Verkehrsgutachten für den Neubau eines BAUHAUS Fachcentrums

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Verkehrsgutachten für den Neubau eines BAUHAUS Fachcentrums
Verkehrsgutachten
für den Neubau eines BAUHAUS Fachcentrums in
Hamburg Lokstedt
Im Auftrag der Cosmos Grundstücks- und Vermögensverwaltung GmbH
Hamburg, April 2010
Verkehrsuntersuchung
Bauhaus Hamburg - Lokstedt
Inhalt
1
Allgemeines..................................................................................................... 3
2
Bestand ........................................................................................................... 4
2.1
Heutiger Ausbauzustand / Erschließung .................................................. 5
2.2
Bestehende Erschließung ........................................................................ 7
2.3
ÖPNV – Anbindung.................................................................................. 7
2.4
Heutiges Verkehrsaufkommen / -verteilung ............................................. 7
3
Neubau............................................................................................................ 9
3.1
Zukünftiges Verkehrsaufkommen .......................................................... 11
3.2
Erschließung des Baumarktes ............................................................... 12
4
Fazit .............................................................................................................. 16
Anlagen
Anlage 1.1: Knotenpunkt Kollaustraße / Nedderfeld
Strombelastungsplan Nachmittagsspitze Bestand 2004
Leitungsfähigkeitsnachweis
Anlage 1.2: Knotenpunkt Kellerblick / Nedderfeld
Strombelastungsplan Nachmittagsspitze Bestand 2009
Leitungsfähigkeitsnachweis
Anlage 2.1: Knotenpunkt Kollaustraße / Nedderfeld
Strombelastungsplan Nachmittagsspitze Prognose
Leitungsfähigkeitsnachweis
Anlage 2.2: Knotenpunkt Kellerblick / Nedderfeld
Strombelastungsplan Nachmittagsspitze Prognose
Leitungsfähigkeitsnachweis
Literaturverzeichnis
[1]
Bosserhoff:
Integration von Verkehrsplanung und räumlicher Planung, Teil 2: Abschätzung der Verkehrserzeugung durch Vorhaben der Bauleitplanung
Wiesbaden 2000
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Verkehrsuntersuchung
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1
Allgemeines
Der bestehende Baumarkt hat seine Lage in Lokstedt im Verwaltungsbereich des
Bezirksamtes Eimsbüttel. Die Straßen Kellerbleek, Nedderfeld, Alte Kollaustraße
(Kollaustraße) umschließen den zu untersuchenden Bereich. Im Norden wird das
Gebiet von der Güterumgehungsbahn begrenzt.
Ausschnitt aus der Digitalen Stadtkarte von Hamburg ! : 20.000
Freie und Hansestadt Hamburg – Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung
Abb. 1: Übersichtskarte
Der bestehende Baumarkt von Bauhaus in Hamburg Lokstedt soll erweitert werden. In einer Verkehrsuntersuchung sollen die verkehrlichen Belange bewertet
und die Möglichkeiten der Erschließung gegeneinander abgewogen werden. Das
unmittelbare Umfeld ist in die Untersuchung mit einzubeziehen. Im weiteren und
näheren Umfeld soll es durch die Vergrößerung des Baumarktes zu keiner Verschlechterung der Verkehrssituation kommen, gegebenenfalls sind Maßnahmen
aufzuzeigen um die Situation zu verbessern.
Hierfür sind ergänzende Verkehrserhebungen durchzuführen. Die aktuelle Verkehrssituation ist zu analysieren und in Abstimmung mit der geplanten Erweiterung des Nedderfeldes ist eine Prognose zu erarbeiten.
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2
Bestand
Der Baumarkt befindet sich heute in zweiter Reihe nördlich vom Nedderfeld. Zwischen dem Baumarkt und der Straße liegt das ehemalige Gelände eines Autohändlers, welches zukünftig zum Grundstück des Baumarktes gehört. In der Spitze zwischen Baumarkt, Güterumgehungsbahn und Kollaustraße befinden sich 9
Grundstücke mit unterschiedlicher Nutzung. Diese Fläche ist in die Untersuchung
mit einzubeziehen.
