- Heftarchiv - Internet World Business

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- Heftarchiv - Internet World Business
€ 4,50 I FR. 9,00
E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK
43205
INTERNET WORLD Business
AUSGABE 9/14 28. APRIL 2014
ALLE 14 TAGE
E TOPAKTUELL
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www.internetworld.de
Anzeige
Foto:: iStockphoto
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Foto
iStockp o / Franck-Boston
Migranten als Zielgruppe
Alibaba geht an die Börse
Wie der Web-Gigant aus
China wirklich tickt
S. 20
Foto: iStock / Samarskaya
Unbekannte für
die Werbung
7,6 Millionen Ausländer leben in
Deutschland. Viele von ihnen sind
jung, kaufkräftig und nutzen das
Internet vergleichweise intensiv.
Dennoch erreicht die Werbebranche diese Menschen kaum S. 22
Online-Payment
n
ne-Payment
So zahlt
z
Deutschland
u
utschland
S. 32
Der Stellenmarkt für
Internet-Fachkräfte
S. 43
oder unter internetworld.de/stellenmarkt
Das neue Gesicht von Google
Apple
Die iWatch soll es richten
Apple steht unter Druck: Zwar verdiente der Konzern im ersten Quartal
2014 mit 10,2 Milliarden US-Dollar
rund dreimal so viel wie Google – doch
Analysten sind verschnupft, sie vermissen im Sortiment „The next big
thing“ aus Cupertino. Die Apple iWatch
ffürs Handgelenk
fü
könnte bereits
Anfang Juni
auf d
der Apple-Entwickler
wicklerkonferenz
WWDC iin San Francisco
gezeigt werden
w
– und
wird ssicher anders
a
aussehen als
diese Studie
e
eines freien
D
Designers.
Top 10 der Mode-Websites
Mode
Besucher der Traffic-stärksten Webseiten von
Bekleidungshändlern in Deutschland in Mio.
Mit massiven Investitionen verändert sich der Suchmaschinenkonzern radikal
ls Amazon im Dezember 2013 ein
Video von einer Helikopterdrohne
veröffentlichte, die ein Paket auf dem Luftweg ablieferte, schmunzelten viele Beobachter ob des vermeintlichen PR-Gags.
Jetzt hat Google den Flugdrohnenhersteller Titan Aerospace übernommen – und niemand lacht.
Denn Google rüstet auf: Sieben
Firmen aus dem Segment
Industrie- und Militärroboter kaufte der Suchmaschinenkonzern allein im
Dezember 2013. Dazu
kamen in den letzten
Monaten mehrere Unternehmen aus dem
Bereich künstliche Intelligenz (KI). Der Heimautomatisierungs-Spezialist Nest war
Google über drei Milliarden
Dollar wert – weltbekannte
Robotik- und KI-Experten
wie Raymond Kurzweil und
Sebastian Thrun gehören inzwischen zum
Top-Management in Mountain View. Das
selbst fahrende Google-Auto, einst als persönliche Spielerei der Firmengründer
belächelt, ist so gut wie serienreif. Hinter
E-Commerce
Online-Marketing
A
all diesen Aktivitäten steht ein Plan: Google
möchte immer mehr in den Alltag der
Menschen vordringen, ein Teil von ihm
werden. Welche Strategie der Konzern
◼
dabei verfolgt, lesen Sie ab Seite 8.
Atlas heißt
dieser Militärroboter von
Boston Dynamics, einer
Google-Akquisition
Zalando
7,3
H&M
3,6
Technik
Bonprix
2,9
Deichmann
1,6
Esprit
1,4
Mirapodo
Kunde sucht Erlebnis
Schöne neue Fernsehwelt
Offline nach online kopiert
Die Einkaufswelt im stationären Flagship-Store einer Marke ist oft viel faszinierender als beim Pendant im Web.
Doch manche Hersteller schaffen es, ihr
S. 18
Image auch online zu erhalten.
Flimmerkiste war gestern – die jungen
Zuschauer findet man bei Youtube & Co.
Medienkonzerne reagieren auf das nonlineare Nutzungsverhalten und investieS. 24
ren in den Web-TV-Markt.
Der Nahrungsmittelkonzern Unilever
spricht seine Gastro-Kundschaft im Web
an – ohne dabei seine Großhändler aus
dem Geschäft zu drängen. Eine innovative
S. 34
Shop-Lösung macht es möglich.
1,1
Ernsting’s Family
Whats App: Kein Facebook-Knick
Nike
0,9
Fashion ID
0,8
Limango
0,8
Uneinholbar
scheint der Vorsprung, den ModeRetailer Zalando
beim Traffic vor
seinen Wettbewerbern im Netz hat
INTERNET WORLD Business 9/14
September 2013; Unique Visitors via PC; Internetnutzer ab 6 Jahren. Quelle: Comscore / Statista
Auch nach der Übernahme durch Facebook wächst die weltweite Zahl der
Whats-App-Nutzer ungebrochen weiter
100 Mio.
Oktober 2012
500 Mio.
200 Mio.
April 2013
April 2014
INTERNET WORLD Business 9/14; Quellen: BI Intelligence Estimates, Whats App
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
0,9
Die neue
For Digital Professionals
E-COMMERCE
MOBILE
ONLINE
MARKETING
SOCIAL MEDIA
TECHNIK
SERVICE
internetworld.de
INHALT
28. April 2014
9/14
INTERNET WORLD Business
Inhalt
3
In eigener Sache
SCHWERPUNKT
Die digitalen Kanäle sind auch für B2B-Unternehmen
unverzichtbar. Doch Online-Marketing funktioniert für
den B2B-Sektor völlig anders als für Konsumenten.
Die richtige Heransgehensweise vermittelt die Online
B2B Conference. Die Fachkonferenz findet am 1. und
2. Juli im Münchner Lenbachpalais statt. Zwei Tage
dreht sich alles um die Themen Online, Mobile und
Social für den B2B-Sektor.
KNOW-HOW
Google rüstet auf
Der Internet-Gigant verändert sein Gesicht
8
E-COMMERCE
Serie, Teil 2: Erfolg mit Google Analytics
Analytics weiter gedacht
30
TECHNIK
Alle gegen Zooplus
Der hart umkämpfte Online-Heimtiermarkt
14
So zahlt Deutschland
Der Payment-Markt im Überblick
32
Kunde sucht Erlebnis
Webshops, die inspirieren
18
Offline nach Online kopiert
Unilever integriert Großhandel im Web
34
Web-Gigant im Reich der Mitte
Alibaba nimmt Kurs auf den Westen
20
Industrie glaubt an Cloud-Boom
Kaum Investition in webbasierte Software
35
ERP-Lösung plus Shop
Sage und ePages präsentieren Webshop
36
ONLINE-MARKETING
Unbekannte für die Werbung
Marketer vernachlässigen die Migranten
Schöne neue Fernsehwelt
Medienkonzerne investieren in Web-TV
Rekordwerte für Online
Online-Spendings überholen TV in den USA
Hilfe für Social-Süchtige
Coke lenkt den Blick aufs Wesentliche
30
22
RUBRIKEN
Update
24
25
26
Namhafte Experten zeigen, welche Online-MarketingStrategien sie in ihren Unternehmen umsetzen. Best
Practices aus den Online-Disziplinen SEO & SEA,
E-Mail-Marketing oder Leadgenerierung stehen
ebenso auf der Agenda wie Impulsvorträge zu Content
Marketing und Social Media im B2B-Segment. Mit
dabei sind unter anderem Referenten von Apetito,
Festool, Infineon, Krones, Lufthansa, Roland Berger,
Siemens, T-Systems und Vattenfall.
Die Fachkonferenz richtet sich an Marketingleiter,
Online-Marketing Manager, E-Commerce-Leiter und
Geschäftsführer aus mittelständischen Firmen und
Großunternehmen mit B2B-Fokus.
4
Pro & Contra: Ist der TKP überholt?
12
Dienstleisterverzeichnis
38
Personalien
42
Termine
42
Stellenmarkt
43
Impressum
44
Meinung: Big Data ist kein Buzzword
46
22
Foto: Fotolia / Violetkaipa
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Social Media
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14
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Menschen in diesem Heft
Rasmus Giese
Geschäftsführer von United Internet
Media, wehrt sich gegen die These,
der TKP sei überholt. Er hält ihn für
das einzige Abrechnungsmodell, das
Branding-Wirkung und crossmediale
Vergleichbarkeit berücksichtigt. 12
Kai Hudetz
Leiter des Instituts für Handelsforschung (IFH), glaubt, dass im hart
umkämpften Online-Heimtiermarkt
nur die Unternehmen überleben können, die beim Preis, der Leistung oder
14
in einer Nische führend sind.
Cornelia Schmid
Project Manager Intelligence bei
Brainagency, beklagt, dass in den
verfügbaren Markt-Media-Studien zu
wenig differenziert nach dem Migrationshintergrund der Zielgruppen
22
gefragt wird.
Simon Thun
Chief Strategy Officer bei Saatchi &
Saatchi Deutschland, ist überzeugt,
dass Bewegtbildinhalte künftig
zunehmend von Web-TV-Anbietern
und weniger von Medienkonzernen
25
bereitgestellt werden.
Martin Brahm
Online Marketing Manager bei
Unilever Food Solutions, erzählt, wie
die B2B-Tochter des Lebensmittelkonzerns das indirekte Vertriebsmodell über den Großhandel ins Internet
34
übertragen hat.
Klaas Bollhoefer
Chief Data Scientist bei The unbelievable Machine Company, ist davon
überzeugt: Wer Big Data jetzt verschiebt, ist mit großer Wahrscheinlichkeit in Zukunft der Letzte, der
46
davon profitiert.
UPDATE
INTERNET WORLD Business
McDonald’s macht mobil:
Die Fastfood-Kette tüftelt an
einer europaweiten Smartphone-App für Gutscheine.
Die Nutzer können Vorlieben
angeben, die Coupons werden darauf zugeschnitten.
Auch das Wetter vor Ort soll
sich auf die Auswahl der Gutscheine auswirken.
Christin
Schmidt,
Bundesverband
E-Commerce
und Versandhandel
www.bevh.org
Ist Ostern für den E-Commerce
das neue Weihnachten?
Das Osterfest wirkt sich positiv aus. Zu diesem Anlass werden allerdings eher kleine
Präsente gekauft, mit denen
man die Familie und die Kleinen überrascht. Besonders
beruflich stark eingebundene
Personen oder junge Familien
kaufen ihre Präsente gern und
immer verstärkter im Netz.
Welche Warengruppe hat am
meisten profitiert?
Besonders Lebensmittel konnten zum Osterfest im E-Commerce punkten. Delikatessen,
Pralinen sowie Wein und Spirituosen wurden gern bestellt.
Auch Spielwaren, Bücher und
Kosmetikartikel wurden gern
verschenkt und geordert.
Fuelband
geht die Luft aus
Der Sportartikler Nike will
keine Wearables mehr produzieren. Dies bedeutet
auch das Aus für das Fitness-Armband Fuelband.
Die Gründe: Das Band verkaufte sich nicht besonders gut. Zudem gehört die
Entwicklung von FitnessTrackern nicht zum Kerngeschäft. Nike will die Entwicklung der Hardware
seinem Kooperationspartner Apple überlassen.
App für Snacks
Bislang bietet
McDonald’s
in Deutschland
nur eine App
mit RestaurantLocator an
Neue Optik: Das Portal Meinestadt.de wurde einem
grundlegenden Relaunch
unterzogen. Wichtigste Neuerung: Durch Responsive
Design passen sich die Seiten
jetzt dem Smartphone an.
Für lokale Werbekunden gibt
es neue Werbeformate, z. B
in Shopping-Guides.
QUARTALSZAHLEN
QUARTALSZAHLEN
Facebook zeigt, wo
die Freunde sind
Mobile bereitet
Google Probleme
Netflix bereitet Start
in Deutschland vor
Zwei Jahre hat die Entwicklung
gedauert. Nun hat Facebook am
Osterwochenende seine Geolocation-Option eingeführt. Damit
können Mitglieder erkennen, wo
sich gerade ihre Freunde aufhal-
Die zunehmende Nutzung von
Smartphones und Tablets macht
Google zu schaffen. Bei der Präsentation der aktuellen Quartalszahlen zeigte sich, dass das Geschäft mit den Werbeerlösen
schwieriger wird. Denn Werbungtreibende zahlen für einen
Klick auf eine Werbeanzeige auf
den kleinen, mobilen Bildschirmen weniger als auf dem PC, teilweise nur die Hälfte. Dadurch
verdient Google an einem Klick
auch immer weniger: Die Erlöse
pro Klick gingen im Schnitt um
neun Prozent zurück.
Google hofft jetzt, dass die
Suchfunktionen und die Darstellung auf den Screens der mobilen
Geräte immer besser werden. Das
Geschäft könnte trotzdem schwieriger werden, denn Medienberichten zufolge verhandelt der
Internet-Konzern Yahoo gerade
mit Apple. Yahoo will Google als
vorinstallierte Suchfunktion auf
iPhone und iPad verdrängen.
Sollte dies gelingen, würden Millionen Suchanfragen bei der
Konkurrenz landen.
Insgesamt verdiente Google im
abgelaufenen Quartal trotzdem
3,45 Milliarden US-Dollar – so
viel wie nie zuvor in der Unternehmensgeschichte. Der Umsatz lag
bei 15,4 Milliarden Dollar. (hvr)
Derzeit verdichten sich Hinweise,
wonach Netflix im September
auch in Deutschland starten
wird. Der Online-StreamingDienst ist bislang nur in den USA
und einigen europäischen Ländern wie England, Irland und
den Niederlanden zu empfangen.
Er bietet dort den Usern die
Möglichkeit, für eine monatliche
Gebühr von etwa acht Euro aus
„Nearby Friends“-App: Auch für
Werbungtreibende interessant
ten – vorausgesetzt, auch diese
haben die Funktion aktiviert. Die
„Nearby Friends“-App zeigt auf
einer Karte an, wo sich die
Freunde gerade befinden. Wie
andere Facebook-Features auch,
ist die Software lernfähig. Die
App registriert, an welchen Orten man sich gern aufhält, und
wo man die meiste Zeit verbringt.
Das wiederum ist für die Werbewirtschaft sehr interessant, die
damit gezielt die User ansprechen kann. Nearby Friends ist
vorerst nur in den USA verfügbar, soll aber nach und nach welt(hvr)
weit eingeführt werden.
9/14
Relaunch
Neue Funktionen und eine
frischere Optik
sollen die
Reichweite weiter steigern
GEOLOCATION
Foto: Unternehmen
Q&A
28. April 2014
allein in diesem Jahr kamen vier
Millionen neue User hinzu. Bislang war es in Deutschland nur
sehr eingeschränkt und mit technischen Tricks möglich, Netflix
zu nutzen. Dies könnte sich ab
Spätsommer nun ändern. (hvr)
MOBILE SHOPPING
Gap investiert
300 Millionen
Foto: Unternehmen
4
House of Cards: Die Serie
brachte Netflix viele neue User
rund 60.000 Filmen und Serien
auswählen zu können. Seit 2013
produziert der Video-on-Demand-Anbieter Filme auch
selbst, darunter die weltweit
hochgelobte Politserie „House of
Cards“ mit Kevin Spacey. Solche
Film-Highlights gelten auch als
Grund dafür, dass die Kundenzahlen von Netflix kontinuierlich
steigen. Weltweit hat der Anbieter 48 Millionen Abonnenten,
Die Modemarke Gap hat die Umrisse ihrer künftigen Digitalstrategie skizziert. Danach will der
Textileinzelhändler aus Kalifornien in den nächsten drei Jahren
rund 300 Millionen US-Dollar in
Online investieren. Im ersten
Schritt soll die Website auf Responsive Design umgestellt werden, damit sich der Online-Auftritt an sämtliche Screen-Größen
anpasst. Im Anschluss soll das
Mobile Business nach und nach
ausgebaut werden. Es gehe darum,
die zunehmende Nutzung des
mobilen Internets zu monetarisieren, sagte Art Peck, DigitalManager bei Gap, anlässlich
eines Meetings mit Investoren.
So sollen Kunden ab Juni in
über 1.000 Gap und Banana
Republic Stores Produkte reservieren können. Zudem will Gap
mit personalisierten Kundenangeboten experimentieren und
dadurch das Online-Shopping
über das Smartphone attraktiver
machen. Auch die Lieferung ge-
Milliardensprung
Die deutschen
Fullservice-InternetAgenturen haben im
Geschäftsjahr 2013
erstmals über eine
Milliarde Euro
Honorarumsätze
erlöst (1,055 Mrd.).
Quelle: BVDW
Die Zahl der fest angestellten
Mitarbeiter stieg auf 11.200, das
ist ein Zuwachs von 11,5 Prozent
gegenüber dem Vorjahr.
Der Pro-Kopf-Umsatz lag im Schnitt bei
INTERNET WORLD Business
Passende Sprüche: Jubelnde
Fußball-Fans, eine schwangere
Frau, ein verliebter Mann – der
Online-Händler Spreadshirt gibt
sich bei seiner neuen TV-Kampagne emotional. Der Werbespot zeigt Menschen, die in ganz
besonderen Momenten T-Shirts
mit den dazu passenden Aufdrucken tragen
Unister dementiert:
Kein Verkauf geplant
Die Internet-Firma Unister soll
offenbar doch nicht verkauft
werden. In einer Pressemitteilung haben Gesellschafter und
Geschäftsführung entsprechende
Spekulationen dementiert. Das
Unternehmen, das Plattformen
wie Ab-in-den-urlaub.de, Fluege.de oder Geld.de betreibt und
vermarktet, befinde sich gerade
in einer Restrukturierungsphase
und solle für weiteres Wachstum
fit gemacht werden, heißt es. Bereits in der Vergangenheit habe
man Partner gesucht und werde
dies auch in Zukunft tun. Dass es
in einem solchen Prozess zu
Medienspekulationen komme,
sei nicht ungewöhnlich, ändere
aber nichts an der Tatsache, dass
Unister nicht zum Verkauf stehe,
so die Mitteilung.
Die „Deutsche Türkei Zeitung“
hatte berichtet, dass die Bilanzzahlen von Unister für 2012 noch
ausstehen. Nach dem Gesetz ist
die Frist Ende 2013 abgelaufen.
Auch die Unister-Tochter Opernpark Center GmbH in Leipzig
blieb ihre Bilanzen für die Jahre
2009, 2010 und 2012 bis heute
schuldig. Das Unternehmen soll
auf einem Grundstück schräg
gegenüber der Leipziger Oper
die neue Unister-Zentrale mit
30.000 Quadratmetern Nutzfläche errichten. Der Baubeginn
wurde schon mehrfach angekündigt, die Gesellschaft war aller
dings zum Jahresende 2011 bilanziell mit zwei Millionen Euro
überschuldet.
Laut „Deutsche Türkei Zeitung“ hat das zuständige Bundesamt für Justiz die fehlenden
Bilanzen inzwischen offiziell
angemahnt und Ordnungsgelder
angedroht. Dies bestreitet Unister allerdings gegenüber INTERNET WORLD Business. Laut
einer Pressemitteilung aus diesem Jahr schrieb das Unternehmen im Geschäftsjahr 2013
einen Gewinn in „zweistelliger
(dz/hvr)
Millionenhöhe“.
AMAZON-SMARTPHONE
Telefonieren
ohne Touch
+
Warenwirtschaft /
Statistik
+
Logistik /
Fulfillment
+
Payment /
Faktura
+
Cloud Hosting
+
Softwarewartung
Tech-Seite BGR: Erste Bilder
des Amazon-Smartphones
gung des Geräts gesteuert. Wird
beispielsweise eine App genutzt,
erhält der User weitere Infos,
wenn er das Handy bewegt. (hvr)
+
Support /
Beratung
+
28,5 %
Häufigster
Abbruchgrund bei
Online-Käufen:
fehlende Zahlungsart
Multichannel /
Webshop
Jüngsten
Branchengerüchten
zufolge wird der Internet-Riese
Amazon bereits im Juni sein
neues Smartphone vorstellen.
Der Verkauf ist offenbar ab September geplant. Die US-TechSeite BGR zeigt zudem erstmals
ein Bild des neuen Smartphones,
das einige bahnbrechende Funktionen haben soll. Die Site berichtet, dass das Handy über vier
infrarotgesteuerte Kameras verfügt, die den Neigungswinkel des
Kopfes zum Handydisplay berechnen und daraus 3-D-Effekte
ableiten. Zudem werden Apps
und Navigation des Phone nicht
mehr über Touch oder Wischen,
sondern vor allem über die Nei-
Foto: Screenshot
Foto: Unternehmen
VERKAUFSGERÜCHTE
Die perfekte
E-Commerce-Komplettlösung.
Der TV-Spot von Spreadshirt soll auch im Web gepusht werden
wünschter Artikel in bestimmte
Filialen soll bald möglich sein.
Mit den Maßnahmen will Gap
auch zu den Modeketten H&M
und Forever 21 aufschließen, die
für ihre junge Klientel ebenfalls
mobiles Shopping forcieren. (hvr)
Modemarke Gap: Viel Geld
für den mobilen Shopper
5
Social Media beim Europawahlkampf
95 von 99 Abgeordneten nutzen Social Media
CRM
95
82 nutzen Facebook
82
9,8 %
9,8 %
51 haben eine Facebook-Fanseite
51
62 nutzen Youtube
62
60 nutzen Twitter
Ich konnte
nicht mit der
gewünschten
Zahlungsart
bezahlen
Bestellvorgang
war zu kompliziert, unübersichtlich
Lieferkosten
waren zu
hoch
Der Bezahlvorgang stellt beim
E-Commerce eine Hürde dar
INTERNET WORLD Business 9/14
Quelle: W3B Report. Basis: 85.994 Webnutzer
60
24 nutzen Google +
24
.
Days
e unsommunity !
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Besu n Shopwa i 2014 in A
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17
16. vom
Facebook ist den deutschen Abgeordneten in
Straßburg vertraut, Twitter eher weniger
INTERNET WORLD Business 9/14
Quelle: Pluragraph; Basis: 99 deutsche Europa-Parlamentarier
www.plentymarkets.com
UPDATE
6
INTERNET WORLD Business
28. April 2014
9/14
World Wide Web
Start-up
Zimmerpflanzen oder die
Balkonbegrünung: Start-ups
liefern die Zutaten, erinnern
an die Pflege, sorgen für
Nachschub und zeigen, wie
Kundenbindung geht.
NEW YORK / USA
Techcrunch Disrupt mit Hackathon vom 3. bis 7. Mai
http://techcrunch.com/events/disrupt-ny-2014/
PEKING / CHINA
Jumei drängt an die Börse
http://bj.jumei.com/
Am ersten Wochenende im Mai lädt das Tech-Blog Techcrunch zunächst Hacker und Programmierer ins Manhattan
Center. Ab 5. Mai dann kommen Gründer dort mit Investoren
zusammen. Aus ihren Reihen werden am 7. Mai sechs Startups mit dem Disrupt Cup ausgezeichnet – und dürften noch
besser mit Geldgebern verhandeln können.
(vs)
Börsenkandidaten aus China: Vor Alibaba zieht es Jumei
an die Wall Street. Der Coupon-Anbieter hat gerade den
Börsenprospekt vorgelegt: Danach werden mit Coupons
in China rund 10 Mrd. US-Dollar pro Jahr umgesetzt.
Jumei erreichte 2013 mehr als 10 Mio. Käufer, erzielte
Nettoerlöse von 483 Mio. und einen Gewinn von 25 Mio. USDollar. 49 Prozent der Bestellungen gehen mobil ein. (vs)
Bunte Blumen auf dem
Balkon, Farne, Ficus oder
Drachenbaum in Büro und
Wohnzimmer – gleich drei
Start-ups widmen sich dem
Leben mit Pflanzen: „Uns
gingen ständig Pflanzen ein,
weil wir das Gießen vergaßen
oder zu viel Wasser gaben“,
beschreibt Philip Ehlers den
Beginn von Evrgreen.de.
DUBLIN / IRLAND
Facebook will Bank werden
https://www.facebook.com
Evrgreen.de liefert Zimmerpflanzen und erinnert an Pflege
Inzwischen liefert das Start-up
Töpfe, Blähton und Pflanzen
für Hydrokulturen. Per Mail
und bald per App werden die
Besitzer ans Gießen und
Düngen erinnert. „Die Mail ist
wichtig, denn das Düngen wird
oft vergessen“, so Ehlers, „und
wir steuern damit weitere
Verkaufsaktivitäten aus.“ Für
seine effizienten Strukturen
wurde Evrgreen 2013 mit dem
„Kopf schlägt Kapital“-Gründerpreis ausgezeichnet.
Wer auf dem Balkon Blumen
oder Kräuter ziehen will, dem
liefern Etagen-Erika.de oder
Blumenkastenversand.de zum
Blumentopf die Erde und
passende Pflanzen frei Haus.
Etagen-Erika bietet regionale
Pflanzen, die auch den Winter
überstehen. Der Blumenkastenversand setzt auf den
Wechsel: Im Folgejahr kommt
ein neuer Kasten mit Blumen
und die gebrauchten Töpfe
werden fürs kommende Jahr
(vs)
eingelagert.
Google hat eine, Facebook will sie
nun auch: eine Banklizenz, um
das lukrative Feld der Finanzservices beackern zu können. Facebook hat sie gerade in Irland
beantragt. Das ist Trend: Immer
mehr Online-Konzerne arbeiten
an Bezahlsystemen oder neuen
Online-Finanzservices. Die Konkurrenz zu den Banken wächst.
