- Heftarchiv - Internet World Business

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- Heftarchiv - Internet World Business
AUSGABE 26/13 23. DEZEMBER 2013
Die letzte Meile
Logistiker suchen nach neuen
Wegen, wie die Ware ihren
Empfänger erreicht S. 26
43205
Anzeige
Online-Werbung I E-Commerce I Technik
€ 4,50 | Fr. 9,00
www.internetworld.de
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
Neue Serie: Social
Media Monitoring
„Flat Design
verkauft nicht“
Die Kunst
zu mieten
Die richtigen Analyse-Tools
für Facebook & Co.
Matthias Steinforth,
Kernpunkt GmbH
Start-ups revolutionieren
den Kunstvertrieb S. 28
S. 32
S. 42
Foto: Fotolia / Vladstar
SINGLE EUROPEAN PAYMENT AREA
Ein Jahr wie im Flug
SEPA-Fehlstart droht
Drosselkom, Facebook-Börsengang, Benz im Netz und Amazons Drohne
Foto: iStockphoto/RyanKing999
Gut einen Monat vor dem offiziellen
„Umschalttermin“ am 1. Februar 2014
werden in Deutschland und anderen EULändern erst wenige Lastschriften nach
dem neuen SEPA-Standard abgewickelt.
Nach Zahlen des Finanzministeriums
erreichte die deutsche SEPA-Quote im
3. Quartal 2013 für Lastschriften weniger
als ein Prozent. In Slowenien und Griechenland läuft hingegen bereits die große
Mehrheit aller bargeldlosen Geldtransfers
nach SEPA-Standard ab. fk
GOOGLE
Kampfroboter für Street View
Google hat den Militärroboter-Spezialisten Boston Dynamics übernommen. Das
Unternehmen baut Roboter, die an Pferde
oder Wildkatzen erinnern, und liefert sie
elten stand das Internet so in
der öffentlichen Kritik wie
im ausgehenden Jahr: Der Facebook-Börsengang ließ Broker
weinen, die Drossel-Pläne der
Telekom riefen Verbraucherschützer auf die Barrikaden
Mechanische Tiere für das Militär
baut Googles neueste Akquisition
unter anderem an das US-Militär. Google
selbst will aber nicht in die Rüstungsproduktion einsteigen. Wahrscheinlicher sei
ein Einsatz von Robotern als Kameraträger
für Street View. fk
FACEBOOK
Werbung mit Videoclips
Rechtzeitig vor den Feiertagen – aber zu
spät für die „Holiday Season“ – startet
das Social Network Facebook mit VideoWerbung. Zunächst in den USA können
Werbekunden bis zu 15 Sekunden lange
Spots platzieren, die automatisch ablaufen, sobald sie sich im sichtbaren Bereich
befinden. Die Einführung von VideoWerbung war schon im Sommer angekündigt worden, doch Facebook-Chef
Mark Zuckerberg zögerte, da er NutzerReaktanzen befürchtete. Um die User
nicht zu verprellen, laufen die Videos
ohne Ton ab. fk
und „Amazon“ ist inzwischen
endgültig das Lieblings-Hasswort der Kulturbranche. Und
seit den Enthüllungen des Edward Snowden ist offiziell, was
Insider schon längst ahnten:
Digitale Kommunikation welt-
weit steht unter ständiger Beobachtung der Geheimdienste.
War 2013 wirklich so furchtbar? Keineswegs! Der OnlineWerbemarkt in Deutschland
setzte netto erstmals mehr als
eine Milliarde Euro um, der
Streik bei Amazon USA
D
Gewerkschaften vor der Amazon-Zentrale in Seattle. Verdi
will erreichen, dass Amazon
formellen Verhandlungen über
den Status der rund 9.000 Beschäftigten in den Auslieferungslagern zustimmt. Bislang
orientiert sich die Bezahlung
der Mitarbeiter an den Tarifen
der Logistikbranche. Für Verdi
ist Amazon hingegen
ein Einzelhändler – die
Gewerkschaft fordert
den Abschluss eines
entsprechenden Tarifvertrags, der höhere
Gehälter vorsieht. Im
Dezember kam es
bereits zu mehreren
Arbeitsniederlegungen
an verschiedenen Ama■
zon-Standorten. fk
Deutsche Plakate bei Amazon in Seattle
en derzeit schwelenden
Arbeitskampf zwischen
Amazon und seinen Arbeitskräften in den deutschen Auslieferungslagern des US-Unternehmens hat die Gewerkschaft
Verdi über den Atlantik getragen. Jetzt protestierte eine
Verdi-Delegation gemeinsam
mit Vertretern amerikanischer
Klarna kauft Sofort AG
K
onsolidierung am PaymentMarkt: Der Zahlungsdienstleister Klarna aus Stockholm und die Gautinger Sofort
AG gehören ab sofort zusammen. Die Sofort AG bietet das
Zahlungssystem „Sofort Überweisung“ an. Klarna hat 100
Prozent der Anteile an der
Sofort AG von Reimann Investors übernommen. Operativ
sollen beide Unternehmen
selbstständig bleiben. Die Übernahme muss noch durch die
schwedische Finanzaufsichtsbehörde genehmigt werden. is ■
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
S
E-Commerce legte so stürmisch
zu, dass der BVH seine Prognose
korrigieren musste. Branchenevents wie die Internet World
und die Dmexco verzeichneten
Rekordbeteiligungen. Im Netz
gibt es inzwischen fast alles zu
kaufen, sogar Neuwagen von
Mercedes-Benz; die Auslieferung erfolgt vielleicht bald per
Drohne. Die wichtigsten Höhepunkte des Jahres ab Seite 6. fk ■
2
AKTUELL
Internet World BUSINESS
23. Dezember 2013
26/13
Beste Webshops gesucht
In eigener Sache
Rund um E-Commerce und
Crowdinvesting
Für Gründer sind Finanzierungsfragen und
das Buhlen um einen Investor von großer
Bedeutung. Die Internet World widmet sich
in ihrer Keynote-Session am zweiten Tag
ausführlich diesem Thema:
■
Aktuelle Trends: Wachstumsfinanzierung
und Exits von E-Commerce-Firmen
Referent: Julian Riedlbauer, Partner TechInvestmentbank GP Bullhound
■ E-Commerce und Crowdinvesting: Der
ideale Fit in der Wachstumsphase!
Referent: Dr. Guido Sandler, Vorstand und
CEO Bergfürst AG
■ Die Bedeutung von Online Branding und
Kundenbindung, Referent: Benjamin Esser,
Gründer und CEO Urbanara GmbH
■ Private Equity als Wachstumsmotor
Referent: Fabian Wasmus, Director EQT
Partners GmbH
U
sability, Kreation und Innovation sind gefragt: INTERNET
WORLD Business sucht auch im
kommenden Jahr wieder Deutschlands beste Online Shops. Der
Countdown läuft: Nur noch bis zum
17. Januar 2014 können sich ShopBetreiber oder Agenturen um den
Preis bewerben. Die Teilnahme ist
auch bei Eintragung mehrerer Shops
kostenlos und – im Vergleich zum
Formularkrieg anderer Awards –
ohne jeden Aufwand möglich: Das
Formular zur Bewerbung ist online
abrufbar. Dort gibt es auch alle Infos
rund um den Shop-Award.
Foto: Marion Vogel
Foto: Fotolia / Chanpipat
Der INTERNET WORLD Business Shop-Award geht in die dritte Runde
Sechs Kategorien für den Sieg
INTERN
siness
Bu
WORLD
ET
In insgesamt sechs Kategorien können sich Händler auszeichnen:
Neben dem Online-Pure-Player und
dem Multi-Channel-Anbieter des So sehen Sieger aus: Die Gewinner des
Shop-Award 2013
Shop-Award
Jahres wählt INTERNET WORLD
2014
Niederrhein und Leiter des eWeb
Business die Besten in den Kategorien men, die anschließend zur finalen
Research Center, Jochen Krisch,
Marken- und Hersteller-Shops, Mobile- Begutachtung an die Jury des
25. 02. 2014
E-Commerce-Berater und BetreiCommerce-Strategie, Produktpräsentation Shop-Awards geht.
München
ber des Weblogs Exciting Comund Innovationsgrad. Dazu kommt der
Expertenjury entscheidet
merce, Thomas Lang, Gründer
Gesamtsieger: Best-of-Show. Im Vorfeld
der Schweizer E-Commerce-Beprüft die Redaktion alle Einreichungen. Als Juroren konnte die Redaktion
Ins Gewicht fallen dabei Kriterien wie Ori- wieder eine bewährte Mannschaft erfahre- ratung Carpathia Consulting, Axel Seeger,
ginalität des Shop-Konzepts, das Shop- ner E-Commerce-Profis gewinnen: Dazu Partner der auf Mode spezialisierten StraDesign und der gelungene Markentrans- zählen Johannes Altmann, Gründer der tegieberatung Tailorit, sowie BVH-Gefer. Beurteilt werden zudem die Pro- auf Usability spezialisierten E-Commerce- schäftsführer Christoph Wenk-Fischer.
Die Preisverleihung findet am 25. Febduktdarstellung in Wort und Bild, die Be- Beratung Shoplupe, Thomas Karst, Gestell- und Bezahlmodalitäten sowie Krite- schäftsführer des Shop-Zertifizierers ruar 2014 statt – erstmals nicht auf der
rien wie Usability, Shop Performance und Trusted Shops, Marcus Diekmann, Buch- Messe, sondern in glanzvollerem RahJoy of Use. Aus den jeweils fünf besten autor und Gründer der E-Commerce- men auf der Messeparty in der Reithalle
■
Shops pro Kategorie stellen die Redakteure Agentur Shopmacher, Gerrit Heinemann, München. red
bis zum 22. Januar eine Shortlist zusam- Professor für BWL an der Hochschule www.internetworld.de/shopaward
Unter dem Motto „Die Zukunft des E-Commerce“ bietet der Kongress der Internet
World Messe (25. – 26. Februar 2014) Best
Practices und Case Studies. Leser der INTERNET WORLD Business erhalten mit dem
Code IW14iwb Sonderkonditionen für die
Kongressteilnahme. Der Messebesuch ist
nach Vorabregistrierung kostenlos.
http://www.internetworld-messe.de
INTERNET WORLD Business 26/2013
TRENDS & STRATEGIEN
Kunden beobachten
Die neue Lokalisierungstechnologie Beacon
verfolgt die Kundenwege in Innenräumen
04
Der Second-Screen-Anbieter übernimmt nach einer
Millionenfinanzierung einen US-Wettbewerber 05
Das war das Internet-Jahr 2013
Chronik der kleinen und großen Ereignisse, die die
06
Branche in diesem Jahr prägten
Facebook zeigt Mitgefühl
12
MARKETING & WERBUNG
14
Google+ Ads zum Sharen
Toyota testet eine neue Werbeform: User sollen
15
per Google+ Werbung mit anderen teilen
Das Spiel der Werbeblocker
Adblocker stehen für Nutzerservice, halten das
Versprechen aber nicht unbedingt
Rückgrat für Abo-Commerce
Markus Kellermann
Die Kreativ-Awards verzeichneten 2013 große
Rückgänge bei den Einreichungen. An Qualität
mangelte es trotzdem nicht
20
Wer Produkte im Abonnement verkauft, benötigt
ein Backend Tool, das mit wiederkehrenden
Transaktionen klarkommt
34
Geschäftsführer MK Net Medien,
glaubt, dass Affiliate Marketing mitten
18
in einer Strukturkrise steckt
Flat Design verkauft nicht
Bequeme Kunden kaufen online, dringende
Wünsche werden aber stationär erfüllt
Der neue Trend im Webdesign birgt für den
E-Commerce große Probleme, glaubt Matthias
Steinforth von der Internet-Agentur Kernpunkt
22
Zieleinlauf für Warenkörbe
Abbrüche im Bezahlvorgang sind ein veritabler
Umsatzkiller. Nur ausgefeilte Usability hält die
Kunden auf dem richtigen Weg
16
Michael Kliger
MEINUNG
Laden oder Webshop?
Geschäftsführer GSI-Commerce, plädiert dafür, Online-Bestellungen beim
26
Lebensmittelhändler abzuholen
42
RUBRIKEN
25
Topkampagne: Unilever rettet Leben mit Seife 19
Philip Missler
Geschäftsführer Interactive Media,
findet das Gebaren von Adblock Plus
17
scheinheilig und korrupt
Etats Marketing & Werbung:
19
Claudia Scholz
Gründerin Allyoucanart, mag
Rechtstipp: Neue Gesetze 2014
24
Abwechslung im Wohnzimmer und will
Kunst lieber mieten statt kaufen
28
Die Kunst zu mieten
Techniktipp: Effektives Video Marketing
30
Online-Portale bieten Kunst nicht nur zum Verkauf,
sondern auch zur Miete an – und sprechen so neue
Zielgruppen an
28
Matthias Steinforth
Dienstleisterverzeichnis
35
Geschäftsführer Kernpunkt, findet Flat
Design gut; es ist aber nicht die
42
Lösung für jedes Problem
Menschen & Karriere
39
Live-Chat macht zufrieden
Impressum
39
Online Shopper verlangen guten Service,
Click-to-Call-Funktionen sind besonders gefragt 30
Stellenmarkt
41
Termine
40
Gehört / Feedback
42
Die letzte Meile
Wir kaufen online, um Waren zu bekommen, und
nicht des Einkaufserlebnisses wegen. Eine wichtige
Stellschraube stellt dabei die Logistik dar
26
Konkurrenz für TV-Sender
Online-Videotheken gelten als Riesengeschäft:
Jetzt drängt Sky mit Snap in den Markt
Mehr Qualität als Quantität
E-COMMERCE
Wywy will wachsen
Das Social Network tüftelt zusammen mit UniForschern am Umgang mit seinen Usern
Meinungen in diesem Heft
TOOLS & TECHNIK
Gemeinsam aus der Krise
Neue Serie: Social Media Monitoring
Schwindende Gewinnmargen, korrigierte Wachstumsprognosen: Affiliate Marketing steckt mitten
18
in einem Strukturwandel
Wer unter den mehr als 300 Lösungen für Social
Media Monitoring das richtige Werkzeug finden
32
will, hat die Qual der Wahl
Christa Wagner
von Wirecard ist überzeugt, dass ein
Checkout mit einem Klick für Stamm25
kunden besonders wichtig ist
Anna-Maria Zahn
Bereichsleiterin Forschungsweb, empfiehlt die Entwicklung einer ausgefeil32
ten Social-Monitoring-Strategie
AKTUELL
Hauptsache, schnell!
Hype oder Must-have? Same Day Delivery spaltet die Logistikbranche
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ame Day Delivery (SDL) war definiwenn Kunden in den Laden kommen. Die
tiv das Schlagwort des Jahres: Die
Maxime ,maximaler Service‘ halte ich an
Lieferung am Bestelltag war in aller
dieser Stelle für falsch interpretiert.“
Munde. Neben den vielen Neuigkeiten
Auch unter den Logistikern sind
um Pilotprojekte, Start-up-Gründunlängst nicht alle von SDL überzeugt.
gen und Übernahmen im SDL-Bereich
Frank Iden, CEO der Hermes
blieb kaum noch Zeit zum Luftholen.
Logistik Gruppe, warnt vor der
Same-Day-Delivery-Spezialisten haben
mangelnden Zahlungsbereitsich 2013 am Markt etabliert und
schaft der Kunden, ohne die
können sich mittlerweile vor
sich SDL nicht rechnen
Investoren kaum retten. Ebay
wird: „Die durch SDL entkaufte Shutl und will nächstes
stehenden höheren ZustellJahr eBay Now starten. DPD
kosten müssen an die Verübernahm 20 Prozent der Ansender und deren Kunden
teile an Tiramizoo. Google bietet
weitergegeben werden.
die SDL-Lieferung seit Kurzem in
Wer neue und aufSan Francisco und Umgebung an.
wendige
Services
My Taxi vermittelt seinen Taxifah- Mehr bezahlen will
will, muss eben auch
rern inzwischen nicht nur Fahr- kaum ein Kunde für
bereit sein, diese zu
gäste, sondern auch Kurierfahrten. die Dienste des
bezahlen.“
DHL testet die Feierabendliefe- SDL-Supermanns
Alles eine Frage der
rung im Ruhrgebiet. Und dass
Betrachtungsweise, widerAmazon vehement die flächendeckende Beliefe- sprechen die Befürworter. „Die Zeit, die der
rung am Bestelltag ansteuert, ist längst kein Kunde brauchen würde, um in die Innenstadt zu
Geheimnis mehr. Same Day Delivery gehört, das fahren, zuzüglich Kosten für Benzin und Parkhaus
ist klar, zu den großen Logistiktrends, die 2014 oder Nahverkehr, gleichen die SDL-Kosten wieder
bestimmen werden (siehe auch Seite 26).
aus“, wiegelt Boris Winkelmann von DPD ab. Andere Marktteilnehmer mahnen, den Blick auf die
Service für die Branche oder die Kunden?
Bedürfnisse der Kunden zu richten. „Logistik
Fakt ist: Die ganze Branche redet über Same Day funktioniert bislang nur aus der Logistik-Denke
Delivery – und gleichzeitig zeigt eine Verbraucher- heraus, nicht aus Sicht der Kunden-Convenience“,
befragung nach der anderen, dass die Kunden ihre bemängelt Franz-Joseph Miller vom SDL-Anbieter
Pakete lieber kostenlos zugeschickt haben möch- Time Matters. „SDL bedeutet nicht nur Speed, sonten, als am gleichen Tag beliefert zu werden. Diese dern auch Convenience, wenn der Kunde ZeitDiskrepanz hat längst die Kritiker auf den Plan fenster für seine Lieferung definieren kann. Aus
gerufen. „SDL hilft am Ende nur den Logistikern“, dieser Denke heraus hat SDL das Potenzial, den
so E-Commerce-Berater Alexander Graf von Markt stark zu verändern.“ Hype, Must-have oder
Kassenzone.de. „Es kann nicht im Interesse des Boom – die Zukunft von Same Day Delivery wird
■
stationären Händlers sein, seine Kunden virtuell sich nächstes Jahr entscheiden.
zu bedienen. Er kann nur dann Geld verdienen,
CHRISTINA ROSE / IL
Andreas du Plessis
Metapack
Boris Winkelmann
DPD
„SDL ist ein Hype und wird
auch langfristig nur eine
Nische bleiben. Online-Händler
sollten diesen Trend aber aufgreifen, um dem jetzt für
Logistikthemen sensibilisierten Kunden zu zeigen, welche Optionen es in diesem Bereich noch
gibt – wie Time Slot Delivery, Pick-up Services
und Abholstationen.“
„Multichannel Player verstehen
langsam, dass sie ihr Filialnetz
besser einsetzen können und
müssen. Deshalb brauchen sie
effiziente Logistiklösungen wie
SDL und Intra-City-Kuriere, um das Filialnetz mit
dem Endkunden zu verbinden. In der Wahrnehmung am Markt ist SDL noch zu teuer. Aber auch
die Fahrt ins Stationärgeschäft kostet Zeit und
Geld, das gleicht die SDL-Kosten wieder aus.
Wenn der Händler dann noch die Hälfte subventioniert, ist SDL ein Riesenvorteil für den Kunden.“
Frank Iden
Hermes Logistik Gruppe
„Same Day Delivery ist vor
allem ein Nischenservice für
eine zwar wachsende, aber weiterhin vergleichsweise kleine
Zielgruppe. Ob dieser Service
darüber hinaus das Zeug zum Megatrend hat,
muss sich erst noch herausstellen. Schließlich
benötigt ein solcher Expresszustelldienst eine sehr
dichte Infrastruktur an Lagern und Umschlagzentren. Nicht jeder Versandhändler ist aber derart
aufgestellt. Neben Umweltkriterien und steigender Verkehrsdichte muss auch das Thema Kosten
genau betrachtet werden. Schon heute sieht sich
die Logistik zudem einem immensen Kostendruck
ausgesetzt.“
Peter Höschl
Shopanbieter.de
„Wenn ich in der Stadt eine
Hose finde, die mir gefällt, aber
leider nicht passt, möchte ich
mein Handy zücken und dieses
zeigt mir an, wo ich genau die
gesuchte Hose in der passenden Größe in meiner
Nähe finde. Es ist zwar noch ein langer Weg, aber
in diese Richtung geht die technische Entwicklung
bereits. Der stationäre Handel muss nur endlich
aufwachen und die vorhandenen Möglichkeiten
des Internets nutzen. Nicht SDL ist die Zukunft,
sondern Location Based Services.“
3
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
Neustart und Rückzieher
AUFEMININ.COM
Voilà Paris
Aufeminin.com, das Frauenportal von
Axel Springer, hat 60 Prozent von
Mylittleparis.com gekauft, bis 2018 soll
die Übernahme komplett sein. Mylittleparis
startete 2008 als Newsletter mit Tipps zu
Paris, wuchs zum Portal mit Informationen
auch zu anderen Städten und stieg vor
Kurzem in den E-Commerce ein: Mylittleparis verkauft Mode in kurzfristigen Aktionen
sowie Kosmetikproben im Abonnement. vs
Paypal, Apple, Qualcomm und erste Start-ups setzen auf neue Lokalisierungtechnik Beacon
D
er Leuchtturm leiht einem Techniktrend den Namen: Wie Leuchttürme
mit Lichtstrahlen Kontakt zu Schiffen aufnehmen, orten Beacons (engl. f. Leuchtturm) über Funkverbindungen mobile
Geräte in ihrer Nähe. Die Lokalisierungstechnik ist für geschlossene Räume gedacht, in denen Wände dem satellitengesteuerten Global Positioning System
(GPS) Grenzen setzen. Apple, Qualcomm,
Paypal und einige Start-ups bieten erste
Beacon-Systeme an. Und Gründer tüfteln
an neuen Geschäften: „Eine neue Technologie sorgt immer für viel Wirbel“, sagt
Christian Wallin, Gründer von 42reports.
Mit seiner eigenen Beacon-Technik hilft
er Händlern, in Läden Kundenbewegungen zu analysieren. „Die hohe Smartphone- und Tablet-Penetration fördert jetzt
die Verbreitung.“
Apple nutzt Beacon in seinen US-amerikanischen Stores. Auch die Kaufhäuser
von Macy’s experimentieren mit der Loka-
GROUPON.COM
Gutscheine zum Verschenken
Systeme zur Kundenerfassung
Rabatt- und Gutscheinspezialist Groupon
hat sich Boomerang geschnappt. Das USStart-up startete 2012 und bietet Usern in
den USA Gutscheine für Online Shops und
Einzelhändler. Diese können per Mail oder
Facebook an Freunde verschenkt werden.
Boomerang wurde mit einer Million USDollar finanziert. Groupon plant, das Angebot in Kürze auf London auszuweiten. vs
■
CONDÉ NAST
Neue Perspektive E-Commerce
Die Verlagsgruppe Condé Nast International sucht Perspektiven im E-Commerce:
„Unsere Medienmarken und die Digitalisierung eröffnen neue Dimensionen im
E-Commerce-Bereich“, meint Vorstandschef Jonathan Newhouse. Der Verlag, der
„GQ“, „Vogue“, „Wired“ und „Architectural Digest“ herausgibt, hat den OnlineChef der Galeries Lafayette, Franck Zayan,
angeheuert: Er soll in der Condé-Nast-Zentrale London neue Geschäfte entwickeln. vs
42reports.de nutzt Wifi-Verbindungen. So
funktioniert die Technik mit allen Mobilsystemen. 42reports nimmt lediglich Bewegungsdaten auf, schickt keine Infos.