Abb. 2: Untersuchungsgebiet
Die Kollaustraße und das Nedderfeld bilden das Rückgrad der Erschließung. Beide Straßen gehören zum Hauptverkehrsstraßennetz der FHH. Der Kellerbleek ist
eine Erschließungsstraße aus südlicher Richtung für Großborstel. Nordöstlich der
Güterumgehungsbahn befindet sich in einem langgezogenen Streifen ein ehemaliges Bahngelände. Dieses Gelände erhält in Zukunft eine neue Nutzung. Diese
neue Nutzung ist im Verkehrsaufkommen des Kellerbleek zu berücksichtigen.
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Auf beiden Seiten des Nedderfeldes befindet sich gewerbliche Nutzung, die im
wesentlichen aus Autohändlern besteht. Das Nedderfeld stellt eine wichtige Verbindung in Ost-West Richtung dar. Es ist geplant, durch einen Ausbau dieser Verbindung Großborstel vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Für den Ausbau des
Nedderfeldes wurde eine Voruntersuchung durchgeführt, die den zukünftigen Flächenbedarf vorgibt. Die Lage des neuen Baumarktes berücksichtigt den zusätzlichen Flächenbedarf des Straßenausbaus.
2.1
Heutiger Ausbauzustand / Erschließung
Die Knotenpunkte Kollaustraße / Nedderfeld und Kellerbleek / Nedderfeld sind
jeweils als dreiarmige, lichtsignalgeregelte Knoten ausgebaut. Unmittelbar östlich
der Kollaustraße mündet die Alte Kollaustraße in das Nedderfeld. Der nördliche
Teil der Alten Kollaustraße ist ebenfalls mit einer Lichtsignalanlage versehen. Aufgrund der sehr geringen Entfernung zwischen Kollaustraße und Alter Kollaustraße
sind die Lichtsignalanlagen miteinander gekoppelt.
Abb. 3: heutiger Ausbauzustand Knotenpunkt Kollaustraße / Nedderfeld
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Das Nedderfeld hat heute einen dreistreifigen Fahrbahnquerschnitt, 1 Fahrstreifen
in Richtung Osten und 2 Fahrstreifen in Richtung Westen. Der DTVW2006 beträgt
27.000 Kfz/24h. Die Fahrbahn weitet sich am Übergang zur Einmündung Alte Kollaustraße Nord auf 9 Fahrstreifen (inklusive 1 Busspur) auf. Am Knotenpunkt Kellerbleek / Nedderfeld sind alle Fahrbeziehungen zugelassen. Dieses trifft auch auf
die 70 m westlich liegende unsignalisierte Einmündung Ahornallee / Nedderfeld
zu. Die Alte Kollaustraße Nord ist als Sackgasse beschildert. Die Ein- und Ausfahrt vom Nedderfeld ist möglich. Eine Einfahrt von der Kollaustraße ist nur für
Busse des HVV gestattet. Eine Ausfahrt in der Kollaustraße ist nicht zugelassen.
In der Alten Kollaustraße Nord befinden sich Überliegerplätze des HVV.
Abb. 4: heutiger Ausbauzustand Knotenpunkt Kellerbleek / Nedderfeld
Der Knoten Kollaustraße / Nedderfeld ist ein sehr hoch belasteter Knotenpunkt.
Um das Verkehrsaufkommen abwickeln zu können sind alle Verkehrsbeziehungen
mehrstreifig ausgebaut. Auf der Kollaustraße besteht ein Busfahrstreifen in Richtung Niendorf.
Der zukünftige Ausbau des Nedderfeldes sieht einen Ausbau des Teilstücks zwischen Kellerbleek und Alter Kollaustraße auf 5 Fahrstreifen vor, 2 Fahrstreifen in
Richtung Osten und 3 Fahrstreifen in Richtung Westen. Die prognostizierte Verkehrszunahme durch die Verkehrsverlagerung aus Groß Borstel beträgt rd. 6.000
bis 6.600 Kfz/24h, sodass zukünftig ein DTVW von 34.000 Kfz/24h zu erwarten ist.
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2.2
Bestehende Erschließung
Der bestehende Baumarkt hat eine Erschließung von der Alten Kollaustraße und
dem Kellerbleek. In der Alten Kollaustraße gibt es zwei Ein- und Ausfahrten zum
Parkplatz mit 157 Stellplätzen. Vom Kellerbleek ist die Anlieferung zu erreichen.
