- Heftarchiv - Internet World Business
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AUSGABE 15/13 22. JULI 2013 www.internetworld.de ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL Flüsterpropaganda im Web Exklusive Websites Word of Mouth Marketing S.14 etabliert sich Luxusmarken erobern das Internet YAHOO Anzeige 43205 Online-Werbung I E-Commerce I Technik € 4,50 | Fr. 9,00 S.16 Motivation zum Klick E-Commerce in China Mehr Conversions durch Big Data und Verkaufstricks S.11 Business-Strategien für das Reich der Mitte S.22 Reiche Auswahl an Kunden Schrumpfende Umsätze Yahoos Zahlen lassen weiter zu wünschen übrig. Im zweiten Quartal 2013 erwirtschaftete der Internet-Konzern 1,1 Mrd. US-Dollar Umsatz – sieben Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Besonders dramatisch sind die Einbußen bei Display-Werbung. Der Gewinn stieg allerdings um 46 Prozent auf 331 Millionen US-Dollar – nicht zuletzt dank Einsparungen bei Personal und Produkten. vg E-Commerce-Agenturen sind ausgebucht und können bei der Kundschaft wählerisch sein MOBILE SPENDINGS Der weltweite Umsatz mit mobiler Werbung stieg von 3,77 Mrd. Euro 2011 um 82,8 % auf 6,89 Mrd. Euro 2012. Das geht aus einer Studie der Werbeorganisation IAB (Internet Advertising Bureau) und des Fachverlags IHS hervor. Die größten Märkte für mobile Werbung waren Asien-Pazifik (Umsatzanteil: 40,2 %), Nordamerika (39,8 %) und Westeuropa (16,9 %). Werbung in Suchergebnissen ist das umsatzstärkste Werbeformat. vg Mobile Werbung weltweit Umsatzstärkste Formate Werbung in Suche 2012 2011 D er Boom nimmt kein Ende: Deutsche E-CommerceAgenturen verzeichnen weiterhin kräftige Umsatzzuwächse und blicken in volle Auftragsbücher. Das bestätigt einmal mehr der Agenturkompass von INTERNET WORLD Business: Rund zwei Drittel der erfassten Dienstleister legen einen Schwerpunkt auf den gewinnbringenden Bereich E-Commerce – und fast alle dieser ECommerce-Spezialisten konn- ten ihren Umsatz in den letzten zwei Jahren kontinuierlich steigern. Besonders die größten Agenturen auf dem Markt profitieren von der aktuellen Auftragslage: Unternehmen, die jetzt den Vertriebskanal E-Commerce erschließen oder ausbauen wollen, haben es eilig – und sie sind bereit, viel Geld in die Hand zu nehmen, um das Online-Geschäft zum Laufen zu bringen. Vor allem die Multichannel-Bestrebungen großer Handelsketten und Marken sind meist Mammutprojekte für die beteiligten Dienstleister. Das wirkt sich auch auf die Personalpolitik aus: Die 20 größten E-Commerce-Dienstleister haben im letzten Jahr durchschnittlich 14 neue Mitarbeiter eingestellt, 19 von ihnen wollen in diesem Jahr noch einmal personell aufstocken. Aber auch auf hohem Niveau gehört Jammern mitunter zum Handwerk – und wer sich vor Aufträgen kaum retten kann, darf wählerisch werden. Deshalb hört man von den Dienstleistern neuerdings verstärkt Klagen über das Kundenverhalten: Die Kunden zeigen zu wenig Vertrauen in ihre Agenturen und vergeben nur Einzelprojekte an verschiedene Dienstleister – eine Praxis, die, glaubt man den Agenturvertretern, beide Seiten viel Geld und Zeit kostet. Lesen Sie weiter auf ■ Seite 28. il 3,64 Netzneutralität à la EU Display-Werbung 2,67 1,42 Messenger-Werbung 0,59 0,42 Angaben in Mrd. Euro Quelle: IAB/IHS © INTERNET WORLD Business 15/13 INTERNET WORLD BUSINESS GUIDE Aus- und Weiterbildung Welche Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten bietet die digitale Welt? Welche Fortbildungs- und Studienangebote führen zum Ziel? Der INTERNET WORLD Business Guide gibt bt einen umfassendenn Überblick. Ihr persönliches Exemplarr liegt diesem Heft bei. red S die Übertragung von pätestens seit Daten in verschiededem Aufruhr um nen Qualitätsklassen „Drosselkom“ sorgt zu regeln. Darüber das Thema Netzneuhinaus verbietet der tralität für ständige EU-Plan den LänDiskussionen. Jetzt dern die Einschrängießt die EU-Komkung der „Ausübung mission Öl ins Feuer der Freiheiten“. – mit einem Entwurf Die von der Bunfür die Regulierung des europäischen Die EU sieht die Netz- desregierung in Arbeit befindliche Telekommunikatineutralität gewahrt Verordnung zur onsmarktes. Dem Papier zufolge (nachzulesen im Netzneutralität wäre damit hinBlog Netzpolitik.org) will die fällig. Sie sollte den Providern EU-Kommission die bevorzugte untersagen, entgeltliche VerÜbermittlung eigener Inhalte einbarungen mit Inhalteanbiedurch die Internet-Provider aus- tern abzuschließen, „die darauf drücklich zulassen. Content-An- abzielen, Endnutzern einen bieter und Provider hätten dann bevorzugten Zugang zu deren das Recht, den Umgang mit Inhalten und Anwendungen zu ■ Volumentarifen der Kunden und ermöglichen“. host Milliarden-Inkubator D ie Berliner Start-upSchmiede Rocket Internet hat seit Jahresbeginn rund eine Milliarde Dollar eingesammelt. Verschiedene Investoren steckten 650 Millionen Dollar in einzelne Rocket-Gründungen. Hinzu kamen im Juli rund 400 Millionen von den beiden großen Geldgebern Kinnevik und Access. Der Inkubator will damit massiv in Wachstumsmärkte wie Lateinamerika, Südostasien, Indien, Russland, Australien, Afrika und den Mitt■ leren Osten investieren. vg Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt 1,93 Fotos: Fotolia / Jonathan Stutz, Syda Productions, Chungking; iStock / Freesoul Production; Fotolia / M. K. F. L. Umsatz steigt weltweit 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 22. Juli 2013 15/13 Heiter, unterhaltsam, trendy In eigener Sache Die Konferenz DLD Women bringt internationale Vordenkerinnen zusammen anz so überraschend ist es angesichts des Namens natürlich nicht, dennoch zeigt die DLD Women Konferenz bereits zum vierten Mal in Folge ein erfrischend anderes Bild einer Digital-Konferenz: Frauen stellen dort die Mehrheit, nicht nur im Publikum, sondern (und gerade) auch bei den Sprecherinnen. Das – meist von männlichen Veranstaltern – immer wieder bemühte Argument, man habe ja mehr Sprecherinnen einladen wollen, aber es gebe leider so wenige, wird damit ad absurdum geführt. Digital Life Design (DLD) wird vom Medienunternehmen Hubert Burda veranstaltet und bringt Wissenschaftlerinnen, Medienfrauen und Unternehmerinnen zusammen. So entsteht ein bunter Mix, bei dem jedoch manchmal der rote Faden zu fehlen scheint und der an das Patentrezept von Frauenzeitschriften erinnert: Sex, ■ Content Marketing & Author Rank SEO im Mix mit Marketing und PR ■ Search & Social Media ■ Dynamische Landing Pages ■ Linkbuilding-Strategien ■ Mobile SEA ■ INTERNET WORLD Business präsentiert die Search Conference. Unsere Leser erhalten deshalb Sonderkonditionen und können für 189 Euro zzgl. MwSt. (statt 249 Euro zzgl. MwSt.) an der Konferenz teilnehmen. Einfach den Code SEO13Hiwb online bei der Anmeldung eingeben und sparen! Aktuelle Informationen und die Anmeldung unter: www.search-conference.de Foto: Flohagena.com/DLD G Der Suchmaschinenmarkt ist im Umbruch. Mit Graph Search versucht Facebook, sich im angestammten Feld von Google, Bing und Co. zu etablieren. Was sich dadurch ändert und was bei der Suche generell zu beachten ist, erklären Experten auf der Search Conference 2013. Diese eintägige Fachkonferenz zu Suchmaschinenoptimierung (SEO) und Suchmaschinenmarketing (SEM) geht im November 2013 zum 5. Mal auf Tour. Stationen sind am 6. November in München, am 14. November in Frankfurt und am 20. November in Hamburg. Die Teilnehmer erhalten einen kompakten Überblick über die aktuellen Trends und Entwicklungen im Bereich SEO/SEM: Politprominenz: Ursula von der Leyen und Viviane Reding neben Maria Furtwängler-Burda Mode, Lifestyle und gesellschaftliches Engagement. Viele Vorträge drehen sich um Themen, von denen die Veranstalterin Steffi Czerny, Gründerin der DLD-Konferenz, und die Schirmherrin Maria Furtwängler-Burda annehmen, a dass sie für das da weibliche Geschlecht besonders relevant sind: sind Die Frauetwa – heiß enquote et diskutiert vvon Arbeits- Ayna Agarwal, Agarw M Mit gründ Mitgründerin von She++, will Frauen She++ zu Programzum m mieren bewegen Tan Le, Gründerin Emotiv, und DLD-Leiterin Stephanie Czerny ministerin Ursula von der Leyen. Oder Empfängnisverhütung. Warum die im Digital Life so wichtig ist – außer dass sie für Managerinnen ganz sicher karrierefördernd sein kann –, erschloss sich allerdings nicht. DLD Women stellt Frauen, die etwas bewegen, ins Rampenlicht. Zum Beispiel Ayna Agarwal und Ellora Israni, die die erste Konferenz zu Frauen in der Technologie an der Universität Stanford organisierten. Ihr Ziel: das Image der Informatik bei Frauen zu verbessern und mehr Frauen fürs Programmieren zu begeistern. Für solche Zwecke ist eine Konferenz nur für Frauen gut, ob der DLD eine eigene „Frauenausgabe“ braucht, sei dahingestellt. Doch die Teilnehmerinnenzahl (rund 600) gibt den Veranstalterinnen recht (siehe auch die Seiten 16 und 40). vg/is ■ Foto: Picture Alliance / Robert Schlesingerr INTERNET WORLD Business 15/2013 TRENDS & STRATEGIEN Liefern im Laufschritt Adidas eröffnet ein großes Vertriebszentrum, das auch den E-Commerce beschleunigen soll 4 „True Romance“ Gezielte Angriffe auf Webserver Carsten Föhlisch Luxusmarken und das Internet passen hervorragend zusammen Cloud-basierte Lösungen schützen Online Shops vor Denial-of-Service-Attacken Justiziar Trusted Shops, schlüsselt die neue EU-Verbraucherrechte-Richtlinie 20 zu Hotlines und Payment auf Kleines Geld, viel Arbeit E-COMMERCE Click & Collect funktioniert Studie: Start-ups verdienen wenig, treiben aber den Arbeitsmarkt an 5 Viele Kunden wollen online bestellte Ware am liebsten sofort haben Herzschlag der mobilen Branche Mehr Einblick in „Lhotse“ Ein Bericht vom Branchen-Event „Mobile Beat“ im kalifornischen San Francisco 6 Ottos neue E-Commerce-Software gewinnt an Kontur. Mitarbeiter werden noch gesucht Spielend reisen Serie EU-Verbraucherrecht: Payment Start-ups vorgestellt: Tripventure baut Schnitzeljagden und bietet die Technik zum Erstellen solcher Spiele Ab 2014 ändert sich einiges im E-Commerce, auch für Kunden-Hotline und Payment 7 Chinesische Internet User sind auch für deutsche Online Shops interessante Kunden Die Agentur Quisma hat in einem „SearchCheck“ die Suchmaschinenpräsenz von Reiseportalen untersucht „Feinkostladen“ für Schuhe Mobile pusht Web-Radio Nutzer und Werbungtreibende entdecken Internet-Radio als interessante Ergänzung zum klassischen Radio 9 Google für Jobs Die Job-Suchmaschine Indeed eröffnet eine Niederlassung in Deutschland 10 Der User im Fokus Wie Big Data und Verkaufspsychologie die Konversionsrate steigern 11 Der Kunde wird Berater In Word-of-Mouth-Portalen wandeln sich Nutzer zu Meinungsführern 14 16 Shop-Porträt: Shoepassion.com will sich mit handgenähten Rahmenschuhen online einen Namen machen 30 Teleshopping goes Mobile Im Test: Die iPad App von HSE24 bleibt zum Teil 32 hinter Best-Practice-Anforderungen zurück 18 SZENE Bunte Bohème und bissiger Humor 19 20 Wie man einen Drachen zähmt MARKETING & WERBUNG High Noon für Reiseportale 8 Meinungen in diesem Heft DLD Woman und Sevenone Summer Screening 40 MEINUNG „Gute Karten für Expansion“ Mikael Wintzell von Klarna erklärt die positiven Effekte von SEPA für den grenzüberschreitenden E-Commerce 42 22 24 TOOLS & TECHNIK Großes Gedränge Drei neue Demand-Side-Plattformen buhlen bei Media-Agenturen um Online-Werbebudget 26 „Kritischer Punkt ist der Datenschutz“ Kommentar: Thomas Wittbecker, Geschäftsführer Adacor, zur Deutsche Börse Cloud Exchange 27 SPECIAL: E-COMMERCE-AGENTUREN E-Commerce-Spezialisten blicken in volle Auftragsbücher 28 Mirjam Fürtjes Geschäftsführerin Mediascore, findet die HSE24 iPad App unterhaltsam, aber nicht genügend nutzerfreundlich 32 Frank Hensgens Managing Director bei Indeed, soll das Deutschland-Geschäft der JobSuchmaschine aufbauen 10 Darren How Group Manager Branding & Communications bei Jebsen, erklärt den chinesischen E-Commerce-Markt 22 RUBRIKEN Topkampagne: Die QR-Schallplatte 12 Etats Marketing & Werbung 12 Gründer Shoepassion, hat eine große Leidenschaft für edles Schuhwerk und 27 E-Commerce Rechtstipp: Werbung mit Markenzeichen 25 Jens Sievert Techniktipp: Tracking-Fehler erkennen 26 Dienstleisterverzeichnis 34 Menschen & Karriere 37 Impressum 37 Termine 38 Stellenmarkt 39 Gehört / Feedback 42 Tim Keding Partner des Institute of Marketing and Word of Mouth Research, bezweifelt, dass es „Influentials“ gibt 15 Mikael Wintzell Executive Vice President Klarna, sieht sich mit SEPA gut gerüstet für die Expansion ins Ausland 42 Thomas Wittbecker Geschäftsführer Adacor Hosting, analysiert die Marktplatz-Pläne von 27 Deutsche Börse Cloud Exchange AKTUELL 3 Googeln mit Facebook Mit Graph Search macht Facebook dem Suchmaschinengiganten Konkurrenz acebooks Ansage zum Start der Betaphase war eindeutig: Graph Search ist als Angriff auf Google zu werten (s. INTERNET WORLD Business 6/2013, S. 20 f.). Anfang Juli nun begann der finale Rollout. Bei Graph Search handelt es sich um eine semantische Suche, basierend auf den persönlichen Einträgen der Facebook-Nutzer. Statusnachrichten, Likes, in der Chronik veröffentlichte Fotos und Details gehen in die Ergebnisliste ein. Gezeigt werden aber nur solche Informationen, die auch öffentlich gemacht wurden. Daten hat das Netzwerk genug; derzeit sind mehr als eine Milliarde Menschen bei Facebook zu finden, 240 Milliarden Fotos und eine Social Signals: Personalisierte Suchergebnisse als Google Killer? Billion Verknüpfungen. Fragen, die trotz der Datenfülle unbeantwortet bleiben, gibt haupt akzeptieren. Für Heiko Eckert, Head of das Netzwerk an Microsofts Suchmaschine Bing Online Marketing bei Mytheresa.com, spielt Faceweiter. Wird Facebook durch die erweiterten book hier „einen nicht zu unterschätzenden Suchfunktionalitäten also das bessere, zumindest Trumpf aus: Backlinks als ein Google-Rankingdas andere Google? Und wie müssen Anbieter von Kriterium sind zu leicht manipulierbar. Facebook hingegen bekommt gute Inhalte direkt per Like Suchmaschinenmarketing reagieren? Zunächst gar nicht, so die einhellige Meinung. geliefert“. Wie wichtig Social Signals bei der Suche „Vorerst wird Social Graph die Suchmaschinen- sind, zeigt sich allein schon durch den sich veränWerbelandschaft nicht signifikant verändern“, dernden Algorithmus bei Google, in dem Social glaubt Jana Fiaccola. Die Produkt Managerin Media einen immer höheren Stellenwert einSearch Engine Advertising (SEA) bei der Perfor- nimmt. Tobias Schied, Managing Director der mance-Marketing-Agentur Quisma hält das neue Social-Media-Agentur Tobesocial, erklärt: „Durch Feature aber für eine interessante Erweiterung in die große Menge an persönlichen Daten, die FaceRichtung Suchmaschine. „Facebook verfügt über book von jedem Einzelnen besitzt, können den sehr viele, für Werbetreibende spannende User- Usern hier im Vergleich zu Google viel individuelDaten. In erster Linie bleibt allerdings abzuwarten, lere Treffer in den Suchergebnissen angezeigt werwie ausgereift die Suchtechnologie ist – in Bezug den.“ Ob Facebook aber jemals Google den Rang auf eigene Daten und die Einbindung von Bing- als Suchmaschine ablaufen wird, bleibe abzuwarErgebnissen.“ Zeigen muss sich auch, ob die User ten: „Schlussendlich entscheidet der User über ■ das Social Network als Rechercheplattform über- Erfolg oder Misserfolg.“ vg Curt Simon Harlinghausen, Geschäftsführer Akom 360 „Graph Search wird Google in den kommenden Jahren nicht gefährden. Es ist eine neue Art des Suchens, die erst einmal gelernt werden muss, und die Inhalte unterscheiden sich maßgeblich von Googles Ergebnissen. Zudem ist der Großteil der Inhalte nur ausgewählten Nutzergruppen – Freunden – zugänglich. Spannend wird, inwieweit die Empfehlungen von Nutzern zu Services, Produkten und Events zu finden sein werden und welchen Einfluss sie im Kaufentscheidungsprozess haben.“ Boris Wollny, Head of Social Media Explido „Der bislang offensichtlich durch einen Zufallsgenerator betriebene Suchschlitz in der Facebook-Seite mutiert zum ernst zu nehmenden Werkzeug. Das macht aber noch keinen Google Killer. Der Graph wird sich zu einem spannenden Kontaktpunkt entwickeln, der ein Facebook-Engagement mit guten Themen und starken Interaktionen voraussetzt. Im Rahmen der Customer Journey ergänzen sich Facebook und Google dann besser – kannibalisieren sich jedoch nicht.“ Tobias Schied, Managing Director Tobesocial „Ob Graph Search tatsächlich zu einer Konkurrenz für Google werden kann, hängt von zwei Faktoren ab. Zum einen muss die Qualität des Algorithmus hoch und somit konkurrenzfähig sein, und zum anderen muss der Graph Search von den Facebook Usern angenommen werden. Denn aktuell nutzen die Facebook User das größte soziale Netzwerk zur Kommunikation und zur Suche nach Freunden und Unternehmen und nicht als klassische Suchmaschine.“ Foto: Fotolia / Peshkova F Höher. Schneller. Weiter. Die perfekte E-Commerce-Komplettlösung. Mit plentymarkets lassen sich alle Prozesse des Online-Handels komfortabel organisieren, effizient steuern und in Echtzeit verwalten. Das plentymarkets-Prinzip: E-Commerce as a Service Heiko Eckert, Head of Online Marketing Mytheresa.com „Graph Search wird vor allem in den Facebook-eigenen Stärken gewinnen: Fotos, die eben nicht auf Google, sondern auf Facebook publiziert werden, lokale Veranstaltungsorte und natürlich Facebook-interne Inhalte wie Freunde, Posts, Bilder. Für uns reine OnlineHändler wird die Graph Search in dieser Form jedoch keine Rolle spielen. Multichannel-Anbieter sollten aber die lokalen Suchfunktionen wie etwa die ,Filialsuche‘ dringend beachten.“ Jetzt Demoversion unverbindlich testen: www.plentymarkets.com/testen TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Virtueller Spiegel NEFF Online inspirieren lassen Küchenhersteller Neff setzt auf Online-Planungshilfen: Mit dem „Kücheninspirator“ können sich Verbraucher ihre Wunschküche mit Neff-Geräten zusammenstellen. Für das Tool arbeitet Neff mit dem Portal Kuechen-forum.de zusammen, das für die virtuelle Umgebung der Geräte sorgt. Ikea oder Online-Küchenstudios wie Kiveda setzen schon länger auf vergleichbare Konfiguratoren. vs 15/13 Liefern im Laufschritt SILHOUETTE Brillenhersteller Silhouette testet noch bis September im Duty Free Shop des Wiener Flughafens einen Augmented-Reality-Bildschirm als virtuellen Spiegel: Der iMirror enthält drei Kameras, darunter eine, die auf Gesten und Kopfnicken reagiert. Ein Wink – und auf dem Bildschirm erscheint das eigene Konterfei mit einer Silhouette-Brille. 23 Modelle zeigt der iMirror, den es auch als App gibt. Im Einzelhandel könnte er Kunden spielerisch dazu einladen, Kleidungsstücke zu testen und nach Geschäftsschluss am Schaufenster online einzukaufen. vs 22. Juli 2013 Adidas eröffnet größtes Vertriebszentrum. Es soll auch den E-Commerce beschleunigen J etzt kann’s losgehen: Sportartikelhersteller Adidas hat vor Kurzem sein neues und weltweit größtes Vertriebszentrum im Niedersachsenpark nördlich von Osnabrück in Betrieb genommen. 100 Millionen Euro hat das Unternehmen investiert, um von hier aus nicht nur den Groß- und Fachhandel sowie die eigenen Filialen zu beliefern, sondern vor allem den E-Commerce zu beschleunigen. „Mit dem neuen Vertriebszentrum werden wir unsere Kunden und Konsumenten effizienter mit Produkten beliefern können“, meinte Vorstandschef Herbert Hainer bei der Grundsteinlegung. Das Vertriebszentrum liegt nah der Autobahn, die Häfen in Norddeutschland und in den Niederlanden sind schnell erreichbar. Von Osnabrück aus werden daher Filialen und Bestellungen aus ganz Westeuropa bedient. Bis Ende des Jahres sollen 7,5 Millionen Produkte, bis 2015 Modellansicht: Adidas 4 Handelsoffensive: Das Vertriebszentrum von Adidas bei Osnabrück soll Liefer-Effizienz steigern aus dem dann vollautomatisierten Lager 102 Millionen Produkte pro Jahr umgeschlagen werden. Adidas investiert zurzeit verstärkt in seine Absatzkanäle, will mehr eigene Shops eröffnen und auch den Online-Verkauf pushen. 2012 setzte das Unternehmen aus Herzogenaurach knapp 15 Milli- arden Euro weltweit um. Davon flossen knapp 160 Millionen oder ein Prozent aus dem Internet in die Kassen. Doch bis 2015 will Adidas online mindestens eine halbe Milliarde Euro Umsatz erlösen – ungefähr das Dreifache des aktuellen Werts. Der Gesamtumsatz soll bis dahin auf 17 Milli■ arden Euro steigen. vs BARNESANDNOBLE.COM William Lynch muss gehen Er sollte die US-Buchhandelskette Barnes & Noble in die digitale Zukunft führen – und ist gescheitert: Vorstandschef William Lynch musste nun gehen. Die Digitalsparte, darunter fallen E-Books, die Produktion und der Vertrieb von Readern und Tablets, verdoppelte 2012/13 den Verlust auf 475 Millionen US-Dollar. Barnes & Noble gibt die Produktion von Nook-Tablets auf (s. IW 14/2013). Lynchs Nachfolger muss für die Zukunft planen und Strategien gegen die Übermacht von Amazon finden. vs Aktienpreis seit 2010 € 80 70 60 50 40 30 20 2009 FREENET / GRAVIS Mehr Marken Die Übernahme wird sichtbar: Vor etwa einem halben Jahr übernahm Freenet Gravis, nun gibt der Apple-Händler die Konzentration auf die Marke auf. Bei Gravis werden Verbraucher bald auch die Geräte anderer Marken finden, etwa die von Sony oder Samsung. „Unser Ziel ist es, dass Kunden in drei Jahren in den Gravis-Läden alle großen, relevanten Ökosysteme finden”, sagt Freenet-Chef Christoph Vilanek. vs GOOGLE PLAY Auf Karten gesetzt Apple verkauft sie schon länger für iTunes und den App Store, jetzt zieht Google nach: Seit Kurzem können Verbraucher beim Filialisten Penny Guthabenkarten für Google Play kaufen. Weitere Verkaufsstellen sollen folgen. Die Guthaben sind nach Eingabe des Codes auf den Karten verfügbar. vs Anzeige Marktplatzverbot Adidas auf Höhenflug 2010 2011 © INTERNET WORLD Business 15/13 2012 2013 Quelle: Onvista Adidas untersagt Handelspartnern den Verkauf über Marktplätze wie Amazon und eBay, um sicherzustellen, „dass unsere Produkte über die Webseiten unserer Handelspartner oder unsere eigene Webseite verkauft werden“. Es geht um den Preis: Adidas will Ramschpreise und Ausverkauf vermeiden. Denn Amazon fordert von Händlern auf seinem Marktplatz, alle Produkte billiger als der Wettbewerb anzubieten. Seit Mai überprüfen die deutschen Kartellbehörden die Auflagen von Adidas und befragen Händler zu deren Auswirkungen auf ihr Geschäft. Adidas in Zahlen Erlöse gesamt, im Einzelhandel und E-Commerce 13,32 Mrd. Umsatz gesamt 17,00 Mrd. 2,79 Mrd. Umsatz Einzelhandel 3,37 Mrd. 4,60 Mrd. 2011 Umsatz Online 89 Mio. 2012 158 Mio. 2015 500 Mio. Angaben in Euro Mehr Transparenz, bitte Googles Datenschutzbestimmungen stehen auf dem Prüfstand D 14,88 Mrd. er Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hat Anfang Juli ein Verwaltungsverfahren zur Überprüfung der aktuellen Datenschutzbestimmungen von Google angestrengt. Bis August muss der Suchma- Google droht Rechtsstreit in Europa – auch in Deutschland schinenkonzern nun Auskunft darüber geben, wie er mit den per- Umfang und Zweck der Datenverwensönlichen Daten seiner Nutzer umgeht. dung nach Belieben selbst festzulegen. Mit dem Verwaltungsverfahren schließt Sinn der Datenschutzbestimmungen des sich die Hamburger Behörde vergleichba- Unternehmens muss es jedoch sein, vorab ren Anträgen an, die von der französischen die Grenzen der Datenverarbeitung transDatenschutzaufsicht CNIL koordiniert parent und zweifelsfrei zu bestimmen.“ werden und bereits vor Gerichten in den Google hatte seine DatenschutzbestimNiederlanden, in Großbritannien, Frank- mungen im vergangenen Jahr verändert. reich, Spanien und Italien eingereicht Seither räumen Nutzer der Suchmaschine wurden. „Der Nutzer muss klar darüber auch das Recht ein, Dienste-übergreifend informiert werden, welche Daten zu wel- Profile anzulegen. Datenschützern ist das chen Zwecken Google verarbeitet“, fordert ein Dorn im Auge. Sie fordern mehr TransCaspar. „Die aktuelle Datenschutzerklä- parenz darüber, welche Daten gesammelt, rung ermöglicht Google aufgrund der wie und wo diese gespeichert und wie sie ■ zahlreichen vagen Formulierungen Art, verarbeitet oder genutzt werden. vs (Prognose) Quelle: Unternehmen Besser gründen mit Microsoft A uch Microsoft startet in Deutschland einen Accelerator, ein Förderprogramm für Start-ups: Ab November können Gründer, die Software oder Web-Dienste entwickeln, einige Monate in der Berliner Microsoft-Niederlassung verbringen, dort die technische Ausstattung nutzen, Kontakte ins Unternehmen oder zu Kunden knüpfen und dabei eine Firmenpräsentation erarbeiten. Von 120 Start-ups, die in Peking, Paris, Seattle, Tel Aviv und Bangalore das Programm durchliefen, erhielten 85 Prozent eine Folgefinanzierung. vs ■ Microsoft Ventures: Die Redmonder starten Accelerator in Berlin 15/13 22. Juli 2013 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Kleines Geld, viel Arbeit Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren Start-ups verdienen wenig, treiben aber den Arbeitsmarkt an, zeigt eine Studie URBANARA / BERGFÜRST W Foto: Fotolia / Pressmaster ährend die Politiker zum Ausland schaffen“, fordert Nöll. Wahlkampf rüsten, schärDaneben fühlt sich jeder zweite fen die Lobbyisten ihre ArguInternet-Gründe durch geltende mente. Der im Frühjahr gegrünDatenschutzregeln behindert. dete Bundesverband Deutsche Größtes Ärgernis ist aber das Startups (BVDS) hat dazu in Steuerrecht: 63 Prozent der Beeiner Umfrage die Situation von fragten bewerten die Besteuejungen Firmen untersucht. Berung von Gewinnen aus Firfragt wurden 454 Gründer, die menbeteiligungen und UnterMehrzahl von ihnen (80 Pronehmensverkäufen als ungezent) leiteten ein Internet-Unrecht. Folglich fehlen Anreize ternehmen. „Im Vergleich zu für private Investoren – und klassischen Gründungen bedamit Geld für Wachstum und schäftigen Start-ups im ersten Expansion. „Deutsche UnterJahr vier Mal so viele Mitarbeinehmen übernehmen nur selten ter“, sagt BVDS-Vorstand Florian Am Start: Junge Web-Unternehmen schaffen im Schnitt vier Mal so Start-ups, der Exit über die Nöll. „Größte Hemmschuhe für viele Stellen wie Gründer in anderen Wirtschaftsbranchen Börse wird nur selten gewagt“, die Entwicklung der Unternehnennt Nöll zwei weitere Gründe, men sind das Steuerrecht, die Daten- ler, Kaufleute. Spezialisten aber sind immer warum hier das Risikokapital nur spärlich schutzbestimmungen sowie die Visa-Pra- schwerer zu finden. Jedes dritte Start-up fließt. Neue Regeln für Steuern, Datensieht sich durch Probleme bei der Visaver- schutz und Einwanderung sind also die xis für Fachkräfte aus dem Ausland.“ Im Schnitt existieren die befragten Un- gabe ausgebremst. „Wir müssen eine Will- wichtigsten Forderungen, die der BVDS ■ ternehmen seit etwa zweieinhalb Jahren. kommenskultur für Fachkräfte aus dem an die Politiker stellen will. vs Trotzdem verdient die Mehrzahl nur kleines Geld: Etwa jedes zweite Start-up erwirtschaftet derzeit weniger als 50.000 Etwa jedes zweite Start-up noch nicht profitabel Euro im Jahr. 13 Prozent setzen immerhin Aktuelle Umsatzangaben der befragten Unternehmen mehr als eine Million Euro um. Die hohen Unterschiede beim Umsatz verweisen auf 4% 5 Mio. € und mehr das Wachstum, das Start-ups in den ersten 1 Mio. € bis unter 5 Mio. € 9% Jahren vorlegen. Daher sind sie als Jobder Start-ups erwirtschaften mehr als maschine nicht zu unterschätzen: Meist 7% 500.000 € bis unter 1 Mio. € 1 Mio. € starten Einzelunternehmen in die Selbstim Jahr 250.000 € bis unter 500.000 € 7% ständigkeit, Gründer von TechnologieUnternehmen benötigen jedoch schon im 5% 150.000 € bis unter 250.000 € ersten Jahr bis zu vier Mitarbeiter. 