pflege zu hause - LK Neunkirchen

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pflege zu hause - LK Neunkirchen
Landesklinikum Thermenregion
NEUNKIRCHEN
PFLEGE ZU HAUSE
TIPPS FÜR
PFLEGENDE
ANGEHÖRIGE
Abschnitt
IMPRESSUM
VERANTWORTLICH FÜR DEN INHALT
Landesklinikum Thermenregion Neunkirchen
Qualitätsmanagement: DGKS Elfriede Gutschelhofer
Tel: 02635 / 602 – 2013, E-Mail: [email protected]
Mitarbeit: DGKS Elisabeth Gamperl, DGKS Lydia Eliass, Diätologin Elisabeth Trettler
Druck: Rudolf Hausstein OG, A-2700 Wiener Neustadt, Schlögelgasse 8
Tel. +43 2622 22355, Fax +43 2622 24337, E-Mail: [email protected]
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Unterstützt durch das Kooperationsprojekt
1. Auflage 2010, Freigegeben durch die Klinikleitung
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei geschlechtsspezifischen Begriffen die maskuline Form verwendet.
Diese Form versteht sich explizit als geschlechtsneutral. Gemeint sind selbstverständlich immer beide Geschlechter.
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Einleitung
INHALTSVERZEICHNIS
1. Raumausstattung und Wohnumgebung ........................................................................................ 8
2. Pflegehilfsmittel ............................................................................................................................ 11
3. Essen und Trinken ......................................................................................................................... 12
4. Körperpflege .................................................................................................................................. 16
5. Bewegungsförderung / Mobilisation .............................................................................................. 24
6. Lagerung / Verhindern von Wundliegen ........................................................................................ 26
7. Sturzvorsorge und Sicherheit ........................................................................................................ 32
8. Verwirrtheit / Demenz .................................................................................................................... 33
9. Sterben – Tod – Trauer .................................................................................................................. 36
10. 24-Stunden Betreuung ................................................................................................................ 38
11. Palliativbegleitung ........................................................................................................................ 38
12. Heben – Tragen – Bücken ........................................................................................................... 39
13. Erholung von der Pflege .............................................................................................................. 40
14. Sachwalterschaft / Vorsorgevollmacht ......................................................................................... 43
15. Pflegeheim ................................................................................................................................... 44
16. Finanzielle Unterstützungen ........................................................................................................ 45
17. Kontaktadressen .......................................................................................................................... 48
A) Mobile Pflegedienste – Bezirk Neunkirchen ........................................................................ 48
B) Bandagisten – Bezirk Neunkirchen ...................................................................................... 48
C) Pflegeheime – Bezirk Neunkirchen ...................................................................................... 49
D) Krankenkassen .................................................................................................................... 50
18. Informationsmöglichkeiten ........................................................................................................... 51
3
Einleitung
Vorwort Geschäftsführung / Regionalmanagement
Gesundheit ist das höchste Gut des Menschen, das es zu fördern und zu erhalten gilt. Das Umsetzen dieses Leitsatzes hat sich die Niederösterreichische
Landeskliniken-Holding, mit insgesamt 27 Standorten der größte Gesundheitsdienstleister Österreichs, zum Ziel gesetzt. Die NÖ Landeskliniken garantieren
wohnortnahe Gesundheitsleistungen und eine optimale medizinische Versorgung auf höchstem Niveau für alle Patienten.
Mit dem vorliegenden Handbuch „Pflege zu Hause – Tipps für pflegende Angehörige“ möchten wir Personen, die ihre Angehörigen aufgrund von schweren
Erkrankungen oder altersbedingt zu Hause pflegen, mit Rat und Tat zur Seite
stehen.
Diese Informationsbroschüre wurde von Mitarbeitern des Landesklinikums
Thermenregion Neunkirchen erstellt und baut auf deren reichhaltigen Erfahrungsschatz auf. Sie soll pflegenden Angehörigen wertvolle Hilfestellungen in
ihrem oftmals sehr stressigen und arbeitsintensiven Alltag anbieten.
Neben allgemeinen Informationen zur Pflege, wie beispielsweise die fachgemäße Körperpflege, die richtige Ernährung oder die adäquate Raumausstattung, finden pflegende Angehörige in dieser Broschüre zahlreiche Informationen, welche im Alltag erheblich entlasten können.
Dr. Robert Griessner
Medizinischer Geschäftsführer
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Dipl.-KH BW Helmut Krenn
Kaufmännischer Geschäftsführer
Dipl.-Ing. Alfred Zens, MBA
Regionalmanager Thermenregion
Einleitung
Vorwort des Rechtsträgers
Die bestmögliche Betreuung und Behandlung unserer Patientinnen und Patienten steht in unseren Landeskliniken an erster Stelle – mit dem Ziel, möglichst alle wieder gesund aus dem Spital zu entlassen. Nicht immer ist das
aber möglich – oft sind weitere Therapien, Behandlungen im niedergelassenen
Bereich oder Weiterbehandlungen in anderen Institutionen notwendig. Um die
Patientinnen und Patienten an diesen Schnittstellen gut zu begleiten, hat die
Landekliniken-Holding ein Entlassungsmanagement eingeführt. Denn im Mittelpunkt steht das Wohl der Patientinnen und Patienten, die genau dort behandelt
werden sollen, wo es für sie am besten ist.
Das Landesklinikum Thermenregion Neunkirchen bietet mit dieser Broschüre
eine Unterstützung für jene, die pflegebedürftige Angehörige vom Spital in die
häusliche Pflege nehmen. Dieser Schritt erfordert sehr viel Kraft und auch eine
gute Vorbereitung. Trotz vielen sehr guten Angeboten in der Pflege, die wir
heute bieten können, ist die Pflege zuhause, im Kreise der Familie, nicht wegzudenken und ein ganz wesentlicher Bestandteil des Sozial- und Gesundheitswesens.
Wir danken Ihnen, dass Sie mit Ihrer Entscheidung für die Pflege zuhause einen so wertvollen Beitrag leisten – besonders für Ihre Angehörigen. Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Kraft und hoffen, dass diese Broschüre Sie in
Ihrem neuen Alltag hilfreich begleitet.
Mag. Wolfgang Sobotka
Landeshauptmannstellvertreter
Dr. Erwin Pröll
Landeshauptmann
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Einleitung
Vorwort Landesklinikum Thermenregion Neunkirchen
Rund drei Viertel der pflegebedürftigen Menschen in Österreich werden von
ihren Angehörigen, oft gemeinsam mit professionellen Diensten, zu Hause
betreut.
Häufig können sich Menschen, welche in die Situation geraten, einen Angehörigen zu pflegen, nicht darauf vorbereiten, da die Pflegebedürftigkeit meist überraschend eintritt.
Pflegende Angehörige sind körperlich und seelisch stark gefordert, da sie oft
selbst im Rentenalter sind und Mitglieder ihrer Familie über Jahre pflegen.
Viele Betroffene überschreiten bei der Pflege zu Hause die Grenzen der Belastbarkeit und fühlen sich in der Rolle als Pflegende überfordert und allein gelassen.
Überlastete pflegende Angehörige sind die Pflegebedürftigen von morgen!
WICHTIG ist, sich von Anfang an darüber klar zu sein, dass die Betreuung
zu Hause in vielen Fällen alleine nicht zu schaffen ist. Man braucht verlässliche Personen, die als Entlastung fungieren. Solange man denkt, alles allein
schaffen zu müssen, wird man allein gelassen. Nur wer klar und deutlich Hilfe
fordert, wird sie auch erhalten. Unterstützung muss von Anfang an eingeplant
werden!
Mit dieser Informationsbroschüre möchten wir einige Informationen anbieten
und hoffen damit eine kleine Hilfestellung zu leisten.
Mein besonderer Dank gilt der Kollegialen Führung sowie allen Mitarbeitern
des Landesklinikums Thermenregion Neunkirchen, welche mich bei der Erstellung dieser Informationsbroschüre unterstützt haben.
Elfriede Gutschelhofer
Qualitätsmangement
6
Einleitung
Liebe Angehörige!
Sie haben sich entschlossen, die Pflege Ihres Angehörigen zu übernehmen.
Diese Entscheidung verdient Anerkennung und Respekt.
Bedenken Sie jedoch, dass dies nicht nur für den Pflegebedürftigen, sondern
auch für den pflegenden Angehörigen Veränderungen bedeutet. Nehmen Sie
sich Zeit und stellen Sie sich in Ruhe auf die neue Situation ein.
Veränderungen für Pflegebedürftige und Pflegende können sein:
➤ Einschränkung oder Verlust der beruflichen Tätigkeit
➤ Rollentausch (plötzlich pflegt das Kind die Mutter etc.)
➤ Eingeschränkte soziale Kontakte
➤ Belastende alte Konflikte
➤ Abhängig sein und sich nicht erkenntlich zeigen können
→ daraus entstehende Schuldgefühle
Sprechen Sie mit Angehörigen, Freunden, Geistlichen oder Psychotherapeuten über Ihre Probleme und Ängste. Das Sprechen über seine Gefühle erhält
die Gesundheit und das Wohlbefinden. Der innerliche Druck (z.B.: „Ich werde
immer für dich da sein“) genauso wie der Druck von außen (z.B. die Angst ins
Gerede zu kommen: „Jetzt schieben sie die Mutter ins Heim ab“) können zur
Gefahr werden.
Unterstützung finden Sie und Ihr zu pflegendes Familienmitglied auch
durch:
➤ Mobile Pflegedienste (= Hauskrankenpflege)
➤ 24-Stunden-Betreuung
➤ Kurzzeit-/ oder Tagespflege
➤ Haushaltshilfen
➤ Besuchsdienste etc.
Vergessen Sie nicht, auch an sich selbst zu denken!
Hobbys und Kontakte mit Freunden sollte man auf keinen Fall gänzlich aufgeben!
Planen Sie Freizeit von Anfang an ein! Die notwendige Distanz nachträglich
einzufordern ist fast unmöglich und stößt häufig auf Unverständnis. Freizeit
muss für Sie so selbstverständlich sein, wie die Luft zum Atmen, um auf Dauer seelischen und körperlichen Belastungen, die die häusliche Pflege mit sich
bringen, gewachsen zu sein.
ALLES GUTE WÜNSCHT IHNEN
Das Pflegeteam des
Landesklinikums Thermenregion Neunkirchen
7
1. Raumausstattung und Wohnumgebung
Raumausstattung und Wohnumgebung
Bedenken Sie, dass sich mit fortschreitender Einschränkung der Beweglichkeit
der Aufenthalt des Pflegebedürftigen auf einen Raum begrenzen kann.
!
Der „Lebensraum“ soll Behaglichkeit und Vertrautheit ausstrahlen und gleichzeitig bedürfnisgerecht und zweckmäßig eingerichtet werden.
Versuchen Sie, die Wünsche des zu pflegenden Angehörigen in die Gestaltung
miteinzubeziehen.
Finanzielle
Unterstützung:
siehe Punkt 17
Muss der Angehörige
seine Wohnung verlassen und bei Ihnen
zu Hause einziehen,
ändert sich sein
Leben grundlegend.
Um den Übergang
zu erleichtern, sollte
die neue Wohnumgebung mit persönlichen
Gegenständen ausgestattet werden.
Neben den persönlichen Bedürfnissen ist auch die zweckmäßige Ausstattung
der Umgebung von großer Bedeutung.
Oft sind bisher verwendete Möbel, wie z.B. zu niedrige Sitzmöbel oder ein zu
niedriges Bett, welche das Aufstehen erschweren, nicht mehr zweckmäßig.
8
Foto: © Elfriede Gutschelhofer
Dazu gehören Bilder, Erinnerungsfotos, Sitzkissen, eine Stehlampe, die Lieblingspflanze … aus der gewohnten Umgebung.
Wenn möglich, planen Sie das Zimmer möglichst nahe am Wohnbereich der
Familie, damit sich der Pflegebedürftige nicht ausgeschlossen fühlt. Stellen Sie
das Bett so auf, dass der Pflegebedürftige möglichst viel von der Umgebung
erfassen kann.
Der Blick aus dem Fenster bedeutet für einen bettlägerigen Menschen nicht nur
eine gelegentliche Aussicht, sondern ist der Ausblick in das Leben „da draußen“. Auch ein Radio oder ein Fernseher bringen Abwechslung und ermöglichen einen Einblick in die Außenwelt.
