Der Senat von Berlin - Abgeordnetenhaus von Berlin
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Der Senat von Berlin Fin -I D/I D 32 Berlin, den 29.Juni 2004 9020 3501/3517 2596 An den Vorsitzenden des Hauptausschusses über den Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin über Senatskanzlei – G Sen – Thema Bericht über die Tätigkeit der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH bei der Umsetzung der Neuorganisation des Facility Managements Rote Nummern: keine Vorgang: 20.Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 31.10.2002 (Drs. 15/907) Ansätze: entfällt Gesamtkosten: entfällt Das Abgeordnetenhaus hat in seiner oben bezeichneten Sitzung folgendes beschlossen: Der Senat berichtet dem zuständigen Ausschuss des Abgeordnetenhauses halbjährlich, erstmals zum Ende 2003, über • die Tätigkeit der BIM GmbH bei der Umsetzung der Neuorganisation des Facility Managements, insbesondere zu den Ergebnissen der Standort- und Flächenoptimierung, • die wirtschaftliche Entwicklung der BIM GmbH, des Sondervermögens und des LHO-Betriebes, • die Lieferantenstruktur, insbesondere den Umfang der an kleine, mittelständische und große Unternehmen vergebenen Aufträge. 2 Hierzu wird berichtet: I. Gründung und Aufbau der BIM GmbH Die BIM GmbH wurde auf Grundlage des Abgeordnetenhausbeschlusses vom 31.10.2002 am 07.01.2003 gegründet. Die Geschäftsaufnahme erfolgte am 01.05.2003. Die BIM GmbH ist Geschäftsführerin des mit Wirkung vom 01.01.2003 gebildeten Sondervermögens Immobilien des Landes Berlin (SILB). In dieser Eigenschaft vermietet sie einerseits die landeseigenen Gebäude an Dienststellen des Landes Berlin. Andererseits führt sie auf der Grundlage eines Geschäftsbesorgungsvertrages die Vermietung für die vom Land Berlin in der Vergangenheit angemieteten Dienstgebäude an Dienststellen des Landes Berlin oder an externe Dritte durch. Weiter hat die BIM GmbH die Aufgabe, Flächen am Markt für die derzeit von der Neuregelung des Facility Management betroffenen Bereiche der Hauptverwaltung anzumieten. Außerdem ist sie für die Steuerung, Aufsicht und Kontrolle über den ebenfalls mit o.a. Beschluss gegründeten Landesbetrieb für Gebäudebewirtschaftung (LfG), der die operativen Dienste in den Bürodienstgebäuden mit Personal des Landes Berlin erbringt, verantwortlich. Das Sondervermögen bestand zunächst aus 58 Grundstücken und Gebäuden des Verwaltungsgrundvermögens. Bei den vom Land Berlin angemieteten Objekten handelte es sich um rd. 30 Dienstgebäude. Dieses rd. 90 Dienstgebäude umfassende Startportfolio ist optimal und effizient zu bewirtschaften. Dazu gehören An- und Vermietung, die bauliche Unterhaltung, ein integriertes Flächenmanagement sowie die Betriebs- und Nebenkostenabrechnungen. Die Aufbauorganisation der Gesellschaft orientiert sich an den Kernaufgaben: Geschäftsleitung Controlling Portfoliomanagement Objektmanagement Baumanagement kaufmännisches FM Technisches FM Umbauten Bedarfsfeststellung Infrastrukturelles FM Erweiterungsbauten Anmietung, Vermietung Medienmanagement Bauunterhalt Bei der BIM GmbH waren per 31. März 2004 insgesamt 27 Personen beschäftigt. Davon kamen elf Beschäftigte aus der öffentlichen Verwaltung. Acht Beschäftigte konnten aus der Arbeitslosigkeit in ein festes Anstellungsverhältnis übernommen werden. Acht Personen kamen aus der Privatwirtschaft. Bewertung des Sondervermögens 3 Aufgabe der Geschäftsführung war es, das Sondervermögen nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuchs zu bilanzieren. Um am Jahresende 2003 eine ordnungsmäßige