Für den Austausch zwischen Konten werden die Geldinstitute nach
wie vor gebraucht. Aber wie lange
(vs)
eigentlich noch?
MOBILE COMMERCE
Nachholbedarf beim
mobilen Shop-Design
Große deutsche Online-Shops
erfüllen zum Teil wichtige Basisanforderungen für Mobile Commerce noch nicht. Gerade bei der
„Fingerfreundlichkeit“, der geräteübergreifenden Nutzung und
bei Serviceangeboten besteht
häufig Nachholbedarf. Das
haben das E-Commerce-Center
(ECC) Köln und die Bonner
Agentur Anstrengungslos in
ihrer Studie „Mobile Web Commerce Benchmark“ herausgefunden. Sie untersuchten die mobilen Auftritte von zehn großen
Online-Shops, darunter Amazon, Baur, Cyberport, Esprit und
Tchibo. Für die SmartphoneUsability-Studie wurden 158 Kriterien in sechs Untersuchungsfeldern definiert.
WASHINGTON D.C. / USA
In den USA droht Ende der Netzneutralität
http://www.fcc.gov
US-Konzerne könnten künftig Internet-Inhalte
gegen Aufpreis schneller durch ihre Netze
leiten. Das würde das Ende der Netzneutralität in den USA bedeuten. Eine entsprechende
Änderung der Regeln zur Netzneutralität hat
die Telekommunikationsaufsicht FCC angekündigt. Bislang werden Daten in den Vereinigten Staaten gleich behandelt, zumindest
auf der letzten Meile. Diese Praxis würde
damit gekippt. Am 15. Mai will die FCC die
(vs)
neuen Regeln formell verabschieden.
Nur drei mobile Auftritte, die
Shops von Baur, Zalando und
H&M, erreichten in der Geräteklasse „Smartphones“ zufriedenstellende Beurteilungen.
Typische Probleme sind zu
kleine, zu dicht platzierte Bedienelemente, unzureichende oder
abgeschnittene Produktinformationen oder Warenkörbe, die
nicht geräteübergreifend nutzbar
sind. Obwohl die Tablet-Nutzung stetig steigt, sind Shops, die
für Tablet-Bildschirme optimiert
sind, noch selten, lautet ein wei(is)
teres Studienergebnis.
AMAZON
Mit Produktanzeigen
gegen Google
Google hat sie schon lange – jetzt
führt auch Amazon Produktanzeigen ein. Verkäufer können
BERLIN / DEUTSCHLAND
5. bis 8 Mai: Next und Republica
http://nextberlin.eu;
http://re-publica.de
Am 5. Mai startet die Berliner Woche für
Onliner: Während der Ideenmesse Next
präsentieren Gründer und Unternehmen
im Congress Center ihre Einfälle für den
digitalen Alltag. Ab 6. Mai diskutieren
Netzaktivisten in der Station Kreuzberg
Überwachungstechniken und den
Schutz von Freiheiten im Internet. (vs)
Kategorie „Baumarkt“ zwischen
10 und 75 Cent, die Preisspanne
in der Kategorie „Musikinstrumente“ liegt zwischen 18 und 29
Cent und für „Bürobedarf &
Schreibwaren“ werden zwischen
(tdz)
11 und 83 Cent fällig.
DMEXCO
Pay per Click: Amazon bietet
Händlern Produktanzeigen
damit Produkte auf externen
Webseiten direkt auf Amazon.de
bewerben. Die Werbung wird bei
den Suchergebnissen, auf den
Produktdetailseiten und bei den
Produktempfehlungen
angezeigt, wann immer Besucher des
Marktplatzes nach entsprechenden Stichworten suchen. Bezahlt
wird nach dem „Cost per Click“Modell. Je nach Produktkategorie unterscheiden sich die Preise.
So zahlen Händler etwa für die
Digitalgeschäft auf
60.000 Quadratmetern
Die Anmeldefrist für die Dmexco
2014 läuft am 30. April aus. Der
Platz auf der Leitmesse für digitale Medien ist bereits knapp.
Über 580 Aussteller aus dem
In- und Ausland haben nach Angaben des Veranstalters Koelnmesse bereits gebucht. Insgesamt
rechnet die Dmexco mit einer
Belegung von über 60.000 Quadratmetern in drei vollständig
ausgelasteten Hallen.
(vg)
EUROPAS
ERSTER
Facelifting: Rund 24 Millionen
Euro hat das neue HightechStudio der Tagesschau gekostet.
Mit ihm nähert sich die Nachrichtensendung den Sehgewohnheiten der jüngeren Zuschauer
an, die vom Internet geprägt
sind: Icons und dazu ein Welthintergrund, der an Facebook
erinnert.
Landgericht hat nun untersagt,
„im Bundesland Berlin mittels der
Smartphone App Uber taxenähnlichen Verkehr zu betreiben“. Das
HUFFINGTON POST
ZALANDO
Rang 153 in den
Internet Facts
Aus für Standort
Marquardt
Sie trat an, eine völlig neue Art
von Online-Journalismus zu etablieren. Ob der Mix der deutschen
Huffington Post aus Blogging und
Nachrichtenjournalismus
von
den Lesern angenommen wird,
zeigt die erste Ausweisung in den
Internet Facts der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung. Demnach erreichte das Portal im Februar 1,33 Millionen Unique User.
Damit landet die HuffPo auf Rang
Der Online-Modehändler Zalando wird seinen erst 2012 in
Betrieb genommenen Standort in
Marquardt bei Potsdam zum
Jahresende schließen. 50 bis 80
Mitarbeiter sind davon betroffen.
Ein Teil von ihnen könne an den
Standorten Brieselang oder Erfurt
weiterarbeiten, so ein Unternehmenssprecher. Die Schließung
stehe aber nicht in Zusammenhang mit den anstehenden Betriebsratswahlen. Erst kürzlich
war Zalando wegen angeblich
schlechter Arbeitsbedingungen
in die öffentliche Kritik geraten.
Eine auf RTL ausgestrahlte
Undercover-Reportage über die
Arbeit in einem Logistikzentrum
des Unternehmens hatte einen
(vg)
Shitstorm ausgelöst.
Die HuffPo wird erstmals in den
Internet Facts erfasst
153 aller Online-Angebote, und
auf Platz 23 der Nachrichtenportale. Weit abgeschlagen hinter
Bild.de (15,26 Mio.), Focus Online
(10,91 Mio.) und Spiegel Online
(10,7 Mio.). Immerhin aber
konnte sich die HuffPo auf Anhieb vor etablierten Angeboten
wie Eltern.de und Wirtschafts(vg)
woche Online platzieren.
MAGENTO HOSTING
PARTNER
Neues Studio mit
einer 17 Meter breiten
Medienwand, auf der
dreidimensionale
Effekte möglich werden
UBER
Vorläufiges
Fahrverbot in Berlin
Der Limousinenservice Uber
wird in Berlin ausgebremst: Das
Landgericht hat eine einstweilige
Verfügung gegen das amerikanische Start-up erlassen. Die Fehde
angestoßen hat Richard Leipold,
Vorsitzender der Berliner Taxivereinigung (BTV). Das Berliner
Taxifahrer bremsen Limousinenservice Uber in Berlin aus
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Start-up, so die Interpretation
Leipolds, verstoße gegen das Personenbeförderungsgesetz. Zum
Schutz des Taxigewerbes dürfen
Limousinenservices keine Fahrgäste spontan befördern. Anders
als Taxifahrer müssen diese als
Mietwagenunternehmen nach jeder Fahrt wieder zum Betriebssitz
zurückkehren und von dort aus
neue Aufträge annehmen. (vg)
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Top-Level-Domains (TLDs)
Weltweit sind derzeit
Die meisten TLDs enden auf
.com
Es wurden rund 112 Millionen vergeben.
.cn:
Top-Level-Domains
(TLDs) registriert. Das sind
18,5 Millionen mehr als
noch vor einem Jahr.
Weil in
China das
Geschäft
mit Web
boomt
Unter den DomainEndungen mit
Länderkennung
wachsen vor allem
China und Tokelau
besonders stark.
.tk:
Weil die
Domain
kostenlos
vergeben
wird
Quelle: Verisign Domain Report
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SCHWERPUNKT
8
INTERNET WORLD Business
Google auf neuen Pfaden
Innerhalb nur eines Monats
übernahm der Konzern sieben Robotik-Firmen
Google will zur wichtigsten
Schnittstelle des Nutzers
zur Welt werden
Das Unternehmen investiert
verstärkt in Gesundheitsprojekte
28. April 2014
9/14
Google rüstet auf
Humanoide Roboter, künstliche Intelligenz und ein weltumspannendes Netz –
der Such- und Werbekonzern Google verändert radikal sein Gesicht
tlas ist ein harter Typ. Mit 185 Zentimeter Körpergröße entspricht er dem
Gardemaß der US Marines, und sein
Gewicht von 150 Kilo ist nicht etwa die
Folge ungesunder Ernährung, sondern
der Tatsache geschuldet, dass sein Aluminium-/Titanskelett 14 Hydrauliksysteme,
vier optische Kameras, ein Lasersystem
und einen Hochleistungscomputer trägt.
Der humanoide Roboter wurde von Boston Dynamics im Auftrag der Militär-Forschungsbehörde DARPA entwickelt. Im
A
Sieben Roboter-Firmen
in nur einem Monat
Daran habe man kein Interesse, hieß es in
einem ersten Statement aus Mountain
View, doch ein Blick in den Lieferkatalog
Flexy Core
App, die Android-Devices
schneller macht
OKTOBER 2013
Bump
Mobile App, die
Datenaustausch
zwischen Handys
vereinfacht
übernommen. Steigt die Internet Company, deren Motto offiziell nach wie vor
„Don’t be evil“ lautet, jetzt in die Rüstungsproduktion ein?
Schaft,
t, Inc.
noide
Humanoide
boter
Roboter
Google-Akquisitionen
seit September 2013
SEPTEMBER 2013
Moment testet Atlas für die US-Streitkräfte
neuartige Schutzanzüge für Soldaten,
doch er kann mehr: Demnächst soll er in
einem Wettbewerb der DARPA zeigen,
dass er Menschen bergen, Fahrzeuge
besteigen und diese auch fahren kann, und
zwar selbstständig. Beschuss mit leichter
Munition hält Atlas schon heute aus – auf
einem Bein stehend, und ohne dabei
umzufallen.
Boston Dynamics wurde im Dezember
2013 vom Suchmaschinenkonzern Google
DEZEMBER 2013
Flutter
Bewegungserkennungssoftware
Industrial Perception
Bilderkennungssysteme
und Roboterarme
Redwood Robotics
Roboterarme
28. April 2014
9/14
INTERNET WORLD Business
9
Wo InternetPioniere
investieren
Bezos Expeditions
legte eine Flotte selbst
fahrender Google-Autos
2012 unfallfrei zurück
Quelle: Google
Tony Fadell,
Mitbegründer Nest
der Google-Neuerwerbung trägt nicht
gerade dazu bei, diesen Verdacht zu entkräften. Boston Dynamics baut seit Jahren
Militärroboter, die bereits heute bei den
US-Streitkräften eingesetzt werden, um
Minen zu räumen, unbekanntes Terrain
aufzuklären oder als mechanisches Muli
die Ausrüstung von Soldaten durch unwegsames Gelände zu tragen. Und: Boston
Dynamics ist nicht der einzige Spezialist
für Menschmaschinen, den der Suchkonzern übernommen hat. In nur einem
Monat kaufte Google mit Schaft, Industrial
Perception, Redwood Robotics, Meka
Robotics, Bot & Dolly und Holomni ein
ganzes Netzwerk aus Firmen zusammen,
die entweder auf den Bau von humanoiden Robotern oder auf Roboterkomponenten spezialisiert sind. Holomni zum
Beispiel baut sogenannte Omniwheels,
spezielle Räder, in deren Laufflächen Walzen eingebaut sind, die eine Bewegung des
Rades in alle Richtungen zulassen. Industrial Perception hat Roboterarme im Programm und entwickelt außerdem Systeme
zur Bilderkennung und -verarbeitung –
künstliche Roboteraugen also. Und Meka
Robotics stattet seine Blechkameraden mit
mechanischen Händen aus, die auf Druck
reagieren, quasi „fühlen“ können.
Künstliche Menschen brauchen künstliche Intelligenz (KI) – und auch auf diesem
Feld ist der Suchmaschinenpionier bereits
seit Jahren aktiv. 2012 machte GoogleChef Larry Page Raymond (Ray) Kurzweil
zum Director of Engineering. Eine spannende Personalie, denn der 66-Jährige gilt
als einer der Vordenker der KI. 1975 erfand er die Kurzweil Reading Machine, die
gedruckte Texte lesen und in gesprochene
Sprache verwandeln konnte. Der Autor
Meka Robotics
Humanoide
Roboter
Holomni
Räder für
Roboteranwendungen
„Google will nicht einfach eine
Firma kaufen, sie wollen ein
Team, das Dinge weiter treibt.“
und Futurologe, der unter anderem von
US-Präsident Bill Clinton für seine herausragenden Arbeiten geehrt wurde, initiierte
2002 die Wette „One long Bet“: 20.000 USDollar für den ersten, der vor dem Jahr
2029 einen Computer präsentiert, der den
Turing-Test besteht (er überprüft, ob ein
Computer in seinem Interaktionsverhalten einem Menschen ebenbürtig ist). Es
könnte sein, dass der von Kurzweil ausgelobte Preis quasi im Haus bleibt, denn im
Januar 2014 kaufte Google für 275 Millionen US-Dollar Deepmind Technologies.
Die 75-Mann-Firma in London ist eine
der führenden Entwicklungsschmieden
im Bereich der KI.
Wer den Konzern lediglich als Spezialisten für Internet-Suche und Online-Werbung sieht, hat Mühe, diese Investitionen
einzuordnen. Doch der US-Autor Jeremy
Wilson sieht Anzeichen für einen „Fünfjahresplan“, den sich der Konzern verordnet hat, seitdem Firmengründer Larry
Page wieder auf dem Chefsessel sitzt.
Glaubt man Wilson, verfolgt Google in
den nächsten fünf Jahren folgende Ziele:
1. Die wichtigste Schnittstelle des Nutzers zur Welt werden
Hier ist Google schon weit gekommen:
Die Dominanz der Suchmaschine über
das Internet ist erdrückend, Youtube beherrscht den Video-Kanal, mit Produkten
wie Chromecast wird jetzt auch der Fernseher in Angriff genommen. Android hat
sich mit einem weltweiten Marktanteil von
80 Prozent zum wichtigsten Betriebssystem für Smartphones, Tablets und Wearables entwickelt, Google-Produkte wie
Maps und Google Now etablieren sich zunehmend als unverzichtbare Assistenten
für den Alltag. Mit Google Glass schickt
werden weltweit bis
2020 ans Internet angeschlossen sein, schätzt
das Marktforschungsunternehmen Gartner
sich der Konzern an, das Thema Personal
Interface auf eine neue Ebene zu heben.
Und wen die Datenbrille heute schon
schaudern lässt, der muss jetzt ganz tapfer
sein: Bereits 2012 hat Google ein Patent
angemeldet, das die Glass-Technik in eine
Kontaktlinse integrieren soll.
2. Qualität und Reichweite des Internets
verbessern
Der Erfolg von Google basiert auf seinen
zahlreichen kostenlosen Produkten, die
das Internet besser nutzbar machen, angefangen bei der Suche bis hin zu Übersetzungsprogrammen, Blog-Plattformen und
Cloud-Speichern. Der nächste Schritt zielt
auf die Reichweite des Netzes, denn zwei
Drittel der Welt sind immer noch offline.
Mit dem Fibre-Programm treibt Google
bereits heute die Breitbandvernetzung von
Kommunen voran. Und das Projekt Loon
geht noch weiter: Tausende von mit Minisendern bestückte Gasballons sollen in
der Stratosphäre um die Erde schweben
und so auch in entlegene Gegenden der
Welt einen Internet-Zugang bringen. Eine
spezielle Technik soll den Ballons kontrolliertes Steigen und Sinken ermöglichen,
sodass verschiedene Luftströmungen sie
dahin treiben, wo sie gerade gebraucht
werden. Klingt futuristisch, aber ein
Roboter, der sehen und Auto fahren kann,
ist dies nicht minder.
3. Das Heim beherrschen
Mit dem Geld des Amazon-Gründers
Jeff Bezos barg das Unternehmen
die Motoren der Saturn-V-Rakete aus
dem Atlantik, die 1969 die ersten
Menschen zum Mond brachte.
Maker Bot Industries
Ebenfalls mit Mitteln aus der BezosFamilienstiftung arbeitet einer der
Pioniere im Bereich 3-D-Druck.
Maker-Bot-Drucker bringen das Druckverfahren in den breiten Markt.
SpaceX
Elon Musk gründete das Unternehmen 2002 mit einem Teil des Erlöses
aus dem Paypal-Verkauf. Heute ist
SpaceX weltweit führend im Bau von
Raumtransportern.
Drei Milliarden US-Dollar legte Google
für das Start-up Nest auf den Tisch. Das
280-Mann-Unternehmen, gegründet von
Tony Fadell (dem Entwickler des iPodKonzepts), hat derzeit exakt zwei Produkte im Portfolio: ein programmierbares
Heizungsthermostat und einen Feuermelder – beide sind via Smartphone kon- ▶
Autofuss
Werbung
und Design
Bot & Dolly
RoboterKamerasysteme
Boston D
Dynamics
Militär- und
Industrie
Industrieroboter
SCHWERPUNKT
10
INTERNET WORLD Business
Google in der
Analyse
Jeremy Wilson,
Analyst und Autor
„So mancher wird
sich schon auf den
Tag freuen, an dem
ihm Roboter im C3-PO-Style auf dem
Bürgersteig begegnen, die Pakete
austragen.“
(C3-PO hieß der golden glänzende,
humanoide Roboter in „Star Wars“)
Rob Enderle,
Tech Analyst
„Wofür interessiert
sich Google gerade?
Für so ziemlich
alles, was mit Soft- oder Hardware
zu tun hat. Sie investieren in Firmen,
aber in den meisten Fällen geht es
darum, die Mitarbeiter zu gewinnen.“
Frank Gillett,
Forrester Research
„Google hat Nest
gekauft, um mehr
über diese Welt zu
lernen, in der immer mehr Informationen zur Verfügung stehen, zu denen
Maschinen einen Zugang haben.“
Brian Proffitt,
Tech Analyst
„Google könnte die
eigene digitale Kartensoftware mit den
Home-Automation-Produkten von
Nest verknüpfen und so den Grundriss einer Wohnung ermitteln.“
28. April 2014
9/14
trollierbar und mit dem
Gründer und PR eingeordInternet vernetzt.
net. Eine Vorhersage über
Mit Akquisitionen wie
Ort, Zeit und Stärke einer
dieser zeigt Google, dass
drohenden Grippewelle lässt
man nicht nur die Bildsich beispielsweise durch inschirme im Haushalt domitelligente Auswertung der
nieren möchte, sondern
weltweiten Google-Suchanfauch möglichst viel vom
ragen erstellen: Wo viele
Rest. Google VerwaltungsMenschen nach Grippemeratschef Eric Schmidt komdikamenten suchen, da tritt
mentiert den Nest-Kauf mit
die Krankheit offenbar akut
den Worten: „Wir wetten auf
auf. Zurzeit beteiligt sich
die Zukunft, und ich bin
Google am Genomics ProMehr als ein Steckenpferd: Google-Gründer Sergey Brin (l.) und
sehr gespannt, wie es ausject, das Forschungsdaten
geht.“ Glaubt man den
Larry Page (r.) mit Eric Schmidt (hinten) im Autonomous Car
über das menschliche ErbMarktforschern von Gartner,
gut weltweit verfügbar mawartet hier ein Riesenmarkt auf seine Er- autos als Beitrag zur Verkehrssicherheit chen soll. 2007 investierte der Konzern 3,7
schließung. Bis 2020 sollen demnach mehr anzupreisen. Letzte Hürde ist die Klärung Millionen Dollar Wagniskapital in ein
als 26 Milliarden Geräte mit dem Internet juristischer und ethischer Fragen: Wer Start-up namens 23andme, das die ethniverbunden sein – knapp vier pro Kopf der haftet, wenn das Auto einen Unfall baut – sche Herkunft von Menschen anhand von
Weltbevölkerung – und auf diesen will und wie soll es in Echtzeit entscheiden, ob DNA-Proben ermittelt.
Google in irgendeiner Form vertreten sein. es in einer konkreten Situation lieber
Dazu zählt auch das selbst fahrende einen Fußgänger überfährt oder mitsamt
In jeden Bereich
Google-Auto. Es kommt ohne Fahrer aus Insassen gegen einen Baum knallt?
und darf in einigen – wenig bevölkerten – 4. Ausweitung des Einflusses auf den
des Lebens eindringen
US-Bundesstaaten bereits auf öffent- Kaufprozess
lichen Straßen fahren. Dieses Projekt Hier nähern wir uns wieder dem Bereich, Doch auch hier hat sich Firmengründer
wurde in der Vergangenheit oft als per- den wir derzeit als Googles Tätigkeitsfeld Page höhere Ziele gesetzt. 2013 kündigte
sönliche Spielerei der Google-Gründer wahrnehmen: Werbung und Verkauf im er Calico an – ein Forschungsprojekt, das
abgetan, doch nach der Akquisition der Netz. Schon heute bekommen konkrete den menschlichen Alterungsprozess erHome-Automation-Firma Nest erscheint Verkaufsangebote und Produktvergleiche forschen und damit verbundene Krankes in einem neuen Licht. Für die Projekt- einen immer breiteren Raum auf der heiten heilen soll. Außerdem investierte
leitung wurde kein Geringerer als Sebas- Google-Startseite. Doch die Pläne in der Konzern in verschiede Start-ups, die
tian Thrun verpflichtet. Der in Solingen Mountain View gehen viel weiter. So medizinische Diagnosen und Dienstleisgeborene KI-Experte leitete das Team könnte in Zukunft der Klick auf ein Pro- tungen über das Internet anbieten. Kleiner
hinter „Stanley“, einem Volkswagen-SUV dukt in einer Anzeige eine Bestellung für Baustein in diesem System: der Prototyp
der Stanford University, der 2005 im ein kostenloses Taxi auslösen, das den einer Kontaktlinse, die über Biosensoren
Rahmen der X-Challenge der Rüstungs- kaufwilligen Konsumenten abholt und in aus der Tränenflüssigkeit den Blutzuckerbehörde DARPA eine Strecke von mehr den Laden bringt, wo er sich den ge- spiegel bestimmt und die Behandlung von
als 130 Meilen durch die Mojave-Wüste wünschten Artikel ansehen und mitneh- Diabetes verbessert. Google will sich
zurücklegte – ohne menschliche Hilfe.
men kann. Das ist zwar heute noch ZuNach Ansicht von Experten sind die kunftsmusik – aber ein entsprechendes
selbst fahrenden Autos von Google nahe- Patent hat Google bereits eingereicht. Und
zu serienreif. Die Fähigkeit, automatisch wenn man sich eine Flotte selbst fahrender
zu lenken, zu bremsen und Abstand zu Autos vorstellt, dann erscheint ein solcher
halten, bringt heute ohnehin schon fast Service auch nicht mehr unbezahlbar.
jedes Oberklasse-Auto mit, wenn man bei Unbemannte Fahrzeuge könnten geneder Bestellung die entsprechenden Kreuz- rell die Auslieferung übernehmen –
chen in der Ausstattungsliste gemacht hat. und Roboter wie Atlas das Paket bei
Über die optimale Strecke und die aktuelle Bedarf ohne Murren in den vierten
Verkehrslage informiert Google Maps. Stock tragen. Dass Google das PayUnd Google sammelt fleißig Erfahrun- ment via Digital Wallet und die Identifi„Die biologische Evolution
gen: Allein 2012 legten die Autonomous kation per Fingerprint-Sensor überCars des Konzerns mehr als 500.000 Kilo- nimmt, ist da fast schon eine Selbstverist zu langsam für die
meter im öffentlichen Straßenverkehr ständlichkeit.
menschliche Rasse“
zurück – ohne einen einzigen Unfall. 5. Leben verbessern und Leiden lindern
Google-Verwaltungsratschef Eric Schmidt Lange Zeit wurden die Aktivitäten in dieRaymond Kurzweil
Director of Engineering, Google
wird deshalb auch nicht müde, Roboter- sem Bereich zwischen Philanthropie der
Google-Akquisitionen
seit September 2013
Nest
Raumthermostate
und Rauchmelder
Impermium
Internet-Sicherheit
JANUAR 2014
Bitspin
Alarm-App
„Timely“
Deepmind Technologies
Künstliche Intelligenz
28. April 2014
9/14
immer stärker in das Beratungsgespräch
zwischen Arzt und Patient einbringen.
Dabei dürften Produkte wie das Videoconferencing-Tool Google Hangouts, aber
auch die Datenbrille Google Glass eine
wichtige Rolle spielen.
