- Heftarchiv - Internet World Business
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Den Kunden live gut beraten „Milliarden neue Devices“ 70 Zeichen sagen alles Schweizer Start-up liefert Schoggi nach Wunsch S.26 Wie ein Live-Chat Cyberport S.36 beim Verkauf hilft Stefan Weitz, Microsoft USA Neue Serie: Adwords S.22 optimal texten ONLINE SHOPPING Kritik zeigt Wirkung Knapp 15 Prozent aller Internet-Nutzer lassen sich von den negativen Berichten Beeinflusst Amazon-Schelte Ihr Einkaufsverhalten? 14,8 % Nein 82,2 % INTERNET WORLD Business diskutiert mit Experten über Leistungswerte in der Online-Werbung essere Leistungswerte für Online! Mit einem umfangreichen Forderungskatalog der OrganisationWerbungtreibende im Markenverband (OWM) kochte der schwelende Streit zwischen Werbungtreibenden und Anbietern von OnlineWerbung um die Qualität in der Online-Werbung unlängst wieder hoch. Doch dem massiven Begehren nach einer übergreifenden Werbewirkungsstudie, nach unter allen Umständen garantierter Sichtbarkeit von Online-Werbung ist gar nicht so einfach nachzukommen. Groß ist die Zahl der Beteiligten, die mitmischen wollen, und höchst unterschiedlich die Basis der heterogenen Daten, die zu einem großen Ganzen fusioniert werden müssten. Greift der OWM nach den Sternen? Ja und Nein! Erstmals A über Amazon beeinflussen. Das ergab eine Umfrage des Forschungsinstituts eResult im Auftrag von INTERNET WORLD Business. fk INTERNET WORLD BUSINESS GUIDE Social Media Facebook, Twitter & Co. bekommen bei immer mehr Unternehmen einen festen Platz in der Kommunikationsstrategie. RLD Der INTERNET WORLD 14 Business Guide 2014 ick SOCIAL MED schafft den Überblick IA 2014 en über die wichtigsten ie Plattformen und die Szene der Dienstar leister. Ihr Exemplar liegt dieser Ausgabe bei. fk INTERNE T WORLD Business Guide Jetzt auch als eBook erhältlich ! 3 veröffentlicht die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof) Ende 2014 die Reichweiten von Online und Mobile gemeinsam in der übergreifenden Mediastudie „Digital Facts“. Mit dem O-Wert, er steht für „Opportunity of Ad Reception“, schafft die Agof zu- Netzneutralität adé Jeder sechste Surfer zeigt sich von der Medienkritik an Amazon beeindruckt Quelle: eResult Omnibus; n = 600 Internet-Nutzer; Stand: Januar 2013 © INTERNET WORLD Business 2/14 Foto: Fotolia / Freshidea B breite erhalten als ls eine wichtige andere, um etwa Weichenstelein reibungsloses lung für die AufFunktionieren von lösung der NetzHD-Videostreaming neutralität werten sicherzustellen. Marktbeobachter Die Gerichtsentdas Urteil eines USscheidung wird von Berufungsgerichts. VerbraucherschütDas Gericht hat zern kritisiert. Sie einer Klage des Moein bilfunkbetreibers Netzneutralität: Noch befürchten 2-Klassen-Internet, Verizon gegen ent- sind alle Bits gleich bei dem Konzerne sprechende Auflagen der Aufsichtsbehörde FCC wie Google für eine gute Netzstattgegeben. Der Begriff „Netz- Performance zahlen, während neutralität“ beschreibt das kleine Anbieter zurückbleiben. Prinzip, dass Netzbetreiber alle Laut Florian Glatzner vom VerDatenpakete gleichberechtigt braucherzentrale Bundesverbehandeln müssen. Dem entge- band hat das US-Urteil keine gen stehen Geschäftsmodelle, unmittelbare Auswirkungen bei denen Daten eines be- auf Deutschland, zeigt aber ■ stimmten Dienstes mehr Band- einen Trend auf. fk Schwierige Agenda: Gattungsübergreifende Leistungsnachweise dem einen Qualitätsstandard, der die Werbewahrnehmungschance von Online-Werbung misst. Und 18 Jahre nach Ersterscheinen wird die gattungsübergrei- fende Media-Analyse Intermedia, die die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (Agma) im Herbst veröffentlicht, auch Reichweiten für Online ausweisen. „Eine Chance auf Durchbruch“, so die vorsichtige Formulierung von Matthias Wahl, Vorstandsvorsitzender der Agof. INTERNET WORLD Business brachte alle Parteien an einen Tisch: Werbungtreibende, Anbieter und Gremienvertreter. Und dies erstmals in dieser Zusammensetzung, wie BVDWPräsident Matthias Ehrlich lobte: „Es ist sehr gut, dass bei einer Diskussion wie dieser der OWM mit am Tisch sitzt.“ Im intensiven Gespräch konnten die Parteien sehr viel Verständnis füreinander gewinnen – und Erkenntnisse, wie man den Weg künftig gemeinsam weitergehen kann. Mehr ab Seite 14. vg ■ eBay Vertical für Marken E bay plant laut dem Beratungs- und Kapitalbeschaffungsdienstleister Macquarie Capital ein neues Vertical unter dem Namen „The Plaza“. Dort sollen Marken in einem kontrollierteren Umfeld als auf dem eBay-Marktplatz Waren direkt an Konsumenten verkaufen können. Bislang fürchteten die Hersteller, ihre Marke zu schwächen, wenn sie die Waren zwischen gebrauchten Produkten und Auktionsware verramschen. Offiziell äußerte sich eBay zu den Plänen nicht. dz ■ Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Der Modeversender Zalando hat eine Universal-App für iPad und iPhone vorgestellt, die mit Responsive Design arbeitet. Dadurch passt sich die App an die Bildschirmgröße an – und zeigt Zalando, welches Endgerät der Kunde gerade benutzt. Konventionelle Apps für iOS müssen entweder in zwei Versionen für Smartphone und Tablet angelegt werden, oder sie erscheinen auf dem Tablet lediglich größer, aber nicht speziell optimiert. Die neue Universal-App enthält unter anderem einen Barcode-Scanner und das Zalando-Kundenmagazin. fk S.6 Erdrückende Aufgabe Eine App für Pad und Phone SocialMedi a_Titel.indd 43205 Individuelle Versuchung ZALANDO Ja www.internetworld.de ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL Foto: Fotolia / Lassedesign AUSGABE 2/14 20. JANUAR 2014 Anzeige Online-Werbung I E-Commerce I Technik € 4,50 | Fr. 9,00 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 20. Januar 2014 2/14 Alles über Bitcoins In eigener Sache Exklusiv-Webinar für Abonnenten am 6. Februar 2014 E-Commerce 2014 G efahr für die Weltwirtschaft, Spekulationsobjekt für Zocker, Werkzeug für Geldwäsche? Kein Zweifel, die virtuelle Währung Bitcoins (Kurs derzeit rund 618 Euro) hat derzeit ein massives Imageproblem. Doch was steckt wirklich hinter diesem geheimnisvollen Geldersatz? Welche Anwendungsmöglichkeiten gibt es und welche Chancen eröffnet die neue Währung? Dieser Frage geht ein Live-Webinar auf den Grund, das INTERNET WORLD Business am 6. Februar 2014 ab 16 Uhr exklusiv für Abonnenten veranstaltet. Zahlreiche Faktoren beeinflussen den Erfolg eines Online Shops. Die Ecommerce Conference zeigt die neuesten Trends im Online-Handel und vermittelt Praxiswissen rund um den Online Shop. Der Auftakt der Konferenzreihe ist am 13. Mai in Hamburg, weitere Termine sind der 20. Mai in Frankfurt und der 22. Mai in München. Im Mittelpunkt stehen folgende Themen: ■ Mobile Commerce Nicht mehr nur Kür, sondern Pflicht ■ Customer Relationship Management Mit Einkaufserlebnissen Kunden binden ■ Cross-Channel Commerce Online, Offline & Mobile verknüpfen ■ Trends im Marketing Content, Video, Personalisierung ■ Conversion-Rate-Optimierung Wie Besucher zu Käufern werden ■ Logistik und Payment Herausforderungen und Lösungen im Multichannel Commerce coins faszinieren ihn vor allem die Anwendungsmöglichkeiten: „Der weltweite Transfer von Geld mit extrem niedrigen Transaktionskosten zählt dazu, aber auch die Möglichkeit, digitale Güter wie etwa Zusatzausrüstung für Spiele direkt aus dem Spiel heraus zu kaufen und zu bezahlen.“ Beim Webinar soll es praktisch zur Sache gehen, verspricht der Diplomkaufmann: „Die Teilnehmer werden eine ‚Wallet‘ anlegen, also eine digitale Geldbörse für Bitcoins, sie werden lernen, wie man Praktische Erfahrungen sammeln Bitcoin-Einsteiger-Webinar – so sind Sie dabei Als Referent konnte Adrian Hotz verpflichtet werden, der sich mit Stanislav Wolf einen kompetenten Partner ins Team geholt hat. Beide haben gemeinsam im September 2013 die Bitcoin-Konferenz in Köln organisiert. Hotz beschäftigt sich mit E-Commerce-Innovationen und Multichannel Management. Beim Thema Bit- Das Webinar beginnt am 6. Februar 2014 um Während des Webinars können Sie den Refe16 Uhr. Es wird etwa zwei Stunden dauern. renten hören und sehen. Anschließend gibt es Um am Webinar teilzunehmen, benötigen Sie einen Live-Chat zum Fragen und Diskutieren. einen Computer mit Breitband-Internet-Anschluss und Sound-Ausgabe. Die Teilnahme ist kostenlos, aber auf 200 Personen beschränkt. ■ Zunächst müssen Sie sich anmelden: www.internetworld.de/webinar ■ Nach der Anmeldung erhalten Sie eine E-Mail mit dem Teilnahme-Link. Durch Klick auf diesen Link gelangen Sie auf das Anmeldefenster der Webinar-Plattform Spreed. Nach Anmeldung mit Ihrer E-Mail-Adresse klicken Sie auf „Meeting betreten“. ■ Danach gelangen Sie in die Lobby (Bild rechts). Hier warten Sie einfach, Gleich geht‘s los: Alle Teilnehmer versammeln sich vor Beginn des Webinars in der Lobby bis das Webinar losgeht. Die Ecommerce Conference wird von INTERNET WORLD Business präsentiert. Leser der Zeitschrift erhalten mit dem Code ecom14iwb Sonderkonditionen und können für 189,- Euro zzgl. MwSt. (statt 249,- Euro zzgl. MwSt.) an der Konferenz teilnehmen. Informationen und Anmeldung unter: ■ www.ecommerce-conference.de Adrian Hotz führt die Teilnehmer in die Geheimnisse der virtuellen Währung ein INTERNET WORLD Business 2/2014 TRENDS & STRATEGIEN Leitstern verloren Die Augsburger Weltbild-Gruppe ist insolvent, die Bistümer verweigern Geld für eine Sanierung 4 Woonio gibt Gas Die Möbelmanufaktur will schneller wachsen und wird Partner von Home24 „Explosion von neuen Devices“ Stefan Weitz, Director of Search bei Microsoft, wagt einen Blick in die digitale Zukunft EU zieht die Notbremse Die europäische Kommission verschiebt die SEPA-Umstellung auf August diskutiert über Qualität in der Online-Werbung 14 Neue Serie: 70 Zeichen Adwords Am Puls des Kunden Der erste Teil der Google-Serie führt in die Der Elektronik-Shop Cyberport unterstützt Kaufwillige mit einem Live-Chat 22 ansprechen, ändern sich Kundenerwartungen 24 „Personalisierung ist nicht nötig“ Individuelle Versuchung Myswisschocolate.de produziert individualisierbare 8 Adobe-Manager Gunnar Klauberg hält die Einbindung in die Gesamtstrategie für entscheidend 46 Modehaus Pollozek gegen Zalando und Co. 10 28 TOOLS & TECHNIK Auf allen Screens zum Shop Plista wechselt den Besitzer Eine Studie zeigt: Der mobile Zugriff auf Online 11 Shops wird noch zunehmen 32 Tradedoubler schrumpft Gefährliche Online-Werbung Das Performance-Netzwerk trennt sich von Display Advertising und baut Personal ab Wie reagiert die Branche, wenn Schadsoftware über 12 Online-Werbung auf PCs geschmuggelt wird? 33 Commercial Director DACH bei Marin Software, glaubt an Facebook 32 als Werbemedium Gunnar Klauberg Topkampagne: #lookup von British Airways 13 rät als Product Marketing Manager bei Adobe, Mobile Marketing in die 46 Gesamtstrategie einzubinden Rechtstipp: Ansprache von Kindern im Netz 30 Nikolas Kohlars Techniktipp: Profitable Facebook-Werbung 32 Dienstleisterverzeichnis 38 E-Commerce-Leiter bei Pollozek, will sich mit seinem Shop gegen den großen Konkurrenten Zalando behaupten 28 Menschen & Karriere 42 Impressum 42 Stellenmarkt 43 Termine 44 Gehört / Feedback 46 RUBRIKEN Im niederbayrischen Pfarrkirchen kämpft das Fokus auf Mediengeschäft Die Agentur Group M übernimmt den Werbevermarkter zu 100 Prozent 26 Wahrnehmungseffekt vor Profit MARKETING & WERBUNG Mit zwei neuen Digital-Magazinen will Yahoo zur Konkurrenz für Medienhäuser werden Schokoladentafeln Gründer von Datameer, hat sich eine Kapitalspritze von 19 Millionen US8 Dollar gesichert Marc Höft MEINUNG Datameer-Gründer Stefan Groschupf erklärt, warum Big Data hilft, Prozesse zu verbessern Geschäftsführer bei Cyberport, will Kunden mit einem Chat bei der 36 Kaufentscheidung helfen Stefan Groschupf Mobile Marketing 25 Geschäftsführer Myswisschocolate.de, erzielt bereits ein Drittel seines 27 Umsatzes über Mobile Danilo Frasiak 36 Saisonauftakt in Frankfurt Fab Europe lässt das Sortiment schrumpfen und konzentriert sich auf maßgefertigte Möbel 34 Der Deutsche Medienkongress läutet die Veranstaltungssaison 2014 ein 45 Der Absturz geht weiter 7 Sven Beichtler SZENE E-COMMERCE Wenn Pure Player die Nische verlassen und die Masse Die Computer verschwinden Auf der Consumer Electronics Show (CES) ist alles vernetzt, PCs spielen nur eine Nebenrolle Die Quadratur des Kreises Reifeprüfung für Pure Player 6 Menschen in diesem Heft Der INTERNET WORLD Business Roundtable Grundlagen des Adwords-Textens ein 5 Bitcoins verwaltet und Transaktionen abwickelt.“ Dazu soll es sogar etwas „Spielgeld“ geben, jeder Teilnehmer erhält den Bruchteil eines Bitcoins als Arbeitsprobe. Für die Anmeldung zum Webinar benötigen Sie lediglich eine E-Mail-Adresse. Die Teilnahme ist kostenlos, aber auf maximal 200 Leser beschränkt. Es entscheidet ■ der Zeitpunkt der Anmeldung. fk Dominik Matyka Gründer der Werbeplattform Plista, verkauft sein Unternehmen an die 11 Media-Agentur Group M Stefan Weitz erforscht und entwickelt als Director Search bei Microsoft Suchtechnologien der Zukunft für Bing 6 AKTUELL 3 „Reine Gelddruckmaschine“ Nach und nach kommen 1.400 neue TLDs auf den Markt. Wie sinnvoll ist dies? I sagt Ingmar Böckmann, m Pott wird manch E-Commerce-Experte einer ungeduldig auf beim Bundesverband des den Startschuss gewartet Deutschen Versandhanhaben: Seit Kurzem köndels (BVH). Der User nen sich Interessenten werde durch sie nur verum Web-Adressen bemüwirrt, da er sie keinem hen, die auf .ruhr enden. Rechtsraum mehr zuordBald könnten dort also nen könne. Für BöckAdressen wie www.maler mann ist klar: „Schlussmeister.ruhr oder www. endlich sind sie eine neue currywurst.ruhr zum Einkommensquelle der Web-Alltag gehören. ICANN und deren ReselDie neuen Endungen ler.“ Für andere, wie sind nur der Auftakt für Tobias Kollmann, Profeseinen tief greifenden sor an der Uni DuisburgWandel im Internet. BisEssen, erhöhen sie dagelang dominierten die Engen die Flexibilität bei der dungen auf .com und Namenswahl: „Ein lokaLänderkennzeichnungen ler Händler wird eine wie .de die Web-Adressen. neue stadtbezogene EnJetzt wurden von der dung wie beispielsweise Internet Corporation for .koeln durchaus spanAssigned Names and nend finden.“ Numbers (ICANN) weiteGebieter über diese re 1.400 generische Top- Ruhr goes Internet: Regiodot wirbt für die neuen neuen Web-Adressen sind Level-Domains (gTLD) Domains, die auf .ruhr enden sogenannte Registriezugelassen: von .agency rungsstellen. Im Falle von .ruhr ist dies die Regioüber .career oder .gallery bis hin zu .yacht. Das Vorhaben soll mögliche Engpässe bei der dot GmbH. Das Unternehmen ist dafür verantNachfrage nach den gängigen Domains beheben. wortlich, dass alle Web-Adressen mit der Endung Denn weltweit sind derzeit weit über 250 Millio- .ruhr einwandfrei und technisch stabil laufen. Firnen Domains registriert, Tendenz weiter stark men oder Privatpersonen, die die TLD nutzen wolsteigend. „Die Internet-Wirtschaft wächst rasant“, len, haben sich dagegen an die sogenannten Regissagt Hakan Ali, CMO von Internet X. „Das Poten- trare wie 1&1 oder United Domains zu halten. Interessenten müssen damit rechnen, dass die zial ist riesig und die neuen Top-Level-Domains Vergabe unterschiedlich gehandhabt wird. Im ersschaffen den Raum, um es zu entfalten.“ Andere wiederum halten das Ganze für unnötig ten Schritt ist es deshalb wichtig herauszufinden, und sehen dahinter nur ein lukratives Geschäft. welche Registrierungsstelle die gewünschte neue „Die neuen Top-Level-Domains werden nicht Endung besitzt und dort weitere Informationen ■ den Mangel an adäquaten Domain-Namen lösen“, einzuholen. hvr Oliver Hempel, Head of Digital Marketing und E-Commerce bei Faber-Castell Katrin Ohlmer, Geschäftsführerin Dotzon GmbH „Aus meiner Sicht ganz klar eine Gelddruckmaschine von ICANN und den Domain-Händlern, die Marken zwingen, sich TLDs aus Markenschutzgründen zu reservieren. Keine Marke, kein Händler kann einen Mehrwert aus Hunderten neuen Domain-Endungen ziehen, weil ein Konsument schon Schwierigkeiten hat, sich an die momentane Vielfalt zu erinnern. Wer soll sich merken, ob auf dem Plakat Friseur-meier-bamberg.de oder Friseur-meier.bamberg gestanden hat?“ „Vor allem geografische gTLDs wie .berlin oder .ruhr schaffen neue Möglichkeiten für das Marketing und die Kommunikation von Unternehmen, die in den jeweiligen Regionen präsent sein wollen. Branchenspezifische gTLDs wie .hotel oder .reise sind bei denjenigen Zielgruppen bereits jetzt stark nachgefragt, die für eine verbesserte Auffindbarkeit ihrer Angebote im Internet auf gute Platzierungen in Suchmaschinen angewiesen sind.“ Klemens Skibicki, Professor für Marktforschung und Marketing an der Cologne Business School Thomas Rickert, Leiter Names & Numbers Forum im Eco Verband „Die Unternehmen werden die neuen Domains allein deswegen besetzen müssen, um in der Nische keine Mitbewerber zuzulassen. Entscheidend wird aber sein, ob und wie schnell sich die Nutzer von den wenigen, seit Jahren gelernten Endungen umgewöhnen. Ich bin da eher skeptisch, dass dies schnell geschieht, aber langfristig wird das Wachstum des Web zu einer weiteren Differenzierung führen müssen, um Engpässe bei den Domains aufzulösen.“ „Es werden viele neue Arbeitsplätze rund um den Betrieb und das Angebot neuer TLDs entstehen. Wir gehen zudem davon aus, dass im Zuge der ‚größten digitalen Neulandgewinnung‘ im Internet auch viele interessante, neue Geschäftsmodelle und Nutzungsmöglichkeiten entstehen werden. Profitieren sollen aber auch die Nutzer. Denn unter den neuen Endungen werden Begriffe registrierbar sein, die unter den bestehenden TLDs längst vergeben sind.“ 7. plentymarkets Online-Händler-Kongress 15. Februar 2014 powered by Die Jahresauftaktveranstaltung für den E-Commerce 2014 Folgende Key-Speaker erwarten Sie: Jan Griesel plentymarkets Michael Möglich ebay Axel Gronen wortfilter.de Jochen Krisch Exciting Future Johannes Altmann Shoplupe Alexander Graf eTribes GmbH Peter Höschl shopanbieter.de Glen Richardson Fruugo Andre Alpar AKM3 40 Fachvorträge & Workshops über 50 Aussteller in der Fachmesse Networking mit mehr als 1.000 Fachbesuchern & Experten Silber Sponsoren Jetzt Tickets zum Frühbucherpreis sichern: www.plentymarkets.com/kongress/ internet WORLD BUSINESS-Leser erhalten 10,- EUR Rabatt mit dem Gutscheincode IWB-OHK14 4 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 20. Januar 2014 2/14 FACEBOOK Zwei Firmenübernahmen Foto: Fotolia / Picturefactory Facebook in Kauflaune: Nach der Übernahme des indischen Analyse-Software-Anbieter Little Eye Labs Anfang Januar hat sich Mark Zuckerberg nun auch Branch Media einverleibt. Das New Yorker Start-up hat die Diskussionsplattform Branch und den Dienst zum Austausch von Weblinks Potluck entwickelt. Branch soll für Facebook an neuen Optionen arbeiten, mit denen sich User zu bestimmten Interessen austauschen können. Little Eye Labs ist auf Anwendungen für Google Android spezialisiert und entwickelt ein Software-Tool, das deren Performance analysiert. Die Akquisition dürfte als Talentübernahme zu verstehen sein. vie Leitstern verloren APPLE Lukrative Apps Vermarktung passé Madvertise hat sein Werbevermarktungsgeschäft, gebündelt unter dem Namen Madvertise Media, an die französische Mobile Network Group verkauft. Die 2011 gegründete Gruppe übernimmt auch die italienische Tochtergesellschaft des Berliner Mobilspezialisten und damit die Verkaufsbüros in Düsseldorf, Berlin und Mailand. Madvertise selbst wird sich in Zukunft auf die Entwicklung von Technologien rund um die Platzierung von Werbung konzentrieren und hat sich zum Ausbau der Tochter Liquid M im Sommer 2013 fünf Millionen US-Dollar Risikokapital gesichert. vs D ie Augsburger Weltbild-Gruppe ist pleite. Zum Insolvenzverwalter des Verlags und Online-Buchhändlers wurde Arndt Geiwitz von der Ulmer Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner bestellt, der auch Schlecker abwickelte. Wie bei der Drogeriekette droht Weltbild die Zerschlagung. Unmittelbar betroffen sind 2.200 der insgesamt 6.800 Arbeitsplätze. Die Insolvenz ist eine Folge von Managementfehlern und Streitigkeiten im Eignerkreis. Weltbild gehört zwölf Bistümern, dem Verband der deutschen Diözesen sowie der Militärseelsorge. 2010 schüttete das Unternehmen erstmals keine Gewinne mehr an die Bischöfe aus. Diese konnten sich nur schwer über die Strategie einigen und suchten vergeblich einen Käufer. Obwohl die Krise, vor allem aber der wachsende Wettbewerb, schnelles Handeln verlangte, musste der Aufsichtsrat jede Managemententscheidung durch den zerstrittenen Inhaberkreis und dessen Gremien absegnen lassen. „Von Marktpro- Der Global Founders Fund der SamwerBrüder hat in Iwoca investiert. Das Start-up aus London vergibt Kredite an Powerseller bei eBay oder Verkäufer auf Amazons Marktplatz. Dabei geht es nicht in erster Linie um Zinsen, sondern um die Bewertung der Kreditwürdigkeit anhand von Daten: Ob ein Händler Kredit bekommt, wird mithilfe von Nutzungsdaten oder Bewertungen aus dem Shop ermittelt. Ähnlich wie Iwoca analysieren auch Kreditech und das Samwer-eigene Start-up Lendico die Kreditwürdigkeit anhand von Big Data. vs Anzeige Buchhändler in Deutschland ■ DHB: 420 Filialen – Joint Venture von Hugendubel (77 Filialen) und Weltbild ■ Thalia: 293 Filialen ■ Valora Retail: 178 Filialen ■ Mayersche Buchhandlung: 46 Filialen ■ Osiander: 28 Filialen es mit der Konkurrenz im Internet und den sinkenden Einnahmen aus dem Buchgeschäft umgehen sollte. „Uns ist der Leitstern abhanden gekommen“, ließ die Weltbild-Geschäftsführung wissen. Die Strategie, Umsatzverluste durch den Verkauf von Billigware wie Dekoartikel und Elektronik auszugleichen, ging nicht auf, verschreckte sogar werteorientierte Ausgedruckte Nudeln GLOBAL FOUNDERS FUND Online-Kredite für Händler gnosen und handelsrechtlichen Inhalten waren die meisten Kirchenleute komplett überfordert“, sagt ein Eingeweihter. Und dem Management fehlte eine Vision, wie Universität Eindhoven und Barilla experimentieren mit neuer Technik E ine faszinierende Idee: Laut dem US- dern ein innovatives Angebot für Restauamerikanischem Technologieportal rants aufbauen. Diese sollen Gästen eigens Geek.com experimentiert Barilla zusam- geformte Nudeln servieren können. men mit der Technischen Universität Interessanter als der Drucker selbst ist Eindhoven seit zwei Jahren an einem 3-D- für Barilla die Patrone, in der sich die Drucker zur Nudelproduktion. „Wir Nudelteigzutaten befinden und die regelarbeiten fieberhaft an einer Lösung“, mäßig gefüllt oder ausgetauscht werden bestätigt Kjeld van Bommel, Entwickler muss. Gesteuert von einem Programm, und Dozent der Universität, das ehrgeizige das per USB-Stick geliefert wird, sollen die Vorhaben. An seinem darin enthaltenen ZutaInstitut sei außerdem ten je nach Nudelsorte ein Drucker für Pizza gemischt und gedruckt in Vorbereitung. werden können. Barilla ist damit Per 3-D-Druck Nuder erste Lebensmitdeln produzieren – das telhersteller, der sich ist noch Zukunftsöffentlich zu Experimusik. Doch gerade die menten mit 3-DLebensmittelindustrie Druckverfahren bekönnte von dem neuen kennt. Der weltgrößte Druckverfahren profiPastalieferant will tieren. Gelingt ein Projedoch nicht die totyp, wären auch 3-Deigene Produktion Nudelfertigung: Barilla experimentiert Gebäck- und Bonbon■ revolutionieren, son- mit 3-D-Druckern für neue Formen formen denkbar. vs Kunden. Ein Gutachten der KPMG bemängelt zudem eine überdimensionierte IT und eine fehlende „integrierte Unternehmensplanung“. Noch im Oktober hatte die KPMG Weltbild „Sanierungsfähigkeit“ attestiert. Dass sich aber ein Geldgeber der Herkulesaufgabe stellt, ist eher unwahrscheinlich, zumal die Banken ebenfalls den Stecker gezogen haben. Den größten Teil der Rendite erbrachte zuletzt die Deutsche Buch Handels GmbH (DBH), ein Joint Venture mit Hugendubel, in das Weltbild seine mehr als 300 Filialen eingebracht hatte. Die Stärken des Partners glichen die Schwächen der Weltbild-Filialen, zu denen die Marken Jokers, Weiland und Wohlthat gehören, aus. Zum 31. Januar sollte die Gemeinschaft auf Drängen von Hugendubel aufgelöst werden – wie stark die Pleite den Partner betrifft, ist unklar. Ebenso unsicher ist die Zukunft von Buecher.de, einem Gemeinschaftsunternehmen von Weltbild zusammen mit Axel ■ Springer sowie Holtzbrinck. vs Einkaufen wie im Flug C ondor eröffnet einen Webshop: Ab 15. Januar können Passagiere hier von zu Hause aus zollfrei einkaufen. Geliefert wird jedoch nicht frei Haus, sondern an den gebuchten Sitzplatz: „In Skandinavien Foto: Condor MADVERTISE Weltbild insolvent – Bistümer verweigern Geld für Sanierung – Zerschlagung droht Foto: Barilla Von zehn Milliarden US-Dollar Umsatz pro Jahr berichtet Apple beim Verkauf von Apps. Im Dezember 2013 soll der Umsatz pro Monat erstmals über eine Milliarde Dollar gesprungen sein. Apple expandiert beim App-Verkauf und hat bei Tmall einen App Store in China eröffnet. Der Konzern apostrophiert die Einnahmen mit den Apps gerne als „Nebengeschäft“, in Wahrheit eröffnen sie dem Unternehmen aber Margen von über 15 Prozent. Apple verdient außerdem nicht nur an Download-, sondern auch an Nutzungsgebühren. vs Condor: Online Shop fürs zollfreie Einkaufen von zu Hause aus funktioniert Airshopping hervorragend“, sagt Ralf Teckentrup, Condor-Chef und Vorstand der Thomas Cook AG. „Es ist komfortabel, die Fluggäste können aus einer größeren Produktpalette als beim Bordverkauf auswählen.“ 900 Artikel umfasst das Sortiment, darunter Kosmetik, ■ Spirituosen und Schmuck. vs 2/14 TRENDS & STRATEGIEN 20. Januar 2014 Töpfe, Pfannen und Besteck D er Inkubator Project A, an dem Axel Springer und die Otto-Gruppe-Beteiligt sind, startet mit Migusta.de ein E-Commerce-Konzept im Haushaltswarenbereich. Migusta.de kopiert die Strategie von Tchibo, konzentriert sich aber auf Küche und Kochen. Töpfe, Geschirr und Besteck werden dabei nach Themen wie „Vitamine im Winter“ oder „Aufläufe und Gratins“ geordnet angeboten, dies für kurze Zeit und billiger als andernorts. Geschäftsführer von Migusta.de ist Gernot Halbleib. Der Jurist hat die Gründerakademie von Project A durchlaufen und Kochzauber.de mit aufgebaut. Kochzauber liefert die Lebensmittel für Rezepte im Abonnement. An Migusta.de ist Halbleib zu 20 Prozent, an Project A zu 80 Prozent beteiligt. Zuletzt hatte Project A den Start von Zend Guard, einem Browser-Plug-in für sicheres Surfen, begleitet sowie von Realytics, Anbieter von Tracking-Technik für ■ den stationären Handel. vs Migusta: Aktionsverkauf rund um Küche, Kochen und Genuss Internet World BUSINESS Woonio gibt Gas Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren Möbelmanufaktur will schneller wachsen und wird Partner von Home24 D ie Materialien und Farben von Möbeln selbst zusammenstellen: Seit 2009 können Verbraucher bei Woonio Tische konfigurieren, vor zwei Jahren erweiterte das Start-up aus Kempten sein Sortiment um Sofas und Sessel, 2013 um Betten. Jetzt will Gründer Roland Waedt die Expansion des mehrfach ausgezeichneten Shops beschleunigen und seine Möbel auch im Ausland anbieten: „Ich habe bisher viel Wert auf organisches Wachstum gelegt, aber für die Internationalisierung suche ich jetzt Investoren und Partner“, sagt er. Erste Gespräche mit potenziellen Finanziers laufen bereits. Einen weiteren Partner hat Woonio in Home24 gefunden. Der Marktplatz für Möbel, an dem die Samwer-Brüder, die Beteiligungsgesellschaft Kinnevik, Holtzbrinck Ventures und diverse Business Angels beteiligt sind, hat eigens seine Kategorien erweitert und bietet nun mithilfe von Woonio Möbel nach Maß an. Woonio hat dafür einen vereinfachten Konfigurator in Home24 integriert, der die Auswahl an Materialien und Farben verschlankt. „Für unser Geschäft Woonio: Tische, Sofas und Betten selbst gestalten bietet Home24 Chancen, den Kundenkreis zu erweitern“, meint Waedt. Erste Bestellungen befinden sich schon in Arbeit. Woonio arbeitet seit 2010 profitabel. Vier Schreinereien führen die Kundenwünsche aus und liefern die bestellten Möbel, das Start-up ist an den Einnahmen beteiligt. Das Team besteht inzwischen aus zehn Mitarbeitern. 2013 wurde Woonio von INTERNET WORLD Business als bester Pure-Play-Händler ausgezeichnet. „Das Geschäft läuft gut“, sagt Waedt, Woonio habe 2013 einen Umsatz in gut sechsstelliger Höhe erwirtschaftet. „Wir bauen auf schlanken Strukturen, profitablen Margen auf und haben die Logistikprozesse optimiert.“ Für 2014 plant Waedt eine englischsprachige Version seines Online Shops. Woonio-Möbel sollen demnächst nicht nur auf die Insel, sondern auch nach Russland geliefert werden. Waedt: „Dort ■ wächst der E-Commerce extrem.