Gruppe. 24 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE A Lagebericht 13 Aufträge und Mission 13 Aufstellung und Arbeitsweise 17Arbeitsschwerpunkte 2015 24Geschäftsverlauf 30Ausblick 33 Chancen- und Risikobericht 35Nachtragsbericht 4.1 Organisationsstruktur Zusätzlich zu den bestehenden AMOS Niederlassungen und Toch tergesellschaften Ende 2014 hat die AMOS die globale Expansion im Jahr 2015 mit der Gründung von zwei neuen Tochtergesellschaf ten und einer Niederlassung sowie der internen Übernahme einer Tochtergesellschaft innerhalb der Allianz Gruppe fortgesetzt. Die AMOS hat im Juli 2015 die Allianz Telematics S.p.A. zu 100 % übernommen. Dieses Unternehmen wird weiterhin die Telema tiklösungen für die Allianz Gruppe vorantreiben und künftige Mobilitätskonzepte etablieren. Darüber hinaus hat die AMOS im August 2015 die 100 prozentige Tochtergesellschaft AMOS International B.V. gegründet und einge gliedert. Das Unternehmen hält seitdem 95 % der Anteile an der AMOS of America Inc. (AMOSA). In Sydney wurde im August 2015 die Niederlassung AMOS Austra lien gegründet, um die Einführung der Allianz Global NetworkServices in der Region Asien-Pazifik zu unterstützen sowie die anstehende Data Center Consolidation-Implementierung vorzu bereiten. Im Dezember 2015 haben die AMOS und die Allianz Compañía de Seguros y Reaseguros S.A. beschlossen die neue Tochtergesell schaft AMOS IberoLatAm S.L. mit Sitz in Barcelona zu gründen, welche die technologischen Best Practices implementieren, Syner gien erzeugen und die an der Gruppenstrategie ausgerichtete digi tale Transformation unterstützen wird. Um die KernversicherungsPlattformstrategie zum Abschluss zu bringen, werden die AMOS und Allianz Compañía de Seguros y Reaseguros S.A. ein gemein sam verwaltetes ePac Kernkompetenzzentrum (CCC) für die ibe ro-/lateinamerikanische (IberoLatAm) Region aufbauen. AMOS Niederlassungen mit ihren Hauptgeschäftstätigkeiten zum 31. Dezember 2015: Niederlassung Standort Hauptgeschäftstätigkeit AMOS Deutschland München, Deutschland Zentrale IT-Infrastrukturservices, IT-Anwendungsservices, Business Services AMOS Belgien Brüssel, Belgien Infrastruktur und Bedarfsmanagement vor Ort AMOS Indien Pune Pune, Indien Infrastruktur, Entwicklung und Betrieb von Anwendungen, globales Bedarfsmanagement, Geschäftstransformation und Projektmanagement AMOS Indien Trivandrum Trivandrum, Indien Infrastruktur, Entwicklung und Betrieb von Anwendungen, globales Bedarfsmanagement, Geschäftstransformation und Projektmanagement AMOS Irland Dublin, Irland Infrastruktur und Bedarfsmanagement vor Ort AMOS Rumänien Bukarest, Rumänen Beratungs-, Finanzprozess- und Personaldienstleistungen sowie Immobiliendienstleistungen AMOS Singapur Singapur, Singapur Infrastruktur und Bedarfsmanagement vor Ort , Immobiliendienstleistungen AMOS Schweiz Wallisellen, Schweiz Einkauf von IT-Softwarelizenzen und IT-Transformation AMOS UK Guildford, UK Infrastruktur und Bedarfsmanagement vor Ort AMOS Australien Sydney, Australien IT-Infrastrukturservices Die AMOS war zum 31. Dezember 2015 an den folgenden Gesell schaften beteiligt: Gesellschaft AMOS Anteilsbesitz Hauptgeschäftstätigkeit Anteile an verbundenen Unternehmen AMOS European Services SAS, Paris, Frankreich 100 % Tochter der AMOS Infrastruktur, zum 1. Januar 2015 Übernahme des IT Betriebs der Allianz Global Assistance Frankreich Allianz Managed Operations & Services Netherlands B.V., Rotterdam, Niederlande 100 % Tochter der AMOS Infrastruktur und Bedarfsmanagement vor Ort Allianz Managed Operations & Services (Thailand) Co., Ltd, Bangkok, Thailand 100 % Tochter der AMOS Infrastruktur und Bedarfsmanagement vor Ort sowie zum 1. Januar 2015 Übernahme des IT Betriebs der Allianz Global Assistance Thailand Metafinanz-Informationssysteme GmbH, München, Deutschland 100 % Tochter der AMOS Beratungsdienstleistungen und Personalmanagement für IT-Dienstleistungen AMOS International B.V., Amsterdam, Niederlande 100 % Tochter der AMOS Holdingfunktion Allianz Telematics S.p.A., Triest, Italien 100 % Tochter der AMOS IT-Infrastrukturservices, IT-Anwendungsservices AMOS of America, Inc., Petaluma, USA 95 % Tochter der AMOS International B.V. Gemeinsames ServiceCenter für Nordamerika AMOS Austria GmbH, Wien, Österreich 49,9 % Tochter der AMOS IT-Anwendungsservices AMOS IberoLatAm S.L. Barcelona, Spanien 49 % Tochter der AMOS IT-Infrastrukturservices, IT-Anwendungsservices Beteiligungen Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 25 4.2 Entwicklung der Ertragslage Im Vergleich zum Geschäftsjahr 2014 sind die Gesamterträge aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2015 um 216,3 Mio € gestiegen: Erträge aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (in Mio €) Umsatzerlöse 2015 2014 Veränderung 847,3 713,2 134,1 -0,4 Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen -0,2 0,2 Andere aktivierte Eigenleistungen 19,8 17,7 2,1 Sonstige betriebliche Erträge 119,9 39,4 80,5 Gesamt 986,8 770,5 216,3 AMOS hat im Geschäftsjahr 2015 Umsatzerlöse aus Shared-ServiceDienstleistungen in Höhe von 847,3 Mio € (2014: 713,2 Mio €) erzielt. Die Umsatzerlöse stiegen damit gegenüber dem Vorjahr um 134,1 Mio € oder 18,8 %: Umsatzerlöse (in Mio €) Umsatzerlöse in Prozent Veränderung 2015 2014 Veränderung in % 2015 2014 526,2 524,7 1,5 62,1 % 73,6 % -11,5 % 3,8 3,8 0,0 0,5 % 0,5 % -0,1 % Operations 23,9 18,7 5,2 2,8 % 2,6 % 0,2 % Business Services 16,8 12,4 4,4 2,0 % 1,7 % 0,2 % Serviceportfolio IT Indien 0,4 0,0 0,4 0,1 % 0,0 % 0,0 % Zwischensumme Serviceportfolio Corporate 571,1 559,6 11,5 67,4 % 78,5 % -11,1 % Investmentportfolio 276,2 153,6 122,6 32,6 % 21,5 % 11,1 % Summe Umsatzerlöse 847,3 713,2 134,1 100,0 % 100,0 % 0,0 % Die IT Umsatzerlöse aus dem laufenden Geschäft sind im Geschäftsjahr 2015 annähernd unverändert geblieben, wobei der Bereich Operations die Umsatzerlöse durch den Ausbau der Alli anz Consulting-Services innerhalb der Allianz Gruppe steigern konnte. Die Business Services trugen erneut mit Wachstum in Ein kaufdienstleistungen zur Steigerung der Umsatzerlöse bei. Der signifikante Anstieg der Umsatzerlöse in dem Investmentportfolio (122,6 Mio €) ist auf den Fortschritt globaler Projekte zurückzufüh ren wie zum Beispiel das AWP IT Future-Modell, Data Center Con solidation und Allianz Global Network. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge gegenüber dem Vorjahr ist vorrangig auf einen einmaligen Effekt aus dem 26 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Verkaufserlös von Großrechner Anlagen im Rahmen einer SaleService-Back Transaktion im Dezember 2015, einer Umsatzsteuer erstattung für das Jahr 2014 sowie auf die Auflösung sonstiger Rückstellungen zurückzuführen. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind als Erträge aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit klassifiziert. Die Aufwendungen und sonstigen Erträge aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beinhalten Aufwendungen für den IT-Betrieb, Personalaufwendungen, Abschreibungen, sonstige betriebliche Aufwendungen, Erträge aus Beteiligungen, sonstigen Zinsen und ähnliche Erträge sowie Zinsen und ähnliche Aufwendungen. Die Aufwendungen und sonstigen Erträge aus gewöhnlicher Geschäfts tätigkeit beliefen sich im Geschäftsjahr 2015 auf 1 057,9 Mio € (2014: 919,4 Mio €), was einem Anstieg von 138,6 Mio € oder 15,1 % im Vergleich zum Geschäftsjahr 2014 entsprach. Aufwendungen und sonstige Erträge aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit (in Mio €) 2015 2014 Serviceportfolio -551,8 -585,8 33,9 Investmentportfolio -506,1 -333,6 -172,5 -1.057,9 -919,4 -138,6 Saldo Aufwendungen und sonstige Erträge aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit Veränderung Die Kosten im Serviceportfolio sind gegenüber dem Vorjahr um -33,9 Mio € gesunken, da weitere Verbesserungsmaßnahmen (z. B. erfolgreiche Vertragsneuverhandlungen) Kostensenkungen mit sich gebracht haben, und somit das höhere Kostenniveau des Unternehmenswachstums mehr als ausgeglichen wurde. Die Expansion und das Wachstum großer globaler Projekte auf der Umsatzerlösseite (z. B. Allianz Global Network, Data Center Conso lidation, Automotive und AWP IT Future Model) führten zu höhe ren Aufwendungen im Investmentportfolio. In der Kostenerhö hung enthalten sind Sonderabschreibungen von 36,3 Mio € für die ABSi-, AGN- und DCC-Anlagen sowie für AML. Der Anstieg der Aufwendungen für den IT Betrieb um 108,9 Mio € auf 670,9 Mio € (2014: 562,0 Mio €) ist vorrangig auf die Aufwendun gen für Dienstleistungen, die Tochtergesellschaften für AGA IT Ope rations erbracht haben und die sich auf 61,5 Mio € beliefen, auf gestiegene Serviceprovider-Aufwendungen von 28,9 Mio € sowie auf einen Anstieg von 11,2 Mio € für Softwareaufwendungen zurückzuführen. Dieser Anstieg wurde teilweise durch gesunkene Wartungsaufwendungen und, im Vergleich zum Vorjahr, wesent lich gesunkene Aufwendungen für Druckdienstleistungen nach dem Verkauf des Bereichs „Print and Output Services“ an die Alli anz Deutschland AG im Jahr 2014 ausgeglichen. A Lagebericht 13 Aufträge und Mission 13 Aufstellung und Arbeitsweise 17Arbeitsschwerpunkte 2015 24Geschäftsverlauf 30Ausblick 33 Chancen- und Risikobericht 35Nachtragsbericht Darüber hinaus haben die Expansion des Geschäfts sowie die gestiegene Anzahl an Mitarbeitern zu einem Anstieg der Personal aufwendungen um 21,8 Mio € auf 258,6 Mio € geführt (2014: 236,8 Mio €). Die Abschreibungen erhöhten sich im Geschäftsjahr 2015 um 43,3 Mio € von 107,3 Mio € in 2014 auf 150,6 Mio €. Der Anstieg resul tiert im Wesentlichen aus der Sonderabschreibung in Höhe von 36,3 Mio € in Zusammenhang mit den ABSi-, AGN- und DCC-Anla gen sowie für AML. Diese Anlagen wurden von einigen Allianz Unternehmen beispielsweise wegen der Veräußerung des Versi cherungsunternehmens Fireman’s Fund von der Allianz an ACE und den darauf zurückzuführenden mangelnden Servicebedarf nicht mehr genutzt. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Geschäftsjahr 2015 um 42,1 Mio € auf 101,6 Mio € gestiegen (2014: 59,5 Mio €). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus einem Einmaleffekt auf grund von Zinsanpassungen bei Rentenberechnungen in Höhe von 22,1 Mio €, einem Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 6,3 Mio € und dem Anstieg weiterer Kosten. Im Geschäftsjahr 2012 wurde ein Beherrschungs- und Gewinnab führungsvertrag zwischen AMOS als beherrschender Gesellschaft und der Metafinanz-Informationssysteme GmbH als abhängiger Gesellschaft etabliert. Gemäß diesem Vertrag ist AMOS verpflichtet, Verluste zu kompensieren, und kann Gewinne aus der Tochterge sellschaft vereinnahmen. Der Vertrag endet am 31. Dezember 2016. Der Vertrag verlängert sich automatisch um ein weiteres Kalender jahr, falls er nicht spätestens sechs Monate vor Ablauf eines Kalen derjahres gekündigt wird. Die Erträge aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsver trag mit der Metafinanz Informationssysteme GmbH werden unter den Erträgen aus Beteiligungen ausgewiesen. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit belief sich im Jahr 2015 auf -210,6 Mio € gegenüber -206,2 Mio € im Jahr 2014. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (in Mio €) 2015 2014 19,3 -26,2 45,5 Investmentportfolio -229,9 -180,0 -49,9 Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -210,6 -206,2 -4,4 Serviceportfolio Veränderung AMOS konnte das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit für das Serviceportfolio um 45,5 Mio € verbessern – von -26,2 Mio € in 2014 auf 19,3 Mio € in 2015 und damit das gesetzte Ziel der „schwarzen Null“ für das Serviceportfolio erreichen. Diese Verbes serung ist auf das neue Liefermodell mit Nearshore und Offshore, weitere Kostenoptimierungen (zum Beispiel erfolgreiche Vertrags verhandlungen) und verbesserte Stückkosten zurückzuführen. Wie erwartet, sind die Umsatzerlöse und die Aufwendungen im Investmentportfolio in 2015 erneut signifikant gestiegen. Im Ergeb nis des Investmentportfolios sind Sonderabschreibungen in Höhe von 36,3 Mio € für Anlagevermögen der Projekte ABSi, AGN und DCC sowie AML enthalten. Ohne diese Effekte hätte sich das Ergebnis des Investmentportfolios auf -193,7 Mio € (2014: -180,0 Mio €) belaufen. Das Ergebnis wurde durch Investitionen in globale Projekte wie zum Beispiel Allianz Global Network, Data Center Consolidation, Automotive und das Allianz Worldwide Partners IT Future Modell innerhalb der Allianz Gruppe beeinträchtigt, was insgesamt zu einem negativen Ergebnis in 2015 von -210,6 Mio €, einschließlich der angesprochenen Sonderabschreibung von -36,3 Mio € führte. Diese Investitionen wurden in 2015 weiterhin von den Hauptkun den der AMOS innerhalb der Allianz Gruppe durch die Gewährung von Darlehen oder die Ausgabe von Anleihen finanziert. Der im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnende Anstieg der sons tigen Zinsen und ähnlichen Erträgen resultiert vor allem aus Zins einnahmen aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsver trag mit der Allianz SE. Das Ergebnis vor Steuern weist dementsprechend einen Verlust in Höhe von -210,6 Mio € (Verlust 2014: -213,0 Mio €) für das Geschäfts jahr 2015 aus. Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen sind um 5,1 Mio € von 14,2 Mio € in 2014 auf 19,3 Mio € in 2015 gestiegen, vorrangig auf Grund von gestiegenen Darlehen für Projektfinanzierungen. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag betragen 2,5 Mio € und beinhalten im Wesentlichen die lokale Körperschaftssteuer der Niederlassung AMOS Indien. Das Ergebnis nach Steuern weist für 2015 dementsprechend einen Jahresfehlbetrag vor Ausgleich aus dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag von -214,2 Mio € (Verlust 2014: -252,5 Mio €) aus. Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 27 Zwischen der Allianz SE als herrschender Gesellschaft und der AMOS als abhängiger Gesellschaft besteht seit dem Geschäftsjahr 2009 ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Der Ver trag lief bis zum 31. Dezember 2013 und verlängert sich seitdem automatisch um ein weiteres Kalenderjahr, sofern er nicht spätes tens sechs Monate vor Ablauf des Kalenderjahres gekündigt wird. Da die AMOS in der Allianz Gruppe weltweit Shared-Service-Dienst leistungen erbringt, wird von einer Weiterführung des Vertrages ausgegangen. Insgesamt hat die AMOS das Gesamtziel der „schwarzen Null“ im Serviceportfolio erreicht, wobei das Investmentportfolio – konst ruktionsgemäß derzeit negativ – die Gesamtziele infolge der Son derabschreibungen in Höhe von 36,3 Mio € für Anlagevermögen der Projekte ABSi, AGN, DCC und AML nicht erreichen konnte. 4.3 Entwicklung der Vermögens- und Finanzlage Die Bilanzsumme der AMOS ist im Geschäftsjahr 2015 um 153,4 Mio € oder 9,7 % auf 1 734,0 Mio € gestiegen (2014: 1 580,6 Mio €). Die langfristigen Vermögenswerte sind um 252,8 Mio € von 821,4 Mio € im Vorjahr auf 1 074,2 Mio € in 2015 gestiegen. Innerhalb der langfristigen Vermögenswerte ist der Rückgang von 25,2 Mio € bei den selbst erstellten immateriellen Vermögensge genständen in Höhe von 151,0 Mio € im Vorjahr zu 125,8 Mio € in 2015 hauptsächlich auf die Sonderabschreibung von ABSi in Höhe von 27,7 Mio € in 2015 zurückzuführen. Die entgeltlich erworbenen immateriellen langfristigen Ver mögensgegenstände umfassen sowohl fertiggestellte als auch nicht fertiggestellte immaterielle Vermögensgegenstände, die noch nicht einsatzfähig sind. Entgeltlich erworbene Lizenzen und Software sind um 106,6 Mio € von 329,8 Mio € auf 436,4 Mio € gestiegen. Der wesentliche Anstieg ist auf aktivierungsfähige Kosten in Zusammenhang mit den Projekten Data Center Consoli dation, ABS at AGA Travel und ABS at AGA Assistance sowie aus der Solvency II-Vermögensübertragung von der Allianz SE in Höhe von 21,7 Mio € zurückzuführen. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2015 189,5 Mio € Entwick lungskosten für IT-Projekte als selbst erstellte langfristige immate rielle Vermögensgegenstände aktiviert. Diese Investitionen sind vor allem auf die Durchführung von IT-Projekten der Allianz Gruppe und für einzelne Gesellschaften der Allianz Gruppe zurückzuführen. Gegenläufig wirkten sich Abgänge und Abschreibungen aus. 28 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Im Geschäftsjahr fielen Aufwendungen für Vorstudien für selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 1,4 Mio € an, welche nicht aktiviert wurden. Im Geschäftsjahr 2015 stiegen die Sachanlagen von 295,2 Mio € in 2014 um 45,2 Mio € auf 340,4 Mio € Dieser Anstieg ist vor allem auf Investitionen in Allianz Global Network, welches unter den Anla gen im Bau ausgewiesen wird, zurückzuführen. Zusätzliche Inves titionen im Sachanlagevermögen betrafen Netzwerkkomponenten, Telekommunikations- und Serveranschaffungen. Dieser Anstieg wurde teilweise durch den Verkauf von Großrechner-Anlagen mit einem Nettobuchwert von 14,5 Mio € im Dezember 2015 kompen siert. Die Finanzanlagen stiegen im Geschäftsjahr 2015 von 45,4 Mio € im Vorjahr um 126,2 Mio € auf 171,6 Mio € Der Anstieg ist auf den Erwerb der Tochtergesellschaft Allianz Telematics S.p.A. im Juli 2015 in Höhe von 6,2 Mio €, die Gründung der Tochtergesellschaft AMOS International B.V. im August 2015 in Höhe von 35,6 Mio € und die Gründung der Tochtergesellschaft AMOS IberoLatAm S.L. im Dezember 2015 in Höhe von 39,7 Mio € mit einer Beteiligung von 49 %, zurückzuführen. Der rechtliche Startschuss für das Unterneh men fällt am 1. Januar 2016. Darüber hinaus wurden im Geschäftsjahr 2015 Darlehen an ver bundene Unternehmen in Höhe von 23,4 Mio € ausgegeben. Das Umlaufvermögen verminderte sich um 106,9 Mio € von 712,8 Mio € im Vorjahr auf 605,9 Mio € in 2015. Dieser Rückgang ist auf niedrigere Forderungen gegen die Allianz SE aus dem Beherr schungs- und Gewinnabführungsvertrag in Höhe von 214,2 Mio € für das Geschäftsjahr 2015 sowie aus einer im Geschäftsjahr 2014 ausgewiesenen Bilanzverlängerung, in den Bilanzposten Forde rungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unterneh men, welche im Geschäftsjahr 2015 mitigiert werden konnte, zurückzuführen. Ein gegenläufiger Effekt ergibt sich durch den Anstieg der Guthaben bei Kreditinstituten. Rechnungsabgrenzungsposten sind aufgrund eines höheren Ver tragsvolumens um 8,7 Mio € gestiegen. In der Vorjahresbilanz weist die Position Aktiver Unterschiedsbe trag aus der Vermögensverrechnung einen Betrag in Höhe von 1,1 Mio € aus, der sich nach Verrechnung aus Verpflichtungen aus erdienten Versorgungsbeiträgen aus dem beitragsorientierten Pensionsvertrag (BPV) mit dem Deckungsvermögen ergibt. Das Eigenkapital ist von 189,6 Mio € um 21,7 Mio € auf 211,3 Mio € gestiegen. Mit einem Einbringungsvertrag wurden die Solvency IISoftware-Assets im September 2015 von der Allianz SE an die AMOS übertragen. Die Übertragung wurde in die Kapitalrücklage einge A Lagebericht 13 Aufträge und Mission 13 Aufstellung und Arbeitsweise 17Arbeitsschwerpunkte 2015 24Geschäftsverlauf 30Ausblick 33 Chancen- und Risikobericht 35Nachtragsbericht bracht. Die Eigenkapitalquote bleibt zum Bilanzstichtag 31. Dezem ber 2015 mit 12,2 % nahezu unverändert (2014: 12,0 %). Die Rückstellungen sind um 17,4 Mio € auf 198,2 Mio € gestiegen (2014: 180,8 Mio €), was in erster Linie auf einen Anstieg der sons tigen Rückstellungen für ausstehende Rechnungen zurückzufüh ren ist. den Bilanzpositionen Sachanlagen ausgewiesen. Die Finanzierung dieser Investitionen erfolgte im Wesentlichen durch Darlehen und Anleihen in Höhe von 836,0 Mio € (2014: 766,7 Mio €) innerhalb der Allianz Gruppe für die Vorfinanzierung von IT-Projekten. Darlehen und Überbrückungsfinanzierungen von der Allianz SE wurden zudem für den laufenden Geschäftsbetrieb verwendet. Die Verbindlichkeiten der AMOS sind gegenüber 2014 um 114,0 Mio € von 1 209,8 Mio € auf 1 323,8 Mio € gestiegen. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus Darlehen und Anleihen von Gesell schaften der Allianz Gruppe für die Projekte Data Center Consoli dation und Allianz Global Network sowie aus einem Anstieg der Cashpool Verbindlichkeiten. Die kurzfristige Refinanzierung der Gesellschaft erfolgt über den Allianz Cashpool. Die Zahlungsfähig keit der AMOS war im Geschäftsjahr 2015 jederzeit gegeben. Im Vergleich zu 2014 sanken die sonstigen Verbindlichkeiten, im Wesentlichen aus der Umsatzsteuer, um 9,7 Mio € Als Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage hat die AMOS im Geschäftsjahr 2015 das in 2014 gesetzte Ziel der „schwarzen Null“ im Serviceportfolio erreicht, wobei sich das Ergebnis des Invest mentportfolios, auch infolge der Sonderabschreibungen und Projektverzögerungen, im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert hat. Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen, vorallem aus mehrjäh rigen Projekt-, Wartungs- und Datenleistungsverträgen mit frem den Dritten, belaufen sich auf 2 246,5 Mio € (2014: 886,0 Mio €). Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus einer vorzeitigen Verlänge rung eines Software Wartungsvertrags sowie neuen Hardware Ser vices mit der IBM, die im Wesentlichen Data Center Services mit AMOS Kunden betreffen. 4.4 Investitionen Die Investitionen lagen im Geschäftsjahr 2015 mit 422,3 Mio € (2014: 299,8 Mio €) 122,5 Mio € über 2014. Dieser Anstieg resultiert im Wesentlichen auf den globalen Ausbau in 2015 und die Grün dung zweier neuer Gesellschaften und den Erwerb eines Allianz Gruppenunternehmens mit einer Investition von 81,4 Mio €. Investitionen (in Mio €) 2015 2014 Veränderung Software 189,5 176,7 47,9 54,6 -6,7 126,2 24,4 101,8 Betriebs- und Geschäftsausstattung 17,8 15,4 2,4 Client-/Server-Hardware 35,5 11,2 24,3 Großrechner-Hardware 2,0 9,2 -7,2 Speichermedien 3,2 7,8 -4,6 Geringwertige Wirtschaftsgüter 0,3 0,4 -0,1 Druck und Nachbearbeitung 0,0 0,1 -0,1 422,3 299,8 122,5 Netzwerkkomponenten Finanzanlagen Summe 12,8 Die Gesamtinvestitionen der IT-Projekte unter der Bilanzposition immaterielle Vermögenswerte betrug 2015 189,5 Mio € (2014: 176,7 Mio €). Die aktivierungsfähigen Kosten des Projekts Allianz Global Network mit einem Volumen von 203,9 Mio € wurden unter Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 29 5. Ausblick Nach der schnellen globalen Expansion der AMOS in den vergan genen beiden Jahren mit dem Ziel, das eigene Liefermodell zu stär ken (circa 50 % Wachstum), wird sich AMOS 2016 auf die Stabilisie rung und Harmonisierung der AMOS Gruppengesellschaften konzentrieren. Deshalb wird ein „Post Transfer Integration (PTI)“Programm implementiert, das durch zehn Kernelemente hinsicht lich der wichtigsten Aktivitäten in den Bereichen Kundenbezie hungen, Änderungsmanagement, Steuerung, Prozesse, Tools und Dienstleistungen definiert wird. Gemäß der Strategie der Allianz Gruppe muss die Integration von Allianz Telematics S. p. A., in AMOS gestärkt werden und das Service portfolio muss gemeinsam mit AMOS und Allianz SE in München weiterentwickelt und verbreitet werden. AMOS IberoLatAm S.L. muss sich auf die Industrialisierung der eigenen ePac-Plattform als eine der drei Kernanwendungsplattformen innerhalb der Allianz Gruppe konzentrieren. AMOS CEE wird den Betrieb in Q1 2016 aufnehmen und das eigene Serviceportfolio für die Allianz-Unternehmen in der CEE-Region einbringen z. B. AIT-Rollout und SAP-Business-Services. Nach dem Erreichen des Zwischenziels der „schwarzen Null“ im Serviceportfolio wird das interne Transformationsprogramm AMOS 20/15 weiterentwickelt. Im Fokus steht weiterhin die Vision 2020 und das Programm wird entsprechend in jährlichen Schritten weiterentwickelt. Das drückt auch der neue Name des Programms „AMOS 2020 in 2016“ aus, das sich Jahr für Jahr konsequent weiter entwickeln wird. Das Programm wird auch die sechs Prioritätsbe reiche fördern. Diese wurden gemeinsam mit dem AMOS Vorstand ermittelt und formulieren unser weiteres Verbesserungspotenzial auf unserem Weg hin zu 2020. Die Prioritätsbereiche umfassen „Inspiring Leadership“ und „Global Operating Model“ sowie „Smart prices and costs“. Die entsprechende Stärke und das Entwicklungs potenzial werden im dritten Teil der Digital Olympics-Karte darge stellt. Weitere wichtige Meilensteine sind der reibungslose Betriebsab lauf, die Überwachung der Projekt- und Dienstleistungskosten sowie die Bewahrung der „schwarzen Null“ im Serviceportfolio. 5.1 Infrastruktur Die Implementierung des AGN wird 2016 in der vierten Welle fort geführt. Ziel ist, den globalen Rollout für eine größere Anzahl von Allianz Standorten in den Regionen Asia-Pacific, IberoLatAm und CEE sowie der Global Lines abzuschließen. In 2016 wird sich die DCC auf die Migration lokaler Rechenzentren in fünf strategische Rechenzentren konzentrieren, vorrangig in Europa und Nordamerika. 30 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE A Lagebericht 13 Aufträge und Mission 13 Aufstellung und Arbeitsweise 17Arbeitsschwerpunkte 2015 25Geschäftsverlauf 30Ausblick 33 Chancen- und Risikobericht 35Nachtragsbericht AVC setzt 2016 den internationalen Rollout in den verschiedenen Allianz Gesellschaften fort. Das Ziel ist die weitere Globalisierung von AVC durch die Integration in der CEE-Region sowie die Migra tion von Allianz Elementar (Österreich), Allianz Frankreich und Allianz Life Insurance Company of North America. Das Projekt wird auch die Zentralisierung und Standardisierung der globalen Alli anz Kundendienstleistungen vorantreiben. GIAM wird die Aufnahme der relevanten Allianz Gesellschaften abschließen. Ein besonderer Schwerpunkt wird die Integration von Allianz Solutions und Shared Services in GIAM sein und die Aktivie rung der Anwendungen zur Arbeit mit globalen Accounts. GPAM wird die globale Einrichtung der GPAM-Lösungen in den strategi schen Rechenzentren abschließen. Zudem ist die Integration des Zugriffs auf kritische Anwendungen geplant, beispielsweise SAP, und die Implementierung einer Lösung für die technische Benut zerverwaltung. Das Projekt wird mit der Administration techni scher Accounts in Anwendungen beginnen. Der ADM-Rollout wird mit spezifischem Fokus auf die vollständige Abdeckung der Allianz Globales Lines, beispielweise Euler Hermes und Allianz Global Assistance sowie mit der Implementierung für nicht abgedeckte Flaggschiffgesellschaften und Regionen, fortgesetzt. 