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Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Vorwort ............................................................................................. Seite 2 Ernährung ....................................................................................................3 Lebensmittel ..................................................................................................3 Gentechnik in Lebensmitteln .......................................................................5 Pestizide in Obst und Gemüse......................................................................7 Fische..............................................................................................................7 Streuobstinitiative...................................................................................... 10 Fair einkaufen in Karlsruhe ....................................................................... 12 Klimafreundlich Essen................................................................................ 13 Bekleidung................................................................................................ 16 Kleidung und Schuhe................................................................................. 16 Reinigung und Körperhygiene ............................................................ 18 Körperpflege und Kosmetik ...................................................................... 18 Tempos und Co........................................................................................... 20 Waschmittel................................................................................................ 21 Reinigen und Pflegen ................................................................................ 22 Papierprodukte........................................................................................ 23 Bauen und Wohnen ................................................................................ 25 Betten und Matratzen ............................................................................... 25 Teppiche und Teppichböden..................................................................... 27 Möbel und andere Holzprodukte ............................................................. 29 Elektrogeräte.............................................................................................. 32 Geräte für Haushalt, Unterhaltung und Büro .......................................... 34 Ökologische Heizungstechnik ................................................................... 36 Alternative Ökostrom ................................................................................ 39 Bauen und Renovieren .............................................................................. 40 Der naturnahe Garten ............................................................................... 44 Blumen........................................................................................................ 46 Spielzeug von A bis Z ................................................................................. 48 Verkehr und Freizeit .............................................................................. 50 Ökologisch mobil im Alltag ....................................................................... 50 Vegetarische Automobiltechnik................................................................ 52 Freizeit und Tourismus............................................................................... 54 Tag der Regionen....................................................................................... 58 Gastronomie ............................................................................................... 59 Unterwegs in der Natur: Kraichgau .......................................................... 61 1 Vorwort machen. Die Beiträge wurden in Eigenverantwortung der jeweils benannten Autorengruppen geschrieGehören Sie auch zu den Menschen, ben, so dass sie vorwiegend deren die die Notwendigkeit und Vorteile Meinung widerspiegeln. des nachhaltigen Konsums erkannt haben? Ihre tägliche Entscheidung ob, wo, Vorwort Sind Sie gezielt auf der Suche nach Produkten und Dienstleistungen, die ökologisch und sozial verträglich sind? Oder können sie mit dem Begriff des nachhaltigen Konsums noch nicht so viel verbinden und benötigen mehr Hintergrundwissen zu den verschiedenen Bereichen dieses Themas? „Global denken – lokal handeln“ ist das Motto der lokalen Agenda 21. Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen die Möglichkeit geben, dieses Motto ökologisch und sozial verträglich umsetzen zu können. In den Beiträgen finden Sie Informationen über die globalen Zusammenhänge und Auswirkungen unseres täglichen Handelns. Um Ihnen die praktische Umsetzung im Alltag zu erleichtern, haben wir für Sie in der Heftmitte einen ausführlichen Adressteil zusammengestellt. Dort finden Sie auch einen Kriterienkatalog für die Auswahl der Adressen. Wir haben sorgfältig recherchiert, erheben aber natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit – deshalb freuen wir uns, wenn sie uns auf Fehler oder fehlende Adressen aufmerksam 2 was und wie viel Sie verbrauchen, hat ökologische, politische und soziale Auswirkungen. Verändern Sie die Märkte durch Ihre Nachfrage und Handeln! Das Redaktionsteam Ernährung Ernährung Lebensmittel Alle Adressen, die Sie hier zum Thema Lebensmittel finden, bieten Ihnen ein Sortiment aus zu 100 Prozent ökologisch erzeugten Lebensmitteln. Selbstverständlich erhalten Sie inzwischen bei fast allen großen Supermarktketten ebenfalls ökologisch erzeugte Lebensmittel. und dem Wechsel beim Anbau auf einem Feld wird Pflanzenkrankheiten vorgebeugt. „Unkräuter“ werden mechanisch entfernt. Der Einsatz von industriell und energieaufwändig hergestellten Kunstdüngern und Pflanzenschutzmitteln ist deswegen nicht notwendig. Das Grundwasser, Flüsse, Boden und die Ernteprodukte werden somit nicht mit Rückständen belastet. Tipps für den nachhaltigen Einkauf Gute Gründe für ökologische Lebensmittel Bitte achten Sie selbst beim Einkauf Nicht nur der gesundheitliche Aspekt (in einigen Studien bereits nachgewiesen) ist ein Grund, ökologisch erzeugte Lebensmittel zu kaufen, sondern auch die umweltschonende Erzeugung. Ökologischer Landbau ist eine spezielle Form der Landwirtschaft, die einen möglichst geschlossenen Betriebskreislauf zum Ziel hat. Zum Teil arbeiten auch mehrere Landwirtschaftsbetriebe in Kooperation zusammen um dieses Ziel zu erreichen. Die angebauten Nutzpflanzen werden mit Mist aus der eigenen Tierhaltung und durch den Anbau von Leguminosen wie zum Beispiel Klee, Bohnen, Erbsen und Lupinen, -die Luftstickstoff binden- versorgt. Im Gegenzug werden die Tiere unter anderem mit diesen Leguminosen gefüttert. Durch den Anbau von regional angepassten Nutzpflanzen von Öko-Produkten auf saisonale Ware. Der Transport von zum Beispiel Erdbeeren aus Afrika im Winter, verschlingt sehr viel Energie. Saisonale Ware wird in der Region produziert und hat keine großen Transportwege hinter sich. Die Ware ist frischer und ausgereifter, wenn sie zu uns in den Laden beziehungsweise auf den Tisch kommt. Beim Einkauf sollte man so wenig Verpackungsmüll wie möglich mitkaufen. Zum einen ist das Produkt durch aufwändige Verpackung teurer, und zum anderen wird bei der Produktion dieser Verpackungen eine Menge an Rohstoffen, Energie und Wasser eingesetzt. Beim Recyceln des Verpackungsmülls werden ebenfalls Ressourcen eingesetzt, um wieder neue Verpackungen daraus herzustellen. Ideal sind daher Mehrwegverpackungen wie zum Beispiel Glasflaschen bei Milch oder Joghurt. 3 Ernährung Oder man kauft Käse, Wurst und Siegel der wichtigsten ökoFleisch gleich mit den Behältern ein, logischen Anbauverbände: in die sie zu Hause im Kühlschrank sowieso verpackt werden. Für die nachfolgenden Verbände gilt, dass die Kriterien der VerbandsDie wichtigsten Öko-Siegel richtlinien über die der EU-ÖkoVerordnung hinausgehen. Diverse Öko-Siegel garantieren uns Verbrauchern echte Bioware. Bioland betreibt eine organisch-biologische LandStaatliche Siegel: wirtschaft mit dem Ziel, die langfristige Bodenfruchtbarkeit Dieses Siegel kennzeichnet zu erhalten und den Boden zu pfleProdukte, die aus kontrol- gen. Mittel hierbei sind eine geeigliert ökologischem Anbau nete Fruchtfolge und Bodenbearbeigemäß E U - Ö k o - tung. Verordnung stammen. Die Zutaten stammen zu mindestens 95 Weitere Infos: www.bioland.de Prozent aus ökologischem Anbau. Demeter hat sich der bioDie restlichen fünf Prozent dürfen logisch-dynamischen nur Zutaten sein, die ausdrücklich in Landwirtschaft verschrieder EU-Öko-Verordnung genannt sind und die nicht oder nicht ausrei- ben. Charakteristisch ist der Einsatz chend in Öko-Qualität zur Verfü- von biologisch-dynamischen Präparaten um das Gleichgewicht zwigung stehen. schen Pflanze und Boden zu fördern Das Siegel, ergänzt durch den (quasi Homöopathie für Pflanze und Schriftzug „Baden-Württemberg“, Boden). zeigt, dass das Produkt aus kontrolliert ökologischem Anbau gemäß Weitere Infos: www.demeter.de EU-Öko-Verordnung und zudem Naturland verfolgt einen noch zu 100 Prozent aus Badenganzheitlichen Ansatz mit Württemberg stammt (inklusive Proden Zielen: nachhaltiges duktion). Wirtschaften, Umwelt und Klimaschutz, VerbraucherWeitere Infos: www.biosiegel.de schutz, Erhalt von Boden, Luft und Wasser. Naturland hat auch Richtlinien zur ökologischen Haltung von Fischen entwickelt. 4 Ernährung Weitere Infos: www.naturland.de ECOVIN ist der Dachverband ökologisch wirtschaftender Winzer in Deutschland. Der Weinberg soll als Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren erhalten bleiben. sieht sie folgendermaßen aus: DE000-Öko-Kontrollstelle (anstelle der 000 steht auf dem Produkt die Zulassungsnummer der Kontrollstelle). Eine Kontrolle findet mindestens einmal im Jahr statt. Sonja Güntner, Greenpeace-Gruppe Karlsruhe Weitere Infos: www.ecovin.de Öko-Lebensmittel in Super- Gentechnik in Lebensmärkten mitteln Viele Supermärkte und Drogerien führen ein Sortiment aus kontrolliert ökologischem Anbau, zum Beispiel dm (Alnatura, Eigenmarke der gleichnamigen Öko-Supermarktkette), Metro, Karstadt, Scheck-In. Andere Supermärkte führen eigene Öko-Marken im Sortiment wie zum Beispiel Edeka (BioWertkost), Spar (pro Natur), Globus (Terra Pure), REWE und HL (Füllhorn), Real (Grünes Land), Tengelmann (Naturkind) und plus (BioBio). Produkte dieser Handelsmarken werden mindestens gemäß der EU-Öko-Verordnung erzeugt und können darüber hinaus auch aus Betrieben stammen, die einem der oben genannten ökologischen Anbauverbände angeschlossen sind. Alle ökologisch erzeugten Produkte, unabhängig davon, welche weiteren Siegel sie tragen, müssen mit einer Öko-Kontrollstellennummer gekennzeichnet sein. Für Deutschland Zur Gentechnik könnte man sehr viel sagen, aber hier wird das Thema nur kurz angerissen. Weitergehende Informationen erhalten Sie im Internet oder bei verschiedenen Umweltschutzorganisationen. Gefahren der Gentechnik Anders als bei der Züchtung werden im Gentechnik-Labor Artgrenzen ignoriert. Gene haben aber komplexe Aufgaben: Für was ein Gen tatsächlich zuständig ist, ist nicht bekannt. Unerwartete Effekte und Nebenwirkungen können nicht ausgeschlossen werden. In genmanipulierten Pflanzen können neue Giftstoffe entstehen oder Eiweiße, die Allergien auslösen. Langzeitstudien zu den Risiken von Gen-Food gibt es nicht. Da es auf der Welt genug Lebensmittel für alle gibt - die jedoch nicht gerecht verteilt sind - , ist keiner gezwungen, das Risiko Gentech5 Ernährung nik einzugehen. Nur die Gentechnikkonzerne könnten keinen Gewinn machen. Einmal freigesetzt können sich GenPflanzen unkontrolliert verbreiten. In Kanada können viele Ökobauern Raps nicht mehr anbauen, weil sich der Gen-Raps über Pollenflug fast flächendeckend ausgebreitet hat. Eine Wahl gibt es nicht mehr: weder für Landwirte noch für Verbraucher. Verbraucher Wahl haben die Verbraucher haben ihre Macht am Markt bewiesen. Wegen der großen Ablehnung verwendet kaum ein Lebensmittelhersteller Produkte mit gentechnisch veränderten Inhaltsstoffen. Sie sind gefragt! Alle Macht dem Einkaufswagen. Ihr Einkauf entscheidet. Machen Sie mit und wähWie erkennt man gentech- len Sie gentechnikfreie Produkte. So nisch veränderte Produk- zeigen Sie allen Herstellern und Handelsfirmen, dass Genprodukte te? keinen Markt und keine Zukunft Seit Mitte April 2004 müssen alle haben. Lebensmittelhersteller die EUKennzeichnungsrichtlinie einhalten. Öko-Produkte – Die beste Sie gilt für Lebensmittelzutaten aus Wahl gentechnisch veränderten Organismen wie zum Beispiel Soja und de- Gentechnik, chemische Spritzmittel ren Verarbeitungsprodukte wie zum sowie unsägliche Zustände in der Beispiel Sojalecithin. Ob die gen- Tierhaltung sind in der ökologischen technische Veränderung dabei im Landwirtschaft tabu. Strenge KriteEndprodukt nachzuweisen ist oder rien und Kontrollen gewährleisten, nicht, spielt keine Rolle. dass der Verbraucher Produkte bekommt die gut schmecken und geZudem müssen auch genmanipulier- sund sind. Erkennen können Sie te Futtermittel kenntlich gemacht ökologisch erzeugte Produkte am werden. Damit weiß der Landwirt, Bio-Siegel, den Zeichen der ökologiwas er verfüttert. Doch die Verord- schen Anbauverbände, sowie immer nung hat Mängel. Produkte von Tie- der Öko-Kontrollstellennummer. ren (Eier, Milch, Fleisch), die mit gentechnisch verändertem Futter Sonja Güntner, gefüttert wurden, müssen in der Greenpeace-Gruppe Karlsruhe Zutatenliste keinen Aufdruck wie zum Beispiel „gentechnisch verändert“ tragen. 6 Ernährung nach Saison sind Obst und Gemüse stärker oder schwächer belastet. Früherdbeeren enthalten meist mehr Pestizide, als Erdbeeren aus Pestizide machen krank der heimischen Hauptsaison ab Juni. Obst und Gemüse sollte dann geDie in der Landwirtschaft gegen kauft werden, wenn das Produkt Wildkräuter und Schädlinge einge- Saison hat und möglichst aus der setzten Pestizide haben oft krebser- Region kommt. regende, hormonähnliche oder das Erbgut und Immunsystem schädiSonja Güntner, gende Wirkungen. Die WeltgesundGreenpeace-Gruppe Karlsruhe heitsorganisation (WHO) schätzt, dass der Einsatz von Spritzmitteln jährlich weltweit 28.000 Tote durch Vergiftung fordert – die meisten Fische davon in Entwicklungsländern (Arbeiter auf Plantagen und Äckern). Viel zu viele Fischer fiAber auch die Endverbraucher nehmen Restmengen der Gifte auf. Die schen viel zu viele frische EU-Kommission schließt angesichts Fische steigender Spritzmittelkonzentrationen in Lebensmitteln Gesundheits- Seit Jahrhunderten erscheinen die gefahren für die Verbraucher nicht Meere uns als grenzenlos, und grenmehr aus. Außerdem vergiften Pesti- zenlos erscheint uns auch die Nahzide Böden, Grundwasser und Ge- rung, die sie für die Menschen berwässer. gen. Dessen ungeachtet hat die Menschheit nur wenige Jahrzehnte Wie kann man pestizidbe- gebraucht, um die Fischbestände in lastete Lebensmittel ver- den Weltmeeren durch erbarmungslose Raubzüge in große Gefahr zu meiden? bringen. Pestizide in Obst und Gemüse Im ökologischen Anbau wird auf künstliche Spritzmittel grundsätzlich verzichtet, Rückstände sind daher die Ausnahme. Etwa 60 Prozent des in Deutschland verkauften Obst und Gemüse wird importiert. Produkte aus Südeuropa sind im Schnitt stärker mit Pestiziden belastet als in Deutschland produzierte Ware. Je Eingelegt und eingedost, filetiert, paniert oder mariniert - so lassen sich hiesige Fischesser die proteinreichen Meeresbewohner schmecken. Für die begehrten Schlemmerfilets und Fischstäbchen plündern Fangflotten die Meere inzwischen weltweit. Die Entnahme von Millionen 7 Ernährung tung sollte dabei stets nach dem Vorsorgeprinzip erfolgen, wobei strenge Maßnahmen und Kontrollen greifen müssen, bevor ein Bestand überfischt ist. Die Einrichtung von Die Welternährungsorganisation Meeresschutzgebieten soll zudem (FAO) hält mittlerweile 70 Prozent eine ungestörte Entwicklung der der kommerziellen Fischbestände Fischbestände ermöglichen. für erschöpft oder überfischt. Besonders kritisch ist die Situation in den Chemie im Fisch europäischen Gewässern. Im nordöstlichen Atlantik sind zwei Drittel Fisch ist gesund - oder? Wegen seider wichtigsten Speisefischartbe- ner wertvollen Omega-3-Fettsäuren stände akut bedroht. wird Fisch als eines der gesündesten Lebensmittel gepriesen, gleichzeitig Verschärft wird die Krise durch den vor Schadstoffen und Medikamenenormen Beifang in der Fischerei. ten-Rückständen darin gewarnt. Rund 30 Millionen Tonnen Meeres- Was stimmt? Nach Ansicht von Ertiere werden weltweit jedes Jahr nährungsexperten machen die posiüber Bord geworfen. tiven Effekte des Fischgenusses die Aufnahme problematischer SubstanObwohl der Nordost-Atlantik und zen meist wett - und bei abwechsdie Nordsee weltweit die längste lungsreicher Ernährung erreicht Tradition in Fischereimanagement kaum jemand in Deutschland die und -forschung haben, wird das vor- geltenden Schadstoff-Grenzwerte. handene Wissen von den zuständi- Bei einigen Fischarten ist jedoch gen EU-Politikern nicht aufgegrif- Vorsicht angesagt - etwa für fen. Regelmäßig legt etwa der Inter- schwangere Frauen. nationale Meeresrat ICES (International Council for Exploration of the Fische aus verschmutzten Gewässern Sea) immer stärker alarmierende - aus Flüssen, aus Küsten- und BinBerichte zur Lage der Fischbestände nenmeeren wie der Ostsee - enthalvor. Doch EU-Beschlüsse zur Redu- ten häufig mehr Schadstoffe als solzierung der Fangmengen liegen che aus dem offenen Ozean. In Ameist weit unter den Empfehlungen quakultur-Ware finden sich dabei des ICES. häufig Rückstände von Tierarzneien. Fische mit hohem Fettanteil enthalGreenpeace fordert daher eine auf ten in der Regel höhere Konzentradie erwünschte Fischart zugeschnit- tionen an Giften. Abzuraten ist vor tene Fangmethode, so dass Beifang allem von Fischleber - sie ist ein Entvermieden wird. Die Bewirtschaf- giftungsorgan und daher besonders Tonnen Fisch und anderen Meerestieren sowie zerstörerische Fangmethoden bedrohen die biologische Vielfalt der Ozeane. 