1. Raumausstattung und Wohnumgebung
Überlegen Sie auch eventuell erforderliche Anpassungen, z.B.:
➤ Gibt es eine rutschfeste Matte vor und in der Badewanne / Dusche?
➤ Gibt es einen Duschsitz?
➤ Wurden ausreichend Haltegriffe angebracht?
➤ Ist eine Toilettsitzerhöhung oder ein
Haltegriff am WC
möglich?
Foto: © Elfriede Gutschelhofer
➤ Ist die Installierung
eines Treppenlifts
erforderlich und
möglich?
➤ Vorteilhaft sind auch,
wenn möglich, kurze
Wegstrecken zur
Toilette und zum Bad.
!
Der Fachhandel
(Sanitätshaus)
und mobile Pflegedienste beraten
Sie gerne bei der
Planung von Umbaumaßnahmen.
Foto Notruftelefon: Mit freundlicher Genehmigung von hagenuk-germany.de
Ein Notruftelefon soll älteren, kranken oder pflegebedürftigen Personen Sicherheit bieten, im Notfall (z.B. bei Stürzen) durch einen einfachen Druck am Knopf
des Funksenders am Armband oder an der Halskette einen automatischen
Notruf auslösen zu können. In der Reihenfolge der eingespeicherten Nummern
werden sie zum Beispiel mit Nachbarn, Verwandten oder den Tag und Nacht
besetzten Zentralen des Anbieters bzw. der Rettungsgesellschaften verbunden.
Erhältlich ist das Telefon bei verschiedenen mobilen Pflegediensten.
Kosten:
➤ Einmalige Anschlussgebühr
➤ Monatliche Miete
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1. Raumausstattung und Wohnumgebung
Das Pflegebett
Betttrapez hilft beim Aufrichten
(ev. zusätzlich am Bettende
Strickleiter anbringen)
Verstellbarer
Kopf- u. Fußteil
Seitenteile, wenn Ihr
Angehöriger aus dem Bett
fallen könnte oder Angst davor hat
(immer mit seinem Einverständnis)
!
Denken Sie
auch an Ablageflächen für diverse
Pflegehilfsmittel in
unmittelbarer
Nähe.
!
Angebote über
gebrauchte Betten in Zeitungen,
im Internet, auf
Anzeigetafeln
(z.B. bei Ärzten …).
Rollen mit
Bremsvorrichtung
erleichtern das
Manövrieren
Ein höhenverstellbares Pflegebett erleichtert nicht nur das Aufstehen und Hinlegen für den Betroffenen, sondern schont durch die Anpassung an die Körpergröße auch die Bandscheiben des pflegenden Angehörigen.
Zusätzlich empfiehlt sich ein Betttisch bzw. ein Nachtkästchen mit ausziehbarer Tischplatte als zusätzliche Ablage, sei es zum Essen und Trinken oder für
Lesestoff.
Zur Überbrückung: Normales Bett mit vier max. 30cm hohen Holzklötzen (mit
Vertiefung für die Bettfüße) auf pflegegerechte Höhe von 65 – 75cm adaptieren.
Was gehört ins Pflegebett?
Wenn Ihr Angehöriger ohne Hilfe seine Lage verändern kann, ist eine nicht zu
weiche Matratze ausreichend.
Kann er dies nicht selbstständig, sind eine spezielle Matratze und Lagerungspölster (Knopfleiste immer körperfern) erforderlich, damit keine Hautschädigungen entstehen können (siehe Punkt 7).
Verliert Ihr Angehöriger Stuhl oder Harn (=Inkontinenz), empfiehlt sich zusätzlich ein wasserundurchlässiger und atmungsaktiver Matratzenüberzug sowie
eine Inkontinenzunterlage.
Wie komme ich zu einem Pflegebett?
Sie können ein Pflegebett kaufen, leasen oder mieten. Erkundigen Sie sich bei
Ihrem Arzt, bei mobilen Pflegediensten oder beim Bandagisten.
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2. Pflegehilfsmittel
Pflegehilfsmittel
Foto Sitzkissen, Wechseldruckmatratze, Würfelmatratze, Würfelmatratze mit freundlicher Genehmigung von AKS.de, Aktuelle Krankenpflege Systeme GmbH
Foto Sitzkissen, Rutschbrett, Toilettenstuhl, Schuh mit freundlicher Unterstützung von Helnwein.at
Foto Urinflasche: ® Frank C. Müller
Die Pflege zu Hause kann durch verschiedenste Hilfsmittel deutlich erleichtert
werden. Viele Hilfsmittel können, mit einem gewissen Selbstbehalt, vom Hausarzt verordnet werden. Der Selbstbehalt entfällt, wenn Pflegebehelfe leihweise
durch die Krankenkasse vergeben werden oder die zu betreuende Person
rezeptgebührenbefreit ist.
Empfohlene Grundausstattung
Einmalhandschuhe
Waschschüssel
Toilettartikel
Leibschüssel, Urinflasche
Toilettenstuhl oder Toilettensitzerhöhung
Trinkbecher (ev. Sporttrinkflasche)
Babyphon, Rufanlage
Rutschmatte Bad/Dusche
Ev. Badewanneneinstiegshilfe
Pölster zur bequemen Lagerung
Diverse Gehhilfen nach Empfehlung der Physiotherapie
Ev. Erwachsenenlatz
Bei Harn-/ Stuhlverlust (=Inkontinenz)
- Erwachsenenwindelhosen
- Einwegunterhosen
➤ Bei liegendem Dauerkatheter
- Urinbeutel
- Urin-Beinbeutel (dieser wird zur leichteren Mobilisation tagsüber am
Bein fixiert und nachts an den normalen Urinbeutel angeschlossen)
➤
➤
➤
➤
➤
➤
➤
➤
➤
➤
➤
➤
➤
Beispielhafte Aufzählung weiterer Hilfsmittel
➤
➤
➤
➤
➤
➤
➤
➤
➤
➤
➤
➤
Badelifter
Badewannenhocker /-sitz
Duschhocker /-klappsitz
Kopfwaschbecken
Hebegürtel /-matte
Katapultsitz
Patientenlift
Rutschbrett
Schuh-/ Strumpfanziehhilfe
Krücken- u. Stockhalter fürs Bett
Wechseldruckmatratze
Würfelmatratze
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3. Essen und Trinken
Die 7 Stufen zur Gesundheit
Alkoholfreie
Getränke
Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst
Getreid
und Er
Täglich min. 1,5 Liter
Wasser und alkoholfreie bzw. energiearme
Getränke.
Täglich 3 Portionen
Gemüse und / oder
Hülsenfrüchte und
2 Portionen Obst.
Täglich 4
Getreide
Reis ode
Portionen
Aktive un
vorzugsw
Die österreichische
Ernährungspyramide
Essen und Trinken
Alkoholfreie
Getränke
Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst
Getreide
und Erdäpfel
Milch und
Milchprodukte
Fisch, Fleisch,
Wurst und Eier
Fette
und Öle
Täglich min. 1,5 Liter
Wasser und alkoholfreie bzw. energiearme
Getränke.
Täglich 3 Portionen
Gemüse und / oder
Hülsenfrüchte und
2 Portionen Obst.
Täglich 4 Portionen
Getreide, Brot, Nudeln,
Reis oder Erdäpfel ( 5
Portionen für sportlich
Aktive und Kinder ) vorzugsweise Vollkorn.
Täglich 3 Portionen
fettarme Milch und
Milchprodukte.
Pro Woche 1 - 2
Portionen Fisch.
Pro Woche maximal
3 Portionen fettarmes
Fleisch oder fettarme
Wurstware. Pro Woche
maximal 3 Eier.
Täglich 1 - 2 Esslöffel
Fett-, zucker- und salzpflanzliche Öle, Nüsse
reiche Lebensmittel und
DIE ÖSTERREICHISCHE
oder Samen. Streich-,
energiereiche Getränke
ERNÄHRUNGSPYRAMIDE
Back- und Bratfette und
selten.
fettreiche Milchprodukte
sparsam.
Fettes, Süßes
und Salziges
DIE ÖSTERREICHISCHE
ERNÄHRUNGSPYRAMIDE
Poster_Neu.indd 1
ESSEN
!
Erkundigen Sie
sich bei Bedarf
nach dem Angebot
mobiler Essenszustellung, z.B. „Essen auf Rädern“,
in Ihrer Gemeinde.
Poster_Neu.indd 1
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Eine richtige und ausgewogene Ernährung soll die Gesundheit und das
Wohlbefinden unterstützen.
Einfache Regeln sollten eigentlich
genügen, um eine ausgewogene und
altersgerechte Ernährung zu sichern.
Die 7 Stufen zur Gesundheit
Ältere gesunde Menschen brauchen keine Schonkost. Wichtig ist vielmehr die
Beachtung der individuellen Verträglichkeit, die bei jedem Menschen anders ist.
Mit zunehmendem Alter kommt es häufig zu einer Art „Unlust“ am Essen, da
der Appetit nachlässt.
Hierdurch kann es unter anderem zu einer Unterversorgung des Körpers mit
notwendigen Nährstoffen kommen.
Alkoholfreie
Getränke
Gemüse, Hülsenfrüchte und Obst
Getreide
und Erdäpfel
Milch und
Milchprodukte
Fisch, Fleisch,
Wurst und Eier
Fette
und Öle
Fettes, Süßes
und Salziges
Täglich min. 1,5 Liter
Wasser und alkoholfreie bzw. energiearme
Getränke.
Täglich 3 Portionen
Gemüse und / oder
Hülsenfrüchte und
2 Portionen Obst.
Täglich 4 Portionen
Getreide, Brot, Nudeln,
Reis oder Erdäpfel ( 5
Portionen für sportlich
Aktive und Kinder ) vorzugsweise Vollkorn.
Täglich 3 Portionen
fettarme Milch und
Milchprodukte.
Pro Woche 1 - 2
Portionen Fisch.
Pro Woche maximal
3 Portionen fettarmes
Fleisch oder fettarme
Wurstware. Pro Woche
maximal 3 Eier.
Täglich 1 - 2 Esslöffel
pflanzliche Öle, Nüsse
oder Samen. Streich-,
Back- und Bratfette und
fettreiche Milchprodukte
sparsam.
Fett-, zucker- und salzreiche Lebensmittel und
energiereiche Getränke
selten.
DIE ÖSTERREICHISCHE
ERNÄHRUNGSPYRAMIDE
Poster_Neu.indd 1
Die Devise lautet: Essen und Trinken im Zwei- bis Drei-Stunden-Takt. Fünf
Mahlzeiten über den Tag verteilt sorgen für ein günstiges Blutzuckerprofil, wirken körperlichen Tiefs entgegen und sind appetitanregender als wenige aber
dafür größere Mahlzeiten.
Orientieren sie sich vorwiegend an den Vorlieben Ihres zu pflegenden Familienmitgliedes. Ernährungsempfehlungen (z.B. wegen Diabetes, Bluthochdruck
etc.) sollten mit Ihrem Arzt besprochen und berücksichtigt werden.
Tipps:
➤ Vielseitig und abwechslungsreich essen
➤ Schmackhaft und schonend zubereiten
➤ Würzig aber nicht salzig kochen
➤ Mehrmals kleine Portionen essen
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3. Essen und Trinken
Foto: Elisabeth Trettler
Häufig auftretende Probleme mit zunehmendem Alter
➲ Verstopfung
Die Verdauungsleistung nimmt mit steigendem Alter ab. Bei geschwächten
Menschen, die kaum Bewegung machen, sollte man daher auf eine ausreichende Versorgung mit Ballaststoffen achten, da dadurch die Verdauung gefördert wird.
Einen gesteigerten
Ballaststoffgehalt der
Ernährung kann man
durch Obst und Gemüse (Mus und Kompott)
sowie einen vermehrten Einsatz von Vollkornprodukten erreichen. Fenchel oder
Kümmel unterstützen
dies zusätzlich.
!
Bei konkreten
Fragestellungen bezüglich der
Ernährung kontaktieren Sie eine
Diaetologin!
Unterstützend wirken auch:
➤ Sauermilchprodukte
➤ Sauerkraut (-saft)
➤ Eingeweichte Trockenpflaumen
➤ Viel Flüssigkeit und Bewegung (wenn möglich)
➲ Schluckstörung
Bei älteren Menschen kommt es häufiger zu Schluckstörungen und dem Gefühl, dass etwas im Hals stecken bleibt. Der Grund dafür ist, dass die Muskelbewegungen der Speiseröhre, die die Nahrung in den Magen befördern, nicht
mehr so gut koordiniert werden können wie in jungen Jahren. Schluckstörungen sind daher häufig die Ursache für eine verminderte Nahrungsaufnahme.