■ Qualcomm bietet Gimbal Proximity, das
auf Bluetooth basiert und ebenfalls mit allen Mobilsystemen korrespondiert.
■ Paypal führt sein Beacon-System 2014 ein,
es funktioniert mit allen Mobilsystemen.
■ Apples iBeacon kommuniziert nur mit iOsGeräten. Es basiert ebenfalls auf Bluetooth
und verschickt Nachrichten an eine App.
Der Leuchtturm,
englisch Beacon, steht für
die neue Funkortungstechnik in Innenräumen
Neue Ortungstechnik
lisierung: Kunden werden damit geortet
und bekommen passgenau und mithilfe
der App Shopkick zum jeweiligen Standort Gutscheine oder Werbung auf ihr mobiles Gerät geschickt. Weitere Einsatzmöglichkeiten von Beacon könnten Wegweiser durch Museen oder unübersichtliche Flughäfen sein. Das Londoner Startup Start Edition setzt auf die Technik, damit Verlage gezielt und begrenzt in Cafés,
Hotels oder an anderen Orten Web-Inhalte kostenlos zugänglich machen können.
Datenschutzrechtlich ist das Verfolgen
von Bewegungsdaten allerdings sehr bedenklich – ein Grund, warum Apple die
Beacon-Technik hierzulande nicht einsetzt. Beim Paypal-System sollen Kunden
beim ersten Kontakt zu einem BeaconTransmitter entscheiden, ob danach automatisch oder nur nach Erlaubnis Verbindung aufgenommen werden darf. 42reports hingegen umgeht das Problem: Seine
Pro Sieben will mehr reisen
Münchner Sendergruppe kauft die Portale Weg.de und Ferien.de
Fernsehsender hat jetzt
das Sagen bei Weg.de
und Ferien.de
THALIA / BUCH.DE
Noch enger zusammen
Die Douglas-Tochter Thalia hat sich weitere
15 Prozent an Buch.de gesichert. Sie besitzt
jetzt mehr als 95 Prozent der Anteile – und
will Buch.de von der Börse nehmen. Buch.de
notiert dort seit 1999, kooperiert seit 2001
mit Thalia und verantwortet deren OnlineVertrieb. Buch.de setzte 2011/2012 rund
100 Millionen Euro um. vs
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26/13
Kunden beobachten
GOOGLE
Google hat seinen Musikstream All Access
in Europa gestartet. Für 7,99 Euro – Konkurrent Spotify verlangt 9,99 Euro – können
User aus 20 Millionen Titeln wählen und
zudem den gekauften Inhalt von Mediatheken wie iTunes in der Google-Cloud
ablegen. In Deutschland ist der Dienst
wegen unklarer Rechte nicht verfügbar. An
anderer Stelle muss Google einen Rückzieher machen: In Frankreich gibt der Konzern
den Versicherungsvergleich Compare nach
drei Monaten wieder auf, hierzulande verzögert sich der Start weiter. Mehr zu Compare online unter bit.ly/1kCUU4n. vs
23. Dezember 2013
Foto: Fotolia / Oleksii Sagitov
4
S
eine E-Commerce-Sparte baut
Pro Sieben Sat1 aus und hat
dazu von Betreiber Comvel die
beiden Buchungsportale Weg.de
und Ferien.de übernommen. „Der InternetReisemarkt ist einer der größten E-Commerce-Märkte und profitiert enorm von
Fernsehwerbung“, sagt Pro-Sieben-Vorstand Christian Wegner dazu. „Beide Portale ergänzen unser Reiseportfolio
optimal.“ Mit Reisen will die Sendergruppe mittelfristig einen dreistelligen
Millionenbetrag erwirtschaften.
Rund 52 Milliarden Euro werden in
Deutschland pro Jahr mit Reisen umgesetzt, 40 Prozent werden online erzielt. Zu
Pro Sieben gehören die Buchungsportale
Reise.com und Tropo.de sowie das Ferienwohnungsportal Holidayinsider. com. Die
Mietwagenbörse Billiger-mietwagen.de,
sowie Wetter.com flankieren das Angebot.
Comvel, der Betreiber von Weg.de und
Ferien.de, wurde 2005 von Media Ventures, der Kölner Beteiligungsgesellschaft
von Dirk Ströer, gegründet und finanziert.
2007 übernahm Comvel Ferien.de. Das
Münchner Unternehmen besteht noch aus
■
dem Veranstalter Ferien-Touristik. vs
Sogenannte Beacons oder Transmitter
nehmen Funkkontakt zu Smartphones und
anderen mobilen Geräten auf, die sich in der
Nähe befinden. Die neue Ortungs- und Lokalisierungstechnik ersetzt in Innenräumen das
Global Positioning System (GPS) und ist
deutlich genauer als dieses. Die Transmitter
kommunizieren mit den mobilen Geräten
über Wifi oder Bluetooth. Einige BeaconSysteme nehmen nur Gerätesignale auf und
registrieren deren Bewegungen, andere
ermöglichen – über Mobilfunk, WLAN und
eine App – zusätzlich das Verbreiten von
Informationen oder Werbung.
Wifi-Verbindung ist einseitig und nimmt
nur anonyme Funkdaten auf. „Wir beobachten die Beacon-Technik sehr genau, sie
ist spannend und eröffnet viele neue Chancen“, sagt Wallin, „aber wir wollen als
Dienstleister Händlern bei der Analyse von
Kundenbewegungen helfen und erstmal
■
kein Informationssystem bauen.“ vs
Würth will
Svh24 kaufen
D
ie schwäbische Würth-Gruppe ist
interessiert am Online-WerkzeugShop Svh24.de. Würth-Tochter Hahn +
Kolb, die selbst den Shop Betriebsausstatter24.de betreibt, hat daher ein Prüfungsverfahren beim Bundeskartellamt beantragt. Svh24 existiert seit 2002, wurde mit
12 Millionen Euro von verschiedenen Investoren finanziert und strukturierte 2012
um: Die Unterhaltungselektronik verschwand aus dem Sortiment, dafür wurden
Werkzeuge ausgebaut. Svh24 setzte zuletzt
knapp 19 Millionen Euro im Jahr um. vs ■
Svh24: Werkzeuge für Hobbybastler und auch
für Firmen und Werkstätten
23. Dezember 2013
TRENDS & STRATEGIEN
Mehr Filialen
von Mymuesli
Wywy will wachsen
26/13
D
ie zehnte Filiale ist eröffnet, weitere
Standorte in Deutschland sind
geplant: Mymuesli erweitert gerade sein
Ladennetz – und hat sich von seinen
Investoren und Beratern getrennt. Team
Europe hielt sechs Prozent am Passauer
Unternehmen und wurde jetzt ausbezahlt.
„Der richtige Zeitpunkt, um ein Angebot
zum Rückkauf zu
machen“, so Geschäftsführer Max
Wittrock.
Auch
Team Europe konzentriert
gerade
seine Mittel und
Ressourcen: Der
Inkubator
von
Lukasz Gadowski
und Kolja Hebenstreit verkaufte vor
Kurzem seine Anteile an der Personalberatung I-Potentials, Mister Spex
sowie der OnlineMüsli: Mymuesli bieAgentur Projecter.
tet die freie Auswahl
Mymuesli haben
von Zutaten
die Berliner seit
dem Online-Start 2008 begleitet. Das Unternehmen wurde 2007 in Passau gegründet, verkauft Müslimischungen – online,
in eigenen Filialen und in Supermärkten.
Außerdem vertreibt Mymuesli inzwischen
■
auch Tee, Kaffee und Saftorangen. vs
Hier finden Sie
Nachrichten von
jungen Firmen und
Investoren
Start-up überimmt nach einer Millionenfinanzierung US-Konkurrenten
S
chlag auf Schlag produziert das deutschisraelische Start-up Wywy
Nachrichten: Der Spezialist für die Synchronisation
von Werbung auf verschiedenen Geräten warb
erst 5,2 Millionen Euro ein
und kaufte danach seinen
Konkurrenten
Second
Screen Networks: „Als ein
Pionier für SecondScreen-Werbung verfügt
das US-Unternehmen über
umfangreiche Erfahrung Zwei Monitore im Blick: Surfen und fernsehen gleichzeitig
und ein riesiges Kundennetzwerk“, sagt Tobias Schmidt, Mitgrün- ser zu kontrollieren und zu steuern. Sender von Wywy. „Dieser Kauf ist eine Start- dern wiederum helfen Wywy und die
hilfe für den Eintritt in den US-Markt.“ neuen US-Kollegen dabei, eigene Social
Wywy erweitert so sein Netzwerk um 100 Apps zu entwickeln, mit denen Zuschauer
US-Fernsehsender. In Europa arbeitet das sich über das Programm austauschen könStart-up schon mit 200 Sendern zusam- nen. So stärken Sender die Zuschauerloyamen, darunter der RTL-, der Pro-Sieben- lität und vermarkten eigene Aktionen.
und der türkischen Dogus-Gruppe.
Vor dem Kauf hatte Cipio Partners 5,2
Schauen Zuschauer fern und surfen Millionen Euro in Wywy investiert, der
dabei gleichzeitig mit Tablet oder Smart- Risikokapitalgeber hatte sich schon kurz
phone im Internet, erkennen die Apps von nach dem Start 2012 mit 2,5 Millionen Euro
Wywy und Second Screen Networks, beteiligt. „Der große Erfolg von Wywy bei
welche Serie oder Werbung gerade läuft. den Media-Agenturen und TV-WerbeSynchron dazu spielen sie dann Online- treibenden vereinfachte die Entscheidung
Werbung für mobile Geräte aus. Werbever- zur Internationalisierung“, sagt Werner
antwortliche nutzen die Technik zur Ver- Dreesbach von Cipio Partners. „TV-Werstärkung von Fernsehkampagnen, zuneh- betreibende suchen neue Ansätze, um die
mend aber auch, um deren Wirkung bes- Effizienz ihrer Kampagnen zu sichern.“ vs ■
Wachstum mit Übergrößen
Navabi sichert sich zehn Millionen Euro für größeres Sortiment
V
Internet World BUSINESS
on einer zu 30 Millionen Euro
Umsatz in drei Jahren: Navabi,
2010 von INTERNET WORLD Business als Business-Idee des Jahres
ausgezeichnet (Infos: http://bit.ly/
18GBS7K), legt ein rasantes Wachstum vor. Beschäftigte der Shop für
Mode in Plusgrößen damals acht
Mitarbeiter, sind es heute 130. „Wir
haben uns von der edlen, kleinen
Designer-Boutique zum Marktführer
für Premiummode in großen Größen
entwickelt“, berichtet Bahman Nedaei.
Spezialität des Shops sind Stylingtipps und intensive Beratung. Ein
Treiber für das Wachstum ist auch
Risikokapital: 2008 stiegen Seventure Navabi: Damenmode in Plusgrößen, bald auch mit
Partners, Dumont Ventures und di- Accessoires, Schuhen und Wäscheangebot
verse Business Angels mit knapp drei
Millionen Euro ein und finanzierten erste Mit weiteren zehn Millionen Euro soll nun
Internationalisierungsschritte sowie die das Wachstum erneut gepusht werden:
Ergänzung des Sortiments um Marken. „Wir planen, den Umsatz weiterhin zu verzwei- oder zu verdreifachen“, so Nedaei.
Etwa ein Drittel der Einnahmen erzielt
Navabis Wachstum
das Start-up im Ausland, insbesondere in
Frankreich, Großbritannien und den
■ Navabi startet 1999 erst als Boutique in
USA. Der Erfolg soll in weitere Regionen
Aachen, 2007 als Online Shop. Gründer:
exportiert werden. One-Stop-Shopping
B. Nedaei, Zahir Dehnadi, Maryam Navabi
heißt die Strategie: „Wir waren bisher
■ Das Unternehmen beschäftigte 2010
fokussiert auf Bekleidung, möchten jetzt
sieben Mitarbeiter, heute mehr als 130
noch Accessoires, Taschen, Wäsche und
■ 2010 setzte Navabi brutto etwa eine Mio.
Schuhe aufnehmen“, plant Nedaei. AußerEuro mit Mode in Plusgrößen um, 2013
dem soll der Shop 2014 technisch aufgesollen es mehr als 30 Mio. werden
■
frischt werden. vs
Betriebssystem
fürs smarte Haus
D
en Energieverbrauch im Blick behalten und Waschmaschine, Herd und
Heizung online steuern: Das ist die Vision
von Yetu, das Christopher Schläffer, ExManager der Deutschen Telekom, mit
dem Ex-McKinsey-Mann Boris Maurer
und Jon von Tetzchner, Gründer von
Opera, gerade ins Leben gerufen hat. Das
Berliner Start-up, das so etwas wie ein Betriebssystem fürs smarte Haus entwickeln
will, wurde zum Start mit knapp sechs
Millionen Euro von der KfW-Gruppe
sowie Bilfinger Venture ausgestattet.
Die Idee ist faszinierend, aber nicht ganz
neu. Yetu trifft auf das Münchner Start-up
Tado, das an einem ähnlichen Ziel arbeitet
und seit Ende 2012 die Fernsteuerung der
Heizung in Form einer App anbietet. Auch
Tado wurde mit mehreren Millionen Euro
■
Risikokapital finanziert. vs
OCULUSVR.COM
Geld für die AR-Brille
Investoren um den Web-Gründer und
-Finanzier Marc Andreessen glauben an
Oculus Rift: 75 Millionen US-Dollar gaben
sie für die Entwicklung einer AugmentedReality-Brille und für deren 2014 geplanten Verkaufsstart. Ausgerüstet mit großem
Sichtfeld und Bewegungssensoren eignet sich Oculus Rift vor allem für OnlineSpiele. Der Vorverkauf erster Modelle
über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter brachte Gründer Palmer Luckey
250.000 US-Dollar Startkapital ein. vs
6WUNDERKINDER.DE
Moped gekauft
Das Berliner Start-up 6Wunderkinder hat
Moped gekauft. Das Tool vereinfacht die
Kommunikation in Teams und wird zum
Jahresende 2013 eingestellt. Die wichtigsten Funktionen sollen in die Wunderlist integriert werden. Das Planungs-Tool
vereinfacht ebenfalls den Austausch zwischen Kollegen, wird zurzeit von sechs
Millionen Menschen genutzt und war
Investoren im Herbst eine Finanzierung
von 30 Millionen US-Dollar wert. vs
INSTAGRAM.COM
Fotos und Nachrichten
Instagram erweitert seine Funktionen –
und stellt sich dem Wettbewerb mit
Snapchat und Whatsapp. Zu den Werkzeugen für die Bearbeitung von Fotos
finden Nutzer nun auch Funktionen zum
Versand von Foto- und Textnachrichten –
Dienste, die Snapchat und Whatsapp
schon länger anbieten. Instagram wird
von rund 150 Millionen Menschen genutzt. Das Unternehmen startete 2010
und wurde 2012 von Facebook für eine
Milliarde US-Dollar gekauft. vs
REGIONDO.DE
Ab in die Welt
Regiondo arbeitet gerade an seiner englischen Seite und will 2014 mit weiteren
Sprachversionen auch in anderen Ländern durchstarten. Dafür sucht das Startup aus München, auf dessen Seiten Verbraucher seit 2011 regionale Angebote
kaufen und Veranstaltungen buchen
können, noch Geldgeber. Einen Teil der
anstehenden Investitionen, eine einstellige
Millionensumme, hat Regiondo bei seinen bestehenden Investoren, Joda Media,
Algo Handels GmbH, New Frontier Capital und anderen eingesammelt. vs
WUMMELKISTE.DE
Mehr Geld für neue Waren
Waschmaschine
und andere
Geräte online
steuern und
kontrollieren
Die Berliner Beteiligungsgesellschaft IBB
hat sich mit einem sechsstelligen Betrag
an der Wummelkiste beteiligt. Das Startup verkauft seit Ende 2011 Spielzeug
und Bastelbedarf im Abo und will mit
der Finanzspritze sein Sortiment erweitern, Kooperationspartner suchen und
mehr für sich werben. vs
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Internet World BUSINESS
RÜCKSCHAU
23. Dezember 2013
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JAHRESRÜCKBLICK 2013
Das war das Internet-Jahr 2013
Leistungsschutzrecht, NSA-Affäre, Leiharbeiterskandale, die neue Huffington Post Deutschland, Tolino und Drohnen:
Das Jahr 2013 stand im Zeichen vieler kleiner und großer Ereignisse, die die Branche prägten
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sen, die von 3,4 bis 4,5 Milliarden Euro
ausgegangen waren. Im Netz entbrennt
eine hitzige Diskussion über gezielte
Manipulationsversuche klassischer Handelsverbände. +++ Zalando lässt Mytheresa.com und Net-a-porter
zittern und eröffnet unter
dem Namen Emeza einen
Ableger für Luxusmode.
+++ Die Marke Neckermann
feiert unter dem neuen Besitzer Otto ihr Comeback
und wagt – wie Quelle vor
ihr – den Neustart als wenig
spektakulärer Marktplatz.
+++ Adidas macht die Erfahrung, dass das seit Januar
„Junge digitale Wirtschaft“ in Berlin gegründet
Das Jahr 2013 beginnt mit einer Überraschung: Erstmals veröffentlicht Amazon Umsatzzahlen für Deutschland –
und die liegen mit 6,8 Milliarden Euro
deutlich höher als sämtliche Progno-
Neckermann erblüht als Marktplatz neu
geltende Vertriebsverbot von AdidasProdukten auf Marktplätzen nicht
automatisch dazu führt, dass Amazon
und eBay die Marke nicht mehr listen.
+++ Media-Saturn Österreich bekommt
unerwartet Besuch von der österreichi-
schen Bundeswettbewerbsbehörde. Bei
den Hausdurchsuchungen wurden
Beweise dafür gesucht, dass Saturn,
Media Markt und Philips den österreichischen Online-Handel behindern.
+++ Pro Sieben Sat1 gründet den „Pro
Sieben Sat1 Accelerator“. Von Berlin
aus sollen eigene Start-ups entwickelt
und unterstützt werden. +++ Ebenfalls
in Berlin gründet sich Mitte Januar der
Beirat „Junge digitale Wirtschaft“ im
Bundeswirtschaftsministerium. Er soll
den Bundeswirtschaftsminister zu
aktuellen Fragen der Informationsund Kommunikationswirtschaft beraten und bessere Gründungsbedingungen für Start-ups schaffen.
JANUAR 2013
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Google beginnt damit,
seine Shopping-Suche
Google Shopping in
den USA auf kostenpflichtig umzustellen. Die E-Commerce-Branche reagiert
weitgehend gelassen. Zeitgleich kündigt der Suchmaschinenprimus für Juni „Enhanced Campaigns“ an, die den Traffic für Desktop- und Tablet-Computer zusammenführen soll. +++ Tomorrow Focus
angelt sich in Deutschland die Vermarktung von Apples iAd. Darüber lassen sich alle Nutzer von Apple-Produkten erreichen, beispielsweise beim
Hören von iTunes Radio oder dem
Nutzen von Apps. +++ Amazon be-
Mozilla stellt in
Barcelona erstmals
„Firefox OS“ vor
kommt Ärger mit den
Kartellwächtern. Der Behörde ist es ein Dorn im Auge,
dass der E-Commerce-Riese von
seinen Marktplatzpartnern fordert, auf
keinem Kanal günstiger zu verkaufen
als auf Amazon. Noch viel größer allerdings wird für Amazon der Ärger, als
eine TV-Reportage die Arbeitsbedingungen für Leiharbeiter bei dem WebRiesen anprangert. +++ Mozilla präsentiert auf dem „Mobile World Congress“
sein mobiles Betriebssystem Firefox OS.
LG, Alcatel und ZTE bauen entsprechende
Hardware, Carrier in 17 Ländern, da-
runter Brasilien, Kolumbien, Mexiko,
Serbien, Montenegro, Polen, Spanien,
Ungarn und Venezuela, bringen sie in
den Verkauf. +++ Douglas macht Ernst
in Sachen Multichannel und holt mit
Amazon gerät in einen Leiharbeiterskandal
FEBRUAR 2013
Nicholas Denissen einen ehemaligen
Amazon-Manager für die neu geschaffene Stelle des Vorstands E-Commerce.
+++ Electronic Partner beendet nach drei
Jahren seine E-Commerce-Abstinenz.
EP-Chef Jörg Ehmer kündigt
einen dezentralen Ansatz
an, bei dem jedes Verbundmitglied einen fertigen Online Shop nutzen und Preise
und Sortiment selbst festlegen kann. +++ Interactive
Media übernimmt von der
EOS-Gruppe den Retargeting-Anbieter Xplosion Interactive und will Retargeting
zum „zentralen Absatztreiber“ im Unternehmen entwickeln.
Foto: Amazon / Mozilla
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Der OVK blickt optimistisch in die
Zukunft und verspricht für das Gesamtjahr 2013 Online-Werbeumsätze
in Höhe von sieben Milliarden Euro.
+++ Für betroffene Gesichter sorgt in
der Online-Welt indes die Verabschiedung des umstrittenen Leistungsschutzrechts. Verleger hatten sich dafür starkgemacht, dass Google News für Snippets ihrer Artikel Geld zahlen muss.
+++ Zalando launcht nach Emeza eine
weitere eigene Modeplattform. Unter
Kiomi.de wird die gleichnamige Eigen-
marke des Modeversenders vermarktet. Auf der IAA präsentiert der ModeShootingstar zudem ein Concept Car,
das für Schlagzeilen sorgt: Mit dem Auto kann nämlich gleich von der Sonnenblende aus geshoppt werden. +++
Auch die Verbundgruppe Intersport
rüstet sich für den OnlineHandel. Nach zehn Jahren theoretischer
Auseinandersetzung mit dem E-Commerce
präsentierte der Verbund im
März erstmals eine Lösung fürr
seine rund 1.000 mittelständischen
Sportfachhändler. +++ Für Aufsehensorgt im März zudem Otto; der Versender kündigt an, sich von Intershop
als Technikpartner verabschieden und
die komplette IT künftig inhouse mit
Otto verabschiedet sich von
Intershop
Angela Merkel
besucht Emmas
Enkel auf der Cebit
Tolino heißt die deutsche Antwort auf den
Amazon Kindle
einem
100-köpfigen Entwickein
lerteam
stemmen zu wollen.
lert
+++ Auf der Cebit bekommt der Multichannel-Supermarkt Emmas Enkel
prominenten Besuch: Bundeskanzlerin
Angela Merkel will sich persönlich ein
Bild vom Wandel im Handel machen.
Ihre Bitte an die Gründer: ein gut sichtbares Zeichen, mit dem man Produkte auch
wieder aus dem Einkaufskorb entfernen
kann. +++ Weltbild, Thalia, Hugendubel
und die Telekom in Berlin präsentieren
den E-Book-Reader Tolino. Das von
ihnen als „Meilenstein im deutschen
Buchhandel“ bezeichnete Lesegerät soll
vor allem Amazons Kindle Paroli bieten.