5.2 Applikationen 2016 werden oneWeb und oneMobile ihre Zusammenarbeit mit anderen Allianz Regionen und -Unternehmen weiter ausbauen, beispielsweise in Deutschland, IberoLatam und Asien, und mit Allianz Life, Allianz Global Corporate Speciality und Euler Hermes. Für ABS in Deutschland werden 2,4 Mio € Sach- und Unfallversiche rungspolicen (P&C) migriert. Zudem werden weitere Funktionen, neue Verfahren und neue Tarife eingeführt. Darüber hinaus wer den zusätzliche Online-Self-Services für Leben, P&C und Gesund heit in der ABS-Geschäftslogik eingeführt. Die ABS-Implementie rungsprojekte für Allianz Türkei und die CEE-Region (Rumänien und Polen) beginnen im Januar 2016 mit der Phase der Vorstudie. Die Rollouts für Nicht-KFZ und Lebensversicherung beginnen für Allianz Griechenland ebenfalls 2016. Bei ABSi wird das Opel-Produktportfolio mit einem neuen Telema tikprodukt weiter ausgebaut. Der Beginn des Neukundengeschäfts (Volvo, Fiat, und PSA Peugeot Citroen) ist geplant, und mit den neu en Drucktechnologien Thunderhead und ABS werden weitere grundlegende Upgrades realisiert. Innerhalb der Central Functions Plattformen ist die Allianz gut auf die voraussichtlich zu erwartenden regulatorischen Anforderun gen im kommenden Jahr vorbereitet und wird nachhaltig auf den Erfolgen von 2015 aufbauen können. Daher wird sich die AMOS in 2016 auf den Ausbau der Central Functions Plattformen sowie die Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Entwicklung und den Pilotbetrieb der Transformationsaktivitäten konzentrieren. GAP wird sich auf den Rollout der BI-Produkte in den großen Gesell schaften konzentrieren, z. B. Allianz Deutschland und Allianz Frankreich. Darüber hinaus wird GAP an der Portfolio- und Archi tekturintegration der klassischen BI- und der Big Data-Plattformen, wie Hadoop, arbeiten. 5.3 IT B2B2C In 2016 warten Herausforderungen, die es zu meistern gilt, wie z. B. die kontinuierliche Implementierung der Konzernplattformen als Voraussetzung für die weitere Unterstützung des geschäftlichen Wachstums der Allianz Worldwide Partners in den kommenden Jahren. Darüber hinaus – und angesichts der wachsenden CyberKriminalität – wird auch die Verbesserung der Sicherheit der Alt systeme von AGA und der Infrastruktur oberste Priorität haben. Zudem wird ab 1. Januar 2016 die IT B2B2C-Community mit der Integration der IT-Servicelieferung für Allianz Worldwide Care wachsen. Die Einbindung der ehemaligen Allianz Worldwide Care IT-Kollegen in die IT B2B2C Community ist der Schlüssel für die erfolgreiche Integration. Während Allianz Worldwide Partners – bestehend aus Allianz Global Assisstance, Allianz Worldwide Care und Global Automotive – die Synergien in eigenen Unternehmen verstärken soll, wird IT B2B2C diese Veränderungen nicht zuletzt durch eine verbesser te operative Einrichtung widerspiegeln, mit der die Bedürfnisse der Kunden optimal erfüllt werden können. 5.4 Business Services Für 2016 wird weiterhin eine Aufstockung der Finance und Accoun ting Shared Service (FASS) – sowie der Accounts Payable Recovery Analysis (APRA)-Initiative prognostiziert: einerseits bedingt durch die Aufnahme weiterer Allianz Gesellschaften und andererseits für das Ziel, eine Plattform für Shared Services zu schaffen, die zu Ein sparungen in der Gruppe beitragen. Die Lieferung der Expertise Business Services aus den AMOS Captive Centers in Rumänien und Indien wird weiter vorangehen. Laut der aktuellen Prognose für 2016 wird eine dreistellige Anzahl an FTE hinzukommen, was zu beträchtlichen Einsparungen für die Allianz Gruppe beitragen wird. Die betriebliche Beschaffung wird sich 2016 auf weiterhin laufende Services für die Transaktionsbeschaffungsaktivitäten konzentrieren und möglicherweise weitere Innovationen in die unterstützende Tool-Landschaft einbringen, um die beste Beschaf fungsleistung zu ermöglichen. Zusätzlich zur kontinuierlichen Ausnutzung der Konzernkaufkraft und den nachhaltigen Einsparungen wird GSP 2016 eine strategi sche Beschaffungs-Roadmap implementieren, welche die Allianz 31 Renewal Agenda unterstützen wird. Diese Roadmap umfasst viele Dimensionen, u. a. die Implementierung regionaler Hubs, um die globale und regionale Zusammenarbeit weiter auszubauen und zu verbessern. Sie umfasst auch die Ausweitung des Beschaffungs umfangs in neue Kategorien, damit weltweit mehr Rahmenverein barungen mit bevorzugten Lieferanten abgeschlossen werden können. Die umfassende Einführung eines vollständig integrierten Beschaffungslandschaft-Tools ist ebenfalls ein wichtiger Meilen stein für 2016. CRES wird weiterhin nationale Immobiliengremien in weiteren Ländern implementieren. Die etablierten nationalen Immobilien gremien werden die Einsparungsziele der Allianz Gruppe unter stützen und zu deren Erreichen beitragen. Wichtigste Bereiche im Fokus werden die Implementierung des Projektmanagements und gemeinsame Konvergenzszenarien sein. Allianz Consulting plant das weitere Wachstum ausgerichtet an einem nachhaltigen Bedarf für Transformationsberatungsdienst leitungen innerhalb der Allianz Gruppe. Im Rahmen dieses Wachs tums möchte Allianz Consulting insbesondere die Präsenz in den lokalen Allianz Gesellschaften und in den globalen Linien des Kon zerns ausbauen mit besonderem Fokus auf Projekte in Zusammen hang mit der Allianz Renewal Agenda. 5.5 Finanzielle Entwicklung Das Geschäft der AMOS gliedert sich in die Erbringung laufender Shared-Service-Dienstleistungen (Serviceportfolio) und die Unter stützung strategischer Transformationsprojekte, mit daraus resul tierenden neuen Plattformen und verbundene Services (Invest mentportfolio) für die Allianz Gruppe und weitere Allianz Gesellschaften. Das Ziel von AMOS im kommenden Jahr ist, die „schwarze Null“ im Serviceportfolio auf Ebene der AMOS Gruppe zu erreichen. 32 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Konstruktionsgemäß weist das Investmentportfolio bis zum Errei chen des geplanten Break-even für Business Cases in den verschie denen Projekten der Allianz Gruppe und Gesellschaften in 2016 weiterhin ein negatives Ergebnis aus. Dementsprechend ist die Amortisierung dieses strategischen Transformationsaufwands zeitversetzt für die kommenden Jahre geplant. Für das kommende Jahr erwartet AMOS eine moderate Verbesserung der Ergebnisse des Investmentportfolios gegenüber dem Geschäftsjahr 2015. Der Finanzierungsbedarf aus diesen Investitionen wird weiterhin durch Darlehensaufnahme oder Anleihen innerhalb der Allianz Gruppe gedeckt. AMOS trägt diese Investitionen. Den kurzfristigen Liquiditätsbedarf kann die AMOS weiterhin über den Allianz Cash pool abdecken. Für 2016 prognostiziert AMOS ein starkes Umsatzwachstum, vorrangig gestützt auf das Investmentportfolio. Vor Ergebnis abführung/-übernahme wird eine moderate Ergebnisverbesse rung im Investmentportfolio und die Beibehaltung der „schwarzen Null“ für das Serviceportfolio erwartet. Insgesamt rechnet die AMOS jedoch noch nicht mit dem Erreichen des Break-even. A Lagebericht 13 Aufträge und Mission 13 Aufstellung und Arbeitsweise 17Arbeitsschwerpunkte 2015 25Geschäftsverlauf 30Ausblick 33 Chancen- und Risikobericht 35Nachtragsbericht 6. Chancen- und Risikobericht Die Ausführungen zu den wesentlichen Chancen der AMOS wer den unter „5. Ausblick“ dargelegt. Als interner Dienstleistungsanbieter für die Allianz Gruppe richtet AMOS das Risikomanagement an den operativen und finanziellen Risiken aus und berichtet regelmäßig über die aktuelle Risikoposi tion. Da die AMOS der interne Shared Services Provider der Allianz Gruppe ist, kann grundsätzlich auch auf den Risikobericht der Alli anz Gruppe verwiesen werden. 6.1 Risikoorganisation Das Risikomanagement ist für die unabhängige Aufsicht in einer „zweiten Verteidigungslinie“ für alle risikobehafteten Angelegen heiten zuständig und wurde gemäß der AMOS Governance & Con trol-Richtlinie etabliert. Vorsitzender ist der Chief Risk Officer (CRO), der an den Chief Financial Officer (CFO) berichtet. Das Risi komanagement überwacht alle kurz- und langfristigen Risiken, ist mit der Pflege des internen Kontrollsystems betraut und für das Resilience Office, das Business Continuity-Management sowie für das Notfall- und Krisenmanagement zuständig. Das Risikogremium (Risk Committee) ist das Entscheidungsgremi um für AMOS hinsichtlich der risikobehafteten Bereiche gemäß der vom AMOS Vorstand übertragenen Vollmacht. Es setzt sich aus den Mitgliedern des AMOS Aufsichtsrats zusammen, die jeweils für die entsprechenden mit Risiken behafteten Angelegenheiten zustän dig sind. Die für den Schutz der Vermögenswerte zuständigen lei tenden Mitarbeiter und die Vertreter der Allianz Group Center neh men als ständige Gäste teil. Das Risikogremium ist für die Definition der Risikomanagementaktivitäten zuständig sowie für die Überprüfung und Kommunikation von Risiken, internen Kont rollen, Belastbarkeit, Compliance und Rechtsfragen an die zustän dige Geschäftsleitung. Das Risikomanagement berichtet die aktuelle Risikoposition an das Risikogremium, den Vorstand und den CRO der Allianz Gruppe. Berichte zur Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanage mentrahmens für den Aufsichtsrat von AMOS werden vom Vor stand vorgelegt. Um das Risikomanagement als erste Verteidigungslinie bei der Pflege der Risikobeherrschung sowie durch ein einheitliches Belastbarkeitsmanagement im gesamten Konzern zu unterstüt zen, müssen alle Business Services, signifikanten Projekte und alle lokalen Gesellschaften Risiko- und Kontrollverantwortliche (Risk & Control Officers) und Resilience-Verantwortliche (Resilience Officers) in ihrer Unternehmenseinheit implementieren. Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 6.2 Risikostrategie Als ein Kernelement des Risikomanagementrahmens hat der AMOS Aufsichtsrat eine Risikostrategie für die Definition der gesamten Risikobereitschaft hinsichtlich aller erheblichen Risiken definiert. Diese leitet sich aus der AMOS Unternehmensstrategie ab, die auf der Allianz Operations-Strategie (H4 Chief Operating Officer-Strategie) basiert. 6.3 Risikokategorien und Steuerungsmaßnahmen Als Risiken in Zusammenhang mit der AMOS Unternehmens strategie und dem AMOS Unternehmensmodell gelten operative Risiken, Reputationsrisiken, Geschäfts- und strategische Risiken, Liquiditätsrisiken, Marktrisiken und Kreditrisiken. Im Mittelpunkt des Geschäftsziels von AMOS steht die Lieferung hochwertiger Dienstleistungen an die Allianz Gesellschaften als vertrauens würdiger Partner sowie die Optimierung der Transaktionskosten für Allianz durch die Realisierung von Skaleneffekten, Straffung und Effizienzsteigerung, Automatisierung und Optimierung von Arbeitskosten. Zum Schutz von AMOS und Kunden, und um die strategischen Ziele zu unterstützen, konzentriert sich der AMOS Risikomanage mentrahmen vorrangig auf die betrieblichen und auf die Reputa tionsrisiken, wobei die anderen Risiken nicht unberücksichtigt bleiben. Operative Risiken Die operativen Risiken umfassen alle Verlustrisiken aufgrund von Unzulänglichkeiten oder Fehlern in Prozessen und Kontrollen, die durch Technologie, Mitarbeiter, Organisation oder externe Faktoren verursacht werden. Alle bei AMOS ausgeführten Aktivitäten bergen betriebliche Risiken, die sich typischerweise nicht vollkommen ver meiden lassen und daher mithilfe effektiver interner Kontrollen gesteuert werden müssen. Deshalb wird ein interner Kontrollrah men entwickelt, der einen unternehmensweiten, holistischen Ansatz gewährleistet und sich über alle Unternehmensdienstleis tungen und Funktionen und über Gesellschaften erstreckt. Hierbei wird auch den Besonderheiten des AMOS Geschäftsmodells Rech nung getragen: das heißt, die Servicelieferung für AMOS Kunden, interne AMOS Services und Funktionen und das Outsourcing von Dienstleistungen (Services) und Funktionen an externe Anbieter, einschließlich möglicher Sub-Outsourcings. Reputationsrisiken Reputationsrisiken sind auf betriebliche Ereignisse hinsichtlich der AMOS Dienstleistungen oder durch AMOS-Outsourcing-Partner zurückzuführen – sie können jedoch auch geschäftlichen Ent scheidungen innewohnen. Ein