“ vs SHIPCLOUD.IO Erste Finanzierung Mit einer sechsstelligen Finanzierung von einem Schweizer Investor kann Shipcloud sein Geschäft ausbauen und für sein Portal werben. Das Hamburger Start-up vereinfacht seit August 2013 die Buchung von Logistikservices. Shipcloud bietet damit einen einfachen Zugang zu den Buchungssystemen von Unternehmen wie Hermes, DHL und anderen an und vereinheitlicht dafür deren Schnittstellen. Die Angebote der Logistiker werden so vergleichbar und können schneller gebucht werden. Dafür verlangt das Team um Claus Fahlbusch Servicegebühren. vs MYDOORMAN.COM Lieferung nach Wunsch Ex-Pixar-Manager Zander Adell hat in San Francisco den Paketdienst Mydoorman ins Leben gerufen. Die App informiert Online-Kunden über den voraussichtlichen Liefertermin, danach können diese wählen, wann das Paket zugestellt werden soll. Mydoorman lagert dafür Pakete bis zu sechs Wochen an einem Ort ein, den der Kunde bestimmt, und stellt sie dann zum Wunschtermin zu. Für diesen Dienst verlangt das Start-up sieben US-Dollar. vs BITSPIN.CH Skiservice online buchen Prominenter Investor Snowbon erweitert Angebot und sammelt knapp eine Million Euro ein D as Geschäftsmodell funktioniert, deshalb gibt’s frisches Geld: Knapp eine Million Euro investieren der High-Tech Gründerfonds und Investor Falk Strascheg in den Betreiber des Portals. „Snowbon ist das ideale System, um Skipässe, Skiausrüstung und andere Leistungen bequem vom Sofa aus zu buchen“, so Strascheg. Das Wachstum des Münchner Start-ups überzeugte ebenso wie sein BuchungsDie beiden Gründer: Tim system. Es lässt sich Huonker (li.), Stefan Senft schnell in Reisepordeutschsprachigen Skitale und in die Inforgebieten online zugängmationstechnik von lich. Inzwischen listet Reisebüros integriedas System 600 Anbieter ren; umgekehrt könin 200 Regionen auf. nen Betreiber von Skivergnügen: Snowbon vermittelt SkiNeben einzelnen AngeSkiliften, Skischulen pässe, Ausrüstung und Skilehrer online boten können Pakete oder Fachgeschäften komfortabel Angebote einstellen: „Wir ha- gebucht werden – zusätzlich auch über ben 2013 einen großen Sprung gemacht Reiseportale und in Reisebüros. Seit Kurzem steht die englische Version und unser Angebot um den Ausrüstungsverleih und Skikurse erweitert“, berichtet von Snowbon im Netz, weitere SprachalMitgründer Tim Huonker. „Mit der Inves- ternativen sollen folgen. „Wir konzentrietition können wir das bestehende Geschäft ren uns auf die Angebote rund ums Skifinanzieren und ausbauen.“ Das Buchungs- fahren; Anreise und Unterkunft übersystem soll weiterentwickelt und die Inter- lassen wir anderen“, so Huonker. Mit der nationalisierung ausgeweitet werden und Angebotserweiterung hat Snowbon die Konkurrenz hinter sich gelassen: Skidas Team wachsen. Snowbon startete im Herbst 2012 und pass24.de und Mountaindayz.com kon■ machte zunächst die Angebote von 50 zentrieren sich auf Lifttickets. vs E x-Gucci-Chef Robert Polet ist beim Schuhlabel Scarosso eingestiegen, eine Investitionssumme wurde nicht genannt. „Die Positionierung als sogenannte SmartLuxury-Marke ist einzigartig ebenso wie die vertikale Integration von Scarosso“, lobt Polet das Berliner Start-up. Dieses wurde von Moritz Offeney und Marco Reiter 2010 gegründet und verkauft rahmengenähte Schuhe aus Italien. Zunächst startete Scarosso mit einer Herrenkollektion, 2012 wurde das Angebot um Damenschuhe ergänzt. Neben fertigen Produkten können Kunden sich aus Materialvarianten ein eigenes Modell zusammenstellen. Scarosso verkauft online, betreibt vier Filialen in Berlin und Hamburg und mietet kurzfristig Ladenflächen für Verkaufsaktionen an. Schon 2013 hat Scarosso zwei Millionen Euro von Business Angels und Gesellschaften wie DN Capital, Perikles Ventures ■ und Berlin Capital eingesammelt. vs Scarosso: rahmengenähte Schuhe aus Italien selbst konfigurieren Google kauft App-Schmiede Mit Timely hat Bitspin einen vielfach ausgezeichneten Smartphone-Wecker programmiert und mit Tasks eine App, die auf Googles Kalender und Aufgabenplaner zugreift. Beide Apps wurden millionenfach abgespeichert und sind dauerhaft im Einsatz. Nun hat Google das Start-up, das 2013 aus der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich gegründet wurde, für eine nicht genannte Summe gekauft. vs CANIMIX.DE Zu individuell für Hunde Kunden individualisieren gerne Produkte. Das gilt nicht für Tierfutter: Mangels Interesse hat das Hamburger Start-up Canimix aufgegeben. Kunden konnten dort Hunde- und später auch Katzenfutter zusammenstellen. Den Start hatten 2011 Tengelmann Ventures und FressnapfGründer Torsten Toeller finanziert. vs CHOCRI.DE Investor gesucht Chocri will international expandieren und sucht daher über die Plattform Innovest.de Investoren. Das Berliner Start-up existiert seit 2008, verkauft Schokolade, die Kunden mit Zutaten individuell verfeinern können und betreibt für Kunden wie Coca-Cola, Hussel und Ritter Sport Websites. Chocri erwirtschaftete 2013 rund 3,4 Millionen Euro – 35 Prozent mehr als im Vorjahr. vs 5 6 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 20. Januar 2014 2/14 INTERVIEW „Explosion von neuen Devices“ Microsofts Search-Vordenker Stefan Weitz wagt einen Blick in eine Zukunft mit Cloud Computing und billiger Hardware D er „Boston Globe“ handelte ihn als einen von drei potenziellen Nachfolgekandidaten für den scheidenden MicrosoftBoss Steve Ballmer: Stefan Weitz, Director of Search, gilt als einer der wichtigsten Hoffnungsträger für die Zukunft des Softwarekonzerns. Weitz, der auf eine 15-jährige Laufbahn bei Microsoft zurückblickt, leitet die Entwicklung der Suchmaschine Bing, forscht zu neuen Trends im Bereich Informationsverarbeitung und -recherche und bezeichnet sich selbst als „Gadget Junkie“. Den Kongress der Internet World 2014 wird Weitz mit einer Keynote zum Thema „Kontextuelle Suche im Zeitalter von Wearable Computers“ eröffnen. Sie entwerfen eine Zukunft, in der Menschen ganz selbstverständlich „Wearable Computers“ am Körper tragen, die über Sensoren verfügen und mit dem Internet quasi verschmelzen. Wo geht die Reise hin? Stefan Weitz: Seit den Tagen des Großrechners ENIAC, der 1946 zwei Räume füllte, hat sich viel getan. Es ist nichts Neues, dass immer kleinere, leistungsfähigere, preisgünstigere Computer auf den Markt kamen, doch interessant sind die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Software-Industrie. Inwiefern? Weitz: Blicken wir nur sechs, sieben Jahre zurück, so ist es heute viel billiger, ein Software-Unternehmen zu gründen. Früher musste man Server und viel Equipment kaufen, heute senkt die Verbreitung von preisgünstigen Cloud Services die Kosten für den Aufbau eines Software-Unternehmens dramatisch. Und dasselbe passiert auf dem Hardwaresektor. Da gibt es einen Anbieter, der kleine Sensoren verkauft, mit denen ich zum Beispiel mit dem Smartphone meinen Schlüsselbund wiederfinden kann, wenn ich ihn verloren habe – was mir mindestens einmal pro Tag passiert. Dahinter steckt eine ganz kleine Firma, und der Aufwand in Sachen Miniaturisierung, Fertigung und Logistik, der für dieses Produkt nötig war, hätte noch vor fünf Jahren die Ressourcen einer solchen Firma überstiegen. Doch die heutigen Möglichkeiten angefangen von einer Finanzierung via Kickstarter über den Einsatz von 3-D-Printern für die Prototypen bis zur Fertigung in China eröffnen ganz neue Perspektiven. können, um ihnen Verkaufsangebote zu machen. Wir reden seit Jahren darüber, wie Starbucks das mit seinen Kunden machen könnte, und ein 16-Jähriger mit einem 35-Dollar-Computer setzt sich hin und macht es einfach. Ich weigere mich vorherzusagen, was durch den Zugang zu billiger Hardware und Cloud Services alles möglich wird. Was erwarten Sie konkret? Entwicklung von Hardware wird den gleichen Weg gehen, den die für Software schon Stefan Weitz Als Director Search erforscht und entwickelt der US-Amerikaner Suchtechnologien der Zukunft für die Microsoft-Suchmaschine Bing. ■ www.bing.com genommen hat, und das alles mündet – positiv gesprochen – in einer Explosion von neuen Devices: Geräte, die mit dem Internet verbunden sind, mit denen ich reden kann und die mit anderen Produkten kommunizieren. Fachleute rechnen in den nächsten Jahren mit 9 bis 15 Milliarden dieser Devices auf der Welt. Und das halte ich noch für untertrieben. Wenn man allein sieht, dass in den USA und vielen anderen Ländern heute die Versorgung mit Mobilfunkverträgen bei über 100 Prozent liegt, dann haben wir jetzt schon über vier Milliarden Mobiltelefone auf der Welt. Und eine Supermarktkette in England hat gerade an einem Wochenende 300.000 billige Android Tablets verkauft. Google Glass, Smartwatches oder ein Aktivitätssensor wie das Fuel Band von Nike – die Gadgets kommen dem Menschen immer 25. und 26. Februar 2014: Internet World in München Gipfeltreffen: Das Plenum des Internet World Kongresses Der Internet World Kongress in München gehört mit rund 700 Teilnehmern zu den wichtigsten Fachkonferenzen der Branche. In diesem Jahr wird Stefan Weitz die Eröffnungs-Keynote halten. Als weitere Keynote Speaker stehen der Neuromarketing-Experte Hans-Georg Häusel und Thomas Schnieders, E-Commerce-Chef Werden die Services der Zukunft kostenlos sein? Weitz: Wie wir alle wissen, ist nichts wirklich kostenlos. Es ist ein Tauschgeschäft: Ich gebe dir etwas von mir, dafür darf ich deinen Dienst gebührenfrei nutzen. Es gibt Beispiele wie Whatsapp, hier werden den Nutzern kleine Geldbeträge berechnet. Auch wir bei Microsoft leben davon, unsere Software zu verkaufen und nicht gratis zu verteilen. Ich denke, die Leute werden zunehmend ein Gespür dafür bekommen, was sie für kostenlose Dienste geben müssen, und es wird eine Veränderung geben. Die Leute werden vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse mehr darüber nachdenken, wie sie mit ihren Daten umgehen. Weitz: Die Kostenkurve für die der Otto-Gruppe, fest. Der Kongress findet im Rahmen der E-Commerce-Messe Internet World 2014 auf dem Münchner Messegelände statt. Der Besuch der Messe ist nach Vorregistrierung kostenlos. Für die Anmeldung zum Kongress gilt der Rabattcode IW14iwb ■ www.internetworld-messe.de näher. Sie werden ein Teil von ihm. Wo sehen Sie die Chancen und Risiken dieser Entwicklung? Weitz: Bereits bei der Einführung von Taschenrechnern warnten Kritiker davor, dass sie menschliche Fähigkeiten ersetzen könnten. Mit den heutigen Devices bekommen wir fast schon Superkräfte, die zuvor unmöglich erschienen. Das kann eine Google Glass sein oder eine Uhr, die den Träger dezent an etwas erinnert, was Als ich ein Kind war, versprach man mir er wissen sollte. Der Nachteil: Viele Men- eine Schreibmaschine, die meine Stimme schen haben einfach nicht die Mittel, um verstehen könnte. Und bis heute ist eine an dieser Entwicklung teilhaben zu kön- Wettervorhersage über mehr als sieben Tage nen. Es öffnet sich also eine Schere zwischen denen mit und denen „Die Leute werden zunehmend ein Gespür ohne Superkräfte. dafür bekommen, was Gratisdienste kosten“ Glauben Sie, dass diese Schere in Zukunft größer oder kleiner wird? Weitz: Das ist schwer zu sagen. Es gibt auch heute noch so viele fundamentale Probleme zu lösen auf der Welt, sei es der Zugang zu Trinkwasser oder auch nur der zu Moskitonetzen. Angeblich hat der größte Teil der Menschheit noch nie ein Telefongespräch geführt ... Weitz: Ja, und Milliarden von Menschen brauchen Zugang zu sauberem Wasser. Wenn die die Wahl haben zwischen einem Smartphone und Trinkwasser, dann ist das Wasser wichtiger. Das sollten wir nie vergessen, wenn wir über solche Dinge reden. Zurück zur westlichen Welt. Welche Auswirkungen könnten die von Ihnen skizzierten Entwicklungen auf E-Commerce und Online Marketing haben? Weitz: Gestern abend habe ich mir in Dublin ein Projekt angesehen. Da hat ein 16-Jähriger mit einem Raspberry Pi in nur neun Stunden eine simple Methode entwickelt, wie Läden mit Passanten schnell über deren Handys Kontakt aufnehmen STEFAN WEITZ Director Search, Bing/Microsoft eine unsichere Sache. Stoßen wir an Grenzen für die technische Entwicklung? Weitz: Als jemand, der mit Science Fiction aufwuchs, hielt ich immer grundsätzlich alles für möglich – und dennoch ist es gut, trotz Wetterbericht für alle Fälle einen Mantel dabeizuhaben. Wenn man sich mit Wetterphänomenen und Chaostheorie befasst, sieht man, dass wir für eine langfristige Wettervorhersage einfach noch nicht genug wissen. Doch selbst lernende Maschinen sind inzwischen an einem Punkt angekommen, der die menschlichen Fähigkeiten überschreitet zu verstehen, warum Maschinen bestimmte Entscheidungen treffen. Dass Ihr Computer heute Ihre Stimme noch immer nicht richtig versteht, mag am schlechten Mikrofon liegen, an Ihrer Aussprache oder an semantischen Problemen. Doch auch hier gab es allein in den letzten drei Jahren dramatische Fortschritte. Ich glaube: Die technischen Mög■ lichkeiten sind nahezu grenzenlos. INTERVIEW: FRANK KEMPER 2/14 20. Januar 2014 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 7 Android im Auto: AudiChef Stadler (rechts) stellte die Open Automotive Alliance in Las Vegas vor CES 2014 IN LAS VEGAS Die Computer verschwinden Auf der Weltmesse der Unterhaltungselektronik ist alles vernetzt – und PCs spielen nur noch eine Nebenrolle as Armaturenbrett der Autos von morgen ist für Internet-Firmen ein begehrenswerter Claim – und er ist noch nicht final abgesteckt. Deshalb war der Auftritt von Audi-Chef Rupert Stadler als Keynote Speaker auf der CES kein Zufall. Wichtigste Neuheit in Las Vegas war schließlich die Gründung der Open Automotive Alliance (OAA), mit der Google und Chip-Hersteller Nvidia Android den Weg in die Kfz-Welt ebnen wollen. Zu den Partnern aus der Autoindustrie gehören neben Audi GM, Honda und Hyundai. Weiterer CES-Megatrend: Dinge des Alltags – vernetzt, intelligent und immer mit Smartphone App. Beispiele gefällig? Eine elektrische Zahnbürste, die anzeigt, ob sich die Kinder gründlich genug ihre Zähne putzen, ein LichtWecker, der via Sensormatte den Schlaf des zu Weckenden überwacht – und das „Copenhagen Wheel“, ein elektrisch betriebenes Hinterrad, mit dem sich jeder Drahtesel zum Pedelec umrüsten und per iPhone bedienen lässt. Während Epson in Las Vegas eine Alternative zu Google Glass vorstellte, ist das Start-up Innovega schon weiter: iOptik heißt der Prototyp einer Kontaktlinse, die Daten ins Sichtfeld des Nutzers einspielt. Und die Computer? Werden immer schneller, kleiner, dünner – und irgendwie beliebiger. Eine Ausnahme heißt „Steam Machine“. Die Plattform taugt als Spielekonsole ebenso wie als Heim-MultimediaZentrale. Auf der CES gaben mehr als 15 Hersteller ihre Unterstützung bekannt. fk ■ Stichwort: International Consumer Electronics Show (CES) Seit 1967 veranstaltet der US-Branchenverband CEA einmal im Jahr die Branchenmesse CES. Die viertägige Veranstaltung, die seit 1997 in Las Vegas stattfindet, gilt als Richtungsweiser für die Elektroniktrends des Jahres. Die Teilnahme an der CES bleibt eingeladenen Fachbesuchern und Medienvertretern vorbehalten. ■ www.cesweb.org Extraflach: Android Tablet von Haier Moverio BT-200: Epsons Version einer Augmented-Reality-Brille iOptik: Eine Kontaktlinse blendet Daten ein Withings Aura: Licht-Wecker mit Sensormatte für die Matratze und mit iPhone App Copenhagen Wheel: Elektrorad mit voller iPhone-Integration Kolibree: Das Handy misst, wie lang die Zähne geputzt wurden Fotos: Hersteller D Steam Machine: Die neue Plattform könnte den Spielekonsolenmarkt revolutionieren 8 Internet World BUSINESS TRENDS & STRATEGIEN 20. Januar 2014 2/14 INTERVIEW „Personalisierung ist nicht nötig“ Big Data hilft, Prozesse zu verbessern. Davon ist Datameer-Gründer Stefan Groschupf überzeugt. Das US-Unternehmen hat sich gerade eine Kapitalspritze von 19 Millionen US-Dollar für den Ausbau von Technik und Markt gesichert D aten, Daten, Daten: Der Hunger nach Informationen rund um Wirtschaft und Geschäft wächst. Die Vernetzung elektronischer Geräte und Maschinen sowie neue Datenbanktechniken bilden die Basis, diesen Hunger zu stillen. Mit Big Data (BD), der Sammlung, Kombination und Analyse riesiger Datenmassen, entsteht ein Geschäftszweig, den Investoren intensiv beobachten. 19 Millionen USDollar hat sich das amerikanisch-deutsche Unternehmen Datameer vor Kurzem in seiner vierten Finanzierungsrunde gesichert. Das Unternehmen bietet Software für die Analyse riesiger Datenmengen aus verschiedenen Quellen an. Im Interview erklärt Datameer-Gründer Stefan Groschupf, wie er das Kapital nutzen wird. Big Data gilt als Chance, wirtschaftliche und gesellschaftliche Prozesse besser zu verstehen. Stefan Groschupf: Davon bin ich überzeugt. In Deutschland sind Teile der Produktion ineffizient, die Unternehmen können nicht mehr mit ihrer Konkurrenz mithalten. Die Analyse von unterschiedlichsten Daten kann helfen, Prozesse effizienter zu gestalten. Das muss nicht heißen, mit weniger Menschen mehr zu fertigen, sondern die Produktivität von Mitarbeitern durch Wissen oder den Umsatz pro Produkt durch mehr Service zu steigern. Ich hoffe, dass Unternehmen so erfolgreicher werden und mehr Menschen einstellen. Märkte verändern sich heute rasant, Firmen müssen schneller verstehen, wie Kunden ticken – Big Data, also das Sammeln und Analysieren von Daten aus vielfältig kombinierten Quellen, kann dabei helfen. Das lief bisher unter dem Begriff Business Intelligence (BI). Was ist der Unterschied? Groschupf: Die Grenzen verschwimmen. BD hypt gerade, BI wird daher auch unter dieser Bezeichnung vermarktet. Für BI sammelt man Daten wie Umsatz-, Produktions-, Absatz- ■ dukte noch nicht ausgereift sind. Sie werden ausprobiert, optimiert und, wenn sie sich bewähren, schnell eingeführt. Einer unserer ersten Kunden war Visa. Wir haben auf Basis von Kreditkartendaten ein Kontrollsystem gegen Betrug aufgebaut. Im vergangenen Jahr konnte Visa damit Kartenbetrugsfälle im Gesamtwert von zwei Milliarden Dollar aufdecken oder verhindern. zahlen oder diverse Kostenpositionen aus allen Quellen des Unternehmens und kombiniert sie mit externen Marktdaten. Zur Auswertung werden Modellfälle konfiguriert, danach kann ich die Zahlen nach diesem Schema kontrollieren. BD macht Trends nachvollziehbar, die man bisher nicht kennt und nach denen man auch nicht sucht. Dafür werden Unternehmenszahlen mit unterschiedlichsten Daten zu Soziografie, Online-Nutzung, regionalen Entwicklungen auch immer wieder neu kombiniert. Man beginnt mit kleinen Mengen und fügt ständig neue Datendimensionen dazu. Welche Erkenntnisse bekommen Sie dadurch? Groschupf: Ein noch tieferes Verständnis über Entwicklungen, etwa Kundenverhalten. BD macht regionale Vorlieben ersichtlich, also warum Waren in Berlin häufiger gekauft werden als in München. Oder wie sich der Musikgeschmack von Jugendlichen unterscheidet und wie das den Modeabsatz beeinflusst, wann Waren gekauft werden und wie gefragt geplante Produkte sind. Mit solchen Erkenntnissen lassen sich Produktion, Werbung, Einkauf und andere Arbeitsprozesse immer neu anpassen. Warum ist BD gerade jetzt so gefragt? Groschupf: Intel-Gründer Gordon Moore wusste, dass sich die Komplexität von Schaltkreisen und damit die Kapazität von Hard- und Software etwa alle 18 Monate verdoppelt. Geräte werden nicht nur kleiner, sondern auch intelligenter. Das hat die 2003 gründet Stefan Groschupf 101Tec in Halle. Das Unternehmen spezialisiert sich auf Datenbanktechnologien Datameer: Daten aus verschiedenen Quellen kombinieren und integriert in Konzernen wie Caufield & Byers sind Next World Capital, Apple, Hoffmann-La Roche, die Citi Bank und die Software AG beteiligt. AT&T oder bei der EU Systeme für Business ■ Datameer nennt keinen Umsatz, beschäftigt Intelligence (BI). ■ 2009 firmiert Groschupf um in Datameer 100 Mitarbeiter, davon 40 in Halle. ■ Das Unternehmen hat den Datenbankstanund verlegt den Hauptsitz des Unternehdard Apache Hadoop mitentwickelt, der auf mens nach San Mateo (Kalifornien). In Halle dem Google-Algorithmus Map Reduce bableibt die Entwicklung. Die Analysesoftware siert. Damit lassen sich strukturiert vorliegenDatameer wird aufgebaut. ■ In vier Finanzierungsrunden sammelt Datameer de Werte sowie unstrukturierte Daten aus knapp 37 Millionen US-Dollar ein. Neben dem menschlichen Interaktionen aufnehmen, mitrenommierten Risikoinvestor Kleiner Perkins einander kombinieren und auswerten. Kritiker meinen, Deutschland und Europa verschliefen den Erkenntnisgewinn aus Daten. Wie sehen Sie das? Groschupf: Deutschland wacht gerade auf. Ja, es gibt im Vergleich zu den USA einen Technologieabstand von etwa drei Jahren, Frankreich und Italien Stefan Groschupf Infrastrukturen von Datenbanken verändert. Mit Apache Hadoop setzt sich gerade ein Standard durch, mit dem Daten aus strukturierten und unstrukturierten Quellen gespeichert und verarbeitet werden. Immer mehr Geräte werden zudem über das Internet vernetzt, und so entstehen mehr Daten rund um deren Nutzung. Sie profitieren vom Hype, Datameer sicherte sich gerade eine 19-Millionen-DollarFinanzierung. Was fangen Sie damit an? Groschupf: Datameer hat seit der Gründung 2009 von verschiedenen Investoren knapp 37 Millionen US-Dollar eingesammelt. Damit haben wir Datameer, eine Software zur Auswertung von Datenmassen auf der Basis von Hadoop, aufgebaut und rund 150 Kunden vor allem in den USA gewonnen. Das jetzt eingeworbene Geld stecken wir in die Expansion. Wir arbeiten schon für erste Kunden in Europa, für Banken, Telekommunikationsgesellschaften, Handelskonzerne. Diesen Markt wollen wir ausbauen durch Investitionen ins Marketing und den Standort Halle, wo die Programmierer sitzen. Deutschland ist ein fantastischer Entwicklungsstandort. Warum haben Sie Datameer nicht hier gegründet, sondern in den USA? Groschupf: Man muss neue Technologien ja auch vermarkten, und das fällt in Deutschland und Europa viel schwerer. Wir hinken etwa drei Jahre hinter den USA her, weil die Adaption neuer Technologien und Verfahren hier schleppender läuft. Gerade Konzerne kaufen selten bei Startups. Das ist in den USA anders – hier stellen Unternehmen oft mehrere Millionen Dollar pro Jahr bereit, die sie in neue Technologien investieren, auch wenn die Pro- gründete als Abiturient in Halle sein erstes Unternehmen, 2003 die Softwareschmiede 101Tec und 2009 in San Mateo (USA) dann Datameer. ■ www.datameer.com sind noch langsamer. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die deutschen Unternehmen gerade sehr erfolgreich und auch bestens mit Kapital ausgestattet sind. Sie sind satt – und sehen noch nicht die Notwendigkeit zu essen. Umfragen zufolge speichern Unternehmen Daten auf unterschiedlichsten Trägern, teilweise werden sie sogar noch auf Papier abgerufen. Ist das in den USA auch so? Groschupf: Das ist ein europäisches Problem. Wegen der höheren Bereitschaft Neues einzusetzen, sind die Lebenszyklen von Geräten und Programmen in den USA kürzer. Die Unternehmen investieren stärker in Informationstechnologie, weil sie Technologie generell als Wettbewerbsvorteil wahrnehmen. Wo liegt das Potenzial von BD im Handel? Groschupf: Händler können damit Kauf- verhalten und Kundenwünsche besser erkennen, aber auch besser prognostizieren, welche Waren sie wann beschaffen sollten. Noch wird beim Einkauf neuer Ware ja der Finger in den Wind gehalten, um Trends zu erspüren. BD hilft auch vorauszusagen, wann wo wie viel Ware gebraucht wird und optimiert so die Prozesse in Logistik und Lieferkette. Und wo nützt BD dem Marketing? Groschupf: Bei der Ausdifferenzierung von Zielgruppen. BD macht regionale und soziodemografische Eigenheiten transpa- TRENDS & STRATEGIEN rent, Kampagnen und Budgets werden planbarer. Die Segmentierung der Märkte wird weiter zunehmen, Big Data ist eine Antwort darauf. Partech, Hadapt, Jaspersoft, Microstrategy bieten vergleichbare Produkte, wie hebt Datameer sich ab? Groschupf: Wir bieten neue Technik. Mithilfe von Hadoop und Datameer verkürzen wir die Implementierung von Datenprojekten um Monate. Was vorher 18 Monate dauerte, führen wir in einer Woche ein. Unsere Software vereint unterschiedlichste Archivierungs- und Auswertungswerkzeuge, kombiniert und ordnet unterschiedlichste Daten – egal, ob dafür 1.000 Rechner integriert werden oder nur ein einziger. Durch eine verständliche Visualisierung vereinfacht Datameer den Umgang mit Informationen aus unterschiedlichsten Quellen und von unterschiedlichen Qualitäten. 9 Datenablage in Unternehmen CMS v. Abteilungen 9% Im Netzwerk 39 % Auf Festplatten v. Mitarbeitern 11 % Als Papierdokumente 14 % Im unternehmensweiten CMS 18 % Unternehmensdaten werden nicht zentral abgelegt. 14 % werden noch auf Papier archiviert, 18 % in zentralen Content-Management-Systemen (CMS) © INTERNET WORLD Business 2/14 Quelle: Lexmark/TNS Emnid; 300 befragte Firmenvertreter Experten werden, um für die Systeme Modellfälle zu konstruieren. Datameer vereinfacht und beschleunigt die Analyse; man muss heute nichts mehr über die Quellen oder Metadaten wissen, um mit Daten umzugehen. Wer eine Entwicklung erkunden will, dem stellen die Programme die notwendigen Hinweise und Zahlen vereinheitlicht zusammen. Das ist so einfach wie bei Google Analytics. Und wie steht’s dabei mit dem Schutz persönlicher Daten? Groschupf: Wir sind Technologieanbieter. Es kommt darauf an, was mit Datameer gemacht wird. Unser Programm unterstützt alle Funktionen, auch die Anonymisierung. Zum Aufspüren von Entwicklungen, zum Aussteuern von Kampagnen oder zur Anpassung von Einkaufsprozessen ist Personalisierung gar nicht nötig. Gerade Händler reagieren sehr sensibel, wenn es um die persönlichen Daten ihrer Kunden geht. 80 Prozent unserer Anwendungen klammern private Daten explizit aus. Mit der Auswertung von Gesundheitsdaten hat es etwa das US-amerikanische Frauen-Radteam, das bis dahin noch kaum bei internationalen Wettbewerben aufgefallen war, bei Olympia 2012 zu einer Silbermedaille gebracht. In diesem Fall wurden höchst sensible Daten verarbeitet. Fehlinterpretationen sind weiter möglich? Groschupf: Daten geben Hinweise, die entsprechend bewertet werden müssen. Software ist kein Mittel gegen Irrtümer des Anwenders. Seit Ihrem Wegzug nach USA hat sich in der Gründerszene Deutschlands viel getan: Ist sie besser geworden? Groschupf: Deutschland war schon immer ein Land von Tüftlern und Gründern. Das Silicon Valley gibt es doch nur, weil Bei BI wurde bemängelt, dass zu viele Zah- Deutschland weit früher als die USA und len den Verstand vernebeln und Intuition, Großbritannien Radar einsetzte. In KaliWissen und Management verschlechtern. fornien wollte man die Technologie aus Ist die Analysekompetenz für noch größere einem abgeschossenen Flugzeug ergrünDatenmengen gewachsen? den. Durch den Zweiten Weltkrieg wurde in Europa viel Technologiepotenzial und Groschupf: Für BI mussten Manager zu ITGründerwissen zerstört. Heute fehlen Erfahrungen in Gründungsfragen und vor Wo Massendaten Nutzen bringen allem bei der Eroberung von Märkten. Viele Start-ups Controlling 35 % kreisen um sich selbst und Optimierung der IT 28 % scheitern an der Vermarktung ihrer Ideen. Gründer Budgetierung 30 % müssen lernen, Geschäfte Preisoptimierung 21 % auf Märkten zu etablieren. Aber das Klima für Gründer Kostenkontrolle 23 % verbessert sich, und das tut Optimierung Kundenverhalten 24 % Deutschland gut. IT-Traffic-Analyse 23 % Vertrieb Maschinenauslastung 26 % 21 % Kampagnenmanagement 16 % Werkstattauslastung 16 % Mitarbeiterauslastung 17 % Schutz vor Betrug 19 % Big Data soll Prozesse optimieren helfen: 35 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass dies im Controlling möglich ist © INTERNET WORLD Business 2/14 Quelle: IDC; 254 befragte Unternehmensvertreter Würden Sie heute in Deutschland oder Europa gründen oder wieder in den USA? Groschupf: Ich würde wieder in den USA gründen und eigentlich alles so machen, wie ich es gemacht habe. Die Adaption neuer Technologien ist in den USA höher. Und ja, ich würde wieder in Deutschland programmieren und in den USA den Verkauf starten. SUSANNE VIESER MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS FACEBOOK Schluss mit Sponsored Stories Facebook macht seine Ankündigung vom vergangenen Jahr wahr: Ab dem 9. April 2014 wird das soziale Netzwerk das Anzeigenformat Sponsored Stories nicht mehr auf seiner Plattform ausliefern. Das Konzept war seit der Einführung 2011 umstritten, da Facebook für die gesponserten Anzeigen die Likes und geteilten Inhalte des Users verwendet. Sie werden zusammen mit passender Werbung im NachrichtenStream der Freunde eingeblendet. Die Nutzer fungieren somit ungewollt als Werbeträger. sg VIBRANT MEDIA / PEPSI MAX Werbung auf zwei Ebenen Die Werbeplattform Vibrant Media hat mit Lightbox ein neues Online-Video-Format im Portfolio. Die Nutzeransprache soll auf zwei Ebenen erfolgen: auf der Informationsebene durch In-Text-Anzeigen und auf der emotionalen Ebene durch Werbebanner am unteren Rand von redaktionell relevanten Bildern. Beide Formate aktivieren nach Interaktion durch den User das neue Interaktive Pepsi-Max-Anzeige im Vibrant-Lightbox-Format Video-Format. Erster Kunde ist Pepsi Co Deutschland mit der Marke Pepsi Max. Die Aussteuerung der Kampagne erfolgt hier über spezielle Keywords im Text, die im Zusammenhang mit Produkten und Marken von Pepsi stehen. Durch Mouseover über das Stichwort oder Klick auf den Banner öffnet sich die Lightbox. sg 20. Januar 2014 Mit zwei neuen Digital-Magazinen will Yahoo zur Konkurrenz für Medienhäuser werden W Networks und Analyseprogramme nötig. Auch die Sponsored Posts beim MicrobloggingDienst Tumblr, den Mayer 2013 übernahm, werden nun von Yahoo Advertising gesteuert. enn es nach YahooChefin Marissa Mayer geht, müssen sich etablierte Publisher künftig warm anziehen. Auf der Consumer Electronics Show (CES) (siehe Seite 7) präsentierte der Konzern neue Produkte und Werbestrategien, mit denen Yahoo zum ernst zu nehmenden Konkurrenten für Medienhäuser werden will. Hoffnungen setzt Mayer auf den Launch zweier digitaler Magazine. Die neuen SpecialInterest-Plattformen Yahoo Tech und Yahoo Food sind als Einsteigerportale konzipiert und sollen Nutzer mit innovativer Werbung und eigenen Inhalten locken. bewusst von ähnlichen Technikportalen abgrenzen, da sich diese zu sehr an ein Fachpublikum richten. Neben Yahoo Food und Tech sind vor allem die neuen Advertising-Lösungen des Marissa Mayer will Unternehmens spannend. Yahoo als MedienkonDer Konzern bündelt künftig zern wiederbeleben seine Anzeigensparte und teilt seine Ads in die Kategorien Native, Audience, Search und Premium ein. Bündelung der Werbesparte Damit läuft der gesamte Buchungsprozess Das Unternehmen will komplett auf her- bei Yahoo Advertising über eine kömmliche Anzeigen wie Banner verzich- Plattform. Bislang waren dafür ten und stattdessen Werbung ausliefern, verschiedene Publisher, Ad die vom Charakter her Geschichten ähnelt. Solche gesponserten Meldungen sollen die Nutzer über soziale Medien auch selbst weiterleiten können. Illustriert werden die Portale mit Fotos vom hauseigenen Bilderdienst Flickr, produziert werden die Magazine von internen Redaktionen. An prominenten Aushängeschildern mangelt es ebenfalls nicht. Zum Leiter von Yahoo Tech wurde David Pogue ernannt, ein ehemaliger Reporter der „New York Times“. Er will sich mit dem Digital-Magazin Der deutsche Werbemarkt soll 2014 leicht wachsen, das prognostiziert JOM Jäschke Operational Media. Die Agentur erwartet ein Plus von 0,9 Prozent und damit einen Anstieg der Werbeumsätze auf etwas über 22 Milliarden Euro. Zum Wachstum soll vor allem der digitale Kanal beitragen: Die durch Online-Medien erzielten Umsätze sollen ansteigen, die Wachstumsraten aber im unteren einstelligen Bereich bleiben. Hoffnungsträger sind die Einnahmen aus Anzeigen auf Smartphone und Tablet: Laut JOM werden die Werbeinvestitionen im Mobile-Bereich 2014 knapp 130 Millionen Euro (netto) betragen. sg Anzeige Mobiles Wachstum Nicht nur Medieninhalte, auch das Mobile-Geschäft nimmt Yahoo stärker ins Visier. Wie Mayer bekannt gab, erreichte der Konzern im Herbst 2013 erstmals den Meilenstein von 400 Millionen mobilen Nutzern pro Monat. Auf das Wachstum reagiert der Konzern mit zwei neuen Apps: Der „News Digest“ aggregiert Nachrichten aus Kategorien wie Sport oder Politik, eine SmartTV-Anwendung soll das bestehende Bewegtbildsegment um Yahoo TV oder Screen ergänzen. Mit der App können Nutzer Videos schauen und personalisierte ■ Empfehlungen erhalten. sg Yahoo Tech und Yahoo Food: Die beiden neuen Plattformen sind als Einsteigerportale konzipiert Handyhauptstadt Wolfsburg Web-Radio auf WERBEMARKT 2014 Umsatzplus für Online 2/14 Fokus auf Mediengeschäft Foto: Yahoo 10 Google und IW Consult ermitteln die mobilsten Städte Deutschlands W olfsburg ist laut Google und dem Institut IW Consult die MobileStadt Deutschlands. Die Analyse zeigt, in welchen zehn deutschen Städten Unternehmen besonders stark das mobile Internet nutzen, zum Beispiel mit mobilen Werbemitteln oder einerr eigenen App. Auf Wolfsburg (2033 Punkte) folgen demnach Frankfurt am Main (196 Punkte) und München (195 Punkte). unkte). Auf dem zehnten Platz liegt Düsseldorf (181 Punkte). Berlin, Hauptstadt stadt und Start-up-Mekka, ist überraschenderweise nicht unter den Top Ten. n. Die Analyse basiert auf uf zwei Bewertungskriterien. n. Im „Mobile-InternetIndex“ des IW Consult wurden 5.500 deutsche Unternehmen zur Relevanz des mobilen Internets be-fragt. Googles „MobileeAd-Impressions-Index“ gibt den Einsatz von Werbeerbe- mitteln auf Smartphones und Tablets an. Er bemisst sich nach mobilen Werbeeinblendungen von Google-Adwords-Kunden in Deutschland. Beide Indizes fließen mit jeweils maximal 110 Punkten in die ■ Gesamtbewertung ein. sg Handylandkarte: Wolfsburg liegt bei der mobilen Nutzung vorn dem Vormarsch I m Jahr 2013 haben 22,3 Millionen deutschsprachige Bundesbürger mindestens einmal über das Internet Radio gehört. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von vier Prozent. Die Ergebnisse basieren auf der aktuellen Reichweitenstudie „Webradiotest“ des Online-Radiovermarkters Audimark. Der Erhebung nach wächst vor allem die Zahl der weiblichen Hörer. Inzwischen liegt der Anteil bei 40,9 Prozent (2012: 30,2 Prozent). Besonders stark stieg auch der Anteil der über 50-Jährigen: Er beläuft sich auf 25,5 Prozent (2012: 19,0 Prozent). Der Großteil der Hörer (43,6 Prozent) ist zwischen 20 und 39 Jahre alt. Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (Agma) will 2014 erstmals Zahlen für die Web-Radio-Nutzung vorlegen. Zur Überbrückung erhebt Audimark seit 2010 in Zusammenarbeit mit den Marktforschern von TNS Infratest eigene Daten. Eine Reichweitenstudie hatte auch Radiovermarkter RMS zur Dmexco vorgelegt. Gemäß Webradiomonitor haben 17 Millionen Deutsche zwischen 14 und 64 Jahren ■ schon einmal Web-Radio gehört. sg MARKETING & WERBUNG 11 Plista wechselt den Besitzer Die Agentur Group M übernimmt den Werbevermarkter zu 100 Prozent P lista hat einen neuen Eigentümer: Der Anbieter von Content Marketing und Native Advertising geht zu 100 Prozent an Group M. Die Media-Agenturgruppe ist eine Tochter des britischen Werbekonzerns WPP und vereint unter ihrem Dach Agenturen wie Mediacom, Mindshare oder Quisma. Plista will weiterhin eigenständig agieren, auch die drei Gründer Dominik Matyka, Christian Laase und Andreas Richter sollen an Bord bleiben. Internationale Expansion Mit dem Zukauf will Rudiger Wanck, Global COO Digital bei Group M, das OnlineGeschäft der Holding stärken und ausbauen. Die WPP-Gruppe gehört mit Einnahmen von 16,5 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr zu den weltweit größten Werbekonzernen. Ein Drittel davon, also gut fünf Millarden Dollar, wurde online erwirtschaftet. Plista selbst soll unter dem Dach der Media-Agenturgruppe international wachsen und laut Wanck zu einem „Global Player“ aufgebaut werden. Finanzielle Details zum Kauf sind nicht bekannt. Dem Portal Deutsche-startups.de zufolge musste Group M aber einen zweistelligen Millionenbetrag für das Berliner Unternehmen auf den Tisch legen. Grund Dominik Matyka, Mitgründer von Plista, will international expandieren für diese Einschätzung ist die rasante Entwicklung des Content-Marketing-Spezialisten: Seit zwei Jahren ist Plista nach eigenen Angaben profitabel. 2012 erwirtschaftete die Marketingplattform einen Umsatz von 3,9 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr soll sich der Umsatz mindestens verdoppelt haben. Werbung als Zusatzinfo Plista bietet seit 2008 Lösungen für zielgerichtete digitale Werbung an. Group M will vor allem von der datengesteuerten Content- und Werbeplattform der Berliner profitieren. Damit ist es möglich, redaktionelle Artikel mit themenverwandten Informationen zu versehen. Unter dem Hinweis „Das könnte Sie auch interessieren“ finden die User Kästen, in denen es Links zu weiteren Beiträgen ähnlichen Inhalts oder Anzeigen und Videos gibt. Plista hat über 100 Mitarbeiter; zu den Kunden zählen Konzerne wie Volkswa■ gen, Sony und Coca-Cola. sg Werbung in neuem Gewand Seit ihrem Online Relaunch setzt die „New York Times“ auf native Ads I n Sachen multimediales Storytelling und Paywall zählt die „New York Times“ (NYT) bereits zu den großen Trendsettern in der Online-Nachrichtenwelt. Ein Relaunch zu Beginn des Jahres soll der digitalen Version der US-Tageszeitung nun helfen, diese Vorreiterrolle zu behaupten. Steigende Umsätze mit Native Ads Spannend für die Anzeigenkunden der NYT sind vor allem die neuen Werbeformen, die das Redesign mit sich bringt: Native Ads oder Paid Posts. Dahinter stecken Texte von Unternehmen, die sich in ihrer Darstellung dem redaktionellen Stil der Zeitung anpassen. Der erste Werbekunde der NYT, der auf Native Advertising setzt, ist Computerhersteller Dell. Der erste Paid Post stammt von Dell Die neue Website passt sich an alle Geräte an Die Paid Posts sollen dem Traditionsblatt wieder steigende Werbeerlöse bescheren: Im dritten Quartal 2013 musste die Zeitung bei ihren digitalen Werbeumsätzen ein Minus von 3,4 Prozent auf etwa 32 Millionen US-Dollar in Kauf nehmen. Deutschland hinkt noch hinterher In Deutschland ist die Zahl der Publisher, die Native Ads auf ihren Websites einbinden, noch sehr überschaubar. Auf der Seite der Blog-Zeitung Huffington Post beispielsweise gibt es kleine Text-Bild-Teaser, die indirekt für ein Unternehmen wie HRS werben. Hierzulande folgen Native Ads noch stark dem Prinzip des Branded Entertainment. Das „Handelsblatt“ etwa setzt auf diese „Werbung mit Mehrwert“ und stellt dem Mischkonzern General Electric auf seiner Website einen ganzen Channel zu den Themen Energie und Gesundheit zur Verfügung – allerdings gekennzeich■ net als Sonderveröffentlichung. sg 12 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Kredit von den Aktionären YANDEX Facebook auf Russisch Die russische Suchmaschine Yandex durchsucht jetzt auch Facebook. Dazu liefert Facebook einen Strom aus Echtzeitdaten aus seinem „Feuerwehrschlauch“ (Firehose) an die Russen. Erfasst werden Einträge von Facebook-Nutzern aus Russland, der Ukraine, Kasachstan und Weißrussland, die diese als „öffentlich sichtbar“ gepostet haben. Die Übernahme von Daten türkischer Facebook-Nutzer ist Yandex- Datenaustausch: Facebook-Einträge erscheinen jetzt auch auf Yandex Angaben zufolge in Vorbereitung. Eine ähnliche Vereinbarung zwischen der Suchmaschine und dem Social Network Twitter besteht bereits seit Längerem. fk Performance-Netzwerk trennt sich von Display Advertising und baut Personal ab F ür Unruhe sorgt die derzeitige Umstrukturierung beim schwedischen Performance-Marketing-Experten Tradedoubler. Büros werden geschlossen, Personal abgebaut. Rund 40 Mitarbeiter hatte die Tradedoubler-Niederlassung in München, fünf Stellen wurden nach Unternehmensangaben jetzt abgebaut. „Die Mitarbeiter waren nicht besonders überrascht“, so fasst Matthias Stadelmeyer die Stimmung im Münchner Tradedoubler-Büro zusammen. Als Regional Manager DACH ist er jetzt für die Ge- Führen gemeinsam: Matthias Stadelmeyer, neuer Regional Manager Ist gegangen: Stephan Boos war schicke des Unternehmens im DACH (l.), und der neue Tradedoubler-COO Andrew Buckman weniger als sechs Monate an Bord deutschsprachigen Raum verantwortlich. Er folgt auf Stephan Boos, der zurück. Das Volumen der Display-Kam- eines großen Netzwerks brauchen.“ Exerst im September 2013 zu Tradedoubler pagnen sei seit geraumer Zeit rückläufig. Zanox-Mann Kleinsorge hat sich mit seikam und jetzt wieder gegangen ist – ob aus In England wurde der Schnitt schon ner Firma, die früher Zieltraffic hieß, auf eigenem Entschluss, ist nicht bekannt. Anfang 2013 vollzogen, in Italien bleibt die Entwicklung von Tools spezialisiert, Display vorerst im Programm. Die Schlie- die solche Werbekunden dann brauchen. Jeder Fünfte muss gehen Auch Stadelmeyer setzt auf Technologie. ßung der Büros in Finnland und DäneIn Finnland und Dänemark machte der mark erklärt Stadelmeyer mit der Struk- Zukünftig sollen das Affiliate Marketing schwedische Performance-Marketing- tur der nordischen Kunden. „Die meisten und die dazugehörige Technik gemeinsam Spezialist seine Büros komplett zu. Euro- von ihnen sind in ganz Skandinavien gemanagt werden. Das soll Geld sparen. Im paweit sollen rund 20 Prozent der 450 aktiv und können deshalb von Schweden Performance-Bereich will Tradedoubler 2014 durch Firmenübernahmen wachsen Mitarbeiter gehen. Bestätigen mag Stadel- aus betreut werden.“ Christian Kleinsorge, Chef des Perfor- und hat sich zu diesem Zweck die Kasse meyer diese Zahlen nicht. Doch soll allein der Personalabbau rund sechs Millionen mance-Technologieanbieters Ingenious gefüllt. Eine Anleihe in Höhe von 250 MilTechnologies, sieht die Situation des lionen Schwedenkronen (ca. 30 Millionen Euro im Jahr einsparen. Während manche Branchenbeobachter schwedischen Affiliate-Netzwerkbetrei- Euro) wurde Ende 2013 ausgegeben und die Entlassungen mit der momentanen bers in einem anderen Licht: „Wenn große ist bereits überzeichnet. Zusammen mit Schwäche im Partnerprogrammsektor zu Werbekunden sehen, dass sie nur 20 Pub- den Barreserven summiert sich das frische deuten versuchen, lautet die offizielle lisher betreuen müssen, die ihnen fast alle Geld nach Unternehmensangaben auf Erklärung anders: Tradedoubler zieht sich Sales liefern, dann überlegen sie automa- rund 50 Millionen Euro – genug für den ■ sukzessive aus dem Display Advertising tisch, dass sie dafür nicht den Overhead einen oder anderen Firmenkauf. fk Immer Ärger mit Justin MOBILE ADVERTISING Gamer mögen’s billig Werbung für Spiele-Apps kommt bei Gamern gut an: Knapp jeder Fünfte (17 % der Smartphone Gamer) findet sie interessant. Free-to-Play-Angebote stehen bei Gamern sehr hoch im Kurs: Der kostenlose Download von Spielen ist einer der wichtigsten Gründe dafür, die Spiele-Apps zu nutzen. Dennoch sind 24 Prozent der Smartphone Gamer auch bereit, für SpieleApps zu zahlen – sofern das Angebot dann werbefrei ist. Durchschnittlich geben Smartphone Gamer derzeit knapp zwei Euro während des Spielens aus – ob für virtuelle Schwerter oder das nächste Level (sog. In-App-Käufe). Diese Daten hat der Vermarkter Sevenone Media mit einem Marktforschungsunternehmen erhoben. fk Anzeige 2/14 Tradedoubler schrumpft YOC AG Eine Fremdfinanzierung in Höhe von 14 Millionen Euro hilft dem Mobile-Advertising-Spezialisten Yoc aus einer finanziellen Klemme. Entsprechende Kreditverträge mit Aktionären seien abgeschlossen worden, meldet das Unternehmen in einer Pflichtmitteilung. Die Finanzspritze soll bei der Restrukturierung des angeschlagenen Unternehmens helfen und eine Kapitalerhöhung vermeiden. 2013 hatte Yoc mit einem Führungswechsel für Aufsehen gesorgt: Mitbegründer Dirk Kraus, der Yoc bis Ende 2012 als CEO geführt und dann verlassen hatte, kehrte zurück, um den Alleinvorstand Dirk Freytag zu unterstützen. Wenig später gab Freytag sein Amt auf. fk 20. Januar 2014 Songtexte-Portal begeht SEO-Sünden und kommt damit durch E igentlich ein banaler Vorgang: Die GoogleVorgaben zu SEOMaßnahmen werden von einer Website ignoriert, Google straft die Seite ab. Sie fliegt aus dem Index. Beim SongtextePortal Rap Genius ging es um Links zu Werken des TeenieStars Justin Bieber, die das kalifornische Start-up unter kompletter Missachtung der Google-Richtlinien aufbaute. Der Fall ging durch die US-Medien, weil Rap Genius öffentlichkeitswirksam zu Kreuze kroch, sich bei Google entschuldigte – und nach nur wenigen Tagen wieder an gewohnter Position im Google-Index auftauchte. Gleicher als andere Von solch einer schnellen Beilegung einer Google Penalty können normale Websites nur träumen. Kann es sein, so fragt Johan- Öffentlich entschuldigt haben sich die Betreiber von Rap Genius für ihre SEOVerstöße – und Google reagierte prompt Facebook Broad Categorie E nes Beus, Gründer des SEO-Tool-Anbieters Sistrix, im Unternehmens-Blog, dass Google bei einem angesagten Start-up mit 15 Millionen Dollar Wagniskapital auf dem Konto andere Maßstäbe anlegt als bei einem x-beliebigen Online Shop? In den USA wird das Google-Vorgehen schon kritisch hinterfragt. Es könnte sein, dass Google mit der bevorzugten Behandlung von prominenten Websites einen Präzedenzfall schafft, an dem sich der ■ Konzern messen lassen muss. fk ine neue Targeting-Option zum Aussteuern von Zielgruppen bei Facebook ergänzt die vielfältigen Werbemöglichkeiten auf dem Social Network. Bei den sogenannten Broad Category Cluster handelt es sich um verschiedene, von Facebook selbst definierte Interessengruppen, die jeweils über sehr spezielle Eigenschaften verfügen. So können beispielsweise explizit frischgebackene Eltern oder Extremsportler angesprochen werden. Für die Einordnung eines Nutzers in die jeweiligen Kategorien holt sich Facebook die Informationen direkt aus der Chronik. Die Ansprache dieser Broad Category Cluster ist in der Regel wesentlich effektiver als die ■ selbst erstellter Interessengruppen. fk MARKETING & WERBUNG Die LED-Wand registriert den Flieger und dessen Flugroute. Ein Junge reagiert in Echtzeit auf das Flugzeug 13 British Airways verknüpft in seiner #lookup-Kampagne geschickt Offline-und Online-Kanäle. Mit Domino’s Pizza gibt es auch bereits einen ersten Nachahmer. Vorgestellt von: Stephan Ritter, Managing Director bei der Kreativagentur Fork Unstable Media ■ www.fork.de EUROPAS ERSTER MAGENTO HOSTING PARTNER ĞƐƚWƌĂĐƟĐĞZŝĐŚƚůŝŶŝĞŶĚĞƌDĂŐĞŶƚŽ/ŶĐ͘ ZĞĚƵnjŝĞƌƵŶŐĚĞƌ>ĂĚĞnjĞŝƚĞŶĂƵĨƵŶƚĞƌϱϬŵƐ Blick nach oben KƉƟŵŝĞƌƚĞƐĂĐŚŝŶŐŵŝƚsĂƌŶŝƐŚƵŶĚZĞĚŝƐ British Airways ermöglicht auf einem LED-Plakat Echtzeitreaktionen D ie aktuelle Out-of-Home-Kampagne von British Airways namens #lookup ist ein großartiges Beispiel für eine digital gedachte Content-Marketing-Kampagne. Das Ganze ist eine aufmerksamkeitsstarke Aktion, die jedoch selbst nicht online stattfindet, sondern auf einem Video-Billboard. Offline trifft Online Ein interaktives LED-Plakat am Londoner Piccadilly Circus registriert, wann welcher BritishAirways-Flieger darüber hinwegfliegt, und lässt einen kleinen Jungen in Echtzeit darauf reagieren. Die Idee ist nicht nur extrem gut und leicht verständlich, sondern dank Echtzeitidentifikation der Maschinen auch technologisch herausragend Steckbrief ■ Auftraggeber: British Airways ■ Kampagne: #lookup ■ Auftrag: Out-of-Home-Kampagne ■ Agentur: Ogilvy 12th Floor ■ Internet: http://bit.ly/JlIKSe ■ Launch: November 2013 umgesetzt. Der Hashtag und die #lookup-Microsite schaffen innerhalb der Kampagne die Verbindung zwischen Offline-Werbung und Online Marketing. Gleichzeitig findet die Kampagne der britischen Fluglinie durch die virale Verbreitung in digitalen Kanälen ra- Kreativer Nachahmer: Die sant ein weltweites Pub- Kampagne von Domino’s Pizza likum: Allein auf der greift die #lookup-Idee auf Video-Plattform Youtube zählt man bereits über eine Million Views. Die Aktion wurde mittlerweile sogar „parodiert“, und zwar von der Schnellrestaurantkette Domino’s Pizza: Bei #lookdown zeigt das Kind nicht nach oben, sondern nach unten auf ein Domino’s-Pizza-Mofa. Auf dem interaktiven Plakat erfährt der Zuschauer dann, welche Pizza in welcher Größe gerade an wen ausgeliefert wird. Mit 50.000 Views in den ersten zehn Tagen ist der Clip zwar noch nicht so erfolgreich wie #lookup, aber das kann ■ ja noch kommen. ,ŝŐŚWĞƌĨŽƌŵĂŶĐĞDĂŶĂŐĞĚDĂŐĞŶƚŽ,ŽƐƟŶŐ DŽŶĂƚůŝĐŚĞsĞƌƚƌĂŐƐůĂƵĨnjĞŝƚ ϵϵ͕ϵϵйsĞƌĨƺŐďĂƌŬĞŝƚŝŵůƵƐƚĞƌ ŽƉƉĞůƚƌĞĚƵŶĚĂŶƚĞĂƚĞŶƐƉĞŝĐŚĞƌƵŶŐĂƵĨ^^ ƵƚŽŵĂƟƐĐŚĞ^ŬĂůŝĞƌƵŶŐŽŚŶĞhŶƚĞƌďƌĞĐŚƵŶŐ ǀŽŶWh͕ZDƵŶĚ^^ dmsnjĞƌƟĮnjŝĞƌƚĞƐ/^KϮϳϬϬϭ͗ϮϬϬϱZĞĐŚĞŶnjĞŶƚƌƵŵ Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Actimel Neuer TV-Spot mit dem Designer Guido Maria Kretschmer als Markenbotschafter; Unterstützung durch crossmediale Kommunikationsmaßnahmen auch auf digitalen Medien RTL Creation AOK Plus Verantwortung des gesamten Werbeetats der Gesundheitskasse; mit Betreuung der OnlineMarketing-Maßnahmen und der Media-Buchung Zebra Group Bonprix Neue Werbekampagne mit TV-Spot und begleitenden Digital-Maßnahmen auf Facebook und dem Online Shop Jung von Matt / Alster Discavo Entwicklung einer TV-Kampagne zum Launch der neuen Online-Reiseplattform des Pro-Sieben-Sat1-Inkubators Epic Thjnk Glenmorangie Neue Kommunikationsagentur der Scotch-Marke, auch für digitale Kommunikation Be As You Are (BSUR) Havana TV-Kampagne mit Online-Maßnahmen für den Hersteller von Spirituosen MC Saatchi, Zum Goldenen Hirschen; JvM L’Tur Exklusivvermarktung der digitalen Werbung des Last-Minute-Reise-Spezialisten Ströer Digital Messe Frankfurt Betreuung aller PR- und Social-Media-Aktivitäten im Vorfeld der Messe Light + Building 2014 Schwartz PR Sport Media Group Vermarktung der Special-Interest-Portale Motorsport-total.com und Formel1.de Axel Springer Media Impact (ASMI) Telekom Produktion eines Youtube-Films im Rahmen der Kampagne „Life’s for Sharing“ Saatchi & Saatchi und DDB Tribal Weight Watchers Entwicklung eines TV-Spots für die Abnehmplattform; mit Social-Media-Aktionen, Online- und Printwerbung Heimat Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] ůƐŽĸnjŝĞůůĞƌDĂŐĞŶƚŽ,ŽƐƟŶŐWĂƌƚŶĞƌďĞƚƌĞŝďĞŶ ǁŝƌƺďĞƌϭϬϬDĂŐĞŶƚŽ^ŚŽƉƐĂůƐŽŵŵƵŶŝƚLJ ƵŶĚŶƚĞƌƉƌŝƐĞsĞƌƐŝŽŶ͘ ǁǁǁ͘ŵĂdžĐůƵƐƚĞƌ͘ĚĞ ĞƌĂƚƵŶŐƵŶƚĞƌнϰϵ;ϬͿϱϮϱϭϱϬϴϴϳϵϬ Internet World BUSINESS MARKETING & WERBUNG 20. Januar 2014 2/14 Fotos: Stefan Heigl 14 ROUNDTABLE: QUALITÄT IN DER ONLINE-WERBUNG Die Quadratur des Kreises Die Leistungsnachweise in der Online-Werbung stehen seit Monaten wieder verschärft in der Kritik. INTERNET WORLD Business holte alle Beteiligten an einen Tisch: Werbungtreibende, Agenturen, Vermarkter und Verbandsvertreter E s war das Reizthema auf der letztjährigen Dmexco. In einem 5-Punkte-Papier (siehe Seite 15) forderte die Organisation der Werbungtreibenden im Markenverband (OWM) vehement ein, was schon seit Jahren auf der Wunschliste der Marketingentscheider steht: eine einheitliche Währung für alle Medien und Nachweise der Werbewirkung. Ihr Fett weg bekamen dabei insbesondere die Onliner. Immer noch gebe es keine zuverlässigen Angaben darüber, wie vielen Menschen die OnlineWerbung gezeigt werde und ob das Werbemittel überhaupt an die gebuchten Seiten ausgeliefert worden sei. Der Eindruck, dass die Onliner die Entwicklung verschlafen haben, trügt jedoch, zumal erste Erfolge zu vermelden sind. Mit Hochdruck arbeiten die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof), der OnlineVermarkterkreis (OVK) sowie die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (Agma) an Standards und Messwerten für Online sowie an der crossmedialen Einbettung der digitalen Medien. Warum das der Quadratur des Kreises nahekommt, und wie Anbieter und Nachfrager von OnlineWerbung besser zusammenarbeiten können, klärte INTERNET WORLD Business im Gespräch mit sieben wichtigen Branchenvertretern aus allen Lagern. Zum Austausch am runden Tisch trafen sich Anfang Januar BVDW-Präsident Matthias Ehrlich, Ulrich Kramer, Geschäftsführender Gesellschafter von Pilot Hamburg, OVK-Vorsitzender Paul Mudter, Sevenone-Media-Ge- schäftsführer Thomas Port, Agof-Vorstandsvorsitzender Matthias Wahl, mit den beiden OWM-Vorständen Uwe Storch, Head of Media Ferrero, und Andreas Nassauer, Leiter Media Deutsche Telekom. einen höheren Standard an. Wenn man ein Auto fährt, wechselt man nach 30 Kilometern ja auch nicht auf eine Postkutsche über. Die These, die Leistungskraft und die Möglichkeit besserer Leistungsnachweise nicht auszuschöpfen, nur weil das andere Medien auch nicht können, halte ich für obsolet. Online ist gut beraten, hier seine Stärken auszuspielen und den Werbungtreibenden Antworten auf die offenen Fragen zu geben. Digitale Werbung boomt. 2014 wollen OWM-Unternehmenlaut Mitgliederumfrage kräftig in digitale Werbung investieren. Wie passt das zu der OWM-Aussage: „In digitalen Medien zu werben, ist mit wirtschaftlicher Unsicherheit verbunden“? Uwe Storch: Das Grundproblem von Werbung ist, dass der Erfolg „Es ist klar, dass man an immer unsicher ist. Ein Werbungtreibender muss nachweisen, woOnline höhere Anforderungen für er sein Geld ausgibt, das gilt für stellt als an andere Medien, Online wie für alle anderen Medien weil es mehr kann.“ gleichermaßen. Wir wollten mit unseren Thesen darauf hinweisen, Uwe Storch dass man sich nicht blind darauf verlassen sollte, bei digitalen Medien sei alles nachweisbar. Man kann längst nicht alles standardisiert messen, viele Themen sind noch offen. Frau Herr Mudter, gibt es wirklich zu wenig Beuchlers Zitat wurde allerdings übertrie- Antworten, haben wir zu wenig Leistungsben zugespitzt. Es ist aber klar, dass man an nachweise in Online? Online höhere Anforderungen stellt als an Paul Mudter: Ich glaube, wir haben sehr die anderen Medien, weil es einfach mehr viele Leistungsnachweise. Das ist schließkann. Dass Online ein sehr wichtiger Wer- lich die Basis, auf der wir heute kontinubekanal ist, das steht aber außer Frage. ierlich wachsen. Fakt ist: Online kann mehr als andere Medien messen, aber zu Aber warum muss Online denn mehr leis- viele Informationen sind auch nicht imten als die anderen Medien? mer nützlich. Der Markt leidet momentan eigentlich am stärksten darunter, dass die Storch: Die technischen Möglichkeiten sind einfach größer, deswegen setzen wir vielen Möglichkeiten, die Online bietet, von zu vielen Unternehmen als Geschäftsmodell aufgegriffen werden. Wir haben sehr viele Player und Dienstleister im Markt, die ein Thema hypen, und der ganze Markt rennt dann immer diesen einzelnen Themen hinterher. Die Kunst und Herausforderung ist, ein Set an Kennziffern zu definieren, die man wirklich braucht und auf die man sich fokussiert. Wir haben dafür im OVK für dieses Jahr eine Agenda, welche zusätzlichen qualitativen Merkmale wir für die Online-Werbung liefern wollen, aber das auf Basis des schon bestehenden, wirklich guten Fundaments. Das Fundament steht, wir bauen jetzt Stock für Stock auf, aber das Hochhaus entsteht eben auch nicht an einem Tag. Herr Nassauer, eine ähnliche Diskussion gab es 2010, damals hat der OWM die mangelnden Leistungswerte angeprangert. Ist das Hochhaus seither etwas gewachsen? Andreas Nassauer: Auf Seiten der Kunden ist zumindest das Verständnis für Online gewachsen, je nach Kenntnisstand der zuständigen Abteilungen. Bei der OWM, wo wir auch kleinere Mitglieder vertreten, stellen wir im Dialog aber immer wieder fest, dass das Know-how noch nicht flächendeckend vorhanden ist. Deshalb müssen wir eher diese Unternehmen unterstützen als die, die schon von Anfang an mit dem Thema Online groß geworden sind. Matthias Wahl: Das Zauberwort heißt Standards. Wir haben in all den Jahren stürmischen Wachstums den Fokus sicher mehr 2/14 MARKETING & WERBUNG 20. Januar 2014 gehen. Vielleicht wären wir weiter, wenn wir nicht gegen Unternehmen hätten kämpfen müssen, die Dinge schlechtreden, und gegen Studien, die schwarze Schafe herausheben statt die übergroße Masse an Vermarktern, die sauber und ordentlich arbeiten. Dieser Missstand in der Marktbeurteilung schwingt bis zum heutigen Tag mit, das müssen wir überwinden und uns lieber der Sache widmen. auf das Wachstum gesetzt als darauf, von Anfang an Standards zu definieren. Das liegt daran, dass wir einen Markt mit sehr vielen Anbietern haben, in dem sich, wie Paul Mudter schon gesagt hat, eine Industrie mit verschiedensten Geschäftsmodellen wie etwa der Prüfung von Daten oder Auditing aufgebaut hat. Alles und jedes wird geprüft, aber es gibt überhaupt keine Regeln dafür. Deshalb müssen wir nun, und da spreche ich für die Agof, im Jahr 2014 die Standards endgültig festlegen. Standards, die nicht jedes Detail abdecken können, aber die von allen Marktteilnehmern – den Werbungtreibenden, den Vermarktern, den Agenturen – übereinstimmend anerkannt werden können. Das wird eine Basis sein, die uns hilft, jede wilde Sau in den Griff zu bekommen, die Uwe Storch ist Vorstand der OWM und Head of Media bei Ferrero Germany. Bei dem Lebensmittelkonzern verantwortet er die strategische und taktische Media-Planung sowie den kompletten Medieneinkauf für den deutschen Markt. ■ www.ferrero.de von einzelnen Anbietern von zum Beispiel Prüf- und Mess-Tools durchs Dorf getrieben wird. Nassauer: Standards sind ein gutes Thema. Da hapert es ja schon bei ganz simplen Sachen: Wenn Sie heute mit vier verschiedenen Vermarktern verhandeln, dann haben Sie für jedes Werbemittel auch vier verschiedene Definitionen. Das überfordert den Kunden, weil er nicht weiß, worüber die Onliner alle eigentlich reden. Genau darauf wollte die OWM mit ihren Forde- rungen hinweisen: dass solche Themen eben auch wieder zurück ins Marketing müssen, und dass das nicht die Digital-Branche unter sich allein ausmachen darf. Matthias Ehrlich: Da kann man schon sehr dankbar dafür sein, dass das mittlerweile differenzierter gesehen wird. Wir haben ein Problem, dass wir alle – Kunden und Anbieter – gemeinsam lösen müssen. Die in der Vergangenheit geäußerte Kritik würde ich also an dieser Stelle gerne zurückgeben. Vielleicht wäre es, als wir in Sachen Werbekontaktchance angefangen haben, besser gewesen, das Thema mit einem gemeinsamen Treffen der Branchengremien anzu- Die fünf OWM-Forderungen an Online-Werbung Die Effektivität von Online-Werbung wird bereits seit 2010 von der Organisation der Werbungtreibenden im Markenverband (OWM) kritisiert. Damals bemängelte der OWM anhand einer Studie die nicht immer zu 100 Prozent gewährleistende Sichtbarkeit von Werbemitteln auf der Website. Zur Dmexco 2013 legte der Verband mit einem Thesenpapier nach. Der Forderungskatalog wurde dabei um bessere Leistungsnachweise für die Werbewirkung erweitert. 1. Genauer Nachweis der Werbewirkung. Die Unternehmen müssen wissen, wie viele Kontakte der Konsument mit den verschiedenen Werbemitteln hatte, die zum Kauf des Produkts oder der Dienstleistung führten. 2. Verzicht auf Alleingänge beim Nachweis der Werbewirkung. Insellösungen sind kontraproduktiv. Denn statt mit einer konvergenten Währung für alle Medien arbeiten zu können, sieht sich die Branche mit unterschiedlichsten Ansätzen konfrontiert. 3. Exakte Daten über die Ausspielung digitaler Werbemittel. Bislang gibt es keine zuverlässigen Angaben darüber, wie vielen Menschen die Online-Werbung gezeigt wird und wo genau das Werbemittel ausgeliefert wurde. 4. Mehr Verantwortung der Media-Agenturen bei der Frage der Sichtbarkeit von Online-Werbung. Die Agenturen haben den Auftrag, die Kampagnen im Sinne des Kunden zu steuern und zu optimieren und nicht eigene Interessen zu bedienen. 