Voll aufgedreht

Transcription

Voll aufgedreht
CHECKHEFT
Das Magazin für Kunden von AC AUTO CHECK – 1/2014
Voll aufgedreht
Geschichte des Autoradios
Ihr AC AUTO CHECK-Betrieb
AUTO CHECK
Volkswagen empfiehlt Castrol
Editorial
JEDES 2. IN DEUTSCHLAND
PRODUZIERTE AUTO WIRD MIT
CASTROL GEBOREN.
Liebe Leserinnen und Leser,
07
Inhaltsverzeichnis
09
04 Kurz notiert
Jeder Zweite zögert
Umfrage zu Erster Hilfe
Flitzer und Glotzer
Die größten Verkehrssünden
Gibt’s den auch in Schwarz?
Beliebteste Autofarben
05 Abgezählt
Zahlen rund ums Auto
06 Unterm Strich wird’s teurer
Spritpreise vs. Verbrauch
07 Fahrender Kleiderschrank
VW Golf 7 Variant im Test
09 Einmaliges für alle
Das individualisierte Auto
12 „Erlaubt ist, was gefällt“
Interview mit Ben Arnold, Redaktionsleiter von Auto Bild Sportscars
13 Werkstatt mit Persönlichkeit
Kfz-Profis verleihen der freien Werkstatt
eine individuelle Note
16 Der Ton macht die Musik
Die Geschichte des Autoradios
18 Autokunst im Garten Eden
Künstlerkommune East Jesus
22 Mehr Luft für mehr Dampf
Technik ganz einfach: Turbolader
24 Die 3 ...
... protzigsten Mietwagen
Quersicht
Die Resolution
Verkehr in aller Welt
Japaner „very british“
25 Mobilität der Zukunft
Flotte Röhre
Gewinnspiel, Impressum
26 Tunst du noch oder fährst du schon?
Sicheres Autotuning
Maximale Leistung braucht maximale Stärke. Deshalb
entwickelt Castrol seine Motorenöle in enger Kooperation
mit führenden Automobilherstellern wie Volkswagen.
Individualität ist voll im Trend. Das machen
sich auch Autohersteller zu Nutze und
bieten unzählige Möglichkeiten zur Individualisierung an – ganz nach dem Motto
„Erlaubt ist, was gefällt“. Vorreiter sind dabei
Hersteller von Nobelmarken wie Rolls-Royce
oder Bentley. Hier gibt der Kunde den (Farb-)
Ton an – und vieles mehr. Nichts für arme
Kirchenmäuse, aber trotzdem sehens- und
lesenswert ab Seite 9.
Individuell geht es auch auf Seite 18 zu.
Aus Autowracks und kaputten Autoteilen
basteln Aussteiger in der Wüste Kaliforniens
bizarre Kunstwerke. Unsere Redakteurin
nimmt Sie mit auf die Reise zum wohl außergewöhnlichsten Autofriedhof der Welt.
Kleine Kunstwerke technischer Art sind
auch die modernen Autoradios. Vom ersten
Röhrenmodell bis zum internetfähigen
Hightech-Gerät war es allerdings ein langer
Weg. Alles zur Geschichte des Autoradios
lesen Sie auf Seite 16.
Apropos Radio: Kaum etwas ist für Tuner
wichtiger als guter Sound im Auto. Genauso
wichtig sollte man es allerdings auch mit
der Sicherheit nehmen. Denn nicht jeder
Spoiler ist für den Straßenverkehr geeignet,
auch wenn er noch so gut aussieht. Individualität hin oder her, Sicherheit geht eben
vor. Auf Seite 26 erfahren Tuning-Fans die
wichtigsten Fakten rund ums Aufmotzen
und warum sie sich von einem Fachmann
beraten lassen sollten.
Gute Fahrt wünscht
Volkswagen vertraut auf Castrol EDGE: unser stärkstes Öl.
18
Edith Pisching
Marketing Koordination bei der
ATR SERVICE GmbH
DIE GRÖSSTEN VERKEHRSSÜNDEN
ZAHLEN RUND UMS AUTO
Flitzer und Glotzer
Abgezählt
Die GfK-Marktforschung hat im Auftrag der Gothaer Versicherung mehr als 1.000 Menschen nach ihren größten
Verkehrssünden 2013 befragt.
Von 0 auf 100 in 13,2 Sekunden. 92 PS. Sechs Gänge. Fünf Sitze. Mal
im Ernst: Die meisten Zahlen rund ums Auto sind doch recht schnöde.
Doch wer ein bisschen sucht, findet auch ganz interessante Fakten.
Die größten Verkehrssünden 2013
UMFRAGE ZU ERSTER HILFE
41,7%
Die Unsicherheit der Autofahrer ist groß: Jeder zweite zögert am Unfallort, Erste Hilfe zu leisten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Prüforganisation Dekra. Hauptursache für das Zögern ist die Angst, etwas falsch zu machen.
Der zweithäufigste Grund ist, dass der Erste-Hilfe-Kurs
schon zu lange zurückliegt – bei jedem sechsten Befragten sind seit der Schulung schon zwanzig Jahre verstrichen. Zögern hin, zögern her: Die große Mehrheit der
Befragten – nämlich 86 Prozent – würde bei einem Unfall
trotzdem helfen und traut sich eine Grundversorgung zu.
Einige trauen sich sogar Wiederbelebungsmaßnahmen
wie Herzdruckmassage oder Beatmung zu.
18,7%
Zu schnell gefahren
Beim Fahren telefoniert
19,3%
Beim Fahren gegessen oder getrunken
Beim Fahren attraktiven Frauen oder Männern nachgeguckt
14,0%
Bei Rot über Ampel gefahren
11,0%
4,9%
Sonstiges
Keine Sünden
37,7%
0
10%
20%
30%
40%
17,9 %
Schwarz ist das neue Schwarz. Fast ein Drittel der Käufer
entschied sich beim Neuwagenkauf laut dem Verband
der Automobilindustrie im vergangenen Jahr für diese
Lackfarbe. Auf den Plätzen zwei und drei der beliebtesten
Autofarben folgen Silber oder Grau mit 27,9 und Weiß mit
17,9 Prozent. Wenn es doch einmal ein Klecks aus dem Farbkasten sein durfte, entschieden sich die Autofahrer für Blau
(8,5 Prozent) und Braun (6,6 Prozent). 6,3 Prozent der knapp
drei Millionen Neuwagen sollten einen roten Anstrich bekommen. So ändert sich der Geschmack: Anfang der 1990er
war Rot noch die beliebteste Lackierung.
Kurz notiert
4
So viel Bußgeld musste ein finnischer Fabrikant blechen, weil er 27 Stundenkilometer zu schnell fuhr. Der Grund: Auf der finnischen Inselgruppe
Åland zahlen Verkehrssünder keinen Festbetrag für ihr Vergehen, sondern
eine individuelle Strafe, die aus dem Gehalt errechnet wird.
Ungenaue Blitzer
Smarte Spritsuche
Leuchtprobleme
Fünf bis zehn Prozent aller Tempomessungen sind falsch. Laut Auto Bild liegen die Gründe für fehlerhafte Ergebnisse meistens bei falsch aufgebauten
Geräten, ungeeigneten Messstellen
und fehlerhaften Auswertungen. Wer
sich zu Unrecht geblitzt fühlt, sollte
sich einen Anwalt nehmen.
Etwa ein Viertel der Deutschen nimmt
auf der Suche nach der billigsten
Tankstelle das Smartphone zur Hand.
Das ist das Ergebnis einer Umfrage des
Allensbach-Instituts. Die angebotenen
Apps oder Internetportale beziehen
ihre Daten in Echtzeit von der neuen
Markttransparenzstelle für Kraftstoffe.
Jedes dritte Auto hat Mängel bei der
Beleuchtung. Das ist die beunruhigende Bilanz des Licht-Tests der
Deutschen Verkehrswacht und des
Zentralverbands Deutsches KfzGewerbe. Das Problemkind sind die
Hauptscheinwerfer, die entweder
defekt oder falsch eingestellt sind.
gliedern eines GymnastikTeams bot ein Mini Cooper
bei einem Weltrekordversuch in London 2012
Platz. Dass alle bequem
und sicher saßen, ist eher
unwahrscheinlich.
63,5
Zentimeter
So „hoch“ ist das kleinste Auto der Welt, das
jemals auf der Straße zugelassen wurde. In
der Breite misst es 65,4 Zentimeter, in der
12
Minuten
Gibt’s den auch
in Schwarz?
27,9 %
95.000 Euro
So vielen weiblichen Mit-
BELIEBTESTE AUTOFARBEN
28,4 %
50%
28 Frauen
Jeder Zweite zögert
Länge immerhin ganze 126,5 Zentimeter.
Austin Coulson aus den USA präsentierte sein
Mini-Gefährt am 7. September 2012 und kam
damit ins Guinness-Buch der Rekorde.
So hoch war weltweit der
Anteil der Ford-Fahrzeuge
im Jahr 1916.