Zalandos Concept
Car auf der IAA sorgt
für Schlagzeieln
MÄRZ 2013
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Karstadt holt sich Online-Kompetenz
ins Haus. Terry von Bibra, Ex-Chef von
Yahoo Deutschland, wechselt als
E-Commerce-Leiter zu der Warenhauskette. +++ Facebook floppt mit
Facebook Home. Nur 500.000 Nutzer
laden die Anwendung innerhalb der
ersten zwei Wochen nach dem Launch
auf ihre mobilen Geräte. Die klassische
App verzeichnete bislang rund 500
Millionen Downloads. +++ Mit
Stoersender.tv startet ein neues OnlineTV-Angebot auf dem deutschen Markt.
Über Crowdfunding wurden 160.000
Euro eingesammelt. Kabarettist Dieter
Hildebrandt sorgt als Mitinitiator für
den entsprechenden Medienrummel.
+++ Hubert Burda kauft die E-Commerce-Plattform Edelight. Die Gründer
freuen sich über einen achtstelligen
Exit. +++ Google präsentiert seine
Datenbrille Google Glass erstmals in Europa. Bis sie in den Verkaufsregalen
liegt, wird es jedoch noch Jahre dauern,
prognostizieren Experten. +++ Otto
kündigt mit Collins eine neue Art von
Webshop an, mit dem Konkurrenten
wie Zalando oder Amazon die Stirn
Facebook Home findet nur
sehr wenig Anklang
Google stellt seine Datenbrille
erstmals in Europa vor
geboten werden soll. Wie ernst es Otto
damit ist, unterstreicht die Höhe der
Investitionssumme: 300 Millionen
Euro stehen zum Launch von Collins
bereit. +++ In der Online-MarketingBranche sorgt die AOL-Tochter Adtech
für Schlagzeilen. Sie launcht
eine eigene Supply-SidePlattform für den Echtzeithandel. +++ Auch der
Abschied von Matthias EhrStoersender.tv ist das letzte
lich als Vorstand von United
Internet Media erregt AufProjekt von Dieter Hildebrandt
merksamkeit. Nach fast
acht Jahren bei UIM und
Kampf zieht auch Verdi –
weiteren sieben bei Web.de
gegen Amazon. Erstmals streiwill Ehrlich künftig noch
ken am Standort Bad Hersfeld
einen Aufsichtsratsposten Terry von Bibra
meherer hundert Mitarbeiter.
bei dem Vermarkter be- wechselt zu Karstadt +++ Rewe gesteht öffentlich
kleiden. +++ Von Rocket
das Fehlen jeglicher „E-ComInternet gelangen vertrauliche Investo- merce-DNA“ ein und gründet einen
renunterlagen ans Licht der Öffentlich- Inkubator für Start-ups, um so die Wiskeit. Darin erklären die Samwers in senslücken zu füllen. +++ Peek & Clopmarkigen Formulierungen Zara, H&M penburg startet unter Fashion ID in den
und Ikea den Krieg. +++ In einen Online-Handel.
APRIL 2013
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zeigen mit RabattangeFab kauft in Deutschland
boten automatisch dann
weiter zu. Ein Jahr nach
auf die Bildschirme,
der Übernahme von
wenn sie sich in der Nähe
Casacanda wandert auch
des entsprechenden Lader Hersteller individuadens oder Restaurants
lisierter Echtholzmöbel,
befinden. +++ Wie der
Massivkonzept, unter das
Dach des US-UnternehZAW auf seiner Jahresmens. +++ Quelle.de wird
pressekonferenz mitteilt,
erneut umpositioniert. Drosselkom: Alle empören haben die Online-Medien
2012 erstmals die NettoNachdem der Neustart sich über die Telekom
Umsatzgrenze von einer
als Marktplatz fehlgeschlagen ist, geht die Marke jetzt wieder Milliarde Euro überschritten. Mit 1,079
als richtiger Shop für Haushalt, Wohnen Milliarden Euro waren sie drittgrößter
und Technik online. +++ Bei Google Werbeträger nach
Deutschland wechselt die Geschäftslei- Fernsehen (4,05
tung. Philipp Justus kommt von Zanox Milliarden Euro)
zu Google und löst Alastair Bruce ab, der und Tageszeitunseit Anfang 2013 interimistisch die Lei- gen (3,5 Milliarden
tung innehatte. Außerdem bringt der Euro). +++ Für
Suchmaschinendienst sein Coupo- reichlich Empöning-Angebot Google Offers nach
Deutschland. Die Erweiterung von
Philipp Justus wird
Adwords spielt Kunden passende AnDACH-Google-Chef
rung bis hin zum Shitstorm
im Netz sorgt im Mai die
Deutsche Telekom mit ihrer
Ankündigung, Volumengrenzen fürs Surfen einzuführen. Neuverträge für
IP-basierte Anschlüsse enthalten von nun an die Klausel, dass die volle Bandbreite
nur noch bis zu einem Datenvolumen von 75 Gigabyte bei Kleinverträgen und
400 Gigabyte bei größeren Groupon schließt seine Berliner Marketingabteilung
Verträgen zur Verfügung
steht. +++ Die AOL-Tochter Huffington erste Quartal außerdem noch mit
Post verkündet die Zusammenarbeit mit 46,2 Millionen Euro den höchsten
Tomorrow Focus. Bis zur Bundestagswahl Quartalsumsatz der Unternehmensim September soll eine deutsche Aus- geschichte vermelden. +++ Derweil
gabe stehen, den Anzeigenverkauf über- investiert Yahoo rund 1,1 Milliarden USnimmt die Burda-Tochter. Das Ziel: Dollar in die Übernahme der BloggingProfitabilität bis 2015 und fünftgrößte Plattform Tumblr. +++ Weniger gut
News-Seite bis 2018. Und damit nicht läuft es bei Groupon. Der Couponinggenug der frohen Botschaften: To- Anbieter schließt seine Marketingmorrow Focus kann nämlich für das abteilung in Berlin.
MAI 2013
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Die Werbebranche blickt angespannt
auf den 25. Juni: An dem Tag launcht
die Mozilla Foundation die Version 22 ihres
Internet-Browsers Firefox, der in der
Grundeinstellung Third-Party Cookies
und damit die gängigen Tracking-Verfahren blockiert und personalisierte
Werbung damit quasi unterbindet +++
Neuerungen in Sachen Online-Werbung gibt es auch bei Google. Der Suchmaschinenriese hebt mit „Enhanced
Axel Springer lässt online
für Inhalte bezahlen
SAP übernimmt Hybris
für dickes Geld
Campaigns“ die Trennung zwischen Tablets und Desktops auf. Die Werbekunden reagieren zwiegespalten. +++ Auch
Facebook feilt an seinem Werbeangebot:
Die Zahl der verfügbaren Formate wird
von 27 auf 13 reduziert. Außerdem
muss sich Facebook-Gründer Mark
Zuckerberg auf der ersten Hauptversammlung des Konzerns nach dem
Börsengang den enttäuschten Anlegern
stellen. Sein Fazit: „Es lief nicht alles
optimal.“ +++ Derweil verlässt sich
Axel Springer online nicht mehr nur auf
Werbeeinnahmen. Der frisch aus dem
Silicon Valley zurückgekehrte Bild-
Chefredakteur Kai Diekmann
macht mit „Bild Plus“ Schluss
mit der Kostenloskultur. Leser
von Bild.de müssen künftig für
einige digitale Inhalte des Portals zahlen. +++ Matthias Ehrlich
bleibt der Branche treu und
taucht als neuer BVDW-Präsident wieder auf. Dort tritt er in
die Fußstapfen von Arndt Groth,
der nach über einem Jahrzehnt
an der Verbandsspitze den Job Matthias Ehrlich wird
Mark Zuckerberg gibt
an den Nagel hängt. +++ Für BVDW-Präsident
Börsenpannen zu
Schlagzeilen sorgt auch die
Software-Branche: SAP übernimmt für chefin Miriam Lahage nach rund einem
eine nicht genannte, Gerüchten zufolge Jahr im Amt als E-Commerce-Leiterin
aber auf rund eine Milliarde US-Dollar ihren Hut. Offenbar sind Online und
geschätzte Summe den Schweizer Shop- Stationär doch zu unterschiedliche
Software-Anbieter Hybris. Die Multi- Welten. +++ Und dann rüttelt noch
channel-Plattform, die besonders auf Whistleblower Edward Snowden die
große Shops und internationale Han- Welt auf: Seine Enthüllungen über die
delsmarken ausgerichtet ist, soll SAP in großem Stil betriebenen Spionagelangfristig im lukrativen E-Commerce- und Ausspähpraktiken der USA und
Markt stärken. +++ Bei Peek & Cloppen- Großbritannien sorgten weltweit für
burg nimmt die frühere eBay-Mode- Schlagzeilen – bis heute.
JUNI 2013
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23. Dezember 2013
RÜCKSCHAU
Internet World BUSINESS
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Der Juli ist unter anderem geprägt von
Übernahmen: Die Deutsche Post schlägt
beim
E-Mail-Marketing-Experten
Optivo zu und positioniert sich noch
stärker als Fullservice-MarketingDienstleister. +++ Derweil sichert sich
die RTL Group für 27 Millionen Euro 51
Prozent der Anteile von Broadband TV.
Das kanadische Online-Video-Unternehmen vermarktet, betreut und
aggregiert Online-Stars von Youtube.
+++ Der Logistiker DPD beteiligt sich
mit rund 20 Prozent am Same-DayDelivery-Spezialisten Tiramizoo. Über
ein Netzwerk von Kurierfahrern liefert das
Unternehmen OnlineBestellungen in 15
deutschen Großstädten noch am selben Tag
aus. +++ Facebook rollt
seine Graph Search
aus, eine semantische
Suche, die die persönlichen Einträge der Facebook-Nutzer
besser
durchsuchbar macht.
Das sorgt im Netz für DPD steigt mit 20 Prozent bei Tiramizoo ein
ähnlich viele Diskussionen wie die Tatsache, dass das baden- Daten zu nutzen. +++ Promarkt macht
württembergische Kultusministerium im Webshop die Schotten dicht. ReweLehrern verbietet, soziale Netz- Chef Alain Caparros hatte
werke für die dienstliche Ver- schon im März eingeräumt,
arbeitung personenbezogener mit der Elektronikkette
die Konkurrenz aus dem
Web unterschätzt zu haben.
Amazon kündigt
+++ Bei Amazon scheinen
Logistikroboter für
die Streikbemühungen von
Deutschland an
Verdi zwar nicht allzu viel Eindruck zu
hinterlassen, doch immerhin kündigt
das Unternehmen an, in Deutschland
erstmals Weihnachtsgeld zahlen zu
wollen. Die schlechte Nachricht für die
Mitarbeiter folgt allerdings auf dem
Fuße: Amazons Logistikroboter sollen in
Zukunft auch in Deutschland in Betrieb genommen werden. +++ Bild.de
präsentiert seine Sponsoren für die
Übertragung der Fußball-Bundesliga:
Volkswagen, Vodafone und Kik wollen
sich hier engagieren. +++ Peek & Cloppenburg gelingt es für Fashion ID erneut, einen namhaften E-CommerceProfi abzuwerben: Der Ex-ZalandoMarketingchef Christian Meermann soll
sich um den Webshop des
Düsseldorfer Textilisten
kümmern.
Christian Meermann
wechselt von Zalando zu
Fashion ID
JULI 2013
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Axel Springer setzt voll auf Digital. Das
Verlagshaus verkauft für 920 Millionen
Euro die „Berliner Morgenpost“, das
„Hamburger Abendblatt“ sowie mehrere
Programm- und Frauenzeitschriften
Jeff Bezos kauft die „Washington Post“
wie „Hörzu“ und „Bild der Frau“ an die
Funke Mediengruppe. Das Geld soll in
die digitale Transformation investiert
werden. +++ Indes gönnt sich Amazon-
Gründer Jeff Bezos aus seinem Privatvermögen den Kauf der US-Traditionstageszeitung „Washington Post“. Preis
für das Hobby: 250 Millionen US-Dollar. +++ Der Textildiscounter Primark
wagt einen Schritt in Richtung
E-Commerce und bietet ein
Teilsortiment auf dem Webshop des britischen Modeversenders Asos an. +++ Derweil beteiligt sich AsosAnteilseigner Anders Holch
Povlsen, dänischer Großinvestor und Inhaber der
Modemarken Jack & Jones und
Vero Moda, mit zehn Prozent
an Zalando und wird damit
drittgrößter Anteilseigner.
Im Gegenzug zieht sich Rocket
Internet aus dem Unternehmen ganz zurück. +++ Mercedes-Benz und BMW sehen im OnlineHandel eine lukrative Zukunft und
schocken ihre Handelspartner mit der
Ankündigung, Autos künftig auch im
Web verkaufen zu wollen. +++ Eben- Bildschirme der Verbraucher und stellt
falls geschockt dürften die Mitarbeiter mit Chromecast eine preisgünstige
des ehemaligen E-Commerce-Vorzei- Streaming-Technik für TV-Geräte vor.
geunternehmens Fab.com auf die An- +++ Segmüller steigt als erster großer
kündigung reagiert haben, das Berliner Möbelfilialist unter Daheim.de in den
Büro zusammenzustutzen und das E-Commerce ein. +++ Mytaxi .com tesGeschäft wieder von der New Yorker tet mit Media Markt, ob sich Taxis zum
Zentrale aus organisieren zu wollen. Ausliefern von Online-Bestellungen
Die Belegschaft, die einst aus rund 250
lohnen.
Mitarbeitern bestand,
tand
d, wird sich
nach den angekündigten
ndiggten
Google schielt mit ChromeEinschnitten
und
cast auf den Fernseher
Umzügen halbieeren. +++ Für Überrraschung
sorgte
te
auch die Fusion von
n
Publicis und Omnicom
com.
Beide Agenturen verschmelzen zu einer Holding und stürzen damit
WPP von Platz eins der
größten Agenturgruppen.
+++ Der Suchmaschinenprimus Google wagt erneut
einen Angriff auf die TV- Mercedes-Benz will Autos online verkaufen
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Internet World BUSINESS
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23. Dezember 2013
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Die Online-Marketing-Messe Dmexco ist
das Ereignis des Monats. 700 Aussteller
und 24.000 Besucher sorgen erneut für
Rekordwerte. +++ Ströer kündigt in
Köln
an,
die
gesamten
Bewegtbildaktivitäten bei der Tochter
Primetime zu bündeln. Über 500 Millionen Video-Views stehen im Portfolio.
+++ T-Online rüstet zum Online-Angriff
und richtet einen 24-Stunden-Nachrichtendienst mit 140 Redakteuren ein,
die 500 Nachrichten pro Tag publizieren. +++ Auch Web-Radios kommen
im September einen Schritt weiter:
Radiovermarkter RMS bringt die erste
Reichweitenstudie für das Medium auf
den Markt. +++ AOL, Microsoft und
Yahoo weiten ihre Allianz bei der Werbevermarktung
aus
und lassen Werbekunden Premiumwerbeplätze auf den Portalen
automatisiert buchen.
+++ Bei Gruner + Jahr
will die neue Vorstandschefin Julia Jäkel den
lange vernachlässigten
Digitalbereich ausbauen. Statt in Kanälen wie
Print oder Digital zu
denken, sollen sämtliche Inhalte der Magazine auch in digitaler
Dmexco: Erneut bricht die Messe alle Rekorde
Form angeboten und das klassische
Zeitschriftenhaus zum Inhaltehaus
transformiert werden. +++ Während
in der Online-Werbewelt die Champagnerkorken knallen, steht der Handel
vor Problemen: Weltbild droht Branchengerüchten zufolge die
Insolvenz. Das Unternehmen schreibt aufgrund
der Umbaumaßnahmen
zum Digitalkonzern trotz
Milliardenumsätzen seit
längerer Zeit Verluste.
Außerdem seien sich die
Bischöfe nicht
über die Fortführung
des
Medienunternehmens einig,
heißt es zur
Julia Jäkel will G+J
fit für das Web
machen
Begründung. +++ Der Textildiscounter Primark machte bei seiner E-Commerce-Stippvisite bei Asos so schlechte
Erfahrungen, dass er das Experiment
nach nur einem Monat wieder beendet.
+++ Derweil geht das Online-Kauf-
Weltbild gibt Verluste zu, dementiert
aber Insolvenzgerüchte
haus Hertie optimistisch an den Start.
+++ Otto sieht für seine neue PaymentLösung Yapital ebenfalls beste Zukunftsaussichten.
SEPTEMBER 2013
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Der Oktober steht ganz im Zeichen eines
großen Geburtstags: Vor genau 20 Jahren erblickte das erste Online-WerbeBanner das Licht der Welt. Wer hätte
damals gedacht, dass sich 20 Jahre später
die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung
um die Nutzungsmessung von OnlineVideos würde kümmern müssen, oder
dass Google beginnt, an einer Technologie zu arbeiten, die Third-Party Cookies
ersetzen könnte? Die neue Ad ID soll
werbungtreibenden
Unternehmen
anonyme Datensammlungen erlauben
Huffington Post startet in Deutschland
und gleichzeitig die Privatsphäre der
Nutzer besser schützen. +++ Auch
Zalando feiert Geburtstag – in diesem
Fall aber erst den fünften. Zum Fest
gibt es aktuelle Umsatzzahlen: die
belaufen sich im zweiten Quartal 2013
auf 437 Millionen Euro, für das ganze
erste Halbjahr auf 809 Millionen Euro.
Im Gesamtjahr könnte gar die
2-Milliarden-Grenze geknackt werden.
+++ Ganz neu das Licht der Welt
erblickt indes die Huffington Post
Deutschland. Die deutsche Medienland-
Deutsche Post optimiert Zustellung
Apple wird zur
wertvollsten Marke
der Welt
schaft beobachtet den
Launch des von Gratis-Bloggern geprägten
Portals gespannt – und spart anschließend nicht mit Häme. +++ Die Korken
knallten wohl auch bei Apple: Das
Unternehmen löste im Oktober CocaCola als wertvollste Marke der Welt ab.
+++ Kaum Grund zu feiern hat hingegen Netrada. Das Unternehmen, das
unter anderem den Webshop von Esprit
als Fullservice-Dienstleister betreut,
muss wegen eines finanziellen Engpasses Insolvenz anmelden. +++ Ebenfalls
für Negativschlagzeilen sorgt der
Online-Sport-Shop Mysportworld. Das
Unternehmen entlässt 30 Mitarbeiter
und schließt seinen Shopping-Club.
+++ Axel Springer verbrüdert sich mit
Google und will mit dem Suchmaschinenprimus bei der automatisierten
OKTOBER 2013
Vermarktung von digitalen Werbeflächen zusammenarbeiten. Außerdem steigt das Medienunternehmen
mit 30 Millionen Euro bei Project A
ein, dem Inkubator aus dem Hause
Otto. +++ Nachrichtenstark zeigt sich
der Oktober auch in Sachen Logistik:
eBay übernimmt den Londoner SameDay-Delivery-Anbieter Shutl. In Australien liefert der Buchhändler Zookal
Bücher mit Drohnen aus. Und die Deutsche Post testet nicht nur in Skandinavien, ob auch Privatleute Päckchen
austragen können, sondern plant in
Deutschland private Packstationen vor
den Haustüren der Verbraucher.
Netrada
muss
Insolvenz
anmelden
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9 30
Für die Online-Händler beginnt die Sony stellt die
umsatzstärkste Zeit des Jahres. Und der Playstation 4
Rubel rollt in einem Maße, dass der Bun- vor
desverband des Versandhandels (BVH) –
auch mit Blick auf die guten Zahlen der
ersten drei Quartale – seine Prognosen in Österreich. In Deutschland bleibt das
für den diesjährigen E-Commerce- Unternehmen dem Online-Handel weiUmsatz nach oben korrigiert. Aus den ter skeptisch fern. +++ Mehrfach für
ursprünglich vorhergesagten 33,5 Milli- Negativschlagzeilen sorgt der Elektroarden Euro Umsatz wurden 39,8 Milli- nikversender Getgoods: Erst musste das
arden, das Umsatzplus verdoppelt sich Unternehmen wegen gescheiterter
von 21,3 auf 44,2 Prozent. +++ Verdi will Investorengespräche Insolvenz anmelmit Streiks dafür sorgen, dass Amazon- den, dann ermittelte die Bafin wegen
Bestellungen in diesem Jahr nicht
pünktlich unter dem Weihnachtsbaum liegen. Amazon
nimmt es gelassen. Notfalls versende man aus dem Ausland –
man lasse den Kindern durch die
Gewerkschafter-Grinchs nicht
das Weihnachtsfest vermiesen.
+++ Neu aufs E-Commerce-Parkett tritt derweil die Drogeriemarktkette DM – wenn auch nur Scout24 wechselt den Besitzer
Verdachts auf Insiderhandel und
d
schließlich gab es noch eine Großrazziaa
wegen des Verdachts auf Unterschla-gung von 50 Millionen Euro. +++ Gutee
Nachrichten gibt es von Weltbild: Kurzz
vor Weihnachten ist durch eine Finanz-spritze – es wird über eine Höhe von 600
Millionen Euro gemunkelt – von den
n
Altgesellschaftern die drohende Insol-venz vom Tisch. Die Mitarbeiter atmen
n
auf. +++ Ordentlich in der Kasse klin-gelt es bei der Telekom. Sie verkauft 700
Prozent der Scout24-Gruppe an den
n
Finanzinvestor Hellman & Frieddman. Der Unternehmenswert dess
Anzeigenportalbetreibers wird
d
auf zwei Milliarden Euro beziff
fert. Dafür knickt der Telekommunikationsdienstleister nach
heftiger Kritik in Sachen Drosselkom ein und hebt alle Drosselungen bei seinen DSL-Tarifen
wieder auf. +++ Im Spielemarkt
warten Gamer gespannt auf die
Verdi will Amazons Weihnachtsversand sabotieren
Vorstellung der neuen Playstation 4.
+++ Der holländische TV-Produzent
Endemol kündigt an, in Zukunft nicht
mehr nur für das klassische Fernsehen,
sondern auch für das Internet Inhalte
produzieren zu wollen.
NOVEMBER 2013
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31
Verdi bekommt unerwartet Rücken-
deckung bei der Diskreditierung des
Online-Handels. In der ARD-Talkshow „Günter Jauch“ dürfen der Enthül-
Amazon lässt die Drohne los
lungsjournalist Günter Wallraff und der
Moderator Ranga Yogeshwar beinahe
unwidersprochen den stationären
Handel verklären und den InternetHandel als unmenschlich verdammen,
während die Bemerkung eines Amazon-Betriebsrats, 90 Prozent der Amazon-Mitarbeiter seien zufrieden mit
ihrem Arbeitsplatz, fast ungehört verhallt. +++ Dafür sorgt Amazon-Grün-
der Jeff Bezos andernorts für einen Reiseportalbetreibers Zehntausende
genialen PR-Coup. In einem TV-Inter- Lufthansa-Tickets durch Betrug zu
view präsentiert er eine Paketdrohne, günstigen Konditionen erworben und
die Bestellungen innerhalb von 30 auf seinen Seiten wie Fluege.de überMinuten zum Kunden liefern soll. Das teuert verkauft haben sollen. +++ Auch
Ergebnis: Schlagzeilen in allen wichti- bei Samsung, Philips und Media-Markt
gen Medien – und viel Spott aus dem klingeln die Ermittler Sturm – in dieWeb. +++ Doch die Drohnen machen sem Fall geschickt von der Europäischen
Schule: Auch die Deutsche Post startet Kommission. Sie verdächtigt die Untereinen ersten Testflug mit einem Paket- nehmen unerlaubter Absprachen zur
kopter in Bonn und lässt Medikamente Behinderung des Online-Handels.