5. Führen einer Konvergenzdiskussion in der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse. Dort existiert für alle Medien ein bewährter, marktübergreifender, institutioneller Rahmen. Diese kann die entsprechenden Beschlüsse verabschieden und realisieren. An wen würden Sie die Kritik jetzt gerne weitergeben? Ehrlich: Es ist sehr gut, dass bei einer Diskussion wie dieser heute, die OWM mit am Tisch sitzt. Das ist nicht immer der Fall gewesen. Es gab viele Diskussionsrunden, bei denen nur die Vermarkter zusammengesessen haben, allenfalls noch mit Agenturen. Agenturen haben zweifellos eine wichtige moderierende Rolle. Letztendlich sagt aber der, der das Geld auf den Tisch legt, was passiert. Und wenn der in der Diskussion fehlt, dann greift die zu kurz, denn der Vertreter der Kunden kann nur begrenzt Empfehlungen geben. Uli Kramer: Dann greife ich als Agenturvertreter jetzt mal diese moderierende Rolle auf. Die große Herausforderung, die auf uns wartet, ist nämlich nicht nur die Definition, sondern auch die gemeinsame Umsetzung dieser Standards. Die digitalen Medien entwickeln sich weiterhin in atemberaubender Geschwindigkeit und wir müssen auch langfristig Schritt halten. Glücklicherweise denken wir nicht erst seit gestern über erweiterte Standards nach. Unter Beteiligung von OWM, OVK und Foma gibt es seit drei Jahren eine Arbeitsgruppe, die auf immer neue Komplexitäten stößt. Ein Beispiel ist die Messung der Visibility, der Sichtbarkeit einer Anzeige: Sie prüfen mit fünf verschiedenen Verfahren und Sie bekommen sechs verschiedene Ergebnisse. Die vielfach gepriesene digitale Messbarkeit bedeutet also nicht zwangsläufig, dass die Ergebnisse plausibel sind. Dasselbe gilt für die An- und Auslieferungsproblematik von Online-Anzeigen. Der wichtigste Grund dafür liegt in der Komplexität und der Länge der Dienstleisterkette zwischen Medium und Nutzer, sodass die Messergebnisse auch davon abhängen, wer misst und wo man misst. Thomas Port: Da möchte ich auch kurz einhaken. Ich bin ebenso wie die Kunden der Ansicht, dass Werbewirkung und Sichtbarkeit bei jeder Kampagne gegeben sein müssen. Aber die Forderung, dass alles, was technisch machbar ist, auch gemessen werden soll, führt zu einer wahnsinnigen Komplexität und schlimmer noch, in der Kampagnenabwicklung zu zusätzlichen Fehlerquellen. Wichtig ist, dass wir uns alle einig sind, Internet World BUSINESS 15 wenn wir neue KPIs wie Visibility festlegen, und dass nicht von fünf verschiedenen externen Anbietern zehn verschiedene Methoden angewendet werden. Die technischen Player, die von sich behaupten, dass sie die Visibility-Messung erfunden haben, haben natürlich auch ein Interesse daran, schlechte Ergebnisse zu messen. Nur dann haben sie eine Daseinsberechtigung. Die Messdifferenzen – egal wie sie zustande kommen – werden dann auch gerne für Preisdiskussionen missbraucht. Ich glaube, wir haben hier unnötig viel Zeit durch Schuldzuweisungen verloren. OVK und Agof haben nun endlich in den letzten Wochen einen ganz guten Move gemacht, wie wir das Thema angehen. Wird dieser Move die drängenden Probleme lösen, Herr Wahl? Wahl: Ich denke schon. Eine gewisse Misstrauenskultur gegenüber dem schwer beherrschbaren Medium muss abgelöst werden durch ein tiefes Vertrauen, dass das, was gemessen wird, ein valider Standard ist und im gegenseitigen Sinn ist. Zusammen mit dem OVK geht die Agof in diesem Jahr ein paar Kernthemen an, die dann aber auch gesetzt sein müssen. Zum Beispiel werden wir die Digital Facts bringen, bei denen Internet und Mobil Facts zusammen ausgewiesen werden. Wir kommen mit dem O-Wert, der erstmals für Digital die Werbewahrnehmungschance erhebt, einem zusätzlichen qualitativen Leistungsmerkmal. Storch: Dazu müsste man erst mal verstehen, was der misst. Jetzt spiele ich hier mal den Advocatus Diaboli. Eigentlich möchte ich ja nur, dass mein Werbemittel überhaupt angeliefert wird. Wenn ich eine ▶ Paul Mudter ist seit 2006 Vorsitzender des Online-Vermarkterkreises (OVK) im BVDW und seit 2009 Geschäftsleiter Interactive beim Vermarkter IP Deutschland. ■ www.ovk.de 16 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Anzeige habe, gebe ich sie in der Drucke- für jede einzelne Website für Werbeplatzierei ab und dann möchte ich sie nicht in der rungen regelmäßig über die Agof neutral Druckerei sehen, sondern im Heft. Das erheben und dem Markt kommunizieren. gleiche möchte ich eigentlich auch bei Das wird nicht in der kompletten GranulaOnline. Jetzt kommen Sie mit einem kom- rität möglich sein, aber es ist ein zusätzlicher plexen O-Wert, der dann wieder allerlei Planungsindikator, der Nutzer des Agofqualitative Qualitätskriterien mitausweist. Mediaplanungs-Tools TOP in die Lage verManchmal kommt es mir vor, dass wir ein setzt, zu erkennen, bei welchen Platzieruneigentlich relativ einfaches Thema im gen sie eine höhere Visibilität bekommen Land des German Engineering immer als bei anderen. Wir werden dann der erste Markt weltweit sein, komplexer machen. Und der so etwas hat. am Schluss ersaufen Dazu kommt der Owir alle in dieser KomWert selbst als Maßplexität. Wenn ich ein Matthias Wahl stab für die WerbeAngler bin, dann ist Vorstandsvorsitzender der wahrnehmung. Wir hänge ich keinen ZetArbeitsgemeinschaft Online werden den Markt tel an den Wurm, auf Forschung (Agof) und Onlinegenau darüber inVorstand bei der Arbeitsgemeinformieren, welche schaft Media-Analyse (Agma). Faktoren darin eingehen. Das sind Seit 2009 ist er Geschäftsführer transparente Faktodes Online-Vermarkters OMS. ren. Wenn wir das ■ www.oms.eu haben, ist das ein Quantensprung im Vergleich zur Klickrate, einem Kriterium, das sich seit 10 Jahren überholt hat. Ehrlich: Die Unsicherheit, die Sie verspüren, Herr Storch, kann ich verstehen. Aber aus „Kunde ist unsicher“ die Folgerung zu ziehen „Vermarkter muss sich was einfallen lassen“ ist falsch. Wir müssen das ganze Online-Konstrukt so weit auflösen, dass wir alle den gesamten Weg erkennen können. Da gibt es ja das berühmte Chart, das den Weg des Ad Servers bis zur Ausspielung aufdröselt – das sind unzählige Stationen. Und man kann niemandem, der nur ein Drittel der Strecke übersehen kann, sagen: Du musst mir auch zeigen, was hinter der Kurve passiert. Hinter der Kurve sitzen dann die Agenturen, mit denen dem steht, warum der Wurm lecker ist. sprechen ja die Werbungtreibenden, aber Sondern der Fisch schwimmt zum Haken, da sind die Vermarkter gar nicht dabei. sieht einen leckeren Wurm und beißt rein. Wir müssen also versuchen, Komplexität Amazon muss sicherstellen, dass das beherauszunehmen. Bevor wir über Qualität stellte Paket über DHL an den Kunden und Wirkung diskutieren, muss erst mal kommt. Herr Kramer, Sie als Agentur in der sichergestellt sein, dass die Werbung ausgeliefert wurde. Herr Mudter, wie machen Sie dem Fisch den Wurm schmackhaft? Mudter: Mit Daten und Transparenz. Beim OVK sehen wir eine Aufklärungspflicht bei drei Themen: Da ist zum einen die Auslieferung von Werbemitteln. Die Auslieferungskette ist sehr komplex. Ein Teil der Verantwortung liegt bei den Vermarktern, ein Teil bei den Agenturen, ein weiterer bei den Kunden beziehungsweise deren Kreativagenturen. Momentan kann aber keiner dieser Player die Gesamtverantwortung für diese Auslieferung übernehmen. Wir wissen mittlerweile, wie groß die Kette ist. Diese Transparenz haben wir geschaffen. Und auch wenn wir noch keine endgültige Lösung haben, haben wir zumindest das Problem sehr genau beschrieben. Unser zweites Thema ist Visibilität. Wir werden die Forschung, die wir für den O-Wert (siehe Kasten oben) verwendet haben, nutzen, und die Visibilität dort auskoppeln. Wir wollen die Sichtbarkeit Durchschnittlich 20 bis 30 Prozent der gebuchten Ad Impressions auf Websites werden niemals angesehen. Zu kleine Browser-Fenster, eine Platzierung unterhalb des ersten Browser-Fensters oder schnelles Scrollen verhindern, dass User diese Werbemittel zu Gesicht bekommen. Sichtbarkeit (Visibility) Platzierung entscheidet unter anderem über die Sichtbarkeit zu messen, ist grundsätzWerbewahrnehmungschance) der Arbeitslich möglich. Zahlreiche Dienstleister tumgemeinschaft Online Forschung (Agof) meln sich in dem Feld. Es gibt aber keinen schaffen. Dafür definierte die Agof sechs offiziell anerkannten Anbieter und auch keimessbare Eigenschaften von Werbemitteln, nen Messstandard, wann eine Website als die Einfluss auf die Wahrnehmung haben „sichtbar“ zu werten ist. Auf dem vom International Advertising Bureau (IAB) proklamier- können: Größe, Platzierung, Werbedichte, Erweiterung, Bewegtbild, Sichtbarkeit. ten Standard 50:1 – also 50 Prozent der FläDer letzte Wert, die gemessene Sichtbarche für mindestens eine Sekunde sichtbar – keit, soll künftig aus dem O-Wert ausgekopkonnte man sich hierzulande nicht einigen. pelt und für jede einzelne Website ausgewieAbhilfe soll nun der O-Wert ( steht für „Opportunity of Ad Reception“, also die sen werden. ein Kunde noch ein eigenes Ad-Server- Wahl: Dann müssen wir aber auch die System für dynamische Werbemittel oben Messpunkte standardisieren. Wenn wir drauf. Schon haben Sie eine Kette von fünf am Vermarkter-Ad-Server messen, beund mehr Instanzen. Und dann kommen kommen wir natürlich 100 Prozent ausgenoch Messsysteme für Marktforlieferter Anzeigen, dann baut sich das kaskadenartig ab, das wissen schung, Visibility-Messung oder Auditing dazu. Im wir. Aber dafür muss es Ergebnis tragen auch die gewisse Richtwerte geben, „Auch die WerbungWerbungtreibenden was normal ist. Das und ihre Agenturen heißt, es gibt auf dem treibenden und ihre eine Verantwortung. technischen AusliefeAgenturen tragen Wir treffen schließrungsweg Verluste, lich die Entscheidunaber die sind medienVerantwortung.“ gen: Darf noch ein gattungsimmanent und Ulrich Kramer Zweit- oder Dritt- oder heute im Übrigen in sonstiger Vermarkter mit unserer Preisstellung ins Boot, machen wir noch ohnehin berücksichtigt. zusätzliche Marktforschung, wolStorch: Damit hätte ich ja auch kein len wir dynamische Banner und TargeProblem. Nur als Werbungtreibender ting einsetzen und so weiter. Wir müssen weiß ich ja gar nicht, wer in der Kette uns künftig genau anschauen, wer alles steckt und ich bin ja auch nur für mein mitmischt und munter seine sogenannten eigenes Tag verantwortlich. Was soll ich Tags in die Auslieferungskette einbindet. jetzt konkret ändern? Soll ich meiner Wenn wir darüber auf Abnehmerseite Agentur sagen, prüf mal die Tags? Mir als Transparenz geschaffen haben, können Werbungtreibendem ist doch egal, wie Ihr und müssen wir aber auch die Ver- Vermarkter das anstellt, dass die Werbung markter in die Pflicht nehmen. ausgeliefert wird. Ich weiß doch auch ▶ ist Leiter Media bei der Deutsche Telekom AG und verantwortlich für das nationale und internationale Media Business. Seit 2010 ist er Vorstand in der Organisation der Werbungtreibenden im Markenverband (OWM). www.telekom.de Mitte, sind Sie zufrieden wenn Vermarkter einen Teil des Weges garantieren? Kramer: Das wäre schön, wenn wir wie Amazon nur einen Auslieferungspartner hätten. Tatsächlich sind es aber viele. Da sind die Ad Server der Website-Betreiber, die Ad Server der Vermarkter und die Agentur-Ad-Server. Im Zeitalter des Zielgruppen-Targetings und des Echtzeiteinkaufs kommen die Systeme der ProfilingAnbieter wie auch der Real-Time-Bidding-Plattformen hinzu. Ab und an setzt 2/14 Der neue O-Wert: ein Standard für die Sichtbarkeit Andreas Nassauer ■ 20. Januar 2014 1blu-Server THE NEXT GENERATION 1blu-RootServer „Speed” 1blu-DedicatedServer „XXP“ 2 vCores, eigene IP, Traffic inklusive CPU: Intel Xeon E3-1270V3 3,5 GHz 8 GB RAM garantiert, 300 GB HDD 32 GB RAM DDR3 ECC VNC-Remotemanagement, eigene ISO-Images 2 x 2 TB SATA III 6Gbit/s (RAID 1) 2 x 128 GB SSD Toshiba (RAID 1) 1blu-vServer „Speed” Bis zu 2 CPU-Kerne, eigene IP 100 GB HDD, Traffic inklusive 3 GB RAM garantiert, 6 GB RAM max. x. 89,- ¤ Bis 31.01.2014: 6 Monate für 1,- €/Monat* 39,¤/Monat* Begrenzte Verfügbarkeit! * Preis/Monat inkl. 19% MwSt. Angebote verfügbar ab Anfang Januar 2014 (Näheres unter www.1blu.de). Bei Bestellung bis 31.01.2014 1blu-vServer und 1blu-RootServer für 1,- €/Monat in den ersten 6 Monaten (Vertragslaufzeit jeweils 12 Monate); danach jeweils regulärer Preis/Monat (z.B. 1blu-vServer „Speed“ 9,90 €, 1blu-RootServer „Speed“ 19,90 €). 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Nassauer: Die Frage ist doch, Im Herbst 2013 hat sich Ehrlich mit seinem Beratungsunternehmen Ehrlich wo ist die übergeordnete InsStrategies selbstständig gemacht; zuvor war Ehrlich CEO beim Online-Vertanz, die den Container im markter United Internet, bei dem er immer noch im Aufsichtsrat sitzt. Blick hat? Wer schaut neutral ■ www.bvdw.org in den Telekom-Container oder den Ferrero-Container? Wer kann überhaupt sagen, welche Tags in der Kette vorhanden sind, welche funktioKlo geht, sieht den TV-Spot kenaufbau betrifft, als andere Werbemitnieren und welche nicht? nicht. In Print gibt es immer tel, die 100 Prozent haben. Früher waren Kramer: Sie als Kunde sollten Seiten weiter hinten oder zwi- alle Websites klassisch mit drei Fenstern das schon wissen. Vielleicht schen den Kleinanzeigen, von aufgebaut: In der Mitte der Content Frame, nicht Sie persönlich, aber denen bekannt ist, dass sie oben war ein Frame mit Füll-Bannern, jemand, den Sie damit beaufweniger beachtet werden, und rechts war noch mal ein Frame für Skyscratragen, zum Beispiel Ihre für die werden auch geringere per – 100 Prozent Sichtbarkeit. Allerdings Agentur. Letzten Endes muss Preise bezahlt. Bei Online ist haben wir festgestellt, dass mit der Zeit bei Ihnen die Entscheidung das nicht anders. Diese Art eine gewisse Werbe-Blindness eingetreten liegen, wer alles in Ihre Auslieder Preisbildung hat doch war. Die Leute haben das einfach ausgeferungskette darf. Wenn Sie immer schon stattgefunden – blendet, sich nur noch auf den Content sich entscheiden, Marktforund funktioniert. Eigentlich konzentriert. Das Medium Rectangle hinschung einzubinden, oder ist das Thema Visibilität, was gegen, nach wie vor ein Standardwerbegünstiges Inventar auf einer die Preise angeht, ein Null- mittel, verfügt über eine vergleichsweise Real-Time-Bidding-Plattform thema. Es hat keinesfalls die schlechte Visibilität, zahlt aber extrem auf beziehen, liegt das in Ihrer Relevanz, mit der es immer die Marke ein. Deswegen sind wir von den Verantwortung und Ihre hochgespielt wird. Bei den 100 Prozent Sichtbarkeit abgekommen. Agentur sollte nicht ohne Ihre Premiumvermarktern und Wir bieten absolute Transparenz, was die Kenntnis irgendwelche Tags den guten Agenturen käme einzelnen Werbemittel anbelangt. Jeder entscheidet einbauen. keiner auf die Idee, schlechter Marketingverantwortliche sichtbares Inventar zu hohen selbst, welchen Fokus er setzt: Sichtbarkeit Port: Wir stellen außerdem oder Impact. Preisen zu verkaufen. immer wieder fest, dass es Probleme bei der Auslieferung Storch: Wenn ich im nicht gibt, wenn die Werbemittel bei sichtbaren Bereich werbe, also Den Ball würde ich gerne auffangen und Drittparteien liegen. Die Kreanur über Scrollen zu sehen zum Thema Werbewirkung überleiten, tiven verstoßen in ihrem Ehrgeiz oft gegen Storch: Jetzt muss ich aber noch mal auf wäre, wüsste ich nicht, warum ich dafür auch einer der Hauptkritikpunkte der die technischen Spezifikationen, die die das Thema Visibilität zurückkommen. überhaupt noch etwas zahlen sollte. Es sei OWM. Was genau bemängeln Sie denn? Vermarkter an die Agenturen geben. Wir haben das schon messen lassen und denn, es wird Performance-basiert, also Storch: Dass Online grundsätzlich wirkt, Schließlich will man etwas ganz Besonde- haben Werte von 60 Prozent bekommen über Klicks, abgerechnet. wissen wir natürlich. Aber wenn wir res bieten, etwas noch Interaktiveres, und das waren keine Wald-und-Wiesen- Mudter: Ich bin bei Ihnen, solange eine unsere Töpfe verteilen, muss Online uns etwas, was noch mehr blinkt! Seiten, sondern alles Top-Vermarkter. Werbung gar nicht sichtbar ist und es auch erklären können, warum wir anderswo Am Ende passt das oft nicht sein kann. Wenn eine Werbung eine Millionen rausnehmen sollen. Denn Mudter: Die Agof hat das Thema nicht mehr in die ja bereits aufgegriffen. Wir nicht im sichtbaren Browser-Bereich ein- nur weil es ein neues Medium gibt, haben Standardvorwerden die Visibilitäten geblendet wird, und der Inhalt auch keine wir ja nicht mehr Geld. Wenn Online weigaben. Leider einzelner Webseiten Veranlassung bietet herunterzuscrollen, terhin wachsen möchte, – Mobile kommt „Das Thema Visibilität, können wir am über die Agof Inter- dann ist das quasi null Visibility. Wogegen dazu, Social kommt dazu –, dann brauist, was die Preise angeht, Ende der Kette net Facts ausweisen. ich mich aber wehre, ist diese Forderung chen wir viel mehr Erklärungen, wie das ein Nullthema, es hat nicht mehr viel Das wird erst einmal nach 100 Prozent Sichtbarkeit. Alle unsere intermedial funktioniert. Wir glauben, verändern, wir ein Wert sein, der Studien zeigen: Die Sichtbarkeit in Pro- dass in der heutigen fragmentierten Welt wenig Relevanz.“ könnten das wird nicht allen rei- zent korreliert nicht automatisch mit Mar- das Zusammenspiel der einzelnen Medien Matthias Ehrlich Werbemittel nur chen, aber damit haben ketingerfolg. Wir haben Werbemittel mit eine ganz andere Bedeutung hat und wir noch entfernen. wir eine valide Basis, um zu einer durchschnittlichen Sichtbarkeit von deshalb lernen müssen, wie die Menschen Hier braucht es von beurteilen, ob das, was beim 50 Prozent, die einen viel höheren Impact beispielsweise mit Second Screen und Kundenseite eine klare jeweiligen Publisher abgebildet haben, was Wiedererkennung oder Mar- First Screen umgehen. Ich habe schon Ansage gegenüber den Partnern, beiwird, eine gute oder weniger gute spielsweise den Kreativagenturen, sich an Visibilität ausweist. Das heißt dann die Spezifikationen zu halten. nicht, dass Sie etwas mit einer schlechteren Visibilität nicht einkaufen, aber zu Storch: Die handwerklichen Fehler, die müssen raus, ganz klar. Wenn ein TV-Spot einem anderen Preis. falsch geschnitten ist, müssen wir ja auch eingreifen. Was ich gut nachvollziehen Ist das für alle Vermarkter okay, für weniger kann, ist, dass wir die Auslieferungsketten Visibility geringere Preise zu verlangen? verkürzen müssen, damit alles schneller Ehrlich: Das Problem mit der Sichtbarkeit geht. Aber ich weiß nicht, ob man diese haben wir doch in jeder Gattung. Wer aufs Entwicklung überhaupt noch zurückdrehen kann. Es gibt einfach inzwischen zu viele Beteiligte, auf die man auch nicht mehr verzichten kann. Ulrich Kramer Kramer: Ich glaube auch nicht, dass wir das ist Geschäftsführender Gesellschafter der zurückdrehen können, aber wir können Media-Agentur Pilot Hamburg. Seit 2007 jedem Beteiligten, der in die Kette eintritt, vertritt der BVDW-Vizepräsident zudem als gewisse Spielregeln auferlegen. Ja, vielSprecher des Fachforum Online-Mediaagenleicht sind es am Schluss 20 Tags, die einturen (Foma) die Interessen der Agenturen gebaut sind. Wenn die alle unseren gemeinsamen Standards entsprechen, dürim Online-Werbemarkt, unter anderem bei fen es auch 20 Tags sein. Aber wenn nur Agma und Agof. ein fauler Tag dabei ist, dann müssen wir ■ www.pilot.de den identifizieren können und der muss aus der Auslieferungskette rausfliegen. 2/14 20. Januar 2014 Probleme bei meinen beiden Töchtern festzustellen, was der First Screen ist. Das Fernsehen ist es jedenfalls nicht. Kramer: Der erste Schritt muss sein, dass wir miteinander definieren, was wir unter Wirkungsmessung verstehen. Die Frage ist: Was sind die Wirkungsparameter, die man standardisiert über alle Branchen hinweg miteinander vereinbaren kann? Und was sind die Kennziffern, die uns wirklich dabei helfen, eine Budgetverteilung vorzunehmen, Medien, Umfelder und vielleicht sogar einzelne Werbeformate zu wählen, abhängig von den individuellen Werbezielen einer Marke. Das kann schnell zu einer atemberaubenden Komplexität führen. Wenn wir aber zu grob messen, zum Beispiel indem wir etwa nur ganz allgemein die Werbewirkung von TV im Vergleich zu Online erheben, nutzt das für die tägliche Planungsarbeit überhaupt nichts. Den Forschern hier richtige und realistische Ziele vorzugeben, ist eine große Herausforderung, die mit Unterstützung der Kundenseite gemeistert werden muss. Klar muss aber auch sein: Wenn wir hier alles auf einmal wollen, werden wir in 20 Jahren noch kein zufriedenstellendes Ergebnis haben. Wie lange wurde an der Agma-Intermedia-Datei gearbeitet? 18 Jahre? Wahl: Ja, aber da sind ja immerhin schon einige große Schritte gemacht worden. Wir bieten bei Weitem noch nicht die Granularität, wie die Werbungtreibenden sie haben wollen, aber wenn wir dieses Jahr die Media-Analyse Intermedia auf den Markt bringen, dann gibt es, und jetzt formuliere ich wirklich sehr vorsichtig, einen groben Anhaltspunkt zu den gegenseitigen Überschneidungen und Abgrenzungen der Medien. Das ist ja schon mal ein Riesenschritt nach vorne, wenn man bedenkt, was dafür alles sowohl auf der technischen als auch der politischen Seite notwendig war. Für den Anspruch, alle Gattungen relevant, also für die Feinplanung, miteinander zu vergleichen, müssen wir später Zwischenschritte machen, zum Beispiel erst mal mit den elektronischen Medien anfangen. Ich will den Erwartungshorizont nicht so hoch schrauben. Wir sind aber gerade an der Schwelle, einen Riesenschritt zu machen. MARKETING & WERBUNG Den darf man an der Stelle auch nicht run- Storch: Das ist uns auch klar. Wir merken terreden, der hat allein schon 18 Jahre aber, dass immer mehr Medien nur eigegebraucht. Und in den letzten zwei Jahren nes Gattungsmarketing betreiben. Auf der haben wir einen Konsens zwischen den einen Veranstaltung höre ich, Radio ist am Medien geschaffen, der wirklich eine besten, auf der anderen, dass Online super Chance auf Durchbruch hat. wirkt, dann wiederum, dass Out-of-Home überhaupt am besten für die mobile GeneKramer: Die Wirkungsforschung wird ja im Grunde erst spannend, wenn wir sehr in- ration ist. Und alles stimmt ja dividuelle Antworten liefern. Nehmen wir irgendwo. Das Problem ist: die Online-Visions-Studie, bei der wir zu- Wie gehen wir damit um, sammen mit Procter & Gamble und sieben wenn wir die Kunden crossgroßen Vermarktern die Wechselwirkun- medial ansprechen? Den gen von TV und Online bei bestimmten Königsweg haben wir noch FMCG-Produkten erhoben haben. Die nicht. Aber wir in der OWM Studie kam gut an, führte aber sofort zu wollen zusammen mit den neuen Forschungsanforderungen. Wir Marktpartnern mit Hochwurden gefragt, ob wir auch etwas zur druck daran arbeiten, diesen Werbewirkung im Zusammenspiel mit Weg zu finden. Wenn ich Print sagen könnten. Eine weitere Frage versuche, das Geld auf die war, ob der Studienansatz auch für die Medien zu verteilen, dann Automobilbranche funktioniert oder nur für FMCG oder wenn ich Thomas Port nur in Süddeutschland distribuiert bin. Das sind ist Geschäftsführer des Pro-Sieben-Sat1-Vermarkters alles berechtigte und Sevenone Media. Er verantwortet in dieser Funktion spannende Fragestellundie Bereiche Sales Online, Sales Marketing und Sales gen, die wir aber trotzServices Online sowie Multimedia und Commerce. dem nicht alle beantwor■ www.sevenonemedia.de ten konnten, obwohl die Online Visions vermutlich die aufwendigste Werbewirkungsstudie für Online ist, die es bislang gegeben hat. Man muss ich doch intelligente wird also relativ schnell an einen Punkt Kriterien haben, die mir kommen, wo die Werbewirkung pro sagen, wie ich es am besten Marke und pro Markt individuell betrach- einsetze. Wir müssen eine tet werden muss, um wirklich Erkennt- Lösung finden, wie wir aus nisse für die individuellen Werbeentschei- diesem reinen Gattungsmardungen einer Marke herauszuziehen. keting rauskommen. Port: Die Vermarkter geben allgemeine Kramer: Meine Sorge ist, dass Erkenntnisse zur Werbewirkung an den wir alle gemeinsam bei falMarkt. Wir bieten eine Makrosicht, also scher Weichenstellung mit aggregierte Erkenntnisse zur Werbewir- großem Aufwand Enttäukung – etwa zu Werbemotiven und zum schung produzieren und Zeit crossmedialen Zusammenspiel. Wenn es verlieren. Wenn unsere Wirkungsforaber darum geht, eine einzelne Kampagne schung zu grob ist, kommen ein paar Binoder den Erfolg eines Produkts oder senweisheiten heraus: zum Beispiel, dass einer Brand nachzuweisen, wird es indi- die Ergänzung von TV und Online in viduell. Hier müssen wir kundenspe- bestimmten Zielgruppen zu empfehlen zifisch Methoden aufsetzen, um die ist. Halleluja! Das haben im Zweifelsfall Erreichung des jeweiligen Kommunikati- alle schon vorher gewusst. Hier zu justieren onsziels zu messen. und die Wirkungsparameter zu definie- Der lange Weg des Werbemittels bis zur Platzierung „Der kleine Unterschied: Ausliefedrauf. Zu guter Letzt kommen je rung und Anlieferung in der Onnachdem noch Messsysteme für line-Werbung“ – so überschrieb Marktforschung hinzu. Spätestens die Organisation Werbungtreiseit die Problematik der Ausliefebende im Markenverband (OWM) rungsverluste bekannt ist, schalbereits Ende 2010 eine Unterten Agenturen und Werbungtreisuchung, die zum Teil eine erhebbende gern auch noch Visibilityliche Diskrepanz zwischen ausgeMessung oder Auditing ein, was liefertem und beim Nutzer zusätzlich mögliche Fehlerquellen angekommenem Werbemittel birgt. Denn an jeder dieser Statioaufdeckte. Neben teils fehlender nen wird das Werbemittel mit Sichtbarkeit auf den Webseiten einem weiteren Tag versehen, (siehe Seite 16) bemängelte der also einem Messpixel für den jeweiligen Einsatzzweck. Ist dieser Verband, dass ein erheblicher AnTag fehlerhaft, stockt die ganze teil von Werbemitteln erst gar Kette, das Werbemittel wird evennicht am vorgesehenen WerbeViel zu viele Parteien mischen mit bei der Werbemittelauslieferung tuell nicht ausgeliefert. Größtes platz ankam. Dass das so ist, liegt Problem bei der Auslieferungsan dem langen Auslieferungsweg kette bleibt, dass weder Kunde vom Vermarkter bis hin zur Webren. Zielgruppen-Targeting und Echtzeit-Einnoch Agenturen noch Vermarkter die Verantsite und den zahlreichen Stationen, die das kauf sorgen für einen weiteren Zwischenstopp wortung für die gesamte Auslieferungskette ausgelieferte Werbemittel bis dahin zu passiebei entsprechenden Anbietern. Ab und an übernehmen können. Oft fehlt es an Transparen hat: Zum Ad Server der Website-Betreiber setzt ein Kunde noch ein eigenes Ad-Serverrenz und Absprachen. kommen die Ad Server der VermarkteragentuSystem für dynamische Werbemittel oben Internet World BUSINESS 19 ren, die uns in den Entscheidungen wirklich weiterhelfen, und zwar ganz egal, ob es sich jetzt um Telekommunikation, eine Dienstleistung oder FMCG handelt, ist ein wichtiger erster Schritt. Wie das Ergebnis aussehen könnte, darauf wüsste ich allerdings heute noch keine Antwort. Finden wir denn in 10 Jahren eine Antwort? Wird es jemals diese medienübergreifende Werbewirkungsstudie geben? Wahl: Der Weg zeichnet sich ja ab, wo es hingeht. Der geht ins Digitale, ohne jetzt irgendeinem Medium zu nahe treten zu wollen. Da haben wir aus der Agof heraus schon ein großes Selbstverständnis: Wenn wir Mobile und Internet Facts, also die digitalen Werbeträger, zusammenfassen, dann verfügen wir bereits über die notwendige Grundlagenstudie. Unser bewährtes, preisgekröntes 3-Säulen-Modell bei den Digital Facts ist offen und völlig transparent und bietet sehr viele Ankerpunkte für die anderen Medien. Das also muss die Grundlage für alle sein! Intermedia ist wirklich totgequatscht worden in den letzten 20 Jahren, jetzt aber bekommen wir die Intermedia-Datei endlich, inklusive Online. Sie ist nicht perfekt, aber ein erster entscheidender Schritt; darauf müssen wir aufbauen. Ich glaube nicht, dass wir noch mal 10 oder 20 Jahre brauchen, aber es wird noch richtig viel Blut und Schweiß fließen. Dazu kommen wir in diesem Jahr auch mit einer Ex-Post-Betrachtung für Kampagnen. Wir haben im Online-Bereich die Basis gelegt, auf der sich alle anderen Medien wiederfinden können. Port: Wir im Digitalbereich haben als Einzige die Chance, die neuen Channels einzusammeln. Der Markt wird zunehmend fragmentiert durch die Mediennutzung. Unsere Kinder gehen inzwischen mit der Playstation oder Xbox online. Ist das jetzt Online, ist das Mobile, oder ist das ▶ 20 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 20. Januar 2014 2/14 Uli Kramer (Mitte) betont die Verantwortung der Agenturen Ernste Themen in lockerer Gesprächsrunde: Paul Mudter, Matthias Wahl und Andreas Nassauer Schaffen Standards: Paul Mudter (links) und Matthias Wahl Konstruktiver Austausch: OVK, Agof und OWM sitzen an einem Tisch Thomas Port (links) bemängelt zu viele Beteiligte bei der Auslieferungskette von Online-Werbung Matthias Ehrlich (links) glaubt, dass die klassischen Medien die Online-Systematik übernehmen werden Gaming? Die Learnings, die wir auf Basis der Ad-Server-Daten gesammelt haben, und die Prozesse, die wir originär für Online entwickelt haben, werden uns helfen, die neuen Geräte, Devices und Distributionswege zu integrieren, sodass wir alle zu einer digitalen Reichweite aggregieren können. Ich glaube nicht, dass wir versuchen sollten, die Logik des Leistungsnachweises von Print auf TV, Online oder Mobile zu übertragen. Das scheint mir vor allem von der Methodik her nicht sinnvoll Ehrlich: Nehmen Sie Digital Out-of-Home. Das war bislang schwer zu messen. Jetzt kommen die ersten Ad-Server für digitale Außenwerbung – das ist eins zu eins Online-Systematik, die jetzt auf Out-ofHome übertragen wird. Die nächsten digitalen Plakate werden schon genau aussteuerbar gebaut und in der Ausspielsituation vergleichbar zu Online gemacht werden können. Auch die großen TV- und PrintPlayer haben intern Konvergenzthemen. Da wird das Pferd natürlich andersherum aufgezäumt, weil man von den vorhandenen Medien ausgeht, also etwa wie lässt sich TV mit Online ergänzen. Aber es ist ganz klar: Alle müssen sich bewegen. Herr Wahl, wie schwierig wäre es, die neue Bewegtbildwährung der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung für TV und Online mit Digital OOH und den Digital Facts in Einklang zu bringen? Wahl: Da