Tierschutz am See

Transcription

Tierschutz am See
TIERSCHUTZ am See
Tierschutzverein Friedrichshafen
und Umgebung e.V.
14. Jhg. Ausgabe 38
Auflage 61.000
1/2007
Dubiose Geschäfte mit Hunden
Viele
osteuropäische
Hinterhofzüchter haben
schon lange die Geldquelle Hundehandel entdeckt. Massenzuchten in
Schweineställen produzieren seelische Krüppel
und lassen Hunde zu
reiner Ware werden.
Seite 5
Tierschutzverein knapp in schwarzen Zahlen
Zum dritten Mal in Folge
konnte der Tierschutzverein schwarze Zahlen
in der Jahreshauptversammlung vorlegen. Rettung war der überdurchschnittliche Spendeneingang im Dezember
2006 durch zahlreiche
Tierfreunde. Seite 4
Tiere brauchen Menschen !!!
Das Tierheim in Friedrichshafen ist seit 1983 zentraler
Anlaufpunkt für gefundene,
verletzte, ausgesetzte, streunende und herrenlose Haustiere und Wildtiere im östlichen Bodenseekreis. Mehr
als 17.000 Tiere wurden in
dieser Zeit aufgenommen.
Das Tierheim ist kein städtischer Betrieb, sondern wird
vom Tierschutzverein Friedrichshafen mit wenigen Angestellten, einigen Freiwilligen
und einem ehrenamtlich tätigen Vorstand betrieben.
heimes und einen beängstigenden
Kostenanstieg.
Für die Mehrarbeit finden wir wenig
zusätzliche Helfer. Den dringend
benötigten Tierheimausbau konnten
wir durch wenige Glücksfälle (Nachlass) und Spenden teilweise finanzieren, den nicht geringen Rest mit
Krediten. Wir wollen den unverschuldet in Not geratenen Katzen, Hunden,
Kaninchen, Vögeln, Pferden usw. auch
eine möglichst artgerechte Unterbringung und Versorgung gewährleisten.
Wenn diese Tiere schon ohne eigenes
Verschulden ausgesetzt, abgeschoben
oder sonst wie ins Tierheim gelangen,
soll es ihnen dort, bis ein endgültiger
Platz mit einem verantwortungsvollen
Tierfreund gefunden ist, möglichst gut
ergehen.
Steigende Tierzahlen
Gefundene Tiere, die länger unterwegs
waren, haben regelmäßig größere
gesundheitliche Probleme oder alte
Verletzungen, die unbehandelt oder
schlecht verheilt sind.
So sitzt gerade eine Katze in der Krankenstation mit einer Halsverletzung,
bei der auch die Luftröhre mit in
Leidenschaft gezogen ist.
Im Jahr 1984 wurden 240 Tiere aufgenommen, 1994 waren es 751 Tiere und
2004 schon 1275 Tiere. Im abgelaufenen Jahr 2006 verzeichneten wir 1410
Tieraufnahmen. Diese Steigerungen
bedeuten enorme Mehrarbeit, ständige
Investitionen zum Ausbau des Tier-
Tierschicksale
Termine des Tierschutzvereins:
10.06.2007
Tag der offenen Tür im Tierheim von 11 – 18 Uhr an der Allmannsweiler Straße
300 Tierheimtiere, Tombola, Flohmarkt, Struppischau, Live Musik und vieles mehr
2
Tierschutz am See
• Abbrucharbeiten
• Autokrane
• Erdbewegungen
• Bauschutt-Recycling
• Abfallentsorgung
• Container-Service
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Was hat die Katze durchgemacht?
Woher stammt die Verletzung? Wird
sie überleben?
Die Hündin Nela sollte mit einer Beinverletzung in einem anderen Tierheim
von ihren Besitzern abgegeben werden. Als das verletzte Tier dort nicht
angenommen wurde, haben die Besitzer es offensichtlich ausgesetzt. Der
Hund lief mit einem Kniebruch eine
weite Strecke bis nach Urnau. Tierfreunde fingen die Hündin ein und
benachrichtigten das Tierheim Friedrichshafen. Die Hundepflegerin in
Friedrichshafen holte das Tier umgehend ab und brachte es zum Tierarzt.
Vorwort
Tierschutz muss im Gespräch
bleiben
Gerade weil der Tierschutz unter der
großen Koalition in den Hintergrund gerückt ist, müssen die
Wähler, und dort besonders die
Tierschützer, das Thema Tierschutz
im Gespräch halten. Immerhin reibt
man sich derzeit die Augen beim
Thema Klimaschutz. Jahrzehntelang verharmlost und belächelt, gibt
es derzeit kaum einen prominenten
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abgesenkte Kruppe. Eine Röntgenaufnahme ergab einen unbehandelten
Beckenbruch. Auch nach 16 Wochen
in bester Umgebung kann das arme
Tier seine Angst nicht ablegen.
Was haben ihr Menschen angetan,
dass die Hündin derart verstört ist?
Im Januar kamen 2 Katzen mit Beinbruch und noch im letzten Jahr eine
Katze mit Beckenbruch ins Tierheim.
Vermutlich alles Unfälle mit Autos.
Aufwändig wurden die Tiere behandelt und betreut. In allen 3 Fällen
suchte niemand nach seiner Katze,
obwohl es zahme Tiere sind. Der Tierschutzverein sorgt für die leidgeprüften Tiere und sucht nach guten Plätzen.
Ein Armutszeugnis für Tierbesitzer,
die nicht alles versuchen, ein verschwundenes Tier wiederzufinden.
Warum werden nicht
mehr Tierfreunde
Mitglied beim
Tierschutzverein?
Wie ist der Hund zu seiner Verletzung
gekommen? Warum sind die Besitzer
nicht sofort zum Tierarzt gegangen?
Wie können Menschen so feige und
gemein sein, ihr verletztes Tier einfach
auszusetzen?
Wir bekamen eine große 2-jährige
Hündin als Abgabetier, die auffällig
ängstlich war. Der Hund soll in einem
Schweinestall aufgewachsen sein und
hatte auch bereits Welpen. Sie fand
trotzdem ein neues Zuhause. Angst
vor Männern, auch in der eigenen
Familie, Panik vor Autos, bei denen
eine Tür oder der Kofferraum geöffnet
wird, und eine auffallend einseitig
Die ständig wachsenden Tierzahlen
bedeuten auch ständig steigende
Kosten für den Tierschutzverein. Futter, Wasser, Strom, Heizung, Tierarznei, Personalkosten, Instandhaltungskosten usw. zehren unerbittlich an den
Finanzen. Ja, wir haben erfreuliche
1649 Mitglieder, die uns mit ihrem
Politiker, auch von Parteien, die Umweltschutz bisher gar nicht in ihrem
Vokabular hatten, der nicht beteuert,
wie wichtig ihm der Klimaschutz sei.
Die presse- und medienwirksamen
Einzelvorschläge schießen dabei wie
Pilze aus dem Boden, solange die eigene Lobby dadurch keine wirtschaftlichen Nachteile hat. Bleibt zu hoffen,
dass den wortreichen Beteuerungen
auch bald wirksame Taten folgen.
Aktiver Tierschutz wird im Tierheim
gelebt. 1410 Tiere wurden im Jahr
2006 aufgenommen und mit großem
Einsatz und erheblichen finanziellen
Mitteln versorgt. Nur dank der erfolgreichen Vermittlung und der Tatsache,
dass so viele Tierinteressenten täglich
vorbeischauen und auch in großer
Zahl Tiere übernommen haben, konnte
der Tierheimbetrieb überhaupt aufrecht erhalten werden. Auf unsere
Tierfreunde war besonders im Dezember 2006 Verlass. Dank der großen
Spendenbereitschaft wurden tiefrote
Zahlen am Ende noch erfreulich
schwarz.
Die Bevölkerung im Bodenseekreis
hat ein großes Herz für hilfsbedürftige
Tiere! Der Tierschutzverein sagt dafür
herzlich „Dankeschön“!
Das vor uns liegende Jahr soll zur
weiteren Stabilisierung und zur Aus-
richtung auf die Zukunft genutzt
werden. Im geschäftsführenden
Vorstand wurden 3 der 4 Mitglieder
durch die nächste Generation von
Tierschützern ersetzt und dies auf
Wunsch der bisherigen Amtsinhaber.
Große Anstrengungen zur Steigerung der Mitgliederzahlen werden
erforderlich sein, um den Verein für
die ständig wachsenden Aufgaben
stark genug zu machen. Hier hoffen
wir auch auf die Mithilfe jedes einzelnen Tierfreundes.
Das Tierheim mit seinen durchschnittlich gleichzeitig anwesenden
300 – 400 Pfleglingen braucht eine
stabilere finanzielle Basis durch
neue Mitglieder und zusätzliche
Spenden. Auch wenn uns im Dezember die große Spendenbereitschaft eine Zentnerlast und große
Sorgen beseitigt hat, ist es doch für
die Aktiven unbefriedigend, in jedem Jahr eine solche Zitterpartie
durchstehen zu müssen.
In Not geratene Tiere brauchen
Freunde und geben ihren Menschen
sehr viel Glück zurück. Unterstützen Sie den Tierschutzverein in
seiner nicht leichten Aufgabe. Ich
setze auf Sie!
Rolf Servos, Vorsitzender
Jahresbeitrag und Spenden zuverlässig
weiterhelfen, aber es sollten noch viel
mehr sein. Wir betreuen ein Gebiet mit
16 Gemeinden und ca. 140.000 Einwohnern, was etwa 62.000 Haushalten
entspricht. Wenn die Statistik stimmt,
halten etwa 30 % Haustiere (20.000
Haushalte) und sind damit Tierfreunde.
Warum diese Menschen dann nicht
monatlich 3,33 € (40,– € im Jahr) für
Tiere in Not aufbringen wollen, um
den Tierschutzverein in seiner Arbeit
zu unterstützen? Dabei kann sich jeder
täglich im Tierheim überzeugen, wieviel traurige Tierschicksale dort auf
Hilfe warten und wo das Geld sinnvoll
eingesetzt wird. Einen Aufnahmeantrag finden Sie am Ende dieser Zeitung oder wir schicken Ihnen gerne ein
Formular zu.
Es sind auch Patenschaften oder Teilpatenschaften als Unterstützung möglich. Ältere Katzen, unvermittelbare
Hunde und unsere Pferde Scharan,
Sepp und Isis haben z. B. noch keinen
Paten.
Patenschaften können von Privatpersonen oder tierfreundlichen Firmen
übernommen werden. Hilfe ist auf
viele Art möglich und immer willkommen.
Eine größere Unterstützung würde
dem Tierschutzverein die Arbeit erleichtern und die finanziellen Probleme reduzieren, zum Wohle der Tierheimtiere! Werden Sie Mitglied beim
Tierschutzverein, viele treue Tieraugen
werden es Ihnen danken!