55
Prozent
So lange dauert es, bis der
100-Liter-Tank eines Bugatti
3,6
Veyron bei Vollgas leer ist.
So viel kostet das teuerste
Serienauto der Welt: der
Lamborghini Veneno.
Millionen Euro
5
Bewertung
SPRITPREISE VS. VERBRAUCH
Fahrspaß
Unterm Strich wird’s teurer
Trend
Übersichtlichkeit
Sympathie
Neue Fahrzeuge werden immer sparsamer. Doch der Autofahrer hat am Ende nicht
mehr Geld in der Tasche, denn gleichzeitig steigt der Spritpreis.
Liter pro 100 km
Umwelt
Preis pro Liter
Liter/100 km
Cent/Liter
7
140
VW GOLF 7 VARIANT IM TEST
Fahrender Kleiderschrank
100
Hochwertig, clever und geräumig: Der Golf 7 Variant
ist ein solider Kombi – und gerne auch mal eine mobile
Klamottenkiste für Alleinstehende.
5
4
2006
2007
2008
2009
Verbrauch Diesel Liter pro 100 km
2010
2011
2012
Verbrauch Benzin Liter pro 100 km
I
n Deutschland sind 43,4 Millionen Pkw zugelassen, die
meisten davon brauchen Sprit. Und trotz einiger Unterschiede haben Diesel und Benzin eine entscheidende Gemeinsamkeit: Sie werden immer teurer. Die Automobilhersteller arbeiten deshalb permanent daran, den Verbrauch
ihrer Autos zu senken. Und das mit Erfolg. Den Angaben des
Auto Club Europa (ACE) zufolge ist der Verbrauch von Benzinern
seit 2006 um etwa 16,5 Prozent zurückgegangen, der von Dieseln sank um etwa 17 Prozent. Das entspricht einer Einsparung
von ungefähr einem Liter Sprit auf 100 Kilometer.
Spritpreis steigt schneller
Doch selbst mit einem neuen sparsameren Fahrzeug ist Auto
fahren in den vergangenen Jahren teurer geworden. Das Prob-
6
60
2006
2007
2008
Preis Diesel pro Liter
2009
2010
2011
2012
Preis Benzin pro Liter
lem: Während der Spritverbrauch um knapp 17 Prozent gesunken ist, stieg im gleichen Zeitraum der Kraftstoffpreis laut ADAC
um mehr als 29 Prozent. Kostete ein Liter Benzin im Jahr 2006
noch 1,26 Euro, so lag er 2010 schon bei 1,41 Euro und 2012 bei
1,60 Euro. Der geringer werdende Verbrauch konnte die steigenden Kosten zwar ein wenig abfedern, unterm Strich müssen Autofahrer aber tiefer in die Tasche greifen.
Vor 50 Jahren kostete ein Liter Normalbenzin umgerechnet nur
rund 30 Cent. Im August 2012 erreichte der Preisanstieg einen
vorläufigen Höhepunkt: Ein Liter Super E10 kostete mancherorts mehr als 1,70 Euro. 2013 waren die Preise nicht mehr ganz
so gesalzen. Nach Angaben des ADAC kostete ein Liter Super
E10 im Jahresdurchschnitt 1,55 Euro. Der starke Eurokurs und
gesunkene Rohölpreise führten zu dem leichten Preisrückgang.
U
m eines vorwegzunehmen: Ich teste nicht im
Auftrag einer Großfamilie. Ich habe keinen Kinderwagen, den ich im Kofferraum verschwinden lassen muss, und auch keine sechsköpfige
Familie, die in meinem Auto Platz finden sollte.
Nein, meine Ansprüche sind die einer jungen
Frau, die Ausschau hält nach Sportlichkeit, einer Prise Eleganz,
viel Komfort und ein wenig Schnickschnack. Auf meinem Prüfstand: der VW Golf 7 Variant.
1,4 Liter TSI mit 90 kW (122 PS) und 6-Gang-Schaltung muss man
mit mindestens 23.800 Euro rechnen. Optisch ist der Kombi solide
– sachliches Design und schlichter Innenraum. Die Verarbeitungsqualität entspricht dem typischen VW-Standard, sprich: kein Klappern, wertige Materialien, gute Spaltmaße. Armaturen und Konsole sind je nach Kaufpreis in Klavierlack oder matter Ausführung
zu haben. Mein Testauto ist ausgestattet mit glänzendem Klavierlack und hat schicke silberne Zierleisten. Das schaut edel aus und
fühlt sich gut an.
Erster Eindruck: lang und solide
Ausstattung: alles, was das Fahrerherz begehrt
Der erste Gang ums Auto dauert: Für einen Kombi der Kompaktklasse ist der Variant relativ groß – 4,56 Meter von Stoßstange
zu Stoßstange, 1,80 Meter von Außenspiegel zu Außenspiegel.
Mein erster Gedanke: Oh, oh, das Einparken könnte abenteuerlich werden. Zweiter Gedanke: ziemlich teuer für eine junge,
alleinstehende Frau. Ab 19.075 Euro ist der fünftürige Kombi
zu haben – blanko, ohne Extras versteht sich. Im Falle unseres
Testmodells in der Variante Comfortline BlueMotion Technology
Auch das Platzangebot lässt für mich keine Wünsche offen. Mit
den Freundinnen bequem und komfortabel zum Shoppen in die
nächste Großstadt? Kein Problem. Apropos Shoppen: Der Kofferraum ist mit 605 bis 1.620 Liter Ladevolumen bei umgeklappten
Rücksitzen so großzügig, dass viele Einkaufstüten oder Gepäckstücke Platz haben – ich bin erleichtert. Geräumigkeit ist auch im
Alltag ein wichtiges Kriterium, denn mein Auto muss immer ein
zweiter Schrank für Jacken, Pullis und Schuhe sein.
Bilder: CC / Radis
Quelle: ADAC, Auto Club Europa
6
7
VW Golf 7 Variant Comfortline BlueMotion Technology 1,4 Liter TSI
Leistung
90 kW/122 PS
Hubraum
1.395 cm³
Getriebe
Manuelles 6-Gang-Getriebe
Höchstgeschwindigkeit
204 km/h
Beschleunigung (0 –100 km/h in s)
9,7
Kraftstoffverbrauch, kombiniert
4,0 Liter/100 km (Herstellerangabe)
CO2-Ausstoß, kombiniert
124 g/km
Energieeffizienzklasse
B
Leergewicht
1.329 kg
Maße (Länge × Breite × Höhe)
4.562 x 1.799 x 1.481 mm
Preis
Ab 19.075 Euro
DAS INDIVIDUALISIERTE AUTO
Einmaliges für alle
Individuell ist in. Auch wenn es um Autos geht. Ein Fahrzeug
repräsentiert schließlich auch seinen Besitzer – und ruft den
Passanten im besten Fall zu: „Seht her, das bin ich!“
Bilder: Rolls-Royce Motor Cars
Ablageflächen für Trinkflaschen und anderen Krimskrams gibt’s
auf Fahrer- und Beifahrerseite sowie in der Mitte genügend. Bei
so viel Platz verwundert mich der geringe Abstand zwischen
Handschuhfach und Beifahrer doch. Das Fach lässt sich nur dann
ganz öffnen, wenn man mit dem Sitz nach hinten ausweicht –
­­und das schon bei Leuten mit normalem Wuchs. So lassen sich
auch die im Handschuhfach befindlichen CD-Wechsler und SDKartenleser nur schwer erreichen. Nicht gut.
Zum schnellen Schminken hervorragend geeignet ist der Spiegel in der Sonnenblende des Fahrers mit ausreichend Licht –
schön wäre gewesen, wenn es das auch auf der Beifahrerseite
gäbe. Fehlanzeige. Hingegen gehen alle Daumen hoch für die
Multimedia-Navigationseinheit, die sich per Touchscreen bedienen lässt und die Fahrsicherheit nicht beeinträchtigt. Wichtige
Streckendetails werden auf einem kleinen Bildschirm im Tachobereich angezeigt. Bei der Jungfernfahrt sollte der Fahrer aber
etwas Zeit einplanen, denn die Einstellungen wie Lautsprecheransage oder Kartengröße müssen erst gefunden und justiert
werden. Praktisch: Die Multimedia-Einheit besitzt auch einen
USB-Anschluss, an dem ich beispielsweise mein Smartphone
anschließen kann.
Fahrvergnügen: leise, sicher und sparsam
Fazit
Der Golf 7 Variant ist ein solider Kombi. Das Fahrvergnügen ist top.
Wer ein Auto mit viel Platz sucht, der fährt mit dem Wolfsburger richtig
– sei es nun für Kind und Kegel oder für Freundinnen und Firlefanz.