Google ist nicht der einzige InternetKonzern, der auf Produktdiversifikation
setzt. So ist etwa Amazon inzwischen weit
mehr als ein Online-Buchhändler. Der E-CommerceGigant gehört zum Beispiel zu
den führenden Anbietern von
Cloud Services, und AmazonGründer Jeff Bezos investiert
in vielen Bereichen: Dazu
gehört der Kauf der „Washington Post“ ebenso wie Venture
Capital für den 3-D-DruckPionier Maker Bot. Doch kein
anderer fährt einen solch allumfassenden Ansatz wie
Google-Gründer Page. Für
seine Vision, in alle Lebensbereiche der Menschen vorzudringen und sich damit quasi
unentbehrlich zu machen, ist
er ständig auf der Suche nach
kreativen Köpfen. Diese Visionäre ins Boot zu holen, ist oft
nur über den Kauf ihrer Unternehmen möglich.
Die Diversifikation ist darüber hinaus eine Antwort auf
gesättigte Märkte: In den USA
und Europa stößt Googles
Marktmacht zunehmend an
wirtschaftliche und kartellrechtliche Grenzen – und in
Venture Capital
wurden 2013 in
US-Start-ups im
Gesundheitssektor
investiert
Quelle: „Wall Street
Journal“
INTERNET WORLD Business
wichtigen Emerging Markets wie China
und Russland haben andere, lokale Player
die Nase vorn.
Dazu kommt, dass das Anzeigengeschäft im Internet schwieriger wird. Zwar
verdiente Google im 1. Quartal 2014 bei
15,4 Milliarden Dollar Umsatz fast 3,5
Milliarden Dollar. Doch die Gewinnsteigerung von nur drei Prozent enttäuschte
die Analysten: Der Aktienkurs gab nach
Bekanntgabe der Zahlen nach.
Dagegen stiegen etwa die Wagniskapital-Investitionen in US-Unternehmen im
Bereich Healthcare im vergangenen Jahr
um 38 Prozent auf 8,63 Milliarden US-Dollar. Und alle sieben Roboterschmieden, die
Google im Dezember 2013 übernahm,
dürften zusammen kaum mehr gekostet
11
haben als die drei Milliarden, die der Konzern für die Nest-Übernahme ausgab –
oder mit anderen Worten: weniger als
◼
Google in einem Quartal verdient.
Frank Kemper
internetworld.de/fk
Im Payment versprechen
alle Anbieter Lösungen
aus einer Hand. Aber wie
viele davon haben eine
eigene Bank?
Als eines der führenden Unternehmen für das Payment setzt
die Wirecard AG auf eine klare Positionierung:
Die Kombination von Zahlungsabwicklung und Bankdienstleistungen. Weil wir über eine eigene Banklizenz verfügen,
bieten wir alle internationalen Kreditkartenakzeptanzen
und alle relevanten E-Cash-Verfahren an – über eine einzige
Plattform. Tatsächlich aus einer Hand.
Unser Portfolio
Zahlungssysteme
www.wirecard.com
Risikomanagement
Bankservices
Unsere Keyfacts
20,8 Milliarden Euro
Transaktionsvolumen
85 Services für Payment
und Risk Management
14.000 Kunden
Slick Login
User-Authentifizierung
und Login
PRO CONTRA
12
INTERNET WORLD Business
28. April 2014
9/14
Ist der TKP
überholt?
Beim Tausend-Kontakt-Preis werden Nutzer abgerechnet,
ost per Click ist tot, ertönte vor Jahren
der Schlachtruf der Premiumvermarkter im Bereich Online. Die zunehmende
Akzeptanz von Online-Werbung als Branding-Medium sowie die aufkommende
Diskussion über die Customer Journey
und den Wirkungsbeitrag der einzelnen
Medien bis zum letzten Klick haben dazu
geführt, dass die Performance-orientierte
Abrechnung infrage gestellt wurde.
Mit Aufkommen der Reichweitenmessung im Internet, der MA Online und den
Internet Facts, etablierte sich der Tausend-Kontakt-Preis (TKP) zunehmend auch in der Online-
C
Werbung. Schließlich ist der TKP eine gelernte Währung, die traditionelle Kennzahl
der Werbebranche. Er drückt aus, wie viel
es kostet, um 1.000 Leser, Radiohörer, Fernsehzuschauer oder Webnutzer mit einem
Werbemittel zu erreichen. Der TKP macht
die crossmediale Abrechnung vergleichbar.
Und mit ihm wird es möglich, die Branding-Leistung abseits des Klicks zu würdigen. Ob diese Leistung jedoch tatsächlich
bei den abgerechneten 1.000 Nutzern angekommen ist, ob das Werbemittel wahrgenommen wurde – einen Nachweis gibt
es nicht. Nur zusätzliche Befragungen könnten das belegen.
Foto: Fotolia / Faithie
die das Werbemittel eventuell gar nicht gesehen haben
Das aber widerspricht all dem, was Online
eigentlich zu leisten vermag: Im Web ist es
im Gegensatz zu anderen Werbekanälen
möglich, die Interaktion der Nutzer mit
einem Werbemittel in Echtzeit zu messen:
Klicken sie darauf? Wie lange beschäftigen sie sich damit? Leiten sie es weiter?
Angetrieben von dem in den letzten
Jahren aufgeflammten Streit um
Auslieferung und Sichtbarkeit
der Werbemittel gerät nun auch die TKPbasierte Abrechnung in die Kritik. Für
Steffen Hopf, Deutschland-Chef bei Yahoo,
ist jedenfalls klar: Der TKP hat sich jetzt
schon überlebt. Eine Ansicht, die Rasmus
Giese, Geschäftsführer bei United Internet Media, nicht nachvollziehen kann.
Hier diskutieren beide das Für und
Wider der unterschiedlichen
Modelle. (vg)
◼
Pro & Contra
Steffen Hopf
Managing Director & Country
Commercial Director,
Yahoo Deutschland, München
Rasmus Giese
Geschäftsführer United Internet Media,
München
www.united-internet-media.de
de.yahoo.com
„KEINE SICHTGARANTIE“
Im Prinzip hat sich der TKP heute
schon überlebt. Online-Werbung
muss einen anderen Anspruch haben:
Interaktion und Engagement sind
Maßstäbe, an welchen erfolgreiche
Zielgruppenansprache
gemessen
werden muss. Natürlich wissen wir
um Werbeeffekte, die allein bei Sicht-
Cost per Share, Cost per Like, Cost
per Favourite: Das sind Währungen,
die alle Player im Markt anspornen,
relevante Werbeinhalte zu schaffen.
Relevanz wäre mehr denn je die Messlatte für digitale Werbung. Denn nur,
wenn Werbung relevant ist, wird sie
vom Nutzer wie Inhalt konsumiert.
Nicht zuletzt werden
Wachstumsbereiche wie
Native Advertising Media„Der TKP hat sich im Prinzip
währungen verändern und
damit die Diskussion zwiheute schon überlebt“
schen Kunde, Agentur,
Publisher und Vermarkter,
wer welchen Beitrag zu
einer erfolgreichen Kampagne leisten
kontakt entstehen. Doch ist der TKP
muss, beeinflussen. Diskussionen
nicht einmal hier die richtige Wähwie die um Sichtbarkeit wären obsorung. Keiner kann sagen, was der
let. Online-Werbung hätte endlich
Nutzer gerade im Blick hat. Selbst
Währungen, die dem Alleinstellungswenn die Seite mehrere Minuten
geöffnet war, eine Garantie hat ein
merkmal des Kanals Rechnung traKunde nie. So sollten wir grundsätzgen und die Qualität eines Werbemitlich vom Tausend-Kontaktchancentelkontakts messen – zum Vorteil für
Preis sprechen, das gilt für alle Kanäle!
alle Parteien.
„GLEICHE WÄHRUNG“
Die Aussage meines Yahoo-Kollegen
nen, werden sie auch kaum kaufen.
verwundert mich, denn es gibt keinerDaher benötigen große Marken auch
lei Anzeichen für das Ende des Taugroße Auftritte.
send-Kontakt-Preises (TKP). Ganz im
Diverse Studien belegen die imGegenteil beobachten wir einen starmensen Wirkungsvorteile von großken Trend zu aufmerksamkeitsstarflächigen exklusiven Werbeformaken Premium- und Sonderplatzierunten. Gerade durch Innovationen wie
die Intermedia-Datei
gen und damit zu
der ArbeitsgemeinTKP-basierten Werschaft Media-Analyse
beformen.
(Agma) wird der WettDie Vermarkter er„Es gibt keinerlei
bewerb zwischen den
zielen hiermit ihr
Anzeichen für das
Mediengattungen um
größtes Wachstum
Ende des TKP,
die Branding-Budund haben sicher kein
im Gegenteil“
gets noch einmal zuInteresse
daran,
diese Werbeformen
nehmen.
Performance-basiert
Gerade großflächige
abzurechnen. Zwar gibt es vereinzelte
Werbeformate werden dann zukünftig
gegenteilige Initiativen, die meisten
mehr in Konkurrenz stehen zu TV,
Werbungtreibenden und Agenturen
Print und Plakat. Hier wird es wichtig
arbeiten jedoch weiterhin mit dem
sein, mit der gleichen Währung zu
arbeiten und die gleiche Sprache zu
klassischen Brand-Funnel, der das
sprechen: also Tausend-KontaktBranding (TKP) als zwingenden
Preis (TKP) und Gross Rating Point
Schritt vor dem Abverkauf vorsieht.
(GRP).
Diejenigen, die die Marke nicht ken-
Die Themen-Guides der
Internet World Business
● Mobile Internet Guide 2014
Beilage INTERNET WORLD
Business 11/14
vom 26.05.2014
Druckunterlagenschluss 02.05.2014
● Aus- und Weiterbildung
Guide 2014
Beilage INTERNET WORLD
Business 15/14
vom 21.07.2014
Buche
n
Ihren W Sie jetzt
erbeau
ftritt!
Bleibe
n Sie 1
Jahr
lang pr
äsent!
● Bewegtbild Guide 2014
Beilage INTERNET WORLD
Business 18/14
01.09.2014
● E-Commerce Guide 2014
Beilage INTERNET WORLD
Business 22/14
vom 27.10.2014
Anzeigenberatung:
Juliane Roschke
Telefon 0 89/7 41 17-283,
Fax 0 89/7 41 17-269
E-Mail [email protected]
COMMERCE
E-COMMERCE
14
INTERNET WORLD Business
Alle gegen Zooplus
Die Margen im Online-Heimtiersegment wachsen nicht in den Himmel. Im Markt
tummeln sich trotzdem diverse Player, die an ihr Alleinstellungsmerkmal glauben
„Nur Preis- oder Leistungsführer sowie Nischenbesetzer
haben Chancen“
Kai Hudetz leitet das Institut für
Handelsforschung (IFH) in Köln
www.ifh-koeln.de
ben werden. Denn zurzeit fließt nur etwa
jeder zehnte Euro, der mit Hundefutter,
Katzenstreu, Vogeltränken oder Aquarienfiltern verdient wird, über das Internet
in die Kassen der Händler. Rund zwei
Drittel des Umsatzes mit Heimtierfertigfutter sahnt noch immer der Lebensmitteleinzelhandel ab. Bei Zubehör und
Bedarfsartikeln hält der Fachhandel 81
Prozent Umsatzanteil. Doch Branchenbeobachter gehen davon aus, dass in den
kommenden fünf Jahren weitere zehn
Prozent des stationären Geschäfts ins Internet abwandern werden.
Der Kampf um die 22 Millionen deutschen Haustierbesitzer im Web wird vor
allem an der Preisfront ausgetragen. „Die
großen Investoren setzen auf Verdrängung. Und mit Services wie Versandkostenfreiheit allein ist die Schlacht nicht
mehr zu gewinnen“, kritisiert der E-Commerce-Chef einer deutschen Bau- und
Gartenmarktkette, der namentlich aber
nicht genannt werden will. „Sinken die
Preise weiterhin, wird vielen preisgetriebenen Unternehmen die Puste ausgehen“, so
seine Prognose; doch davon ist laut Fressnapf-Chef Torsten Toeller auszugehen.
Obwohl das Unternehmen stationär europäischer Marktführer für Heimtierbedarf
ist, tut es sich online schwer, gegenüber
Zooplus aufzuholen. 50 Millionen Euro
E-Commerce-Umsatz stellte Toeller Anfang 2013 für das Gesamtjahr in Aussicht.
Peanuts im Vergleich zum Gesamtumsatz in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Steine legen
der Franchise-Kette beim
Online-Ausbau vor allem die
Handelspartner in den Weg,
die mehr oder weniger laut
über die Preisstrategie im
Webshop maulen.
Doch wer auf dem Markt
bestehen will, kommt an wettbewerbsfähigen Preisen nicht
vorbei. Zumal die BurdaTochter Zooplus mit ihrer
Kampfpreisstrategie
mittlerweile die Profitabilitätsgrenze
überschritten hat: Im Geschäftsjahr 2013 stand vor Steuern
ein Plus von 3,8 Millionen Euro in den Büchern. 2012 hatte
das Unternehmen noch einen
Verlust von 2,6 Millionen Euro erzielt. Profitiert hat Zooplus vor allem von seinen treuen Kunden, die teure
Investitionen ins Marketing überflüssig
machen. „Wir gewinnen Marktanteile“,
lautet die Botschaft von Zooplus-Finanzchef Andreas Grandinger an die Konkurrenz. Denn die muss tief in die Tasche
greifen, um gegen etablierte Player mit 15
Jahren Marktvorsprung und den ewig
währenden Konkurrenten Amazon anzu-
Heimtier-Fertignahrung
ist in Deutschland ein 3,9Milliarden-Euro-Markt.
20 Prozent davon könnten mal ins Web fließen
Foto: Fotolia / Fotowebbox
er der Platzhirsch im Online-Heimtiermarkt ist, steht eigentlich fest:
Mit Umsätzen in Höhe von 129,4 Millionen Euro allein in Deutschland hält der
Online Pure Player Zooplus knapp zwei
Drittel der Anteile im 400 Millionen Euro
schweren Markt der Tierbedarfsversender.
Die restlichen 270 Millionen Euro teilt
eine Vielzahl kleinerer Wettbewerber
unter sich auf. Allein auf der ersten Suchergebnisseite von Google kämpfen bei der
Eingabe des Suchbegriffs „Hundefutter“
15 unterschiedliche Anbieter – von Amazon bis Zooroyal – um die Gunst des Tierbesitzers. Auf der zweiten Seite folgen elf
weitere Marktteilnehmer. Sie alle setzen
darauf, dass sich die Anteile im Heimtiermarkt weiter Richtung Internet verschie-
W
kommen und Tierbesitzer auf sich aufmerksam zu machen.
Hohe Kundenakquisekosten
So schätzt der europäische Hundespezialist Schecker seine Akquisekosten für
einen Neukunden je nach Gewinnungs-
weg auf 30 bis 40 Euro. Abhängig von der
Warengruppe erreichen Kunden beim
zweiten bis dritten Kauf einen positiven
Deckungsbeitrag. 1,18 Euro kostet laut
„Google Keyword Planner“ derzeit ein
Klick auf eine Keyword-Anzeige für Hundefutter bei Google. Und wer sich dort von
der Konkurrenz abheben will, investiert
Wer mit wem: Tier-Start-ups und ihre Investoren
∙ Zooplus AG
Launch: 1999
Investoren: Hauptanteilseigner ist
das Medienunternehmen Burda mit
seinen Beteiligungsgesellschaften
∙
∙ E-Petworld GmbH (Hundeland.de/
Katzenland.de)
Launch: Januar 2012
Investoren: gestartet von Venture
Stars, gefördert von Point Nine
Capital, Mountain Super Angel,
Blumberg Capital
Finanzierungssumme: im siebenstelligen Bereich
∙ Wunschfutter.de
Launch: 2011
Investoren: TRM Beteiligungsgesellschaft
Finanzierungssumme: einmal
siebenstellig, einmal sechsstellig
∙ Zooroyal
Launch: 2004, im März 2012 Fusion
mit Futterland durch den Einstieg von
Dumont Venture
Investoren: Dumont Venture, Wecken
& Cie, KfW, seit März 2014 Mehrheitsbeteiligung durch Rewe Group
Finanzierungssumme: siebenstellig
∙ Meinestrolche.de
Launch: Oktober 2011
Investor: 100-prozentige Tochter von
Klingel K-New Media
∙ Petshop.de
Launch: 2003
Investor: bis Oktober 2013 Novavision,
danach erfolgte die Trennung wegen
Umstimmigkeiten über Ausrichtung
und Finanzierung
∙ Petobel
Launch: 2013
Investor: Epic Companies
28. April 2014
9/14
INTERNET WORLD Business
Auswahlkriterien für Online-Tierbedarfsversender
Gute Qualität der Produkte
60,5 %
33,4 %
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
58,1 %
34,8 %
Präferierte Zahlungsmethoden vorhanden
53,4 %
37,2 %
Kostenlose Lieferung (ab Mindestbestellwert)
51,4 %
38,9 %
Offenlegung aller Kosten
49,0 %
40,9 %
Ausführliche und informative Produktbeschreibungen
45,9 %
41,2 %
Einfache Einlösemöglichkeiten eines Gutscheins
44,3 %
43,9 %
Intuitiver und schneller Bestellprozess
42,2 %
48,0 %
Ausreichend großes Sortiment
41,2 %
48,3 %
Unkomplizierte Retourenabwicklung
41,2 %
Absolut wichtig
46,6 %
Sehr wichtig
Die Produktqualität ist den deutschen Herrchen und Frauchen in einer
Online-Zoohandlung wichtiger als der Preis
INTERNET WORLD Business 9/14
Quelle: ECC 2014, Basis: >10.000 Konsumenten
burger, die viel Wert auf Beratung legen,
sind 2013 mit auf Passform geschneiderten, hochwertigen Mänteln für Windhunde gestartet. Einziger Haken: „Über
klassische Wege wie Anzeigen oder Dialogmarketing erreichen Sie nicht unbedingt nur Windhundebesitzer“, berichtet
Geschäftsführer Helge Jans. So kostet ein
Neukunde unter den Windhundefreunden bei Dog’s Finest – je nach Gewinnungsweg – bis zu 100 Euro. Bei rund 30
Euro pro Mantel muss ein Neukunde
schon ordentlich einkaufen, damit sich die
Akquise lohnt. Darum kooperieren die
Hamburger auch mit Händlern aus dem
Wohnbereich „Englischer Landhausstil“
und expandieren produktseitig in weitere
edle Hundehalterzielgruppen.
Mit mehr Service als bei Zooplus & Co.
wollen indes die Portale Hundeland.de
und Katzenland.de punkten. Ein ernährungswissenschaftlich fundierter Futterfinder spuckt aus dem Sortiment des Betreibers ePet World die geeignetsten Produkte aus. „Es ist fatal, Kunden mit immensen Auswahlmöglichkeiten in Online-Shops zu überfordern. Unser Tool
skaliert das persönliche Beratungsgespräch aus dem stationären Fachhandel“,
erklärt ePet-World-Chef Denis Skorobogat. Investoren glauben an das Alleinstellungsmerkmal: Erst im Dezember schossen die Kapitalgeber Point Nine Capital,
Mountain Super Angel und Blumberg eine
siebenstellige Summe zu.
idealerweise noch in TV-Kampagnen zum Nische ihr Heil suchen, weil der Markt um
Markenaufbau. „Investoren haben gut zu die Preisführerschaft für sie rentabel kaum
tun, da die Millionen nachzuschieben“, so zu gewinnen ist. Sie setzen auf solvente
der anonyme E-Commerce-Leiter der Frauchen und Herrchen, denen kaum etwas
Gartenfachmarktkette.
für ihren Liebling zu teuer ist. Ein Beispiel
Der 2013 gegründete Tierbedarfsver- ist der Edelanbieter Wunschfutter.de: Das
Teil-Exits und Insolvenzen
sender Petobel glaubt an den Geschäfts- Dortmunder Start-up setzt auf individuell
erfolg durch massive Werbeinvestitionen. gemixtes Hundefutter. Jede der High-End- Ein Teil-Exit ist den im Online-HeimtierDas Start-up hat beim Pro-Sieben-Sat1- Chargen mit für Tiere mit Allergien geeig- markt aktiven Investoren erst vor einigen
Inkubator Epic Companies Marktanteile neten und von Tierärzten entwickelten Wochen geglückt: Zooroyal, finanziert
gegen Medialeistung eingetauscht. Ein Futterrezepturen erhält eine eigene ID be- von Dumont Venture und Wecken & Cie,
zweistelliger Millionenbetrag Brutto-Me- ziehungsweise einen QR-Code. So haben das im März 2012 mit Futterland fusiodiavolumen ist allein für das erste Halb- Kunden es leicht, ihre konfigurierte Spezi- nierte, hat Mitte März seine Mehrheitsanjahr 2014 geplant. Das erinnert schon fast almischung erneut zu kaufen. „Die Chan- teile an den Handelskonzern Rewe abgean den TV-Werbedruck, mit dem sich cen, mit unserem Konzept eine hohe Kun- geben. Die Beteiligung an dem mit einem
Zalando binnen kürzester Zeit seine Mar- denbindung zu erzielen, sind hoch, wenn Jahresumsatz von fünf Millionen Euro
kenbekanntheit von 95 Prozent erkaufte. der Kunde seine Mischung binnen 24 eher kleinen Fisch erfolgte in Form eines
„Man muss schnell groß werden. Wer das Stunden erhält und wir die Futterqualität Anteileverkaufs von Altgesellschaftern
nicht schafft, wird aufgekauft oder muss halten“, so Wunschfutter-Chef Tobias und einer gleichzeitigen Kapitalerhöhung.
Insolvenz anmelden“, kommentiert Peto- Heitmann, dessen Unternehmen seit 2012 „Wir steigen damit in eine der am stärksbel-Chef Alexander von Fritsch. Um von der TRM Beteiligungsgesellschaft fi- ten wachsenden Kategorien im deutschen
schnell Marktanteile zu gewinnen, eifert nanziert wird.
und europäischen Lebensmittelhandel
der Petobel-Manager nicht nur in Sachen
Eine ebenfalls exklusive Nische lotet ein“, erklärte Lionel Souque, im ReweWerbung, sondern auch in Sachen Interna- Dog’s Finest von Vie Vital aus. Die Ham- Group-Vorstand zuständig für E-Comtionalisierung dem Vorbild Zamerce. Chancen sieht er trotz
lando nach: Seit Januar ist Petobel
starken Wettbewerbs aufgrund
in Österreich aktiv, weitere eurovon Synergien zwischen Zooroyal
päische Märkte sollen folgen.
und dem Online- sowie statioEpic-CEO Mato Peric ist mit der
nären Geschäft der verschiedeEntwicklung seines jungen
nen Rewe-Vertriebslinien.
Schützlings zufrieden: Der TierDennoch wird sich der Markt
nahrungsversender sei eines der
weiter konsolidieren. So musste
am schnellsten wachsenden UnAnfang 2014 die Tengelmannternehmen, das er je erlebt habe.
Beteiligung Canimix, die ebenDie Davids im Online-Heimfalls individuell zusammengetiermarkt haben gegen die grostelltes Tierfutter verkaufte, zwei
ßen Goliaths im Geschäft eigentJahre nach dem Launch die
lich nur eine Chance: „Entweder
Pforten für immer schließen.
sie sind Preisführer oder LeisBegründung: Zu wenig Kundentungsführer oder sie schaffen es,
zuspruch für einen rentablen
in einer Nische zu skalieren und
Betrieb. Doch die Marktteilnehsich zu professionalisieren“, skizmer hoffen weiter auf mehr lukraziert IFH-Chef Kai Hudetz. Ein
tive Übernahmen – und auf
Hundeland.de setzt auf ein Online-Beratungs-Tool, das
Blick in den Markt zeigt, dass
wenig Konkursanmeldungen. ◼
Kristina Schreiber/dz
das Gespräch im Fachhandel imitiert
viele Start-ups vor allem in der
15
Der deutsche Heimtiermarkt in Zahlen
Haustierverbreitung in Deutschland
9, 78 MIO.
Katzenbesitzer: 8,72 MIO.
Nagetiere: 2, 53 MIO.
Vögel: 1,97 MIO.
Hundebesitzer:
Gesamtumsatz über Fach- und
Lebensmitteleinzelhandel 2013
3,9 MRD. EURO
Umsatz Heimtierfertignahrung
2,97 MRD. EURO
Davon Hunde:
1,2 MRD. EURO
Davon Katzen:
1,54 MRD. EURO
Davon Kleintiere:
124 MIO. EURO
Davon Fische:
60 MIO. EURO
Davon Ziervögel:
47 MIO. EURO
Umsatz Zubehör:
953 MIO. EURO
Wichtigster Vertriebsweg für Heimtierfertignahrung:
Lebensmitteleinzelhandel mit einem
Umsatzanteil von
65 %
Wichtigster Vertriebsweg für Bedarfsartikel und Zubehör: Fachhandel mit
einem Umsatzanteil von
81 %
Online-Umsätze im Heimtiermarkt:
400 MIO. EURO
(Quelle: IVH und ZFF, Stand: April 2014)
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E-COMMERCE
18
INTERNET WORLD Business
Produktinszenierung in
den Online-Shops von
Protest, Burberry und
New Yorker: Inspiration
statt Conversion
28. April 2014
9/14
Kunde sucht Erlebnis
Der stationäre Flagship-Store und der Online-Shop einer Marke bieten selten die
gleiche Einkaufswelt. Wer will schon in einem supereffizienten Warenlager shoppen?
ie Modemarke Esprit investiert in die
Umgestaltung ihrer stationären
Stores. Warme Farben und Materialien
sowie vielfältige Produktinszenierungen
nach Themengebieten wie Business, Sommer oder Casual vermitteln dem Kunden
ein wohnliches, fast schon privates Ambiente. Eigens für die Stores entwickelte
Möbelstücke schaffen einen Loft-Charakter. Die aktuelle Kampagne im Hippie-Style
unterstützt das stationäre Erlebnis.