über den Rhein liefern. +++ Bei Get- +++ Angestachelt von den E-Commergoods nimmt das Schicksal eine positive
Wendung: Die Elektronikfachmarktkette Conrad übernimmt den Versender
mit fast allen Mitarbeitern.
+++
Razzien gibt es
aber auch ohne
Getgoods:
Bei
Unister steht einmal mehr die
Axel Springer
Staatsanwaltschaft
kauft den Newsvor der Tür, weil
70 Mitarbeiter des Conrad übernimmt Getgoods.de
Sender N24
DEZEMBER 2013
Müller steigt in den Online-Handel ein
ce-Aktivitäten von DM launcht auch
Konkurrent Müller einen Online Shop.
Im schmalen Sortiment finden sich
Parfüms, Spielwaren und MultimediaProdukte. +++ Derweil schlägt Axel
Springer beim Fernsehsender N24 zu.
Die Digitalredaktion von N24 und
die „Welt“-Redaktion werden zusammengeführt und N24 zum Bewegtbildlieferanten für alle Marken von
Axel Springer erklärt. Auf diese Weise
will Springer eine der größten multimedialen Redaktionen in Deutschland schaffen. +++ Kurz vor Jahresende firmiert dann noch Zalando um
zur AG. Im nächsten Jahresrückblick
steht dann: Börsengang.
11
12
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
23. Dezember 2013
26/13
FACEBOOK COMPASSION RESEARCH DAY
Facebook zeigt Mitgefühl
Facebook tüftelt zusammen
men mit Forschern von
C
yber-Mobbing und das Abwandern
von Teenagern haben Facebooks
Image in der jüngeren Vergangenheit zugesetzt. Im September nahm sich eine
12-jährige Schülerin das Leben, nachdem
Schulkolleginnen sie ein Jahr lang auf der
Plattform terrorisiert hatten und zum
Selbstmord aufriefen. Dies ist nur einer
von mehreren Fällen virtueller Belästigung, die in den vergangenen Jahren in
den sozialen Kanälen eskalierten. Um für
Frieden auf dem Social Network zu sorgen und junge User zu behalten, hat das
Unternehmen Forscher der Elite-Universitäten Yale, Stanford und Berkeley
engagiert. Beim Facebook Compassion
Research Day präsentierten sie Anfang
Dezember ihre Erkenntnisse.
Elite-Universitäten am Umgang mit seinen Usern
Energie fließe in die Verbesserung der Beschwerde-Prozesse.
Beschwerden, CyberMobbing und Schwund
jugendlicher Mitglieder –
Facebook sucht nach
Lösungen
Keine Tabus bei Teenagern
Wie Jugendliche mit Facebook
umgehen, erforschte Marc Brackett vom Center of Emotional
Intelligence der Universität
Künstliche Intelligenz
Umgang mit Beschwerden
Peinliche Fotos und unpassende StatusUpdates beschäftigen das Support-Team
von Facebook am häufigsten. Pro Woche
kommen rund 3,9 Millionen Anfragen
über die „Melden“-Funktion an. Damit
können Nutzer Inhalte, die sie als bedenklich einstufen, direkt an Facebook weiterleiten. Innerhalb von zwei Werktagen
behandelt der Support die eingegangenen
Beschwerden. Die meisten davon sind Anfragen von Nutzern, Bilder zu entfernen.
Arturo Bejar, Entwicklungschef von Facebook, berichtet am Facebook Compassion
Day aus der Praxis: „Für uns ist es oft
schwer nachzuvollziehen, was tatsächlich
mit einem Bild oder Kommentar auf der
Pinnwand nicht stimmt. Mit einem standardisierten Fragebogen versuchen wir
dem nachzugehen.“
Nur ein Bruchteil derjenigen, die den
„Melden“-Knopf klicken, schließt laut
Bejar die Anfrage ab. Offene Textfelder
zur Erklärung bleiben oft ungenutzt. Für
ihn ein Zeichen, ständig weiterzuoptimieren: „Wir analysieren die Daten. Wann hat
jemand eine Beschwerde abgebrochen,
wann wird sie erfolgreich abgearbeitet
und was passiert damit?“ Eine Menge
zu transportieren, brauchen wir auch Ton.
Daran arbeiten wir jetzt.“
Auch der Like-Button könnte eine Ergänzung bekommen. Bei einem der unternehmensinternen „Hackathons“ (Events, bei
denen Teams an neuen Funktionen arbeiten), kam Entwickler Dan Muriello die Idee
für den „Sympathize“-Button. Dieser soll
dann angezeigt werden, wenn auf StatusUpdates negative Gefühle ausgedrückt
oder Bad News mitgeteilt werden. Freunde
sollen so ihr Mitgefühl kommunizieren
können. Intern habe der Vorschlag großen
Anklang gefunden. Ob der SympathizeButton umgesetzt wird, sei noch nicht klar.
Den von Usern geforderten „Dislike“-Button werde es aber nicht geben.
Foto: Fotolia / Artisan
Yale. „Sie haben es nicht einfach, ihre
Gefühle zu artikulieren, aber wollen auch
darin bestärkt werden, sich zu äußern.“
Statt „Melde“-Buttons solle es „Lösungswerkzeuge“ geben, empfiehlt er – etwa die
Möglichkeit, gewisse Inhalte auszublenden
oder in den Dialog mit betroffenen Usern
zu treten. In der Praxis aber greifen die jungen Nutzer nur selten auf Funktionen wie
„Melden“ oder aber den seitens Facebook
angebotenen Support zum Thema Mobbing zurück. Auf einem Panel während der
Veranstaltung ließ Facebook fünf Jugendliche über ihren Umgang mit Social Media
sprechen: Rufschädigung durch Fake-Profile oder Schluss machen per Facebook
Update – die Schüler aus East Palo Alto
haben das alles schon erlebt. Einige Mädchen zeigen sogar Schnitte auf ihrem Unterarm. „Ich hole mir Rat bei Kollegen oder
Eltern“, sagt die 18-jährige Jennifer. An Facebook habe sie sich noch nie gewendet.
Entgegen allen Unkenrufen,
auf Facebook finde ein Rückzug
der Jugendlichen statt, die Ju-
Professor Dacher Keltner erklärt die neuen Emoticons
gendlichen aus Palo Alto bleiben: „Ich bin
eigentlich dauernd online, um mit meinen
Freunden auf Facebook zu chatten“, so die
13-jährige Angela. Hoch im Kurs bei den
Jugendlichen steht zudem Instagram.
Messaging-Apps wie Snapchat oder
Whatsapp erwähnen die Diskutanten hingegen nicht.
Smileys: Darwin lässt grüßen
Den Managern von Facebook ist durchaus
klar, wie relevant die zwischenmenschliche Kommunikation auf dem Portal ist.
Für das Neudesign der Emoticons hat sich
der Tech-Riese deshalb an die Universität
Berkeley gewandt. Psychologie-Professor
Dacher Keltner holt sich Inspiration bei
Darwin: „Sein Werk ‚Der Ausdruck der
Gemütsbewegungen bei dem Menschen
und den Tieren‘ war die Grundlage für die
neuen Sticker.“ Was die Smileys ausdrücken sollen, werde weltweit verstanden.
Die Figuren für den FacebookChat sind jedoch noch ausbaufähig: „Um Emotionen authentisch
Wie gehen Jugendliche mit Mobbing auf Facebook um? Vier Teenager
aus East Palo Alto sprachen in einem Panel über ihre Erfahrungen
Ein wichtiges Thema ist für die Website der
News Feed. CEO Mark Zuckerberg wollte
den Feed zur „Zeitung“ der Nutzer machen,
die morgens aufgeschlagen wird, um Nachrichten zu lesen. Eine Design-Änderung
habe im Beta-Test jedoch nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht. Jetzt rudert
Facebook zurück und tüftelt weiter an der
Optimierung der News. Erste Maßnahme:
Videos sollen im Feed künftig automatisch
starten. Damit wollen Zuckerbergs Entwickler mehr Bewegung in die Startseite des
Networks bringen. Zudem werde der News
Feed dadurch attraktiver für Werbekunden.
Der Gründer des größten Social Networks fokussiert nicht nur auf emotionale,
sondern auch auf Künstliche Intelligenz.
Für ein neues „Artificial Intelligence Lab“
hat Facebook einen renommierten Experten, Yann LeCun vom Center of Data
Science der New York University, engagiert. Er wird die Labore in Menlo Park,
New York und London leiten. Von dem,
was konkret dort passiert, verrät das Unternehmen nur so viel: „Mit neuen Ansätzen
der Künstlichen Intelligenz wollen wir den
Kontext der Inhalte, den User auf unserer
■
Plattform teilen, erforschen.“
ELISABETH OBERNDORFER
Arturo Bejar lud zum „Compassion Research Day“
Die Konferenz für Trends im Online Marketing
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Susanne Fittkau,
Geschäftsführerin,
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Andreas Reiffen,
CEO und Gründer,
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F
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14
wb
Moderation:
Kathrin Schürmann,
Rechtsanwältin,
SCHÜRMANN
WOLSCHENDORF
DREYER
Michael Vietze,
Geschäftsleitung,
stylefruits GmbH
Ingrid Schutzmann,
Redaktion, INTERNET
WORLD Business
Information und Anmeldung: onlinemarketingforum.de
* alle Preise zzgl. MwSt.
Sponsoren:
Veranstalter:
Präsentiert von:
14
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Neues Kreativ-Ranking
IP DEUTSCHLAND
Angebot für Smart-TV-Apps
IP Deutschland vermarktet künftig auch
Smart-TV-Apps von Sendern, die nicht
zum eigenen Unternehmen zählen. Der
Medienhändler will sich dabei auf die
In-App-Vermarktung konzentrieren, da
Online-Videotheken gelten als Zukunftsgeschäft. Jetzt drängt Sky mit Snap in den Markt
I
n den deutschen Video-onDemand-Markt kommt Bewegung. Vor wenigen Tagen
drängte nun auch der Pay-TVSender Sky unter dem Namen
Snap in das Geschäft mit den
Online-Videotheken. Auf der
Plattform Snap sind ab sofort
rund 4.000 Filme und Serien
abrufbar, darunter Hangover,
How I Met Your Mother oder
komplette Serien wie die Sopranos. Die Zahl soll in den kommenden Monaten auf rund 10.000 anwachsen. Finanzieren soll sich die OnlineVideothek vor allem über die Beiträge:
Nach einer anfänglichen Testphase kostet
die Nutzung 9,90 Euro im Monat. Werbemöglichkeiten sind vorerst nicht vorgesehen, später aber seien Formen des
Presenting oder Sponsoring nicht ausgeschlossen, so ein Sky-Sprecher. Tabu bleibt
aber auch künftig jede Form der Unterbrecherwerbung.
Netflix-Manager in Paris
Spiegel TV ist der erste externe Kunde
der IP Deutschland bei Smart-TV-Apps
diese – anders als die Startoberflächen der
TV-Geräte – den Vorteil der direkten Zielgruppenansprache haben. Das Konzept
der IP Deutschland sieht vor, Pre-, Midund Post-Rolls anzubieten. Erster Mandant
der Fremdvermarktung ist Spiegel TV. Hier
übernimmt IP die Zweitvermarktung für
Online, Mobile und Smart TV. hvr
YUME
Millenials und ihr Handy
Dass die Generation der Millenials, der
heute 18- bis 30-Jährigen, Multitasking auf
Multiscreens kann, ist nicht unbedingt neu.
Dennoch liefert eine Studie des Technologieanbieters Yume ein paar interessante
Facts über ihr Mediennutzungsverhalten.
Beispiel: Die jungen Erwachsenen konsumieren Web Videos auf den unterschiedlichsten Geräten, am häufigsten aber auf
Smartphones und nicht etwa am PC oder
Tablet. Und sie halten Marken für moderner, wenn sie auch auf mobilen Geräten
beworben werden. Für Werbungtreibende
außerdem interessant: Millenials lassen
sich gern und schnell ablenken. hvr
Anzeige
26/13
Konkurrenz für TV-Sender
BVDW
Die Agenturbranche hat ein weiteres Kreativ-Ranking. Ab 2014 führen der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) zusammen mit den Fachmedien Horizont
und Werben & Verkaufen ein Ranking ein,
auf dem die Agenturen mit den kreativsten
digitalen Arbeiten gelistet werden. In der
Rangliste werden die Ergebnisse von insgesamt 23 digitalen Awards berücksichtigt. Je
nach Bedeutung der Awards (z. B. Cannes
Lions oder Eurobest) soqwie dem erreichten Rang erhalten die Sieger Punkte für
das laufende Jahres-Ranking. Im Laufe des
Jahres soll damit eine aussagekräftige Liste
entstehen, die kreative Spitzenleistungen
im Digitalbereich „fair und kompetent“
würdigt, so der BVDW. hvr
23. Dezember 2013
Der Startschuss von Snap erfolgt zu einem
Zeitpunkt, an dem sich die Hinweise darauf
verdichten, dass auch Netflix einen Eintritt in den deutschen Markt erwägt. Netflix ist der Gigant unter den internationalen Online-Videotheken. Die Plattform ist
in Europa in Großbritannien, Holland
und Skandinavien präsent, nicht aber in
Frankreich und Deutschland. Vor Kurzem
statteten Manager von Netflix aber hoch-
Snap: Der Pay-TV-Sender
Sky startete die OnlineVideothek, den User kostet
das 9,99 Euro im Monat
Netflix: Die OnlineVideothek plant den
Markteintritt in
Deutschland
rangigen Regierungsvertretern in Paris
einen offiziellen Besuch ab. Bei den
Gesprächen bestätigten sie, dass sie demnächst auch die zuständigen Stellen in
Deutschland kontaktieren wollen.
Ein Launch könnte hierzulande einen
Big Bang auslösen und für die klassischen
TV-Anbieter zur Herausforderung werden.
Denn gemessen an den Nutzerzahlen hat
die Plattform in den USA mehr Zuschauer
als herkömmliche Sender. Zudem ändern
sich die TV-Nutzungsgewohnheiten: Immer mehr Menschen machen vom Angebot der Online-Videotheken Gebrauch.
40 Anbieter ringen um Zuschauer
Auf den Werbemarkt dürfte diese Entwicklung vorerst trotzdem keine Auswir-
RTB wird Massenmarkt
Weltweit wird viel in den Aufbau der Inftrastruktur investiert
R
eal-Time Bidding (RTB) steht kurz davor, zu einem Massenphänomen zu
werden. Darauf weisen Zahlen der internationalen Technologie-InvestmentbankGruppe GP Bullhound hin. Die Berater
gehen davon aus, dass die über RTB
getätigten Werbeumsätze in den nächsten
Jahren jeweils um 50 Prozent zulegen. Damit würden sie sich bis zum Jahr 2017 in
etwa verfünffachen und weltweit über 20
Milliarden US-Dollar betragen. Zum Ver-
gleich: In diesem Jahr waren es knapp 4,5
Milliarden. GP Bullhound gelangt zu den
Zahlen, weil das Unternehmen kontinuierlich beobachtet, wie viel in den Aufbau
der technischen Infrastruktur von RealTime Bidding investiert wird. Dies gilt als
Indikator für die kommende Entwicklung.
Rund 1,3 Milliarden in zwei Jahren
Die Summen, die für technische Plattformen, Server und Software ausgegeben
werden müssen, um
einen reibungslosen
Ablauf für den autoDie Wachstumsraten im RTB-Markt
matisierten Handel
20.820
Angaben in Mrd. US-Dollar
von Werbeplätzen zu
garantieren,
sind
14.498
nicht unerheblich. In
den vergangenen beiden Jahren waren das
9.865
nach
Schätzungen
6.726
von GP Bullhound
4.488
über 1,3 Milliarden
2.697
1.382
Dollar. Und das muss
404
sich rechnen: In den
2011
2012
2013
2014
2015
2016
2017
2010
nächsten fünf Jahren
Die über Real-Time Advertising getätigten Umsätze (Online-Displaysoll in den USA die
Werbung) legen weltweit pro Jahr um 50 Prozent zu
Hälfte aller OnlineDisplay-Verkäufe über
© INTERNET WORLD Business 26/13
Quelle: IDC 2013/GP Bullhound
■
RTB erfolgen. hvr
kungen haben, sagt Andrea Malgara, Geschäftsführer der Mediaplus Gruppe. Er
rechnet vielmehr damit, dass durch die
neuen Angebote die TV-Nutzung insgesamt weiter steigt. Die bisherige TV-Planung werde sich allerdings im Laufe der
Jahre in eine gezielte Screen-Buchung
wandeln, bei der die TV-Spots über Adserver ausgeliefert werden.
In Deutschland tummeln sich derzeit
rund 40 Anbieter in dieser Nische. Die bekanntesten unter ihnen sind Maxdome,
Watchever oder Lovefilm. Sowohl die privaten wie auch die öffentlich-rechtlichen
Sender hatten sich bemüht, den Zukunftsmarkt mit übergreifenden On-DemandPlattformen zu besetzen, waren aber vom
Bundeskartellamt gestoppt worden. hvr ■
Video führt in
den Shop
D
ie Ebuzzing Gruppe vermarktet ab
sofort ein neues Video-AdvertisingFormat namens „Double V“. Die Werbeform kann Video Ads mit dazu passenden
Webseiten verknüpfen. Im Anschluss an
die Video-Werbung startet im Player eine
Landing Page, wodurch sich im Bereich
des E-Commerce interessante Möglichkeiten bieten: Wird in dem Spot beispielsweise eine bestimmte Modemarke beworben, öffnet sich danach die dazugehörige
Shopping-Site. Der User kann also theoretisch sofort online einkaufen oder sich
über die Landing Page weiter über das beworbene Produkt informieren.
Format für alle Websites geeignet
Grundsätzlich seien alle Websites mit dem
Double-V-Format kompatibel, heißt es bei
Ebuzzing. Lediglich kleinere Anpassungsarbeiten fallen an. „Shoppable Videos sind
ein großartiges neues Medium mit klaren
Erwartungen bei der Performance“, so
David Mahoney, Managing Director bei
Ebuzzing. „Sie ermöglichen den Zutritt
zum Online Shop direkt über den Videoplayer.“ Views werden nur berechnet,
wenn das Video vollständig gesehen wurde
und sich die Landing Page im Anschluss
■
geöffnet hat. hvr
26/13
MARKETING & WERBUNG
23. Dezember 2013
Google+ Ads zum Sharen
Toyota testet eine neue Werbeform. Ausgangspunkt ist Google+
M
it einer Reihe ausgewählter Kunden testet
Google derzeit ein neues Werbeformat. Dabei handelt es
sich um Plus-Post-Ads, Anzeigen, die vom Werbekunden
auf der eigenen Seite von
Google+ erstellt werden können. Diese werden im Stil von
Native Ads, also weniger werblich, eher redaktionell gestaltet.
Ziel ist es, dass die Anzeigen Google-Plus-Ads: Testkampagne für Toyota Corolla
über das Social Web weitergereicht werden.
Im Unterschied zu Facebook oder Twitter kann der
Werbungtreibende die PlusPost-Ads allerdings nicht
selbst auf Google+ sharen,
denn formal ist dort Werbung
nicht erlaubt. Google spielt
jedoch die Anzeigen über sein
Werbenetzwerk aus – in der
Hoffnung, dass sie dort dann Interessanter Inhalt: Die Anzeigen sollen geteilt werden
aufgegriffen und geteilt werden. Dazu muss der User auf die Anzeige Voraussetzungen geboten. Der Aufwand
klicken; er kann sie dann beispielsweise für die neue Werbeform ist allerdings
kommentieren und weiterleiten.
nicht unerheblich. Die Ads müssen inteEiner der ersten Testkunden ist der Auto- ressante Inhalte aufweisen, sonst werden
mobilhersteller Toyota. In einem Video er- sie vom User ignoriert und nicht geteilt.
klärt Monica Peterson, Director of Social
Das werbende Unternehmen sollte also
Media, dass man für den Launch des eine Inhalte-orientierte Marketingstrateneuen Corolla auf der Suche nach einer gie aufsetzen. Zudem rechnet die Braninnovativen Werbeform für die junge und che damit, dass die Plus-Post-Ads schon
Internet-affine Zielgruppe gewesen sei. allein aufgrund ihrer Größe relativ teuer
■
Die Google+ Ads haben hier die besten sein werden. hvr
Plista startet in
der Schweiz
D
ie Content- und Werbeplattform
Plista expandiert in die Schweiz. Am
1. Januar startet das Berliner Unternehmen
in Zürich die Agentur Swiss Ad Solutions.
Sie übernimmt den Schweizer Kundenstamm von Adcloud. Die Deutsche Post hat
diesen Marktplatz für Premium-Websites
betrieben, wird diesen aber aus wirtschaftlichen Gründen zum Jahresende schließen.
Partner, Produkte, Preise sowie Services
werden also wie gewohnt weitergeführt,
heißt es in einer Mitteilung von Plista.
Fly Ads und Native Ads
Mit dem Launch werden in der Schweiz
auch bislang unbekannte Formate wie beispielsweise Fly Ads eingeführt. Neben den
vom deutschen Markt bekannten BildText- und Display-Anzeigen können
außerdem auch die Plista-Empfehlungsanzeigen gebucht werden. Dabei handelt
es sich um Native Ads, die als redaktionell
aufbereitete Teaser das Interesse der User
erregen sollen und bei Klick auf eine Seite
eines Werbungtreibenden weiterleiten, auf
der ebenfalls Inhalte und keine Werbebotschaften im Vordergrund stehen.
Plista betreibt eine Plattform, die Werbungtreibende und Medien zusammenführt. Über eine spezielle Technologie werden Inhalte und Werbung passend zu den
■
Interessen der Nutzer ausgespielt. hvr
Retargeting bei
Twitter
I
n den USA sprechen immer mehr Unternehmen potenzielle Käufer über
Twitter an. Sie nutzen dazu verstärkt die
Mechanismen des Retargeting, die Twitter
dort bietet. Denn seit Oktober besteht die
Möglichkeit, User, die sich zuvor beispielsweise auf Amazon für Schuhe interessiert
haben, mit einem Sponsored Tweet erneut
zu kontaktieren. Dies löst aber mitunter
auch Unmut aus, da sich einige Nutzer in
ihrer Privatsphäre gestört fühlen: Twitter
gilt als sehr persönliche Social-MediaPlattform, das Retargeting führte in der
Folge zu einer erneuten Diskussion über
die Verwendung von Daten.
Tool für aktuelle Debatten
Für Unternehmen könne dies unangenehme Folgen haben, betont Markus
Plattner, CIO Global von Quisma. „Dank
der Anonymität in den sozialen Netzwerken sind die User oftmals weniger nachsichtig und attackieren Marken, die sie
mit irrelevanten oder gar nervenden
Inhalten konfrontieren.“ Twitter ist eigentlich ein Tool, um sich in aktuelle Debatten
einzuschalten. Wer Sponsored Tweets
nutzt, sollte dieses berücksichtigen, so
Plattner. Wichtig sei deshalb, mit den
Usern in einen Dialog zu treten, der sich
von der üblichen Werbung abhebt.
