Vorwort zur deutschen Ausgabe

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Vorwort zur deutschen Ausgabe
Brunnen Verlag Gießen
David Hilborn (Hrsg.)
Die Wirklichkeit der Hölle
Biblische Leitlinien zu einem verdrängten Thema
192 Seiten, Paperback, 13,8 x 20,8 cm
Erscheinungsdatum: 29.07.2011
ISBN: 978-3-7655-1493-7, Bestell-Nr.: 111493
EUR 14,99 (D) / SFr *22,40 / 15,40 (A)
Copyright © 2000 Evangelical AllianceWhitefield House,
186 Kennington Park Road, London SE11 4BT
Titel der Originalausgabe: The Nature of Hell
Übersetzung aus dem Englischen
von Beate und Chris Maier
Lektorat: Helmut Jablonski
2. Auflage 2011, (1. Auflage erschienen unter
dem Titel „Die Wirklichkeit der Hölle“)
© der deutschen Ausgabe:
2004 Brunnen Verlag Gießen
www.brunnen-verlag.de
Umschlagfoto: Shutterstock
Umschlaggestaltung: Ralf Simon
Herstellung: CPI – Ebner & Spiegel, Ulm
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Inhalt
Vorwort zur deutschen Ausgabe von Rektor Dr. Rolf Hille . . . .
5
Vorbemerkung zur Entstehung dieser Studie und
der Arbeitsgruppe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
9
Vorwort der englischen Ausgabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
1. Einleitung:
Die Evangelikalen und die Diskussion über die Hölle . . . . . .
15
2. Themen im Hintergrund der Debatte über die Hölle . . . . . .
25
3. Die Hölle in der Bibel: die relevanten Texte . . . . . . . . . . . . . .
60
4. Traditionalismus und Konditionalismus
in der Kirchengeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
79
5. Was sagen die Evangelikalen heute über die Hölle?
Eine Beschreibung der fünf Hauptpositionen. . . . . . . . . . . . .
97
6. Die Lehre von der Hölle unter Evangelikalen heute:
Zentrale exegetische Fragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108
7. Die Lehre von der Hölle unter Evangelikalen heute:
Theologische Schlüsselthemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
8. Die Bedeutung der Debatte über die Hölle für
das praktische Leben und für die Gemeindearbeit . . . . . . . . . 152
9. Die Hölle und die Einheit unter den Evangelikalen . . . . . . . . 166
10. Schlussfolgerungen und Empfehlungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . 176
Bibliographie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182
Zitierte deutsche Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191
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„Wir kommen alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind ...“
heißt es trivial in einem Fasnachtsschlager, zu dem man in feuchtfröh-licher Laune schunkeln kann. Hölle, das war ein großes Thema
im Mittelalter und auch noch in der Reformationszeit. Aber der aufgeklärte moderne Mensch hat sich längst von solchen Horrorvorstellungen verabschiedet. Höchstens im bildhaften Sinn ist von Hölle
noch die Rede: „Man geht durch die Hölle“, wenn man extreme
Schwierigkeiten durchzustehen hat. Oder man sagt: „Das ist die
Hölle“ und meint damit das unerträgliche Zusammenleben in einer
zerrütteten Ehe.
Aber als jenseitiger Gerichtsort für die von Gott verdammten Menschen existiert im Bewusstsein der Gesellschaft die Hölle nicht mehr;
und für weite Teile der christlichen Theologie und Kirche trifft dies
ebenfalls zu. Man hält derartige Vorstellungen im Blick auf die absolute Liebe und den universalen Heilswillen Gottes für unangemessen.
Entsprechende Aussagen der Bibel sind längst entmythologisiert und
damit ihres Realitätsanspruchs beraubt. Hölle gilt als Begriff, der den
Zugang zum Glauben unnötig verstellt und der einem heutigen Zeitgenossen nicht zugemutet werden kann. Der Gedanke an eine dauernde Folterstrafe wird nicht nur als inhuman, sondern auch als
absurde Wahnidee empfunden.
Nur muss man sich bei dieser Argumentation deutlich machen, dass
nicht nur die Überzeugung von der ewigen Verlorenheit, sondern
auch die Hoffnung auf das vollendete Reich Gottes in der biblischen
Botschaft wurzelt. Wenn man die Hölle als psychisch fehlgeleitete
Rachevorstellungen frommer Phantasten brandmarkt, dann muss
man mit dem religionskritischen Philosophen Ludwig Feuerbach
auch zugestehen, dass die Erwartung des Himmels ebenfalls als bloß
psychisch bedingte Wunschvorstellung des Menschen abzulehnen ist.