50.000 € bis unter 150.000 € 16 % Der Bedarf wächst mit der Etablierung innovativer Geschäfte: So wollen die beUnter 50.000 € 45 % fragten Neu-Unternehmer in diesem Jahr im Schnitt bis zu fünf Stellen einrichten. Basis: Alle Befragten n = 454 © INTERNET WORLD Business 15/13 Quelle: Deutscher Startup Monitor 2013 Besonders gesucht: Informatiker, Entwick- 13 % Flucht nach vorn Griechisches Start-up Tripsta sichert sein Überleben durch Expansion S onne und Meer satt und dazu ein vergleichsweise unerschlossener OnlineMarkt: Im Jahr 2005 entschieden Philipp Brinkmann und Kristof Keim, ihr Internet-Reisebüro Travelplanet24 nicht in Deutschland, sondern in Griechenland zu gründen. Das Geschäft lief gut. 2010 be- Tripsta: Das in Athen gegründete Online-Reisebüro sichert sein Geschäft in Europa schäftigte das Start-up 40 Mitarbeiter und erwirtschaftete 15 Millionen Euro im Jahr. Dann ging den Griechen im Zuge der Schuldenkrise 2010 das Geld aus und damit auch die Reiselust: „Wir mussten handeln“, sagt Brinkmann. „Die Antwort auf die Krise war die Expansion.“ Aus Travelplanet24 wurde Tripsta. Der Reisevermittler startete in 15 Ländern, wuchs in Südosteuropa zu einem der führenden Anbieter und kam dieses Jahr auch nach Deutschland. Die erfolgreiche Firmengeschichte ist ein weiteres Kapitel im Buch der Vorteile von Online-Gründungen. Die Zukunft ist vorerst gesichert: 2012 setzte Tripsta rund 90 Millionen Euro um. Das Unternehmen beschäftigt heute 150 Menschen in Athen und Bukarest. Das Beispiel könnte nicht nur in Grie■ chenland Schule machen. vs Schnell mieten, schnell handeln K urzfristig einen Laden eröffnen, um Restposten oder Outlet-Ware zu verkaufen: Immer mehr Online-Händler integrieren Pop-up Stores in ihr Geschäft. Thestorefront bietet jetzt die Online-Plattform, auf der diese rasch temporär nutzbare Läden finden und mieten können. Das US-amerikanische Start-up bietet zudem Adressen von 40.000 Schnäppchenjägern, denen Ladenbesitzer Offerten für das kurzlebige Geschäft unterbreiten können. vs ■ Premiere für Aktienemission Drei Millionen Euro will sich das Berliner Start-up Urbanara bei privaten Anlegern besorgen – und erstmals die Investorenplattform Bergfürst nutzen. Im Gegensatz zu Crowdfunding-Plattformen, auf denen Anleger in Genussscheine oder stille Teilhaberschaften an Firmen investieren, gibt Urbanara Aktien aus. Die können nach der vorbörslichen Emission im September auf Bergfürst ge- und verkauft werden. Urbanara vertreibt Textilien und Schönes für die Wohnung, wurde 2010 gegründet und will 2013 fünf Millionen Euro umsetzen. vs SHAZAM Akustische Signale Shazam hat sich 40 Millionen US-Dollar von America Movil gesichert. Das Londoner Start-up entwickelt eine App zur Erkennung von Musik, die bei der Aussteuerung von mobiler Werbung hilft: Schauen Zuschauer fern und surfen mit mobilem Gerät, erkennt Shazam an den akustischen Signalen, welcher TV-Kanal eingeschaltet ist und verbreitet Angebote, die zur Sendung passen. Während Shazam seit dem Start 2009 mit mehr als 100 Dollar finanziert wurde, bekam Wywy aus München, das ähnliche Technik bietet, 3,3 Millionen Dollar. vs WAZE Apple baut Kopie Apple hat bei den US-Behörden ein Patent zur Crowdsourcing-Navigation angemeldet. Offensichtlich plant der Konzern die Entwicklung einer eigenen Navigation, bei der Nutzer Informationen zu Strecke und Staus austauschen und sich so gegenseitig warnen. Das Prinzip dahinter stammt vom israelischen Start-up Waze. Es startete 2007, wurde im Juni von Google für über eine Milliarde US-Dollar gekauft; auch Apple hatte mitgeboten. vs KLEIDERKREISEL.DE Fünf Millionen Euro Kleiderkreisel wird mit fünf Millionen Euro von Accel Partners ausstaffiert. Kleiderkreisel bietet Secondhand-Mode zum Kaufen und Tauschen. Betreiber Friendly Fashion ist mit dem Shop inzwischen in mehreren Ländern und mobil unter dem Namen Vinted unterwegs. Mit dem Geld will das Start-up, das 2009 gegründet wurde, die Expansion beschleunigen. vs OFFTIME.CO Bitte nicht stören Thestorefront.com: Handelsimmobilien finden und kurzfristig mieten Entweder gar nicht oder immer erreichbar: Den steten Nachrichtenstrom zu stoppen fällt schwer. Offtime bietet nun eine App, mit der Nutzer Profile für EMail, SMS und Anrufe erstellen. Sie sollen damit Unterbrechungen gezielter planen können. Kommt die App an, will das Gründerteam weiterentwickeln. vs 5 6 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 22. Juli 2013 15/13 MOBILE BEAT 2013 Herzschlag der mobilen Branche Mobile-Experten trafen sich am 9. und 10. Juli auf dem Branchenevent in San Francisco D ie mobile Revolution ist in vollem Gange, das Smartphone avanciert zum wichtigsten Medienkanal für die Nutzer von heute. Doch Entwickler, Werber und Brands haben Schwierigkeiten, das Medium zu monetarisieren. So lautete der Tenor der „Mobile Beat“-Konferenz, die am 9. und 10. Juli im pompösen Palace Hotel im Herzen San Franciscos stattfand. Über 500 Branchenvertreter folgten der Einladung des Tech-Blogs Venture Beat. Über hundert Vertreter der Mobil-Industrie referierten bei dem Branchenevent über die Herausforderungen und Chancen des Marktes. Plattformen diversifizieren Fotos: Michael O’Donnell / Venture Beat Dave Engberg, CTO Evernote (rechts): „Mobile User sind nicht so zahlungsbereit“ Yelp-Gründer Jeremy Stoppelman (oben links) will sein Bewertungsportal zur Transaktionsplattform umgestalten Jeremy Stoppelman, CEO der in den USA extrem populären Bewertungsplattform Yelp, etwa verkündete eine Erweiterung seines Geschäftsmodells. Ermöglichte die Plattform Online-Nutzern bislang, Restaurants, Orte, Unternehmen und Dienstleister zu beurteilen, öffnet sie sich nun auch für die Anbieter. Essen etwa kann dann nicht nur bewertet, sondern auch gleich geordert werden. Dazu kooperiert Yelp im ersten Schritt mit dem Reservierungsdienst Open Table. Lieferdienste sollen aber nur ein Anfang sein: Auf der neuen Plattform können lokale Firmen ihre Dienstleistungen anbieten. Yelp, das die Bestellungen bis zum Bezahlvorgang abwickelt, wandelt sich auf diesem Weg von einer Bewertungs- zu einer Transaktions-Seite. „Die Idee ist, dass wir unseren Kunden den nächsten Schritt in der Wertschöpfungskette anbieten: Transaktionen“, so Stoppelman. Bislang ist die neue Funktion nur in New York und San Francisco verfügbar, sie soll aber demnächst auf weitere Städte und Länder ausgeweitet werden. Ebenso auf der Suche nach Produkterweiterungen ist die eBay-Tochter Paypal. James Barrese, Chief Technology Officer des Bezahldienstleisters, gestand, dass das Unternehmen in den vergangenen Jahren zu wenig auf Innovation fokussiert war: „In Zukunft wollen wir die Industrie aber revolutionieren.“ Man beabsichtige künftig stärker im Offline Commerce vertreten zu sein. Vielleicht schon allein deshalb, weil sich mobile Anwendungen äußerst schwer monetarisieren lassen. „Mobile User sind nicht so zahlungsbereit“, beklagte Dave Engberg, CTO der Organizer-App Evernote. Die kostbarsten und zahlungsfreudigsten User sind Historischer Veranstaltungsort zwischen Financial District für ihn deshalb jene, die Everund Union Square: Das Palace Hotel in San Francisco note auf verschiedenen Endgeräten nutzen. Auch aus Werbesicht wird Mobile noch nicht genügend Relevanz eingeräumt, bestätigten Agenturvertreter. Ein Fehler sei, „dass Werber Mobile noch nicht als First Screen wahrnehmen“, analysierte etwa Matt Gillis, Vice President der AdvertisingPlattform Millennial Media. Zudem sei das Duell Mobile Web versus Smartphone App noch nicht ausgefochten: „Die Mehr als 500 Branchenexperten tauschten sich zum Branche hat alles versucht, um Thema Mobile Marketing und Mobile Development aus Paypal-CTO James Barrese (links) verspricht mehr Innovation als in den vergangenen Jahren das Verhalten der User in Richtung Apps zu lenken. Jedoch ist eine App nicht in jedem Anwendungsfall die beste Lösung.“ talliert ein Nutzer zum Beispiel eine per mobiler Anzeige beworbene Anwendung, erhalten Entwickler und Tapjoy eine Provision. Produktchef Jeff Drobick unterstrich auf der Konferenz den Kundennutzen: „Wenn Sie gute Sachen für die User machen, dann ist das auch für die Marke gut.“ Künftig will Drobick für Marken die Mobile wartet auf Killer-Werbung Fest steht, dass der Siegeszug der Smartphones nicht mehr aufzuhalten ist: „Smartphone-Nutzung findet zu jeder Tages- und Nachtzeit statt“, so Prashant Fuloria, Chief Product Officer des App-Analyse-Anbieters Flurry. Er kritisiert die fehlende Kreativität der Werbebranche: „Die KillerWerbung wurde noch nicht erfunden.“ Josh Williams, Präsident des Mobile-Analytics-Spezialisten Kontagent, bemängelte darüber hinaus fehlende Standards für mobile Werbeformen. Noch habe kein Unternehmen ein effektives Anzeigenformat für Mobilgeräte gefunden. Ein Start-up, das Entwicklern die Monetarisierung von Apps erleichtern will, ist Tapjoy. Das Advertising-Netzwerk bietet App Usern „Premium Content“, wenn diese sich mit Werbung beschäftigen. Ins- Anzeige Kontaktaufnahme mit App Usern vereinfachen: „Wenn ein Kunde schon Interesse an einem Produkt gezeigt hat, können Brands eine weitere Botschaft schicken.“ ■ ELISABETH OBERNDORFER In Stichworten: Mobile Beat 2013 ■ Veranstalter: Der auf Start-ups und Venture Capital spezialisierte Blog „Venture Beat“ ■ Teilnehmer: Über 500 Branchenvertreter aus der Mobilfunk- und Mobile-MarketingIndustrie, rund 100 Referenten ■ Geschichte: Die Mobile Beat fand 2008 das erste Mal in San Francisco statt. Seitdem wird sie jährlich ausgerichtet ■ Sponsoren: Hauptsponsor ist Ford. Ansonsten: Unternehmen wie IBM und Intel, Fjord (Designbüro von Accenture), der CloudService Cloud On und Paypal ■ Vorsicht nicht verwechseln: Im Februar 2014 findet eine Mobile Beat in Las Vegas statt – das ist aber eine Fachmesse für HipHop-Musik 15/13 TRENDS & STRATEGIEN 22. Juli 2013 Internet World BUSINESS Spielend reisen Eine gute Idee für einen (mobilen) Service, eine praktische Technik oder der Web-basierte Helfer im Internet-Alltag: Die Innovationskraft im Internet ist ungebrochen. Deshalb stellt INTERNET WORLD Business regelmäßig junge Unternehmen und ihre Angebote vor. Alle Beiträge dieser Serie finden Sie online auf www.internetworld.de unter dem Webcode 0802024. Tripventure baut Schnitzeljagden und bietet die Technik zum Erstellen solcher Spiele S chnitzeljagden erfreuen sich größter Beliebtheit: Mobile Geräte leiten durch Städte und Regionen, dabei werden Aufgaben gestellt. Sechs solcher Touren (der Onliner nennt sie Local Based Games, LBG) durch Städte wie Berlin, London, Hamburg und für diverse Zielgruppen hat Tripventure entwickelt: „Touristisch sind LBG interessant, wenn Sehenswürdigkeiten eingebunden sind“, sagt Benjamin Kolb, Mitgründer des Berliner Startups. Dank Augmented Reality haben Denkmäler, Museen und Konsumtempel ■ Tripventure wurde von Sprylab Technologies in Berlin 2012 ausgegründet ■ Tripventure erstellt und vermarktet Schnitzeljagden im realen Raum, die mit mobilen Geräten gespielt werden. Zudem lizenziert das Start-up seine Technologie ■ Mitarbeiter: 5 ■ Finanzierung: Gründer, Bankförderung ■ Internet: www.tripventure.de zugleich für 2.400 Euro im Jahr die Technologie. „Unsere Plattform verkürzt Entwicklungsprozesse etwa im Verhältnis 1:10“, wirbt Kolb. Die Idee, online Schnitzeljagden zu organisieren, ist nicht neu. Die Züricher Start-ups Gbanga.com und Questli.com starteten damit vor Jahren. Tripventure erlaubt aber, Spiele selbst anzulegen und zeigt, dass Augmented Reality und Lokalisierungsdienste heute Tripventure: Abenteuertrips durch Städte und Regionen einfacher zu bewerkstelligen tragende Rollen. Die Spiele bringen Er- und im Alltag angekommen sind. Nicht wachsenen wie Kindern Spaß, vermitteln nur die Reisebranche freut sich über die ■ Wissen, oft gepaart mit Werbung – und neue Werbefläche. vs häufig gibt’s Punkte oder gar Gewinne. Eigene Spiele bietet Tripventure als Apps für 0,89 bis 2,69 Euro an. Bei den Gewinnen können Händler und Marken ins Spiel kommen – indem sie in LBG Coupons, Sonderangebote oder Produktinformationen platzieren. Sie können eigene Geschichten für die Spiele entwickeln, mit denen sie Verbraucher zu ihren Angeboten locken. Tripventure bietet sich dann als Dienstleister für die Umset- Tripventure-Gründer: Stephan Heck (li.), zung an, offeriert Agenturen und Firmen Benjamin Kolb Nachhaltig anlegen Rethink Finance vermittelt ökologisch und ethisch vertretbare Finanzprodukte D er Lohn auf dem Giro-, das „Wir arbeiten außerdem an Angeboten, Ersparte auf dem Tagesgelddamit Sparer direkt in interessante Projekte konto: Dass Banken mit diesen investieren können“, erzählt Flohr. DenkEinlagen arbeiten und damit Dinge bar seien Kooperationen mit Crowdfunbewegen können, wird immer ding-Plattformen oder mit Diensten wie mehr Verbrauchern bewusst. Und Bettervest, bei denen Kleinanleger in neue zunehmend wollen sie dabei ein Energieunternehmungen investieren. Wörtchen mitreden, um zu verDas bekannte Geschäftsmodell der meiden, dass ihr Geld in WaffenVermittlung von Finanzprodukten hat geschäfte, bedenkliche Riesenstaudämme oder Atomenergie fließt. „Wir vermitteln nachhaltige Geldanlagen von Banken, die Rethink Finance: Wissen, wohin das Geld bereit sind zu zeigen, wohin das fließt und Gutes bewegen Geld geht und was mit ihm geschieht“, sagt Bernhard Flohr. Zusam- Watfe hat Flohr Anfang Juli men mit Alexander Decker und Gibran Rethink Finance gestartet, einen Marktplatz für die saubere, moralisch vertretbare Kapitalanlage. Investiert wird etwa in ein Alexander Decker, Bernhard Flohr, Gibran Watfe Meditationszentrum in Köln, in (v. li.): Die Welt verändern mit nachhaltigen Anlagen einen Ökobauernhof in Nord■ Rethink Finance startet im Juni 2012, im Juli deutschland oder in eine Solaranlage, die, Rethink Finance auf nachhaltige Investeiner Mahnung gleich, in unmittelbarer ments übertragen. Und das kommt geht der Marktplatz online Nähe eines Braunkohlekraftwerks liegt. durchaus an: Gleich nach dem Start ■ Das Start-up vermittelt nachhaltige Noch sind es vorwiegend Produkte der wurden die ersten Tagesgeld- und GiroKapitalanlagen gegen Provisionen Frankfurter Triodos Bank, die Rethink konten angelegt. „Wir wollen erreichen, ■ Mitarbeiter: Gründerteam Finance gegen Provision vermittelt. Die dass möglichst viel Geld nachhaltig ■ Finanzierung: Gründer Verhandlungen mit weiteren Instituten, angelegt wird und so soziale Verändedie ebenfalls auf ethisch und ökologisch rungen angestoßen werden können“, so ■ Internet: www.rethinkfinance.de ■ korrekte Investitionen achten, laufen. das Credo von Flohr. vs Geschmackspakete W ie die Welt schmeckt, das erläutert Jörn Gutowski Genießern in Kostproben: „Try Foods entstand aus der Leidenschaft für gutes Essen und für Entdeckungen“, erzählt der Gründer aus Berlin. Zum Start finden Neugierige im Online Shop Pfeffer, Öl und Kaffee. Von diesen Genüssen verschickt Try Foods jeweils fünf Proben aus verschiedenen Regionen der Erde für knapp 20 Euro. Im schmucken Set liegt außerdem ein Booklet, in dem Köche, Kenner und Kulinariker die Geschmacksproben, ihre Ver- Try Foods: Neugierig machen auf die Geschmacksvielfalt der Welt wendung sowie Rezepte erklären. „Mir selbst war lange nicht klar, wann ein Olivenöl als ,nussig‘ charakterisiert wird oder dass Piperin für die Schärfe von Pfeffer verantwortlich ist“, erklärt Gutowski, der sich auf Reisen für sein Sortiment inspirieren lässt und auf die Idee für Try Foods durch das Probierset eines schottischen Whiskyherstellers kam. Mehr Produkte und Informationen sollen bald folgen. Gutowski will Kunden dabei nicht nur an Leckerbissen heranführen, sondern auch Reiseregionen schmackhaft machen – in Form von heimischen Spezereien, versteht sich. Natürlich können von den Kostproben auch handelsübliche Mengen bei Try Foods bestellt werden. Und als Geschenk für Genießer eignen sich die geschmack■ vollen Kostproben ebenfalls. vs ■ Try Foods wird im Januar 2013 gegründet und startet im Juni 2013 online ■ Das Berliner Start-up verkauft Spezialitäten und Genussmittel in kleinen ProduktSets sowie in handelsüblichen Mengen ■ Finanzierung: Gründer, Gesellschafter ■ Internet: www.tryfoods.de 7 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS VIDEOPLAZA Tablets gut für Video-Werbung In den letzten sechs Monaten sind die Ausgaben für Video-Werbung auf Tablets um 150 Prozent gewachsen. Das vermeldet Videoplaza, europaweiter Vermarkter von Online-Werbeclips, für seine Plattform Karbon. Nach eigenen Angaben spielt Karbon jeden Monat Milliarden von Video Ad Impressions aus, die rund 10 Prozent der weltweiten Internet-Gemeinde erreichen. Die Video-Nutzung auf Tablets treibt demnach die Ausgaben für IP-basierte VideoWerbung auch künftig weiter nach oben. Im ersten Quartal 2013 ist die Verbreitung von Tablets gegenüber dem Vorjahreszeitraum laut den Marktforschern von IDG weltweit um 142 Prozent explodiert. Insgesamt wurden 49 Millionen Geräte verkauft, ein Ende des Booms ist nicht in Sicht. häb INSTAGRAM Bewegte Werbemöglichkeiten Erst seit Kurzem ist es auf dem Bilderdienst Instagram möglich, nicht nur Bilder hochzuladen und zu teilen, sondern auch Videos – ein interessantes Angebot auch für Werbungtreibende. Als Erster nutzte der Filmproduzent Open Road die Möglichkeit und stellte einen 15-sekündigen Trailer für den 22. Juli 2013 15/13 High Noon für Reiseportale Quisma hat die Suchmaschinenpräsenz der Urlaubsplattformen untersucht S ommerzeit und Reisezeit ist auch Suchmaschinenzeit. Denn bei der Recherche nach dem idealen Reiseziel spielen Suchmaschinen eine zentrale Rolle: 49 Prozent der Deutschen informieren sich laut Google Consumer Barometer im Web, bevor sie online buchen, und immerhin noch 13 Prozent, bevor sie über ein stationäres Reisebüro ihren Urlaub klarmachen. „In der wettbewerbsintensiven Reisebranche sind prominente Platzierungen in den relevanten Suchmaschinen wie Google hart umkämpftes Terrain“, weiß Christina Neuhofer, Head of Search and Conversion Optimization bei Quisma. Und bei der Web-Recherche auf Google & Co sind die User unerbittlich: Nur wer oben in den Suchergebnissen gelistet ist, wird von Eye-Tracking-Analysen zeigen, wohin die User beim den Usern wahrgenommen – und Suchmaschinenergebnis zuerst schauen geklickt, ganz gleich, ob es sich um bezahlte Anzeigen auf Google (Adwords) handelt. Dies beweisen Blickverlaufsanalyoder um die Platzierung in den organi- sen (Fachjargon: Eye Tracking). Das Perschen Suchergebnissen (generische Suche) formance-Netzwerk Quisma hat sich Foto: Quisma 8 pünktlich zur Sommersaison die Suchmaschinenpräsenz bekannter Online-Reiseanbieter in seiner ersten Ausgabe des „Search-Check“ angeschaut. Anhand acht gängiger Keywords (u. a. Urlaub, Reisen, Flüge und Hotel) wurde analysiert, wie die einzelnen Reise-Webseiten in den Suchergebnissen abschneiden – bei den Adwords wie auch im generischen Bereich. Demnach sind Ab-in-den-urlaub.de und Opodo.de die Favoriten bei den bezahlten Anzeigen (Tabelle unten). Bei Opodo sieht Quisma noch Optimierungsbedarf bei der Einbindung weiterer Google Features, wie zum Beispiel dem Extrafeld für E-MailAdresse oder Telefonnummer. Bei den generischen Suchergebnissen haben Expedia und Holidaycheck die Nase vorn. Hier sind nach QuismaAnsicht jedoch noch die sogenannten Snippets (Kurztexte unter dem Suchergebnis) verbesserungsfähig. „Die Reisebranche versteht ihr Online-Geschäft zwar ziemlich gut, nutzt aber dennoch nicht alle Features, die für die Optimierung der Klickraten zur Verfügung stehen“, so das ■ Fazit von Neuhofer. häb Foto: Quisma Anzeige Ashton Kutcher alias Steve Jobs feiert Spot-Premiere auf Instagram jetzt in die Kinos kommenden Film „Jobs“ über Apple-Gründer Steve Jobs exklusiv auf das Portal der Facebook-Tochter. häb Oben: Die Adwords-Favoriten. Links: Die generischen Spitzenreiter MEDIAKRAFT Gebündelte Youtube Power Das Youtube-Netzwerk Mediakraft erweitert sein Angebot um themenbezogene Kanäle. Das Konzept sieht vor, dass beliebte Youtuber wie „Le Floid“, „Space Frogs“ oder „Alexi Bexi“ künftig nicht nur Videos für ihre eigenen Kanäle produzieren, sondern gemeinsam zu bestimmten Themen vor der Kamera stehen. Dank eines festen Sendeplans sollen die Kanäle an „echte Online-TV-Sender“ erinnern. Die jeweiligen Fan Communities finden somit erstmals die Videos zu Themen oder Genres gebündelt auf einem einzigen Kanal. häb MULTITHEK Vier neue Partner Media Broadcast, europaweiter Fullservice-Provider der Rundfunk- und Medienbranche, erweitert hierzulande sein TVAngebot: Über die Plattform Multithek empfangen DVB-T-Zuschauer nun auch die Angebote von Bloomberg TV, 1-2-3.tv, Juwelo TV und Anixe. Die Sender werden als IP-Streams ausgestrahlt und sind als eigenständige TV-Kanäle automatisch im EPG (elektronischer Programmführer) gelistet. Weiter gibt es 65 Service Apps, von Wetter über News bis zu Special Interests. Neu hier: My Spaß, FotoTV oder Night of the Jumps. Vorteil: User greifen über die Multithek auf alle Angebote zu. häb Die Mannschaft steht „Bundesliga bei Bild“ präsentiert Werbepartner und Übertragungskonzept K urz vor Anpfiff der ersten Bundesliga am 9. August präsentiert der Axel Springer Verlag Details zu seinem Großprojekt „Bundesliga bei Bild“. PremiumPartner in der ersten Saison ist Volkswagen, Co-Partner sind Vodafone und die Kleiderkette Kik. Die Sponsoren sind auf allen Bild.de-Kanälen (Web, Smartphone, Tablet, Smart TV) integriert und in Pre- und Post-Presenter-Clips vor den BundesligaVideos zu sehen, und zwar bereits seit dem Start der 2. Liga vergangene Woche. Bis zum Anpfiff der 1. Bundesliga stehen die Zweitliga- und Supercup-Clips den Usern unter dem Bezahlangebot Bildplus zur Verfügung. Ab 5. August kann „Bundesliga bei Bild“ für 2,99 Euro/Monat zu einem Bildplus-Abo hinzugebucht werden. Neukunden werden mit einem Testabo für 99 Cent im ersten Monat „angefixt“. Alfred Draxler, Stellvertreter des Chefredakteurs: „Wir kombinieren die Sport-Power von ,Bild‘ mit Bewegt- bildangeboten und bieten eine ganze neue, multimediale Fußballberichterstattung.“ Zum Beispiel können sich die Fans die Clips in beliebiger Reihenfolge anschauen oder im eigens entwickelten Video Player direkt zu Höhepunkten wie Toren oder ■ Platzverweisen springen. häb Mit Pep und Partner: Zum Saisonstart präsentiert „Bild“ sein digitales Bundesliga-Paket Online wächst verhalten D er Brutto-Werbemarkt in Deutschland lag im ersten Halbjahr 2013 über alle klassischen Medien hinweg bei 12,5 Milliarden Euro – und damit laut dem Marktforschungsunternehmen Nielsen Media Research auf Vorjahresniveau. Die Gattungen entwickelten sich dabei sehr unterschiedlich: TV baute seine führende Position mit einem Brutto-Werbeumsatzplus von 3,1 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro deutlich aus. Radio und Out-ofHome legten um über zehn Prozent zu und liegen absolut bei 797 beziehungsweise 690 Millionen Euro. Nur eine schwache Brise wehte in den ersten sechs Monaten jedoch durch den Online-Werbemarkt mit einem Zuwachs von 3,2 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Als eine der treibenden Kräfte im (Online-)Werbemarkt geriert sich Microsoft für Windows 8. Das neue Betriebssystem ist das am stärksten neu beworbene Produkt hierzulande. Allein in Online flos■ sen über fünf Millionen Euro. häb 15/13 MARKETING & WERBUNG 22. Juli 2013 Internet World BUSINESS 9 Mobile pusht Web-Radio Nutzer und Werbungtreibende entdecken Internet-Radio als interessante Ergänzung zum klassischen Radio A us dem Alltag der Deutschen ist es nicht mehr wegzudenken: Laut der aktuellen Radio-Media-Analyse 2013 I (MA Radio), die die Reichweiten der Radiosender misst, hören bereits über 26 Millionen Menschen regelmäßig Radio via Internet. Ob Online-Only-Radios, die ausschließlich im Internet zu empfangen sind, Live-Streams der UKW-Radiosender (UKW-Simulcasting), Online-Submarken der UKW- oder DAB-Sender oder die wachsende Anzahl personalisierter Musicon-Demand-Streaming-Dienste wie Spotify, Napster oder jüngst Ampya von Pro Sieben Sat1: Insgesamt gibt es 2.851 Internet-Radio-Angebote in Deutschland. Das hat der Webradiomonitor 2013 von Goldmedia im Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) ermittelt. Wichtigster Treiber für die Web-RadioNutzung sind mobile Endgeräte. Erfolgte laut dem BLM-Webradiomonitor im Jahr 2012 erst jeder sechste Web-Radio-Abruf über Smartphone oder Tablet, ist es heute bereits jeder vierte. Bis 2015 wird sich nach Ansicht der Forschung die mobile Nutzung vom mobilen Browser in Richtung App weiter verschieben (s. Grafik „Mobile Nutzung steigt“). Die wachsende Beliebtheit von Web-Radio wirkt sich nun auch bei den Werbeinvestments aus. Von 2011 auf 2012 erhöhte sich der Netto-Werbemarkt für Internet-Radio von 14,1 Millionen auf 16,3 Millionen Euro. Für 2017 wird ein Volumen von 34,2 Millionen Euro prognostiziert. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von 16 Prozent. Zum Vergleich: Im „klassischem“ Radio wurden im ersten Halbjahr 2013 laut Nielsen Media Research knapp 800 Millionen Euro brutto mit Werbung umgesetzt (siehe Seite 8). Wichtigstes Werbemittel auf OnlineOnly-Radios sind Display Ads mit einem Werbung auf Online-Only-Web-Radios Anteil der Werbemittel an den gesamten Spendings für Online-Only-Web-Radio-Sender 2013 Online-Video-Werbung 2% liegt. Insgesamt ist jeder zweite Befragte (56 Prozent) mit den Wachstumsaussichten „zufrieden“ oder „sehr zufrieden“. Die Anbieter rechnen damit, dass Web-Radio als Werbemedium bei den Werbungtreibenden zunehmend ankommen wird und diese auch vermehrt in größere Etats investieren. Stereotürme waren in den 70ern in. Jetzt geht der Trend Richtung mobile Apps Reichweitenstandard kommt Foto: Fotolia / Cybercrisi Anteil von rund 40 Prozent, gefolgt von Online Spots mit 20 Prozent. Im Vergleich zu UKW-Web-Radios haben Pre-Roll Spots für Online Onlys noch eine sehr geringe Bedeutung. Über alle Endgeräte hinweg aber sind drei von vier Anbietern der Meinung, dass in der Spot-Vermarktung auch künftig erhebliches Potenzial Der Grund für den Optimismus liegt nicht zuletzt in der zunehmenden Professionalisierung der Branche: Dazu gehören spezielle Planungs-Tools von Vermarktern wie der RMS Webradio Manager oder die für 2014 geplante einheitliche Reichweitenmessung der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse. Letztere verspricht die plattformübergreifende Erhebung soziodemografischer Daten, um nicht nur zu ermitteln, wie viele, sondern vor allem welche Personen über einen bestimmten Kanal erreicht werden. Hinzu kommen Internetspezifische Möglichkeiten wie Targeting und Frequency Capping (Dosierung des ■ Werbekontakts). häb Display-Werbung Andere Web-Radio: Mobile Nutzung steigt 39 % 2% Verteilung der Web-Radio-Abrufe über mobile Endgeräte 2012 bis 2015 Pre-Roll Spot 3% 2013 4 % In-Text-Werbung Online-Spot-Werbung 6% 20 % Suchwortvermarktung 6% 10 % 2015 Affiliate Marketing auf der Internet-Seite Sponsoring 12 % © INTERNET WORLD Business 15/13 Quelle: BLM Webradiomonotor 2013, n = 539 Wenn Ihr Kunde FlexiPay 19 % 33 % 43 % 1% 6% 17 % 37 % 38 % 2% Mobiler Browser Social Media App © INTERNET WORLD Business 15/13 eigene Radio-App Sonstige mobile Wege Aggregator-App n = 539 Web-Radio-Sender Quelle: Webradiomonitor 2013, BLM und Goldmedia nicht zahlt, zahlen wir. ® Sie uns in Besuchen Stand D-043 , 1 7. Halle Profitieren Sie von unserer Zahlungsgarantie für Ratenkauf Lastschrift Rechnungskauf Volle Warenkörbe ohne Risiko. Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne. Telefon + 49 (0)69 / 42091-06, E-Mail: [email protected] www.universum-group.de MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Zukauf von Mobile Tracking SOCIALBAKERS Kein Shitstorm für Amazon Socialbakers, Anbieter von Social-MediaAnalyse-Tools, hat seinen Juni-Bericht zu den beliebtesten Facebook Sites veröffentlicht. Demnach hat der Leiharbeiterskandal um Amazon auf dessen Facebook-Präsenz Beliebteste Marke auf Facebook: Amazon hat 2,7 Millionen Fans keine Spuren hinterlassen. Mit knapp 2,7 Mio. Likes verfügt die Marke über die meisten Fans in Deutschland. Danach folgen McDonald’s Deutschland (2,1 Mio.) und Stylefruits (1,9. Mio.). Bei den Medienseiten liegt Promiflash an der Spitze. Mit etwa 2,45 Mio. Fans hat die Seite mehr als doppelt so viele Anhänger wie das im Ranking auf Platz 5 nächstplatzierte deutsche Medium Pro Sieben (1,02 Mio.). Außerdem in den Top Ten: TV Total (0,91 Mio.) vor Dmax (0,86 Mio.) und „Bild“ (0,85 Mio.). vg Job-Suchmaschine Indeed eröffnet erste Niederlassung in Deutschland M an nehme eine Suchmaschine, die auf Stellenangebote spezialisiert ist, und kombiniere sie mit einer Kopie des Adwords-Programms von Google: Herausgekommen ist dabei „Indeed“, nach eigenen Angaben die größte Stellensuchmaschine der Welt. In 53 Ländern aktiv wirbt Indeed mit über 60 Millionen Benutzern in der Woche und weltweit jeden Tag 16 Millionen Jobs. Auch in Deutschland legte Indeed in den vergangenen zwölf Monaten bei den Suchzugriffen um 124 Prozent zu. Das klingt gewaltig, allerdings sind die gemeldeten zwei Millionen Unique Visitors pro Monat noch weit vom großen Vorbild Google entfernt. Die Stellensuche verlagert sich immer mehr von Print zu Online Um das Deutschlandgeschäft zu forcieren und alle erreichbaren Karriere- ten. Feste Anzeigenpreise wie bei normapräsenter im beratungsinseiten von Unternehmen len Stellenmärkten gibt es bei Indeed tensiven Personalmarkeund verspricht so einen nicht. Arbeitgeber zahlen nur dann, wenn ■ ting-Markt zu werden, hat umfassenden Überblick ihre Anzeige angeklickt wird. fk/vg die Tochter der japaniüber die Stellenangebote schen Recruit Holdings Neuer Deutschland-Chef bei auf dem Markt. Auf diese Anzeige Co., Ltd. deshalb jetzt ein Indeed: Frank Hensgens Weise konnten nach UnBüro in Düsseldorf eröffternehmensangaben allein net. Managing Director wird Frank Hens- im vergangenen Monat 100.000 Job-Angegens, der bereits über zehn Jahre lang in bote aufgenommen werden. Bezahlte Führungspositionen bei Stepstone Erfah- Textanzeigen – auch das analog zur generung im Recruiting gesammelt hat. Nun rischen Suchmaschine Google – platziert will er HR-Verantwortliche in Unterneh- Indeed rechts daneben. Arbeitgeber könmen, Personalberatungen und Media- nen ihre Inserate über diese „Sponsored Agenturen von den Vorteilen des Indeed- Jobs“ pushen. Die Textanzeigen folgen den Modells überzeugen. allgemein bekannten SEA-Standards: Sie Das ist stark an Google angelehnt. Wie werden Performance-basiert abgerechnet – Google liefert Indeed ein organisches die Anzeige, die die meisten Interessenten Suchergebnis. Dafür crawlt die Maschine zum Klicken bewegt, kostet auch am meis- Hauptsache billig Neues Netzwerk setzt auf Low Budget Affiliate Marketing YAMONDO Globales SEA für Grohe Yamondo, Netzwerk unabhängiger Performance-Marketing-Agenturen, sichert sich den globalen SEA-Etat der Grohe AG, ein weltweit führender Hersteller von Sanitärarmaturen. Im Fokus der neuen Kampagne stehen zunächst die europäischen Kernmärkte Deutschland, Großbritannien, Frankreich und die Niederlande. Zudem ist Yamondo künftig in Russland und China für Grohe aktiv. Eine besondere Herausforderung: Grohe startet in China und Russland zum ersten Mal eine PerformanceMarketing-Kampagne. Bislang war das Unternehmen in beiden Ländern ausschließlich mit einem eigenen Web-Auftritt präsent. Während Yamondo das SEA in Russland über die dort ansässige Suchmaschine Yandex aussteuert, werden in China künftig alle SEA-Aktivitäten über den Search-Riesen Baidu abgewickelt. Im Reich der Mitte stehen Yamondo dabei neben den klassischen Textanzeigen sogenannte ‚Brand Zones‘ zur Verfügung. Das sind Flächen für Rich Media Advertorials, zum Beispiel für Videos, Fotos oder Links der jeweiligen Marke. vg 15/13 Google für Jobs CRITEO / AD-X TRACKING Criteo, Anbieter von Display Performance Marketing, orientiert sich in Richtung Mobile und übernimmt Ad-X Tracking. Das auf mobile Technologie spezialisierte Unternehmen bietet eine Tracking-Lösung an, mit der Werbungtreibende und Agenturen ihre Werbekampagnen weltweit überprüfen und analysieren können. „Wir betrachten die Übernahme als einen wichtigen Schritt in unserer Mobile-Strategie“, sagt Jean-Baptiste Rudelle, CEO von Criteo. „Es ist der zunehmende Wunsch unserer Kunden, die Effektivität ihrer Marketingausgaben über alle Plattformen nachzuvollziehen und die wertvollsten Nutzer ihrer Services über alle Kanäle hinweg zu identifizieren.“ Ad-X soll zwar technisch in der integrierten Technologie-Plattform von Criteo aufgehen, aber als Geschäftseinheit eigenständig bestehen bleiben. vg 22. Juli 2013 D er Name ist Programm: Low Budget Monitoring, Partner-Newsletter, monatliche Affiliate heißt ein Netzwerk von Free- Statistiken und Auswertungen, Betrugslancern, die Unternehmen die Organisation Überwachung oder auch Partner-Scouting. Dadurch sollen die Programmbetreiber ihrer Partnerprogrammwerbung abnehmen wollen – und das zu Preisen, welche die eta- wieder mehr Zeit haben, sich auf ihre Kernblierten Agenturen deutlich unterbieten kompetenzen zu konzentrieren, zum Beisollen. Hinter dem Projekt steht Markus spiel Strategie- und Werbeplanung, KoordiKellermann, der 2012 bei Explido ausstieg nation von Aktionen, Betreuung der Top und sich selbstständig machte. „Advertiser haben häufig das Problem, dass sie aus Zeitgründen ihr Partnerprogramm nicht so betreuen können, wie es eigentlich nötig wäre, um ein professionelles Affiliate-Programm nachhaltig zu etablie- Affiliate-Beratung zum Schnäppchenpreis ren“, umreißt Kellermann die Ausgangssituation, die zur Gründung des Affiliates und Überwachung der Prozesse. Netzwerks geführt hat. Der 32-Jährige ist Das Team, das Kellermann zusammengein der Branche kein Unbekannter, er orga- stellt hat, besteht nach seinen Angaben aus nisiert seit mehreren Jahren den Fachkon- einem Netzwerk von erfahrenen und zertifigress Affiliate Tactixx, der im Rahmen der zierten Affiliate Managern, die weltweit Accounts betreuen. Alle Affiliate Manager Internet World in München stattfindet. Das Angebot des neuen Dienstleisters sind vertraglich an Low Budget Affiliate besteht aus verschiedenen Outsourcing- gebunden; so soll sichergestellt werden, dass Paketen, die definierte Aufgabenstellungen auch längerfristige Projekte ohne Probleme ■ abdecken: Partner-Freischaltung, Partner- abgewickelt werden können. fk „Reine“ Suche für Moslems H alal bedeutet „rein“, und zwar in dem Sinne, dass es mit den religiösen Gesetzen des Islam vereinbar ist. Damit erklärt sich auch der Name einer neuen Suchmaschine: Halalgoogling.com will bei der Suche im Web alles herausfiltern, was einen strenggläubigen Moslem in seinen Gefühlen verletzen könnte. Und das ist eine ganze Menge: Laut einer Pressemeldung bedient sich die Suchmaschine der Suchergebnisse von Google, filtert aber Pornografie, Nacktfotos, homo- und bisexuelle Inhalte, Gambling-Seiten und alles, was „anti-islamisch“ ist, heraus. Die – namentlich nicht bekannten – Initiatoren von Halalgoogling.com wollen zehn Prozent aller Einnahmen für karitative Zwecke spenden. Doch von Einnahmequellen ist noch nichts zu sehen, die Suchmaschine präsentiert sich bis dato komplett werbefrei. Auch scheint die verwendete Filtertechnik nicht besonders gut zu funktionieren: Einige Anfragen mit deutschen Keywords brachten bedenkliche Suchergebnisse. Ist Halalgoogling.com wirklich ernst gemeint? Auf eine entsprechende ■ Anfrage kam keine Reaktion. fk Foto: Fotolia / Jisign 10 15/13 MARKETING & WERBUNG 22. Juli 2013 Internet World BUSINESS 11 TRENDS IN DER CONVERSION-OPTIMIERUNG Der User im Fokus Big Data und Verkaufspsychologie steigern die Konversionsrate ls Conversion-Optimierung noch in den Kinderschuhen steckte, begnügte man sich damit, dass Werbemittel und Landing Page einigermaßen zusammenpassten und der Call to Action nicht irgendwo ganz unten auf der Website versteckt war. Doch die Methoden, aus Besuchern Kunden zu machen, werden immer ausgefeilter. Im Zentrum der Bemühungen steht heute der User als Individuum. Individuell und dynamisch „Wir betrachten nicht mehr die Zielgruppen, sondern die konkreten Personen“, stellt Christian Weckopp, Geschäftsführer der Agentur TWT Online Marketing, fest. Das heißeste Thema im Bereich Conversion-Optimierung ist für ihn Data Driven Content Marketing. Ziel ist es dabei, jedem passt. Liest ein Besucher auf der Website einer Lebensversicherung den Abschnitt über Familien besonders genau, zeigt dies, dass er im Todesfall vor allem seine Familie absichern möchte. Er bekommt dann in Echtzeit genau die Versicherungsangebote angezeigt, die für Familien relevant sind. Ob diese Annahmen und die daraus gezogenen Schlüsse auch tatsächlich einen positiven Effekt auf die Konversion haben, lässt sich nur durch Tests herausfinden. Michael Jonas, Director Client Service bei dem Website-Optimierer Maxymiser, rät: „Personalisierung und Testing sollten immer zusammen angegangen werden. Ohne Test können Sie zum Beispiel nicht vorhersagen, ob Empfehlungen eher viele oder eher wenige Informationen enthalten sollten, damit sie angenommen werden.“ Technisch ist Data Driven Content Marketing anspruchsvoll. „Unter anderem muss genügend Speicher- und Rechenkapazität vorhanden sein, um die großen Datenmengen zu verarbeiten“, so Sven Graehl, Geschäftsführer des Web-AnalyseDienstleisters Econda. Die Reaktionen in Echtzeit erfordern außerdem „blitzschnelle Rechengeschwindigkeiten“. Foto: Fotolia / Syda Productions A Appell ans Unterbewusstsein Zeitliche Befristung: Wer ein Schnäppchen machen will, muss schnell bestellen User auf der Website genau den Content auszuliefern, der für ihn persönlich am relevantesten ist. Um den User so gut wie möglich kennenzulernen, nutzt man alle Daten, die man über ihn bekommen kann: aus der Web-Analyse, dem CRM-System, sozialen Netzen. Erfasst wird auch, was sich der Besucher gerade auf der Website ansieht – die Seite wird dementsprechend dynamisch ange- Anders als in der klassischen Werbung spielten Erkenntnisse aus der Konsumpsychologie in der Online-Welt lange Zeit nur eine Nebenrolle. In zunehmendem Maße wird dieses Wissen jetzt auch zur Conversion-Optimierung eingesetzt – Stichwort Persuasive Webdesign. Diese Disziplin der Website-Gestaltung nutzt allgemeingültige psychologische Mechanismen, um User zur gewünschten Handlung zu bewegen. Bekannte Methoden, den Kaufentschluss zu beschleunigen, sind die zeitliche Befristung oder die Verknappung von Angeboten. Das lässt sich bereits in der flankierenden Werbung, etwa in Newslettern, Adwords oder Bannern, hervorragend spielen. Der Versandhändler Bauer setzt in seinem Newsletter zum Beispiel auf die Methode der zeitlichen Befristung: Der Rabatt von 30 Prozent auf Bademode gilt nur für einen Tag. Ein simpler ■ Trick – aber er funktioniert. Wie Motivation, Handlungsaufforderung und ein Auslöser zum Kauf animieren Ohne Wegweiser Mit Wegweiser Call to Action Call to Action BÄRBEL EDEL Dark Patterns: Die dunkle Seite der Conversion-Optimierung Conversion-Rate-Optimierung hat auch eine dunkle Seite. Wenn User mit fiesen Tricks zur Conversion überredet werden, spricht man von „Dark Patterns“ oder „Black Hat CRO“. Da werden Kunden-Testimonials gefälscht, künstliche Verknappungen suggeriert oder klammheimlich Produkte in den Warenkorb geschmuggelt. Manche Shops bieten „günstige“ Bundles an, obwohl die Produkte einzeln gekauft weniger kosten würden. Oder sie arbeiten mit versteckten Kosten, die der Kunde erst ganz am Ende des Checkouts erfährt. Kalkül des Anbieters: Die meisten Kunden werden die Zusatzkosten zähneknirschend akzeptieren, weil sie keine Lust haben, in einem ande- Behavioral Design: Eine Formel für die Conversion ren Shop noch einmal von vorn anzufangen. „Easy in, difficult out“ ist ein weiteres dunkles Muster: So funktioniert die Online-Anmeldung in manchen Fitness-Studios ganz einfach per Mausklick, für die Abmeldung gibt es dagegen auf einmal jede Menge Papierkrieg und lange Kündigungsfristen. „Dark Patterns“ sind nicht neu, aber die Verbreitung hat in letzter Zeit zugenommen. Das gilt vor allem für den außereuropäischen Raum – in Europa sind die meisten dieser Methoden illegal. Wer solche dunklen Muster anwendet, kann seine Konversionsrate zwar kurzfristig steigern, doch langfristig schadet „Black Hat CRO“ dem Ruf eines Unternehmens. Die Konversion möglich machen: Im Beispiel rechts weisen auffällige Pfeile dem Nutzer den Weg zum Call to Action (Aufforderung zur Handlung) und erleichtern es ihm, zu konvertieren BJ Fogg, Gründer des Persuasive Technology Lab an der Universität von Stanford, hat ein Verhaltensmodell entwickelt, das sich für die Conversion-Optimierung eignet. Damit Menschen ein gewünschtes Verhalten zeigen, müssen drei Faktoren im richtigen Moment zusammentreffen: Motivation, Handlungsmöglichkeit und Auslöser (Ability, Trigger). Verhalten (= Konversion) = Motivation x Möglichkeit x Auslöser Die sechs Hauptmotive menschlichen Handelns sind nach Fogg Freude und Schmerz, Hoffnung und Furcht sowie soziale Akzeptanz und Ablehnung. So ist die Hoffnung, einen Partner zu finden, ein starkes Motiv für die Registrierung in einem Dating-Portal. Der stärkste Antrieb nützt jedoch nichts, wenn der User nicht in der Lage ist, zu konvertieren – etwa weil ihm für den Kauf das Geld fehlt oder die Usability einer Seite so schlecht ist, dass der Nutzer scheitert.Der Auslöser muss erfolgen, wenn der User bereit ist. „Wenn Sie Autos für 50.000 Dollar verkaufen, sollte der erste Trigger nicht ‚Jetzt kaufen!‘ lauten“, rät Conversion-Experte Peep Laja von der texanischen Beratung Markitekt. Quelle: Oli Gardner, Unbounce 12 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 22. Juli 2013 15/13 Wie QR-Codes innovativ und spielerisch zum Einsatz kommen und daneben noch hohe Response-Werte erzielen, zeigt das Musiklabel Kontor Records. Die QR-Schallplatte Das Plattenlabel Kontor Records überrascht mit dem „Office Turntable“ Vorgestellt von: W ie oft hört man den Ruf nach einer „wirklich integrierten Kreativ-Arbeit“, die auf der einen Seite mit innovativen Technologien spielt, auf der anderen Seite aber auch nicht zu erklärungsbedürftig sein darf, um möglichst hohe Response-Werte zu erzielen. Dass das nun ausgerechnet ein postalisches Mailing schafft, überrascht doch sehr – aber der Reihe nach. Das Hamburger Musiklabel Kontor Records wählte für die Promotion eines neuen Songs von DJ Boris Dlugosch den Weg des klassischen Postversands der Schallplatte an Hunderte Agenturen. Ein mutiger Schritt in zweifacher Hinsicht. Zum einen ist die Wahrscheinlichkeit Peter Prislin Head of Digital und Geschäftsführer bei Heye und Partner, München ■ www.heyegroup.de Analog trifft Digital: Als Tonabnehmer für die EP diente das Smartphone Analog trifft digital: Über den QR-Code ließ sich die Schallplatte abspielen Steckbrief ■ Auftraggeber: Kontor Records ■ Agentur: Ogilvy & Mather Germany ■ Kanäle: Mobile, Offline-Postsendung, Social Media ■ Auszeichnung: Gold bei den Cannes Lions 2013 in der Kategorie „Media“ ■ Start: 2013 groß, dass bei der Flut an Mailings, die heutzutage jeden Tag auf den Schreibtischen landen, das eigene ungesehen im Papierkorb landet. Zum anderen: Wer hat heute (oder grundsätzlich) in seinem Büro einen Plattenspieler, um das Mailing nutzen zu können? Beide Risiken umgeht der „Office Turntable“. Ein puristisch gehaltenes Packaging animiert zum Öffnen der Postsendung, woraufhin neben einer orange-farbenen Vinylplatte ein sehr schön designter Plattenspieler zum Vorschein kommt. Er ist auf den Karton der Umverpackung gedruckt. Für jeden Musik- und Designliebhaber ein Must-have. Nur wie an das eigentliche Ziel kommen und den Adressaten dazu bringen, die Platte auch zu hören und dann zu promoten? Hier kommt der ebenfalls im Mailing abgedruckte QR-Code ins Spiel. Dieser lässt sich mit jedem beliebigen Smartphone Code Reader scannen und verwandelt umgehend das Display des Mobiltelefons in einen passend zum Plattenspieler gestalteten Tonabnehmer, mit dem die Schallplatte auf dem Office Turntable abgespielt werden kann. Die schönste, einfachste und unterhaltsamste Verbindung der analogen Welt mit der digitalen, die mir seit Langem begegnet ist. Zugegebenermaßen bin ich begeisterter Vinyl-Anhänger. Dass ich mit diesem Faible nicht alleine dastehe, zeigt aber die Response-Rate von über 70 Prozent. Ein Wert, von dem Direct Marke■ ter nur träumen können. Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Audible Crossmediale Paid-Media-Aktivitäten im Bereich Klassik, Online Display, Performance Marketing und E-Mail für den Anbieter von Download-Hörbüchern Pilot Berlin Knauf Gips KG Gestaltung der Werbemittel der B2B-Kampagne für das KnaufGips-Schallschutzsystem; mit Mailings und PoS-Aktionen SWZ Mercedes-Benz Betreuung des Corporate-Communication-Etats des Chemiekonzerns; dazu crossmediale Kommunikationsmaßnahmen M&C Saatchi Weltweite 360-Grad-Kampagne für die neue S-Klasse mit Anzeigen, interaktivem Webspecial sowie Social-Media-Aktivitäten Pilot Hamburg BASF Online-Kampagne zur neuen BMW-5er-Serie mit einem 3-Danimierten Visualizer und Kurzfilmen Interone Mineralbrunnen Überkingen-Teinach Planung und Einkauf der Werbeplätze für den Getränke-Konzern; u.a. mit Online- und Außenwerbung sowie Funkspots Wirkstoffmedia BMW Rügenwalder Mühle Werbeetat der Heizungsgerätemarke für die Bereiche klassische Werbung, digitale Projekte, Literatur und Dialogmarketing Damm & Bierbaum Social-Media-Auftritt für den Wursthersteller sowie Kampagne mit viralem Aufruf-Trailer, Microsite, App sowie Online, Mobile und Live Games Elbkind Buderus C&A Europa Strategische Planung und Umsetzung der Corporate-Aktivitäten für die Mode-Handelskette Edelman Ströer Media Entwicklung einer Online-Kommunikationsstrategie, Positionierung und Weiterentwicklung des Online-Auftritts B+D Interactive Duden Digitale Teaser-Kampagne für die neue 26. Auflage des Wörterbuchs mit Banner und Landing Page Grosse Liebe Volkswagen VW Crossmediale Kampagne zur Markteinführung des Golf GTD mit Webspecial, Out-of-Home-Motiven sowie fünf viralen Spots DDB Tribal Berlin Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Adidas läuft davon Der Sportartikelhersteller war der Top-Online-Werbespender im Juni D as Sommerloch hat sich im OnlineWerbemarkt bereits im Juni aufgetan. Für 325.000 Euro brutto bewarb der Sportartikelhersteller Adidas seinen Sportschuh Nitrocharge und belegte damit Rang eins in den Werbecharts des Marktforschungsunternehmens Nielsen. Zum Vergleich: Chevrolet, Top Newcomer im Mai, nahm 480.000 Euro für die Bewerbung seines Modells Trax im Netz in die Hand. Wie die Tabelle rechts zeigt, reichten im Juni 58.000 Euro aus, um in ■ die Top Ten zu kommen. häb Top Newcomer: Die Adidas-Kampagne für den Sportschuh Nitrocharge führte im Juni das Werbe-Ranking an Top-Ten-Newcomer in den Werbecharts im Juni 2013 Adidas startete im Juni die teuerste Online-Werbekampagne Produkt Firma Adidas Nitrocharge Sportschuhe Adidas AG, Herzogenaurach 0,325 DB Deutsche Bahn Sparpreis Familie Deutsche Bahn, Berlin 0,268 The Purge – Die Säuberung Universal Pictures Int. Germany, Frankfurt a. M. 0,261 Aldi Medion.Com Medion, Essen 0,160 Axe Deep Space Duschgel Unilever Deutschland, Hamburg 0,146 O2 All-Net-Flat Telefónica Germany, München 0,140 Sony Xperia Table Z Sony Deutschland, Berlin 0,126 Gottodance.de Pro Sieben Sat1 Digital, Unterföhring 0,118 L‘Oréal Elnett de Luxe Hitze L‘Oréal H.U.P., Düsseldorf 0,094 Scout24 Services Image Scout24 Services, München 0,058 © INTERNET WORLD Business 15/13 Zeitraum: 01.06.2013 – 30.06.2013 Juni 2013 in Mio. Euro Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2013 14 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 22. Juli 2013 15/13 WORD OF MOUTH MARKETING Der Kunde wird Berater In Deutschland haben sich zahlreiche Word-of-Mouth-Portale etabliert. Noch bieten sie überwiegend Produkttests an. Doch mehr und mehr soll der Kunde eine Marke dauerhaft mit Kommentaren und Empfehlungen begleiten A n einem herrlichen Sommertag regnet es Orangen vom Himmel, junge Menschen halten Gläser in die Luft, um die Früchte aufzufangen. Lebensfreude und Unbeschwertheit soll der TV-Spot, den Pepsico jüngst für sein Mixgetränk Schwip Schwap startete, vermitteln. Die Werbung ist Teil einer Neuausrichtung des Herstellers von Cola-Mixgetränken. „Wir wollen der Marke mehr Emotionalität verleihen und sie als perfekte Erfrischung für den Sommer präsentieren“, sagt Robert Sadjak, Marketing Director bei Pepsico. Anlass für die sommerliche Unbeschwertheit der Pepsico-Manager ist die erfreuliche Entwicklung der koffeinfreien SchwipSchwap-Sorte. Dass die Konsumenten die Limonade annehmen, zeigte sich als die Ergebnisse einer Kampagne auf dem Testund Empfehlungsportal Konsumgoettinnen.de vorlagen. Rund 2.000 Mitglieder der Plattform hatten im April und Mai ein Sechserpack Schwip Schwap ohne Koffein erhalten – zum Ausprobieren, Kommentieren, Weiterempfehlen. Die Teilnehmer hatten bei einer Word-of-Mouth-Kampagne (WoM) mitgemacht, die offenbar bestens funktionierte. Das belegt eine interne Auswertung: Die 2.000 „Konsumgöttinnen“, die die koffeinfreie Brause degustierten, luden im Schnitt über 20 Personen zum Probetrinken ein, womit der Kreis auf 43.000 Tester stieg. Die wiederum sprachen über 125.000 Online-Empfehlungen aus und initiierten beinahe 270.000 persönliche Gespräche über das neue Getränk. Fazit: eine WoM-Aktion mit Wumm. Die Kampagne verlief nach einem Muster, Foto: Fotolia / Jonathan Stutz Trink Brause und sprich darüber Von Online zu Offline: WoM-Portale kurbeln die Mundpropaganda in der realen Welt an das derzeit zum Standardrepertoire der verschiedenen EmpfehlungsmarketingPortale gehört: Aufruf auf der Plattform, Aktivierung über Facebook, Landing Page mit Details zur Aktion, Auswahl der Testteilnehmer, Produktversand, Berichte, Fotos, Kommentare auf diversen Plattformen und Foren und schließlich die Evaluierung des Projekts (siehe Grafik). Immer mehr Unternehmen machen von solch einer komplex konzipierten WoMAktion Gebrauch. Das erste Halbjahr 2013 sei super gelaufen, berichtet Nicola Hofmann, eine der beiden Geschäftsführerinnen der 2008 gegründeten Plattform Konsumgoettinnen.de. „In den ersten 25 Wo- chen des Jahres hatten wir etwa 20 Kunden.“ Und Florian Hanke, Head of WoM bei Burda Intermedia Publishing, bestätigt: „Die Bedeutung von WoM im Marketing-Mix nimmt stetig zu.“ Der Verlag hat soeben mit Men’s Brands sein elftes Word of Mouth Panel gestartet. Das wendet sich – eine Ausnahme – speziell an Männer. Erste Aktion war die Suche nach drei Testfahrern für den neuen Seat Leon SC. Schon nach wenigen Tagen gingen über das Portal über 1.000 Bewerbungen ein. Tryvertising nennt sich im Fachjargon diese Art der WoM-Kampagne, die sich darauf konzentriert, passenden Konsumenten ein Produkt oder Sample zum Tes- ten zu geben und damit zum Weitererzählen im Netz, aber eben auch in der realen Welt anzuspornen. Denn Studien belegen: Die Bedeutung der Online-Mundpropaganda steigt, doch das normale Gespräch – sei es am Telefon oder von Angesicht zu Angesicht – hat beim Word of Mouth Marketing nach wie vor eine führende Stellung. Eine Umfrage der Trnd AG, eines der Pioniere unter den WoM-Plattformen, kam zu dem Ergebnis: Die überwältigende Mehrheit der Mundpropaganda (84 Prozent) findet offline statt. Das hat mit Glaubwürdigkeit des Testers und der weitverbreiteten Anonymität im Netz zu tun (siehe Interview). Touch Points vor Ort Die virtuelle Welt muss also idealerweise auf reale Touch Points treffen, so wie das beispielsweise bei den Campus-Experten von Microsoft der Fall ist. Die Agentur Grapevine hat zusammen mit Peer Media für den SoftwareKonzern Personen gesucht, die sich mit der Marke identifizieren. Seitdem können sich Studenten an ausgesuchten Unis bei Fragen zum PC oder zur neuen WindowsOberfläche an eigens eingerichtete Helpdesks wenden. Dort werden sie beraten, bekommen gezeigt, wie sie ihre Probleme lösen können, und sollen diese positive Markenerfahrung weitererzählen – auf dem Campus und in ihren sozialen Netzwerken. Das hat nichts mehr mit schnell aufgesetzten Marketingmaßnahmen gemein. „Solche Aktionen sollten längerfris- Wichtige Word-of-Mouth-Plattformen (Auswahl) Unternehmen ■ www.for-me-online.de Markenplattform von P&G (z. B. Always, Ariel, Dash, Gillette, Wella). Claim: Treffpunkt für Menschen und Marken. Über eine Million Besucher im Monat. Auf der Seite erhalten User auch Coupons zum verbilligten Einkauf. tion mit der Trnd AG. Im Mai 2012 gegründet, inzwischen 34.000 Mitglieder und elf realisierte Kampagnen (u. a. Mövenpick, Nivea, Dr. Oetker). Agenturen ■ www.probierpioniere.de Nach Eigenangaben „die Plattform für digitale Mundpropaganda in Deutschland“. Betrieben von den Agenturen Interone und Fuse. Derzeit werden Tester für das Carsharing-Modell Multicity von Citroen gesucht. Verlage ■ www.freundeskreis.de Insgesamt elf Portale für Produkttests und WoM Marketing hat der Burda Verlag inzwischen aufgesetzt. Neuestes Portal ist Men’s Brands der Zeitschriften „Focus“ und „Playboy“. Getestet werden dort Premium-Lifestyle- und Technikprodukte. ■ www.leckerscout.de Eine von mehreren von Bauer Media betriebenen Test- und Weitererzähl-Plattformen, in diesem Fall von der Zeitschrift „Lecker“. Das Scout-Konzept wird für alle wichtigen Titel angeboten: von „Bravo“ bis „Welt der Wunder“. ■ www.markenjury.de WoM-Aktionsplattform des Verlags Gruner + Jahr. WoM-Pionier: Trnd lässt seit 2005 Verbraucher testen Agiert titelübergreifend. Koopera- Unabhängige Portale www.bopki.com Frauen-Community aus dem Mitmach-Netzwerk von Trnd.com mit über 120.000 weiblichen Mitgliedern. Derzeit wird die Pflegeserie Bebe More getestet. Die aktivsten Userinnen erhalten Zusatzlieferungen von Testprodukten. ■ www.brandnooz.de Portal zum Produkttest von Lebensmitteln und Getränken. Besonderheit sind das Abo-Modell (9,99 Euro/Monat für Konsumgöttinnen testen und sprechen über das Resultat ein Überraschungspaket) und Themenboxen. Gleichzeitig kann sich ■ www.theinsiders.eu Mundpropaganda-Comder User für Gratisproben bewerben. ■ www.erdbeerlounge.de Online-Frauen-Magamunity zum Produkttest der Insiders Germany zin für Beauty, Stars, Lifestyle. Dazu gehört GmbH mit europäischer Anbindung. Netzein Portal für Produkttests und Empfehlerinwerk mit über 600.000 Mitgliedern. Derzeit nen. Derzeit werden für die Allzweckreinigergibt es in Deutschland keine laufenden Kapsel Mr Muscle 1.000 Testerinnen gesucht. Kampagnen. ■ www.konsumgoettinnen.de Gegründet 2008, ■ www.trnd.com Einer der Pioniere unter den Empfehlungsmarketing-Plattform für Frauen WoM-Plattformen. Internationale Präsenz (18 mit aktiver Community. Knapp 120.000 MitLänder), in Deutschland rund 600.000 Mitglieder. Prominent bestückte Kundenliste (u. a. glieder, 70.000 Abonnenten des wöchentliP&G, Henkel, Unilever, Ferrero, Nestlé). Zum chen Newsletters. Neuerdings werden Tests Netzwerk zählt auch Bopki.com. von Online Shops durchgeführt. ■ 15/13 22. Juli 2013 tig angelegt sein“, sagt Grapevine-Geschäftsführer Oliver Burauen. „Da ist der direkte Kontakt zur Marke extrem wichtig.