8 Ernährung stark belastet. Ein Dauerbrenner unter den FischSchadstoffen ist das Quecksilber, das im Meerwasser aus natürlichen Quellen stammt. Das Bundesinstitut für Risikobewertung rät Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangeren, Stillenden und Kleinkindern deshalb, keine größeren Mengen Heilbutt, Tunfisch, Schwertfisch oder Haiprodukte zu essen. Auch in Aal, Stör, Rotbarsch und Seeteufel fand man problematische Konzentrationen. Aquakultur - Massentierhaltung im Wasser Trotz Ausbeutung der Meere stets ein großes Fischangebot: Mit dieser Vision trat die Aquakultur an. Über ein Viertel der globalen FischereiErträge stammt heute schon aus Käfigen und Teichen. Die FAO erwartet, dass im Jahre 2030 mehr als die Hälfte aller Speisefische aus Zuchtanlagen kommt. Durch moderne Technik können immer mehr Meeresfischarten in Gefangenschaft vermehrt werden. Doch leider hat auch die „Massentierhaltung im Wasser“ähnlich wie die Intensivlandwirtschaft - massive Umweltschäden zur Folge: Küsten werden verbaut, Chemikalien und Futterreste verschmutzen die Gewässer, Mangroven werden in den Tropen für Garnelenteiche abgeholzt, Parasiten und Krankheitserreger aus den engen Käfigen gefährden Wildbestände. Deshalb bietet auch diese Fischzucht in ihrer jetzigen Form keine nachhaltige Alternative zur Fischerei. Die Aquakultur muss dabei arten- und umweltgerechter gestaltet werden. Mit Öko-Aquakulturen entwickeln engagierte Fischzüchter eine umweltverträglichere Alternative zur konventionellen Fischzucht: Niedrige Besatzdichten in Forellenteichen oder Lachskäfigen machen den Einsatz von Arzneien, Desinfektionsmitteln und Pestiziden überflüssig. Wasserqualität und Sauerstoffgehalt sind besser, Beton- und Kunststoffbecken verboten. So dienen die natürlich gestalteten Teiche auch als Lebensräume für Insekten, Vögel und anderes Getier. Da es aber noch kein EU-Ökolabel für eine artgerechte und umweltfreundliche Fischzucht gibt, folgen viele Betriebe den Richtlinien von „Naturland“. Welcher Fisch darf auf den Tisch? Über 20 Fischarten sowie Garnelen und Miesmuscheln werden im Greenpeace Einkaufsführer „Fisch & Facts“ nach Bestandslage, Haltung, Fangmethoden und Umweltauswirkungen beurteilt. Zur besseren Vergleichbarkeit erfolgt dabei eine Einteilung in Fischarten, die der Verbraucher vermeiden sollte (Lage „katastrophal“) bis hin zu Fischarten, bei denen derzeit wenig Bedenken bestehen (Lage „akzeptabel“). 9 Ernährung Vielzahl heute bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Allen voran seien hier der Steinkauz und der Wiedehopf genannt. Mit über 5.000 Tierund Pflanzenarten gehören Streuobstwiesen in Deutschland zu den Welche Fische Sie am besten kaum artenreichsten Biotopen überhaupt. noch auf den Speiseplan setzen soll- Sie langfristig zu sichern, ist daher ten, erfahren Sie im aktuellen Rat- ein wichtiges Naturschutzanliegen. geber „Fisch & Facts“, den Sie über die Greenpeace-Gruppe Karlsruhe Gefährdung der Streuobst(Adresse: siehe Rückseite) beziehen wiesen oder unter www.einkaufsnetz.org einsehen können. In den letzWie dramatisch die Lage ist, zeigt die Tatsache, dass derzeit lediglich Karpfen, Hering, Seelachs, Makrele und Fische aus Öko-Aquakulturen akzeptabel sind. ten 30 Jahr e n gi n g der Bestand an Streuobstw i e s e n Streuobstinitiative drastisch zurück auf einzelnen Gemarkune. V. gen um mehr als 70 %. Dies hat mehrere Gründe: Streuobstwiesen Ein Weg zur langfriswerden durch ihre Lage am Ortstigen Sicherung von rand für Siedlungserweiterung und Streuobstbeständen Straßenbau in Anspruch genommen. im Stadt- und LandEin schlechter Pflegezustand der kreis Karlsruhe Obstbaumwiesen einhergehend mit einer Überalterung des BaumbestanStreuobstwiesen – Klein- des führt langfristig zu einer Zerstöode unserer Landschaft rung des Lebensraumes Streuobstwiese. Nicht mehr rentabel zu beIm Stadt- und Landkreis Karlsruhe wirtschaftende Streuobstwiesen sind noch etwa 6.800 Hektar Streu- werden oft durch andere Nutzung obstwiesen registriert. Diese prägen ihres ökologischen Wertes beraubt. die Landschaft und machen die Natur im Kreis zu einem eindrucksvol- Auswege aus der len Erlebnis. Als Bestandteil unserer Sackgasse Kulturlandschaft bieten die Streuobstbestände Lebensraum für eine Die regelmäßige Pflege der Obst10 Kristin Sprösser, Greenpeace-Gruppe Karlsruhe Ernährung wiesen (ein- bis zweimalige Mahd pro Jahr) und der Obstbäume ist Grundvoraussetzung für den langfristigen Erhalt der Streuobstwiesen. Besonders wichtig ist hierbei die Nachpflanzung von jungen Hochstämmen. Eine regelmäßige Pflege wird a l l e r d i n gs nur dann erfolgen, wenn hierfür ein angemessener wirtschaftlicher Anreiz besteht. Möglichkeiten, diesen Anreiz zu schaffen, bieten so genannte Vermarktungsmodelle. Solche „Aufpreismodelle“ garantieren dem Bewirtschafter einen deutlich über dem durchschnittlichen Marktwert liegenden Preis für unbehandeltes Streuobst aus regionalem Anbau. Kurze Wege vom Erzeuger zum Verbraucher schonen die Umwelt und vermeiden Verkehr. Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe e. V. Im Mai 1996 erfolgte die Gründung dieses Vereins durch Vereine, Verbände, Behörden und Einzelpersonen, um ein solches Vermarktungsmodell für die Region Karlsruhe einzuführen. Der Verein arbeitet ohne Gewinn und schließt Verträge mit interessierten Streuobstwiesen- besitzern ab. Diese verpflichten sich, nicht zu spritzen, keine Dünger zu verwenden, die Bäume und Wiesen zu pflegen und neue Hochstämme nachzupflanzen. Das Einhalten der Vereinbarungen wird durch Begehungen und durch chemische Analysen von Blättern, Obst und fertigem Saft überprüft. Im Gegenzug wird die Abnahme einer gemeinsam vereinbarten Menge von Streuobst zum doppelten Marktpreis garantiert (bis maximal 18 Euro pro 100 Kilogramm). Im Frühsommer werden neue Lieferund Abnahmeverträge mit Obsterzeugern abgeschlossen, während sich die bestehenden Verträge jeweils um ein Jahr verlängern. Ab September wird dann das erste Vertragsobst gepresst. Regionale Verarbeitung und Vermarktung Die Kelterei Zumbach (Kraichtal) im Landkreis Karlsruhe stellt sicher, dass das Obst zu einem natur belassenen Saft gepresst und in Pfandflaschen abgefüllt wird. Das naturtrübe, erfrischende Getränk „Äpfele“ aus den Streuobstbeständen unserer Erholungslandschaft ist das Hauptprodukt. Als weitere Säfte der Streuobstinitiative werden „Äpfele klar", „Birnle" sowie „Äpfele-Schorle“ und seit 2007 auch „Äpfele-Zwetschge“ hergestellt. 11 Ernährung Verkauft werden die saisonalen Getränke, solange der Vorrat reicht, über Vereine, die Naturschutz betreiben, und den Getränkehandel. Ein aktuelles Verkaufsstellenverzeichnis und alle weitergehenden Informationen erhalten Sie über die Geschäftsstelle der Streuobstinitiative in Bruchsal (Telefon: 07251/ 972123) sowie im Internet unter www.streuobstinitiative.de. more (Südst.) / Plaumann GmbH / Profi Getränke Shop (Hagsf.) Zur Weiterführung des Projektes ist die Mitarbeit aller interessierten Personen, Vereine, Verbände und Behörden Grundvoraussetzung. NABU-Gruppe Karlsruhe (Geschäftsstelle, Langenbruchweg 9, 76137 Karlsruhe, Telefon: 0721 / 36060, Mail: [email protected]) Der Aufpreis von circa 20 Cent pro Liter wird weitgehend an die Obsterzeuger weitergegeben und garantiert so die Bezahlung der höheren Obstpreise. Mit diesem Aufpreis erhält der Verbraucher einen hochwertigen Saft und leistet einen Beitrag zum Erhalt unserer schönen und ökologisch wertvollen Streuobstwiesen. Einzelne Anbieter der Säfte in Karlsruhe: BUND Karlsruhe / EDEKA Aktiv Markt (Grö) / Getränkeservice Dahse / Füllhorn Naturkost und Naturwaren Handels GmbH / Getränke Ewald / Getränke Oase / Getränkemarkt West / Grötzinger Raiffeisenmarkt / Grünkern Naturkost (Grü) / NABU Deutschland Gruppe Karlsruhe / Rewemarkt Dittes / CAP-Markt / Arivo Handels GmbH / Roses, Apple and 12 Weitere Infos: Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe e. V. (Geschäftsstelle Mo. bis Mi. 8.30 bis 11.30 Uhr, Heidelberger Str. 10, 76646 Bruchsal, Telefon: 07251/972123, Mail: [email protected]) Melanie Gutfleisch-Berger, NABU-Gruppe Karlsruhe Fair Einkaufen in Karlsruhe Wer heutzutage einkaufen geht, trägt die ganze Welt in seiner Einkaufstasche nach Hause. Denn viele Lebensmittel und auch die übrigen Produkte, die wir einkaufen, stammen nicht nur aus anderen Ländern, sondern sogar aus anderen Kontinenten, wie zum Beispiel Kaffee, Tee, Bananen, Blumen oder auch Kleidung und Fußbälle. Wir bekommen diese Produkte dafür, dass sie von sehr weit herkom- Ernährung laden am Kronenplatz, der schon seit über 20 Jahren gerecht gehandelte Waren aus aller Welt anbietet und über den fairen Handel, die Weltwirtschaft und die Globalisierung informiert. Schwerpunkt des fairen Handels sind vor allem biologisch angebaute Lebensmittel wie Kaffee und Tee, Schokolade und andere Süßigkeiten, Nüsse, Reis und Gewürze. Viele dieser Produkte sind mittlerweile aber auch in gut sortierten Einzelhandelsläden, Supermärkten und natürlich Bioläden zu finden. Dabei sollte allerdings auf das TransFair-Siegel für zertifiziert Dies ist nun der Punkt, an dem der fair gehandelte Produkte geachtet faire oder auch alternative Handel werden. schon seit über 30 Jahren ansetzt: Die Menschen in den armen Ländern Wer mehr über den fairen Handel, sollen fair für ihre Arbeit bezahlt nachhaltiges Wirtschaften und Glowerden. Darüber hinaus wird im balisierung erfahren oder auch mal fairen Handel natürlich auf ausbeu- mit einer Schulklasse einen Besuch terische Kinderarbeit verzichtet, im Weltladen machen möchte, kann Selbsthilfeprojekte der Produzenten sich gerne an die Mitarbeiter im werden unterstützt, der Handel ist Weltladen wenden. Wir haben oft partnerschaftlich und transparent im Weltladen Schulklassen zu Gast organisiert und er ist nachhaltig. Das und organisieren in unregelmäßigen heißt, er schont die Umwelt und ist Abständen Informationsveranstalsowohl für Produzenten als auch für tungen zum fairen Handel. Verbraucher gut. Dieser letztgenannte Punkt hat sich in den letzten Ingeborg Pujiula, Jahren als immer bedeutsamer für Weltladen/Aktion Partnerschaft den fairen Handel herausgestellt, Dritte Welt e.V. was auch daran deutlich wird, dass immer mehr fair gehandelte Produkte zusätzlich biologisch zertifiziert sind. Klimafreundlich Essen men und viel Arbeit in ihnen steckt, zu einem verblüffend niedrigen Preis. Da der Zwischenhandel nicht auf seinen Gewinn verzichten will, ist das nur möglich, wenn das schwächste Glied in der Kette, Arbeiter, Kleinbauern, Tagelöhner oder auch Kinder so wenig Geld für ihre Arbeit oder ihr Produkt erhalten, dass damit kein menschenwürdiges Leben möglich ist. Es ist sogar so, dass häufig, so zum Beispiel beim Kaffee, nicht einmal die Produktionskosten durch den Preis wieder hereingeholt werden! Fair gehandelte Produkte findet Jeder von uns wird mittlerweile mit man in Karlsruhe natürlich im Welt- dem allmählichen - doch spürbaren 13 Ernährung Klimawandel konfrontiert. Populäre Maßnahmen zur Verbesserung des Klimaschutzes kommen aber noch immer vorwiegend aus dem technischen Sektor. Zu nennen sind hier erhöhte Energieeffizienz, regenerative Energieträger oder Wärmedämmsysteme. Weniger bekannte Vorschläge beziehen sich auf unser eigenes Mobilitäts- und Konsumverhalten. Den wenigsten Menschen ist bekannt, dass auch unser täglich Brot und besonders unser täglich Fleisch erheblich zum Klimawandel beitragen. Gerade im Bereich Ernährung werden rund 20 Prozent der gesamten Energie Deutschlands verbraucht. Ebenfalls mit 20 Prozent ist dieser Bereich auch am Gesamtausstoß von Treibhausgasen in Deutschland beteiligt und der größte Teil davon wird durch die Produktion tierischer Nahrungsmittel erzeugt. Fast ein Drittel der erzeugten Treibhausgas-Emissionen entsteht durch den individuellen Verbrauch – besonders durch Heizen, Kühlen, Spülen und Einkaufsfahrten. Damit steht „Ernährung“ nach „Wohnen“ ganz vorn auf der Energieverbrauchsliste und damit auch auf der Emissionsausstoß-Liste in Deutschland. Jeder kann durch sein eigenes Verhalten also Klimaschutz aktiv betreiben. Im Folgenden sind die verschiedenen Maßnahmen genauer betrachtet. 