Auf der Südseite des Gebäudes besteht eine Fahrverbindung zwischen dem
Parkplatz und dem Kellerbleek. Durch Beschilderung ist die Durchfahrt vom Parkplatz in Richtung Kellerbleek untersagt.
2.3
ÖPNV – Anbindung
Abb 5: Buslinien im Nedderfeld
Im Nedderfeld und der Kollaustraße verkehren die Buslinien 5 und 281. In der Alten Kollaustraße wird der Takt beider Linien von 5 auf 10 Minuten ausgedünnt. Für
die aussetzenden Busse sind die Überlieger in der Alten Kollaustraße eingerichtet.
2.4
Heutiges Verkehrsaufkommen / -verteilung
Von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt wurden für den Knotenpunkt
Kollaustraße / Nedderfeld Verkehrszahlen einer Verkehrszählung aus 2004 zur
Verfügung gestellt. Für die Einmündungen Alte Kollaustraße Nord und Kellerbleek
lagen keine Verkehrszahlen vor. Das höchste Verkehrsaufkommen an einem Baumarkt ist am Freitagnachmittag und am Samstag zu verzeichnen. Um das Verkehrsaufkommen am Samstag und in der Nachmittagsspitze von Montag bis Don-
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nerstag beurteilen zu können wurden Verkehrszählungen an einem Donnerstag
(23.04.2009) von 13.00 bis 20.00 Uhr und an einem Samstag (25.04.2009) von
10.00 bis 14.00 Uhr durchgeführt. Um am Knoten Kellerbleek / Kollaustraße eine
Hochrechnung auf den Tagesverkehr vornehmen zu können, wurde am Donnerstag, den 23.04.2009 von 6.00 bis 20.00 Uhr, der Verkehr durchgehend erhoben.
Da der Verkehr zum Baumarkt keinen Einfluss auf die Morgenspitze hat, wird im
Weiteren nur die Nachmittagsspitze betrachtet. In den Anlagen sind die Strombelastungspläne für die Nachmittagsspitze der unterschiedlichen Beurteilungszustände der beiden Knotenpunkte dargestellt.
Die Bewertung des Verkehrsablaufes an den Knotenpunkten erfolgt unter Verwendung des Programmsystems Lisa+, Version 4.2.2 [1] und orientiert sich an
dem Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen (HBS).
Die heutige Situation kann als befriedigend bezeichnet werden. Für einzelne Verkehrsstrome wird die Qualitätsstufe C erreicht. Die übrigen Verkehrsströme erreichen eine höhere Qualitätsstufe.
Während der Verkehrszählung am Samstag, den 25.04.2009 konnte beobachtet
werden, dass der Linksabbieger vom Nedderfeld in die Alte Kollaustraße Nord
zeitweise überstaut. Das Verkehrsaufkommen in Richtung Baumarkt ist so groß,
dass sich für die Linksabbieger aus Richtung Niendorf ein Rückstau bis in die
Fußgängerfurt ergibt. Die Leistungsfähigkeit kann durch die Verlängerung der
Freigabezeit nicht erhöht werden, da der Abfluss in der Alten Kollaustraße auf das
Baumarktgelände nicht gegeben ist.
Die Verkehrszählungen am Donnerstag und am Samstag haben bestätigt, dass
der stärkste Zufluss zum Baumarkt aus Süden erfolgt. Die Anfahrt aus dem Norden (Niendorf) ist am schwächsten. Die Zufahrt aus dem Nedderfeld Ost ist
schwankend und erreicht zeitweise die aus dem Süden zufließende Verkehrsmenge. Am Samstag konnte beobachtet werden, dass die Kunden auch die Einund Ausfahrt für die Anlieferung am Kellerbleek nutzen, sodass die am Knoten
Alte Kollaustraße / Nedderfeld gezählten Rechtsabbieger noch erhöht werden
muss.
In der Ausfahrt aus der alten Kollaustraße treten am Samstag Behinderungen auf.
Die vorhandenen Freigabezeiten reichen nicht aus, um die vom Parkplatz abfahrenden Fahrzeuge und die ausfahrenden Busse abzuwickeln. Die Behinderungen
wirken sich bis auf den Parkplatz aus.