Nach einer ersten Analyse ist die Retargeting-Option besonders für Marken
geeignet, die noch kein starkes Profil
haben: Hier kann ein neuer Kommunika■
tionskanal aufgebaut werden. hvr
Mittel gegen Irreführung
Internet World BUSINESS
15
KÜCHEN QUELLE
Exelution macht SEM
Küchen Quelle GmbH, Vermarkter von
Einbauküchen, arbeitet jetzt mit Exelution
zusammen. Die Agentur, die auf digitales
Marketing spezialisiert ist, soll das auf
Kuechenquelle.de vorgestellte Angebot
sowie die Beratungsleistung der Mitarbeiter bekannter machen. Zum Konzept von
Küchen Quelle gehört es, vor dem Einbau
einen Berater in den Haushalt zu schicken,
der vor Ort die Planung durchführt. Außerdem sollen die Umsätze steigen. Dies soll
mit gezielten SuchmaschinenmarketingMaßnahmen sowie mit verbesserten Webtracking-Analysen erfolgen. hvr
BONPRIX
Gutscheine sind gefragt
Der zur Otto Group gehörende Modeanbieter Bonprix hat Tradedoubler engagiert.
Der Performance-Marketing-Spezialist soll
über ein Key-Account-Team in München
die Affiliate-Proggramme in insgesamt
acht europäischen Ländern steuern: in
Deutschland, Österreich, der Schweiz,
Italien, Schweden, Frankreich, Belgien und
In acht Ländern soll Tradedoubler künftig das Perfomance Marketing steuern
den Niederlanden. Im Fashion-Markt
nimmt die Bedeutung von PerformanceMarketing-Angeboten wie Gutscheincodes
oder Preisvergleichen derzeit rasant zu.
Hier soll Tradedoubler geeignete Kampagnen entwickeln. hvr
Die Suchmaschine Yandex berücksichtigt im Ranking keine Links mehr
MARC O‘POLO
D
ie führende russische Suchmaschine pushen. Google hat auf diese Auswüchse
Yandex will ab nächstem Jahr bei der reagiert und berücksichtigt heute nur noch
Bewertung ihrer Suchergebnisse keine sogenannte „natürliche Links“, WeiterleiLinks mehr berücksichtigen. Darauf wies tungen, die dem User tatsächlich weiterAlexander Sadovsky, Head of Web Search führenden Content bieten. Beim Verdacht
bei Yandex, auf der Internet Business Con- auf „unnatürliche Links“ wird der Betreiference in Moskau hin. Als Begründung ber der Website von Google angemailt und
gab er an, dass zu viele
der Links gekauft seien
und den User nur in die
Irre führen. Zahlreiche
Webseiten haben sich
sogar eine spezielle Linkbroker-Software zugelegt, die täglich automatisch Links dazukauft,
um so das Ranking auf
Yandex zu verbessern.
Schätzungen gehen davon
aus, dass 90 Prozent aller
Links im russischen Internet bezahlt sind.
In einschlägigen Foren Yandex-Zentrale Moskau: In Russland viel wichtiger als Google
hat die Nachricht Diskussionen ausgelöst, ob auch Google bald auf darauf hingewiesen, dass er eventuell gedie Berücksichtigung von Links verzich- gen die „Webmaster-Richtlinien“ verstößt.
ten wird. Allerdings ist dort die Verlin- Er wird aufgefordert, die Seite zu überarkung nur noch ein Faktor unter vielen, beiten. Wörtlich heißt es: „Nachdem Sie
zudem wird dies streng kontrolliert. Denn diese Änderungen vorgenommen haben,
vor rund zehn Jahren galt es auch hierzu- stellen Sie einen Antrag auf erneute Überlande als effektives Mittel, mit gekauften prüfung Ihrer Website.“ Bis dahin wandert
■
Links die eigene Webseite im Ranking zu die Seite im Ranking nach unten. hvr
Quisma optimiert Website
Durch die Überarbeitung ihrer Website
konnte die Modemarke Marc O‘Polo die
Conversion Rate ihres Online Shops nahezu verdoppeln. Die Agentur Quisma hatte
im ersten Schritt die Start- und Produktdetailseiten als stärkste Einstiegsseiten ausgemacht. Anschließend wurden immer
wieder neue Varianten getestet; so konnte
allmählich eine optimal überarbeitete
Website erstellt werden. Verschiedene
technische und optische Änderungen,
etwa die Vorstellung der Produktneuheiten
bereits auf der Startseite, führten zur Steigerung der Conversion Rate. hvr
ADSPERT
Neues Feature bei Big Bang
Unter „The Big Bang Machine“ vermarktet
der Anbieter Adspert seit Längerem ein
Produkt, das Adwords-Anzeigen von
Online-Shop-Betreibern weitgehend automatisiert erstellt. Nun wird das Tool um
das Feature „Product Listing Ads“ (PLAs)
erweitert. Damit werden Produkte, die
nicht mehr auf Lager sind, automatisch
nicht mehr beworben, für neue Produkte
werden im Gegenzug Keywords und Anzeigen hinterlegt. Auch Produktänderungen werden bei „The Big Bang Machine“
berücksichtigt. hvr
16
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
23. Dezember 2013
26/13
ADBLOCKER
Das Spiel der Werbeblocker
Sie stehen vermeintlich für Nutzerservice und kosten die Online-Vermarkter richtig viel Geld. Adblocker gewinnen
zunehmend an Verbreitung – und jede Gegenmaßnahme führt unweigerlich zu einer Gegenstrategie der Anbieter
E
nde Oktober 2013 schien die Rettung
der Werbe- und Verlagsbranche zum
Greifen nah. Auf Pcgames.de und anderen
Seiten des Verlags Computec wurde einen
Tag lang Werbung auch bei Adblock-Nutzern angezeigt. War nun endlich die Killertechnologie gegen Werbeblocker gefunden? Wohl nicht. Der Test endete nach wenigen Stunden, und seitdem hat man nichts
mehr davon gehört. Alles scheint beim
Alten. Für Firmen, die von Online-Werbung leben, ist dieser Status quo unbefriedigend. Adblocker führen zu substanziellen Umsatzeinbußen. Trotzdem redet man
in der Branche ungern über das Thema.
Wer sich mit dem Thema Adblocker
beschäftigen will, merkt als Erstes, dass es
kaum solide Zahlen gibt. In der Branche
kursieren nur grobe Richtwerte. Einige
gehen davon aus, dass 20 bis 25 Prozent
aller Ad Impressions unterdrückt werden.
Beim Online-Vermarkterkreis (OVK)
kommt man zu etwas niedrigeren Ergebnissen: „Im Schnitt werden zehn bis 20
Prozent des Werbeinventars durch Adblocker unterdrückt“, sagt Paul Mudter, OVKVorsitzender und Geschäftsleitung Interactive bei IP Deutschland. Die Zahlen
unterscheiden sich laut Mudter jedoch
Foto: Fotolia
Fakten und Vermutungen
Abwehrhaltung ist groß: Hierzulande wird Werbung sehr häufig geblockt
Bei General-Interest-Angeboten sind die
Raten eher niedrig.“
Dass die Adblock-Nutzung in den letzten Jahren zugenommen hat, ist unbestritten, vor allem hierzulande. Deutschland
ist Adblocker-Land. Das lässt sich besonders an Nutzungszahlen
des populären Firefox„Auf technisch orientierten
Plug-ins Adblock Plus
ablesen: Ein Fünftel der
Websites werden bis zu 60
weltweiten Nutzer sind
Prozent der Anzeigen blockiert“
deutschsprachig. Besagter Adblock Plus ist
PAUL MUDTER
gleichfalls Made in GerVorsitzender Online-Vermarkterkreis (OVK)
many, er wird von der
Kölner Eyeo GmbH
deutlich bei den verschiedenen Zielgrup- betrieben. Die kostenlose, aber kommerpen und Themen: „Auf technisch-orien- zielle Browser-Erweiterung ist das am
tierten Webseiten beispielsweise werden häufigsten genutzte Firefox-Plug-in überbis zu 60 Prozent der Anzeigen blockiert. haupt, es existiert auch für Chrome, Inter-
net Explorer und Opera. Laut Till Faida,
Geschäftsführer von Adblock Plus, wurde
das Plug-in mehr als 250 Millionen Mal
heruntergeladen; es gibt mehr als 60 Millionen monatlich aktive Nutzer. Das nicht
kommerzielle Adblock ist eine Abspaltung
von Adblock Plus und der populärste Werbeblocker beim Browser Chrome. Daneben gibt es noch eine Reihe anderer, kleinerer Blocker (siehe Tabelle).
öffentlich zugänglichen „Easylist“ arbeiten nach Angaben von Ben Williams etwa
hundert Freiwillige. Die Liste wird auch
von Wettbewerbern wie Adblock Edge
verwendet. Adblock Plus führt noch eine
weitere Liste, eine Whitelist mit Webseiten, deren Werbung nicht blockiert wird,
da sich dort „Acceptable Ads“ befinden,
die Nutzer nicht übermäßig stören. Adblock-Plus-Nutzer können dieses Durchwinken von Werbung zwar deaktivieren,
nach Aussage von Williams macht aber
nur ein Prozent davon Gebrauch.
Adblock Plus ist es also gelungen, Nutzer eines Adblock dazu zu bringen, Werbung teilweise doch zu akzeptieren. Was in
der Theorie so gut klingt, wirft in der Praxis Fragen auf. Im Juni 2013 hatte der
Blogger Sascha Pallenberg eine öffentliche
Diskussion über das Geschäftsmodell von
Adblock Plus losgetreten und über ein
„mafiöses Werbenetzwerk“ gesprochen.
Er vermutete, dass es bei der Erstellung der
Whitelist nicht immer mit rechten Dingen
zugehe, was Adblock Plus in einer offiziellen Stellungnahme erwartungsgemäß zurückwies: „Der Vorwurf, dass sich Firmen
in die Whitelist einkaufen können oder
dass Firmen von Gesellschaftern der Eyeo
GmbH bevorzugt werden, ist absurd.“
Offiziell ist, dass größere Seiten zahlen
müssen, wenn sie auf der Whitelist landen
wollen, die ebenfalls öffentlich zugänglich
Eine Black- und eine Whitelist
Die bescheidene Vielfalt an Werbeblockern schrumpft noch einmal zusammen,
wenn man sich anschaut, wie sie arbeiten.
Arbeitsgrundlage des Marktführers Adblock Plus ist eine lange Liste mit verschiedenen Schlüsselwörtern, URLs und anderen Spezifikationen, die definieren, wie
sich Werbung erkennen lässt. An dieser
Infobox Technologien gegen Adblocker
Name
Was machen Sie?
Unternehmen
Geschäftsmodell
Faibl, Faibl.org
Messung der Adblock-Rate, Nutzeransprache mit einem Banner,
Adblock-Nutzer können sich bei Faibl anmelden und einen frei
gewählten Betrag einzahlen, der am Ende auf besuchte Seiten ausgeschüttet wird
Faibl UG, Hamburg
Kostenlos, provisionbasiert: 10 Prozent
der eingezahlten Nutzerbeträge werden einbehalten
Page Fair, Pagefair.com
Page Fair Ltd., Dublin,
Messung der Adblock-Rate, Nutzeransprache mit einem Banner,
dabei u. a. Bitte um eine Spende an die Webseite möglich. In Koope- Irland
ration mit der Eyeo Gmbh (Adblock Plus) wird an einer Lösung gearbeitet, um Adblock-Nutzern „akzeptable Werbung“ einzublenden
Kostenlos, provisionsbasiert: wird nicht
geblockte Werbung eingeblendet, wird
ein kleiner, nicht bezifferter Teil der
Werbeeinnahmen einbehalten
Clarity Ray, Clarityray.com
Messung der Adblock-Rate, bei Adblock-Nutzern wird „alternative“
Werbung eingeblendet, die laut Eigenangaben vor AdblockingTechnologie geschützt ist
Clarity Ray Ltd.,
Tel Aviv, Israel
Provisionsbasiert, wird nicht geblockte
Werbung eingeblendet, wird ein kleiner, nicht bezifferter Teil einbehalten
Antiblock, Antiblock.org
Anti-Adblock-Skript zum Einbauen in Webseiten, blendet AdblockNutzern eine schlichte Textaufforderung ein, den Adblocker zu
deaktivieren
Einzelperson: Marc
Gutt, Hennef (NRW)
Kostenlos, spendenbasiert
Blockalyzer, Webgilde.com
/de/blockalyzer
Wordpress-Plug-in, Messung der Adblock-Rate
Webgilde GmbH,
Züssow (MecklenburgVorpommern)
Kostenlos
Dsero Anti-Adblock,
Dsero.com
Plug-in für Wordpress und Drupal, ersetzt geblockte Werbung beispielsweise durch Amazon-Banner, es gibt ein spezialisiertes Plug-in
für Adsense-Werbung: Dsero Anti Adblock for Google Adsense
Dsero Ltd., Tel Aviv,
Israel
Provisionsbasiert, 30 Prozent der Werbeeinnahmen werden einbehalten, individuelle Unternehmenslösungen
„Der Vorwurf, dass sich Firmen
in die Whitelist einkaufen
können, ist absurd“
TILL FAIDA
Geschäftsführer Adblock Plus
ist. Wie genau die Bezahlpflicht definiert
wird, will Till Faida nicht sagen. Das richte
sich nach Kriterien wie Größe und dem
vermuteten Werbeumsatz, auch zum
Abrechnungsmodus sagt er nichts. Die
Whitelist ist eine riesige Textdatei, die
ausgedruckt etwa 50 Seiten lang wäre.
Google mit allen erdenklichen Top-LevelDomains ist dabei, ebenso große deutsche
Online-Portale aus den Top 10 des AgofAngebots-Rankings stehen auf der Liste,
etwa das Tech-Medium Chip.de oder
Gutefrage.net.
Welche Portale für das Whitelisting
bezahlen, dazu schweigt Faida gleichfalls,
mehr als 90 Prozent stehen aber kostenlos
dort. United Internet gibt als einziges
deutsches Unternehmen öffentlich zu, für
26/13
23. Dezember 2013
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
das Whitelisting des Mail-Search-Angebots eine Gebühr zu zahlen. „Um den Nutzern der Web.de- und GMX-eigenen
Suche ein vollständiges Suchergebnis liefern zu können, wird an dieser Stelle das
Whitelisting von Adblock Plus genutzt“,
erläutert Rasmus Giese, CEO von United
Internet Media. Und auf Nachfrage heißt
es noch: „Wie bekannt ist, gibt es für das
entsprechende Whitelisting eine technische Aufwandsentschädigungen. Es wird
keine Beteiligung am Werbeumsatz weitergegeben.“ Viele andere Portale wollten sich
zum Thema Adblocking gar nicht äußern.
Dass die Branche ungern öffentlich über
Adblocker redet, dürfte auch damit zu tun
haben, dass auf das schmerzhafte Thema
17
jedoch keine Details entlocken. Im Moment beschäftige man sich mit der
Frage, wieso Adblocker
überhaupt genutzt werden.
„Wenn wir die Gründe
kennen, können wir darüber nachdenken, wie wir
ihnen entgegentreten und
ob sich die Probleme mit
Standards lösen lassen.“
Vorerst müssen Publisher
Freibrief gegen Geld: Adblock Plus lässt sich eine Auf- Mafiöses Werbenetzwerk: Blogger Sascha Pallenberg
also auf andere Lösungen
wandsentschädigung für Whitelisting zahlen
prangert Adblock Plus an
zurückgreifen. Im kompleche Kampagnen noch in einer anderen gebettete und relevante Werbung ein gutes xen Ökosystem des Adblockings haben
Hinsicht haben: „Nach etwa einer Woche Rezept ist (siehe Artikel „Native Adver- sich einige Anbieter positioniert, die Hilfe
hat Adblock Plus das registriert und die tising“ INTERNET WOLRD Business 25, versprechen: es gibt ein kostenloses OpenEasylist angepasst, so- Seite 15). Das empfiehlt auch OVK-Vorsit- Source-Skript, Wordpress-Plug-ins und
dass die Kampagne nicht zender Paul Mudter: „Ziel muss es sein, Start-ups, die eine Monetarisierung der
„Für das entsprechende Whitemehr
funktionierte.“ Werbung so zu gestalten, dass Verbrau- Adblocker-Nutzer in Aussicht stellen.
Und die angeblich revolutionäre Lösung,
Man habe überlegt, ob cher sie akzeptieren. Dazu zählen vor
listing gibt es eine technische
man sich auf das Spiel allem hochwertige Werbemittel und die Ende Oktober einen Tag lang auf den
Aufwandsentschädigung“
einlassen und die Black- wirkungsstarke Kreationen sowie eine Seiten des Verlags Computec eingesetzt
list immer wieder von konsequente Media-Aussteuerung mit wurde? So schnell wie die mysteriöse TechRASMUS GIESE
Neuem austricksen solle, Relevanz, erhöhendem Targeting und nologie aufgetaucht ist, ist sie auch wieder
CEO United Internet Media
verschwunden. Computec lässt ausrichten,
habe sich aber dagegen übergreifender Kontaktdosierung.“
es bestehe „kein Interesse, etwas zu dem
entschieden. Auch beim
Online-Vermarkter
gegen
Adblocker
Thema zu sagen“. Paul Mudter lässt wissen,
längst noch keine passende Antwort Telekom-Vermarkter Interactive Media
gefunden wurde. Dieses Jahr haben es hält man nichts von einem Katz-und- Der Verband arbeitet – wie auf der Bran- dass auch der OVK damit nichts zu tun gesechs große Portale probiert. In einer kon- Maus-Spiel mit den Adblockern.
chenkonferenz Dmexco angekündigt – habt habe. Alles zurück auf Los also. Vorerst
■
zertierten Aktion hatten die Online-AufGeschäftsführer Philip Missler (siehe zurzeit an einer Lösung für das Werbe- geht das Katz-und-Maus-Spiel weiter.
tritte von „Spiegel“, „SZ“, „FAZ“, „Zeit“ Interview) glaubt, dass stattdessen gut ein- blocker-Problem. Paul Mudter lässt sich
STEFAN MEY
und „Rheinischer Post“ sowie das reine
Online-Portal Golem.de ihre Leser für
Interview
etwa eine Woche lang mit großen Bannern
gebeten, die Adblocker zu aktivieren. Zeit
online berichtete im Anschluss, dass die
Adblocker-Nutzung relativ um etwa 15
Prozent zurückging, bei Golem betrug der
Rückgang 20 bis 25 Prozent. Die anderen
einigten sich auf ein verhaltenes StateEin naheliegender Gedanke wäre, dieses
Philip Missler ist einer von zwei GePhilip Missler
ment: „Obwohl unsere Aktion nur sehr
System einfach auszutricksen. Haben Sie
schäftsführern von Interactive Media
Geschäftsführer
kurz sichtbar war, konnten wir bisher im
das probiert?
CCSP. Die Online-Vermarktungs-TochInteractive
Media
Durchschnitt die Adblocker-Quote um
ter der deutschen Telekom führt das
Missler: Wir haben natürlich geschaut,
■ www.interactive
einige Prozentpunkte senken.“
Reichweiten-Ranking der Arbeitsgewas technisch möglich wäre, aber letztmedia.net
Kreativer war die Kampagne des Musikmeinschaft Online Forschung (Agof) an.
endlich macht ein technologisches Wettportals Laut.de. Im Januar 2013 sahen
rüsten mit den Adblockern keinen Sinn.
Adblocker-Nutzer folgenden Hinweis:
Das ist ein Katz-und-Maus-Spiel.
Wie stehen Sie zum Thema Adblocker?
„Ein Drittel aller Laut.de-Leser benutzen
schaftlich bemerkbar?
Philip Missler: Der Dienstleistungsansatz
einen Adblocker. Du anscheinend auch.
von Adblockern ist aus unserer Sicht Missler: Im Detail kann man das gar nicht Was machen Sie ansonsten?
Leider können wir uns dadurch jeden drithochgradig problematisch. Jeder Pub- sagen. Hier geht es um entgangenen Um- Missler: Erstens versuchen wir, in Zusamten Buchstaben nicht mehr leisten.“ In
lisher hat das Recht, sein Angebot so zu satz, das wäre eine Was-wäre-wenn-Kal- menarbeit mit unseren Publishern die
einer Animation verschwand dann jeder
präsentieren, wie er das für richtig hält – kulation. Allerdings skaliert unser Ge- Ursachen für berechtigte Kritik an Werdritte Buchstabe. Rainer Steffen, Geschäftsschäft relativ gradlinig. Wenn man von bung zu beseitigen. Wir versuchen, für
führer des Laut.de-Vermarkters Adflames
zehn bis 20 Prozent unterdrückten Ad eine hohe Relevanz von Werbung und für
Media, ist mit der Aktion insgesamt zuImpressions ausgeht, kann man den ent- eine gute Einbettung zu sorgen, sodass
„Adblocker greifen vehement
frieden: „Der Adblock-Nutzeranteil ging
gangenen Umsatz für Publisher erahnen.
sie nicht störend wirkt und vor allem
in das Recht der Publisher ein“
infolge der Kampagne von etwa 31 Pronicht aggressiv.
zent auf 26 Prozent zurück. Mittlerweile
Was halten Sie vom Modell des Marktfühhat er sich wieder auf 29 Prozent erhöht,
rers Adblock Plus?
Im Sommer 2013 haben sechs Verlage eine
liegt aber nach fast 12 Monaten immer
inklusive Werbung. Der Nutzer kann Missler: Am Modell von Adblock Plus gemeinsame Banner-Aktion gemacht.
noch unter dem Ausgangswert. Wir werdann frei entscheiden, ob er das Angebot kann man die ganze Verlogenheit dieser Wieso waren Sie nicht dabei?
ten die Kampagne deswegen als Erfolg.“
nutzen möchte. In dieses Recht der Pub- Services sehen, die vorgeblich Nutzer- Missler: Natürlich macht es Sinn, mit AdIn beiden Fällen haben Appelle an die
lisher greifen die Adblocker vehement interessen dienen, aber in der Realität block-Nutzern bewusst zu kommunizieLeser unterm Strich nur geringfügige Verein, indem sie Teile der Inhalte ausblen- nur bei der wirtschaftlichen Optimierung ren, sodass mehr User verstehen, wieso
besserungen gebracht. Rainer Steffen hat
den.
eines nicht ganz koscheren Anbieters hel- das Internet in weiten Teilen kostenlos
auch schnell gemerkt, welche Grenzen solfen. Das ist scheinheilig und korrupt.
für sie ist und welche Rolle Werbung
Wie viel Prozent der Nutzer nutzen Addabei spielt. Da kann intelligente Aufkläblocker bei Interactive Media?
Ist Adblock Plus an Sie herangetreten? Sie rung helfen. Durch das selektive Vorgeals größter Werbevermarkter würden hen in der Vergangenheit gab es aber
Missler: Konkrete Zahlen dazu veröffentlichen wir nicht. Für den Gesamtmarkt vermutlich klar unter die Gruppe der wohl mehr Misserfolge als Erfolge. Man
muss das in Zukunft auf Basis einer
schätzt man, dass zehn bis 20 Prozent der „zahlungspflichtigen“ Medien fallen ...