Unterstützende Tipps:
➤ Lebensmittel mit flüssiger Konsistenz (Getränke, Suppen, Saucen etc.)
mit Eindickungsmitteln aus der Apotheke für den erleichterten Verzehr
zubereiten
➤ Aufrechte Sitzposition einnehmen lassen
!
Gezielte Beratung durch eine
Logopädin in Ihrer
Umgebung.
➤ Kleine Gabel- und Löffelportionen anbieten
➤ Esstempo durch den Pflegebedürftigen bestimmen lassen
➤ Ablenkungsreize wie z.B. Fernsehen vermeiden
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3. Essen und Trinken
➲ Appetitlosigkeit
Entsteht aufgrund von Schmerzen, Medikamenten sowie dem häufig vorkommenden verminderten Geschmacksempfinden im Alter. Aber auch Entzündungen im Mund- und Rachenbereich oder eine schlecht sitzende Zahnprothese
verringern den Appetit.
Unterstützende Tipps:
➤ Bieten Sie Ihren pflegenden Angehörigen ca. eine halbe Stunde vor der
geplanten Mahlzeit einen Aperitif an (zB.: diverse appetitanregende Tees,
Fruchtsäfte bzw. nach Rücksprache mit dem Arzt auch alkoholische Getränke)
➤ Achten Sie auch auf gut durchlüftete Räume und vermeiden Sie starke
Essensgerüche
➤ Geben Sie ausreichend Zeit
Wichtig, falls Ihr Angehöriger nicht mehr selbständig essen kann:
➤ Aufrechte Sitzposition einnehmen lassen
➤ Zeit nehmen und kleine Gabel- und Löffelportionen anbieten
➤ Um den Appetit zu wecken: sanft mit dem Löffel über die
Unterlippe streichen
TRINKEN
VORSICHT: Muss das
Trinken verabreicht
werden, lassen Sie
Ihren Angehörigen
unbedingt Sitzposition
einnehmen.
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Foto Rasur: © Elfriede Gutschelhofer
!
Häufig wird die
Tagesmenge
falsch eingeschätzt – bitte
schreiben Sie mit,
wie viele Gläser
tatsächlich getrunken wurden
(z.B. Strichliste am
Kalender).
Wie beim Essen so auch beim Trinken: Was früher geschmeckt hat, kommt
auch jetzt gut an!
Grundsätzlich richtet sich die Art der Flüssigkeit immer nach dem Verlangen
des Pflegebedürftigen.
Bei älteren, gebrechlichen Menschen ist ausreichend Flüssigkeit lebensnotwendig, da die Funktion und Tätigkeit des Gehirns darauf angewiesen sind.
Verwirrtheit und Desorientierung verschwinden häufig sehr schnell, wenn der
Kreislauf reichlich mit Wasser „aufgefüllt“ wird – keinesfalls ist dies mit Altersverwirrtheit (Demenz)
zu verwechseln!
Der tägliche Flüssigkeitsbedarf soll 1,5
Liter nicht unterschreiten.
3. Essen und Trinken
Ursachen der verminderten Flüssigkeitsaufnahme sind:
➤ Mangelndes Durstgefühl
➤ Hilfsbedürftigkeit beim Trinken
➤ Angst vor nächtlichen Toilettengängen, besonders wenn man auf fremde
Hilfe angewiesen ist
➤ Angst vor Einnässen
Da der Körper im Alter vermehrt Flüssigkeit verliert – durch eine verringerte
Fähigkeit der Nieren, den Urin zu konzentrieren – zählt die Unterversorgung mit
Flüssigkeit zu den häufigsten Problemen im Alter. Viele ältere Menschen sind
auch auf harntreibende Medikamente angewiesen, welche zusätzlich zu einem
Flüssigkeitsverlust führen. Erkrankungen mit hohem Fieber, Durchfall und/oder
Erbrechen, vermehrtes Schwitzen oder schlecht gelüftete Räume können weitere Ursachen sein.
Selbstkontrolle:
Sanft in den Handrücken kneifen: Bleibt eine tiefe Falte länger sichtbar, wurde
zu wenig getrunken. Dann sollte so rasch wie möglich Flüssigkeit zugeführt und
ein Arzt aufgesucht werden.
!
Bieten Sie vor
jeder Pflegehandlung ein
Getränk an.
Trinktipps:
➤ Getränke sollten stets griffbereit sein
➤ Achten Sie auf feuchte Mundschleimhaut und Zunge– befeuchten Sie
diese (z.B. mit Zitronenwasser, Bitter Lemon etc.)
Tipps zur Anregung des Speichelflusses bei Mundtrockenheit:
➤ Bieten Sie gefrorene Früchte zum Lutschen an
(z.B. Ananas, Himbeeren etc.)
➤ Unterstützend wirken auch saure Drops oder Pfefferminzpastillen
…
genug trinken!
r
e
m
im
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4. Körperpflege
Körperpflege
Ein sauberer Körper ist wichtig für eine gesunde Haut
und für das eigene Wohlbefinden.
Aber wie viel ist richtig?
Vielleicht hat Ihr Angehöriger punkto Körperpflege nicht
dieselben Gewohnheiten wie Sie.
Klären Sie gemeinsam ab:
➤ Ist Ihr Angehöriger gewohnt zu baden, zu duschen oder sich am Waschbecken zu waschen?
➤ Wäscht Ihr Angehöriger sich morgens oder abends?
➤ Bevorzugt Ihr Angehöriger warmes oder kaltes Wasser?
➤ Welche Pflegemittel benutzt er gerne?
Älteren Menschen fällt es oft sehr schwer, bei der Körperpflege auf andere
Menschen angewiesen zu sein und ihren nackten Körper anderen (auch wenn
es ein naher Verwandter ist) zu zeigen.
Vergessen Sie nicht, dass Ihr Familienmitglied in einer anderen Zeit aufgewachsen ist und mit Nacktheit eventuell anders umgeht als Sie. Die Wahrung
der Intimsphäre ist hier daher besonders wichtig.
!
Fotos Hände: © Martin Müller
Fragen Sie
im Krankenhaus, ob Sie bei
der Körperpflege
Ihres Familienmitgliedes dabei
sein dürfen, um
Anleitung und
erleichternde Hinweise erhalten zu
können.
Waschen bedeutet Körperkontakt.
Mit gegenseitigem Respekt und Rücksichtsnahme
kann die tägliche Körperpflege auch zu einer wichtigen
Form der Zuwendung werden.
Damit sich Ihr Angehöriger angenommen und respektiert fühlt, reden Sie mit ihm und sagen Sie immer, was
Sie gleich tun wollen.
Der Pflegebedürftige sollte bei der Körperpflege so viel
wie möglich selbstständig durchführen („wer rastet, der
rostet“), auch wenn es langsamer geht und viel Geduld erfordert.
Bei Menschen, die in ihrer Selbstständigkeit eingeschränkt sind, ist es oft so,
dass sie an einem Tag viel selber machen können, an anderen Tagen geht vieles hingegen wieder nicht mehr. Schätzen Sie ab, wie viel Hilfe gerade nötig ist.
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4. Körperpflege
Solange es möglich ist, sollen Pflegebedürftige, gegebenenfalls mit Ihrer Unterstützung, die tägliche Körperhygiene im Badezimmer durchführen.
Duschen belastet den Kreislauf weniger als ein Vollbad und trocknet überdies
die Haut weniger aus.
So gehen Sie am besten vor:
➤ Bereiten Sie die erforderlichen
Pflegeutensilien vor
➤ Lassen Sie vom Pflegebedürftigen die
Wassertemperatur überprüfen
➤ Geben Sie die erforderliche
Unterstützung beim Waschen
➤ Achten Sie beim Abtrocknen besonders
auf folgende Regionen:
Achselhöhlen, unter der Brust, Leisten,
Zehenzwischenräume, Gesäßspalt
➤ Cremen Sie abschließend mit einer
Pflegelotion ein
!
Auf Sicherheitsvorkehrungen
wie Haltegriffe,
Rutschmatte,
Duschhocker
(ev. Plastikgartensessel) nicht
vergessen.
KÖRPERPFLEGE IM BETT
Erst wenn Baden, Duschen oder Waschen am Waschbecken nicht mehr möglich ist, sollte die Körperpflege im Bett durchgeführt werden.
Aber auch in diesem Fall gilt: Alles, was er selbst tun kann, wie Gesicht, Hände
und Oberkörper waschen oder sich kämmen, sollten Sie ihn selbst tun lassen.
Jede Tätigkeit, die seine Selbständigkeit erhält, fördert die Selbstachtung und
auch den Lebensmut.
Sie sollten jedoch in der Nähe bleiben und ihn bei Bedarf unterstützen.
!
Fotos Pflege: © Martin Müller
Sorgen Sie
bitte für eine
ungestörte Atmosphäre.
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4. Körperpflege
So gehen Sie am besten vor:
➤ Stellen sie sich alle Pflegeutensilien wie Waschschüssel, kochfeste
Waschlappen oder Einwegwaschtuch, Waschzusätze (rückfettend im
idealen Fall), Hautpflegemittel, genügend Frottierwäsche und frische
Wäsche bereit.
➤ Schließen Sie das Fenster und sorgen Sie dafür, dass es im Raum
angenehm warm ist.
➤ Lagern Sie den Pflegebedürftigen bequem.
➤ Bedecken Sie die Bereiche, die gerade nicht gewaschen werden, um den
Betroffenen nicht das Gefühl des „nackten Ausgeliefert-seins“ zu geben!
➤ Beziehen Sie Gewohnheiten des Pflegebedürftigen, wie spezielle Körpercremes oder Parfum, mit ein.
➤ Achten Sie beim Abtrocknen besonders auf folgende Regionen:
Achselhöhlen, unter der Brust, Leisten, Zehenzwischenräume,
Gesäßspalt.
➤ Cremen Sie abschließend mit einer Pflegelotion ein.
!
Berücksichtigen Sie bitte
die Vorlieben für
Rasierwasser oder
Lotionen Ihres
Angehörigen.
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Bei der täglichen Körperpflege können Sie
auch wichtige Beobachtungen machen.
Informieren Sie Ihren Arzt über Veränderungen der Haut, wie plötzlich aufgetretene blaue Flecken, Druckstellen, trockene Haut etc. Ebenso unterrichten
Sie ihn über weiße, nicht abwaschbare Beläge der Zunge und an der Mundschleimhaut sowie über eine Blaufärbung von Lippen oder Nägel.
RASUR
Beachten Sie bitte, welche Gewohnheiten der Pflegebedürftige hatte,
aber überlegen Sie auch welche
Methode für Sie die einfachere ist.
Achten Sie immer darauf, dass Sie
mit sauberen und scharfen Klingen
rasieren.
So verhindern Sie, dass das Rasieren zu einer schmerzhaften Prozedur
wird oder es zu Verletzungen und
Infektionen kommt.
Foto Rasur: © Elfriede Gutschelhofer
!
Besprechen
Sie mit Ihrem
Arzt über welche
Veränderungen
er umgehend
informiert werden
möchte.
4. Körperpflege
MUNd- UNd ZAHNPFLEGE
Das Zähneputzen sollte im besten Fall nach jeder Mahlzeit, auf jeden Fall aber
vor der Nachtruhe durchgeführt werden. Ist ihr zu pflegender Angehöriger bettlägerig, führen Sie das Zähneputzen in einer sitzenden Position oder mit leicht
zur Seite gelagertem Kopf durch.
Unter das Kinn (auf die Brust) legen Sie ein Handtuch. Darauf stellen Sie eine
Nierentasse oder ein flaches Gefäß.
Auch Zahnprothesen bedürfen einer
täglichen Reinigung. Vergessen Sie
bitte nicht, vor dem Wiedereinsetzen der Prothese eine Mundspülung
durchführen zu lassen, da Speisereste unter der Prothese zu Entzündungen führen können.
Die Zahnprothese braucht Feuchtigkeit, damit der Kunststoff keinen
Schaden nehmen kann und gehört
deshalb, wenn sie nicht getragen wird, immer in einen Behälter mit Wasser!
!