Ganz anders der Online-Store: In ihm
herrscht Gleichförmigkeit auf breiter
Front: Kästchenbilder akkurat aneinan-
D
dergefügt auf nüchtern weißem Grund,
mit Photoshop eingekleidete Model Composings ohne jeglichen optischen Kontext,
kühles Technokratenlayout statt emotionaler Anziehungskraft. Eine Marke, zwei
völlig unterschiedliche Auftritte.
Zu schade, denn die digitale MarkenShopping-Welt zielt damit am Bedürfnis
der Käufer nach Erlebniswelten vorbei, die
ihren Alltag auch online bunter machen
und aufwerten könnten. Derzeit bieten
viele Markenplattformen leider nur einen
nüchternen Bedarfskauf an. Wo bleibt die
Freude, das Erlebnis beim Kauf?
Differenzierung ist im E-Commerce mehr
noch als im stationären Handel eine Frage
des Überlebens: Die schnelle OnlineVergleichbarkeit heizt den Preiskampf an.
Um mit Online-Giganten wie Zalando,
Amazon, eBay und Co. mithalten zu
können, eifern die Markenhersteller den
großen E-Commerce-Playern nach und
gestalten ihre Shops ähnlich wie diese,
obwohl sie ganz andere Voraussetzungen
mitbringen. Das Ergebnis ist fatal und
zudem langweilig: Ein Marken-OnlineShop gleicht dem anderen.
Kopieren oder sich
Normann Copenhagen:
Produkte großflächig inszeniert
Der dänische Design- und Interieurspezialist
Normann Copenhagen bietet vollflächige und
umfassende Produktinszenierungen und schafft
eine gute Balance zwischen emotionalem Produktzugang und nüchternem Kaufabschluss im
Check-out. Die Produktzugänge sind nach Themen
geordnet (Blue Gifts, Drinks, Get Organized), die
sich daran orientieren, wie Menschen einkaufen.
Um das Erlebnis komplett zu machen, bindet der
Shop auch die Designer ein, die hinter den angepriesenen Produkten stehen.
www.normann-copenhagen.com
unterscheiden
Wer diese Eintönigkeit aufbrechen will,
um die Unverwechselbarkeit seiner Marke
zu stärken, muss sich um Themen wie
Produktinszenierung und alternative Produktzugänge kümmern und, wie beispielsweise Zara oder Burberry, einzigartige
Features und Multichannel-Angebote
entwickeln. Der Shop muss die Kunden
begeistern und Erlebnisse schaffen, die
nachhaltige positive Effekte auf die Marke
und die Absätze in allen Vertriebskanälen
zeitigen. Für Marken ist es interessant, mit
Standards zu brechen und das Kundenerlebnis zu optimieren, indem sie online
28. April 2014
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INTERNET WORLD Business
19
Tipps
Big Picture
Esprit: Stationär edel, online langweilig
Esprit inszeniert seine Läden meisterhaft. Von der Inspiration
in der Fläche ist online nicht viel zu spüren. Nichts verbindet
das Erlebnis im Geschäft mit dem im Online-Shop.
www.esprit.de
Die Startseite muss mit einem einzigartigen Aufbau überraschen und
den Nutzer in eine andere Welt
entführen. Erst dann kommt der
Aufbau des Shops an die Reihe.
Storytelling
die gleiche emotionale Botschaft senden
wie im stationären Handel.
Zudem ist die Conversion Rate interpretierbar: Es geht nicht nur darum, aus Besuchern Käufer zu machen. Für Marken
kann Conversion auch bedeuten, den Kunden so lange wie möglich auf der Seite verweilen zu lassen und zu unterhalten, um
die Identifikation mit der Marke zu stärken
oder ihn zum Besuch eines stationären
Stores zu bewegen. Das unterstützt auf
lange Sicht den Umsatz in allen Kanälen.
Nutzerorientierung
statt Technik
Meistens konzentrieren sich Markenhersteller, die einen Online-Shop als Vertriebskanal etablieren, zuerst auf Technik
und Prozesse. Sie nehmen ihren Shop aus
dem Backend heraus wahr. Die Sichtweise
des Endkunden klammern sie dabei aus.
Marken- und Nutzerorientierung heißt,
den Spagat zwischen zwei Extremen zu wagen: Eine optimale Usability verlangt, einen
Shop danach auszurichten, was als gelernt
und gewohnt vorausgesetzt werden darf.
Die Marke hingegen will sich ungewöhnlich und einzigartig präsentieren. Sich
wegen der Conversion Rate ausschließlich
auf die Usability zu konzentrieren, führt
sicher in eine Sackgasse und zu standardisierten Oberflächen. Hier stellen sich
folgende Fragen: Kaufen Kunden
Produkte nur aufgrund der guten
Bedienbarkeit des Shops? Was ist
mit der Faszination, die eine Marke auf
Menschen ausüben kann? Welchem Zweck
dient Design im E-Commerce?
Man denke an die Wochenendbummler
in den Innenstädten. Sie haben meistens
noch keinen konkreten Kaufwunsch, sondern lassen sich inspirieren. Das muss auch
ein Online-Shop leisten können. Designer
sollten Emotionen nicht der Usability opfern, beides muss Hand in Hand gehen, um
Kaufimpulse zu wecken. Umso mehr, als
die heutigen Konsumenten nicht mehr
digital unerfahren sind. Die meisten finden
sich auch in einem extravagant gestalteten
Shop zurecht. Unverwechselbares Design
geht über visuelle Oberflächenelemente
weit hinaus und umfasst auch intelligente
Mikro-Interaktionen, wie sie etwa der
niederländische Snowboard-Bekleidungsspezialist Protest geschickt einsetzt. Bei
ihm entwickelt der Kunde während seines
Shop-Besuchs durch Animation der Bedienflächen ein Gefühl von Dynamik.
Marke und Konsument
verbinden
Das Design eines Shops ist die zentrale
Schnittstelle zwischen dem Unternehmen
beziehungsweise der Marke und dem Kunden, es erfüllt eine Brückenfunktion für
beide Seiten. Es darf deshalb nicht mit der
Bestellbestätigung per Mail enden;
die Interaktion zwischen Marke
und Konsument geht weiter. Ein
Online-Store ist nicht einfach
eine virtuelle Dependance, sondern ist das
digitale Flaggschiff der Marke. Der Kunde
trennt nicht mehr zwischen digitalen und
stationären Erlebnissen. Wie solche NoLine-Inszenierungen funktionieren, zeigt
Burberry. Die Designermarke bietet beispielsweise reale Modenschauen als Video
im Online-Shop an, und die gezeigten
Kleidungsstücke sind sofort per Mausklick
bestellbar. No-Line heißt, möglichst viele
Inhalte und Service-Angebote über alle
Medien hinweg zu spielen. Es heißt, das
Erlebnis im stationären Store digital anzureichern und umgekehrt die Welt des
Shops mit dem Laden zu verknüpfen. Die
Gestaltung der stationären Stores muss
sich im Online-Flagship-Store spiegeln
und anders herum.
Das zu lösen, ist die große Herausforderung. Marken und Händlermarken müssen individuelle Wege gehen. Es gibt hier
kein Patentrezept. Dafür brauchen Designer und Auftraggeber Mut zum Experiment und zur Andersartigkeit. Ansonsten
geht der Shop schnell in der Masse des
Überangebots unter – und am Ende hat
Amazon ohnehin den besseren Preis. ◼
Tim Böker und Sebastian Bomm,
Usability-Designer und Geschäftsführer der E-Commerce- und
Webdesign-Agentur Kommerz.
www.kommerz.eu
PULL&BEAR (INDITEX): Inspiriert kaufen
Auch die Marke Pull&Bear des spanischen Modeproduzenten Inditex besticht durch lange Bilderstrecken mit direktem
Zugang zu Produkten und zur Kaufoption. Der Online-Shop
bietet eine große Vielfalt an Seitentypen und eine hohe Geschwindigkeit auch bei vielen Produktdaten. Den Nutzern
stehen verschiedene Ansichtsmöglichkeiten auf Kategorieseiten zur Verfügung. Die Designer haben die BrowserFläche voll ausgenutzt und zeigen die Produkte in einem
lebensechten Umfeld, statt sie freizustellen. Der OnlineShop findet eine gute Balance zwischen Standard (Conversion Rate) und Inspiration.
www.pullandbear.com
www.inditex.com
Nutzen Sie kleine visuelle Details
und erzählen Sie damit Geschichten! Dies gilt für alle Ebenen des
Shops, auch die Produktlisten.
Vielfältige Zugänge
Bei Burberry etwa kann der Besucher direkt aus dem Video der
Laufsteg-Show heraus kaufen. Setzen Sie das Produkt in einen passenden emotionalen Kontext und
ermöglichen Sie dann den direkten
Zugang zum Kauf!
Navigation im Fluss
Natürlich muss der Kunde sich
jederzeit zurechtfinden, doch liegt
die Betonung dabei auf „spielend“.
Die Navigation darf nicht wichtiger
werden als die Inhalte. Storys sollten alternative Wege zum Produkt
eröffnen und den Kunden aus dem
Inspirationsmodus heraus direkt
zum Kauf animieren.
„Echte“ Interaktion
Die Shop-Gestaltung sollte sich daran orientieren, wie Beratungs- und
Verkaufssituationen im stationären
Geschäft im Idealfall ablaufen.
Information durch Bilder
Große und viele Produktbilder setzen Kaufimpulse und senken die
Retourenquote.
Emotional und rational
Emotionale Inszenierung schafft
die Voraussetzung zum Kauf. Je
näher der Kunde der Kasse
kommt, umso wichtiger werden
harte Informationen, um seine Entscheidung abzusichern – aber eben
erst im Kaufzusammenhang.
E-COMMERCE
20
INTERNET WORLD Business
28. April 2014
9/14
Vor dem Börsengang auf Einkaufstour
Alibaba-Headquarter in
Hangzhou südwestlich
von Shanghai
29.04.13
586 Mio. USD für einen 18-Prozent-Anteil
am Kurznachrichtendienst Weibo (China)
Mai 2013
Rund 200 Mio. USD für 28 Prozent an
Kartendienst Autonavi
16.07.13
Beteiligung an Reiseanbieter
Qyer.com (China)
25.09.13
Übernahme Cloud-Speicherdienst
Kanbox (China)
Okt. 2013
296 Mio USD für Beteiligung am
Shopping-Club Shoprunner (USA)
Okt. 2013
50 Mio. USD für Anteil an MobileSuche Quixey (USA)
10.02.14
812 Mio USD für Komplettübernahme
Autonavi (China)
12.03.14
804 Mio. USD für 60 Prozent an Filmund TV-Produktion China Vision
Media Group (China)
20.03.14
215 Mio. USD für Beteiligung an Tango,
einem Mobile-Messagingdienst (USA)
31.03.14
692 Mio. USD für rund 25 Prozent an
Kaufhauskonzern Intime Retail (China)
Web-Macht im Reich der Mitte
Mit Marktplätzen ist Alibaba gewachsen. Jetzt macht sich Chinas Internet-Riese durch den Börsengang
bekannt: Seine Strategie könnte das Marktplatzgeschäft verändern und für mehr Kundennähe sorgen
ormal ist das nicht: Eigentlich beginnt
der Einkaufsbummel von Unternehmen, nachdem sie sich an der Börse Kapital besorgt haben. Doch Alibaba, das demnächst zehn Prozent seiner Aktien an die
Wall Street bringt, kauft schon seit Monaten munter ein Unternehmen nach dem
anderen. Seit Frühjahr 2013 hat Chinas
größter Internet-Konzern mehr als 3,5 Milliarden US-Dollar ausgegeben – und wächst
damit rasant: Im Vergleich zum Vorjahr
stieg 2013 der Umsatz um 62 Prozent auf
7,9 Milliarden Dollar. Der Gewinn sprang
um 282 Prozent auf 3,65 Milliarden Dollar.
Und eine Abschwächung ist nicht abzusehen. Alibaba hat Mittel für weitere Investitionen, bräuchte die 15 bis 16 Milliarden
N
US-Dollar, die der Börsengang einbringen
kann, nicht. Doch der Web-Gigant aus
China macht einiges anders als seine Konkurrenten. „Im Westen konzentrieren sich
Online-Unternehmen auf einen Markt“,
sagt Lu Gang, Analyst der Marktforschung
Tech Web. „In China wollen sie, wenn sie
wachsen, möglichst jeden Winkel des alltäglichen Lebens erreichen.“
Alibaba richtet seine Geschäfte deshalb
strikt an den Kunden aus. Bedürfnisse
werden schnell erkannt und mit Services
beantwortet: Marktplätze flankierte Alibaba beispielsweise mit Finanzdienstleistungen, gerade entert der Konzern das
mobile Netz und setzt mit den Übernahmen der Handelskette Intime Retail sowie
Online-Giganten im Vergleich
Gegründet
1999
1994
Gründer
Ma Yun und Team
Jeff Bezos
Aktueller Börsenwert
ca. 150 – 200 Mrd. USD 145,3 Mrd. USD
Mitarbeiter
25.000
117.300
Anzahl Kunden/Heimatmarkt
300 Mio.
237 Mio.*
Marktabdeckung Heimatmarkt
ca. 80 %
ca. 75 %
Umsatz 2013
rd. 8 Mrd. USD
rd. 75 Mrd. USD**
Wert verkaufter Waren pro Jahr*** 245 Mrd. USD
100 Mrd. USD
* Zahl der aktiven Kundenkonten 2013 ** inkl. vermitteltem Umsatz aus Marktplatz *** laut Schätzungen
INTERNET WORLD Business 9/14 Quelle: Unternehmen, Internet Retailer, Wikipedia
des Kartendienstes Autonavi auf
Multichannel und regionale Vernetzung. Alibaba macht dieselben Geschäfte wie eBay, Amazon oder
Paypal, entwickelte dafür aber eigene
Strategien: Mit der Bekanntheit des
Riesen gewinnen diese auch für den
Westen an Bedeutung.
Wachtumsmotor
Vertrauen
Die Geschichte von Alibaba begann
Gründerteam: Ma Yun (li.) mit Mitgründern
1999 in Hangzhou: Dort bastelte
Gründer Ma Yun mit 17 Freunden
und ersten Mitarbeitern
Homepages für Firmen. Als Mitarbeiter im Außenhandelsministerium
entdeckte der frühere Englischlehrer die Handel sorgen außerdem Alibaba-InspekSegnungen des Internets und das weltweite toren, die bei Bedarf die Qualität und
Interesse an günstigen Produkten aus China Zuverlässigkeit der Lieferanten prüfen. Im
für eigene Geschäfte. Mit umgerechnet Streitfall wirkt Alibaba als Mediator.
60.000 US-Dollar Startkapital baute die
Alibaba wächst mit Investorengeld aus
Truppe eine Kontaktbörse für Firmen aus Japan und den USA – unter anderem von
Ost und West auf. Aus dieser Keimzelle Softbank und Yahoo. Drei Jahre nach
wurde das weltgrößte B2B-Portal.
Gründung arbeitet das Start-up profitabel.
Auf Alibaba finden Großabnehmer heute Etwa zur selben Zeit startet eBay in China –
rund 1,5 Milliarden Produkte made in und Alibaba ergänzt sein B2B-Portal um
China – und zunehmend auch aus ande- den Marktplatz Taobao. Wie beim USren Ländern. Effizienz bei der Suche ist Konkurrenten treffen hier Händler auf
durch Kategorien, Filter und einen ausge- Verbraucher. Anders als eBay verzichtet
klügelten Produkt- und Anbietervergleich Taobao aber auf Auktionen und Provisiogewährleistet. Mit dem Messenger Trade- nen: Chinesen kennen beides nicht, sind
manager handeln Partner Konditionen in- generell misstrauisch und sparsam. Wähdividuell aus. Für Vertrauen beim globalen rend eBay im Reich der Mitte mühsam
9/14
21
Alibabas Eigner
Div.
Investoren/
Anleger
29 %
Ma Yun oder Jack
Ma gründete mit
Freunden Alibaba.
Seit 2013 leitet er
den Aufsichtsrat.
Er gilt als humorig-verständnisvoller Chef, der
Fehler vergibt
Yahoo
24 %
Softbank
Jonathan Lu bringt
den Konzern an
die Börse. Alibaba
kaufte 1999 sein
Start-up. Lu baute
Taobao auf und
formte zuletzt Alipay zum Finanzservice Alifinance
37 %
Yahoo hält 24 Prozent an Alibaba, das
Wachstum der Beteiligung stützt auch die
Yahoo-Bilanz. Weiterer Investor ist Softbank
INTERNET WORLD Business 9/14
Quelle: Forbes.com
acht Prozent Marktanteil ergattert, gewinnt Taobao sofort mehr als 50 Prozent.
Mangelhafte Strukturen und schlechter
Service in Chinas Handel fördern das
Wachstum des Marktplatzes: Heute ordern
370 Millionen Verbraucher auf Taobao
Alltagswaren, listen sieben Millionen
Händler 800 Millionen Waren. Noch immer ist das Handeln kostenlos – Taobao
verdient an Werbe- und Webservices.
Händler bezahlen für auffälligere Marktplatzpräsenzen und höhere Rankings.
Dafür investiert Taobao einerseits in Werbung, blockiert aber die Spider von Suchmaschinen wie Baidu – und verzichtet
damit auf externe Traffic-Bringer.
Basis für neue Dienste. Dabei verfügt nicht
einmal die Hälfte der 1,2 Milliarden Chinesen über einen Webanschluss: Es gibt
also noch jede Menge Potenzial. Auch die
Verbreitung von Smartphones nimmt zu –
und bietet über Location Based Services
Chancen, Waren zum Kunden zu bringen.
Daher investiert Alibaba verstärkt in Handel, Navi- und Kommunikationssysteme.
Längst schaut sich Chinas Web-Riese
jenseits der Grenzen um: Seit einigen Jahren nutzen Hersteller und Händler aus
Indien, Japan, Europa und den USA die
Marktplätze. Neuerdings können US-Bürger bei Tmall direkt in China ordern – ein
Angebot, das auch bei den preisbewussten
Chinas E-Commerce-Riese
überwindet Grenzen
Tmall erweitert das Marktplatzgeschäft:
Hier verkaufen Marken und Händler in
eigenen Shops und gegen Provision an
Chinas Konsumenten und zunehmend
auch an die in anderen Ländern. Alibaba,
Taobao und Tmall verbindet das Bezahlsystem Alipay – vergleichbar mit Paypal.
Aus dem Angebot wuchs der Bereich Alifinance: Alibaba vergibt Kredite an Händler und Verbraucher (2012 rund 600 Mio.
Dollar), verkauft Anlagen und etabliert in
Apps und Wallets mobiles Bezahlen.
Auf dem Heimatmarkt kann Alibaba
wie ein Monopolist agieren: Zwar wächst
die Konkurrenz von Unternehmen wie
Tencent oder Baidu, doch über die Marktplätze Taobao und Tmall wurden 2013
Waren im Wert von rund 240 Milliarden
Dollar abgesetzt– weit mehr als eBay und
Amazon gemeinsam schaffen. Im Gegensatz zur US-Konkurrenz verzichtet Alibaba
bisher auf den Handel mit eigenen Waren
und Marken sowie auf den Aufbau einer
eigenen Logistik. So hat der Konzern auch
in Sachen Profitabilität die Nase vorn.
80 Prozent von Chinas E-Commerce ist
in der Hand von Alibaba, Alifinance organisiert rund 70 Prozent der mobilen Zahlungen. Mit seinen vielfältigen Geschäften
dringt Alibaba zunehmend in den Alltag
der Chinesen ein – und lernt immer mehr
über ihre Bedürfnisse: Nutzerdaten sind die
DEBITORENMANAGEMENT
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10 %
RISIKOMANAGEMENT
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E-PAYMENT
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28. April 2014
PASSENDE E-PAYMENT
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aus einer Hand.
Mitarbeiterversammlung 2009: Ma ist ein Show-Talent und
überrascht bei Events mit Rock-Einlagen und anderen Gags
Deutschen ankäme, zumal viele Hersteller
auch für bekannte Marken arbeiten.
„Wenn Alibaba nicht so wichtig wird wie
Microsoft oder Wal-Mart“, erklärt Mitgründer Ma Yun, „werde ich das den Rest
meines Lebens bedauern.“ Den Aufstieg in
die Liga der Weltkonzerne hat Yun, der
sich in den Aufsichtsrat zurückgezogen
hat, geschafft, seine Nachfolger bauen jetzt
das Geschäft international aus. Für Händler und Kunden wird das auch hierzulande
noch interessant werden.
◼
Susanne Vieser
internetworld.de/vs
Mehr Bezahlarten = mehr Umsatz: Bieten Sie Ihren Kunden
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AUTHORIZED
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ONLINE-MARKETING
22
INTERNET WORLD Business
28. April 2014
9/14
Unbekannte für
die Werbung
Im Online-Marketing kaum existent: Menschen mit Migra-
or gut zehn Jahren schwappte ein erster
kleiner Ethnomarketing-Hype durch
die blühende Medienlandschaft. Danach
kam: nichts. Damals ging es um Satellitenfernsehen, um paneuropäische – vorrangig
von Print und TV bestimmte – Mediaplanung und um die Frage, wie man Menschen
aus anderen Kulturkreisen überhaupt werblich erreichen könne. Zumindest die anschließenden Lerneffekte waren hoch,
denn wenigstens eines konnten die Marketer mit Gewissheit nun sagen: Keine Schublade passt so richtig. Ob Türken, Russen,
Kroaten oder Marokkaner – die Kulturgruppen sind genauso wenig homogen wie
Deutsche, Italiener, Holländer, Chinesen
oder US-Amerikaner. Ohne Kulturanalyse,
das wurde deutlich, gibt es keine passende
Werbeansprache.
V
Heute ist die Welt digital vernetzt und quer
durch alle Kulturen gibt es eine hohe Abdeckung mit Internet-fähigen Endgeräten.
Dennoch steht die Ansprache der Menschen mit Migrationshintergrund speziell
durch Online-Marketing noch ganz am
Anfang. „Mediaplanung für ausländische
Zielgruppen ist ein sehr komplexes und
schwieriges Terrain, da es sehr wenig aktuelle und valide Studien gibt. Es wird zu
wenig differenziert abgefragt, in der AWA
etwa nur nach Menschen mit Migrationshintergrund“, sagt Cornelia Schmid, Project Manager Intelligence bei der Agentur
Brainagency, München.
In der Markt-Media-Studie „Best4Planning“ werden Nationalitäten zwar einzeln
erfragt, dadurch kommen aber häufig nur
geringe Fallzahlen zustande – für Serben
etwa 64 Fälle. Auch in den Internet Facts
der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (Agof) wird das Herkunftsland
nicht erhoben. Brainagency behilft sich
daher oft mit Geodaten, um herauszufinden, wo bestimmte Bevölkerungsgruppen
verstärkt anzutreffen sind. Je nach Kampagnenziel ließe sich, nach Meinung von
Schmid, auch ein Targeting zum Beispiel
auf viel besuchten internationalen NewsSeiten aufsetzen.
Interkultureller Mix
„Es wird in den verfügbaren
Markt-Media-Studien zu wenig
differenziert nach Migrationsmerkmalen abgefragt“
Cornelia Schmid
Project Manager Intelligence,
Brainagency, München
Gebrauchen wir in Deutschland die Formulierung „Menschen mit Migrationshintergrund“, so gehen wir erst einmal
davon aus, dass es sich dabei vorrangig
um Mitbürger mit türkischen Wurzeln
handelt. Doch ebenso viel tragen etwa
russisch- und polnischstämmige oder
Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien zu diesem „Pool“ bei. „Fasst man
diese Gruppen zusammen, reden wir von
einem Marktvolumen, das durchaus der
Größe von Österreich und der Schweiz
entspricht“, sagt Necati H. Dutar, Geschäftsführer bei NHD Interactive, Frankfurt, einer Unternehmensberatung für
interkulturelles Marketing.
Foto: Fotolia
Fotolia // Photobank
Christian Müller
Foto:
tionshintergrund. Crossborder Marketing soll das ändern
Allein die Zahl fest an Türken in Deutschland vergebener IP-Adressen belaufe sich
auf rund zwei Millionen. Dutar verweist
darauf, dass türkische Internet-Nutzer eine
hohe Affinität zu Social Media haben: „In
der Türkei ist Facebook europaweit betrachtet besonders erfolgreich.“ Derzeit
befinde sich das Online-Marketing für
ausländische Zielgruppen in einer Phase,
in der technisch immer mehr möglich sei
und ausprobiert werde. So eignen sich
Dutars Ansicht nach Mail-Plattformen
wie das russische Mail.ru, einer der größten Player im osteuropäischen OnlineMarkt, gut für Werbekampagnen für in
Deutschland lebende Russen. „Viele von
ihnen besitzen dort einen Mailaccount,
weil das webbasierte Mail-System kyrillische Eingaben erlaubt.“ Dadurch sei insgesamt so viel Traffic auf der Plattform,
dass es für „Vermarkter interessant wird“.