Ad Impressions unterdrückt werden. Bei Missler: Wir haben das stets abgelehnt. Zu breiteren Allianz machen, im Zusamuns ist der Schnitt ähnlich. Die Nutzung Korruption gehören ja immer zwei: einer, menspiel mit möglichst vielen Medienist jedoch von Zielgruppe zu Zielgruppe der die Hand aufhält, und der andere, der häusern.
sehr unterschiedlich. Überall dort, wo bezahlt. Wir wollen ein solches System
Wie stehen Sie zu einer Sperre für Adeher Technik-affine User sind, ist sie nicht stabilisieren.
block-Nutzer als letzte Konsequenz?
deutlich höher, auf anderen Angeboten
niedriger.
Adblock Plus und andere Anbieter arbei- Missler: Das wäre sicher die härteste Form
ten mit Blacklists, die spezifizieren, wie der Kommunikation. Das muss nicht
Wie machen sich Adblocker betriebswirt- sich Werbung technisch erkennen lässt. unbedingt sein.
Kampagne gegen Adblocker: Laut.de „spart“
an jedem dritten Buchstaben
„Scheinheilig und korrupt“
18
Internet World BUSINESS
MARKETING & WERBUNG
23. Dezember 2013
26/13
AFFILIATE MARKETING
Gemeinsam aus der Krise
Schwindende Gewinnmargen, korrigierte Wachstumsprognosen: Affiliate Marketing steckt mitten in einem Strukturwandel
W
Affiliate Tactixx 2014
Am 25. und 26. Februar 2014 findet im Rahmen der E-Commerce-Messe Internet World
die achte Affiliate Tactixx statt. Wie in den
vergangenen Jahren setzt sich die größte
deutsche Affiliate-Marketing-Konferenz im
Kongresszentrum ICM auf dem Münchner
Messegelände mit den aktuellsten Entwicklungen im Affiliate Marketing auseinander.
Bis zum 31. Dezember 2013 bietet der Veranstalter noch Earlybird-Tickets zum Preis
von 199 Euro netto an.
■ www.affiliate-tactixx.de
Glossar Affiliate Marketing
Publisher/Affiliate
Werbepartner, der auf einer Website die Werbemittel des Merchants einblendet.
Advertiser/Merchant
Partnerprogrammbetreiber. Er stellt die Werbemittel zu Verfügung und zahlt die Vergütung für Klicks, Leads und Sales.
Foto: Fotolia / Rido
enn am 25. und 26. Februar in
München die Affiliate Tactixx stattfindet, wird die Zukunft des Affiliate Marketing die großen Podiumsdiskussionen
bestimmen. Nicht ohne Grund, denn
aktuelle Zahlen geben Anlass zur Sorge:
Mit One Internet, Netrada, Profiliate und
Komdat Solutions verschwanden 2013
mehrere Agenturen und Netzwerke vom
Markt, sogar Google stellte sein Affiliate
Network ein. Auch die Bilanzen der großen
Affiliate-Netzwerks lassen aufhorchen.
Nach der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen 2013 für die Axel-Springer-Beteiligung Zanox gab es den ersten Aufschrei in der Branche. Zwar konnte der
Umsatz um 3,3 Prozent gesteigert werden,
doch gingen die Gewinne des Medienkonzerns aus dem Bereich Performance Marketing um zehn Prozent zurück. Verdiente
Springer im Performance Marketing im
ersten Halbjahr 2012 noch 10,5 Millionen
Euro waren es 2013 nur noch 9,2 Millionen.
Auch die Zahlen der Sedo Holding aus
dem dritten Quartal 2013 geben Einblick
über das zur Holding gehörende AffiliateNetzwerk Affilinet. Sedo steigerte ebenso
wie Zanox den Umsatz, um 11,2 Prozent
von 74,8 auf 83,2 Millionen Euro. Allerdings musste im Gegenzug die Wachstumsprognose für das Jahr 2013 nach unten
korrigiert werden. Ging man im Vorquartal noch von einem Wachstum von
zehn Prozent aus, so liegt man nach der
aktuellen Bilanz mit einer Steigerung von
5,5 Prozent weit unter Plan. Der Münchner Netzwerkbetreiber nennt als eine
Ursache ein besonders schwaches Sommerquartal, aber auch die strukturellen
Veränderungen bei der Abrechnungsweise
von Partnerprogrammen im Großkun-
Gemeinsam mit Seitenbetreibern werben: Ein Marketingmodell im Strukturwandel
dengeschäft, die sich negativ auf Umsatz auch ein reifer Markt den Anbietern
immer wieder Möglichkeiten bietet.“
und Ertrag auswirken.
Auch Affilinet demonstriert Zuversicht.
Ähnlich sieht das auch Martin Riess,
Managing Director bei Zanox: „Je erfolg- Die Zahl der Partnerprogramme in den
reicher ein Advertiser wird, je mehr Sales ersten neun Monaten 2013 hat sich nach
er über das Netzwerk realisiert und je Unternehmensangaben um 14,5 Prozent
mehr absolute Provisionszahlungen er erhöht, die Zahl der Affiliate-Webseiten
transferieren muss, desto größer der wuchs um 5,3 Prozent. Auch der Umsatz
Wunsch und der Anreiz, die Provisions- in den ersten neun Monaten stieg gegenhöhe entweder zu senken oder gar das über dem Vorjahreszeitraum um 11,2 Progesamte Geschäft eigenständig ohne zwi- zent auf 83,2 Millionen Euro.
schengeschaltetes Netzwerk oder ohne
Neue Entwicklungen
eine Agentur abzuwickeln. Mit diesem
Phänomen müssen aktuell sowohl die Zusammen mit dem Performance-DisNetzwerke, aber ebenso stark auch die play-Anbieter Metrigo möchte Zanox
Agenturen umzugehen lernen.“
Werbekunden zusätzliche Reichweite über
Die großen Netzwerke stehen ganz Display-Kampagnen offerieren. Über
offensichtlich unter Preisdruck. Ein Real-Time-Bidding-Technologien (RTB)
Grund hierfür ist das aggressive Vorgehen können Unternehmen auf einzelne Wervon Private-Network-Anbietern wie Net- beeinblendungen auktionsbasiert und
slave, Affiliwelt oder Ingenious Technolo- automatisiert in Echtzeit bieten. Auch Affigies, die mit niedrigen Netzwerkkosten die linet und andere Affiliate-Netzwerke erGunst der Advertiser nutzen wollen, um weitern ihr Geschäftsmodell, um damit den
darüber Marktanteile zu gewinnen. Auch Advertisern die Möglichkeiten zu geben,
das Affiliate-Netzwerk Tradedoubler um- über die Publisher-Seiten im Netzwerk
wirbt seit April 2013 neue Großkunden im klassische Online-Werbung auszuspielen.
Rahmen der Initiative „#performanceDoch auch andere Innovationen könvalue“ mit um bis zu 50 Prozent günstige- nen den Affiliate-Markt weiter ankurbeln.
ren Konditionen als marktüblich. Trade- Zanox-Mann Martin Riess sagt dazu: „Wir
doubler-Deutschlandchef
Björn Hahner analysiert den
Markt: „Dass die Branche die
Die wichtigsten Netzwerkbetreiber
vom OVK prognostizierten
Anbieter
Partnerprogramme Angemeldete
sieben Prozent erreichen wird,
in den Netzwerken Affiliates
wage ich ehrlich gesagt zu
Affilinet
2.500
500.000
bezweifeln. Und dennoch:
Adcell
600
100.000
Stagnation bedeutet gar kein
Belboon
1.100
120.000
Wachstum und das spiegelt
Commission Junction
3.000
330.000
sicherlich nicht die aktuelle
Situation in Deutschland wieSuperclix
650
1.600.000
der!“ Affiliate Marketing habe
Tradecoubler
2.800
200.000
sich vor allem inhaltlich geänTradetracker
5.200
650.000
dert, fügt Hahner hinzu, es sei
Webgains
2.000
180.000
schwieriger geworden, die
Zanox
4.300
1.300.000
Branche stehe vor einer Konsolidierung: „Bei der aktuellen
Quelle: 100partnerprogramme.de; Stand: Oktober 2013
Diskussion darf man aber
© INTERNET WORLD Business 26/13
nicht außer Acht lassen, dass
Netzwerk
Das Affiliate-Netzwerk übernimmt die technische und organisatorische Abwicklung der
Partnerprogramme, also das Ausspielen der
Werbemittel, das Tracken von Klicks, Leads
und Sales und das Berechnen der Vergütung.
Dafür kassiert das Netzwerk einen Teil der
Provisionen (Network Fee).
Public Network
In einem Public Network können sich grundsätzlich alle Publisher auf alle Partnerprogramme bewerben. Angebot und Konditionen der angebotenen Werbeprogramme
sind für alle Publisher sichtbar.
Private Network
Zu einem Private Network hat nur ein limitierter, vom Advertiser ausgewählter Kreis
von Affiliates Zugang. Das PartnerprogrammAngebot ist nicht öffentlich sichtbar. Die
Betreuung der Affiliates wird hier oft nicht
von einem Netzwerk übernommen, sondern
vom Advertiser selbst.
sind absolut davon überzeugt, dass die aktuellen Entwicklungen im Bereich Datenschutz und Privacy, im mobilen Segment
und in der Veränderung des Kaufverhaltens der Konsumenten riesiges Innovationspotenzial bieten. Dieses Potenzial
können insbesondere die großen, internationalen Netzwerke dafür nutzen, neue
Produkte und Services zu entwickeln und
so einen immensen Mehrwert für Advertiser und Affiliates zu bieten.“
Die Affiliates selbst, der wichtigste
Baustein im Affiliate Marketing, glauben
weiterhin an das Prinzip der Partnerprogramme. In einer Umfrage des Netzwerks
Belboon erwarteten drei von vier befragten
Website-Betreibern für 2013 ein Umsatz■
wachstum gegenüber dem Vorjahr.
MARKUS KELLERMANN
Autor: Markus Kellermann
Markus Kellermann organisiert mit der Affiliate Networxx den wichtigsten
deutschsprachigen Fachkongress für Affiliate Marketing.
Daneben betreibt der Geschäftsführer der MK Net
Medien und Consultant das Affiliate-Portal Affiliateblog.de, die Partnerprogramm-Suchmaschine Affilixx.com und den Podcast Affiliate
Musixx.
■ www. mknetmedien.com
26/13
MARKETING & WERBUNG
23. Dezember 2013
Internet World BUSINESS
19
Unilever lenkt mit
einer überraschenden und fesselnden
Kampagne die Aufmerksamkeit auf ein
weltweites Problem – und
sammelt dazu noch eifrig Spenden.
Mit Seife Leben retten
Unilever geht mit der Marke Lifebuoy ungewöhnliche Wege
Vorgestellt von:
A
lle fünf Minuten sterben
weltweit 20 Kinder an Infektionskrankheiten wie Diarrhö.
Das sind zwei Millionen tote Kinder im Jahr, die ihr fünftes Lebensjahr aufgrund mangelnder
hygienischer Verhältnisse nicht
erleben. Dabei könnte es so einfach sein. Allein durch regelmäßiges Händewaschen mit Seife
könnten sechs dieser 20 Kinder
gerettet werden. Genau dieses
Thema greift der Konsumgüterriese Unilever mit seiner Kampagne „Help a Child Reach 5“ für seine
Seifenmarke Lifebuoy auf.
Das Youtube-Viral zeigt einen Vater,
der auf seinen Händen von Thesgora,
Steckbrief
■
Auftraggeber: Unilever Mumbai
■
Marke: Lifebuoy
■
Kampagne: „Help a Child Reach 5“
■
Kanäle: Online, Social Media
■
Agentur: Lowe Lintas & Partners
■
Launch: Februar 2013
Hoffnung und Dankbarkeit:
Die Kampagne rettet Leben
einem Dorf in Indien mit einer der höchsten Diarrhö-Raten, meilenweit durch
Straßen und Gassen hinauf zum örtlichen
Tempel läuft. Er drückt so seinen Dank
aus, dass sein Sohn den fünften Geburtstag erlebt hat – als erstes Kind der Familie.
Am Ende des Aufklärungs-Clips werden die User aufgefordert, das Video zu
teilen oder Facebook Fan zu werden. Für
jeden Share spendet Lifebuoy eine Rupie
an Population Services International
(PSI), eine Gesundheitsorganisation für
„Handwaschprogramme“. Bis 2015 will
Lifebuoy so dafür sorgen, dass jedes Kind
in Thesgora sein fünftes Lebensjahr erlebt.
Der Kampagne gelingt der
schwierige Spagat zwischen Corporate Responsibility und Werbung. Die Marke Lifebuoy taucht
den ganzen Spot über nicht auf
und wird erst im Abspann erwähnt.
Die Spannungsfelder zwischen
Social-Kampagnen einerseits und
echter Hilfe andererseits sowie
der gesellschaftlichen Botschaft
werden perfekt aufgelöst. Gleichzeitig schafft es die Kampagne, Reichweite
zu generieren und die Marke emotional
aufzuladen. Der Spot drückt nicht
Ralf Baumann,
Vice President T-Online.de
& Audience Products,
Deutsche Telekom AG
■ www.t-online.de
auf die Tränendrüse, sondern vermittelt
trotz des bestürzenden Kontexts Lebensfreude und Hoffnung. Das wirkt im
Gegensatz zu vielen anderen SocialKampagnen, die häufig das Elend inszenieren und auf traurige Bilder setzen,
sehr anziehend – und wird belohnt: Über
270.000 Kinder konnten so schon geret■
tet werden.
Einfach helfen dank Social Media: Lifebuoy
spendet eine Rupie für jeden Share
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Audemars Piguet
Betreuung des Kommunikations- und Media-Etats der
Schweizer Luxusuhren-Manufaktur
PHD
Deutsche Verkehrswacht
Realisierung einer Kampagne zur Sensibilisierung
von Jugendlichen für die Gefahren von Alkohol und
Drogen am Steuer; läuft auch auf Online-Kanälen
Serviceplan Berlin und
Serviceplan Live
Baywa
Konzeption und Umsetzung einer Social-Media-Stra- Webguerillas
tegie zum 90-jährigen Firmenjubiläum; mit Facebookund Youtube-Auftritt
Gü
Gewinn des Deutschland-Etats der Londoner Dessertmarke Gü; mit crossmedialen Kommunikationsmaßnahmen
GFMO OMD
Chantelle Lingerie
GmbH
Verteidigung des Media-Etats für die beiden LingerieMarken Chantelle und Passionata
Kapsch Group
Neue Lead-Agentur des Technologieunternehmens
Serviceplan Austria
Moskovskaya
Verantwortung der Mediaplanung und des -einkaufs
der russischen Wodkamarke in Deutschland; Fokus
liegt auf TV- und Digital-Bewegtbild
OMD Düsseldorf
Napapijri
Verantwortung des Media-Etats der Outdoor-Modemarke in Deutschland und Österreich; crossmediale
Maßnahmen
UM Deutschland
Media Team OMD
Chemnitz
Gewinn des Etats für die Kommunikations- und Marketingstrategie der Stadt Chemnitz
Zebra Group
DM-Drogerie Markt
Kreation eines Imagespots, der Bewerber für eine
Ausbildung bei DM begeistern soll; Video läuft in
Kinos sowie Online
Weitclick
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected]
Süße Werbung
Ferrero setzt in der Vorweihnachtszeit auf Anzeigen im Internet
P
assend zum Beginn der umsatzstarken
Weihnachstzeit investiert Ferrero kräftig in Online-Werbung. Der Süßwarenhersteller gab im November 4,4 Millionen
Euro (brutto) für Anzeigen im Netz aus.
Damit hat das Unternehmen seine Spendings im Vergleich zum Vorjahr mehr als
verdoppelt. Hinter Ferrero liegt der VideoStreaming-Dienst Watchever mit Investitionen in Höhe von 3,8 Millionen Euro.
Bezahlsender Sky rutscht im November
mit Investitionen von 3,6 Millionen Euro
■
vom ersten auf den dritten Rang. sg
Top-Werbungtreibende im November 2013
Ferrero gibt im November deutschlandweit am meisten Geld für Online-Werbung aus
Produkt
Nov. 2013
Mio. Euro
Nov. 2012
Mio. Euro
Ferrero Dt. Image
Ferrero Dt., Frankfurt
4,41
1,95
Watchever Online-Dienstl. Sonst.
Watchever, Berlin
3,81
k. A.
Sky Pay-TV
Sky Dt. Fernsehen, Unterföhring
3,55
2,09
Telekom Image
Dt. Telekom AG, Bonn
3,51
3,03
eBay Image
eBay Int., Kleinmachnow
2,31
1,13
Ikea Möbelhäuser
Ikea Dt., Hofheim
2,23
1,25
Media Markt Techn. Kaufhäuser
Media-Saturn-Holding, Ingolstadt
2,21
2,19
RWE Image
RWE AG, Essen
2,16
1,38
Google Image
Google Germany, Hamburg
2,09
0,12
Germanwings Fluglinie
Germanwings, Köln
1,84
1,02
© INTERNET WORLD Business 26/13
Der Klassiker: Ferrero Küsschen
Firma
Zeitraum: 01.11.2013 – 30.11.2013
Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2013
20
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
23. Dezember 2013
26/13
AWARD-RÜCKBLICK 2013
Mehr Qualität als Quantität
Die Veranstalter von Kreativ-Awards mussten in diesem Jahr große Rückgänge bei den Teilnehmerzahlen verzeichnen.
An überzeugenden digitalen Kampagnen mangelte es trotzdem nicht. Großer Abräumer 2013 war die Agentur Heimat
D
as vergangene Jahr ging für die Kreativaward-Szene mit einer zwiespältigen Nachricht zu Ende. Im September
2012 hatten Jung von Matt und Scholz &
Friends verkündet, künftig nur noch eingeschränkt an Kreativ-Wettbewerben teilzunehmen. Man wolle sich von der zunehmenden Award-Inflation und den teuren
Materialschlachten distanzieren, so die
Begründung. Diese Zurückhaltung bekamen die Veranstalter in diesem Jahr deutlich zu spüren.
Sowohl bei den für Deutschland relevanten Online-Wettbewerben, dem New
Media Award (NMA) und dem DMMA
OnlineStar, als auch beim international
renommiertesten Award, den Cannes
Cyber Lions, gab es 2013 einen deutlichen
Teilnehmerschwund. Im vergangenen
Jahr wurden noch 303 Kampagnen beim
DMMA eingereicht, 2013 waren es lediglich 240. Auch beim NMA sah es trüb aus:
Hier sank die Zahl der Einreichungen von
227 auf 157. Im vergangenen Jahr buhlten
hier noch 77 Agenturen um den DigitalPreis, 2013 waren es gerade mal 69 Agenturen. Ähnliches gilt auch für Cannes:
2012 gingen 163 deutsche Arbeiten ins
Rennen um die Cyber Löwen, ein Jahr später waren es bloß 114.
Mobile und Multiscreen
An innovativen digitalen Kampagnen
mangelte es trotzdem nicht. Das bewies
vor allem die Agentur Heimat. Die Berliner Kreativschmiede gewann in den drei
genannten Wettbewerben zehn Preise für
vier Kampagnen (s. Tabelle rechts). Damit
liegt Heimat – bei einem rein quantitativen Blick auf den Medaillenspiegel – auf
dem ersten Platz. Und das deutlich vor den
Kollegen von Plan Net/Serviceplan und
Den DMMA OnlineStar löst im kommenden
Jahr der Deutsche Digital Award ab
Der New Media Award wurde in
diesem Jahr zum 17. Mal verliehen
Scholz & Volkmer. Die Münchner Serviceplan Gruppe punktete
mit fünf Auszeichnungen für vier
Kampagnen, Scholz & Volkmer
aus Wiesbaden sicherte sich vier
Medaillen für drei Kampagnen. Die Cannes Cyber Lions 2013 brachten den deutschen
Eines der diesjährigen prä- Kreativköpfen nur drei bronzene Löwen
mierten Highlights von Heimat
ist die Multichannel-Aktion „All eyes on Gerät gewinnen, wenn sie sich davorstellS4“. Sie ging für den Telekommunika- ten und es eine Stunde lang nicht aus den
tionsanbieter Swisscom AG ins Rennen. Augen ließen. Für entsprechende AblenUm das Samsung Galaxy S4 zu bewerben, kungsmanöver wie eine Musikkapelle
wurde am Züricher Bahnhof eine Plakat- oder die Vize-Miss Schweiz war gesorgt,
fläche aufgestellt, in die das Smartphone sodass schlussendlich nur fünf der 28 Teileingebaut war. Passanten konnten das nehmer tatsächlich 60 Minuten durchhiel-
ten. Der Clip konnte über Youtube seit Mai
mehr als vier Millionen Views generieren.
Die Samsung-Kampagne war eine der
wenigen, die 2013 Gold gewinnen konnte.
Denn vor allem beim OnlineStar und den
Cyber Lions zeigte sich die Jury sehr sparsam in Bezug auf die Vergabe des Edelmetalls. Beim DMMA gab es in neun Kategorien gerade mal zwei Gold-Sterne. An
mangelnder Qualität lag das aber nicht,
wie Andreas Pauli, Kreativchef bei Leo
Burnett und Präsident der Jury des OnlineStars, betont, – eher an den strengen Anforderungen: „Der Qualitätsmaßstab war
hoch und es wurde kontrovers diskutiert.
Aber am Ende konnten die Winner-Arbeiten doch klar überzeugen.“ Über die spärlich verteilten OnlineStars in Gold konnte
sich neben „All eyes on S4“ auch das Multiscreen-Showroom-Konzept „Audi City“
freuen (siehe Kasten).
Posthume Würdigung
Audi City – Der digitale Showroom der Zukunft
■
Kampagne: Audi City
Kunde: Audi
■ Agenturen:
Designit, Audi AtCC, RTT, Razorfish,
Sapient, Büro am Draht, Valtech
und S12
■ Awards:
– DMMA OnlineStar: 1 x Gold
(Digital Commerce)
– New Media Award: 1 x Silber
(Digital Craft)
– ADC (Art Directors Club):
2 x Bronze-Nägel
(Digitale Medien / Digitales Medienformat
im Raum; Kommunikation im Raum /
Permanente markenbezogene Arbeit)
■
Eines der innovativsten Konzepte, das in diesem Jahr ausgezeichnet wurde, ist der digitale
Showroom Audi City. Die virtuelle Autostadt
gilt als Zukunftsprojekt im Fahrzeughandel.
An den Standorten London und Peking können Kunden mithilfe eines Konfigurators und
spezieller Multitouch-Tische ihr individuelles AudiModell designen. Hat der Nutzer seine Konfiguration beendet, wird das digitale Traumauto in
Originalgröße auf einen Screen an der Wand projiziert. Das Terminal ist eine Gemeinschaftsarbeit
von Agenturen, die mit wichtigen Kreativ-Awards
ausgezeichnet wurde. Auch die Zahlen sprechen für das Konzept: Laut Razorfish entwickelte sich Audi City London zu einem der
verkaufsstärksten Showrooms der Marke und
verzeichnete seit Einführung im Juli 2012 einen
Anstieg der Verkaufszahlen um 70 Prozent.