Warum sollte die eine Zukunftsperspektive – nämlich die über den
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Himmel – wahr sein und die andere – über die Hölle – falsch, obwohl
sich doch beide Endzeiterwartungen auf Gottes Offenbarung in der
Bibel beziehen. Diese unterschiedliche Bewertung von Himmel und
Hölle leuchtet nicht ein. Will man nicht den gesamten Ewigkeitshorizont des christlichen Glaubens als illusionär wegwischen, dann
kommt man an der Frage nach der ewigen Existenz des von Gott verworfenen Menschen, also nach der Hölle, nicht vorbei. Mit dieser
existentiell wichtigen Sachfrage setzt in dem vorliegenden Fachbuch
die Theologische Kommission der Evangelischen Allianz in Großbritannien ein. Was ist das Wesen der Hölle? Der theologische Referent
der Kommission, der von der Eliteuniversität Cambridge promovierte Theologe David Hilborn, beweist mit der Herausgabe dieses
Buches nicht nur hohe Sachkompetenz, sondern auch Mut, heiße
Eisen anzupacken. Durch ACUTE (Alliance Commission on Unity
and Truth among Evangelicals) hat sich die englische Allianz ein hervorragendes Instrument geschaffen, um zu aktuellen umstrittenen
Fragen klärend Stellung zu nehmen. Akute Themen, zu denen innerhalb der evangelikalen Bewegung unterschiedliche Positionen vertreten werden, greift ACUTE unter Federführung von Dr. Hilborn,
einem der fähigsten Nachwuchstheologen in der weltweiten Allianz,
auf. Hilborn versteht es auch mit dem hier vorliegenden Werk vorbildlich, gegensätzliche Auslegungen der Heiligen Schrift, verschiedenartige konfessionelle Traditionen und pointierte systematischtheologische Ansätze miteinander in ein fruchtbares Gespräch zu
bringen. Das ist sehr gut gelungen, weil in allen Beiträgen deutlich
bleibt, dass für evangelikale Theologen die Bibel verbindliche Grundlage in allen Fragen der Lehre und des Lebens ist. Diese fundamentale
Gemeinsamkeit in den Grundlagen macht es möglich, dass hier nicht
in postmoderner Beliebigkeit widersprüchliche Auffassungen nebeneinander gestellt werden, sondern dass sich verantwortungsvolle
biblische Orientierung mit einer höchst interessanten und wichtigen
Diskussion über die unterschiedlichen Fragen verbindet.
Die Autoren stellen die Thematik der Wirklichkeit der Hölle im großen Horizont der gesamten eschatologischen und apokalyptischen
Aussagen der Bibel dar, ohne ihre spezifische Fragestellung dabei aus
dem Blick zu verlieren. So werden die klassischen Positionen zum
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Heilsuniversalismus, d. h. der endgültigen Erlösung aller Menschen
und des doppelten Ausgangs des Jüngsten Gerichts als ewige Seligkeit
und ewige Verdammnis ebenso erörtert wie neuere Konzepte des
Konditionalismus und Annihilationismus. Bei den beiden letztgenannten Konzepten geht es u. a. um Fragen der Unsterblichkeit der
Seele oder der endgültigen Auslöschung der individuellen Existenz.
Der Annihilationismus sieht im definitiven Ende des Menschen den
abschließenden ewigen Gerichtsakt Gottes.
Der Leser wird durch dieses Sachbuch exemplarisch in den viel weiteren Horizont theologischer Arbeit in der englischsprachigen Welt
hineingenommen. Denn in der deutschen Diskussion wird das Problem oft vorschnell auf die Alternative ewige Höllenstrafe oder Allversöhnung eingeschränkt. Hier könnte der internationale Austausch
die biblisch-theologische Sichtweise erheblich erweitern.
Aufschlussreich ist auch die apologetische Auseinandersetzung mit
der Reinkarnationsvorstellung in den ostasiatischen Religionen des
Hinduismus und Buddhismus. Hier wird die christliche Überzeugung von der Einmaligkeit und Würde der Person ebenso zur Geltung gebracht wie die irreversible Bedeutung des Todes für das ewige
Schicksal jedes Menschen.
Ausgesprochen hilfreich erweist sich – in gut angelsächsisch-evangelikaler Tradition – das Schlusskapitel mit seinen praktisch-theologischen Perspektiven. Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Bibelexegese und der systematischen Besinnung für die pastorale Praxis?
Konkret: Welche Rolle soll die Frage nach ewiger Rettung und Verlorenheit im Seelsorgegespräch mit Sterbenden oder Trauernden spielen? Welche Aussagen sind in der Beratung verantwortbar? Wie kann
bzw. sollte man dieses Thema in der Verkündigung aufnehmen?