Zukünftig, so der Consulter, werde man
mehr und mehr bilinguale Landing Pages
sehen, etwa wenn Online-Werbung für erklärungsbedürftige Produkte im Zuge einer
Kampagne gestreut wird. Hinsichtlich der
Nutzbarkeit von Webseiten für Menschen
mit ausländischer Muttersprache hinkt
Deutschland noch hinterher. „In den USA
ist es längst normal, dass sich die InternetSeiten etwa von Geldinstituten in diversen
Sprachen nutzen lassen“, sagt Dutar.
Ein paar Zahlen zur Einordnung: Von
2,4 Millionen in Deutschland lebenden
Türken im Alter über 14 Jahren nutzen
über 60 Prozent das Internet – und zwar
recht intensiv: Von diesen 1,45 Millionen
ist knapp die Hälfte (48 Prozent) täglich
im Web. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie zum Internet-Nutzungsverhalten der türkischen Bevölkerung in
Deutschland, die das Marktforschungsin-
28. April 2014
9/14
INTERNET WORLD Business
Wo surfen die Migranten?
Ebay.de
472,97
T-Online.de
421,30
Mobile.de
124,54
Web.de
116,62
Bild.de
109,62
GMX.de
96,28
Yahoo Deutschland
49,75
Spiegel Online
Bruttoreichweite (Kontakte in Millionen)
32,46
Freenet.de
23,35
Finya.de
22,8
Menschen mit Migrationshintergrund verhalten sich beim Surfen ähnlich wie
andere Nutzer, IP-Targeting kann helfen, sie nach Herkunftsland anzusprechen
INTERNET WORLD Business 9/14
Quelle: Agof Internet Facts 2014-02, Internet-Nutzung in den letzten
drei Monaten. Basis: 4,82 Mio. Unique User, Filter: NICHT Deutsche
stitut Data4U im Auftrag der NHD Interactive und der Heidelberger Up-value
GmbH, eines Ad-Networks für digitales
Marketing, durchgeführt hat. Die ethnischen Zielgruppen besuchen allerdings
häufiger populäre Webseiten aus ihrem jeweiligen Heimatland und surfen so am
deutschen Werbemarkt ein Stück weit vorbei, so eine weitere Erkenntnis der Erhebung. Online-Shopping ist für die türkischen User offenbar besonders interessant: Über 54 Prozent kaufen regelmäßig
im Internet ein.
Über Crossborder Traffic können Werbungtreibende diese Zielgruppe heute
ziemlich genau ansprechen. Mithilfe von
IP-Targeting können dabei fremdsprachige
Online-Surfer identifiziert werden. So sieht
etwa ein russischer Nutzer Werbung einer
russischen Bankengruppe – auch wenn er
auf einer deutschen Seite surft. „Werbung
auf Crossborder Traffic bietet hohe Reichweiten, genaues Zielgruppen-Targeting
und hohe Transparenz bei günstigen Tausend-Kontakt-Preisen“, erläutert Dutar. Ein
Adserver kann dabei die Spracheinstellungen des Browsers feststellen. Zusammen
mit der IP-Adresse wissen Vermarkter von
Websites damit ganz genau, wo der Nutzer
herkommt und ob der Anwender Kroatisch, Russisch, Türkisch oder Deutsch bevorzugt. Entsprechend diesem Datensatz
kann man ihm dann das passende Werbemittel auch auf einer ausländischen Webseite ausliefern. „All das sind sehr gute
Optionen für Werbetreibende, das Thema
Ethnomarketing stärker anzugehen“, findet
der Consulter.
Wie diffizil sich die Ansprache der Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund gestaltet, skizziert Alper Aslan,
Senior Client Manager bei der Marketingberatung Icon Added Value, Nürnberg:
„Auch bei Türken ist das Thema Internet
ein bildungs- und generationenabhängiges
Phänomen. In der jüngeren Zielgruppe, tendenziell ab der dritten Generation, wobei
auch ein Teil der zweiten Generation noch
recht jung ist, sehe ich keine Unterschiede
in der grundsätzlichen Mediennutzung
zwischen Türken und Deutschen.“
Türken sind vernetzt
Aslan geht davon aus, dass alles rund um
das Thema Vernetzung für die Türken in
Deutschland wichtiger ist als für die Deutschen. Der Grund ist relativ einfach: Man
hat noch viele Freunde und Familie in der
Türkei, zu denen man über die sozialen
Medien Kontakt hält. Auch Twitter spielt
für die Türken eine größere Rolle. „Allein
schon der Zuwachs an türkischsprachigen
Tweets nach dem Twitter-Verbot durch
Ministerpräsident Erdogan ist ein guter
Beleg dafür.“
Türken in Deutschland schauen, so Aslan, zumeist türkisches Fernsehen. Sie sind
türkische Werbung gewohnt. „Und türkische Werbung unterscheidet sich sehr
deutlich von deutscher Werbung. Viel
wichtiger sind Themen wie Emotionalität,
Stolz, Heimat und Humor.“ Das Kunststück, die in Deutschland lebenden Türken emotional richtig anzusprechen, hat
bislang allerdings nur E-Plus fertig gebracht. Das Mobilfunkunternehmen hat
bereits 2005 mit Ay Yildiz die erste EthnoMarke für Menschen mit Migrationshintergrund auf den Markt gebracht. Alle Angebote
und Tarife sind speziell auf die unterschiedlichen Zielgruppen unter den gut drei Millionen Türkischstämmigen zugeschnitten.
Auch im Unternehmen wird das Miteinander der beiden Kulturen gepflegt, die
Mitarbeiter sind bilingual und besitzen
selbst einen Migrationshintergrund. Mit
Ortel Mobile integrierte E-Plus 2012 eine
weitere Ethno-Marke in sein Portfolio: Der
Spezialist für internationale Telefonie bietet
neben dem Basistarif mehrere Tarifoptionen, die sich individuell an die Bedürfnisse
der in Deutschland lebenden Menschen
mit Migrationshintergrund anpassen lassen. „Wir profitieren von der zunehmenden
Zuwanderung, insbesondere verzeichnen
wir Kundenzuwächse aus südeuropäischen
Ländern wie Italien, Spanien und Griechenland, aber auch aus Bulgarien“, erläutert Geschäftsführer Daniel Staarmann.
Den E-Plus-Marketern geht es vor allem
um eines: das Lebensgefühl der komplexen
Bevölkerungsschicht einzufangen. Emotionales Storytelling scheint hier wichtiger
und zielführender als allzu differenzierte
Soziodemografie. In seiner neuesten Werbekampagne nimmt etwa Ay Yildiz sechs
Kunden als Testimonials unter Vertrag. Sie
sind seit dem 15. April als ausgewählte
Werbegesichter in TV-Spots und Werbeanzeigen in Print und Online zu sehen. Mit
dem Claim „Kalbini Duyur (Lass dein
Herz sprechen) – weil Du etwas zu sagen
hast“ rief das deutsch-türkische Mobilfunkunternehmen auf der Internet-Seite
Kalbini-duyur.com Kunden aller Altersklassen auf, mit einem Foto und einem
selbst formulierten Statement zu zeigen,
was ihr Lebensgefühl ausmacht. Über
3.500 Menschen haben sich beworben.
Die neuen Werbestars, die für den VideoDreh aus ganz Deutschland nach Berlin
gereist sind, erzählen in den Spots frei
über die Themen, die sie bewegen. „Wichtig ist uns vor allem, zu zeigen, dass wir als
Unternehmen auf die Bedürfnisse und
Wünsche unserer Kunden eingehen“, sagt
Alfons Lösing, verantwortlicher Geschäftsführer für das Wholesale- und
Partnergeschäft der E-Plus Gruppe und
Geschäftsführer von Ay Yildiz. „Durch die
neue Kampagne werden sie zum Sprach◼
rohr einer größeren Community.“
Detlev Brechtel
Lass dein Herz
sprechen:
Die E-PlusMarke Ay Yildiz
wirbt per Youtube-Spot und
Facebook um die
Türken
23
Zielgruppe Türken
In Deutschland leben über drei
Millionen türkischstämmige
Menschen, sie machen die größte
Migrationsgruppe aus. Während
mehr als die Hälfte von ihnen
jünger als 35 Jahre ist, sind es
bei der deutschen Bevölkerung
nur 36 Prozent (Quelle: Statistisches Bundesamt).
Die türkischstämmige Bevölkerung investiert den größten Teil
ihres Einkommens in Deutschland
und stellt eine qualitäts- und markenbewusste Konsumentenschicht
mit einem Hang zu Statussymbolen dar. Für diese Zielgruppe gibt
die deutsche Wirtschaft aber nur
drei Prozent des Werbeetats aus.
(Quelle: Türkisch-deutsche Handelskammer).
Allerdings gilt es, bei der Ansprache der Zielgruppe wesentliche Unterschiede zu beachten:
Relevante Faktoren sind ein anderes Ästhetikempfinden, eine
höhere Emotionalität sowie ein
ausgeprägter Familiensinn.
„Türkischstämmige User
besitzen eine hohe SocialMedia-Affinität und sind
daher für werbliche OnlineAnsprache prädestiniert“
Necati H. Dutar
Geschäftsführer NHD Interactive,
Frankfurt
ONLINE-MARKETING
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INTERNET WORLD Business
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9/14
Schöne neue
Fernsehwelt
Medienkonzerne reagieren auf das non-lineare Nutzungsverhalten und investieren in den Web-TV-Markt
as Fernsehen als Werbekanal hat
Google schon lange für sich entdeckt.
Regelmäßig rührt der Konzern für seine
Suchmaschine oder das soziale Netzwerk
die TV-Trommel. Seit April 2014 gesellen
sich nun auch Spots für ausgewählte Youtube-Channels hinzu: Zum ersten Mal in
seiner Geschichte wirbt Google für seine
Vloggerinnen (Wortschöpfung aus Video
und Blogger) Michelle Phan, Bethany
Mota und Rosanna Pansino – Web-Stars
mit Fashion- und Koch-Kanälen mit
jeweils über einer Million Abonnenten. Zu
sehen sind die Clips und Anzeigen nicht
nur im US-Fernsehen, sondern auch auf
Google-Webseiten, in der Angry-BirdsApp, in Print-Magazinen sowie auf Billboards in New York und Chicago.
Hintergrund der Werbeoffensive scheint
der Vorwurf einiger Youtube-Produzenten zu sein, Google promote seine Stars
nicht genügend, diese seien daher für
Werbekunden nicht attraktiv genug.
Neben dem Bemühen, es sich mit seinen
bisherigen Lieferanten nicht zu verscherzen, soll die Kampagne aber auch neue
Kundschaft anlocken. Für Bertram Gugel,
Inhaber von Gugelproductions.de, versucht Google sein Video-Portal neu zu
positionieren: „Youtube muss sich auch in
älteren, zahlungskräftigeren Zielgruppen
D
als Unterhaltungsmarke etablieren und
einen Imagewandel von der Video-Plattform für Katzen-Videos hin zur zentralen
Anlaufstelle für Bewegtbildunterhaltung
im Netz schaffen.“
Neue Sendeplätze
Bei der jüngeren Zielgruppe ist das Youtube schon geglückt. Laut Nielsen erreicht
das Video-Portal in den USA bereits mehr
18- bis 34-Jährige als jedes Kabel-TVNetzwerk. Auch hierzulande stehen die
etablierten Sender mit ihren festen Zeitund Programmschemen unter Druck.
Denn das Internet-Fernsehen bringt die
Grundfeste des linearen TV inzwischen
gewaltig ins Wanken, wie eine Analyse des
Forschungsinstituts Ipsos Media CT zeigt.
Für 44 Prozent der über 1.500 befragten
deutschen Youtube User bietet die Plattform für die eigene Generation mittlerweile spezifischere und relevantere Inhalte
als die traditionellen Broadcaster.
Um diese digitale Zielgruppe zu erreichen, müssen Medienkonzerne alternative
Sendemöglichkeiten jenseits ihres linearen Kerngeschäfts erschließen. Dafür
investieren große Player wie Walt Disney
oder die RTL Group eifrig in Multichannel-Netzwerke (MCN) (s. Tabelle unten).
In eigener Sache: Google wirbt erstmals für die Channels seiner Youtube-Stars
MCN sind Studios wie Broadband TV
oder Machinima, die Partnerschaften mit
Youtube-Kanälen eingehen und für diese
Video-Inhalte produzieren, verwalten und
vermarkten (s. auch Info-Kasten rechts).
Kooperationen mit ihnen sind für klassische Konzerne eine Möglichkeit, sich gegen den Herausforderer aus der Digitalwelt Google zu behaupten – und gleichzeitig Teil eines zunehmend lukrativen Business zu werden. „Letztlich entwickelt sich
auf Youtube ein neues Geschäftsfeld mit
massiven Umsätzen, auf dem die etablierten Medienkonzerne eine Rolle spielen
wollen“, fasst Berater Gugel zusammen.
Content, Reichweite, Wissen
Auch Pro Sieben Sat1 will auf dem Zukunftsmarkt Web-TV mitspielen. Mit
Maxdome verfügt der Senderkonzern bereits über eine komfortable Marktposition
im Bereich Video-on-Demand; seit August
2013 betreibt die Gruppe mit Studio 71
Medienkonzerne investieren in Youtube-Netzwerke
Zeitpunkt
Medienkonzern
Investition
Multichannel-Netzwerk (MCN)
März 2014
Pro Sieben Sat1 Group
(Beteiligung über die
Tochter Red Arrow
Entertainment Group)
20-Prozent-Beteiligung
Collective Digital Studio (CDS), US-MCN; 600 Kanäle,
März 2014
Warner Bros.
Entertainment GmbH
Beteiligung mit
18 Millionen US-Dollar
(13 Millionen Euro)
Machinima, US-MCN mit über elf Millionen Abonnenten; spezialisiert auf die Produktion von Gaming
Videos beispielsweise für die Youtube-Kanäle Inside
Gaming oder Happy Hour
März 2014
Walt Disney Company
Übernahme für
500 Millionen US-Dollar
(360 Millionen Euro)
Maker Studios, US-MCN mit rund 55.000 Kanälen,
380 Millionen Nutzern und 5,5 Milliarden Video Views
im Monat; populärste Produktion ist die Youtube-Serie
Epic Rap Battles of History mit durchschnittlich 30 Millionen Aufrufen pro Episode
über 100 Millionen Abonnenten, eine Milliarde Video
Views im Monat; Vermarktung von Youtube-Formaten
wie The Annoying Orange oder Epic Meal Time
Juni bis September 2013
RTL Group
(über die Töchter
UFA Deutschland/
Fremantle Media)
a) Beteiligung für 27 Millionen Euro; Anteil 58 Prozent
b) 26-Prozent-Beteiligung
c) Investment von sechs
Millionen US-Dollar
(vier Millionen Euro)
a) Broadband TV, US-MCN; 7.800 Kanäle
b) Divimove, deutsches MCN mit 1.300 Kanälen und
300 Millionen Video Views im Monat; Channel-Partner
sind Bosshaft TV, Mr Trashpack oder TV Noir
c) Style Haul, US-MCN mit Fokus auf Fashion und
Beauty; etwa 1.100 Channels
Mai 2013
Dreamworks Animation
Übernahme für
33 Millionen US-Dollar
(24 Millionen Euro)
Awesomeness TV, US-MCN mit über 87.000 YoutubeKanälen und 41 Millionen Abonnenten; unterstützt
etwa den Youtube-Kanal von Sänger Austin Mahone
INTERNET WORLD Business 9/14
Quelle: Unternehmensangaben, eigene Recherche; Stand: April 2014
auch ein eigenes MCN. Es distribuiert
Content über die hauseigene Video-Plattform Myvideo sowie Youtube; zu den
Partnerkanälen gehören beispielsweise
„Knallerfrauen“ oder „Switch reloaded“.
Um Studio71 Zugang zum weltweiten
Online-Video-Markt und Talenten zu
sichern, beteiligte sich Pro Sieben Ende
März mit 20 Prozent an Collective Digital
Studio (CDS). Zu den Zugpferden des
amerikanischen Netzwerks zählt zum
Beispiel das populäre US-Format „The
Annoying Orange“. Neben dem zusätzlichen Content lohnt sich eine Zusammenarbeit für Pro Sieben auch, um die globale
Reichweite auszubauen: Partner CDS hat
über 100 Millionen Abonnenten und verzeichnet eine Milliarde Video Views im
Monat. Studio 71 generiert im Vergleich
dazu etwa 100 Millionen Video Views.
Einen weiteren Vorteil, den eine Kooperation klassischen Broadcastern bietet,
nennt Simon Thun, Chief Strategy Officer
der Agentur Saatchi & Saatchi: „Die Senderanstalten können durch eine Beteiligung vom Wissen und den Erfahrungen
der MCN in puncto digitale Distribution
und Vermarktung profitieren“, so der
Strategieexperte. Solche Fähigkeiten, die
über das Produzieren und Bereitstellen
des Contents für das Web hinausgehen,
sind bei traditionellen Medienunternehmen oft noch Mangelware. Auch bei Pro
Sieben und CDS geht es um mehr als nur
Content und Reichweite: „Zentraler Bestandteil der Partnerschaft ist eine enge
Zusammenarbeit in den Bereichen Technologie und Business Intelligence“, so das
Statement aus dem Konzern.
Studio statt Wohnzimmer
Für die Multichannel-Netzwerke selbst
lohnt sich eine Zusammenarbeit mit großen Medienkonzernen ebenfalls. Sie können ihr Portfolio durch den linearen Content erweitern und bekommen Zugang zu
wichtigen Kontakten aus der Medienbranche. Daneben bieten sich vor allem in
Bezug auf die technischen Rahmenbedingungen völlig neue Möglichkeiten. Das
zeigt das Beispiel von Divimove.
Das deutsche MCN gehört seit 2013 mit
26 Prozent zur RTL-Tochter Ufa. Es ist
international tätig, zu den deutschen You-
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INTERNET WORLD Business
tube-Partnerkanälen gehören Mr Trashpack, Teddy Comedy oder Applewar Pictures. Wie Gründer Sebastiaan van Dam
erklärt, können seine Youtuber dank der
Zusammenarbeit ihren Content nun in
einer professionelleren Umgebung, dem
digitalen Produktionsstudio Ufa Lab,
erstellen. Das biete viel Freiraum und Mittel für die Formate-Erstellung, „die im heimischen Wohnzimmer kaum zu finden
sind“, so van Dams Resümee.
Alles aus einer Hand
Die kanalübergreifende Zusammenarbeit
mit RTL vereinfacht auch die Entwicklung
neuer Projekte. Erst vor wenigen Wochen
starteten die beiden Partner das Förderprogramm „Shootr“, über das Youtuber
professionalisiert und vermarktet werden.
Laut Jens-Uwe Bornemann, Chef des Ufa
Lab, soll das Projekt das Beste aus beiden
Welten vereinen: Divimove steuert Talente
aus der Web-Video-Branche sowie Kompetenzen in Sachen Online-Video-Content und digitale Vermarktung bei; die Ufa
hat Erfahrung in den Bereichen Storytelling, Formatentwicklung und Bewegtbildproduktion und Zugang zu wichtigen TVKontakten. An Selbstbewusstsein mangelt
es nicht: „Zusammen können wir Markenpartnern nun alles aus einer Hand anbieten – hervorragende Talente, maßgeschnei-
„Künftig kommen Inhalte auch
von MCN und nicht mehr primär von Medienkonzernen“
Simon Thun
Chief Strategy Officer bei
Saatchi & Saatchi Deutschland
www.saatchi.de
Eines wird durch Googles Werbeoffensive
für Youtube und die Investitionen der etablierten Medienkonzerne unmissverständlich klar: Die neue Bewegtbildwelt ist
non-linear. Das wirkt sich für Thun von
Saatchi & Saatchi auch auf die Produktion
des Contents aus: „Künftig werden Inhalte
wie Serien verstärkt auch von den MCN
kommen und nicht mehr primär von
Medienunternehmen.“ Geringere Produktionskosten, weniger komplexe Strukturen und eine größere Zeitersparnis
sorgen dafür, dass die Kreation und Produktion von Video-Inhalten zunehmend
ins Digitale abwandert.
Vorreiter dieses Trends ist die Webserie
„House of Cards“ von Netflix. Der PolitThriller wurde im Digitalen aufgebaut,
ehe die Rechte ans klassische Fernsehen
verkauft wurden. Eine solche Konstellation
ist auch für Thun denkbar: „ Im Digitalen
werden Content-Marken aufgebaut, die
sich dann später wieder über lineare
Kanäle spielen und vermarkten lassen.“
Das kann sich lohnen, wie House of Cards
zeigt: Dank der Webserie konnte Netflix
im ersten Quartal 2013 rund zwei Millio◼
nen neue US-Kunden gewinnen.
derte und relevante Inhalte und natürlich
eine kritische Reichweite“, so Bornemann.
Zu den vorgestellten ersten Newcomern
gehören die Youtuber Julez und der deutsche Minecraft-Spieler Docm77.
25
Multichannel-Netzwerke
Multichannel-Netzwerke (MCN)
sind Unternehmen, die sich um
die Produktion, Distribution und
Vermarktung von digitalen Bewegtbildinhalten kümmern. Die
Verbreitung dieses „Web-only
Content“ erfolgt über Video-Plattformen wie Youtube oder Myvideo.
Die MCN gehen dazu Partnerschaften etwa mit den Betreibern von
Youtube-Kanälen ein und helfen
ihnen bei der Content-Kreation
und der Optimierung ihrer Kanäle.
Daneben gibt es Unterstützung in
den Bereichen Finanzierung, Promotion, Verwaltung digitaler
Rechte oder Reichweitenaufbau.
Populäre MCN in Deutschland
sind Mediakraft, Divimove und
Endemol Beyond.
Susanne Gillner
internetworld.de/sg
Online im Höhenflug
Im vergangenen Jahr investierten Unternehmen in den USA mehr als 40 Milliarden
US-Dollar in digitale Werbung. Die Spendings liegen damit erstmals über denen für TV
s ist ein neuer Höchstwert, mit dem
der aktuelle „Internet Advertising
Revenue Report“ aufwartet: Fast 43 Milliarden US-Dollar (brutto) gaben Unternehmen in den Vereinigten Staaten im
vergangenen Jahr für Online-Werbung
aus. Das ist ein Plus von 17 Prozent im
Vorjahresvergleich, wie die Studie der
Analysten von Pricewaterhouse Coopers
(PWC) und des Interactive Advertising
Bureau (IAB) zeigt. Die Zahlen sind in
E
zweifacher Hinsicht rekordverdächtig.
Zum ersten Mal wurde die Marke von 40
Milliarden US-Dollar geknackt und erstmals schnitt Online besser ab als der TVWerbemarkt, der im vergangenen Jahr
40,1 Milliarden US-Dollar verbuchte.
Besonders stark wurde laut IAB und
PWC in die Segmente Search und Display/
Banner investiert (s. Kasten). Zugpferd des
digitalen Werbewachstums ist aber nach
wie vor Mobile. Bereits zum dritten Mal in
Folge legten die Ausgaben für Werbung
auf Smartphones und Tablets im dreistelligen Prozentbereich zu: Im Gesamtjahr
2013 betrugen die Mobile-Umsätze mit
Werbung rund 7,3 Milliarden US-Dollar,
eine Steigerung um 110 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und ein Anteil von 17
Prozent am US-Gesamtwerbemarkt im
Internet. Für David Silverman, Partner bei
PWC USA, bildet die Analyse das veränderte Nutzungsverhalten ab. „Unsere
Studie bestätigt, dass wir uns komplett im
Übergang zur Post-Desktop-Ära befinden“, so Silverman. „Die dreistelligen
Zuwachsraten bei Werbeausgaben für
Mobile Devices kontrastieren die eher
lauen acht Prozent Wachstum bei traditionellen Computer-Screens.“
Der Handel wirbt im Web
Investitionen nach Werbegattungen
42,8
Rich Media
Sponsoring
3%
2%
Lead-Generierung*
4%
Rubrikenanzeigen
6%
Search
DigitalVideo
7%
Online-Werbeumsätze (US)
43%
Mobile
17%
Display
19%
Der Bereich Search war
2013 das stärkste Segment:
18,4 Milliarden US-Dollar (43
Prozent) des Online-Gesamtumsatzes flossen in
Suchmaschinenmarketing.
Es folgen Display/Banner
mit einem Umsatzanteil von
8,1 Milliarden (19 Prozent)
und Mobile mit 7,3 Milliarden
US-Dollar (17 Prozent).
INTERNET WORLD Business 9/14
Quelle: IAB/PWC, Stand: April 2014,
*z.B.Adressgewinnung in Newsletter
Angaben in
Mrd. US-Dollar
36,5
31,7
22,7
2009
26,0
2010
2011
2012
2013
Umsatz mit Online-Ads: 2013
betrug er 42,8 Milliarden Dollar
INTERNET WORLD Business 9/14
Quelle: IAB/PWC, Stand: April 2014
Am meisten gab übrigens der Einzelhandel in den USA für Online-Marketing aus.
Auf ihn gehen 21 Prozent der Gesamtausgaben zurück. Es folgen die Finanz- und
die Automobil-Branche mit 13 Prozent
sowie zwölf Prozent.