8
Eine Langstreckenfahrt mit Freunden im Schlepptau ist platztechnisch sehr angenehm. Fondpassagiere sitzen luftig, dank
des gestreckten Radstands. Nur die Polsterung ist ziemlich hart
und könnte bei empfindlichen Gemütern für Rückenschmerzen
sorgen. Außerdem besticht der Wolfsburger durch leise Fahrgeräusche im Innenraum – ein großes Plus für schnelles Fahren
auf der Autobahn. Auch im Stadtverkehr macht sich der Golf prima. Das Start-Stopp-System arbeitet reibungslos: Nimmt man
an der Ampel den Gang heraus, schaltet sich der 1,4-Liter-Motor
selbstständig ab, um beim Treten der Kupplung fast unbemerkt
wieder anzuspringen. Auch sonst macht der Golf bei der Fahrt
keine Sperenzchen: Beim Tritt aufs Gas zieht er ordentlich an,
das Fahrgefühl vermittelt Sicherheit. Und selbst das Einparken
macht letztlich wider Erwarten keine Probleme – und das soll
bei der Länge schon etwas heißen.
H
erausstechen aus der Masse, anders sein, auffallen. Ob beim Outfit oder Fahrzeug: Visuelle Alleinstellungsmerkmale spielen eine immer wichtigere Rolle. Die Individualisierung ist mittlerweile
auch bei vielen Automobilherstellern zu einem
Teil der Angebotsphilosophie geworden. Niemals zuvor hatten
Autofahrer mehr Möglichkeiten, den Wagen nach ihren persönlichen Wünschen zu gestalten. Die Vorreiterrolle übernahm
dabei die Luxusklasse: Rolls-Royce, Bentley und Co. setzen schon
länger auf einzigartige Autos für ihre Kunden. Denn wer sich so
eine Luxuskarosse leisten kann, hat häufig extravagante Vor-
stellungen, Vorlieben und Sonderwünsche. Rolls-Royce betreibt
deshalb seit 2005 in Goodwood im südlichen England sogar eine
eigene Abteilung mit dem klangvollen Namen „Bespoke“, zu
Deutsch „maßgeschneidert“. Sie wurde speziell für die Gestaltung der Autos nach Kundenwunsch eingerichtet.
Einzigartig exquisit
Welcher Anstrich soll’s denn sein? Purple Silk Metallic oder
Moonstone Pearl? Schon bei den 84 standardmäßig verfügbaren Lackfarben fällt die Wahl nicht leicht. Dem exquisiten Kundenkreis von Rolls-Royce fällt trotzdem immer noch etwas Neues
9
Besonders in der Farbgebung entfalten können sich Käufer eines neuen Smart. Bei dem kleinen Stadtflitzer kann man aus
einer freien Farbpalette seine beiden persönlichen Lieblingsfarben kreieren und sie den beiden vorgegebenen Flächen auf
dem kleinen Auto zuordnen. So lässt sich ganz einfach eine einmalige Farbkombination zusammenstellen. Dem künftigen Besitzer eines solchen Smart bleibt zu wünschen, dass die Farben
in Wirklichkeit genauso rüberkommen wie auf dem Bildschirm.
Um den ganz persönlichen Geschmack auszuloten und für den
nächsten Neuwagen ein wenig zu experimentieren, eignen sich
solche Internetplattformen sehr gut. Und auch wenn man sich
das erstellte Auto nachher doch nicht kauft, Spaß macht das
Online-Auto-Basteln auf alle Fälle.
Und was macht der, der kein neues Auto möchte, sich aber trotzdem mehr Individualität am Fahrzeug wünscht? Eine vergleichsweise günstige Maßnahme sind Folientattoos fürs Auto. Längst
gibt es hier mehr als die Schriftzüge „Baby on Board“ und „Abi
89“. Viele Websites haben zahlreiche unterschiedliche Motive
im Angebot oder stellen eine Designplattform zur Verfügung,
auf der jeder seine Wunschklebefolie selbst gestalten kann. Ein
Vorteil solcher Folien: Sie sind relativ leicht wieder zu entfernen,
wenn das Motiv nicht mehr gefällt.
Bilder: CC / Radis
Experimenteller Bastelspaß
Individueller Innenraum
In der Bespoke-Abteilung stellt Rolls-Royce auch Mottofahrzeuge in geringen Stückzahlen her. Die Aviator-Kollektion erinnert an den Luftfahrtpionier Charles
Stewart Rolls, der zusammen mit Frederick Henry Royce im Jahr 1904 den Automobilhersteller Rolls-Royce gründete. Nur wenige Jahre später kam er als
erster britischer Bürger bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.
ein. Damit der Luxuswagen wirklich einzigartig ist, entwickelt
Rolls-Royce neue Farbtöne nach Kundenwunsch. Mit den unterschiedlichen Farbaufteilungen und den diversen Felgenvarianten ergeben sich für das Äußere unzählige Kombinationen.
Ästhetische Walnusswurzel
Entspricht der Lack der Nobelkarosse erst den Vorlieben des
Kunden, erhält sie in Goodwood ihre inneren Werte. Was das
Individualisierungswerk verlässt, ist zum größten Teil echte
Handarbeit. Dutzende Bespoke-Experten fertigen hier beispielsweise Sitzbänke, bezogen mit feinstem Leder in Wunschfarbe, und lederbespannte Dachhimmel mit funkelnden LEDSternchen. Sie zeichnen von Hand feinste Verzierungen auf
die Armaturen oder verkleiden die Luxusfahrzeuge mit bis zu
40 Bogen edlen Furniers aus Walnusswurzel, Satinholz oder
schwarz gebeizter Esche, ganz nach dem ästhetischen Empfinden des Kunden.
Bei 80 Prozent aller ausgelieferten Modelle fertigt Rolls-Royce
mittlerweile den Innenraum individuell an. Das in die Kopfstütze gestickte Emblem und der Champagnerkühlschrank an
der gewünschten Stelle gehören ebenso dazu, wie ein farblich
abgestimmter Humidor für die teuren Havannazigarren des
Chauffierten oder ein maßgeschneiderter Picknickkoffer. Ein
10
einzigartiges Auto sein Eigen zu nennen, hat allerdings seinen
Preis. In der Standardausführung kostet bei Rolls-Royce bereits
das günstigste Modell rund 200.000 Euro, mit einer Rundumsorglos-Individualisierung lassen sich die Kosten aber beliebig
steigern.
Massenindividualisierung
Auch andere Automobilhersteller haben mittlerweile den Trend
zur Individualisierung erkannt. Opel, Mercedes-Benz, Fiat oder
BMW – bei immer mehr Fabrikaten kann man sich sein ganz
persönliches Wunschauto im Internet zusammenstellen. Welche Extras soll er haben? Welcher Sitzbezug und welcher Lack
gefallen mir am besten? Ein Kunde kann seinen Neuwagen
schon vor dem Kauf virtuell genau begutachten und prüfen,
ob er seine ganz persönliche Variante gefunden hat oder doch
lieber noch ein paar Details ändern will. Bei Maserati kann sich
ein Kunde sogar die Farbe der hinter den Felgen aufblitzenden
Bremssättel aussuchen und auf dem Bildschirm im Vorhinein
begutachten. Aber selbst bei Kleinwagen haben Käufer mittlerweile viele Stellschrauben, an denen sie drehen können, um ihre
Autos einzigartig zu machen: So stellt Opel für den Kleinwagen Adam mehr als 30.000 Ausstattungsvarianten bereit, aus
denen sich der Kunde seinen Wagen zusammenstellen kann.
Edler als ein Folientattoo und deutlich günstiger als ein neuer Rolls-Royce ist die Neugestaltung des Fahrzeuginnenraums
durch eine Sattlerei. „Immer mehr Fahrer von neueren Autos
wollen ihrem Fahrzeug ein individuelles Aussehen verleihen,
zum Beispiel farblich passend zur Lackierung“, sagt Norbert
Dausel, Sattlermeister und einer der beiden Geschäftsführer des
G&D Sattlerwerks in Stuttgart. Die Reparatur und Erneuerung
von Autositzen gehört ebenso zum Repertoire wie der Einbau einer Sitzheizung oder die Verschönerung von Dachhimmel, Lenkrad, Türverkleidung und Cabrioverdeck. Es wird geschneidert,
genäht und bestickt – genau wie in Goodwood bei Rolls-Royce.
Unendliche mintgrüne Geschichte
Der ganze Stolz des Sattlerwerks ist ein dunkelgrüner Mini.
Zahlreiche Extras schmücken das Auto und unzählige Um- und
Einbauten wurden bereits an ihm vorgenommen. Die Außenspiegel sind hellgrün und von der Motorhaube bis zur Heckklappe ziert das Auto ein Streifen aus Klebefolie – mit dem gleichen
Steppmuster und in der identischen Farbe wie die Bezüge im
Inneren. Eigens ausgewählte neue Anzeigen auf dem Armaturenbrett und ein Subwoofer anstelle der Rücksitze machen
den Mini zum einzigen seiner Art. Der gesamte Innenraum ist
eine Symphonie aus gestepptem mintgrünem Leder, passend
zum Lack und zum Gesamtbild. Vom Lenkrad über die Spezialsitze bis hin zum Ordner für die Zulassungspapiere der vielen
Änderungsmaßnahmen – alles an diesem Fahrzeug ist farblich
aufeinander abgestimmt. „Das Auto haben wir extra für einen
Mini-Treff in Großbritannien ausgestattet“, berichtet Tobias
Goldschmid stolz, ebenfalls Geschäftsführer des Sattlerwerks
und Besitzer des kleinen grünen Briten. Aber auch nach der Zusammenkunft der Mini-Fans erweist sich die Individualisierung
dieses Fahrzeugs als unendliche Geschichte: „Fertig ist man mit
so einem Auto nie, da fällt einem immer noch etwas ein, was
man verändern könnte“, sagt Goldschmid und grinst.