14 Pflanzliche gegenüber tierischen Lebensmitteln bevorzugen Die Viehhaltung ist global für rund 18 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das ist mehr als der gesamte Transportsektor weltweit ausstößt, so die FAO im Jahr 2006. Zentrale Ursache für die stärkere Klimabelastung durch Fleisch, Eier und Milch ist der hohe Energieverbrauch bei der Erzeugung. Schwer ins Gewicht fällt dabei die Erzeugung des benötigten Stickstoffdüngers für die Herstellung von Futtermitteln vor allem im konventionellen Landbau. Im ökologischen Landbau werden eher stickstofffixierende Futterpflanzen eingesetzt. Neben Kohlendioxid entstehen bei der „Herstellung“ tierischer Lebensmittel weitere Treibhausgase wie Methan und Lachgas. Speziell Wiederkäuer (Rinder, Schafe, Ziegen) stoßen durch den mikrobiellen Abbau von Nahrung im Magen mehr Methan aus. Pro Rind und Jahr beträgt der jährliche Methanausstoß etwa 100.000 Liter. Die Ökobilanz zeigt: Für 300 Kilogramm Fleisch (Mastrind bei durchschnittlichem Lebensalter von zwei Jahren) werden 14.600 Liter Wasser und 3,5 Tonnen Soja und Getreide benötigt. D a bei ent st e hen g l e ic hzei ti g 200.000 Liter Methan aus dem Verdauungstrakt, 14,6 Tonnen Dung und drei Millionen Liter CO2 aus der Verbrennung von 2.500 Litern Treib- Ernährung stoff zum Futtermittelanbau. Für den abschließenden Vergleich von Rind- gegenüber Schweine- oder Geflügelfleisch muss jedoch eine ganzheitliche Betrachtung aller Umweltwirkungen und Ressourcen angestrebt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (2007) empfiehlt aus gesundheitlichen Gründen vorwiegend pflanzliche Erzeugnisse (75 Prozent der Lebensmittelmenge). Verbleibende 25 Prozent aus tierischen Lebensmitteln sollten sich zusammensetzen aus 18 Prozent Milch, Eier, Fleisch, Wurstwaren und Fisch zusammen sieben Prozent. Die Einhaltung dieser Richtlinien würde automatisch zur Entlastung des Klimas führen. nicht nur CO2-Emissionen, sondern bindet auch CO2 in Pflanzen und im Boden. Langfristig gesehen lagern ökologische Betriebe im Mittel Kohlenstoff in Form von Humus in den Boden ein, während konventionelle Betriebe zusätzliches CO2 freisetzen. Die ökologische Tierhaltung verbraucht weniger Energie als die konventionelle, was auf den geringeren Energieverbrauch der ökologischen Futtermittelproduktion zurückzuführen ist. Bezüglich der Treibhausgas-Emissionen bei der Erzeugung tierischer Lebensmittel ist die Datenlage gegenwärtig leider noch nicht umfassend genug. Je nach Haltungsform, Fütterung und Betriebsstruktur gibt es deutliche Abweichungen. Regional ist erste Wahl Öko-Produkte sind besser Obwohl sich die pro Person verals konventionelle Produk- brauchte Lebensmittelmenge in Deutschland in den letzten 20 Jahte Systemvergleiche ergaben, dass gerade im Pflanzenanbau ÖkoBetriebe nur die Hälfte bis zwei Drittel der Treibhausgase konventioneller Betriebe produzieren. Hauptverantwortlich für den CO 2 -Mehrausstoß im konventionellen Sektor sind die mineralischen Stickstoffdünger. Im Öko-Landbau erfolgt der Stickstoffeintrag hauptsächlich über klimaneutrale Futterleguminosen (beispielsweise Klee oder Luzerne). Die Landwirtschaft verursacht aber ren kaum verändert hat, haben sich die Lebensmitteltransporte verdoppelt (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung). Die größte Menge der Futter- und Lebensmittel für den deutschen Markt wird in LKWs transportiert. Die resultierende Klimabelastung hängt dabei von der zurückgelegten Strecke und dem verwendeten Transportmittel ab. Ingesamt lassen sich keine pauschalen Aussagen über die Umweltrelevanz regionaler Erzeugnisse treffen. Beispielsweise ist der Transport regionaler Erzeugnisse in kleinen Fahr15 Ernährung zeugen sehr ineffizient. Trotzdem besteht durch geschickte Vermarktung und erhöhte Nachfrage ein großes Potential, Energie und damit verbundene Treibhausgas-Emissionen bei regional erzeugten Produkten einzusparen. Quellen: von Koerber, K., Kretschmer J., M. Schlatzer (2007): Ernährung und Klimaschutz – Wichtige Ansatzpunkte für verantwortungsbewusstes Handeln. ernährung im fokus 7, S.130–137 von Koerber, K., Kretschmer J. (2007): Klimafreundlich essen: weniger Fleisch, bio, regional & frisch. Ökologie & Landbau 143, 3/2007, S. 20-22 Saisongerechte und gering verarbeitete Erzeugnisse bevorzugen Freilandanbau von Obst und Gemüse in der richtigen Saison ist weitaus umweltfreundlicher als die Erzeugung außerhalb der Jahreszeit in beheizten oder klimatisierten Treibhäusern oder Folientunneln. Die Produktion in beheizten Treibhäusern ist durch die entstehenden Treibhausgase bis zu 30 mal klimaschädlicher als im Freiland. Bei der Auswahl der jeweiligen saisonalen Obst- und Gemüsearten helfen Saisonkalender (beispielsweise von der Verbraucherzentrale). Einkaufen zu Fuß oder mit dem Rad Wer mit dem Auto einkauft, verschlechtert die Klimabilanz der eingekauften Lebensmittel erheblich. Eine ein Kilometer lange Strecke mit einem Mittelklassewagen setzt noch einmal so viele klimaschädliche Gase frei wie Anbau und Handel von einem Kilogramm Frischgemüse verursacht haben (Öko-Institut 2005). 16 Samuel Huber, GHG Bekleidung Kleidung und Schuhe Kleidung und Schuhe gibt es – ebenso wie Lebensmittel – in „Bio“-Qualitäten. Dabei sind die Standards jedoch relativ unterschiedlich. Sie reichen von der bloßen Kontrolle möglicher Rückstände von Pflanzengiften bei Baumwolle oder zugesetzter Schadstoffe wie Formaldehyd, von Allergie auslösenden Farben oder Chrom VI, bis hin zu einer umfassenden ökologischen und sozial verträglichen Produktionsweise. Möglicherweise werden Sie allerdings nicht fündig auf Ihrer Suche nach Textilien oder Schuhen mit Gütesiegeln für ökologische oder nachhaltige Qualität. Oft findet sich diese Kleidung lediglich in „Öko“Versandkatalogen wie „Hess natur“, „Panda“, „Waschbär“ oder „Deeberg Naturschuhe“. Einige Karlsruher Geschäfte führen aber Bekleidung ein kleines Sortiment von Schadstoff geprüften beziehungsweise Naturtextilien. Achten Sie auf eine verständliche Deklaration und fragen Sie im Zweifelsfall nach den Kriterien der Gütesiegel. Textiles Vertrauen nach Öko-Tex Standard 100plus Bekleidung, Heimtextilien und technische Textilien, die nach umfassenden Umweltkriterien Eine Orientierungshilfe können die und sozialverträglich produziert von der Verbraucherinitiative als wurden (internationale Gemeinempfehlenswert eingestuften Güte- schaft für Forschung und Prüfung siegel für Textilien und Schuhe sein: auf dem Gebiet der Textilökologie Öko-Tex) Europäisches Umweltzeichen für Texti- Weitere Infos: www.label-online.de/, Verbraucherinitiative e.V. lien und Schuhe Textilien aus umweltfreundlicher Herstel- Für konventionelle Kleilung mit Schwerpunkt dung und Schuhe beachten auf Gewässerschonung Sie bitte: (Europäische Kommission, Umweltbundesamt) • Bevorzugen Sie Naturfasern wie Baumwolle, Wolle oder Seide. LamuLamu • Waschen Sie alle körpernahen Baumwollkleidung, deren gesamte Textilien vor dem ersten Tragen, Produktionskette nach ökologischen um eventuelle Rückstände, Verund sozialen Kriterien zertifiziert ist. edelungsmittel oder überschüss(Landjugendverlag GmbH) ige Farbpartikel zu entfernen. • Bevorzugen Sie Kleidung, die Naturtextil selbst gewaschen werden kann Kleidungsstücke aus und nicht in die chemische ReiniNaturfasern, die gung muss. Falls Sie dennoch ein nach anspruchsvolKleidungsstück chemisch reinilen Standards umgen lassen, lüften Sie es gut aus. weltschonend und • Ist eine chemische Reinigung sozialverträglich notwendig, bevorzugen Sie Reiproduziert wurden nigungen mit dem Blauen Engel. (IVN Internationaler • Bevorzugen Sie helle oder naturVerband der Naturfarbene Farben für körpernahe textilindustrie e.V.) Wäschestücke. Eventuell Allergie auslösende Farben sind bei die 17 Bekleidung • • • • • 18 sen nur in geringeren Konzentrationen vorhanden. Meiden Sie antibakterielle, desinfizierende Ausrüstungen wie Sanitized / Actifresh / Durafresh et cetera bei Strümpfen, Wäsche, Sportkleidung. Vermeiden Sie PVC in der Kleidung (Kunstleder, Schuhsohlen, et cetera). Bei Schuhen und Lederwaren sind zur Konservierung, Gerbung und Färbung Salz, pflanzliche Stoffe oder Chrom 3 akzeptabel. Vermeiden Sie Produkte mit PCP oder Chrom 6, ziehen Sie im Zweifelsfall stets Strümpfe in diese Schuhe an, um den Übertritt von Farbpartikeln oder Gerbrückständen in die Haut zu hemmen. Bevorzugen Sie bei Sommerschuhen Produkte mit ungefärbtem Innenleder. Altkleidersammler sind in der Regel profitorientiert und verkaufen die gesammelten Kleider, Bettwaren oder Schuhe (sofern sie noch gut erhalten sind) in Länder der Dritten Welt. Dadurch werden dortige lokale Kleidermärkte empfindlich gestört. Bevorzugen Sie daher für Altkleider Sammlungen mit dem Gütesiegel „Fairwertung“ oder der Bezeichnung „Bodelschwinghsche Anstalten Bethel“ oder geben Sie nicht mehr benötigte Kleidung an örtliche Kleiderkammern (siehe Adress- teil) oder Secondhandgeschäfte ab. Mechtild Bauer, Stadt Karlsruhe, Umwelt- und Arbeitsschutz Reinigung und Körperhygiene Körperpflege und Kosmetik Tipps für den Alltag Eine Vielzahl von Produkten ist auf dem Markt und verspricht uns ewige Jugend und Schönheit. Die verwendeten Inhaltsstoffe werden dabei allerdings oft nicht ausreichend deklariert, sind unleserlich oder unverständlich benannt. Daher einige Tipps: • Bevorzugen Sie Produkte ohne Tierversuche. Sie sind in den Naturwarengeschäften („Bioladen“) erhältlich. Weitere Hersteller können mit dem Gü- Reinigung und Körperhygiene tesiegel des Internationalen Herstellerverbandes gegen Tierversuche in der Kosmetik e. V. ver- • sehen sein: • • • • Shampoos oder Duschgels sollten keine quarternären Stoffe („Quats“) enthalten. Sie dienen als Conditioner und verringern die elektrostatische Aufladung von Haaren. Um diese Wirkung entfalten zu können, lagern sie sich auf die Haare und • verändern das Körpermilieu. Ob Sie sich mit Shampoo, Duschgel, Seife oder Syndet waschen, ist Geschmacksache. Trockene Haut sollte beim Waschen nicht komplett entfettet werden, daher sind Seifen hier für ideal; bei anderen Produkten • sollten Sie auf rückfettende Eigenschaften achten. Bevorzugen Sie Cremes, Lotions oder Körperöle auf der Basis natürlicher Stoffe. Pflanzliche und tierische Fette und Öle • können in die oberen Hautschichten eindringen und sie pflegen. Wählen Sie Produkte ohne künstliche Konservierungsstoffe. Vitamin E (Tocopherole) oder C (Ascorbinsäure) gewährleisten eine gute Haltbarkeitsdauer. Bei Sonnenschutzmitteln können Sie unterscheiden zwischen chemischem UV-Schutz (der erst einige Zeit auf der Haut einwirken muss und für Allergien verantwortlich gemacht wird) und physikalischem UV-Schutz. Letzterer besteht aus mikrokristallinem Titandioxid (weißer Farbe) oder Glimmermehl und wirkt beim Auftragen wie ein Feld von Spiegeln, die ankommende Sonnenstrahlen zurückwerfen. Bevorzugen Sie Produkte mit physikalischem UV-Schutz ohne synthetische Konservierung und möglichst ohne Duft. Produkte der Naturwarengeschäfte sind komplett und verständlich deklariert, werden ohne Tierversuche hergestellt, werden natürlich konserviert und enthalten in der Regel keine fragwürdigen oder gentechnisch hergestellten Inhaltsstoffe. Aber auch außerhalb von Naturwarengeschäften finden sich gute Produkte und Hersteller: Das Neuform-Zeichen kennzeichnet Naturkosmetikprodukte, die diese Kriterien erfüllen Das Prüfzeichen „Kontrollierte N a tu r- K os me ti k d es B D I H (Bundesverband Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Reformwaren, Arznei-, Nahrungsergänzungs- und Körperpflegemittel) hat ebenfalls weit reichende und anspruchs19 Reinigung und Körperhygiene Rückstände aus dem ursprünglichen Papier wie Schwermetalle aus FarMechtild Bauer, Stadt Karlsruhe, ben hin kontrolliert. volle Kriterien. Umwelt- und Arbeitsschutz Tempos und Co. Verwenden Sie Hygienepapiere ohne desinfizierende Zusätze. Desinfektionsstoffe beeinträchtigen den Schutzmechanismus der Haut und die Funktion der Kläranlagen wird empfindlich gestört. Hygienepapiere, Papierservietten, Küchenrollen Feuchtes Toilettenpapier enthält in der Regel Konservierungsmittel Es gibt eine Vielzahl von Produkten und Duftstoffe. Auch diese Stoffe auf dem Markt. Doch nur bei weni- können sich negativ auf den Körper gen Marken aber werden Kriterien auswirken. des Umweltschutzes berücksichtigt Bevorzugen Sie Hygieneartikel wie Daher einige Tipps: Windeln, Tampons oder Binden ohne optische Aufheller oder DuftBevorzugen Sie Toilettenpapier, Kü- stoffe. Schwarzgefärbte Binden chenrollen, Papierservietten oder und Slipeinlagen besitzen jedoch Papiertaschentücher aus Recycling- keine bedenklichen Inhaltsstoffe. papier. Hier werden Altpapierfasern anstelle des frischen Zellstoffs Bei konventionellen Produkten sind eingesetzt. So werden enorme Men- die Zellstoffe in der Regel mit Wasgen an Rohstoffen eingespart für serstoffperoxyd oder SauerstoffverEinmal-Produkte, die keine lange bindungen gebleicht; dies stellt Lebensdauer haben oder hohen eine unnötige Belastung der GewäsQualitätsansprüchen genügen müs- ser dar. Produkte der Naturwarensen. Recyclingpapiere sind übrigens geschäfte gibt es auch in unebenso keimfrei und hygienisch wie gebleichter Qualität. solche aus frischem Zellstoff. Hygienepapiere mit dem Blauen Engel oder dem Europäischen Umweltzeichen enthalten darüber hinaus keine optischen Aufheller und werden auf mögliche 20 Reinigung und Körperhygiene Mehrweg statt Einweg: • • Das Umweltbundesamt vergibt den Blauen Engel für Stoffhandtuchrollen in öffentlichen Toilettenanla• gen mit der Begründung, dass damit Abfälle eingespart und Gewässer geschont werden. • Mechtild Bauer, Stadt Karlsruhe, Umwelt- und Arbeitsschutz Waschmittel Tipps zum Waschen Waschen ist immer mit Chemie verbunden. Misstrauen Sie anders lautenden Aussagen. Versuchen Sie vielmehr, durch intelligentes Einsetzen die notwendige Chemie so gering und umweltverträglich wie möglich zu halten: • Waschen Sie nur mit gefüllter Trommel. Verzichten Sie bei normal verschmutzter Wäsche auf den Vorwaschgang Der 600C-Waschgang spart gegenüber dem Kochwaschgang Energie und genügt normalen hygienischen Ansprüchen. Dosieren Sie Ihr Waschmittel nach den Angaben für die Härtestufe 1 (weich) und geben Sie separat Enthärter (für Härte 3) dazu. Das spart Geld und überflüssige Chemie. Die gängigen Enthärter sind im Wesentlichen gleich aufgebaut, sie enthalten zum Enthärten des Wassers Zeolith, ein AlkaliAluminiumSilikat, das umweltneutral ist. Enthaltene Phosphate und Phosphonate sind prinzipiell gewässerschädigend, da sie zur Überdüngung beitragen; die Karlsruher Kläranlage fällt allerdings diese Stoffe aus, so d a s s si e n ic h t mehr in den Vorfluter gelangen können. Bevorzugen Sie Waschmittel in Baukastenform und kombinieren Sie nach Bedarf das Basiswaschmittel mit Enthärter und Bleichmittel. Als Basiswaschmittel kann auch ein Colorwaschmittel benutzt werden. Es enthält im Wesentlichen Tenside, zusätzlich noch enthärtende Stoffe (Phosphonate, Zeolith), einen Farbschutz (Polyvinylpyrrolidon) und Enzy21 Reinigung und Körperhygiene • • • • • me. Vermeiden Sie Weichspülmittel. Vermeiden Sie Vollwaschmittel oder Ultrawaschmittel; sie enthalten optische Aufheller, die hautirritierend wirken können. Waschmittel für schwarze Wäsche enthalten keine speziellen Stoffe, die nicht in anderen Waschmitteln auch enthalten wären. Sie sind überflüssig. Menschen, die unter Allerg i e n oder Neurodermitis leiden, sollten auf Enzyme und Duftstoffe in Waschmitteln verzichten. Achten Sie in diesem Fall auf die Inhaltsstoffangaben oder stellen Sie sich e n t s p r e chende Bausteine s e l b s t z u sammen. Behandeln Sie Flecken gezielt (zum Beispiel mit Gallseife) und nicht durch eine höhere Dosierung des Waschmittels. Vermeiden Sie Wäscheerfrischer, Wäschedesinfizierer, Vorwaschmittel, Bügelhilfen. Reinigen und Pflegen Tipps für Ihren Alltag • • • • Mechtild Bauer, Stadt Karlsruhe , Umwelt- und Arbeitsschutz • • 22 Reduzieren Sie Ihren Putzmittelschrank auf Allzweckreiniger, Handgeschirrspülmittel und WC-Reiniger auf der Basis von Essig- oder Zitronensäure. Mehr Mechanik, weniger Chemie: Scheuerschwamm, gute Bürsten und weitere geeignete Reinigungshilfen (und ein wenig Muskelkraft) ersetzen aggressive und gesundheitsschädliche Chemie. Geschirrspülmittel für die Maschine sind nicht umweltgerecht; sie enthalten Metasilikate, Phosphate und Bleichstoffe. Verzichten Sie aber auf Produkte mit Bleichmitteln auf Chlorbasis. Bevorzugen Sie Tabs zur Vermeidung von Kontakt mit dem aggressiven Reiniger. Pflegemittel für Leder, Holz oder Fußböden sollten Wachse und Lösungsmittel aus natürlichen Rohstoffen besitzen. Sie sind im Naturwarengeschäft und im ökologischen Baustoffhandel erhältlich. Verzichten sie auf desinfektierende Reiniger. Gegebenenfalls können Sie Lavendelöl, Orangenöl oder Alkohol einsetzen. Backofenreiniger, Kraftreiniger, Sanitär– oder Rohrreiniger enthalten aggressive Lau- Papierprodukte gen. Sie wirken ätzend bei Woran erkennt man umKontakt und Einatmen. Ersetzen weltfreundliches Papier? Sie diese aggressiven Chemikalien durch mehr Mechanik. Der Blaue Engel • Bevorzugen Sie Chemische Reinigungen mit dem Blauen EnDas in Deutschland bekannteste Umgel weltzeichen ist der Blaue Engel, der von der Stiftung Umweltzeichen in Mechtild Bauer, Stadt Karlsruhe , Übereinstimmung mit dem UmweltUmwelt- und Arbeitsschutz bundesamt vergeben wird. Papiere, die den Blauen Engel tragen, sind auf die Einhaltung der zweckentsprechenden DIN-Normen getestet worden und somit gebrauchstauglich. Der Engel garantiert ökologische Standards wie Altpapiergehalt, Recyclingpapier statt Urchlorfreie Bleiche, Einhaltung von waldzerstörung Schadstoffgrenzen et cetera. Papierprodukte Stapelweise tragen wir Papier nach Hause: Kaffeefilter, Zeitschriften, Milchkartons, Büropapiere und Taschentücher. Im gleichen Tempo, wie die Müllberge wachsen, schwinden die Urwälder, von denen 80 Prozent bereits zerstört sind. Für den Schutz der noch verbliebenen Urwälder gibt es nur eins: weniger Papier verbrauchen und mehr Recyclingpapier verwenden. Nur ein bewusster Umgang mit dem kostbaren Gut kann den Lebensraum für unzählige Tier- und Pflanzenarten sichern. Die Urwälder sind zudem Heimat vieler indigener Völker. Wer Papier spart, hilft, ihre Lebensgrundlage zu bewahren. Pseudo-Umweltfreundliche Papiere