Im Vergleich zum amerikanischen Online-Geschäft werden im deutschen Werbemarkt noch kleine Brötchen gebacken. Laut
Online-Vermarkterkreis (OVK) stiegen die
Umsätze mit Display-Werbung (Online
und Mobile) im vergangenen Jahr hierzulande um 9,3 Prozent auf 1,3 Milliarden
Euro (netto). Die Umsätze mit Mobile-Display-Werbung kletterten um insgesamt 67
Prozent auf 65 Millionen Euro (netto). ◼
Susanne Gillner
TOP-KAMPAGNE
26
INTERNET WORLD Business
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Hilfe für Social-Süchtige
Vorgestellt
von
Coca-Cola beweist mit einer kritischen und cleveren Werbekampagne viel Humor und
zeigt: Virtuelle Vernetzung ist toll, aber manchmal geht es auch ohne Smartphones
issen Sie was Phubbing ist? Die
Wortkombination aus Phone und
snubbing (vor den Kopf stoßen) bezieht
sich auf die Angewohnheit moderner
Zeitgenossen, Gesprächspartner durch
Herumspielen am Smartphone zu nerven.
Den Begriff für die neue Zivilisationskrankheit erfand McCann Erickson für
eine Werbekampagne: Die Agentur tarnte
die Promo-Aktion für einen Verlag als
redaktionelle Berichterstattung, auf die
Medien weltweit hereinfielen. Auch wenn
die Aktion ein PR-Gag war, Tatsache ist:
Manchmal kommt das echte Leben vor
lauter virtueller Vernetzung zu kurz.
Genau das thematisiert Coca-Cola in
seiner Kampagne. Der Clip zeigt Szenen, in
denen das echte und virtuelle Leben aneinander vorbei laufen: Mädchen sehen sich
Katzen-Videos an, während das Haustier
Andreas Schauer
W
Steckbrief
∙ Auftraggeber: Coca-Cola
∙ Kampagne: „Social Media
Guard“
∙ Agentur: Memac Ogilvy &
Mather
∙ Länder: Weltweit
∙ Kanal: Youtube, Social Media
∙ Start: Februar 2014
Geschäftsführer der Münchner
Agentur Code64
http://code64.de
Der Social Media Guard ist ein Trichter,
der den Blick auf das Handy verhindert
Von wegen Always-on: Coca-Cola plädiert für mehr analoge Aufmerksamkeit
um Aufmerksamkeit heischt, ein
Sonnenuntergang wird vor lauter
Tippen verpasst, ein Abendessen, bei
dem die Tellerinhalte fotografiert
werden. Hier bringt Coke nun den
„Social Media Guard“ ins Spiel, eine
trichterförmige Halskrause, wie man
sie von Hunden kennt und die den
Blick aufs Smartphone verhindert.
Dank des analogen Heilmittels für
die digitale Community nehmen Das Tippen auf dem Smartphone fällt mit dem Trichter schwer, Coke trinken geht jedoch gut
sich die Protagonisten plötzlich wieder wahr und haben echten Augenkon- Fall voll auf – der Spot wirbt humorvoll für Kampagne inzwischen weltweit. Auf Youmehr Gemeinsamkeit und vermittelt cle- tube verzeichnet das Video über sieben
takt, sodass aus social real wird.
Moment mal: Da wirbt eine Marke für ver die Cola-Werbebotschaft: Küssen kann Millionen Views. Man kann sich bildlich
mehr analoge Aufmerksamkeit und ver- man mit der Halskrause zwar nicht, aber vorstellen, wie Smartphone-Nutzer beim
breitet die Botschaft über Social Networks? ’ne Coke trinken schon! Anfangs nur für Anschauen des Clips in ihr Gerät schmun◼
Was zunächst absurd klingt, geht in diesem den Mittleren Osten getestet, läuft die zeln. In diesem Sinne: Köpfe hoch!
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Aktion
Mensch
Entwicklung einer crossmedialen Kampagne
zum 50-jährigen Bestehen der Sozialorganisation, mit TV-, Kino- und Online-Spots
Kolle Rebbe
Pepperl +
Fuchs GmbH
Zweimaleins
Becel Gold
Auf der Word-of-Mouth-Plattform „Probierpioniere.de“ können Nutzer die Diätmargarine bis
Mitte Mai bewerten; das Feedback wird auf
Blogs und sozialen Netzwerken geteilt
OMG Fuse
Verantwortung der internationalen Markenund Imagekommunikation des Herstellers von
elektronischen Sensoren, crossmediale Maßnahmen, u. a. Launch einer Microsite
Sky
Serviceplan
Campaign
Verantwortung der Werbemaßnahmen für das
Projekt „Bosch World Experience“, bei dem
Nutzer verschiedene Bosch-Standorte besuchen, u. a. mit Display und Social Media Ads
GFMO OMD
Konzeption neuer Videos, die im TV, Kino
und Online zu sehen sind; weitere FernsehSpots sowie verschiedene Virals sollen in
den nächsten Wochen zusätzlich on Air gehen
Unitymedia
Kabel BW
Thjnk, UDG und
Sinner Schrader
Neuer Spot unter dem Motto „Nachtischzeit ist
Gemeinsamzeit!“, der Clip läuft im TV und auf
Youtube, daneben gibt es Online-Anzeigen und
Social-Media-Aktivitäten
BBDO Proximity, OMD Düsseldorf
Start einer TV-Kampagne unter dem Motto
„More Power. More Joy“ für den Kabelnetzbetreiber, Maßnahmen werden online
verlängert
Warsteiner
Amsterdam
Worldwide
Produktkampagnen für die TV-Sparte und die
Lumix-Serie von Panasonic, u. a. mit Bannern,
Social-Media-Maßnahmen und Videos
KKLD*
Dachmarkenkampagne unter dem Motto
„Mach das einzig Wahre“; neben Printmotiven
gibt es Werbe-Spots, die im TV, Kino und
Online laufen. Testimonial ist Wladimir
Klitschko
Bosch
Dr. Oetker
Panasonic
Fhe]hWcc(&'*
Hamburg
13. Mai 2014
Frankfurt
20. Mai 2014
München
22. Mai 2014
Die neuesten Trends
und Erfolgstipps
für Ihren Online-Shop
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e c o m 14 i w b
šMobile Commerce
šCustomer Relationship Management
šCrosschannel-Commerce
šCWha[j_d]#Jh[dZi für Online Shops
šFheZkajZWj[dCWha[j_d]
šConversion Rate Optimierung
Referentenauswahl:
Sabine HeukrodtBauer LL.M.,
Rechtsanwältin,
Res Media
Nikolas Kohlars,
Kohlars
Leiter E-Commerce,
Modehaus Pollozek
Moderation:
Nicolas Kröger
Kröger,
Head of
E-Commerce,
modotex GmbH
Informationen und Anmeldung unter
Sponsoren:
Arne Stock,
Stock
Vorstand (COO),
moebel.de
Einrichten & Wohnen AG
Daniela Zimmer,
Zimmer
Redaktion, INTERNET
WORLD Business
*alle Preise zzgl. MwSt.
ecommerce-conference.de
Präsentiert von:
Veranstalter:
ecommerce conference
Fhe]hWcc(&')
Sehr geehrte Damen und Herren,
Hamburg, 13. Mai 2014
2014 soll der Umsatz im Online Handel laut bvh wieder um
24,8 % steigen.
Sofitel Hamburg Alter Wall, Alter Wall 40, 20457 Hamburg
Mit der zunehmenden Verbreitung mobiler Devices wird die Vernetzung verschiedener Verkaufskanäle für den Handel immer
wichtiger. Erfolgreiche Online-Händler müssen daher vermehrt
auf die Bedürfnisse der Kunden eingehen und ein 360°-Kundenerlebnis schaffen.
9.00
Begrüßung durch die Moderatorin
Daniela Zimmer, Redaktion, INTERNET WORLD Business
9.15
Erfolgsfaktoren für Ihren Online-Shop
Isabel Ernst,
Projektleitung
Investieren Sie einen Tag in den Erfolg Ihres Online-Business und
hören Sie spannende Praxis-Cases und Expertenvorträge zu den aktuellen Entwicklungen und Trends im E-Commerce. Bringen Sie Ihr Wissen zu den Themen Mobile& Multichannel-Commerce, Customer Experience, Usability, Datenmanagement, SEO
& SEM u.v.m. auf den neuesten Stand.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Mehr Profit im Online-Shop
Marcus Diekmann, Geschäftsführender Gesellschafter,
SHOPMACHER eCommerce GmbH & Co.KG
Keynote
Analyse der Erfolgsfaktoren im E-Commerce-Markt –
eine empirische Untersuchung
Dr. Friedrich Schwandt, Geschäftsführer, Statista GmbH
Studie
10.30 - 11.15 Kaffeepause und Zeit für Gespräche
11.15
IkY^cWiY^_d[defj_c_[hkd]FheZkajZWj[d#CWha[j_d]
SEO: Sailing with the wind
Herbert Hartung, Geschäftsführer,
isa-media GmbH
Die Referenten (u.a.)
Search in a Competitive World
Hugo Smoter,
Global Head of Marketing, Spreadshirt
Englisch
FhWn_i
Vier Dimensionen des Produktdaten-Marketing
Jens Maurer, Leiter Vertrieb und Marketing PDM, SoQuero GmbH
13.00 - 14.00 Mittagessen und Zeit für Gespräche
14.00
Tanja Bogumil,
Mitgründerin und
Geschäftsführerin,
Kisura GmbH
Marcus Diekmann,
Geschäftsführender
Gesellschafter, SHOPMACHER eCommerce
GmbH & Co.KG
Datenmanagement & Multichannel Commerce
From Data to Action oder „Wie werden Daten zu Online-Umsatz“
Alexander Krull, Director Sales (D/A/CH) & Datenschutzbeauftragter,
Webtrekk GmbH
Thorben Fasching,
Director Marketing &
User Experience,
hmmh
Vernetzt verkaufen – Best Practice Multichannel auf
Marktplätzen und Webshops
Nicolas Kröger, Head of E-Commerce, modotex GmbH
FhWn_i
Chancen und Herausforderungen des mobile commerce
Arne Stock, Vorstand (COO),
moebel.de Einrichten & Wohnen AG
FhWn_i
15.30 - 16.00 Kaffeepause und Zeit für Gespräche
16.00
Hortig,
Nicole Hortig
Projektmanagerin
trafficmaxx – SEO &
Online Marketing,
construktiv GmbH
Lüft
Florian Lüft,
Business
Development,
Apptus
Technologies AB
Hugo Smoter
Smoter,
Global Head of
Marketing,
Spreadshirt
Curated Shopping, Verknüpfung von Online- und
stationärem Handel
Andreas Fischer, Geschäftsführer, MODOMOTO Curated
Shopping GmbH
FhWn_i
Die neue Verbraucherrechterichtlinie im Fernabsatz
ab 13.06.2014
Sabine Heukrodt-Bauer LL.M., Rechtsanwältin, Res Media
Recht
„Niemand verliert – man gewinnt sogar, wenn man es richtig angeht.
Auf die Touchpoints kommt es an!“
Thorben Fasching, Director Marketing & User Experience,
hmmh – Agentur für Digital Commerce & Brand Communication und
Fachgruppenvorsitzender E-Commerce, BVDW e.V.
Wer sollte teilnehmen?
Die ecommerce conference richtet sich an:
™:"8dbbZgXZ"AZ^iZgjcYDca^cZ"H]de"7ZigZ^WZg
Trends im E-Commerce & Recht
17.30
Ende der Konferenz
™Dca^cZ"BVg`Zi^c\"AZ^iZgjcY<ZhX]~[ih[“]gZgVjh`aZ^cZcjcYb^iiZahi~cY^hX]Zc
Unternehmen
™IZ^acZ]bZgVjhh~bia^X]Zc7gVcX]Zc!Y^Zh^X]“WZgcZjZEZgheZ`i^kZc
für ihr Online-Business informieren möchten
Teilnahmegebühr und Leistungen
Die Teilnahmegebühr für die eintägige Konferenz beträgt € 189,– zzgl. MwSt.
für Leser von INTERNET WORLD Business mit Code: ecom14iwb und enthält
folgende Leistungen:
™7ZhjX]YZg@dc[ZgZcojcYLdg`h]deh
™@V[[ZZeVjhZcjcYB^iiV\ZhhZc
™Oj\Vc\ojb9dlcadVYYZgKdgig~\ZcVX]YZgKZgVchiVaijc\
Anmeldung unter ecommerce-conference.de
Workshops in Hamburg*
Workshop 1 - 11.15 bis 12.45 Uhr
Case Study: Erfolgreiche Google Suchmaschinen-Werbung
Nicole Hortig, Projektmanagerin trafficmaxx – SEO & Online Marketing,
construktiv GmbH
Workshop 2 - 14.00 bis 15.30 Uhr
Case Study: Erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung
Olaf Pleines, Projektmanager – SEO & Online Marketing, construktiv GmbH
Jan Schweder, Prokurist, Teamleiter und Technischer Leiter trafficmaxx –
SEO & Online Marketing, construktiv GmbH
7ajk[bb[iFhe]hWcckdZ7dc[bZkd]kdj[h0
Die Konferenz für E-Commerce-Leiter und
Online-Shop-Betreiber
Frankfurt, 20. Mai 2014
München, 22. Mai 2014
Fleming‘s Conference Hotel, Elbinger Straße 1-3, 60487 Frankfurt am Main
Courtyard by Marriott Munich City East, Orleansstr. 81-83, 81667 München
9.00
Begrüßung durch die Moderatorin
Daniela Zimmer, Redaktion, INTERNET WORLD Business
9.00
Begrüßung durch die Moderatorin
Daniela Zimmer, Redaktion, INTERNET WORLD Business
9.15
Erfolgsfaktoren für Ihren Online-Shop
9.15
Erfolgsfaktor Datenmanagement & Inkasso
Mehr Profit im Online-Shop
Marcus Diekmann, Geschäftsführender Gesellschafter,
SHOPMACHER eCommerce GmbH & Co.KG
Vier Dimensionen des Produktdaten-Marketing
Jens Maurer, Leiter Vertrieb und Marketing PDM, SoQuero GmbH
Keynote
From Data to Action oder „Wie werden Daten zu Online-Umsatz“
Alexander Krull, Director Sales (D/A/CH) & Datenschutzbeauftragter,
Webtrekk GmbH
Vier Dimensionen des Produktdaten-Marketing
Jens Maurer, Leiter Vertrieb und Marketing PDM, SoQuero GmbH
Inkasso Unternehmen sind Partner des Online Handels
Marco Weber, Pressesprecher, BDIU – Bundesverband Deutscher
Inkasso-Unternehmen e.V.
10.30 - 11.15 Kaffeepause und Zeit für Gespräche
11.15
Mobile Commerce & Internationalisierung
10.45 - 11.30 Kaffeepause und Zeit für Gespräche
Verkaufen auf der Handfläche: Mobile Web Shops mit guter Usability
Hans-Joachim Belz, Inhaber, Anstrengungslos
Das Potenzial von Mobile-Commerce
Helmar Hipp, CEO, Ifolor Gruppe
11.30
Inspirational Shopping meets Social Shopping – Einkaufserlebnis
und Empfehlung als Sales Treiber im E-Commerce
FhWn_i
Ingo Heinrich, Geschäftsführer, stylefruits GmbH
FhWn_i
Die Personalisierung der Customer Experience als
Conversion-Treiber im eCommerce
Florian Lüft, Business Development, Apptus Technologies AB
E-Commerce: International erfolgreich verkaufen –
10 Punkte, die Sie beachten müssen!
Katja Speck, VP Marketing, Sales & Business Development, asknet AG
Exklusiver Kundenservice im modernen Multichannel
Ralf Mager, Head of E-Commerce / Online-Marketing,
LODENFREY Verkaufshaus GmbH & Co. KG
13.00 - 14.00 Mittagessen und Zeit für Gespräche
14.00
Der Kunde im Fokus
Digital Attraction Factor – Design im E-Commerce
Sebastian Bomm, UX-Designer und Geschäftsführer, Kommerz –
digitale Marken- & Einkaufserlebnisse GmbH
Multichannel Commerce & Internationalisierung
Content Marketing: Treiber für Multichannel-Strategien
Dr. Jens Claussen, Mitglied der Geschäftsführung, Textprovider GmbH
und Birger Neu, Online Marketing Manager, mobile.international GmbH
Harmonisierung von Offline- und Online-Handel: Intelligente
Multi-Kanal-Strategien & innovative Geschäftsmodelle als
Wettbewerbsvorteil für den Handel
Christoph Engelhardt, Senior Business Development DACH / BENELUX,
Virtualstock
„Niemand verliert – man gewinnt sogar, wenn man es richtig angeht.
Auf die Touchpoints kommt es an!“
Thorben Fasching, Director Marketing & User Experience,
hmmh – Agentur für Digital Commerce & Brand Communication und
Fachgruppenvorsitzender E-Commerce, BVDW e.V.
E-Commerce: International erfolgreich verkaufen –
10 Punkte, die Sie beachten müssen!
Katja Speck, VP Marketing, Sales & Business Development, asknet AG
15.30 - 16.00 Kaffeepause und Zeit für Gespräche
15.30 - 16.00 Kaffeepause und Zeit für Gespräche
Trends im E-Commerce & Recht
Warum E-Commerce-Unternehmen einen Chief Conversion
Officer (CCO) brauchen
Yan Van Nerum, Chief Conversion Officer, Pixum
17.30
FhWn_i
13.00 - 14.00 Mittagessen und Zeit für Gespräche
14.00
Persönlichkeit statt Anonymität – Die Chance für
FhWn_i
maßgeschneiderte Kundenempfehlungen
Tanja Bogumil, Mitgründerin und Geschäftsführerin, Kisura GmbH
16.00
9kijec[h;nf[h_[dY[CWdW][c[dj
16.00
Recht, Conversion & Trends
Das neue Widerrufsrecht 2014 – (kl)eine Chance für Onlinehändler?
Dr. Felix Buchmann, Rechtsanwalt und Fachanwalt für
Recht
IT-Recht, SGT Rechtsanwälte, Stuttgart
FhWn_i
Wie der digitale Wandel der Medien den eCommerce verändert –
Eine Insider-Sicht der Venture-Branche
Claas van Delden, Geschäftsführer, SevenVentures GmbH
Praktische Tipps für mehr Conversion am Beispiel des
mittelständischen Modehauses Pollozek
Nikolas Kohlars, Leiter E-Commerce, Modehaus Pollozek
Die neue Verbraucherrechterichtlinie im Fernabsatz
ab 13.06.2014
Sabine Heukrodt-Bauer LL.M., Rechtsanwältin, Res Media
„Niemand verliert – man gewinnt sogar, wenn man es
richtig angeht. Auf die Touchpoints kommt es an!“
Thorben Fasching, Director Marketing & User Experience,
hmmh – Agentur für Digital Commerce & Brand Communication
und Fachgruppenvorsitzender E-Commerce, BVDW e.V.
Recht
Ende der Konferenz
17.30
FhWn_i
Ende der Konferenz
Programmänderungen vorbehalten
Workshops in Frankfurt*
Workshop - 11.15 bis 12.45 Uhr
Workshops in München*
Workshop - 11.30 bis 13.00 Uhr
SEO: Sailing with the wind
™LZaX]ZH:DHigViZ\^ZclZgYZclZhZcia^X]jcYl^Z`ŽccZcY^ZhZ
im eCommerce implementiert werden?
™EgdYj`ihjX]Z!EgdYj`i^c[dgbVi^dcZcjcYJhZg>ciZci/
Das Zusammenspiel entscheidet über den Erfolg!
SEO: Sailing with the wind
™LZaX]ZH:DHigViZ\^ZclZgYZclZhZcia^X]jcYl^Z`ŽccZcY^ZhZ
im eCommerce implementiert werden?
™EgdYj`ihjX]Z!EgdYj`i^c[dgbVi^dcZcjcYJhZg>ciZci/
Das Zusammenspiel entscheidet über den Erfolg!
Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH
Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH
* begrenzt auf 25 Teilnehmer, Vorabregistrierung notwendig. Es werden keine Anbieter/Agenturen zugelassen.
ecommerce-conference.de
KNOW-HOW
30
INTERNET WORLD Business
28. April 2014
9/14
Serie: Erfolg mit
Google
Analytics
Das kostenlose WebanalyseTool Google Analytics liefert
Informationen über Besucher einer Website und den
Erfolg von Marketingkampagnen. Diese Serie erklärt,
wie man Google Analytics
professionell einsetzt.
Foto: Fotolia / Violetkaipa
Folge 1: Grundlagen –
so gelingt der Start
(Ausgabe 8/2014)
Folge 2: Ziele definieren und
User-Verhalten analysieren
(Ausgabe 9/2014)
Analytics weiter gedacht
Das optionale E-Commerce-Tracking und das Erstellen individueller Conversion-Ziele
ermöglichen es, Schwachstellen aufzuspüren und Marketingkampagnen zu optimieren
oogle Analytics liefert für jede Art von
Website wertvolle Informationen, mit
denen zum Beispiel der Erfolg von Marketingkampagnen oder die Bedeutung der
sozialen Netzwerke als Traffic-Lieferanten
gemessen werden können. Für Shop-Be-
G
Inpage-Analyse: Worauf klicken die Besucher?
Die Inpage-Analyse (unter dem Reiter
„Verhalten“) zeigt das Klickverhalten
der Besucher auf Ihrer Seite in einem
ausgewählten Zeitraum an. Dabei stellt
Analytics grafisch dar, wie viele der
Besucher (in Prozent) auf welche Navi-
gationspunkte oder Inhalte geklickt
haben. Solche Diagramme sind sehr
wertvoll, weil Sie auf diese Weise überprüfen können, ob das Layout und der
Aufbau Ihrer Website funktionieren oder
ob diese verbesserungsbedürftig sind.
Auf welche Schaltflächen klicken Ihre Besucher? Die Inpage-Analyse hilft
Ihnen, die Navigationsstruktur Ihrer Seite zu optimieren
treiber ist Google Analytics sogar noch
wichtiger, denn das kostenlose Tool bietet
speziell für den E-Commerce jede Menge
interessante Funktionen.
Wertvolle Daten durch
E-Commerce-Tracking
In der letzten Ausgabe wurde erläutert,
wie Sie mit Google Analytics die Performance Ihrer Website überprüfen, Ihre Besucherquellen analysieren und Schwachstellen aufdecken können. Speziell für
Online-Shops bietet Google Analytics mit
dem E-Commerce-Tracking noch ein
weiteres, mächtiges Analyse-Tool, denn es
erfasst die Bestellungen aller Shop-Kunden. Dazu zählt nicht nur die Order an
sich, sondern auch ausführliche Transaktions- und Produktdaten. Sprich: Welche
Produkte wurden gekauft, welcher Produktkategorie gehören diese an, was kosten sie, welche Menge wurde bestellt und
welcher Gesamtumsatz wurde erreicht?
Durch die Verknüpfung mit den von
Google Analytics ermittelten Besucherdaten können Sie damit zum Beispiel für
jeden Traffic-Kanal eine exakte Conversion
Rate ermitteln. Nutzen Sie Adwords-Anzeigen, lassen sich auch diese Daten mit
dem E-Commerce-Tracking verknüpfen.
So können Sie den Erfolg jeder einzelnen
Werbekampagne exakt messen. Beispiel:
Die Analyse zeigt auf einen Blick, dass 100
Besucher auf Ihre Werbung zum Keyword
„Laufschuhe“ geklickt und zehn davon
eingekauft, folglich für eine Conversion
Rate von zehn Prozent und einen Gesamtumsatz von 1.000 Euro gesorgt haben.
Gründe für
Kaufabbrüche aufspüren
Google Analytics liefert Ihnen nach der
Implementierung jede Menge nützlicher
Daten wie zum Beispiel die Zahl der Seitenaufrufe pro Besucher, die Besuchsdauer
und die Absprungrate. Das Diagramm
„Besucherfluss“ – zu finden unter dem
Reiter „Zielgruppe“ – zeigt zudem typische Verhaltensmuster Ihrer Besucher:
Was sind die häufigsten Einstiegsseiten,
worauf klicken die Besucher anschließend
und wo springen sie ab? Dies hilft Ihnen
zu verstehen, wie die Besucher Ihre Website wahrnehmen und wo eventuell
Schwachstellen liegen, also Seiten mit
einer auffallend hohen Absprungrate.
Shop-Betreiber können auch das Verhalten der Besteller analysieren. Dabei
profitieren sie davon, dass der Bestell(also der Klick-)verlauf in einem Shop
immer nach demselben Muster vor sich
geht: Der Kunde legt eines oder mehrere
Produkte in den Warenkorb und folgt
anschließend den einzelnen Schritten im
28. April 2014
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INTERNET WORLD Business
31
So erstellen Sie eigene Conversion-Ziele
Um Google Analytics bestmög-
2
1
lich zur Shop-Optimierung
nutzen zu können, empfiehlt es
sich, eigene Conversion-Ziele
festzulegen. So können Sie beispielsweise mögliche Schwachstellen in Ihrem Check-out aufspüren,
indem
Sie
die
Bestellbestätigungsseite als
Zielseite festlegen und den
kompletten Check-out als
Trichterpfad hinzufügen.