R. S.
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lassen als das
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Tierschutz am See
3
Tierzahl und Mitgliederentwicklung
seit Bestehen des Tierheimes
Anzahl
(Stand 31.12.05)
2000
1900
1840
1798
1800
Mitgliederzahlen
1816
1700
1752
1770
1760
1757
1714
1692
1600
1652
1628
1649
1570
1500
1410
1400
1439
1300
1257
1200
1275
1272
04
05
1230
1100
1070
1000
Tierzahlen
ohne
Pensionstiere
1090
1012
975
900
901
880
862
856
1983
84
85
86
87
88
91
92
93
94
95
96
97
98
99
00
01
02
03
6/06
Eröffnung
Pferdegnadenhof
Eröffnung
Kleintierhaus
12 /05
9/00
90
9/97
89
Eröffnung
Vogelpflegestation
82
387
3/94
210
100
605
520
Start
„Tierschutz am See“
Vorsitz
290
602
751
682
9/93
240
658
2/86
200
670
Rolf Servos
Übernahme,
300
9/83
400
Tierheimeinweihung
Vorsitz
Rose Boudier
500
730
710
Eröffnung
2. Hundehaus
740
600
892
816
811
700
891
Eröffnung
Pfotencafé
800
760
884
06
Jahr
Tieraufnahme 2006
im Tierheim
Wir hatten schon die beiden letzten
Jahre geglaubt, die aufgenommene
Tierzahl sei nun an ihrem Höhepunkt
angelangt. 2006 brachte die Mitarbeiter und die Tierheimeinrichtung aber
spürbar an ihre Grenzen. Mit 1410 aufgenommenen Tieren übertrafen wir das
Vorjahr nochmals um 13 %! Den starken Anstieg bei den Katzen verdanken
wir der ungerechtfertigten Hysterie um
Vergleichszahlen
2002
Tierschutzservice
die Vogelgrippe. Bei den Hunden kam
der Anstieg aus dem Kreis Ravensburg. Das Ravensburger Tierheim
wurde ab Mai 2006 im Hundebereich
neu gebaut und soll im Mai 2007 fertig
sein. Auf Bitten der Ravensburger Tierschützer nahm Friedrichshafen einen
Großteil des dortigen Hundeaufkommens (62 Tiere) 2006 auf und tut dies
auch noch bis Mai 2007.
2003
2004
2005
2006
Änderung 2005
zu 2006
Gesamt
892
975
1275
1272
1410
+ 13,0 %
Katzen
394
426
409
467
532
+ 14,7 %
Kleintiere
109
229
318
405
411
+ 1,5 %
Hunde
201
168
165
186
271
+ 48,9 %
Vögel
72
71
83
85
99
+ 16,5 %
Wildtiere, Nutztiere und Exoten ergeben die restliche Zahl. So wurden unter
anderem 1 Königspython, 2 Frettchen, 3 Ziegen, 1 Schnappschildkröte, 2 Schweine
und 4 Pferde neu aufgenommen.
Wir bedanken uns bei den Mitarbeitern, freiwilligen Helfern und unseren treuen Mitgliedern und Spen-
dern, die diese Hilfe an den unschuldigen Tieren erst möglich gemacht
haben!
R. S.
Der Tierschutzverein Friedrichshafen • Das Schächten
und Umgebung e.V. bietet Auskünfte • Die Jagd
und Informationen unter
• Stierkampf
• Pelztragen ist Gewissensfrage
Telefon 0 75 41 / 63 11
• Igelschutz – Aber wie?
Telefax 0 75 41 / 63 31
• Winterfütterung von Vögeln
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• Stoppt den Handel mit Wildvögeln
www.tierschutzverein-fn.de
e-mail [email protected] • Katzenelend
• Welches Tier passt zu mir?
Tierheimöffnungszeiten:
• Die Haltung von Hunden
Täglich 15 – 18 Uhr (mittwochs,
• Die Haltung von Katzen
sonntags und feiertags geschlossen)
• Die Haltung von Meerschweinchen
Notruf außerhalb der Öffnungszeiten: • Die Haltung von Zwergkaninchen
01 76 / 22 32 74 18
• Die Haltung von Goldhamstern
• Die Haltung von Wellensittichen
Im Tierheim erhalten Sie kostenlos
und Kanarienvögeln
Informationsbroschüren zu den nach•
Die Haltung von Aquarienfischen
folgenden Themen:
• Tiertransporte
• Tierversuche
• Tierschutz-Hundeverordnung
• Tierversuche in der Kosmetik
• Zeitschrift: „Du und das Tier“
• Keine Turbokühe in Europa
• und vieles mehr.
• Stoppt Gentechnik an Tieren
• Käfighaltung von Legehennen
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• Schweinehaltung
Sie uns, wir informieren Sie gerne!
4
Tierschutz am See
Jahreshauptversammlung 2007
Generationswechsel im geschäftsführenden Vorstand
Trotz winterlicher Wetterbedingungen
fanden 60 Mitglieder am 23.03.2007
den Weg ins GZH zur Jahreshauptversammlung des Tierschutzvereines
Friedrichshafen und Umgebung e.V.
Zu Beginn wurden Arwed Bertsch,
Jutta Stephan, Jürgen Koch, Erika
Kramer, Annelie Letz, Siegfried
Miller, Gertrud Schnautz, Gabriele
Hurlebaus und Gisela Hanser für
25 Jahre Mitgliedschaft mit der Ehrennadel des Deutschen Tierschutzbundes
ausgezeichnet.
Udo Kurtz, langjähriger Kassenprüfer,
wurde für mehr als 10 Jahre aktive
Mitarbeit im Tierheim zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt dazu die entsprechende Ehrenurkunde überreicht.
In seinem Tätigkeitsbericht ließ Vorsitzender Rolf Servos nochmals das
zurückliegende Jahr Revue passieren.
Endlich wieder ansteigende Mitgliederzahlen, gute Tiervermittlung, zum
dritten Mal in Folge schwarze Zahlen
in der Tierheimkasse und einen überragenden Erfolg des Tages der offenen
Tür bei der Eröffnung des Gnadenhofes waren die Höhepunkte des abgelaufenen Geschäftsjahres.
Sehr belastend waren die Rekordzahlen
an aufgenommenen Tieren (1410!),
sowohl für die Tierheimkasse, als auch
für die Mitarbeiter und Helfer. Das
Tierheim war dabei mehrfach an den
Belastungsgrenzen.
Rolf Servos sprach auch eine Reihe
von Tierschutzthemen an, wie die Tierseuche Vogelgrippe, den Hühnerverrat
durch das Kippen des Käfighaltungsverbotes 2007, das Ende der EUSubventionen für Tiertransporte, das
Handelsverbot für Robbenprodukte
in Deutschland, die Niederlage des
Frage an die Stadtverwaltung weiterzuleiten.
Nach 2 Stunden endete dann die Jahreshauptversammlung des Tierschutzvereines.
Ansprechpartner im Tierheim des
Tierschutzvereines Friedrichshafen:
Tierheimleiterin
Doris Philipp
Stellvertretende Tierheimleiterin
Katja Teifke
Katzen
Yvonne Asprion
Gisela Heim
Hunde
Katja Teifke
Tierschutzes beim Thema Schächten
und andere Themen.
Nach 12 Jahren zum letzten Mal als
Kassiererin trug Doris Philipp den
Kassenbericht vor und bekam für ihre
Leistung kräftigen Applaus der anwesenden Mitglieder.
Kassenprüfer Hermann Brudermann
berichtete von 4 Tagen Kassenprüfung
und lobte die Buchhaltung ob des
einwandfreien Zustandes der Kassenbücher. Sein anschließender Antrag
auf Entlastung des Vorstandes fand
bei den Mitgliedern ungeteilte Zustimmung.
Udo Kurtz und Hermann Brudermann
wurden für ein weiteres Jahr als Kassenprüfer in ihrem Amt bestätigt.
Es folgten Ergänzungswahlen zum
Vorstand. Myriam Zanker, Markdorf,
wurde als neue stellvertretende Vorsitzende gewählt, Ilona Schneider,
Friedrichshafen, wurde neue Kassie-
3 Marken unter einem Dach!
rerin und Dragica Skozit neue Schriftführerin des Tierschutzvereines.
Rolf Servos legte der Versammlung
dann den Haushalt 2007 vor und erläuterte die einzelnen Positionen. Dem
Etat von 298.900 € für das Jahr 2007
stimmte die Versammlung dann uneingeschränkt zu.
In seinem Ausblick auf 2007 sprach
der Vorsitzende dann den Flohmarkt
am 14.04.07, den Tag der offenen Tür
am 10. Juni 2007 und die beiden IHKPrüfungen für Tierpfleger im Häfler
Tierheim an.
An Investitionen sind 2007 feste
Koppelabtrennungen, eine Teilpflasterung des Gnadenhofes, die Erstellung
von 2 Ausgaben „Tierschutz am See“
und die Übernahme einer neuen Auszubildenden vorgesehen.
Aus den Reihen der Mitglieder kam
die Anfrage, ob es in Friedrichshafen,
wie in einigen anderen Städten, auch
eine Auslauffläche für Hunde geben
kann, wo diese auch mal frei laufen
können. Rolf Servos versprach, diese
Kleintiere / Vogelhaus
Nicole Mundy
Pferde
Beate Petz
Buchhaltung
Sabine Weber
Geschäftsführender Vorstand
Vorsitzender
Rolf Servos
Stellvertretende Vorsitzende
Myriam Zanker
Kassiererin
Ilona Schneider
Schriftführerin
Dragica Skozit
Beisitzer
Dr. Iven Heinrich
Angelika Marquis-Servos
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Katja Teifke
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Tierschutz am See
5
Der Leidensweg der Welpen
Das dubiose Geschäft mit Hunden,
vor allem aus Osteuropa, boomt.
Viele Tiere sind krank, von langen
Transporten geschwächt, ohne Papiere – und bereiten den Käufern
später erhebliche Probleme.
Rasthof Hannover-Garbsen, ein milder Spätsommerabend. Ein Dutzend
Beamte von Zoll und Polizei, gut
getarnt in zivilen Fahrzeugen, observieren den Parkplatz. Sie warten auf
dubiose Händler, die im Internet
Hundewelpen verschiedener Rassen
angeboten haben – Staffordshire Terrier
etwa für 300 € pro Exemplar, weit
unter dem üblichen Marktpreis. Eine
Tierschützerin hat wegen des Verdachts des illegalen Hundehandels
die Polizei alarmiert, sich auf die
Offerte gemeldet und zum Schein
ihre Kaufbereitschaft bekundet. Am
frühen Abend soll die Übergabe
erfolgen.
Mehrere Stunden lang wartet der
Trupp vergeblich. Per Handy wird die
Scheinkäuferin hingehalten, der Liefertermin immer wieder verschoben.
Kurz nach Mitternacht eine erneute
Meldung. Es werde noch einige Zeit
bis zu ihrer Ankunft dauern, teilen die
Anrufer mit. Als neuen Treffpunkt
geben sie den Rastplatz HannoverWülfel an. Haben die Händler Verdacht geschöpft oder wollen sie ganz
sicher gehen?
Unauffällig beziehen die Beamten neue
Positionen. Gegen vier Uhr morgens
rollt ein Renault Clio auf den Parkplatz. Nach einem letzten telefonischen Kontakt mit der vermeintlichen
Kundin steigen eine Frau und ein
Mann aus dem Fahrzeug. Da greifen
die Fahnder zu. Das Paar stammt aus
der Slowakei und hat noch vier
Welpen im Auto, zwei Staffordshire
Terrier und zwei Möpse. Vor zwei
Tagen seien sie gestartet und quer
durch Deutschland gefahren, sagen die
Festgenommenen aus.