Es ist nicht alles umweltfreundlich, was so scheint: „Holzfrei“ bedeutet keineswegs, dass das Papier kein Holz enthält, sondern es wurde lediglich Lignin, ein natürlicher Klebestoff, im Holz entfernt, der das Papier schneller vergilben lässt. Der Rohstoff ist nach wie vor Holz. 23 Papierprodukte „Chlorfrei gebleicht“ ist nicht wirklich umweltfreundlich. Chlorfreies Papier ist heute Standard, aber dies ist nur ein Teilsieg, denn die chlorfreie Bleiche ändert nichts am Raubbau am Wald, der das Hauptproblem bei der Papierproduktion ist. Außerdem ist „chlorfrei“ nicht gleich „chlorfrei“, denn vielfach wird elementar-chlorfreies Papier (ECF), das mit extrem schädlichem Chlordioxid und /oder Chlorperoxyd gebleicht wird, als „chlorfrei“ vermarktet. Das echte UmweltschutzPapier (UWS-Papier) Das echte Umweltschutzpapier wird im Gegensatz zu herkömmlichen Recyclingpapieren nur gering entfärbt und gebleicht hergestellt. Das Papier ist in seiner Ökobilanz jedem anderem überlegen. Es ist jedoch Kein Zellstoff aus den Tro- nur in gut sortierten Schreibwarenläden, im Bioladen oder beim Großpen! handel erhältlich. Man erkennt es Die Vernichtung des tropischen Re- am oben stehenden Markenzeichen. genwaldes ist ein allgemein bekanntes ökologisches Problem, auf das Hohe Qualität bei allen Padie Verbraucher sensibel reagieren, piersorten aber Achtung: „Tropenfrei“ kann bedeuten, dass das Holz von Planta- Die Vorurteile gegen Recyclingpagen kommt, die erst angepflanzt pier halten sich hartnäckig. Seit vieworden sind zum Beispiel schnell len Jahren stimmt ist jedoch die wachsende Eukalyptusbäume), nach- Qualität des Recyclingpapiers dank dem der Regenwald abgeholzt wor- moderner Technik. Blätter in unterden ist. In der Statistik taucht dieses schiedlichen Weißegraden sind erHolz dann als Plantagenholz auf. hältlich. Dabei gilt die Faustformel: Aber selbst wenn das Papier tropen- Je geringer der Weißegrad, umso waldfrei wäre, ist es noch lange umweltschonender ist die Produktinicht umweltfreundlich, denn auch on. Drucker und Kopierer sind an die Urwälder des Nordens (zum Bei- das Recyclingpapier angepasst worspiel in Sibirien, Kanada) sind ökolo- den. Schadstoffe wie Druckfarben gisch wertvoll und ebenso gefähr- oder Krankheitserreger werden det. Und sie werden größtenteils für beim Herstellungsprozess ausgewaPapier kahl geschlagen. schen und abgetötet, was für den Hygienebereich wichtig ist. Namhafte Institute wie die Stiftung Warentest belegen, dass Recyclingpapier 24 Bauen und Wohnen für alle Anwendungen geeignet ist. Benötigt man jedoch einmal Frisch- • faserpapier, so sollte man Papier mit dem FSC-Siegel kaufen. Es garantiert Holz aus ökologischer Forstwirtschaft (siehe Artikel über Möbelund Holzprodukte). Annika Kinzinger, • Greenpeace-Gruppe Karlsruhe • Bauen und Wohnen Betten und Matratzen Tipps und Gütesiegel liche elektrische Felder, die die Nachtruhe stören können. Vermeiden Sie Elektromotoren oder Trafos am Bett (zum Beispiel für Wasserbett oder beweglichen Lattenrost). Sie verursachen Elektrosmog in unmittelbarer Nähe des Schlafenden. Für eine ausreichende Belüftung der Matratze sollte der Fußraum des Bettes frei bleiben. Bevorzugen sie Matratzen aus Naturmaterialien. Achten Sie dabei aber auf anerkannte oder nachprüfbare Gütesiegel: Qualitätsverband umweltfreundliche Latexmatratzen, QUL Das QUL-Zertifikat kennzeichnet umweltfreundliche Latexmatratzen (Natur- wie Syntheselatex). Die Prüfkriterien umfassen Bevorzugen Sie Bettgestelle aus Pestizide, bestimmte Chemikalien, Farben, Schwermetalle, Speichel-, Vollholz. Vermeiden Sie Spanplatten oder Schweiß- und Wasserechtheit sowie Kunststoffe für den Bettrahmen, Reibechtheit. da Kleber, Lösemittel, Formaldehyd oder Kunststoffbausteine Ö k o C o n t r o l f ü r M a t r a t z e n (Europäischer Bundesverband ausgasen können. Vermeiden Sie stoffummantelte ökologischer Einrichtungshäuser Bettgestelle. Sie sind schlecht zu e.V.) reinigen, zudem sammeln sich dort Staub und Milben. Vermeiden Sie Metallrahmen und achten Sie darauf, Metallteile am Bett zu reduzieren. Sie verstärken natürliche und künst- Der Mensch verbringt viel Zeit in seinem Leben im Bett. Grund genug, Bettgestell und Matratze sorgfältig auszuwählen. • • • • 25 Bauen und Wohnen Das ÖkoControl-Zeichen kenn- • Keine Flammschutzmittel zeichnet Matratzen und Polstermöbel, die eine größtmögliche Schad- Blauer Engel - „weil emissionsstofffreiheit aufweisen. Kriterien arm“ des Umweltbundesamts sind: • • • Ware ist metallfrei verarbeitet Keine synthetischen Materialien Anteil an Naturkautschuk mindestens 80 Prozent bei Latexmatratzen • Rohfasern wie Kokos, Baumwolle, Rosshaar, Schurwolle müssen frei sein von Pestiziden, Herbiziden • Keine Motten- und Flamm• Verbot gesundheitlich bedenklischutzmittel cher Stoffe oder Verarbeitungs• Keine synthetischen Mittel zur arten Fixierung • Minimierung von Emissionen flüchtiger organischer Stoffe Europäisches UmweltzeiVerbot von Stoffen, die bei der chen für Matratzen • Entsorgung und Verwertung (Euro-Blume, Europäiumweltschädlich sein können sche Kommission) • Verbot irreführender Werbeaussagen Das Europäische Umweltzeichen kennzeichnet Matratzen, die umweltschonend hergestellt sind. eco-Institut (eco-Institut GmbH) Kriterien sind: • • • • • 26 Minimierung der Wasser- und Luftverschmutzung während der Herstellung Langlebigkeit Schadstoffprüfungen (unter anderem für PCP, Schwermetalle, Formaldehyd, Zinn, flüchtige organische Verbindungen) Keine Aufschäumungsmittel Einsatz von Farbstoffen und Pigmenten ist geregelt • • • • • • Volldeklaration der Inhaltsstoffe Verbot bestimmter Gefahrstoffe keine Mottenschutzmittel Minimierung der Emissionen flüchtiger organischer Stoffe Minimierung des Geruchs Qualitätsanforderungen Bauen und Wohnen LGA - schadstoffgeprüft (LGA Qualitest GmbH) in ihren Heimatländern und bei uns gemeinsam Kennzeichnungen eingeführt. Inzwischen geht es immer mehr darum, die Arbeitsbedingungen für alle Beschäftigten in der Teppichindustrie zu verbessern. Die internationale RUGMARK-Initiative gegen illegale Kinderarbeit in der Teppichproduktion • Verbot bestimmter Schadstoffe, befindet sich in DeutschGrenzwertregelung land unter dem Dach von TRANS• Minimierung der Emissionen FAIR, dem Verein zur Förderung des flüchtiger organischer Stoffe Fairen Handels mit der "Dritten • Speichel-, Schweißechtheit Welt". Das Gütesiegel garantiert: Weitere Infos: Verbraucherinitiative • keine Beschäftigung von Kine.V.; www.label-online.de dern unter 14 Jahren, außer in traditionellen FamilienbetrieMechtild Bauer, Stadt Karlsruhe, ben, in denen Söhne, Töchter Umwelt- und Arbeitsschutz und Geschwister mitarbeiten dürfen, wenn der regelmäßige Schulbesuch nachgewiesen wird Teppiche und Teppich• die gesetzlichen Mindestlöhne böden für die Beschäftigten • Abgaben der Importfirmen fiBei Teppichen haben wir es besonnanzieren Sozialprogramme für ders mit sozialen Fragen zu tun. DieKinder aus Knüpferfamilien und se Produkte der globalisierten Wirtfür Ältere, die als Kinder gearschaft werden immer noch häufig beitet haben unter menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt. In Südasien Es gibt ein Kontrollsystem. Über die müssen Kinder in den Teppichfabri- ökologische Qualität der Teppiche ken arbeiten. Für einen langen Ar- kann das Zeichen keine sicheren beitstag wird nur wenig Lohn ge- Aussagen machen. zahlt. Viele Kinder sind für Wochen von ihren Familien getrennt und Internet: www.rugmark.de, können keine Schule besuchen. Zum www.label‑online.de Schutz der Kinder haben Initiativen 27 Bauen und Wohnen Die Stiftung STEP setzt sich mit ihrem Siegel für den fairen Handel mit Teppichen ein. Die Unternehmen müssen sich zu gerechten Arbeitsbedingungen mit Mindestlöhnen verpflichten und missbräuchliche Arbeit von Kindern ausschließen. Umweltverträgliche Herstellungsverfahren werden gefördert. Lizenzabgaben der Firmen finanzieren die Kontrolle und Entwicklungsprojekte. Internet: www.label-step.org Die Gemeinschaftsmarke des europäischen Teppichhandelsverbande s CAR E & FAIR können Mitgliedsfirmen verwenden. Die importierenden Firmen zahlen einen Umlagebeitrag von einem Prozent vom Wert jedes Teppichs aus Indien, Nepal und Pakistan. Damit werden in diesen Ländern soziale Projekte finanziert, vor allem Schulen und Gesundheitsstationen, die für die Teppichknüpfer und -knüpferinnen und ihre Familien grundsätzlich kostenlos sind. Illegale Kinderarbeit darf bei der Teppichherstellung nicht vorkommen, Beschäftigte müssen den gesetzlichen Mindestlohn und medizinische Grundversorgung erhalten. Das wird von den Importfirmen selbst über28 prüft, es gibt keine unabhängigen Kontrollen, und es handelt sich nicht um ein Umweltzeichen. Internet: www.care‑fair.org Ökologisch gesehen, das heißt auch im Hinblick auf die Wohngesundheit und das angenehme Raumklima, sind Teppiche und Teppichböden aus natürlichen Materialien zu empfehlen: Baumwolle, Leinen, Jute, Sisal, Kokos. Die Fasern sollten wie bei Textilien allgemein in der Öko-Landwirtschaft erzeugt und nicht mit Zusatzstoffen zum Beispiel für Konservierung oder Flammschutz ausgerüstet (veredelt) sein. Auch die Rückseite sollte nicht aus Kunststoff bestehen. In der Regel laden sich Naturgewebe nicht unangenehm elektrostatisch auf. Vorsicht bei Schurwolle: die gängigen Motten- und Käferschutzmittel sind riskante Schadstoffe, zum Beispiel wird Permethrin eingesetzt, das im Verdacht steht, das Nervensystem zu schädigen. Woll-Teppiche ohne diese Mittel sollten für ihre Haltbarkeit öfter gesaugt oder ausgeklopft und gelüftet werden. Wenn der Bodenbelag verklebt werden soll, sind Kleber aus Naturlatex die Alternative zu konventionellen Klebern, die mit ihren Lösemitteln oder Weichmachern die Raumluft belasten. Teppichböden mit textilem Rücken können auch auf Nagelleisten an den Fußbodenrändern Bauen und Wohnen eingehakt und verspannt werden; D a s G u T - Z e i c h e n b e d e u t e t : bei einem Umzug wird der Teppichboden dann einfach ausgehängt • umweltfreundlich produziert und mitgenommen. und auf Schadstoffe überprüft • dagegen werden die umweltDas Umwelt-Qualischädlichen Kunststoffe PVC und tätszeichen naturePolyurethan nicht ausgeschlosplus (Näheres im Artisen, und bei Wollteppichen werkel Bauen) garantiert den bedenkliche Mottenschutzbei textilen Bodenbemittel sogar verlangt lägen: • unabhängige Kontrolle • • • • Internet: www.teppich‑siegel.de, mindestens zu 95 Prozent nach- www.gut‑ev.de, wachsende Rohstoffe www.label‑online.de in der Regel keine synthetischen Pflanzenschutzmittel beim AnMatthias Kunstmann, bau der Rohstoffe BUND Karlsruhe Verklebung der Schichten nur mit Naturlatex keine bedenklichen Stoffe wie synthetische Flammschutzmittel, Möbel und andere Mottenschutzmittel und antimiHolzprodukte krobielle Ausrüstungen Internet: www.natureplus.de Das rote Teppich-Siegel (Certificate of Quality) ist ein Qualitätszeichen der Europäischen TeppichGemeinschaft e.V. für Teppichböden. Es gibt Auskunft über Eigenschaften und Rohstoffgehalt. Für das Zeichen, das ein ähnliches deutsches ersetzt, ist ein aktuelles Umweltzeichen Bedingung, wie das GuT-Zeichen der Gemeinschaft umweltfreundlicher Teppich e.V. Als nachwachsender Rohstoff mit besten Eigenschaften hat Holz grundsätzlich eine tadellose Ökobilanz. Wer Holz kauft, kann also die Umwelt schützen, denn eine vernünftige Waldnutzung trägt zum Erhalt wertvoller Lebensräume bei, und der Wald entzieht der Atmosphäre klimaschädliches CO2. Wer allerdings das falsche Holz einsetzt, fördert damit eine der größten Umweltkatastrophen der Erde. Weltweit sind bereits ein Fünftel der Urwälder zerstört. Der Rest fällt in rasantem Tempo den Sägen und „Erntemaschinen“ zum Opfer, nicht 29 Bauen und Wohnen nur in den Tropen, auch in Kanada, Russland und Skandinavien. Es ist daher für den Erhalt der letzten Urwälder wichtig, auf die Herkunft und die Art der Waldwirtschaft zu achten, aus der das verwendete Holz stammt. hier, dass das restliche Holz aus so genannten „unumstrittenen Quellen“ stammt, die gewisse Minimalanforderungen erfüllen: kein illegaler Einschlag, die Einhaltung von Menschenrechten, nicht aus schützenswerten Wäldern, keine Gentechnik et cetera. Herkunft: FSC und NaturDas Siegel des Anbauverbandes Naland turland ist mit noch strengeren Bewirtschaftungsregeln verbunden als das des FSC. Alle Naturland Betriebe können daher problemlos auch das FSC-Siegel erhalten. Seit 1993 gibt es den Forest Stewardship Council (FSC) - eine internationale Organisation aus Umweltschutzverbänden, Vertretern der Holzwirtschaft, Gewerkschaften und Mitgliedern indigener Völker. Mehr Infos und eine Liste der AnbieGemeinsam haben sie Richtlinien für ter von FSC-Holz finden Sie im Intereine ökologische und sozial verträg- net unter: liche Holzwirtschaft erarbeitet. www.fsc-deutschland.de Betriebe, die nach diesen Vorgaben wirtschaften oder FSC-Holz verarbeiten, können das FSC-Siegel erhalten. Vom FSC zugelassene Zertifizierer überprüfen jeden Betrieb einmal jährlich. In FSC-zertifizierten Wäldern sind Monokulturen, Pestizide, genmanipulierte Bäume und Kahlschlag tabu. Das Holz wird schonend geerntet, eine Mindestmenge an Totholz muss im Wald verbleiben und der Bestand soll möglichst natürlich sein. Das FSC-Siegel finden sie auch auf Produkten, die nicht zu 100 Prozent aus FSC-Holz hergestellt wurden (erkennbar am Zusatz „Mixed Sources“ auf dem Siegel). Es garantiert 30 Achten Sie auf diese Zeichen! Diese beiden Siegel garantieren Holz aus ökologischer und sozialer Waldwirtschaft ohne Raubbau an Urwäldern und Ausbeutung der Menschen. Sie sind auf den jeweiligen Produkten meistens als Stempel oder Metallplakette zu finden. Bauen und Wohnen Verarbeitung: • Der FSC legt lediglich Regeln für die Waldbewirtschaftung fest, nicht aber für Bearbeitung und Nachbehandlung des Holzes. Erkundigen Sie sich beim Kauf eines Produktes, • ob und wie das Holz bearbeitet wurde. Die Naturland-Richtlinien bieten hierfür eine gute Orientierung: Danach dürfen bei keinem Lagerungsund Verarbeitungsschritt chemischsynthetische Holzschutzmittel verarbeitet werden; Leime sind nur auf natürlicher Basis (Kasein, Tannin) oder auf der Basis von Polyvinylacetat (Weißleime) erlaubt; Formalde- • hyd, Isocyanate, Polyurethane und Phenolharze sind tabu. das FSC-Label entwickelt. Kaufen Sie möglichst kein Tropenholz. Auch zertifiziertes Holz aus den Tropen hat einen langen, umweltbelastenden Transportweg hinter sich! Ausführliche Tipps und Infos zu einzelnen Holzarten können Sie dem Ratgeber „Holz und Wald“ von Greenpeace entnehmen. Sie erhalten ihn kostenlos bei Greenpeace-Deutschland, oder einer der lokalen Ortsgruppen. (Die Adresse finden Sie auf der Umschlagrückseite dieses Heftes) Erkundigen Sie sich nach der Verarbeitung und Behandlung des Holzes, und wählen Sie möglichst naturbelassene Holzprodukte. Die Oberfläche sollte möglichst unbehandelt sein oder aber offenporig, das heißt mit lösungsmittelfrei- Vorsicht Tropenholz! en Anstrichen aus nachwachsenden Rohstoffen. Tropenholz verbirgt sich zum Beispiel hinter folgenden Namen: Teak, Was können Sie tun? Mahagoni, Meranti, Iroko, Merbau, Kwila, Bangkirai, Balau, Sapelli, Si• Achten Sie auf FSC- oder Natur- po, Khaya, Bongossi, Eisenholz, Raland - zertifiziertes Holz! Sie min, Eukalyptus. werden es noch nicht in allen Bau- oder Möbelmärkten fin- Wer glaubt, nicht auf Tropenholz den. Fragen Sie aber auf jeden verzichten zu können, sollte unbeFall danach, denn Ihre Nachfra- dingt Holz mit dem FSC-Siegel kaufen! Nur so können Sie sicher sein, ge schafft das Angebot! • Meiden Sie das PEFC-Siegel! Die dass das Holz nicht illegal eingeökologischen Standards sind un- schlagen wurde, auf Kosten der Umgenügend und die Kontrollen welt und der lokalen Bevölkerung! unzureichend. Das PEFC-Siegel Silvia Kunz und Florian Gand, wurde von der europäischen Greenpeace-Gruppe Karlsruhe Forstwirtschaft als Reaktion auf 31 Bauen und Wohnen Elektrogeräte Wohin mit Omas altem Fernseher oder dem Rasier e r, de n k ei ne r m e h r braucht? Nach Schätzungen der Vereinten Nationen entstehen jährlich weltweit bis zu 50 Millionen Tonnen Elektroschrott. Ein Großteil wird dabei nicht recycelt oder wiederverwertet. Da die technische Entwicklung und somit die Produktion neuer und leistungsfähigerer Elektro- und Elektronikgeräte immer rasanter verläuft, sind manche Länder mit der daraus resultierenden Schrottflut schlicht überfordert. Um dieser Schrottflut zu begegnen, entstanden in den letzten Jahren weltweit immer mehr Recycling-Betriebe. Zudem wurden in Deutschland und in einigen anderen Ländern Gesetze erlassen, mit denen die Händler stärker in die Pflicht genommen werden, um unter anderem die Recyclingquote zu steigern. So verpflichtet das neue Elektro- und Elektronikgesetz die Hersteller die in kommunalen Sammelstellen abgegebenen Altgeräte zurückzunehmen und nach dem Stand der Technik sicher zu entsorgen beziehungsweise zu recyceln. Dadurch werden wertvolle Rohstoffe wie Kupfer, Lötzinn oder Kunststoff zurück gewonnen. 