gibt es zumindest eine elektronische Affinität. Dabei gibt es mit Sicherheit mehr Ankervariablen, als es zwischen den anderen klassischen Medien gibt. Ich halte das, ohne dass ich gelernter Marktforscher bin, durchaus für machbar. Das schwierigste Hindernis sind die politischen Widerstände. Da hängen ja Geschäftskonzepte und Unternehmen dran. Es ist nachvollziehbar, warum das in den vergangenen Jahren von allen Seiten irgendwann mal abgeblockt wurde. Das zu überwinden, dafür habe ich auch noch keinen Schlüssel. Letztendlich wird dieser gemeinsame Nenner, den wir finden müssen, einer sein, bei dem jede einzelne Gattung noch ganz viele Kröten schlucken muss! Kramer: Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass das keine leichte Übung wird. Wir haben zusammen mit Sevenone Media Double Play entwickelt, ein Planungssystem, das „gerade mal“ TV und Online verbindet, sodass wir in der Lage sind, kombinierte Kampagnen auszusteuern. Das war ein Riesenaufwand, und wir sprechen von zwei Medien. Methodisch Print, Radio und Plakat, alle heutigen und zukünftigen Digital-Spielarten wie Mobile oder Smart TV in ein Planungssystem zu integrieren, ist auch ohne Berücksichtigung der politischen Komponente eine extreme Herausforderung. Da dürfen wir wirklich nicht zu viel verlangen. Port: Beim Thema TV-Spots und Video Advertising online gibt es natürlich viele Gemeinsamkeiten. Schwieriger wird es schon bei der Fusion von Display-Werbung beziehungsweise Inpage-Formaten. Es ist nicht praktikabel, wenn wir gleich im ersten Schritt versuchen, jedes mögliche Werbemittel, das es Online geben kann, abzudecken. Denken Sie nur einmal an Google Search, die folgt völlig anderen Gesetzen. Auf dem Weg zur gemeinsamen Währung Sie heißen Ad Impact Monitor (AIM), Audio Effect oder Branding Effect Database. All diesen Studien gemeinsam ist: Sie messen die Werbewirkung. Was sie unterscheidet: das untersuchte Medium. Während die AIM originär von Print kommt, widmet sich Audio Effekt der Wirkung von Radiospots. Die Branding Effect Database des OVK bezieht sich auf Online. Diese oder ähnliche Werbewirkungsuntersuchungen zusammenzufügen, zu fusionieren, wie der Marktforscher sagt, ist nahezu unmöglich. Zu unterschiedlich sind die Forschungsansätze, zu verschieden die Nutzungsszenarien der Medien. Eine übergreifende Werbewirkungsforschung, wie vom OWM gewünscht, liegt damit in weiter Ferne, noch ist nicht einmal eine gemeinsame Konvergenzwährung verwirklicht. Ein wichtiger Schritt in diese Rich- tung ist aber die Media-Analyse (MA) Intermedia, die die Arbeitsgemeinschaft MediaAnalyse (Agma) im Herbst 2014 veröffentlichen will. Neu integriert sind dann OnlineDaten, sodass künftig sowohl die Einzelreichweiten von Print, TV, Radio, Außenwerbung und Online als auch Überschneidungen zwischen den Gattungen ausgewiesen werden können. Eine Konvergenzwährung im Kleinen hat zudem die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung in der Pipeline. Ebenfalls für 2014 ist die Veröffentlichung der Digital Facts geplant, in der die Internet Facts und Mobile Facts in einer Untersuchung zusammengeführt werden. Den Weg ins Netz ging zudem die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF). Sie weist ab Frühjahr Bewegtbild nicht nur über klassische Empfangswege, sondern auch über IP-basierte Dienste aus. Google – gutes Thema. Haben Sie keine Angst, dass Sie qua Marktmacht überholt werden und deren Messmethodiken aufgedrückt bekommen, einfach weil es alle leid sind, auf einen Konsens zu warten? Mudter: Wenn man sich anschaut, wie Google oder Facebook in den Markt gehen, wie sie eigene Argumentationen für ihre Produkte aufbauen, dann sind das relativ geschlossene Systeme, die mit anderen Marktmechanismen funktionieren. Das sind Modelle, die an der Diskussion, wie wir sie hier führen, vorbeilaufen. Wenn wir zu langsam und zu komplex und vielleicht auch ein bisschen zu deutsch sind, mit dem, was wir hier aufsetzen, dann wächst verständlicherweise der Druck, sich mit solchen charmant einfachen, aber wesentlich unschärferen Modellen auseinanderzusetzen. Aber das wäre für alle beteiligten Marktpartner eine Verkleinerung des Marktspektrums. Port: Die Google-Messdaten nutzen dem Markt ja nichts, weil sie aus der Google’schen Blackbox kommen, in die man nicht reinschauen kann. Wir hingegen legen alles offen, wir sind transparent. Versuchen Sie mal irgendetwas, was Google an Zahlen reportet, zu messen. Das geht gar nicht. Und sie lassen sich auch nicht von Dritten messen. Wahl: Das wäre wirklich die völlige Umkehrung des Anspruchs, der von Kundenseite an uns gestellt wird: transparent und nachweisbar zu sein. Port: Die Tür für Google stand immer offen. Selbstverständlich könnte sich Google / Youtube zukünftig bei Agof oder AGF mitmessen lassen. Die Blockade kam von deren Seite. Es war nicht so, dass wir versucht haben, unser Deutschland abzuschotten. Im Gegenteil: Google will nicht mitmachen, warum können wir nur ■ erahnen. MODERATION: VERA GÜNTHER )/$7 )(671(7= $//( )/$7 +$1'<1(7=( )/$7 ,17(51(7 +7& 2QH 6RQ\ ;SHULD= = (7 '1 Ħ0RQDW -(7=76,&+(51 )5(,021$7( 6DPVXQJ *DOD[\1RWH 6RIRUW VWDUWHQ 1$&+7 29(51,*+7 /,()(581* ,Q5XKH DXVSURELHUHQ 021$7 7(67(1 'HIHNW"0RUJHQ QHXEHL,KQHQ 7$* $867$86&+ 925257 XQGGH $OO1HW)ODW%DVLFLQGHQHUVWHQ0RQDWHQIðUĦ0RQDWGDQDFKĦ0RQDW)UHLPRQDWH]XU9HUUHFKXQJLPXQG9HUWUDJVPRQDW2GHUDXI:XQVFKPLW6PDUWSKRQHGDQQ LPPHUIðUĦ0RQDW(LQPDOLJHU%HUHLWVWHOOXQJVSUHLVĦNHLQH9HUVDQGNRVWHQ0RQDWH0LQGHVWYHUWUDJVODXI]HLW 7HOHFRP*PE+(OJHQGRUIHU6WUDèH0RQWDEDXU 22 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 20. Januar 2014 2/14 SERIE: ADWORDS OPTIMAL TEXTEN (TEIL 1) Mit 70 Zeichen zum Erfolg Textanzeigen bei Google gehören zu den wichtigsten Online-Werbemaßnahmen, die es gibt. Doch über Erfolg und Misserfolg der Adwords-Kampagne entscheidet der Anzeigentext D Adwords optimal texten Über das Gelingen einer Adwords-Anzeige entscheidet vor allem eines: der Text. Diese zweiteilige Serie führt in die Grundlagen des Adwords-Textens ein. Sie zeigt Optionen auf, mit denen der Text automatisch an die Interessen des Nutzers angepasst und so maximale Aufmerksamkeit bewirkt werden kann. Die Serie beschreibt auch die Änderungen, die sich durch die von Google neu eingeführten „erweiterten Kampagnen“ (Enhanced Campaigns) ergeben. ■ Folge für die Sie werben wollen, bei Google ein und sehen Sie sich die entsprechenden Anzeigen Ihrer Konkurrenz an. Was wird dort beworben? Wie wird es beworben? Gibt es Besonderheiten? Stellen Sie sich darüber hinaus die Frage, wie Sie sich von der Konkurrenz absetzen können. Haben Sie USPs? Führen Sie eine Angebotsaktion durch? Stärken hervorheben Zeigen Sie dem Kunden direkt in der Anzeige Ihre USPs auf. Diese können genauso in besonders schnellem oder kostenlosem Versand oder kostenloser Rücknahme außerhalb der gesetzlichen Fristen liegen wie in einem besonders großen Sortiment oder exklusiven Produkten. Erwähnen Sie Rabattaktionen oder spezielle Angebote direkt im Anzeigentext und stellen Sie so sicher, dass Ihre (Neu-)Kunden diese auch bemerken können. Wenn Sie sich über diese grundlegenden Punkte Gedanken gemacht haben, können Sie mit dem Erstellen Ihrer Textanzeige beginnen. Die Elemente der Textanzeige Eine Adwords-Textanzeige besteht aus vier Zeilen und ist wie folgt aufgebaut: ■ Anzeigentitel mit maximal 25 Zeichen inklusive Leerzeichen ■ zwei Anzeigenzeilen mit jeweils maximal 35 Zeichen inklusive Leerzeichen ■ Anzeigen-URL mit ebenfalls maximal 35 Zeichen Im fünften Feld der Eingabemaske können Sie die tatsächliche Ziel-URL ange- Schneller Start: So legen Sie Ihre erste Kampagne bei Google Adwords an Um in die Suchmaschinenwerbung bei Google einzusteigen, benötigen Sie ein Adwords-Konto. Das können Sie auf der Adwords-Startseite (https://adwords.google.com) einrichten. Wenn Sie im Reiter „Kampagnen“ auf den Button „+ Kampagne“ klicken, können Sie eine neue Kampagne bei Google Adwords anlegen: ■ Wählen Sie die Option Nur SuchNetzwerk, um eine Ausrichtung Ihrer Kampagne auf die Google-SuchWebsites zu erreichen. Grundsätzlich e ist es möglich, im Umfeld der Suchergebnisse, im Google-Display-Netzwerk oder aber innerhalb derselben Kampagne in beiden Netzwerken zu werben. Doch selbst Google empfiehlt, die Kampagnen für das Suchnetzwerk von denen des Display-Netzwerks zu trennen. Argumente dafür sind effizientere Verwaltungsmöglichkeiten durch die Trennung von Werbebudgets und auch die separate Ausweisung von Statistiken, Kampagnenleistungen und Targeting-Optionen in getrennten Kampagnen. 1: Der Einstieg: Grundlagen Ausgabe 2/2014 Foto: Fotolia / L_Lassedesign ie Schätzungen schwanken, aber Experten gehen davon aus, dass bis zu 60 Prozent aller Werbeausgaben im Internet auf Suchmaschinenwerbung entfallen. In Deutschland heißt das im Wesentlichen: Google Adwords. Die Anzeigen werden von Google in Abhängigkeit von der Suche des Nutzers eingeblendet. Über die Platzierung auf der Suchergebnisseite entscheidet das Gebot des Anzeigenkunden – und natürlich die Gebote seiner Konkurrenten auf bestimmte Keywords. Abgerechnet wird klickbasiert: Geld wird erst fällig, wenn ein Nutzer tatsächlich auf den Link in der Adwords-Anzeige klickt und von Google auf die damit verlinkte Seite weitergeleitet wird. Doch dieses Prinzip birgt Risiken. Reizt eine Anzeige nicht genügend Nutzer zum Klick, verschlechtert sich ihr Quality Score – Google platziert die Anzeige schlechter als eine Anzeige mit gleich hohem Gebot, die häufiger geklickt wird. Und weckt der Text der Anzeige Illusionen, die das damit verknüpfte Angebot nicht halten kann, dann klicken die Nutzer zwar auf die Offerte, aber danach kaufen sie nicht auf Ihrer Seite – Ihr MarketingGeld verpufft. Von entscheidender Bedeutung für den Erfolg einer Adwords-Anzeige ist der Text. Er muss auf den Punkt kommen und genau die Kunden zum Klick animieren, die mit dem beworbenen Angebot angesprochen werden sollen. Bevor Sie Ihre erste Textanzeige erstellen, sollten Sie eine kurze Konkurrenzanalyse starten. Geben Sie die Suchbegriffe, ■ Wählen Sie einen aussagekräftigen Kampagnennamen, den Sie später in der Kontoübersicht gut zuordnen können. können Sie wie auch die Gebotsoptionen später jederzeit überarbeiten und so an die tatsächlichen Marktgegebenheiten anpassen. ■ Ihr Tagesbudget legt Ihre maximalen Adwords-Ausgaben fest. Auch wenn A d dieses Budget vereinzelt bis zu 20 Prozzent durch Google überschritten wird, lliegen i die monatlichen Ausgaben maxximal bei Ihrem eingegebenen Tagesb budget multipliziert mit 30,4 (diese Z Zahl gibt die durchschnittliche Anzahl aan Tagen in einem Monat an). ■ Kli Klicken k Sie auf „Speichern und fortfahren“, um Ihre erste Textanzeige bei Google Adwords zu erstellen. ■ Wie auch auf Kampagnenebene sollten Sie einen aussagekräftigen Namen für die Anzeigengruppe vergeben, in der Ihre Textanzeige stehen wird. In der Anzeigengruppe werden sämtliche Anzeigen zusammengefasst, denen ein gemeinsames Set von Keywords zugeordnet ist. In der Regel wird es sich hierbei um die verschiedenen Kategorien der beworbenen Produkte handeln. KAMPAGNE ■ SSollten llllt Sie SSi spezifische ifi h Wünsche Wü h zur A Ausrichi h tung Ihrer Kampagne haben, so können Sie unter dem Punkt „Standorte“ das Ausspielen Ihrer Anzeigen auf bestimmte Orte oder Gebiete beschränken beziehungsweise auch einzelne Standorte ausschließen. ■ Ihr Adwords-Budget können Sie im nächsten Punkt definieren. Obwohl Ihnen von Google die Option angeboten wird, dass Adwords Ihre Klickpreise selbst festlegt, ist es ratsam für eine maximale Kontrolle, zu Beginn die Klickpreise selbst zu definieren. Ihr Standardgebot ■ Folge 2: Tricks, Regeln und No-Gos Ausgabe 3/2014 Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter www.internetworld.de/webcode herunterladen Webcode 1402020 ben, die beim Klick auf die Anzeige aufgerufen werden soll. Der Anzeigentitel Der Anzeigentitel hebt sich durch seine blaue Schrift deutlich vom Rest der Anzeige ab und zieht somit die größte Aufmerksamkeit auf sich. Eine interessante Headline holt den Nutzer direkt ab. Verwenden Sie Keywords, nach denen der Nutzer sucht, direkt im Anzeigentitel, nach Möglichkeit bereits direkt als erstes Wort. Wenn das Keyword aus der Suchanfrage auch in Ihrem Anzeigentext vorkommt, wird es gefettet dargestellt, was die Klickrate signifikant erhöhen wird. Sie können entweder mehrere Varianten Ihres Anzeigentextes mit Ihren HauptKeywords erstellen oder die von Google Adwords zur Verfügung gestellte Möglichkeit der Dynamic Keyword Insertion (DKI) nutzen. Mithilfe von KeywordPlatzhaltern können Sie dann Ihren Anzeigentext dynamisch an die Suchanfrage des Nutzers anpassen und somit relevanter machen. Die Einbindung erfolgt über das kurze Code Snippet Das Wort „Standardtext“ ersetzen Sie natürlich gegen ein passendes Wort aus Ihrem Keyword Set. Es wird nur dann ausgegeben, wenn das dynamische Einsetzen eines Suchworts nicht möglich ist. Hinter das Code Snippet können Sie noch weitere Worte setzen. Beachten Sie aber das Limit von 25 Zeichen. {keyword:Standardtext}kaufen Der Platzhalter kann durch jedes der Keywords aus Ihrer Anzeigengruppe ersetzt werden. Überprüfen Sie deshalb, ob der Anzeigentext auch in jedem der möglichen Fälle sinnvoll ist oder ob Sie hier eventuell etwas nachbessern müssen. 2/14 MARKETING & WERBUNG 20. Januar 2014 Um die Groß- und Kleinschreibung der Keywords in Ihrem Anzeigentext zu beeinflussen, können Sie den Platzhalter wie folgt verwenden: Internet World BUSINESS 23 Sagen Sie dem Kunden direkt, was er als Nächstes tun soll. Dieser Call-to-Action kann aus einer einfachen Handlungsaufforderung wie „Jetzt kaufen“, „Bestellen“ Dynamic Keyword Injection: Optionen der Platzhalter Anzeigentitel Text bei Google Welcher Teil wird großgeschrieben? rotes fahrrad kaufen Keiner Rotes fahrrad kaufen Erster Buchstabe des ersten Worts Rotes Fahrrad kaufen Erster Buchstabe jedes Worts ROTES fahrrad kaufen Das gesamt erste Wort (Hier gilt es jedoch, die redaktionellen Richtlinien hinsichtlich der Großschreibung von ganzen Wörtern zu beachten) Kommandozentrale: Die Adwords-Benutzeroberfläche zeigt den Verlauf der Kampagne an Gerade beim Anzeigentitel sind Ihrer Kreativität und natürlich auch dem A/BTesting keine Grenzen gesetzt. Es gibt hier keine ultimative Lösung, da verschiedene Ansätze abhängig von Geschäftsfeld und Kundenkreis einen sehr unterschiedlichen Erfolg haben können: Ziel der Ansprache Mögliche Umsetzung im Textbeispiel Animieren Jetzt anmelden Jetzt Job finden Informieren eReader im Test Die besten Tools Versprechen Lieferung am nächsten Tag Kostenlos testen Warnen Schützen Sie Ihren PC Vorsicht im Urlaub Provozieren Adwords zu teuer? Kein Job? Die Textzeilen In den Textzeilen können Sie Ihr Angebot konkretisieren. Die insgesamt 70 Zeichen, die dafür zur Verfügung stehen, erfordern Kürze und Prägnanz. Wenn Sie das Keyword nicht bereits im Anzeigentitel untergebracht haben, sollte es jetzt am Anfang der ersten Textzeile stehen. Auch ein mehrfacher Gebrauch des Keywords in Anzeigentitel und Textzeile kann sich positiv auf die Klickrate auswirken. Allerdings sollte die Textanzeige neben dem Keyword auch eine Aussage übermitteln. Der Erfolg dieser Maßnahme lässt sich gut durch A/B-Testing mit mehreren Varianten des Anzeigentextes überprüfen. Stellen Sie die Vorteile Ihres Angebots direkt heraus. In der Regel wird empfohlen, in der ersten Textzeile auf den Nutzen Ihres Angebots und erst in der zweiten Zeile auf das Produkt einzugehen. Ob dies auch bei Ihnen zutrifft, zeigt ein Test von mehreren Anzeigenvarianten. Je nach Position Ihrer Anzeige auf der Suchergebnisseite – über oder rechts neben den organischen Suchergebnissen – kommt es zu unterschiedlichen Darstellungsweisen. Auf den Top-Positionen oberhalb der organischen Suchergebnisse werden die beiden Textzeilen entweder nebeneinander dargestellt oder die erste Textzeile rutscht direkt neben Ihren Anzeigentitel und wird somit deutlich aufgewertet (siehe rechts). Deshalb sollten die Textzeilen entweder durch Satzzeichen abgeschlossene Sätze bilden oder auch dann ohne holprige Übergänge stehen können, wenn sie in einer Zeile dargestellt werden. oder „Noch heute anmelden“ bestehen. Auf der Landing Page, die mit der Anzeige verknüpft ist, sollte dieser Handlungsaufruf unbedingt wieder auftauchen, um den Nutzer während des ganzen Bestell-/Anmeldeprozesses zu führen. Die Anzeigen-URL Die angezeigte URL muss dem Nutzer eine klare Vorstellung vermitteln, auf welche Webseite er beim Klicken auf die Anzeige gelangt. Auch hier können Sie versuchen, die Klickrate durch die Verwendung von geeigneten Keywords zu steigern. Anstatt nur www.ihredomain.de als Anzeigen-URL zu verwenden, könnten Sie etwa die Kategorie Ihres Shops benennen, in der die beworbenen Produkte zu finden sind. Alternativ können Sie den Platz hinter Ihrem Domain-Namen nutzen, um Ihre Angebote noch weiter aufzuwerten, etwa www.ihredomain.de/top-angebote Auch wenn es nicht zwingend erforderlich ist, dass die Anzeigen-URL auch tatsächlich erreichbar ist, empfiehlt es sich dennoch, die hier aufgeführte URL zumindest auf die tatsächliche Zielseite weiterzuleiten, um Nutzer, die die Anzeigen-URL in ihren Browser kopieren, nicht unterwegs zu verlieren. Für die Erstellung der Anzeigen-URL hat Google weitere Regeln aufgestellt: ■ Die Domain der Anzeigen-URL muss der der Zielseiten-URL entsprechen. ■ Für sämtliche Anzeigen innerhalb einer Anzeigengruppe darf lediglich eine Anzeigen-URL-Domain verwendet werden. ■ IP-Adressen dürfen nicht als AnzeigenURLs verwendet werden. Die Ziel-URL Stellen Sie sicher, dass der Kunde die in der Anzeige erwähnten Punkte auch auf der Zielseite wiederfindet. Wenn Sie eine bestimmte Produktgruppe Ihres Shops in der Textanzeige bewerben, sollte die Zielseite zumindest die entsprechende Kategorieseite Ihres Shops, wenn nicht sogar eine eigens für die Besucher über Adwords optimierte Landing Page sein. Wenn der Nutzer nach dem Klick auf das Adword auf die Startseite Ihres Shops geleitet wird und sich selbst zum beworbenen Angebot durchkämpfen muss, ist ein vorzeitiges Verlassen der Seite fast schon vorhersehbar. Auch für die Ziel-URL gilt es ein paar Vorgaben von Google zu beachten: ■ Der Nutzer darf von der Ziel-URL der Anzeige nicht auf eine Website weitergeleitet werden, die noch im Aufbau ist oder zu einer Fehlerseite führt. ■ Die Ziel-URL der Anzeige darf nicht mit einer E-Mail-Adresse oder Datei statt einer Webseite verknüpft sein. Erweiterte Kampagnen Mit der Einführung der erweiterten Kampagnen (Enhanced Campaigns) ist es nun unter anderem möglich, Gebote und Anzeigen für unterschiedliche Display- Typen in ein und derselben Kampagne zu verwalten. So können Sie bei einer Anzeige auf Mobiltelefonen einen anderen Text oder aber andere Anzeigenerweiterungen verwenden als auf Desktop-Computern, um dem jeweiligen Nutzerverhalten und -bedürfnissen auf unterschiedlichen Geräten gerecht zu werden. So können Anzeigen, die auf einem Desktop-Bildschirm erscheinen, direkt auf Ihren Shop verlinken, während die Anzeige für Smartphones eine Click-toCall-Erweiterung enthält, über die der Kunde direkt bei Ihnen anrufen kann. Enthält eine Kampagne keinen eigens für mobile Endgeräte gestalteten Anzeigentext, wird die Standardanzeige auch auf mobilen Endgeräten ausgeliefert. Anzeigen für Smartphones Um eine Anzeige für Mobilgeräte anzulegen, können Sie entweder bei der Neuerstellung der Textanzeige ein Häkchen im Feld „Mobilgeräte“ unter dem Punkt „Bevorzugtes Gerät“ setzen, oder Sie wählen in der Adwords-Benutzeroberfläche unter dem Reiter „Anzeigen“ das Pull-downFeld neben einer Ihrer Textanzeigen aus und wählen den Punkt „Kopieren und bearbeiten“. In der nun folgenden Eingabemaske markieren Sie die Option „Mobil“. Anzeigenerweiterungen bieten zahlreiche Möglichkeiten zur weiteren Optimierung von Adwords-Textanzeigen. Wie das geht, lesen Sie im zweiten Teil der Serie. ■ MANFRED STREIT Kleines Adwords-Glossar Aufbau einer Adwords-Textanzeige ■ 1 Anzeigentitel (max. 25 Zeichen) Anzeige NEBEN den Suchergebnissen 2 Anzeigen-URL (max. 35 Zeichen) 1 2 3 3 4 Anzeigen-Zeile 1 (max. 35 Zeichen) 4 Anzeigen-Zeile 2 (max. 35 Zeichen) Anzeige ÜBER den Suchergebnissen 1 2 4 © INTERNET WORLD Business 2/14 3 Quality Score Neben der Höhe des Gebots entscheidet der Quality Score über die Platzierung der Adwords-Anzeige. Einen hohen Quality Score erreicht eine Adwords-Anzeige, wenn sie häufig geklickt wird und den Nutzer auf ein Angebot führt, das gut zu seiner Suchanfrage passt. Anzeigen mit einem hohen Quality Score verbessern das Preis-Leistungs-Verhältnis der Kampagne. ■ Erweiterte Kampagnen (Enhanced Campaigns) Dieses Angebot vereinfacht das Verwalten von Textanzeigen für Smartphone-, Tablet- und Desktop-Displays in einer Kampagne. Google Adwords behandelt Tablets und Desktops gleich, während die Anzeigen für Smartphones gesondert angelegt werden können. ■ Anzeigen- und Ziel-URL Jede AdwordsTextanzeige muss eine URL enthalten, die angezeigt wird und Aufschluss über den Anbieter hinter der Anzeige gibt. Die ZielURL verweist auf die (Unter-)Seite, die nach dem Klick auf das Adword geladen wird. E-COMMERCE Internet World BUSINESS BILLA Erste Drive-in-Shops Die österreichische Lebensmittelkette Billa bietet erstmals das Abholen der fertig verpackten Online-Bestellungen in einer Filiale an. Bestellt der Kunde bis 12 Uhr, kann er die Ware zwischen 17 und 19 Uhr in zunächst zwei Filialen in Wien in Empfang nehmen. Die Nutzung des Services kostet einen Euro. Solche Angebote haben zwar noch einen geringen Anteil am Gesamtumsatz, der Anstieg sei aber signifikant, begründet Billa-Vorstandssprecher Volker Hornsteiner den Vorstoß. cf PIZZA HUT Bestellfreudige Xbox Gamer „Eine Quelle unglaublichen Wachstums“ hat sich Pizza Hut in den USA nach eigenen Angaben mit seiner Xbox-App erschlossen. Die Spieler können mit der App ihre Essenswünsche direkt aus der Konsole heraus an Pizza Hut übermitteln. In den ersten vier Monaten seit dem Start der App setzte der Pizza-Bäcker eine Million 20. Januar 2014 Reifeprüfung für Pure Player Wenn spezialisierte Pure Player plötzlich die Masse ansprechen, ändern sich Kundenerwartungen A mazons Stern strahlte schon einmal heller in Deutschland. Das zeigt der aktuelle „OC&C Proposition Index 2013“, für den die Managementberatung OC&C 240.000 Einzelbeurteilungen zu 660 Händlern aus neun verschiedenen Ländern einholte. Die anhaltende Negativberichterstattung in den Medien ist den Studienautoren zufolge allerdings nicht der Hauptgrund dafür, warum Amazon erstmals seinen langjährigen Spitzenplatz im Gesamtranking der beliebtesten deutschen Einzelhandelsunternehmen an DM abtreten musste. Auch steigende Anforderungen der Konsumenten und ein stärkeres Wettbewerbsumfeld drücken die Kundenzufriedenheit, so die Berater. Das betrifft aber nicht nur Amazon, sondern auch andere führende Online Pure Player, die das Konzept des Nischenanbieters für ein Mainstream-Angebot aufgegeben haben. Blieben stationäre Anbieter im Amazon büßte 2013 im OC&C-Ranking seinen Platz als beliebtester Händler in Deutschland ein Gesamtergebnis im Vergleich zum Vorjahr konstant, büßten die Onliner im Schnitt fast drei Indexpunkte im Bewertungs-Ranking ein. „Formate wie Notebooksbilliger.de bedienen nicht mehr nur Fans, sondern Amazons Positionierung im Wettbewerbsvergleich Hunger beim Spielen: Pizza Hut macht satten Umsatz über Spielekonsolen Rang Rangänderung 2013 versus 2012 2013 Punkteverlust (aus 100) 2013 vs. 2012 Gesamtbewertung 2 Preisstellung 12 Produktqualität 6 Produktauswahl 1 0 - 4,5 Produkte, die zu mir passen 1 0 - 4,4 Service 2 LESARA Einkaufserlebnis 4 Frisches Geld für den Ausbau Preis-Leistung 2 Der ehemalige Puma-Chef Franz Koch beteiligt sich an dem erst im November 2013 gegründeten Online-Discounter Lesara. Auch der frühere StudiVZ-Chef Michael Brehm sowie weitere Risikokapitalgeber, darunter die Partech Ventures aus Frankreich, sind an der Finanzierungsrunde über mehrere Millionen Euro beteiligt. Das Lesara-Sortiment umfasst Kleidung, Elektronik, Schmuck und Haushaltswaren. cf Vertrauen 6 Online Shopping 1 US-Dollar mit Bestellungen über die Spielekonsole um. Jetzt denkt das Unternehmen über einen Ausbau der Services in der Gamer-Szene nach. cf AMAZON Gegenwind in Frankreich Das französische Parlament hat ein Gesetz vorgelegt, wonach Online-Händler wie Amazon rabattierte Bücher nicht mehr gratis versenden dürfen. Kultusministerin Aurélie Filippetti wirft Amazon eine „Dumping-Strategie“ vor, die zum Ziel habe, den stationären Buchhandel zu zermalmen. Die noch ausstehende Zustimmung von Frankreichs Premier Francois Hollande gilt als sicher. cf Anzeige 2/14 Foto: Amazon 24 © INTERNET WORLD Business 2/14 -1 - 7,7 -6 - 4,6 -5 - 5,5 -1 - 4,1 -3 - 4,9 -1 - 4,8 -5 - 8,6 0 - 5,6 Quelle: OC&C Proposition Index 2012/2013, Basis: 240.000 Einzelbewertungen zu 660 Händlern den Massenmarkt, was durch heterogene Kundenerwartungen neue Anforderungen mit sich bringt und die durchschnittliche Kundenzufriedenheit belastet“, schreiben die Berater. Auch innovative Konzepte wie Asos und Brands4friends, die vor wenigen Jahren noch spannend und einzigartig waren, wiederholen sich und verlieren den Reiz des Besonderen. Stattdessen profitieren im Ranking Handelsunternehmen, die sich auf alte Tugenden besinnen. Konsequente Vorauswahl, Einkaufs-Convenience und Service erleben in der Kundengunst eine Rennaissance. In Zeiten uneingeschränkter Produktauswahl im Webshop werde die Vorauswahl wieder ein Teil der Wertschöpfung des Händlers. Das unterstreicht auch die Bewertung von Zalando: In der Leistungskategorie „Sortiment/Produkte, die zu mir passen“ verloren die Berliner gegenüber dem Vorjahr 3,9 Indexpunkte. Hier lässt die Sortimentsbreite keine klare Positionierung mehr zu und erschwert die ■ Orientierung für den Kunden. dz Zalando öffnet in Frankfurt Fachhandel berät online Der Online-Modehändler baut derzeit ein zweites Outlet auf V oraussichtlich im Sommer soll es so als „eine sinnvolle Ergänzung“ zu seinem weit sein: Dann eröffnet der führende normalen Geschäft. europäische Online-Modehändler Zalando Das neue Outlet ist das zweite nach Berin Frankfurt ein neues Outlet. Zu diesem lin; dort können die Kunden seit April Zweck lässt das Berliner Unternehmen 2012 auf Schnäppchenjagd gehen. Der Lagerade eine ehemalige Kaufhof-Immobilie den in der Mainmetropole soll von Beginn an der Leipziger Straße im Stadtteil an allen Kunden offenstehen. Um in der Bockenheim umbauen. Die Kaufhof-Fili- Berliner Filiale shoppen zu können, mussale war nach der Übernahme der Waren- ten die Kaufwilligen sich bisher noch für hauskette durch Metro geschlossen wor- eine Zalando Outlet Card registrieren und ■ den und stand über zehn Jahre lang mehr diese für den Zugang vorlegen. cf oder weniger leer. Auf den gut 1.000 Quadratmetern will Zalando dort nun stark reduzierte Saisonartikel anbieten, die sich online als Ladenhüter erwiesen haben. Außerdem will der Moderiese retournierte Kleidung und Schuhe mit kleinen Schäden über das Outlet vertreiben. Etwa die Hälfte der bestellten Ware schicken die ZalandoKunden wieder zurück. Daher betrachtet das Unternehmen die Frankfurt schreit bald vor Glück: Im Sommer können Eröffnung einer weiteren Filiale Kunden retournierte Zalando-Ware im Outlet kaufen M it Kompetenz punkten heißt die Devise der neuen Beratungsplattform Fragprofis.de. Sie wurde von der Aetka Communication Center AG, einer Kooperation für den Telekommunikationshandel, gestartet und steht allen Mitgliedern der Fachhandelskooperation offen. Das Konzept: Kunden können sich mit ihren Fragen rund um Smartphones, Tablets, Navigation, Telefonie- und Internet-Produkte an die Plattform wenden und ein Fachhändler beantwortet die Frage dort schnell und zuverlässig, so das Versprechen. Gibt der Kunde seine Postleitzahl an, erhält er eine Antwort von einem Händler in der Nähe. Ziel ist, über die fachmännische Beratung Zugang zu Kunden zu bekommen, die sonst vom stationären Handel nicht erreicht werden, und diese so vielleicht auch für eine weitere Beratung oder den nächsten Einkauf in das stationäre Ladengeschäft zu locken. Rund 200 Aetka-Partner beteiligen sich bereits an Fragprofis.de; sie stehen mit ■ ihrem Namen für die Antwort. cf 2/14 E-COMMERCE 20. Januar 2014 Internet World BUSINESS 25 Der Absturz geht weiter Pizza ins Auto Fab Europe konzentriert sich ausschließlich auf maßgefertigte Möbel Ford zeigt, was Internet im Auto alles kann – zum Beispiel frische Pizza D er Niedergang von Fab.com ist scheinbar nicht aufzuhalten: Das einst hochgelobte und hoch dotierte Design-Start-up verkleinert sein Geschäftsfeld noch ein weiteres Mal. Neueste Hiobsbotschaft: Fab Europe stellt seine Marktplatz-Funktion für Design-Produkte komplett ein und verkauft nur noch selbst angefertigte Maßmöbel – das Urprodukt, mit dem einst alles anfing. Vom Marktplatz-Modell und Flash-Sales-Angeboten von Markenartikeln mache man „eine Pause“, ließ das Fab-Management verlauten; ob ein Wiedereinstieg in das alte Geschäftsmodell möglich und gewollt ist, bleibt offen. Zu viel gewollt, zu hoch gepokert Die extreme Sortimentsverkleinerung bei Fab Europe ist das aktuell letzte Glied einer Kette schlechter Nachrichten. Im letzten Jahr halbierte der Design-Experte seine Mitarbeiterzahl (allein 100 Mitarbeiter der Berliner Zentrale mussten gehen), verlor seine Europachefin Maria Molland; und auch Mitgründer Bradford Shellhammer und COO Beth Ferreira verließen das sinkende Schiff. CEO Jason Goldberg kündigte an, 2014 auf sein Gehalt zu verzichten. Ob sich damit das Steuer des trudelnden Start-ups herumreißen lässt? Auf jeden Fall will sich Goldberg, der sich zur geplanten Gesundschrumpfung seines Unternehmens auf seinem Blog in einem anderthalbseitigen Essay äußerte, nun auf das Geschäft in den USA und Kanada konzentrieren. Erst soll Fab im Kernmarkt profitabel und unabhängig von weiteren Finanzspritzen werden, bevor man über neues Wachstum nachdenken könne. „Wir haben bei Fab zweifellos die Perspektive verloren“, so Goldberg. „Wir haben zu viele Produkte verkauft, auf die wir nicht stolz waren. Wir haben zu viel über Umsatzzuwächse geredet und zu wenig über unsere Kunden.