Auf ihrer Tour hätten sie bereits sieben
Tiere an Abnehmer in Basel, Karlsruhe,
Würzburg und Frankfurt verkauft – für
insgesamt 3.000 €.
Die vier sichergestellten Welpen, eingepfercht in engen Boxen, sind in
einem erbärmlichen Zustand. Da die
Verkäufer zudem keine Impfpässe und
andere erforderliche Papiere für sie
vorweisen können und die Einfuhr von
Staffordshire Terriern in Deutschland
verboten ist, werden die kleinen Hunde
beschlagnahmt und an zwei Tierheime
übergeben. Die Slowaken, die nach
eigener Aussage schon mehrmals
solche Schmuggel-Touren unternommen haben, dürfen gegen Zahlung
einer Kaution von 1.800 € die Heimreise antreten. Ihnen droht eine Verurteilung wegen Verstoßes gegen Zollund Seuchenbestimmungen.
Ein Fall aus dem September 2006,
einer wie aus einem Krimi – und nicht
der einzige dieser Art. Das grenzüberschreitende Geschäft mit Hunden in
Europa boomt – oft am Rande der
Legalität oder illegal. Und Deutschland
ist der größte Markt für solche „Ware“.
Einzeltäter und professionell arbeitende
Händler-Ringe bieten alles an, was
gewünscht wird: Welpen und ausgewachsene Tiere, Mischlinge, Straßenund Rassehunde, auf Wunsch kupiert,
sogar so genannte Kampfhunde. Genaue Absatzzahlen gibt es nicht, sie
liegen wahrscheinlich im sechsstelligen
Bereich.
Nachschub kommt überwiegend aus
dem Osten. Die Ermittlungsbehörden
in Hannover registrieren seit Jahren
gesetzwidrige Verkäufe von Hunden
aus osteuropäischen Ländern auf
deutschen Rasthöfen und Parkplätzen.
Im Tierheim Hannover-Langenhagen
sind eine Reihe von Fällen dokumentiert, in denen per Zeitungs- oder Internet-Anzeige Jungtiere nicht nur aus
Tschechien und der Slowakei, sondern sogar aus entfernteren Regionen
offeriert wurden. Ein Anbieter aus
Empelde teilte auf Anfrage mit,
Welpen aller Rassen, jeden Alters
und jeglicher Farbe beschaffen zu
können. Die Tiere kämen per Flugzeug aus Russland. Ein anderer bot
Lieferungen aus der Ukraine an.
Tessy Lödermann vom Tierschutzverein Garmisch-Partenkirchen hat
eine ganze Liste mit Beispielen von
aufgedeckten illegalen Angeboten und
Transporten zusammengestellt. Vereine und Behörden in anderen Bundesgebieten registrieren ebenfalls einen
schwunghaften Handel mit Hunden
aus zweifelhaften östlichen Quellen. In
polnischen Grenzstädten wie Slubice
und Bad Muskau dienen Märkte und
Basare als Umschlagplätze. Zwischen
Billig-Textilien und -Schuhen werden
dort auch Vierbeiner wie Ramschware
verhökert. Häufig „kranke oder zu
junge Tiere, die kaum eine Überlebenschance haben“, weiß Peter Vater vom
Tierschutzverein Görlitz. Diesseits der
Grenze seien sogar eines Nachts auf
einem Containerplatz Boxen mit elf
Welpen aus Polen entdeckt worden,
die offensichtlich von einem Kurier
abgeholt werden sollten.
Vom dunklen Geschäft mit den
Vierbeinern profitieren osteuropäische
Hinterhofzüchter, die ein paar Hunde
im Schweinestall halten und sich dadurch ein Zubrot verschaffen, hauptsächlich aber Betreiber von rein auf
Kommerz ausgerichteten Massenzuchten. Und das nicht nur im Osten,
wo allein in Tschechien innerhalb eines
Jahres schätzungsweise 30.000 Hunde
für den Export „produziert“ wurden,
sondern auch in Belgien und den
Niederlanden. Ein belgischer „DoggyHandel“ gab an, über 2.000 „Individuen“ aller Rassen zu „betreuen“. Für
den Deutschen Tierschutzbund steht
denn auch fest: „Die Tiere sind da
lediglich Ware, Hündinnen werden als
Gebärmaschinen missbraucht, der einzige Zweck der Zucht ist die Erwirtschaftung von Gewinn“.
Zwar gibt es auch in Deutschland gewissenlose „Produzenten“ und Händler. Amtliche Auflagen verhindern
hierzulande jedoch die Entstehung zu
großer Zuchtstätten. Laut hiesiger
Tierschutzhundeverordnung muss je-
der gewerbsmäßige Züchter sicherstellen, dass für jeweils bis zu zehn
Zuchthunde und ihre Welpen eine Betreuungsperson zur Verfügung steht.
Für ausländische Vermarkter ist Tierschutz oft ein Fremdwort. Zuchthunde
werden gnadenlos verschlissen und
dann „entsorgt“, Welpen viel zu früh
von der Mutter getrennt. Ernährung
und Unterbringung sind häufig katastrophal. Lieferanten missachten die
deutschen Bestimmungen, die vorschreiben, dass Jungtiere erst ab einem
Alter von acht Wochen transportiert
werden dürfen. „Skrupellose Leute
pferchen die kleinen, oft kranken und
schwachen Kreaturen ins Auto und
karren sie über weite Strecken durch
Europa“, schimpft Silvia Brünig
vom Tierheim Hannover-Langenhagen. „Dass ein Teil davon unterwegs
draufgeht, wird einkalkuliert.“
Auf einer Autobahn-Raststätte bei
Kitzingen in Franken entdeckten Zollfahnder vor gut einem Jahr in einem
ungarischen Kleintransporter 89 Welpen, die ohne Papiere transportiert
wurden und in einem bedauernswerten
Zustand waren. Die noch zu jungen,
erschöpften und halbverdursteten Jungtiere verschiedener Rassen hatten
„jedes nur erdenkliche Übel – Staupe,
Parvovirose, Würmer“, berichtet Angela Drabant vom Tierheim Kitzigen.
Obwohl sie dort und in zwei weiteren
Tierheimen liebevoll versorgt wurden,
starben zwölf von ihnen. 17 gesund
gepflegte Welpen mussten später, nachdem entsprechende EU-Heimtierpässe
nachgereicht und sowohl die Tierarztkosten als auch ein Bußgeld gezahlt
worden waren, an die Händler zurückgegeben werden. Die anderen Überlebenden blieben auf amtliche Anordnung in Deutschland und konnten
später an Familien vermittelt werden.
Auf dem Hof einer so genannten
„Tierhilfe“ bei Darmstadt stellten
Beamte im gleichen Zeitraum zwei
Autos mit 45 Hunden aus Rumänien
sicher, die in Deutschland und Belgien
verschachert werden sollten. „Viele
konnten nach 36-stündiger Fahrt vor
Schwäche nicht mehr stehen, hatten
teilweise Fieber, Staupe, Parvovirose
und Herzwürmer“, erinnert sich Kerstin
Höfer von Tierheim Darmstadt. Acht
der dort und im Tierheim Pfungstadt
untergebrachten Geschöpfe waren
Unsere Umweltförderung:
Gut für die Natur.
Gut für die Region.
Umweltförderung ist wichtig für das Zusammenleben in der Gesellschaft. Sie ist eine Investition in die
Zukunft unserer Kinder. Deshalb unterstützen wir viele Projekte, die sich für den Erhalt unserer Umwelt
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6
Tierschutz am See
nicht mehr zu retten, Überlebende
wurden an Familien vermittelt. Gegen
die deutsche Betreiberin der „Tierhilfe“ läuft ein Strafverfahren.
Im Spätsommer 2006 entdeckten Polizisten auf einem Rastplatz an der A3
einen slowakischen Kleinlaster mit 63
Welpen. Weil alle nach Ansicht der
zuständigen Veterinärin für den Transport zu jung und etliche krank waren,
kamen sie ins Tierheim Nürnberg.
Drei starben dort. Der slowakische
Lieferant, der unter dem Namen
„Eurokennels“ firmiert, beteuert: Man
widme sich dem Verkauf von Welpen
seit zehn Jahren, exportiere in zwölf
Länder der Welt und könne alle erforderlichen Impfungen und Papiere vorweisen. Sein „Handeln“, so der Exporteur weiter, „richte sich nach der
hohen Professionalität im Einklang
der Legislative EU“.
Anfangs drängte er auf Rückgabe der
„Fracht“. Doch auf eine zweimalige
Aufforderung des Tierheims Nürnberg, 40.000 € für Unterbringung und
Pflege der Welpen zu bezahlen, reagierte er nicht, so Heimleiter Denny
Baruch. Vor Weihnachten wurden die
kleinen Hunde – darunter Malteser,
Terrier, Pekinesen, Bassetts, Bulldoggen und Chihuahuas – an deutsche
Interessenten vermittelt. Baruch will
die Kosten jetzt notfalls juristisch einfordern: „Da die Slowakei ja mittlerweile zur EU gehört, könnten wir mit
einer Klage Erfolg haben. Das wäre
dann ein Präzedenzfall im Kampf
gegen solche dubiosen Transporte.“
Trotz mancher Verluste sind die Profite
auf dem grauen Markt prächtig. Die
Heim- oder Massenzucht im Osten
kostet lediglich ein paar € pro Tier. Im
Westen sind dafür 250 oder 300 € zu
erzielen, für Hunde besonderer Rassen
noch mehr. Das liegt allerdings um
die Hälfte unter dem, was für ein entsprechendes Exemplar aus hiesiger
seriöser Zucht zu zahlen ist.
Viele Tierfreunde, die sich einen Hund
zulegen möchten, lassen sich von dem
anscheinend günstigen Preis blenden.
Nicht selten auch von wohlklingenden
Offerten in Zeitungen und vor allem
im Internet, wo entsprechende Angebote seitenweise zu finden sind. „Süße
kinderliebe Welpen, Super Familienhund“, heißt es da beispielsweise neben eingeklinkten niedlichen Fotos.
Oder: „Welpen suchen ein Zuhause.
Umgänglich, kinderlieb.“ An anderer
Stelle wird bei „Fix Bestellung“
„Bringung bis Ihre nächste Autobahnausfahrt“ versprochen. Und ein Anbieter preist an: „Qualität aus Belgien –
Bringen ist möglich. Wir sprechen
perfekt deutsch“.
Unter dem Deckmantel des Tierschutzes werden bisweilen Straßenhunde aus Rumänien oder der Türkei
angeboten. „Die Händler setzen darauf, dass Privatpersonen und auch
Vereine die Tiere aus Mitleid übernehmen“, weiß die Tierschützerin Tessy
Lödermann aus Erfahrung. Mitunter
stammen die angebotenen Kreaturen
jedoch nicht wie behauptet aus
Rettungsaktionen ausländischer Tierschutzorganisationen, sondern aus
miesen Zuchtstätten – eine massive
Täuschung mit dem Hintergedanken,
dass mitleidige Tierliebhaber sie dann
eher abnehmen. Der Kaufpreis wird
link als Unkostenbeitrag deklariert.
Schlimmer noch: Wer einen Hund
aus dubioser Quelle übernimmt, kann
sich erhebliche Probleme einhandeln,
warnt der Deutsche Tierschutzbund.