Bilanzierung sicherzustellen, war eine Bewertung der Immobilien notwendig. Die Bewertung erfolgte mit dem Ziel, die Vermögensgegenstände mit einem realistischen Wert einzuschätzen und handelsrechtlichen Vorgaben zu entsprechen. Wertbeeinflussend waren dabei die Lage und der Zustand der Immobilien. Außerdem sollten durch die Bewertung spätere Abwertungsrisiken soweit wie möglich vermieden werden. Als Bewertungsmethode wurde das Ertragswertverfahren angewandt. Als Datengrundlage diente dabei das Mietwertgutachten der Firma Ernst & Young (vormals Arthur Andersen). Die Werte für Grund und Boden wurden unter Berücksichtigung der aktuellen Bodenrichtwertkarte 2003 ermittelt. Um Bewertungsrisiken zu vermeiden, wurden konservative Multiplikatoren angesetzt, die dem Umstand Rechnung tragen, dass der Ausbaustandard von Verwaltungsgebäuden regelmäßig unterhalb des Standards privater Gebäude liegt. Weiter flossen Abwertungen (z.B. für Gebäudeeffizienz/Denkmalschutz und Aufwendungen für ausstehende Instandhaltungsmaßnahmen) in die Wertermittlung ein. Die Bewertung der Objekte des Sondervermögens ist folgender Übersicht zu entnehmen: (Einbringungswert in Millionen Euro, gerundet): Bruttowert Abwertungen Gebäudeeffizienz Sanierungsstau Übrige Wertberichtigung Summe Abwertungen Nettowert Grundstück Gebäude 245,9 372,6 -6,0 -6,0 239,9 -19,5 -112,1 -131,6 241,0 Gesamt 618,5 -19,5 -112,1 -6,0 -137,6 480,9 Die grundsätzliche Vorgehensweise der Bewertung ist sowohl mit dem Wirtschaftsprüfer als auch dem Rechnungshof von Berlin abgestimmt. Jahresabschluss Im Rumpfgeschäftsjahr 2003 schließt das SILB nach betriebswirtschaftlicher Betrachtung mit einem Jahresüberschuss in Höhe von ca. 2,7 Millionen Euro. Dieses Jahresergebnis beruht auf dem Abschluss von Mietverträgen durch die BIM GmbH für folgende Objekte: • • • • • • Senatskanzlei (Berliner Rathaus): ab 08/2003 SenFin (Klosterstraße 59): ab 06/2003 SenGesSozV (Oranienstraße 106): ab 06/2003 Rechnungshof von Berlin (An der Urania 4-10): ab 09/2003 Gemeinsames Krebsregister (Brodauer Straße 16-22): ab 10/2003 Beauftragter für Migration (Potsdamer Straße 61-65): ab 10/2003. Im Laufe des Jahres 2003 wurden Baumaßnahmen mit einem Volumen von 120.000 Euro durchgeführt. 4 Dem Anhang kann die Gewinn- und Verlustrechnung der BIM GmbH sowie die Bilanz für 2003 und die Gewinn- und Verlustrechnung des SILB sowie dessen Bilanz für 2003 entnommen werden. II. Aktivitäten der BIM GmbH 1. Mietvertragsabschlüsse mit privaten Vermietern für das Land Berlin Auf Grundlage des Geschäftsbesorgungsvertrages vom 15.09.2003 wurden die zwischen dem Land Berlin und externen Gebäudeeigentümern in der Vergangenheit abgeschlossenen Mietverträge durch die BIM GmbH übernommen. Mit der Übernahme dieser Mietverhältnisse verband sich zugleich die Prüfung der Effektivität der Unterbringung der einzelnen Landesdienststellen. Ziel war, deren Unterbringung zu optimieren und Haushaltsmittel einzusparen. Bereits im März 2003 wurde mit Wirkung zum 01.10.2003 ein Mietvertrag über den künftigen Standort des LAROV/Landesausgleichsamt (Lagl) in der Adalbertstraße/Ecke Köpenicker Straße abgeschlossen. Die BIM GmbH begleitete die inhaltliche Arbeit am neuen Standort in Bezug auf die erforderlichen nutzerspezifischen Baumaßnahmen. Ebenfalls zum 01.10.2003 wurde nach Verhandlungen mit diversen Anbietern für das Finanzamt Friedrichshain-Prenzlauer Berg am derzeitigen Standort Pappelallee ein neuer Mietvertrag zu einem erheblich günstigeren Mietzins abgeschlossen. Das Finanzamt Mitte-Tiergarten konnte nach erfolgreichen