Füllen Sie
etwas Wasser
in das Waschbecken. So kann die
Prothese nicht
zerbrechen, falls
sie aus der Hand
fällt.
Foto Mundhöhleninspektion: © Michaela Baranyai, Foto Zahnpflege: © Martin Müller
Orientieren Sie sich nach den Gewohnheiten des Pflegebedürftigen, ob er
seine Zahnprothese nachts tragen möchte oder nicht. Wenn er sich mit seinem
Zahnersatz wohler fühlt als „ohne“, soll er dies ohne weiteres tun. Die einzige
Voraussetzung dafür ist eine gut sitzende Prothese, damit diese nicht aus Versehen verschluckt werden kann.
Bei Schwerkranken ist regelmäßige Mundpflege mehrmals täglich
besonders wichtig!
Speziell dann wenn der Pflegebedürftige kaum oder gar keine Nahrung mehr zu sich nimmt, da Mundund Rachenraum völlig austrocknen
können.
!
Erkundigen
Sie sich bei
Ihrem Arzt oder
in der Apotheke
über Mundpflegeprodukte.
19
4. Körperpflege
Beispiele für Mundpflege
Zur regelmäßigen Mundbefeuchtung:
➤ 2 stdl. Mundspülen oder Auswischen des Mundes
mit Hagebuttentee, Kamillentee, Salbeitee
➤ Pfefferminzhydrolat
!
Ersuchen Sie
ihren Apotheker,
diese Mischung
herzustellen.
Foto Hagebutte: © Stefan Didam-Schmallenberg
Achten Sie bei der Mundpflege immer auf Veränderungen, wie weiße,
rote oder blutende Stellen, Verletzungen usw.
Inspizieren Sie den Mundraum täglich mit Hilfe einer Taschenlampe.
So können Sie Erkrankungen im
Mund, wie z.B. Soor (Mundpilz),
frühzeitig erkennen und entsprechend handeln.
Denken Sie im Anschluss an die Mundhygiene auch an die Lippenpflege mit
einer Fettcreme.
Zum Ablösen von Belägen:
➤ Sahne auf die Zunge legen und mit Mundpflegetupfer vorsichtig abreiben
➤ Sonnenblumenöl
➤ Kleine Stücke Vitamin C Brausetablette auf die Zunge legen
Zur Mundpflege bei trockener Mundschleimhaut und bei Belägen*:
➤ 100ml Aqua (vor Gebrauch schütteln)
➤ 1 Tropfen Salbeiflüssigkonzentrat
Foto Salbei: © Scott Zona
➤ 1 Tropfen Eukalyptus
➤ 1 Tropfen Pfefferminz
➤ 1 Tropfen Zitrone
Zur Mundpflege bei starker Mundtrockenheit und hartnäckigen Belägen*:
➤ 100ml Aqua (in Sprühflasche, vor Gebrauch schütteln)
➤ 1 Tropfen Lavendel fein
➤ 1 Tropfen Bergamotte
➤ 1 Tropfen Thymian linalool
➤ 1 Tropfen Manuka
➤ 1 Tropfen Zitrone
20
Foto Bergamotte: © Klaus Reger
!
Erkundigen Sie
sich bei Ihrem
Arzt oder mobilen
Pflegediensten
über Aromapflegeexperten in Ihrer
Umgebung.
*nur hochwertige Aromaöle verwenden!
4. Körperpflege
INTIMPFLEGE
Intimpflege ist ein heikles Thema. Nahezu jedem Menschen ist es unangenehm, sich in diesem Bereich von einer anderen Person waschen zu lassen.
Nehmen Sie bitte auf die Schamgefühle des Pflegebedürftigen Rücksicht.
Generell gilt, dass immer von „vorne nach hinten“, also zur Darmöffnung hin
gewaschen und abgetrocknet wird. So können keine Keime, Bakterien oder
Pilzinfektionen aus dem Darmtrakt in Scheide und Harnröhre gelangen und
möglicherweise Entzündungen verursachen.
Auch beim Mann beginnt die Intimpflege mit der Genitalregion. Die Vorhaut
des Penis wird zurückgeschoben, die Eichel gereinigt, die Vorhaut wieder nach
vorne gestreift und der Hodensack gereinigt.
Der zweite Schritt ist das Waschen von Gesäß und Gesäßfalte. Sorgsames
Abtrocknen und Eincremen dieser Region sind besonders wichtig.
Bei liegendem Dauerkatheter ändert sich am Waschvorgang nichts. Man muss
jedoch behutsamer vorgehen sowie ein Ziehen am Katheter vermeiden, da dies
zu Reizungen der Harnröhre und -blase führen kann.
!
Besonders
wichtig ist eine
sorgfältige, mehrmals tägliche
Intimpflege bei
Harn- und Stuhlinkontinenz.
Leibschüssel geben
➤ Den Pflegebedürftigen
beide Beine aufstellen lassen
➤ Das Gesäß anheben
Kann der Pflegebedürftige
das Gesäß nicht heben:
➤ Beide Beine aufstellen
➤ Auf die Seite drehen
➤ Leibschüssel unter das Gesäß
schieben und den Pflegebedürftigen
wieder auf den Rücken legen
21
HANd-, FUSS- UNd NAGELPFLEGE
Verbinden Sie die Pflege der Handund Fußnägel immer mit einem
Hand- oder Fußbad. Durch das Bad
sind die Nägel weich und lassen
sich leichter schneiden. Nägel immer kurz und rund schneiden, um
ein Einwachsen zu vermeiden.
Bei Diabetikern und Personen mit
einer künstlichen Blutverdünnung lassen Sie die Nagelpflege durch fachkundige Personen durchführen, da hier eine erhöhte Gefahr von Verletzungen und
Infektionen besteht.
Foto: © Martin Müller
4. Körperpflege
HAARWäSCHE IM BETT
Bettlägerige Pflegebedürftige, die ihre Haare nicht selbst waschen können,
leiden häufig unter Kopfhautjucken. Soweit es ihr Zustand erlaubt, sollten die
Haare deshalb regelmäßig mit sanftem Shampoo gewaschen werden.
So gehen Sie am besten vor:
➤ Legen Sie eine wasserundurchlässige Unterlage unter Kopf und Oberkörper des Pflegebedürftigen
➤ Bringen Sie den Pflegebedürftigen in flache Rückenlage,
Handtuch um Schultern und
Nackenbereich legen
➤ Platzieren Sie den Kopf des
Pflegebedürftigen über dem
Haarwaschbecken
➤ Befeuchten Sie die Haare mit
dem Gießgefäß (Wasser ca.
35°C bis 40°C)
➤ Massieren Sie das Shampoo sanft ein und spülen Sie anschließend
gründlich aus
➤ Entfernen Sie das Haarwaschbecken und den Wäscheschutz
➤ Frottieren Sie die Haare sorgfältig
➤ Abschließend Haare auskämmen, föhnen und frisieren
22
Foto: © Elfriede Gutschelhofer
!
Vorsicht:
Zu heißes
Föhnen trocknet
die Kopfhaut aus
(Juckreiz).
4. Körperpflege
KLEIdUNG
„Bequem – praktisch – ansprechend“
Die Auswahl der Kleidung soll den Wünschen des Pflegebedürftigen und dem
Grad der Pflegebedürftigkeit angepasst sein. Das Tragen von Tageskleidung
ist für den Rhythmus des Tagesablaufes bedeutend und fördert überdies das
Selbstwertgefühl des Betroffenen.
Foto Strumpfanziehilfe: © Bernd Hutschenreuthe
Vorteilhaft in der Auswahl der Bekleidung:
➤ Leicht über den Kopf (Pullover, Hemden, Blusen) oder
von unten (Hose, Rock, Kleid) an- und ausziehbar, z.B.
durch lange Reiß- oder Klettverschlüsse statt Knöpfe,
weite Ausschnitte, elastische Stoffe
➤ Pflegeleicht und in der Waschmaschine waschbar
➤ Benutzen Sie Hilfsmittel, wie z.B. Strumpfanziehhilfen
➤ Ermuntern Sie zum Anlegen von Schmuck oder Make-up,
wenn es Ihrem Angehörigen immer wichtig war
!
Wenn eine
Körperhälfte
gelähmt ist, immer zuerst über
die kranke Seite
beginnen.
BETTWäSCHE WECHSELN
➤ Lösen Sie das Leintuch an allen Seiten
➤ Drehen Sie den Pflegebedürftigen zur Seite – sichern Sie ihn vor dem
Herausfallen, indem Sie das Seitenteil des Bettes hochstellen
➤ Rollen Sie das benutzte Leintuch am Körper Ihres Angehörigen
zusammen
➤ Spannen Sie das neue Leintuch ein und rollen Sie es ebenfalls bis zum
Körper des Pflegebedürftigen
!
Stellen Sie das
Bett auf Arbeitshöhe!
➤ Drehen Sie ihren Angehörigen nun vorsichtig über beide Leintücher zur
anderen Seite (Sicherung nicht vergessen!)
➤ Das gebrauchte Leintuch entfernen, das neue nachziehen und spannen
23
5. Bewegungsförderung / Mobilisation
HALTEN SIE dEN KÖRPER BEWEGLICH!
Muskeln und Gelenke wollen sich bewegen! Verharren sie lange Zeit in gleicher
Stellung, verkümmern sie, ziehen sich zusammen, verkürzen sich und schmerzen. Beugen und strecken wird immer weniger
oder gar nicht mehr möglich.
Ermutigen Sie den Betroffenen, so lange wie
möglich selbst aufzustehen, spazieren zu gehen
und eventuell kleine Arbeiten im täglichen Haushalt zu übernehmen.
Trotz Einschränkung soll das Ziel dahingehend
ausgerichtet sein, dass der Betroffene so lange
wie möglich aktiv bleibt.
Konsequenz bei der Durchführung von Bewegungsübungen ist sehr wichtig. Die Art und Weise
der Übungen richtet sich nach der körperlichen
Konstitution des Menschen.
24
Für Pflegende erfordert die „passive“ Unterstützung viel Geduld, da der Pflegebedürftige für seine Aktivitäten oft viel Zeit benötigt.
Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt oder der Physiotherapie, welche Übungen
und Gehhilfen geeignet sind und unterstützen Sie ihren Angehörigen bei der
regelmäßigen Umsetzung.
Aber auch die psychische
Situation des Pflegebedürftigen soll nicht vernachlässigt
werden. Er sollte am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können und mit anderen
Menschen zusammentreffen,
statt den ganzen Tag nur in
seinem Bett oder Zimmer zu
verbringen.
Foto: Pflegedienstleitung MATER SALVATORIS, Pitten
!
Vereinbaren Sie
gemeinsame
Ziele und finden
Sie Anreize für
Bewegung. Der
Betroffene muss
wieder Freude
daran finden, sich
selbst zu bewegen.
Foto: © Elfriede Gutschelbauer
Bewegungsförderung / Mobilisation
5. Bewegungsförderung / Mobilisation
AUFSETZEN
➤ Den Pflegebedürftigen auf die Seite drehen
➤ Beide Unterschenkel aus dem Bett schieben
➤ Bei Rumpf und Schulter unterstützen
➤ Der Pflegebedürftige drückt sich mit der
Hand am Bettrand hoch
TRANSFER IN dEN ROLLSTUHL
➤ WICHTIG: Achten Sie darauf, dass beide
Beine Ihres Angehörigen Bodenkontakt
haben!
➤ Geben Sie Unterstützung, indem Sie eine
Hand unter das Gesäß, die zweite Hand
auf Höhe des Schulterblattes legen
!
WICHTIG:
Der Angehörige
darf sich nicht bei
Ihnen festhalten –
Verletzungsgefahr!
➤ Sichern Sie zusätzlich das Knie des
Pflegebedürftigen mit Ihrem Knie
➤ Den Pflegebedürftigen seinen Oberkörper
vorneigen lassen, bis das Gewicht auf den
Beinen ist und das Gesäß somit entlastet
wird
➤ Über eine Drehung den Pflegebedürftigen
in den Rollstuhl setzen
25
6. Lagerung / Verhindern von Wundliegen
Lagerung / Verhindern von Wundliegen
Eine passende, den Wünschen Ihres zu pflegenden Angehörigen entsprechende Lagerung ist erforderlich, um Folgeschäden zu vermeiden, aber auch um
gut und auch mal „anders“ zu liegen.
