News - Hamburgischer Verein Seefahrt
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HamburgischerVerein Seefahrt Dezember 2007 SEGELGRUPPE STÖRTEBEKER DEZEMBER 2007 - NR. 57 Baltisch sprinten mit der HASPA Fastnet-Race mit der NV Hamburg HSH Blue Cup: Der lange Weg nach Kopenhagen Brisen-Suchen im Belt HVS-Mitgliederversammlung im Überseeclub N A C H R I C H T E N & INFOR MAT IONE N HVS-Dezember.pdf 1 29.11.2007 08:11:49 1 Hamburgischer Verein Seefahrt e.V. Dezember 2007 SEGELGRUPPE STÖRTEBEKER Baltisch sprinten mit der HASPA Suntka von Halen berichtet über den Baltic Sprint Cup (BSC) mit der HASPA Hamburg:Vom 20. bis 28. Juli segelte die Crew von Skipperin Tina Schwarz die Etappen Sassnitz-Danzig und Danzig-Klaipeda mit. 2 Nach einer wetterbedingten Startverschiebung macht sich die Flotte am Montagmittag endlich auf die Rolle nach Danzig. Bei bestem Wetter rauschen wir unter Spi gen Polen, und die längste Etappe des BSC hält a n We t ter alles bereit: guten, wenig, gar keinen Auslaufparade in Danzig Wind. So kommen wir erst mit Sonnenaufgang am Mittwochmorgen in die Danziger Bucht. Fest am Steg bewährt sich die HASPA Hamburg mal wieder als Partyschiff: Innerhalb kürzester Zeit ist das ganze Cockpit zuverlässig voll mit frühstückenden und GT-trinkenden Crewleuten verschiedener Nationalitäten. Kurz schlafen, duschen und Danzig anschauen - denn abends geht‘s im Zelt neben der Neuen Philharmonie mit elegantem Streichquartett und Buffet weiter. Am Donnerstagmorgen geht´s schon weiter: Bei schönstem Wetter erledigt die BSC-Flotte die Auslaufparade und macht sich auf den Weg nach Klaipeda. Angesagt ist Schwachwind, die Praxis sieht anders aus. Und so kommt die HASPA Hamburg richtig auf Touren, der Gennaker zum Einsatz und beim „Wer bin ich?“ auf der Kante eine interessante Bildungslücke ans Licht:Wer ist eigentlich Kelly Trump? Regattamodus: Luftgitarrensoli, verzweifeltes Gestöhne, je nach Peilung der uns umgebenden Posi-Lampen. Wir liefern uns u.a. ein recht enges nächtliches Rennen um die Tonne mit einem weiteren Schiff - an Bord schläft jetzt keiner mehr. Den letzXIR-R½KLXHIVYRWFIVIMR^[IM7XYRden beschäftigt, gewinnen wir auch: mit 35 Sekunden Vorsprung über die Ziellinie. In Klaipeda ist „Baltic Week“, und im bunten Trubel mit OpenAir, GT, den letzten 5-Minuten-Terrinen und Zitaten aus dem „ABC des BSC“ - der crewinternen Sprüchesammlung -, entsteht leider schon wieder Abschiedsstimmung. Drei Crewmitglieder gehen von Bord, neue Mitsegler aus der Segelgruppe und von der Hamburger Sparkasse stoßen dazu. Wir verbringen noch einen Tag auf der Kurischen Nehrung, und der letzte Abend/Morgen verläuft glorreich und international in einem litauischen Nachtclub. Am Sonntagmittag winken [MV2EGLLEYWI¾MIKIVZSRHIV1SPIEYW „unserer“ HASPA Hamburg zu, die sich wieder in die Auslaufparade einreiht. Es war eine superhervorragende Tour mit einer tollen Crew - und spätestens beim baldigen Haxenessen in München wird es wieder heißen: „Man muß nicht nur Fuchs sein...“ Übrigens: Die HASPA ist die beiden weiteren Legs von Klaipeda nach Ventspils und von dort nach Pärnu mit einem 8. und einem 9. Platz gesegelt und ist insgesamt auf den 9. Platz overall gefahren! Fastnet-Race mit der NV Hamburg von Julian Drichelt 11. August 2007- Hamble, Südengland: Pünktlich einen Tag vor dem Start zum legendären Fastnet Race war die Crew der Norddeutschen Vermögen Hamburg (NVH) vollständig an Bord eingecheckt. Die 608 sm lange Regatta startet in Cowes, verläuft vorbei an den Scillies, rund um den legendären Fastnet-Rock im Süden von Irland und zurück nach Portsmouth. Doch: Erstmals in der 82jährigen Geschichte des Rennens wurde der Start auf Grund der Wettervor- hersage von bis zu 60kn um 24 Stunden verschoben. Wir waren darüber gar nicht so traurig, weil am Sonntag noch Zeit für ein Training mit den Teampartnern Guts‘N‘ Glory und der Inschallah VI blieb. 