Verantwortungslose Züchter wählen
die Elterntiere nicht sorgfältig aus,
der Nachwuchs leidet deshalb häufig
unter Erbkrankheiten wie etwa Hüftgelenksdysplasien.
Verantwortungsbewusste Züchter entfernen die Kleinen frühestens nach
acht bis zehn Wochen von der Mutter,
unseriöse tun das häufig bereits nach
vier bis sechs Wochen. Besonders in
den ersten Lebenswochen machen die
Jungtiere wichtige Präge- und Sozialisierungsphasen durch, sie lernen vom
Muttertier und den Wurfgeschwistern
arttypische Verhaltensweisen gegenüber Artgenossen oder auch den Umgang mit Menschen. Defizite können
zum Teil bis ins Erwachsenenalter nicht
ausgeglichen werden. Hundeschulen
berichten von massiven Verhaltensproblemen bei solchen Tieren: Überängstlichkeit, Dauerkläffen, Angstbeißen. Vor allem Straßenhunde, aufgrund ihrer Vorgeschichte verstört,
misstrauisch und menschenscheu, sind
schwer zu halten und zu kontrollieren.
Bei Importen aus Ost- oder Südeuropa
fehlen häufig die EU-weit vorgeschriebenen Heimtierausweise, Impfpässe und die Kennzeichnungen durch
Tätowierung oder Chip. Oft sind die
Papiere gefälscht. Hunde, die nicht
geimpft wurden, weisen vielfach
schwere Gesundheitsschäden auf:
Staupe, Parvovirose, Leishmariose.
„Unerfahrene Käufer glauben mitunter, der von ihnen ausgesuchte Welpe
sei gut genährt“, sagt Tierschützer
Peter Vater. „In Wirklichkeit hat er
einen dicken Wurmbauch“. Kranke
Tiere, die nicht schon beim Transport
auf der Strecke bleiben, müssen – wenn
die Behörden auf einen entsprechenden Fall stoßen – wegen Ansteckungsgefahr wochenlang in Quarantäne,
oder sie sterben später nicht selten bei
den neuen Besitzern.
Zu allem Übel droht juristisches Ungemach: Nicht nur illegale Händler,
auch die Käufer können sich bei derartigen Geschäften strafbar machen,
etwa wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung. All diese Missstände und
Risiken sollten Hundeliebhaber von
„Spar-, Spontan- oder Mitleidskäufen“
abhalten, so das Fazit des Deutschen
Tierschutzbundes. Er empfiehlt, sich
für einen Hund aus dem Tierheim zu
entscheiden oder beim Wunsch nach
einer ganz bestimmten Rasse darauf
zu achten, dass der Züchter seriös und
verantwortungsvoll ist.“
Herbert Uniewski
du und das tier 1/2007
Turmfalke – Vogel
des Jahres 2007
Mit dem Turmfalken wurde der in
Deutschland häufigste Falke zum
Vogel des Jahres gewählt. Da er kein
großer Baumeister ist, benützt er gerne
alte Krähen- oder Elsternester oder
Nischen in alten Gebäuden (Burgen,
Kirchen, Amtsgebäude usw.), um seine
4 – 7 braun marmorierten Eier hineinzulegen. Einem guten Nistplatz bleibt
der Turmfalke oft Jahre treu. Wenn das
Weibchen fest auf den Eiern brütet,
versorgt sie das Männchen mit Nahrung. Wenn die Jungen nach 29 Tagen
schlüpfen, versorgt sie überwiegend
das Weibchen mit Futter. Nach 28 – 32
Tagen unternehmen die Jungen selbständige Flüge in die Umgebung.
Ein zuverlässiges Bestimmungsmerkmal des Turmfalken in der Luft ist das
„Rütteln“. Dabei steht der stabil auf
der Stelle und späht nach Wühlmäusen
oder Mäusen, seiner wichtigsten Nahrung. Sobald der rüttelnde Turmfalke
seine Beute erspäht hat, bricht er das
Rütteln ab, legt die Flügel an den
Körper und geht dann im Sturzflug zu
seiner Beute. Erst knapp über der Erde
breitet er die Flügel aus und bremst
ab. Nur etwa jeder 5te Sturzflug ist erfolgreich. Zum täglichen Sattwerden
braucht der Turmfalke 3 Wühlmäuse.
Er fängt auch größere Insekten und im
Stadtbereich gelegentlich auch einen
Kleinvogel.
Turmfalken werden auch häufiger
verletzt im Tierheim abgegeben und
dort erfolgreich wieder aufgepäppelt
und wieder in die Natur entlassen.
Vielleicht können Kirchen und Behörden im Bodenseekreis nicht nur
alle Nischen und Löcher mit Gittern
und Drähten dicht machen, sondern
ganz gezielt auch Nistmöglichkeiten
in höheren Türmen öffnen, um diesem
eleganten Vogel neue Lebensräume zu
bieten.
R. S.
Mitleid alleine ist zu wenig – werden Sie Mitglied
beim Tierschutzverein!
Tierschutz am See
Tiere aus dem Tierheim
7
Simba
Fundus
Der hübsche Dogo Argentino-MastiffMischling namens Simba ist schon
viel gereist in seinem Leben. Er
kommt ursprünglich aus einem türkischen Tierheim und war auch schon
für kurze Zeit in einem spanischen
Tierheim. Jetzt sitzt er im Tierheim
in Friedrichshafen. Dabei ist der 6- bis
8-jährige, kastrierte Rüde ein ganz
lieber, sehr verschmuster Kerl. Er
kann kurze Zeit alleine bleiben, ist
kinderlieb und sehr treu und anhänglich. Er mag keine anderen Tiere, das
ist sein einziges Problem. Aber es
wird sich jemand Vernünftiges finden,
der keine Haustiere beherbergt?!
Simba sucht nur ein Plätzchen zum
Alt werden. Er läuft gerne weite
Strecken, ist sehr verspielt und aufgeweckt. Leider musste sein Besitzer
ihn schweren Herzens am 02.10.06
wegen Zeitmangel bei uns abgeben.
Fundus wurde am 03.03.2007 wegen
Umzug in eine kleinere Wohnung bei
uns abgegeben. Es besteht nur die
Frage, was für einen 10-jährigen Hund
schlimmer ist: Trennung von seinen
langjährigen Besitzern oder etwas
weniger Platz zu haben? Nun gut, jetzt
suchen wir für das sehr aufgeweckte
Kerlchen einen neuen Wirkungskreis,
in dem er für immer bleiben darf. Der
fitte Jack Russel-Mischling geht gerne
spazieren, versteht sich mit Hündinnen und manchen Rüden, möchte sein
neues Zuhause aber nicht mit einem
anderen Hund teilen. Er mag Kinder
und kann auch mal ein paar Stunden
alleine bleiben. Auto fahren ist für
ihn kein Problem und stubenrein ist
er auch. Fundus könnte zu rüstigen,
älteren Menschen, aber auch in eine
Familie mit Kindern, da er sehr
freundlich zu allen Menschen ist.
Mehr und aktuelle Tierheimtiere finden Sie unter www.tierheim-friedrichshafen.de Klicken Sie dort auf „Tierschutz am See“ bzw. „Unser Tierheim stellt
sich vor“ und dann auf „Tiere suchen ein neues Zuhause“. Dort finden Sie dann
Katzen, Hunde, Kleintiere, Vögel und Gnadenhoftiere.
Lilly
Die einjährige, bildhübsche Lilly ist nun schon das zweite Mal bei uns. Auch
bevor sie zu uns kam, hatte sie schon mindestens zwei Besitzer, weshalb das
nächste Zuhause endgültig sein muss. Sie ist sehr aktiv und lernfreudig, kann
noch nicht alleine bleiben und mag größere, standfeste Kinder. Lilly fährt gerne
Auto, ist kastriert und liebt andere Hunde. Sie ist stubenrein und geht gerne jagen,
wenn sie nicht ausgelastet ist. Für sie kommen nur sehr sportliche Leute in Frage,
die auch bereit sind, mit ihr die Hundeschule zu besuchen. Zu ihren Vorfahren
zählt ein Labrador, viel Rhodesian Ridgeback und ein Dalmatiner.
Simba
Tobi
Klaus und Kurt
Simba kam am 17.10.2006 mit
Beckenbruch ins Tierheim. Anfangs
hatte der rotgetigerte, kastrierte Kater
Simba viel Angst vor Menschen.
Mittlerweile hat er seine Angst verloren, ist aber Fremden gegenüber
noch etwas misstrauisch. Mit etwas
Zeit und Geduld wird er sicher ein
zutraulicher Kater.
Tobi wurde am 28.01.2007 im Deggenhausertal gefunden und ins Tierheim
gebracht. Der getigerte, kastrierte
Kater schmust gerne und läuft seiner
Pflegerin auf Schritt und Tritt nach.
Für Tobi suchen wir eine Familie, die
ihm Freigang bieten kann.
Diese zwei hübschen, großen Widder heißen Klaus und Kurt und wurden am
22.07.07 wegen Umzug mit einigen weiteren Kaninchen zu uns gebracht. Sie
suchen, gerne auch getrennt, zu schon vorhandenen Weibchen ein neues Zuhause
mit viel Auslauf und Streicheleinheiten. Natürlich sind sie kastriert. Klaus ist
Februar 2003 und Kurt 2005 geboren.
8
Tierschutz am See
Jana
Lubo
Succa
Unsere weiß-schwarze englische Schecke
Succa wurde zusammen mit ihren
Geschwistern am 30.06.06 im Tierheim
abgegeben. Succa ist im November
2005 geboren und sucht nun endlich
ein neues Zuhause mit einem oder
mehreren Artgenossen. Ist die selbstbewusste Succa erst einmal in eine
Kaninchengruppe integriert, zeigt sie
sich eher ruhig und ausgeglichen.
Jana ist eine sehr unsichere Hündin. Laut Ex-Besitzer sollte
sie zu Hunde-erfahrenen Leuten, ohne kleine Kinder, da sie
zur Dominanz neigt. Bei uns zeigt sie im Moment ein sehr
unterwürfiges Verhalten, hat sehr viel Angst und keine Spur
von Dominanz. Sie ist stubenrein, kann sehr gut alleine
bleiben, ist erzogen und gutmütig. Jana mag Frauen lieber als
Männer und Kinder ab ca. 10 Jahre sind auch in Ordnung.
Mit größeren Hunden versteht sie sich, Katzen und Kleintiere mag sie nicht. Jana sollte dringend zu einfühlsamen
Menschen, die ihr zeigen, dass das Leben sehr viel Spaß und
Freude machen kann. Sie ist 4 Jahre alt, kastriert und eine
reinrassige Deutsche Schäferhündin. Sie wird, wie alle
unsere Hunde, nicht in Zwingerhaltung vermittelt!
Lubo ist ein sehr freundlicher, aufgeschlossener, ca.
6-jähriger, kastrierter Labrador-Mischlingsrüde. Er ist
seiner Rasse entsprechend lauffreudig, lernfreudig und
verschmust. Für ihn suchen wir sportliche Leute, die evtl.
auch noch die Hundeschule mit ihm besuchen. Lubo befolgt
Kommandos gerne und sollte darin noch gefestigt werden.