Verhandlungen am Standort Jakobstraße 6, 7 zu deutlich günstigeren Konditionen verbleiben. Auch die Senatsbibliothek verbleibt nach längerer Verhandlung für weitere zwei Jahre am derzeitigen Standort Straße des 17. Juni 110 und wird danach in bestehende Strukturen integriert. Mit dem Vermieter konnte zum 01.06.2003 ein neuer Mietvertrag zu erheblich günstigeren Konditionen geschlossen werden. Der für das Dienstgebäude Storkower Straße 133 bestehende Mietvertrag wurde gekündigt. Die in diesem Standort untergebrachten Dienststellen des ehemaligen Landesschulamtes werden zum 01.07.2004 in zwei landeseigenen Standorten (AltFriedrichsfelde 60 und Storkower Str. 134) und einem angemieteten Gebäude (Flottenstraße 28-42) untergebracht. Neben den erheblichen Einsparungen gegenüber dem Status quo und der erfolgreichen Belegungsverdichtung verbleiben künftig etwa 45 Prozent der insgesamt für die Standorte anfallenden Mietzahlungen im Finanzkreislauf des Landes Berlin. 2. Vertretung des Landes Berlin bei Rechtsstreitigkeiten aus Mietverhältnissen Aus einigen in der Vergangenheit vom Land Berlin abgeschlossenen Mietverträgen, die von der BIM GmbH übernommen wurden, haben sich Rechtsstreitigkeiten ergeben. Die BIM GmbH hatte in diesen Fällen die fachliche und inhaltliche Begleitung der vom Land Berlin geführten rechtlichen Auseinandersetzungen übernommen. Hier konnte die Gesellschaft erfolgreich Schaden vom Land Berlin abwenden. So hatte z.B. eine Vermieterin das Land Berlin im Zuge der Beendigung des Mietverhältnisses auf Feststellung einer Rückbauverpflichtung in Höhe von rund 5,4 Mio € ver- 5 klagt. Durch eine intensive Recherche der Sach- und Rechtslage konnte das Landgericht Berlin davon überzeugt werden, die Klage fast vollständig abzuweisen. In einem anderen Fall konnte durch einen Vergleich der von der zuständigen Fachverwaltung geschätzte Rückbauaufwand um rund 750.000 € reduziert werden. 3. Steuerung der operativen Dienstleistungen Bei Übernahme der Gebäude in das Sondervermögen erfolgte eine Analyse aller bestehenden Verträge. Ziel war die Lokalisierung von Optimierungspotential durch eine einheitliche und strukturierte Vorgehensweise bei der Festlegung von Servicevereinbarungen. Hier zeigen sich erste Erfolge: Für das Gebäude Klosterstraße 59 wurde zwecks Erhöhung der Reinigungsqualität eine Ausschreibung der Unterhaltsreinigung vorgenommen. In einem anderen vergleichbaren Dienstgebäude wurde festgestellt, dass die Reinigungsleistungen dort nicht im geschuldeten Umfang erbracht wurden und die Reinigungsfrequenz nicht dem üblichen Maß entsprach. Durch ein verbessertes Servicecontrolling konnten in diesem Objekt die Kosten um zwei Drittel gesenkt werden. Im Bereich der kleinen baulichen Unterhaltung wurden bislang Leistungen auch aufgrund mündlicher Aufträge erbracht. Die Kontrolle der Auftragserledigungen und die Abrechnungen gestalteten sich damit entsprechend schwierig. Mit der Bündelung aller Fragen des Bauunterhalts in der BIM GmbH und der konsequenten Anwendung des Prinzips der schriftlichen Auftragserteilung konnten eine höhere Transparenz der Auftragserledigung erreicht und die Steuerungsmöglichkeiten deutlich verbessert werden. Es ist geplant, in den Objekten des BIM-Portfolios nachvollziehbare Service-Level einzuführen. Diese gelten dann sowohl für externe Firmen als auch für den LfG. Sie können auch als Leitlinie für die Bewirtschaftung neuer Objekte herangezogen und mit den auf Nutzerseite bestehenden Ansprüchen gegenübergestellt werden. Nach Zuweisung des Standortes des ehemaligen