Die folgenden Maßnahmen beschreiben Vorsorgemaßnahmen und die frühzeitige Erkennung eines Dekubitus.
!
WICHTIG!
Zur Behandlung eines bereits
vorhandenen
Dekubitus unbedingt Ihren Arzt
und/oder eine
Pflegefachkraft
(Wundmanager)
beiziehen.
26
Quelle: www.tetraplegie-online.de
Die Ursache für das Wundliegen (Dekubitus, Druckgeschwür) kann das anhaltende Sitzen oder Liegen auf ein und derselben Körperstelle sein.
Durch den andauernden Druck auf Haut und Gewebe kommt es zu einer verminderten Durchblutung. Die kleinen Blutgefäße werden zusammengedrückt.
Das Gewebe wird nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen
versorgt. In diesem „Stadium“ befand sich bereits jeder, dem schon einmal ein
Arm oder ein Bein „eingeschlafen“ ist. Ein Kribbeln führt dann dazu, dass man
die Stelle entlastet und das Blut wieder zirkulieren kann. Dies funktioniert sogar
im Schlaf.
Das Kribbeln ist sozusagen das „Wecker klingeln“ für eingeschlafenes Gewebe. In vielen Fällen aber können Menschen dieses Weckerklingeln nicht mehr
empfinden, weil sie z. B. gelähmt sind.
6. Lagerung / Verhindern von Wundliegen
Bewegungsmangel, Fehlernährung, Unter- oder Übergewicht, Feuchtigkeit, zB.
durch Harn-/ Stuhlverlust (Inkontinenz), fördern die Entstehung des Wundliegens. Aber auch Falten im Leintuch, der Schlauch des Blasenkatheters, Krümel, Utensilien, die im Bett „vergessen“ wurden und auch der Druck durch das
„Anliegen“ am Bettende begünstigen die Dekubitusbildung.
Achten Sie weiters darauf, dass die Decke nicht zu schwer auf den Füßen liegt,
um Hautschädigungen auf den Zehenkuppen sowie Spitzfüße zu vermeiden.
Generell sind besonders die Körperstellen gefährdet, an denen die Haut direkt
über dem Kochen liegt.
Quelle: Deutsches Bundesministerium für Gesundheit
Besonders gefährdete Stellen:
!
Holen Sie sich
fachliche Unterstützung, wenn
Sie sich unsicher
sind.
Beachten Sie vor allem das Frühzeichen einer Rötung, die auch nach zwei
Stunden Lagewechsel nicht verschwindet!
Obwohl dies oft keine oder nur wenig Beschwerden macht, kann sich daraus
eine tiefe Wunde entwickeln.
Fingertest:
Drücken Sie mit einem Finger ca. 2 Sekunden auf den geröteten Hautbereich.
➤ Die Haut am Punkt des Fingereindrucks verfärbt sich weiß
= kein Druckgeschwür
➤ Die Haut bleibt anschließend rot = ein Druckgeschwür liegt vor
In diesem Fall muss eine sofortige Druckentlastung durch Um- oder Freilagerung stattfinden.
27
6. Lagerung / Verhindern von Wundliegen
dekubitusstadien:
Stadium 1:
Hautrötung, die nach
2stdl. Druckentlastung
nicht verschwindet
Stadium 2:
Oberflächliche
Hautschädigung
(Blasenbildung,
Hautabschürfung)
Stadium 3:
Schädigung des Gewebes
inkl. Fett und Muskulatur
Stadium 4:
Tiefer Defekt mit
Knochenbeteiligung
LAGERUNG
!
Achten Sie bitte
darauf, dass
Gelenke in physiologischer Stellung
gelagert werden.
!
Nicht in
90°-Seitenlagerung (Halbseitenlagerung) lagern,
da dabei die
Hautdurchblutung
eher verschlechtert wird.
28
Richtiges Lagern und regelmäßiges Umlagern sind sehr wichtig.
Der Pflegebedürftige sollte möglichst viel Bewegung eigenständig durchführen
und sein Körpergewicht günstig verteilen. Die ständige Ermunterung zur Bewegung ist ein wichtiger Teil der Vorbeugung.
Bewegungsunfähige Menschen sollen nach individuellem Rhythmus schonend
umgelagert werden.
Dabei werden jeweils bestimmte Körperregionen entlastet, andere dafür umso
stärker belastet.
Nach Möglichkeit sollte bei einem schon bestehenden Dekubitus die Lagerung
auf die betroffene Körperstelle unterbleiben. Zeigen sich Hautrötungen, müssen die Intervalle verkürzt werden.
Als Anfangsrhythmus hat sich ein Lagerungswechsel alle zwei Stunden bewährt. Diese übliche Empfehlung muss aber auf die individuellen Erfordernisse
abgestimmt werden, welche einen häufigeren oder einen selteneren Wechsel
begründen.
Wie lange die Umlagerungsintervalle sein dürfen, hängt in erster Linie von Ihrer
Beobachtung der Hautbeschaffenheit ab.
Zyklus für den Lagewechsel:
➤ Rückenlage
➤ Rechte Seitenlage 30°
➤ Rückenlage
➤ Linke Seitenlage 30°
➤ Sitzen (wenn möglich)
Foto: © Martin Müller
6. Lagerung / Verhindern von Wundliegen
Freilagern
Bei der Freilagerung wird der gefährdete Bereich vollständig druckentlastet und frei gelagert. Sie
wird zumeist mit Lagerungspölstern
durchgeführt. Dabei befinden sich
die Lagerungskissen ober- und
unterhalb der gefährdeten Stellen.
(Beispiel: Fersenfreilagerung)
Weichlagern
Bei der Weichlagerung oder Superweichlagerung „sinkt“ der Pflegebedürftige in
die Antidekubitusmatratze/ -auflage ein. Durch die so vergrößerte Auflagefläche
wird die Druckbelastung „verteilt“ und damit für stark gefährdete Körperregionen verringert.
Weichlagern erfolgt mit Hilfe von Schaumstoffmatratzen, Auflagen, Spezialkissen, Fellen und Wechseldruckmatratzen. Die Entscheidung für den Einsatz
eines bestimmten Systems richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen.
druckverteilung
ohne Weichlagerung
mit Weichlagerung
29
Wechseldruckmatratze
Die Wechseldruckmatratze ist eine große Luftmatratze, die auf die eigentliche
Matratze aufgelegt wird. Die Luft
wird über einen Kompressor in
verschiedene Kammern geblasen.
Dieser Vorgang geschieht abwechselnd, das heißt, es sind immer nur
einige Luftkammern gefüllt, während aus anderen die Luft abgelassen wird. Durch diesen Wechsel
wird der Körper an den verschiedenen Auflagepunkten immer wieder von gefährlichem Druck entlastet.
Foto: © Elfriede Gutschelhofer
6. Lagerung / Verhindern von Wundliegen
Achtung: Bei Verwendung von Wechseldrucksystemen sollten nicht zu viele
Stofflagen übereinander liegen; die Bekleidung sollte sich daher auf das notwendige Maß beschränken. Dadurch wird außerdem das Risiko von Faltenbildung verringert. Ebenso sollte das Leintuch nur lose aufgelegt werden, damit
die Druckentlastung nicht gestört wird.
!
Das Umlagern
darf aber auch
bei der Verwendung einer Wechseldruckmatratze
nicht unterbleiben.
Lagerungshilfen (beispielhafte Aufzählung):
➤ Lammfellähnliche Matratzenauflage aus Schurwolle
➤ Viskoelastische Matratzenauflage
➤ Schaumstoffmatratze/-würfel
➤ Würfelmatratze
➤ Wechseldruckmatratze
Zur Einlage in Stühle, Sessel oder Rollstühle:
➤ Emulsions- oder Gelkissen
➤ Viskoelastische Auflage
Lagerungs- bzw. Sitzkissen:
➤ Hirsekissen
➤ Keil/Rolle/Hörnchen/Lagerungsschlange
➤ Ulmer Lagerungsset (Polystyrol-Schaumstoffkugeln)
Beraten Sie sich mit Ihrem Arzt, der Physiotherapie oder mobilen Pflegediensten über die Auswahl geeigneter Hilfsmittel und informieren Sie sich über deren
Handhabung.
30
Fotos Matratzen mit freundlicher Genehmigung von AKS.de, Aktuelle Krankenpflege Systeme GmbH
➤ Fell und extra dichtes Schurwoll-Fell
6. Lagerung / Verhindern von Wundliegen
HAUTPFLEGE
➤ Haut regelmäßig und sorgfältig mit körperwarmem Wasser und je nach
Hautzustand mit ph-neutraler Seife oder medizinischem Ölbad waschen
und abtrocknen
➤ Hautpflege nur mit Wasser in Öl Emulsionen
(keine Salben, Pasten, Puder etc. )
➤ Einreibung mit pflegenden, rückfettenden oder schützenden Hautcremes
(Förderung der Durchblutung)
Aromapflegeöl zur dekubitusprophylaxe:
!
ACHTUNG:
Keine Massagen bei bereits
geröteten Hautstellen!
Foto: © Roman Ibeschitz
➤ 50g Johanniskrautöl
➤ 50g Mandelöl
➤ 20 Tropfen Lavendel fein
➤ (100% naturreines ätherisches Öl)
ERNäHRUNG UNd FLÜSSIGKEITSZUFUHR
Eine ausgewogene Ernährung ist ebenso eine von vielen Voraussetzungen,
um einen Dekubitus zu vermeiden.
Die Ernährung sollte eiweiß- und
vitaminreich sein.
Nahrungsergänzungsmittel sind bei
ausgewogener Mischkost nicht notwendig; wenn der Pflegebedürftige
aber allgemein Schwierigkeiten mit der
Nahrungsaufnahme hat oder Unverträglichkeiten bestehen, können sie durchaus sinnvoll eingesetzt werden, um Mängel auszugleichen. Zudem sollte eine
ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt werden.
Besonders wichtig ist die Zufuhr von Vitamin A und Mineralstoffen. Die Heilung
einer Wunde schreitet nicht voran, wenn die Mineralstoffe Natrium, Zink, Calcium, Phosphor und Chlor fehlen.
31
7. Sturzvorsorge und Sicherheit
Sturzvorsorge und Sicherheit
Stürze stellen insbesondere bei älteren Menschen ein großes Risiko dar. Das
Gangbild verändert sich mit zunehmendem Alter, die Schritte werden kleiner,
der Gang wird schleppend und schlürfend, der Gleichgewichtssinn nimmt ab.
Ferner verringert sich auch die Reaktionsfähigkeit des
Menschen. Dieser Faktor führt ebenfalls zu einem
erhöhten Sturzrisiko.
Auch das nachlassende Sehvermögen hat Auswirkungen auf Stürze. Besonderen Einfluss
haben hier das verminderte Nahsehen, eine
zunehmende Blendempfindlichkeit und eine
schlechte Hell-Dunkel-Adaption.
Neben den körperlichen Folgen ist für den Pflegebedürftigen nach einem Sturz
oft auch die Angst vor weiteren Stürzen präsent. Dies ruft zusätzliche Verunsicherung hervor und erhöht damit die Sturzgefahr.
Mögliche Stolperfallen:
!
Gezieltes Muskeltraining
und ausreichend
Bewegung können
das Sturzrisiko
vermindern.
➤ Rutschende Teppiche (mit Klebeband am Boden befestigen)
➤ Nicht passendes Schuhwerk
➤ Unzulängliche Beleuchtung – zu grelles Licht blendet, zu schwaches Licht
verfälscht Umrisse und Entfernungen
➤ Zu niedrige Sitzmöbel
➤ Ungeeignete Gehhilfen
➤ Bei Gangunsicherheiten ist es hilfreich, ein Geländer vom Zimmer zur
Toilette anzubringen
Erkundigen Sie sich beim Bandagisten auch über Hilfsmittel
wie rutschhemmende Socken, Hüftprotektoren (zur Vorbeugung gefährlicher Oberschenkelhalsbrüche) etc.
Hüftprotektor
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Foto: © Lkshlzr, en.wikipedia
➤ Instabile Möbel – Menschen mit Gangunsicherheit haben das Bedürfnis,
sich überall anzuhalten oder abzustützen
8. Verwirrtheit / Demenz
Verwirrtheit / Demenz
Alternde Menschen vergessen manchmal, wo sie ihre Geldbörse oder Brille
hingelegt haben, den Titel ihres Lieblingsbuches oder den kleinen Urlaubsort,
wo sie vor ein paar Monaten waren. Dem könnte man mit Gedächtnistraining
vorbeugen.