Reputationsrisiko wirkt sich mögli cherweise nicht nur auf AMOS sondern auch auf die Kunden aus, weshalb der richtige Umgang mit Reputationsrisiken und -ereig 33 nissen unerlässlich ist. Potenzielle Reputationsrisiken werden regelmäßig mit AMOS Unternehmenskommunikation erörtert und nachgehalten. Geschäfts- und strategische Risiken Zu den strategischen Risiken gehören Risiken, die beispielsweise die Umsetzung der Unternehmenszielerreichung gefährden könn ten. Die Verantwortung für die strategische Unternehmenssteue rung liegt beim Vorstand. Ferner besteht zur Bewertung geschäfts politischer Entscheidungen in der AMOS ein Vorstandsausschuss für das Neugeschäft (NBM), der die Auswirkungen von Projekten und Verträgen auf den Umsatz sowie die Kosten- und Ertrags situation bewerten und überwachen soll. Liquiditätsrisiken Risiko, dass die jederzeitige Erfüllung unserer Zahlungsverpflich tungen bei Fälligkeit nicht sichergestellt ist. Der Liquiditätsbedarf der AMOS wird durch den operativen Cash-flow und über den Ver lustausgleich der Allianz SE auf Basis des bestehenden Ergebnis abführungsvertrag sichergestellt. Darüber hinaus werden Projekte durch Allianz Gruppen Gesellschaften finanziert. Kurzfristigen Liquiditätsbedarf kann die AMOS jederzeit über den Allianz Cash pool abdecken. Marktrisiken Unter den Marktrisiken werden alle Risiken erfasst, die aus der Ver änderung von Rahmenbedingungen entstehen. Diese Risiken wer den zusammen mit den finanziellen Risiken betrachtet. Es werden grundsätzlich derivative Finanzinstrumente eingesetzt, um Fremdwährungsrisiken entgegenzuwirken, die im Rahmen von Fremdwährungsdarlehen und Anleihen entstehen können. Die Sicherungsgeschäfte werden ausschließlich mit der Allianz SE abgeschlossen. Finanzielle Risiken Die finanziellen Risiken umfassen alle Risiken, die zu einer Abwei chung von der Finanzplanung führen, wie beispielsweise durch fehlerhafte Kosten- oder Projektplanung. Diese Risiken werden durch die Steuerung der finanziellen Berichterstattung und der Projektsteuerung in der AMOS reduziert. Wesentliche Risiken Nachfolgend werden Risiken aufgeführt die im Rahmen der Risiko management-Prozesse identifiziert und vom Vorstand mit einem hohen Risiko-Rating eingeschätzt wurden. Der Fortschritt risikore duzierender Maßnahmen wird regelmäßig an den Aufsichtsrat und Group Risk berichtet. 34 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Es besteht das Risiko, dass der Betrieb von Rechenzentren wegen bauphysikalischen Problemen, Umweltgefahren, Terroranschlä gen, Schäden durch unvorhersehbare Ereignisse wie zum Beispiel Flugzeugabstürze unterbrochen werden könnte und aufgrund feh lender sekundärer Rechenzentren (Backup) der unternehmerische Betrieb bei der AMOS und den Allianz Gesellschaften erheblich beeinträchtigt wird. Zur Begrenzung dieses Risikos zielt unter anderem das Projekt DCC darauf ab, allen Kunden durchgängig Lösungen für geschäftskritische Anwendungen für die NotfallWiederherstellung außerhalb der betroffenen Region bereit zu stellen. Am 1. September 2015 wurde erstmals die Servicebereit schaft des künftigen Betriebsmodus (FMO) erreicht; in ausgewähl ten Allianz Gesellschaften wurden Migrationen zu DCC erfolgreich initiiert. Der Verlust, die Veröffentlichung von oder der unbefugte Zugriff auf sensible Kunden- und vertrauliche Unternehmensdaten könn ten den Betrieb der AMOS und der Allianz Gesellschaften erheblich beeinträchtigen, zu steigenden Betriebskosten führen und hohe Reputationsrisiken entstehen lassen. Zur Begrenzung dieser Risi ken hat die AMOS ein umfassendes Programm zur Gewährleistung der IT-Sicherheit (GIAM, GPAM, Einrichtung eines Sicherheitsbe triebszentrums, AMD, Datenschutz-Aktionsplan, Globales Schwachstellenmanagement, Monitoring toxischer IT-Komponen ten) initiiert bzw. umgesetzt. 6.4 Risikopolitikrahmen Die Risikostrategie wird durch einen zusätzlichen konzernweiten Risikomanagementprozess unterstützt, der in einem Richtlinien satz (AMOS Risikorichtlinie, AMOS unternehmensweite integrierte Kontrollrichtlinie (ERIC), AMOS Resilience-Richtlinie) beschrieben wird, wobei die Anforderungen der Allianz Gruppe in das AMOS Geschäftsmodell einfließen. Weitere detaillierte Prozessbeschrei bungen sind den AMOS-Standards, den Handbüchern und den Leitlinien der Allianz Gruppe zu entnehmen. 6.5 Integriertes Risiko- und Kontrollsystem Das Ziel der AMOS ERIC-Richtlinie ist die Etablierung eines integ rierten Risiko- & Kontrollsystems (IRCS) für das proaktive Manage ment der operativen Risiken von AMOS mithilfe von Kontrollen, sowie die Sicherstellung der Effektivität der Schlüsselkontrollen zu jedem Zeitpunkt. In der Rolle als interner Anbieter von gemeinsa men Dienstleistungen in der Allianz Gruppe – der den Großteil dieser erbrachten Dienstleistungen auslagert – muss AMOS sicher stellen, dass Risiken abgedeckt sind, die diesem Geschäftsmodell innewohnen, dazu zählen die Servicelieferung an Allianz Gesell schaften, interne AMOS Services und Funktionen sowie das Out sourcing (darunter auch Sub-Outsourcing) an externe Anbieter. A Lagebericht 13 Aufträge und Mission 13 Aufstellung und Arbeitsweise 17Arbeitsschwerpunkte 2015 25Geschäftsverlauf 30Ausblick 33 Chancen- und Risikobericht 35Nachtragsbericht Dieser Ansatz soll sicherstellen, dass AMOS die geschäftlichen Leis tungen sicher erbringen kann, die geschäftlichen Operationen effizient erfolgen und dass AMOS die geltenden Gesetze und Vor schriften befolgt. Er garantiert auch, dass die interne und externe finanzielle Berichterstattung und die gesetzlich vorgeschriebenen Rechnungslegungsprozesse vollständige und akkurate Informati onen erzeugen. Daher wird das sogenannte „Internal Controls over Financial Reporting (ICOFR)“ wie schon in den vergangenen Jahren ein Bestandteil des künftigen IRCS-Ansatzes sein. Gemeinsam mit der Allianz Gruppe hat AMOS Ende 2015 ein Pro jekt etabliert, um IRCS gemeinsam mit den Allianz Gesellschaften und externen Anbietern zu operationalisieren. 6.6 Resilience Management Als Dienstleistungspartner für die Allianz Gruppe ist AMOS an die geltenden Vorschriften und Gesetze hinsichtlich der Implementie rung und Pflege eines robusten Resilience Management gebunden. Das Ziel der AMOS Resilience-Richtlinie ist die Aufrechterhaltung der Operationen sowie der Schutz der Mitarbeiter und der Vermö genswerte bei Störfällen oder Krisen. Dies trägt zu einer effektiven Unternehmenskontinuität und dem richtigen Notfall- und Krisen management-Ansatz für die AMOS Gruppe und die externen Anbieter bei. Das AMOS Management möchte Disaster-RecoveryPläne für alle unternehmenskritischen Services, Prozesse und Funktionen etablieren und diese an den Integrations- und Testbe dürfnissen der Allianz Gesellschaften ausrichten. 7. Nachtragsbericht Vorgänge, die für die Beurteilung der Vermögens, Finanz- und Ertragslage der AMOS von besonderer Bedeutung gewesen wären, sind nach Schluss des Geschäftsjahres bis zur Vorstandssitzung, in welcher der Jahresabschluss aufgestellt wurde, nicht eingetreten. Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 35 36 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Allianz Group Interim Report • Confidential draft • For internal use only • 8. März 2016, 9:14 vorm. JAHRESABSCHLUSS B Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Allianz Group Interim Report • Confidential draft • For internal use only • 8. März 2016, 9:14 vorm. Seiten 38 – 55 37 Bilanz zum 31. Dezember 2015 Aktiva1 € 2015 2015 2015 2014 A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 125 780 815 2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 436 350 517 150 950 686 329 849 938 562 131 332 480 800 624 II. Sachanlagen 2. technische Anlagen und Maschinen 136 567 694 155 073 465 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 203 875 808 140 124 829 III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 87 661 047 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 23 441 569 0 3. Beteiligungen 54 405 755 14 739 465 5. Wertpapiere des Anlagevermögens 340 443 502 295 198 295 25 152 884 6 095 318 5 539 561 171 603 688 45 431 910 1 074 178 522 821 430 828 B. Umlaufvermögen I. Vorräte 2. unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 0 170 000 0 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0 € (Vj.: 0 €) davon Forderungen gegen Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2 377 500 € (Vj.: 1 127 906 €) 467 824 848 4. sonstige Vermögensgegenstände davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 0 € (Vj.: 0 €) 91 295 342 170 000 606 604 181 99 086 508 559 120 190 IV. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks C. Rechnungsabgrenzungsposten E. Aktiver Unterschiedbetrag aus der Vermögensverrechnung Summe Aktiva 1– Die Nummerierung und die Bezeichnungen wurden aus § 266 (2) HGB übernommen 38 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 705 690 689 46 792 474 6 980 794 605 912 664 712 841 483 53 929 759 45 204 243 0 1 108 235 1 734 020 946 1 580 584 789 B Jahresabschluss 38Bilanz zum 31. Dezember 2015 40 Gewinn- und Verlustrechnung 41Anhang 55Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Bilanz zum 31. Dezember 2015 Passiva2 € 2015 2015 2014 A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Kapitalrücklage 121 000 121 000 211 174 878 189 487 056 211 295 878 189 608 056 B. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. sonstige Rückstellungen 4 613 956 1 094 465 14 209 942 10 237 778 179 374 825 169 516 911 198 198 724 180 849 154 C. Verbindlichkeiten 4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 47 544 382 € (Vj.: 42 199 549 €) 6. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 542 347 173 € (Vj.: 386 816 392 €) davon mit einer Restlaufzeit von einem bis zu fünf Jahren 556 783 848 € (Vj.: 630 864 297 €) davon mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren 146 051 954 € (Vj.: 112 449 708 €) davon Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3 203 192 € (Vj.: 0 €) 8. sonstige Verbindlichkeiten davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 27 843 898 € (Vj.: 37 475 024 €) davon aus Steuern 24 304 150 € (Vj.: 16 453 003 €) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit 58 566 € (Vj.: 18 215 €) 47 544 382 42 199 549 1 248 386 167 1 130 130 397 27 843 898 37 475 024 1 323 774 448 D. Rechnungsabgrenzungsposten Summe Passiva 1 209 804 971 751 897 322 608 1 734 020 946 1 580 584 789 2 – Die Nummerierung und die Bezeichnungen wurden aus § 266 (3) HGB übernommen Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 39 Gewinn- und Verlustrechnung Für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 in € 3 2015 1. Umsatzerlöse 2015 2015 847 303 587 2. Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 4. sonstige betriebliche Erträge davon aus Währungsumrechnung: 17 244 130 € (Vj.: 7 204 643 € ) davon periodenfremder Ertrag: 39 294 164 € (Vj.: 7 991 739 €) 2014 713 232 684 0 170 000 19 612 476 17 686 496 119 896 836 39 473 196 986 812 899 770 562 375 5. Aufwendungen für den IT-Betrieb a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe davon periodenfremder Aufwand: 0 € (Vj.: 0 €) b) Aufwendungen für bezogenen Leistungen davon periodenfremder Aufwand: 259 048 € (Vj.: 2 396 187 €) c) Dienstleistungen Serviceprovider davon periodenfremder Aufwand: 10 043 € (Vj.: 5 170 967 €) -3 643 060 -7 483 142 -454 643 767 -396 365 020 -212 598 347 -158 197 530 -670 885 175 -562 045 693 6. Personalaufwand a) Löhne und Gehälter davon periodenfremder Aufwand: 304 238 € (Vj.: 2 137 304 €) b) Soziale Abgaben davon periodenfremder Aufwand: 1 600 € (Vj.: 21 448 €) c) Altersversorgung -213 297 280 -193 724 903 -25 922 380 -22 668 764 -19 408 968 -20 395 433 -258 628 629 -236 789 100 7. Abschreibungen a) auf immaterielle Vermögensgegenstände b) auf Sachanlagen 8. sonstige betriebliche Aufwendungen davon aus Währungsumrechnung: 16 076 966 € (Vj.: 7 557 059 €) davon periodenfremder Aufwand: 25 242 € (Vj.: 55 408 €) 9. Erträge aus Beteiligungen davon Erträge aus Gewinnabführung: 1 669 284 € (Vj.: 1 925 601 €) davon aus verbundenen Unternehmen: 1 669 284 € (Vj.: 1 925 601 €) 11. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen: 1 983 244 € (Vj.: 971 236 €) davon aus Abzinsung von Rückstellung: 1 035 € (Vj.: 39 523 €) 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen davon an verbundene Unternehmen: 18 300 647 € (Vj.: 13 297 641 €) davon aus Aufzinsung von Rückstellung: 348 076 € (Vj.: 573 108 €) 14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -107 246 944 -65 465 905 -43 370 065 -41 795 406 -150 617 010 -107 261 311 -101 661 069 -59 516 838 -1 181 791 883 -965 612 941 1 669 284 1 925 601 2 027 143 1 158 687 -19 307 774 -14 199 634 -210 590 331 -206 165 913 15. außerordentliche Erträge 0 3 834 925 16. außerordentliche Aufwendungen 0 -10 657 704 17. außerordentliche Ergebnis 0 -6 822 779 -210 590 331 -212 988 691 18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -2 492 842 -38 816 422 19. sonstige Steuern -1 083 182 -661 986 214 166 355 252 467 099 20. Jahresüberschuss / Jahresfehlbetrag 0 0 0 0 Erträge aus Verlustübernahme Bilanzgewinn / Bilanzverlust 3 – Die Nummerierung und die Bezeichnungen wurden aus § 275 (2) HGB übernommen 40 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE B Jahresabschluss 38Bilanz zum 31. Dezember 2015 40 Gewinn- und Verlustrechnung 41Anhang 55Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Anhang Maßgebliche Rechtsvorschriften Die Allianz Managed Operations & Services SE (im folgenden AMOS) erstellt den Jahresabschluss und den Lagebericht nach Maßgabe der Bestimmungen des Handelsgesetzbuches (HGB) und des Gesetzes zur Einführung der europäischen Gesellschaft (SEAusführungsgesetz). Sie erfüllt die Kriterien einer großen Kapital gesellschaft nach § 267 Abs. 3 HGB. Der Jahresabschluss wurde in Euro (€) aufgestellt. Die Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamt kostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) aufgestellt. Postenbezeichnun gen der Gewinn- und Verlustrechnung wurden gemäß § 265 Abs. 5 und 6 HGB entsprechend der Geschäftstätigkeit der AMOS ange passt. Die folgenden Angaben können Rundungsdifferenzen enthalten. In den entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegen ständen sind sowohl fertig gestellte, als auch nicht fertig gestellte immaterielle Vermögensgegenstände enthalten. Immaterielle Vermögensgegenstände, Sachanlagen Die immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermin dert um lineare Abschreibungen über die festgelegten Nutzungs dauern, angesetzt. Die Abschreibung erfolgt auf Monatsbasis. ND Software 3 BGA (Sonstige) 8 BGA (Pkw) BGA (Mobiliar) BGA (Elektronik) BGA (Verkabelung, Mietereinbauten) 6 13 7 10 BGA (Racks, LAN-Schränke) 4 Großrechner 5 PC 3 Telekommunikation (HICOM, Telefonanlagen) 8 Telekommunikation (Fax, Handy, etc.) 6 Druckanlagen 5 Nachbearbeitungsanlagen (Druck) 8 Speichermedien 5 Server 5 Netzwerkkomponenten 3 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Das Projekt Allianz Global Network befindet sich zum Jahresende 2015 weiterhin in der Entwicklung und wird voraussichtlich Anfang 2017 mit den vom Management und von Kunden erwarteten Funk tionen vollumfänglich bereitstehen. Da Peripheriegeräte wie bei spielsweise Telefone bereits teilweise genutzt werden, hat die AMOS in 2015 Abschreibungen dieser Peripheriegeräte bereits rück wirkend vorgenommen. Bei den Herstellungskosten wurde die Herstellungskostenunter grenze angesetzt. Aus Wesentlichkeitsgründen wurden die Gemeinkosten nicht einbezogen. Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ermittlungsmethoden Anlage Des Weiteren werden strategische Projekte der AMOS für mehrere Kunden innerhalb der Allianz Gruppe durchgeführt, die eine län gere Nutzungsdauer vorsehen. Dies betrifft hauptsächlich die Implementierung des Versicherungsbestandsführungssystems Allianz Business System international (ABSi) (10 Jahre), Group Finanzsysteme wie beispielsweise SAP ERP (10 Jahre) und Solvency II Systeme (10 Jahre) sowie Infrastrukturprojekte wie Data Center Consolidation (8 Jahre) und Global Network (10 Jahre). In Ausübung des Aktivierungswahlrechts nach § 248 Abs. 2 HGB werden im Geschäftsjahr selbsterstellte immaterielle Vermögens gegenstände aktiviert und linear über die festgelegten Nutzungs dauern abgeschrieben. Im Fall einer Indikation einer dauerhaften Wertminderung bzw. regelmäßig zum Jahresabschluss wird ein Test auf Wertminderungen vorgenommen. Bei Feststellung einer erwarteten, dauerhaften Wertminderung werden außerplan mäßige Abschreibungen vorgenommen. Im Geschäftsjahr 2015 wurden außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen. Siehe in Abschnitt „Erläuterungen der Bilanz und Gewinn- und Verlust rechnung“ zu Abschreibungen. Im Geschäftsjahr fielen Aufwendungen für Vorstudien für selbst erstellte immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 1 404 Tsd € an, welche nicht aktiviert wurden. Geringwertige Wirtschaftsgüter mit Anschaffungskosten bis 410 € werden nach steuerlichen Vorschriften sofort abgeschrieben. In den immateriellen Vermögensgegenständen werden verschie dene IT Projekte, die die AMOS für andere Allianz Gesellschaften ausführt, zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten aktiviert. 41 Entwicklung des Anlagevermögens im Geschäftsjahr 2015 Anschaffungen Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten Stand 31.12.14 Gesamt € Zugänge 2015 € Umbuchungen 2015 € Abgänge 2015 € Stand 31.12.15 Gesamt € 669 460 801 162 081 344 -1 027 177 -257 421 830 257 547 Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 209 929 796 27 400 020 148 224 0 237 478 041 Summe immaterielle Vermögensgegenstände 879 390 597 189 481 364 -878 953 -257 421 1 067 735 588 Großrechner 31 309 642 1 966 848 0 -12 458 070 20 818 420 Speichermedien 62 230 812 3 219 191 0 -4 837 268 60 612 735 998 122 182 -182 -998 041 80 Netzwerkkomponenten 230 288 490 47 846 132 -3 136 508 -964 399 274 033 715 Server 114 481 200 35 547 724 1 003 996 -7 504 024 143 528 896 BGA 104 638 571 17 790 879 3 008 878 -505 325 124 933 003 1 858 437 324 271 2 769 -45 870 2 139 607 545 805 274 106 695 228 878 953 -27 312 998 626 066 456 25 152 884 62 508 163 0 0 87 661 047 0 23 441 569 0 0 23 441 569 Beteiligungen 14 739 465 39 666 290 0 0 54 405 755 Wertpapiere 5 539 561 555 757 0 0 6 095 318 45 431 910 126 171 779 0 0 171 603 689 1 470 627 781 422 348 371 0 -27 570 419 1 865 405 733 Druck und Nachbearbeitung GWG Summe Sachanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen Ausleihungen an verbundene Unternehmen Summe Finanzanlagen Summe AMOS SE Finanzanlagen Anteile an verbundenen Unternehmen Die Anteile an verbundenen Unternehmen sind mit den Anschaf fungskosten bzw. den Einbringungswerten (Buchwerte des Rechts vorgängers) aktiviert. Ausleihungen an verbundene Unternehmen Die Ausleihungen an verbundenen Unternehmen sind mit dem Nominalbetrag bewertet. Notwendige Abschreibungen werden nach § 253 (3) Satz 3 HGB vorgenommen. Beteiligungen Die Beteiligungen sind zu Anschaffungskosten bewertet. Wertpapiere des Anlagevermögens Ein Teil der Pensionszusagen ist im Rahmen eines „Contractual Trust Arrangements“ (Methusalem Trust e.V.) abgesichert. Dieses Treuhandvermögen stellt im Wesentlichen saldierungspflichtig Deckungsvermögen gemäß § 246 (2) HGB dar, wobei als beizule gender Zeitwert der Aktivwert bzw. der Marktwert gemäß § 253 (1) HGB zugrunde gelegt wird. Das Finanzanlagevermögen wird nach dem gemilderten Niederst wertprinzip bewertet. Vorräte Die Vorräte sind mit den Anschaffungskosten bzw. Herstellungs kosten einzeln bewertet. 42 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE B Jahresabschluss 38Bilanz zum 31. Dezember 2015 40 Gewinn- und Verlustrechnung 41Anhang 55Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Abschreibungen Bilanzwert Stand 31.12.14 Gesamt € Zugänge 2015 € Umbuchungen 2015 € Abgänge 2015 € Stand 31.12.15 Gesamt € Stand 31.12.14 Gesamt € Stand 31.12.15 Gesamt € 339 610 862 54 532 499 -30 148 -206 182 393 907 030 329 849 938 436 350 517 58 979 110 52 711 939 6 176 0 111 697 226 150 950 686 125 780 815 398 589 972 107 244 438 -23 972 -206 182 505 604 256 480 800 624 562 131 332 18 039 955 4 769 166 0 -4 475 246 18 333 875 13 269 687 2 484 545 44 898 355 4 818 476 0 -2 083 044 47 633 787 17 332 457 12 978 949 1 043 242 -7 036 -27 -1 036 167 11 -45 120 69 33 860 728 4 730 139 0 -272 851 38 318 016 196 427 762 235 715 699 97 323 713 6 500 035 27 916 -110 856 103 740 808 17 157 487 39 788 088 54 157 269 22 163 661 -4 030 -335 595 75 981 304 50 481 303 48 951 700 1 283 719 398 130 113 -66 808 1 615 154 574 718 524 453 250 606 980 43 372 571 23 972 -8 380 568 285 622 954 295 198 294 340 443 502 0 0 0 0 0 25 152 884 87 661 047 0 0 0 0 0 0 23 441 569 0 0 0 0 0 14 739 465 54 405 755 0 0 0 0 0 5 539 561 6 095 318 0 0 0 0 0 45 431 910 171 603 689 649 196 952 150 617 009 0 -8 586 751 791 227 210 821 430 828 1 074 178 523 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nominalbetrag bewertet. Zur Absicherung der Verbindlichkeiten aus Stock Appreciation Rights (SAR) werden Optionsrechte erworben. Die Restricted Stock Units (RSU) werden durch Termingeschäfte (Hedge-RSU) mit der Allianz SE abgesichert, die als Forderung gegenüber der Allianz SE und als Equity Swap bilanziert werden. Die Optionsrechte sowie Termingeschäfte werden mit den entsprechenden Grundgeschäf ten als Bewertungseinheit zusammengefasst, soweit ein unmittel barer Sicherungszusammenhang besteht. Der Ausweis der Grund geschäfte erfolgt unter den Sonstigen Rückstellungen und der Ausweis der Sicherungsgeschäfte unter den Sonstigen Vermögens gegenständen. Für die gebildeten Bewertungseinheiten kommt ein Micro-Hedge zum Ansatz, um Preisänderungsrisiken aufgrund von Marktpreisschwankungen vollständig auszuschließen. Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Die Wirksamkeit der Bewertungseinheiten über die spätestens im Jahr 2019 auslaufenden aktienbasierten Vergütungspläne wird prospektiv und retrospektiv durch die Übereinstimmung der Bedingungen, Parameter und Risiken (Critical-Term-Match-Metho de) nachgewiesen. Zum Bilanzstichtag umfassen die einbezogenen Grundgeschäfte, bestehend aus voraussichtlich zukünftig auszugleichenden Leis tungen, ein Volumen in Höhe von 10 274 (8 882) Tsd €. Mit den Bewertungseinheiten werden Risiken in Form von Wertänderungen in Höhe von 6 011 (4 865) Tsd € abgesichert. Die Bilanzierung der Bewertungseinheiten erfolgt nach der Einfrierungsmethode. 43 Rechnungsabgrenzungsposten Abgegrenzte Ausgaben sind mit dem Nennbetrag bewertet. Rückstellungen Rückstellungen werden gem. § 253 (1) Satz 2 HGB in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfül lungsbetrages angesetzt. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnitt lichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Die AMOS hat Pensionszusagen erteilt, für die Pensionsrückstel lungen gebildet werden. Ein Teil der Pensionszusagen ist im Rah men eines „Contractual Trust Arrangements“ (Methusalem Trust e.V.) abgesichert. Dieses Treuhandvermögen stellt saldierungs pflichtiges Deckungsvermögen dar, wobei als beizulegender Zeit wert der Aktivwert beziehungsweise der Marktwert zugrunde gelegt wird. Der Erfüllungsbetrag wird auf Basis der Projected Unit CreditMethode (dies bezeichnet ein Anwartschaftsbarwertverfahren bezogen auf den erdienten Teil) ermittelt beziehungsweise als Bar wert der erworbenen Anwartschaft ausgewiesen. Sofern es sich um wertpapiergebundene Zusagen handelt, wird der Zeitwert der ver rechneten Vermögensgegenstände angesetzt. Die Pensionsrückstellungen sind nach versicherungsmathemati schen Grundsätzen berechnet. Der aus der Erstanwendung des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes im Jahr 2010 resultierende Umstellungsaufwand kann auf bis zu 15 Jahre verteilt werden. In den Jahren bis einschließlich 2013 wurde von diesem Verteilungs wahlrecht zum Teil Gebrauch gemacht und im Wesentlichen ein Fünfzehntel dieses Betrages als außerordentlicher Aufwand erfasst. Im Jahr 2014 wurden alle noch ausstehenden Raten als außerordentlicher Aufwand erfasst. Dieser resultiert aus Pensions zusagen, die zentral bei der Allianz SE bilanziert werden (siehe Abschnitt Haftungsverhältnisse). Die Rückstellungen für Mitarbeiterjubiläen, Altersteilzeit und Vorruhestandsleistungen werden ebenfalls nach versicherungs mathematischen Grundsätzen ermittelt und in voller Höhe passi viert. Beim Diskontierungszinssatz wird die Vereinfachungsregelung in § 253 (2) Satz 2 HGB (Restlaufzeit von 15 Jahren) in Anspruch genommen, wobei erstmalig der zum Bilanzstichtag von der Deut schen Bundesbank veröffentlichte Zinssatz zugrunde gelegt wurde. 44 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Hintergrund ist das deutliche Absinken des Diskontierungszins satzes seit 2014. Der Effekt aus einer Änderung des Diskontierungszinssatzes wird im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Zum 31. Dezember 2015 beträgt der Diskontierungssatz 3,89 (4,50) % (der Diskontierungszinssatz wurde auf Basis der bisher gültigen Rückstellungsabzinsungsverordnung als 7-jähriger Durchschnitt festgelegt), der Rententrend beträgt 1,70 (1,70) %, der Gehaltstrend 3,25 (3,25) % (inkl. durchschnittlichem Karriere trend). Abweichend hiervon wird bei einem Teil der Pensionszusagen der Garantiezins der Pensionszusage von 2,75 % pro Jahr und die garantierte Rentendynamik von 1 % pro Jahr zugrunde gelegt. Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden die aktuellen Heubeck-Richttafeln RT2005G verwendet, die bezüglich der Sterb lichkeit, Invalidisierung und Fluktuation an die unternehmensspe zifischen Verhältnisse angepasst wurden. Als Pensionierungsalter wird die vertraglich vorgesehene bezie hungsweise die sich nach dem RV-Altergrenzenanpassungsgesetz 2007 ergebende Altersgrenze angesetzt. Stand 31. Dezember in € 2015 2014 Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände 63 116 851 57 322 716 Beizulegender Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände 63 696 430 57 740 439 Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden 67 955 765 57 726 667 0 0 Nicht ausgewiesener Rückstellungsbetrag gemäß Art. 67 Abs. 2 EGHGB Weitere Erläuterungen zur Bilanzierung der Pensionen und ähnli cher Verpflichtungen sind in den Angaben zu den Passiva unter Haftungsverhältnisse ersichtlich. Sonstige Rückstellungen Die AMOS hat Verpflichtungen aus Jubiläumsgaben, einem Wert kontenmodell und Altersteilzeitbeziehungsweise Vorruhestands verträgen, die unter den Sonstigen Rückstellungen ausgewiesen werden. Das im Methusalem Trust e.V. für das Altersteilzeit-Sicherungsgut haben und das Wertkontenmodell reservierte Vermögen stellt sal dierungspflichtiges Deckungsvermögen dar, wobei als beizulegen der Zeitwert der Aktivwert beziehungsweise der Marktwert zugrunde gelegt wird. B Jahresabschluss 38Bilanz zum 31. Dezember 2015 40 Gewinn- und Verlustrechnung 41Anhang 55Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Die Bewertung dieser Verpflichtungen erfolgt im Wesentlichen analog zu den Pensionszusagen und auf Basis der gleichen Rech nungsannahmen. Stand 31. Dezember in € 2015 2014 Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände 14 404 172 11 796 642 Beizulegender Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände 15 732 934 13 225 277 Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden 20 746 025 19 379 223 Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag bilanziert. Währungsumrechnung Grundsätzlich werden alle Geschäftsvorfälle in der Originalwäh rung erfasst und zum jeweiligen Tageskurs (Devisenkassamittel kurs) in Euro umgerechnet. Zum 31. Dezember 2015 wurden die Forderungen und Verbindlichkeiten gemäß § 256 a Satz 1 HGB mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag bewertet. Bei einer Restlaufzeit von einem Jahr oder weniger wurde § 256 a Satz 2 HGB angewendet. Die Gewinne und Verluste wurden entsprechend in dem Davon-Vermerk in der Gewinn und Verlustrechnung ausge wiesen. Derivative Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten Es werden grundsätzlich derivative Finanzinstrumente eingesetzt, um Fremdwährungsrisiken entgegenzuwirken, die im Rahmen von Fremdwährungsdarlehen und Anleihen entstehen können. Die entsprechenden Grundgeschäfte werden bei Vorliegen der handelsrechtlichen Voraussetzungen zum Ausgleich gegenläu figer Wertänderungen oder Zahlungsströme aus dem Eintritt ver gleichbarer Risiken mit diesen derivativen Finanzinstrumenten (Sicherungsgeschäfte) im Rahmen von Mikro-Hedges zu Bewer tungseinheiten zusammengefasst. Soweit die Voraussetzungen für Bewertungseinheiten mit den jeweiligen Grundgeschäften nicht erfüllt sind, erfolgt die Bilanzierung nach allgemeinen Bewertungs grundsätzen. Die Derivate werden mit den sich, in Bezug auf die künftigen CashFlows, gegenläufig entwickelnden künftigen Fremdwährungs transaktionen in Bewertungseinheiten zusammengefasst. Soweit sich während der Laufzeit der Sicherungsbeziehungen die bewer tungsrelevanten Parameter von Grund- und Sicherungsgeschäft nicht ändern und von einem vollständigen Ausgleich der Zahlun gen auszugehen ist, bleiben die gegenläufigen Änderungen der erwarteten Zahlungen aus dem Grund- und Sicherungsgeschäft bilanziell und ergebnismäßig unberücksichtigt. Die ineffektiven Anteile der Sicherungsbeziehungen, also sich nicht ausgleichende Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Wertänderungen sowie nicht gesicherte Fremdwährungspositio nen, werden nach allgemeinen Bewertungsgrundsätzen behan delt. Die Effektivität der Sicherungsbeziehungen wird zu jedem Bilanzstichtag prospektiv und retrospektiv festgestellt. Die Siche rungsgeschäfte werden ausschließlich mit der Allianz SE abge schlossen. Zur Absicherung von Fremdwährungsrisiken die in USD (44 200 Tsd USD) und CHF (108 938 Tsd CHF) denominiert sind, schließt die AMOS gegenläufige Devisentermingeschäfte ab. Die Höhe der mit der Bewertungseinheit abgesicherten Risiken entspricht dem bei zulegenden Zeitwert der Devisentermingeschäfte. Die Marktwerte der zur Absicherung von Fremdwährungstransak tionen abgeschlossenen Devisentermingeschäfte belaufen sich zum 31. Dezember 2015 auf 13 177 Tsd €. Rechnungsabgrenzungsposten Abgegrenzte Ausgaben sind mit dem Nennbetrag bewertet. Latente Steuern Analog des Wahlrechts des § 274 (1) Satz 2 HGB wird der über den Saldierungsbereich hinausgehende Überhang aktiver Steuerlaten zen nicht bilanziert. Die umfangreichste Abweichung zwischen den handelsrechtli chen- und steuerlichen Wertansätzen ergibt sich bei der Bilanz position Pensionsrückstellungen, die zu aktiven latenten Steuern führt. Die Bewertung der inländischen Steuerlatenzen erfolgt mit einem Steuersatz in Höhe von 31 %. Ausschüttungssperre Der Gesamtbetrag der Beträge im Sinn des § 268 (8) HGB, der grundsätzlich der Ausschüttungssperre bzw. nach § 268 (8) HGB i.V. m. § 301 AktG der Abführungssperre unterliegt, beträgt 127 689 (152 797) Tsd €. Dieser Betrag gliedert sich in Beträge aus der Aktivierung selbst geschaffener Vermögensgegenstände des Anlagevermögens in Höhe von 125 781 (150 951) Tsd € und Beträge aus der Aktivierung von Vermögensgegenständen zum beizulegenden Wert in Höhe von 1 908 (1 846) Tsd €, die ausschließlich der Erfüllung von Schul den aus Altersversorgungsverpflichtungen dienen. Der abfüh rungsgesperrte Betrag ist in vollem Umfang durch frei verfügbare Eigenkapitalanteile gedeckt. 45 Erläuterungen der Bilanz und Gewinnund Verlustrechnung Immaterielle Vermögensgegenstände (Aktiva A.I.) In dieser Position werden selbsterstelle immaterielle Vermögens gegenstände und entgeltlich erworbene Software-Nutzungsrechte ausgewiesen. Die selbsterstellten immateriellen Vermögensgegenstände sanken von 150 951 Tsd € im Vorjahr auf 125 781 Tsd €. In den entgeltlich erworbenen immateriellen Vermögensgegenständen sind sowohl fertig gestellte als auch nicht fertig gestellte immaterielle Ver mögensgegenstände enthalten. Insgesamt wurden im Geschäfts jahr 2015 Entwicklungskosten für IT-Projekte und selbsterstellte immaterielle Vermögensgegenstände in Höhe von 189 481 Tsd € aktiviert. Diese Investitionen sind vor allem durch Projekte der Allianz Gruppe und Projekte für einzelne Gesellschaften der Allianz Gruppe getrie ben. Gegenläufig wirkten sich Abgänge und Abschreibungen aus. Sachanlagen (Aktiva A.II.) Die technischen Anlagen und Maschinen umfassen im Wesent lichen Server, Netzwerkkomponenten, Speichermedien, Betriebsund Geschäftsausstattung, Großrechner sowie geringwertige Wirt schaftsgüter. Unter den geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau sowie in den Sachlagen ist das noch nicht fertig gestellte Projekt Allianz Global Network in Höhe von 203 876 Tsd € bilanziert. 46 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE B Jahresabschluss 38Bilanz zum 31. Dezember 2015 40 Gewinn- und Verlustrechnung 41Anhang 55Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Finanzanlagen (Aktiva A.III.) Ausleihungen an verbundene Unternehmen (Aktiva A.III. 2.) Anteile an verbundenen Unternehmen (Aktiva A.III. 1.) Beteiligung in % Eigenkapital 31.12.2015 Tsd € Ergebnis 2015 Tsd € AMOS European Services SAS (Paris, Frankreich) 100 % 40 520,8 478,8 Allianz Managed Operations & Services Netherlands B.V. (Rotterdam, Niederlande) 100 % 488,63 -405,9 Allianz Managed Operations & Services (Thailand) Co., Ltd, (Bangkok, Thailand) 100 % 2 3 521,4 1 112,6 Metafinanz-Informationssysteme GmbH (München, Deutschland) 100 % 1 026,7 1 669,3 1 AMOS International B.V. (Amsterdam, Niederlande) 100 % 35 522,0 -28,0 Allianz Telematics S.p.A. (Triest, Italien) 100 % 1 148,4 -275,0 95 % 46 759,6 -13 830,6 Direkte Beteiligungen Indirekte Beteiligungen AMOS of America, Inc. (Petaluma, USA) 1 – Ergebnis vor Gewinnabführung 2 – Die AMOS hält 99,99978347 Porzent der Anteile. Jeweils 0,000105268 Prozent halten die Allianz SE und die Allianz Gruppe E.V. Im März 2014 wurde die AMOS European Hosting SAS gegründet und im November 2014 in AMOS European Services SAS umfirmiert. Die AMOS hält seit der Gründung 100 % an der Gesellschaft. Im Jahr 2012 migrierte die AMOS Niederlassung in den Niederlan den in eine 100 % Tochter. Die Tochtergesellschaft ist mit dem Betei ligungsbuchwert bilanziert. Die Allianz Managed Operations & Services Thailand Co. Ltd wurde im November 2014 gegründet. Die AMOS hält seit November 2014 eine Beteiligung von 100 % an der Gesellschaft. Die Metafinanz-Informationssysteme GmbH (München) ist seit August 2011 eine 100 % Tochter der AMOS. Im Geschäftsjahr 2012 wurde ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der AMOS geschlossen. Im Juli 2015 kaufte AMOS die Allianz Telematics S.p.A. von der Alli anz-Konzerngesellschaft Allianz S.p.A. (Italien). Die AMOS hält seit dem 100 % an der Gesellschaft. Im August 2015 wurde die Gesellschaft AMOS International B.V. gegründet und ist seitdem eine 100 % Tochter der AMOS. Die AMOS International B.V. erwarb im September 2015 Vorzugsaktien von der AMOS of America, Inc. und hält seitdem 95 % an dieser Gesell schaft. Geschäftsbericht 2015 AMOS SE In den Ausleihungen an verbundene Unternehmen sind Darlehen an die AMOS European Services SAS in Höhe von 20 000 (0) Tsd €, an die Allianz Managed Operations & Services (Thailand) Co. Ltd. in Höhe von 2 025 (0) Tsd € und an die Allianz Business Services, spol. s.r.o. in Höhe von 1 416 (0) Tsd € ausgewiesen. Beteiligungen (Aktiva A.III. 3.) Beteiligung in % Eigenkapital 31.12.2015 Tsd € Ergebnis 2015 Tsd € 49,9 % 41 987,2 4 612,2 49 % 80 951,6 0 AMOS Austria GmbH (Wien, Österreich) AMOS IberoLatAm S.L. (Barcelona, Spanien) Die AMOS ist seit Juni 2011 an der AMOS Austria GmbH (Wien) mit 49,9 % beteiligt. Des Weiteren hat die Allianz Compañía de Seguros y Reaseguros S.A. im Dezember 2015 die Gesellschaft AMOS IberoLatAm S.L. gegründet, an der sich AMOS noch im Dezember mit 49 % beteiligte. Der Restbestand der Beteiligungen zum Bilanzstichtag entfällt auf einen Geschäftsanteil an der DENIC Domain Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft eG, Frankfurt am Main. Wertpapiere (Aktiva A.III. 5.) Der Bestand an Wertpapieren setzt sich aus Investmentanteilen, die im Rahmen des sogenannten „Contractual Trust Arrangements“ (CTA) zur Insolvenzsicherung von Altersteilzeitwertguthaben von 6 095 (5 540) Tsd € dienen, zusammen. Die Anteile am CTA entsprechen den bis zum Bilanzstichtag eingebrachten Vermö gensgegenständen im Wert der gegen Insolvenz abzusichernden Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen ab dem 1. Juli 2004. Eine Verrechnung von Vermögensgegenständen und Schulden gemäß § 246 (2) Satz 2 wurde vorgenommen. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (Aktiva B.II.) Unter den Forderungen gegen verbundene Unternehmen wird vor allem die Forderung aus dem Beherrschungs- und Gewinnabfüh rungsvertrag zuzüglich anrechenbarer Steuern mit der Allianz SE in Höhe von 214 732 (252 999) Tsd € ausgewiesen. Weiterhin beste hen hierunter Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen Konzernkunden aus nicht bezahlten Rechnungen für Dienst leistungen in Höhe von 224 684 (328 168) Tsd €. Ein Teil des Rück gangs resultiert aus einer im Geschäftsjahr 2014 ausgewiesenen 47 Bilanzverlängerung im Wesentlichen aus Teilzahlungen, in den Bilanzposten Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber ver bundenen Unternehmen, welche im Geschäftsjahr 2015 mitigiert werden konnte. Die Forderungen gegen Unternehmen mit denen ein Beteiligungs verhältnis besteht bestehen im Geschäftsjahr 2015 zu 2 378 Tsd € aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten unter anderem Steuererstattungsansprüche aus der Organschaft mit der Allianz SE in Höhe von 25 340 (27 052) Tsd €. Gegenläufig sind Steuerverbindlichkeiten aus der Organschaft mit der Allianz SE in Höhe von 13 780 (2 391) Tsd € bilanziert. Des weiteren bestehen Steuererstat tungsansprüche aus Vorjahren in Höhe von 11 028 (6 660) Tsd €. In der AMOS Niederlassung Schweiz sind Forderungen aus Umsatz steuer in Höhe von 6 692 (9 024) Tsd € ausgewiesen. Gegenläufig wurden Umsatzsteuerverbindlichkeiten der Niederlassung in der Schweiz in Höhe von 6 253 (8 971) Tsd € bilanziert. Darüber hinaus sind in der AMOS Forderungen gegen IBM Deutschland GmbH in Höhe von 12 327 Tsd € bilanziert, die hauptsächlich aus einem Ver kauf von Hardware und aus einem Settlement Agreement im Dezember entstanden sind. Des Wei-teren sind SAP Lizenzen für den Weiterverkauf in Höhe von 11 312 (11 052) Tsd €, Optionen auf Aktien der Allianz SE, die der Absicherung von Risiken der Allianz Gruppe im Rahmen der Group Equity Incentives (GEI) und der Alli anz Equity Incentives (AEI) dienen, in Höhe von 10 274 (8 958) Tsd € ausgewiesen. Angaben gemäß § 285 Nr. 23 HGB zu den Bewertungseinheiten (GEI) sind in dem Abschnitt Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ermittlungsmethoden unter den Forderungen und sonstigen Ver mögensgegenständen erfolgt. Darüber hinaus werden Erstattungsansprüche gegenüber dem Finanzamt aus Körperschaftsteuer und aus Darlehen an Mitar beiter ausgewiesen. Rechnungsabgrenzungsposten (Aktiva C.) Die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten sind im Vergleich zum Vorjahr von 45 204 Tsd € um 8 726 Tsd € auf 53 930 Tsd € gestiegen und enthalten vorausbezahlte Beträge für Wartung der Hardware und Software sowie für Mieten. Gezeichnetes Kapital (Passiva A.I.) Das gezeichnete Kapital betrug wie im Vorjahr zum 31. Dezember 2015, 121 Tsd € und ist in 121 000 Anteile je 1 € aufgeteilt. 