32 Vielerorts reichen die vorhandenen Kapazitäten allerdings nicht aus. Häufig ist es auch billiger, den Schrott in Billiglohnländern recyceln zu lassen. Einige Länder exportieren ihr Problem daher, teilweise illegal, nach China oder Indien, wo Arbeiter die ausgedienten Geräte auf offener Straße oder in Hinterhof-Garagen ohne jegliche Schutzmaßnahmen auseinander nehmen, um Metalle und Kunststoffe zurück zu gewinnen. Der unbrauchbare Schrott landet auf wild wachsenden Müllbergen rund um die Recycling-Dörfer. 4.000 Tonnen giftiger Elektroschrott werden jede Stunde weggeworfen. Das entspricht dem Gewicht von 1.000 Elefanten. Elektrogeräte = Stromräuber? Zwei Prozent der weltweiten CO2Emissionen entstehen durch die Nutzung von Computern, Handys und Co. - so viel wie beim Flugverkehr. Allein die R ec hen zen tren in Deutschland verbrauchen schätzungsweise 8,67 Terawattstunden so viel produziert ein kleineres deutsches Kernkraftwerk. Standby-Schaltungen oder Geräte im Leerlauf verbrauchen in Deutschland nach Schätzungen des Umweltbundesamtes mehr als elf Prozent des gesamten Stromverbrauchs der Privathaushalte. Für die Bereitstellung dieser Energie müssen zwei Bauen und Wohnen Großkraftwerke mit jeweils 1000 Was können Verbraucher Megawatt Leistung rund um die Uhr tun? arbeiten, was zur Freisetzung von etwa zehn Millionen Tonnen Koh- Fragen Sie Hersteller nach langlebilendioxid führt. gen Produkten! Enthält das Produkt PVC oder bromierte FlammschutzViele Geräte verbrauchen viel mehr mittel? Achten Sie auf Label wie den Energie als nötig - sogar wenn sie Blauen Engel, diese Produkte sind ausgeschaltet sind. HiFi-Anlagen, nicht so Schadstoff belastet? TV- und Videogeräte sowie Computer samt Zubehör ziehen dabei oft Überlegen Sie, ob Sie wirklich ein auch im Stand-by-Modus Strom - die neues Gerät brauchen. Vielleicht tut Kosten summieren sich dabei pro es das alte ja noch und lässt sich mit Haushalt auf bis zu 100 Euro im ein paar Handgriffen aufwerten. Das schont auch Ihren Geldbeutel. Jahr. Verschenken Sie alte Geräte, die Sie nicht mehr benutzen, die aber noch Bis zum Jahr 2050 können - und funktionieren. müssen - die CO2- Emissionen um 50 Schalten Sie Drucker, Scanner, FernProzent gesenkt werden, damit das seher nach dem Gebrauch aus. Erdklima nicht vollends außer Kontrolle gerät. Voraussetzung dafür ist, Ziehen Sie den Stecker bei ausgedass Effizienzsteigerungen und schalteten Geräten oder verwenden Sparmaßnahmen den Energie- Sie eine ausschaltbare Steckerleiste. verbrauch eindämmen. Nutzen Sie Energiesparlampen! Sie sparen etwa 80 Prozent Strom und Die Elektro- und Elektronikindustrie eignen sich vor allem dort, wo Lichsteht daher in der Pflicht, weniger ter lange brennen! (Achtung: Die schädliche und energieeffizientere Lampen enthalten Quecksilber und Produkte auf den Markt zu bringen gehören daher nicht in den Hausund sinnvolle Recyclingprogramme müll!) einzurichten. Denn die Einsparpotenziale im Energiebereich sind e- Trennen Sie Ladegeräte und Netzteile voneinander, denn sie verbraunorm. chen auch Strom, wenn sie nicht beDoch auch wir Verbraucher haben es nutzt werden. So retten wir das Klima in der Hand, mit unserem Konsum Vermeiden Sie Akkugeräte, denn sie die Welt zu verändern. verbrauchen mehr Strom als Geräte im Netzbetrieb (zum Beispiel Rasie33 Bauen und Wohnen rer, Zahnbürste) die Europäische Kommission beteiligt. Es berücksichtigt auch den ProFlorian Gand d u k t i o n s p r o z e s s de r G e r ä t e . Greenpeace-Gruppe Karlsruhe Geräte für Haushalt, Unterhaltung und Büro Umweltzeichen und weitere Hinweise Die Geräte im Haus und am Arbeitsplatz sollen nützlich sein und keine Schadstoffe absondern oder Energie verschwenden. Die Unterschiede werden durch Qualitätszeichen deutlich, die an Produktgruppen bestimmte Anforderungen stellen. Das EU-Umweltzeichen und der Blaue Engel garantieren besondere ökologische Eigenschaften von Kühlschränken, Wasch- und Geschirrspülmaschinen, Staubsaugern, Fernsehern, Computern, Monitoren, Druckern und Faxgeräten. Die Geräte müssen schad stoffarm sein, Energie und Wasser sparen, länger halten und sich leicht wiederverwerten lassen. Der Blaue Engel wird in Zusammenarbeit von Umweltbundesamt, der Jury Umweltzeichen, in der auch Umwelt- und Verbraucherverbände vertreten sind, und Deutschem Institut für Gütesicherung (RAL) vergeben. An der Vergabe des EU-Umweltzeichens ist 34 Internet: www.eco-label.com, www.blauer-engel.de, www.label-online.de, www.greenlabelspurchase.net Bildschirme, Rechner und Drucker, die besonders wenig Strahlung abgeben, bei der Herstellung die Ozonschicht nicht gefährden, kein PVC enthalten, Energie sparen und außerdem bequemes Arbeiten ermöglichen, können das TCOZeichen tragen. Die beigefügte Jahreszahl zeigt, dass die Anforderungen mit der technischen Entwicklung steigen. Das aus Schweden kommende Zeichen wird von unabhängigen Stellen kontrolliert. Internet: www.tcodevelopment.com, www.label-online.de, www.greenlabelspurchase.net Dass die Maschinen im Haushalt möglichst wenig Energie und Wasser verbrauchen, ist schon aus Sparsamkeitsgründen sinnvoll. Es empfiehlt sich daher, beim Kauf nach den Daten zu fragen oder Test-Zeitschriften zu Rate zu ziehen. Für Kühl- und Gefriergeräte, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Geschirrspüler, Elektrobacköfen, Raumklimageräte und Lampen ist die Kennzeichnung des Strom- und Wasserverbrauchs mit dem EU-Energieetikett vorge- Bauen und Wohnen schrieben. Ein großer Teil der Geräte ist inzwischen in der besten Klasse A, so dass A+ oder A++ der Hinweis auf höhere Effizienz sind. Die entsprechende Dämmung bei Kühlund Gefrierschränken und Wassersparprogramme bei Waschmaschinen machen sich übers Jahr deutlich durch geringere Kosten bezahlt. Internet: www.eu-label.de Gas ist fürs Kochen und Backen umweltfreundlicher als Strom aus Atomkraft oder Kohle, aber schlechter als Ökostrom. Besonders viel Energie verbrauchen Wäschetrockner - am sparsamsten und schonendsten ist da immer noch das Trocknen an der frischen Luft oder in einem Trockenraum. Kombigeräte zum Waschen und Trocknen sind wegen des erhöhten Wasser- und Stromverbrauchs nicht zu empfehlen. Unterhaltungs- und Bürogeräte verbrauchen langfristig oft mehr Strom im Ruhezustand (Leerlauf, Stand-by) als im Betrieb. Da bestimmte Geräte aber für ihr Funktionieren nicht ganz ausgeschaltet werden sollen, kommt es darauf an, dass sie in der Ruhe möglichst sparsam sind. Sogar ausgeschaltete Ge- räte können noch einiges an Strom aufnehmen, wenn nicht ein zusätzlicher Netzschalter betätigt wird. Bei den Rechnern verbraucht ein Notebook regelmäßig deutlich weniger Strom als ein Desktop-Gerät. Weniger Energie bedeutet auch weniger Abwärme, und damit verbessert sich die Arbeitsplatzqualität. Von lokalen Funknetzen (WLAN) geht das Risiko elektromagnetischer Gesundheitsbelastungen aus, das mit Kabelverbindungen vermieden werden kann. Anrufbeantworter lassen sich durch einen entsprechenden Dienst der Telefongesellschaften ersetzen. Geräte wie Waschmaschinen und Herde müssen nicht unbedingt fabrikneu gekauft werden. Es gibt sie rundum erneuert von spezialisierten Betrieben, die damit Rohstoffe und Abfall vermeiden helfen; zum Teil wurden dort neue Arbeitsplätze geschaffen. Überhaupt ist reparieren lassen oft besser als neu kaufen. Es ist zwar nicht ganz leicht, noch einen Handwerksbetrieb zu finden, der sich mit den Geräten auskennt. Aber bei Reparaturaufträgen wird nicht nur die Umwelt geschont: im Gegensatz zur anonymen Globalisierung werden persönliche Wirtschaftsbeziehungen hergestellt, und das Geld kann in der Region Nutzen stiften. Wenn es um den Kauf eines neuen Gerätes geht, sind bei der Wahl zwischen den Marken auch wichtige Argu35 Bauen und Wohnen men dem Klima zusätzliche Treibhausgase zu. Der geringe CO2 Anteil, der trotzdem bei der Pellettechnologie zu erkennen ist, resultiert aus dem teilweise fossilen EnerMatthias Kunstmann, gieverbrauch während des VerfügBUND Karlsruhe barmachens der Energieträger, zum Beispiel beim Pressen der Pellets. mente, wie weit die Herstellerunternehmen die Umwelt bewahren und gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Ökologische Heizungstechnik Wie Sie Ihre Räume warm halten, ohne dem Klima einzuheizen Laut Umweltbundesamt (UBA) wird bei der Verbrennung von Pellets dank der Homogenität des Brennstoffs und der automatischen Regelung der Anlagen wenig Feinstaub emittiert, so dass das UBA besonders saubere Heizungen mit dem „Blauen Engel“ zertifiziert. Schlechter sieht das bei anderen Kleinfeuerungsanlagen wie Kaminöfen aus, deren Feinstaubausstoß den der Pelletanlagen um etwa das 2,5fache übersteigen. Aufgrund der stärker werdenden Nachfrage haben sich die Pelletpreise in den letzten Jahren in Richtung des Ölpreises erhöht, allerdings ist dieser Trend seit Eine ausgereifte Alternative zu Öl Ende 2007 aufgrund rasant wachund Gas sind die so genannten Pel- sender Produktionskapazitäten rückletheizungen, die als Brennstoff läufig. zylindrische Presslinge aus Restholz verwenden, so genannte „Holz- Überhaupt keine Brennstoffe zum pellets“. Sie werden wie Öl von ei- Heizen benötigt die Wärmepumnem Tankwagen geliefert und von pentechnik, dafür allerdings Beder Heizungsanlage vollautomatisch triebsstrom, der deshalb ökologisch gewonnen werden sollte (siehe Artiaus dem Lagerbereich gefördert. kel Alternative Ökostrom). Es gibt Heizungssysteme, die auf fossilen verschiedene Systeme, die alle auf Energieträgern wie Öl oder Gas be- dem umgekehrten Funktionsprinzip ruhen, fügen im Gegensatz zu sol- des Kühlschranks beruhen: Der Umchen CO -neutralen Biomassesyste- welt wird gespeicherte WärmeenerDrei Viertel der Primärenergie, die ein typischer deutscher Privathaushalt verbraucht, gehen auf das Konto der Heizungen, die unsere Räume warm halten [1]. Dabei gibt es enorme Unterschiede, was das Wärmebedürfnis der Hausbewohner für die Umwelt bedeutet. 2 36 Bauen und Wohnen gie entzogen. Das kann aus dem Erdboden mittels Erdkollektoren erfolgen, die in geringer Tiefe verlegt sind, oder mittels Erdsonden, für die Tiefenbohrungen bis zu mehreren hundert Metern Tiefe nötig sind. Genauso kann eine Wärmepumpe aber auch aus der Umgebungsluft Wärme entziehen, dies sogar noch bei Temperaturen bis minus 20 Grad. Bei letzterer Technologie sind die Anschaffungskosten niedriger, dafür ist der Wärmeertrag pro aufgewendete Kilowattstunde Strom geringer. Im Sommer kann die Wärmepumpe im reversiblen Betrieb zusätzlich als Kühlung dienen. Eine hochwertige Solaranlage zur Brauchwassererwärmung für einen Vier-Personen-Haushalt gibt es ab 6.000 Euro inklusive Montage vom Fachmann. Als alleinige Wärmequelle für die Heizung kann die Solarthermie lediglich in sehr energieeffizienten Häusern Verwendung finden. Als Unterstützung kann sie aber auch nachträglich jede bestehende Heizung erweitern und fortan Brennstoffkosten sparen helfen. Wer die Heizung nicht länger allein als Kostenfaktor sehen, sondern von ihr finanziell profitieren möchte, der kann sich die Investition in ein Blockheizkraftwerk (BHKW) überlegen. Dies sind Kraftwerke im Kleinformat, die im Keller aus verschiedenen Energieträgern wie Erd-, Flüssig- und Biogas, Heiz- und Pflanzenöl oder Biodiesel Strom erzeugen, der ganz oder teilweise vor Ort genutzt wird. Der Überschuss kann ins öffentliche Netz eingespeist werden und wird entsprechend dem Erneuerbare-Energien-Gesetz vergütet. Die bei der Erzeugung elektrischer Energie entstehende Abwärme wird zur Gebäudebeheizung genutzt, sodass BHKW sehr effizient arbeiten. Die Umweltfreundlichkeit dieser Systeme hängt allerdings stark vom jeweiligen Strom- und Wärmebedarf und vom eingesetzten Energieträger ab. Eine weitere zeitgemäße Technik ist die Solarthermie, die gerade im sonnigen Karlsruhe nicht nur zur Brauchwassererwärmung dienen kann, sondern darüber hinaus in Kombination mit einer Heizungsanlage umweltfreundlich Wärme liefert. Die immer häufiger auf den Dächern zu erblickenden Sonnenkollektoren, die nicht mit Photovoltaikmodulen zu verwechseln sind, werden von einer Flüssigkeit durchlaufen, die die Energie der Sonneneinstrahlung aufnimmt. Das funktioniert auch an winterlichen Sonnentagen und auch, wenn es leicht bedeckt ist. Solche Kollektoren sind ausgereifte Standardprodukte, die von vielen Handwerksbetrieben angeboten und vom Staat mit lohnen- Fernwärme stellt das großmaßstäbliche Pendant zu oben beschriebeden Zuschüssen gefördert werden. ner BHKW Technik dar. In Karlsruhe 37 Bauen und Wohnen nutzen derzeit etwa 20.000 Haushalte die Belieferung mit Wärme aus der Leitung. Dabei wird Wärme in großtechnischen Anlagen erzeugt und über ein aufwändig gedämmtes Leitungsnetz innerhalb der Stadt verteilt. Es kommen überwiegend Kohle und teilweise Erdgas als Energieträger zum Einsatz. Ab 2010 wird zusätzlich Prozesswärme der Raffinerie am Rheinhafen über Wärmetauscher eingespeist, die bisher ungenutzt in die Atmosphäre abgegeben wurde. Für Wohngebiete außerhalb des Fernwärmenetzes bietet sich ein Nahwärmenetz an, das ein kleineres Areal mittels eines BHKW autark mit Wärme versorgt. Hierbei kommt Erdgas zum Einsatz, aber auch Biomasse beispielsweise in Form von Holzhackschnitzeln. Solche Nahwärmenetze sind im Gewann „50Morgen“ realisiert und in Neubaugebieten in Knielingen und Neureut geplant. Seit der Einführung des gesetzlichen Gebäudeenergiepasses in Deutschland wird die Energieeffizienz eines Gebäudes auch für dessen Wert am Kapitalmarkt immer wichtiger. Wie bei Elektrogeräten und PKW bereits bekannt, wird es ein Label zur Gesamtenergieeffizienz geben, mit einer Skala von A für Sonnen- beziehungsweise Passivhäuser bis I für Energie verschleudernde Altbauten. Weiterhin enthält der Gebäudepass unter ande38 rem Informationen über die energetische Qualität der Gebäudehülle, die CO2 -Emissionen, Modernisierungsempfehlungen und Gebrauchskennwerte sowie Angaben über die Effizienz der Heizungsanlage [2]. Ganz neue Vorraussetzungen im Bereich Gebäudewärme schafft auch das Anfang 2008 in Baden-Württemberg in Kraft getretene Erneuerbare-Wärme-Gesetz. Es ist das bundesweit erste Gesetz dieser Art und schreibt bei Neubauten ab sofort eine anteilige Nutzung von erneuerbaren Energien zur Wärmeversorgung von mindestens 20 Prozent vor. Im Bestand muss bei Erneuerungen alter Heizungsanlagen ab 2010 mindestens ein Anteil von zehn Prozent des Wärmebedarfs regenerativ erzeugt werden [3]. Für Modernisierungen im Bereich der Heizungstechnik sowie bei der Wärmedämmung zahlt der Staat teilweise sehr hohe Zuschüsse. Informationen darüber wie auch zu den technischen Aspekten der Heizungsmodernisierung erhält man kostenlos bei den Stadtwerken [4] und beim Umwelt- und Arbeitsschutz. Auch die Handwerksbetriebe informieren (schon im eigenen Interesse) über Fördermöglichkeiten. Quellen: [1] Informationszentrum Energie BadenWürttemberg [2] www.gebaeudeenergiepass.de [3] www.um.baden-wuerttemberg.de, Stichwort Wärmegesetz [4] www.stadtwerke-karlsruhe.de, Kundenbe- Bauen und Wohnen ratung Kaiserstraße 182, Tel. 0721 599 22 22 Worauf sollten Sie bei ÖkoHauke Basse, Samuel Huber, strom achten? GHG Alternative Ökostrom Besonders bei Tochtergesellschaften der großen Stromkonzerne, Stadtwerken und Billiganbietern lohnt es sich genauer hinzusehen, inwieweit es sich wirklich um sauberen Strom handelt. Zum Beispiel werden ohnehin vorhandene Kapazitäten aus alten Wasserkraftwerken teuer verkauft oder es wird Kohle- und Atomstrom über den Kauf von Zertifikaten (RECS) zu Ökostrom deklariert. Doch worauf sollten Sie bei Ökostrom achten? Als Entscheidungshilfe hat das bundesweite Aktionsbündnis „Atomausstieg selber machen!