“ „Die Face-to-Face-Empfehlung wirkt am besten“, bestätigt David Eicher, Chef der Agentur Webguerillas. „Doch soziale Netzwerke können Word of Mouth stimulieren. Zudem haben sie dazu beigetragen, das Empfehlungsmarketing salonfähig zu machen.“ Zalando, Amazon, eBay – und vor allem Facebook: Bei jeder Gelegenheit wird geshared und geliked. Ob Autokauf oder Handytarif, kaum eine Branche verzichtet auf die gängigen Online Tools des Empfehlungsmarketings. Viele Unternehmen haben allerdings erkannt, dass das Einsammeln unverbindlicher Likes wenig bringt. Es äußern sich zu viele User, die zur Marke keinen Bezug haben. Der erwünschte WoM-Effekt verpufft, noch bevor er richtig Fahrt aufnehmen kann. Diese Einsicht führte zur Etablierung einer Reihe von EmpfehlungsmarketingPlattformen wie Konsumgoettinnen.de (siehe Übersicht Seite 14). Dort werden – unterstützt durch CRM-Daten des Unternehmens und selbst evaluierte User-Angaben – Personen gesucht, die zum Produkt passen, die bereit sind, sich für eine Marke MARKETING & WERBUNG zum Produkttest einlädt, bewerben sich in der Regel 8.000. Aus ihnen werden 5.000 ausgewählt. Oetting: „Ihre Interessen und ihr Aktivitätsindex müssen zum Produkt passen und sie müssen hoch motiviert sein. Nur dann können wir über einen intensiven Dialog Mundpropaganda verlässlich anregen.“ Internet World BUSINESS 15 Mundpropaganda in acht Schritten Aufwendiger Prozess: Eine WoM-Kampagne geht weit über eine Werbekampagne hinaus 8 1 Abschluss-Umfrage Quantitative und qualitative Evaluation & Report; Nutzung des Konsumgöttinnen-Siegels 7 Testberichte auf relevanten Plattformen & Blogs Prominenter Aktionsaufruf an alle registrierten Konsumgöttinnen (inkl. Newsletter und Teaser auf der Startseite) 2 Ankündigungen & Aktivierung auf Social Media Maßgeschneidertes WoM Denn das ist die nächste Stufe innerhalb der WoM-Kam6 pagne, die gerade gezündet Testberichte, Fotogalerie und wird: weg vom bloßen TryverUmfrage auf Konsumgöttinnen.de tising hin zu ganz individuell konzipierten Word-of-Mouth5 Aktionen. Mit den StammkunProdukt-Versand an die ausgewähl4 ten Teilnehmerinnen (ggf. mit Akden wird ein Dialog aufgebaut, tions-Broschüre und WoM-Trigger: der mittelfristig dazu beitragen Proben/Sachets zum Weitergeben) soll, das Produkt zu verbessern. Da wird beim Bodenreiniger © INTERNET WORLD Business 15/13 über dessen Anwendungsbereiche diskutiert und beim Speiseeis werden Verbesserungsvorschläge Cui, Executive Director Commercial Solufür Design und Rezeptur ausgetauscht. tions bei G+J Media Sales EMS. Vor einem Der Projektteilnehmer lädt Fotos hoch, Jahr hat Gruner+ Jahr die Word-of-Mouthdiskutiert, liefert Inspira- Plattform Markenjury ins Leben gerufen tionen und Ideen. Für ein und inzwischen 34.000 Mitglieder rekruWoM-Portal ist das sehr tiert. Werbekunden können dort ihre Pro„Wenn wir nicht schnell reagiearbeitsintensiv. Oetting: dukte testen und das „Zum Teil sitzen da zehn Empfehlungsmarketing ren, ebbt die Begeisterung ab.“ Leute, die die Mundpro- anschieben. MARTIN OETTING Der aktuelle Portalpaganda-Berichte beantGesellschafter und Leiter Forschung Trnd AG worten. Wenn wir nicht Start von Burdas Men’s schnell reagieren, ebbt Brands sowie die noch junge Historie der Mardie Begeisterung ab.“ Zeit zu nehmen und die darüber hinaus als Der Enthusiasmus der Teilnehmer speist kenjury zeigt: Es scheint Influentials gelten: Menschen also, die in sich aus der Wertschätzung, die ihnen vom noch Platz zu geben für der Lage sind, andere für sich einzuneh- Unternehmen entgegengebracht wird. Das WoM-Portale. Nicht zumen. „Entscheidender Punkt bei einer ist ein signifikanter Unterschied zu klassi- letzt weil klassische Produktwerbung imWoM-Kampagne ist die Auswahl der Teil- schen Werbekampagnen. Steht dort das mer wieder an ihre Grenzen stößt. Aber nehmer“, sagt Martin Oetting, Gesell- Produkt im Mittelpunkt, ist hier der Teil- auch weil sich reichweitenstarke Plattforschafter und Leitung Forschung bei Trnd. nehmer der Hero. „Sie finden es toll, dass men wie Facebook für die Erforschung geWenn das Portal 12.000 seiner Mitglieder ihre Mitarbeit gefragt ist“, sagt Yunfeng nauer Kundenwünsche als wenig geeignet 3 Attraktiv gestaltete AktionsSeite zur Vorstellung der ProduktBenefits Zielgruppen-spezifische Auswahl des Test-Panels (durch eine Bewerbungsumfrage) Quelle: www.konsumgoettinnen.de erwiesen haben. „Wir können so selektieren, dass nur unmittelbar Beteiligte Kommentare abgeben“, sagt Cui, „und die sind qualifiziert.“ Facebook aber sei ein völlig offenes System, ein „schwarzes Loch“, wie Nicola Hofmann konstatiert. „Im gewis- „Konsumenten finden es toll, dass ihre Mitarbeit gefragt ist.“ YUNFENG CUI Executive Director Commercial Solutions G+J Media Sales EMS sen Sinne steht Word of Mouth erst am Anfang“, meint David Eicher. „Es lässt sich auch nicht auf Social Media beschränken. ■ Es ist ein strategisches Thema.“ HELMUT VAN RINSUM Interview „Renaissance der Mundpropaganda“ Was bringt Leute dazu, bestimmte Dinge weiterzuerzählen? Jens Sievert: Interessanterweise wird Kommunikationsverhalten gerne mit Einfluss verwechselt. Man ist bei Kampagnen immer auf der Suche nach den Influentials, dabei steckt Mundpropaganda in unseren Genen. Die Menschheit hat sich schon immer Sachen weitererzählt, unabhängig davon, ob man Opinion Leader ist oder nicht. Wir mögen keine Gesprächspausen und suchen dann nach Geschichten, über die wir berichten können. Das ist Teil unserer täglichen Kommunikation. Fragt sich nur, was das dann für Geschichten sind. Sievert: Das kommt auf die Situation an. Es gibt Studien, die belegen, dass im Umkreis von Restaurants mehr über das Essen geredet wird als sonst und dass wir beim Shoppen häufiger über Mode sprechen. Die Geschichten haben auch viel mit Involvement zu tun, also mit der Frage, für was ich mich interessiere. Grundsätzlich gilt aber: Informationen, Jens Sievert Partner und Managing Director des Institute of Marketing and Word-ofMouth Research, Berlin ■ www.ifwom-research.com die ich im Gespräch weiterleite, müssen auch einen Wert für andere haben. Am Anfang einer Word-of-Mouth-Kampagne steht oft die Aufgabe, die Influentials zu identifizieren, also die, die das weitererzählen, und denen andere zuhören. Sievert: Dabei sagt die neuere Forschung, dass es diese Influentials im Sinne der Opinion Leader gar nicht gibt. Heute spricht man eher von Accidential Influentials, zu dieser Gruppe kann im Grunde jeder gehören. Ich muss also für jede Kampagne meine Multiplikatoren neu definieren und ausfindig machen. Dazu gehört auch die Frage, ob diese glaubhaft die Nachricht übermitteln können. Denn Mundpropaganda enthält auch immer einen Social Value. Es ist eine Werbeform, die mit sozialem Kapital aufgeladen ist. Denn glaubt mir der andere nicht, leidet der eigene Ruf. Der größte Teil der Mundpropaganda findet aber laut zahlreicher Studien offline statt. Sievert: Das ist so. Der Online-Kanal ist immer noch sehr unterrepräsentiert, wenn man die Gesamtheit betrachtet. Das heißt nicht, dass er keine Rolle spielt. Doch 90 Prozent der WoM-Kommunikation findets immer noch von Angesicht zu Angesicht oder am Telefon statt. Bei unserer Forschung betrachten wir vor allem die Empfänger von Mundpropaganda. Da sagen in der Regel nur drei bis sechs Prozent der Befragten, dass sie die Information online erhalten haben. Subjektiv hat man aber doch den Eindruck, dass die Empfehlungen durch die sozialen Netzwerke zugenommen haben. Ob Amazon, Zalando oder Holidaycheck – überall kann ich liken und bewerten. Sievert: Wir sprechen ja auch von einer Renaissance der Mundpropaganda. Mit dem Aufkommen von Social Media haben viele gehofft, dass die Online- ein Spiegelbild der Offline-Kommunikation ist, die ich jetzt besser messen kann. Dies ist aber nicht so, es gibt einige Unterschiede. Für den Großteil der Ratings ist zum Beispiel noch eine relativ kleine Zahl an Usern verantwortlich. Man weiß auch nicht immer genau, wer hinter der Nachricht steht, was bei Word of Mouth sonst sehr wichtig ist. Angesichts vieler positiver Kommentare im Netz stellen Nutzer „90 Prozent der Mundpropaganda findet offline statt.“ dann die Glaubwürdigkeit der Nachricht infrage. In diesem Fall kann der Versuch von Firmen, ein möglichst positives Bild im Netz zu zeichnen, die eigene Glaubwürdigkeit auch schädigen. INTERVIEW: HELMUT VAN RINSUM 16 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 22. Juli 2013 15/13 LUXUS IM NETZ „True Romance“ Liebhaber exklusiver Produkte bewegen sich im Web. Luxusmarken und Internet passen daher hervorragend zusammen L uxus ist das beste Geschäft der Welt“ schwärmte Scott Galloway, Markenguru und Marketingprofessor an der New York University Stern, beim DLD Women (siehe Seiten 2, 40). Das zeigen schon allein die Zahlen: Unberührt von jeglichen Kriseneinflüssen schaffte beispielsweise Estée Lauder vergangenes Jahr einen Rekordumsatz von rund 7,4 Milliarden Euro. Louis Vuitton Moët Hennessy (LVMH), weltweit der größte Luxuskonzern, setzte 2012 28,1 Milliarden Euro um. Für Galloway ist Luxus deshalb eine nie versiegende und künftig stetig stärker sprudelnde Quelle. Die Gründe: neue Märkte wie China, der weltweit steigende Anteil reicher Menschen, aber auch neue Vertriebskanäle wie das Internet. „Luxury and digital is a true Romance“, sagt Galloway. Eine Romanze in jeglicher Hinsicht: Digitale Endgeräte sind in der Regel schon aufgrund ihres Preises eine Sache der Reichen und Schönen. Knapp ein Viertel der Heavy-Luxus-Käufer verfügt über ein monatliches Haushaltsnettoeinkommen von über 4.000 Euro. Sie sind außerdem gebildet und zu einem Drittel leitende Angestellte oder Unternehmer. Das hat die aktuelle „Digital Luxury Study 2013“ herausgefunden, die White Communications gemeinsam mit Burda Intermedia Publishing, BM Brand Media und dem VKE-Kosmetikverband veröffentlicht hat. Die Studie unterscheidet dabei zwischen Heavy- und Light-Käufern: Die Heavy-Käufer kaufen regelmäßig oder sogar ausschließlich hochpreisige Premiummarken aus den Kategorien „Mode/Schuhe/ Accessoires“, „dekorative/pflegende Kosmetik“ oder „Uhren/Schmuck“. Ein Drittel von ihnen ist zwischen 30 und 39 Jahre alt. Die zweite Gruppe, die Light-Käufer, legt zwar ebenso Wert auf Luxus, sie kauft aber wesentlich seltener Waren zu sündhaft teuren Preisen. Für Gucci, Prada & Konsorten ist deshalb natürlich vor allem der Heavy-Käufer interessant. Dieser bevorzugt anstelle von linearem Fernsehen Medien, die er bewusst selektieren und selbstbestimmt nutzen kann. Also Internet-fähiges TV, Zeit- Bling-Bling-Business: Geht es nach den Anbietern, kommt wahrer Luxus im Netz wie auch im echten Leben eher dezent daher. Das zeigen die Webseiten von Cartier, Prada, LVMH und Lamborghini schriften und natürlich das Internet via Laptop, Smartphone oder Tablet. Jeder zweite (52 Prozent) der Heavy Shopper recherchiert generell online und kauft auch im Internet ein. Inspirationsquelle Nummer eins ist die Online-Werbung: Jedem Fünften fällt eine hochpreisige Marke durch Werbung im Netz auf, 16 Prozent begegnen diesen Gütern im markenübergreifenden Online Shop (Grafik „Inspirationsquellen“). Newsletter: Taylor made bevorzugt In Sachen Werbung zeigen sich die Heavy Shopper ebenfalls anspruchsvoll. Die Hälfte von ihnen erwartet personalisierte und individuell zugeschnittene Angebote per Newsletter. Weniger amused ist die Ziel- wick, schwärmt beim Thema Social Media auf dem DLD Women von einer BurberryKampagne aus dem Jahr 2009. Dort sollten User Fotos von sich in ihren Trenchcoats auf der Profilseite „The Art of Trench“ hochladen. Die Aktion schlug ein wie eine Bombe, die Seite kam auf 22 Millionen Views und „schuf eine sehr starke Markenverbundenheit“, so Gilchrist. Darüber hinaus übertrug Burberry 2010 als erster Modehändler eine seiner Fashion-Shows live und in 3-D im Internet. Inzwischen geht Burberry sogar den umgekehrten Weg, setzt „Online-Möglichkeiten offline ein“, so Galloway. „Wer sich beispielsweise ein Teil aus dem Regal nimmt, kann den Barcode einscannen und erhält weitere Infos ■ zum jeweiligen Kleidungsstück.“ häb gruppe von sozialen Plattformen wie Facebook. Fast die Hälfte findet, dass teure Premiummarken dort nichts zu suchen haben (Grafik „Social Web“). Dieser Aussage widerspricht Dana Gers von Jimmy Choo: „Die Technologie hat uns den Weg geebnet, um direkt mit den Konsumenten zu kommunizieren“, sagte die Senior Vice President Brand Marketing & Global Communications auf dem DLD Women. Außerdem lassen sich Fehler dort relativ schnell beheben und nicht zuletzt – auch bei Luxuslabeln spielt Geld eine Rolle – sei diese Art der Werbung umsonst. Allerdings schichtet Jimmy Choo Werbegelder verstärkt ins Internet – und setzt zudem auf Print. Susan Gilchrist, Group Chief Executive bei der Kommunikationsgruppe Bruns- Inspirationsquelle Internet Keine Luxuswaren im Social Web Reichweitenstärkste Angebote für Luxusaffine Wo fallen Ihnen hochpreisige Marken auf? Gehören Luxusmarken ins Social Web? Websites mit den höchsten Affinitäten* 15 % Werbung im Internet 20 % Nutzermeinung im Internet 11 % 15 % Interessante Fotoreportage auf einer Website 5% Redaktioneller Beitrag auf einer Website 5% © INTERNET WORLD Business 15/13 11 % 10 % 1 14 % Hochpreisige Premiummarken sind im Social Web unverzichtbar 13 % Möchte mich in sozialen Netzwerken über Marke austauschen Teure Premiummarken haben dort nichts zu suchen, sie verlieren dort ihre Exklusivität 14 % 187 0,32 186 181 180 180 179 0,05 0,05 0,19 29 % 0,14 0,05 24 % 24 % 41 % 48 % Quelle: Digital Luxury Study; © White Communications GmbH; n = 608; Stylebop.com, Mytheresa.com, Luisaviaroma.com; 2Prada.com, Shiseido.de 175 174 0,04 0,04 0,15 0,06 0,06 fe x.d e a ric nz ht na en ch Te .d e cc ha nn el. de Co wo mp u ch te e. rde 15 % Möchte Marke auf jeden Fall dort finden Affinitätsindex 188 Fin 9% Angaben in Millionen 197 194 ng Marken-Website2 12 % 16 % rg Markenübergreifender Online Shop1 Heavy-Käufer Xi Light-Käufer Be Heavy-Käufer W a on llst lin ree e. tde m Ma ag na az ge Ha in.d rnd e els On bla lin tt e Fin an On zp vis or ta wo Wir tal ch tsc e ha On ft s Fin line an ze n. ne t Light-Käufer Über 100 Fälle; Definition Luxusaffine: *Trifft voll und ganz bzw. überwiegend zu: Bin bereit für Qualität mehr Geld zu bezahlen; lege Wert auf Markenartikel; mag Produkte, die als Statussymbole dienen; Haushaltsnettoeinkommen: >= 3.000 Euro; jetziger Beruf: Leitende Angestellte, Selbstständige, freie Berufe, voll/teilweise Berufstätige, Beamte im gehobenen/höheren Dienst © INTERNET WORLD Business 15/13 Quelle: Agof 2013-4; eigene Kategorisierung der INTERNET WORLD Business; Ø Monat (Februar, März, April 2013) 09. -10. September 2013 SIDE Hotel Hamburg Für INTERN ET W Business-Le ORLD ser nur * Mobile Trends auf einen Blick € 640,– statt € 790, –* Ihr Anmelde code: MBC13iwb Mobile Strategie: Vor- und Nachteile von Responsive Design Mobile Marketing: Veränderung von Markenkonsum und Markenführung Mobile Commerce: Herausforderung Multichannel Best in Class: Mobile Kampagnen und Werbemöglichkeiten im Überblick *alle Preise zzg l. MwSt. Sponsoren: Susanne Fittkau, Geschäftsführerin, Fittkau & Maaß Consulting GmbH Michael Klar, Dennis Martens, Abteilungsleiter Geschäftsführer, Geschäftsentwicklung Edel Optics GmbH Neue Medien, bonprix Handelsgesellschaft mbH Infos und Anmeldung: Katja Schäffler, Shop Manager eCommerce, Marc O'Polo Einzelhandels GmbH Veranstalter: mobile-business-conference.de E-COMMERCE Internet World BUSINESS FASHION ID Zalando-Marketingchef kommt Peek & Cloppenburg Düsseldorf soll Branchengerüchten zufolge den ehemaligen Zalando-Marketingchef Christian Meermann abgeworben haben. Sicher ist auf jeden Fall, dass Meermann Zalando verlassen hat und derzeit eine Weltreise macht. Bei Zalando selbst wird das Marketing nach dem Weggang Meermanns umstrukturiert. Arne Schepker, ehemals Marketing Manager beim Schweizer KonsumgüterRiesen Procter & Gamble, soll künftig die Markenwerbung in den klassischen Kanälen verantworten. Die Leitung des Bereichs Sales Marketing übernimmt Jerome Cochet als Chief Sales Officer. Er ist bereits seit 2011 bei Zalando an Bord. dz Viele Kunden wollen online bestellte Ware am liebsten sofort B ei deutschen Kunden kommt Click & Collect (online bestellen, im Laden abholen) gut an. Laut der aktuellen eBayStudie „Zukunft des Handels“ hat mehr als jeder vierte Webshopper schon mindestens einmal ein Produkt online bestellt und dann im Ladengeschäft abgeholt. Bei den 14- bis 49-Jährigen liegt der Anteil sogar schon bei knapp einem Drittel. Und neun Prozent der Konsumenten gaben an, Click & Collect bereits häufiger zu nutzen. Zusatzkäufe sind Usus Positive Halbjahresbilanz Der stationäre Handel profitiert von dem Service. Denn mehr als die Hälfte der Verbraucher, die ihre Online-Bestellungen im Laden abgeholten, haben dort bereits mindestens einmal zusätzliche Produkte gekauft. Vor allem bei Produktsortimenten wie Spielzeug, Werkzeug und Bücher sowie Kosmetik und Arzneimittel gelingt es Händlern offenbar besonders gut, Kunden durch kompetente Beratung oder verführerische Warenauslage vor Ort zu spontanen Mehrkäufen zu motivieren. Auch Same Day Delivery könnte sich für den Online-Handel noch als starkes Zugpferd erweisen. 47 Prozent der befragten 1.003 Webshopper gaben an, dass sie öfter online bestellen würden, wenn die Ware noch am selben Tag nach Nutzung von Click & Collect Hause geliefert werden Auswertung nach Branchen würde. Selbst bei Internet-Nutzern mit niedSpielzeug riger E-CommerceAffinität signalisieren Werkzeuge 34 Prozent Interesse an ■ diesem Service. dz Gesamt 20 % 16 % 17 % 15 % Wenig-/Nicht-Online-Shopper (n = 281) Online Shopper, für die lange Lieferfristen eine große Barriere sind 10 % 11 % Kleidung/Schuhe/ Accessoires 48 % 15 % 7% 45 % 11 % Tickets 58 % 30 bis 49 Jahre Basis: Online Shopper, n = 1.003 12 % 12 % 11 % Möbel 55 % 14 bis 29 Jahre 50 Jahre und älter 12 % 14 % Fahrzeuge und Zubehör 34 % Frauen Jeweils Top-2-Boxen auf einer Skala von 1 („Ja, auf jeden Fall“) bis 5 („Nein, auf keinen Fall“) 12 % 11 % 13 % Sportartikel 52 % Männer Blacksocks: Jeder vierte Euro kommt aus automatischen Abo-Erneuerungen 15 % 10 % 47 % Online Shopper (n = 722) 51 % 32 % 14 % 8% 10 % Computer und Unterhaltungselektronik Gesamt 15 % 6% Männer Frauen Jeder dritte Nicht- oder Wenig-Online-Shopper wäre über Same-Day-DeliveryAngebote doch für den Web-Handel zu begeistern Vor allem Spielzeug kaufen Kunden online und holen es stationär ab © INTERNET WORLD Business 15/13 © INTERNET WORLD Business 15/13 Quelle: eBay, Innofact, Stand: März 2013 Beschwingt shoppen ALLIANZ Verhandlungen mit Google Anzeige 20 % 17 % 15 % 12 % Kosmetik und Arzneimittel Frage: Würden Sie Waren öfter online bestellen, wenn diese am gleichen Tag geliefert würden? Die Allianz informiert sich frühzeitig, was Google in Sachen Kfz-Versicherungs-Vergleichsportal genau plant. „Wir haben bereits mit Google gesprochen. Wir wollen gern wissen, wie Google es macht. Und Google will gern von uns wissen, wie wir es machen. Insofern treffen wir uns da“, so Allianz-Chef Michael Diekmann. Bei den Gesprächen gehe es aber auch darum, Monopole beim Sammeln von Kundendaten zu verhindern. Branchengerüchten zufolge muss Google den Portal-Launch auf 2014 verschieben – wegen technischer Probleme. dz 18 % 15 % Bücher Interesse an Same Day Delivery men. Stärkster Markt für Blacksocks bleibt das Heimatland Schweiz. Dort allerdings konnte der Umsatz auf hohem Niveau nur um zwei Prozent gesteigert werden. In Deutschland erhöhten sich die Umsätze um fünf Prozent, in Großbritannien um 50 Prozent. 25 Prozent des Gesamtumsatzes wird über automatische Abo-Erneuerungen generiert. dz 15/13 Click & Collect funktioniert BLACKSOCKS 14 Jahre nach der Erfindung seines Socken-Abos zieht Blacksocks-Gründer Samy Liechti eine positive Bilanz für das erste Halbjahr 2013. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 25 Prozent – dank höherer Warenkörbe, automatischer Abo-Erneuerungen und erfolgreicher Kundenrückgewinnungs-Maßnah- 22. Juli 2013 Netto plant Marktplatz Topshop bringt mit iTunes Musik in den Shop M usik und Mode war immer schon miteinander verknüpft. Kaum ein hipper Modeladen, in dem nicht irgendeine mehr oder minder trendige Musik vom Band dudelt. Künftig dudelt es nun auch im Online Store – iTunes und Topshop bilden die Vorhut. In den kommenden Wochen will der britische Multichannel-Händler, der auch einen deutschen Webshop betreibt, Musiktitel auf seinen Seiten implementieren und sie parallel zu den neuesten Modetrends oder passend zum Wetter präsentieren. Modern Ladies“ über die Seite herunterladen. Es gehe darum, neue Inhalte zu den Kunden zu bringen und sie mit der Marke Topshop zu verknüpfen, so Topshop-Marketingchef Justin Cooke gegenüber dem ■ Branchendienst WWD.com. dz Musik und Mode shoppen Die Besucher sollen beim Online-Einkaufsbummel ihre Lieblingstitel probehören und ihre Lieblingstracks und Playlisten downloaden können – allerdings gegen Geld. Auch in anderen Medienbereichen zeigt sich Topshop aktiv. Seit Kurzem können Besucher vier Kapitel des PrintRatgebers „Be Awesome: Modern Life for Topshop.com: Mit der Ruhe im Webshop wird es bald vorbei sein Quelle: eBay, Innofact, Stand: März 2013 D ie Edeka-Tochter Netto Marken Discount, der drittgrößte deutsche Discounter nach Aldi und Lidl, rüstet sich offenbar für den Online-Handel. Wird die Website bislang vor allem zur Präsentation der Angebote aus den wöchentlichen Prospekten genutzt, soll künftig darüber außerdem verkauft werden. Dazu soll das Portal für externe Handelspartner geöffnet werden, die ab dem Herbst auf der Website auch Non-Food-Artikel wie Spielwaren oder Wein zum Kauf anbieten. Verschickt werden sollen diese allerdings im Namen von Netto an die Kunden. Eine offizielle Bestätigung steht allerdings noch aus. Bislang übte sich Edeka – im Vergleich zum Konkurrenten Tengelmann – beim Online-Handel eher in Zurückhaltung. Dabei hatte das Unternehmen schon im Jahr 2000 in Sachen Online-Lebensmittelhandel große Pläne und plante BestellTerminals für kleine Dörfer ohne örtli■ chen Supermarkt. dz Foto: Fotolia / Drubig-photo 18 E-COMMERCE 19 Mehr Einblick in „Lhotse“ Ottos neue E-Commerce-Software gewinnt an Kontur – Mitarbeiter werden noch gesucht N ach 13 Jahren Intershop will Otto im Herbst mit einem komplett neuen Webshop unter Otto.de online gehen. Seit November 2011 baut ein rund 100-köpfiges Entwicklerteam unter dem Projektnamen „Lhotse“ an der Shop-Software (siehe dazu auch INTERNET WORLD Business, Ausgabe 6/2013, Seite 25). Doch wie stemmt man ein solches Mammutprojekt? Insgesamt acht Teams arbeiten gemeinsam an „Lhotse“. Sie sind aufgeteilt in die übergeordneten Bereiche Anforderungsmanagement im Projekt (Gesamtkoordi- Lhotse: Während der Namensgeber der neuen E-Commerce-Software von Otto nation), Plattformbetrieb, Shop schwierig zu bezwingen ist, soll das Otto-Technikprojekt gut zu bewältigen sein Office (Content Management) und User Experience Design. Daneben gibt es die in Promotions angezeigt oder Empfehlungen zu fünf Disziplinen Entdecken, Suchen, Bewerten, diesen Artikeln nicht länger in den Vordergrund Bestellen und Prüfen, die den idealisierten Weg gestellt werden. Das Team „Prüfen“ kümmert sich eines Nutzers im Webshop abbilden sollen. Alle darum, Kunden nach der getätigten Bestellung Teile und Themen werden von den unterschied- mehr Sicherheit und Informationen zu vermitteln. lichen Teams ganzheitlich und unabhängig von- Das Team „Tracking“ soll Techniken entwickeln, einander nach einem Continuous-Delivery-Kon- die das Benutzerverhalten auf Otto.de so verlässlich erfassen, dass damit ein datengesteuerter zept entwickelt. Besondere Herausforderung für das Team „Ent- Optimierungsprozess des Shops in all seinen spedecken“ ist nach den Worten von Projektleiter zifischen Bereichen möglich wird. Um Kundenbedürfnisse früh zu erforschen und Klaus Adelmann das Thema Personalisierung. Hier gilt es, konfigurierbare Regeln zu entwickeln, die Nutzerfreundlichkeit zu testen, führt das hausanhand der das Webshop-Angebot automatisch an eigene Usability-Labor kontinuierlich Nutzertests die Interessen der Nutzer angepasst wird. So sollen durch. Schließlich soll es im Herbst heißen: „Das ■ unter anderem bereits gekaufte Artikel nicht mehr neue Otto.de find’ ich gut.“ dz Amazon kriegt „.amazon“ nicht Lateinamerikanische Staaten üben Druck auf Vergabestelle ICANN aus A Treffen im südafrikanischen Durban darauf geeinigt, den Vorstand zur Ablehnung der AmazonBewerbung aufzufordern. Der Vertreter Brasiliens sagte, Gespräche mit Amazon hätten keine Lösung bewirkt: Zwar verstehe man das Geschäftsmodell der US-Handelsplattform, die kulturelle Bedeutung des Namens für acht Länder in Lateinamerika erfordere allerdings die Ablehnung „im öffentlichen Interesse“. In der Theorie hat der ICANN-Vorstand noch immer die Möglichkeit, die Domain mit einer guten Begründung doch noch an Amazon zu vergeben. Diese Möglichkeit wird allerdings angesichts der Einigkeit unter den Regierungen als äußerst gering eingeschätzt. Neben „.amazon“ hat sich das Versandhaus noch um über 75 weitere TLDs beworben, so zum Beispiel „.music“ und die auch von anderen heiß begehrte TLD „.book“. In Deutschland wollen Edeka, Lidl, Obi und Tui in Zukunft unter ihren eigenen Top-Level-Domains „.edeka“, „.lidl“, „.obi“ und „.tui“ präsent sein. Um die Domain „.shop“ rangeln neun Wettbewerber im Internet, darunter verschiedene Registries – und Amazon. Seit Januar 2012 können neue generische TLD bei der ICANN angemeldet werden. Markeninhaber sehen dies kritisch, da sie für jede neue TLD die eigene Marke als Domain schützen müssen. Je mehr TLD im Gebrauch sind, desto komplexer und auch teurer wird aber diese Bei der TLD „.amazon“ sollen Besucher an den Amazonas ■ Aufgabe. tdz / dz denken, nicht an den gleichnamigen E-Commerce-Riesen Foto: Fotolia / Cmon mazon ist mit seiner Bewerbung um die neue Top-Level-Domain „.amazon“ gescheitert. Weil der Begriff „Amazon“ für einige lateinamerikanische Staaten, durch die der Fluss Amazonas fließt, eine große kulturelle Bedeutung hat, haben Brasiliens Regierungsvertreter diese Entscheidung gemeinsam mit den Amazonas-Staaten Peru, Argentinien, Chile und Uruguay erzwungen. Entsprechend hatte sich der Regierungsbeirat der TLD-Vergabestelle ICANN, in dem Regierungsvertreter auf die Wahrung ihrer Interessen bei der Vergabe der Domains achten, beim 47. ICANN- Die Konferenz zu Facebook, Twitter, Youtube & Co mit B2BSpecial 23. und 24. am 25. 09. 