Folgende Verkehrszahlen wurden am Donnerstag und Samstag in der Spitzestunde an der Einmündung Alte Kollaustraße erhoben:
Zufahrt Donnerstag
16.30 bis 17.30 Uhr
Zufahrt Samstag
Osten
69
Süden
67
Norden
37
130
181
73
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Osten
Süden
Norden
11.30 bis 12.30 Uhr
Ausfahrt Donnerstag
3 (nicht erlaubt) 97
61
16.30 bis 17.30 Uhr
Ausfahrt Samstag
1 (nicht erlaubt) 163
102
11.30 bis 12.30 Uhr
Tab 1: heutiges Verkehrsaufkommen für den Baumarkt (Kfz/Std)
Die Summe der zu- und abfahrenden Fahrzeuge unterscheidet sich am Donnerstag kaum. Am Samstag ist ein deutlicher Überhang im Zufluss zu verzeichnen.
Dieser Überhang ist nicht nur in der dargestellten Spitzenstunde zu verzeichnen,
sondern im gesamten Zählzeitraum. Ca. 70 % der einfahren Fahrzeuge wurden in
der Ausfahrt erfasst. Durch Beobachtungen auf dem Parkplatz konnte festgestellt
werden, dass aufgrund des Rückstaus auf den Parkplatz und der längeren Wartezeiten bei der Ausfahrt, auch die verbotene Ausfahrt über die Anlieferung zum Kellerbleek genutzt wird.
Zusätzlich zu den Verkehrszählungen wurde die von Bauhaus durchgeführte Postleitzahlenerhebung ausgewertet. Die größte Kundenanzahl kommt aus dem näheren Umfeld des Baumarktes. Ein Teil der Kunden kommt aus dem westlichen
Hamburg (Lurup, Osdorf, Eidelstedt) und aus östlichen Stadtteilen. Das lässt darauf schließen, dass die Kunden den Mitnahmeeffekt nutzen um bei ihrer Vorbeifahrt am Baumarkt anhalten. Die Verkehrszählung bestätigt dieses Verhalten. Die
Zahl der nach Norden abfahrenden Fahrzeuge übersteigt die von Norden zufahrenden Fahrzeuge erheblich.
3
Neubau
Der neue Baumarkt wird zukünftig bis an das Nedderfeld heranreichen. Dafür
müssen die vorhandenen Gebäude abgerissen werden. Vom bestehen Baumarkt
bleibt ein historischer Teil erhalten und wird zukünftig in das neue Gebäude integriert und dient als Eingangsbereich. Es entsteht ein zweigeschossiges Gebäude
mit einer BGF von ca. 11.900 m² in der Verkaufsebene zuzüglich einer BGF von
1.600 m² in der Parkebene. Die Verkaufsflächen befinden sich im Obergeschoss
(Verkaufsgeschoss). Das Untergeschoss (Garagengeschoss) wird als Parkfläche
mit 375 Stellplätzen hergestellt.
Die Parkebene erhält drei Zu- und Ausfahrten. Von der Alten Kollaustraße eine
Ein- und Ausfahrt, dem Nedderfeld eine Einfahrt und eine Ausfahrt zum Kellerbleek. Die Einfahrt für die Anlieferung liegt in der Alten Kollaustraße. Die Ausfahrt der Lieferfahrzeuge erfolgt zum Kellerbleek.
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Abb 6: Parkebene des neuen Baumarktes mit zukünftigen Ausbauquerschnitt im
Nedderfeld
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3.1
Zukünftiges Verkehrsaufkommen
Das Verkehrsaufkommen wird auf der Grundlage der zukünftig zur Verfügung stehenden Verkaufsfläche abgeschätzt. Das Abschätzverfahren und die entsprechenden Faktoren sind der Literatur [1] entnommen. Es soll der Nachweis erbracht
werden, dass in den Spitzenstunden der Verkehr an den Knotenpunkten leistungsfähig abgewickelt werden kann. Für die Nachmittagsspitze wird das Verkehrsaufkommen, welches durch die Beschäftigten erzeugt wird, nicht berücksichtigt.