300 Boote hat- Die Norddeutsche VermöHamburg am Fastnetten gemel- gen Rock. det, am Start waren es noch 271, 211 davon gaben während des Rennens auf. Am Tag des eigentlichen Starts trafen sich die Navigatoren zu einem letzten Wetter&VMI½RKQMXIMRIQ0SGEP(IWWIR:SVhersage, wonach es am Dienstag bis zu 55kn Wind geben sollte, sorgte in unserer Crew noch für reichlich Diskussionsstoff. Erinnerungen an das Fastnet Rennen von 1979, bei dem 15 Segler in der Irischen See ihr Leben verloren, kamen auf. Nach einem ausführlichen Gespräch beschlossen wir jedoch, auf jeden Fall zu starten und das Wetter bei Land‘s End abzuwarten. Der Start lief für die Norddeutsche Vermögen Hamburg und ihre Teampartner hervorragend. Unsere Taktik, sich unter Land aufzuhalten und die Tide zu nutzen, erwies sich als richtig. Die erste Nacht auf See war sicherlich eine der härtesten des Rennens: Zwischen Portland und Land‘s End blies ein Wind von 40kn. Skipper Georg Christiansen: „In pechschwarzer Nacht waren besonders die Reffmannö- 3 Hamburgischer Verein Seefahrt e.V. Dezember 2007 SEGELGRUPPE STÖRTEBEKER ver Schwerstarbeit für die Crew – eine harte Belastungsprobe für Mensch und Material.“ Die Tidenströmung lief teilweise gegen den Wind – und so ergab sich in der Überlagerung mit der Altwelle eine kurze, aber hohe Welle, die in den Hafen von Devon/ Portsmouth ein - überglücklich, dieses harte Rennen unbeschadet überstanden zu haben. Im Hafen waren wir uns alle einig, dass Weiterfahren die richtige Entscheidung gewesen war. Tja, – und neben der erbrachten seglerischen Leistung freute uns natürlich auch das Ergebnis: der 28. Platz über alles – und der 2. Platz in der Gruppe! HSH Blue Cup: Der lange Weg nach Kopenhagen von Christian Seifert 4 die Norddeutsche Vermögen Hamburg ordentlich durchschüttelte. Bei Land‘s End wurde keine Verschlechterung der Wetterlage durchgesagt, weshalb wir beschlossen weiterzusegeln. Wir erreichten den Fastnet Rock mit einem schönen Anlieger nach knapp zwei Tagen- ein unbeschreibliches Gefühl! Wie für uns bestellt, strahlte die Sonne in alle Gesichter. Die Rückfahrt verlief entspannt, die Norddeutsche Vermögen Hamburg surfte die Wellen unter vollem Groß und Spinnaker mit bis zu 18kn ab. Als der Wind dann aber nochmals auf 30kn anstieg, wechselten wir auf halber Strecke auf den Reacher. Trotz der weWIRXPMGLOPIMRIVIR7IKIP¾mGLILMIPXIR wir die Geschwindigkeit ohne weiteres. Nach etwa 80 Stunden liefen wir sicher und ohne nennenswerte Schäden Dieses Jahr hatten wir mit der HASPA Hamburg zum HSH Nordbank Blue Cup – die Langstreckenregatta KielKopenhagen-Kiel – gemeldet, der vom 22. bis 26. August stattfand. Am Tag des Startes beschäftigte uns die Frage, noch Diesel zu bunkern oder nicht. Der Wetterbericht sagte sehr schwache Winde voraus. Brauchen wir Diesel, um nach Kopenhagen zu kommen oder machen uns die 50 Liter zu langsam? Schließlich doch noch Diesel gebunkert und gerade noch pünktlich zum Briefing im KYC gekommen. Meeno Schrader machte uns Hoffnung auf mäßigen Wind aus der Förde und in Richtung Fehmarn – danach sei die Vorhersage ungewiss. Wir starteten, versorgten Rasmus mit Sherry – was uns und dem gesamten Feld jedoch leider nicht viel helfen soll- te: Nach fast vier Stunden passierten wir Strande! Die Frachter manövrierten unter lautem Getute und extrem hellem Scheinwerferlicht äußerst behutsam durch das im Fahrwasser treibende Regattafeld. Und auch die Göteborg-Fähre dümpelte fast zwei Stunden hinter dem Feld her. Wie mir Ecki von der Mosel später in Kopenhagen erzählte, war es für die Wettfahrtleitung harte Arbeit gewesen, die Lotsen per Funk