Das Meisterstück der Sattlerei G&D: der einmalige grüne Mini. Allein
für die Innenraumverkleidung schneiderten Norbert Dausel (Bild)
und Tobias Goldschmid mehr als sechs Wochen. Sogar der Ordner
für die neuen Zulassungspapiere hat einen Bezug aus dem gesteppten mintgrünen Leder, das im Mini zum Einsatz kam.
11
S
„Erlaubt ist,
was gefällt“
Ab Werk oder mit einem Schnäppchen
aus dem Internet – immer mehr Autofahrer hübschen ihren Wagen auf. Ben
Arnold, Redaktionsleiter von Auto Bild
Sportscars, weiß warum.
Was war denn in letzter Zeit besonders beliebt?
Vor allem auffälligere und größere Räder sieht man immer häufiger. Sogar schlechtere Fahreigenschaften werden für eine bessere
Optik manchmal in Kauf genommen. Ein weiterer verbreiteter
Trend ist die Innenraumveredelung. Dort ist der Carbon-Look sehr
gefragt. Das klassische Optik-Tuning ist dagegen auf dem Rückzug: Heckspoiler und Frontschürzen sieht man immer seltener.
Allgemein sind momentan eher behutsame Veränderungen am
Auto modern.
Werkstatt mit Herz
Bei Autoservice Ehlert im hessischen Lauterbach
geht es nicht nur kompetent und fachmännisch zu.
Fairness, soziales Engagement und Herzlichkeit werden hier zudem großgeschrieben.
Ändern sich diese Trends häufig?
Ständig gibt es etwas Neues, mehr Auswahl und bessere Möglichkeiten, das eigene Auto auf einzigartige Weise umzugestalten.
Die Automobilhersteller haben diesen Trend erkannt, treiben ihn
voran und nutzen ihn auch für sich selbst. Es gibt eine wahre Flut
von neuen Modellen, die standardmäßig schon ab Werk individualisiert werden können.
Ich möchte etwas an meinem Fahrzeug verändern und ihm eine
persönliche Note verleihen. Worauf sollte ich achten?
Gute Qualität ist das Wichtigste. Diese ist auch für Unerfahrene
schnell und einfach feststellbar. Qualität gibt es jedoch nicht zum
Dumpingpreis bei dubiosen Internetshops. Wichtig ist auch die
Zulassung. Beim Einkauf von Tuning-Teilen aller Art sollte man auf
die richtigen Prüfsiegel achten und sich vorab informieren, was
erlaubt ist und was nicht. Ein Beispiel hierfür sind die Airbags. Bezieht man den Innenraum mit einer falschen Ledersorte oder setzt
eine falsche Naht, kann der darunter liegende Airbag eventuell
nicht mehr funktionieren. Dadurch bekommt man nicht nur ein
Zulassungsproblem, sondern gefährdet auch sich selbst. Individualisierung auf Kosten der Sicherheit ist ein No-Go.
Haben Sie Ihr eigenes Auto schon mal individualisiert?
Selbstverständlich habe ich an meinem Auto schon einmal etwas
verändert – angefangen bei Sommerrädern aus Leichtmetall.
Was darf man Ihrer Meinung nach seinem Auto auf keinen Fall
antun?
Ich halte nicht viel von Auto-Klebe-Tattoos. Hässliche Motive auf
meist hässlichen Autos – das muss nicht sein. Auch Tankdeckel im
Alulook finde ich nicht ansprechend, genauso wie übertriebene
Radzierblenden auf Stahlfelgen. Aber grundsätzlich gilt natürlich: Erlaubt ist, was gefällt.
12
VOR ORT BEI AUTOSERVICE EHLERT IN LAUTERBACH
Bilder: CC / Peters
, AUTO
BILD SP
ORTSCAR
Bild: Le
na Barth
elmeß
Herr Arnold, als Redaktionsleiter bei Auto Bild Sportscars wissen
Sie, was gerade angesagt ist. Stimmt es, dass am Auto individualisiert wird wie noch nie?
Der Drang, seine Individualität über das Auto auszudrücken,
wächst. In den vergangenen Jahren hat sich einiges verändert.
Immer mehr Autofahrer passen ihr Fahrzeug den eigenen Vorstellungen an. Was früher ein Tuning-Nischen-Phänomen war, ist
inzwischen zu einem Massentrend geworden. Allerdings sind die
durchgeführten Arbeiten an den Autos weniger aufwendig, als
das noch vor einigen Jahren der Fall war.
AUTO CHECK
E
ine liebenswürdige Begrüßung vom Geschäftsführer höchstpersönlich vermittelt einem schon von
der ersten Sekunde an das Gefühl, in guten Händen
zu sein. Kein Wunder, denn Dirk Ehlert tut alles mit
Herz und Seele: sich um Autos kümmern, Kunden
glücklich machen, Mitarbeiter führen. Der AC AUTO
CHECK-Betrieb in der 14.000-Seelen-Kleinstadt Lauterbach in
Osthessen ist sein ganzer Stolz. Bis er da ankam, wo er heute ist,
war es allerdings ein weiter Weg.
Vom Tellerwäscher zum Kfz-Meister
markt immer einen Job finden. Ein junger Mensch mit großen
Defiziten in der Schule wird es hingegen schwer haben. Umso
mehr freut es mich zu sehen, wie gut und schnell sich die Jungs
bei mir entwickeln.“
Für Kunden und Mitarbeiter nur das Beste
Ehlert hat aber nicht nur ein großes Herz, sondern auch große
Hände, die ordentlich zupacken können. Und die kommen pausenlos zum Einsatz, denn Flauten kennt man hier nicht: Alle drei
Hebebühnen sind täglich belegt. Seinen Kunden bietet der Betrieb ganzjährig einen Rundumservice an: sei es die Inspektion
oder Achsvermessung, sei es die Instandsetzung von Motoren
und Getrieben oder der Einbau und die Wartung von Autogasanlagen. Ehlert und sein Team sind
geübt im Lösen von kniffligen Fällen. Hier bekommt keiner so schnell
kalte Füße, was auch an der Fußbodenheizung in der Werkstatthalle
liegen könnte – für seine Mitarbeiter eben nur das Beste. Das gilt auch
für seine Kunden: Natürlich bietet
Ehlert ihnen einen Hol- und Bringservice oder kümmert sich um die
Versicherungsabwicklung. „Es gibt
nichts, was wir nicht tun“, bestätigt
der Profi.
Seine Lehre als Koch musste Ehlert aus gesundheitlichen Gründen schon in jungen Jahren an den Nagel hängen. Aus heutiger
Sicht sieht er das allerdings ohne
Wehmut. Denn nun konnte er sich
kurzerhand seiner zweiten Vorliebe
widmen: Autos. Er ließ sich zum KfzMechaniker umschulen, rasch folgten der Gesellen- und der Meisterbrief. Die Umschulung betrachtet
der 44-Jährige aus heutiger Sicht als
„spannend und äußerst anspruchsvoll“. Sein Handwerk lernte er damals an britischen Kalibern, auch
an Nobelmarken wie Rolls-Royce,
Jaguar und Range Rover. „Die Luxusschlitten hatten’s ganz schön
in sich. Die Elektronik, der Antrieb,
einfach alles an diesen Briten ist
anders. Kompliziert und sensibel.
Doch aus diesen Aufgaben habe
ich viel Erfahrung gezogen, die ich
heute anwenden kann“, sagt Ehlert.
2004 übernahm Ehlert den Betrieb,
in dem er bis dahin angestellt war.
Heute hat er selbst sechs Angestellte. Tochter Janet arbeitet im Service
und pflegt die Facebook-Seite der
Werkstatt. Sie soll später in Vaters
Fußstapfen treten und sein Lebenswerk übernehmen. Ehlerts Ehefrau
Dirk Ehlert, Geschäftsführer
Katrin ist die gute Seele – und steht
von Autoservice Ehlert
immer parat, wenn Not am Mann
in Lauterbach
oder an der Frau ist.
Katrin und Dirk Ehlert mit Tochter Janet. Die
­Familie hält nicht nur im Privatleben zusammen.
Auch beruflich ziehen alle an einem Strang.
12.000 Kunden vertrauen
auf Autoservice Ehlert
Wer sich während einer Wartung
oder Inspektion entspannen möchte, der kann es sich in der Sofaecke
gemütlich machen. Der Wohlfühlfaktor ist Ehlert sehr wichtig. „Es
kam auch schon vor, dass Leute auf
der Couch eingeschlafen sind“, sagt
der 44-Jährige und schmunzelt.