Besonders enttäuschend war die deutsche
Ausbeute beim glamourösen Cannes
Lions International Festival an der Côte
d’Azur. In der Kategorie Cyber wurde
Deutschland mit nur drei Bronze-Löwen
ausgezeichnet. Im Vorjahr gab es einmal
Gold und sechsmal Bronze. Einer der diesjährigen Cyber-Preisträger ist Serviceplan
mit der Kampagne „Troy Davis – I am
alive“ für Alive e.V., einen Verein zur
Abschaffung der Todesstrafe. Der Fall
Troy Davis gilt als einer der umstrittensten
Justizfälle der USA. Der Amerikaner war
im September 2011 wegen Mordes hingerichtet worden – trotz dürftiger Beweislage, was international Proteste hervorrief.
Mit der Online-Kampagne wollte der Verein an Davis erinnern und ihm posthum
eine Stimme verleihen. User konnten auf
der Microsite in der Originalhandschrift
von Davis ein Statement gegen die Todesstrafe verfassen.
Den DMMA OnlineStar wird es übrigens so in dieser Form nicht mehr geben.
Ab nächstem Jahr tritt an seine Stelle der
■
„Deutsche Digital Award“. sg
MARKETING & WERBUNG
21
E-PAYMENT
RISIKOMANAGEMENT
DEBITORENMANAGEMENT
Die erfolgreichsten Agenturen und Kampagnen 2013
Bewertet wurde nach Anzahl der Siegerkampagnen und Medaillen beim New Media Award, DMMA und den Cyber Lions
Agentur
Kampagne
Kunde
Award
Preis
All eyes on 4S
Swisscom AG
DMMA
OnlineStar
1 x Gold,
1 x Silber,
1 x Bronze
Das größte Champions
League Finale aller Zeiten
Adidas AG
DMMA Online
Star; New
Media Award
2 x Silber,
2 x Bronze
Wir machen den Weg frei
Bundesverband der
deutschen Volks- und
Raiffeisenbanken
New Media
Award
1 x Gold,
1 x Bronze
Der Schriftfont Ernst, 55
Bundesverband der
deutschen Volks- und
Raiffeisenbanken
DMMA
OnlineStar
1 x Bronze
Troy Davis – I am alive
Alive e.V.
DMMA
OnlineStar
Cannes
Cyber Lions
2 x Bronze
The Selfscan Report
Auchan
DMMA
OnlineStar
1 x Silber
Die Fahrt Ihres Lebens
Continental
Reifen Deutschland
New Media
Award
1 x Silber
Candy’s Record Crush
King
New Media
Award
1 x Bronze
Coca-Cola Zero –
„The Zero must stand“
Coca-Cola
New Media
Award
1 x Gold
Zeit statt Zeug
Scholz & Vokmer GmbH DMMA
OnlineStar
1 x Silber
Dreh den Sommer auf
Coca-Cola
New Media
Award
1 x Bronze
Mercedes-Benz Social
Publish
Daimler AG
DMMA
OnlineStar
1 x Bronze
Tree Concert
Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND)
DMMA
OnlineStar;
Cannes
Cyber Lions
1 x Silber,
1 x Bronze
Offroad
Daimler AG Smart
DMMA
OnlineStar
1 x Bronze
True Fruits Surfer
True Fruits Smoothies
Cannes
Cyber Lions
1 x Bronze
Heimat Werbeagentur, Berlin
Augen auf für das Samsung S4
Plan Net/Serviceplan, München
Gedenken an Troy Davis
Scholz & Volkmer, Wiesbaden
AUTHORIZED
Zeit statt Zeug: Appell von Scholz & Volkmer
PARTNER
BBDO Germany, Düsseldorf
Mit dem Smart geht es offroad
MediaCom Germany, Düsseldorf
Coca-Cola Zero –
„The Zero must stand“
Coca-Cola
New Media
Award
1 x Gold
Move On
Deutsche Telekeom
New Media
Award
1 x Bronze
Dreh den Sommer auf
Coca-Cola
New Media
Award
1 x Bronze
Play or Pay
King
New Media
Award
1 x Gold
Manuel Neuer wirbt für Coca-Cola-Zero
DDB Tribal Group, Berlin
Move On
Deutsche
Telekeom
New Media
Award
1 x Bronze
Zeitreise
Mercedes-Benz Vertrieb
Deutschland
New Media
Award
1 x Gold
Bundesministerium
der Finanzen
DMMA
OnlineStar
1 x Bronze
Play or Pay sahnte beim NMA Gold ab
Elephant Seven/Pixelpark, Berlin
Visualisierung des
Deutschen Bundestagshaushalts
PASSENDE E-PAYMENT
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HOCH HINAUS WOLLEN
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22
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
Biofleisch im Paket
14.000 Händler wehren sich
14.000 Händler aus ganz Europa haben
die Petition „Choice in E-Commerce“ unterschrieben, um für freien Online-Handel
zu plädieren. Die Petition fordert Hersteller
und Markeninhaber dazu auf, von Handelsbeschränkungen oder Verboten für
Online-Händler abzusehen. Initiator Oliver
Prothmann übergab die Liste im Rahmen
Übergabe in Brüssel: EU-Kommissar Olli
Rehn (l.), Initiator Oliver Prothmann (r.)
der Veranstaltung „Wettbewerbsfähigkeit
in Europa wiederherstellen” an EU-Kommissions-Vize-Präsidenten Olli Rehn. dz
AMAZON
Perfekt für Luxusmarken
Amazon hat für Luxusgüterhersteller die
perfekte Zielgruppe, das zeigt eine Studie
des Shullman Research Center. Das Durchschnittseinkommen seiner Kunden liege
mit 89.000 US-Dollar pro Haushalt deutlich über dem US-Schnitt von 71.000 Dollar. Und einer von fünf Kunden mit einem
Haushaltseinkommen von über 500.000
Dollar kauft mindestens einmal pro Woche bei Amazon ein. dz
OTTO GROUP
Lascana geht nach China
Otto bringt seine Wäschemarke Lascana
nach China. Der Verkauf soll vor allem online geschehen – unter anderem über die
Plattform T-Mall. Der eigene Online Shop
diene eher als Marketingwerkzeug, so Otto-Vorstand Hanjo Schneider. Otto peilt
zunächst einen Umsatz im einstelligen
Millionenbereich an. Bei Erfolg sei man in
der Lage, schnell zu investieren. dz
Anzeige
Bequeme Kunden kaufen online, dringende Wünsche werden aber stationär erfüllt
W
zweite Kunde zum Onlineenn Kunden stationär
Kauf. Die Folge: Seit 2007 ist
einkaufen, tun sie das
die Stationärfrequenz um 20
vornehmlich, weil der Kauf
Prozent gesunken.
für sie von großer DringlichEin weiteres überraschenkeit ist, sie Freude am Shopdes Ergebnis der Studie: Das
pen oder das Bedürfnis haben,
Bedürfnis nach Fachberatung
die Ware vor Ort zu testen
spielt bei der Wahl des Einoder anzuprobieren. Online
kaufskanals kaum mehr eine
wird aus Gründen der BeRolle: So erwarten über alle
quemlichkeit, hoher TranspaBranchen hinweg nur 25 Prorenz, besserer Preise und eizent der stationären Käufer
nem umfassenderen Sortieine professionelle Einkaufsment auf den „Kaufen“-Butberatung. „Stattdessen wünton geklickt. Das sind die zwei
schen sie sich von stationären
Kernergebnisse des aktuellen
Händlern eher Hilfe bei der
„Customer-Motivation-Index“ A
Anfahrtszeit
f h t it und
dD
Dringlichkeit
i li hk it geben
b A
Ausschlag,
hl wo gekauft
k ft wird
id
Logistik“, analysiert SMP(CMX) der Düsseldorfer Strategieberatung SMP, für die im November die sie nach spätestens 24 Stunden brau- Partner Fritze von Berswordt. „Also wo
2.400 Verbraucher befragt wurden.
chen, im Web. Im Gegenzug profitiert der hängt die Ware oder wo finde ich die Ware
Aktuell spielt die sofortige Warenver- Online-Handel allerdings von der zuneh- noch in meiner Größe?“
Online-Händler hingegen sollten versufügbarkeit dem stationären Handel noch menden Bequemlichkeit der Kunden:
in die Hände: Laut der SMP-Studie bestel- Schon bei einer potenziellen Anfahrtszeit chen, Kunden künftig noch schneller
len nur 14 Prozent der Befragten Waren, von 15 Minuten tendiert mehr als jeder beliefern zu können. Denn noch biete die
sofortige Warenverfügbarkeit dem stationären
Handel einen SchutzKanalwahl nach Anfahrtszeiten
Kanalwahl nach Dringlichkeit
raum vor der KonkurLaden
Webshop
Angaben in Prozent
Laden
Webshop
Angaben in Prozent
renz aus dem Web. Auf
32,2
30,2
bis zu fünf Milliarden
28,8
28,0
25,9
Euro schätzt von Bers25,2
24,6
23,3
21,8
wordt die Umsätze von
19,4
18,8
18,5
16,8
Stationären, die lang15,4
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12,7
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fristig jedoch durch
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Expresslogistik abneh4,6
3,9
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men könnten. „Aber
erst wenn die Kosten für
Über 30
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10–15
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Sofort
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Innerhalb Innerhalb Innerhalb Innerhalb
Same Day Delivery
Minuten Minuten Minuten Minuten Minuten
gleichen von 24
von
einer
von
unter zehn Euro sinken,
Tag
Stunden 3 Tagen Woche 14 Tagen
Schon ab 15 Minuten Anfahrtszeit zum Laden tendieren
Der Online-Handel ist heute kaum in der Lage, Kunden zu gewinwird dies zur Gefahr für
Verbraucher zum Online-Kauf
nen, die die Ware sofort wollen
die stationären Laden© INTERNET WORLD Business 26/13
Quelle: SMP Customer Motivation Index (CMX) 2013, Stand: November 2013, Basis: 2.400 Verbraucher
betreiber“, so der Han■
delsprofi. dz
Foto: Fotolia / FM2
VERTRIEBSBESCHRÄNKUNGEN
26/13
Laden oder Webshop?
ONLINE-LEBENSMITTELHANDEL
Localgourmet.de heißt ein Online Shop
für nachhaltig produziertes Fleisch, der
von Alexander Graf und Matthias Kohlhardt entwickelt wurde. Die Idee zum
Shop kam Graf, als er vor fünf Jahren zum
ersten Mal Rumpsteak von der HerefordHerde seines Schwiegervaters aß. Ziel ist
es, Ökobauern einen neuen Absatzkanal zu
bieten. Der erste Ochse wurde über die
Plattform bereits verkauft. Aktuell prüfen
die Gründer, ob sich Kartoffeln als Kühlmittel einsetzen lassen, um das Fleisch
gekühlt zum Endkunden zu bringen. dz
23. Dezember 2013
Finden statt suchen
Auctionata
über Plan
Der Modeshop 8select bietet Männern einen besseren Sortimentszugang
D
er neue Online Shop für Männermode,
8select, will stärker als die Konkurrenz auf ein personalisiertes Einkaufserlebnis setzen und dabei noch einen Schritt
weiter gehen als andere Curated-Shopping-Anbieter. Man habe letztlich nur den
bewährten und gelernten Beratungsprozess des stationären Modefachhandels auf
das Internet übertragen, so der Co-Gründer von 8select, Matthias Stiefel. Statt Kunden seitenweise durch Produkte klicken zu
lassen, die in der bevorzugten Farbe oder
Größe gar nicht verfügbar sind, sollen nur
Sachen präsentiert werden, die ihnen auch
passen und stehen.
Damit das klappt, beantwortet der Nutzer – wie bei anderen Curated-ShoppingAnbietern auch – zunächst einige Fragen
zu seinen Größen, seinem bevorzugten
Stil und den Preisvorstellungen. Auf Basis
dieser Angaben stellen qualifizierte Stylistinnen dann kostenlos komplette Outfits
zusammen und präsentieren diese in einem
persönlichen Showroom auf 8select.de.
Darüber hinaus kann der Kunde auch
selbst Einzelteile aus dem rund 100 Marken umfassenden Sortiment entdecken.
Ein intelligenter Algorithmus soll dafür
sorgen, dass dem Kunden überwiegend
Produkte vorgestellt werden, die exakt zu
■
seinen Vorstellungen passen. dz
8select führt Curated Shopping auf eine neue
Ebene. Kundenvorstellungen spielen große Rolle
D
as Berliner Online-Auktionshaus
Auctionata hat 2013 seinen Umsatz
von 1,2 Millionen Euro im Jahr 2012 auf
zwölf Millionen Euro verzehnfacht. Damit
wurden die Umsatzprognosen laut dem
Start-up „weitgehend übertroffen“.
Das wöchentliche Umsatzwachstum
liegt Unternehmensangaben zufolge bei
fünf Prozent. Hier profitiert Auctionata
stark davon, dass seit Anfang Dezember
rund 10.000 Produkte auf der Seite auch
zum Fixpreis angeboten werden.
Doch auch die Auktionen laufen erfolgreich: Der professionelle Schätzungsdienst
führte 40.000 kostenlose Schätzungen
durch. Mehr als 15.000 Objekte mit einem
Warenwert von über 33 Millionen Euro
wurden akquiriert. Vom 3. Mai bis heute
wurden 35 Online-Live-Auktionen veranstaltet. Die durchschnittliche Verkaufsquote liegt bei 70 Prozent. Die Plattform
zählt 60.000 registrierte Kunden aus über
100 Ländern. Für das dritte Quartal 2014
■
ist der US-Launch geplant. dz
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24
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
23. Dezember 2013
26/13
Abmahnfallen,
aktuelle Urteile,
neue Gesetze:
Auf Online-Recht
spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter.
Die neuen Regeln für 2014
Was auf Online Marketing und E-Commerce im nächsten Jahr zukommt
Der E-Shop-Rechtstipp
D
as Jahr 2014 wird wieder zahlreiche
Gesetzesänderungen mit sich bringen. Internet-Unternehmer sollten sich
frühzeitig auf die teilweise umfangreichen Änderungen vorbereiten.
Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für
Informationstechnologierecht in Mainz
■ www.legalershop.de
Am 1. Februar 2014 ist der Starttermin
des SEPA-Verfahrens (= Single Euro Payment Area). Lastschriften und Einziehungsermächtigungen in alter Form
wird es dann nicht mehr geben, sie werden durch SEPA-Mandate ersetzt. Die
technischen und rechtlichen Vorgaben
müssen im Unternehmen umgesetzt
werden. Dabei sollte der Kontakt mit der
Hausbank gesucht werden. Diese stellt
auch entsprechende Musterformulare
zur Verfügung.
Neuregelung Widerrufsrecht
Am 13. Juni treten dann durch Umsetzung der EU-Verbraucherrechte-Richtlinie umfassende Änderungen zum
Widerrufsrecht in Kraft. Es gibt eine neue
Muster-Widerrufsbelehrung. Neu ist
auch ein Muster-Widerrufsformular, das
vom Verkäufer zur Verfügung gestellt,
Marcus Beckmann
Foto: Fotolia / Nito
SEPA-Einführung
Das neue Jahr hält auch aus rechtlicher Sicht einige Herausforderungen bereit, die erste
bereits am 1. Februar: Die SEPA-Umstellung
Ausnahmeregelungen werden überarbeitet. Versiegelte Waren, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes oder der
Hygiene nicht zur Rückgabe geeignet
sind und vom Kunden entsiegelt wurden,
sind vom Widerrufsrecht ausgenommen.
Die Reichweite dieser Ausnahmeregelung ist rechtlich umstritten und dürfte
für rechtliche Auseinandersetzungen sorgen. Geregelt wird auch das Erlöschen des
Widerrufsrechts beim Download digitaler
Güter. Sofern der Kunde nach Belehrung
dem Erlöschen zustimmt und
der Download beginnt, ist ein
Widerruf nicht mehr möglich.
Rechtsanwalt und Experte für
Online- und Markenrecht in
Bielefeld
EU-Datenschutz
zerprofile etc. dürfen dann gegebenenfalls nur mit expliziter Zustimmung des
Kunden erhoben und verarbeitet werden
Weitere Herausforderungen
Nachdem 2013 mehrere Gerichte Verstöße
gegen Datenschutzbestimmungen als
wettbewerbswidrig eingestuft haben, sind
2014 deswegen vermehrt Abmahnungen
zu erwarten. Ebenfalls im Fokus der Abmahner: fehlende Pflichtangaben bei Mobile-Commerce-Lösungen – in der Praxis
■
kaum rechtskonform machbar.
RA MARCUS BECKMANN
Die wichtigsten Termine:
Während es bislang so aussah, als werde 2014 die EUDatenschutz-Grundverord■ www.beckmannundnorda.de
nung verabschiedet, steht das
Vorhaben derzeit wieder auf
der Kippe und wird insbesonaber vom Kunden nicht zwingend ver- dere von Deutschland auf EU-Ebene blowendet werden muss. Dies kann auch ckiert. Falls bis zur Europawahl im Mai
über ein Web-Formular geschehen. Die 2014 keine Einigung erzielt wird, könnte
Möglichkeit alternativ ein Rückgaberecht sich die Verabschiedung einheitlicher
einzuräumen wird gestrichen. Die EU-Standards auf Jahre verzögern. Den40-Euro-Klausel wird abgeschafft. Shop- noch sollten sich alle Shop-Betreiber mit
Betreiber können den Kunden die Kosten den rechtlichen Vorgaben auseinanderder Rücksendung auferlegen. Auch die setzen. Personenbezogene Daten, Nut-
■
1. Februar 2014: Einführung der Single
European Payment Area (SEPA) – Änderung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs
■ 13. Juni 2014: Umsetzung der EU-Verbraucherrechte-Richtlinie
■ Einführung für 2014 geplant, aber derzeit
noch unsicher: EU-Datenschutz-Grundverordnung
Weiterführende Links zu diesen
Themengebieten finden Sie unter
www.internetworld.de/webcode
WEBCODE 1326024
Online-Verkaufsverbot ist
kartellrechtswidrig
Mit Urteil vom 13.11.2013 hat das Oberlandesgericht Düsseldorf entschieden,
dass eine Vertriebsbeschränkung gegenüber dem Online-Handel kartellrechtswidrig ist und einen Schadenersatzanspruch
auslöst (Az.: VI U Kart 11/13).
Ein Hersteller von Badarmaturen gewährte Großhändlern beim Einkauf spezielle Rabatte, wenn sie sich verpflichteten,
die Produkte nicht an Online-Händler zu
vertreiben. Dagegen wendete sich ein
Online-Shop-Betreiber, dem die Herstellerrabatte nicht gewährt wurden. Er
klagte auf Zahlung von 2 Millionen Euro
Schadenersatz wegen gezielter Behinderung seines Online-Geschäfts. Das Gericht
sprach dem Online-Händler den Anspruch
in Höhe von 1 Million Euro zu, da er
einen höheren Betrag nicht nachweisen
konnte. Die Vertriebsvereinbarung, so
führt die Urteilsbegründung aus, behindere gezielt den Absatz über das Internet.
Die dadurch entstehenden Umsatzeinbußen seien deshalb zu ersetzen. Dabei
hafte der Geschäftsführer des beklagten
Herstellers auch persönlich, da er die
Fachhandelsvereinbarung in seiner Tätigkeit aktiv unterstützt habe.
Im Dezember 2011 hatte sich das Bundeskartellamt bereits mit diesem Fall
beschäftigt und die Fachhandelsvereinbarung für kartellrechtswidrig erklärt. Es
bleibt abzuwarten, ob die Entscheidung
Signalwirkung auf den Online-Handel hat.
Crossmedial
Mitarbeiter finden
▪ Print, Online, Newsletter, Apps
▪ Optimale Zielgruppenansprache
▪ Hohe Verbreitung
▪ effizient und ohne Streuverluste
Kerstin Berthmann ▪ 0 89 / 7 41 17 - 327 ▪ [email protected]
26/13
23. Dezember 2013
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
25
CHECKOUT OPTIMIEREN
Zieleinlauf für Warenkörbe
Abbrüche im Bezahlvorgang sind ein veritabler Umsatzkiller. Nur ausgefeilte Usability hält die Kunden auf dem richtigen Weg
E
an das Ziel „Checkout
komplettieren“
bringt.
Links, die vom Bestellprozess wegführen, haben im
Checkout nichts zu suchen.
Jörg Dennis Krüger, Mitbegründer und CEO beim Optimierungsunternehmen Conversion Boosting, plädiert dafür, es
dem Nutzer so einfach wie möglich
zu machen. Zum Beispiel im Adressformular: „Zwingen Sie Ihren
User nicht, Dinge doppelt eingeben zu
müssen“. Ausfüllhinweise
und eine gut funktionie„Zwingen Sie Ihren User
rende Echtzeitüberprüfung
der Daten (Inline-Validienicht, Dinge doppelt
rung), die auch „falsche“
eingeben zu müssen“
Angaben erlaubt, sind für
die Konversion besser als
JÖRG DENNIS KRÜGER
Fehlermeldungen.
Co-Founder & CEO Conversion Boosting
Maxymiser-Mann Breidenbach empfiehlt außerzieren, Ängste adressieren und die Moti- dem, auf die Ängste des Users seine Daten
oder sein Geld betreffend einzugehen –
vation des Users steigern“.
Umstände reduzieren bedeutet, den zum Beispiel indem im Checkout TrustProzess so einfach und übersichtlich wie Symbole eingeblendet werden. Die genaue
möglich zu gestalten. Dazu gehört zum Ausgestaltung dieser vertrauensbildenden
Beispiel eine Fortschrittsanzeige mit einer Symbole sollte man unbedingt testen. Auf
klaren Farbcodierung. Die Progress Bar manchen Webseiten konvertiert eine
zeigt dem User genau, wo er schon war, wo Kombination verschiedener Siegel besoner sich gerade befindet und wie der nächste ders gut: Zum Beispiel ein SSL-Zertifikat
Schritt im Checkout-Prozess aussieht. Bei beim Adressformular und ein Trusted
jeder Information sollte sich der Shop-Be- Shops-Gütesiegel bei der Eingabe der
treiber fragen, ob diese den Kunden näher Zahlungsdaten. Bei sehr bekannten Marinkaufen im Netz ist normalerweise
mit angenehmen Gefühlen verbunden –
Stichwort „Einkaufserlebnis“. Der Checkout löst dagegen oft Unbehagen oder gar
Angst aus. Fatale Folge: 40 bis 80 Prozent
aller Online-Bestellungen werden nicht zu
Ende geführt. „Im Checkout ist der Spaß
vorbei, denn jetzt geht es ans Zahlen“, so
beschreibt Rainer Breidenbach vom
Conversion-Optimierer Maxymiser die
mentale Verfassung des Users in der letzten Phase des Kaufprozesses. Deshalb sollten Shop-Betreiber hier „Umstände redu-
Kreditkarte
Falls Sie Kreditkartenzahlung anbieten, erklären
Sie Ihren Usern, wo sie die Prüfziffer finden.
Warenkorb
Achten Sie auf einen übersichtlich gestalteten
Warenkorb. Idealerweise werden die bestellten
Produkte in Form von Thumbnails abgebildet.
Falls Sie in andere Länder verkaufen, passen Sie
in Ihrem Shop Landessprache und Währung
entsprechend an.