Wenn Vergesslichkeit das angenommene altersübliche Maß überschreitet, sollten Sie einen Facharzt aufsuchen, um eine Krankheit früh genug zu erkennen.
Demenz geht weit über den „normalen“ Verlust der geistigen Fähigkeiten hinaus. Sie beeinträchtigt die Wahrnehmungen, das Verhalten und das Erleben
der kranken Person. In der Welt, in der dieser Mensch sich befindet, besitzen
Dinge und Ereignisse oft eine völlig andere Bedeutung. Der Kranke vereinsamt
innerlich, da ihm keiner in seinem Erleben der Welt zu folgen vermag.
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ME
DE
nz
Bei der Diagnose „Demenz“ ist die gesamte Familie hinsichtlich Verständnis, Einfühlungsvermögen und Pflege
gefordert.
Für die betreuenden Personen heißt das, dass sie sich
in die Welt der Kranken begeben müssen, um von ihnen
verstanden zu werden.
Am Anfang stehen Symptome wie:
➤ Verstärkte Vergesslichkeit
➤ Örtliche und zeitliche Orientierungsstörungen, beispielsweise Schwierigkeiten mit Datum und Jahreszeit oder Probleme, sich in der gewohnten
Umgebung zurecht zu finden
➤ Sprach- oder Wortfindungsstörungen
➤ Ratlosigkeit in neuen Situationen
Verhaltensweisen der Demenzkranken liegen oft in einschneidenden Ereignissen der Vergangenheit verborgen. Persönliche Ängste und Charaktereigenschaften des kranken Menschen zu kennen, heißt, ihn auch während der
Krankheit besser zu verstehen.
33
8. Verwirrtheit / Demenz
!
Aggressives
Verhalten soll
immer als Zeichen
und Hilferuf verstanden werden.
Demenzkranke wehren sich, wenn
sie sich falsch verstanden oder
falsch behandelt fühlen, oft mit
Weglaufen oder Aggressivität, da
ihnen die Krankheit nur diese beschränkte Möglichkeit gelassen hat.
Aggressivität wird häufig als Böswilligkeit, Sturheit oder als geplante Handlung
verstanden: „Das macht der doch absichtlich so!“ Demenzkranke Menschen
können jedoch keine Handlung mehr planen!
Aggressivität kann folgendes ausdrücken:
„Versuche dich in meine Lage zu versetzen, ich möchte ja gerne deinen Aufforderungen nachkommen, doch ich verstehe deine Worte nicht und meine veränderte Lebenswelt sieht vieles anders als du.
Ich möchte gerne richtige Antworten geben, doch mir fehlen die Worte dazu.“
Tipps im Umgang mit demenzkranken Menschen
➤ Begrüßen Sie den Pflegebedürftigen mit einer sanften Berührung.
➤ Zeigen Sie Wertschätzung durch respektvollen Umgang. Demenzkranke
haben ein ausgeprägtes Gespür für Stimmungen, Gefühle und Veränderungen im zwischenmenschlichen Bereich.
➤ Sprechen Sie mit ruhiger Stimme in einfachen, kurzen Sätzen. Schauen
Sie den Demenzkranken beim Reden an und unterstreichen Sie das Gesagte mit Gestik und Mimik.
➤ Lassen Sie ihm Zeit zum Antworten.
➤ Vermeiden Sie sinnlose Diskussionen. Statt auf Ihrer Meinung zu
bestehen, lenken Sie ein oder lenken Sie ab.
34
Foto: © Claudia Hautumm, pixelio.de
Bedenken Sie, dass sich ein Demenzkranker oft zunehmend wie ein Kind verhält. Begegnen Sie ihm jedoch unbedingt als erwachsenen Menschen, der mit
seiner individuellen Geschichte, mit seiner Lebensleistung und seinen Lebenserinnerungen unseren Respekt und
unsere Anerkennung verdient.
8. Verwirrtheit / Demenz
➤ Vermeiden Sie Fragen, die ein gutes Gedächtnis erfordern. Sie machen
hiermit auf seine Defizite aufmerksam. Konzentrieren Sie sich auf seine
erhaltenen Fähigkeiten.
➤ Einfache Regeln und feste Gewohnheiten im Tagesablauf erleichtern der
demenzkranken Person die Orientierung.
➤ Erwecken Sie die Erinnerungen durch Erzählungen, Fotos, Filme, Musik
und vertraute Gegenstände.
➤ Unterstützen Sie die Selbständigkeit im täglichen Leben. Lassen Sie den
Demenzkranken das Tempo vorgeben.
Foto: © Elfriede Gutschelberger
➤ Beziehen Sie den Pflegebedürftigen in möglichst viele Unternehmungen
mit ein.
➤ Untätigkeit und Bewegungsarmut können die innere Erregung steigern. Bieten Sie die
Möglichkeit, vertrauten Beschäftigungen nachzugehen.
Achten Sie am späteren Nachmittag oder Abend auf ruhigere Aktivitäten.
!
Bedenken Sie,
dass Sie die
betroffene Person
nicht ändern oder
„erziehen“ können,
da die Erkrankung
für die Veränderung verantwortlich ist.
➤ Vermeiden Sie Reizüberflutung. Halten Sie ihren Angehörigen von großen
Menschenmengen und zu vielen verschiedenen Sinneseindrücken (übermäßiges Fernsehen) fern.
➤ Bei häufigem „Herumwandern“ beziehen Sie nach Möglichkeit Ihre Nachbarn mit ein oder statten Sie ihn – falls vom Kranken toleriert – mit einem
Armband mit Namen und Telefonnummer aus.
➤ Achten Sie auf gut beleuchtete Räume. Schatteneffekte können Wahnvorstellungen hervorrufen.
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9. Sterben – Tod – Trauer
Das Thema Sterben und Tod löst in
unserem Leben oft große Ängste aus.
Der Gedanke daran oder ein Gespräch darüber werden oft verdrängt.
Gerade für pflegende Familienmitglieder empfiehlt es sich, sich rechtzeitig
mit Sterben und Tod Ihres Angehörigen auseinanderzusetzen. Ein frühzeitiger offener Austausch mit Ihrem
Angehörigen gibt Ihnen die Sicherheit, die Sie brauchen, um diese letzte und
schwierige Phase der Pflege bewältigen zu können.
Jede Annäherung an das Thema sollte behutsam erfolgen. Achten Sie auf
Andeutungen des Pflegebedürftigen. Sie können Hinweis darauf sein, dass er
darüber sprechen möchte.
Manchmal ist keiner in der Lage das Gespräch zu beginnen. Hier kann es
hilfreich sein, wenn man einen Außenstehenden (z.B. Freund, Priester, ...) um
Hilfe bittet.
Foto: © Martin Müller
Sterben – Tod – Trauer
Einige Fragen sollten schon im Vorfeld geklärt sein:
➤ Welche Erwartung hat Ihr Angehöriger für die Phase des Sterbens an Sie?
Können Sie diese auch erfüllen?
➤ Wie sehen die Wünsche bezüglich der Bestattung aus (Feueroder Erdbestattung, Kleidung,
Musik …)?
36
Foto: © Rainer Sturm, pixelio.de
➤ Liegen schriftliche Anordnungen
(Patientenverfügung, Testament
…) vor?
Wo finden Sie diese Dokumente?
9. Sterben – Tod – Trauer
der Umgang mit Sterbenden
Ermöglichen Sie Ihrem Angehörigen die Regelung unerledigter Probleme, auch
wenn diese für Sie unwichtig erscheinen.
Foto: © Martin Müller
➤ Ermöglichen Sie ihm, wenn er es wünscht, Kontakte.
➤ Verbringen Sie Zeit in seinem
Zimmer, wenn Sie das Gefühl
haben, dass es den Pflegebedürftigen beruhigt, um zu
lesen oder gemeinsam seine
Lieblingsmusik zu hören. Ihr
Angehöriger wird Ihnen zu
verstehen geben, wenn er in
Ruhe gelassen werden will.
!
Denken Sie
bitte auch an
seine religiösen
Bedürfnisse.
➤ Sprechen Sie auch bei vermeintlicher Bewusstlosigkeit mit Ihrem Angehörigen, möglicherweise nimmt er Ihre Äußerungen wahr.
➤ Führen Sie nur erforderliche Pflegeverrichtungen aus, um Ihren Angehörigen nicht zu überfordern.
➤ Vermeiden Sie eigene Überforderung. Suchen Sie sich professionelle
Unterstützung oder Beistand im Familien- oder Freundeskreis.
➤ Zwingen Sie den Sterbenden nicht zu essen.
➤ Bieten Sie immer wieder Getränke an. Wenn dies selbständig nicht mehr
möglich ist, können Sie die Flüssigkeit auch löffelweise verabreichen.
Achtung: Nur in Seitenlage oder mit hochgelagertem Oberkörper!
➤ Führen Sie regelmäßig Mundpflege (z.B. mit Zitronensaft) durch und befreien Sie den Mund hin und wieder von Schleim.
➤ Es tut Ihrem Angehörigen gut, wenn Sie die Lippen mit kühlem Wasser
benetzen und eincremen.
➤ Bei ungenügendem Lidschlag pflegen Sie die Augen regelmäßig, um die
Trockenheit der Hornhaut zu mildern („Künstliche Tränen“ aus der Apotheke).
➤ Erleichtern Sie Ihrem Angehörigen das Atmen, indem Sie ihn mit erhöhtem
Oberkörper lagern.
➤ Suchen Sie die intensive Zusammenarbeit mit dem Hausarzt
- Besprechen Sie Maßnahmen zur Schmerzfreiheit.
- Klären Sie mit dem Arzt notwendige Therapien unter
Berücksichtigung der Wünsche des Sterbenden.
37
10. 24-Stunden Betreuung 11. Palliativbegleitung
24-Stunden Betreuung
Um pflegebedürftigen Menschen so lange wie möglich ein Leben in ihrer gewohnten Umgebung ermöglichen zu können, wurden neue legale vertragliche
Betreuungsverhältnisse für eine 24-Stunden-Betreuung zu Hause geschaffen.
Mit der Legalisierung wird für diese Betreuungsverhältnisse auch eine Förderung gewährt.
Nähere Informationen erhalten Sie bei der NÖ Pflege-Hotline
 02742 / 9005 - 9095
www.noe.gv.at/Gesundheit/Pflege/Pflege-Hotline.html
oder auf der Plattform für pflegende Angehörige
des BM für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
 0800 / 20 16 22
www.pflegedaheim.at
Palliativbegleitung
Darunter versteht man die Begleitung von
Menschen, die an einer Krankheit leiden,
die soweit fortgeschritten ist, dass sie nicht
mehr heilbar ist. Im Mittelpunkt stehen der
ganze Mensch, seine derzeitige Situation
und sein Umfeld.
Aufgaben der Palliativbegleitung
➤ Für Betroffene und deren Angehörige
„da sein“, zuhören und Zeit haben
➤ Lebensqualität durch gute Schmerzund Symptomkontrolle
➤ Pflegerische Anleitung anbieten
Foto: © Martin Müller
KONTAKT:
Landespflegeheim Wiener Neustadt
Liese Prokop-Weg 3, 2700 Wiener Neustadt
 02622 / 27 895 / 75 42 71
[email protected]
38
12. Heben – Tragen – Bücken
Heben – Tragen – Bücken
Diese Verrichtungen sind im Rahmen der Pflege erforderlich, belasten aber
Wirbelsäule und Bandscheiben der pflegenden Angehörigen.
„Rückenschonung“ ist das Wichtigste. Heben Sie niemals „aus dem Kreuz heraus“.
„Beim Bücken – gerader Rücken“
falsch
richtig
!
Foto: © Martin Müller
Erkundigen
Sie sich nach
Kursen für rückenschonendes
Arbeiten.
Bereits ein höhenverstellbares Pflegebett erleichtert einiges. Fahren Sie das
Bett bei der Pflege immer auf Hüfthöhe.
Wenn sich Heben und Tragen nicht vermeiden lassen, halten Sie mit einem
aufrechten Rücken und Beugen der Knie die Rückenbelastung möglichst gering. Gehen Sie bei Tätigkeiten, für die man sich in der Regel bückt, z.B. Schuhe zubinden oder etwas aufheben, immer in die Hocke. Zu empfehlen ist eine
leichte Grätschstellung der Beine, die Knie sollten nicht durchgedrückt sondern
leicht gebeugt sein.