David Hilborn gibt hier ein profundes Lehrbuch heraus, das vielen
verunsicherten Christen und interessierten Zeitgenossen helfen kann,
die Existenzfrage nach dem Geschick unseres Lebens jenseits der
Todeslinie ernsthaft im Licht der Bibel zu bedenken.
Ich wünsche diesem Werk viele nachdenkliche Leser und eine segensreiche Wirkungsgeschichte. Denn so sehr das Thema auf den ersten
Blick befremden, ja abschrecken mag, so nötig ist die AuseinanderCopyright Brunnen Verlag Gießen 2011
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setzung mit dieser Frage gerade auch für den ganz diesseitsorientierten Zeitgenossen des 21. Jahrhunderts. Denn auf keine Höllenfahrt
wollen die Autoren ihre Leser mit diesem Buch schicken, sondern
ihnen, – wenn auch unter der Perspektive des Gegenteils – den Weg
zum Himmel weisen.
Dr. theol. Rolf Hille M.A.,
Rektor des Albrecht-Bengel-Studienhauses, Tübingen
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1. Einleitung
Die Evangelikalen und
die Diskussion über die Hölle
Was passiert, wenn wir sterben? Diese Frage ist eine der großen Fragen
der Menschheit. Philosophen, Künstler, Wissenschaftler und religiöse
Führer haben diese Frage unterschiedlich beantwortet. Von christlicher
Seite her wurde diese Frage jedoch meistens in der für das Christentum
charakteristischen Weise mit zwei Begriffen ausgedrückt, die einen entscheidenden Unterschied im Leben nach dem Tod beschreiben – den
Unterschied zwischen Himmel und Hölle. Nach den Evangelien ist der
Himmel der Herrschaftsbereich Gottes, aus dem Jesus selbst auf die
Erde kam, und in den er nach seinem Tod und seiner Auferstehung
zurückkehrte (Joh 3,13; Lk 24,51). Auch Jesus selbst betont, dass der
Himmel die ewige Belohnung für all jene sein wird, die an ihn glauben
und ihm nachfolgen (Mt 5,12; 19,21; Lk 10,20). Wie weiter unten noch
ausgeführt wird, ist die endgültige Bestimmung der Erlösten – etwas
genauer gesagt – nicht der Himmel, sondern eine „heilige Stadt“, das
„Neue Jerusalem“, das von einem erneuerten Himmel auf eine erneuerte Erde herabkommt (Offb 21–22). Auch wenn wir das Schicksal der
Erlösten bis in alle Einzelheiten beschreiben, stellt es immer noch ein
Schicksal dar, das in scharfem Kontrast zu dem steht, das diejenigen
erwartet, die die Bibel als „unbußfertig“, „ungerecht“ oder „gottlos“
bezeichnet. Die „Hölle“, die auf solche Menschen wartet, ist der Herrschaftsbereich des Teufels und seiner Dämonen – ein Bereich der Verdammnis, Strafe, Qual und Zerstörung (Mt 5,12; 10,28; 18,9; 23,33;
25,31–46; Lk 12,5; 16, 23; Jak 3,5; 2Petr 4). Diese grundlegende Unterscheidung zwischen Himmel und Hölle ist eindeutig, und die Kirche
hat von Anfang an das Evangelium von Jesus Christus als die „Hoffnung auf den Himmel“ empfohlen und gleichzeitig davor gewarnt, dass
diejenigen, die das Evangelium ablehnen, sich auf dem „Weg in die
Hölle“ befinden (vgl. Mt 7,13; 16,18–19).