2013 September 2013 Hamburg Sofitel Vom Marketing-Hype zur digitalen Transformation s Social Media wird erwachsen s Content is king s Corporate Social Identity s Blogger-Relations im Fokus s Update Facebook Marketing & Google + s YouTube – neue Formen der Kommunikation Internet Wor Business-Leser spld aren 150,- EUR mit Code SMC13Siwb Veranstalter Sponsor www.facebook.com/socialmediaconf #SMConf www.socialmediaconference.de 20 Internet World BUSINESS E-COMMERCE 22. Juli 2013 15/13 SERIE: EU-VERBRAUCHERRECHT 2014 Bezahlen und beraten Nicht nur beim Widerrufsrecht ändert sich für Online-Händler ab Juni 2014 einiges. Wer eine Kunden-Hotline betreibt und verschiedene Bezahlarten anbietet, muss sich ebenfalls auf neue Gesetze einstellen D Kostenpflichtige Kunden-Hotlines Der neue Paragraf 312a Abs. 5 S. 1 BGB etwa verbietet es Unternehmern, für eine Rufnummer Extrakosten zu berechnen, wenn der Verbraucher Fragen oder Erklärungen zu einem mit dem Unternehmer geschlossenen Vertrag hat. Das bedeutet: Die Kosten für eine solche Rückrufnummer dürfen nicht höher ausfallen als der Grundtarif im Festnetz. Durch diese Neuregelung werden kostenpflichtige Hotlines nicht generell verboten. Der Paragraf bezieht sich lediglich auf solche Rufnummern, unter denen sich der Verbraucher Serie: Die EU-Verbraucherrechterichtlinie (VRRL) Am 13. Juni 2014 treten in Deutschland neue Gesetze in Kraft, die die Rechte der Verbraucher im Fernabsatz regeln. Damit setzt die Bundesrepublik fristgerecht die EU-VRRL in deutsches Recht um. Diese Serie fasst zusammen, welche Folgen sich daraus für OnlineHändler ergeben. ■ Folge 1: Die Grundprinzipien der Vollharmonisierung – und die Ausnahmen Ausgabe 13/2013 ■ Folge 2: Widerrufsrecht und Widerrufsbelehrung – was sich konkret ändert Ausgabe 14/2013 ■ Folge 3: Kunden-Hotlines, grenzüberschreitender Handel und Abmahnungen Ausgabe 15/2013 Alle Folgen der Serie können Sie unter www.internetworld.de/webcode herunterladen. Geben Sie einfach den Webcode 1313018 ein. über Themen im Zusammenhang mit einem bereits geschlossenen Vertrag informiert. Das können zum Beispiel Fragen zum Status der Bestellung oder einer Retoure sein. Oder der Kunde möchte Gewährleistungsrechte geltend machen oder eine Rechnung des Anbieters rügen. Voraussetzung ist zudem, dass der Unternehmer die Hotline-Nummer zu diesem Zweck bereithält. Nicht von der Neuregelung betroffen sind Anrufe, mit denen sich der Kunde über Produkte oder Services informieren möchte, die er noch nicht gekauft hat. Das können etwa Fragen zur Warenverfügbarkeit im Ladengeschäft oder eine generelle Auskunft zum Händler sein. Solche Kun- den-Hotlines dürfen nach wie vor kostenpflichtig angeboten werden. Darüber hinaus ist der Verbraucher nach Paragraf 312a Abs. 5 S. 2 nicht verpflichtet, ein Entgelt für den Anruf an den Telekommunikationsdiensteanbieter zu zahlen, wenn es sich aus den oben genannten Gründen als unzulässig erweist. Im Gegenzug ist der Anbieter des Telekommunikationsdienstes gemäß Paragraf 312a Abs. 5 S. 3 jedoch befugt, das Entgelt für die bloße Nutzung des Telekommunikationsdienstes von dem Unternehmer zu verlangen, der den Verbraucher unberechtigt zur Kasse gebeten hat. Diese Regelung können Online-Händler sofort umsetzen, wenn sie das nicht ohnehin schon getan haben, denn kundenfreundlich war das Verschanzen hinter einer teuren 01805-Nummer noch nie. Ziel dieser überarbeiteten Regelung ist deshalb auch, dass der Verbraucher bei Fragen oder Erklärungen zu einem bereits abgeschlossenen Vertrag den telefonischen Kontakt zum Unternehmer nicht deshalb vermeidet, weil ihm dadurch gesonderte Kosten entstehen würden. Zudem soll verhindert werden, dass der Unternehmer aus dem Betrieb einer solchen Hotline Gewinne erzielt. Kein Häkchen als Voreinstellung Eine weitere Neuregelung betrifft die Verwendung von Voreinstellungen, durch die Handel mit EU-Ausland und mit der Schweiz: Unterschiede bleiben Die bisherigen Rechtsvorschriften der EU-MitAllerdings sind dadurch noch nicht alle Hindernisse für den grenzüberschreitenden Handel gliedstaaten auf dem Gebiet der Verbraucherverträge weisen erhebliche Unterschiede auf, beseitigt worden. So gelten in den Mitgliedetwa zum Verbraucherbegriff, zur Länge der staaten beim Datenschutzrecht, dem VertragsWiderrufsfrist, der Form der Belehrung oder recht oder dem Sanktionsrecht bei Verstößen den Rücksendekosten. Verantwortlich dafür ist gegen Verbraucherschutzvorschriften weiterhin das Mindestharmonisierungskonzept der bisher unterschiedliche Regelungen. In Deutschland gültigen Fernabsatzrichtlinie von 1997. Diese gibt es das Instrument der wettbewerbsrechtliRechtszersplitterung hat spürbare Wettbewerbsverzerrungen und Hindernisse für das reibungslose Funktionieren des europäischen Binnenmarktes verursacht. Im Zuge der VRRL wurde das Konzept der Mindestharmonisierung durch den Vollharmonisierungsansatz ersetzt: Die EU-Mitgliedstaaten dürfen künftig keine Rechtsvorschriften beibehalten oder einführen, die von denen der EU-Richtlinie abweichen. Keine Frage: Das Konzept der Vollharmonisierung vereinfacht den Online-Handel über Noch kein Fernabsatzrecht: Die Schweizer arbeiten die EU-Binnengrenzen hinweg. an Richtlinien, die der EU angepasst sind chen Abmahnung unter Konkurrenten, in Frankreich oder Polen gehen hierfür zuständige Behörden gegen Wettbewerbsverstöße vor. Auch kann ein Händler bei sogenannter aktiver Ausrichtung auf einen anderen Staat von einem Verbraucher auch dort verklagt werden (Art. 16 Abs. 1 EuGVVO). In der Schweiz existieren derzeit keine Vorschriften, die dem europäischen Fernabsatzrecht vergleichbar sind. Nach einem gescheiterten Anlauf im Jahr 2005 gibt es aktuell jedoch erneut Bestrebungen, ein Widerrufsrecht und Informationspflichten nach europäischem Vorbild einzuführen. Der Schweizerische Versandhandelsverband (VSV) und der Kölner Webshop-Zertifizierer Trusted Shops verlangen heute schon, dass ihre Mitglieder ein freiwilliges Widerrufsrecht einräumen, allerdings nach weniger strengen Maßstäben, als sie das europäische Recht verlangt. Besonderheiten gibt es auch bei Preisauszeichnungen: In der Schweiz müssen Endverbraucherpreise grundsätzlich inklusive Versandkosten angegeben werden. Foto: Fotolia / Daboost „Zuschläge für Bezahlarten dürfen nicht höher ausfallen als die tatsächlichen Kosten.“ Foto: Fotolia / Bluedesign ie Revolution kommt mit Ansage: Am 13. Juni 2014 treten in Deutschland die geänderten Gesetze und Verordnungen in Kraft, mit denen der Gesetzgeber die EU-Verbraucherrechterichtlinie (VRRL) in nationales Recht umsetzt. Die tiefgreifendsten Änderungen ergeben sich beim Widerrufsrecht (siehe Ausgabe 14/2013, Seite 20 f.): Das Rückgaberecht entfällt, beim Widerruf ändern sich Informationspflichten, Mustertexte und vieles mehr. Auf all diese Dinge müssen Online-Händler vorbereitet sein, denn eine Übergangsfrist wie bei früheren Änderungen im Fernsabsatzrecht ist nach heutigem Stand nicht vorgesehen: Die alten Regeln gelten bis 12. Juni, ab dem 13. Juni ist vieles neu geregelt. Dies gilt grundsätzlich auch für die Änderungen bei Kunden-Hotlines, bei auszufüllenden Online-Formularen und bei Zuschlägen für bestimmte Zahlungsarten. Doch hier haben Online-Händler eine einfache Möglichkeit, sich mit genügend Vorlauf vorzubereiten: Alle Regelungen zu diesen Themen, die ab dem 13. Juni 2014 Gesetz werden, sind heute schon legal; man kann die notwendigen Änderungen also auch schon früher umsetzen. 15/13 E-COMMERCE 22. Juli 2013 Internet World BUSINESS 21 10-Punkte-Checkliste: Fit für die EU-VRRL Ab dem 13. Juni 2014 sind die neuen Informationspflichten zu berücksichtigen, und der Verbraucher ist vom Unternehmer über die insgesamt 16 teils neuen Informationen zu unterrichten, unter anderem das spätestmögliche Lieferdatum. Die Widerrufsbelehrung muss ab dem 13. Juni 2014 an die neuen Anforderungen angepasst werden. Dazu sollte man die neuen EU-Musterbelehrungstexte verwenden. Einen Rücktritt vom Vertrag durch kommentarlose Rücksendung gibt es nicht mehr. Sie müssen dem Verbraucher künftig das sogenannte Muster-Widerrufsformular zur Verfügung stellen, mit dem er sein Widerrufsrecht ausüben kann. Sie müssen den Kunden ausdrücklich darüber informieren, dass er im Falle eines Widerrufs im Regelfall die Kosten der Rücksendung zu tragen hat. Tun Sie dies nicht, müssen Sie auf jeden Fall die Kosten für den Retourenversand übernehmen. Im Falle eines Widerrufs müssen Sie dem Verbraucher in Zukunft zwar die Kosten der entgeltpflichtige Extras ungewollt mitbestellt werden. Der neue Paragraf 312a Abs. 3 S. 1 BGB regelt, dass der Unternehmer mit einem Verbraucher eine Vereinbarung, die über das ausgemachte Entgelt für die Hauptleistung hinausgeht, nur ausdrücklich treffen kann. „Ausdrücklich treffen“ bedeutet, dass auch der Verbraucher aktiv seine Zustimmung zu den kostenpflichtigen Zusatzleistungen erklären muss. In der Praxis zielt diese Regelung auf klassische Zusatzverkäufe wie zum Beispiel Reiserücktrittsversicherungen oder Garantieverlängerungen ab. Das Häkchen dafür wurde in der Vergangenheit oft per Voreinstellung gesetzt und musste vom Hinsendung erstatten, hiervon ausgenommen sind jedoch Expresszuschläge und ähnliche Kosten. Machen Sie sich mit den erweiterten und modifizierten Ausnahmen vom Widerrufsrecht aus Paragraf 312g Abs. 2 und 3 BGB vertraut (zum Beispiel Hygieneartikel) und prüfen Sie, ob Ihre Produkte darunter fallen und Sie das Widerrufsrecht ausschließen können. Für Kunden-Hotlines dürfen Online-Händler ab dem 13. Juni 2014 keine höheren Kosten mehr berechnen als tatsächlich nach dem Grundtarif anfallen. Für allgemeine Hotlines zu Produktanfragen kann eventuell eine zweite, kostenpflichtige Nummer eingerichtet werden. Ab dem 13. Juni 2014 dürfen vorangekreuzte Checkboxen für Zusatzleistungen (z. B. Garantieverlängerungen) nicht mehr eingesetzt werden. In Zukunft müssen Sie dem Verbraucher mindestens ein zumutbares Zahlungsmittel zur Verfügung stellen, mit dem er ohne Aufschläge seine Rechnung begleichen kann. Falls Sie weitere Zahlungsarten gegen Aufpreis anbieten wollen (z. B. Kreditkartenzahlung), dürfen Sie vom Verbraucher hierfür nicht höhere Aufschläge verlangen als die tatsächlich dafür anfallenden. Verbraucher aktiv herausgenommen werden (das sogenannte Opt-out), damit die entgeltpflichtige Zusatzleistung nicht Vertragsbestandteil wird. Künftig wird bei Vertragsschließungen im elektronischen Geschäftsverkehr eine solche Vereinbarung zwischen Unternehmer und Verbraucher nur noch Vertragsbestandteil, wenn der Unternehmer diese Vereinbarung nicht durch eine Voreinstellung herbeigeführt hat (Paragraf 312a Abs. 3 S. 2 BGB). Also gilt die Reiserücktrittsversicherung in jedem Fall nur als bestellt, wenn der Verbraucher die Checkbox dafür selbst geklickt hat. Und die Reise selbst? Um den Verbraucher davor zu schützen, dass er bei einer „Checkboxen, mit denen ein Kunde Zusatzleistungen bestellen kann, dürfen nicht automatisch angehakt sein.“ „Für Telefonnummern, die der Kunde bei Fragen zum Vertrag anrufen soll, dürfen ihm keine Extrakosten entstehen.“ solch unwirksamen Vereinbarung gleichzeitig seinen Anspruch auf die von ihm eigentlich gewünschte Hauptleistung verliert, enthält Paragraf 312a Abs. 6 BGB eine Klausel: In diesem Fall bleibt der Vertrag im Übrigen wirksam. Die Verwendung solcher Voreinstellungen soll hierdurch für den Unternehmer unattraktiv gemacht werden. Per Default angehakte Zusatzposten auf dem Bestellformular waren aber ohnehin noch nie gut für die Kundenbeziehung. Online-Händler müssen also erst gar nicht bis nächstes Jahr warten, um diese Unsitte abzustellen. Kosten der Zahlungsart Vorgenommen hat sich der Gesetzgeber nun auch die Entgelte für unterschiedliche Zahlungsarten, also zum Beispiel Zuschläge für die Zahlung per Kreditkarte oder Nachnahme. So darf der Unternehmer gemäß Paragraf 312a Abs. 4 Nr. 1 BGB künftig nur noch dann ein Entgelt für die Nutzung eines bestimmten Zahlungsmittels verlangen, wenn er dem Verbraucher daneben zumindest eine gängige und zumutbare unentgeltliche Zahlungsmöglichkeit anbietet. Darüber hinaus regelt Paragraf 312a Abs. 4 Nr. 2 BGB, dass das vereinbarte Entgelt für die Nutzung eines jeweiligen Zahlungsmittels nicht die Kosten übersteigen darf, die dem Unternehmer durch dessen Nutzung tatsächlich entstehen. Bislang konnten Händler für die Nutzung eines Zahlungsmittels beliebig hohe Aufschläge verlangen. In der Vergangenheit war insbesondere bei Kreditkartenzahlungen im Online-Handel zu beobachten, dass die Nutzung dieser Zahlungsart überteuert angeboten wurde, ohne dass für den Unternehmer tatsächlich Kosten in Höhe des verlangten Preisaufschlags entstanden waren. Derartigen unnötigen Preisaufschlägen wird nun ein Riegel vorgeschoben, was wiederum zu mehr Wettbewerb und der Förderung effizienter Zahlungsmittel beitragen soll. he Ausgabe 14/2013, Seite 20f.) mit nur einem Text für alle Bestellsituationen auszukommen. Dies betrifft zum Beispiel Teillieferungen, bei denen der Zeitpunkt der Widerrufsfrist nicht eindeutig zu bestimmen ist. Für weitere Probleme könnte die exakte Berechnung der Rücksendekosten im Vorfeld sorgen. Das betrifft insbesondere Ware, die nicht paketfähig ist und per Spedition transportiert werden muss. In der Praxis dürfte viele Händler die Pflicht, ein Datum zu nennen, bis zu dem spätestens geliefert wird, vor große Herausforderungen stellen. All diese Fragestellungen könnten Anlass für wettbewerbsrechtliche Abmahnungen werdesn – und die Gerichte beschäftigen. Ein weiterer Konflikt bei der Umsetzung der VRRL könnte im Zusammenhang mit der sogenannten Textformbelehrung entstehen. Denn bereits im Jahr 2010 hat der Bundesgerichtshof entschieden, dass ein Belehrungstext auf einer Website keine „Textform“ darstelle. Verbraucher müssen die zum Vertragsschluss geltenden Bedingungen als Dokument zur Verfügung gestellt bekommen. Ob die deutschen Umsetzungen der VRRL wirklich im Einklang mit der Richtlinie stehen, wird sich noch zeigen müssen. Es könnte durchaus sein, dass der Europäische Gerichtshof eines Tages über die Rechtmäßigkeit der deutschen Gesetze entscheidet. Über das Ergebnis werden wir Sie informieren. ■ CARSTEN FÖHLISCH Der Autor Carsten Föhlisch ist Rechtsanwalt in Köln und Justiziar des Webshop-Zertifizierers Trusted Shops. Der E-CommerceExperte begleitet die Einführung der Verbraucherrechterichtlinie seit den ersten Entwürfen und gehörte auch zu den Kommentatoren der Gesetzentwürfe. www.trusted-shops.de Abmahnungen sind wahrscheinlich Im Zuge der Umsetzung der VRRL werden viele Hindernisse in Bezug auf den grenzüberschreitenden Handel ausgeräumt. Allerdings kommen auch einige neue Probleme hinzu, die wahrscheinlich neue Abmahnungen hervorrufen. So wird es zum Beispiel nicht möglich sein, unter Einsatz der neuen Musterbelehrung (sieFotos: Fotolia / Goodluz, Paypal Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode WEBCODE 1313018 ■ Alle Folgen dieser Serie (nach Erscheinen) ■ EU Verbraucherrechterichtlinie im Volltext ■ Muster-Widerrufsbelehrung Foto: Vodafone Wenn Sie Ihren Shop auf ausländische Verbraucher ausrichten, müssen nach wie vor rechtliche Besonderheiten am jeweiligen Wohnsitz des Verbrauchers beachtet werden, jedoch weniger als zuvor. 22 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 22. Juli 2013 15/13 E-COMMERCE IN CHINA Wie man einen Drachen zähmt Vom Westen beinahe unbemerkt etabliert sich China langsam, aber sicher als größter Online-Marktplatz der Welt. Die chinesischen Internet User sind auch für deutsche Online Shops interessante Kunden hina ist der bevölkerungsreichste Staat der Erde und auch der Wohlstand nimmt zu: Noch in diesem Jahr soll die Mittelschicht die 300-MillionenSchwelle überschreiten, in den nächsten 20 Jahren werden rund 800 Millionen Menschen dieser Vermögensgruppe angehören. Diese Entwicklung zeigt sich auch in einem erhöhten Konsuminteresse und der zunehmenden Zahl an Internet-Nutzern. Die Chinesen sind kaufkräftiger und Shopping-freudiger geworden – und das macht sie für westliche Unternehmen, die ins Ausland expandieren wollen, als Kundengruppe hochinteressant. Laut dem Internet Data Centre of DCCI, einer chinesischen Werbe-MonitoringOrganisation, sind aktuell 560 Millionen Chinesen online – rund 40 Prozent der Bevölkerung. Ein massiver Anstieg virtueller Shopping-Angebote ist die Folge des steigenden Interesses. Gesunkene Kosten für High-Speed-Internet, Breitband, WiFi und Mobiltelefone feuern den Konsum ebenso an, wie die zunehmende Verbreitung von Smartphones. Aus Unternehmenssicht bedeutet dies, dass sichere und einfach navigierbare Handy-Applikationen in die Go-to-Market-Strategie miteinzubeziehen sind. B2C-Anbieter können es sich kaum leisten, China in ihrer Expansionsstrategie außen vor zu lassen. Laut der amerikanischen Handelskammer in Shanghai wurden bereits im Jahr 2012 im Großraum China 14 Prozent aller weltweit verkauften Verbraucherprodukte vertrieben. Grundsätzlich birgt E-Commerce in China enormes Potenzial, vor allem Verbraucher außerhalb der Metropolen wie Peking, Shanghai oder Guangzhou über Retail-Läden zu erreichen. Durch OnlineShopping-Portale ergibt sich die Möglichkeit die ganze Region zu bedienen, vorausgesetzt, die logistischen Rahmenbedingungen sind gegeben. Gerade in den mittelgroßen und kleineren Städten erfreut sich E-Commerce einer immensen Auf- Tradition und Moderne: China ist ein Land im Umbruch – dazu trägt auch der E-Commerce bei merksamkeit. Studien belegen, dass beispielsweise E-Shopper in kleinen Städten durchschnittlich 27 Prozent ihres Haushaltseinkommens für Online-Einkäufe ausgeben. Doch mit einer chinesischen Domain allein ist es nicht getan: Wer den Markt des Drachen erobern will, muss sich der enormen Unterschiede im OnlineVerhalten bewusst sein. Chinesen suchen anders Während Deutsche beispielsweise automatisch Google.de in ihren Browser eintippen, wenn sie etwas suchen, gehen Chinesen auf Baidu.com. Daher sollten Anbieter sicherstellen, dass ihre Produktbeschreibungen Baidu-optimiert sind. Zudem besuchen chinesische Verbraucher wesentlich seltener die offiziellen Webseiten von Marken oder Firmen, als das in Europa oder den USA der Fall ist. Dies liegt vor allem an der mangelnden Lokalisierung, denn oftmals sind Homepages lediglich eine Übersetzung der deutschen oder englischen Originalseite. Dies macht Online Shopping in China Durchschnittliche Anzahl der monatlichen Online-Käufe pro Nutzer China 8,4 Hongkong 5,5 USA 5,2 4,3 UK Deutschland Niederlande Frankreich Schweiz 2,9 Anteil der Nutzer, die jährlich aus mehr als 10 Warenkategorien online einkaufen China 70 % Deutschland 48 % Hongkong 47 % Niederlande 47 % USA 46 % 2,6 Schweiz 43 % 2,6 Frankreich 42 % UK 42 % 2,3 den Web-Auftritt für chinesische InternetNutzer deutlich weniger attraktiv. Und was Amazon.de für Deutsche ist, ist Taobao.com für Chinesen. Als global tätiges Unternehmen ist Amazon zwar auch in China aktiv, allerdings mit einem vernachlässigbaren Marktanteil von einem Prozent. Und wer den Eindruck hat, dass der Deutschen liebster Online-Marktplatz bereits eine sehr große Vielfalt bietet, der wäre überrascht, wenn er das chinesische Pendant ansehen würde. Alles, was das Herz begehrt, gibt es dort: Die Spanne reicht von Premiumprodukten bis hin zu Dienstleistungen. Genauso wie das westliche Äquivalent bietet Taobao.com einen B2C- und einen C2C-Marktplatz. Geteilt durch drei Generell wird der E-Shopping-Markt in China von drei Anbietern dominiert: Alibaba, Baidu und Tencent. Alibaba, der Betreiber von Taobao und dem hochwertigeren Tmall, ist dabei der größte. 2012 haben die Verkaufszahlen von Taobao die © INTERNET WORLD Business 15/13 Quelle: Pricewaterhouse Cooper 2012 E-Commerce-Strategien anpassen Das simple Übertragen eines in Deutschland funktionierenden Ansatzes auf den chinesischen Markt führt aber in der Regel nicht sehr weit. Um Konsumenten in China zu überzeugen, müssen Unternehmen ihre Marketingstrategie neu ausrichten, sollten aber auch analysieren, ob ihre Produkte zu den Bedürfnissen der lokalen E-Shopper passen. So ist ein chinesischer „Touch“ im Portfolio etwas, was Kunden im Reich der Mitte sehr schätzen. Für Lebensmittelhändler kann dies bedeuten, den lokalen Geschmacksvorlieben zu entsprechen. Möbelanbieter könnten die Farbpalette auf Nuancen ausrichten, die in asiatischen Ländern am besten funktionieren. Das „eine“ China gibt es nicht. Tatsächlich ist das Reich der Mitte mindestens ebenso vielfältig wie der gesamte europäische Markt 70 Regionen 1,34 Milliarden Einwohner 56 ethnische Gruppen 80 Sprachen Chinesen kaufen häufiger im Netz als europäische Nutzer; und sie nutzen den E-Commerce, um ihren Bedarf in sehr vielen verschiedenen Warenkategorien zu decken 120-Millionen-Euro-Marke überschritten. Das Portal verfügt über 40 Millionen registrierte Nutzer und ist für die Hälfte aller Postsendungen innerhalb Chinas verantwortlich. Diese Zahlen machen die Bedeutung und das Potenzial von E-Commerce mehr als deutlich. Foto: Fotolia / Chungking C 15/13 E-COMMERCE 22. Juli 2013 Große westliche Player und ihre chinesischen Pendants 1 3 Statt mit Google, das von der chinesischen Zensur gesperrt wird, suchen die chinesischen Nutzer mit Baidu 2 Twitter spielt in Chinas Social-Media-Landschaft keine Rolle. Kurznachrichten werden über Weibo und Sina Weibo verschickt Chinesische Hauptsaison 4 Amazon kommt in China auf keinen grünen Zweig. Führender Online-Marktplatz ist das Alibaba-Angebot Taobao Ein häufiger Fehler ausländischer Unternehmen ist, den Großraum China als homogenen Markt zu betrachten. Es ist jedoch ein sehr vielschichtiges Land mit einer großen Bevölkerung und signifikanten regionalen Unterschieden hinsichtlich Konsumpräferenzen und -verhalten. Schließlich sprechen wir von einem Markt mit 1,34 Milliarden Einwohnern, 70 Regionen, 56 ethnischen Gruppen und 80 Sprachen. Dies macht China wesentlich komplexer als Europa oder Nordamerika und ist bei der Ausarbeitung einer SocialMedia-Strategie zu berücksichtigen. Social Media als Pflichtaufgabe 597,6 Millionen chinesische Nutzer sind in sozialen Netzwerken registriert. Am beliebtesten sind im Hinblick auf ihre User- messen chinesische Verbraucher der Meinung ihrer Social-Media-Freunde mehr Aufmerksamkeit bei und werden dadurch stärker in ihrem Einkaufsverhalten beeinflusst. Das zeigt, wie wichtig es ist, sich als Unternehmen online mit den Konsumenten auseinanderzusetzen sowie eine SocialMedia-Strategie in den E-CommerceGeschäftsansatz miteinzubinden. Soziales Netzwerk, Microblogging-Dienst und E-Commerce-Plattform in einem: Tencent ist Facebook in manchem voraus Zahlen die Plattformen Tencent, Weibo und Sina Weibo. Gerade diese Seiten werden aber von ausländischen Unternehmen oft nicht in die Marketingstrategie miteinbezogen oder vernachlässigt. Wie viel Einfluss Facebook oder Twitter auch in Deutschland haben mögen, um die chinesische E-Society anzusprechen, sind sie nicht das geeignete Mittel. Wer aber generell Social Media in das Geschäftsmodell einbindet, hat in der Tat große Chancen, die Verkaufszahlen zu steigern. Mehr als 40 Prozent der chinesischen Online Shopper posten Bewertungen über gekaufte Waren und Dienstleistungen. Die gleiche Zahl liest Rezensionen vor einer Kaufentscheidung. In westlichen Ländern ist die Bedeutung dieser Instrumente in der Regel wesentlich niedriger. Zudem Noch eine Besonderheit gibt es zu beachten: Was für die Bewohner der westlichen Welt Weihnachten und Ostern, nämlich die konsumstärksten Anlässe im Jahr, ist für die Chinesen der Bachelors Promotion Day am 11. November. An diesem Tag feiert man in ganz China Bachelor-Partys, um einen Partner zu finden. Seit einigen Jahren etabliert er sich aber auch als E-Shopping-Festival. Der Bachelors Promotion Day wird von vielen Aktionsangeboten begleitet und kreiert so ein Umsatzhoch Internet World BUSINESS für die Händler. Generell gilt deshalb: Anlässe wie der Bachelors Promotion Day sind ein Muss für Shop-Betreiber, da ein signifikanter Anteil des Umsatzes verloren ginge, wenn solche Gelegenheiten ignoriert würden. E-Commerce gewinnt an Bedeutung Auch wenn der Einzelhandel immer einen Platz in der chinesischen Gesellschaft haben wird und zu einem stabilen Umsatz beiträgt, wird der Fokus auf E-Tail dennoch weiter steigen. Mit der fortschreitenden Entwicklung der Mittelschicht und einer prognostizierten Verdoppelung des Pro-Kopf-Einkommens von 2010 bis 2020 wird die Zahl der E-Shopper diesem Verlauf höchstwahrscheinlich folgen. Für ausländische Unternehmen, die die lokalen Gegebenheiten und die Kultur als wichtige Faktoren berücksichtigen, sind die Erfolgsaussichten auf dem chinesischen On■ line-Markt somit vielfältig. Der Autor Darren How ist Group Manager – Branding & Communications bei Jebsen und führt seit fünf Jahren das Shanghai-Büro des Unternehmens, von wo aus er die Expansion von Jebsen in den chinesischen Markt vorantreibt. Die Jebsen Group wurde vor über hundert Jahren als Handels- und Vertriebsfirma gegründet und hat sich zu einer Marketingund Vertriebsorganisation entwickelt, die tief in den Märkten und Branchen Ostasiens verwurzelt ist. Durch ihre stark etablierte Präsenz in China, Hongkong, Macau und Taiwan bietet die Jebsen Gruppe mit ihrem Spezialwissen Unternehmen aus der ganzen Welt Zugang zum lokalen Markt. Zu ihren Kunden zählen unter anderem Porsche, Casio, Stella Artois und Dyson. www.jebsen.com Hochverfügbarkeits-Shopserver Hochverfügbarkeitssysteme von internet24 garantieren, dass Online-Anwendungen rund um die Uhr erreichbar sind. Fällt das aktive Serversystem aus, springt automatisch ein zweiter, permanent aktualisiert mitlaufender Server ein, um alle Aufgaben zu übernehmen. Ergänzt wird diese Leistungsfähigkeit durch die redundante Internetanbindung mit 99,99 % Verfügbarkeit, die mehrfach abgesicherte, USV-gestützte Stromversorgung, gespiegelte Festplatten, den Hardware-Austausch in 4 Stunden und das 24/7 Monitoring mit Reset-Service. Informieren Sie sich bei Ihrem persönlichen Ansprechpartner über beeindruckend individuelle Webserver-Qualität. internet24 GmbH | Bayrische Straße 18 | 01069 Dresden 23 Telefon +49 (0)3 51 / 211 20 40 [email protected] 24 Internet World BUSINESS E-COMMERCE 22. Juli 2013 15/13 SHOP-PORTRÄT: SHOEPASSION.COM „Feinkostladen“ für Schuhe Shoepassion.com will sich mit edlen handgenähten Schuhen im Internet einen Namen machen enn ein Mann mehr Schuhe im Schrank hat als jede seiner bisherigen Partnerinnen, kann er eigentlich nur eines werden: Schuhhändler. Tim Keding, der schon zu Studienzeiten die Uni-Jobbörse Absolventa aufbaute, hat sich schon immer für Internet und Technik und qualitativ hochwertige Herrenschuhe begeistert. Doch die hohen Preise, die Händler für rahmengenähte Schuhe in der Regel berechnen, waren ihm ein Dorn im Auge. Als Keding während seines USA-Studiums einen türkischen Kommilitonen kennenlernte, der aus der Schuhfertigung kam, war die Idee geboren: ein Online Shop für rahmengenähte Schuhe, besser ein „Feinkostladen“ für Schuhe, mit allem, was dazu gehört. Die Suche nach einer geeigneten Schuhmanufaktur, die den Ansprüchen Kedings und seines Gründungspartners Henry Bökemeier genügte, entpuppte sich aber als schwierig. Der asiatische Markt war schnell abgehakt, dort fehlte es an einer entsprechenden Schuhkultur. In der Türkei stießen die Schuhliebhaber zwar auf Lederkompetenz, doch mangelte es an Personal, um daraus den perfekten Schuh zu kreieren. Schließlich wurden die Gründer in Spanien fündig, wo sie für rund 50.000 Euro Anfangsinvestition 20 unterschiedliche Modelle in verschiedenen Größen nach ihren Vorstellungen anfertigen ließen. Foto: Shoepassion.com W mit dem Hinweis auf die richtige Schuhpflege. Dass die Gründer von Anfang an auch in den redaktionellen Aufbau des größten zusammenhängenden Schuhwissen-Lexikons im deutschsprachigen Raum investierten, kommt dem Marketing zugute. Denn, so Keding: „Was nutzt ein hochwertiger Herrenschuh, wenn man nicht weiß, wie man ihn richtig pflegt?