Krankenhausstandorts Moabit (Turmstraße) in das Sondervermögen musste die operative Bewirtschaftung vor dem Hintergrund der Liquidation der Krankenhaus Moabit gGmbH neu geregelt werden. Im Wege einer beschränkten Ausschreibung wurden die erforderlichen Dienstleistungen extern vergeben, wobei allen Beschäftigten Anstellungsverträge beim Auftragnehmer angeboten wurden. Die Bewirtschaftungskosten werden durch aktives Objektmanagement gegenüber dem Jahr 2002 um ca. 25 Prozent sinken. Zum Thema Feuerversicherung ergab sich, nachdem der Versicherer eine Prämienerhöhung angekündigt hatte, Handlungsbedarf. Nach Verhandlungen mit verschiedenen Versicherern und Maklern konnte eine Prämienerhöhung abgewendet werden. Im Ergebnis liegt die Gesamtprämie jetzt niedriger als zuvor. Hingegen wurde bei einer Senatsverwaltung in Fortschreibung bisheriger Verhältnisse eine Erhöhung der Versicherungsprämie um rund ein Drittel veranschlagt, die mit einer Tariferhöhung begründet wurde. 4. Datenmanagement 6 Grundlage für ein effizientes Immobiliencontrolling ist eine klare Datenbasis. Bislang lagen nur unvollständige und unzureichende Daten für die Gebäude des Sondervermögens vor. Das vom Land Berlin seit 1999 genutzte DV-System zur Gebäudebewirtschaftung (CAFM-System) wurde von der BIM GmbH übernommen und wird schrittweise ausgebaut. Ziel ist eine integrierte Bearbeitung aller Geschäftsprozesse in einem durchgängigen System. Nach Abschluss der Analyse der vorhandenen Daten wurden diese plausibilisiert und danach in die neu geschaffene Datenbank der BIM GmbH überführt. Diese erfüllt die Ansprüche aller Fachbereiche und bietet den Vorteil einer widerspruchsfreien Bearbeitung. Die Datenrichtlinie liegt inzwischen vor und wird im Jahr 2004 sukzessive erweitert. Die Erfassung aller Mietverträge wurde im Januar 2004 abgeschlossen. Weitere CAFM-Daten sind die Vertragsdaten im Bereich Bewirtschaftung und die Bestandsdaten zu den technischen Anlagen, die im Jahr 2004 in speziellen Modulen erfasst werden. Bei konsequenter Anwendung der Datenrichtlinie kann die Effizienz aller Dienstgebäude im Land Berlin mit einheitlichen Methoden und Werkzeugen gemessen werden. Mit der seit Januar 2004 möglichen vollständigen Erfassung der SOLL-/IST-Kosten können Abweichungen vom Budget frühzeitig erkannt werden. Die im Rahmen einer Untersuchung des Portfolios ermittelten Kennziffern werden ebenfalls im CAFM-System hinterlegt und ermöglichen kontinuierliche SOLL-IST-Analysen. Diese Analysen werden bei der Ermittlung des Handlungsbedarfs bezogen auf einzelne Objekte herangezogen. 5. Modernisierung/Instandsetzung Eine wesentliche Komponente des Vermieter-/Mieter-Modells ist eine regelmäßige bauliche Unterhaltung. Ziel ist, den vorhandenen Sanierungsstau mittelfristig zu beseitigen. Der Bereich Baumanagement hatte daher im ersten Rumpfgeschäftsjahr vorrangig die Aufgabe, die für 2004 vorgesehenen Baumaßnahmen in Höhe von 15 Millionen Euro vorzubereiten. Diese tragen zum großen Teil zur Verbesserung des Brandschutzes in den Gebäuden bei. Zusätzlich sollen weitere Bauprojekte, die bereits von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung begonnen worden waren, begleitet werden. Hierzu gehören die Fertigstellung des Umbaus des Alten Stadthauses und die Grundinstandsetzung des Dienstgebäudes Seelenbinderstraße (Finanzamt Treptow-Köpenick). 