Klicken Sie auf die Schaltfläche „+ Neues Ziel“
3
Klicken Sie bei Google Analytics oben auf den Menüpunkt
„Verwalten“, wählen Sie unter „Property“ Ihre Website aus
und klicken Sie anschließend unter „Datenansicht“ auf „Ziele“
4
5
Geben Sie dem Ziel einen aussagekräftigen
Namen. Das ist vor allem dann wichtig, wenn
Sie im Laufe der Zeit mehrere ConversionZiele anlegen und kontrollieren wollen
Check-out: angefangen vom „Zur Kasse
gehen“, der Eingabe der persönlichen
Daten, über die Auswahl von Bezahl- und
Lieferart bis hin zur verbindlichen Bestellung. Den Abschluss bildet die Bestellbestätigungsseite, auf der dem Kunden für
den Einkauf gedankt wird.
Diesen typischen Klickverlauf können
Sie nutzen, um Conversion-Ziele anzulegen und mögliche Schwachstellen im Bestellprozess aufzudecken. Als Ziel wird das
Erreichen der Bestellbestätigungsseite definiert, denn in diesem Fall hat ein Einkauf
stattgefunden. Auf dem Weg dorthin wird
jeweils der nächste Schritt des Check-outs,
angefangen bei der Anzeige des Warenkorbs, als Ziel definiert. So erhalten Sie ein
Trichterdiagramm, das Ihnen nicht nur
anzeigt, wie viele der Besucher konvertieren, sondern auch, an welchen Stellen wie
viele Kaufabbrecher abspringen.
Quellen analysieren mit
dem Multi-Channel-Trichter
Sehr nützlich für Shop-Betreiber ist auch
der sogenannte „Multi-Channel-Trichter“, den Sie unter dem Reiter „Conversions“ finden. Dort sehen Sie auf einen
Blick, welchen Anteil die jeweiligen Besucherquellen prozentual an Ihren Gesamt-
Sie können nun eine Vorlage auswählen oder manuell ein Ziel
erstellen. Klicken Sie auf „Benutzerdefiniert“ und anschließend
auf „Nächster Schritt“
6
Geben Sie unter „Zieldetails“ nun die
Bestellbestätigungsseite Ihres Shops an.
Da diese von Shop zu Shop unterschiedlich
ist, dient das Ziel im Bild „/checkout/thankyou“
nur als Beispiel (in diesem Fall für einen
Versa-Commerce-Shop)
Conversions haben. So erfahren Sie etwa,
wie viel Adwords zu Ihrem Umsatz beiträgt, wie wichtig die organischen Suchmaschinentreffer sind und wie hoch der
Conversion-Anteil der Kunden ist, die Ihre
Shop-Seite direkt im Browser eintippen.
Die „Vorbereiteten Conversions“ stellen
zudem grafisch dar, wie die einzelnen
Kanäle miteinander interagiert haben.
„Vorbereitete Conversions“ zeigt Ihnen an,
wie viele der Besucher, die über diese
Adwords-Kampagne zu Ihnen gekommen
sind, zwar nicht direkt, aber dafür später zu
Kunden geworden sind. Ein Beispiel: Weist
eine Adwords-Kampagne nur einen geringen Anteil bei der direkten Conversion auf,
bedeutet das nicht zwangsläufig, dass diese
erfolglos war. Der Kunde könnte Ihren
Shop-Namen im zweiten Anlauf auch
direkt eingegeben oder gegoogelt haben.
Hier können Sie sich nicht nur die Quote
anschauen, sondern auch deren Conversion-Wert, der durch die jeweiligen Warenkörbe exakt gemessen werden kann.
All diese Statistiken helfen Ihnen bei
künftigen Marketingentscheidungen: Investiere ich mehr Geld in meinen Facebook-Auftritt oder doch besser verstärkt
in Adwords- oder Google-ShoppingKampagnen? Und: Muss ich meine Adwords Keywords anpassen?
◼
Markus Siek
Klicken Sie auf die Schaltfläche „Trichter“ und wählen Sie
die Einstellung „An“. Geben Sie jetzt nacheinander jeden
einzelnen Schritt des Check-outs an. Wählen Sie unter
„Erforderlich“ die Einstellung „ja“ und klicken Sie auf „Ziel
erstellen“. Ab sofort können Sie überprüfen, wo im Checkout wie viel Prozent Ihrer Besucher den Kauf abbrechen
Online-Shopping in
Deutschland ist jetzt
einfacher
er als je zuvor.
Jetzt kommt Klarna Checkout
out nach
Deutschland. Klarna Checkout
kout trennt das
Kaufen vom Bezahlen. Diese
se Einfachheit
erhöht die Conversion – und
d zwar auf
allen Geräten. Jetzt mehr erfahren
rfahren unter
klarna.de/checkout
OnlineShopping
vereinfacht.
Conversion
maximiert.
Rechnung
Ratenkauf
TECHNIK
32
INTERNET WORLD Business
28. April 2014
9/14
So zahlt Deutschland
Welche Bezahlarten wünschen sich deutsche Online-Shopper?
Wie bezahlen Frauen, wie unter 20-Jährige? Der Markt im Überblick
Wunsch: Mit diesen Bezahlverfahren
würden Kunden am liebsten zahlen
Foto: iStockphoto / Franck-Boston
79 %
Rechnung
62 %
Paypal
48 %
Lastschrift
35 %
Kreditkarte
n = 979 Internet-Nutzer;
Quelle: ECC Köln „Payment im E-Commerce (IZ 2013)“, Januar 2014
Wirklichkeit: Diese Bezahlarten
werden am häufigsten genutzt
54 %
Paypal
52 %
Lastschrift
51 %
Rechnung
Kreditkarte
Vorauskasse
47 %
21 %
n = 86.000 Internet-Nutzer;
Quelle: Fittkau & Maaß 37. W3B-Studie, November 2013
Wann wird am schnellsten geliefert?
Kunden glauben bei der Bezahlung
mit Kreditkarte 58 %
mit Paypal 56 %
per Rechnung 33 %
So bezahlen Kunden mit dem
Smartphone
41 %
Paypal
26 %
Lastschrift
25 %
Rechnung
Kreditkarte
22 %
Amazon Payment
9%
98 ≤ n ≤ 225 Internet-Nutzer;
Quelle: ECC Köln „Payment im E-Commerce (IZ 2013)“, Januar 2014
Das Alter beeinflusst die präferierte
Bezahlart
Bei über 60-Jährigen stehen die Rechnung
(58 %) und die Kreditkarte (37 %) hoch im Kurs
Unter 20-Jährige zahlen dagegen auffällig
oft im Voraus (14 %) und per Nachnahme (13 %)
n = 1.002;
Quelle Ibi Research „Erfolgsfaktor Payment“ März 2013
n = 86.000 Internet-Nutzer;
Quelle: Fittkau & Maaß 37. W3B-Studie, November 2013
28. April 2014
9/14
INTERNET WORLD Business
Was würden Nutzer gerne mobil
bezahlen?
L
45 %
45 %
47 %
Restaurant
t
27 %
50 %
Taxi
HO
TE
63 %
71 %
Parkgebühren
Frauen zahlen anders als Männer
46 %
Tickets/Hotelzimmer
it
ntr
Frauen bevorzugen ganz klar
die Rechnung,
Männer zücken
auch gern die
Kreditkarte
Ei
39 %
Lebensmittel
Kleidung
33
33 %
n = 86.000 Internet-Nutzer;
Quelle: Fittkau & Maaß 37. W3B-Studie, November 2013
n = 86.000 Internet-Nutzer;
Quelle: Fittkau & Maaß 37. W3B-Studie, November 2013
Bekanntheit neuer Bezahlverfahren
Be
Haben Sie schon einmal
mit Yapital bezahlt?
Haben Sie einen
Yapital-Account?
Kennen Sie Yapital?
Ke
Nein 88 %
Nein 77 %
Ja 12 %
Ja 23 %
Nein 12 %
Ja 88 %
n = 600 / n = 71 / n = 16;
Quelle: eResult Omnibus März 2014
Häufigste Kaufabbruchursache
29 % der Shopper
brechen den Kauf
ab, wenn der Händler
das von ihnen gewünschte
Bezahlverfahren nicht
anbietet
n = 86.000 Internet-Nutzer;
Quelle: Fittkau & Maaß 37. W3B-Studie, November 2013
Absicherung mobiler Transaktion
58 %
würden bis zu
20 Euro ohne Autorisierung
mobil bezahlen
46 % bis zu 50 Euro
n = 1.028 repräsentativ in Deutschland;
Quelle: TME Institut „Mobiles Bezahlen – Was Kunden wollen“, November 2013
TECHNIK
34
INTERNET WORLD Business
28. April 2014
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Offline nach
Online kopiert
Pioniermodell: So gelingt es Unilever Food Solutions, den
Großhandel in den Online-Verkauf miteinzubeziehen
iele Marken und Unternehmen stehen
vor der Herausforderung, dass ihre
herkömmliche indirekte Vertriebsstruktur nicht mehr ins Internet-Zeitalter zu
passen scheint. Einerseits wollen Kunden
online bei ihnen bestellen, andererseits
fürchten ihre traditionellen Vertriebspartner, dass sie dann außen vor bleiben.
Unilever Food Solutions hat eine Lösung
gefunden, wie gewerbliche Kunden im
Online-Shop des Unternehmens unter
Einbeziehung des Großhandels einkaufen
können: indirekter Vertrieb im Web.
V
Bestellungen unabhängig
auseinanderzusetzen. „Die Entwicklung
hin zu Online-Sales ist nicht spurlos an
uns vorbeigegangen. Wir haben überlegt,
wie wir reagieren sollen und wie wir daran
teilhaben können“, sagt Martin Brahm,
Online-Marketing Manager bei Unilever
Food Solutions.
Das Unternehmen hatte sich schnell
entschieden, das indirekte Vertriebsmodell auch ins Web zu übertragen. „Um
unserem indirekten Vertriebsmodell treu
bleiben zu können, brauchten wir ein
Shop-System, das Echtzeitinteraktion zwischen unserem Webshop und den Shops
der Großhändler erlaubt“, beschreibt
von der Tageszeit
Der britisch-niederländische Konzern
Unilever ist seit 1880 im Lebensmittelbereich tätig. Köche in Restaurants, Großküchen oder in Kantinen würzen und
kochen mit den Bouillons, Kartoffelprodukten, Desserts, Ölen und Tiefkühlprodukten der Marken Knorr, Lukull, Pfanni,
Mazola, Becel, Rama oder Carte d’Or. Die
Gastronomen und Köche werden vom
Außendienst des Unilever-Food-ServiceBereichs betreut, wickeln die Bestellungen
jedoch über Großhändler wie Intergast,
Service-Bund oder Transgourmet ab.
Im Online-Shop der B-to-B-Tochter
Unilever Food Solutions können sie die
Lebensmittel nun unabhängig von der
Uhrzeit bestellen. In den vergangenen
Jahren stieg bei den Großhändlern der
Anteil der Internet-Bestellungen. Das
veranlasste Unilever Food Solutions als
erstes Unternehmen der Food-ServiceBranche, sich mit dem Online-Verkauf
„Die Herausforderung war, die
Preisstruktur abzubilden“
Martin Brahm, Online-Marketing
Manager bei Unilever Food Solutions
www.unileverfoodsolutions.de
Brahm die Anforderung. Ein Shop sollte
entstehen, der zwar von dem Heilbronner
Unternehmen selbst gepflegt, über eine
Schnittstelle aber an die Händler-Shops
angedockt wird. Dort läuft dann der
eigentliche Bestell- und Bezahlprozess ab.
Für Deutschland, die Schweiz und Österreich gibt es jeweils eigene Online-Shops
Inspiration und Rezeptideen für saisonale Gerichte: Auch das bietet der Shop von
Unilever Food Solutions
Die Reaktionen der Handelspartner auf
die Online-Shop-Pläne von Unilever Food
Solutions waren sehr unterschiedlich,
berichtet Brahm: Die größeren hatten
schon eigene Online-Vertriebsplattformen, die kleineren aber nicht. „Unseren
Großhändlern war sehr wichtig, dass wir
keine Online-Vergleichsplattform schaffen“, betont er. „Die Herausforderung war,
die Preisstruktur abzubilden.“
Jeder Kunde sieht den
individuellen Preis
Denn die Kunden erhalten unterschiedliche Konditionen, die der Webshop von
Unilever Food Solutions auch darstellen
muss. Damit ein Koch die für ihn geltenden Preise sieht, wenn er die Knorr
Klare Fleischsuppe oder die Gewürzpaste
Curry bestellt, setzte Brahms Team mit der
E-Commerce-Agentur Dixeno dieses Modell auf: Zunächst bauten Dixeno und
Unilever Food Solutions für Deutschland,
die Schweiz und Österreich jeweils eigene
Webshops auf der Plattform Oxid eShop 5
Enterprise Edition. Im Lauf des Jahres
2012 stimmte das Team die Schnittstellen
mit Service-Bund ab, um die UnileverFood-Solutions-Shops per Websession an
die Händler-Shops anzubinden. ServiceBund war Pilotpartner für das Projekt. Gerade wurden noch zwei Großhändler,
Transgourmet und Intergast, an den deutschen Shop angeschlossen. Die Verbindung der Webshops per Websession sei in
der Branche einzigartig, meint Michael
Meyer, Geschäftsführer bei Dixeno.
Registriert sich ein Koch im Webshop
von Unilever Food Solutions, gibt er in seinen Stammdaten einen oder mehrere
Händler an, bei denen er als Kunde gelistet ist. Wenn er sich dann im Shop von
Unilever Food Solutions anmeldet, erscheint ein Pop-up-Fenster. Der Kunde
entscheidet nun, über welchen Händler er
kaufen möchte und wird zu dessen Webshop geführt. Dort authentifiziert er sich
mit seinen Login-Daten und wird zurückgeleitet auf den Webshop von Unilever
Food Solutions.
Blick in den Online-Shop von Unilever Food Solutions
28. April 2014
9/14
INTERNET WORLD Business
Im Hintergrund lädt der WebFür Oxid habe sich Unilever
shop die Preise dieses KunFood Solutions entschieden,
den. Das klinge umständliweil die Plattform sehr flexibel
cher, als es in der Realität sei,
sei, sagt Brahm. Zum Beispiel
meint Brahm. Im Shop legt
war es leicht, die Templates an
der Kunde seine Produkte in
die Corporate Identity anzuden Warenkorb. Bei der
passen. Dixeno habe die An„Schnellbestellung“ sieht er
forderungen gut umgesetzt
die georderten Produkte der
und sei auch bei den Kosten
vergangenen Einkäufe und
„wettbewerbsfähig“. Einen gekann sie einfach nachbestelnauen Preis für die Umsetlen. Im Warenkorb wird ihm
zung des Webshops nennt
auch angezeigt, wie viele
Brahm nicht, verrät aber, dass
Bonuspunkte er auf den Eines sich um eine Summe im
kauf erhält. Dieses Bonusniedrigen sechsstelligen Besystem gibt es so nur für den
reich gehandelt hat.
Online-Einkauf.
Weitere
Handelspartner
Danach wird der Warenkorb
sollen nun ebenfalls angebunan den Shop des Großhändlers
den werden. In der Schweiz ist
übergeben. Dort kann der
bereits ein Händler live, in ÖsKäufer weitere Produkte andeDie Website informiert über die Marken und aktuelle Aktionen terreich ist der Webshop noch
rer Anbieter kaufen und die
in der Umsetzung. Jetzt plant
Bestellung abschließen. Der Großhändler Diskussionen, erinnert sich Brahm. Sein Brahm Online-Marketing-Maßnahmen,
bleibt verantwortlich für die Preise, die Motto: lieber langsam, dafür alle Prozesse um mehr Kunden in die Shops zu bringen.
Rechnungsstellung und die Auslieferung.
sauber aufsetzen.
Dann wird auch die Zahl der Online-BeFür den Außendienst ist der Shop von
Brahm nutzte die Testphase, um die Ab- stellungen nach oben schnellen. „Wenn
Unilever Food Solutions kein Konkur- läufe zu optimieren. In den ersten Mona- wir bis Ende 2015 einen Online-Anteil von
renzkanal, sondern eine Entlastung im Ta- ten hat sein Team die Online-Besteller zehn Prozent erreichen, dann sind wir
◼
gesgeschäft. Die Online-Einkäufe fließen sogar persönlich angerufen, um zu hören, gut“, ist er optimistisch.
in die Leistung des jeweiligen Außen- wie sie mit dem Tool zufrieden sind. „Der
Shop hat sich zufriedenstellend entwidienstmitarbeiters ein.
In der Anfangszeit des Projekts wurde ckelt“, lautet Brahms Fazit. Inzwischen
Ingrid Schutzmann
viel Arbeit in die gründliche Konzeption ordern rund 200 Kunden online, etwa 70
internetworld.de/is
gesteckt. Es gab viele „Was passiert wenn?“- Prozent sind „Wiederbesteller“.
35
Der Shop auf einen Blick
∙ Auftraggeber:
Unilever Food Solutions
∙ E-Commerce-Agentur:
Dixeno
∙ Designagentur: Dixeno
∙ Shop-System: Oxid eShop 5
Enterprise Edition
∙ Hosting:
unternehmensintern
∙ Besonderheit: Der B-to-B-Shop
von Unilever Food Solutions
tauscht in Echtzeit Daten mit den
Online-Shops der Großhändler
aus.
Industrie glaubt an Cloud-Boom
Der Einsatz webbasierter Software wird zunehmen, noch bestehen aber Sicherheitsbedenken
ie Mitglieder des Bundesverbands
Digitale Wirtschaft (BVDW) sehen
zurzeit nur eine mittelmäßige Investitionsbereitschaft für webbasierte Anwendungen bei deutschen Unternehmen und
der öffentlichen Hand. Doch die Befragten
sind optimistisch: Zwei Drittel erwarten,
dass in drei Jahren signifikant mehr für
derartige Anwendungen ausgegeben wird
als heute.
Mit webbasierten Anwendungen und
Businesslösungen befasste sich die erste
„Trend in Prozent“-Umfrage 2014 des
BVDW. An der Befragung können alle
Mitglieder sowie die Empfänger des Verbands-Newsletters teilnehmen. Insgesamt
haben bei dieser Erhebung 100 Personen
den Fragebogen ausgefüllt.
Sie verorten den Bedarf an webbasierten
Anwendungen mehrheitlich in den Unternehmensbereichen „Marketing & Sales“
sowie „Enabling Technologies & IT“. Konkrete Beispiele für Marketing & Sales-Anwendungen sind Customer Relationship
Management, Produktinformationsmanagement und Online-Shops. Beispiele für
„Enabling Technologies & IT“ sind TestTools, Softwareentwicklungsumgebungen
sowie IT-Security-Anwendungen aus der
Cloud. Den Personal- und Buchhaltungs-
D
abteilungen wird im Vergleich ein geringerer Bedarf an webbasierten Anwendungen
attestiert.
Den leichteren Zugriff auf Daten betrachten die Befragten als größten Mehrwert bei der Nutzung von Software im
Web. Demgegenüber stehen jedoch auch
Sicherheits- und Datenschutzbedenken:
Wie leicht ist es, Daten aus der Cloud
abzufischen?
Kosten scheinen beim Abwägen des Für
und Wider hingegen keine entscheidende
Rolle zu spielen: Nur sechs Prozent nennen Kosten als Eintrittsbarriere. Gleich-
zeitig glauben auch nur zehn Prozent der
Befragten, dass sich durch Softwareanwendungen in der Cloud nennenswert
Geld sparen lässt. Und nur zwei Prozent
sind der Ansicht, dass dadurch die Kosten◼
transparenz verbessert wird.
Ingrid Schutzmann
Barrieren für webbasierte Anwendungen
Mehrwert webbasierter Anwendungen
Sicherheitsbedenken
Leichterer Zugriff auf Daten
25%
25%
Verbesserte Zusammenarbeit
Datenschutzbedenken
21%
Aufwand für Integration
17%
Mehr Flexibilität
17%
10%
Höhere Produktivität
Interne Restriktionen
12%
9%
Kostenersparnis
9%
Schnellere Bearbeitungszeiten
10%
Rechtsunsicherheit
9%
Fehlendes Anwendungs-Know-how
Höhere Betriebssicherheit
9%
5%
Kosten
6%
Thematik unbekannt
5%
Fehlende Markttransparenz
4%
Kundenzufriedenheit
Was sind die drei größten Barrieren bei der
Einführung webbasierter
Anwendungen?
INTERNET WORLD Business 9/14; Basis: n = 100
Quelle: BVDW, Trend in Prozent, Ausgabe 2014-01, Mehrfachnennungen möglich
2%
Mehr Kostentransparenz
2%
Mitarbeiterzufriedenheit
1%
Was sind die drei größten Mehrwerte bei der
Nutzung webbasierter
Anwendungen?
INTERNET WORLD Business 9/14; Basis: n = 98
Quelle: BVDW, Trend in Prozent, Ausgabe 2014-01, Mehrfachnennungen möglich
TECHNIK
36
INTERNET WORLD Business
PraxisTipp
28. April 2014
9/14
ERP-Lösung plus Shop
Sage Software bietet Mittelstandskunden einen Web-
Werner Thalmeier
Botschafter für IT-Sicherheit
bei Radware
www.radware.de
Heartbleed: Was OnlineShops jetzt tun müssen
Das SSL-Protokoll zählt zu den
meistverbreiteten Sicherheitsprotokollen im Internet. Unzählige Webseiten und Online-Händler nutzen
die quelloffene Software OpenSSL,
um verschlüsselte Verbindungen zu
ermöglichen. Viele Unternehmen
sind deshalb durch den kürzlich
bekannt gewordenen Programmierfehler „Heartbleed“ verwundbar.
Werner Thalmeier, Radwares Botschafter für IT-Sicherheit in Europa,
erklärt, wie Online-Händler gegensteuern können:
1. Upgrade: Um die Schwachstelle zu
schließen, sollten grundsätzlich alle
OpenSSL-Nutzer ein Upgrade auf Version 1.0.1g durchführen, das die Entwicklergemeinde auf www.openssl.org
zur Verfügung stellt. Sind Domains von
Online-Händlern von Heartbleed
betroffen, sollten diese Unternehmen
ihre Kunden per E-Mail informieren
und empfehlen, die Passwörter für
den Online-Zugang zu ändern. Dabei
ist zu beachten: Heartbleed betrifft
nicht nur klassische Webseiten, sondern in einem großen Umfang auch
Apps für Smartphones oder andere
mobile Endgeräte.
2. Kontrolle behalten: Heartbleed
macht deutlich, dass sich Unternehmen nicht blind auf Sicherheitsaudits
Dritter verlassen dürfen. Jedes Unternehmen muss sicherstellen, dass es
die Risiken eingesetzter Sicherheitslösungen selbst versteht, eine zuverlässige Sicherheitsarchitektur aufbaut
und Tests durchführt oder durchführen lässt, um deren Wirksamkeit zu
überprüfen.
3. Sicherheitsarchitektur prüfen: Unternehmen sollten Heartbleed zum
Anlass nehmen, ihre Sicherheitsarchitektur zu optimieren. Denn auch ohne
Heartbleed gilt: Viele derzeit implementierte Lösungen wie Web Application Firewalls bieten angesichts heutiger Angriffstechniken kaum Schutz,
zumal sie eindimensionale Lösungen
darstellen. Cyber-Kriminelle hingegen
verwenden mittlerweile fast immer
mehrere und miteinander kombinierte
Angriffsarten.
shop in Verbindung mit der
eigenen ERP-Lösung an
age Software und ePages haben
gemeinsam eine Webshop-Lösung
geschaffen: ePages steuert das Shop-System bei, Sage Software die ERP-Software
„Office Line 24“. Das Besondere an der
Kombination sei die tiefe Integration beider
Lösungen, sagt Oliver Henrich, Leiter Produktmanagement des Geschäftsbereichs
SMB bei Sage Software. Tief integriert bedeutet, dass der Shop aus der ERP-Software
heraus verwaltet wird. Kunden von Sage
Software, die bereits Office Line 24 verwenden, können nun darauf auch einen
Webshop aufsetzen, ohne dass ihnen hohe
Programmierkosten entstehen. Der Shop
wird von ePages in Deutschland gehostet.
Der neue Office-Line-Webshop ist für
den Handel mit privaten Verbrauchern
(Business-to-Consumer) ausgelegt, lässt
sich aber auch für den Ein- und Verkauf
zwischen Unternehmen (Business-toBusiness) einsetzen. Der Datenaustausch
zwischen beiden Anwendungen läuft
automatisiert ab, so überträgt der Webshop etwa die Bestelldaten selbsttätig in
die Enterprise-Resource-Planning-Lösung (ERP).
S
Wer erst testen will, kann einen Demo-Webshop freischalten
Ein Einrichtungsassistent hilft beim Erstellen des Webshops. Artikeldaten inklusive Bilder werden automatisiert hochgeladen, sodass nicht jedes Produkt einzeln
manuell angelegt werden muss. Auch die
Preise lassen sich gleichzeitig in beiden
Tools ändern, wenn etwa Aktionsangebote
für bestimmte Produktgruppen oder
Shop-Artikel veröffentlicht werden sollen.
Zudem sind zahlreiche für den OnlineHandel relevante Anbindungen verfügbar.
So bietet die Software von ePages Schnittstellen zu Marktplätzen wie eBay und
Amazon sowie zu Payment-Anbietern.