Mit anderen Hunden versteht er sich gut, deshalb wäre er
auch als Zweithund geeignet. Er kann etwas alleine bleiben,
fährt gerne Auto und versteht sich super mit Kindern. Er
wurde am 31.01.07 aus einem anderen Tierheim zu uns
gebracht, weil er dort wegen seiner Fellfarbe kaum Chancen
hat, vermittelt zu werden. Lubo eignet sich auch für Anfänger in der Hundehaltung.
Leopold
Baron
Sissy
Sissy ist seit 08.12.2006 bei uns im
Tierheim. Die grau-weiße Kätzin ist
8 Jahre alt und sehr anhänglich. Sie
kam ins Tierheim, weil ihre Besitzerin
gestorben ist. Für Sissy suchen wir
ein Zuhause mit Freigang und ohne
andere Katzen.
Bine
Dieser imposante Altdeutsche Hütehund wurde wegen
Nachwuchs in der Familie bei uns abgegeben. Leopold ist
7 Jahre alt und sehr gut erzogen. Er kann gut einige Stunden
alleine Zuhause bleiben, versteht sich mit größeren Kindern
und Hündinnen. Rüden und andere Tiere mag er nicht.
Autofahren und ausgiebig spazieren gehen gehören zu
seinen Lieblingsbeschäftigungen. Er ist stubenrein, kastriert
und natürlich auch geimpft und gechipt. Leopold sucht eine
hundeerfahrene Familie, die mit dem lieben Riesenbaby viel
unternimmt.
Baron ist ein ganz süßer Knopf. Zu seinen Vorfahren
gehören ein Windhund und ein Jagdhund. Er kann längere
Zeit alleine bleiben, ist kinderlieb, sehr verschmust und versteht sich gut mit Hündinnen. Er fährt gerne Auto und sollte
anfangs an der Leine ausgeführt werden. Rüden und andere
Tiere mag er nicht. Baron ist stubenrein, gut erzogen und
sehr gutmütig zu Menschen. Da er schon etwas ruhiger ist,
wäre er auch für ältere Leute geeignet. Er kam am 18.10.06
aus einem anderen Tierheim zu uns und wartet seitdem auf
ein schönes, ruhiges Zuhause. Baron ist mit 8,5 Jahren fit
wie ein Turnschuh. Wer hat einen Sofaplatz für ihn frei?
Das dreifarbige Stallkaninchen Bine
kam als Fundtier Anfang letzten Jahres
zu uns. Sie wurde schätzungsweise im
Sommer 2004 geboren. Die sehr auf
Menschen fixierte Bine konnte sich
trotz konstanter Kaninchengruppen
nicht mit ihren Artgenossen anfreunden. Bine sucht jetzt dringend ein
Zuhause, in dem sie die Hauptrolle
spielen darf, damit sie wieder Kontakt
zu einer Bezugsperson aufbauen kann.
Tierschutz am See
Kai
Kai kam am 02.03.2007 ins Tierheim. Der 2-jährige grau-weiße, kastrierte Kater
hat sich leider nicht mit der anderen Katze im Haushalt verstanden. Kai sucht
eine Familie, die viel mit ihm schmust, spielt und ihn raus lassen kann.
Goldhamster
9
Unerwünschter Nachwuchs wurde uns
als Abgabegrund von 10 Goldhamsterbabys genannt. Ein Zoofachgeschäft
in Friedrichshafen verkaufte ein tragendes Weibchen und die neuen Besitzer wussten mit den vielen Tieren
nicht wohin.
So warten nun viele kleine Goldhamsterbabys auf ein großes, artgerechtes
Zuhause. Zu beachten ist, dass Hamster keine Tiere für Kinder sind, da sie
tagsüber schlafen und erst abends
aktiv sind. Auch sind die meisten handelsüblichen „Hamsterkäfige“ viel zu
klein für die bewegungsfreudigen
Tiere. Wer Interesse hat, darf sich gerne im Tierheim über die artgerechte
Haltung von den possierlichen Kleinnagern erkundigen.
Thommy
Tom und Jerry
Thommy ist einfach nur ein verschmustes, anhängliches Riesenbaby. Er versteht
sich gut mit anderen Hunden, ist im Moment noch etwas ängstlich, sehr verspielt
und stubenrein. Thommy kann sicher etwas alleine bleiben und sucht nun BassetFreunde, die ihm ein schönes, liebevolles Leben ermöglichen. Er kam am 03.03.2007
wegen Zeitmangel zu uns und ist am 01.01.2005 geboren. Größere Kinder und
vielleicht auch ein mutiger Ersthund wären kein Problem. Da er als BassetMischling die typischen krummen Beine hat, sollte sein Heim ebenerdig sein.
Die beiden kamen aus finanziellen Gründen am 13.01.2007 ins Tierheim. Die
beiden frechen rot-weißen, kastrierten Kater sind verschmust und verspielt. Mit
anderen Katzen verstehen sie sich gut. Für Tom und Jerry suchen wir eine Familie,
die den beiden Freigang bieten können.
Molly
Farbratten
Mehrere Farbratten verschiedenen
Alters und verschiedener Farbe suchen ein schönes Zuhause. Oft werden diese netten Kleinnager unüberlegt angeschafft und dann einfach in
einem Karton vor dem Tierheim ausgesetzt. Auch wird immer wieder die enorm schnelle Vermehrung dieser Tiere unterschätzt.
Ratten werden sehr schnell
handzahm und sind deshalb
auch für Kinder (mit Unterstützung der Eltern) geeignet. Wer
Interesse hat, darf sich gerne im
Tierheim über die Haltung von
Farbratten informieren.
Molly kam am 16.02.2007 ins Tierheim. Die getigert-weiße, kastrierte Kätzin ist
der Finderin in Flockenbach zugelaufen. Sie ist sehr anhänglich und verspielt. Für
Molly suchen wir eine Familie, die ihr Freilauf bieten kann.
10
Tierschutz am See
Vogelfeind ballert Fakten zu Tierversuchen
in Kressbronn
mit dem Luftgewehr
Im Februar 2006 erfuhr der Tierschutzverein von Vorfällen in der
Kressbronner Säntisstraße. Dort oder
in der Umgebung wird mit einem
Luftgewehr auf Tauben und andere
Vögel geschossen. Ohne vernünftigen
Grund, denn was könnten die friedlichen Tiere getan haben? Eine Taube
wurde schwer verletzt und starb qualvoll nach über einer Stunde. Schmerzempfindliche Mitgeschöpfe sind keine
lebenden Zielscheiben. Die getroffene
Taube wurde am 11.02.2006 zum Tierschutzverein gebracht und von dessen
Tierarzt untersucht. Dabei wurde im
Röntgenbild ein Luftgewehr-Projektil
bewiesen.
Es stört den Täter auch nicht, dass
seine tierquälerischen Schießübungen
Menschen im Bereich der Säntisstraße
gefährden. Die Lust am Töten hat ihm
wohl das Gehirn vernebelt.
Wechsel in der Tierheimleitung
Aus gesundheitlichen Gründen gab die
langjährige Tierheimleiterin Angelika
Marquis-Servos zum 28.02.2007 ihre
leitende Tätigkeit im Tierheim Friedrichshafen ab.
Nachdem ihr Mann im Februar 1986
den Vereinsvorsitz übernahm, begann
Angelika Marquis-Servos zunehmend,
das Tierheim ehrenamtlich zu unterstützen. Ab Juni 1988 überbrückte sie
dann regelmäßig und kostenlos personelle Engpässe im Tierheim. Ab 1990
arbeitete sie für den Steuerfreibetrag
täglich 4 – 6 Stunden im Tierheim. Die
guten Erfahrungen und ihr unermüdlicher Einsatz zum Wohl der Tiere
führten am 01.05.91 zur Festanstellung
als Tierpflegerin im Hundebereich.
Zahlreiche Seminare machten sie bald
überall einsetzbar. Zusätzliche ehrenamtliche Sonn- und Feiertagsdienste
(mehr als 600!) waren für sie immer
selbstverständlich. Wegen ihrer Sachkompetenz, ihrem Organisationsvermögen und ihres liebevollen Umganges mit den Tierheimtieren ernannte sie
der Vorstand im Januar 1993 zur Tierheimleiterin. Ab April 1996 arbeitete
sie dann in Teilzeit nachmittags und
ihr Arbeitsschwerpunkt verlegte sich
in den Katzenbereich sowie Besucherberatung und Tiervermittlung. Bei der
IHK absolvierte sie die Ausbildereignungsprüfung und bildete ab 2000
durchgehend und sehr erfolgreich
Tierpflegerinnen im praktischen Bereich aus. Niemand hat im Tierheim
mehr Flaschenkinder unermüdlich
aufgezogen (24-Stunden-Betreuung).
Ob Katzen, Schafe, Füchse, Marder,
Eichhörnchen, Feldhasen und Rehe,
Mäuse, Ratten, Hunde, Affen, Kaninchen und viele andere Tierarten leiden
und sterben als Forschungsobjekte für
die Wissenschaft – oft stellvertretend
für den Menschen. An Universitäten
lassen sie in der Grundlagenforschung
ihr Leben. Erklärtes Ziel dieser Forscher ist es, neue Erkenntnisse über
die Funktionsweise von Organismen –
auch des menschlichen – zu gewinnen.
In der Industrie hingegen sterben Tiere
für die Entwicklung und Prüfung neuer
Produkte. Dabei wird beispielsweise
untersucht, wie giftig neue Stoffe sind.
Allein in Deutschland werden den unvollständigen offiziellen Statistiken zufolge Jahr für Jahr 2 Millionen Versuchstiere geopfert. EU-weit sind es
jährlich rund 10 Millionen Tiere, bei
insgesamt steigender Tendenz.
Tierversuche
sind grausam
Im Tierschutzgesetz sind Tierversuche
definiert als „Eingriffe oder Behandlungen an Tieren, wenn sie mit Schmerzen, Leiden und Schäden verbunden
sein können.“
Doch für die Tiere in wissenschaftlichen Labors sind nicht nur die „Eingriffe“ qualvoll. Häufig werden Versuchstiere ihr Leben lang in viel zu
kleinen Käfigen gehalten, einzeln und
ohne Möglichkeit, sich sinnvoll zu
beschäftigen. Vor allem gentechnisch
veränderte Tiere leiden bereits aufgrund der krankmachenden Veränderungen ihres Erbgutes – lange bevor
die eigentlichen Versuche beginnen.
Tierversuche
sind zweifelhaft
Angelika hat fast alle erfolgreich aufgezogen. Auf der Jahreshauptversammlung am 20. April 2001 wurde
sie zum Ehrenmitglied ernannt. Zunehmende gesundheitliche Probleme
führten ab April 2005 zur erneuten
Reduzierung ihrer Arbeitszeit auf 3
Nachmittage pro Woche. Nun, nach
14 Jahren Tierheimleiterin, gibt sie
diese Funktion ab.
Der Vorstand und die Mitarbeiterinnen
danken Angelika Marquis-Servos für
ihre überzeugende Arbeit für das Tierheim und den Tierschutzverein und
wünschen ihr von Herzen für die
Zukunft alles Gute!
Nachfolgerin als Tierheimleiterin ist
ab dem 01.03.2007 die Tierarzthelferin Doris Philipp, die dafür ihr Amt
als Kassiererin im Vorstand bei der
Jahreshauptversammlung 2007 abgab.