6. Ermittlung des Verdichtungspotentials in landeseigenen Dienstgebäuden Nach Abschluss der Mietverträge für die Gebäude des Sondervermögens wird gemeinsam mit den gebäudenutzenden Verwaltungen eine Bedarfs- und Belegungsplanung für jedes Haus erarbeitet. Hierbei ist folgende Vorgehensweise geplant: • • • • Ermittlung der Anzahl der Beschäftigten einer gebäudenutzenden Verwaltung anhand des aktuellen Stellenplans sowie – bei Nutzung mehrerer Gebäude durch eine Verwaltung – die Zuordnung der Beschäftigten zu dem jeweiligen Gebäude mit Unterstützung der jeweiligen Dienststelle; Ermittlung der im zeitlich befristeten Überhangeinsatz befindlichen Dienstkräfte pro Objekt; Erarbeitung der Belegungsplanung mit den jeweiligen Nutzern; Ermittlung des Verdichtungspotentials anhand der Belegungsplanung gemeinsam mit den Nutzern. Dadurch erhält die BIM GmbH zugleich einen Überblick über den im Sondervermögen enthaltenen Flächenleerstand. Die dargestellten Schritte bilden die Grundlage für das weitere strategische Portfoliomanagement, für das auch die Mitwirkung der Mieter be- 7 nötigt wird. In Abhängigkeit von den durchzuführenden Neuvermessungen sämtlicher Liegenschaften des SILB werden die vorab gewonnenen Erkenntnisse im Bereich der Leerstandsflächen und des Verdichtungspotentials entsprechend fortlaufend überprüft. 7. Lieferantenstruktur bei der Vergabe von Aufträgen durch die BIM Im Zeitraum von Übernahme der Bewirtschaftung bis einschließlich März 2004 wurden seitens der BIM GmbH Dienstleistungen und Handwerksaufträge im Volumen von rund 2,9 Mio. € sowohl für angemietete als auch landeseigene Immobilien vergeben. Die Vergabe erfolgte nach den für öffentliche Auftraggeber geltenden Grundsätzen. Große Unternehmen erhielten hiervon ein Volumen von rund 0,6 Mio. € (21%) während an kleine und mittlere Unternehmen rund 2,3 Mio. € (79%) vergeben wurden. 8. Mitarbeit in verschiedenen Projekten des Landes Berlin Das Abgeordnetenhaus hat am 31. Oktober 2002 beschlossen, dass das Startportfolio bis zum Anfang des Jahres 2005 um sämtliche geeigneten Gebäude erweitert werden soll. Hierzu wurden zwischenzeitlich entsprechende Projektgruppen bei der Senatsverwaltung für Finanzen initiiert, die von der BIM GmbH begleitet werden. Auch andere Projekte der Berliner Verwaltung, in denen es um ein vereinheitlichtes Liegenschaftsmanagement geht, werden von der BIM GmbH begleitet. Gegenwärtig begleitet die BIM die folgenden Projekte: • • • • Einbeziehung der zentral verwalteten Schulen und der Justizgebäude in das zentrale Facility Management, Überprüfung der Gebäude der Polizei und Feuerwehr im Hinblick auf ihre Eignung zur Überführung in das zentrale Facility Management, Schaffung der infrastrukturellen Voraussetzungen für die Einführung von Landesämtern, Fachliche Begleitung des Projektes „Bezirkliches Facility Management“ „Ziele dieser Projekte ist u. a. die Festlegung abgestimmter Methoden bei der Ermittelung von Kennzahlen (Benchmarks), die Einführung nachvollziehbarer ServiceStandards, die Verwendung von Leistungskatalogen und die Anwendung einheitlicher EDV-Verfahren.“ III. Einsparungen In ihrem ersten Rumpfgeschäftsjahr 2003 konnte die BIM GmbH für das Land Berlin bezogen auf das Basisjahr 2002 bereits eine Million Euro aus der Neuverhandlung von Mietverträgen bzw. der Anmietung neuer Standorte einsparen. Bis zur Vorlage dieses Berichts konnten weitere Einsparungen realisiert werden, die sich mittlerweile auf einen durchschnittlichen jährlichen Einsparungsbetrag von rund € 11 Mio. belaufen: Nutzer m² alt Miete alt T€ m² neu Miete neu T€ Einsparungen T€ p.a. Senatsbibliothek 3.200 274 3.200 212 62 FA Friedrichshain 9.400 2.044 9.400 826 1.218 14.260 1.522 10.660 1.080 442 FÄ Neukölln 8 LAROV 13.900 4.699 