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All dies hat ernst zu nehmende Konsequenzen. Die Verheißung des
ewigen Lebens und himmlischer Glückseligkeit mag zwar für die Kirche und die Welt eine gute Nachricht sein; aber für die meisten Menschen – Christen nicht ausgeschlossen – ist die Hölle ein schwieriges
und auch unangenehmes Thema. Auch wenn das Wort „Hölle“ oft als
leicht dahingesagtes Fluchwort verwendet wird und auch wenn für
viele Menschen nur die schlimmste Sorte von Verbrechern in die
Hölle kommt, bleibt die Vorstellung von der Hölle zutiefst erschreckend. So beobachtet ein christlicher Autor, der sich mit diesem
Thema befasst hat, dass „jeder, der die Aufgabe hat, das Thema
‚Hölle‘ zu diskutieren, wünscht, er müsste sich mit diesem Thema
nicht auseinander setzen“, und ein anderer Autor meint, dass „es kein
unangenehmeres Thema in der christlichen Theologie gibt“.1
Trotzdem sind dies keine überzeugenden Gründe dafür, das Thema
„Hölle“ zu ignorieren. Die Tatsache, dass die Heilige Schrift die Realität der Hölle bezeugt und dass Jesus selbst von ihr sehr nachdrücklich gesprochen hat, bedeutet, dass Christen sich mit diesem Thema
auseinander setzen müssen. Dies gilt nicht zuletzt für evangelikale
Christen, für die das Zeugnis der Heiligen Schrift und das Vorbild
Jesu zentrale Autoritäten sind.2
1
2
Fudge, W., The Fire That Consumes: The Biblical Case for Conditional Immortality (rev. Edition), Carlisle 1994 [1982], S. 1; Dowsett, Dick, God, That’s Not
Fair! Carlisle [1982] 1998, Preface. Vgl. dazu die harte öffentliche Auseinandersetzung, in die der norwegische Theologe Ole Hallesby geführt wurde, als er
Januar 1953 in einer Rundfunkpredigt das Thema aufgriff. Die anschließende
Diskussion schlug ihre Wellen bis in eine Reportage im deutschen Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ unter dem Titel „Hallesbys Hölle“ (4. März 1953).
Dazu S. Norborg, Ole Hallesby. Der Fels aus Norden, Wuppertal 1979, S. 279ff.
Vgl. O. Hallesby, Himmel, Tod und Hölle, Wuppertal 1958, S. 74–86 („Der
ewige Tod“).
Für grundlegende Definitionen, die die Grundüberzeugung von Evangelikalen
bezüglich ihrem Verhältnis zur Heiligen Schrift und zur Christologie beschreiben, vergleiche Bebbington, D.W., Evangelicalism in Modern Britain: A History
from the 1730s to the 1980s, London 1989, S. 2–19; McGrath, Alister E., Evangelicalism and the Future of Christianity, London 1994; Knight, H.K. III, A
Future for Truth: Evangelical Theology in a Postmodern World, Nashville 1997,
S. 17–35.
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1. Einleitung
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Aber es gibt noch wichtigere Gründe dafür, warum die „Evangelical
Alliance Commission on Unity and Truth“ sich die Aufgabe gestellt
hat, diesen Bericht jetzt zu verfassen.
Traditionellerweise haben evangelikale Christen die Bibel so verstanden, dass die Hölle ein Ort nie endender Strafen ist, und dass sie – mit
Ausnahme der Kinder, die als Kleinkind sterben, der geistig Behinderten und derjenigen, die nie das Evangelium hören konnten – auf
alle diejenigen wartet, die ohne Glauben an Christus sterben.3 Wie wir
in Kapitel 4 zeigen werden, folgen die Evangelikalen hier einer Tradition, die von Kirchenvätern wie Tertullian, Hieronymus und Augustin, von mittelalterlichen Theologen wie Anselm von Canterbury und
Thomas von Aquin und von der Hauptlinie der evangelischen Reformatoren vertreten wurde.4 In neuester Zeit ist diese Sicht jedoch
durch alternative Deutungen der Hölle in Frage gestellt worden, die
– obwohl man ihre Wurzeln auf frühere Epochen der Kirchengeschichte zurückführen kann – jetzt begonnen haben, die evangelikale
Bewegung in einem noch nie da gewesenen Maß zu beeinflussen.
Bis vor kurzem stellte der Universalismus die größte Herausforderung für die traditionelle Lehre von einer ewigen bewussten Bestrafung in der Hölle dar. Statt an der ewigen Qual der Gottlosen festzuhalten, vertrat Origenes, ein Theologe des 3. Jahrhunderts, die
Meinung, dass alles – möglicherweise auch der Satan und seine Engel
– am Ende wieder seinen ursprünglichen Platz bei Gott einnehmen
wird. Diese Lehre von der apokatastasis mit ihrer Hoffnung auf die
„Wiederherstellung aller Dinge“ schloss zwar nicht aus, dass es das
3
4
Wir werden diese „klassischen Ausnahmen“ weiter unten in Abschnitt 5 behandeln. Für Darstellungen über die evangelikale Tradition zu diesem Thema
vgl. Peterson, R. A., Hell on Trial: The Case for Eternal Punishment, Phillipsburg 1995, S. 9–17; Rowell, Geoffrey, Hell and the Victorians, Oxford 1974
und Powys, David, „The Nineteenth and Twentieth Century Debates about
Hell and Universalism“, in: N.M. de S. Cameron (ed.), Universalism and the
Doctrine of Hell, S. 93–138; Ders., „Hell“: A Hard Look at a Hard Question,
Carlisle 1997.