Nicht zuletzt zahllose spektakuläre
Rückrufaktionen von Medikamenten
belegen: Tierversuche halten nicht das,
was die Wissenschaft sich von ihnen
verspricht. Immer wieder führen neue
Medikamente beim Menschen unvermittelt zu schwersten Nebenwirkungen – und dies, obwohl die Forscher
sie zuvor im Tierversuch als gut verträglich eingestuft hatten. Und immer
wieder wird die giftige Wirkung von
Industriechemikalien falsch eingestuft, obwohl die Substanzen in Tier-
versuchen getestet wurden. Dies hat
verheerende Konsequenzen für Mensch
und Umwelt.
Die Methode Tierversuch ist veraltet,
ungenau und unzuverlässig. Ergebnisse
aus Tierversuchen lassen sich schlecht
auf den Menschen übertragen. Somit
sprechen nicht nur ethische, sondern
auch wissenschaftliche Gründe gegen
die Methode Tierversuch.
Es geht auch anders
Die moderne biologische und medizinische Forschung ist nicht auf Tierversuche angewiesen. Längst existieren
wissenschaftlich erprobte und anerkannte tierversuchsfreie Verfahren,
wie Computermodelle oder Körperzellen und Organe im Reagenzglas.
Mit diesen Methoden kann oft viel
schneller und zuverlässiger wissenschaftlichen Fragen nachgegangen
werden, die noch offen sind.
Dass diese Verfahren noch nicht umfassend eingesetzt werden, liegt häufig
an Unkenntnis, manchmal an finanziellen Engpässen, aber auch immer
wieder an unbegründeten Vorbehalten,
die den neuen Methoden entgegengesetzt werden – selbst dann, wenn diese
nachweislich besser sind.
Der Deutsche Tierschutzbund kämpft
für die Abschaffung
von Tierversuchen...
…indem er mit Herz und Verstand
Missstände aufdeckt und sich für
Lösungen einsetzt. Er informiert die
Öffentlichkeit und sucht mit seinen
wissenschaftlichen Experten den
Dialog mit den Verantwortlichen aus
Wissenschaft und Politik. Er arbeitet
in Gremien mit, in denen es um die
Abschaffung von Tierversuchen und
die Durchsetzung einer tierversuchsfreien Forschung geht. Mit seiner
wissenschaftlichen Arbeit im Zellkulturlabor der Akademie für Tierschutz leistet er einen konkreten Beitrag zur Weiterentwicklung neuer tierversuchsfreier Verfahren.
Quelle: Deutscher Tierschutzbund,
Bonn
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Tierschutz am See
11
Kein Handel mit Exoten!
Internationaler Tierhandel – ein schmutziges Geschäft
Warane in Obstkisten, Schlangen in
Videokassetten-Hüllen, Papageien-Eier
im Spezial-BH. Immer professioneller
werden die Verstecke, mit denen Tierschmuggler ihre „Ware“ an den Bestimmungsort bringen. Denn Tierschmuggel ist ein gigantisches Geschäft und die Strukturen sind
mafiös. Mit dem illegalen Handel
exotischer Tiere bereichern sich skrupellose Geschäftemacher jährlich um
rund 5 Mrd. Dollar. Außer Drogenhandel, Waffen- und Menschenschmuggel ist der Handel mit geschützten Tieren heute die gewinnbringendste Form grenzüberschreitendender Kriminalität.
Aber auch der legale Handel mit
Exoten verursacht großes Tierleid.
Über 80 Millionen exotische Tiere
fristen ihr Leben in deutschen Wohnzimmern. Den gewissenlosen Geschäftemachern, die den Exotenhandel
betreiben, ist es egal, wenn hunderttausende wundervoller Tiere leiden
und schon beim Fang und Transport
elendig umkommen. Wo eine Nachfrage, da ein Angebot!
Der Trend zu exotischen Haustieren,
zu denen Reptilien genauso gehören
wie Wildvögel, hat ungeahnte Folgen:
Skrupellos wird die Natur geplündert,
um den Bedarf zu decken. Der millionenfache Handel mit Wildtieren leistet
auch dem Tierschmuggel Vorschub
und ist verantwortlich für den weltweiten Artenrückgang.
Der lange Leidensweg der Wildvögel
viele die Flügel oder strangulieren sich
zu Tode, bei dem Versuch zu entkommen. Um die Tiere nach Europa zu
transportieren, werden sie zu hunderten ohne ausreichende Wasser- oder
Futterversorgung in enge, schmutzige
Kisten verpackt. Schock, Angstzustände in den übervollen, dunklen
Behältern, quälender Hunger und
Durst lassen weitere der hochsozialen
Tiere verenden. Falls sie den Transport
überstehen, kommen sie am Bestimmungsort in Quarantäne. Isoliert und
verwirrt erleiden hier weitere Tiere
den sicheren Tod.
Schätzungsweise mehr als 50 Prozent
des Fangs sterben, bevor die Tiere in
den Verkauf gelangen. Immer höher
müssen entsprechend die Fangquoten
sein, denn die Nachfrage steigt. Das
gilt auch für Nachzuchten.
Oft können die privaten Käufer ihren
exotischen Schützlingen gar keine
artgerechte Haltung und Pflege bieten.
So verenden auch noch die letzten
Tiere qualvoll als Prestigeobjekt in
hiesigen Wohnzimmern.
Wir dürfen das nicht länger zulassen!
Nur wenn die Nachfrage gestoppt
werden kann, besteht eine Chance,
millionenfaches Tierleid zu verhindern. Der Deutsche Tierschutzbund
kämpft dafür!
Quelle: Deutscher Tierschutzbund,
Bonn
DA SPRÜHT MAN VOR BEGEISTERUNG!
• schnell • einfach • sauber
Die perfiden Methoden der Tierfänger
werden am Beispiel der Wildvögel
deutlich:
Die Tiere werden brutal in Fangnetzen
und Schlingen gefangen. Noch bevor
sie „geerntet“ werden, brechen sich
Kostenloser Pferdedung
é
é
Im Tierheim kann zu den Öffnungszeiten (15 – 18 Uhr)
kostenlos Pferdemist abgeholt werden.
Ob in kleinen Mengen für den Hausgarten oder in
Großmengen für die Landwirtschaft ist dabei egal.
Pferdemist, mindestens 3 Monate gelagert, ist bei
Rosenbesitzern sehr beliebt. Auch wer gigantisch
große Sonnenblumen haben möchte, kann diese
in fast reinem Pferdemist realisieren. Ein Großteil
des Pferdemistes ist mit Stroh und Hackschnitzel
vermischt. Ein guter Dünger für Äcker und Gärten.
Das Feinsprühsystem W 550 der cleverste Pinsel der Welt!
Was immer Sie streichen
wollen, nutzen Sie dank der
austauschbaren Sprühaufsätze die fast unendlichen
Einsatzmöglichkeiten im
Innen- wie Außenbereich.
Weitere Informationen finden Sie unter www.wagner-group.com
12
Tierschutz am See
Hühnerskandal
Verstöße gegen geltendes Recht bei der
Umstellung der Legehennenhaltung?
Nach geltender Legehennenverordnung mussten Betriebe mit herkömmlicher Käfighaltung am 31. Dezember
2006 schließen. Hennenhalter, die bis
zum 15. Dezember 2006 ein verbindliches Konzept vorgelegt haben, aus
dem hervorgeht, in welcher Haltungsart sie zukünftig ihre Tiere halten
wollen, dürfen ihre Käfighaltung übergangsweise bis Ende 2008 beibehalten. Nach Recherchen des Deutschen
Tierschutzbundes betreiben jedoch
etliche Betriebe die qualvolle Käfighaltung weiter, ohne die notwendige
verbindliche Absicht, ihre Haltung
entsprechend der Nutztierverordnung
umzustellen, vorgelegt zu haben. Ein
Vorgehen der Landesregierungen gegen diese Verzögerungstaktik ist nicht
erkennbar.
„Offenbar spielt die Geflügelindustrie
ihr erprobtes Spiel, geltendes Recht so
lange zu ignorieren, bis es an ihre
Wünsche angepasst wird. Das ist unhaltbar! Alle vorgelegten Erklärungen müssen auf Plausibilität geprüft
werden. Betriebe, deren Konzepte
nicht 100 Prozent schlüssig sind,
müssen sofort geschlossen werden“,
fordert Wolfgang Apel, Präsident des
Deutschen Tierschutzbundes.
Ein Vorgehen der Landesregierungen
gegen diese Verzögerungstaktik ist bislang nicht erkennbar. Dem Deutschen
Tierschutzbund liegen Informationen vor, dass beispielsweise im Land
Berlin ein Legehennenhalter seine
Käfigbatterie weiter betreibt, obwohl
offenbar bekannt ist, dass der Besitzer
in Rente gehen will, bevor die Umstellung erfolgen wird. Ein verbindliches Konzept hat er daher gar nicht
erst vorgelegt. Das ergibt sich aus
einem Schreiben der zuständigen
Senatsverwaltung. „Die verbindliche
Umstellung, wie sie lt. Verordnung
vorgeschrieben ist, ist also nicht vorgesehen. Die Landesregierungen sind
gefordert, die Hinhaltetaktik der Hennenhalter entschieden zu unterbinden
und die Konzepte auf ihre Ernsthaftigkeit zu prüfen. Es wird Zeit, dass
geltendes Recht umgesetzt wird. Es
geht hier um Mitgeschöpfe“, erläutert
Apel.
Die Vermutung des Deutschen Tierschutzbundes, die Geflügelindustrie
versuche die alten Käfige so lange wie
möglich über die Frist hinaus zu betreiben – wird auch durch die Reaktionen der Branche bestätigt. Der Hauptgeschäftsführer des Geflügelverbandes, Thomas Janning, erklärte, dass
Hühnerhalter die Frist bis 31.12.2008
ausreizen würden. Auf der Internetseite (www.kleinvoliere.de) gibt die
Geflügelindustrie Tipps, wie das
Recht umgangen werden kann. Die
Internetadresse gehört der Dutchman
AG, Europas größtem Hersteller für
Käfigsysteme.
So gibt ein regionaler Geflügelverband auf der Internetseite den Tipp,
bei Unentschiedenheit gleich mehrere
Haltungssysteme anzukreuzen, da das
für eine weitere Betriebserlaubnis
ausreiche. Der Geschäftsführer der
Deutschen Frühstücksei AG, Gerd
Stuke, erklärte bereits mehrfach, dass
er die Frist 31.12.2008 ohnehin nicht
für bestandsfest halte. „Das alles hat
sich so verdichtet, dass wir davon ausgehen, dass hier ein abgekartetes Spiel
inszeniert wurde, die Umstellung so
lange wie möglich zu blockieren“, erklärt Apel abschließend.
Quelle: Deutscher Tierschutzbund,
Bonn
Kündigung der Zusammenarbeit mit
der Firma „Futter für Tiere in Not“
Am 06.08.2005 schloss der Tierschutzverein Friedrichshafen mit dem
Unternehmen „Futter für Tiere in
Not“ einen Vertrag. Das Unternehmen
verpflichtete sich, für 2 Jahre den
Bedarf an Hundefutter, Katzenfutter
und Katzenstreu zu 100 % und für den
Verein kostenlos abzudecken. Dazu
wurden Unternehmen und Privatleute
geworben, die über einen festen Zeitraum für einen Betrag ab 7,– € pro
Monat bei dieser Firma Futter kauften
(Futterpatenschaft), welches dann
dem Tierheim geliefert wurde. Die
Lieferungen erfolgten pünktlich und
in normaler Qualität. Unser Tierheim
hatte aber auch schon vor dieser Zeit
Wert auf gute Futterqualität gelegt.