9.900 500 4.199 FA Mitte 12.846 2.913 12.846 873 2.040 ehem. LSA 17.600 4.585 14.000 1.472 3.113 Summen 71.206 16.037 60.006 4.963 11.074 Auch im Zusammenhang mit der Unterbringung des Landesarbeitsgerichts und den neu verhandelten Mietkonditionen zum derzeitigen Standort Magdeburger Platz 1 konnten im Vergleich zum Status Quo Einsparungen von rund 29,3 Mio. € über die 10-jährige Mietvertragslaufzeit erzielt werden. Der Hauptausschuss hatte in seiner Sitzung am 16.06.2004 die Vorlage zu Unterbringung des Landesarbeitsgerichtes zustimmend zur Kenntnis genommen (vgl. Rote Nr. 2530). Bezogen auf ein volles Jahr entsprechen die bislang erzielten jährlichen Einsparungen gegenüber dem Jahr 2002 insgesamt einer Kostensenkung um ca. 20 %. Hierzu haben u.a. folgende Einzelmaßnahmen beigetragen: • • • • • • • Flächenreduzierung: 15% Mieten: 67% Reinigung: bis zu 50% bei gleicher Qualität Abfallentsorgung: 34% Betriebskosten des Gesundheits- und Sozialzentrums Moabit: 25% Feuerversicherung: 17% Aufzugswartung: 13%. Insbesondere bei Anmietungen konnten erhebliche Mietreduzierungen erzielt werden, wie die folgende Darstellung zeigt: Vergleich Mieten Neu ./. Alt 100% 90% 80% 70% 60% 50% 31% La ro eh v em .L an de ss ch ul am t Fi na nz am tN eu Fi kö na lln nz am tM itt e/ Ti Fi er na ga nz rte am n tF rie dr h. /P re nz l'b er g 0% 10% 23% 37% Se na ts bi bl io th ek 20% 10% 77% 68% 30% 27% Ge sa m t 40% bisherige Miete neue Miete 9 Im Vergleich zu den Büromieten für den Teilmarkt Ostdeutschland mit den Städten Berlin, Dresden und Leipzig zeigt sich ein noch deutlicheres Bild. Während die Marktpreise gegenüber dem Basisjahr 1994 um ca. 40 Prozent sanken, erzielte die BIM GmbH eine Mietreduzierung von insgesamt rund 73 Prozent (siehe folgende Darstellung): (obere Linie: Index West, mittlere Linie: Index insgesamt, untere Linie: Index Ost) IV. Ausblick auf die Erweiterung des Startportfolios Der genannte Beschluss des Abgeordnetenhauses enthält die Zielsetzung, das Startportfolio der BIM GmbH „schrittweise bis zum Anfang des Jahres 2005 auf alle geeigneten Gebäude des Landes Berlin“ zu erweitern. Der Senat hat mit seinem Beschluss vom 19.11.2002 der geplanten Erweiterung des Startportfolios ausdrücklich zugestimmt und auch die Justizgebäude sowie die Gebäude der zentral verwalteten Schulen, der Polizei und der Feuerwehr als Objekte definiert, die auf ihre Eignung im Hinblick auf die Zuweisung dieser Gebäude zum Sondervermögen zu prüfen sind. Diesem übereinstimmenden Wunsch von Senat und Abgeordnetenhaus wird durch die inzwischen gebildeten Projektgruppen Rechnung getragen, die gegenwärtig die erwähnten Gebäudetranchen vor dem Hintergrund der geplanten Erweiterung des Sondervermögens überprüfen. 10 Auswirkungen auf den Haushaltsplan und die Finanzplanung keine bzw. s. unter III. Wir bitten darum, den Beschluss und damit auch den erforderlichen Bericht zum 31. 12.2003 als erledigt zu betrachten. Klaus Wowereit Regierender Bürgermeister Dr. Thilo Sarrazin Senator für Finanzen Anhang Gewinn- und Verlustrechnung BIM GmbH 2003 in € 1.000, gerundet Erträge Mieteinnahmen Nebenkosteneinnahmen Übrige Erträge Summe Erträge Aufwendungen Mietaufwand Nebenkostenaufwand Instandhaltung Übrige bezogene Leistungen Operative Kosten Summe Aufwendungen Ergebnis vor Steuern Ertragssteuern Jahresüberschuss Betriebswirt- Ausgliederung Handelsschaftliche Mietobjekte rechtliche Betrachtung (Treuhand- Betrachtung verhältnis) 5.743 1.183 1.157 -5.743 -1.183 -5 0 0 1.152 8.083 -6.931 1.152 5.706 1.182 10 0 1.152 -5.706 -1.182 -10 0 