“, dem unter anderem der BUND, Greenpeace, der NABU und der WWF angehören, folgende Kriterien festgelegt: Maßgeblich mitverantwortlich für den Klimawandel ist das bei der Stromerzeugung durch die Verbrennung fossiler Energieträger anfallende Kohlendioxid. Aufgrund von Sicherheitsrisiken und der ungelösten Entsorgung des radioaktiven Müll ist die Atomenergie aber keine Alternative. Es ist also Zeit zum Umdenken: Beziehen Sie aus Wasser, Wind, Sonne oder Biomasse erzeugten Strom. Der Wechsel zu einem Ökostromanbieter bringt für das Klima enorm viel. Immerhin kann ein durchschnittlicher Drei- bis Vierper- Es besteht keinerlei eigentumsrechtsonenhaushalt dadurch rund zwei liche Verflechtung mit einem StromTonnen CO2 im Jahr einsparen! konzern, der Atom- oder Kohlekraftwerke betreibt oder mit Strom Seit 1998 ist es in Deutschland mög- aus diesen Quellen handelt. lich, seinen Stromanbieter frei zu wählen. Dazu sind auch keine neuen Der Strommix des Anbieters, wie er Leitungen zu verlegen, da der Strom in der Stromkennzeichnung anaus Ihrer Steckdose der gleiche zugeben ist, muss mindestens zu 50 bleibt. Der Unterschied ist nur, wel- Prozent aus Erneuerbaren Energien cher Versorger den Strom für Sie ins stammen. 50 Prozent dürfen in den Netz einspeisen darf. Sobald Sie den effizienten gasbetriebenen KraftVertrag bei einem neuen Anbieter Wärme-Kopplungs-Anlagen erzeugt unterschrieben haben, kümmert die- werden. ser sich um alles Weitere. So einfach ist das. Die Energiewende ist nur machbar, wenn die Großkraftwerke (in Deutschland hauptsächlich Atom39 Bauen und Wohnen und Kohlekraftwerke) so schnell wie möglich durch dezentrale Solar-, Wind-, Wasser- und Biomassekraftwerke ersetzt werden. Aus diesem Grund ist die Förderung von Neuanlagen ein weiteres Kriterium bei der Wahl des Stromanbieters. Ebenso wichtig ist die zum Verbrauch zeitgleiche Einspeisung, denn nur so kann ausgeschlossen werden, dass das Geld des Kunden nicht doch in Atom- und Kohlekraftwerken landet. Den Strommarkt können auch Sie bestimmen! zent im Besitz der EnBW sind, besteht allerdings eine Verflechtung mit einem Stromkonzern, der Atomund Kohlekraftwerke betreibt. Nach den Kriterien des Aktionsbündnisses sind die Stadtwerke Karlsruhe damit kein Ökostromanbieter. Wer die Wende am Energiemarkt nicht allein den Mühlen der Politik und der Einflussnahme der Lobbyisten überlassen will, kann durch den Wechsel zu einem Ökostromanbieter einen wichtigen Beitrag leisten. Auch Strommärkte werden schließlich durch Verbraucher bestimmt! Zwischen Strom aus Erneuerbaren Energien und konventionellem Strom existieren übrigens kaum noch Preisunterschiede. Informieren Sie sich hierzu auf den Internetseiten der vom Aktionsbündnis „Atomausstieg selber machen!“ empfohlenen Stromanbieter. Dies sind die Elektrizitätswerke Schönau, Greenpeace Energy, LichtBlick und Naturstrom. Sie werden sehen, dass die Unterschiede weit geringer ausfallen, als oftmals behauptet wird. Internet: www.atomausstieg-selbermachen.de, www.ews-schoenau.de, www.greenpeace-energy.de, www.lichtblick.de, www.naturstrom.de, www.stadtwerke-karlsruhe.de Die Stadtwerke Karlsruhe bieten mit dem NatuR-Tarif aus Wasserkraft gewonnenen Strom an. Um den Bau von regenerativen Energieerzeugungsanlagen zu fördern, kann der Kunde zusätzlich den NatuR plusTarif wählen, wobei er auf eine selbst bestimmbare Menge von Kilowattstunden einen Aufschlag bezahlt. Da die Stadtwerke zu 20 Pro- Bauen und Renovieren 40 Andreas Braß, Greenpeace-Gruppe Karlsruhe Besser wohnen Die Wohnung ist die nächste Umwelt. Sie soll aus gesundem Material gebaut sein. Wenn das in einem bestehenden Haus nicht so ist, wäre an eine Sanierung zu denken. Manchmal legen erst körperli- Bauen und Wohnen in ein vorhandenes Gebäude vorzuziehen. Ältere Häuser haben oft Charakter und Charme. Wer sein Haus gern selbst gestaltet, kann Gebäude finden, aus denen sich etwas ganz Neues machen lässt. Aber es gibt auch Flächen wie Baulücken, aufgelassene Industriegrundstücke oder ehemalige Kasernenareale, die Schon beim Wände streichen für Neubauten geeignet sind. macht die Wahl der Substanzen einen großen Unterschied für das Beim Bauen und Renovieren kommt Raumklima. Die üblichen Dispersi- es zuerst auf eine vernünftige Plaonsfarben enthalten immer noch nung an. Dabei wird über die Matebedenkliche Lösemittel, außerdem rialien und Installationen entschiewerden sie aus Erdöl hergestellt und den, von der Konstruktion bis zum bei der Produktion von weißem Innenausbau - und vielleicht über Farbpigment bleiben giftige Abfälle eine Bauweise nach psychologischen zurück. Die so genannten Latexfar- und spirituellen Gesichtspunkten ben bestehen ebenfalls aus Kunst- (Geomantie, Feng Shui). stoffen. Auch als "lösemittelfrei" bezeichnete Materialien dürfen schwerflüchtige Lösemittel enthalten, die über längere Zeit ausgasen können. Gleich ob selbst oder von Profis gestrichen wird, Farben aus Naturstoffen wie Silikat, Kalk und Kasein sind besser. Bei Allergien sind © tommy5/PIXELIO aber nur bestimmte Farbrezepturen ratsam. Ein wichtiges Material ist massives Sobald der Wunsch nach einem ei- Holz, das aus heimischen Wäldern genen Heim konkret wird, stellt sich mit verlässlicher Zertifizierung stamdie Frage: ein schon gebautes Haus men und ausreichend abgelagert oder ein neues bauen? Da die Aus- sein sollte. Bei Verbundplatten und weitung der Siedlungsflächen beim Bau ist auf schadstofffreie inzwischen an ernste Grenzen Kleber zu achten. Innen ist eine stößt - auch auf dem Land sind Schutzbehandlung des Holzes nur schon zu viele Naturräume, Freiflächen und Erholungsgebiete verloren für Fußböden nötig, sie kann mit gegangen -, ist meistens der Einzug natürlichen Ölen und Wachsen vorgenommen werden. che Beschwerden den Schluss nahe, dass etwas nicht stimmt. Fachleute für Baubiologie können dann überprüfen, ob Wände, Holzverkleidungen, Dämmungen, Teppichböden oder Möbel Schadstoffe absondern. Sie erstellen auch ein Konzept für die Wohnung zum Wohlfühlen. 41 Bauen und Wohnen Für außen gibt es entsprechende Das natureplus-Qualitätszeichen witterungsbeständige Lasuren, La- weist auf ökologische Baumaterialien hin, während der Blaue Engel cke und Hartwachse. und die EU-Blume in diesem Bereich Der altbewährte Baustoff Lehm mit nur relative Vorteile kennzeichnen. seinen wohnlichen Eigenschaften Fachgeschäfte mit besonderer Qualiwird heute mit moderner Technolo- tät sind am ÖkoPlus-Zeichen zu gie vielseitig verarbeitet: in Wän- erkennen. den, zum Teil in Verbindung mit Holz oder Strohballen, ebenso wie Türen, Steine oder Dachziegel sind zunehmend gebraucht erals Wandputz. hältlich - solch eine Rohstoff und Energie sparende Wiederverwertung hat oft einen besonderen Reiz. © Rainer Sturm / PIXELIO Als Böden sind Holzparkett oder Dielen eine dauerhafte Lösung, Laminat hat dagegen nur eine Oberfläche aus gehärtetem Papier. Versiegelung mit Kunstharzen kann zu unangenehmer elektrostatischer Aufladung führen und verhindern, dass der Boden die Raumfeuchtigkeit mit reguliert. Angenehme Bodenmaterialien sind auch Linoleum und Kork. Von PVC als einem Umwelt und Gesundheit weiterhin sehr schädigenden Stoff ist bei der Auswahl von Bodenbelägen oder Fenstern abzuraten. 42 Hausgemachter Elektrosmog wird durch sparsame Verlegung von Stromleitungen vor allem in den Ruhezonen und durch Netzfreischalter in Grenzen gehalten. Außerhäusliche elektromagnetische Strahlung kann durch Lehmwände und Dachbegrünungen abgeschirmt werden. Was die Energie angeht: Richtig gedämmte und verglaste Häuser brauchen gar keine Heizung mehr. Andere brauchen nur noch eine minimale Heizenergiemenge, und die besten erwirtschaften einen Energieüberschuss. Dämmmaterialien aus Mineralwolle und Kunststoffen können immer noch gesundheitsund klimaschädlich sein; inzwischen bietet der Markt Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen an, zum Beispiel Hanf-, Flachs-, Schilfoder Holzfaserdämmungen. Der Staat fördert mit Krediten und zum Teil Zuschüssen ihren Einsatz, der Arbeitsplätze in der Region schaffen Bauen und Wohnen kann und die Umwelt entlastet. Ebenso wird der Bau von so genannten Passivhäusern gefördert, also Häusern ohne Heizung, obwohl sie schon heute ohne Mehrkosten im Vergleich zu einem Durchschnittsgebäude erstellt werden können. Die optimale Dämmung zusammen mit einer entsprechenden Lüftungstechnik, im Passivhaus mit Wärmerückgewinnung, bewahrt nach Bedarf Wärme und Kühle, hält Geräusche ab und reguliert die Luftfeuchtigkeit in den Räumen. an nachwachsenden oder mineralischen Rohstoffen muss mindestens 85 Prozent betragen. Energieverbrauch, Emissionen und Abfall sind bei Herstellung und Nutzung so gering wie möglich zu halten. Alle eingesetzten Stoffe müssen am Produkt angegeben sein, und das Herstellerunternehmen muss die Herkunft nachweisen können. Der Internationale Verein für zukunftsfähiges Bauen und Wohnen natureplus e.V. vergibt das Zeichen in Zusammenarbeit mit Unternehmen, Umwelt- und Verbraucherorganisationen nach der Prüfung durch unabhängige Institute. Bei der Heizung wäre an eine Wandheizung, einen Kachelofen oder eine Niedertemperaturheizanlage zu denken. Nachwachsenden Brennstoff verwerten Holzpelletsheizungen. Wärmepumpen arbeiten zwar mit Umgebungsenergie etwa aus dem Boden, brauchen dazu aber I nt e r ne t : w w w. n a t u re p l us . de , in der Regel Strom. Eine Solaranla- www.label-online.de ge auf dem Dach macht das Haus weniger abhängig von StromunterDas ÖkoPlus-Zeichen könnehmen, ohne dass es drinnen an nen Fachhandelsgeschäfte Komfort fehlt. tragen, die ökologische Produkte führen. Alle ProUnd draußen: Regenwasser sollte dukte des Sortiments müsgenutzt werden, bepflanzte Dä- sen nach einem Bewertungssystem cher bewässern oder im Boden des Fachhandelsverbandes geprüft versickern können - das vermin- sein und mindestens 500 von 1.000 dert Grundwasserverluste vor Ort möglichen Punkten erreichen. Die und verhindert manchmal Über- Punkte werden beispielsweise vergeschwemmungen anderswo. ben nach Schadstoffgehalt im Endprodukt, umweltfreundlichen TransDas natureplus-Qualitätszeichen portwegen, eingesetzten Rohstoftragen Baustoffe, die umweltge- fen, Wiederverwertbarkeit, Verparecht hergestellt und gesundheitlich ckungen. möglichst optimal sind. Der Anteil 43 Bauen und Wohnen Internet: www.oekoplus.de, www.label-online.de • Matthias Kunstmann, • BUND Karlsruhe • Der naturnahe Garten Gestaltung schaftung • und Bewirt• In einem naturnahen Garten herrscht Leben! Erleben Sie die Jahreszeiten und genießen Sie faszinierende Naturbeobachtungen. Beherzigen Sie in Ihrem Garten folgende Grundsätze: • • • • • 44 Verzicht auf Einsatz von che- • mischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln sowie Torf Stete Bedeckung des Bodens durch Pflanzen oder Mulchdecke Einsatz von für die Gegend typischen Materialien wie Pflanzen • und Steinen anstelle von universellen Produkten (Verzicht auf Böschungsringstein-Elemente, • Palisadenwegeinfassungen aus • Beton et cetera). Berücksichtigung heimischer Stauden und Gehölze Verwendung standortgerech ter Pflanzen Verw en dun g res i ste n ter Pflanzen (zum Beispiel gegen Mehl- und Sternrußtau resis tente Rosen). Verzicht auf sterile Pflanzen mit „gefüllten“ Blüten. Sie sind für Insekten wertlos! Im Zuge des Klimawandels wird es im Winter zunehmend mehr, im Sommer jedoch weniger Niederschläge geben. Daher: Einsatz von Pflanzen, die mit den veränderten Bedingungen zurechtkommen. Im Zierpflanzenbereich zum Beispiel Gestaltung von Steppen- oder Präriegärten. Hier erübrigt sich auch das Wässern! Ersatz ungenutzter Rasen flächen durch ökologisch wertvollere Strukturen (zum Beispiel Wiese, Stauden, Gehölze) Mischkultur mit Fruchtfolge im Gemüsegarten Einbeziehung natürlicher Biotopelemente wie Hecken, Trockenmauern und Totholz haufen in die Gartengestaltung. Sie sehen gut aus und geben Igel, Eidechse & Co ein Zuhause. Begrünung von Zäunen, Schuppen, Hausfassaden und Flachdächern Zu jeder Jahreszeit sollte im Garten etwas blühen! Rückschnitt strukturstarker Bauen und Wohnen • • Fruchtstände von Stauden • erst im zeitigen Frühjahr Vermeidung/Entschärfung von Kleintierfallen (ebenerdig eingelassene Regentonnen, Teiche und Springbrunnen mit steilen/überstehenden Rändern, Kellerlichtschächte et cetera.) Einplanen von Regenwasser • versickerungsflächen • • Kompost Wenn Sie folgende Hinweise beachten, gewinnen Sie nicht nur guten Kompost sondern entlasten auch • Ihre (Bio-) Mülltonne: • • • • Der richtige Kompoststandort liegt im Halbschatten. Ideal ist • Beschattung durch einen lichten Baum oder Strauch (zum Beispiel Holunder). Kompost benötigt eine gute Belüftung: Zu kompostierendes Material weder in eine Grube, noch in einen unbelüfteten, geschlossenen Behälter geben. Komposthaufen beziehungs weise -behälter benötigen Erdanschluss. Gröberes und feineres zu kompostierendes Material vermisch t od er in dü nn en Schichten einbringen; stark wasserhaltiges Material (wie Grasschnitt) nur dünn einstreuen oder zuvor etwas abtrocknen lassen. Neben dem im Garten anfallenden Material eignen sich Küchenabfälle wie Kaffee-, Tee-Satz und Gemüseabfälle. Fleisch- und Fischabfälle, von Krankheiten befallene Pflanzen und Rhizome von Wurzelun kräutern gehören nicht auf den Kompost. Als Verrottungsbeschleuniger gelegentlich etwas Gartenerde oder Kompost dünn einstreuen oder Stallmist beimengen. Eine Kalkstreuung ist sinnvoll, sofern größere Mengen säurehaltiger Blätter und Nadeln beigemengt werden. Das Material soll weder austrocknen, noch zu nass sein. Eine Abdeckung des Komposts wirkt sich günstig aus. Wird ein– bis zweimal umgesetzt, kann der Kompost schon nach einem halben bis ganzen Jahr verwendet werden. Margarete Ratzel, BUZO 45 Bauen und Wohnen Blumen Augen auf beim Blumenkauf! Jeder von uns gibt statistisch gesehen rund 80 Euro im Jahr für Blumen aus, davon rund die Hälfte für Schnittblumen. Ein schöner Blumenstrauß kann Räume wohnlicher und farbiger machen. Allerdings ist die Freude nicht immer ungetrübt: Schnittblumen können Rückstände von Pflanzengiften enthalten. Eine Recherche der Zeitschrift ÖkoTest 5/99 ergab hohe Mengen gesundheitsschädlicher Pestizide bei untersuchten Rosen. Eine Untersuchung von 1995 zeigte, dass auch andere Schnittblumen mit Pestiziden kontaminiert waren. Gesundheitsschädlich sind die Gifte vor allem für die Arbeiter in der Blumenproduktion, aber auch für die Mitarbeitenden in Blumengeschäften, die ständig mit den Pflanzen in Kontakt kommen. derlanden). Sträuße von Rosen oder anderen Blumen aus konventionellem Anbau sollten nicht getrocknet und aufbewahrt und die verwelkten Blumen sollten nicht in den eigenen Kompost, sondern zum Bioabfall gegeben werden. Schnittblumen haben teilweise lange Anreisewege hinter sich. Sie werden der Frische wegen per Flugzeug gebracht. In Ländern Zentralafrikas oder Mittelamerikas wird für Luxusprodukte wie Schnittblumen nach Europa zudem viel Land mit wertvollen vulkanischen Böden ver(sch)wendet. Aus Gründen von Umweltschutz und Ethik empfiehlt es sich daher, Blumen entsprechend der Jahreszeit und aus der Region zu kaufen. So können Sie davon ausgehen, dass die Blumen nicht aus Ländern der Dritten Welt oder den Tropen per Flugzeug angeliefert wurden, sondern aus Deutschland, zumindest aber aus der EU kommen. Europäische Richtlinien für Pflanzenschutz, Arbeitsschutz oder Menschenrechte sind zwar möglicherweise noch verbesserungsfähig, aber besser als in Verbraucher haben bislang kaum manchen außereuropäischen HerMöglichkeiten, sich vor belasteten kunftsländern wie Kolumbien, EcuaBlumen zu schützen. Zunehmend dor oder Kenia. kommen aber Blumen in den Handel mit Gütesiegeln für Schnittblu- Etliche Blumengeschäfte führen Blumen aus umweltgerechtem An- men mit dem FLP-Siegel (Flower bau (aus Deutschland oder den Nie- Label Programm), eine Vereinbarung von Blumenhandel, Menschen46 Bauen und Wohnen rechtsorganisationen und Gewerkschaften über die Einhaltung grund- • legender Menschen- und Arbeitsrechte sowie des Umweltschutzes durch nur geringen Einsatz von Pestiziden. In Lebensmittelmärkten von EDEKA und Kaiser´s Tengelmann finden die • Kunden Rosen mit dem TransFairSiegel, das für fairen Handel mit Ländern der Dritten Welt steht. Weitere Infos: ÖkoTest 11/03, www.fairflowers.de, www.transfair.org, www.fian.de Tipps kompakt: • • Bevorzugen Sie Blumen entsprechend der Jahreszeit. Schneiden Sie Blumen selbst auf Flächen von Landwirtschaftsbe- • trieben der Region. Ist Ihre bevorzugte Blume nicht aus regionalem Bezug möglich, wählen Sie Schnittblumen mit dem FLP- L a bel oder dem TransFair-Siegel Fragen Sie bei Ihrem Blumenhändler oder Lebensmittelmarkt nach solchen Schnittblumen aus umwelt- und menschengerechtem Anbau. Trocknen Sie wegen der möglichen Pestizidrückstände verwelkte Blumensträuße nicht und bewahren Sie sie nicht auf. Mechtild Bauer, Stadt Karlsruhe, Umwelt- und Arbeitsschutz Blumenkalender: Wann können Sie welche Schnittblumen aus Deutschland kaufen? 