Auch für die Kleinsten ist gesorgt:
Spielzeug, Bücher und Malstifte liegen immer bereit und halten sie bei
Laune. Diese kleinen, aber feinen
Aufmerksamkeiten schätzen Kunden von nah und fern. Eine Dame
aus Hannover nimmt stolze 300
Kilometer Anfahrt zur Werkstatt
auf sich, nur um eine Inspektion bei
Ehlert durchführen zu lassen. Sie
gehört zu rund 12.000 Stammkunden, die Ehlert betreut. Ein bisschen ausgefallener wird es, wenn
sich der Bundesgrenzschutz meldet und SUV oder Geländewagen zu Feuerwehrfahrzeugen umgerüstet haben möchte. Als
freiwilliger Feuerwehrmann ist Ehlert vom Fach und kennt sich
mit dem Einbau von hydraulischem Rettungssatz, Signalanlage
oder Blaulicht bestens aus. „Solche Aufträge sind wahre Zuckerstücke“, sagt der Mann mit dem Dauerlächeln augenzwinkernd.
„Es gibt nichts,
was wir nicht
tun.“
Alles ausgezeichnet
Zahlreiche Urkunden und Zertifikate zieren die Wände im Empfangsbereich – auch die für die Top-Ten-Platzierung bei der Wahl
„Werkstatt des Jahres 2012“. Weitere Auszeichnungen heimste
Ehlert in den Kategorien „Werkstatt des Vertrauens“ und „Soziales Engagement“ ein. Letzteres ist für ihn Ehrensache. Sein persönlicher Auftrag lautet: jungen Menschen mit Lernschwächen
und anderen schulischen Problemen eine Chance geben und fit
für die Zukunft machen. „Die Guten werden auf dem Arbeits-
14
Das Team von Autoservice Ehlert ist geübt im Lösen kniffliger
Fälle. Regelmäßige Schulungen, moderne Geräte und eine
Top-Ausstattung tragen zum Erfolg bei.
15
DIE GESCHICHTE DES AUTORADIOS
DER TON MACHT DIE MUSIK
KRRRRRR … LET THE SUN SHINE, LET THE … KRRRRRR … WÄHRENDDESSEN HAT
KANZLERIN ANGELA MERKEL IN WASHINGTON … KRRRRRR … STEHT EIN BLITZER
AUF HÖHE DER RASTSTÄTTE … KRRRRRR … UND BLICKEN AUCH HEUTE WIEDER IN
DIE TECHNIKCHRONIK. THEMA DIESMAL: DAS AUTORADIO.
Einmal um die halbe
Welt: „Was die Ameri-
Mehr zu sehen: Die
kaner können, können
deutschen öffentlich-
wir schon lange“,
rechtlichen Sender
Da geht’s lang:
CarCine ein Gerät
Die können alles:
denken sich die Ent-
führen das Radio Da-
­Philips testet das
auf den Markt, das
Moderne Geräte
dig bringt mit dem
wickler von Blaupunkt
Premiere mal zwei:
ten System (RDS) ein.
erste Navigations-
außer Musik auch
sind wahre Alles-
und Bosch. Sie stellen
UKW-Empfang und
Es blendet außer der
system für Kraft-
Filme abspielen
könner. Autofahrer
das erste europäische
der automatische
Frequenz im Display
fahrzeuge: CARIN
kann. Viele Radios
können sich damit
Autoradio vor, das
Sendersuchlauf
auch den Sender-
(Car Information
sind inzwischen
das Programm zu-
AS5. Das Röhrengerät
werden entwi-
Hören, was man
namen ein. RDS-
and Navigation
multimedial und
nehmend nach ihren
Eingeschaltet: Der
empfängt Mittel- und
ckelt. Mit einem
will: Philips inte-
Es geht rund: Phi-
Autoradios suchen
System). Beim
Rundum-Radio: Die
mit Navigations-
persönlichen Vorlie-
18-jährige Amerika-
Langwelle, wiegt 15
mechanischen
griert mit dem
lips und Blaupunkt
automatisch die
Losfahren wird das
Dolby Laboratories
modul, Freisprech-
ben zusammenstel-
ner George Forst –
Kilo und ist so groß,
Drucktastensystem
„Automignon“ den
führen auf der
Frequenz mit dem
Fahrziel angegeben,
revolutionieren
einrichtung und
len. Die sogenannte
Präsident des Lane
dass es in den Koffer-
ist nun der schnelle
ersten Schallplat-
Internationalen
klarsten Empfang für
CARIN errechnet
die Unterhaltungs-
Sprachsteuerung
Long-Term-Evolution
High School Radio
raum muss. Das Mons- Fest verbaut: Der
Wechsel von vorge-
tenspieler im Auto.
Funkausstellung
den gewählten Sen-
den kürzesten Weg.
elektronik. Mit der
ausgestattet. Blau-
(LTE)-Verbindung –
Clubs in Chicago –
trum kostet ein kleines Firma Becker ge-
gebenen Sendern
Zehn Jahre später
Ende der „Mono-
in Berlin Proto­
der. RDS sendet au-
Die Fahranweisun-
ersten serienmäßig
punkt entwickelt
ein Mobilfunkstan-
baut kurzerhand
Vermögen, nämlich
lingt es zum ersten
möglich – bis das
bringt das Unter-
Tonie“: Blaupunkt
typen eingebauter
ßerdem auch dann
gen werden per
verbauten Dolby-
außerdem das erste
dard für Breitband­
ein Radiogerät in
465 Mark – rund ein
Mal, das Empfangs-
im Autoradio zum
nehmen auch das
präsentiert mit
CD-Spieler vor. Zwei
Verkehrsmeldungen,
Sprach-Synthesizer,
Surround-Anlage in
digitale Autoradio
internetanschluss
ein Ford-T-Modell
Drittel des Kaufprei-
teil des Autoradios
Standard wird,
erste Autoradio mit
„Frankfurt“ das ers-
Jahre später kommt
wenn ein Programm
auf Bildschirmen
einem Auto wird das
mit MP3-Funktion,
­­– macht Internet-
ein. Das Autoradio
ses eines damaligen
in das Armaturen-
vergehen allerdings
Kassettenlaufwerk
te Stereo-Autoradio
die erste Generati-
ohne Verkehrsfunk
oder auf Head-up-
Vehikel zum rollen-
Aufnahmetechnik
radio auch im Auto
war erfunden.
Kleinwagens.
brett einzubauen.
noch viele Jahre.
auf den Markt.
der Welt.
on auf den Markt.
eingestellt ist.
Displays erteilt.
den Konzertsaal.
und Bluetooth.
möglich.
NAVIGATION
TELEFON
MUSIK
1983 1988 1993 1997 2003 2014
Illustration: CC / Radis, Bilder, von links: Pioneer, Blaupunkt, HarmanBecker (2x), Blaupunkt, HarmanBecker, Pioneer
1922 1932 1949 1953 1958 1969
16
Wie im Kino: Grun-
17
Bilder: Wissmann
G
A
R
T
F
IM AU
.
S
R
O
T
O
M
S
IHRE
In der Künstlerkolonie East Jesus machen Kreative
aus alten Autoteilen und -wracks wahre Kunstwerke.
­Unsere Redakteurin Ann-Kathrin Wissmann hat sich
die Galerie unter freiem Himmel angesehen.
KÜNSTLERKOMMUNE EAST JESUS
Autokunst im Garten Eden
D
ie Reise führt mich in die Colorado-Wüste im
Süden Kaliforniens. Nahe der Grenze zu Mexiko
taucht aus dem Nichts vor der Kulisse des rotgelben Sonnenuntergangs East Jesus auf, eine
Künstlerkolonie am Rande von Slab City – dem
selbsternannten „letzten freien Ort in Amerika“. Dieser Ort ist
auf keiner Karte zu finden und bietet Aussteigern und Alternativen Zuflucht. Alte Flaschen, Autoreifen und Fahrradspeichen
zäunen das Gebiet ein, um ungebetene Gäste und Gaffer fernzuhalten. Doch friedliche Besucher sind willkommen, solange
18
sie niemandem auf die Nerven gehen und die Lebensweise der
Bewohner respektieren. Strom, fließend Wasser oder eine Kanalisation gibt es hier nicht. Die nächste Einkaufsmöglichkeit liegt
sechs Kilometer entfernt. Davon lasse ich mich aber genauso
wenig abschrecken wie von 45 Grad Hitze und ungebremstem
Wüstenwind.
Kaum angekommen, bin ich beeindruckt. Überall stehen Autowracks herum, die sich auf den zweiten Blick als Kunstwerke
entpuppen: außergewöhnliche und schrille Installationen aus
Schrott und Abfall.
Glühkerzen. NGK
Die ganze Welt der Glühkerzen.
Ein Quantum besser.
Bestens unterwegs mit
NGK Glühkerzen.
19
 Sinnvolle Abfallverwertung: Statt
Lattenbrettern zäunen verbogene
Fahrradspeichen das Gebiet der Künstlerkommune East Jesus ein.