“ Die Filiale öffnete, weil immer mehr Kunden kamen, um Schuhe zu probieren monate bis zum ersten Umsatz aus Eigenmitteln zu finanzieren, komme man schon an sechsstellige Beträge mit günstigen Zinsen und Preisschilder oder Rabatt-Stempel sucht man auf der Startzehn Jahren Laufzeit, ohne seite von Shoepassion.com vergeblich dafür Teile des UnterIn Sachen Content will Keding in Zukunft nehmens abgeben zu müssen. multimedialer werden, doch ist das nicht Technik schont Ressourcen der einzige Punkt auf seiner To-do-Liste. Auch im Kampf um gute Köpfe Nachdem vor Kurzem der hauseigene Profitieren von Zalando setzte sich Keding mit seiner Idee Service um eine Schuhreparaturwerkstatt durch. Ein großes Netzwerk und erweitert wurde – eine Dienstleistung, die Dass bald danach auch Zalando die eigene Stellenbörse Absolventa laut Keding Bereitschaft zu erstklassigem anfing, Schuhe über das Web zu erwiesen sich bei der Personalak- Service dokumentiert, aber nicht reich verkaufen, entpuppte sich für das quise als hilfreich. Darüber hinaus macht –, geht es jetzt hauptsächlich um die Start-up eher als hilfreich. Dank achtet der Gründer darauf, keine Internationalisierung. Bauchschmerzen der TV-Millionen von Zalando wertvollen personellen Ressourcen bereitet dem Händler dabei vor allem der kamen die Internet-Nutzer erst auf zu verschwenden. Statt zwei Leute zunehmende Online-Betrug. „Wir haben die Idee, nach Begriffen wie allein dafür einzustellen, Produkte hier schon Zehntausende Euro verloren“, „Schuhe“ oder „Herrenschuhe“ zu online zu stellen, beschäftigte Ke- erzählt Keding. Doch auch hier helfe vor googeln – und landeten so auch Die Gründer Henry Bökemeier (l.) und Tim Keding (r.) ■ ding lieber ein paar IT-Profis, die allem eines: Technik. dz auf dem Angebot von Shoepas- schreiben mit Shoepassion.com schon schwarze Zahlen dafür eine clevere Lösung bauten. sion.com. Inzwischen zählt das Selbst wenn das technisch komplex war Unternehmen Zehntausende von Kunden, den wir von der Landesbank Berlin-Branmacht Millionenumsätze und ist seit 2010 denburg finanziert. Und die wiederum und sehr lange dauerte: Heute verfügt „profitabel“, so Keding vage: „Da wir kein greift auf verschiedene Fördertöpfe wie die Shoepassion.com über eine Schnittstelle, Venture Capital für uns beanspruchen, Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über die alle Verkaufskanäle bedient wermüssen wir auch nicht ständig unser oder die Institutionsbank Berlin (IBB) zu- den. „Wir pflegen Excel-Listen, Excel liegt rück“, erzählt der Schuhliebhaber. Wenn in der Cloud und synchronisiert sich mit Wachstum kommunizieren.“ Ganz aus Bordmitteln haben freilich man bereit sei, zumindest einen Teil der allen möglichen Diensten“, erklärt Keding ■ Launch: Februar 2010 auch Bökemeier und Keding den Aufbau Haftung zu übernehmen und die Anfangs- die Prozesse. Auf diese Weise könne man ohne Aufwand bei 100 Artikeln gleichzeivon Shoepassion.com nicht gestemmt. ■ Kreation / Technik: inhouse tig den Preis ändern. In Sachen Business Stattdessen gingen sie klassisch zur Bank – Schuhpflegepro■ Callcenter: inhouse Intelligence und Data Warehouse und stießen dort mit ihrem Konzept auf dukte sind auch für hat Keding gleichfalls keine Koseine gute Kunden■ Versand: DHL ten gescheut. Unter dem Strich beziehung hilfreich ■ Zahlungsmittel: Lastschrift, Vorkasse, zahlt sich der technische AufNachname, Kreditkarte, Paypal, wand aus, beispielsweise durch Sofortueberweisung.de geringere Marketingkosten, eine genauere Customer-Life■ Internet: www.shoepassion.de time-Value-Berechnung oder E-Mail-Kampagnen, die auf Basis von Kauf- und SurfWeiter infos unter www.internetworld.de/webcode Verhalten gefüttert werden. So WEBCODE 1110028 erhalten Schuhkäufer beispielsweise sieben ■ Alle bisher erschienenen Shop-Porträts, darunter Wochen nach der Kohlibri, Merisier oder Mister Spex, finden Sie unter Eine eigene Schuhwerkstatt für handgenähte Order eine E-Mail diesem Webcode als Gratis-Download Schuhe vollendet den Servicegedanken offene Ohren. „Der Handel wurde in der Vergangenheit nur von Banken finanziert. E-Commerce ist ja im Wesentlichen auch nichts anderes“, sagt Keding. Gute Erfahrungen habe er vor allem mit Förderprogrammen gemacht. „Grundsätzlich wur- 15/13 E-COMMERCE 22. Juli 2013 Internet World BUSINESS Eingetragen oder nicht? 25 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Über die Werbung mit Markenzeichen, die (noch nicht) registriert sind D Der E-Shop-Rechtstipp Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ■ www.legalershop.de SO 4 7 Laut Gericht ist in Deutschland nur das ®Zeichen bekannt to lia / arf man den Eindruck erwecken, eine Marke sei eingetragen, obwohl sie es nicht ist? Der Bundesgerichtshof hat bereits im Februar 2009 (Az: I ZR 219/06) entschieden, dass eine Irreführung dann vorliegt, wenn der Hinweis auf den Schutz einer Marke erfolgt, dieser jedoch gar nicht existiert. Dies gilt immer dann, wenn bei einer Darstellung mit dem -Zeichen geworben wird (Registered Trademark). In einer aktuellen Entscheidung beschäftigte sich das Kammergericht Berlin (Az.: 5 W 114/13) mit dem -Symbol – und der Frage, ob seine Verwendung wettbewerbswidrig sein kann. -Symbol (Trademark) ist im Das US-amerikanischen Recht zu Hause und wird in den USA als Hinweis dafür verwendet, dass ein Begriff oder eine Darstellung markenrechtlich genutzt wird, ohne dass jedoch bereits eine Markeneintragung vorliegt. Nach Auffassung des Gerichts wird auch im deutschsprachigen Raum mit der Verwendung dieses Zeichens der ® F to: Fo o Werbung mit Marken ™ ™ ■ mit einer bereits erfolgten, verbindlichen Markenanmeldung gleich. Und auch bei der Frage, ob die Verbraucher das -Symbol mit dem -Zeichen verwechseln – schließlich wird das -Zeichen in Deutschland als Kennzeichen für bereits eingetragene Marken verwendet – sieht das Gericht keine Gefahr: In der Regel verstehe der Verbraucher das -Symbol und seine BeRolf Albrecht deutung gar nicht. Deshalb sah das Gericht keine Gefahr Fachanwalt für gewerblichen der Irreführung: Da die VerRechtsschutz und für IT-Recht in braucher nicht genau wissen, der Kanzlei Volke 2.0 in Lünen was mit dem -Symbol ■ www.volke2-0.de zum Ausdruck gebracht werden soll, können sie es auch nicht mit dem -Zeichen Eindruck erweckt, der Werbende habe verwechseln. Gegen eine wettbewerblich bedenklieinen Antrag auf Erteilung einer Marke gestellt – die zuständige Behörde ist hier che Irreführung der Verbraucher spricht das Deutsche Patent- und Markenamt auch die geringe Werbewirkung des oder das Harmonisierungsamt für den Trademark-Zeichens, das in Deutschland nicht besonders gebräuchlich ist. Binnenmarkt. Im Rahmen der Interessenabwägung Nach Ansicht der Berliner Richter verstehen dies auch die deutschen Verbrau- stellten die Richter auch den Schutz des cher so und setzen das -Symbol nicht Verbrauchers dem Interesse des Werben- ® ® ™ ™ ™ ® ™ Verwenden Sie das ®-Zeichen nur dann, wenn Sie eine Markenanmeldung vorgenommen haben und die Marke eingetragen wurde. ■ Die Verwendung des ™-Symbols sollte trotz der Entscheidung des Kammergerichts Berlin mit äußerster Vorsicht erfolgen, da andere Gerichte vielleicht anders entscheiden. ■ Werben Sie weder mit dem ®-Zeichen noch mit dem ™-Symbol, wenn Sie für die Bezeichnung weder eine Marke eingetragen haben noch eine Markenanmeldung bei einer zuständigen Behörde in die Wege geleitet wurde. den gegenüber. Mit der Verwendung des -Symbols werde wahrheitsgemäß auf ein laufendes Eintragungsverfahren hingewiesen. Ein Freibrief für die Werbung mit einer Eintragung eines Markenschutzes ist dieses Urteil nicht: Ob sich diese Ansicht des Kammergerichts Berlin bei anderen Gerichten durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. ™ Fazit Wenn Sie Ihre Marke nicht eingetragen haben, sollten Sie auf keinen Fall mit einem entsprechenden Hinweis werben. Weiße Ware: Auf die Typenbezeichnung kommt es an Wirbt ein Elektrohändler in Werbeanzeigen mit Haushaltsgeräten (Weiße Ware), so muss er die jeweiligen Typenangaben für die Geräte angeben. Fehlen sie, stellt das eine unlautere geschäftliche Handlung dar und ist geeignet, die Interessen von Verbrauchern und Wettbewerbern spürbar zu beeinträchtigen. Ein Wettbewerbsverband hatte das Fehlen einer Typenbezeichnung in einer Werbeanzeige für ein Elektrogerät abgemahnt. Das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart gab dem recht und entschied, dass es sich bei der Typenbezeichnung um eine wesentliche Information handelt, deren Fehlen eine Irreführung durch Unterlassen nach Paragraf 5a III Nr. 1 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb darstellt. Die Typenbezeichnung erlaube es dem Verbraucher, bei der Anschaffung langlebiger Waren, Produktund Preisvergleiche vorzunehmen und Testergebnisse herauszufinden (Urteil vom 17.01.2013, Az.: 2 U 97/12). In Online Shops gehört die Herstellerund Typenbezeichnung bei Weißer Ware (Beispiel: „Waschomat XY123“) auch nach der Verordnung zur Kennzeichnung von energieverbrauchsrelevanten Produkten (EnVKV) und entsprechenden EURichtlinien zu den Pflichtangaben, deren Fehlen abgemahnt werden kann. Händler müssen daher auf korrekte Artikelbeschreibungen für ihre Produkte in ihren Online Shops achten. RA ROLF ALBRECHT Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht HADOPI-GESETZ VERBOTENES GLÜCKSSPIEL GEHACKTER EBAY-ACCOUNT DIENSTLEISTER Keine Netzsperren mehr Countdown-Auktion Nutzer haftet nicht SEO als Werkvertrag Kurz nachdem das umstrittene „Hadopi-Gesetz“ in Frankreich erstmals Anwendung fand, wurde es jetzt von der sozialistischen Regierung Hollande abgeschafft. Das nach der gleichnamigen Behörde benannte Gesetz sollte Personen, die mehrfach Raubkopien aus dem Netz laden, mit der Sperre ihres Internet-Anschlusses bestrafen – eine Sanktion, die seit Inkrafttreten des Gesetzes 2010 immer wieder als Eingriff in die Bürgerrechte kritisiert wurde. Im Juni 2013 wurde erstmals ein Franzose zu zwei Wochen InternetSperre verurteilt (wir berichteten). Ob das Urteil vollstreckt wird, ist unklar. Stattdessen will die Regierung zukünftig illegale Downloads mit Bußgeldern von bis zu 3.000 Euro belegen. fk ■ Eine Countdown-Auktion kann unter bestimmten Umständen verbotenes Glücksspiel sein. Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim stufte eine Versteigerung, in deren Rahmen vorwiegend Elektrogeräte angeboten wurden, als ein solches ein. Teilnehmer an der Verkaufsaktion können durch Einsatz zuvor gekaufter „Wertpunkte“ den Ablauf der Auktion verzögern und Höchstbietender werden. Dadurch entstehen den Teilnehmern nicht nur beim Kauf der Ware Kosten, sondern auch beim – meist mehrfachen – Einsatz von Wertpunkten. Dabei, so das Gericht, werde den Teilnehmern eine Einflussmöglichkeit auf den Ausgang der Auktion vorgegaukelt, ohne dass sie diese ■ wirklich haben (Az.: 6 S 88/13). fk Spioniert ein Hacker fremde eBay-Zugangsdaten aus und kauft auf fremde Rechnung ein, haftet der Inhaber des Kundenkontos nicht. Dies entschied das Landgericht Gießen. Voraussetzung ist, dass der eigentliche Nutzer seine Zugangsdaten nicht an andere weitergegeben hat. Im vorliegenden Fall hatte ein Anbieter eines Notebooks auf eBay behauptet, der Käufer habe das Gerät bei ihm persönlich abgeholt und müsse es jetzt bezahlen. Der angebliche Käufer wusste jedoch nichts davon, offenbar waren seine eBay-Zugangsdaten gestohlen worden. Das Gericht entschied, dass ihn keine Schuld treffe – der Verkäufer hätte sich einen Ausweis ■ zeigen lassen müssen (Az.: 1 S 337/12). fk Das Landgericht Amberg hat entschieden, dass Verträge mit SEO-Dienstleistern Werkverträge sind. Das bedeutet, der Dienstleister schuldet dem Auftraggeber einen konkreten und messbaren Erfolg. Zudem hat der Auftraggeber bei einem Werkvertrag Anspruch auf Nachbesserung, Minderung, Schadensersatz und sogar den Rücktritt vom Vertrag, falls das gesetzte Ziel nicht erreicht wird. Auch bei erbrachter Leistung kann der Auftraggeber jederzeit den Werkvertrag kündigen und muss nur den Teilbetrag für bisher geleistete Dienste plus fünf Prozent bezahlen. Bei einem Dienstvertrag reicht hingegen der reine Nachweis der Tätig■ keit aus (Az.: 14 O 117/12). fk 26 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 3 Merkmale für Tracking-Fehler Ein sauber implementiertes und fehlerfreies Tracking ist Voraussetzung für alle Arten von Analysen. Stimmt das Tracking nicht, sind darauf aufbauende Prozess-Schritte wie die Customer-Journey-Analyse, Attribution oder Budgetallokation nicht sinnvoll möglich. Bevor sich Marketingverantwortliche also an die komplexe Aufgabe des Attribution Modeling machen und damit beginnen, jedem Werbekanal einen Wertbeitrag an der Conversion zuzuordnen, müssen sie prüfen, ob das Tracking stimmt. Wichtigster und augenfälligster Indikator für ein fehlerhaftes Tracking: Mehr als die Hälfte der gemessenen Klickketten besteht aus nur einem Kontaktpunkt. Dann sollte geprüft werden, ob die Ergebnisse plausibel sind. Grundsätzlich ist – je nach Geschäftsmodell – ein hoher Anteil von 1-Kontaktpunkt-Ketten auch bei funktionierendem Tracking möglich: Es bedeutet, dass die Kunden fast ausschließlich Impulskäufer sind. Hier empfiehlt sich eine Untersuchung des Endkunden-Kaufverhaltens, beispielsweise durch die Entwicklung von „Käufer-Prototypen“. Zweiter wichtiger Indikator: eine erhebliche Datenabweichung von mehr als 15 Prozent zwischen unterschiedlichen Reporting-Systemen, beispielsweise den Agentur-Reports, dem eigenem ERP-System und den Web-Analyse-Systemen. Dabei sollte immer zunächst die Gesamtzahl an Konversionen und der registrierte Umsatz verglichen werden. Dritter und ebenso wichtiger Indikator: ein auffällig hoher Anteil an bestimmten Kanälen. Weist beispielsweise der Kanal „Referral“ einen übermäßig hohen Beitrag aus, kann das darauf hinweisen, dass bezahlte Kanäle nicht richtig erkannt werden. Unternehmen, die befürchten, dass ihr Tracking keine korrekten Ergebnisse liefert oder sicherstellen wollen, dass die erhobenen Daten vollständig sind, sollten einen regelmäßigen Datenabgleich der beteiligten Systeme durchführen. Dabei helfen Plausibilitätsprüfungen. Auch das Entwickeln von Sales-Cycle-Modellen („Personas“) hat sich bewährt. Denn wenn das Unternehmen weiß, wie ein modellhafter Kunde im Rahmen eines Kaufprozesses vorgeht, fallen Tracking-Fehler schneller auf. 15/13 Großes Gedränge Techniktipp Wolfgang A. Buescher Head of Business Analytics ■ www.intelliad.com 22. Juli 2013 Drei neue Demand-Side-Plattformen buhlen bei Media-Agenturen um Online-Werbebudget G leich drei neue Demand-SidePlattformen drängen auf den deutschen Markt: Active Agent ist ein Schwesterunternehmen des Adserver-Anbieters Adition und ergänzt das Portfolio der Medienholding Virtual Minds. Das schwedische Unternehmen Delta Projects hat in München ein Büro eröffnet. Und in Berlin haben Sponsormob und Jaduda die mobile DemandSide-Plattform Splicky gestartet. Eine Demand-Side-Plattform (DSP) bietet die Technologie für den automatisierten Einkauf von Werbeinventar. Zielgruppen sind Splicky, eine mobile Demand-Side-Plattform, handelt mit Werbungtreibende und Online- Werbeeinblendungen auf Smartphones und Tablets Media-Agenturen. DSP unterscheiden sich unter anderem durch die Zahl der und die Werbeformate, die über sie bezoInventarquellen, an die sie angebunden gen werden können. sind, durch ihre Targeting-Möglichkeiten Im Gegensatz zu Active Agent und Delta Projects positioniert sich Splicky als mobile Demand-Side-Plattform. In Abgrenzung zum Real-Time Advertising für den Online-Kanal werden auf Splicky nur Werbeeinblendungen für User mit Smartphones und Tablets gehandelt. Splicky bietet als Self-Service-System Zugang zu verschiedenen Ad Exchanges und SellSide-Plattformen, also zur Verkaufsseite. Active Agent wird offiziell zur OnlineMarketing-Messe Dmexco loslegen. Zum Start bezieht die Demand-Side-Plattform Active Agent ist eine Marke der Virtual Minds, Werbeinventar von Google, Appnexus die DSP startet offiziell zur Dmexco Eigener Marktplatz-Shop Meinpaket.de bietet Händlern jetzt auch Software für einen Miet-Shop an E in Rundumpaket für Einsteiger in den E-Commerce stellt Meinpaket.de, der Online-Marktplatz von DHL, jetzt bereit. Der Basistarif für den Meinpaket.de-Webshop liegt bei 20 Euro monatlich. Er umfasst eine .de-Domain sowie vorgefertigte Templates zur Shop-Einrichtung und -Gestaltung für bis zu 6.000 Produkte in 100 Kategorien. Zusätzlich können ein Feature-Paket für ein größeres Produktsortiment und ein Design-Paket für eine individuelle Shop-Gestaltung gebucht werden. Zur Zahlungsabwicklung steht neben den gängigen Zahlarten auch Postpay, vormals DHL Checkout, zur Verfügung. Basis des Miet-Shops ist die Software des Shop-System-Anbieters ePages. Meinpaket.de folgt damit dem Vorbild von Marktplätzen wie Amazon oder Rakuten, die ebenfalls komplette Shop-Systeme als Miet-Shops anbieten. Ende März verzeichnete Meinpaket.de mehr als eine Million registrierte Endkunden und 2.500 Händler. Der Umsatz lag 2012 bei Schnell zum eigenen Shop: Mit dem Komplettpaket verüber 100 Millionen Euro. cf ■ spricht Meinpaket.de unkomplizierten E-Commerce-Start und Yieldlab. Die beiden Vorstände der Virtual-Minds-Tochter sind Joachim Schneidmadl und Thomas Weitzer. Das Unternehmen wendet sich an große Werbungtreibende und Online-Media-Agenturen und will mit hoher Transparenz bei der Abrechnung und beim Reporting überzeugen. Wie viel die Nutzung der ActiveAgent-Technologie kosten wird, steht laut Joachim Schneidmadl noch nicht fest. „Wir sind gerade dabei, die Preisliste festzuzurren“, sagt er. Active Agent verlangt – wie andere DSP auch – eine Gebühr auf den gehandelten Mediawert. Tanja Leutschacher baut als Managing Director das Deutschland-Geschäft von Delta Projects auf. Delta Projects ist ursprünglich als Adserver-Anbieter gestartet und positioniert sich nun als Demand-SidePlattform für Online- und MobileFormate und demnächst auch für Video. Integriert sind eine Data-Management-Plattform und Behavioral Tanja Leutschacher, ■ Targeting. is Delta Projects Kostenloses Adwords-Tool G emeinsam mit der Agentur Tengelmann New Media hat das Berliner Unternehmen Bidmanagement eine Lösung für das Aufsetzen und die Pflege von Adwords-Kampagnen vorgelegt. ShopBetreiber können damit Kampagnen mit Anzeigentexten und Keywords für jedes einzelne Produkt anlegen. Darüber hinaus verfügt die Lösung namens „Big Bang Machine“ über die Möglichkeit zur täglichen Synchronisation, sodass das Kampagnenmanagement automatisch läuft: Nicht verfügbare Produkte werden nicht mehr beworben, für neue Produkte werden neue Keywords und Anzeigen angelegt. Auch Produkt-, Namens- und Preisänderungen werden berücksichtigt. Das Tool ist kostenlos erhältlich; nötig ist nur ein GoogleAdwords-Konto sowie die Nutzung des ■ Google Merchant Feed Center. cf Anzeige OXID VIRTUAL STOCK PICALIKE Modul für Bezahlen mit QR-Code Cloud-Lösung für Vor-Ort-Abholung Bessere Farberkennung im Shop Oxid erweitert seine E-Commerce-Plattform um ein Modul für Paypal QR Shopping: Kunden bestellen und bezahlen, indem sie einen dem Wunschprodukt zugeordneten QR-Code mit dem Smartphone scannen. Das Modul ist im Oxid Marktplatz Exchange erhältlich, ein erster Kunde ist der Shop Emmas Enkel. cf Mit der Cloud-basierten Lösung „Click & Collect“ will Virtual Stock Shop-Betreibern ohne eigenes Filialnetz die Integration stationärer Handelspartner erleichtern. Auf diese Weise können auch reine Online-Händler Vor-Ort-Abholung anbieten. Das Tool deckt den gesamten Bestell-, Abhol-, Retouren- und Bezahlprozess ab. cf Das Softwarehaus Picalike hat eine Lösung für die treffsichere Farberkennung von Produkten in Online Shops entwickelt. „Color Export“ analysiert die Farben und ermöglicht den Kunden die gezielte Auswahl über eine vorher festgelegte Farbpalette. So lassen sich etwa in Mode-Shops verschiedene Blautöne leichter zuordnen. cf 15/13 TOOLS & TECHNIK 22. Juli 2013 Internet World BUSINESS 27 GASTKOMMENTAR „Kritischer Punkt ist der Datenschutz“ Thomas Wittbecker, Geschäftsführer von Adacor, kommentiert die Gründung von Deutsche Börse Cloud Exchange A ls ich erfahren habe, dass die Deutsche Börse Cloud Exchange AG an einem Marktplatz für Cloud-Ressourcen arbeitet, habe ich zuerst gedacht: Das kann nicht funktionieren, denn die Angebote sind viel zu unterschiedlich. Nachdem ich mich eingehender mit dem Konzept beschäftigt habe, bin ich etwas aufgeschlossener geworden. Worum geht’s? Die Deutsche Börse hat mit dem Berliner Unternehmen Zimory das Joint Venture Deutsche Börse Cloud Exchange (DBCE) gegründet, um einen Marktplatz für „Infrastructure as a Service“Ressourcen zu betreiben. Ab 2014 sollen Speicherkapazität und Rechenleistung auf dem Marktplatz handelbar werden. Die Grundidee besteht darin, Anbieter dieser Leistungen in eine zentrale Plattform zu integrieren. Über standardisierte Schnittstellen können Kunden dann auf die Ressourcen zugreifen. Das würde das Problem des Umzugs zu einem anderen Speicheranbieter lösen. Wie jedoch die Unterschiede in der Performance einzelner Anbieter transparent gemacht werden sollen, wird mir aus den bislang veröffentlichten Informationen noch nicht klar. Eine IaaS-Cloud ist prinzipiell nichts anderes als eine große Virtualisierungs-Infrastruktur. Dabei werden die Ressourcen von Servern aufgeteilt und als virtuelle Server den Nutzern zur Verfügung gestellt. Je nach Aufbau und abhängig von den eingesetzten Technologien, Netzwerkkomponenten, Hardware usw. unterscheidet sich jedoch die Leistungsfähigkeit enorm. Weitere Knackpunkte sind die Stabilität sowie die Qualität der Internet-Anbindung. Ich bin gespannt darauf, wie dies gelöst wird. Daran anschließend stellt sich die Aufgabe, wie Zusatzservices und Mehrwerte, die eine bestimmte Cloud attraktiv machen, erfasst und bewertet werden, zum Beispiel die Lastverteilung, Überwachungs- und Backup-Lösungen oder Firewall Services. Mit den nackten Storage- und Server-Ressourcen lässt sich nur begrenzt viel anfangen. Da fallen mir nur Anwendungen wie Video Transcoding, Rendering oder einige wissenschaftliche Thomas Wittbecker Geschäftsführer der Adacor Hosting GmbH ■ www.adacor.com Anwendungen ein. Die meisten Applikationen bedürfen jedoch einer sehr spezifischen Umgebung. Das stellt schon heute ein großes Problem beim Einsatz von Self Service Clouds wie Amazon AWS dar. Ein weiterer kritischer Punkt ist der Datenschutz. Die Anforderungen sind höchst unterschiedlich ausgeprägt. Während dem einen Unternehmen der Standort Deutschland und eine kleine Datenschutzvereinbarung ausreicht, hat ein anderes eine riesige Liste an spezifischen Ansprüchen sowie Richtlinien und lässt sogar das Rechenzentrum und den Dienstleister komplett auditieren. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Verarbei- tung personenbezogener Daten. Denn in diesem Fall muss das Unternehmen mit dem Anbieter eine direkte Vereinbarung über eine Auftragsdatenvereinbarung schließen, die sich nicht komplett in Standardverträgen abbilden lässt. Eines der stärksten Argumente für den Erfolg der Handelsplattform ist für mich hingegen der beschleunigte Vertragsabschluss. Wenn die Deutsche Börse es schafft, mit vielen Großunternehmen Rahmenverträge abzuschließen und somit den Entscheidungsprozess für einen Anbieter auf ein Minimum reduziert, ist das auf jeden Fall ein riesiges Plus für das Projekt. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die IT- und Beschaffungsabteilungen der Großunternehmen bereit sind, mit hochflexiblen Modellen zu arbeiten. Wie ich es sehe, passt zu viel Flexibilität noch nicht in die Prozess- und Budgetwelt der Unternehmen. Meiner Einschätzung nach wird es noch einige Zeit dauern, bis sich DBCE wirklich durchsetzt, aber auf jeden Fall ist ■ es ein innovativer Ansatz. IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools Auftrag Dienstleister Agravis Raiffeisen AG Einsatz des Content-Management-Systems Firstspirit im Zuge des Relaunchs der Konzern-Website eSpirit Agrolab Group Relaunch des Unternehmensauftritts im Responsive Design ABW Bonita Konzeption und Umsetzung des Online Shops für die Modemarke der Tom Tailor Holding Wiethe Interaktiv Borealis Relaunch der Corporate Website des PetrochemieUnternehmens im Responsive Design Triplesense Calumet Photographic Einsatz des Shop-Systems Intershop 7 im mehrsprachigen Shop des Foto-Equipment-Anbieters Intershop Clarisonic Betreuung der Website sowie des Online Shops der L‘Oréal-Marke inklusive Versand und Fulfillment Rhiem-Gruppe Corny Relaunch der Brand Website sowie Aufbau einer mobilen Website für die Müsliriegel-Marke Wendweb Datev Einsatz der Web-Controlling-Lösung Mindlab Solutions Deutsche Angestellten-Akademie Ostwestfalen-Lippe Konzeption, Entwicklung und Betrieb des Shops zur Buchung der Kurse des Weiterbildungsunternehmens auf Basis des Open Source Framework Arcavias Metaways ENED Übernahme der Web-Analyse auf den Mitglieder-Sites AT Internet der griechischen Publisher-Vereinigung Flughafen Düsseldorf Etatgewinn für den Relaunch der Website auf Basis des CMS von Sitecore Exc.io Hanse Yachts Relaunch der Website der Segelmarke Hanse auf Basis von Typo3 Queo Helvetia Entwicklung einer Vertriebslösung für Makler und die Außendienstorganisation der Versicherung Adesso La Fraise Relaunch der Website der Spreadshirt-Tochter Aperto Mac Mode Konsolidierung aller Web-Präsenzen in der IBM-Websphere-Portallösung IBM Onkyo Einsatz des Shop-Systems Cosmo Shop Zaunz Publishing Planet Sports Einsatz der Zahlarten Rechnungskauf und Ratenkauf Klarna HÖHERE GEWINNE! Volkswagen Relaunch der internationalen Plattform Think Blue auf Basis des CMS Magnolia DDB Tribal DURCH EINE BESSERE SUCHFUNKTION FÜR ONLINE-SHOPS ALLER GRÖSSEN. Zeiss Gruppe Einsatz der Marketing-Management-Lösung Marketing Efficiency Cloud Brandmaker Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] JOSS WA Auftraggeber STEIGERT IHREN ERFOLG! Jetzt testen, ab 30 Euro im Monat. Monatliche Kündigungsmöglichkeit. 30 € Gutschein unter: www.findologic.com/iwb4 FINDOLOGIC GmbH . Schillerstr. 30 . A-5020 Salzburg . Tel. +43/6 62/45 67 08 . isale@findologic.com . www.findologic.com/iwb4 28 SPECIAL: E-COMMERCE-AGENTUREN Internet World BUSINESS 22. Juli 2013 15/13 DIENSTLEISTER FÜR DEN ONLINE-HANDEL Rosinen picken Die größten E-Commerce-Spezialisten blicken in übervolle Auftragsbücher – und können es sich leisten, bei der Annahme von Projekten wählerisch zu sein. Doch wählerisch sind auch die Kunden B onita verkauft Mode jetzt nicht mehr nur in der Fußgängerzone, sondern auch per eigenem Online Shop. Gestaltet hat den Auftritt Dienstleister Wiethe Interaktiv, der auch das E-Commerce-Geschäft des Mutterkonzerns Tom Tailor betreut. Der Gartenspezialist Dehner versucht seit Juni mit einem eigenen Webshop vom wachsenden Online-Markt im Bereich Haus und Garten zu profitieren, ohne sein Filialgeschäft zu sabotieren. Dafür Fullservice aus einer Hand: Die Modekette Bonita hat sich musste Lösungsanbieter Novo- von Wiethe Interaktiv ins Netz bringen lassen mind in nur fünf Monaten ein Multichannel-Konzept samt passendem die Website kam von Xparo, das neue E-Shop umsetzen. Jack Wolfskin wiede- Newsletter-Design hingegen von Optivo. rum hat sich einen modernen Online Daneben setzt der Outdoor-Ausstatter auf Shop von Commerce Plus bauen lassen, ein halbes Dutzend andere Agenturen, um Jack Wolfskin splittet Etats: Der Outdoor-Händler beschäftigt viele Online-Agenturen, betreut die Logistik aber selbst den Internet-Erfolg zu erhalten. Das Verschicken aus dem eigenen Logistikzentrum betreibt der Outdoor-Versender jedoch lieber selbst. Bonita, Dehner, Jack Wolfskin – nur drei von vielen aktuellen Beispielen für erfolgreiche E-Commerce Pitches, die deutsche Agenturen in diesem Jahr zu vermelden haben. Das OnlineGeschäft boomt weiter – und längst ist noch nicht jedes Unternehmen im Web angekommen. Da schlägt die Stunde der Dienstleister und Agenturen: Wer jetzt erst ins Netz will, hat es eilig und meist nicht übermäßig viel Ahnung vom Online-Geschäft. Goldene Zeiten für Agenturen! Vorsichtige Kunden Andererseits: Die Zeiten, in denen Unternehmen ihrer Online-Lead-Agentur mit den Worten „Baut mir mal Online auf!