2009_02_14 # NRZ # Die Heimat ist einmalig
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2009_02_14 # NRZ # Die Heimat ist einmalig
Quelle: http://www.derwesten.de/nachrichten/nrz.html Die Heimat ist einmalig 14.02.2009 Wilhelm Wißen, Sprecher des NABU Rees, Bellinghovener Straße 10 in Rees-Haffen schreibt zum Artikel "Offensive für den Kies": Wer sich online die beiden Werbespots der niederrheinischen Kiesindustrie anhört, bemerkt, dass diese bis auf die Worte Reeser Meer bzw. Auesee Wesel absolut gleichen Inhaltes sind. Das lässt sich offenbar dadurch erklären, dass der eine Hörfunkbeitrag in Antenne Niederrhein (Kleverland) und der andere im Weseler Lokalkreisradio gesendet wird. Dabei ist u.a. von Kiesgruben die Rede, welche laut Internet Trockenabgrabungen sind (die am Niederrhein die große Ausnahme darstellen) bzw. im Bergbau entstehen. Am Ende der Radiowerbung heißt es, Baggerlöcher waren gestern... Der NABU Rees ist über diese Aussage sehr verwundert. Will man doch künftig gerade in dem zwischen Wesel und Rees befindlichen Landschaftsraum ein auf Jahrzehnte angelegtes Baggerloch-Seenverbundsystem realisieren (wozu es neuer Baggerlöcher bedarf). Wer heute beispielsweise am Radweg Haffen-Rees steht und seine Blicke über das derzeit schon fast 200 und in spe rund 300 Hektar große Reeser Meer schweifen lässt, sollte eigentlich zu dem Schluss kommen, dass gerade aufgrund der Größe diese ausgebaggerten Löcher kaum eine andere Bezeichnung verdienen und als landschaftsfremde, ausgebaggerte Wasserlöcher in der Natur zurückbleiben. Diese vier Baggerseen stellen insgesamt noch keinen ökologischen Reeser Me(h)er-Wert da, sondern erst, wenn ihnen der Charakter unserer heimatlichen Altwasser zurückgegeben würde. Waren es über Jahrhunderte unsere zahlreichen Altrheinarme, die gerade für den Reeser Raum dereinst charakteristisch waren, sind es in nunmehr bereits nur einer Menschengeneration besagte Baggerlöcher. Soll das eine erstrebenswerte Zukunft Niederrhein sein? Ist nicht vielmehr unsere Heimat verhunzt worden? Die heimatliche, heimelige Wärme des Reeser Bruches wurde jäh zerstört. Jene Vertrautheit und Zugehörigkeit bzw. Geborgenheit dieser Landschaft ist der "Kälte" gewichen. Gut, dass Heimat nur in der Einzahl existiert, weil Heimat etwas einmaliges ist. Seite 1 von 1