zur Rücksichtnahme zu überreden.Vielen Dank! Nach etwas Wind in der Nacht wartete am nächsten Morgen hinter Fehmarn dicker Nebel und absolute Flaute auf uns. Die 200m entfernten Konkurrenten konnten wir nur auf dem Radar sehen. Um 11.30 Uhr wurde die Wettfahrt schließlich abgeschossen – und wir fuhren unter Maschine nach Kopenhagen … zum Glück hatten wir uns tags zuvor für den Diesel entschieden! Am Samstag um 8 Uhr lief die Flotte durch die extra geöffneten Brücken aus der Innenstadt wieder aus. Der Start verlief problemlos und die Rückregatta machte bei ganz konstanten Winden von 15 bis 20 kn aus West richtig Spaß: Ein Reacher bis Mönsklint, ein Anlieger nach Gedser Odde und dann in der Nacht eine schöne Kreuz durch den Fehmarnbelt nach Kiel Leuchturm. Dort passierten mit uns innerhalb von zehn Minuten fünf weite Schiffe das Ziel. Wir gaben uns ganz knapp „Josephine“ und der „Zukunft“ geschlagen und belegten mit Platz 7 einen guten Platz im Mittelfeld. Am Abend fand dann bei schönem Sommerwetter die Preisverteilung in Strande statt. Der HSH Nordbank Blue Cup war wieder einmal eine perfekt organisierte Regatta. Herzlichen Dank dafür an das Team vom KYC und der HSH Nordbank! Brisen-Suchen im Belt Ein Reisebericht von Malte Gosau über die gemeinsame Ostseetour der Norddeutschen Vermögen Hamburg und der HASPA Hamburg vom 3. bis 7. September. Vor der Brücke in Kopenhagen (Foto: Marlies Bombosch, KYC). Freitag war von der HSH Nordbank in Kopenhagen alles bestens organisiert – vom Frühstück bis zur Party am Abend. Zwischen der Schifffahrtsregatta und der Flensburger Fördewoche wollten die „Woge-Brüder“ nochmal die Gunst der Stunde nutzen, ein paar Tage auf der Ostsee zu verbringen. Eine schlagfertige 'VI[[EV¾SXX^YWEQQIRKIWXIPPXYRH 5 Hamburgischer Verein Seefahrt e.V. Dezember 2007 SEGELGRUPPE STÖRTEBEKER die Logistik schnell geklärt. Rund Fünen sollte es gehen. Na denn mal los…Am Sonntag gegen Abend trafen wir uns alle in Maasholm. Das Wetter hätte zu diesem Zeitpunkt schlechter nicht sein können: Regen und Kälte. Der nächste Morgen überraschte uns mit wolkenlosem Himmel und bestem Wind. Kurz raus aus der Schlei und dann gen Norden Richtung Dänemark. Die Norddeutsche Vermögen zog recht schnell davon (dies sollte sich in den nächsten Tagen Einträchtig nebeneinander: NVH und HASPA Hamburg. 6 PIMHIVLmY½KIV[MIHIVLSPIR%YJHIV HASPA wurde unterdessen unermüdlich an sämtlichen Strippen gezogen, um das Schiff so schnell wie möglich zu segeln. Nach Avernako konnten wir endlich östlich abdrehen und das Boot ganz entspannt über 10 Knoten segeln. Leider war die Norddeutsche Vermögen schon enteilt – dies hatte aber den Vorteil, dass bei unserer Ankunft in Svendborg die Sportgetränke schon zubereitet waren. Nachdem wir in der Stadt noch die letzten Sonnenstrahlen bei ein paar Fadøl genossen haben, ging es zurück zu den Schiffen, wo die Smutjes ein traumhaftes Essen zubereiteten. Am nächsten Morgen erwartete und wieder die Sonne. Wo kommt der Wind her? Von vorne natürlich. Nützt ja nichts. Raus aus dem Svendborg Sund und dann ab gen Norden. Schließlich wollten wir ja noch nach Samsø. Sah auch erst ganz gut aus, aber dann wurde der Wind immer heftiger, so dass wir von Reff 1 auf Reff 2 und dann noch auf Reff 3 gingen.Vorsegel wurden entsprechend gewechselt. Da wir Samsø wohl nicht mehr bei Tage erreicht hätten, haben wir uns entschieden, nach Nyborg abzudrehen. Kein Wind und keine Welle konnte einige davon abhalten, auf der Badeplattform an Telefonkonferenzen teilzunehmen. Respekt! In Nyborg lagen wir sehr geschützt und man fragte sich fast, ob wir nicht doch noch hätten weitersegeln sollen. Aber mit den einschlägigen Getränken in der Hand waren wir uns sehr schnell einig, dass wir die richtige Entscheidung