Die Abschätzung des Kundenverkehrs erfolgt über eine Verkaufsfläche von
12.400 m². Für einen Baumarkt können 0,15 – 0,45 Kunden / m² VKF angesetzt
werden. Hier wird ein mittlerer Wert von 0,30 Kunden / m² VKF gewählt. Daraus
ergibt sich eine Kundenzahl von 3.720 am Tag. Bei den Kunden eines Baumarktes
muss mit zwei Wegen je Kunden gerechnet werden, einer An- und Abfahrt. Aufgrund der Lage der Bushaltestelle in der Alten Kollaustraße, der südlich des Nedderfeldes angrenzenden Wohnnutzung und der Lage zu Groß Borstel wird von
einem MIV – Anteil von 85 % ausgegangen. Der Pkw – Besetzungsgrad wird in
der Spanne von 1,2 – 1,5 mit 1,2 angesetzt.
12.400 m² x 0,30 Kunden/m² x 2,0 Fahrten/Kunde x 0,85 / 1,2 = 5.270 Fahrten
Da es sich hier um eine Erweiterung bzw. einem Neubau eines bestehenden
Baumarktes handelt, wird noch einmal ein Abzug von 20 % vorgenommen. Bei
einem Anteil von 12 %, ergibt sich für die Spitzenstunde ein Verkehrsaufkommen
von 505 Fahrten. Für die Zufahrt zum Baumarkt ergibt sich eine Spitzenbelastung
von ca. 250 Fahrten. Die ermittelte Verkehrsbelastung bezieht sich auf einen
durchschnittlichen Werktag außer Samstags. Ausgehend von der gezählten Belastung in der Zufahrt an einem Donnerstag, ergibt sich eine Zunahme des Kundenverkehrs von 44 %. Als echter Neuverkehr werden 30 % angesetzt, die übrigen
14 % werden als zusätzlicher Mitnahmeeffekt gewertet.
Osten
100
Süden
100
Norden
50
Zufahrt Donnerstag
16.30 bis 17.30 Uhr
Zufahrt Samstag
190
260
100
11.30 bis 12.30 Uhr
Ausfahrt Donnerstag
60
100
90
16.30 bis 17.30 Uhr
Ausfahrt Samstag
130
260
160
11.30 bis 12.30 Uhr
Tab 2: zukünfiges Verkehrsaufkommen für den Baumarkt (Kfz/Std)
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3.2
Erschließung des Baumarktes
Um die Ein- und Ausfahrt in der Alten Kollaustraße zu entlasten ist es sinnvoll die
Verkehrsströme zu verteilen, um so Umwegfahrten zu vermeiden. Aufgrund der
heute fehlen Abbiegmöglichkeit in Richtung Osten, kommt es zu Ausweichfahrten
über den Siemersplatz. Der Siemersplatz ist ein hoch belasteter Knotenpunkt, mit
einem teilweise überlasteten Linksabbieger in die Osterfeldstraße.
Eine Ausfahrt zum Kellerbleek führt zu einer Entlastung des Siemersplatzes und
des gesamten Knotenbereich Nedderfeld / Kollaustraße / Alte Kollaustraße. Da
nicht alle aus dem Osten kommenden Fahrzeuge diesen Weg wieder zurück
nehmen, wird ein Anteil von 75 % der Fahrzeuge angenommen, die zukünftig eine
Ausfahrt am Kellerbleek nutzen. Er ergibt sich durch den Baumarkt folgende zusätzliche Belastung:
Donnerstag 60 Kfz/Std, Samstag 130 Kfz/Std.
Die zukünftige Nutzung des ehemaligen Geländes an der Güterumgehungsbahn
muss berücksichtigt werden. Von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
wurden Angaben über die zukünftige Verkehrsentwicklung gemacht. Das zusätzliche Verkehrsaufkommen beträgt 900 Fahrten am Tag. Die Fahrten aus dem
Bahngelände werden im Verhältnis der heute auftretenden Abbiegeströme aufgeteilt. Der Verkehr aus dem Baumarkt wird auf den Linksabbieger aufgeschlagen. In
der Anlage 2.2 ist der Strombelastungsplan für die Prognose dargestellt. Die Verkehrsströme lassen sich leistungsfähig abwickeln.
Soll der in der Vorplanung dargestellt Straßenquerschnitt umgesetzt werden, dann
muss auch östlich vom Kellerbleek das Nedderfeld mindestens auf einer Länge
von 50 m umgebaut werden. Eine Ausweitung des Querschnitts nur westlich des
Knotens führt zu keiner Leistungssteigerung am Knotenpunkt. Durch die veränderten Räumwege ist mit einer Verschlechterung der Leistungsfähigkeit zu rechnen.