“ All das soll sich in ■ Zukunft ändern. In aller Stille. il D avon haben Autofahrer geträumt: Unterwegs im Auto über den Bordcomputer Pizza bestellen, die dann warm und duftend am Zielort wartet. Der Autohersteller Ford, der die Verbindung von Internet und Automotive kräftig vorantreiben will, hat dieses Szenario nun aufmerksam- keitsstark umgesetzt. Zum sprachgesteuerten Sync-Applink-System des Herstellers gehört jetzt auch eine App der internationalen Pizza-Lieferkette Domino’s. Außerdem hat Ford auch Parkplatzfinder, Smart Home Controller und Payment-Apps im ■ Angebot des Sync Store. il Per Sprachsteuerung und Sync App am Steuer Pizza bestellen, und schon legt der Pizzabäcker los Discavo gegen Trivago Der Pro-Sieben-Sat1-Inkubator Epic Companies drängt in den Reisemarkt H Edi simolupta quid quodips aecearum simi, comnis voles xx xxxxxxxxx Jason Goldberg hat wortreich erklärt, dass er in Zukunft weniger sagen wird Zurück zu den Wurzeln: Fab Europe verkauft nur noch individuelle Maßmöbel RS, Justbook, Trivago, Hotel.de: Eigentlich ist auf dem deutschen Markt für Online-Hotelvergleiche wenig Platz für Neuankömmlinge. Epic Companies versucht es trotzdem mit einem eigenen Hotelvergleichsportal. sDiscavo, so der Name des neuesten Projekts des Inkubators von Pro Sieben Sat1, soll die Nutzer mit dynamischen Karten zum Umfeld des Hotels und besonderen Filterfunktionen überzeugen. In Zukunft sollen weitere Features die User zur „Urlaubsplanung inspirieren“, so Gründer und CEO Adrian Graf. Graf und seine Mitgründer Philipp Hahn und Sven Loth wissen aus eigener Erfahrung, wie hart umkämpft der Reisemarkt in Deutschland ist: Im Oktober 2013 scheiterten sie mit ihrem Hotelportal Hipaway. Damit es Discavo besser ergeht, setzt das Start-up auf die Marketingmacht der Mutter: Eine TV-Kampagne auf den Sendern ■ der Gruppe begleitet den Launch. il Discavo ist das neueste Projekt von Epic Companies »INKA – Das Katalog-Forum« 19. und 20. März 2014 Festspiel- und Kongresshaus Bregenz Ein Galaabend, zwei Workshops, 14 Vorträge, u. a. mit › Prof. Dr. Christian Belz, Universität St. Gallen › Stefan Grimm, www.RESTPOSTEN.de › Harald Bott, Bosch Thermotechnik GmbH »INKA – Industrie. Kataloge. Kommunizieren« ist die Initiative der TANNER AG rund um die Themen Produkt-Kataloge, Online-Shops und Produktkommunikation. www.inka-forum.de 26 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 20. Januar 2014 2/14 SHOP-PORTRÄT: MYSWISSCHOCOLATE.CH Individuelle Versuchung Myswisschocolate.ch produziert bis zu 4.000 Schokoladentafeln am Tag – jede eine individuelle Kundenkreation. Ein Drittel seines Umsatzes erzielt das Schweizer Start-up über seine erst 2013 gelaunchte Smartphone-App W nicht gleich Einigkeit. Salate, Sandwiches, Fruchtsäfte und sogar Suppen wurden diskutiert und teils sogar auf ihre Markttauglichkeit getestet. Schließlich entschied sich das Duo für das Produkt, das Nichtschweizer neben Käse und Uhren am meisten mit dem Alpenstaat verbinden: Schokolade. Im April 2010, nach rund vier Monaten Entwicklungszeit, in der das Unternehmen bereits eine aktive Community aufbaute, die über Logo, Zutaten und Preisstruktur mitbestimmen durfte, ging dann Myswisschocolate.ch online, von Anfang an mit selbst entwickeltem Schokoladenkonfigurator. Auch der internationale Versand war von Anfang an Teil des Geschäftsmodells: Ab dem Launch verschickte das Start-up seine Schokoladentafeln in den gesamten EU-Raum. Gleich mit dem Weihnachtsgeschäft 2010 griff das Start-up voll an: Ein Großteil des Startkapitals wanderte ins Marketing. PR, Printanzeigen, Online Banner, Adwords, eine lebendige SocialMedia-Präsenz, TV-Spots. „Wir haben so gut wie alles ausprobiert“, so Sven Beichler mit einem schiefen Grinsen. „Wir mussten zunächst Der selbst entwickelte Konfigurator macht Kunden sehen, was am besten funktioniert – und haben viel Lehrgeld bezahlt.“ die Kreation ihrer Schoggi denkbar leicht Trotz der hohen Investments ist ten, relativ problemlos hochfahren dank Beichler überzeugt, dass sich die Konzenunseres flexiblen Mitarbeitermodells: tration auf das Marketing schon zu einem Alle Mitarbeiter sind auf temporärer frühen Zeitpunkt in der UnternehmensBasis angestellt.“ Auf Lager wird nichts entwicklung gelohnt hat. Der Schokolaproduziert – warum, das weiß jeder, der denmarkt ist – online wie offline – dicht schon mal in eine drei Monate alte besetzt, die Konkurrenz nicht zimperSchokoladentafel aus dem Supermarkt lich. „Es wird mit harten Bandagen gebissen hat. Wer unter dem Label „Ori- gekämpft“, bestätigt Beichler. „Wir waren ginal Schweizer Schokolade“ verkauft, ist kaum zwei Monate online, also noch ein quasi zu qualitativ hochwertiger Produk- unbedarftes Start-up, da flatterte schon tion verdammt. gerade per Crowdfunding Kapital für eine EuropaExpansion ein. Auch My Choc spielt auf dem Markt für individualisierbare Schokolade kräftig mit. Den Südtiroler Konkurrenten Miraqo hat Myswisschocolate.ch hingegen schon 2011 kurzerhand geschluckt. ie flüssiges Gold fließt die geschmolzene Schokolade in die Tafelform, verteilt sich in die Ritzen, erkaltet langsam. Jetzt noch duftige Heublumen daraufgestreut und ganze Nüsse eingedrückt, dazu eine Prise Zimt ... So sinnlich kann der Alltag in einem erfolgreichen ECommerce-Start-up sein. Bei Myswisschocolate.ch liegt die pure Versuchung in der Natur der Sache: Seit 2010 produziert das Start-up in Pfäffikon im Schweizer Kanton Zürich individualisierbare Schweizer Schokolade. Aus 116 Zutaten und 9 Schokokonfitüren können sich die Kunden ihre eigene Schweizer Schoggi per Online-Konfigurator zusammenstellen, inklusive essbarem Dekor und persönlicher Verpackung. „Durchschnittlich können wir etwa 4.000 Tafeln pro Tag produzieren“, erzählt Sven Beichler, Gründer und Geschäftsführer von Myswisschocolate.ch. „Wir können aber die Produktion bei Bedarf, zum Beispiel bei Großaufträgen oder in unseren Hochfrequenzzeiten vor Ostern und Weihnach- „Swissness“ als Verkaufsargument Und „Swissness“, also jene klischeehafte Mischung aus Ordnung, Qualität und Sorgfalt, gewürzt mit einer Prise Penibilität, sollte von Anfang an ein wesentlicher Bestandteil der Neugründung von Sven Beichler und seinem Mitgründer Christian Philippi sein, das stand für die Gründer-Freunde von vornherein fest. Außerdem wollten sie auf den Trend Mass Customization aufspringen und ihre Erfahrungen im Food- und Catering-Bereich einbringen. Nur über das Produkt, das sie ihren Kunden zur Individualisierung anbieten wollten, bestand Schokoladige Grüße: Mit oder ohne Banderole eine leckere Geste „Verstörender“ Erfolg Neun Sorten, 116 Zutaten = über 400 Millionen Varianten eine erste Klage eines klassischen Schokoladenherstellers auf meinen Schreibtisch.“ Der Schokofabrikant wollte dem Start-up den Namen mit dem Bezug auf das Qualitätsmerkmal „Schweizer Schokolade“ verbieten. „Nach drei Jahren Rechtsstreit wurde der Fall allerdings in letzter Instanz klar zu unseren Gunsten entschieden.“ Aber auch die OnlineKonkurrenz ist nicht zu verachten, vor allem aus Deutschland: Der Berliner Anbieter Chocri, 2008 als Pionier in Sachen individuelle Schokolade gestartet, verfügt vor allem im auch für Myswisschocolate.ch wichtigen Markt Deutschland über einen hohen Bekanntheitsgrad und signifikante Marktanteile; das Unternehmen sammelt Auf der Suche nach neuen Vermarktungswegen entdeckte Myswisschocolate.ch Mitte 2013 den mobilen Kanal für sich. Unter der neu entwickelten Eigenmarke „Chocogreets“ launchte das Unternehmen, gestützt von einer siebenstelligen Kapitalerhöhung der Altinvestoren (darunter die Züricher Kantonalbank) eine Smartphone App für iPhone und Android. Mit Chocogreets können Nutzer Minischokoladentafeln als Grußkarte verschicken. Die 50-Gramm-Tafel wird, versehen mit individuellem Grußtext und auf Wunsch eigenem Foto, für fünf Euro Komplettpreis in 43 Länder verschickt. Einfache Idee, große Wirkung: Bis heute wurde die App 360.000 Mal heruntergeladen und über 1.000 Mal kommentiert. Kaum jemand war von dem explosionsartigen Erfolg der App mehr überrascht als die Gründer selbst. „Mittlerweile tragen die Verkäufe über die App ein Drittel zum Gesamtumsatz von Myswisschocolate.ch bei – ein halbes Jahr nach Launch der App“, wundert sich Beichler. „Diese Mühelosigkeit ist angesichts der Arbeit, die wir in unseren Online Shop stecken, fast schon verstörend.“ Erklären lässt sich der Erfolg dennoch, so Beichler: Ein Schokogruß hat viele Einsatzszenarien. „Ich liebe Dich“ ist ebenso vertreten wie „Es tut mir leid“ oder „Herzlichen Glückwunsch“. „Wir sind wertiger als eine SMS, aber günstiger als ein Blumenstrauß“, fasst der Geschäftsführer den USP von ■ Webshop-Launch: 2010 ■ Umsatz 2013: Siebenstellig ■ Shop: Magento, Eigenentwicklung ■ Marketing: Inhouse: SEM, SEO, Banner, Affiliate, TV-Spots, Print-Werbung ■ Social Media: Facebook, Twitter, Google+, Youtube, Pinterest ■ Versand: Schweizer Post, DHL, Global Mail ■ Zahlungsmittel: Kreditkarte, Paypal, Rechnung 2/14 E-COMMERCE 20. Januar 2014 Sven Beichler: Schweizer, Wirtschaftswissenschaftler, Start-up-Gründer Chocogreets zusammen. Angeregt vom Erfolg der Schokogrüße will das Unternehmen die Idee in diesem Jahr weiter ausbauen. Zum kleinen Schokogruß soll ein großer kommen: Eine normal große Tafel, wertiger produziert, für rund zehn Euro für die größeren Gruß-Anlässe soll das Sortiment bald erweitern. Wachstumsmarkt B2B Eine weitere Einsatzmöglichkeit für Chocogreets sieht Beichler im B2B-Segment, das für die Hersteller von individualisierbarer Schokolade durchweg an Bedeutung gewinnt, auch für Myswisschocolate.ch: Im letzten Jahr wuchs der B2BUmsatz des Schweizer Unternehmens sprunghaft um 240 Prozent an; die meisten B2B-Kunden kamen selbst auf den Schoggi-Hersteller zu und wollten individuelle Schokolade als Firmengeschenke produzieren lassen. „Wir haben zum Beispiel für eine Bank, die risikoreiche Kapitalanlagen vermittelt, eine Schokolade mit Chili und Pfeffer kreiert“, berichtet Beichler. „Die passende Schoggi zum Image eben.“ Anfragen von Unternehmen gab es schon länger, aber erst im letzten Jahr konnte Myswisschocolate.ch nach einer Produktionssteigerung die Nachfrage auch stemmen. Jetzt reicht die B2B-Kundschaft vom lokalen Handwerksbetrieb, der 50 Tafeln für Mitarbeiter und Kunden bestellt, bis zum internationalen Großunternehmen, das 5.000 bis 10.000 Tafeln abnimmt. Auch Großaufträge können mittlerweile schnell verarbeitet werden: Die Kunden können „drei bis vier Tage nach Bestellung in ihre Schokolade beißen.“ Beichler sieht im B2B-Markt viel Potenzial für sein Unternehmen und plant für 2014 die Entwicklung einer eigenen Plattform für Firmenkunden. Auch die App Chocogreets könne sich für einen B2B-Einsatz eignen, meint der Geschäftsführer: Ein Außendienstler habe so etwa die Möglichkeit, noch unterwegs freundliche Grüße an seine Kunden anzuweisen. il ■ Chocogreets: Logistische Herausforderung Der Erfolg der App Chocogreets, den auch die Gründer von Myswisschocolate.ch so nicht erwartet hatten, liegt nicht nur in der Qualität der Schokolade, sondern auch in der Geschmeidigkeit der dahinterliegenden Backoffice-Systeme begründet. Eine individualisierbare Minitafel, komplett mit Fotogruß, Versand in 43 Länder und zum Festpreis von 5 Euro – das ist eine Herausforderung, was die Prozesskette betrifft. „Trotzdem macht jede Chocogreets-Tafel, die unser Haus verlässt, Gewinn“, betont Geschäftsführer Sven Beichler. „Das liegt einerseits an unseren Logistikpartnern, andererseits Internet World Messe an unseren extrem IT-getriebenen Herstellungs- und Logistikprozessen. Eigentlich sind wir keine Schokoladenfabrik, sondern eine IT-Firma.“ Wie genau diese Prozesse aussehen und welche Software dafür sorgt, dass jede Bestellung rund 30 Sekunden nach Eingang schon produziert wird, das erzählt Sven Beichler auf dem „Internet World Kongress“ am 25. und 26. Februar im Münchner ICM. Sein Vortrag zum Thema „Internationales App-Marketing und Logistik“ findet am 25. Februar um 14 Uhr im Saal 14a statt. Mit der Smartphone App Chocogreets wurde bei den Nutzern offenbar ein Nerv getroffen JETZT ANMEL DE N! für € 19 9,statt € 249,- Registrieren Sie sich unter www.digital-commerce-spot.de mit dem Rabattcode IW1102 bis zum 29. Januar 2014 für € 199 (danach für € 249), zzgl. MwSt. Speaker Stefan Edl Facebook Sponsoren Dr. Tim Seewöster PAYBACK Danny Holtschke Spotistic Heiko Eckert mytheresa Andreas Unger STABILO Veranstalter Joachim Graf iBusiness 28 Internet World BUSINESS E-COMMERCE 20. Januar 2014 2/14 SHOP-PORTRÄT: POLLOZEK Wahrnehmungseffekt vor Profit Im niederbayerischen Pfarrkirchen kämpft ein mittelständisches Modehaus online gegen Zalando und Co. D ie Konkurrenz aus dem Web kostet dem stationären Modehandel richtig viel Umsatz, das spürt man selbst auf dem Land. Im niederbayerischen Pfarrkirchen gelang es dem mittelständischen Modehaus Pollozek zwar in den vergangenen Jahren, trotz Konsumkrise Profite und eine überdurchschnittliche Umsatzrentabilität zu erzielen, dennoch wirken sich die Aktivitäten Venture-Capital-gestützter Anbieter wie Zalando auch bei dem regionalen Mode-Platzhirsch aus. Um die Kunden nicht kampflos der Konkurrenz zu überlassen, entschied sich das Familienunternehmen im Jahr 2010, für die eigenen Bestandskunden im Web einen zusätzlichen Vertriebs- und Kommunikationskanal aufzubauen. „Uns ist klar, dass unsere Kunden nicht 20 bis 60 Kilometer Anfahrt Mit 8.000 Quadratmetern Ladenfläche in Kauf nehmen, wenn sie nur ein ist Pollozek in Pfarrkirchen der Platzhirsch paar Strümpfe oder Unterwäsche war das primäre Ziel des Webshops, brauchen“, schildert Nikolas den 25.000 Familien aus der KundenKohlars, E-Commerce-Leiter bei datenbank über das Web einen MehrPollozek, die Strategie hinter dem wert zu bieten. Besitzer einer KunWebshop. „Doch bevor Kunddenkarte können etwa versandkosschaft, die seltener ins Haus tenfrei im Webshop bestellen, wenn kommt, zu Zalando abwandert, sie ihre Kartendaten im Benutzerkonsoll sie Produkte des täglichen Beto hinterlegen. Online bestellte Ware darfs schnell und bequem bei uns kann zudem innerhalb von 24 Stunbestellen können.“ Außerdem, so den kostenlos vor Ort abgeholt werdas damalige strategische Kalkül, den. Aufsteller im stationären Gesollte durch den Webshop auch schäft und Gutscheine für den Websdie regionale Marktbegrenzung hop, die an der Ladenkasse verteilt aufgehoben werden. werden, bewerben den Online-AufObwohl das stationäre Sortitritt, ebenso Newsletter und Printment von Pollozek zu 90 Prozent Aussendungen. aus Mode besteht, beschränkte der Im Pollozek-Webshop war das Sortiment zunächst auf HeimMittelständler sein Online-Ange- textilien und Wohnaccessoires beschränkt Mehr überregionale Kundschaft bot im ersten Schritt auf Heimtextilien und Wohnaccessoires – aus zwei beschreibung und Produktfotografie auf zu „Der Effekt lässt sich nicht so einfach mesGründen, wie Kohlars erklärt: „Natürlich hohem Niveau gearbeitet wird. Auch stellte sen, aber wir haben erlebt, dass Kunden in wussten wir um die hohen Retourenquoten sich bald heraus, dass die Kunden den Ver- unser stationäres Geschäft gekommen sind, im Online-Handel mit Mode, deshalb ha- zicht auf Mode im Webshop nicht goutier- weil sie im Shop etwas gesehen haben, was ben wir unsere ersten Schritte ohne Mode ten. „Wir lernten, dass unser Cross-Chan- ihnen gefällt“, erzählt Kohlars. Trotzdem gemacht. Es sollte nicht die einzige Heraus- nel-Ansatz nur aufgeht, wenn der Shop ei- zeigt sich, dass bislang mehr überregionale forderung bleiben, denn auch die Arti- nen hohen Akzeptanzgrad bei unseren Be- Bestellungen eingehen als von Bestandskelaufbereitung entpuppte sich als Fla- standskunden erlangt. Ohne die beiden kunden. Gut funktioniere der Verkauf von schenhals.“ Schnell merkte man, dass es zu Säulen Damen- und Herrenmode viel Zeit und Geld kostet, wenn – wie ur- ist das aber nicht möglich“, so der sprünglich vorgesehen – bei der Produkt- Händler. In diesem Jahr soll das Sortiment entsprechend erweitert werden. Dabei muss der Mittelständler allerdings noch einige Stolpersteine aus dem Weg räumen: Denn längst nicht jede Marke, mit der Pollozek seit Jahren stationär vertrauensvoll zusammenarbeitet, gibt ■ Webshop-Launch: 2010 für den Online-Vertrieb ihr Einver■ Shop-Software: Magento ständnis. Manche Hersteller boy■ Warenwirtschaft: Prohandel kottieren den E-Commerce komplett, manche setzen nur auf ihren ■ Agentur Technik: Mediawave, HDNET eigenen Webshop und manche wol■ Agentur Vermarktung: Inhouse len ihr Corporate Design wieder■ Callcenter: Inhouse finden. ■ Versand: DHL Die Cross-Channel-Verknüpfung hatte bei Pollozek unterdessen ■ Zahlungsmittel: Visa, Mastercard, Paypal, schon vom Start weg eine hohe stra- Nicht jeder Markenartikler genehmigt den OnlineVorkasse, Rechnung tegische Bedeutung. Schließlich Vertrieb, ohne Zicken zu machen Foto: Pollozek Webshop für Bestandskunden Bei der Produktpräsentation gibt sich Pollozek stationär und online viel Mühe Geschenkkarten, der durch den Webshop spürbar angezogen habe. In Sachen Werbung setzt Pollozek vor allem auf das organische Google Ranking. „Bei anderen Werbeformaten ist die Kosten-Umsatz-Relation nicht zufriedenstellend“, so die Bilanz des Mittelständlers. Bei einer Adwords-Kampagne für das Weihnachtsgeschäft 2012 merkte Kohlars, dass man hier sehr schnell sehr viel Geld verbrennen kann. „Das Einzige, was da funktioniert hat, waren sehr preisgünstige Artikel“, bilanziert der E-Commerce-Leiter. Auch wenn es für den Mittelständler eine Herausforderung ist, sich mit vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz und Standardware gegen mächtige Konkurrenten wie Zalando und Amazon zu positionieren – bei Pollozek ist man guter Dinge, dass dies gelingen und der Webshop in Zukunft einen wichtigen Beitrag für die Stammkunden und damit für das gesamte Unternehmen leisten kann. Profitabilität steht also nicht unbedingt an erster Stelle: „Auch der Wahrnehmungseffekt sowie der Servicegedanke mit Blick auf unsere Kunden spielt online für unser Haus eine wichtige Rolle“, so Kohlars. dz ■ Internet World Messe Mehr zum Thema Modehaus Pollozek Was „Multichannel beim Modehaus Pollozek“ so mit sich bringt, verrät Nikolas Kohlars auf dem „Internet World Kongress“ vom 25. bis 26. Februar im Münchner ICM. Sein Vortrag „Multichannel oder Cross-Channel? Strategische und operative Herausforderungen für den stationären Einzelhändler“ findet am 26. Februar von 14.15 bis 14.45 Uhr statt. Die Konferenz für Trends im Online Marketing Düsseldorf 26. März 2014 Frankfurt 27. März 2014 Hamburg 01. April 2014 München 03. April 2014 Crossmedia-Marketing: Erreichen Sie Ihre Kunden über alle Kanäle Content Marketing: Relevanten Content erstellen und aussteuern Mobile Marketing: Werbestrategien für Mobile Devices Jetzt anme ld Internet Wo en! rld Business-L eser zahlen Gezielte Kundenansprache: Lernen Sie Ihre Zielgruppe kennen nur € 189,–* Suchmaschinenmarketing und -werbung: Google Updates und Co. statt € 249 ,–* Ihr Code: Best-Practices: Von erfolgreichen Kampagnen lernen OM Die Referenten (Auswahl): Susanne Fittkau, Geschäftsführerin, Fittkau & Maaß Consulting GmbH Wojtek Misiewicz, Consultant, VICO Research & Consulting GmbH F i 14 wb Moderation: Marek Sandrock, E-Trade Marketing Manager DACH, Philips GmbH Unternehmensbereich Consumer Lifestyle Michael Vietze, Geschäftsleitung, stylefruits GmbH Ingrid Schutzmann, Redaktion, INTERNET WORLD Business Information und Anmeldung: onlinemarketingforum.de * alle Preise zzgl. MwSt. Sponsoren: Veranstalter: Präsentiert von: 30 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 20. Januar 2014 Du sollst nicht duzen 2/14 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Ein Urteil des Bundesgerichtshofs sorgt für Aufregung in der Spielebranche D uzen wie auch die informelle Ansprache sind nach einer aktuellen Entscheidung des Bundesgerichtshofs (Az.: I ZR 34/12) im E-Commerce problematisch. Das Urteil erging gegen Gameforge, den Anbieter des Spiels „Runes of Magic“, der für einen Shop geworben hatte, in dem Spieler virtuelle Zusatzausrüstung für das Spiel kaufen können. Hintergrund des Urteils ist das im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) verankerte Verbot, Kinder unmittelbar zum Kauf von beworbenen Produkten aufzufordern. Zulässig ist dagegen eine an jedermann gerichtete Werbung, von der sich auch Minderjährige angesprochen fühlen. Charakteristisch für Kinder sollen damit wohl die Begriffe „aufmotzen“, „schnappen“ und „das gewisse Etwas“ und gebräuchliche Anglizismen „pimpen“ und „Dungeon“ (bezeichnet bei Online-Spielen ein Verlies) sein. Der BGH setzt die Hürden für die Annahme einer gezielten Ansprache von Kindern also sehr niedrig. Das im E-Commerce weitverbreitete „Du“ sowie wenige weitere informelle Formulierungen genügen. Kinder sind für direkte Ansprache tabu Einspruch eingelegt Foto: Fotolia / Igor Dutina der Beeinflussung von Kindern bei Internet-Werbung größer sei als bei Printwerbung, weil diese im Internet ihren Kaufentschluss sogleich in die Tat umsetImperativ ist heikel zen können. Daraus resultiert eine drastische BeEine Kaufaufforderung liegt nach dem BGH immer dann vor, wenn der Impera- nachteiligung von Werbung im E-Commerce gegenüber anderen Werbeformen. Denn auch die Begründung dafür, dass Andreas Lober mit der Werbung gezielt Kinleitet den Bereich IT/IP/Medien in der angesprochen werden, ist der Sozietät Schulte Riesenkampff. dünn. Laut BGH sei „nach Er ist insbesondere im Internetder gesamten Art und Weise und Mobile-Bereich tätig. der Ansprache“ davon aus■ www.schulte-lawyers.com zugehen, dass in erster Linie Minderjährige, und darunter auch solche, die das 14. tiv verwendet wird (z. B. „Hol es dir!“). Lebensjahr noch nicht vollendet haben, Die Vorinstanzen hatten die Werbung gezielt angesprochen werden. Für diese dennoch für zulässig angesehen, weil Beurteilung genüge „für sich allein dort kein Produkt genau bezeichnet genommen zwar nicht schon die mittlerwurde – weder Produkteigenschaften weile auch bei der werblichen Ansprache noch Preis enthalten waren –, also keine von Erwachsenen nicht mehr unübliche unmittelbare Kaufaufforderung für ein Anrede mit ‚Du‘“, die beanstandete Werkonkretes Produkt erfolgte. Der BGH bung sei jedoch sprachlich „von einer bewertete Werbung und beworbenen durchgängigen Verwendung der direkShop als Einheit. Ein Kunstgriff, um das ten Ansprache in der zweiten Person gesetzliche Verbot sehr weit zu interpre- Singular und überwiegend kindertypitieren, den das Gericht auch ausdrück- schen Begrifflichkeiten einschließlich lich damit begründete, dass die Gefahr gebräuchlichen Anglizismen“ geprägt. Im Ergebnis heißt das: Wer potenzielle Käufer duzt und sich locker ausdrückt, läuft Gefahr, wettbewerbswidrig zu handeln – vor allem, wenn die Werbung Aufforderungscharakter hat. Das Urteil erging als Versäumnisurteil, ist also (atypisch für ein BGH-Urteil) nicht rechtskräftig. Gameforge hat inzwischen Einspruch eingelegt. Zumindest bis über diesen entschieden ist, wird man sich an dem BGH-Urteil zu orientieren haben. Sonst drohen Abmahnungen von Wettbewerbern oder Wettbewerbszentralen. ■ ANDREAS LOBER Das müssen Sie beachten ■ Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) verbietet Werbung, die gezielt Kinder anspricht und sie zum Kauf von Produkten auffordert. ■ Wer im Internet potenzielle Käufer duzt und sich in Werbebotschaften locker ausdrückt, läuft Gefahr, wettbewerbswidrig zu handeln. ■ Wenn die Werbung Aufforderungscharakter hat, ist das Risiko besonders hoch. ■ Das vorliegende BGH-Urteil können neben Wettbewerbern auch Verbraucher- oder Wettbewerbszentralen zum Anlass für eine Abmahnung nehmen. Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ■ www.legalershop.de BGH: „Fleurop“ als Adwords Keyword ist verboten Werden fremde Markennamen als Keywords in einer Google-Adwords-Werbung gebucht, so stellt dies keine Markenrechtsverletzung dar, wenn dadurch die Herkunftsfunktion der fremden Marke nicht beeinträchtigt wird. Die Buchung des Keywords „Fleurop“ durch einen Blumenversender, der nicht dem Vertriebssystem von Fleurop angeschlossen ist, verletzt jedoch das Markenrecht (BGH, Urteil vom 27.6.2013, Az.: I ZR 53/12). Werde eine Anzeige aufgrund eines mit einer fremden Marke identischen oder verwechselbaren Keywords gezeigt, sei das zulässig, wenn sie als Werbung gekennzeichnet sei und die Marke nicht im Anzeigentext erscheine, so der BGH, der damit seiner bisherigen Rechtsprechung folgte (Urteil vom 13.12.12, Az.: I ZR 217/10 – „MOST“). Beim im Juni 2013 verhandelten Fall sei dies anders: Aufgrund des bekannten Fleurop-Vertriebssystems liege beim Nutzer die Vermutung nahe, dass es sich bei dem Werbenden um ein Fleurop-Partnerunternehmen handle. Damit sei die Herkunftsfunktion der Marke verletzt, denn die Anzeige habe keinen Hinweis auf das Fehlen der wirtschaftlichen Verbindung enthalten. Marken-Keywords, die beim Verbraucher aufgrund besonderer Umstände eine wirtschaftliche Verbindung zum Markeninhaber nahelegen, die tatsächlich nicht vorhanden ist, müssen bei Adwords ausgeschlossen werden. Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht FILESHARING INTERNET-STANDARDS DOMAINS EINSTWEILIGE VERFÜGUNG Kinder nicht belehren Grundrecht auf Anonymität .eu wird größer Sauber arbeiten spart Geld Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass Eltern ihren volljährigen Kindern zwar den gemeinsamen Netzanschluss zur Nutzung überlassen können, diese aber nicht darüber belehren müssen, was im Internet erlaubt und verboten ist. Sie haften nicht für eventuelle Gesetzesverstöße ihrer volljährigen Kinder, solange sie keine Kenntnis von diesen haben. In dem Urteil ging es um die illegale Verbreitung urheberrechtlich geschützten Materials via Filesharing. Eine Einschränkung machte das Gericht: Erhält ein Elternteil Kenntnis von den illegalen Tauschaktivitäten des volljährigen Nachwuchses, muss er geeignete Maßnahmen ergreifen, um diese ■ zu unterbinden (Az.: I ZR 169/12). fk Eine Arbeitsgruppe der Internet Engineering Task Force (IETF) hat Kontakt zu den Architekten des TOR-Projekts aufgenommen. Ziel der Konsultationen ist die Überlegung, die Technik hinter dem TOR-Anonymisierungsserver als einen allgemeinen Internet-Standard zu übernehmen. TOR bewirkt, dass Website-Betreiber die IP-Adressen der Nutzer nicht mehr erfassen können. So lässt sich technisch nicht mehr nachvollziehen, wer im Internet welche Seiten besucht hat. Sollte sich diese Anonymisierungstechnik zu einem allgemeinen Web-Standard entwickeln, wäre dies für einige Geschäftsmodelle im Internet problematisch, zum Beispiel ■ für Location Based Services. fk EURid, die Registry hinter der Europa-Domain .eu, hat ihr Geschäftsgebiet erweitert. Seit dem Jahreswechsel können auch Firmen und Privatpersonen eine .eu-Domain registrieren, die ihren Sitz in Norwegen, Liechtenstein oder Island haben. Obwohl formaljuristisch kein Teil der Europäischen Union sind die drei Länder auf Grundlage eines Abkommens von 1992 Mitglied der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA). Laut einer EU-Direktive aus dem Jahr 2002 sollen die EFTA-Länder in vielen Bereichen den EU-Staaten gleichgestellt werden. Deshalb stimmte die EU-Kommission kurz vor dem Jahreswechsel der Erweiterung des Einzugsgebiets ■ für .eu zu. fk Teuer zu stehen kam das Online-Portal einer Tageszeitung eine technische Schlamperei: Das Portal hatte ein Video veröffentlicht, das fünf Polizisten bei einem Einsatz zeigte. Das Landgericht Aurich hatte dem Betreiber daraufhin im Zuge einer einstweiligen Verfügung auferlegt, das Video offline zu nehmen oder die Personen unkenntlich zu machen. Als das Video wenig später immer noch unverändert online war, verhängte das Gericht eine Ordnungsstrafe von 10.000 Euro. Die Beteuerung des Betreibers, er habe das Video vom Netz genommen, und ein Versuch, beim OLG Oldenburg die Strafe auf 2.000 Euro zu senken, fruchteten nichts: Das ■ Ordnungsgeld bleibt (Az.: 13 W 32/13). fk Die Konferenz für E-Commerce-Leiter und Online-Shop-Betreiber Hamburg 13. Mai 2014 Frankfurt 20. Mai 2014 München 22. Mai 2014 Die neuesten Trends und Erfolgstipps für Ihren Online-Shop Jetzt anmelden ! Tickets nur € 189,–* Mobile Commerce statt € 249,–* Nicht mehr nur Kür sondern Pflicht e c o m 14 i w b Customer Relationship Management Einkaufserlebnisse schaffen und Kunden binden Crosschannel-Commerce Sinnvolle Verknüpfung von online, offline & mobile Trends im Marketing Content, Video, Personalisierung – Werbung, die Ihre Kunden erreicht Conversion Rate Optimierung Machen Sie Ihre Shop-Besucher zu Käufern Logistik und Payment Herausforderungen und Lösungen im Multi-Channel-Commerce *alle Preise zzgl. MwSt. Informationen und Anmeldung unter Sponsoren: ecommerce-conference.de Veranstalter: Präsentiert von: 32 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Techniktipp Marc Höft Commercial Director DACH bei Marin Software ■ www.marinsoft ware.de Wie Facebook-Werbung profitabler wird Facebook ist mit großem Abstand das reichweitenstärkste Medium für SocialMedia-Advertising-Kampagnen. Marc Höft, Commercial Director DACH von Marin Software, hat die wichtigsten Entwicklungen von Facebook analysiert und daraus Tipps für erfolgreiche Kampagnen 2014 abgeleitet: Native Ads: Die Aufmerksamkeit und die Aktivitäten der Nutzer konzentrieren sich auf den Facebook Newsfeed; entsprechend nutzen Werbungtreibende den Nachrichtenstrom immer stärker als Vehikel für Native Advertising. Das hat auch finanzielle Gründe: Im dritten Quartal 2013 lagen die Kosten pro Akquisition (CPA) für NewsfeedAnzeigen bei nur 67 Prozent im Vergleich zu Platzierungen auf der rechten Seite. Tipp: 2014 verstärkt auf Newsfeed-Platzierungen setzen und dabei den Return on Investment im Blick behalten. Mobile Targeting: Der Zugriff auf Facebook mit mobilen Geräten stieg 2013 dramatisch an und erreichte einen Anteil von 74 Prozent. In Verbindung mit guten Klickraten (Click-Through-Rates, CTR) führte dies dazu, dass die Zahl der Kampagnen, die nur auf mobile Nutzer abzielen, vom zweiten auf das dritte Quartal 2013 um 45 Prozent zunahm. Tipp: Kampagnen nach Geräten differenzieren, denn mobile Nutzer agieren, suchen und kaufen anders als PC-Nutzer. Und: Das Verhalten der mobilen Nutzer sehr genau analysieren. Beim Targeting und Bidding auch Standort sowie Uhrzeit berücksichtigen und beispielsweise mit „WiFi-only“ Nutzer gezielt zu Hause ansprechen. Custom Audiences: Von allen FacebookInnovationen der jüngeren Zeit war wahrscheinlich keine so bedeutend wie „Custom Audiences“. Damit lassen sich User, die eine Website besucht haben und dem Betreiber bekannt sind, auf Facebook erneut ansprechen. Retargeting mit Custom Audiences hat sich als die effektivste Targeting-Möglichkeit erwiesen – mit Konversionskosten, die um 64 Prozent niedriger sind als bei den Optionen „Broad Categories“ oder „präzise Interessengruppen“. Tipp: Testen Sie Retargeting von Nutzern, die den Einkaufsprozess unterbrochen haben, oder setzen Sie auf die CustomAudience-Option „Freunde bestehender Kunden erreichen“. Frische Anzeigen: Facebook User klicken mit höherer Wahrscheinlichkeit auf „frische“ Anzeigen. Immer mehr Werbekunden setzen daher auf Anzeigenrotations-Strategien, um Ads regelmäßig durch neue Motive zu ersetzen. Ein Nutzer sollte eine Anzeige ein- bis fünfmal zu sehen bekommen, auf keinen Fall mehr als zehnmal. 