Beim Katzenfutter gab’s aber bald
Akzeptanzprobleme, da die Tierheimkatzen dieses Futter nicht sonderlich
mochten. Durch die Spendenboxen
in den Einkaufsmärkten bekamen
wir aber zusätzliches Katzenfutter,
welches wir dann mischten. Diese
Mischung wurde dann von den Katzen
weitgehend akzeptiert.
Das Jahr 2006 brachte uns ungewöhnlich viele Tiere und zum Jahresende
Überraschungen. Aufgrund unserer
überdurchschnittlichen Futterabnahme
erhielten wir im Dezember einen
Lieferstopp von „Futter für Tiere in
Not“, was uns zum Kauf bei unserem
früheren Großlieferanten zwang. 2007
gab es dann nur noch eine Lieferung
von „Futter für Tiere in Not“ bis
zum Erscheinen dieser Zeitung. Eine
schriftliche Anfrage bezüglich weiterer vertragsgemäßer Lieferungen blieb
unbeantwortet.
Ebenfalls im Dezember 2006 präsentierte uns „Futter für Tiere in Not“ eine
Abrechnung für 12 Monate. Nach
Angaben des Unternehmens hatte es
in diesem Zeitraum Einnahmen durch
die Futtersponsoren unseres Tierheimes in Höhe von 74.354,23 €.
Tierschutz am See
Als der Tierschutzverein Futter und
Streu für alle Tierheimtiere (nicht
nur Katzen und Hunde, sondern
auch Kleintiere, Vögel und Großtiere)
selbst kaufte, brauchten wir z. B. 2005
den Betrag von 22.224 €.
Selbst wenn man durch die enorm
gestiegene Tierzahl für das Jahr 2006
einen Betrag von 26.000 € als realistisch ansieht, bedeutet dies nur
35 % an Futterkosten. Dies bedeutet,
die Organisation von „Futter für
Tiere in Not“ verbraucht ca. 65 %
der Spendengelder selbst.
Würde die gleiche Anzahl an Futterpaten monatlich 3,– € direkt an den
Tierschutzverein spenden, wäre der
Bedarf an Futter und Streu für den
Tierschutzverein und sein Tierheim
gedeckt. Tatsächlich kassiert „Futter
für Tiere in Not“ aber mindestens 7,– €
pro Monat und Futterpate. Der größte
Teil des gespendeten Geldes geht so
nicht an den unterstützten Tierschutzverein, sondern an das Unternehmen
„Futter für Tiere in Not“.
Auch wenn uns bei Abschluss des Vertrages klar war, dass das Unternehmen
Geld verdienen will, so sind wir doch
über das jetzt bekannt gewordene Ausmaß enttäuscht. Das Tierheim hat
durch die Aktion 2006 Geld gespart.
Dass unsere tierfreundliche Bevölkerung mit ihrer Spende überwiegend
Provisionen, administrative Tätigkeiten, die Geschäftsführer eines Unter-
nehmens usw. finanziert, kann nicht
Sinn der Unterstützung sein.
Der Tierschutzverein hat deshalb
fristgemäß zum 05.08.2007 den Vertrag mit der Firma „Futter für Tiere in
Not“ gekündigt. Die Belieferung des
Tierheimes mit Futter endet laut Vertrag aber erst mit dem Vertragsende
der Futtersponsoren. Diesen Punkt
wird der Tierschutzverein auf dem
Rechtswege einfordern, wenn die
vertraglich zugesagten Lieferungen
nicht erfolgen.
Wir würden uns freuen, wenn die
heutigen Futterpaten uns nach dem
05.08.2007 mit Direktspenden von
z. B. monatlich 3,– € (36,– € im Jahr)
weiter unterstützen würden. Die Spen-
13
der hätten dann Geld gespart, könnten die Spende steuerlich geltend
machen und das Tierheim hätte den
gleichen Nutzen wie 2006.
R. S.
Tipp: Wer einen solchen Vertrag mit
der Firma „Futter für Tiere in Not“
abgeschlossen hat und diesen beenden
möchte, beachte bitte Punkt 3 dieses
Vertrages: „Der Vertrag verlängert
sich automatisch um weitere 12 Monate, sollte er nicht 3 Monate vor
Vertragsende schriftlich gekündigt
werden.“
Wir raten, eine solche Kündigung
rechtzeitig schriftlich und per Einschreiben mit Rückantwort durchzuführen.
Pferdeherde wächst
Auf dem Gnadenhof des Tierschutzvereines sind inzwischen 9 Pferde
untergebracht. Fast jeden Monat gibt
es weitere Anfragen. Das letzte aufgenommene Pferd ist die große Rappstute Isis. Die Stute stand zusammen
mit einem Ponyhengst auf einem
Reiterhof in Radolfzell. Die Besitzerin
kümmerte sich die letzten Monate
überhaupt nicht mehr um ihre Pferde,
zahlte nichts und wollte die Pferde
auch nicht hergeben. Die beiden Pferde
standen so monatelang in einer winzigen Box ohne Bewegungsmöglichkeit. Der zuständige Amtsveterinär
forderte die Besitzerin mehrfach auf,
sich um eine Lösung für die Tiere zu
kümmern, aber ohne Erfolg. So entzog
das Veterinäramt der Besitzerin die
Pferde und suchte nach Unterbringmöglichkeiten. Für den Ponyhengst
fanden sich Käufer, für die 15-jährige
Stute nicht. So wandte sich der
Amtsveterinär, auf Empfehlung seiner
Kollegen, an den Tierschutzverein
Friedrichshafen und bat um Aufnahme
des Tieres auf dem Pferde-Gnadenhof.
Am 10. Februar 2007 holte Rolf Servos
das Pferd in Radolfzell ab. Das zuständige Landratsamt übernahm die Kosten für 3 Monate.
In Friedrichshafen angekommen, gab’s
von Seiten der 8 Wallache zunächst
ein aufgeregtes Hallo!
Die Stute inspizierte hochaufmerksam
die neue Umgebung und verwies die
Pferdemänner kurz in die Schranken.
Nach 15 Minuten gingen Florian,
Sepp und Co. zur Tagesordnung über
und setzten die Futteraufnahme in den
Fressständen fort. Isis unterbrach kurze
Fressmomente immer wieder, um durch
den großen Paddock zu traben.
Schon am nächsten Morgen war der
Alltag komplett. Pony Lui hatte sich
mit Isis schon angefreundet und wurde
von ihr schon als Begleiter geduldet.
Nun muss die etwas abgemagerte
Stute noch zunehmen und kann ansonsten den ganztägigen Auslauf im
Offenstall genießen.
Der Tierschutzverein ist bisher noch
zurückhaltend bei der Aufnahme von
Pferden. Da Großpferde leicht 35 Jahre
und Kleinpferde auch 45 Jahre alt werden, ist die dauerhafte Betreuung eine
verantwortungsvolle, aufwändige und
nicht ganz billige Angelegenheit. Wie
bei älteren Menschen werden auch bei
Tieren die Zipperlein mit der Zeit mehr,
was den häufigen Einsatz des Tier-
Impressum
von links: Andy und Scharan
Herausgeber und Redaktion:
Tierschutzverein Friedrichshafen
und Umgebung e.V.
Allmannsweiler Straße 224
88046 Friedrichshafen
Telefon 0 75 41/63 11
Telefax 0 75 41/63 31
e-mail [email protected]
Verantwortlich für den redaktionellen
Teil und Anzeigenverwaltung:
Rolf Servos
arztes bedeutet. Es wäre deshalb schön,
wenn noch mehr Tierfreunde den
Gnadenhof mit monatlichen Spenden,
Patenschaften oder Teilpatenschaften
dauerhaft unterstützen würden.
Wer die ausgeglichenen, lebensfrohen
Pferderentner auf dem Gnadenhof
beobachtet, von denen die meisten ohne
den Tierschutzverein vermutlich auf
dem Schlachthof gelandet wären, wird
schnell überzeugt sein, dass finanzielle
Unterstützung hier sehr sinnvoll eingesetzt wird.
R. S.
Satz und Repro:
Druckhaus Zanker
Gutenbergstraße 2
88677 Markdorf
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Telefax 0 75 44 /50 92-29
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Druck:
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Gutenbergstraße 1
A-6858 Schwarzach
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Telefax 00 43 (0) 55 72 /501-148
14
Tierschutz am See
Licht an, wenn’s giftig ist
Wie Zellkulturen Tierversuche ersetzen und Menschen besser schützen können.
mongruppen, Östrogene und Androgene, nachgewiesen werden können.
Leuchten als
Reaktion auf Gift
Nichts läuft im Körper von Mensch
und Tier ohne Hormone. Als Botenstoffe beeinflussen sie die Funktion
aller Körperzellen. Wenn Chemikalien
die Wirkungsweise von Hormonen
stören, führt dies zu schwerwiegenden
Schäden, wie Missbildungen in Embryonen oder Störungen der Fruchtbarkeit bei Erwachsenen. Daher fordern Umwelt- und Verbraucherschützer, dass Chemikalien auf „hormonaktive“ Wirkungen geprüft werden
müssen.
Umwelt- und Verbraucherschützer fordern zu Recht, dass Chemikalien auf
„hormon-aktive“ Wirkungen geprüft
werden müssen. Leider hat diese
Forderung zu internationalen Bestrebungen geführt, für diesen Nachweis
veraltete und wissenschaftlich höchst
fragwürdige Tierversuche einzuführen. Zudem besteht die Gefahr,
dass auch die rund 30.000 Altstoffe,
die im Zuge der neuen EU-Chemikalienpolitik (REACH) erfasst werden
müssen, in solchen Tierversuchen
getestet werden.
Zellkulturen ersetzen lebende Tiere
Doch wie soll man in winzigkleinen
Zellen sehen, ob Stoffe Hormonwirkungen verstärken oder hemmen?
Müller und Simon bauten hierfür tierversuchsfrei ein Gen in die Zellen
ein, das Lichtreaktionen auslöst. Die
Zellen leuchten umso heller, je giftiger
die Prüfsubstanzen sind. Zudem verwendeten sie menschliche Zellen, so
dass die Testergebnisse direkt auf den
Menschen übertragen werden können.
Die Forschungsergebnisse zeigen nicht
nur, dass hormonaktive Wirkungen
tierversuchsfrei zuverlässig erfasst
werden können. Sie sind zusätzlich ein
Beleg dafür, dass auch gentechnische
Forschung ohne Tierversuche möglich
ist. Die Firma Merck setzt die neue
Prüfmethode bereits zur Untersuchung
ihrer eigenen Substanzen ein, und es
gibt Bestrebungen, den Test bis zur
internationalen Anerkennung weiterzuentwickeln.