getroffen hatten. Nach ein wenig Freiwache für alle zeigten sich unsere Smutjes gen abend wieder in Bestform – vielen Dank an dieser Stelle nochmals! Da wir es nicht bis Samsø geschafft hatten, war der Plan, Fünen zu umrunden, zum Scheitern verurteilt. Also entschieden wir uns, wieder gen Süden zu segeln. Top, endlich mal wieder nicht kreuzen! Mit Gennaker war die Norddeutsche Vermögen Hamburg abermals schnell enteilt. Aber der Wind schlief ein. So entwickelte sich die Suche nach der Brise im großen Belt. Nun, wir zogen den Kürzeren. Keine Chance gehabt. Glücklicherweise wartete die Norddeutsche Ve r m ö g e n in Svendborg auf uns. Dann ging es per Motor nach Æroskøbing. Und richtig:Wind w i e d e r von vorn. Die Insel Als sollte nördlich gerundet werden, um den Als Sund zu durchsegeln. Für kurze Zeit konnten wir den Gennaker tragen und die Schiffe noch schneller segeln. Alle Mann hatten gut zu tun, als wir bei nördlichen Winden vor dem Wind kreuzten. Für den Rest des Als Sundes wurde aus Sicherheitsgründen der Gennaker geborgen. War aber immer noch wunderschönes Segeln. Noch kurz die Christian X Bro genommen und dann in Sønderburg ab ins Päckchen. Nach dem Essen ging es für die, die wollten, noch ein wenig auf die Sønderburger Piste. Wann die letzten an Bord kamen, ist bis heute nicht überliefert. Am nächsten Tag ging es – immer noch bei bestem Wetter – nach Glücksburg, wo wir die Schiffe für die Flensburger Fördewoche übergeben sollten. Diesmal wirklich bestes Segeln mit dem Wind mal von der richtigen Seite. Nach einem letzten gemeinsamen Abendessen ging ein wirklich wunderschöner Segeltörn zuende – und wir hoffen natürlich alle auf eine Wiederholung im nächsten Jahr! HVS-Mitgliederversammlung im Überseeclub Zur diesjährigen Hauptversammlung des Hamburgischen Vereins Seefahrt (HVS) kamen am 5. Juni im Hamburger Überseeclub rund 50 HVS-Mitglieder zum traditionellen Frühstück zusammen. HVS-Vorstandsvorsitzender Dr. Detlef Thomsen begann mit einem Rückblick auf die Saison 2006 und stellte die Vorbereitungen zum HSH-Bluerace in den Fokus. In diesem Zusammenhang dankte Dr. Thomsen den zahlreichen Spendern, die seinem Aufruf Anfang des Jahres gefolgt seien – und die Teilnahme der HVS-Schiffe am HSH-Bluerace mit über 20.000 Euro unterstützt hätten. Sein Dank ging auch an den NRV, der in Anerkennung der HVS-Vorstandsvorsitzender Dr. Detlef Thomsen (Mitte). HVS-Jugendarbeit die Meldegelder für die HVS-Schiffe übernommen hat. Mit 204 Einzel- und 43 Firmenmitgliedern habe der HVS den historischen Höchst- 7 Hamburgischer Verein Seefahrt e.V. Dezember 2007 SEGELGRUPPE STÖRTEBEKER stand erfreulicherweise fast halten können. Das Berichtsjahr sei ein normales Jahr gewesen, in dem der HVS seinem Vereinszweck, nämlich der Ausbildung und Charakterbildung junger Menschen durch das Hochseesegeln, in voller Weise gerecht geworden. Als kooptiertes Vorstandsmitglieder neu bestellt wurde im März 2007 Arne Tödter: Er folgt dem ausgeschiedenen Max Warburg nach, dem Dr. Detlef Thomsen herzlich für sein langjähriges Engagement dankte. Weitere Berichte folgten von Segelgruppenleiter Dr. Benjamin Hub und Schatzmeister Hans-Jürgen Aust, HIVHMI½RER^MIPPI7MXYEXMSRHIW,:7EPW „durchaus positiv“ beurteilte. Gleichwohl werde jeder Euro gebraucht: „Ich bitte daher alle Mitglieder und Förderer des HVS, das ihnen Mögliche zur ½RER^MIPPIR9RXIVWXX^YRK^YPIMWXIR± so Aust abschließend. Mit dem Bericht – und der Wiederwahl der Kassenprüfer Nico Kern und Volker Richter und der Entlastung des Vorstands endete das Treffen. Redaktion Aktuelles und Hintergrundinformationen im Internet: www.hvs-hamburg.de 8 HVS-Dezember.pdf 5 Redaktion Ewa Zwirlein Rehmkoppel 21 22391 Hamburg Tel 040 - 460 52 59 [email protected] 29.11.2007 08:12:39