Mit dem „SEO-Cockpit“ wird der Shop für
Suchmaschinen optimiert. Das ERP-Webshop-Paket von Sage Software gibt es ab
148 Euro plus Mehrwertsteuer pro Monat.
Die Kosten setzen sich aus dem Preis für
die Cloud-basierte ERP-Lösung (ab 69 Euro
pro Monat) plus den monatlichen Kosten
für den Shop zusammen. Die Shop-Lösung wird in drei Varianten angeboten: für
79 Euro, 129 Euro und 249 Euro pro Monat. Sie unterscheiden sich in der Zahl der
verwalteten Artikel und der Bestellungen.
◼
Ein Wechsel ist flexibel möglich.
Ingrid Schutzmann
Neugeschäft
Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Webauftritt
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Bringmeister
Einsatz der Bezahlarten Lastschrift und Kauf auf Rechnung in dem
Online-Lebensmittel-Shop von Kaiser’s Tengelmann
Ratepay
Creditreform
Boniversum
Einrichtung des Online-Portals Bonigo.de zum Abruf von Selbstauskünften für Privatleute
Ageto Service
Debrunner Koenig
Einsatz des Content-Management-Systems Firstspirit für fünf Webauftritte des Schweizer Großhandelsunternehmens
eSpirit
Fresenius
Optimierung der Karriere-Website und Entwicklung einer Mobile App
für Bewerber
Nexum
Gestüt Fährhof
Launch der Website Maxios.de rund um den gleichnamigen Zuchthengst Figge+Schuster
mit Parallax Scrolling
Kassenzahnärztliche
Vereinigung BadenWürttemberg
Relaunch des Online-Auftritts Kzvbw.de auf Basis der Content-Management-Lösung Hippo, Programmierung der Notdienst- und Praxissuche,
Jobbörse und Formular für Patientenanfragen
Netpioneer
Mediengruppe Dr. Haas
Entwicklung von fünf Abonnement-Shops für die Verlagsgruppe auf
Basis von Oxid eSales
Valiton
Rewe
Relaunch des Webauftritts Rewe.de im Responsive Design
DDB Tribal Düsseldorf
Rosenthal Hotel &
Restaurant Service
Einrichtung einer Corporate Website im Responsive Design
Code64
Tuifly.com
Einsatz der Mousetracking-Lösung zur Optimierung des Flugbuchungsprozesses
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von Matt, bei der sie zuletzt Director Business Development war.
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28. April 2014
Christopher
Cederskog
Yasemin Kaya
Yoc, Düsseldorf
Airbnb, Berlin
Aus San Francisco, vom
Hauptsitz des Unternehmens, kehrt Christopher
Cederskog nach zwei Jahren nach Berlin zurück, um
von dort aus die Expansion von
Airbnb voranzutreiben. Der 32-Jährige
ist bei dem Webportal, das private
Unterkünfte via Internet vermittelt,
für Deutschland sowie Mittel- und
9/14
Südosteuropa verantwortlich. Neben dem
Partner und Managing
Director übernimmt
Karolina Schmidt die
Position als Country Managerin Deutschland, Österreich
und Schweiz. Die 31-Jährige war zuletzt Director Central Eastern Europe
beim Games-Entwickler Bigpoint.
www.airbnb.de
Die Berliner Yoc AG,
Anbieter für Mobile
Advertising, eröffnet
einen zweiten Standort. Geleitet wird das
Düsseldorfer Büro von Yasemin Kaya, die
vor allem das Kundenportfolio ausbauen
soll. Nachdem sie bereits zwischen 2011
und 2013 bei Yoc tätig war, kehrt sie nun
von IQ Digital Media Marketing zurück.
Dort war Kaya zuletzt Online Managerin.
http://group.yoc.com
Markus Rachals
Easycredit, Nürnberg
Zum Juli 2014 wechselt Markus Rachals
als neuer Bereichsleiter
für Marketing und Kundendialog zu Easycredit, einer Tochter der Bank Team AG.
Bisher verantwortete er als Director Marketing Activation Global eCommerce die
europäischen E-Shop-Marketing- und
-Vertriebsaktivitäten des Herzogenauracher Sportartikelherstellers Adidas.
www.easycredit.de
Mathias Bendl
Brainagency Media,
München
Seit 1. April 2014 verstärkt Mathias Bendl
das Performance-Team von Brainagency
Media als Suchmaschinen- und Performance Advertising Specialist. Der 30-Jährige wechselt vom Webshop Skatedeluxe,
bei dem er Abteilungsleiter Marketing war.
www.brainagency.de
Termine
Interactive Cologne Festival
Konferenzen, Workshops, Coachings und
Netzwerktreffen bietet diese Veranstaltungswoche, in deren Zentrum innovative
Entwicklungen und Zukunftsprojekte der
Kreativ- und Internet-Wirtschaft stehen.
Termin: Köln,
19. bis 25. Mai 2014
Kosten: Ab 100 Euro inkl. MwSt.
www.interactive-cologne.com
Info:
Loco Connect
Im Mittelpunkt dieses Events steht die
Frage, wie lokale Händler ihre Vorteile
auch in der digitalen Welt ausspielen
können, um nicht durch den E-Commerce
ersetzt zu werden. Die Fachmesse zu
Local Commerce präsentiert hierfür
Trends und Möglichkeiten.
Thomas Nuss /
Marc Krückemeier
Eprofessional,
Hamburg
Die neu geschaffene
Position Director Search & Tools hat
Thomas Nuss (Foto) bei der PerformanceAgentur Eprofessional übernommen. Der
41-Jährige, bisher Director Search &
Account Management, verantwortet unter
anderem das Suchmaschinenmarketing.
Zudem steigt Marc Krückemeier, der zuletzt Teamleiter im Account Management
war, zum Director Account Management
auf. Der 35-Jährige berichtet wie Nuss
an CSO und COO Benjamin Prause.
www.eprofessional.de
Gregor Wolf
Experian, Düsseldorf
Als neuer Geschäftsführer verantwortet
Gregor Wolf in Zukunft
die Aktivitäten der Experian Deutschland
GmbH in Düsseldorf, eines Spezialisten
Termin: Düsseldorf,
27. und 28. Mai 2014
Kosten: 400 Euro (für Dienstleister und
Agenturen), 45 Euro (Händler);
Preise zzgl. MwSt.
www.lococonnect.de
Info:
Webinale
Das erfolgreiche Zusammenspiel von
Business, Design und Technologie für
das Internet-Geschäft steht im Fokus
dieser Veranstaltung, die sich selbst als
„Holistic Web Conference“ bezeichnet.
Termine: Berlin
1. bis 4. Juni 2014
Kosten: 799 Euro (3 Tage), 599 Euro
(2 Tage), 349 Euro (1 Tag); bis
8. Mai; Preise zzgl. MwSt.
www.webinale.de/2014
Info:
Teradata Connect 2014
Einblicke in die Zukunft von Cloud-Lösun-
für Cross-Channel Marketing. Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die strategische
und operative Weiterentwicklung in der
DACH-Region. Wolf berichtet an Jonathan
Hulford-Funell, Managing Director Experian Marketing Services EMEA in London.
Bisher war der 46-Jährige Geschäftsführer Vertrieb bei United Internet Dialog.
www.experian.de
Lars M. Wolfram
Synergetic Agency,
Leinfelden-Echterdingen
Zum 1. April 2014 hat
Lars M. Wolfram den Posten des Vorstandsvorsitzenden bei der InternetAgentur Synergetic Agency AG in Leinfelden-Echterdingen übernommen. Der
41-Jährige, der bisher in gleicher Position
bei der Eco Union AG tätig war, folgt auf
Gründer Murat Aygan. Der bisherige CEO
bleibt allerdings im Vorstand und ist in
Zukunft für die Bereiche Vertrieb sowie
Technologie zuständig.
http://agency.synergetic.ag
Stefanie Müller
OMS, Düsseldorf
Das Controlling und
die Buchhaltung verstärkt künftig Stefanie
Müller beim Internet-Vermarkter OMS in
Düsseldorf. Die 28-Jährige, die bisher in
diversen Steuerkanzleien tätig war, soll
vor allem Überwachung, Steuerung und
Reporting ausbauen. Sie berichtet direkt
an Linda Mozham, Commercial Director
und Geschäftsleitungsmitglied bei OMS.
www.oms.eu
Stefan Alexander
Lechner
Intelliad, München
Als Director Human
Resources verstärkt in
Zukunft Stefan Alexander Lechner die
Intelliad Media GmbH in München. Der 30Jährige, der direkt an Geschäftsführer und
COO Mischa Rürup berichtet, kommt von
der Xing Events GmbH, bei der er als Head
of Human Resources beschäftigt war.
www.intelliad.de
gen für integriertes Marketing bieten
etwa Google und Facebook. Außerdem:
aktuelle Trends und Innovationen rund
um Social Media sowie Mobile Marketing.
Termin: London (GB),
3. und 4. Juni 2014
Kosten: 482 Euro zzgl. MwSt.
www.teradataconnect2014.
Info:
com/london
Digital Marketing & Media Summit
Die „Herausforderungen & Gestaltungsansätze der Digital Brand Engagement
(R)Evolution“ stehen hier im Fokus.
Termin: Hamburg,
25. und 26. Juni 2014
Kosten: 690 Euro (2 Tage), 340 (1 Tag);
bis 30. April; Preise zzgl. MwSt.
www.d2m-summit.de
Info:
Mobile Business Conference
Mobile Marketing & Commerce, Apps
und Co. stehen im Fokus. Geboten werden aktuelle Case Studies, Studien und
praxisnahe Tipps.
Termin: Hamburg,
23. und 24. Juni 2014
Kosten: Für unsere Leser nur 640 Euro
statt 790 Euro zzgl. MwSt.
(Rabattcode: MBC14iwb)
www.mobile-businessInfo:
conference.de
Next Berlin
Rund 1.800 Executives und Entrepreneure
treffen sich zu Vorträgen und Workshops
über Technologie- und Marketingtrends.
Themenschwerpunkte: Leaders, Mobility,
Data, Industry und Internet of Things.
Termin: Berlin,
5. und 6. Mai 2014
Kosten: Ab 690 Euro zzgl. MwSt.;
20 Prozent Rabatt für unsere
Leser: www.nextberlin.eu/iwb
http://nextberlin.eu
Info:
28. April 2014
9/14
INTERNET WORLD Business
Online-Stellenmarkt
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mensemedia Gesellschaft
für Neue Medien mbH
Trainee Marketing (m/w)
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Spezialist Online Marketing (m/w)
Internetone AG
Koordinator (w/m) Wertefluss E-Business
Kaufland Warenhandel GmbH & Co. KG
Düsseldorf
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Senior Consultant Digital (m/w)
Gerlach, Porst + Steiner GmbH
Bad Homburg
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43
PERSONALIEN
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INTERNET WORLD Business
28. April 2014
9/14
Jonathan Hsu
Jim Carlsson
Clavister, Hamburg
App Nexus, New York (USA)
Als neuer CEO folgt
Jim Carlsson beim
schwedischen Mobileund Web-Security-Spezialisten Clavister
auf John Vestberg, der in seine frühere
Position als Chief Technology Officer
zurückkehrt. Carlsson kommt von Intel
Security, wo er Vice Preisdent for Network
and Security Business Unit in EMEA war.
www.clavister.com
Um vier neue Mitglieder
erweitert App Nexus, ein
Anbieter im Bereich automatisierter Mediahandel,
sein Executive Team. Jonathan Hsu (Foto), ehemaliger
CEO des Technologieunternehmens
24/7 Media, steigt als CFO und COO
ein. Darüber hinaus wechselt Geir
Magnusson Jr., der zuvor unter anderem den technischen Betrieb bei der
Andreas Ernst
Jung von Matt/Alster,
Hamburg
Die Führungsmannschaft der Hamburger
Agentur Jung von Matt/Alster, die bislang
aus Peter Ströh, Thim Wagner und Götz
Ulmer bestand, verstärkt ab Juli 2014
Andreas Ernst. Zuletzt leitete er als General Manager bei der Digitalagentur Interone
deren Hamburger Standort.
www.jvm.com
Andreas Seum
ASC, Hoesbach
Zum 1. April 2014 hat
die ASC Telecom AG
ihren Vorstand erweitert. Künftig leitet Andreas Seum, der als
Chief Sales Officer kommt, das Hoesbacher Unternehmen gemeinsam mit CEO
Frank Schaffrath und COO Marco Müller.
Zuletzt war der 43-Jährige als Geschäftsführer der Euromicron Solutions GmbH
in Frankfurt am Main tätig.
www.asctelecom.com
André Kemper
André, Hamburg
Gilt Group und 10gen
leitete, als neuer CTO
zu dem Unternehmen
mit Sitz in New York.
Ebenso neu im Führungsteam von App Nexus sind
Casey Birtwell, der als Senior Vice
President (SVP) Strategy & Operations kommt, und Michele Dvorkin,
die zum SVP People befördert wurde.
www.appnexus.com
unternehmen der Gruppe Deutsche Börse.
Darüber hinaus sitzt Roth im Aufsichtsrat
der European Energy Exchange in Leipzig.
Ebenfalls neu im Zimory-Führungsteam ist
Josef Glöckl-Frohnholzer. Der bisherige
Geschäftsführer der BCC Business Communication Company GmbH, der zuvor unter anderem bei Siemens Industrial Solutions & Services arbeitete, hat den Posten
des CSO übernommen. Er soll in Zukunft
den Bereich Sales & Marketing bei Zimory
verantworten.
www.zimory.com
Gemeinsam mit der
Commarco Group hat
André Kemper, zuletzt
bei Thjnk im Aufsichtsrat aktiv, die Kreativ-Einheit André gegründet. Die kleine
Unit, die ihren Fokus auf Bewegtbild hat,
soll im September mit einem etwa zehnköpfigen Team starten. Gründungskunde
ist Autobauer Opel, den André gemeinsam mit Scholz & Friends betreuen wird.
www.commarco.com
Bernard Charlès
RTT, München
Die Realtime Technology (RTT) AG hat ihren Aufsichtsrat neu
besetzt: Vorsitzender ist Bernard Charlès
(Foto), Präsident und CEO von Dassault
Systèmes SA, als Stellvertreter fungiert
Mario Ohle, Rechtsanwalt bei Taylor Wessing Deutschland. Mit im neuen Gremium
sitzen zudem Andreas Barth, Didier Gaillot, Philippe Laufer und Samia Sellam.
www.rtt.ag
Florian Stadlbauer
GAME, Berlin
Auf der Mitgliederversammlung Anfang
April wurde Florian
Stadlbauer, der bisherige Vorstandsvorsitzende des GAME – Bundesverband der
Computerspielindustrie e. V., in seinem
Amt bestätigt. Neben dem Executive
Director von Deck13 Interactive gehören
weiterhin Carsten Fichtelmann und Hendrik Lesser sowie neu Jan Binsmaier und
Linda Breitlauch dem Gremium an.
www.game-bundesverband.de
Randolf Roth /
Josef GlöcklFrohnholzer
Zimory, Berlin
Mit Wirkung zum 9. April
hat Randolf Roth (Foto) den CEO-Posten
bei der Zimory GmbH, einem Berliner Spezialisten für Cloud-Management-Software,
übernommen. Zuletzt leitete er als Executive Director den Bereich Market Structure
beim Terminmarkt Eurex, einem Tochter-
Romy Mlinsk
Webguerillas, Köln
Cai-Nicolas Ziegler
Xing Events, München
Die Bloggerin Romy
Mlinsk, die seit 2012
unter Snoopsmaus.de
über die Themen Social Media, Leben und
Reisen bloggt, verstärkt die Webguerillas
GmbH. Am Kölner Standort der Münchner
Agentur startet die 33-Jährige, die von der
Generali Informatik Deutschland in Hamburg kommt, als Social Media Manager.
www.webguerillas.com
Von Payback, wo er
zuletzt Abteilungsleiter Global Online Product Management war, geht Cai-Nicolas
Ziegler zu Xing Events in München. Dort
folgt der 36-Jährige auf Norbert Stockmann, der unter anderem die Eingliederung der ehemaligen Amiando GmbH in
den Xing-Konzern verantwortet hat.
www.xing-events.com
INTERNET WORLD Business
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
Bayerstraße 16a, 80335 München
Telefon (089) 741 17-0, Fax -101
www.internetworld.de
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Dr. Günter Götz
Chefredakteur:
Dr. Günter Götz (gg),
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Stellvertretender Chefredakteur:
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Leitung Online-Redaktion:
Tanja Gabler (tga),
[email protected]
Redaktion:
Till Dziallas (tdz),
[email protected]
Christiane Fröhlich (cf),
[email protected]
Susanne Gillner (sg),
[email protected]
Vera Günther (vg),
[email protected]
Stefan Hofer (host),
[email protected]
Ingrid Lommer (il),
[email protected]
Ingrid Schutzmann (is),
[email protected]
Susanne Vieser (vs),
[email protected]
Daniela Zimmer (dz),
[email protected]
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Detlev Brechtel, Helmut van Rinsum,
Kristina Schreiber, Markus Siek
Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu
Textchefin:
Vera Günther (vg),
[email protected]
Art Directorin:
Maria-Luise Sailer
Gestaltung:
Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch,
Catharina Burmester, Hedi Hefele,
Manuela Keller, Simone Köhnke,
Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner,
Ilka Rüther, Christian Schumacher
Anzeigenleitung:
Angelika Hochmuth,
Telefon: (089) 741 17-432,
Fax: (089) 741 17-269,
E-Mail: [email protected]
Einträge im Dienstleisterverzeichnis:
Marita Brotz,
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Fax: (089) 741 17-269,
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Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18
vom 01.10.2013
Leitung Herstellung/Vertrieb:
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Kooperationen:
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Druck:
L.N. Schaffrath Druckmedien,
Marktweg 42–50,
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INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung
für den Internet-Entscheider und erscheint
zweiwöchentlich am Montag.
Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt
jeweils ein Jahr.
Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50
Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer
im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe
beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das
Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der
Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das
Abonnement verlängert sich automatisch um ein
Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der
Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten
erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen
Rabatt von 30 Prozent.
Wenn Sie von München
nach Frankfurt wollen,
fliegen Sie ja auch nicht
über Fort Meade, Maryland.
Warum sollte man nicht auch beim Datenaustausch den direkten Weg nehmen? In unserer in
Deutschland gehosteten clouD kommunizieren virtuelle Server direkt untereinander oder mit Ihnen.
Direkte Wege gehen heißt: Daten geschützt zur Verfügung stellen. Die Sicherheit von Daten in unserer
clouD ist für uns selbstverständlich, weil es um Ihre Daten geht. Wir stehen für Ihre Sicherheit.
Das nennen wir Hosting – safe in Germany. filoo.de/meade
MEINUNG
46
INTERNET WORLD Business
28. April 2014
9/14
Verstehen Sie Big Data!
Gegenrede zum Kommentar „Verschieben Sie Big Data!“ (Ausgabe 7/2014)
atürlich muss nicht jedes Unternehmen eine riesige Big-Data-Infrastruktur betreiben. Natürlich braucht nicht jedes Unternehmen ständig die Ressourcen
und Möglichkeiten, die Big-Data-Systemlösungen heute bereitstellen können. Das
würde auch niemand ernsthaft behaupten.
Big Data aber einfach mal so „auf morgen“
zu verschieben, kann aber auch kein
akzeptabler Vorschlag sein.
N
Berichtigungen
Im INTERNET WORLD Business
Guide „Web-Agenturen 2014“
wurden im Agenturkompass auf Seite
22/23 durch ein technisches Versehen die Kompetenzfelder der Phoenix
Media GmbH falsch dargestellt. Von
den 35 festen und 4 freien Mitarbeitern der Stuttgarter Agentur sind 50
Prozent (statt 30 Prozent) vertraut
mit dem Thema Applikationsentwicklung, ebenfalls 50 Prozent (statt 0
Prozent) sind vertraut mit Konzeption
und technischer Umsetzung von
Websites. Wir bitten den Fehler zu
entschuldigen.
Im Beitrag „Hohe Kunst der
Statistik“ (Ausgabe 8/2014, S. 16 f.)
beklagte Gerrit Heinemann, Professor an der Hochschule Niederrhein
und Leiter des eWeb Research Center, die großen Differenzen bei den
Marktzahlen der beiden Handelsverbände HDE und BEVH.
Heinemann legt Wert darauf, dass
in dem Beitrag das vom BEVH bilanzierte Wachstum von 21 Prozent nicht
nur den E-Commerce allein umfasst,
sondern den gesamten Distanzhandel. Der E-Commerce allein komme
laut BEVH auf über 40 Prozent
Wachstum – verglichen mit nur 12,2
Prozent laut HDE.
Dass wir die Grafik des BEVH gezeigt haben, in welcher der Verband
Erlöse aus dem Versandhandel und
aus dem E-Commerce addiert, hat
einen guten Grund: Nur diese Zahlen
sind mit denen des HDE vergleichbar,
da sie um die Steuern bereinigt sind;
außerdem enthalten sie noch die Einnahmen aus digitalen Gütern. Der
BEVH weist in seiner Prognose unter
www.bevh.org zusätzlich zu diesen
Gesamtumsätzen den E-Commerce
gesondert aus: Diese Umsatzzahlen
enthalten aber die gezahlten Mehrwertsteuern und wurden um die digitalen Güter bereinigt.
Big Data ersetzt Data Warehouse nicht,
sondern ergänzt es.
Man darf Big Data auf der einen und klassische Business-Analytics- und BusinessIntelligence-Systeme auf der anderen Seite
nicht als „Entweder oder“ begreifen. De
facto ergänzen sich diese Technologien
und Produktlösungen, und jedes Unternehmen wird in Zukunft für sich ausloten
müssen, wie sinnvoll ihr Miteinander ist –
mit den jeweiligen Stärken und Schwächen auf beiden Seiten. Heute das eine
oder das andere singulär zu betrachten,
ohne das jeweils andere im Detail zu verstehen, ist klar ein Fehler.
Big Data ist nicht allein mit großen Datenmengen gleichzusetzen!
Big Data etikettiert neue Paradigmen der
Datenspeicherung, -verarbeitung und
-analyse und schafft damit per definitionem neue Möglichkeiten. Ob man das
dann „Big Data“, „Smart Data“ oder einfach nur „Data“ nennt, ist vollkommen
egal. Viel sinnvoller und wichtiger ist es
für Unternehmen, sich heute Gedanken zu
Big Data zu machen und zu verstehen,
welche neuen Möglichkeiten existieren.
Dafür muss man nicht direkt ein Big In-
„Wer Big Data jetzt verschiebt,
ist in Zukunft der Letzte, der
davon profitiert“
Klaas Wilhelm Bollhoefer ist Chief
Data Scientiest bei UM – The unbelievable Machine Company, Berlin
vestment tätigen – so der weitverbreitete
Irrglaube –, sondern kann sich schrittweise dem Ganzen nähern.
Der Grundsatz „Think big, start small“
gilt auch für Big Data.
Vielen „mittelvolumigen“ Online-Händlern und -Shops kann es helfen, Technologien und Ressourcen nur punktuell einzusetzen, etwa mittels Cloud-basierter
Lösungen. Es gibt viele Anbieter, die Infrastrukturen und Software as a Service für
Big Data bereitstellen, die je nach Nutzungsdauer und -art verrechnet werden.
#Europawahl
Dies schafft zum einen eine ideale Basis,
einen eigenen Erfahrungsschatz aufzubauen und schrittweise zu eruieren, an
welcher Stelle neue Technologien sinnvoll
unterstützen können. Zum anderen ermöglicht es die gezielte Nutzung dieser
Technologien, ohne selbst Betrieb und
Service gewährleisten zu müssen.
Die Hausaufgaben müssen
allerdings gemacht werden. Big
Data befreit einen nicht von Themen wie Qualitätssicherung, Vermeidung von Versionskonflikten
und den damit verbundenen Prozessen
der Datenaufbereitung und -vorverarbeitung. Und selbstverständlich müssen etablierte („klassische“) Systemlösungen
nicht sofort als Altmetall deklariert und
entsorgt werden.
Fazit: „Da kümmern wir uns später drum“
geht nicht.
Big Data ist so reif, dass man sich auf jeden
Fall damit befassen sollte. Es muss ab
heute als neuer, vor allem aber weiterer
Bestandteil einer wettbewerbs- und zukunftsfähigen Business-Intelligence- und
Business-Analytics-Umgebung gedacht
werden. Dabei ist und bleibt wichtig, das
gesamte Spektrum der Möglichkeiten zu
begreifen und diese gezielt in Planungen
und Strategien einfließen zu lassen. Nur so
wird man jederzeit die bestmögliche Entscheidung fällen können, wohin die Reise
geht. Wer Big Data jetzt verschiebt, ist mit
großer Wahrscheinlichkeit in Zukunft der
■
Letzte, der davon profitiert.
Der Autor referiert über dieses Thema auf der
IICO-Konferenz 2014 am 5. Mai in Berlin.
Zitat
Nur 37 % der deutschen
Kandidaten für die
Europawahl twittern
Spitzenreiter sind die Piraten mit einer Twitter-Quote
von 100 %, gefolgt von den Grünen (69,2 %)
und der Union (45,5 %). Schlusslicht sind die Freien
Wähler mit nur 15,2 % twitternden Kandidaten.
Quelle: Wahl.de
„Die deutsche Wirtschaft spielt in der
digitalen Industrie keine Rolle. Tja, das kommt
davon, wenn man kollektiv ein Jahrzehnt
lang den Kopf in den Sand steckt und danach
den Sand in den Kopf“
Social-Media-Berater Nico Lumma
kommentiert den offenen Brief von Springer-Chef
Mathias Döpfner an Google
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