Sprunggelenkfrakturen

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Sprunggelenkfrakturen
Dr. med. K. Kimminus, Abt. Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie,
Katholisches Klinikum Brüderhaus Koblenz, Abteilungsleiter: Dr. med. T. Rudy
Sprunggelenkfrakturen
Aktuelles zu Therapie und
Nachbehandlung
Für einen Vortrag anlässlich einer regionalen
Fortbildungsveranstaltung des Katholischen Klinikums
Brüderhaus in Koblenz, Termin verschoben
Definition
• Fraktur des Außenknöchels
• mit oder ohne Begleitverletzung
• mit Subluxation/Luxation der Talusrolle
aus der Knöchelgabel
Ursachen
• Distorsion durch Stolpern und
Ausrutschen
• Drehsturz beim Skifahren
• Sturz aus größerer Höhe
• Verkehrsunfälle
• Selten Einwirkung direkter Gewalt
Pathogenese
• Supinations- und Adduktionstrauma:
Typ Weber A
• Außenrotationstrauma: Typ Weber B
• Eversionstrauma: Typ Weber C
Pathophysiologie
• Einrisse der Kapselbandstrukturen
• Verletzung der Knochenkontinuität
• Gewebehämatom, -ödem
• Konsekutiv lokale Schmerzen
Pathophysiologie
• Instabilität durch Sprengung der
Knöchelgabel
• Evtl. Fußfehlstellung
• Offene Frakturen
Typ Weber A
Typ Weber B
Typ Weber C
Bimalleoläre Fraktur
Maisonneuve-Fraktur
Anamnese
• Spezielle Anamnese mit Analyse des
Unfallhergangs
• Allgemeinerkrankungen und
Risikofaktoren
• Sozialanamnese
Diagnostik
• Klinische Diagnostik
(Inspektion, Palpation,
Funktions- und
Schmerztest)
• Notwendige apparative
Diagnostik (Röntgen:
Sprunggelenk in 3
Ebenen)
Diagnostik
• Fakultative apparative
Diagnostik:
Röntgen (z.B.:
Schrägaufnahmen,
gehaltene Aufnahmen)
Tomographie; CT; MRT;
Arthrographie;
Sonographie
• Differentialdiagnosen
Therapie
• Erstversorgung am Unfallort
• Konservative Therapie
• Operative Therapie
Therapieziele
• Reposition und Retention bis zur
Frakturheilung
• Schmerzreduktion bzw. -beseitigung
• Wiederherstellung der Beweglichkeit und
der Funktion des OSG
• Verhinderung einer Spätarthrose
Erstversorgung am Unfallort
• Reposition bei Luxation bzw. deutlich
dislozierter Fraktur
• Bei offenen Verletzungen Abdeckung
durch sterilen Verband
• Ruhigstellung auf Schiene, Hochlagern
Konservative Therapie
• Indikation: Weber A, evtl. Weber B
• Beratung
• Verbandtherapie
• Medikamentöse Therapie
• Physikalische Therapie
Mögliche Komplikationen bei
konservativer Therapie
• Allgemeine Risiken und Komplikationen
• Spezielle Folgen
• Spezielle Komplikationen
Morbus Sudeck
Läsion des Nervus peroneus
Operative Therapie
• Indikation:
alle dislozierten, verkürzten oder
rotierten Knöchelfrakturen
Osteochondrale Frakturen
Isolierte Syndesmosenrupturen
Operationsverfahren
• Übungsstabile Osteosynthese der
Fibulafraktur
• Refixation/Naht der Syndesmosenruptur
• Übungsstabile Osteosynthese eines
frakturierten Innenknöchels
Operationsverfahren
• Einbringen einer Stellschraube
• Versorgung von Begleitverletzungen
• Osteosynthese eines dislozierten
größeren Volkmannschen Dreiecks
(>1/3)
Nachbehandlung nach
operativer Therapie
• Individuelle Physiotherapie
• Frühzeitige Mobilisierung
• Individueller Belastungsaufbau
• Metallentfernung nach knöcherner
Heilung individuell (Ausnahme:
Stellschraube!)
Behandlungsziele in der
Physiotherapie
• Schwellungsabbau, Verbesserung der
Durchblutung
• Mobilisation in die Dorsal-Extension
• Vorbeugung der Muskelatrophie und schwäche
• Stabilisation des Fußes im OSG
Physiotherapeutische
Standardmaßnahmen
• Assistives Führen des Fußes mit
Isometrie, Traktion, angulären
Bewegungen
• PNF für das gesamte Bein
• Massage der Unterschenkelmuskulatur
• Funktionsmassage für
Unterschenkelmuskulatur
Mögliche Komplikationen bei
operativer Therapie
• Allgemeine Risiken und Komplikationen
• Spezielle Folgen
• Spezielle Komplikationen
Hautnekrose
Prognose
• Vollständige Restitution
• Posttraumatische Arthrose
• Gelenkschaden zunehmend von Typ
Weber A zu Typ Weber C
Prävention
• Primärprävention
• Prävention von Folgeschäden
Primärprävention
• Adäqhates, stabiles, rutschfestes
Schuhwerk (beim Sport)
• Koordinations- und Reflextraining vor
sportlicher Betätigung
• Behandlung von chronischen
Bandinstabilitäten
Prävention von Folgeschäden
• Exakte Rekonstruktion der Gelenkfläche
• Adäquate Thromboseprophylaxe
• Korrekturosteotomie bei Fehlstellungen
• Einlagen, orthopädische Schuhzurichtung
individuell
Perspektiven, Ausblick
Osteosynthese mit resorbierbarem Material