48 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Kapitalrücklage (Passiva A.II.) Die Kapitalrücklage ist aufgrund der Einbringungen von Solvency II Anwendungen, die durch einen Einbringungsvertrag zwischen der Allianz SE und der AMOS übertragen wurden, zum 31.12.2015 im Vergleich zum 31.12.2014 um 21 688 Tsd € gestiegen. In der Kapitalrücklage befinden sich frei verfügbare Eigenkapital anteile gemäß § 272 (4) HGB. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen (Passiva B.1) Die Pensionsrückstellungen bestehen im Wesentlichen aus Ver pflichtungen aus den erdienten Versorgungsbeiträgen aus dem beitragsorientierten Pensionsvertrag (BPV), nach Verrechnung mit dem Deckungsvermögen, in Höhe von 2 930 (0) Tsd € und aus Pen sionszusagen durch Entgeltumwandlung (PZE) in Höhe von 1 330 (1 094) Tsd €. Steuerrückstellungen (Passiva B.2) Es wurden Rückstellungen für Steuersachverhalte in verschiede nen Betriebstätten, im Wesentlichen, in dem AMOS Stammhaus und in den AMOS Niederlassungen in Indien, gebildet. Sonstige Rückstellungen (Passiva B.3) Als wesentliche Posten unter den sonstigen Rückstellungen wurden im Geschäftsjahr Rückstellungen für ausstehende Rech nungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 122 055 (114 904) Tsd €, Rückstellungen für Erfolgsbeteiligungen in Höhe von 20 746 (19 176) Tsd € sowie Rückstellungen für Verpflichtungen im Rahmen eines Betriebsübergangs an einen Provider in Höhe von 3 211 (5 510) Tsd € gebildet. Der Anstieg der sonstigen Rückstellungen um 9 858 Tsd € im Vergleich zum Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus der im Geschäftsjahr 2015 erhöhten Rückstellung für ausstehende Rech nungen von 7 151 Tsd €, der erhöhten Rückstellung für Group Equity Incentives (GEI) und der Allianz Equity Incentives (AEI) von 1 761 Tsd € sowie der um 1 570 Tsd € gestiegenen Rückstellung für Erfolgsbeteiligungen. Ein gegenläufiger Effekt ergibt sich aus dem Verbrauch der Rückstellung für Verpflichtungen im Rahmen eines Betriebsübergangs an einen Provider in Höhe von 2 299 Tsd €. Die Rückstellungen für ausstehende Rechnungen enthalten im Geschäftsjahr 2015 Gewährleistungsrückstellungen in Höhe von 9 940 Tsd €, die gemäß § 249 Abs. 1 HGB gebildet wurden. B Jahresabschluss 38Bilanz zum 31. Dezember 2015 40 Gewinn- und Verlustrechnung 41Anhang 55Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Da die sonstigen Rückstellungen Verpflichtungen mit einer Lauf zeit von mehr als einem Jahr enthalten, wurden diese unter Ver wendung der von der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zinssätze auf den Bilanzstichtag diskontiert. Weitere Beträge wurden im Wesentlichen für Urlaubs- und Gleit zeitguthaben der Mitarbeiter, für Mitarbeiterjubiläen, für Gratifi kationen, für Vorruhestand, für Berufsgenossenschaftsbeiträge, für steuerliche Betriebsprüfungen, für Archivierungskosten, für Jahresabschlusskosten sowie für die Schwerbehindertenaus gleichsabgabe zurückgestellt. Verbindlichkeiten (Passiva C.) Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen noch nicht bezahlte Ansprüche Dritter aus empfangenen Waren und Dienstleistungen sowie aus vertraglichen Vereinbarungen. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen enthalten im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus der Aufnahme von Darlehen und Anleihen. Die Darlehensgeber sind die Mutter gesellschaft Allianz SE, die AGA International S.A. Paris, die Allianz IARD S.A., die Allianz Hellas Insurance Company, die Allianz S.p.A., die Allianz Risk Transfer Zürich, die Allianz LebensversicherungsAG, die Euler Hermes Group S.A., die Allianz Vie S.A., die Allianz Global Corporate & Specialty SE, die Allianz Compañía de Seguros y Reaseguros S.A. und die Allianz Suisse LebensversicherungsGesellschaft AG. Die Darlehensverbindlichkeiten ohne Berücksich tigung der Zinsen stiegen im Geschäftsjahr 2015 auf 836 036 (766 714) Tsd €. Gegenläufig resultiert ein Rückgang aus einer im Geschäftsjahr 2014 ausgewiesenen Bilanzverlängerung im Wesentlichen aus Teilzahlungen, in den Bilanzposten Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen, welche im Geschäftsjahr 2015 mitigiert werden konnte. Folgende Verbindlichkeiten werden ebenso unter dieser Bilanz position ausgewiesen: Verbindlichkeiten aus dem Cashpool gegen über der Allianz SE in Höhe von 344 453 (246 535) Tsd € und Verbindlichkeiten aus dem Verrechnungsverkehr mit Konzern gesellschaften und den Organgesellschaften in Höhe von 61 439 (112 568) Tsd €. Umsatzerlöse (GuV 1.) Die AMOS hat im Geschäftsjahr 2015 Umsatzerlöse aus SharedServices-Dienstleistungen in Höhe von 847 304 (713 233) Tsd € erzielt. Die Umsatzerlöse stiegen damit gegenüber dem Vorjahr um 134,1 Mio € oder 18,8 %: Umsatzerlöse (in Mio. €) Umsatzerlöse (in %) 2015 2014 Verän derung 2015 2014 Verän derung 526,2 524,7 1,5 62,1 73,6 -11,5 3,8 3,8 0,0 0,5 0,5 -0,1 Operations 23,9 18,7 5,2 2,8 2,6 0,2 Business Services 16,8 12,4 4,4 2,0 1,7 0,2 0,4 0,0 0,4 0,1 0,0 0,0 Zwischensumme Serviceportfolio 571,1 559,6 11,5 67,4 78,5 -11,1 Investmentportfolio 276,2 153,6 122,6 32,6 21,5 11,1 Summe Umsatzerlöse 847,3 713,2 134,1 100,0 100,0 0,0 Serviceportfolio IT Indien Corporate Die Umsätze nach den AMOS Niederlassungen stellen sich wie folgt dar: 2015 Tsd € % 784 269 92,6 Großbritannien 24 481 2,9 Schweiz 15 280 1,8 Irland 11 053 1,3 Belgien 7 112 0,8 Singapur 4 697 0,6 Buchungskreis Deutschland Rumänien Umsatzerlöse gesamt 412 0,0 847 304 100 Andere aktivierte Eigenleistungen (GuV 3.) In dieser Position sind die aktivierten Eigenleistungen für IT-Pro jekte erfasst, die in der Bilanz unter den immateriellen Vermögens gegenständen und Sachanlagen ausgewiesen sind. Sonstige betriebliche Erträge (GuV 4.) Die sonstigen betrieblichen Erträge resultieren im Wesentlichen aus Vorsteuererstattungen aus dem Jahr 2015 sowie weitere Vor steuererstattungen aus Nachmeldungen im Rahmen der Jahres umsatzsteuererklärung 2014 in Höhe von 42 121 (19 980) Tsd €, aus der Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 26 015 (3 241) Tsd €, Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 49 im Wesentlichen für ausstehende Rechnungen, und im Rahmen eines Sale-Service-Back-Vertrags anfallenden Verkaufserlös von Hardware in den AMOS Data Centern Frankfurt und Unterföhring im Dezember 2015 in Höhe von 16 521 Tsd €. Die Anlagen wurden zu Marktpreisen in Höhe von 31 143 Tsd € verkauft. Des Weiteren wurde zum Jahresende 2015 ein Ertrag in Höhe von 5 300 Tsd € aus einem Settlement Agreement mit IBM für inkrementelle Kosten, die der AMOS aus der Verzögerung der Tran sition & Transformation des Data Center Consolidation Projekts entstanden sind, in den sonstigen betrieblichen Erträgen realisiert. Aufwendungen für den IT-Betrieb (GuV 5.) Die unter Aufwendungen für den IT-Betrieb ausgewiesenen Posten beinhalten Aufwendungen für bezogene Leistungen sowie Auf wendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Unter den Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe wer den Aufwendungen für Ge- und Verbrauchsmaterial und für EDVInformationsträger ausgewiesen. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen enthalten vor allem Aufwendungen für Wartungs- und Instandhaltungsleistungen, Miete, Honorare Externer, konzerninterne und konzernexterne Leistungsverrechnung, Gebühren für Porto, Kommunikation und externe Lohnarbeiten. In den Aufwendungen für Dienstleistungen Service Provider sind hauptsächlich Aufwendungen für externe Anbieter im Zusammen hang mit dem Allianz Global Network und Data Center Services enthalten. Im September 2015 haben AMOS und IBM Deutschland GmbH eine Ergänzung des ursprünglichen Data Center Consolida tion Vertrags vorgenommen, die Gutschrift für bereits gezahlte und fällige Transition & Transformation Rechnungen sowie einen neu en Zahlungsplan für Transition & Transformation vorsieht, welcher Verzögerungen im Projekt reflektieren soll. Zu den insgesamt höhe ren Aufwendungen hat neben neuen Projekten und dadurch gestie genen Aufwendungen auch teilweise eine Verzögerung der Imple mentierung des AGN Projekts beigetragen. Personalaufwand (GuV 6.) Der Personalaufwand beinhaltet Löhne und Gehälter, soziale Abgaben, sowie Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung der Mitarbeiter der AMOS im Geschäftsjahr. Die im Vergleich zum Vorjahr gestiegenen Personalkosten von 236 789 Tsd € um 21 840 Tsd € auf 258 629 Tsd € sind auf den Ausbau des Geschäfts und eine damit einhergehende größere Anzahl von Mit arbeitern im Jahr 2015 als auch einer Anhebung der Tarifgehälter um 2,4 % im September 2015 zurückzuführen. 50 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Abschreibungen (GuV 7.) Bei den Abschreibungen handelt es sich um planmäßige Abschrei bungen, die unter Zugrundelegung handelsrechtlich zulässiger Abschreibungen, basierend auf den im Abschnitt „Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ermittlungsmethoden“ genannten Abschrei bungsdauern, monatsgenau erfolgen. Des Weiteren werden für strategische Projekte, welche die AMOS für mehrere Kunden inner halb der Allianz Gruppe durchgeführt, eine längere Nutzungsdau er vorgesehen. Dies betrifft hauptsächlich die Implementierung des Versicherungsbestandsführungssystems Allianz Business Sys tem international (ABSi) (10 Jahre), Group Finanzsysteme wie bei spielsweise SAP ERP (10 Jahre) und Solvency II Systeme (10 Jahre), Infrastrukturprojekte wie Data Center Consolidation (8 Jahre) und Global Network (10 Jahre). Gemäß § 253 (3) Satz 3 HGB sind aufgrund von voraussichtlich dauernder Wertminderung im Anlagevermögen außerplanmäßi ge Abschreibungen in Höhe von 36 260 (802) Tsd € vorgenommen worden. Dies ist auf die partielle Abschreibung in Höhe von 36 260 Tsd € in Zusammenhang mit den ABSi-, Allianz Global Network-, AML und Data Center Consolidation Anlagen zurückzuführen. Diese Anlagen wurden von einigen Allianz Unternehmen unter anderem aufgrund der Veräußerung des Versicherungsunterneh mens Fireman’s Fund Insurance Company von der Allianz an ACE Limited und den darauf zurückzuführenden mangelnden Bedarf nicht mehr genutzt. Sonstige betriebliche Aufwendungen (GuV 8.) Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen unter ande rem Aufwendungen für die Nutzung der Querschnittsfunktionen, die von den Konzerngesellschaften der AMOS in Rechnung gestellt werden, Aufwendungen für Reise- und Weiterbildungskosten, Auf wendungen für Beratungsleistungen inklusive in diesem Zusammenhang anfallenden Verrechnungen von AMOS Tochter gesellschaften für AMOS Projekte sowie Aufwendungen aus Fremd währungsbewertung bzw. aus Währungskursdifferenzen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen von 59 517 Tsd € im Vorjahr um 42 144 Tsd € auf 101 661 Tsd €. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf einen Einmal effekt in Höhe von 22 068 Tsd € aus der Absenkung des KVV-Zins satzes von 5,25 Prozent auf 2,20 Prozent zurückzuführen, während die Anpassung der Rententrends (Inflationsannahme) von 2,00 Prozent p.a. auf 1,70 Prozent p.a. kompensierende Auswirkung hat te. Darüber hinaus führten gestiegene Währungskursverluste sowie ein mit der AMOS Italy S.p.c.A. unterzeichnetes Settlement aufgrund einer Verzögerung der Projektimplementierung (3 758 Tsd €) zu der Vorjahresveränderung. B Jahresabschluss 38Bilanz zum 31. Dezember 2015 40 Gewinn- und Verlustrechnung 41Anhang 55Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Erträge aus Beteiligungen (GuV 9.) Die Erträge aus Beteiligungen bestehen ausschließlich aus dem Ertrag aus der Gewinnabführung mit der Metafinanz-Infor mationssysteme GmbH in Höhe von 1 669 (1 926) Tsd €. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (GuV 11.) In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind im Wesent lichen Zinserträge von verbundenen Unternehmen aus der Verzin sung der Verlustübernahme durch die Allianz SE für das Vorjahr sowie Zinsen aus der Verzinsung des Cashpools enthalten. Darüber hinaus sind in dieser Position sonstige Zinserträge enthal ten. Diese umfassen Zinserträge aus den Pensionszusagen, Zinsen aus der Abzinsung von mehrjährigen Rückstellungen, Zinserträge aus Tagesgeldern und Zinserträge aus Mitarbeiterdarlehen. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (GuV 13.) In den Zinsen und ähnlichen Aufwendungen ist im Wesentlichen der Zinsaufwand an verbundene Unternehmen enthalten. Hier sind die anteiligen Zinsaufwendungen für die Darlehen sowie die Aufzinsung für Mitarbeiterjubiläumsrückstellungen enthalten. Darüber hinaus werden in dieser Position sonstige Zinsaufwen dungen gezeigt. Diese umfassen im Wesentlichen die Aufzinsung langfristiger Rückstellungen sowie den Zinsaufwand für Pensions zusagen. Periodenfremde Erträge Die periodenfremden Erträge in Höhe von 39 294 (7 992) Tsd € resultieren im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellun gen und aus Umsatzsteuererstattungen aus Vorjahren. Periodenfremde Aufwendungen Die periodenfremden Aufwendungen in Höhe von 714 (9 781) Tsd € beinhalten im Wesentlichen Personalaufwendungen aus den AMOS Niederlassungen und Aufwendungen aus bezogenen Leis tungen. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (GuV 18.) Im Geschäftsjahr 2015 sind die tatsächlichen Ertragsteuern des laufenden Jahres in Höhe von 3 177 Tsd €, die tatsächlichen Ertrag steuern des vergangenen Jahres in Höhe von 213 Tsd € sowie eine Ertragsteuerumlage in Höhe von -897 Tsd € in den Steuern vom Einkommen und vom Ertrag enthalten. Sonstige Steuern (GuV 19.) Die sonstigen Steuern betreffen im Wesentlichen Umsatzsteuer aufwand. Sonstige Verpflichtungen Stand 31. Dezember in € 2015 Ertrag aus dem beizulegenden Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände -59.353 Rechnerische Verzinsung des Erfüllungsbetrags der verrechneten Schulden 807.504 Effekt aus der Änderung des Diskontierungszinssatzes für den Erfüllungsbetrag 187.254 Nettobetrag der verrechneten Erträge und Aufwendungen 935.405 Pensionen und ähnliche Verpflichtungen Stand 31. Dezember in € Ertrag aus dem beizulegenden Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände Rechnerische Verzinsung des Erfüllungsbetrags der verrechneten Schulden 2014 -2.114.527 2.439.371 Effekt aus der Änderung des Diskontierungszinssatzes für den Erfüllungsbetrag 165.118 Nettobetrag der verrechneten Erträge und Aufwendungen 489.962 Eine Verrechnung gemäß § 246 (2) Satz 2 2. Halbsatz HGB wurde vorgenommen und im Zinsaufwand ausgewiesen. Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 51 Sonstige Angaben Haftungsverhältnisse aus betrieblicher Altersversorgung und ähnlichen Verpflichtungen a) Pensionszusagen Haftungsverhältnisse bestehen im Rahmen der betrieblichen Altersversorgung. Grundlage der betrieblichen Altersversorgung für die Mitarbeiter der deutschen Tochtergesellschaften, die bis zum 31.12.2014 eingetreten sind, ist in der Regel die Mitgliedschaft in der Allianz Versorgungskasse VVaG (AVK), die als rechtlich selb ständige und regulierte Pensionskasse der Aufsicht der Bundes anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht unterliegt. Die Leistun gen der Allianz Versorgungskasse VVaG werden nach dem Einmalbeitragssystem über Zuwendungen der Trägergesellschaf ten an die Kasse durch Gehaltsumwandlung finanziert. Zu den Trägergesellschaften gehört neben der Allianz SE, der Alli anz Deutschland AG, der Allianz Versicherungs-AG und der Allianz Lebensversicherungs-AG unter anderem auch die AMOS. Die AMOS ist verpflichtet, anteilige Verwaltungskosten der Allianz Versorgungskasse VVaG zu tragen und entsprechend den Rechts grundlagen gegebenenfalls Zuschüsse zu leisten. Außerdem leisten die Trägergesellschaften für bis zum 31.12.2014 eingetretene Mitarbeiter Zuwendungen an den Allianz Pensions verein e.V. (APV). Aufgrund des stark gesunkenen Diskontierungszinssatzes ist zum 31.12.2015 das Deckungsvermögen des Allianz Pensionsverein e.V. geringer als die Versorgungsverpflichtungen. Der Fehlbetrag zum 31.12.2015 beträgt 8 435 Tsd €. Die AMOS macht von dem Wahlrecht nach Artikel 28 Abs. 1 Satz 2 EGHGB Gebrauch, hierfür keine Rückstellung für ungewisse Ver bindlichkeiten zu bilden, da die gesetzlich vorgeschriebene Anpas sung der Renten an den Verbraucherpreisindex durch zusätzliche Beiträge an den Allianz Pensionsverein e.V. finanziert wird. Sowohl die Allianz Versorgungskasse VVaG als auch der Allianz Pensionsverein e.V. wurden für Neueintritte ab dem 01.01.2015 geschlossen. Für Neueintritte ab 01.01.2015 wurde die betriebliche Altersversor gung einheitlich neu geregelt. Die AMOS leistet für Neueintritte ab dem 01.01.2015 einen monat lichen Beitrag in eine Direktversicherung bei der Allianz Lebens versicherungs-AG, welcher im Rahmen der Entgeltumwandlung vom Mitarbeiter finanziert wird. Außerdem wird monatlich ein Arbeitgeberbeitrag im Rahmen einer Direktzusage gewährt. Die Allianz SE hat durch Schuldbeitritt die gesamtschuldnerische Haftung für einen Teil der Pensionszusagen der AMOS übernom men. Diese erstattet die Kosten; die Allianz SE hat die Erfüllung übernommen. Daher werden diese Pensionsverpflichtungen bei der Allianz SE und nicht bei der AMOS bilanziert. 52 Geschäftsbericht 2015 AMOS SE B Jahresabschluss 38Bilanz zum 31. Dezember 2015 40 Gewinn- und Verlustrechnung 41Anhang 55Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers In 2015 wurde der Vertrag, der die Kostenerstattung regelt, in der Form geändert, dass die Allianz SE künftig das Zinsrisiko trägt. Zur Abgeltung des Zinsrisikos hat die Gesellschaft einen Einmalbetrag geleistet. Die gesamtschuldnerische Haftung der Gesellschaft aus diesen Pensionszusagen sowie die diesen Haftungsverbindlichkeiten gegenüberstehenden Rückgriffsforderungen an die Allianz SE betragen: Stand 31. Dezember in € Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden Nicht ausgewiesener Rückstellungsbetrag gemäß Art. 67 Abs. 2 EGHGB Gesamtschuldnerische Haftung bzw. Rückgriffsforderung gegenüber der Allianz SE 2015 2014 109 340 229 98 824 484 0 0 109 340 229 98 824 484 b) Umstellung des Finanzierungsverfahrens des Pensions-Sicherungs-Vereins VVaG im Jahr 2006 Aus der Umstellung des Finanzierungsverfahrens des PensionsSicherungs-Vereins VVaG im Jahr 2006 besteht eine gesamt schuldnerische Haftung in Höhe von 244 (Vorjahr 281) Tsd €, die nicht in der Bilanz der AMOS ausgewiesen wird, da dieser Haftungsverbindlichkeit eine gleichwertige Rückgriffsforderung an die Allianz SE gegenüber steht. c) Sonstige finanzielle Verpflichtungen Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen, vor allem aus mehr jährigen Projekt-, Wartungs- und Datenleitungsverträgen mit fremden Dritten, belaufen sich auf 2 246 510 (885 993) Tsd €. Hierin sind Verpflichtungen aus dem Allianz Gruppen übergreifen den Projekt Allianz Global Network in Höhe von voraussichtlich 263 262 (533 708) Tsd € und aus IBM Verträgen in Höhe von 1 797 027 (246 643) Tsd € bei Erfüllung der Verträge über die geplante Laufzeiten enthalten. Der Anstieg der IBM Verträge resultiert im Wesentlichen aus einer vorzeitigen Verlängerung eines Software Wartungsvertrags sowie neuen Hardware Services. Des Weiteren bestehen finanzielle Verpflichtungen aus mehrjäh rigen Mietverträgen in Höhe von 98 986 (75 538) Tsd €. Davon beste hen Verpflichtungen gegenüber verbundenen Unternehmen von 15 220 (25 447) Tsd €. Das Gesamthonorar des Abschlussprüfers ist in dem Konzern abschluss der Allianz SE ausgewiesen. Bezüge des Vorstands und des Aufsichtsrats Die Bezüge von einem Vorstand sind Bestandteil des Personal aufwands der Allianz SE. Die Gesamtbezüge der übrigen Vorstände betrugen im Berichts jahr 3 515 (3 653) Tsd €. Dabei wurden aktienbasierte Vergütungen aus im Geschäftsjahr 2015 gewährten 5 586 (7 333) Restricted Stock Units (RSU)¹ an die Vorstände ausgegeben. Ihr beizulegender Zeitwert beträgt zum Zeitpunkt der Gewährung 688 (903) Tsd €. 1 - Der anzusetzende Wert einer RSU steht erst nach dem Testat durch die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft fest. Die ausgewiesenen Stücke und Werte basieren auf einer bestmöglichen Schätzung. Wie im Geschäftsbericht 2014 ausgewiesen, wurde die Zuteilung der aktienbezogenen Vergütung im Jahr 2015 als gewährte Vergütung für das Jahr 2014 angesehen. Der Ausweis der RSUs im Geschäftsbericht 2014 basierte auf einer bestmöglichen Schätzung. Die tatsächlichen Zuteilungen am 19. März 2015 sind im Geschäftsbericht 2015 mit den Beträgen in Klammern (=Vorjahr) ausgewiesen Für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen für frühere Mitglieder der Geschäftsführung und ihre Hinterbliebenen wurde bei der Allianz SE eine Rückstellung in Höhe von 4 155 (4 237) Tsd € gebildet. Die Pensionsverpflichtungen für ehemalige Vorstandsmitglieder/ Geschäftsführer bzw. deren Hinterbliebene stellen sich wie folgt dar: Stand 31. Dezember in € Anschaffungskosten der verrechneten Vermögensgegenstände Beizulegender Zeitwert der verrechneten Vermögensgegenstände Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden Nicht ausgewiesener Rückstellungsbetrag gemäß Art. 67 Abs. 2 EGHGB Pensionsrückstellung 2014 122 777 118 075 122 777 118 075 4 277 513 4 354 836 0 0 4 154 736 4 236 761 Als beizulegender Zeitwert der verrechneten Vermögensgegen stände wird der Aktivwert der Rückdeckungsversicherungen zugrunde gelegt. Die Aufwendungen für den Aufsichtsrat betrugen im Geschäftsjahr 36 (24) Tsd €. Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands sind auf den Seiten 8 und 9 genannt. Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt (Ohne Vorstandsmitglieder, Auszubildende, Praktikanten und Arbeitnehmer im Erziehungsurlaub oder Grundwehr-/ Zivildienst) Vollzeitmitarbeiter Teilzeitmitarbeiter Gesamt Geschäftsbericht 2015 AMOS SE 2015 2 791 216 3 007 53 Konzernzugehörigkeit Die Allianz Managed Operations & Services SE (AMOS) gehört zum Allianz Konzern unter der Führung der Allianz SE, München. Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Allianz SE nach § 315a HGB werden im März in ihrem Geschäftsbericht veröffent licht und sodann beim Betreiber des Bundesanzeigers eingereicht und dort veröffentlicht. Sie können im Unternehmensregister ein gesehen oder bei der AMOS angefordert werden. Außerdem werden sie auf der Website der Allianz SE verfügbar gemacht. Die AMOS wird in den Konzernabschluss und Konzernlagebericht der Allianz SE mit befreiender Wirkung nach § 291 HGB für die AMOS einbe zogen. Zwischen der Allianz SE und der AMOS besteht seit dem Geschäftsjahr 2009 ein Beherrschungs- und Gewinnabführungs vertrag. Die zur Allianz Gruppe gehörenden Gesellschaften und die mit ihnen verbundenen Unternehmen sind im Geschäftsbericht der Allianz SE genannt. München, den 26. Februar 2016 Allianz Managed Operations & Services SE Der Vorstand 54 Dr. Barbara Karuth-Zelle Stefan Britz Dr. Ralf Schneider Philip Varghese Geschäftsbericht 2015 AMOS SE B Jahresabschluss 38Bilanz zum 31. Dezember 2015 40 Gewinn- und Verlustrechnung 41Anhang 55Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinnund Verlustrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der Allianz Managed Opera tions & Services SE, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstel lung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grund lage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festge stellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprü fung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lage bericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertrags lage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaft liche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die Erwartun gen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen inter nen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buch führung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurtei lung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesent lichen Einschätzungen des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonne nen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnis sen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahres abschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft und stellt die Chancen und Risiken der zukünfti gen Entwicklung zutreffend dar. München, den 9. März 2016 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dielehner Wirtschaftsprüfer Geschäftsbericht 2015 AMOS SE Dr. Pfaffenzeller Wirtschaftsprüfer 55