 Altglasverwertung: Dieses
Glaskunstwerk hat Aussteiger Frank
gemacht. Eine rostige Autotür gewährt
den Eintritt zum Wohnbereich.
 Nothing ever happens – nie
geschieht etwas. Hieraus spricht
die Ironie, denn die vielen kreativen
Kunstwerke zeugen von pausenlosem
Einsatz und großem Erfindergeist.
 Wüsten sind karg und leer? Nicht
hier. Ein Künstler machte sich die
Hinterlassenschaften der Zivilisation
zu Nutze und bastelte ein drei Meter
hohes Mammut daraus.
 Wer glaubt, diese Rostlaube hätte die besten Tage in einem
anderen Jahrhundert hinter sich gelassen, irrt sich. Im Art
Garden erlebt das Autowrack seinen zweiten Frühling – so wie
all die anderen ausrangierten Schrottstücke.
 „Salvation Mountain“ heißt der aus Lehm,
Stroh, Farbe und Autoreifen erbaute „Erlösungsberg“. Sein Schöpfer, der über 80-jährige Leonard
Knight, bastelte 30 Jahre lang an der Installation,
die ihn und andere Menschen näher zu Gott
bringen soll.
 Blaue Plastikbeine, umgedrehte Puppenköpfe – wer bei
einem Nachtspaziergang nicht aufpasst, könnte sich zu Tode
erschrecken.
 Zinnober-Charme: Der verzierte VW-Bus von Gründer Charlie Russell
bildet das Herzstück des Art Gardens. Der Chocolate-Martini-Tempel ist
noch fahrtüchtig, dient jetzt aber nur noch als Kunstwerk.
Ideale Bedingungen für einen Visionär
„Salvation Mountain“ zieht viele Neugierige an und führt sie
unmittelbar zur Künstlerkommune East Jesus – nicht immer
zur Freude der Bewohner. Mit so viel Andrang hatte Gründer
Charlie Russell nicht gerechnet. Charlie war berühmt für überdimensionale Installationen sowie für seine Vorliebe, splitternackt Schokoladenmartinis aus einem VW Bulli der 60er zu
servieren. Auf dem Fleckchen Wüstenerde neben der Wohnwa-
Im Skulpturengarten herrscht nur eine Regel
20
Anzeige
www.osram.de/design
Leonard Knight in das Großprojekt „Salvation Mountain“ nahe
der Wohnwagensiedlung Slab City: Der „Erlösungsberg“ ist eine
Kunstinstallation aus tonnenweise Lehm, Stroh, viel Farbe und
Autoreifen. Fast 30 Jahre lang hat Leonard dieses Meisterwerk
erweitert und angemalt. Der 2002 zum nationalen Kulturgut erklärte Berg besitzt mittlerweile sogar Weltberühmtheit.
In „Into the Wild“ von 2007 verfilmt Sean Penn die wahre Geschichte von Weltenbummler und Aussteiger Christopher McCandless, der der modernen Zivilisation den Rücken kehrt und
auf seiner Reise Leonard beim Bau des „Salvation Mountain“
hilft. Weiteren Ruhm erlangte der schrill-bunte Berg durch die
Dokumentationen „Plagues & Manly Pleasures on the Salton
Sea“, „Desertopia“, und „Mountain“. Heidi Klum ließ 2013 ihre
Germany’s-Next-Topmodel-Kandidatinnen in Hippiekleidern
am Berg posieren. Heute ist der „Erlösungsberg“-Schöpfer 83
Jahre alt und lebt im Altersheim.
OSRAM macht
den Unterschied
LED-Lichtlösungen von OSRAM rücken nicht nur die Straße in
ein gutes Licht. Sie machen jedes Auto zum Hingucker – bei Tag
und bei Nacht. Egal, ob der Schwerpunkt auf Stil oder Sicherheit
gelegt wird, LEDriving® FOG Nebelscheinwerfer und LED
Tagfahrlichter von OSRAM garantieren einen großen Auftritt.
Licht ist OSRAM
www.facebook.de/autolichtblog
1.130 OSRAM GmbH, CSMK MK MCOM, 80807 München
In East Jesus gibt es keine Polizei und keinen Bürgermeister, die
für Recht und Ordnung sorgen. Nur wenn es um die Kunst geht,
gilt eine Regel: Sie muss sonderbar, komisch, wunderlich oder
skurril sein. Alles andere ist dem Künstler überlassen. Nach diesem Grundsatz ist 2006 der sogenannte Skulpturengarten entstanden, der sich stetig weiterentwickelt. Die Bewohner nennen
ihn auch den Garten Eden. Für mich sieht es eher nach einem
originellen Autofriedhof aus. Aus einem alten Toyota in Himmelblau ragen Kunststoffbeine. Im Innenraum hängt ein umgedrehter Puppenkopf mit blonden Haaren und verschmiertem
Lippenstift. Ein nacktes, halb verbranntes Puppenbaby liegt daneben im Sand. Spätestens jetzt läuft mir ein Schauer über den
Rückern. Schnell wird klar: Diese Kunst stammt von Menschen
mit einer blühenden Fantasie. Die Werke sollen provozieren, abschrecken, zum Nachdenken anregen.
Gedanken mache ich mir auch über die Herkunft der Patronenhülsen, die einige Autoteile zieren. „Sie stammen vom amerikanischen Militär, das hinter der Gebirgskette Bomben und Waffen
testet“, erklärt mir Frank, ein Aussteiger aus New York, der sich
in East Jesus niedergelassen hat. Von ihm stammt unter anderem die Mauer aus aufgelesenen Glasflaschen, die romantisch
das letzte Abendlicht reflektieren und damit einen magischen
Moment zaubern. Eine verbeulte Autotür gewährt den Zugang
zu Franks Wohnbereich. Was treibt einen Mann Mitte fünfzig
dazu, hierherzukommen? „Es war besser, als bei meiner Exfrau
zu bleiben“, lacht der New Yorker. Sein ganzes handwerkliches
Geschick steckte er vor einigen Jahren zusammen mit Freund
gensiedlung Slab City fand er 2006 ideale Bedingungen, um sich
und seine Kunst ungestört zu verwirklichen und gleichzeitig
die Wüste sauber zu halten. 2011 starb Charlie, doch sein Werk
lebt weiter, fortgeführt von einer improvisierten Gemeinschaft
fernab der Zivilisation. Eine sinnvolle Methode, der geliebten
Rostlaube nochmals Leben einzuhauchen. Bei 720.000 Tonnen
Elektro- und Haushaltsschrott sowie Autokarossen, die jährlich
in Deutschland anfallen, auch bei uns eine Überlegung wert.
Verdichteter Luftstrom
Motorzylinder
Ladeluftkühler
TECHNIK GANZ EINFACH: DER TURBOLADER
Verdichtergehäuse
Mehr Luft für
mehr Dampf
Turbinenrad
Lufteintritt
Abgasaustritt
22
M
an hört ihn nicht, man
sieht ihn nicht, man
spürt nur seine Wirkung:
der Turbolader. Fast jedes
Dieselfahrzeug ist mit einem Turbo ausgerüstet, und auch immer mehr Benziner lassen sich von ihm „aufladen“.
Um zu verstehen, wie der Turbolader
funktioniert, muss man wissen, woher
der Motor seine Kraft bekommt: nämlich aus der Verbrennung eines Kraftstoff-Luft-Gemisches. Je mehr der Motor davon bekommt, desto größer ist die
Leistung. Dazu kann man einfach die
Zylinder größer machen oder das Fahrzeug mit mehr Zylindern bestücken. Ein
anderer Weg ist, mehr Luft in die Zylinder hineinzupressen. Und das macht
der Turbolader.
Bei herkömmlichen Motoren wird
die Frischluft für die Verbrennung im
Motor angesaugt. Daher spricht man
auch von Saugmotoren. Der Turbolader nutzt zusätzlich die heiße Abgasluft, die nach der Verbrennung den
Motor verlässt und normalerweise
über die Rohre des Abgassystems hinten zum Auspuff rauskommt. Diese
Abgasluft wird direkt dort, wo sie den
Motor verlässt, abgefangen und in den
Turbolader geblasen. In dessen Inneren sitzt eine Turbine, deren Rad durch
die Abgasluft angetrieben wird und
angesaugte Frischluft durch einen
Verdichter jagt. Auf diese Weise komprimiert, gelangt erheblich mehr Luft
in die Zylinder, was die Verbrennung
verbessert.
Verdichterrad
So funktioniert der Turbolader:
Die Abgasluft treibt eine Turbine mit sehr hohen Drehzahlen an, die
Frischluft ansaugt und in einen Verdichter leitet.
Im Verdichter wird die Luft komprimiert.
Die komprimierte Luft wird durch einen Ladeluftkühler geleitet,
um sie abzukühlen. Dies ist der Motorleistung förderlich und hilft,
Emissionen zu reduzieren.