47 Bauen und Wohnen als „geruchsarm“ klassifizierte Stifte sind die bessere Wahl. Riechende Skandalmeldungen über Stifte gehören nicht in Kinderhände. giftige Stoffe in Spielzeug auch renommierter Her- Fingerfarben gelangen automasteller, die in Billiglohnlän- tisch auf den Körper und werden oft dern produzieren. Blei in Farben verschluckt. Fingerfarben sollten und Kunststoffen, herauslösbare daher schwermetallfrei sein. EnthalMagnetteile und Kleinteile - kaum tene Konservierungsmittel schützen eine Woche ohne neue Skandale um einerseits vor Verkeimung, wirken andererseits selbst giftig. gefährliches Spielzeug aus Fernost. Spielzeug von A bis Z Worauf müssen Eltern beim Kauf Tipp: Fingerfarben selbst herstellen: achten, woran erkennen sie gutes Spielzeug und ungiftiges Bastelma- • 1/2 Tasse Maisstärke in 3/4 Tasse kaltem Wasser auflösen terial? • 1 Päckchen Gelatine laut Angaben in Wasser auflösen Bunt- und Bleistifte: • 2 Tassen kochendes Wasser langDie Minen bestehen aus sam in die Stärkemasse einrühMischungen von Farbren und aufkochen, bis die Mipigmenten oder Graschung klar wird. Die aufgelöste phit (kein Blei!) sowie Gelatinemasse zugeben und auf Ton und Wachsen. mehrere Schraubgläser verteilen. Tipp: Da auf Stiften gern gekaut wird, sollten die Hüllen aus unla- • Lebensmittelfarbe (bei den Backzutaten im Lebensmittelgeckierten und ungefärbten Hölzern schäft) zugeben. Im Kühlschrank bestehen, um zu verhindern, dass aufbewahren und bald verbrauLackpartikel, Farben oder Kunststofchen. fe in den Mund gelangen. Faser- oder Filzstifte: Bei diesen beliebten Stiften sind die Lösemittel, mit denen die leuchtenden, oftmals auch auf glatten Oberflächen haftenden Farben in der Mine „in Lösung“ gehalten werden, beim Ausgasen, Verdampfen und gelegentlichen Verschlucken problematisch. Man kann es manchmal sogar riechen! Wassergelöste Pigmente oder 48 Internet www.konsument.at Holz: Gefärbtes oder lackiertes Holz ist nicht unbedingt eine gesunde Alternative zu Kunststoff. Farben und Lacke enthalten möglicherweise giftige Stoffe und können beim Lutschen oder Beißen leicht abgelöst werden und in den Körper gelangen. Bauen und Wohnen Tipp: Wählen Sie Spielzeug aus unla- Ofen aushärtet. Sie besteht in der ckiertem einheimischem Holz, die Regel aus PVC mit Weichmachern, die beim Erhitzen im Backofen ausOberfläche kann geölt sein gasen und die Modelliermasse dauerhaft aushärten lassen. Kleber: Klebestifte sind in der ReTipp: Lufttrocknende Kneten, die gel unbedenklich, ebenso einige löseanschließend bemalt und lackiert mittelfreie Bastelwerden können, oder selbst hergekleber - lösemittelstellter Salzteig zum Modellieren haltige Universalund Bauen kleber, Kraft- oder gar SekundenkleSpielzeug aus Kunststoff: ber (mit dem Flammensymbol) ge- Problematisch sind hierbei einige hören nicht in Kinderhand! Kunststoffe und ihre Additive. Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), PolyKneten: Kleine Stücke werden oft ethylenterephthalat (PET) oder Polyverschluckt, daher bedürfen die In- carbonat (PC) gelten als harmlos im haltsstoffe hier besonderer Auf- Gebrauch - das heißt: Ausgasende merksamkeit: Achten Sie auf Farben Ausgangsbestandteile sind in norohne Schwermetallanteile, Knetmas- malen Mengen nicht giftig, es werse aus ungiftigen Materialien wie den keine oder nur unproblematiWachs, Kreide, Kalk, Ton. sche Additive zugefügt. Unterschieden werden Knete auf Wasserbasis, die nach einiger Zeit an der Luft aushärtet, und dauerplastische Knete, die weich bleibt. Dauerplastische Kneten bestehen aus verschiedenen Wachsen - leicht zu kneten sind sie bei Zugabe von Kartoffelstärke, etwas schwerer zu knetende enthalten als Füllstoff Kreide. Aushärtende Kneten können Lösemittel enthalten, die ein rascheres Aushärten unterstützen, beispielsweise Formaldehydabspalter. Kein Kinderspielzeug ist Knete, die im Anders verhält es sich mit Polyvinylchlorid (PVC): In Spielzeug aus Weich- PVC finden sich häufig Phtalate als Weichmacher, die in Verdacht stehen, Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane zu schädigen und wie ein Hormon zu wirken. PVC wird, sollten Teile herausgebissen und verschluckt worden sein, hart und kann den Darmtrakt verletzen. Weitere häufige Additive in PVC sind sehr giftige zinnorganische Verbindungen zur Konservierung oder Cadmium als UV-Licht-Stabilisatoren. 49 Bauen und Wohnen Cadmium als UV-Licht-Stabilisatoren. Schminkmalfarben! Wachsmalstifte: Sie sind in der Tipps: Kaufen Sie nur Spielzeug mit Her- Regel umweltfreundlich und gestellerhinweisen: Alle Aufschrif- sundheitlich unbedenklich. ten, Waren- und Bedienungshinweise müssen vollständig und in deutMechtild Bauer, Stadt Karlsruhe, scher Sprache vorhanden sein, etwa Umwelt- und Arbeitsschutz der Hersteller oder Importeur. Dies ist im Schadens- oder Reklamationsfall entscheidend. Spielzeug sollte aus Kunststoff ohne PVC bestehen (seien Sie misstrauisch: Fehlt bei Kunststoffartikeln ein MaterialhinÖkologisch mobil im weis, so sind sie meist aus PVC) Verkehr und Freizeit „Riechen - rütteln - fühlen!“ bei Spielzeug: Unangenehmer Geruch deutet auf Schadstoffe hin; stark parfümierte Spielsachen können Allergien fördern. Scharfe Kanten und leicht ablösbare Einzelteile wie Knöpfe, Laschen oder Augen sind für Kleinkinder gefährlich. Die Speichelechtheit der Farben lässt sich durch Rubbeln überprüfen: Bleibt Farbe am Finger zurück, besser nicht kaufen. Achten Sie auf Prüfsiegel, zum Beispiel das GS-Zeichen oder auf Tests renommierter Zeitschriften wie Stiftung Warentest oder Öko-Test. Wasserfarben: Markenmalkästen mit auswechselbaren und einzeln nachkaufbaren Farbtöpfchen kann man ohne Bedenken verwenden. Bedenken sie, dass die Farben nicht für das Bemalen des Körpers gedacht sind - hierfür gibt es extra 50 Alltag Das eigene Auto Freiheit oder Belastung? Das Auto ist flexibel und steht für viele direkt vor der Haustür. Aber es schränkt unseren Lebensraum oft auch ein, ohne, dass wir uns dessen bewusst sind: Die in Karlsruhe zugelassenen Pkw benötigen während der fast 23 Stunden, die sie am Tag durchschnittlich auf dem Parkplatz stehen, zusammen eine Fläche von etwa 300 Hektar. Das entspricht der Fläche der Südweststadt. Die für Parkplätze insgesamt genutzte Fläche geht noch weit darüber hinaus. Die Zunahme der Zahl der in Karlsruhe zugelassenen Pkw von 1950 bis 2002 zeigt die nachstehende Grafik. Neben dem Flächenverbrauch sind es vor allem Lärm, Abgase und Un- Verkehr und Freizeit fallgefahren, denen wir tagtäglich ausgesetzt sind. Es gibt aber auch eine Reihe von Alternativen zum Pkw. 700 632 626 600 550 500 463 400 357 300 200 0 Fahrrad und Kind - praktisch und bequem 154 100 25 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 Die "Öffentlichen" sind attraktiver als man denkt Anzahl Pkw pro 1000 Einwohner (über 18 Jahre) Quelle: Statistisches Informationssystem der Mit Bus und Bahn ist insbesondere Stadt Karlsruhe das Stadtzentrum für Einkaufsfahr- ten oder für den Weg zur Arbeit gut Zu Fuß und per Rad unter- zu erreichen. Ein spannendes Buch verkürzt die empfundene Reisezeit wegs beträchtlich. Der öffentliche Verkehr Einkäufe beim Bäcker und im Super- wurde in den letzten Jahren gut markt können bequem zu Fuß oder ausgebaut. So sind alte Vorurteile mit dem Fahrrad erledigt werden. mittlerweile überholt. Ein Fahrradkorb oder Packtaschen am Gepäckträger lösen das Transportproblem. Mit einem Fahrradanhänger lassen sich sogar Getränkekisten transportieren. Ganz nebenbei profitiert die Gesundheit davon. Von den Wintermonaten abgesehen, sind in der Karlsruher Innenstadt „CallBikes“ verteilt: Fahrräder der Deutschen Bahn AG, die kurzfristig gemietet werden können. Nach Gebrauch können sie an jeder Straßenkreuzung in der Innenstadt Mit Stadt– und Straßenbahn ins Zentrum wieder abgestellt werden. 51 Verkehr und Freizeit Umweltfreundlich zur Ar- Bahnanschluss führt bei Familien oft dazu, dass Kinder und Jugendliche beit Ist der Arbeitsplatz nicht in der Nähe einer Haltestelle, so bietet es sich an, eine Fahrgemeinschaft zu bilden. Wenn man sich abwechselt oder eine Beteiligung an den Fahrtkosten vereinbart, wird die Fahrt billiger, weniger langweilig und man schont die Umwelt. Wenn viele dem Vorbild folgen, kann mancher Stau kürzer werden und man selbst schneller ans Ziel kommen. ICE - Dienstwagen Chauffeur mit dem Auto gefahren und abgeholt werden müssen. Die eigene Mobilität wird eingeschränkt, wenn das Autofahren in höherem Alter schwieriger wird. mit Bei dienstlichen Reisen ist meist die Carsharing und ÖPNV ergänzen sich Bahn das günstigere Verkehrsmittel. So werden dank schneller und häufiger Bahnverbindungen zum Beispiel Mehr "erfahren" Stuttgart, Freiburg oder Frankfurt zügig erreicht. Während der Reise Weitere Tipps erhalten Sie vom VCD bleibt Zeit zum Arbeiten oder Ent- (www.vcd.de) oder in der Mobilispannen. tätszentrale ka|mobil am Marktplatz in Karlsruhe (www.ka-mobil.de). Das eigene Auto - ein Muss? Optimal ist es, wenn man zum Beispiel bei gutem Stadtbahnanschluss auf das eigene Auto ganz verzichten kann. Johannes Meister, BUZO Vegetarische Automobiltechnik Das Angebot im öffentlichen Verkehr sollte auch ein Kriterium für die Wahl der Wohnung bei einem In den vergangenen Auflagen dieses Umzug sein. Besonders das Häu- Einkaufsführers haben wir auf die schen im Grünen ohne Bus- oder Vorzüge von alternativen Kraftstof52 Verkehr und Freizeit fen aufmerksam gemacht. Hierzu sind wir auf zwei verschiedene Arten von Treibstoffen eingegangen, welche eine mehr oder weniger große Einsparung an Emissionen versprechen. Die aktuelle Entwicklung auf dem Gebiet der erneuerbaren Treibstoffe zeigt allerdings einige Nebenwirkung auf, weshalb man eine Umrüstung auf Biotreibstoffe nicht uneingeschränkt empfehlen sollte. dass die Preise in gleichem Maße auch für Lebensmittel ansteigen. Dies kann man bereits jetzt in Mexiko sehen, wo das Grundnahrungsmittel Mais nun auch zur Energiegewinnung verwertet wird was eine schmerzliche / deutliche Preissteigerung mit sich brachte; eine ähnliche Entwicklung ist aber auch hierzulande nicht undenkbar. Eine derzeit denkbare Alternative stellt das so genannte BtL-Verfahren (Biomass to Liquid) dar. Dieses ermöglicht, nahezu jede organische Substanz in Treibstoff umzuwandeln. Die Unbedenklichkeit dieses Verfahrens hängt dabei auch stark von der Ressourcengewinnung ab. Eine Verwendung von Pflanzenresten wäre demzufolge unbedenklich. Es sollte jedoch jederzeit bewusst sein, dass auch damit unsere Treibstoffprobleme nicht gelöst werden können und man sich über kurz oder lang damit auseinandersetzen muss, anstatt immer neue Wege zu suchen, den immer größer werdenden Treibstoffhunger unserer Gesellschaft zu befriedigen. Das wohl größte Problem ist der enorme Verbrauch an Flächen, welche zum Anbau der Ölsaaten benötigt werden. Diese werden zum Beispiel durch die Rodung von Regenwaldflächen bereit gestellt. Die hierfür häufig angewandte Brandrodung setzt zusätzliche Treibhausgase frei, welche nicht in die Ökobilanz von Biotreibstoffen einfließen, ganz zu schweigen von der damit einhergehenden unwiederbringlichen Zerstörung der „grünen Lunge“ dieses Planeten. Die anschließende intensive Bewirtschaftung des Bodens entzieht diesem wertvolle Nährstoffe und macht ihn in kürzester Zeit unbrauchbar für eine weitere Bewirtschaftung, was wiederum Quellen: www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24543/1.html zu weiteren Rodungen führt. Ein eher soziales Problem, das durch die Förderung von Biotreibstoffen hervorgerufen wird, liegt darin, dass sie / ihr Anbau in direkter Konkurrenz zu Nahrungsmitteln stehen. Der oft höhere Preis, der für Energieträger gezahlt wird, führt dazu, www.einfachbio.at/showContent.php?artikel =36 www.greenpeace.de/themen/klima/nachricht en/artikel/bio_sprit_kein_ruhekissen_fuers_u mweltgewissen/ Thomas Gramer, Verena Hemm, GHG 53 Verkehr und Freizeit unter www.kvv.de. Die Karlsruher Mobilitätszentrale am Marktplatz Raus in die Landschaft... Für Freizeit- gibt dazu jede Menge Ausflugstipps. Unternehmungen ist Karlsruhe günstig gelegen, zwischen dem Natur genießen: das geht am Schwarzwald, dem Kraichgau, der einfachsten zu Fuß. Markierte WePfalz und dem Elsass: Ferienland- ge lassen sich mit Wanderkarten finden, über Naturlehrpfade auf schaften in nächster Nähe. Karlsruher Gemarkung informieren Bahnen und Busse sind in diesen die Naturführer-Faltblätter des AmGebieten auch für den Freizeitver- tes für Umwelt und Arbeitsschutz, kehr die Alternative zum Auto ge- Naturschutzgebiete der Region werworden. Mit ihnen sind sogar abge- den in Blättern des Regierungspräsilegene Ziele wie der Mummelsee, diums erläutert. Wandervereine und das Kloster Maulbronn oder Wei- Umweltverbände bieten geführte ßenburg im Elsass bequem erreich- Wanderungen und Exkursionen in allen Schwierigkeitsgraden an. bar. Freizeit und Tourismus © vandyck71/PIXELIO Auf den S-Bahn-Strecken des Karlsruher Verkehrsverbundes (KVV) und zum Beispiel durch den Kraichgau oder das Murgtal geht es noch spät abends nach einem Lokalbesuch zurück. Informationen über Verbindungen, Fahrpläne und Tarife liefern das KVV-Kursbuch, die KVVKundenzentren oder das Internet 54 Eine Besonderheit ist die ÖkoregioTour Kraichgau, eine abwechslungsreiche Route mit vielen S-Bahn-Anschlüssen, an der das Jahr über Veranstaltungen verschiedener Anbieter stattfinden. Nicht weit ist es dagegen zum Karlsruher Naturschutzzentrum Rappenwört mit seinen wechselnden Attraktionen für Kinder und Erwachsene. Fürs Radfahren gibt es inzwischen in der Region ein dichtes Netz von beschilderten Überland-Strecken abseits der Autostraßen. Dafür liegen brauchbare Radwegekarten vor. Für die An- oder Rückreise transportieren die Bahnen und Busse im KVV und in weiteren Verkehrsverbünden sowie die Regionalzüge der Deutschen Bahn (DB) in Rheinland-Pfalz Verkehr und Freizeit Fahrräder kostenlos (die DB nicht auch in Rheinland-Pfalz sind Felsen aus Gründen des Naturschutzes gewerktags vor neun Uhr). sperrt. Dort leben Greifvögel und W e r m i t d e m B e r g r a d andere seltene Arten. Verantwor(Mountainbike) hoch hinauf will, tungsbewusste Natursportler und findet im Schwarzwald, im Pfälzer- sportlerinnen weichen nicht von den wald und in den Vogesen viele schö- gekennzeichneten Wegen und Zune Wegstrecken, die breit genug stiegen ab, und sie hinterlassen keisind (in Baden-Württemberg nach ne Spuren. dem Waldgesetz mindestens zwei Meter) oder eigens markiert (im El- Kanu fahren ist ein Sportvergnügen sass oft mit "VTT"), so dass die Natur auf dem Rhein und einigen breiteren Nebenflüssen, selbstverständlich nicht geschädigt wird. mit Rücksicht auf die Tiere und Pflanzen in den Uferbereichen, Flachwasserzonen und Altwässern. Beim Wasserwandern sind Flusskarten unentbehrlich, in denen die Einund Ausstiegsstellen beschrieben sind - bitte auch nur die ausgewiesenen Rastplätze benutzen. © Echino/PIXELIO Im Winter bestehen zum Skifahren zwar t radi tionelle Pisten im Schwarzwald, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind, mehr zu empfehlen ist aber der Langlauf - auf den Höhen gibt es sogar Skifernwanderwege. Bei allen Sportarten, die aufwändige Kleidung und Geräte erfordern, wäre zugunsten der Ökobilanz auch an Ausleihen zu denken. Klettern ist an