Für eine ausführlichere Darstellung dieser Tradition vgl. Bauckham, R., „Universalism: A Historical Survey“, Themelios 4: 2 (January 1979), S. 48; Peterson,
R.A., Hell on Trial, S. 97–138.
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Höllenfeuer und die göttliche Verdammung gibt, sah sie aber als zeitlich begrenztes Heilmittel, nicht als Strafe an.5
Wie wir in Kapitel 2 sehen werden, hat der Universalismus im Laufe
der Geschichte verschiedene Formen angenommen. In der Neuzeit
ist er jedoch vor allem zu einem typischen Kennzeichen des theologischen Liberalismus geworden. Diese Tatsache ist für unsere Studie
wichtig, weil (als die EA im Jahre 1846 gegründet wurde) dem ersten
bereits existierenden Entwurf für ihre dogmatische Grundlage ein
neuer Paragraph angefügt wurde, mit dessen Hilfe die neu gegründete
Institution der EA auf eine einheitliche Linie gegen den damals aufkommenden liberalen Universalismus und für die Lehre von einer
ewigen Bestrafung gebracht werden sollte.6 In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls von Bedeutung, dass dieser Zusatz im Jahre 1868
den Kernpunkt eines Streits bildete, der zum Rücktritt des Honorary
Secretary of the British EA, T.R. Birks, führte, weil er ein Buch veröffentlicht hatte, das als zu sehr in Richtung der Wiederherstellung
aller Dinge tendierend aufgefasst wurde.7
Insgesamt betrachtet hat der Universalismus niemals mehr als nur eine
geringe Anhängerschaft unter Evangelikalen gefunden. Es gibt aber
Anzeichen dafür, dass diese Anhängerschaft gegenwärtig zunimmt. In
Kapitel 2 werden wir dieses Wachstum im Zusammenhang mit dem
Pluralismus und Synkretismus unserer Tage untersuchen. Obwohl
diese universalistische Sichtweise mit dem Zeitgeist übereinstimmt,
werden wir bekräftigen, dass der Universalismus mit evangelikalem
Glauben unvereinbar ist. Wir werden dabei im Besonderen zeigen,
dass er stark von der dogmatischen Basis der wichtigsten Organisationen abweicht, die hinter ACUTE stehen: der Britischen EA, des British Evangelical Council und des Evangelical Movement of Wales.
5
6
7
Origenes, De principiis (dt. Vier Bücher von den Prinzipien, hrsg. von Heinrich
Karp) 6,1–2, Darmstadt 1992.
Für eine Darstellung dieser Vorgänge siehe Kessler, J.B.A. Jnr., A Study of the
Evangelical Alliance in Great Britain, 1968, S. 67–69. Diese zusätzliche Klausel
bekräftigt: „Die Unsterblichkeit der Seele, die Auferstehung des Leibes, das
Gericht über die Welt durch unseren Herrn Jesus Christus, das mit der ewigen
Glückseligkeit der Gerechten und der ewigen Strafe der Gottlosen endet.“
Kessler, Evangelical Alliance, S. 67–69.
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Eine viel größere Herausforderung für das traditionelle evangelikale
Verständnis der Hölle stellt die Auffassung dar, die unter dem Namen
„conditional immortality“ oder „conditionalism“ , d. h. als „bedingte
Unsterblichkeit“ oder „Konditionalismus“ bekannt wurde. Diese
Lehre ist jüngeren Ursprungs als der Universalismus und steht offensichtlich der historisch überlieferten Position der Mehrheit der Evangelikalen viel näher als der Universalismus.8
Die Konditionalisten argumentieren, dass die Vorstellung von einer
„ewig existierenden Seele“, die der traditionellen Sichtweise zu
Grunde liegt, viel mehr den Gedanken der platonischen Philosophie
verdankt als den Aussagen der Bibel. Anstatt anzunehmen, dass die
Ungläubigen in der Hölle durch die Hand eines zornigen Gottes
endlose bewusst erlebte Strafen erleiden müssen, interpretieren die
Konditionalisten die Bibel so, dass nach ihren Aussagen die Ungerechten am Ende vernichtet werden. Für einige Konditionalisten
findet diese Vernichtung direkt beim Tod eines Menschen statt. Die
meisten evangelikalen Konditionalisten vertreten jedoch die Auffassung, dass diese Vernichtung nach einer Zeit der Bestrafung in der
Hölle erfolgt. Die Hölle selbst wiederum wird auch irgendwann aufhören zu existieren, nachdem Gott das Universum neu geschaffen
hat. Für die Konditionalisten stimmt diese Sichtweise nicht nur viel
stärker als die traditionelle Auffassung mit dem genauen Wortlaut
der in Frage kommenden biblischen Texte und mit Gottes großem
Heilsplan überein, sondern sie argumentieren auch, dass diese Sicht
viel mehr als die herkömmliche Sicht dem Wesen Gottes als eines
Gottes der Liebe, der Gnade und der Gerechtigkeit entspricht. Aus
diesen Gründen wird die „bedingte Unsterblichkeit“ manchmal als
„Annihilationismus“ bezeichnet, obwohl es besser ist, die Annihilation (d. h. die Vernichtung) der Gottlosen nur als eine Folge der
„bedingten Unsterblichkeit“ und nicht als eine vollständige Beschreibung der Lehre von der „bedingten Unsterblichkeit“ zu
betrachten. Wir werden in Kapitel 5 tatsächlich sehen, dass der Glau8
Darstellungen über die Geschichte des Universalismus finden sich z. B. bei Blanchard, John, Whatever Happened to Hell?, Darlington:, S. 211–214; Rowell, Hell
and the Victorians; Powys, „Hell and Universalism“, S. 93–138.