“ einen Batzen Geld in die Hand drückten, Kompetenzen im Bereich E-Commerce Selbst beschreibung Umsatz/ Umsatzziele in Mio. Euro 2012 (2013) Mitarbeiter fest / frei Am Markt seit Etats werden betreut ab Betrag Etats DurchschnittsVolumen Sinner Schrader Hamburg http://sinnerschrader.com Digitalagentur 35,3 (k. A.) 440 / 17 1996 k. A. 100.000 bis 500.000 Euro HOLY FASHION GROUP: Shops für die Fashion Brands Strellson, JOOP und Windsor; Europcar: Internationale Buchungsplattform; Tuifly.com: Ständige Weiterentwicklung der Plattform und Verzahnung mit klassischer Kommunikation hmmh multimediahaus AG Bremen www.hmmh.de Agentur für Digital Commerce & Brand Communication 24,4 (k. A.) 408 / 2 1995 50.000 Euro 100.000 bis 500.000 Euro Bonprix: Online Shop; Schneider: Online Shop dmc digital media center GmbH Stuttgart http://www.dmc.de/ E-CommerceAgentur k. A. (k. A.) 235 / 14 1995 k. A. 100.000 bis 500.000 Euro Intersport Deutschland: Online Shop und Multichannel-Prozesse; Sunrise Communications: Online-Lead-Agentur, Bereitstellung E-Commerce-System; Kaiser+Kraft Unic GmbH Karlsruhe (Hauptsitz in Zürich/CH) www.unic.com Fullservice-Agentur k. A. (k. A.) 220 / 50 1996 k. A. k. A. Hornbach: E-Commerce-Plattform mit einem PIM zur Aggregation und zentralen Verwaltung der Artikel; Galeries Lafayette: Implementierung der Hybris Multichannel Solution; PKZ: Multichannel-Retailing-Plattform Wiethe Group GmbH Georgsmarienhütte www.wiethe.com MultichannelAgentur k. A. (k. A.) 171 / 10 1993 100.000 Euro Über 500.000 Euro Marc O'Polo: Fullservice E-Commerce, Frontend-Betreuung, Foto + Content; Tom Tailor: Fullservice E-Commerce, Frontend-Betreuung, Foto + Content; Engelhorn: Frontend-Betreuung, Foto + Content Denkwerk GmbH Köln www.denkwerk.com Interaktiv-Agentur 13,12 (13,78) 164 / 11 1998 50.000 Euro 100.000 bis 500.000 Euro Germanwings: Website, Buchungssystem, Sparkalender; Medion/ Lenovo: Online Shop in Responsive Design; Walbusch: Online Shops für Marken auf Basis der Hybris-Plattform mit Anbindung an das Walbusch-ERP-System move elevator GmbH Oberhausen https://www.move-elevator. de/ Fullservice-Agentur 17 (18) 161 / 1994 k. A. 50.000 bis 100.000 Euro Coca-Cola: Für den Vertriebsaußendienst konzipiertes Shop-Portal; Emmas Enkel: Online Shop, Social-Media-Elemente; Heise Zeitschriften Verlag: Online Shop mit optimierter Suchlogik und OneStep-Checkout 004 Beratungs- und Dienstleistungs GmbH Aschaffenburg www.004gmbh.de Fullservice-Agentur 12 (k. A.) 157 / 8 2003 300.000 Euro pro Jahr Über 500.000 Euro Shop.bild.de: Online Shop, Mobile Shop & App, Produktmanagement, Lager & Logistik, Buchhaltung & Controlling, Retourenmanagement, Service-Center und Shop-Technologie; Strauss Innovation.de: Online Shop & eBay Marken-Shop, Komplettbetreuung; FCFanshop.de: Online Shop, Mobile Shop & Shop als App Plugin TWT Interactive GmbH Düsseldorf www.twt.de Fullservice-Agentur 10,19 (k. A.) 140 / 15 1995 25.000 Euro 50.000 bis 100.000 Euro VAUDE: Relaunch auf Basis von OXID eShop; BLUME2000.de: Shop-Entwicklung und -Optimierung; LASCANA: Online Shops inkl. umfassenden Schnittstellenentwicklungen Cocomore AG Frankfurt am Main www.cocomore.com E-CommerceAgentur 140 / 50 2001 30.000 Euro 100.000 bis 500.000 Euro MHK-Shop.de: auf Magento Enterprise basierende, individuelle B2C- und B2B-Shopping-Plattform; Ellviva: Guided Search mit semantischer Suche Co Op nver tim sion ier -Ra Cu ung teMa stom na er ge Re me lat E-C nt ion s o An mm we nd erce un ge Us De abilit n sig y / n Mo Co bile mm erc e So Co cial mm erc e Agentur Referenzkunden und Projekte k. A. (k. A.) SPECIAL: E-COMMERCE-AGENTUREN 22. Juli 2013 Foto: Fotolia / kritiya 15/13 E-Commerce auf Knopfdruck, das wünschen sich viele Unternehmen. Die Agenturen sollen es möglichst preiswert richten Internet World BUSINESS sind auch vorbei. Die Kunden sind vorsichtiger geworden, es werden mehr Pitches veranstaltet, es wird weniger vertraut. Man wendet sich lieber fürs Online-Shop-System an eine Agentur, mit dem Design an eine nächste und mit dem Marketingetat an eine dritte. Manche Agenturen haben schon die Nase voll von dieser Art von Projektgeschäft, bei dem sie oft draufzahlen. „Vor allem die reine Akquise ist im Projektgeschäft aufwendig und teuer geworden“, beklagt Stefan Messerknecht, Managing Director bei HMMH. „Schließlich lässt sich mit initialen Projekten kaum das große Geld verdienen.“ Markus Wiethe, Geschäftsführer von Wiethe Interaktiv, stößt ins gleiche Horn: „Der Kunde verlangt intelligente Höchstleistungen zu einem fairen Preis. Aber gute Leute kosten Geld – entweder wir bekommen das unter dem Aspekt der Langfristigkeit gut und fair verteilt, oder wir müssen selber freie Leute hinzubuchen und auf diese Kosten noch eine Marge kalkulieren.“ 29 verdienen, damit der Vertrag unterschrieben wird. Bei Commerce Plus gibt es getrennte Teams für langfristige Kunden und für Einzelprojekte, beide Teams müssen sich finanziell tragen – dadurch kommen Einzelprojekte den Kunden im Schnitt deutlich teurer als solche im Rahmen einer längerfristigen Zusammenarbeit. DMC schließlich versteht seine Aufgabe vornehmlich als langjährige Lead-Agentur und überlässt es dem Kunden gerne, für kleinere Projekte andere Agenturen hinzuzuziehen. Unternehmen werden damit vor die Wahl gestellt: wie Otto das meiste selbst machen und nur für Kleinprojekte kleine Spezialisten beauftragen – oder wie Tom Tailor, Esprit und Co. alles machen ■ lassen und dafür bezahlen. il Mindestetatgrößen steigen Vor allem die renommierten Agenturen mit den glänzenden E-Commerce-Referenzen (siehe Tabelle) können es sich leisten, das Projektgeschäft kritisch zu sehen. Wiethe nimmt nur Projekte ab einer Etatgröße von 100.000 Euro an, 004 will mit einem Kunden möglichst 300.000 Euro pro Jahr Komplette Liste im BusinessGuide E-Commerce 2013 Die Kompetenzen der 20 größten E-Commerce-Spezialisten auf diesen Seiten sind ein Auszug aus dem vollständigen Agenturkompass „Online-Handel & E-Payment“. Diese Übersicht über die Kompetenzen von über 60 E-Commerce-Dienstleistern finden Sie im nächsten INTERNET WORLD Business Guide „E-Commerce/ Online Shops 2013“. Dieser wird der Ausgabe 22/2013 (EVT: 28.10.) der INTERNET WORLD Business beiliegen. Kompetenzen im Bereich E-Commerce Selbst beschreibung Umsatz/ Umsatzziele in Mio. Euro 2012 (2013) Mitarbeiter fest / frei Am Markt seit Etats werden betreut ab Betrag Etats DurchschnittsVolumen Commerce Plus GmbH Hamburg http://www.commerce-plus. com Internet-Agentur k. A. (8) 120 / 2012 20.000 Euro 50.000 bis 100.000 Euro Tchibo: Betreuung der Sonder-Shops und Maintenance, Weiterentwicklung, Qualitätssicherung; Ernsting's family: ganzheitliche Betreuung und Vermarktung des Webshops; Jack Wolfskin/Globetrotter: Kreation und Entwicklung des Magento-Webshops nexum AG Köln www.nexum.de Beratung und Agentur für digitale Medien k. A. (k. A.) 102 / 1996 30.000 Euro 50.000 bis 100.000 Euro OTTO: Produktempfehlungslösung; Lufthansa: Lufthansa WorldShop, redaktionelle Gestaltung; Mexx: Editorial Content System für Online Shop mediaworx berlin AG Berlin www.mediaworx.com Internet-Agentur 7,7 (7,9) 90 / 10 1996 100.000 Euro Über 500.000 Euro SmartShopping.de (UIM): Konzept und Umsetzung Shopping-Portal; ARAG.de: Konzept und Umsetzung Retail-Auftritt; Postbank.de: Konzept und Umsetzung Retail-Auftritt KMF Werbung GmbH Hamburg www.kmf.de CRM-/Dialogmarketing-Agentur 5,37 (6,5) 79 / 21 1991 20.000 Euro 50.000 bis 100.000 Euro Navigon: Web-Auftritt mit Shop-Entwicklung für verschiedene Länder; CinemaXX: Entwicklung des Ticket-Shops; Aliqua: Anbindung des E-Shops an QR-Codes e-wolff Consulting GmbH Heimsheim www.e-wolff.de Online-MarketingAgentur k. A. (k. A.) 65 / 2001 keine Mindestsumme 10.000 bis 50.000 Euro Benz Baustoffe; Soccerboots; Ziegler-Metall people interactive GmbH Köln www.people-interactive.de Agentur für Digitalkommunikation 5,1 (6) 60 / 10 1999 k. A. 50.000 bis 100.000 Euro Deutsche Lufthansa AG: Relaunch des weltweiten Portals; Emmas Enkel: Multitouch-Plattform mit Mobile Payment, die den kompletten Webshop am Point of Sale abbildet; Deutsche Lufthansa AG: Urlaubsportal Lufthansaholidays.com triplesense GmbH Frankfurt am Main www.triplesense.de Interactive / Digitale Fullservice-Agentur 6,3 (7) 60 / 10 1999 k. A. 100.000 bis 500.000 Euro norisbank: digitale Filiale; Vorwerk: Deutsche Homepage, internationale Präsenz und Online Shop der Produktmarken Kobold und Thermomix; eprimo: Relaunch des Vertriebsportals optimiert dotSource GmbH Jena www.dotSource.de Internet-Agentur 4,3 (5,3) 59 / 24 2006 50.000 Euro 100.000 bis 500.000 Euro Sachsen Fahnen GmbH & Co. KG: Corp. Design, Umsetzung des Online Shops Vispronet.de, Anbindung an Drittsysteme, Entwicklung eines Tools zur individ. Produktgestaltung; Franz Cornelsen Bildungsgruppe: Relaunch Plattform Cornelsen.de auf Basis von Magento Enterprise; Otto Group: Consulting und Entwicklung für Otto.de brandung Köln www.brandung.de Internet-Agentur 4 (k. A.) 50 / 15 2003 20.000 Euro 10.000 bis 50.000 Euro Fujitsu Technology Solutions GmbH: internationaler Rollout der B2C Shops, Landing Pages und Produktinszenierung; Casamoda: Online Shop inkl. Anbindung an die Warenwirtschaft; GALERIA Kaufhof: Landing Pages, Couponing-Aktionen und div. weitere CRO-Maßnahmen NETFORMIC GmbH Stuttgart http://www.netformic.de Internet-Agentur 2,56 (2,85) 50 / 2 2002 25.000 Euro 50.000 bis 100.000 Euro www.fashion5.de; www.didymos.de; www.dergepflegtemann.de Co Op nver tim sion ier -Ra Cu ung teMa stom na er ge Re me lat E-C nt ion s o An mm we nd erce un ge Us De abilit n sig y / n Mo Co bile mm erc e So Co cial mm erc e Agentur Referenzkunden und Projekte © INTERNET WORLD Business 15/13 Mitarbeiter, die mit diesem Thema vetraut sind: Ihr Unternehmen fehlt? Bitte Mail an [email protected] 0 Prozent bis 10 Prozent bis 20 Prozent bis 30 Prozent bis 50 Prozent mehr als 60 Prozent TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 22. Juli 2013 15/13 Foto: Fotolia / Zacarias da Mata 30 IT-SICHERHEIT Gezielte Angriffe auf Webserver Denial-of-Service-Attacken treffen auch Online Shops. Cloud-basierte Lösungen schützen vor solchen Angriffen D as Lieferdienst-Portal Lieferando.de musste sich seit Oktober 2010 gegen verteilte Denial-of-Service-Angriffe (DDoS) zur Wehr setzen. Den Notebook-Händler Notebooksbilliger.de traf es im Sommer 2012. Die beiden Online Shops bilden keine Ausnahme. Immer wieder sind Unternehmen, die Dienste oder Produkte über das Internet vertreiben, Opfer solcher Attacken. Die Methode ist einfach: Bei einer DDoS-Attacke (Distributed Denial of Service) erzeugen sogenannte Botnetze enorm viele Seitenaufrufe. Botnetze bestehen aus einer Vielzahl von gehackten und infizierten Rechnern in der ganzen Welt, die von einem zentralen Computer ferngesteuert und dazu genutzt werden, andere Rechner und Netzwerke anzugreifen. Der Webserver eines Unternehmens wird mit Anfragen überflutet, bis er in die Knie geht und die Webseite nicht mehr aufgerufen werden kann. Die Folgen: Umsatzverlust und Imageschaden. Genaue Zahlen, wie häufig Unternehmen im Web das Ziel von verteilten Denial-ofService-Attacken werden, gibt es nicht. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) fordert die betroffenen Unternehmen zwar auf, Angriffe zu melden, doch nicht alle Unternehmen kommen der Aufforderung nach. Viele wollen nicht publik machen, dass sie Opfer einer DDoS-Attacke geworden sind Geld oder Attacke Häufig werden Firmen mit solchen Angriffen auch erpresst. So wie im Jahr 2011, als mehrere Täter ungefähr 30 Online Shops mit Hacker-Angriffen drohten, sollten sie die Zahlung eines „Lösegeldes“ verweigern. Dem BSI werden derzeit circa fünf Angriffe pro Monat von Betroffenen gemeldet. Die Dunkelziffer dürfte jedoch erheblich höher liegen. Als Maßnahmen zur Abwehr empfiehlt das Bundesamt, die Server zu „härten“, indem etwa die Zahl der IP-Verbindungen Checkliste des BSI zum Vorgehen bei DDoS-Angriffen Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat eine Empfehlung erstellt, wie Unternehmen bei akuten Distributed-Denialof-Service-Angriffen reagieren sollten und welche Maßnahmen sie zur Abwehr ergreifen können. Das PDF-Dokument ist kostenlos unter www.allianz-fuer-cybersicherheit.de unter der Rubrik „Sofortmaßnahmen“ erhältlich. Das BSI empfiehlt Folgendes bei einem Angriff: Bilden Sie ein Krisenreaktionsteam aus erfahrenen Mitarbeitern des IT-Betriebs, des IT-Sicherheitsteams sowie der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, um technische Maßnahmen einzuleiten und begleitende Maßnahmen zu koordinieren. Berichten Sie den Vorfall, entsprechend Ihren internen Richtlinien, an das Management. Binden Sie den eigenen Internet-ServiceProvider (ISP) und Hosting-Provider ein. pro IP-Adresse beschränkt wird. Die Konfiguration des Servers sollte so geändert werden, dass er möglichst wenig Angriffsfläche bietet. Zudem kann nach der Quelladresse gefiltert werden, lautet eine weitere Abwehrstrategie: IP-Adressen, deren Quelladresse im Bereich der angreifenden IP-Adresse liegt, können am Router verworfen werden. Die BSI-Veröffentlichung „Abwehr von DDoS-Angriffen“ bietet weitere Tipps. Auch die InternetAgentur Cyberday in München, die E-Commerce Hosting anbietet, hat gemeinsam mit Shopanbieter.de ein Whitepaper zu DDoS-Attacken veröffentlicht. Simon Huck, Geschäftsführer von Cyberday, registriert, dass die Angriffe auf Shops zunehmen – insbesondere zu Traffic-starken Zeiten wie vor Weihnachten. „Das Wichtigste ist, dass DDoS-Atta- Markt für IT-Sicherheit 2013 Schalten Sie Ihr Justiziariat oder Ihren Anwalt ein und stellen Sie Strafanzeige bei der örtlichen Polizei. 2.593 3.328 Bereiten Sie für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Informationen zum Vorfall auf, um bei möglichen Presseanfragen auskunftsfähig zu sein. Informieren Sie Vertragspartner und/oder Kunden über mögliche Einschränkungen bei der Verfügbarkeit. Berichten Sie den Vorfall an das BSI: Das Bundesamt ist als zentrale IT-Sicherheitsbehörde bei größeren DDoS-Angriffen an Berichten der Betroffenen interessiert, um die aktuelle IT-Bedrohungslage in Deutschland analysieren zu können. Diese Berichte an das BSI erfolgen auf freiwilliger Basis und werden vertraulich behandelt. Quelle: www.allianz-fuer-cybersicherheit.de gesamt 238 279 172 46 Angaben in Mio. Euro Dienstleistungen Identity und Zugriffsverwaltung Netzwerksicherheit Endgerätesicherheit Web-, Nachrichten- und Datensicherheit Der Umsatz mit Security Software und -Diensten beträgt in Deutschland 3,3 Milliarden Euro Quelle: Bitkom / IDC 2013; Foto: iStock / Andrea Preibisch © INTERNET WORLD Business 15/13 cken die Website nicht komplett lahmlegen und den Server so sehr überlasten, dass er Schaden nimmt und Datenbanken korrumpiert werden“, so Huck: „Wir raten dazu, alle Seiten mit Firewalls abzusichern.“ Kommen die Angriffe aus dem „Wir filtern und bereinigen den Traffic permanent.“ SASCHA SCHUMANN Geschäftsführer Myra Security Ausland, kann der Zugriff aus den jeweiligen Ländern bereits an der Firewall gestoppt werden. Dann laufen diese Anfragen ins Leere und die Website oder der Shop bleiben erreichbar. Verschiedene Anbieter haben sich darauf spezialisiert, Web-Anbieter vor verteilten Denial-of-Service-Attacken zu schützen. Das Münchner Unternehmen Myra Security hat dazu die Lösung Myracloud entwickelt. Akamai bietet den Managed Service „Akamai DDoS Defender“ an. Link11.de hat ein mehrschichtiges Filtersystem als Cloud-Lösung gebaut. Die Cloud-basierten Lösungen werden zwischen die Browser und die Webserver der Unternehmen geschaltet, sodass sie den Verkehr, der auf die Webserver kommt, überwachen können. „Wir filtern und bereinigen den Traffic permanent“, erläutert Myra-Geschäftsführer Sascha Schumann. Shops sollten die Gefahr nicht unterschätzen, rät er. Die meisten Angriffe sind nicht zurückverfolgbar, weil die Absenderadressen gefälscht sind, weiß er aus Erfahrung. Die Kosten für den Schutz sind unterschiedlich hoch und hängen von der Art der Webseite und den Anforderungen ab. Bei Myracloud zahlen Kunden eine monatliche Gebühr, die Vertragsdauer beträgt sechs, zwölf oder 24 Monate. Die Einstiegslösung beginnt ab 199 Euro pro Monat. Die Preise können aber auch bis in den vier- oder fünfstelligen Euro-Bereich ■ pro Monat reichen. is MÜNCHEN DÜSSELDORF HAMBURG 5.11.2013 13.11.2013 19.11.2013 Die Konferenz zur Optimierung Ihres online Kunden-Dialogs Moderatorin: Svenja Teichmann, Geschäftsführerin, crowdmedia UG Big Data: relevante Daten sammeln, vernetzen, einsetzen O Content Marketing: mit interessanten Inhalten überzeugen O CRM: Kundenmanagement über verschiedene Kanäle O Es referieren u.a.: Michael Buck, Strategischer Unternehmerberater Social Media: Möglichkeiten des erfolgreichen Kundendialogs O E-Mail-Marketing: Einsatzmöglichkeiten und Trends O Crossmedia-Kommunikation: Online, Offline, Mobile O Marcus Koch, Vorstand, Goldbach Interactive Germany AG len eser zah Unsere L * 9,nur € 18 Yvonne Miller, Stv. Leiterin Online Communications & Community Management, Migros-Genossenschafts-Bund * 49,- statt € 2 : Ihr Code b occ13iw *alle Preise zzgl. MwSt. Veranstalter: Information und Anmeldung unter www.online-communication-conference.de 32 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 22. Juli 2013 15/13 IM TEST: DIE IPAD APP VON HSE24 Teleshopping goes Mobile Das Konzept kommt gut an, die Umsetzung bleibt zum Teil hinter Best-Practice-Anforderungen zurück M it dem Ausbau seiner Online- und Mobile-Angebote präsentiert sich das Homeshopping-Unternehmen HSE24 seiner Zielgruppe heute als plattformübergreifend präsenter Multichannel Retailer. Im Auftrag von INTERNET WORLD Business unterzog Mediascore die für das iPad optimierte App „HSE24 tablet“ einem User-ExperienceTest. Teleshopping-affine iPad User wurden aufgefordert, sich anhand typischer Anwendungsfälle mit der Tablet App zu beschäftigen. Ihr Nutzungsverhalten wurde über speziell für Mobile Devices entwickelte EyeTracking-Technologie aufgezeichnet. In anschließenden Einzelinterviews wurden die Teilnehmer zu App Appeal und Joy of Use (siehe Kasten) befragt. stimmte Produktempfehlungen abzurufen vielen Testern der App verborgen. Die Blickdichteverteilung weist Aufmerksamkeitsschwerpunkte aus: Rot markierte Bereiche werden in der Nutzungssituation besonders intensiv betrachtet (exemplarische Blickdaten eines Users). Vernetzung von TV und E-Commerce Das App-Konzept spricht an: Die Nutzer erkennen die Verknüpfung des TVProgramms mit den Funktionalitäten des E-Commerce als Mehrwert: Die in den Verkaufssendungen vorgestellten Produkte ohne Medienbruch bestellen zu können, erscheint komfortabel. Der Homescreen eröffnet vier Einstiegsmöglichkeiten in die App. Per Fingertipp erhalten die User Zugriff auf die HSE24-TV-Programmübersicht und die Live-Shows. Den direkten Zugang zur HSE24-Produktwelt stellen die Produktsuche und der Menüpunkt „Top-Angebote“ sicher. Eye Tracking zeigt Potenzial Die Rubrik „HSE24 TV-Programm“ listet horizontal die Sendungen des aktuellen Tages und vertikal die darin vorgestellten Produkte auf. Die Nutzer verstehen Seitenaufbau und -struktur, die differenzierte Produktauflistung hilft ihnen, die persönliche Relevanz der Sendung einzustufen. Die im Header platzierten Navigationselemente werden in der Nutzungssituation mitunter nicht wahrgenommen. Nutzungsfreundliche Suche Nutzer der Freitextsuche zeigen sich insgesamt zufrieden. Die Suchergebnisseiten muten übersichtlich und optisch ansprechend an. Zur Eingrenzung der Suchergebnisse angebotene Filteroptionen erachten die Tester als hilfreich. Die generierten Ergebnisse erweisen sich jedoch nicht durchgängig als trennscharf: Irritiert zeigen sich die User beispielsweise, wenn bei der Eingabe des Suchbegriffs „Schere“ auch Brillant-Ohrstecker aufgelistet werden. Auf der Suche nach Steuerungselementen des Players beschäftigen sich die User auffallend intensiv mit dem unteren Bildschirmbereich. Die Blickdaten decken jedoch auf, dass die Vielzahl wiederholt auftauchender Produkt-Teaser die Orientierung innerhalb der Programmübersicht erschwert und beim Abscannen des Produktangebots mitunter zu Irritationen führt. Eine weniger überladen anmutende Aufbereitung beziehungsweise das Angebot alternativer Ansichtsmöglichkeiten erscheinen aus Nutzersicht wünschenswert. Wheel-Funktion bleibt unentdeckt Die implementierten Aktions-Buttons sowie die Navigationselemente im Footer nehmen die Tester in der Nutzungssituation gut wahr; sie erschließen sich intuitiv. Leicht übersehen wird hingegen die Option im Header, über die Wahl eines Datums auf dier Inhalte des jeweiligen Tages zuzugreifen. Die dahinterliegende Wheel-Funktion, die einen Überblick über das TV-Programm der vergangenen und der kommenden Tage bietet, entdecken die Nutzer – wenn überhaupt – eher zufällig. Es empfiehlt sich eine deut- lichere Kennzeichnung dieses relevanten Navigationselements. Ausbaufähiger Video Player Die Produktvorstellungen per Video rufen bei den Testern Interesse hervor, Ton- und Bildqualität entsprechen den Ansprüchen. Wenig nutzungsfreundlich erscheint hingegen der Verzicht auf Steuerungselemente im Player (Pause, Fortschrittsanzeige etc.). Eine Player-Leiste etwa suchen die User vergebens. Einmal gestartet, kann ein Produkt-Video nicht unterbrochen werden. Möchte der User Ausschnitte wiederholt sehen, muss er das Video nochmals von Anfang an schauen. Ein weiteres Manko: Die eher unscheinbare Gestaltung der Navigationselemente im Header führt dazu, dass grundsätzlich beliebte Funktionen in der Nutzungssituation mitunter nicht wahrgenommen werden. So bleibt zum Beispiel die Option, flexibel zwischen verschiedenen Ansichten (Video, Produkt oder beides) zu wechseln und passgenau auf das Video abge- Prägnante Produktseiten Gefallen finden die Probanden an den Produktseiten. Abbildung, Kurzbeschreibung, Preis und Warenkorb-Button stehen gut erfassbar im Fokus. Die per Slide-Funktion abrufbaren Zusatzinformationen unterstützen die Kaufentscheidung sinnvoll. Dass im Auswahldialog unter „Variante wählen“ teilweise mehrere Kriterien verknüpft werden (z. B. „Größe 36, Schwarz“), erscheint jedoch als ungewöhnlich und etwas sperrig. Fazit Das breite Angebot an Bewegtbild-Content ermöglicht den iPad Usern ein um anschauliche Produktpräsentationen angereichertes Online Shoppen mit Unterhaltungswert. In der Nutzungssituation bleibt die innovative App mitunter jedoch noch hinter Best-Practice-Anforderungen zurück. Insbesondere die Eye-Tracking-Daten lassen erkennen, dass die Performance der App durch eine verbesserte Einbindung beziehungsweise eine bessere visuelle Darstellung relevanter Servicefunktionen ■ gezielt gesteigert werden könnte. Die Autoren Die Methode Mit blickregistrierungsgestützten E-CommerceAnalysen und User-Experience-Tests unterstützt Mediascore Anbieter von Mobile Content bei der Evaluation und Perfektionierung ihrer Angebote. Auf unterschiedlichen Endgeräten und Betriebssystemen wird die Performance mobiler Anwendungen mithilfe Task-geleiteter Einzelexplorationen erfasst. Dabei eröffnen Blickanalyse-Verfahren einen direkten und objektiven Zugang zu den Wahrnehmungsprozessen der Zielgruppe. Das Orientierungs- und Nutzungsverhalten der User wird transparent. Aus den Ergebnissen werden Best-Practice-Empfehlungen zur Optimierung von Wirkung (Appeal), Nutzungsfreude (Joy of Use) und Usability abgeleitet. Mirjam Fürtjes ist Geschäftsführerin, Meike Braden Senior Projektleiterin bei Mediascore in Köln. Die User-Experience-Experten erforschen multimediale Angebote und evaluieren die Performance von Desktop- und Mobile-Shops, Mobile Apps, Websites und Multimedia-Kampagnen. Verknüpfung von TV und E-Commerce: Übersichtlicher Homescreen mit vier Einstiegsmöglichkeiten in die App Teils schwer nachvollziehbare Ergebnisse: Die Produktsuche nach Scheren zeigt als Treffer beispielsweise auch Ohrstecker Weitere Infos unter www.internetworld.de/webcode WEBCODE 1110040 ■ Alle bisher erschienenen Usability Checks als PDF 15/13 DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 22. Juli 2013 AFFILIATE MARKETING BILDBEARBEITUNG PLZ PLZ 1 9 Firstlead GmbH www.adcell.de Marcus Seidel Rosenfelder Straße 15-16 10315 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 [email protected] Starten Sie jetzt Ihr Partnerprogramm mit über 75.000 Affiliates und ohne SetupGebühr! 