20. Januar 2014 2/14 Auf allen Screens zum Shop Studie: Der mobile Zugriff auf Online Shops wird noch zunehmen A lle Zeichen stehen auf „Mobile“. Online Shops müssen dringend ihre Angebote für den Zugriff über mobile Endgeräte optimieren. Diese Meinung vertreten 77 Prozent der vom Regensburger Forschungsinstitut Ibi Research und Internet World Messe befragten Branchenexperten. Knapp die Hälfte geht davon aus, dass Online-Angebote künftig überwiegend über Smartphones und Tablets abgerufen werden. Geteilter Ansicht sind die Experten bei der Frage, ob Shops dringend in mobile Werbung investieren müssen (siehe Grafik). Ein Drittel stimmt der Aussage zu, 26 Prozent finden das nicht nötig, 40 Prozent beziehen eine neutrale Position. Knapp drei Viertel der Befragten sind der Ansicht, dass auch das Fernsehgerät mit Internet-Anschluss bald als ShoppingKanal stärker präsent sein wird. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl derjenigen, die im vernetzten Fernseher eine künftige Einkaufsmeile sehen, deutlich an: von 61 Prozent auf 73 Prozent. Daran lässt sich die allmähliche Verbreitung und Akzeptanz von Online-Inhalten auf dem TV ablesen. Für den Online-Handel bedeutet das: Nach den kleinen Screens der Smartphones und den etwas größeren TabletMonitoren wartet schon der nächste Bildschirm auf die Shop-Anpassung, diesmal An Shop-Optimierung für Mobile führt kein Weg vorbei 1 = Stimme voll zu 4 = Stimme nicht zu 2 = Stimme zu 3 = Neutral 5 = Stimme überhaupt nicht zu Online Shops müssen dringend ihre Angebote für den Zugriff über mobile Endgeräte optimieren Das Online-Angebot von Händlern wird künftig überwiegend über mobile Endgeräte wie Smartphone oder Tablets genutzt 42 % Online Shops müssen dringend 7% in mobile Werbung investieren 40 % 27 % 15 % 22 % 28 % 14 % 7% 2% 15 % 20 % 5% 6% 29 % Unabhängig von der jeweiligen Zielgruppe sollten Online Shops für mobile Geräte optimiert werden © INTERNET WORLD Business 2/14 Quelle: Ibi Research, Internet World Messe; Stand: 17.12.2013; 537 ≤ n ≤ 556 großformatig und meist im Wohnzimmer. Nichtsdestotrotz wird es sicher noch eine Weile dauern, bis Konsumenten auf TVSchirmen durchs Web surfen und bestellen. Die wachsende Beliebtheit neuer Bildschirme heißt zudem nicht, dass Desktop oder Notebook nicht mehr fürs Einkaufen im Web genutzt werden. Für einige Aufgaben wie Preise vergleichen, Produktsuche vor dem Kauf oder für das Verfassen von Handel mit Native Ads US-Start-up Tapsense startet Marktplatz für mobile Werbeformate W ährend die deutsche Online-Werbebranche sich erst noch an das Konzept des „Native Advertising“ gewöhnt, entstehen in den USA schon erste Werbemarktplätze dafür. Das kalifornische Startup Tapsense hat einen Marktplatz für mobile Native Ads gestartet. Anders als herkömmliche Banner-Formate fügen sich Native Ads in die redaktionelle und inhaltliche Umgebung ein. Die Werbung wird an die User Experience angepasst. Ein Beispiel ist Werbung im Newsfeed auf Facebook. Mit dem Marktplatz für mobile Native Ads vermittelt Tapsense zwischen Publishern und Werbungtreibenden. Gehandelt werden Anzeigen, die für den Download von mobilen Applikationen werben, Native Ads mit Bewegtbildinhalten, Werbemittel, um Kunden zu reaktivieren, sowie TeaserAnzeigen für mobile Landing Pages. Letztere bezeichnet das Unternehmen als „Mobile Web-Views Ads“, sie führen Nutzer auf eine mobile Webseite. 33 % 28 % 19 % Zielt ein Online Shop auf eine ältere Zielgruppe, muss er seine Angebote 6 % nicht für mobile Geräte optimieren 35 % Bewertungen eignen sich diese traditionellen Zugangsgeräte zum Internet besser als die mobilen Pendants, finden die von Ibi Research und Internet World Messe Befragten. Diese Ergebnisse sind ein Zwischenstand der Befragung. Die Ergebnisse der kompletten Studie werden im Rahmen der Internet World Messe im Februar 2014 ■ vorgestellt. is Arvato übernimmt Netrada N Diese mobilen Werbemittel seien eine Alternative zu traditionellen Banner-Formaten, findet Ash Kumar, CEO und Gründer von Tapsense. „Das Werbe-Banner ist 16 Jahre alt und braucht dringend ein Update“, sagt er. Die Tapsense Native Ads können automatisch im Echtzeitverfahren ■ gehandelt werden. is ur drei Monate nach der Insolvenz von Netrada kann der Insolvenzverwalter Rainer Eckert die Rettung des E-Commerce-Fullservice-Anbieters verkünden: Die Arvato AG, eine Tochter von Bertelsmann, hat das Unternehmen aus Garbsen gekauft. Der Kaufpreis blieb ungenannt. Aufatmen können nun neben den rund 2.200 Mitarbeitern, deren Jobs zum größten Teil erhalten bleiben sollen, auch Netrada-Kunden wie Esprit und C&A. Der Betrieb ihrer Shops ist nach der Übernahme gesichert. Insgesamt betreibt Netrada rund 80 Online Shops bekannter Modemarken. Arvato habe die NetradaKunden auf seiner Seite und verfüge über „exzellentes Branchen-Know-how“, preist Eckert den neuen Eigentümer. Im Oktober 2013 hatte der Dienstleister überraschend Insolvenz angemeldet. Die Branche hatte daraufhin diskutiert, ob ein solches Fullservice-Konzept noch tragfä■ hig sein könne. cf XT COMMERCE BECOME GIROPAY Sicherheitslücke in Shop-Software Fit für Mobile Commerce Altersverifikation über Bankkonto In der Version 3 von XT Commerce ist eine Sicherheitslücke aufgetreten, über die Namen, Mail-Adressen und Passwortverschlüsselungen von Kunden gestohlen werden können. Das Unternehmen hat den Support für die 2006 erschienene Version vor sechs Jahren eingestellt und rät dringend zur Migration auf Version 4.1. cf Der Preisvergleichsanbieter Become will seinen Kunden den Zugang zu Mobile Commerce erleichtern und hat dazu eine Zusammenarbeit mit Netbiscuits vereinbart. Become-Kunden können bei der Entwicklung von Mobile-Anwendungen nun auf die Dienste des Mobile-Spezialisten bei Design und Usabilty zurückgreifen. cf Giropay, Anbieter des gleichnamigen OnlineÜberweisungsverfahrens, hat mit Giropay-ID eine Lösung zum Alters-Check entwickelt. Der Nachweis erfolgt über das Login des Kunden in sein Online Banking. Das kostet 49 Cent je Verifikation, 9,90 im Monat für 100 Transaktionen und eine Einmalgebühr von 99 Euro. cf Buzzword „Native Ads“: Tapsense bietet einen Marktplatz für mobile Werbung 2/14 TOOLS & TECHNIK 20. Januar 2014 Internet World BUSINESS 33 QUALITÄTSSICHERUNG IM ADSERVING Gefährliche Online-Werbung Schadsoftware wird über Online-Werbung auf die Rechner von Nutzern geschmuggelt. Wie geht die Branche damit um? Malware unter anderem, die befallenen Rechner für Bitcoin Mining einzusetzen. Das bedeutet, die gekaperten Rechner werden dazu genutzt, neue Bitcoins zu generieren. Es ist nicht das erste Mal, dass Schadprogramme über Online-Werbung verbreitet werden. Bijl von Fox-IT weiß von drei Fällen im vergangenen Jahr. Auch Sascha Schumann, Geschäftsführer des Münchner IT-Sicher- Steigt mit dem automatischen Handel das Risiko, dass mit Online-Werbung Schadsoftware ausgeliefert wird? heitsdienstleisters Myra Security, kennt ähnliche Fälle. Im April bebranche macht es sich zu einfach, wenn sammenarbeiten, sollten intensiv prüfen, 2013 war beispielsweise Spiegel Online sie die Verantwortung einfach nur den welche Abwehrmechanismen diese einsetbetroffen. „Durch den Dschungel der Nutzern zuschiebt. Bijl von Fox-IT wun- zen, um das vermarktete Inventar vor Affiliate- und Marketingkanäle gelangen dert sich über die Online-Werbeindustrie: Missbrauch zu schützen, meint Paul Inhalte oft ungeprüft auf bekannte Seiten“, „Ich finde es beunruhigend, dass ein rela- Mudter, Vorsitzender des Online-Verbeobachtet Schumann. tiv kleines Unternehmen wie unseres markterkreises im BVDW. Bei Google Werbung wird inzwischen immer häufi- Schadsoftware entdeckt, die von einer gro- durchlaufen alle Anzeigen vor der Auslieger automatisiert über Bid-Verfahren ßen Seite wie Yahoo ausgeliefert wird.“ Die ferung automatische und teilweise auch gehandelt. Bedeutet die Zunahme Industrie müsse sicherstellen, dass so manuelle Prüfungen, so ein Unternehdes automatischen Verkaufs von etwas nicht passiert und solle selbst prüfen, menssprecher. Werbungtreibende, die auf Werbeplätzen, dass Online-Wer- ob Malware ausgeliefert wird, findet er. Websites mit Malware verlinken, müssen bung bald noch häufiger für bösarPublisher und Adserver können sich mit einer Sperrung der Anzeige rechnen. tige Absichten missbraucht wird? durch den Einsatz von speziellen Prüf- und Schumann von Myra Security hat noch Die Branche scheint nicht gern Abwehr-Tools davor schützen, Schadpro- einen Tipp parat: „Die Nutzung von Adüber dieses Thema zu reden. Yahoo gramme auszuliefern, sagt Jörg Klekamp, block Plus sorgt für eine gewisse Sicherschickte nur ein Standard-State- Vorstand Adition Technologies. Der Ad- heit.“ Wenn die Online-Werbebranche dament auf die Nachfrage von Server-Anbieter Adition entwickelt gerade rauf baut, dass sich Nutzer selbst schützen, INTERNET WORLD Business, solch einen Malware-Check. Publisher, die müsse sie sich nicht wundern, wenn die ■ welche Maßnahmen eingeleitet mit Netzwerken oder Marktplätzen zu- Verbreitung von Adblockern steigt. is wurden, damit künftig keine Malware mehr über Online-Anzeigen verbreitet wird. „Vom 31. Dezember bis 3. Januar lieferten wir auf unseren europäischen Seiten Viele Medien berichteten über die Verbreitung von einige Anzeigen aus, die nicht Schadsoftware durch Online-Werbung von Yahoo unseren redaktionellen Richtlinien Betroffen waren vor allem Nutzer in entsprachen, genauer: Sie verbreiteten Rumänien, Großbritannien und Frank- Malware. Am 3. Januar entfernten wir die reich. Deutschland gehörte zu den weni- Anzeigen von unseren europäischen Sites. ger betroffenen Ländern. Bei geschätzten Nutzer in Nordamerika, Asien und Latein300.000 Visits pro Stunde und einer typi- amerika waren nicht betroffen. Zudem schen Infektionsrate von neun Prozent waren Mac-Nutzer und mobile Geräte könnten pro Stunde 27.000 Infektionsfälle nicht betroffen.“ Inzwischen weiß man bei aufgetreten sein, so die Berechnung von Yahoo, dass die Angriffe bereits am 27. Dezember 2013 starteten. Ein WerbemittelFox-IT. Lassen Sie Ihre Kunden so bezahlen, Ausgeliefert wurde die Werbung von Account wurde für die Einbuchung dieser Third-Party Ad Servern. Wer genau hinter Anzeigen genutzt. Das Konto sei inzwiwie sie es am liebsten möchten: den Angriffen steckt, ist laut Fox-IT nicht schen geschlossen worden. Yahoo arbeitet Nach Erhalt der Ware klar. Die Angreifer seien finanziell moti- nun mit Strafverfolgungsbehörden zuviert. Das israelische IT-Sicherheitsunter- sammen, um den Fall zu untersuchen. „Die Akzeptanzquote und durchschnittliche Warenkorbgröße sind Den Nutzern wird empfohlen, ihre Winnehmen Light Cyber hatte die Angriffe nach Einführung von Klarna statistisch signifikant gestiegen.“ mittels Yahoo-Werbeanzeigen ebenfalls dows-, Java- und Adobe-Software auf den Matthias Schumacher, Leiter Kundenservice und Operations, Hitmeister.de entdeckt. Laut Light Cyber versuchte die aktuellen Stand zu bringen. Doch die Werür Yahoo begann das neue Jahr mit Negativschlagzeilen. „Werbung auf Yahoo-Seiten verbreitete Schadsoftware“ schrieb beispielsweise „Die Welt“. Zahlreiche nationale wie internationale Medien berichteten darüber, dass über OnlineWerbung auf Yahoo.com Malware auf Rechner gelangte. Entdeckt wurde die Verbreitung der Schadsoftware vom niederländischen IT-Sicherheitsdienstleister Fox-IT, der für Kunden Netzwerke überwacht: „Wir haben gesehen, dass Rechner infiziert waren, nachdem die Nutzer Yahoo.com besucht hatten“, sagt Joost Bijl, Produktmanager bei Fox-IT in Delft. In einem Blog Post erklärt er, wie diese „Drive-by-Infektion“ der Rechner technisch ablief (s. Kasten). „Drive-by“ bedeutet: Die Nutzer mussten nicht auf die Werbung klicken. Es reichte bereits aus, dass ihnen die bösartige Werbung eingeblendet wurde. Hatten sie keine aktuelle Java-Version auf ihrem Rechner, war es möglich, dass sich dort sogenannte Malware einnistete. So lief die Infizierung per Online-Werbung technisch ab Der Blog Post auf Fox-IT.com beschreibt, wie Online-Anzeigen auf Yahoo.com die Rechner von Nutzern mit Schadsoftware infizierten. Die Online-Anzeigen nutzten iFrames, die auf mehreren Domains gehostet waren. Ein iFrame ist ein HTML-Dokument, das in ein anderes HTMLDokument eingebettet ist. Seine Funktion ist, Inhalte von einer anderen Quelle in das Ursprungsdokument zu holen. Sobald die Wer- bung ausgeliefert war, wurden die Nutzer über ein Http-Redirect zu einem „Exploit Kit“ weitergeleitet. Dieses Exploit Kit diente als Türöffner für die Installation von Schadprogrammen auf dem Rechner der Nutzer. In diesem Fall wurde eine Schwachstelle in Java dazu genutzt, unterschiedliche Schadsoftware zu installieren, beispielsweise die Banking Malware „ZeuS“ oder „Andromeda“. Rechnung und Ratenkauf Klarna.de Foto: Fotolia / IckeT F 34 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 20. Januar 2014 2/14 SEPA-UMSTELLUNG EU zieht die Notbremse Shop-Betreiber bekommen eine Schonfrist bis August dieses Jahres. Dennoch heißt die Devise „dranbleiben“ S eit Jahren steht das Datum dick in den Kalendern vieler Online-Händler: Am 1. Februar 2014 ist Stichtag für die SEPAUmstellung. Doch nun hat die EU-Kommission kurz vor knapp die Notbremse gezogen und die Einführung des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums (Single European Payment Area, kurz SEPA) um sechs Monate verschoben. Damit bekommen Vereine, Unternehmen und eben auch Shop-Betreiber, die bislang besondere kleine und mittlere ttlere Unternehmen bannen könnnen“, so seine Begründung. g. Dem Vernehmen nach war ess wohl vor allem politischer er Druck aus Frankreich, der für die Verschiebung gesorgt hat. Noch ist nicht abschließend end geklärt, ob die Schonfrist tatatsächlich sechs Monate betragen en wird. Bislang hat die EU-Komm- „Shop-Betreiber sollten sich jetzt nicht zurücklehnen und die Hände in den Schoß legen“ STEFFEN VON BLUMRÖDER Bereichsleiter Banking & Finacial Services beim Bitkom mission diesen Zeitraum m lediglich vorgeschlagen, derr Ministerrat der Finanzminis-ter und das EU-Parlamentt müssen nun eine entspreFoto: Fotolia / Stefan Rajewski chende Änderung der Ver-ordnung beschließen. Demmnach wäre auch eine Verschieiebung von nur drei oder vier Monaten denkbar. Allerdingss würde Tempo rausgenommen: Für die Unternehmen wird der Starttermin dann zeitlich ch nahe die Migration auf SEPA nun entspannter an den Wahlen zum EU-Parlament rlament lehnen und die Hä Hände den SSchoß im Mai liegen und es ist unwahrscheinlich, h h i li h l h d di d iin d h ß llegen“, “ dass die Verantwortlichen das Risiko ein- mahnt Steffen von Blumröder, Bereichsgehen wollen, zu diesem Zeitpunkt mit leiter Banking & Financial Services beim negativen Schlagzeilen wegen der SEPA- Branchenverband Bitkom. Denn kommen Umstellung konfrontiert zu sein. Offiziell wird SEPA in jedem Fall, nur eben ein bissbleibt der Stichtag für die Umstellung der chen später als geplant. Laut einer Studie 1. Februar, die bestehenden nationalen der Unternehmensberatung PricewaterFormate sollen lediglich weiterhin Be- house Coopers dauert die Umstellung auf SEPA durchschnittlich sechs Monate. stand haben. Was bedeutet die Verschiebung konkret „Wer also bisher spät dran ist, für den ist für die Händler? „Shop-Betreiber, die die die Einhaltung des Zeitplans noch immer Umstellung bis jetzt noch nicht vollzogen sportlich“, betont von Blumröder. Zudem haben, sollten sich auch nach dieser Ent- geht er davon aus, dass es nach Ablauf der scheidung in keinem Fall einfach zurück- Schonfrist kein Pardon mehr geben wird: „Im Februar hätten vermutlich etliche Stellen noch mit Kulanz auf Probleme bei SEPADie Bedeutung der Lastschrift im Online-Handel Überweisungen und 87,7 % -Lastschriften reagiert, Vorkasse 72,9 % im August wird das wohl nicht mehr der Fall sein. 79,2 % Paypal Er rät den Händlern, sich 80,4 % in Kürze mit der Haus64,4 % bank zusammenzusetSofortüberweisung 60,8 % zen, um zu klären, wo 57,6 % das eigene Unternehmen steht und was Rechnung 93,7 % nun weiter zu tun ist. Shop-Betreiber, die den Übergang zu 49,7 % Kreditkarte SEPA noch nicht vollzogen haben, und ihn 59,6 % gegebenenfalls zum Stichtag 1. Februar 47,7 % geplant hatten, können nun entscheiden, Nachnahme 45,9 % wie sie weiter vorgehen wollen. „Sie kön40,7 % nen entweder an ihrer bisherigen TerminLastschrift 82,1 % planung festhalten und das Altverfahren als Backup-Strategie betrachten, falls die Zahlart im Shop angeboten Zahlart von Shoppern genutzt Umstellung schiefläuft, oder sie können 40 Prozent der Händler bieten bisher Lastschrift an, 82 Prozent der Shopper haben sie bereits genutzt an der geplanten Umstellung festhalten, das Altverfahren aber ganz bewusst wei© INTERNET WORLD Business 2/14 n = 901 Händler, n = 978 Konsumenten, Quelle: ECC „Payment im E-Commerce“, Stand Januar 2014 terhin als Alternative unterstützen“, um- noch nicht auf das neue SEPA-Format vorbereitet sind, eine Schonfrist bis 1. August. Gerechnet hatte mit einem solchen Schritt wohl kaum jemand, auch die Banken nicht. So erklärte die Deutsche Kreditwirtschaft in einer Stellungnahme, man habe die Entscheidung „mit Überraschung zur Kenntnis genommen“. Selbst Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele erklärte noch im Dezember, dass niemand die Illusion haben solle, der 1. Februar als Starttermin könne verschoben werden. Dass die EU-Kommission sich nun doch dazu gezwungen sah, lag vor allem in der schleppenden Umstellung auf das neue Zahlungssystem. Der Deutschen Bundesbank zufolge lagen im November erst rund ein Drittel der Überweisungen und ein Zehntel der Lastschriften im SEPA-Format vor. Leicht gefallen ist dem zuständigen EU-Kommissar Michel Barnier die Entscheidung nicht: „Ich bedauere sehr, dass dies nötig ist, aber dies ist der einzige Weg, wie wir die konkrete Gefahr von Zahlungsunterbrechungen und nachteilige Folgen für einzelne Verbraucher und ins- reißt Michael Titsch, Senior Consultant SEPA beim Beratungsunternehmen Steria Mummert Consulting, zwei Möglichkeiten. Als dritte Variante können Händler den Umstellungstermin jetzt auch bewusst nach hinten verschieben, um die Umstellung sorgfältiger vorbereiten und ihren Kunden gleichzeitig das vertraute alte Verfahren mit Kontonummer und Bankleitzahl noch einige Monate lang anbieten zu können. Für Händler, die die Migration auf SEPA schon komplett und erfolgreich vollzogen haben, sieht er letztlich keinen Grund, von der Schonfrist Gebrauch zu machen und das alte Verfahren nochmals anzubieten. Auch wenn die Banken in Deutschland von der Kommissionsentscheidung eher kalt erwischt wurden und nun klären müssen, wie sie die Vertragsbeziehung zu ihren Kunden für die Übergangszeit gestalten wollen – die Verträge mit den Regelungen für die alten Überweisungs- und Lastschriftverfahren wurden in der Regel bereits gekündigt –, überwiegt der positive Effekt der Verschiebung. „Es ist zwar verwunderlich, dass die Kommission den Vorschlag erst am 9. Januar unterbreitet hat, es hat aber dazu beigetragen, dass in den vergangenen Monaten viele mit Hochdruck an dem Thema gearbeitet haben“, erklärt Ernst Stahl, SEPA-Experte beim Institut Ibi Research der Universität Regensburg. Der große Vorteil sei, dass die Umstellung nun deutlich entzerrt werde. Die Unternehmen, die sich auf eine Migration zum 1. Februar vorbereitet haben, können den Starttermin nun problemlos um einige Wochen verschieben, um in Ruhe testen zu können. „Wenn nicht alle im Rahmen eines Big Bangs mit dem neuen System arbeiten, entspannt dies die Umstellung deutlich. Denn jetzt ist ein kontrolliertes Umschwenken möglich“, so seine Einschätzung. Das sieht auch von „Händler können das Altverfahren als Backup-Strategie betrachten, falls etwas schiefläuft“ MICHAEL TITSCH Senior Consultant bei Steria Mummert Consulting Blumröder vom Bitkom so: „Wir haben jetzt faktisch eine Testphase, in der beide Systeme parallel laufen können. Wenn Fehler auftreten, können diese sehr viel leichter noch behoben werden“, betont auch er. Und Fehlerquellen sieht Ernst Stahl genügend, und seien es nur Umlaute, die im neuen System für Ärger sorgen. Für ihn steht fest: „Kinderkrankheiten sind nützlich und positiv, wenn man sie als Kind bekommt. Im Erwachsenenalter können sie jedoch fatale Auswirkungen haben. Es gilt jetzt die Zeit zu nutzen, um die Kin■ derkrankheiten auszukurieren.“ cf thomas-krenn.com Doppelt sparen. Service gratis für 5 Jahre, zu jedem energiesparenden LES Steigende Strompreise? Hohe Stromrechnungen? Nicht mit uns! Sichern Sie sich noch heute unseren energieeffizienten Low Energy Server inklusive 5 Jahre Service-Paket Essential! Beim Kauf eines LES bis 31.03.2014 bekommen Sie unser Service-Paket Essential für 60 Monate inklusive. So sparen Sie in Zukunft nicht nur Energie, sondern profitieren auch von unserem Hardware Austausch Next Business Day inklusive technischem Support von 7.00 bis 22.30 Uhr. Sichern Sie sich Ihren LES unter: www.thomas-krenn.com/les_service DE: CH: AT: +49 (0) 8551 9150 - 0 +41 (0) 848 207970 +43 (0) 732 2363 - 0 Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen in Preis und Ausstattung vorbehalten. Unsere Versandkosten richten sich nach Gewicht und Versandart - mehr unter: www.thomas-krenn.com/versandkosten.Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung 36 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 20. Januar 2014 2/14 CASE STUDY Am Puls des Kunden Der Elektronik-Shop Cyberport unterstützt Kaufwillige mit einem Live-Chat bei der Produktentscheidung V erfügt der digitale Bilderrahmen über eine USB-Schnittstelle? Kann ich mein altes Objektiv auf der neuen Spiegelreflexkamera verwenden? Steht der Kunde in einem stationären Fachgeschäft, wendet er sich spätestens bei solchen Fragen an den Verkäufer. Doch woher bekommt er die nötigen Informationen im Online Shop? Die Produktinformationen genügen oft nicht, um alle Fragen abschließend zu klären – zu speziell sind die Kundenfragen, zu unterschiedlich die Vorkenntnisse. Eine individuelle Beratung, beispielsweise über einen Live-Chat, schafft hier Abhilfe. Steckbrief Cyberport Drei Anbieter im Finale Im Sommer 2013 hat sich der ElektronikShop Cyberport für den Einsatz einer Live-Chat-Lösung entschieden. „Wir wollen unsere Kunden im Kaufprozess besser abholen, sie individueller beraten“, begründet Cyberport-Geschäftsführer Danilo Frasiak den Schritt. Ziel ist, sich gegenüber den Wettbewerbern zu differenzieren. Denn das Sortiment von Cyberport ist mit Notebooks, Smartphones, Foto- und TV-Technik leicht vergleichbar, die Konkurrenz ist immer nur den berühmten einen Klick entfernt. Daher verwendet das Unternehmen aus Dresden viel Zeit und Mühe auf seinen Kundenservice. Beratung per E-Mail und per Telefon gehören zum Standard, auch der Rückruf zur vereinbarten Wunschzeit ist selbstverständlich. „Wir versuchen, unseren Service immer weiter auszubauen, daher war der Live-Chat nur ein weiterer logischer Schritt“, so Frasiak. Zehn verschiedene Anbieter von ChatSoftware hat Cyberport unter die Lupe genommen, drei kamen schließlich in die engere Auswahl: das Hamburger Unternehmen Optimise IT, das US-Unternehmen Liveperson und das Kölner Start-up Userlike. Den Zuschlag erhielten schließlich die Kölner. „Die Software hat auf uns von Anfang an einen sehr modernen Eindruck gemacht, auch die Usability hat uns überzeugt“, erklärt Frasiak. Ein zweiter Punkt war laut Frasiak die hohe Bereitschaft zur Kundenorientierung bei Userlike. „Alle Beteiligten dort waren sehr ■ Gründungsjahr: 1998 ■ Standorte: Firmensitz in Dresden, insgesamt zehn Stores in Berlin, Bochum, Essen, Hamburg, Köln, Leipzig, Stuttgart, Wien ■ Anzahl Mitarbeiter: 600 ■ Online Shop: seit 1999 ■ Artikelanzahl im Shop: 40.000 ■ Shop-System: Eigenentwicklung auf Basis von Omeco ■ Gesamtumsatz 2012: 538,3 Millionen Euro ■ Web-Adresse: www.cyberport.de Button, um sich Hilfe zu holen. Zwei- bis dreimal so viele könnten es sein – wenn es In den Filialen von Cyberport beraten die Fachverkäufer, im Shop geschieht dies über den Chat mehr Pesonalkapazitäten gäbe. Ist der Kunde erst einmal auf dem Weg zu Shop-Kasbemüht, uns entgegenzukommen und die deutlich länger als der Durchschnitt an ei- se, ist das Chat-Fenster ständig präsent, Software an unsere Wünsche anzupassen. ner bestimmten Stelle verharrt. „Wann im- „wir wollen im Checkout-Prozess schließFür uns war spürbar, da sitzt ein Dienst- mer ein Kunde im Rechercheprozess sig- lich möglichst niemanden mehr verlieren“, leister, der ein großes Interesse an einer nalisiert, dass er ohne Hilfe nicht weiter- so Frasiak. In der Spitze verzeichnete Cykommt, soll er einen Live-Chat angeboten berport mehr als 400 Chat-Anfragen an eikundengerechten Lösung hat.“ Die technische Umsetzung dauerte rund bekommen“, umreißt Frasiak das Ziel. nem Tag. vier Wochen. Userlike wurde über Und die Hilfestellung wirkt ein iFrame in das für Cyberport insich positiv aus: Die Conversion „Wann immer ein Kunde signadividualisierte Omeco-WebshopRate ist bei den Kunden, die auf System integriert. Um den Chat die Live-Beratung zurückgegriflisiert, dass er nicht weiternahtlos einzubinden, wurde er zufen haben, vier Mal höher als bei kommt, soll er chatten können“ dem grafisch an das Shop-Design den Kunden ohne Chat-Nutangepasst. Die Chat-Agenten greizung. „Das ist schon ordentlich“, DANILO FRASIAK fen über ein Browser-Fenster auf freut sich der Cyberport-Chef. Geschäftsführer Cyberport das System zu. Er gibt allerdings zu bedenken, Besonders wichtig war Frasiak die dass viele der Kunden, die die Im Moment muss er dabei Abstriche Live-Beratung nutzen, schon eine sehr hoMöglichkeit, den Chat individuell aussteuern zu können. „Hier trennt sich die Spreu hinnehmen, da die personellen Ressour- he Kaufbereitschaft haben. „Diese Kunden vom Weizen. Und wir wollten kein unin- cen noch nicht ausreichen. Derzeit stehen haben sich meist schon entschieden, ihnen telligentes System, das immer gleich re- zwei Mitarbeiter für den Live-Chat zu Ver- fehlt halt noch ein Detail“, so seine Erfahagiert“, erklärt er, „sondern eines, das die fügung, geplant ist eine Aufstockung auf rung. Sein vorläufiges Fazit nach rund Kunden dann abholt, wenn sie Interesse an vier. Die Aussteuerung erfolgt deswegen sechs Monaten: „Wir sind mit sehr hoher einem Chat haben.“ Dementsprechend auch noch nach Auslastszenarien. „Wir Erwartungshaltung an das Thema heransteuert Cyberport selbst aus, welchen wollen niemals in die Situation geraten, gegangen und sie ist komplett erfüllt worKunden der Chat an welchen Stellen im dass der Kunde auf das Angebot zugreifen den.“ Die Kosten seien angemessen, konKaufprozess angeboten wird. Dazu wur- möchte und es steht kein Chat-Agent krete Summen verrät er nicht. den Verhaltensmuster oder Ereignisse de- bereit“, so der Geschäftsführer. Das große Augenmerk, das den Kundenfiniert, die dazu führen, dass eine Chatbedürfnissen gewidmet wird, zahlt sich 100 Chats pro Tag Box aufpoppt, beispielsweise wenn ein auch indirekt aus: Im vergangenen SepKunde auffällig häufig zwischen zwei Durchschnittlich rund 100 Mal pro Tag tember erhielt Cyberport als Gesamtsieger ■ Schritten vor- und zurückspringt oder klicken Kaufwillige im Shop auf den Chat- den Shop Usability Award 2013. cf In der linken Randspalte steht das Fenster für den Live-Chat Der persönliche Chat-Agent erscheint mit Bild und Namen Nach dem Chat kann der Kunde die Hilfe bewerten 25. - 26. Februar 2014, München Das Branchen-Event des E-Commerce 2 Hallen I 11.000 m2 I 300 Aussteller Besuch der Messe kostenlos. 