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be an die endgültige Vernichtung der Ungläubigen nicht immer von
konditionalistischen Grundannahmen abhängig ist.
Ungeachtet dieser Vorbehalte wird der Begriff „Konditionalismus“
heute in der evangelikalen Diskussion gewöhnlich benutzt, um
sowohl die Auffassung von der Sterblichkeit der Seele als auch den
Glauben an eine endgültige Vernichtung der Ungläubigen zu bezeichnen. Aus diesem Grund werden wir auch – abgesehen von den Stellen, an denen eine technische Unterscheidung zwischen diesen zwei
Sichtweisen getroffen werden muss – den Begriff „Konditionalismus“
in diesem allgemeinen Sinn verwenden.
Seit 1988 hat der Konditionalismus in evangelikalen Kreisen eine
zunehmend starke Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In jenem Jahr
hat John Stott (einer der in Großbritannien einflussreichsten Evangelikalen) zum ersten Mal in einem Buch gestanden, dass er die Vorstellung, dass die Unbußfertigen vernichtet werden und nicht zu ewiger
bewusster Strafe verdammt werden, annehmbar findet.9 Stott
erklärte, dass er diese Meinung nur vorläufig vertrete und daraus kein
Dogma machen werde.10 Er war sich auch etwas im Zweifel darüber,
ob die Konditionalisten mit ihrem speziellen Weg zur Annihilation
recht haben.11 Trotzdem haben seine Bemerkungen eine weltweite
9
10
11
Stott, John & Edwards, David L., Essentials: A Liberal-Evangelical Dialogue,
London 1988, S. 287–304, 312–329.
Stott, Essentials, S. 320.
Stott stimmt der konditionalistischen Prämisse zu, dass die Unsterblichkeit der
Seele eine griechische und keine biblische Vorstellung ist, und dass die Unsterblichkeit der Seele von Gott geschenkt wird und nicht etwas ist, was natürlicherweise zum Menschsein gehört (S. 316). Er weicht jedoch von der Auffassung ab,
dass die Verlorenen zum Zeitpunkt ihres Todes vernichtet werden, und favorisiert stattdessen die Meinung, dass „alle den Tod überleben und auferweckt werden, wobei aber die Unbußfertigen zuletzt vernichtet werden“, was er als annihilationistische Sichtweise und nicht als konditionalistische Sichtweise bezeichnet ( S. 316, 320). – Wir werden in Kapitel 5 dennoch sehen, dass diese Unterscheidung irreführend ist, weil die meisten Konditionalisten die Meinung vertreten, dass der Begriff „Tod“ in der Bibel nicht auf die Beendigung des irdischen
Lebens begrenzt ist, sondern sich auch auf die endgültige Vernichtung beim
„Zweiten Tod“ beziehen kann, d. h. die Auslöschung kann dem Jüngsten Gericht
und einer Zeit der Strafe in der Hölle folgen.