Gleichzeitiges Bücken und Drehen sollte unbedingt vermieden werden. Diese
so genannte Drehbeuge ist die Hauptursache für Bandscheibenvorfälle.
Wenn Ihr Familienmitglied sich nicht mehr selbstständig bewegen kann, sollten
Sie sich, wenn möglich, Entlastung durch eine zweite Person suchen.
!
Holen Sie sich
freiberufliche
Physiotherapeuten
zur Mobilisation
Ihres Angehörigen
zu sich nach
Hause und lassen
Sie sich auch
instruieren.
Einige Hilfsmittel für rückenschonendes Arbeiten:
➤ Anti-Rutsch-Matten, auf denen sich der Pflegebedürftige abstützen kann
➤ Strickleitern am Bettende helfen beim Aufsetzen
Foto: © mapelc, sxc.hu
➤ Drehscheiben, Haltegürtel, Gleitmatten und Rutschbretter erleichtern das Lagern und Umsetzen von
pflegebedürftigen Menschen
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13. Erholung von der Pflege
Erholung von der Pflege
!
WICHTIG:
Planen Sie Ihren Urlaub unbedingt frühzeitig
ein, da Kurzzeitpflegeplätze sehr
gefragt sind!
Viele Pflegende glauben, alles alleine schaffen zu müssen und kein Anrecht auf
Freizeit zu haben. Nehmen Sie sich auf alle Fälle Zeit für sich und Ihre eigene
Gesundheit. Diese Zeit sollten Sie von Anfang an einplanen. Denken Sie immer
daran, dass Sie Ihre eigene Pflegebedürftigkeit vorbereiten, wenn Sie nicht auf
sich selbst achten und Freizeit für sich selbst einplanen. Warten Sie nicht auf
erste Warnsignale Ihres Körpers, wie häufige Müdigkeit, Gereiztheit oder häufige Erkältungen.
Idealerweise planen Sie mindestens einmal pro Woche eine kleine Auszeit für
sich selbst – treffen Sie sich mit Freunden, gehen Sie Shoppen, ins Kino usw.
Organisieren Sie diese Freizeit mit der Unterstützung Ihrer Familie und Ihres
Freundeskreises oder mit der Hilfe von mobilen Diensten.
Versuchen Sie weiters, mindestens einen längeren Urlaub pro Jahr zu arrangieren.
Denken Sie daran, dass nicht nur Sie selbst sondern auch Ihr pflegebedürftiger
Angehöriger davon profitiert.
Kurzzeitige Betreuungsmöglichkeiten in Pflegeheimen
A) Tagespflege
Die integrierte Tagespflege wird als Serviceleistung von den meisten Pflegeheimen angeboten. In der Zeit von 8:00 bis 16:00 Uhr, von Montag bis Freitag,
können pflegebedürftige Personen als „Tagesgäste“ in den Heimen betreut
werden.
Voraussetzung für die Inanspruchnahme einer Tagespflege ist der Hauptwohnsitz in Niederösterreich sowie der Bezug von Pflegegeld.
B) Kurzzeitpflege
Kurzzeitpflege ist die Möglichkeit, pflegebedürftige Menschen, welche von ihren
Angehörigen gepflegt werden, im Ausmaß von bis zu maximal sechs Wochen
pro Jahr (während des Urlaubes, Kur etc. der Angehörigen) in professionelle
Pflege zu geben.
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13. Erholung von der Pflege
C) Übergangspflege
Übergangspflege ist ein neues Angebot einer rehabilitativen Pflege und Betreuung von bis zu 12 Wochen als Überbrückungshilfe nach der Akutbehandlung in
einem Krankenhaus und vor der Entlassung nach Hause. Bei dieser Leistung
steht die Therapie und Rehabilitation und weniger die Medizin im Vordergrund.
Beispiel:
Oberschenkelhalsbruch – Krankenhausaufenthalt – Übergangspflege (Therapien) in einer bewilligten Pflegeeinrichtung – Entlassung nach Hause
Anspruchsvoraussetzungen:
Hauptwohnsitz des pflegebedürftigen Menschen in Niederösterreich;
Voraussichtlich keine dauernde Pflegebedürftigkeit;
Ärztliche Bestätigung, dass die pflegebedürftige Person mangels adäquater
pflegerischer Versorgung zuhause noch nicht dorthin entlassen werden kann;
Maximale Aufenthaltsdauer in der die Übergangspflege erbringenden Einrichtung von bis zu max. 12 Wochen pro Jahr.
Nähere Informationen finden Sie unter
www.noel.gv.at/Gesundheit/Pflege.html
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13. Erholung von der Pflege
Urlaubsaktion des Landes NÖ
Die Aktion kann pro Person pro Jahr nur einmal in Anspruch genommen werden, unabhängig von den Kosten und der Dauer des Urlaubes.
Anträge sind bei den NÖ Bezirkshauptmannschaften und Magistraten sowie
den Gemeindeämtern oder über die Homepage des Landes NÖ erhältlich.
http://www.noe.gv.at/Gesundheit/Pflege/Leistungen-fuer-Pflegende/Urlaubsaktion_PA.wai.html
Über Möglichkeiten der Pflege der Pflegebedürftigen während der Zeit des Urlaubes gibt die Pflegehotline des Landes NÖ unter
02742 / 9005 - 9095 Auskunft.
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Foto: © andrea.koger
Gefördert werden Personen, die Pflegebedürftige, welche mindestens Pflegegeld der Stufe 3 beziehen, als Hauptpflegeperson betreuen, wenn sie in Österreich ihren Urlaub (auch ohne Pflegebedürftige) verbringen.
Sie müssen im gleichen Haushalt einen Wohnsitz (Hauptwohnsitz oder Nebenwohnsitz) haben oder deren Hauptpflegetätigkeit vom Pflegebedürftigen oder
dessen gesetzlichen Vertreter bzw. Sachwalter bestätigen lassen.
14. Sachwalterschaft / Vorsorgevollmacht
Sachwalterschaft / Vorsorgevollmacht
Was ist eine Sachwalterschaft?
Wenn ein Mensch mit einer geistigen Behinderung oder psychischen Krankheit
nach Vollendung des 18. Lebensjahres nicht in der Lage ist, bestimmte Angelegenheiten selbst zu erledigen, ohne dabei Gefahr zu laufen, benachteiligt zu
werden, braucht er eine gesetzliche Vertretung.
Körperliche Behinderungen und Suchtkrankheiten
sind keine Gründe für eine Sachwalterschaft. Kann ein
Mensch trotz geistiger Behinderung oder psychischer
Krankheit seine Angelegenheiten selbst meistern – etwa
mit Hilfe seiner Familie oder psychosozialer Dienste –
darf kein Sachwalter bestellt werden. Dasselbe gilt auch,
wenn der Betroffene von einem nächsten Angehörigen
oder einem Vorsorgebevollmächtigten vertreten wird.
Als Sachwalter können nahe stehende Personen, Sachwaltervereine, Rechtsanwälte, Notare oder andere geeignete Personen bestellt werden.
Was ist eine Vorsorgevollmacht?
Mit einer Vorsorgevollmacht kann eine Person schon vor dem Verlust der Geschäftsfähigkeit, der Einsichts- und Urteilsfähigkeit oder der Äußerungsfähigkeit
selbst bestimmen, wer als Bevollmächtigter für sie entscheiden und sie vertreten kann.
Eine Vorsorgevollmacht kann beispielsweise dann sinnvoll sein, wenn eine
Person an einer Krankheit leidet, die mit fortschreitender Entwicklung das Entscheidungsvermögen beeinträchtigen kann. Dies betrifft etwa Menschen, die
an Alzheimer oder Altersdemenz leiden. Mit der Vorsorgevollmacht kann aber
auch für mögliche Einschränkungen nach einem Unfall vorgesorgt werden.
Die betroffene Person kann festlegen, für welche Angelegenheiten der Bevollmächtigte zuständig sein soll.
Foto: © Elfriede Gutschelhofer
Es ist auch möglich, mehrere Personen zu bevollmächtigen, die unterschiedliche Aufgaben übernehmen. So kann sich beispielsweise eine Vertrauensperson um die Bankgeschäfte kümmern, eine andere aber die Bezahlung der
Miete übernehmen.
Hinweis: Für den Abschluss einer Vorsorgevollmacht muss die betroffene Person aber noch geschäftsfähig oder einsichts- und urteilsfähig sein.
Wenn dies nicht der Fall ist, so ist ein Sachwalter zu bestellen oder es tritt die
gesetzliche Vertretungsbefugnis der nächsten Angehörigen in Kraft.
Weitere Informationen über Sachwalterschaft kann man der Broschüre „Sachwalterschaft – Wissenswertes für Betroffene, Angehörige und Interessierte“ des
Bundesministeriums für Justiz entnehmen (www.help.gv.at oder
www.noelv.at).
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15. Pflegeheim
!
WICHTIG:
Der Pflegeheimantrag muss vom
Pflegebedürftigen
(=Antragsteller)
selbst unterschrieben werden,
außer es besteht
eine Sachwalterschaft!
Die Auseinandersetzung mit diesem
Thema ist für Sie und Ihre Angehörigen nicht einfach.
Wir möchten Ihnen die wichtigsten
Informationen darüber geben, wie
die ersten Schritte einzuleiten sind
und welche Pflegeheime im Bezirk
Neunkirchen zur Verfügung stehen
(Punkt 18 C).
der richtige Zeitpunkt
Es macht wenig Sinn, sich schon Jahre vor dem gewünschten Aufnahmezeitpunkt im Heim einen Platz zu reservieren.
Empfehlenswerter ist eine gute Beratung, ein unverbindlicher Besuch in Ihrem
Heim, ein Erstgespräch und das alles etwa sechs bis acht Monate vor dem
gewünschten Eintritt.
Beraten Sie sich mit Ihrer Familie, mit Ihrem Hausarzt und mit dem mobilen
Pflegedienst.
Besuchen Sie ein oder mehrere Pflegeheime (vereinbaren Sie ein Gespräch
mit der Heimleitung), um den besten Platz für Ihren Angehörigen zu finden.
Erforderliche Formulare
➤ Aufnahmeantrag für ein NÖ Pflegeheim und Antrag auf Kostenübernahme
➤ Ärztlicher Bericht
➤ Indikationsliste
die Formulare erhalten Sie:
➤ bei Ihrem Gemeindeamt
➤ bei der Bezirkshauptmannschaft – Sozialabteilung
➤ bei allen Sozialstationen in NÖ
(Caritas, Hilfswerk, Rotes Kreuz, Volkshilfe)
➤ in jedem NÖ-Landesklinikum
➤ auf der Homepage des Landes NÖ
www.noe.gv.at/Gesundheit/Pflege.html
➤ in den Pflegeheimen
Das ausgefüllte, unterschriebene Formular muss dem zuständigen Gemeindeamt zur Überprüfung der Daten vorgelegt und anschließend im Sozialamt der
Bezirkshauptmannschaft abgegeben werden.
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Foto: © Pflegedienstleitung MATER SALVATORIS, Pitten
Pflegeheim
16. Finanzielle Unterstützungen
Finanzielle Unterstützungen
Aktuelle Informationen finden Sie im Internet oder nach telefonischer Anfrage
Pflege-Hotline Landes NÖ
 02742 / 9005 – 9095
www.noel.gv.at/Gesundheit/Pflege.html
Bundessozialamt
 05 99 88
www.bundessozialamt.gv.at
bzw. können Sie sich im Sozialamt Ihrer zuständigen Bezirkshauptmannschaft
erkundigen.
Finanzielle Unterstützungen erhalten Sie z.B. in Form von
A) PFLEGEGELd
Das Pflegegeld soll dem Pflegebedürftigen und dem pflegenden Angehörigen
ermöglichen, sich Hilfestellungen und Entlastungen zu organisieren. Ein Pflegegeld gebührt dann, wenn man auf Grund einer körperlichen, geistigen oder
psychischen Behinderung oder einer Sinnesbeeinträchtigung der ständigen
Betreuung und Hilfe bedarf. Der Pflegebedarf muss voraussichtlich mindestens
sechs Monate andauern und durchschnittlich mehr als 50 Stunden im Monat
betragen.
Pflegegeld wird bei der zuständigen pensionsauszahlenden Stelle beantragt.