Die Spuraufteilung im Kellerbleek muss nicht verändert werden. Der Stauraum
zwischen Ausfahrt und Haltebalken der Lichtsignalanlage muss mindestens 36 m
betragen. Im heutigen Zustand steht ein 43 m langer Stauraum vor der LSA zur
Verfügung. Nach Umbau des Nedderfeldes verkürzt sich dieser auf ca. 37 m. Bei
den in der Anlage dargestellten Verkehrszahlen ist kein zusätzlicher Rechtsabbieger berücksichtigt. Bei einer stärkeren Nutzung durch Bauhauskunden, die über
den Kellerbleek in Richtung Westen ausfahren, kann es zu Problemen im Bereich
der Ausfahrt durch ein Überstauen der Rechtsabbieger kommen. Es ist deshalb zu
empfehlen, die Ausfahrt zum Nedderfeld im zukünftigen Zustand auch für die Ausfahrt zu öffnen.
Eine Zufahrt vom Kellerbleek ist nicht vorzusehen, da durch den begrenzten Stauraum im Kellerbleek es zu Konflikten zwischen ein- und ausfahrenden Fahrzeugen
kommen kann. Behinderungen in der Einfahrt können bei einem Fahrstreifen in
Richtung Großborstel zu Rückstauungen in den Knotenpunkt führen.
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Um den Verkehr in der Ein- und Ausfahrt an der Alten Kollaustraße zu entzerren,
ist es sinnvoll die Alte Kollaustraße von der Kollaustraße aus zu öffnen. Die Fahrstreifen der Kollaustraße werden im Bereich der Einmündung durch einen 3 m
breiten Grünstreifen getrennt. Durch einen Umbau des Grünstreifens in einen
Linksabbiegestreifen und Ausbau der Einmündung für den Ein- und Ausfahrenden
Verkehr, kann die Einfahrt aus beiden Richtungen und die Ausfahrt in Richtung
Niendorf zugelassen werden.
Abb 7: Abbiegespur in die Alte Kollaustraße
Die Einmündung muss mit einer Lichtsignalanlage versehen werden, die mit der
Lichtsignalanlage Kollaustraße / Nedderfeld gekoppelt ist. Zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit wurde eine Berechnung durchgeführt, die den Ausbau des Nedderfeldes und den gesamten Verkehr zum Baumarkt als Grundlage hat. In der Anlage
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2.1 ist der Leistungsfähigkeitsnachweis dokumentiert. Durch Optimierung der
Schaltung kann eine leistungsfähige Abwicklung erreicht werden.
Die Ausfahrt aus der Alten Kollaustraße in Richtung Nedderfeld soll erhalten bleiben, um die Lage der Bushaltestelle und der Überliegerplätze in der heutigen Lage
zu belassen. Der Linksabbieger vom Nedderfeld in die Alte Kollaustraße kann
ebenfalls erhalten werden, da beide Ströme zeitgleich freigegeben werden können.
Für den Lieferverkehr sollte die Einfahrt von der Kollaustraße vorgeschrieben werde. Wenn es zu Verzögerungen bei der Einfahrt zum Baumarkt kommt, führt ein
Halten auf der Alten Kollaustraße nicht zu Beeinträchtigungen auf den Hauptverkehrsstraßen. Aufgrund der geringeren Entfernung zwischen Anlieferung und Nedderfeld kann es bei einem Rückstau in Richtung Nedderfeld zu Beeinträchtigungen
auf dem Nedderfeld kommen.
In der Alten Kollaustraße muss nicht mit zusätzlichen Fremdverkehren gerechnet
werden. Durch das Rechtsabbiegegebot von der Alten Kollaustraße zum Nedderfeld können in diese Fahrtrichtung Fremdverkehre ausgeschlossen werden. In
Fahrtrichtung Norden ist durch den leistungsfähigen Ausbau der Abbiegebeziehung (Nedderfeld / Kollaustraße) die neue Öffnung nicht als Alternative zu sehen.