einigen Felsformationen des Schwarzwaldes und des Pfälzerwaldes möglich; in BadenWürttemberg nur, wenn sie dafür ausdrücklich frei gegeben sind, und Beliebte Ziele zum Baden sind die Baggerseen der Rheinebene, meist leicht mit dem Rad und zum Teil mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Auch an den Seen gehört es zu den Spielregeln, Schutzzonen zu respektieren und keinen Abfall zurückzulassen. An Kultur gibt es in der Region viel zu erleben: malerische Dörfer und Städte, Burgen und Schlösser, alte Anlagen zum Beispiel für die Flößerei oder den Weinbau. Wanderrouten zu kulturellen Themen erläutern die Geschichte der Waldenser im Kraichgau oder der Mönche im Trifels-Gebiet. Hinweise auf lohnenswerte Besichtigungen wer55 Verkehr und Freizeit den von den Touristikgemeinschaften geliefert. Bus-Touren mit Programm können auch bei Volkshochschulen oder bestimmten Reisebüros gebucht werden. Sie führen zum Beispiel zu Theateraufführungen und Konzerten in der Region. Die verschiedensten Museen ermöglichen einen anderen Blick auf das Land. Jedes Jahr sind am Mühlentag (Pfingstmontag) und am Tag des offenen Denkmals (zweiter Sonntag im September) historische Bauten geöffnet, die sonst unzugänglich sind; dabei ist für weitere informative Unterhaltung sowie Essen und Trinken gesorgt. Einkehren, wo es schmeckt... Meistens schmeckt es besonders gut, wenn Produkte aus der Gegend, womöglich in Bio-Qualität, frisch auf den Tisch kommen. Urlaub fängt vor der Haustür an... Viele verbringen gern einen größeren Teil ihrer Ferien in der Region. Das spart auch Reiseaufwand. Auf die lockere Art lässt sich Urlaub auf den Campingplätzen der näheren und weiteren Umgebung machen. Einige sind für ihre Umweltfreundlichkeit als Ecocamping ausgezeichnet. Fahrräder eignen sich schon für die Anreise, erst recht für 56 die Ausflüge vom Platz aus - das Auto kann stehen bleiben. Bequemer sind vielleicht Ferienwohnungen oder Zimmer. Beim Urlaub auf dem Bauern- oder Winzerhof ist das Wirtschaften auf dem Land mit seiner Atmosphäre aus nächster Nähe zu erleben. Die Betriebe versorgen ihre Gäste mit eigenen Erzeugnissen. Diese persönlichen Beziehungen stärken die einheimische Landwirtschaft, viele Betriebe können nur noch so erhalten werden. Außerdem steigt bei den Beteiligten die Wertschätzung von Qualitätsarbeit. Auch Bio-Betriebe machen Urlaubsangebote. Einige Ferienwohnungen sind schon ökologisch gebaut und eingerichtet, allergikergerecht und rauchfrei. Bei Gasthöfen und Hotels sollten die den Vorzug haben, die Umweltbewusstsein zeigen. Betriebe, die etwa erneuerbare Energien nutzen und Verpackungen sparen, können dies mit dem ViabonoQualitäts-zeichen oder vergleichbaren Zertifikaten dokumentieren. Andere haben sich dem Bett&BikeProgramm angeschlossen und sind besonders auf Radreisende eingestellt. Verkehr und Freizeit Vor Fernreisen ist die Wahl des Verkehrsmittels ein paar Überlegungen wert. Bahn und Schiff sind nicht nur ökologisch besser, sie ermöglichen auch entspanntes Reisen und bringen immer wieder nette Menschen zusammen. Wie wär's übrigens einmal mit einem HausbootUrlaub in einer weniger bekannten Gegend Europas? Mit der Bahn nach China: Bestimmte Reiseunternehmen machen es möglich, andere Kontinente umweltverträglich kennen zu lernen. Oder sie haben die Spezialinformationen, mit denen in nicht so weiter Entfernung Natur und Kultur zu einem ungewöhnlichen Erlebnis werden. Viele besondere Angebote finden sich auch in Gratis-Zeitschriften, die Der Flieger muss nicht sein. Je- in den Naturkostgeschäften erhältdes Ziel ist auch zu Lande und zu lich sind. Wasser zu erreichen. Die Reise mit allem, was dabei zu sehen ist, und mit dem Gefühl für die Entfernung Campingplätze, die sich für das ist schon ein Stück Urlaub. Und Zeit Umweltzeichen ECOCAMPING haben gehört doch dazu... Der Flug- entscheiden, erfüllen Anforderunverkehr verschmutzt dagegen immer gen an Umweltschutz, Abfallvermehr die Luft und den Himmel (wie meidung, effiziente Nutzung von öfters am dichten Netz der Kondens- Energie und Wasser, Schadstoffverstreifen zu erkennen ist). Die übliche meidung, Verkehrsvermeidung, Flughöhe ist genau in einer Luft- naturverträgliche Freizeitangeboschicht zwischen Ozonsmog und O- te, ein Angebot regionaler Produkzonloch: Nach unten verstärken die te, Umweltinformationen. Das ZeiAbgase das Ozon, das die Atemwe- chen wird von einem Verein der ge schädigt, in höheren Luftschich- Campingunternehmerverbände ten zerstören sie das Ozon, das dort vergeben. Haut schädigende Sonnenstrahlen abhält. Vor allem beim Starten und Landen wird die Luft mit Krebs erregenden Stoffen belastet. Mit der Zunahme der Flugbewegungen hat daneben der Kohlendioxidausstoß samt seinen Folgen für das Weltkli- Internet: www.ecocamping.net ma deutlich zugenommen. So gesehen verliert der Baden-Airport seine Die Dachmarke Viabono kennzeichReize. Aber Fliegen kann unbedenknet umweltorientierte Tourismusanlich sein: zum Beispiel mit dem Balgebote in Deutschland. In den Kritelon - auch das wird in der Region rienkatalogen geht es um Abfallverangeboten. meidung, Energiesparen und Nut57 Verkehr und Freizeit zung erneuerbarer Energien, Wassersparen und geringe Abwasserbelastung, umweltfreundliche Verkehrsangebote, Natur- und Landschaftsschutz, umweltverträgliche Bau- und Einrichtungsweise, Nichtraucherräume, Angebot regional erzeugter und ökologischer Lebensmittel, Informationen über diese Aktivitäten. Es müssen bestimmte Mindestanforderungen erfüllt werden, außerdem müssen die weiteren Leistungen nach Wahl eine bestimmte Mindestpunktzahl ergeben. Das Zeichen ist eine Initiative von Tourismus-, Umwelt- und Verbraucherverbänden zusammen mit der Bundesregierung. Internet: www.viabono.de, www.label-online.de Matthias Kunstmann, BUND Karlsruhe Tag der Regionen Vorstellung der Initiative Der Tag der Regionen ist ein Projekt zur Förderung nachhaltiger regionaler Entwicklung. Alljährlich wird er von einer Vielzahl Verbündeter und Partner über einen vierzehntägigen Zeitraum um den kirchlichen Erntedanktag mit über 1.000 Veranstaltungen im Bundesgebiet gestaltet. Die jährliche Besucherzahl liegt bei über einer Million. Leitgedanken Ein wesentliches Anliegen des Aktionstages ist die Schärfung des Interesses und der Verantwortung für das eigene Lebensumfeld. Zum anderen werden die Chancen des Zusammenspiels ökonomischer, ökologischer und sozialer Vorteile der regionalen Kreisläufe vermittelt und Beispiele für den nachhaltigen Umgang mit unseren Lebensgrundlagen geliefert: • • • • 58 Schutz, nachhaltige Bewahrung und Verbesserung der Lebensgrundlagen von Mensch, Tier und Pflanze Förderung regionaler Wirtschaftskreisläufe Förderung abwechslungsreicher Landschaftsstrukturen und Naturräume vermehrte Verwendung von Lebensmitteln hoher Qualität aus der eigenen Region Verkehr und Freizeit • Förderung der regionalen Iden- 0 5 6 4 3 - 9 4 8 8 0 3 , E m a i l : b u n d [email protected] tität Bei den Bemühungen geht es keinesfalls um die regionale Abschottung, sondern um ein globales Miteinander unter dem Motto „Global denken, lokal handeln.“ Aktionsbündnispartner Etwa 40 Bündnispartner unterstützen und gestalten den Tag der Regionen, darunter bundesweit organisierte Gruppen aus Natur- und Umweltschutz, Kirchen, Land- und Forstwirtschaft, Jugendarbeit, Tourismus, Bildung, Verbraucherschutz, Gastronomie und mittelständischem Handwerk. Gisela Endt, Aktionsbündnis Tag der Regionen www.tag-der-regionen.de Externer Beitrag Gastronomie Gut essen und trinken gehen Themenakzente Jedes Jahr steht der Tag der Regionen unter einem bestimmten Motto. © wrw/PIXELIO Das Motto zum Tag der Regionen im Jahr 2008 lautet zum Beispiel: Bio-Qualität ist in den Gasthöfen „Klimaschutz durch kurze We- und Restaurants noch ungefähr so selten wie drei Gourmet-Sterne, age“. ber sie ist im Kommen. Erst mal sind es einzelne Angebote auf den SpeiKoordinationsbüros se- und Getränkekarten, dann wagen sich Wirte oder Wirtinnen weiKoordinationsbüro Süd, Gisela Endt, ter vor, erst recht bei entsprechenMuseumstr. 1, 91555 Feuchtwangen, der Nachfrage. Tel. 09852-1381, Fax 09852-615291, Email:bund-sued@tag-derAuch wenn sie noch nicht Erzeugnisregionen.de se mit Öko-Siegel verwenden, sind Koordinationsbüro Nord, Brigitte sie gut beraten, Gemüse, Obst, KräuHilcher, Zur Specke 4, 34434 Bor- ter, Fleisch, Wein, Saft, Backwaren gentreich, Tel. 05643-948537, Fax 59 Verkehr und Freizeit oder andere Spezialitäten bei vertrauenswürdigen Höfen der Region und verlässlichen Bäckereien, Käsereien und Metzgereien einzukaufen. Der Transport- und Verpackungsaufwand ist gering. Wie die Verantwortlichen für die Küche können die Gäste Herkunft, Verarbeitung und Qualität nachvollziehen. Betriebe der Region werden gestärkt, schon weil sie durch direkten Verkauf angemessenere Preise erzielen, Arbeitsplätze werden gesichert, insgesamt werden persönliche und an gemeinsamen Werten orientierte Wirtschaftsbeziehungen gefördert. Dabei werden regionaltypische Produkte und Herstellungsweisen als kultureller Reichtum bewahrt. Und die Landschaft lässt sich schmecken… Sehr unmittelbar ist das in den Besenwirtschaften zu erfahren. Sie servieren eigenen Wein und noch einiges Selbstgemachtes dazu. Weinfeste und Straßenfeste in den Dörfern und Städten sind Jahreshöhepunkte für die örtlichen Vereine, die an ihren Ständen ebenfalls mit Spezialitäten locken. Sie setzen sich in unterschiedlicher Weise für das Zusammenleben, die Umwelt und die Kultur am Ort ein und verdienen es, beim Feiern gezielt unterstützt zu werden. Dem entspricht bei Ausflügen die Einkehr in Hütten der Wandervereine und der Naturfreunde. 60 Um die Kultur des Essens und Trinkens zu fördern, statt in der Ernährung nur eine nötige Funktion zu sehen, haben sich Initiativen wie LebensART, Schmeck den Süden , Slowfood und Eurotoques gebildet. Für sie gilt: Was zu Hause oder im Lokal auf den Tisch kommt, soll regional und saisonal stimmen, das heißt möglichst in regionaler Nachbarschaft und in der jeweiligen Jahreszeit gewachsen sein; Frische ist dann inklusive. Beim Genießen geht es um echte Qualität und das richtige Ambiente, ohne dass es zu teuer werden müsste. Geachtet wird auf Gesundheit, Geschmack und Wohlbefinden. Verkehr und Freizeit Ökologische Angebote können dafür am besten sorgen. Nicht zuletzt ist es wichtig, sich für das Tafeln und Zusammensein Zeit zu lassen. Matthias Kunstmann, BUND Karlsruhe Unterwegs in der Natur: Kraichgau Der Kraichgau, zwischen Odenwald und Schwarzwald, Rheinebene, Neckarbergland und Zabergäu gelegen, ist uraltes Siedlungs- und Ackerbaugebiet. Dank seines milden Klimas und der hügeligen Landsch a ft s f or men w ir d er au c h „Badische Toskana“ genannt. Hier werden Getreide und Hackfrüchte angebaut, aber auch für Obst- und Weinbau sind die Bedingungen ideal. Das sanftwellige Hügelland mit Höhen um die 200 bis 300 Meter wurde bereits in der mittleren Steinzeit ackerbaulich genutzt. Kein Wunder, angesichts des zum Teil meterdicken, fruchtbaren Lößmantels, der das anstehende Gestein aus Muschelkalk und Keuper umhüllt. Der Löß - feinster, kalkhaltiger Staub - wurde während der Eiszeiten aus den Kies- und Schotterfluren der Oberrheinebene ausgeweht und weiter östlich abgelagert. Im geschützten Kraichgau überdauerten die Lößdecken bis heute. Der Naturschutzbund möchte Sie mit dem Konzept der ÖkoRegioTour in die reizvolle Kraichgauer Hügellandschaft führen! Entdecken Sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad den Charme dieser uralten Bauernund Winzerlandschaft. Typisch für die Lößlandschaften sind die sogenannten Hohlwege oder Von Karlsruhe oder Bruchsal führt „Hohlen“. Im Kraichgau sind sie bis die ÖkoRegioTour in den südwest- zu 20 Meter in das Gelände eingelichen Kraichgau bis nach Bretten, tieft und oft viele hundert Meter Oberderdingen und Kraichtal. Dort lang. Sie bieten seltenen Pflanzenarkann man historische Ortskerne mit ten Lebensraum, aber auch vielen engen Gassen, beeindruckende Kleinsäugern, Eidechsen, WildbieFachwerkbauten, Schlösser und Mu- nen und Grabwespen. Einer der seen erkunden. Geheimnisvolle schönsten und am besten erhalteHohlwege, alte Weinberge und nen Hohlwege des Kraichgaus ist die schöne Streuobstwiesen bieten einer Galgenhohle mit einer Länge von ganz besonderen Tier- und Pflan- 600 Meter. zenwelt Lebensraum. 61 Verkehr und Freizeit Auf ÖkoRegioTour gehen heißt, den Charakter einer Landschaft mit allen Sinnen zu erfassen. Wer sich darauf einlässt, wird erkennen, wie eng gerade im Kraichgau die Zusammenhänge zwischen Natur und Kultur sind: eine gewachsene Kulturlandschaft. Lebendiger Ausdruck dessen sind die wunderbaren Streuobstwiesen, die uns zu jeder Jahreszeit durch ihre Ausstrahlung erfreuen. Oft erstrecken sie sich als breite Gürtel um die Dörfer und sind zu jeder Jahreszeit eine Bereicherung für das Landschaftsbild. Mit bis zu 5000 (!) Tier- und Pflanzenarten sind die Streuobstwiesen einer der artenreichsten Lebensräume überhaupt. Steinkauz, Wendehals und Gartenschläfer fühlen sich hier ebenso wohl wie Bienen, Hummeln und viele Käferarten. Fledermäuse nutzen die Baumhöhlen. Auf den Wiesen leuchten Salbei, Margeriten, Witwenblumen und viele andere. Entlang der ÖkoRegioTour informieren Lehrpfade, ein Lehrbienenstand und ein Streuobstmuseum über die Bedeutung des Streuobstbaus und die Bemühungen um den Erhalt dieses Landschaftsele62 ments. Die ÖkoRegioTour hat eine Gesamtlänge von rund 120 Kilometer. Dank der Stadtbahn ist die Wander- oder Fahrradroute ganz individuell zu gestalten. Da lockt vielleicht das hoch auf einem Bergsporn gelegene Gochsheimer Schloss oder das informative Streuobstmuseum bei Bruchsal. Die Hohlwegwanderung rund um Oberöwisheim ist ebenso einen Abstecher wert wie das historische Bretten oder der Amthof von Oberderdingen. Daneben gibt es zahlreiche natur- und kulturhistorische sowie geologische Besonderheiten zu entdecken. Je nachdem, welche Stationen und Tourenabschnitte besonders interessieren, fährt man ein Stück mit der Stadtbahn und setzt die Tour dann zu Fuß oder mit dem Fahrrad fort. Ein Tourenplaner, der in der Karlsruher Mobilitätszentrale sowie beim NABU Karlsruhe (Geschäftsstelle) und in den Rathäusern der Kraichgaugemeinden erhältlich ist, macht Vorschläge für die ganz persönlich zu gestaltende Tour. Die gesamte Verkehr und Freizeit ÖkoRegioTour ist zudem beschil- Quelle: ÖkoRegioTour, Tourenplaner Kraichdert: an den Straßenbahnhaltestel- gau, Herausgeber: Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V. (Projektträger) len, in den Kraichgauorten und im Gelände finden sich die HinweisMelanie Gutfleisch-Berger, schilder mit den drei farbigen FußNABU-Gruppe Karlsruhe spuren, denen man nur zu folgen braucht. Aber auch die leiblichen Genüsse kommen bei der ÖkoRegioTour nicht zu kurz. So halten Ökowinzer ökologisch angebaute Weine, Liköre, Obstbrände und Sekt bereit; in Bioläden und Hofläden kann man seinen Reiseproviant ergänzen. Ein besonderes Erlebnis bieten auch die zahlreichen Besenwirtschaften, die neben einzelnen Gasthöfen und Restaurants auch sogenannte „Öko Regio-Teller“ anbieten. Und damit die ÖkoRegioTour kein eintägiges Erlebnis bleibt, gibt es entlang der Route zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Informationen hierzu sind erhältlich bei: Kraichgau-Stromberg Tourismus e.V., Melanchthonstr. 32, 75015 Bretten, Tel. 07252/9633-0; Fax 07252/9633-12. 63 Impressum Herausgeber: Agenda21 – Arbeitskreis Konsumführer ([email protected]): • BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Regionalverband Mittlerer Oberrhein • BUZO Bürgeraktion Umweltschutz Zentrales Oberrheingebiet e.V. • GHG Grüne Hochschulgruppe der Universität Karlsruhe • Greenpeace-Gruppe Karlsruhe • NABU Naturschutzbund Deutschland • Stadt Karlsruhe Umwelt- und Arbeitsschutz / Agendabüro Redaktion: Für die redaktionellen Beiträge sind die Gruppen selbst verantwortlich. Redaktionelle Beiträge und Adressen werden laufend aktualisiert. Für Vollständigkeit und Aktualität kann keine Gewähr übernommen werden. Druck: Druckcooperative Karlsruhe Gedruckt auf 100% Recyclingpapier Layout: Umschlag: Florian Gand, Greenpeace-Gruppe Karlsruhe Innenteil: Agenda21-Arbeitskreis Konsumführer Karlsruhe, Oktober 2008