0 0 0 0 0 1.152 8.050 -6.898 1.152 33 -33 0 0 0 0 33 -33 0 Für die angemieteten Immobilienobjekte besteht aufgrund des Geschäftsbesorgungsvertrages ein Treuhandverhältnis. Während in der betriebswirtschaftlichen Betrachtung die Mieten und Nebenkosten auszuweisen sind, um die Bewirtschaftung darzustellen, sind für die handelsrechtliche Betrachtung diese Positionen herauszulösen. Bilanz BIM GmbH 2003 in € 1.000, gerundet Aktiva Anlagevermögen - darin: Bruttowerte (Anschaffungswerte) - darin: Abschreibung Umlaufvermögen - darin: Liquide Mittel Summe Aktiva Passiva Stammkapital / Rücklagen Ergebnisvortrag Jahresüberschuss Ausschüttung Rückstellungen, Verbindlichkeiten Summe Passiva Betriebswirt- Ausgliederung Handelsschaftliche Mietobjekte rechtliche Betrachtung (Treuhand- Betrachtung Verhältnis) 51 68 -17 0 0 0 51 68 -17 2.973 1.792 -1.168 0 1.805 1.792 3.024 -1.168 1.856 25 0 33 0 0 0 -33 0 25 0 0 0 2.966 -1.135 1.831 3.024 -1.168 1.856 Für die angemieteten Immobilienobjekte besteht aufgrund des Geschäftsbesorgungsvertrages ein Treuhandverhältnis. Während in der betriebswirtschaftlichen Betrachtung die Mieten/ Nebenkosten auszuweisen sind, um die Bewirtschaftung darzustellen, sind für die handelsrechtliche Betrachtung diese Positionen herauszulösen. Gewinn- und Verlustrechnung SILB 2003 in € 1.000, gerundet Erträge Mieteinnahmen Nebenkosteneinnahmen Übrige Erträge Summe Erträge Aufwendungen Mietaufwand Nebenkostenaufwand Instandhaltung Übrige bezogene Leistungen Operative Kosten Summe Aufwendungen Ergebnis vor Steuern Ertragssteuern Jahresüberschuss Betriebswirtschaftliche Betrachtung Umbuchung Betriebskosten für Objekte ohne Mietvertrag Handelsrechtliche Betrachtung 4.519 1.842 0 0 -1.066 0 4.519 776 0 6.361 -1.066 5.295 0 1.824 121 1.201 506 0 0 0 0 0 0 1.824 121 1.201 506 3.652 0 3.652 2.709 -1.066 1.642 0 0 0 2.709 -1.066 1.642 Für die Objekte, die bereits in 2003 übernommen wurden, ohne dass ein Mietvertrag besteht, wurden durch das SILB Nebenkosten verauslagt. Für diese Nebenkosten gingen noch keine Vorauszahlungen ein. Über einen eventuellen Ausgleich ist noch mit der Senatsverwaltung für Finanzen Einvernehmen herzustellen. Daher waren diese Nebenkosten aus den Erträgen für eine handelsrechtliche Betrachtung herauszulösen. Unter betriebswirtschaftlicher Betrachtung bestünde ein Anspruch des Vermieters auf Begleichung durch den Nutzer. Bilanz SILB 2003 in € 1.000, gerundet Aktiva Anlagevermögen - darin: Bruttowerte (Anschaffungswerte) - darin: Abschreibung - darin: Wertberichtigung Investitionsstau Betriebswirtschaftliche Betrachtung Umbuchung HandelsBetriebskosten rechtliche für Objekte Betrachtung ohne Mietvertrag 480.331 598.640 -518 -117.791 0 480.331 598.640 -518 -117.791 5.481 3.436 -1.066 0 4.414 3.436 Summe Aktiva 485.812 -1.066 484.745 Passiva Rücklagen Ergebnisvortrag Jahresüberschuss Ausschüttung 479.373 0 2.709 0 0 0 -1.066 0 479.373 0 1.642 0 3.730 0 3.730 485.812 -1.066 484.745 Umlaufvermögen - darin: Liquide Mittel Rückstellungen, Verbindlichkeiten Summe Passiva Für die Objekte, die bereits in 2003 übernommen wurden, ohne dass ein Mietvertrag besteht, wurden durch das SILB Nebenkosten verauslagt. Für diese Nebenkosten gingen noch keine Vorauszahlungen ein. Über einen eventuellen Ausgleich ist noch mit der Senatsverwaltung für Finanzen Einvernehmen herzustellen. Daher waren diese Nebenkosten aus den Erträgen für eine handelsrechtliche Betrachtung herauszulösen. Unter betriebswirtschaftlicher Betrachtung bestünde ein Anspruch des Vermieters auf Begleichung durch den Nutzer.