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Debatte darüber entfacht, die evangelikale Theologen bis heute
beschäftigt.12 Die Auswirkungen dieser Debatte zeigen sich vielleicht
in einer neueren theologischen Umfrage unter 848 Mitgliedsgemeinden der Britischen EA, die zu dem Ergebnis kommt, dass der Konditionalismus zwar die Sicht einer Minderheit ist, aber einer nicht unbedeutenden Minderheit.13
Im Nachhinein scheint die Zunahme eines „Evangelikalen Konditionalismus“ möglicherweise einer der Faktoren gewesen zu sein, die in
der Zeit von 1967–1970 zur Überarbeitung der Glaubensbasis der EA
geführt haben. Diese Neuformulierung ersetzte den Paragraphen von
1846 über die Existenz von ewigen Strafen durch zwei eher allgemeinere Erklärungen. Die erste stellt fest, dass „die gefallene Menschheit
dem Zorn Gottes und der Verdammnis verfallen ist“. Die zweite
betont, dass „die Sünde ewige Konsequenzen hat“.14 Von ihrem
Wortlaut her scheinen diese Zusätze sowohl die konditionalistische
wie auch die traditionelle Interpretation der Hölle zuzulassen, denn
man kann sagen, dass die Vernichtung (Annihilation) von ihren Folgen her ewig ist, wenn auch nicht von ihrer Dauer. Nachdem nun
12
13
14
Für einen Überblick über diese Debatte und ihre Ursprünge in dem Dialog zwischen Stott und Edwards, vergleiche Gray, T., „Destroyed Forever: An Examination of the Debates Concerning Annihilation and Conditional Immortality“,
Themelios 21: 2, 8th January 1996, S. 14–18; Peterson, Hell on Trial,
S. 11–14.
In dieser Umfrage, die im Sommer und Herbst 1998 durchgeführt worden ist,
stimmten 79,6% der Befragten (675 Gemeinden) der Aussage „Diejenigen, die
ohne Glauben an Jesus sterben, erwartet eine ewige Strafe in der Hölle“ zu,
während 14,2 % (121 Gemeinden) der Aussage „Diejenigen, die ohne Glauben
an Jesus sterben, werden vernichtet werden“ zustimmten. Diese Umfrage war
dazu gedacht, die Sicht einer Kirchengemeinde als Ganzes wiederzugeben. Es
ist jedoch durchaus wahrscheinlich, dass viele Fragebögen in Wirklichkeit vom
Pfarrer oder vom Leitungsteam ausgefüllt worden sind, und dass der Grad, in
dem die einzelnen Mitglieder der Kirchengemeinde nach ihrer Meinung gefragt
worden sind, variiert. Daher können die endgültigen Zahlen nur eine grobe
Orientierung über die Überzeugungen von Mitgliedern der EA über die Hölle
sein.
Der vollständige Text dieser zwei Klauseln lautet: „Die universale (völlige) Sündhaftigkeit und Schuld des gefallenen Menschen, welche den Menschen zum
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diese neuen Formulierungen die alten ersetzt haben, macht es die
gegenwärtige Form der Glaubensbasis der EA schwierig, definitive
Schlussfolgerungen in diesem Bereich zu ziehen, denn sie enthält keinen Satz, der die allgemeine Auferstehung, das Jüngste Gericht oder
Himmel und Hölle als eigenes Thema zum Inhalt hat.
Wir sind der Meinung, dass die Einfügung eines solchen Paragraphen
durchaus hilfreich sein könnte, und zwar insbesondere als ein Mittel,
um genau zu klären, wie der Wortlaut der Glaubensbasis, der nach
unserer Meinung in seiner jetzigen Form eine Offenheit für den Konditionalismus impliziert, verstanden werden soll.
Gleichzeitig muss betont werden, dass der „British Evangelical
Council“ und die „Evangelical Movement of Wales“ an Glaubenserklärungen festhalten, die unmissverständlich eine ewige Strafe bejahen.15 Dieser Sachverhalt unterstreicht, dass der folgende Bericht
nicht das Ergebnis einer Arbeitsgruppe und einer theologischen
Kommission ist, deren Mitglieder sich alle schon miteinander in allen
Aspekten über die Hölle einig waren, bevor sie ihren Bericht geschrieben haben. Auch heute vertreten wir nicht in allen Aspekten des
Themas dieselbe Meinung. Im Gegenteil erkennen wir an, dass „die
Hölle“ ein Thema ist, bei dem die Evangelikalen echte und tief empfundene Meinungsunterschiede haben. Trotzdem haben wir versucht,
hier nicht nur diese Unterschiede darzulegen, sondern auch danach
gestrebt, die uns allen gemeinsamen Überzeugungen zum Thema zu
bestimmen und so einen positiven Weg nach vorne zu weisen.
15
Gegenstand [Object] von Gottes Zorn und Verdammung machen“ und „Das
stellvertretende Opfer des inkarnierten Sohnes Gottes als der einzigen und vollständig ausreichenden Grundlage der Erlösung von der Schuld und der Macht
der Sünde, und von ihren ewigen Konsequenzen“. Diese zwei Formulierungen
sind bis heute gültig und haben die Klausel von 1846 ersetzt, die „Die Unsterblichkeit der Seele, die Auferstehung des Leibes, das Gericht über die Welt durch
unseren Herrn Jesus Christus, das mit der ewigen Glückseligkeit für die Gerechten und der ewigen Strafe für die Gottlosen endet“ bestätigt hat.