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Juli 2013 David Mahoney Nachdem Ebuzzing vor Kurzem die Spezialisten Bee Ad und We Spread erworben hat, strukturiert sich der international tätige Dienstleister für Videowerbung nun in Deutschland um und gliedert die Töchter unter neuem Namen ein. Unter der Leitung von David Mahoney, Managing Director DACH, bietet die Ebuzzing Group dadurch neben Ebuzzing Social auch die neuen Marken Ebuzzing Media (bisher Bee Ad) und Ebuzzing Impact (We Spread) an. Während Social auf die Verbreitung von Videos in Social Media spezialisiert ist, zielen Media und Impact auf Markenbekanntheit beziehungsweise Markenentwicklung ab. ■ www.ebuzzing.com Andreas Lippert Ebay, Dreilinden In der neu geschaffenen Position Senior Director Merchant Development Germany kümmert sich Andreas Lippert bei eBay künftig um Ausbau und Optimierung des Geschäfts großer Händler sowie Markenhersteller auf dem Online-Marktplatz. Der 46-Jährige, der damit die Merchant Development Organisation von eBay in Deutschland leitet, berichtet an Nicholas Illidge, Vice President eBay International. Dieser ist auf europäischer Ebene für diesen Bereich zuständig. Vor seinem Wechsel zum US-Unternehmen mit Deutschlandsitz Dreilinden war Lippert bei verschiedenen Markenherstellern wie Kodak sowie Bang & Olufsen in führenden Managementpositionen tätig. Zuletzt verantwortete er als General Manager International Sales bei der Loewe AG in Kronach die internationale Vertriebsorganisation. ■ www.ebay.de Marius Voigt Fischer Appelt, Berlin Zum neuen Geschäftsführer der Berliner Dependance ist Marius Voigt bei der Agenturgruppe Fischer Appelt AG aus Hamburg befördert worden. Bisher war der 39-Jährige bereits als Leiter des Berliner Standorts tätig, davor hatte er verschiedene Managementpositionen in der Agenturgruppe inne. ■ www.fischerappelt.de 37 Robert Liebisch Dima Beitzke Ebuzzing, Hamburg / London Internet World BUSINESS Kiveda.de, Berlin Sedo, Köln Die Domain-Handelsplattform Sedo mit Büros in Köln, London (UK) und Cambridge (USA) hat Dima Beitzke zum neuen Chief Sales Officer International ernannt. Der 37-Jährige, der damit die Leitung des globalen Vetriebs sowie der Bereiche Marketing und PR übernimmt, soll insbesondere die internationale Expansion des Unternehmens vorantreiben. Zuletzt war Beitzke, der außerdem das Vetriebsnetzwerk erweitern soll, Geschäftsführer mehrerer Online-Portale in Köln. ■ www.sedo.de Michael Horst Rob McIntosh Advertising Alliance, Hamburg Akqa, Berlin Die Leitung des Bereichs Ad Operations hat Michael Horst bei der Advertising Alliance AG, Hamburg, übernommen. Der 43-Jährige, der das Adund Campaign-Management der Tochtergesellschaften verantwortet, wechselt von Explosion Interactive zur Holdinggesellschaft, der seit 2011 Retarget Media, Active Agent, Mediaroute, Brand Europe, Open Inventory Media und Bannercommunity angehören. Davor war Horst unter anderem bei Smaato, Microsoft Advertising, Newtention und Mobilcom in verschiedenen Führungspositionen beschäftigt. ■ www.advertising-alliance.de Nadine Ebert / Frank Hohenleitner Catbird Seat, München Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Münchner Agentur Catbird Seat, Spezialist für Performance MarF. Hohenleitner keting: Frank Hohenleitner, der zuvor unter anderem bei der Searchmetrics GmbH Director SEO Consulting war, verantwortet als Director Consulting die Bereiche Content Marketing und SEO. Die Position wurde neu N. Ebert geschaffen. Außerdem wechselt Nadine Ebert als Content Manager zu Catbird Seat, um unter anderem das redaktionelle Leistungsportfolio auszubauen. Bisher war sie als SEO Consultant bei der Booming GmbH, einer Tochter der Pro Sieben Sat1 Group, tätig. ■ www.catbirdseat.de Das Digitalagentur-Network Akqa verstärkt seine Kreativabteilung mit Rob McIntosh. Als neuer Executive Creative Director für die Standorte in Berlin und Amsterdam berichtet er an Chief Creative Officer und Akqa-Mitgründer James Hilton. McIntosh, der zuvor unter anderem bei BMW und Apple tätig war, kommt von der Münchner Agentur Frog Design. ■ www.akqa.com Björn Tantau Testroom, Hamburg Als Senior Manager Inbound Marketing soll Björn Tantau vor allem die mediale Reichweite der Web-Agentur steigern. Zuvor war er unter anderem Inhaber einer eigenen Agentur, die sich um SEO, Linkbuilding und Social Media kümmerte. Zuletzt arbeitete er bei der TRG – The Reach Group GmbH aus Hamburg als Head of Social Media. ■ www.testroom.de In der neu geschaffenen Position als Leiter Payment und Risikomanagement verantwortet Robert Liebisch beim Online-Küchenhändler Kiveda.de künftig die operative Planung, den Aufbau und die Kontrolle der Zahlarten im Online- und Offline-Vertrieb. Außerdem ist der 35-Jährige, der direkt an die Geschäftsführung berichtet, für die Risikobewertung und die Auswahl relevanter Dienstleister zuständig. Bisher war Liebisch als selbstständiger Berater im Bereich Payment, als Key Account Manager bei der Billpay GmbH und als Partner Manager der Computop Wirtschaftsinformatik GmbH tätig. ■ www.kiveda.de Maren Horn B+D Interactive, Köln In der Kundenberatung ist Maren Horn künftig bei der Kölner Digitalagentur B+D Interactive aktiv. Als Account Director soll sie ausgewählte Etats operativ leiten. Bislang war Horn, die unter anderem den Kunden Sony betreut, bei Grey Worldwide tätig. Dort war sie unter anderem für Allianz Deutschland, O2 Germany und Thyssen Krupp zuständig. ■ www.bplusd-interactive.de Anna Ludwig Neverest, München Für Konzeption und Text der Bewegtbildformate, die vom Dienstleister Neverest GmbH in München für Kunden produziert werden, ist nun Anna Ludwig verantwortlich. Die 37-Jährige, die sich dabei als Senior Konzepterin um alle Formate von TV-Spots bis hin zu OnlineVideos kümmert, hat bisher als Senior Texterin in der Agentur zum Goldenen Hirschen gearbeitet. ■ www.neverest.de Mark Pincus / Don Mattrick Zynga, San Francisco (USA) Der Gründer und bisherige Geschäftsführer Mark Pincus hat Don Mattrick zu seinem Nachfolger als CEO bei dem M. Pincus US-amerikanischen OnlineSpieleentwickler Zynga erklärt. Der neue Chef kommt von Microsoft, wo er die vergangenen sechs Jahre unter anderem als President Interactive Entertainment Business tätig war. Davor hatte der D. Mattrick 49-Jährige beim Gaming-Pionier Electronic Arts gearbeitet. Pincus selbst bleibt als Chief Product Officer bei Zynga und will sich in Zukunft um Produktinnovationen kümmern. Außerdem behält er seinen Posten als Vorstandsvorsitzender des Unternehmens. ■ www.zynga.com ▶ Impressum ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), [email protected] Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Leitung Online-Redaktion: Tanja Gabler (tga), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Bärbel Edel, Elisabeth Oberndorfer, Helmut van Rinsum Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17 vom 01.10.2012 Redaktion: Till Dziallas (tdz), [email protected] Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Vera Günther (vg), [email protected] Elke Häberle (häb), [email protected] Stefan Hofer (host), [email protected] Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Wilhelm Würmseer (ww), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Chefin vom Dienst: Vera Günther (vg), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Verlagsleitung Online: Matthias Sandner, Telefon: (089) 741 17-259, E-Mail: [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 38 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Marcus Bilgeri Webguerillas, München Bereits ihren fünften Standort hat die Münchner Webguerillas GmbH, Agentur für alternative Werbung, zum 1. Juli 2013 eröffnet. Geleitet wird die neue Dependance in Köln von Marcus Bilgeri, der künftig gemeinsam mit Webguerillas-Gründer David Eicher als Geschäftsführer der Niederlassung fungiert. Der 38-Jährige kommt von der Deutschen Telekom AG, bei der er in verschiedenen Sparten beschäftigt war. Zuletzt leitete Bilgeri dort strategische Projekte mit dem Ziel, das Mobilfunk-Segment weiter voranzutreiben. ■ www.webguerillas.de Nils Jünemann Bitplaces, Berlin Als Vice President Operations kommt Nils Jünemann zum Berliner Start-up Bitplaces GmbH, das eine Cloud-Management-Plattform betreibt. In der Position verantwortet er den technischen Betrieb der Location as a Service Platform des Unternehmens, zudem unterstützt er die Produktentwicklung. Zuvor war Jünemann sechs Jahre lang bei den VZ-Netzwerken als Senior System Architekt beschäftigt. Dort war er unter anderem für die technische Infrastruktur der Plattform verantwortlich. ■ www.bitplaces.com Michael Auerbach Swiss Post Solutions (SPS) Deutschland, Bamberg Zum Chief Executive Officer (CEO) ist Michael Auerbach bei der Swiss Post Solutions (SPS) Deutschland berufen worden. Der 52-Jährige, der gemeinsam mit den Geschäftsführern Stefan Nowack und Frank-Michael Pácser für die Geschäfte in Deutschland verantwortlich ist, trat zum 1. Juli die Nachfolge von Walter Gerdes an. Dieser wechselt in den Beirat. Auerbach hatte im April 2013 als Chief Operating Officer bei SPS Deutschland die Geschäftsbereiche Cards, Healthcare/Customer Contact Management und Document Processing übernommen. Das Unternehmen, das zur Schweizerischen Post gehört, bietet Off- und Online-Lösungen zur Kundengewinnung an. ■ www.swisspostsolutions.de 22. Juli 2013 15/13 Jan Oßenbrink John Liu Papagei.com, Hannover Google, Mountain View (USA) Das Videosprachlern-Portal Papagei.com erweitert seine Geschäftsleitung. In Zukunft kümmert sich Jan Oßenbrink um die Bereiche Vertrieb und Marketing und unterstützt damit die beiden bisherigen Geschäftsleiter Michaela Meier und Karsten Mitzinnek, der als Vorsitzender der Geschäftsführung die Bereiche Personal, Controlling und PR verantwortet. Oßenbrink wechselte erst im Mai dieses Jahres zu dem Hannoveraner Unternehmen und war bisher als Vertriebschef tätig. Davor hatte er als Geschäftsleiter Marketing und Vertrieb beim NWB Verlag sowie unter anderem bei der Klassik Radio AG und der Mediengruppe Weka Holding gearbeitet. ■ www.papagei.com Der bisherige Chef Google China John Liu, der die Geschäfte des Suchmaschinenkonzerns knapp sechs Jahre lang geleitet hatte, verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch. Er will sich anderen beruflichen Herausforderungen stellen, nachdem er in den vergangenen Jahren maßgeblich für die Entwicklung Googles in China verantwortlich war. Sein Nachfolger soll der bisherige Director Partnerships für Europa, den Nahen Osten und Afrika, Scott Beaumont, werden. ■ www.google.com Margot Meissner / Sebastian Heidfeld Andreas Harnischfeger Weitclick, Berlin Von der Omnicom-Tochter OMG Fuse kehrt Andreas Harnischfeger zur Agentur Komm Passion in Düsseldorf als Leiter Marketing und Digitales zurück. Dort hatte der 31-Jährige bereits bis Anfang 2012 als Senior Berater gearbeitet. Bei OMG Fuse war er Group Manager und vor allem im Bereich Social Media Marketing beschäftigt. ■ www.komm-passion.de Komm Passion, Düsseldorf Die Stuttgarter Digitalagentur Weitclick holt zwei neue Mitarbeiter für ihre Berliner Niederlassung an Bord. Mar- M. Meissner got Meissner steigt als Associate Creative Director Konzept ein und verantwortet vor allem das Zielgruppenmanagement „Junge Leute“ von O2. Die 33-Jährige war bislang bei Interone in Hamburg beschäftigt. Von BBDO S. Heidfeld Proximity, wo er Konzepter Digital war, wechselt zudem Sebastian Heidfeld zu Weitclick. Der 36-Jährige soll dort als neuer Senior Konzepter die Kunden Smart und LBS in den Bereichen Konzeption sowie Informationsstruktur betreuen. ■ www.weitclick.de Malte Warncke / Tobias Kässmann Shopping24, Hamburg Mit zwei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Hamburger Shopping24 Internet Group im Bereich IT. Malte Warncke M. Warncke (24) und Tobias Kässmann (26) sollen die Portale des Anbieters weiterentwickeln und neue Produkte an den Start bringen. Zuletzt studierte Warncke Medieninformatik an der FH Wedel, sein neuer Kollege war bisher bei T. Kässmann der Brand New Friends GmbH in Hamburg als Creative Engineer beschäftigt. ■ www.s24.com Niclas Wagner Draftfcb, Hamburg Der bisherige Strategy Director der Digitalagentur Razorfish, Niclas Wagner, wechselt zur Network-Agentur Draftfcb in Hamburg. Dort ist der 34-Jährige als Global Brand Planning Director für den Kunden Beiersdorf zuständig. Die Position Wagners, der bei Razorfish unter anderem die Kunden Maggi, Microsoft und Seat betreute, wurde neu geschaffen. ■ www.draftfcb.de Stefan Wolters Sapient Nitro, Köln Als neuer Account Director heuert Stefan Wolters bei der Agentur Sapient Nitro an. Im Team des Experience Studios am Standort Köln betreut er den Etat von Lufthansa. Dabei soll der 35-Jährige, der zuletzt Account Director bei der Agentur Liquid Campaign war, unter anderem die Profilierung des digitalen ServicePortfolios der Lufthansa vorantreiben. ■ www.sapient.com/de Christian Albrecht Shopping24 Internet Group, Hamburg Im Bereich IT-Operations hat sich die Shopping24 Internet Group in Hamburg verstärkt. Christian Albrecht kümmert sich als Systemadministrator Hosting um die Weiterentwicklung der HostingPlattformen, die Umsetzung von Software-Projekten und die Automatisierung der Infrastruktur. Vor seinem Wechsel zum Webportal-Betreiber war der 30-Jährige neun Jahre lang bei Easynet tätig. ■ www.s24.com Christian Lungershausen Focus4, Olching Bei der MKT AG hat Christian Lungershausen die Leitung der Focus4 GmbH – Studio for Interaction Development übernommen. Zuvor war er Creative Director der Expotechnik Heinz Soschinski GmbH. Nun führt Lungershausen ein Team aus Soft- und Hardware-Entwicklern, InterfaceProgrammierern und Multimedia-Künstlern. ■ www.focus4.de Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ■ [email protected] [email protected] ■ Gamescom Mit dem Motto „Celebrate the games!“ sowie rund 270.000 Besuchern und 600 Ausstellern aus mehr als 40 Ländern öffnet die Messe für interaktive Spiele in diesem Jahr bereits zum vierten Mal ihre Pforten. Termin: Köln, 21. bis 25. August 2013 Kosten: Ab 15 Euro (Tageskarte) bis 62 Euro (Dauerkarte); Preise Vorkasse und inkl. MwSt. Info: www.gamescom.de ■ Mobile Business Conference Die Konferenz für Mobile Marketing gibt einen Überblick über die wichtigsten Fragestellungen rund um das Thema Mobile Business. Zielgruppe sind Führungskräfte, Manager sowie Marketing- und E-Commerce-Entscheider. Termin: Hamburg, 9./10. September 2013 Kosten: 790 Euro; für unsere Leser 640 Euro mit dem Code: MBC13iwb; Preise zzgl. MwSt. Info: www.mobile-business-conference.de ■ IFA Die Messe für Consumer Electronics bietet unter anderem die Themen-Specials iZone (alles rund um Mac, Apps und iTech) sowie Tec Watch (Technologien für die Märkte von morgen). Präsentiert werden zudem Produkte und Innovationen aus sieben Segmenten. Termin: Berlin, 6. bis 11. September 2013 Kosten: 12 Euro inkl. MwSt. (im Vorverkauf) Info: www.ifa-berlin.de ■ Roadshow Big Data Hier erfahren Sie, wie Sie Big Data erfolgreich im Handel und Online-Handel einsetzen. Auf der Agenda: Big Data als Wachstumstreiber, Online-Handel 4.0 und Big Data in Retail. Termine: Hamburg, 4. Sept.; Düsseldorf, 11. Sept.; Stuttgart, 12. September 2013 Kosten: 69 Euro (Anwender) und 490 Euro (IT-Dienstleister, Anbieter); Preise zzgl. MwSt. Info: www.managementforum.com/bigdata ■ Adtech Neben einer Ausstellung findet auch ein Kongress mit diversen Summits zu den Themen Mobile, Real-Time, Content & Social, Search, Video, Data/Analytics, Future Media/Technology sowie Multichannel statt. Termin: London, 11./12. September 2013 Kosten: Ab 295 Brit. Pfund. (etwa 350 Euro) Info: www.ad-techlondon.co.uk ■ 5. Scoopcamp Mit einer Mischung aus Barcamp und Konferenz richtet sich das Scoopcamp, eine Veranstaltung von Hamburg@work und der dpa, an Online-Journalisten, Programmierer und Content-Verantwortliche. Themen sind hier unter anderem: Data Journalism, New Storytelling und Social Media. Termin: Hamburg, 12./13. September 2013 Kosten: 159 Euro inkl. MwSt. Info: www.scoopcamp.de ■ Social Media Conference Drei Tage lang dreht sich hier alles um das Thema Social Media. Am 25. September findet zusätzlich zur Konferenz rund um Facebook, Twitter, Youtube und Co. noch ein eigenes B2B-Special statt. Termin: Hamburg, 23./24. September 2013 Kosten: Für unsere Leser ab 340 statt 490 Euro mit dem Code: SMC13Siwb; Preise zzgl. MwSt. Info: www.socialmediaconference.de ■ Usability-Kongress Unter dem Motto „Mitdenken, mitmachen, mitdiskutieren“ bietet der Kongress theorieund praxisorientierte Vorträge sowie Workshops. Im Fokus: Responsive Design, Mobile Customer Journey sowie Big Data & Usability. Termin: Frankfurt, 10./11. Oktober 2013 Kosten: 529 Euro (1 Tag), 789 Euro (2 Tage) für Frühbucher (bis 30.8.); Preise zzgl. MwSt. Info: www.usability-kongress.de 15/13 STELLENMARKT 22. Juli 2013 Internet World BUSINESS Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Senior Consultant Digital (m/w) Gerlach, Porst + Steiner GmbH Frankfurt am Main ID 714 Online Marketing Manager (m/w) Tiscover GmbH Innsbruck, Austria ID 713 Geschäftsführer – Online Marketing Agentur (m/w) Talents Wanted Germany – Executive Search Ismaning ID 712 Online-Marketing Spezialisten SEA/SEO (m/w) Verlag C.H.BECK München ID 710 Marketing-Experte (m/w) J. Schmalz GmbH Glatten ID 708 SEO-Manager Schwerpunkt Linkaufbau (m/w) UNITO Versand & Dienstleistungen GmbH Salzburg ID 704 Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, [email protected] Stellenmarkt Sie suchen Online-Professionals! Zielorientiertes Recruiting nur bei uns – der einzigen Wirtschaftszeitung fürs Internet ■ 155.000 unique user, 18.000 Abonnenten und 33.000 Online-Newsletter-Empfänger warten auf Ihr Stellenangebot. ■ Unser Stellenmarkt bietet Ihnen unterschiedliche Kombinationen! Print • Online • Newsletter Sprechen Sie mich an: Kerstin Berthmann Tel.: 089 - 74117-327 [email protected] www.internetworld.de/stellenmarkt 39 40 SZENE Internet World BUSINESS 22. Juli 2013 15/13 DLD Women: Bunte Bohème 600 Gäste, 60 Speaker, traumhafte Kulisse und ein interessantes Programm: DLD Women 2013 M it ein wenig Fantasie hätte es auch eine bunte Gartenparty in den Hamptons sein können. DLD Women 2013 zog dieses Jahr im weitläufigen Gelände der Porzellan Manufaktur Nymphenburg am Nymphenburger Schloss in München etwa 600 internationale Gäste und 60 Speaker an. Dass hier überwiegend Frauen am Werk waren, sah man sofort: Wohltuend bunt und farbenfroh, statt einheitlich in Schwarz präsentierten sich Grüßender Kurfürst: „Chairwomen‘s Party“ am Wittelsbacher Platz Gastgeberinnen: Prinzessin von Bayern und Steffi Czerny Lustwandeln: Stelzenkünstler im Park Bunt gemischt: Das DLD-Women-Auditorium Sprecher und Gäste. Entsprechend weit gefächert war auch das Programm der Burda-Veranstaltung, das von Hirnforschung über das Ende des „Old Boys’ Club“ bis zu „Female Entrepreneurship“ reichte. Gastgeber: DLD-Gründerin Steffi Czerny und Maria Furtwängler-Burda zusammen mit den Schirmherrinnen Ursula von der Leyen (Arbeitsministerin), Vivian Reding (EU-Kommissarin) und Medienfrau Ari■ anna Huffington. häb Blonde Power: Jäckel, von der Leyen, Furtwängler Fotos: Burda Bei der Arbeit: Diese Runde diskutierte über das Bild und die Rolle der Frau in den Medien (Fast) Hahn im Korb: Hubert Burda (3. v. l.) Summer Screening Sevenone Media präsentierte sein Programm für das nächste Jahr amburg, Düsseldorf, Frankfurt, München und erstmals auch Zürich: Das waren die Stationen des diesjährigen Summer Screening von Pro-Sieben-Sat1-Vermarkter Sevenone Media. Bissig-charmant und scharfzüngig, wie man ihn aus seiner Paraderolle „Stromberg“ kennt, führte Christoph Maria Herbst durchs Programm und präsentierte die kommenden Vermarktungs-Highlights der Sendergruppe. Für Begeisterung bei den Gästen aus Agenturen und werbungtreibenden Unternehmen sorgten auch die Sieger der Casting■ show „The Voice Kids“. häb Allein unter Männern: Sabine Eckhart von Sevenone Media Zwischen starken Männern: Birgit Ballauf, Thomas Wagner (l.), Christopher Ferkinghoff Smalltalk: Nach dem Screening wurde gefeiert Nice Guy: Christoph Maria Herbst alias Stromberg Foto: Sevenone Media, DLD H Nette Pakete: Lunchtüten fürs Picknick im Schlosspark Stimmgewaltig: Die Voice-Kids-Sieger Michèle und Nick Howard live on Stage KLEINER NACHTRAG ZUM BERLINBESUCH: MR PRESIDENT, WE WILL NEVER TEAR DOWN OUR FIREWALL. Wir stehen für Ihre Sicherheit. Wir sind Thomas Krenn. Wir stehen für individuelle und sichere Server- und Hosting-Lösungen. Wir definieren uns über Service und Qualität. Wir garantieren Ihnen: - Server-Assemblierung und Server-Hosting in Deutschland Einen vielfach ausgezeichneten Qualitätsstandard Ein Testszenario mit 35 verschiedenen Betriebssystemen Individuelle Projektunterstützung Einen persönlichen 24/7 Support 24h Expresslieferung europaweit Ihr Thomas Krenn DE: +49 (0) 8551 9150 0 CH: +41 (0) 848 207970 AT: +43 (0) 732 2363 0 www.thomas-krenn.com/inside-tk Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung 42 MEINUNG Internet World BUSINESS 22. Juli 2013 15/13 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Gejammer ohne Folgen Gute Karten für Expansion Was denkt man sich bei der NSA eigentlich dabei, das Internet einfach so total zu überwachen? Vermutlich nichts, denn schließlich ist das Internet Eigentum der USA. Es wurde von der USArmee – damals noch als Frank Kemper, Arpanet – initiiert. Der Stv. Chefredakteur Sitz der Internet-Verwaltungsorganisation ICANN ist in Los Angeles, die ICANN selbst unterliegt kalifornischem Recht und operiert auf Basis eines Vertrags mit dem US-Wirtschaftsministerium. Die größten Internet-Unternehmen der Welt sitzen in den USA: Google, Amazon, eBay und Facebook haben global wenig Konkurrenz zu fürchten. Das mobile Web ist fest im Griff der US-Konzerne: Fast 100 Prozent aller aktuellen Smartphones laufen mit Betriebssystemen aus Amerika. Natürlich können wir in unseren Facebook Timelines von Angela Merkel fordern, dass sie die NSA in ihre Schranken weist und auf die Einhaltung deutschen Rechts pocht. Allein: Es wird nichts nützen. Wir haben uns viel zu bereitwillig in die Abhängigkeit von einer Technologie begeben, die in beispiellosem Umfang von den USA dominiert wird. Welche Alternativen gibt es? Bei Licht betrachtet wenige. Es wäre theoretisch denkbar, dass wir ein europäisches Internet-Pendant aufbauen. Doch könnte das genauso attraktiv für die Nutzer und unbürokratisch für die Anbieter ausfallen, wenn es von einer EU-Arbeitsgruppe erdacht würde? Wir könnten darauf verzichten, Angebote von US-Diensten zu nutzen – also Ixquick statt Google, Otto statt Amazon, Quoka statt eBay, Symbian statt iOS. Würde das die NSA daran hindern, weiter das Internet auszuspionieren? Vermutlich nicht. Aber es könnte der erste Schritt sein zu einer europäischen Internet-Kultur, die sich an unseren Bedürfnissen orientiert – und an unserem Rechtsrahmen. Warum SEPA und das europäische Verbraucherrecht nicht nur Arbeit bedeuten E uropa wächst zusammen. Am 1. Juli kam mit Kroatien ein weiteres Mitgliedsland dazu. 17 der inzwischen 28 EUStaaten bezahlen mit der gleichen Währung. Doch hier enden die Gemeinsamkeiten nahezu. Von einem einheitlichen europäischen Binnenmarkt sind wir noch weit entfernt. Und der einheitliche europäische Zahlungsverkehrsraum, besser bekannt unter dem Namen SEPA, kommt nur zögerlich voran und treibt den meisten Online-Händlern Schweißperlen auf die Stirn. Die nächste Welle der europäischen Vereinheitlichung rollt gerade an: Das Verbraucherrecht wird im kommenden Jahr EU-weit angeglichen. Das deutsche Fernabsatzrecht hat dann ausgedient. Das bedeutet für Online-Händler im ersten Moment zusätzlichen Aufwand. Anpassungen werden beispielsweise im Bereich Widerruf und Versand nötig. Neue Chancen für den Handel Ist die Überarbeitung der betroffenen Bereiche aber erst einmal abgeschlossen, eröffnen sich neue Chancen für den Online-Handel. Die neuen Regelungen erleichtern die Expansion innerhalb der EU deutlich, ist es doch heute eine Herausforderung, vor dem Markteintritt in ein anderes EU-Land sämtliche dort gültigen Regelungen zu studieren und umzusetzen. Allerdings: Auch wenn die rechtliche Basis für den Internet-Handel vereinheitlicht wird, so hat doch jeder E-CommerceMarkt in Europa seine eigenen Charakte- [email protected] „Trinkgeld einplanen“ Die Rewe-Supermarktgruppe weitet ihren Lieferdienst für online bestellte Lebensmittel aus. Jetzt ist das Angebot auch in München verfügbar. INTERNET-WORLD-Leser haben den Service bereits getestet: Die Lieferung geht in Hamburg auch fix und unkompliziert. Allerdings sollte man pauschal ein Trinkgeld zum Warenkorb dazurechnen. So richtig cool ist es für die Lieferanten nämlich nicht, diverse Stockwerke mit Kisten voller Lebensmittel hochzulaufen. KAY SCHLEMENAT Ich bestelle nur noch bei Rewe-Online, allerdings lasse ich nicht liefern, sondern hole die Bestellung am Drive-in-Schalter ab. Geht schnell und unkompliziert und spart eine Menge Zeit. ADINA BITTERLICH Adition nicht in Karlsruhe Im Beitrag „Anschluss an den Echtzeithandel“ (Ausgabe 14/2013, Seite 34 f.) haben wir den Sitz von Adition Technologies nach Karlsruhe verlegt. Das stimmt nicht: Firmensitz ist Düsseldorf und die Entwicklungsabteilung sitzt in Freiburg. In Karlsruhe unterhält das Unternehmen derzeit keine Niederlassung. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen. Die Redaktion ristika. Das sollten Online-Händler bei ihrer Expansionsplanung im Hinterkopf haben. Die Unterschiede der einzelnen Länder sind teilweise signifikant. Der European Online Retail Forecast des Marktforschungsunternehmens Forrester prognostiziert für die kommenden fünf Jahre eine durchschnittliche Wachstumsrate im europäischen E-Commerce von elf Prozent. Er stellt aber auch fest, dass die Entwicklung der Märkte sehr Mikael Wintzell Executive Vice President Sales beim Payment-Anbieter Klarna ■ www.klarna.de unterschiedlich weit fortgeschritten ist. Besonders deutlich zu erkennen ist ein Gefälle auf der Nord-Süd-Achse: In den nördlich gelegenen Ländern hat sich der E-Commerce schon fest etabliert. Die Herausforderungen liegen in dieser Region darin, das Angebot und die Services immer weiter zu differenzieren und zu professionalisieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Im Süden, zum Beispiel in Spanien und Italien, steht der Online-Handel noch ganz am Anfang. Hier muss in den kommenden fünf Jahren vor allem Grundlagenarbeit geleistet werden. Denn die Euro-Krise in diesen Ländern hinterlässt auch ihre Spuren im Online-Handel. Abgesehen von diesen übergeordneten Tendenzen lassen sich noch weitere Eigenheiten der einzelnen Märkte erkennen. So ist beispielsweise der französische OnlineHandel stark regional geprägt und passt sich nur langsam an Trends an. Großbritannien hingegen ist in Sachen E-Commerce sehr weit entwickelt und gilt als der größte Markt in Europa, gefolgt von Deutschland. Blickt man auf Polen und Tschechien, steht man zwei Märkten gegenüber, die „auf dem Sprung sind“ und in den kommenden Jahren ein rasantes Wachstum an den Tag legen werden. Der Online-Handel in Deutschland zeichnet sich allerdings vor allem durch ein Merkmal aus: Preisführerschaft. Das Einkaufsverhalten der Deutschen, das Aldi, Lidl und Co. groß werden ließ, unterscheidet sich online also kaum vom stationären Handel. Der Preiskampf geht im E-Commerce weiter. Das stellt Online-Händler in Deutschland vor die große Herausforderung, ihre Prozesse zu optimieren. Sie können nur mithalten, wenn sie so effizient wie möglich arbeiten. Gerüstet für den Preiskampf Doch jetzt kommt die gute Nachricht: Meistern sie den Preiskampf in Deutschland erfolgreich, sind sie bestens für die Expansion in andere EU-Länder gerüstet. Denn nirgendwo ist der Preis-, und damit einhergehend der Professionalisierungsdruck, so hoch wie hierzulande. Oder, mit anderen Worten: If you can make it there, you’ll make it anywhere. Die neue Verbraucherrechte-Richtlinie der EU kommt da gerade recht, denn sie baut weitere Ex■ pansionshürden ab. Gehört „Jeder weiß, dass wir unsere privaten Telefone benutzen, obwohl es verboten ist.“ Bundeswirtschaftsminister PHILIPP RÖSLER (FDP) findet sein iPhone viel cooler als das abhörsichere „SiMKo 3“, das ihm das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zur Verfügung stellt Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ■ [email protected] Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ■ [email protected] Wünschen Sie einen Kontakt mit unserer Anzeigenabteilung? Bitte schreiben Sie an ■ [email protected] Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an ■ [email protected] Sie finden uns auch auf Facebook ■ facebook.com/internetworld.de „Das Internet ist kein Familienerlebnis, Fernsehen schon.“ Pro-Sieben-Sat1-Chef THOMAS EBELING hofft darauf, dass ältere Zuschauer im Familienkreis irgendwann wieder stärker die Flimmerkiste statt den Computer nutzen „Facebook? Twitter? Absolut nichts für mich. Ich verstehe dieses ganze Mitteilungsbedürfnis nicht.“ SEBASTIAN VETTEL, amtierender Weltmeister in der Formel 1, outet sich im „Stern“-Interview als ausgemachter Social-Media-Muffel „Die Ergebnisse zeigen, dass die Strategie der Landesregierung zum Breitbandausbau versagt hat.“ SÖREN HERBST, netzpolitischer Sprecher der Grünen im Landtag von Sachsen-Anhalt, kommen- tiert eine Studie, die dem Bundesland die niedrigste Internet-Nutzungsquote Deutschlands attestiert thomas-krenn.com Reicher an Speicher Maximale Erweiterungsmöglichkeiten auf kleinstem Raum NEW 2HE Intel Dual-CPU RI2212+ Server mit brandneuem Intel® Mainboard Der leistungsstarke Neuzugang bei Thomas Krenn. Das 2HE Intel Dual-CPU RI2212+ Serversystem kann bis zu 6 Full Profile Zusatzkarten auf nur 2HE aufnehmen, was eine enorme Erweiterungsmöglichkeit mit sich bringt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, das Gerät on Board mit I/O Modulen zu bestücken, ohne PCI-E Steckplätze zu belegen. 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