Für ihren Beitrag zur Vermeidung von
Tierversuchen erhielten Dr. Stefan
Müller und Dr. Stephanie Simon am
30. November 2006 im Bundesinstitut
für Risikobewertung in Berlin den
Tierschutzforschungspreis 2006 der
Bundesregierung, überreicht durch
Staatssekretär Dr. Gerd Müller vom
Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Der Deutsche Tierschutzbund gratuliert den Preisträgern.
Die Auszeichnung
muss praktische
Folgen haben
Angesichts erneut gestiegener Versuchstierzahlen wirkt eine solche
Preisvergabe jedoch wie ein Tropfen
auf den heißen Stein. Gleichzeitig belegen aber die prämierten Forschungsergebnisse wieder einmal mehr, dass
moderne biomedizinische Forschung
tierversuchsfrei möglich ist. Der
Deutsche Tierschutzbund erwartet
daher von der Bundesregierung, dass
sie sich nicht mit der Vergabe von
Preisgeldern begnügt, sondern umgehend auch die gesetzlichen Voraussetzungen für eine echte Kehrtwende
in der Forschung schafft.
Ursula G. Sauer
du und das tier 1/2007
Vor diesem Hintergrund ist eine Forschungsinitiative von Dr. Stefan Müller
und Dr. Stephanie Simon besonders
bedeutsam. Die beiden Wissenschaftler der Firma Merck in Darmstadt
haben Zellkulturverfahren entwickelt,
mit deren Hilfe die Wirkung von
Chemikalien auf zwei wichtige Hor-
STELLENANGEBOT
„Putzteufel“ auf 400,– € Basis gesucht !
Für tägliche Reinigungsarbeiten im Vogelhaus
und im Kleintierhaus sucht der Tierschutzverein
Friedrichshafen zum 01.06.2007 eine fleißige
und ordnungsliebende Teilzeitkraft. Guter Umgang
mit Tieren wird vorausgesetzt. Die Arbeitszeiten
sind Montag bis Samstag jeweils vormittags.
Interessenten bewerben sich bitte schriftlich beim
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Tierschutz am See
15
Der Marderhund
Manchmal sieht man nachts auf
Spaziergängen oder auf dunklen
Landstraßen Tiere, die man nicht
erkennt. Hinterher fragt man sich:
„War es doch ein Fuchs?“ Wahrscheinlich war es kein Fuchs, doch
wer weiß schon, was da für einen
kurzen Moment zu sehen war?
Umgangssprachlich nennt man sie
Exoten oder Fremdlinge, wissenschaftlich heißen sie Neozonen (glich.:
Neutiere). In unseren Wäldern leben
längst nicht mehr nur einheimische
Arten wie Rothirsch oder Fuchs,
sondern immer mehr Arten, die eingewandert sind oder durch Menschen
in unsere Fauna eingebracht wurden
und nun in unseren Wäldern und
Feldern ihr Auskommen finden. Gern
gesehen sind diese Fremdlinge nicht,
befürchtet man doch, dass sie eine
Nahrungskonkurrenz zu einheimischen Arten darstellen, Ökosysteme
verändern oder wirtschaftliche Schäden anrichten.
Ein Beispiel ist der Marderhund
(Nyctereus procynoides). Er sieht aus
wie eine Mischung zwischen einem
Fuchs und einem Waschbären und
gehört wie der Fuchs zur Familie der
Hundeartigen. Ursprünglich lebte er in
Asien, doch 1928 siedelte ihn der
Mensch wegen seines Pelzes in der
Ukraine an. Der Enok, wie er in seiner
ursprünglichen Heimat genannt wird,
breitete sich dort rasch aus und begann
seinen Siegeszug nach Europa. In den
Fünfziger Jahren hatte der unermüdliche Wanderer sein Verbreitungsgebiet bereits bis nach Skandinavien,
Rumänien und Polen erweitert. Heute
ist der Marderhund auch in Deutschland überall verbreitet, wo er einen
geeigneten Lebensraum findet.
Der Einwanderer
wird gejagt
Der scheue Waldbewohner nutzt die
Baue anderer Tiere als Nest, um in
einer festen Partnerschaft, ein Pärchen
bleibt meist sein gesamtes Leben zu-
sammen, seine Jungen aufzuziehen.
Die anpassungsfähigen Tiere sind
Allesfresser: Als gemächliche Sammler ernähren sie sich überwiegend von
pflanzlicher Kost sowie von Früchten,
gelegentlich stehen Schnecken, Insekten und kleinere Wirbeltiere wie
Mäuse, Spitzmäuse oder Maulwürfe
auf dem Speiseplan. Ab und zu fressen
sie auch die Eier bodenbrütender
Vögel, und das ist einer der Gründe,
warum viele Jäger einen systematischen Abschuss der kleinen Beutegreifer fordern. Als weiteres Argument
für den Abschuss dient der Jägerschaft, neben der Gefahr für bestandsbedrohte Vogelarten, die Tatsache,
dass der Marderhund als Überträger
für den Fuchsbandwurm und die Tollwut in Frage kommt. So fordern
Deutschlands Jäger eine „nationale
Strategie gegen invasive Neozonen“,
wozu sie auch den Marderhund
zählen. Gemeint ist eine systematische
Fangjagd, um den Neuankömmling
weitmöglichst zu dezimieren.
Der Deutsche Tierschutzbund stellt
sich konsequent gegen diese Forderungen. Es besteht keine ökologische
Notwendigkeit, Marderhunde zu bejagen. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass die Tiere keine Schäden anrichten. So gibt es auch keine Anzeichen dafür, dass der Marderhund den
Fuchs, der ja inzwischen ein Kultur-
folger geworden ist und sich gerne
auch innerhalb von Städten ansiedelt,
in seinem Bestand bedroht oder dass
der asiatische Wildhund bodenbrütende
Vögel mehr dezimiert als andere
Allesfresser, die hierzulande heimisch
sind. Nach einer Untersuchung der
technischen Universität Dresden ernährt sich der von den Jägern verteufelte Marderhund zu weniger als 5 %
von tierischer Nahrung.
Abgesehen davon, dass der Marderhund als nachtaktive Art gar nicht tierschutzgerecht bejagt werden kann, die
Fallenjagd ist aus Tierschutzgründen
generell abzulehnen, ist auch nicht
damit zu rechnen, dass die Bejagung
zum gewünschten dauerhaften Erfolg
führt. Im Jagdjahr 2004/5 wurden
mehr als 23.000 Marderhunde erlegt,
mehr als je zuvor. Die Ausbreitung der
Marderhunde konnte damit weder
gestoppt noch gebremst werden.
Der Deutsche Tierschutzbund fordert
insgesamt einen sachgerechten Umgang mit Neozonen. Mit neu eingewanderten Arten wie Marderhund oder
Waschbär muss man sich schlicht abfinden, ob man will oder nicht. Dies
haben die Jäger ja auch bei Damwild
oder Fasan geschafft, die ebenfalls
unter die Definition der „Neozonen“
fallen. Kein Jäger würde heute fordern, diese Arten auszurotten.
Statt einen Exoten wie den Marderhund zu ächten, sollten lieber die
Auswirkungen der Neubesiedlung beobachtet werden, um festzustellen, wie
sich der Beutegreifer mit dem gedrungenen Körper und der schönen Maske
in unser Ökosystem einfügt.
Quelle: du und das tier 1/2007
Steckbrief Marderhund:
Körperlänge:
Gewicht:
Tragzeit:
Jungtiere:
Nahrung:
Lebensdauer:
Lebensweise /
Lebensraum:
65 – 80 cm
6 – 10 kg
59 – 63 Tage
6 – 8 pro Wurf
Pflanzen, Insekten, Kleinsäuger
6 – 7 Jahre
Versteckt und vorwiegend nachtaktiv, in
gewässerreichen Gebieten, mit dichtem Unterholz. Reviergröße 8 – 12 Quadratkilometer
In einer 2006 ausgestrahlten Fernsehdokumentation (die
Aufnahmen stammten aus Mecklenburg-Vorpommern) wurde
gesagt, dass bis zur Elbe alle geeigneten Gebiete komplett
besiedelt sind und die Art sich jährlich ca. 60 km westwärts
ausbreitet. Ein Verdrängen anderer Tierarten konnte bei den
langwierigen Dreharbeiten nicht festgestellt werden. In diesem
Film waren auch Begegnungen des Marderhundes mit Dachs
und Waschbär zu sehen. Selbst an einem kleinen Kadaver gab
es zwar gegenseitige Drohgebärden, aber keine Verletzungen.
Tierschutzverein Friedrichshafen
und Umgebung e. V. (gegr. 1951)
Mitglied beim Deutschen Tierschutzbund Bonn
Wir setzen uns ein für:
- die Verbreitung des Tier- und Naturschutzgedankens
- den Schutz von Haustieren, Nutztieren, Exoten und
Wildtieren
- die Strafverfolgung bei Tierquälerei und Tiermisshandlung
- Tiertransporte nur bis zum nächsten Schlachthof
- Verbesserungen des Tierschutzgesetzes
- Förderung von Alternativen zu Tierversuchen
- artgerechte Ernährung und Haltung von Tieren
-
Wir sind gegen:
- die Vernichtung der natürlichen Lebensgrundlagen
- Anbindehaltung, Exotenhandel, Fallenjagd, Trophäenjagd usw.
- Massentierhaltung von Hühnern, Kälbermast usw.
✄
Qualzuchten, Tierfabriken, Artenvernichtung
qualvolle Tiertransporte zu Lande, zu Wasser und in der Luft
Vogelmord, Stierkampf, Robbenschlachten, Hundekämpfe
Tierversuche, z. B. in der Kosmetik
Unser Tierschutzverein und Tierheim bieten:
- Aufnahme für jährlich 900 gefundene oder vom Besitzer
abgegebene Tiere (Haustiere, Nutztiere, Exoten, Wildtiere)
- Versorgung von Pflegetieren bei Urlaub oder Notfällen
- einzige Vogelpflegestation eines Tierschutzvereines in
Baden-Württemberg
- Beratung zu Tierschutz- und Tierhaltungsfragen
- Tierschutzfachblatt „Tierschutz am See“ (Auflage: 61.000)
- Gnadenhof beim Tierheim
Abschnitt bitte an den Tierschutzverein senden. Danke!
Aufnahmeantrag
Mindestbeitrag (jährlich): Erwachsene 40,– Euro; Jugendliche 20,– Euro
Name:
Vorname:
Geburtsdatum:
Beruf:
Straße:
PLZ / Wohnort:
Telefon:
Datum
Unterschrift
Ermächtigung zum Einzug mittels Lastschrift:
Hiermit ermächtige/n ich/wir Sie widerruflich, die von mir/uns zu entrichtenden Zahlungen bei Fälligkeit zu Lasten
meines/unseres Kontos einzuziehen.
Konto-Nr.:
BLZ:
Jahresbeitrag:
Freiwillige jährliche Spende:
Jährlich fälliger Gesamtbeitrag:
Bank:
€
€
€
Unterschrift (Bei Jugendlichen Unterschrift des Erziehungsberechtigten)
Tierheim Friedrichshafen, Allmannsweiler Straße 224, 88046 Friedrichshafen, Telefon 0 75 41 / 63 11, Telefax 0 75 41 / 63 31
Öffnungszeiten: Täglich von 15.00 bis 18.00 Uhr – außer Mittwoch und Sonntag
Spendenkonto: 20 105 748, Sparkasse Bodensee, BLZ: 690 500 01