Paragraph 6 der dogmatischen Grundlage der BEC bekräftigt „Die ewige Strafe
der Verlorenen“. Paragraph VII der EMW-Erklärung zur Glaubensgrundlage
lautet: „Die Ungläubigen werden von Gott zur Hölle verurteilt werden, wo sie
nach dem gerechten Gericht Gottes auf ewig für ihre Sünden bestraft werden.“
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1. Einleitung
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In der Behandlung der vor uns liegenden Thematik besteht unser
erster Schritt darin, die Sachverhalte genauer zu kennzeichnen, die
den Hintergrund dieser Auseinandersetzung über die Hölle bilden –
nämlich den Tod, die Auferstehung am Jüngsten Tag, das Gericht, den
Zwischenzustand zwischen dem Tod und der Auferstehung, das
Fegefeuer und die Frage, ob alle Menschen gerettet werden.
Danach wenden wir uns dem Zeugnis der Heiligen Schrift zu und
stellen die Texte vor, die für ein klares Verständnis der Wirklichkeit
der Hölle wesentlich sind. Der nächste Schritt besteht dann darin, zu
untersuchen, wie diese Texte im Verlauf der Kirchengeschichte interpretiert worden sind. Dann gehen wir über zu einem ausführlichen
Bericht von der gegenwärtigen Debatte über die Hölle, umreißen die
Hauptpositionen, die von evangelikalen Denkern vertreten werden,
und untersuchen, wie diese Positionen exegetisch und theologisch
begründet werden.
In den Schlusskapiteln gehen wir schließlich auf die seelsorgerliche
Bedeutung der Debatte ein und untersuchen die Folgen dieser Meinungsverschiedenheit über die Hölle für die Einheit unter den Evangelikalen. Wir beenden den Bericht mit Schlussfolgerungen und mit
Empfehlungen, wie man mit dem Problem der Uneinigkeit in diesem
Punkt umgehen soll.
Wenn wir jetzt diese Studie der Öffentlichkeit vorlegen, sind wir uns
bewusst, dass ACUTE nicht die Autorität einer konfessionellen
Lehrkommission oder eines Kirchengerichts hat. Weder ACUTE
noch die Britische EA, die hinter ACUTE steht, kann zum Glauben
an die Punkte, die hier als richtig angesehen und bejaht werden, nötigen. Sie können auch nicht diejenigen, die mit dem Schlussfolgerungen dieses Berichts nicht einverstanden sind, formell mit einem Anathemata belegen und exkommunizieren. Das folgende Dokument
versucht vielmehr, einen Überblick zur Debatte über die Hölle zu
geben und evangelikalen Christen eine fundierte Orientierungshilfe
zu liefern, wie die Lehre von der Hölle im vorgegebenen Rahmen der
biblischen Zeugnisse und traditioneller Lehre verstanden werden
kann. Wir streben dabei im Besonderen danach, Grenzen für die
Interpretation der Aussagen der Glaubensbasis der EA zum Thema
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Heißes Eisen Hölle
Hölle aufzuzeigen. Daneben ist es uns auch wichtig, dass die Hölle
nicht nur als ein zentrales Thema der Dogmatik, sondern auch als ein
bedeutender Faktor in der Mission und im Dienst der Kirche behandelt wird. Zu diesem Zweck bieten wir praktische Ratschläge sowie
eine formale Definition dessen an, was die Hölle ist.
Als Evangelikale, die sich der Heiligen Schrift als höchster Autorität
verpflichtet wissen, sind wir der festen Überzeugung, dass die Hölle
ein zentrales Thema der Bibel darstellt, das nicht vernachlässigt werden darf. Und als solche, die der festen Überzeugung sind, dass die
Beschäftigung mit theologischen Fragen und Problemen wichtig ist,
entschuldigen wir uns nicht dafür, dass wir dieses schwierige Thema
zu einer Zeit zur Sprache bringen, in der es entweder weitgehend
ignoriert wird, oder in einer Art und Weise neu gefasst wird, die nur
einen geringen Bezug zu den Aussagen der Bibel oder zu der klassischen Tradition der Kirche hat. Trotzdem sind wir uns dessen
bewusst, dass unser Bericht keineswegs das letzte Wort in dieser
Frage ist, und daher möchten wir zu von Gebet getragenen, biblisch
begründeten Reaktionen auf den Bericht einladen, gewissermaßen als
Teil der andauernden Debatte.
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