Die komprimierte Luft wird in die Zylinder geleitet und verbessert
Illustration: CC / Radis
Abgasstrom
Ob man es glauben will oder nicht: Für den
richtigen Durchzug des Motors sorgen bei
vielen Fahrzeugen die Abgase. Denn die
bringen den Turbolader auf Touren.
dort die Verbrennung des Kraftstoffs, was die Motorleistung erhöht.
23
Die drei protzigsten
Mietwagen
Bild: flickr / ping ping
1 Mercedes-Benz SLR McLaren
437.000 Euro kostet
der Mercedes-Benz SLR
McLaren tutto completto.
Da versteht es sich fast
von selbst, dass man für
einen Tag 4.222 Euro
hinblättern muss. Dazu
kommt noch eine Rücklage für die Eigenbeteiligung
im Falle eines Unfalls
sowie eine Kaution im sechsstelligen Bereich. Dieses Vergnügen ist natürlich
hauptsächlich für die Crème de la Crème vorgesehen, die vor einer Anschaffung erst testen möchten. Denn wer will schon die Katze im Sack kaufen? Ein
Otto Normalverbraucher hat es da schwer. Denn die Luxuskarosse wird nur
demjenigen ausgehändigt, der ins Beuteschema passt.
Bild: Ferrari
3 Ferrari F430
24
Den dritten Platz der
protzigsten Mietwagen
belegt der Ferrari F430.
Im Vergleich zu den
beiden oben genannten
ist der 490 PS starke
Hecktriebler ein echtes
Schnäppchen: Für „nur“
1.750 Euro darf man 24
Stunden den Traum in Rot erleben und an der Formel-1-Nostalgie zumindest
einmal schnuppern. Den Spurt von null auf Tempo 100 schafft der Spaßmacher in kaum mehr als vier Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei
310 Stundenkilometern. Aber Vorsicht: Danach fühlt sich alles andere langweilig an. Doch bei einem Kaufpreis von 140.000 Euro ohne Schnickschnack
hat es sich dann auch schnell wieder ausgeträumt. Das wahre Leben ist
eben doch kein roter Ponyhof.
Verkehr in aller Welt
Bild: Nissan
Bild: Lamborghini
2 Lamborghini Murciélago
Japaner „very british“
Die Black Cabs gehören zu London
wie die Queen oder Big Ben. Doch
zuletzt waren die berühmten
schwarzen Taxis nur wegen
der Insolvenz des Herstellers
Manganese Bronze in den
Schlagzeilen. Nun wittert
der Autobauer Nissan seine
Chance und sagt den verbliebenen Kult-Cabs den Kampf
um Londons Straßen an – und
modelt seinen Kleintransporter NV200
nach dem Gusto der Briten um. Das Gefährt geht mit veränderter
Vorderachse ins Rennen, weil für Londoner Taxis ein Wendekreis
von nur 7,6 Metern vorgeschrieben ist. Auch in Sachen Optik will
Nissan sich den beliebten Black Cabs annähern: Ein großer Kühlergrill, Rundscheinwerfer im Retrostil und schwarzer Lack – schon
ist der Nissan dem Original TX4 auffallend ähnlich. Die Japaner
verzichten sogar am ganzen Wagen auf ihr Logo. Zusätzlich bieten
die neuen Taxis breitere Schiebetüren, mehr Platz im Innenraum,
LED-Taxischilder und ein großes Panoramadach. Ein weiteres Plus
ist sein 1,6-Liter-Benziner, der sauberer als der Diesel des Originals
ist und 2015 sogar einer komplett elektrischen Version weichen
soll. Ob all das den Londoner überzeugt oder ob er letztendlich
doch lieber Doppeldeckerbus fährt? Abwarten und Tee trinken.
it
nn:
tgewi axy Tab 3 m nale
p
u
a
H
o
al
mdiag
ung G
Sams ll-Bildschir
o
10,1-Z
Bild: Samsung
Auto oder Bahn? Sein oder sein lassen?
Das ist doch die Frage! Entgegen der Tragödie von Hamlet über die Entscheidung, zu leben oder zu sterben, ist mein Zwiespalt von geringerem Ausmaß. Trotzdem hat
die Frage ihre Daseinsberechtigung. Ich packe das Problem an.
Also beginne ich damit: Was ist bequemer? Schließlich möchte
ich auf dem täglichen Weg zur Arbeit in puncto Komfort nicht
zurückstecken müssen. Wenn ich mir das Wetter draußen so
ansehe, dann stellen sich meine Nackenhaare bei dem Gedanken auf, zur Bahn marschieren zu müssen. Ich sehe es schon vor
mir: Die Mähne wird sich kräuseln, die Spitzen meiner Socken
werden durchnässen und der hintere Zipfel meines Schirms
wird in die viel zu große Handtasche tropfen. Apropos Tasche:
Es sind heute ungeschickterweise drei. Eine beinhaltet das
Mittagessen, die andere das Sportzeug und die dritte Kleider
von einem schwedischen Kaufhaus, die umgetauscht werden
müssen – auch dabei hatte ich Entscheidungsschwierigkeiten.
Und diese Strapazen mit der Bahn auf mich nehmen? Kommt
gar ... Honk! Honk! Hinter mir steht einer, der wie wild hupt.
Die Ampel zeigt grün. Warum in aller Welt mache ich mir Gedanken über etwas, das schon längst entschieden ist? Frauen!
Bild: Tesla
Die Resolution
Die Hochzeitsgäste vor Neid zum Platzen bringen, der Herzensdame beim Date imponieren oder aus Jux und Tollerei
ein Monatsgehalt auf den Kopf hauen – es gibt viele Gründe, ein extravagantes Auto zu mieten. Geht nicht, gibt es in
diesem Fall nicht. Denn praktisch jedes Auto, das hergestellt
wird, ist gegen mehr oder weniger Bares zur Probefahrt zu
haben – auf Wunsch auch mit Chauffeur.
Was kostet die
Welt? Das könnte
man sich auch bei
dem ordentlichen
Sümmchen fragen,
das ein ambitionierter
Autoliebhaber für
einen Tag italienischen
Luxus auf den Tisch
legen muss: schlappe
4.137 Euro. Wer schön sein will, muss eben leiden. Dafür kann sich ein
Normalsterblicher einmal wie ein Protz fühlen. Denn der Lamborghini Murciélago LP640 kommt auf straßentaugliche 640 Pferdestärken sowie eine
Höchstgeschwindigkeit von 340 Stundenkilometern. Und die Optik: eine
Augenweide. Wer dabei für einen Tag schwach wird, dem sei es gegönnt.
Gewinnspiel
Quersicht von
Ann-Kathrin Wissmann
Gewinnfrage:
Mobilität der Zukunft
Wann kam das erste Stereo-Autoradio
auf den Markt?
Flotte Röhre
a) 1932
b) 1969
c) 2003
Elon Musk, Erfinder des Bezahldienstes Paypal und
Gründer des Unternehmens Tesla, ist ein Visionär.
Demzufolge hat Hyperloop, das neueste Projekt aus
seinem Haus, ein durchaus hochgestecktes Ziel: das
Reisen zu revolutionieren. Das Prinzip erinnert an
die Rohrpost: In kleinen Kapseln sollen die Passagiere durch eine Röhre geschossen werden – mit bis zu
1.200 Stundenkilometern! Das Rohr verläuft an der
Oberfläche, Dämpferelemente in den Stützpfeilern
machen die Konstruktion erdbebensicher. Ein Teilvakuum verringert den Luftwiderstand in der Röhre
und ermöglicht so die hohen Geschwindigkeiten.
Den Linearmotor als Antrieb kennt man bereits von
Magnetschwebebahnen wie dem Transrapid. Räder
gibt es keine, weil die Kapseln auf einem dünnen
Luftfilm gleiten. Zudem reist man mit Hyperloop
nicht nur schneller und sicherer, sondern auch
billiger und sauberer als mit Flugzeug oder Zug.
Die Energie für Hyperloop soll nämlich komplett
von Solarzellen bereitgestellt werden, die auf dem
Transportrohr installiert sind. Allerdings gibt es sowohl im technischen als auch finanziellen Bereich
noch einige offene Fragen. Viele Experten zweifeln
daran, ob das Projekt in dieser Form umgesetzt
werden kann. Andererseits hat man Musk auch belächelt, als er seine private Raumfahrtfirma SpaceX
gründete. Das Lächeln ist vielen vergangen – denn
heute beliefert SpaceX die ISS.
Die Lösung versteckt sich wie immer im Magazin. Für aufmerksame Leser gibt es dieses Mal ein Samsung Galaxy Tab 3
mit 10,1-Zoll-Bildschirmdiagonale zu gewinnen.
Senden Sie eine frankierte Postkarte mit Ihrer Antwort an:
ATR SERVICE GmbH, Edith Pisching, Postfach 61 01 40, 70329
Stuttgart. Oder per E-Mail an [email protected]. Das
Stichwort lautet: „Rätsel Kundenmagazin 1/2014“. Einsendeschluss ist der 30. April 2014, es gilt der Poststempel. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendungen von Glücksspielportalen sind von der Verlosung ausgeschlossen.