Für die Ein- und Ausfahrt des Baumarktes zum Nedderfeld muss die Fahrrichtung
rechts rein und rechts raus vorgesehen werden. Ein Linksabbiegestreifen kann
nicht vorgesehen werden. Es kann nicht davon ausgegangen werde, das der Ausbau des Nedderfeldes zeitgleich mit dem Neubau der Baumarktes verwirklicht
wird. Für den heutigen Ausbauzustand des Nedderfeldes ist eine eigene Rechtsabbiegespur für die Einfahrt in die Parkebene vorzusehen. Die Ausfahrt sollte für
den heutigen Ausbauzustand nicht zugelassen werden, da der Verkehrsfluss auf
dem Nedderfeld durch die aus der Parkebene ausfahrenden Fahrzeuge beeinträchtigt wird. Der Verkehr in Richtung Westen kann die Ausfahrt zum Kellerbeek
und zur Alten Kollaustraße nutzten.
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Abb 8: Einfahrt im Nedderfeld heutiger Ausbauzustand
Da für den zukünftigen Ausbau des Nedderfeldes drei Fahrstreifen in Richtung
Westen vorgesehen sind, kann die gesonderte Rechtsabbiegespur entfallen. Eine
Ausfahrt in Richtung Westen ist möglich, da der dritte Fahrstreifen für die ausfahrenden Fahrzeuge genutzt werden kann.
Abb 9: Ein- und Ausfahrt im Nedderfeld zukünftiger Ausbauzustand
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In der Untersuchung zum Ausbau des Nedderfeldes ist in dem Bereich westlich
des Kellerbleeks ein zweistreifiger Ausbau vorgesehen. Auf dieser Grundlage ist
die erforderliche Straßenverkehrsfläche festgelegt worden. Im Bereich des
Rechtsabbiegestreifens muss die vorgesehene Straßenfläche verbreitert werden.
4
Fazit
Durch den Neubau des Baumarktes ist mit einem Anstieg der Verkehrsmenge zu
rechnen. Durch eine Verteilung der Verkehre auf mehrere Ein- und Ausfahren
kann eine Leistungsfähige Abwicklung erreicht werden.
Folgende Ein- und Ausfahrten sind zu empfehlen:
Ausfahrt Kellerbeek für die Abfahrt in Richtung Ost
Einfahrt Nedderfeld für die Einfahrt aus Richtung Osten. Zur Unterstützung der
Ausfahrt in Richtung Westen kann im zukünftigen Ausbauzustand eine Ausfahrt
vorgesehen werden.
Ein- und Ausfahrt Alte Kollaustraße mit Öffnung der Alten Kollaustraße in Richtung
Kollaustraße zur Erhöhung der Zufahrtsmöglichkeiten.
Um die Ein- und Ausfahrten herzustellen müssen in der Kollaustraße, Alte Kollaustraße und im Nedderfeld Baumaßnahmen im öffentlichen Straßenraum durchgeführt werden. Im Kellerbleek ist nur die Herstellung einer Überfahrt erforderlich.
Durch das Einrichten der Fahrbeziehung in Richtung Osten entfallen Umfahrungen
über den Siemersplatz, sodass nicht mit Verschlechterungen im Umfeld des Baumarktes zu rechnen ist.
Hamburg, den 14.04.2010
H.-D. Junker
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Anlage 1.1: Knotenpunkt Kollaustraße / Nedderfeld
Strombelastungsplan Nachmittagsspitze Bestand 2004
Leitungsfähigkeitsnachweis
Strombelastungsplan Nachmittagsspitze VZ 04.05.2004
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Anlage 1.1: Knotenpunkt Kollaustraße / Nedderfeld
Bewertung der Leistungsfähigkeit nach HBS
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Anlage 1.2: Knotenpunkt Kellerblick / Nedderfeld
Strombelastungsplan Nachmittagsspitze Bestand 2009
Leitungsfähigkeitsnachweis
Strombelastungsplan Nachmittagsspitze VZ 23.04.2009
Bewertung der Leistungsfähigkeit nach HBS
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Anlage 2.1: Knotenpunkt Kollaustraße / Nedderfeld
Strombelastungsplan Nachmittagsspitze Prognose
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Strombelastungsplan Nachmittagsspitze Prognose mit Ausbau des Nedderfeldes
und Bauhaus - Verkehr
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Bewertung der Leistungsfähigkeit nach HBS
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Signalzeitenplan zur Abwicklung der Nachmittagsspitze an einem Wochentag
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Strombelastungsplan Nachmittagsspitze Prognose, zusätzlicher Verkehr vom
Baumarkt und dem Gelände an der Güterumgehungsbahn
Bewertung der Leistungsfähigkeit nach HBS
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