Voraussetzungen zum Bezug
➤ Österreichische Staatsbürgerschaft (in Ausnahmefällen kann diese Voraussetzung nachgesehen werden)
➤ Hauptwohnsitz in Niederösterreich
➤ Kein Anspruch auf Pflegegeld des Bundes oder auf gleichartige andere
Leistungen
Folgende Unterlagen sind für den Antrag notwendig:
➤ Unterschriebener Pflegegeldantrag
➤ Staatsbürgerschaftsnachweis
➤ Geburtsurkunde
➤ Meldezettel
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B) GEBÜHRENBEFREIUNG
Befreiung von der Rundfunkgebühr und Zuschuss zum Fernsprechentgelt.
Volljährige Personen mit einem Hauptwohnsitz in Österreich, der jener Standort
ist, für den die Befreiung beantragt
wird (kann auch ein Altersheim
sein), können eine Befreiung von
der Rundfunkgebühr und / oder
einen Zuschuss zum Fernsprechentgelt beantragen, sofern sich
das Gerät im Wohnraum befindet
und nicht für geschäftliche Zwecke
genutzt wird.
Voraussetzungen:
➤ Bezug von Pflegegeld oder einer vergleichbaren Leistung
➤ Bezug von Leistungen aus der Pensions- oder Arbeitslosenversicherung
➤ Bezug von Beihilfen aus dem Arbeitsmarktförderungs- und Arbeitsmarktservicegesetz (für Schulungen etc.)
➤ Bezug der Sozial- oder freien Wohlfahrtshilfe
➤ Gehörlose und schwer hörbehinderte Personen, sofern sie ein geringes
Haushalts-Nettoeinkommen haben (bei Pflegegeldbeziehern ist dies für
den Zuschuss zum Fernsprechentgelt nicht erforderlich)
➤ Antragstellung: GIS Gebühren Info Service, Postfach 1000, 1051 Wien
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Foto: © Claudia-Hautumm, pixelio.de
16. Finanzielle Unterstützungen
16. Finanzielle Unterstützungen
C) UNTERSTÜTZUNGSFONdS
Leistungen für einmalige behinderungsbedingte Ausgaben (Badewannenlift,
Pflegebett etc.) aus dem „Unterstützungsfonds für Menschen mit Behinderung“
können Behinderte, unabhängig von der Ursache ihrer Beeinträchtigung, erhalten, die durch ein insbesondere mit ihrer Behinderung in Zusammenhang
stehendem Ereignis in eine soziale Notlage geraten sind, sofern rasche Hilfestellung die Notlage zu mildern oder zu beseitigen vermag.
Auf die Gewährung von Förderungen besteht kein Rechtsanspruch.
Voraussetzungen:
Österreichische Staatsbürgerschaft oder ständiger Aufenthalt in Österreich
Vorliegen eines konkreten Vorhabens der medizinischen, sozialen oder beruflichen Rehabilitation (zum Beispiel behindertengerechte Wohnungsadaptierung
für Rollstuhlfahrer, behinderungsbedingt notwendige PKW-Adaptierung)
Bestehen einer erheblichen dauernden Gesundheitsschädigung (Grad der
Behinderung mind. 50% von 100%). Als Nachweis der Behinderung wird anerkannt: Behindertenpass, Bezug der erhöhten Familienbeihilfe, Bezug von
Pflegegeld
Behinderungsbedingter Konnex des konkreten Vorhabens
Die Einkommensgrenze für zwei Personen beträgt 2.060,00 € netto und erhöht
sich bei Vorliegen einer Unterhaltspflicht und einer Behinderung des Ehepartners des Antragstellers
Das Vorhaben darf nicht durch Leistungen anderer Kostenträger, wie z.B. Bezirkshauptmannschaft, diverse Fonds der öffentlichen oder privaten Wohlfahrtspflege, Amt der Landesregierung, Sozialversicherungsträger (Kranken-, Unfallund Pensionsversicherung), ausfinanziert sein
Antragstellung (Formular) bei Ihrer Landesstelle des Bundessozialamtes vor
Realisierung des Vorhabens
d) LEISTUNGEN FÜR PFLEGENdE
Jede Person, die einen nahen pflegebedürftigen Angehörigen mit Pflegestufe
1 – 2 bei nachweislich demenzieller Erkrankung (ab Pflegestufe 3 ohne Nachweis) oder ab Pflegestufe 1 oder höher bei minderjährigen pflegebedürftigen
Personen seit mindestens einem Jahr überwiegend pflegt, kann bei Krankheit,
Urlaub und sonstigen wichtigen Gründen um Unterstützung ansuchen.
Weiterführende Informationen erhalten Sie bei der Kontaktstelle des Landes für
Soziales.
Amt der NÖ Landesregierung Abteilung Soziales
@ [email protected]
 02742/9005-16341, 02742/9005-16220
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17. Kontaktadressen
Kontaktadressen
A) MOBILE PFLEGEdIENSTE – BEZIRK NEUNKIRCHEN
CARITAS
ANSPRECHPARTNER
REGION
Neunkirchen
DGKS Brigitte Brauner
Aspang / Warth DGKS Michaela Markovic
Kirchberg
Aspang
Gloggnitz
Neunkirchen
Neunkirchen
Neunkirchen
Ternitz
KONTAKT
 02635 / 66 521
[email protected]
 02642 / 51 360
[email protected]
DGKS Ulrike Kozanda
 02641 / 21 923
[email protected]
HILFSWERK
 02642 / 51 245-10
Regina Gebhart
[email protected]
Gertrude Gruber
 02662 / 45 450
Susanne Wenzl
[email protected]
Marion Kamper
Ulrike Marvan
 02635 / 69 090
[email protected]
ROTES KREUZ
 059 / 14 46 50 00
DGKS Margit Gatterer
[email protected]
VOLKSHILFE
DGKS Ute Weigend
02635 / 71 858
DGKP Wolfgang Stejskal
[email protected]
 02630 / 33 224
[email protected]
H A U S K R A N K E N P F L E G E PAY E R B A C H
Anna Pasa
 02666 / 52 416
DGKS Iris Baumgartner
B) BANdAGISTEN – BEZIRK NEUNKIRCHEN
Firma
FA. MAYER
FA. SANAG
FA. HELNWEIN
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Adresse
KONTAKT
2620 Neunkirchen, Wiener Str.24
2640 Gloggnitz, Wiener Str. 8
2620 Neunkirchen, Brevillierg. 3
 02635 / 71 171
 02662 / 45 176
Stadtapotheke Gloggnitz
2640 Gloggnitz, Hauptstraße 29
 02635 / 63 070
 02662 / 42 252
17. Kontaktadressen
C) PFLEGEHEIME IM BEZIRK NEUNKIRCHEN
Landespflegeheim Gloggnitz
2640 Gloggnitz, Wiener Straße 32-34
 02662/42303-717 103
[email protected]
Landespflegeheim Hochegg
2840 Grimmenstein, Hochegger Straße 88
 02644/6300-212
[email protected]
Landespflegeheim Neunkirchen
2620 Neunkirchen, Raimundweg 3a
 02635/71660-733 103
[email protected]
Landespflegeheim Scheiblingkirchen
2831 Scheiblingkirchen, Altenheimstraße 99
 02629/2381-742 103
[email protected]
Haus Stephanie
2680 Semmering, Semmering 4
 02664/2308
Pflegestättenverein der Siebenten-Tags-Adventisten Neunkirchen
Genesungs-, Wohn- und Pflegeheim
Mater Salvatoris
2823 Pitten, Brunn 36
 02627/82272
[email protected]
Kongregation der Schwestern v. göttlichen Heiland
(Vertragsheim mit Land)
Informationen über weitere Pflegeheime erhalten Sie bei der
NÖ PFLEGE-HOTLINE
 02742 / 9005-9095
www.noe.gv.at/Gesundheit/Pflege.html
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17. Kontaktadressen
d) KRANKENKASSEN
NÖ GKK – NIEDERÖSTERR. GEBIETSKRANKENKASSE
3100 St. Pölten, Dr. Karl-Renner-Promenade 14-16
 05 / 08 99
[email protected]
Verbände
05 / 08 99–33 80
BVA – VERSICHERUNGSANSTALT ÖFFENTLICHER BEDIENSTETER
1180 Wien, Josefstädter Straße 80
 01 / 404 05
 DW 3050
[email protected]
Verbände
 05 / 04 05 30 903
Pflegehilfsmittel
 01 / 40 405 23 109
SVB – SOZIALVERSICHERUNG DER BAUERN
1031 Wien, Ghegastraße 1
 01 / 797 06
[email protected]
Verbände
 01 / 79 70 62 531
Pflegehilfsmittel
(z.B. leihweise Bereitstellung Rollstuhl)
 02682 / 63 11 63 400  02682 / 34 16
Pflegehilfsmittel / Heilbehelfe
 02682 / 25 41
 02682 / 25 21
Inkontinenzmaterial
 02682 / 25 41
 02682 / 25 33
Beatmungsgeräte, Ersatznahrung
Anschlussheilverfahren /
Kur / Genesung
 02682 / 25 41
 02682 / 25 38
 01 / 79 70 62 341
 01 / 79 70 62 331
SVA Gew.W. – SOZIALVERSICHERUNG GEWERBL. WIRTSCHAFT NÖ
1051 Wien, Wiedner Hauptstraße 84 – 86
 01 / 546 54
 DW 385
---
Landesstelle NÖ
 02252 / 89 521
Verbände
 0810 / 10 25 52 40
Pflegehilfsmittel / Rollstuhl
 02252 / 89 52 15 13
Anschlussheilverfahren /
Kur / Genesung
 01 / 54 65 42 649
VAEB – Versicherungsanstalt für Eisenbahner und Bergbau
Hauptstelle Wien, 1061 Wien, Linke Wienzeile 48 – 52
 01 / 588 48
50
 DW 332
[email protected]
Verbände
 01 / 58 848–486
Anschlussheilverfahren /
Kur / Genesung
 01 58 848–485
18. Informationsmöglichkeiten
Informationsmöglichkeiten
Unvollständige Aufzählung!
Plattform für pflegende Angehörige
Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz
Diese Plattform für pflegende Angehörige bietet ein breites Spektrum an Informationen, Tipps und Wissenswertes rund um die Pflege daheim. Sie soll dazu
beitragen, pflegende Angehörige bei ihrer wertvollen Tätigkeit zu unterstützen.
 0800/201622
www.pflegedaheim.at
Pflege-Hotline des Landes Niederösterreich
Die Pflege-Hotline des Landes NÖ bietet pflegebedürftigen Menschen, deren
Angehörigen und allen Personen, die mit Problemen der Pflege befasst sind,
umfassende und kompetente Beratung an.
Die Beratung erfolgt kostenlos durch Mitarbeiter des Amtes der NÖ Landesregierung.
 02742 / 9005 - 9095
www.noe.gv.at/Gesundheit/Pflege.html
Überleitungspflege / Case & Caremanagement
im Landesklinikum Thermenregion Neunkirchen
Sie steht Ihnen als Unterstützung bei der Entlassungsplanung zur Seite. Die
Überleitungspflege berät und unterstützt Patienten und deren Angehörige, gibt
Auskunft über Pflegehilfsmittel und soziale Einrichtungen und leistet Hilfestellung bei Anträgen (z.B. Pflegegeld- und Heimanträge).
Ansprechperson:
DGKS Elisabeth Jeschke
 02635/602-2209
Weiters bieten z.B. mobile Dienste Informationen und Hilfestellungen an.
Unsere Überleitungspflegekraft informiert Sie gerne.
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Dank den Menschen
die Verständnis zeigen
für meinen stolpernden Fuß
und meine erlahmende Hand.
Dank den Menschen, die begreifen,
dass mein Ohr sich anstrengen muss,
um alles aufzunehmen,
was man mit mir spricht.
Die zu wissen scheinen,
dass meine Augen trübe
und meine Gedanken träge geworden sind.
Dank den Menschen, die niemals sagen:
„Diese Geschichte hast du mir
heute schon zweimal erzählt“.
Die es verstehen,
Erinnerungen an frühere Zeiten
in mir wachzurufen.
Dank den Menschen, die mich erfahren lassen,
dass ich geliebt, geachtet
und nicht allein gelassen bin.
Die in ihrer Güte
die Tage erleichtern,
die mir noch bleiben
auf dem Weg
in die ewige Heimat
(Angelehnt an einem afrikanischen Text)