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Sevinç (CTO) und Michael Näf (CEO) die Führung schrittweise abgeben wollen, unterstützt. Brecht, der unter anderem Managing Director der IT-Firma Compunet war, hatte zuvor den Shopping-Club 52weine.de gegründet. ■ www.doodle.com Patrick Schnidrig Tennis-Point, Dietikon (CH) Zum neuen Geschäftsführer für die Schweiz hat der Versandhändler Tennis-point.de Patrick Schnidrig ernannt. Er kommt von Head, wo er fünf Jahre lang Category Manager Racquetsport war. Darüber hinaus ist Schnidrig auch Mitinhaber der Ares Sport AG. ■ www.tennis-point.de Dirk Klose Razorfish, Frankfurt Verband Deutscher Zeitschriftenverleger e. V. (VDZ), Berlin Die Agentur Razorfish, Spezialist für digitales Marketing, hat Preethi Mariappan, bisher Digital Executive Creative Director bei TBWA, als Executive Creative Director geholt. Die 36-Jährige, die zuletzt das Digital Arts Network bei TBWA leitete, soll das 50-köpfige Kreativteam an den Standorten Frankfurt und Berlin verstärken. ■ www.razorfish.de Den Posten des Geschäftsführers Print und Digitale Medien hat Alexander von Reibnitz, bislang Geschäftsführer Anzeigen und Digitale Medien, beim Verband Deutscher Zeitschriftenverleger übernommen. Im neu strukturierten Geschäftsbereich sind Vertrieb, Anzeigen und Digitale Medien organisiert. Unterstützung erhält der 46-jährige von Reibnitz, der seit 2001 beim VDZ tätig ist, von den beiden Senior Directors Print und Digitale Medien Sandra Behrens und Lutz Drüge. ■ www.vdz.de Eileen Vollrath Lukas Hordynski Markus Drühe Netshops, Hamburg D.C. Media Networks, Berlin DDB Tribal, Hamburg Die Kommunikations- und Media-Agentur D.C. Media Networks verstärkt ihr Team mit Online Marketing Manager Lukas Hordynski. Der 30Jährige soll sich insbesondere der Durchführung von Performance-fokussierten CpX-Kampagnen annehmen. Zuvor war Hordynski unter anderem bei der Medici-Internet AG sowie als Geschäftsführer der Bad Ad GmbH tätig. ■ www.dcmn.de Als Client Service Director ist Markus Drühe künftig bei der Agentur DDB Tribal als Leiter der neu geschaffenen dritten Unit tätig. Der 42-Jährige, der die digitale Entwicklung des Hamburger Unternehmens gemeinsam mit dem Creative Director Digital Ray Ho vorantreiben soll, kommt von Kolle Rebbe. Bei der Agentur war er zuletzt Unit-Leiter und für Kunden wie Otto, Nike Deutschland, Google, Bionade und Südtirol Marketing zuständig. Zuvor hatte Drühe in Hamburg bei BBDO Interone und bei Frogdesign in Düsseldorf und Austin, Texas, sowie als freiberuflicher Projektleiter und Konzeptioner gearbeitet. ■ www.ddb-tribal.com Nach drei Jahren bei Plentymarkets, wo sie Chief Marketing Officer war, geht Eileen Vollrath zur Netshops Commerce GmbH in Hamburg. Bei der Tochter der eTribes Framework GmbH soll sie ab Februar 2014 den Bereich Marketing & Vertrieb komplett neu aufbauen und als Leiterin verantworten. ■ www.netshops.de Ad Pepper Media, Nürnberg Bert Peulecke Seit 2014 verantwortet Dirk Klose beim Online-Vermarkter Ad Pepper Media GmbH in Nürnberg das strategische IT-Management. Als Group Chief Technology Officer ist er unter anderem für Data Driven Advertising zuständig. Klose, der an die Vorstandsvorsitzende von Ad Pepper Media International Ulrike Handel berichtet, war bisher für den Technologieanbieter Newtention Technologies / Next Audience tätig. ■ www.adpepper.de Thjnk, Hamburg Michael Pier 2/14 Preethi Mariappan Alexander von Reibnitz Doodle, Zürich (CH) 20. Januar 2014 Der bisherige Partner sowie Kreativgeschäftsführer Bert Peulecke verlässt die Agentur Thjnk Berlin. Die Trennung erfolge einvernehmlich, so die Agentur, deren Hauptsitz in Hamburg ist. Peulecke wechselte Anfang 2011 gemeinsam mit Stefan Schulte, der nun die alleinige Leitung der Kreation übernimmt, von DDB Tribal zu Thjnk Berlin. Davor hatte er als Kreativchef bei Heye gearbeitet. ■ www.thjnk.de Cittadino, Düsseldorf Anne Grovu Nach 25-jähriger Betriebszugehörigkeit bei der Deutschen Telekom heuert Michael Pier bei dem Fullservice Provider Cittadino als Vertriebsleiter im Bereich Digital Signage an. Der 46-Jährige, der Digital-Signage-Projekte planen und umsetzen soll, war bei der Telekom zuletzt Leiter Location Management im Bereich Out-of-Home Media und für die Betreuung von Partnern für digitale Werbenetze verantwortlich. ■ www.cittadino.de Innogames, Hamburg Der Online-Spieleentwickler Innogames holt Anne Grovu als Head of Human Resources an Bord. Die 36-Jährige kümmerte sich zuletzt bei Airbus Cimpa um das internationale Training Management sowie die Personalleitung Deutschland. Darüber hinaus ist sie Dozentin an der Universität Hamburg für „Intercultural Business Communication“. ■ www.innogames.de Lena Küpper / Christian Martschin Move Elevator, Oberhausen Die Werbeagentur Move Elevator, die zudem ein Büro in Dresden unterhält, verstärkt ihren Standort Oberhausen: L. Küpper Während Christian Martschin als Projektassistent anheuert, kommt Lena Küpper als neue Internet-Redakteurin von der Agentur K12. Dort war die 27-Jährige als Junior Consultant beschäftigt und für die Bereiche Online-Kommunika- C. Martschin tion sowie Social Media Management verantwortlich. Bei Move Elevator soll Küpper Content für Kunden wie Coca-Cola und Vorwerk liefern. Die Abläufe zwischen Kunden, Kreation und Technik soll Martschin koordinieren. Der 30-Jährige war bisher Freelancer im Bereich Website-Konzeption und Programmierung. ■ www.move-elevator.de Dominik Thesing KKLD, Berlin Innerhalb der Agentur-Holding Commarco wechselt Dominik Thesing von Scholz & Friends in die Geschäftsführung der Schwesteragentur KKLD. Bei den Berlinern, deren Fokus auf E-Commerce, digitaler Kreation, Social Media sowie integrierter Kommunikation liegt, soll er im digitalen Bereich Synergien innerhalb der Commerco-Gruppe schaffen. Diese hatte 2012 die Mehrheit an KKLD übernommen. Thesing, der künftig die KKLD-Geschäftsführung um CEO Alexander Diehl und CCO Stephan Lämmermann ergänzt, war drei Jahre bei S&F tätig. ■ www.kkld.net Schahab Hosseiny MSO Digital, Osnabrück Zum 1. Januar 2014 hat Schahab Hosseiny die Geschäftsleitung der Osnabrücker OnlineMarketing-Agentur MSO Digital übernommen. Vor seiner Beförderung bei dem Unternehmen aus dem Medienhaus Neue OZ baute er das Online Marketing Team auf. Davor hatte Hosseiny unter anderem bei Basecom gearbeitet. ■ www.mso-digital.de ▶ Impressum ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), [email protected] Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Leitung Online-Redaktion: Tanja Gabler (tga), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Helmut van Rinsum (hvr), Manfred Streit Redaktion: Till Dziallas (tdz), [email protected] Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Chefin vom Dienst: Vera Günther (vg), [email protected] Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Vera Günther (vg), [email protected] Stefan Hofer (host), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 vom 01.10.2013 Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 2/14 STELLENMARKT 20. Januar 2014 Internet World BUSINESS Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Teamleiter Online Marketing (m/w) Internetone AG Köln ID 776 Online Campaign Manager (m/w) Vattenfall Europe Sales GmbH Berlin ID 775 Co-Founder | CMO Black Friday GmbH Wien ID 774 Projektmanager Online Revell GmbH Bünde ID 773 Online Marketing Manager - SEO/SEM (m/w) JalouCity Heimtextilien Vertriebs GmbH & Co. KG Berlin ID 772 Online Shop Manager (m/w) UNITO Versand & Dienstleistungen GmbH Salzburg ID 771 Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, [email protected] E-Payment Guide 2014 Buchen Sie jetzt Ihren Werbeauftritt und bleiben Sie 1 Jahr lang mit Ihrem Unternehmen präsent! Beilage INTERNET WORLD Business 5/2014 vom 03.03.2014 Anzeigenschluss: 31.01.2014 Druckunterlagenschluss: 07.02.2014 Jetzt auch als eB oo erhältl k ich! Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, E-Mail [email protected] 43 44 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Frank Andersen Marius Sewing Als Sales Manager verstärkt Frank Andersen die Pixi Software GmbH, einen Spezialisten für Versandhandelssoftware. In dieser neu geschaffenen Position verantwortet Andersen, der zuvor als Team Lead im Inside Sales bei der Intershop Communications AG tätig war, die Betreuung und Akquise von Kunden. ■ www.pixi.eu In der neu geschaffenen Position des CEO-in-Residence verantwortet Marius Sewing beim Microsoft Ventures Accelerator in Berlin den Ausbau des Accelerator-Programms. Zu den zentralen Aufgaben Sewings zählen die Auswahl geeigneter Start-ups und deren betriebswirtschaftliche und technische Betreuung. Er beerbt den bisherigen kommissarischen Leiter Stephan Jacquemot, der Principal Microsoft Ventures ist, und berichtet an Peter Jaeger, Senior Director Developer and Platform Evangelism. ■ www.microsoft.com Golem.de, Berlin Mitgründer und Geschäftsführer Jens Ihlenfeld verlässt das Berliner Unternehmen Golem Ende Februar, um als Geschäftsführer beim Hoster Syseleven GmbH anzuheuern. Die bisherigen Aufgaben Ihlenfelds beim ITMagazin übernimmt Ingo Griebl, der seit 2013 der Geschäftsführung von Golem.de angehört. Bislang besetzte er den Posten des Chief Digital Officers bei der Computec Media AG mit Hauptsitz in Fürth, zu der Golem.de gehört. ■ www.golem.de Andreas Becker-Somke OMS, Düsseldorf Das Sales Team der OMS Vermarktungs GmbH & Co. KG verstärkt in Zukunft Andreas Becker-Somke am Standort in Düsseldorf. Der 31-Jährige ist im OMS Service & Support tätig, nachdem er zuvor unter anderem als Sales Account Manager bei der Ad Pepper Media AG in Nürnberg und als Ad Manager bei der Hi-Media Deutschland AG beschäftigt war. ■ www.oms.eu Tom Acland RTT, München Seinen Geschäftszweig Interactive Sales Solutions hat RTT, ein Anbieter von 3D-Visualisierungslösungen, mit Tom Acland (36) verstärkt. Der ehemalige Geschäftsführer von Razorfish, der direkt an den RTT-Vorstand berichtet, soll als Co-Head dieses Bereichs gemeinsam mit Jochen Hegewald absatzfördernde Konzepte entwickeln. ■ www.rtt.ag 2/14 Sören Lüders Pixi Software, München Jens Ihlenfeld 20. Januar 2014 Payback, München Microsoft Deutschland, Berlin Lars Kietzer / Christian Böhme Thomas Kloubert Nonstop Consulting, München Als Director Marketing wechselt Thomas Kloubert zu dem Buchungsportal Hotel.de aus Nürnberg. Der bisherige Director Travel von Daily Deal, der beim Gutscheinportal für die Reisebranche zuständig war, soll künftig insbesondere die Online-Marketing-Kanäle und den Bereich Customer Relationship Management ausbauen. Zuvor war Kloubert unter anderem in leitenden Marketing-Positionen bei Payback sowie Thomas Cook beschäftigt. ■ www.hotel.de Von Google Germany wechselt Sören Lüders zu Payback. Bei der Multichannel-Plattform leitet der 38-Jährige in Zukunft die neu geschaffene Unit Digital Loyalty Services. Zu seinen Aufgaben gehört die Anbindung weiterer Online-Partner und die Integration von Payback Services bei Multichannel-Anbietern. Ziel ist vor allem, die Digitalisierung von Payback sowie seinen Partnern voranzutreiben. Bislang war Lüders bei Freenet, Zanox und bei der Otto-Tochter Discount24 tätig, zuletzt betreute er bei Google Germany seit 2010 verschiedene Retail-Projekte. ■ www.payback.net Hotel.de, Nürnberg Von der Schwesteragentur e-Wolff wechselt Christian Böhme innerhalb der United C. Böhme Digital Group (UDG) zu Nonstop Consulting, München. Der 34-Jährige ist künftig im Management Team als vierter Geschäftsführer tätig sowie vor allem für die Bereiche Website-Beratung, UsabilityOptimierung, Web-Analyse L. Kietzer sowie Beratung und Umsetzung digitaler Kampagnen zuständig. Ebenfalls neu bei Nonstop Consulting ist Lars Kietzer. Der 38-Jährige, der bislang bei Commercetools Head of Professional Services war, übernimmt die neu geschaffene Position des Head of Accounts. Damit leitet er das Prozess- und Account Management, alle Teams des Bereichs berichten an ihn. ■ www.nonstopconsulting.net Céline Dalessandro Traffic Captain, Hamburg Für den französischen Markt ist Céline Dalessandro bei der Traffic Captain GmbH, einem Spezialisten für die Vermarktung im Games-Bereich, als neue Senior Account Managerin zuständig. Sie fungiert als Ansprechpartner für französische Videospielunternehmen und soll zudem das Affiliate-Netzwerk von Traffic Captain ausbauen. Vor ihrem Wechsel zu den Hamburgern war Dalessandro Business Development Manager beim Browser-Spielentwickler Goodgame Studios aus Hamburg, davor hatte sie bei der Gamigo AG als Marketing Managerin gearbeitet. ■ www.trafficcaptain.com Alexander Neuhausen Ageto, Jena Der E-Business-Dienstleister Ageto verstärkt sich mit Alexander Neuhausen, der in Zukunft vor allem den Lösungsvertrieb für B2B- sowie B2CPlattformen ausbauen soll. Der 34-Jährige, der unter anderem das neu gegründete Analysten-Team leitet, berät Unternehmen bei der Entwicklung von E-Business-Projekten, soll Online-Prozesse optimieren und bei der Plattformauswahl unterstützen. Bisher war Neuhausen Leiter des Sales Consulting bei Intershop. ■ www.ageto.de Uwe Schubert / Gene-Lee Engler UM Deutschland, Frankfurt Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Frankfurter Media- und Marketingberatung UM Deutschland: Uwe U. Schubert Schubert und Gene-Lee Engler wechseln von der Peter Schmidt Group beziehungsweise von Carat zu UM. Die beiden sollen als neue Directors Strategy insbesondere die Digital- und MarketingKompetenzen ihres ArbeitG.-L. Engler gebers stärken. Bislang war Schubert bei der Peter Schmidt Group als Director Brand Strategy für die Betreuung unter anderem von ZDF, Henkel, Postbank sowie The Linde Group zuständig. Zuvor hatte der 32-Jährige bei Different und Metadesign gearbeitet. Der 55-jährige Engler war bei Carat in Wiesbaden bisher für die Betreuung von Coca-Cola und Opel verantwortlich. Als Director Strategy kümmerte er sich zudem um das Neukundengeschäft der Agentur. ■ www.umww.com Ralf Gresselmeyer Fonic, München Beim Mobilfunkanbieter Fonic GmbH in München folgt Ralf Gresselmeyer als Geschäftsführer auf Kai Czeschlik, der das Tochterunternehmen der Telefónica Deutschland Holding AG auf eigenen Wunsch verlässt. Zuvor war Gresselmeyer bei Telefónica Vice President für das Festnetzgeschäft zuständig. Weitere Stationen des 38-Jährigen waren AOL und Hansenet, bei der er die Markteinführung des Mobilfunkangebots Alice Mobile verantwortete. ■ www.fonic.de Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ■ [email protected] [email protected] ■ TES 2014 Burda Direkt Services lädt im Rahmen des DLD 14 zum Technologie-Symposium „Technology Enabled Success“ ein. In diesem Jahr steht das Thema Mobile im Fokus, Vertreter internationaler Firmen diskutieren über Trends, Lösungsansätze und Herausforderungen. Termin: München, 21. Januar 2014 Kosten: Keine, nur auf Einladung. Info: www.tes-conference.com ■ Online Marketing Rockstars 2014 Die Veranstaltung zieht im nächsten Jahr von der Großen Freiheit 36 auf der Reeperbahn ins Stage Theater um. An der inhaltlichen Ausrichtung ändert sich dagegen nichts: Im Mittelpunkt des Events steht „Smartes und modernes Online Marketing“. Termin: Hamburg, 21. Februar 2014 Kosten: 299 Euro zzgl. MwSt. Info: www.onlinemarketingrockstars.de ■ Digital Mediapreneur Day Die Veranstaltung unter dem Motto „Wandel durch Innovationen in etablierten Strukturen“ bietet Unternehmern, Studenten und anderen Interessierten Austausch zu Innovationen im Bereich Digital Business. Termin: Hamburg, 5. Februar 2014 Kosten: 279 Euro inkl. MwSt. Info: www.dmd14.de ■ Affiliate Tactixx Spannende Vorträge und intensive Diskussionsrunden erwarten die Teilnehmer. Begleitet wird das Konferenzprogramm von Speed Networking, „Ask the experts“ und Vorträgen in der Affiliate Tactixx Area mit Speakers’ Corner. Termin: München, 25. und 26. Februar 2014 Kosten: Ab 249 Euro zzgl. MwSt. Info: www.affiliate-tactixx.de ■ Internet World Auf der führenden E-Commerce-Messe in Deutschland präsentieren sich 300 Aussteller in zwei Messehallen auf 11.000 Quadratmetern. Parallel zur Messe findet an beiden Tagen ein hochkarätig besetzter Kongress zu den Top-Trends im E-Commerce statt. Vortragsthemen sind unter anderem: „Mobile & Multiscreen Commerce“, „Blick in die Omnichannel-Zukunft: Mobile Best Practices aus Asien“, „NeuroWeb“, „Customer Experience im Jahr 2014“, „Der Kunde ist für uns keineswegs ein unbekanntes Wesen“, „Charakter versus digitale Beliebigkeit“ sowie „Kundenansprache über alle Kanäle“. Der Besuch der Messe ist nach Vorabregistrierung kostenlos. Termin: München, 25. und 26. Februar 2014 Kosten: Für unsere Leser 850 Euro statt 1.090 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: IW14iwb) Info: www.internetworld-messe.de ■ Online Marketing Forum Die Konferenz für Trends im Online Marketing, die von INTERNET WORLD Business präsentiert wird, richtet sich insbesondere an MarketingVerantwortliche und Webshop-Betreiber. Termine: Düsseldorf, 26. März; Frankfurt, 27. März; Hamburg, 1. April; München, 3. April Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: OMF14iwb) Info: www.onlinemarketingforum.de ■ ecommerce conference Die neuesten Trends und Erfolgstipps für den Webshop stehen im Fokus der Veranstaltung, die sich an E-Commerce-Leiter richtet. Termine: Hamburg, 13. Mai 2014; Frankfurt, 20. Mai 2014 und München, 22. Mai 2014 Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: ecom14iwb) Info: www.ecommerce-conference.de 2/14 SZENE 20. Januar 2014 Internet World BUSINESS 45 Saisonauftakt in Frankfurt Der Deutsche Medienkongress läutet die Veranstaltungssaison 2014 ein wei Wochen nach dem Jahreswechsel traf sich die Kommunikationsbranche zur sechsten Auflage des Deutschen Medienkongresses in Frankfurt am Main, veranstaltet von The Conference Group und der Fachzeitschrift „Horizont“. So breit gespannt wie das prominent besetzte Referentenfeld waren auch die Thesen, die an zwei Tagen in der Alten Oper propagiert wurden. So beschwor Nicola Mendelsohn, Vize-Europachefin Facebook, die Notwendigkeit von Mobile Advertising, während der scheidende Geschäftsführer der Funke-Mediengruppe, Christian Nienhaus, Zeitungen die Position des „Aufmerksamkeitsweltmeisters“ zubilligte. Zu den weiteren prominenten Sprechern gehörten „Guardian“-Chefredakteur Alan Rusbridger und Unternehmer Sebastian Turner, DDB-Kreativchef Amir Kassaei und FAZ-Digitalchef Mathias Müller von Blumencron. Letzterer sprach sich eindeutig gegen neue Werbeformen wie Native Advertising aus, die in seinen Augen an der redaktionellen Glaubwürdigkeit von Online-Newsportalen kratzen. Zu den Themenschwerpunkten des Kongressprogramms gehörten unter an- derem die Felder Owned Media, Qualitätsjournalismus, Content Marketing, Bewegtbildwerbung, Big Data und der ■ Media-Mix der Zukunft. fk Engagement-Debatte: Peter Würtenberger, Jürgen Blomenkamp, Martin Krapf (v. l. n. r.) Fotos: Veranstalter Z Nicola Mendelsohn von Facebook hielt eine Keynote Gruppendiskussion: Das Referentenfeld des Deutschen Medienkongresses 2014 war gut besetzt Absage an „werbefrei“: NDR-Intendant Lutz Marmor (r.) im Gespräch Mahner der Kreativbranche: Amir Kassaei Frische Windeln in 26 Sekunden Styleranking und The Little Gallery luden zum Networken ins Eltern Blogger Café nach Düsseldorf ein A n die Windeln, fertig, los: Am 14. Januar luden das Modeportal Styleranking und die Kindermodemesse The Little Gallery zum ersten Eltern Blogger Café in Düsseldorf. Wie beim bereits etablierten Fashion Blogger Café drehte sich hier alles ums Bloggen und Netzwerken. Highlight des Tages war die erste Windelweltmeisterschaft mit dem Sponsor DM Babylove. Innerhalb von 26 Sekunden wickelte Blogger Mark Bourichter von Daddylicious.de die Windeln seiner Puppe und setzte sich damit unter anderem gegen Igedo-Geschäftführer Philipp Kronen durch. Bourichter gewann den Titel und einen Dreimonatsbedarf Windeln. Besonders wertvoll für die teilnehmenden Eltern Blogger stellte sich der von Isa Grütering angebotene Workshop zum Thema Mediakit heraus. Sie bloggt unter Hauptstadtmutti.de und gab den Gästen Tipps zur professionellen Selbstvermark■ tung des eigenen Blogs. fk Am Stand von Lego ließen die Kleinsten ihrer Kreativität freien Lauf Bloggende Mamas tauschen Tipps und Eindrücke aus Networking first: Rund 30 Eltern Blogger trafen sich in Düsseldorf Wickeln gegen die Uhr: Igedo-Chef Philipp Kronen Im Gespräch: Sabine Gieraths (l.), Carsten Krause Sponsoren: DM Babylove, Ernsting’s Family und Lego So sehen Sieger aus: Wickel-König Mark Bourichter 46 MEINUNG Internet World BUSINESS 20. Januar 2014 2/14 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Das Internet ist nicht genug Mehr als ein Imageprojekt Immer wieder übernimmt Google Firmen, die auf den ersten Blick nichts mit dem Kerngeschäft des Suchmaschinenriesen zu tun haben. So gab es in den vergangen Jahren kuriose MelSusanne Gillner, dungen von InvestitioRedaktion nen in Offshore-Windparks, in Mondroboter oder selbst fahrende Autos. Aktueller Coup: der Kauf von Nest Lab, ein Hersteller von netzwerkfähigen Thermostaten und Rauchmeldern. Googles Astronautenpläne kann man (zumindest im Moment noch) getrost der Sparte „nette Spielerei“ zuordnen. Die neueste Akquisition jedoch fällt nicht in diese Kategorie. Dafür spricht schon der Kaufpreis: Den Erwerb ließ sich Google 3,2 Milliarden US-Dollar kosten. Das ist der zweitgrößte Firmenzukauf in der Unternehmensgeschichte nach Motorola Mobility (12,5 Milliarden US-Dollar). Eine solche Summe macht klar: Google will sich bereits frühzeitig ein großes Stück vom lukrativen Smart-Home-Kuchen sichern – vor großen Konkurrenten wie Apple oder Samsung. Denn das Internet der Dinge, bei dem Alltagsgeräte online vernetzt werden, ist das Zukunftsthema und eine der größten digitalen Geschäftsmöglichkeiten. Kleiner Nebeneffekt der Übernahme: Intelligente Haushaltsgeräte, wie sie Nest Labs produziert, sind mit dem Web verbunden und erlauben so das Sammeln höchst privater Daten. Sie registrieren, wann der Bewohner gerade zu Hause ist oder schläft, und liefern so wertvolle Hinweise zu täglichen Nutzungsgewohnheiten. Beim Einsatz automatisierter Geräte ist Google als Mitspieler also dabei. Der Vorwurf eine böse Datenkrake zu sein, dem sich der Konzern immer wieder zu Unrecht ausgesetzt fühlt, dürfte damit allerdings sicher nicht entkräftet werden. Warum bei Mobile Marketing die Einbindung in die Gesamtstrategie entscheidend ist D ie Zahl der Smartphone-Besitzer steigt kontinuierlich, inzwischen surft mehr als die Hälfte der Deutschen mobil, wie eine aktuelle Studie des BVDW zeigt. Der „Adobe Digital Index 2013 Online Shopping Forecast“ prognostizierte für den Jahreswechsel 2013/2014, dass Online-Weihnachtseinkäufe per Smartphone & Co. in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 63 Prozent zunehmen werden – damit wachsen diese bei uns sogar stärker als in den USA (40 Prozent Wachstum). Der Anteil der Online-Weihnachtseinkäufe, der über mobile Geräte getätigt wird, dürfte in Deutschland voraussichtlich erstmals über 10 Prozent (zum Vergleich: USA 14 Prozent) gelegen haben. Es ist also nicht nur wichtiger denn je, im mobilen Web präsent zu sein, sondern es gilt, den mobilen Kanal in die Customer Journey einzubetten und auch dort eine Einkaufsmöglichkeit zu bieten. Silos sind keine Lösung Bisher sind zahlreiche Unternehmen in Europa auf diese Entwicklung jedoch nur unzureichend vorbereitet. In Großbritannien haben gerade mal ein Fünftel der Top-100-Unternehmen eine mobile Webseite, und auch hierzulande wird die Kundenansprache via Mobile noch sehr vernachlässigt. Mit der Einführung einer mobilen Webseite oder App in Form von isolierten Silo-Lösungen allein ist für Unternehmen jedoch noch nichts gewonnen. Selbst wenn solche Angebote ansprechend [email protected] „Reichlich Optimierungsbedarf“ Bis zu 20 Prozent aller rechtmäßig versendeten E-Mails erreichen nie ihren Empfänger, so eine Studie des Technologiedienstleisters Mailjet – sie werden als Spam aussortiert. Dazu Leserkommentare: Wenn bis zu 20 Prozent der „rechtmäßig“ versendeten E-Mails niemals ihren Empfänger erreichen, sondern im Spam-Ordner landen, könnte das daran liegen, dass sie daherkommen, klingen und sich ausnehmen wie Spam. Klingt nach reichlich Optimierungsbedarf der Kommunikation. AXEL HOFFMANN Auch in den Spam-Ordner muss man ab zu reingucken und vor dem Löschen die Goldstücke rausfischen. Mich ärgert, dass man der Sache nicht Herr wird – wir als Anwender werden erheblich eingeschränkt, zahlen hohe Strafen in der EU für kleine Vergehen (Abmahnungen), während ich nach wie vor 20 Prozent Spam im Briefkasten habe. An eigene Kunden kann ich keine Serien-Mails mehr gestaltet und gleichermaßen auf unterschiedlichen Smartphones, Tablets und anderen Geräten nutzbar sind, liefern sie ohne sinnvolle Einbindung ins Gesamtangebot maximal einen Imagegewinn. Selbst wenn es Unternehmen mit ihren Anwendungen im ersten Schritt gelingt, die Aufmerksamkeit des Nutzers zu wecken, werden sie ihn letztlich frustrieren und dauerhaft vertreiben, sofern sie seinen eigentlichen Bedarf nicht erfüllen. Doch wie sieht Gunnar Klauberg ist Product Marketing Manager bei Adobe Systems in Zürich. ■ www.adobe.com eine stimmige Einbettung in die Marketingstrategie aus? An den richtigen Stellen ansetzen Viele Unternehmen, die mobil bisher nicht vertreten sind, stellen sich die Frage, ob sie eher eine mobile Webseite oder eine App brauchen. Die Antwort lautet: beides, aber für unterschiedliche Einsatzbereiche. Während die mobile Webseite besonders geeignet ist, Interessenten für sich und die eigenen Angebote zu gewinnen, eignen sich Apps im nächsten Schritt als wirksames Kundenbindungsinstrument für wiederkehrende Kunden. Entscheidend ist neben einer konsistent guten Customer Experience über alle Kanäle hinweg aber gerade auf dem mobilen Kanal der Mehrwert. Das Produkt oder der Service, den ein Unternehmen bietet, sollte daher im Einklang mit der Situation, in der sich der Kunde unterwegs befindet, zu einem Use Case verbunden werden, der Verbrauchern ein Plus bietet. Ein Beispiel ist die IkeaApp, die nicht nur einen Überblick über das aktuelle Möbelangebot ermöglicht, sondern Nutzern über eine innovative Augmented-Reality-Funktion auch gleich die Gelegenheit bietet zu testen, ob und wie der neue Schrank ins Zimmer passt. Wünschenswert wäre auch die Integration der nächsten logischen Schritte in der Customer Journey, beispielsweise der Recherche, ob und wo der Wunschartikel vor Ort verfügbar ist, und der Möglichkeit des Abschlusses des Einkaufs über Smartphone oder Tablet. Dann entsteht ein durchgängiges und ganzheitliches Kundenerlebnis, das einen guten Grund liefert, die App dauerhaft auf dem Smartphone zu belassen. Trends nicht isoliert betrachten Mobile gehört neben Big Data oder Social zu den am häufigsten genannten Trends, mit denen sich Marketer zurzeit beschäftigen. Doch viel wichtiger als die jeweilige Einzeldisziplin ist die Ausarbeitung einer übergreifenden Unternehmensstrategie. Wie möchte ich mit meinen Kunden kommunizieren, wo und wann sowie zu welchem Zweck? Erst wenn dann alle Marketingmaßnahmen auf das Unternehmensziel hin ausgerichtet und koordiniert werden, sollten sich Marketingverantwortliche um die Inhalte und die Gestaltung mobiler Marketingkampag■ nen kümmern. Gehört senden, der Provider schränkt den Massenversand ein. Super! Bin ich ein Großkonzern, der sich das alles leisten kann ? Nee! „Eine Preisgabe des Anti-Spionage-Abkommens von europäischer Seite ist nicht akzeptabel.“ KLAUS KROPP BVDW-Präsident MATTHIAS EHRLICH warnt vor dem Scheitern eines No-Spy-Abkommens zwischen den USA und Deutschland Der Spam-Ordner ist eine Mischkalkulation: Wie viel Euro habe ich gespart, indem ich nicht jeden Mist selber aussortieren muss und indem Mails mit betrügerischem Hintergrund erkannt werden? Dagegen dürfte die Summe der entgangenen Geschäfte minimal sein. MARKUS FRITSCH Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ■ [email protected] Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ■ [email protected] Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an ■ [email protected] „Die sogenannte Kostenloskultur im Internet ist weniger stark ausgeprägt als immer wieder angenommen wird.“ Bitkom-Vizepräsident ACHIM BERG sieht interessante Inhalte, angemessene Preise und eine einfache Abrechnung als Schlüsselfaktoren für Paid-Content-Modelle „Der Spähskandal hat etwas mit mir gemacht. Etwas Tiefes, Emotionales, nichts Gutes.“ Der selbst erklärte Internet-Deuter SASCHA LOBO gesteht in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ ein, das Internet zu naiv betrachtet zu haben „Ich bin so beliebt wie eine Radarfalle in der Tempo-30-Zone.“ Der Regensburger Anwalt THOMAS URMANN, der Tausende Nutzer des Porno-Portals Redtube wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen abgemahnt hat, bekommt nach eigenen Angaben zehn Morddrohungen pro Tag Ihre Erwartungen zu übertreffen, ist unsere Taktik. Dies zu wiederholen, unsere Strategie. Thomas Krenn 2014. 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