Gewinner (Ausgabe 3/2013)
Einen Gastroback Design Multi Juicer gewonnen hat:
Karin Korbach aus Frankfurt
Impressum
Herausgeber: ATR SERVICE GmbH
Verantwortlich: Roland Dilmetz
ATR SERVICE GmbH
Otto-Hirsch-Brücken 17
70329 Stuttgart
Telefon: +49 (711) 91 89 79-0
Fax: +49 (711) 91 89 79-70
E-Mail: [email protected]
www.atr.de
Anzeigenkontakt:
Edith Pisching (ATR)
Gesamtauflage: 287.000
Titelbilder bei Teilauflagen: CC /Radis,
© scusi / Fotolia.com, © INFINITY / Fotolia.com
Redaktion und Gestaltung:
Communication Consultants GmbH
Engel & Heinz
Jurastraße 8
70565 Stuttgart
Telefon: +49 (711) 9 78 93-0
Fax: +49 (711) 9 78 93-44
E-Mail: [email protected]
www.communicationconsultants.de
Team: Jan Peters (Ltg.), Marko Ramic,
Johanna Quintus, Susanne Mayer,
Stephanie Leypoldt, Katharina Schlegel,
Ann-Kathrin Wissmann, Nikolaos Radis
(Layout, Foto, Illustration)
25
&
g
un
j
+
++
++
+
ld
wi
Wir reinigen
Ihren Motor
von innen...
Die Polizei fährt mit gutem Beispiel voran und
einem komplett getunten Polizeifahrzeug auf
zahlreichen TUNE IT! SAFE!-Präsentationen vor.
...mit der LIQUI MOLY Motorspülung
SICHERES AUTOTUNING
Bild: TUNE IT! SAFE!
Tunst du noch oder fährst du schon?
Unterbodenbeleuchtung? Check. Spoiler? Check. Böser Blick? Check.
Zulässigkeitsnachweise? Oh, oh. Wer sicher und verkehrsgerecht
unterwegs sein möchte, muss beim Tuning einiges beachten.
Die Abbildung zeigt
das Nockenwellengehäuse eines
Benzinmotors vor
der Reinigung.
Ölschlamm und
Ablagerungen sind
deutlich zu sehen.
Ablagerungen im Ölkreislauf verstopfen Ölbohrungen und
hindern das Motorenöl am Erfüllen seiner vielfältigen
Aufgaben im Motor. Denn neben Schmierung und Verschleißschutz ist das Motorenöl auch noch für den Abtransport von
Schmutzteilchen in den Ölfilter zuständig. Motorenöl kühlt
außerdem auch alle beweglichen Teile im Motor. Alle diese
Aufgaben kann das Öl nur in einem sauberen Motor optimal
erfüllen.
Der Motor nach der
Reinigung mit
LIQUI MOLY
Motorspülung.
Das Öl kann wieder
schnell an alle
Schmierstellen
gelangen.
Deshalb ist es ratsam, eine LIQUI MOLY Motorspülung vor
jedem Ölwechsel durchzuführen.
...mit der LIQUI MOLY Drosselklappen-Reinigung
D
u hast Lust, dein Auto zu
tunen? Dann musst du nur
noch herausfinden, welche
Teile du dafür benutzen
darfst, was du selber einbauen kannst und wofür du einen Fachmann benötigst. Dabei geht es auch um
die Frage, ob dein Auto nach dem Tuning
immer noch sicher ist und nicht zum
Umweltungeheuer wird. Nicht jedem ist
die mögliche Tragweite durch die Montage von Anbauteilen gleich bewusst.
Deswegen solltest du vor jeder Veränderung deines Autos einen Fachmann zu
Rate ziehen. Beispielsweise kannst du
beim TÜV, bei der KÜS oder der DEKRA
nachfragen. Dort helfen dir die Prüfingenieure weiter. Denn nicht jedes Teil ist
für die allgemeine Nutzung im Straßenverkehr geeignet, auch wenn es noch so
gut zu deinem Auto passen würde. Ein
Zulässigkeitsnachweis ist Pflicht. Meistens reicht es auch nicht, wenn dein ausgewähltes Produkt das ECE-Prüfzeichen
hat. Mehr Infos dazu findest du im Kasten rechts.
In Paragraph 30 der StVZO heißt es:
Fahrzeuge müssen so gebaut und aus-
26
Was ist das
ECE-Prüfzeichen?
Das ECE-Prüfzeichen (auch E-Kennzeichen, E-Kennzeichnung oder EKennung) kennzeichnet genehmigungspflichtige Bauteile an Kraftfahrzeugen,
und besteht aus einem großen E im
Kreis und einer auf die jeweilige ECERegelung bezogenen Prüfnummer und
besagt, dass für die damit gekennzeichneten Bauteile die erforderlichen Prüfungen durchgeführt wurden und eine
ECE-Bauartgenehmigung erteilt wurde.
Die am ECE-Verfahren teilnehmenden
Staaten und deren Behörden erkennen
diese Bauartgenehmigung untereinander an. Neben dem ECE-Prüfzeichen
gibt es noch das Prüfzeichen für
Fahrzeuge und Fahrzeugteile nach
europäischen Richtlinien. Dieses besteht
aus einem kleinen E im Rechteck und
besagt, dass für diese Fahrzeuge oder
Fahrzeugteile eine europäische Typgenehmigung erteilt wurde.
gerüstet sein, dass ihr verkehrsüblicher
Betrieb niemanden schädigt oder mehr
als unvermeidbar gefährdet, behindert
oder belästigt. Außerdem müssen die
Insassen insbesondere bei Unfällen vor
Verletzungen möglichst geschützt sein
und das Ausmaß sowie die Folgen von
Verletzungen möglichst gering sein. Das
gilt übrigens sowohl für das fahrende als
auch für das stehende Fahrzeug.
Selbst beim Montieren von relativ kleinen Anbauteilen wie einer Kühlerfigur
oder einer neuen Antenne kann eine Gefahr entstehen. Hast du beispielsweise
eine normale Antenne durch eine Antenne in Form eines Samuraischwertes oder
eines großkalibrigen Geschosses ersetzt,
stellt sie im Falle eines Unfalls mit einem
Auto für dich und einen Unfallgegner
im Auto zunächst wahrscheinlich keine
Gefahr dar. Wenn man aber einen Unfall
mit einem Motorradfahrer hätte, könnte
die stylische Antenne dem Motorradfahrer zum Verhängnis werden.
Du siehst: Tuner sollten lieber auf Nummer sicher gehen. Unter www.tune-itsafe.de findest du übrigens noch viele
Beispiele und Tipps zum sicheren Tunen.
Die Reinigung der Drosselklappe und des Ansaugtraktes
beseitigt Ablagerungen, die eine ideale Gemischbildung
verhindern.
Ein sauberer Motor ist die Grundvoraussetzung für einen
ruhigen Motorlauf und eine zügige Gasannahme. Nicht
zu verachtende „Nebeneffekte“ sind ein geringerer
Schadstoffausstoß und ein reduzierter Kraftstoffverbrauch.
Die DrosselklappenReinigung wird von
außen durchgeführt.
Eine bessere
Gasannahme und
Leistungsentfaltung
sind danach sofort
spürbar.
...mit der LIQUI MOLY Motor-System-Reinigung
Einspritzdüsen zerstäuben den Kraftstoff im Brennraum
und sorgen im sauberen Zustand für eine bestmögliche
und kraftvolle Verbrennung im richtigen Augenblick.
Nur so kann der Motor seine Leistung voll entwickeln.
Verschmutzungen und Ablagerungen verhindern eine
ordentliche Zerstäubung, mindern die Leistung Ihres
Motors und erhöhen den Kraftstoffverbrauch. Mit der
Motor-System-Reinigung von LIQUI MOLY stellen Sie
die ursprüngliche Leistung wieder her.
Hier finden Sie
das richtige Öl
für Ihr Fahrzeug:
Abbildung einer
verschmutzten
Einspritzdüse im
Labor. Der Kraftstoff
wird sichtbar unzureichend zerstäubt.
Eine saubere Düse
zerstäubt den Kraftstoff gleichmäßig
und sorgt so für eine
optimale Verbrennung.
LIQUI MOLY GmbH
Jerg-Wieland-Str. 4
89081 Ulm, Germany
Tel.:
+49 (0)731 / 1420-0
Fax:
+49 (0)731 / 1420-71
E-Mail: [email protected]
WWW.LIQUI-MOLY.DE
Experten empfehlen Markenprodukte
bei Motorenteilen und Filtern*
* Zugegeben, Martin Luther hatte keine Ahnung von Motorenteilen und Filtern. Wir schon.
Im Motor geht sprichwörtlich die Post ab: Kolben verdichten Luft, Ventile lassen den Motor atmen, Einspritzdüsen versorgen ihn mit
Sprit, Turbolader heulen auf, Dichtungen müssen – na klar – dicht halten und Filter sorgen dafür, dass die Flüssigkeiten sauber bleiben.
Deshalb setzen wir bei Motorenteilen und Filtern auf Produkte der Markenhersteller.