Lieferadresse
Blenden Sie die Formularfelder für eine alternative Lieferanschrift nur bei Bedarf ein. So erscheint das Adressformular weniger mächtig.
Zahlarten
Bieten Sie eine ausreichende Auswahl an Zahlarten an und berücksichtigen Sie landestypische Besonderheiten.
c
Social Login
Geben Sie Ihren Nutzern die Möglichkeit, sich
z. B. über ihr Facebook- oder Twitter-Konto in
Ihren Shop einzuloggen.
ania
Gastzugang
Nicht alle User möchten gleich ein Kundenkonto anlegen. Bieten Sie deshalb auch die
Möglichkeit an, als Gast zu bestellen.
Registrierung
Für die Registrierung im Shop reichen E-Mail
und ein einfaches Passwort. Ihre Kunden müssen sich schon genug Zugangsdaten merken.
m
Typo
Benutzerführung
Eine Verlaufsanzeige mit den einzelnen Schritten weist Ihren Usern den Weg. Sorgen Sie
außerdem für klare Calls-to-Action. Ihre User
müssen jederzeit wissen, wie es weitergeht und
was passiert, wenn sie auf den Button klicken.
Passwort vergessen
Registrierte Kunden, die ihr Passwort vergessen
haben, sollten dieses schnell und einfach wieder anfordern können, damit der CheckoutProzess nicht unnötig aufgehalten wird.
lia /
Analyse
Mithilfe einer Konversionspfad-Analyse (z. B.
Google Analytics Sales Funnel) gilt es herauszufinden, wo genau Sie Ihre Kunden verlieren.
Mobile Endgeräte
Vermeiden Sie möglichst lange Anmeldeprozesse und Texteingaben. Bieten Sie für Smartphones Express-Checkout-Lösungen an.
: Foto
Adressformular
Verfahren Sie nach dem Motto: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Geburtsdatum und
Telefonnummer müssen nicht zwingend sein.
Mithilfe einer sogenannten Inline-Validierung
werden die Eingaben der User in Echtzeit überprüft; Sie erhalten eine direkte Rückmeldung.
Foto
Optimierungstipps von A – Z
Nicht alle kommen durch:
40 bis 80 Prozent aller Bestellungen werden abgebrochen
ken kann es manchmal besser sein, ganz
auf Trust-Symbole zu verzichten. Sonst
„wirft man plötzlich Fragen auf, die so gar
nicht gestellt worden wären“, warnt Breidenbach.
Motivieren kann man den Nutzer zum
Beispiel, indem man
durch eingeblendete Sätze wie „In drei Schritten
ist Ihre Ware zu Ihnen
unterwegs“ eine zeitliche
Nähe zum Produkt herstellt. Das funktioniert
eher bei alltäglichen
Konsumgütern, hat Breidenbach festgestellt. Bei
Premiumprodukten oder -marken können
zusätzliche Anreize eher stören. Auch hier
gilt: Auf jeden Fall testen.
dungen wie „Ihr Bezahlvorgang konnte nicht ausgeführt
werden“ mit anschließender
Weiterleitung zur Startseite
findet Neugebauer äußerst
kontraproduktiv: „Jetzt fragt
sich der User: Wo liegt das
Problem?“
Wer nur Kreditkarte
und Paypal anbietet,
schließt zudem sehr
viele User aus. Besondere Tücken birgt die
Bezahlung per Kreditkarte. Zunächst muss der Kunde den Kartentyp aussuchen, dann die 16-stellige
Kartennummer und die Prüfziffer auf der
Rückseite eingeben. Und als ob das noch
nicht reichen würde, verlangen manche
Shops darüber hinaus auch noch das Verified-by-Visa-Passwort. Das geht einfacher,
findet Krüger: „Warum muss der User erst
seinen Kartentyp auswählen? Das System
kann den Kartentyp doch an der Nummer
erkennen.“
Durch eine optimierte Bonitätsprüfung,
die während des Checkouts im Hintergrund abläuft, könnte deutlich mehr
Usern der einfache Rechnungskauf ange-
„Stammkunden wissen ‚OneClick Checkouts‘ auf mobilen
Endgeräten zu schätzen“
CHRISTA WAGNER
EVP Sales Consumer Goods, Wirecard AG
boten werden, rät Neugebauer (siehe auch
INTERNET WORLD Business 23/2013,
S. 36). Zudem wissen Stammkunden sogenannte „One-click“-Bestellungen auf moBezahlung einfacher machen
bilen Geräten zu schätzen, weiß Christa
Payment ist eine „harte Hürde“: Wer nicht Wagner vom Payment-Provider Wirebezahlen kann, kann auch nicht kaufen. card: „In einer gesicherten ProfilverwalGerade der Bezahlvorgang selbst bietet tung werden relevante persönliche Angaeinige Hindernisse, an denen User schei- ben hinterlegt und der Kunde muss sich
tern können. „Nach der Adresseingabe nur mit Benutzernamen und Passwort
haben die User den Kauf geistig eigentlich anmelden.“
Auch wenn innovative Produktpräsentaschon abgeschlossen“, weiß Tim Neugebauer, Geschäftsführer der Online-Agen- tions-Techniken und kreatives Webdesign
tur Das Medienkombinat. „Der Medien- mehr User zum Kauf animieren, beim
bruch zwischen Shop und Payment-An- Checkout zählen bewährte, gelernte Löbieter kann User verunsichern.“ Eine gute sungen. Nicht alle User kommen mit einem
Usability ist deshalb essenziell, um die One-Page-Checkout zurecht, das will vor
User „möglichst schmerzlos“ durch den dem Einsatz gut getestet sein. Wird der
Checkout-Prozess zu führen. Fehlermel- User mit einer ungewohnten Benutzerführung konfrontiert,
kann das Gefühl des
Unbehagens schnell in
Angst
umschlagen.
Auch falsches Button
Wording kann einen
User nachhaltig verschrecken – etwa,
wenn der Kaufen-Button zu früh erscheint.
Ans Ziel kommt man
hier am besten auf
gewohnten Pfaden. ■
Zu viele Pflichtfelder und eine schlechte Inline-Validierung nerven User
BÄRBEL EDEL
26
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
23. Dezember 2013
26/13
LOGISTIKTRENDS
Die letzte Meile
Wir kaufen online, um Ware zu bekommen, und nicht des Einkaufserlebnisses wegen. Diese vermeintlich simple Tatsache
wurde bislang vernachlässigt und ist die nächste große Stellschraube, an der Händler und Logistiker drehen müssen
D
■
■ Tiramizoo: Stadtkurierportal, bietet in 18 deut-
schen Städten eine Lieferung innerhalb von 90
Minuten oder in einem definierten Zeitfenster
an. Hat der Kunde im Check-out Tiramizoo als
Lieferoption sowie eine Wunschlieferzeit ausgewählt, holt einer der 1.200 Kuriere die Ware im
stationären Geschäft ab und bringt sie zum
Kunden. Die Preise orientieren sich an denen
der örtlichen Kurierpartner. Tiramizoo berechnet jede Lieferung individuell.
Shutl: Britischer SDL-Dienstleister, wurde
jüngst vollständig von eBay übernommen. Zu
den vorherigen Anteilseignern zählten die
Otto Group und der US-Paketdienst UPS. Shutl
soll „eBay Now“ auf den Weg bringen, um
online gekaufte Waren innerhalb eines Tages
von stationären Händlern zu den Kunden zu
bringen. 2014 will eBay den hauseigenen
Same-Day-Delivery-Service starten. Lieferungen per Shutl können mit der SmartphoneApp live verfolgt werden; die Gebühr beträgt
pro Lieferung 5 Euro.
■
My Taxi: Taxi-Kurierservice, Anteilseigner ist
wie bei Tiramizoo Daimler sowie die Beteiligungsgesellschaft der Telekom. My Taxi bietet
über 35.000 angeschlossenen Lieferanten Lieferung innerhalb einer Stunde („Instant Delivery“)
und testet dieses Angebot in Kooperation mit
dem Media Markt in Hamburg, wo der Kunde
den Dienst vor Ort beauftragen kann, um sich
schwere oder sperrige Ware nach Hause liefern
zu lassen; der Roll-out für internationale Händler ist geplant. Kunden können ihre Lieferung
per App live verfolgen.
ren pro Jahr 55 Millionen Pfund in
Logistik und IT investieren will,
bietet mit „Follow my parcel“ Echtzeit-Tracking, bei dem der Kunde
noch Minuten vor der Zustellung
die Lieferung umlenken kann.
Flexibilität entscheidet
Andere Lieferoptionen fristen dagegen noch ein Nischendasein. Same
Day Delivery wird, entgegen dem
aktuellen Hype um das Thema,
wohl auch in Zukunft nur einen
marginalen Anteil am Gesamtliefervolumen ausmachen, sind sich
Experten einig (siehe Seite 3). Dennoch scheinen die großen Logistiker der Meinung zu sein, dass man
um das Thema nicht herumkommt.
DPD hat sich deshalb an Tiramizoo
beteiligt, um mithilfe des Stadtkurierportals 2014 die SDL-Nische
mit dem eigenen Produkt DPD
Now zu besetzen und sich so von den anderen beiden großen B2C-Logistikdienstleistern DHL und Hermes abzugrenzen.
Boris Winkelmann, COO von DPD Germany, erklärt: „Wir wollen in unserer
Bandbreite an Logistiklösungen auch SDL
anbieten. Und selbst wenn das nur einen
geringen Prozentsatz der Kunden und Sendungen betrifft, ist es trotzdem das Sahnehäubchen auf unserem Portfolio, um die
volle Flexibilität anbieten zu können.“
Diese Flexibilität gewähren vor allem
Abholstationen. Das Prinzip ist nicht neu,
wird aber immer wichtiger. „Alle suchen
nach Wegen, alternative Zustellpunkte zu
eröffnen“, erklärt Winkelmann. DPD verdoppelt gerade seine Abholstationen,
DHL möchte zusätzlich 20.000 PaketShops eröffnen und auch UPS baut aus,
unter anderem mithilfe des Paket-Shops
Kiala, den UPS übernommen hat. Hermes
will künftig noch mehr Paket-Shops anbieten, „die mit besonders langen Öffnungszeiten punkten und auch am Wochenende
Pakete entgegennehmen oder herausgeFoto: Fotolia / Vladstar
as Gelächter über Amazons
PR-Gag, künftig Waren per
Drohne versenden zu wollen, war
noch nicht verstummt, da schickte
DHL seinen Paketkopter zu einem
ersten Testflug über den Rhein. Ob
solche Szenarien dereinst praktikabel und massenmarkttauglich sein
werden, sei dahingestellt, eines zeigen sie aber: Es ist viel Bewegung
im Logistikmarkt. Endlich.
Bislang war Logistik nicht gerade
das Thema, das den E-Commerce
zum Fliegen bringt. Die Maxime,
vor allem in Deutschland, hieß: billig, billig, billig. Versand – ein notwendiges Übel – soll nichts kosten.
Der enorme Kostendruck in der
Branche zeigt sich durch abgehetzte
Paketboten und verbeulte Lieferwagen, lieblos irgendwo hingeworfene
Pakete und Karten im Briefkasten Nicht nur schneller, vor allem flexibler muss die Zustelllogistik im Versandhandel in Zukunft werden
mit dem Aufdruck „Wir haben Sie
leider nicht erreicht“. Mit der vielbeschwo- Metapack, die Studienergebnisse: „In UK Time-Slot-Services bieten inzwischen alle
renen Convenience im Online Shopping fragt man: Ist die Lieferqualität entschei- großen Logistiker an. Den „Empfänger
hat das nichts zu tun. Noch dazu will der dend? Haben Sie schon einmal aufgrund zum Regisseur machen“, nennt es DPD.
Kunde für die Zustellung nichts bezahlen – einer schlechten Liefererfahrung nicht Dabei kann der Kunde ein gewünschtes
ein klassisches Henne-Ei-Problem: Knapp mehr bei einem Online-Händler einge- Zustellzeitfenster von ein bis drei Stunden
zwei Drittel der Kunden erwarten laut kauft? Würden Sie nach einer schlechten benennen. Die Umleitung des Pakets an
einer Studie des IFH für ihre Online-Ein- Liefererfahrung noch einmal bei dem On- eine andere Adresse ist ebenso möglich
line-Händler einkaufen? wie die Verschiebung der Zustellung um
Vermissen Sie bei einem bis zu drei Werktage. Bei DHL bekommt
Händler Lieferoptionen, der Kunde per E-Mail oder SMS den Lie„Wenn ich gerade sowieso
etwa Abholstationen?“ fertermin in einem Zeitfenster von vier
bei Edeka bin, will ich mein
Denn klappt die Zustel- Stunden angegeben. Ist er bei Paket.de
lung nicht wie verspro- angemeldet, kann er zudem den Zustelltag
Paket dort abholen“
chen, fällt das negativ auf um bis zu vier Tage verschieben oder einen
MICHAEL KLIGER
den Händler zurück, ar- Wunschnachbarn nennen, der das Paket
Europa-Geschäftsführer GSI Commerce
gumentiert Franz-Joseph annimmt. Hermes bietet neben einer AnMiller, Geschäftsführer gabe zum Zeitfenster die Option, dass der
des Same-Day-Delivery Kunde seine Lieferung an eine andere
käufe in den kommenden ein bis drei (SDL)-Dienstleisters Time Matters. „Es Adresse umleiten kann oder gegen AufJahren grundsätzlich versandkostenfreie geht nicht nur um Geschwindigkeit, preis per „Feierabendservice“ seine Liefesondern um Convenience, wobei dem rung beispielsweise zwischen 17 und 21
Lieferung für Standardbestellungen.
Vielleicht stellt man hierzulande aber Kunden vor allem wichtig ist, Zeitfenster Uhr erhält – vorausgesetzt, der Händler
auch einfach nicht die richtigen Fragen, für eine Lieferung definieren zu können.“ bietet diese Option an. In Großbritannien
relativiert Andreas du Plessis, Geschäfts- Zustellungen sollen nicht nur schneller, ist Asos schon weiter: Der Online-Modehändler, der in den kommenden zwei Jahsondern vor allem präziser werden.
führer der Logistikplattform
■
Cardrops: Belgischer 24/7-Autolieferservice.
Die bestellte Lieferung wird dorthin geliefert,
wo der eigene Wagen parkt. Im Fahrzeug muss
dazu ein GPS-Gerät installiert sein, über das der
Zustellservice dessen Standort findet. Der Bote
öffnet das Auto per Code und lädt das Päckchen ab. Der Empfänger bekommt per SMS
mitgeteilt, wenn das Paket abgeliefert wurde.
Kosten für die Hardware: Starter-Kit 99 Euro,
pro Lieferung 4,95 Euro. Bucht man die monatliche Flatrate für 24,95 Euro, entfallen die Kosten für das Starter-Kit.
26/13
■
E-COMMERCE
23. Dezember 2013
■
My Ways: DHL-Tochter für Crowdsourcing
bei der Paketzustellung in Stockholm. Dabei
übernehmen Privatleute die Zustellung einzelner Pakete an den Empfänger. Die Verbindung zwischen Empfänger und Überbringer
kommt per App zustande, über die Entgelt
und Einzelheiten der Zustellung vereinbart
werden. Zusteller sind meist Studenten.
Bring Bee: Schweizer Mitbringservice,
kooperiert mit Ikea. Der Kunde schreibt eine
Einkaufsliste. Ein Buddy bringt den Einkauf
mit. Kosten: 3 CHF plus 2,5 Prozent des Einkaufspreises. Die Belohnung für den Einkäufer
wird vom Kunden bestimmt, Bring Bee empfiehlt als Danke ein Minimum von 5 CHF und
10 bis 15 Prozent des Einkaufspreises.
barn oder Paket-Shops auch einen Facebook Buddy Lieferungen annehmen zu
lassen.
Welcher Trend sich durchsetzen wird,
ist nicht zuletzt davon abhängig, wer welchen Anteil an den unvermeidbaren Mehrkosten tragen wird. Die Umsätze der
Zustelldienstleister stagnieren Branchenexperten zufolge bereits oder gehen sogar
leicht zurück. Dementsprechend sehen sie
die Versender beziehungsweise deren
Kunden in der Pflicht, die höheren Zustellkosten für teure Services wie SDL zu tragen. „Wer neue
und aufwendige Services in Anspruch nehmen möchte, muss
eben auch bereit sein, diese zu
bezahlen“, stellt Iden klar. Ob
und in welcher Höhe der Kunde
diese Kosten bezahlen wird, wagt
niemand zu prognostizieren.
Relativ einig sind sich die befragten Experten dagegen, dass die
Händler zumindest einen Teil
davon tragen müssen – quasi als
Investition in die Kundenbindung. Bei höherpreisigen Waren
Asos-Logistikzentrum: Der britische Online-Händler
subventionieren Händler Liefeinvestiert 55 Millionen Pfund in die Logistik – jährlich
rungen schon seit Längerem,
Überhaupt kann man den Logistikern Mytheresa.com beispielsweise schießt vor
nicht vorwerfen, sie seien nicht experi- allem beim internationalen Versand zu,
mentierfreudig: DHL testet neben Droh- die Kosten werden nicht allein durch die
nen auch Bring Buddies in Schweden Versandpauschale des Kunden gedeckt.
(Privatpersonen transportieren die LiefeAlternative Abholung im Laden
rungen von Fremden) sowie in Ingolstadt
persönliche Paketkästen, die direkt vor der Versand ist teuer, die Zustellung oft
eigenen Haustür stehen. DPD will im schwierig; deshalb denken Händler über
kommenden Jahr im Rahmen alternativer Alternativen zum klassischen Versand
Zustellwege auch eine Vernetzung über nach. Wenn das Paket nicht zum Kunden
Social Media testen, um neben dem Nach- kommt, warum kommt der Kunde dann
ben“, erklärt Hermes-Geschäftsführer
Frank Iden. Auf lange Sicht will Boris
Winkelmann nicht ausschließen, dass die
großen Vier (DHL, Hermes, UPS und
DPD) auch gemeinsame Zustellstandorte
nutzen könnten: „Ich bin gespannt, ob ein
unabhängiger Dienstleister die Initiative
ergreifen und neutrale Abholstationen
eröffnen wird. Noch fehlt dafür die zündende Idee, aber langfristig wird sich
sicher jemand damit vorwagen.“
■
Kiala: Ehemals neutraler Paketshop, bereits
2001 gegründet, inzwischen von UPS übernommen, vor allem in Benelux erfolgreich.
Über die Internet-Plattform können OnlineHändler ihren Kunden die Option anbieten,
bestellte Waren zu einem für sie günstig gelegenen stationären Geschäft liefern zu lassen.
Ähnlich funktioniert „Hierbeidir“: Der Kunde
kann seine Ware innerhalb von 30 Minuten
beim lokalen Händler abholen.
■
Lockbox: Lebensmittel und Non-Food-Lieferungen werden in einer speziellen Kiste („Lockbox“) – je nach Produkt auch als Kühlbox – an
der Wohnungstür mit einem patentierten einbruchs- und diebstahlsicheren System angekettet. Eine gebrauchte Box soll mit der nächsten
Lieferung wieder abgeholt werden, so sind auch
Retouren möglich. Die Kosten übernimmt entweder der Kunde (pro Zustellung 2,50 Euro)
oder der bei Lockbox registrierte Händler.
■
Internet World BUSINESS
My Lorry: Bietet ebenfalls C2C-Transporte
an. Die App sucht Transporteure für einen
Auftrag am selben Tag. Nutzer wickeln den
gesamten Prozess des Buchens, Zahlens und
Trackings über My Lorry ab. Der Service ist
bislang noch auf Berlin beschränkt und kostet zwischen 5 und 15 Euro; ab 30 km kostet
jeder weitere Kilometer 1 Euro.
nicht zum Paket?, so die Überlegung. Eine
Möglichkeit, vor allem für MultichannelHändler: Ship-to-Store. Das Paket wird
dann per interner Logistik in die nächste
Filiale geliefert, wo der Kunde es abholen
kann. Conrad, Douglas, Tchibo und viele
andere deutsche Händler bieten bereits
Abholung in der Filiale an, mit wachsendem Zuspruch. Händler, die über kein
eigenes Filialnetz verfügen, suchen nach
Kooperationspartnern. In Großbritannien
arbeitet eBay beispielsweise mit Argos
zusammen. Bestellungen auf dem OnlineMarktplatz können in den Filialen der
Kaufhauskette abgeholt werden.
Auch neutrale Abholpunkte sind im Gespräch: Amazon denkt darüber nach, in der
■
27
My Lane: Stationäre Händler stellen ihr Sortiment ins Internet, das innerhalb der jeweiligen Stadt am gleichen Tag geliefert werden
kann. Mit diesem Konzept geht das Berliner
Start-up im kommenden Jahr online. Angeboten
wird alles von Lebensmitteln über Elektroartikel
bis hin zu Blumen. Die 90-Minuten-Lieferung
heißt hier „Instant Delivery“.
Londoner U-Bahn Paketstationen einzurichten. Start-ups wie Lockbox oder
Cardrops (s. Kasten „Logistik-Start-ups“)
bieten Zustellboxen an der eigenen Haustür, an Hotspots wie Bahnhöfen oder auch
die Zustellung in den Kofferraum des eigenen Autos an. Eine Alternative sei auch, alles
in einem Aufwasch zu erledigen, skizziert
Michael Kliger, Europa-Geschäftsführer
der eBay-Tochter GSI Commerce, die Möglichkeiten: „Wenn ich eh gerade bei Edeka
oder Rewe bin, würde ich meine Sendung
auch gleich dort abholen und nicht noch
mal extra zur Post laufen wollen.“ Es
schlummert also noch viel Potenzial im
■
Markt für Abhol- und Bringstationen.
CHRISTINA ROSE
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E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
23. Dezember 2013
26/13
Bilder (v
(v.l.n.r.):
l n r ): Serie Peeled Untitled 2009 (Chad Coombs); Creationism 2011
(Lissy Elle); Panic Spaces IV – The Future Remembered (Noémie Stegmüller);
Stolz (Vineeta Oertel-Kaltz). Alle Bilder: Allyoucanart.de
28
ONLINE-KUNSTVERLEIH
Die Kunst zu mieten
Online-Portale bieten Kunst nicht nur zum Verkauf, sondern auch zur Miete an – und sprechen so neue Zielgruppen an
E
Kunstwerk binden. „Man muss den Leu- gehen kann und ich ein beschädigtes Bild
ten einfach mal die Chance geben, auszu- im Streitfall selbst zahlen muss.“
probieren, was zu Hause funktioniert“,
In der Kunst Arbeitsgemeinschaft biesagt Bräuning. Gefällt es, kann es weiter ten deshalb nur wenige Künstler ihre
gemietet oder gekauft werden. Gefällt es Werke als Leihgabe an. „Ich denke, ein Teil
nicht (mehr), wird es zurückgegeben.
fürchtet sicher das Risiko und den AufMit ihrer Idee, ein Online-Portal zu wand“, mutmaßt deren Betreiber Matthias
gründen, auf dem Kunst auch verliehen Klopp, der gleichzeitig Inhaber einer
wird, waren Lotte und Till Ideenagentur in Berlin ist. Auch für den
Bräuning nicht die ersten. Grand Art Club, ein weiteres Online„An klassischen Maßstäben
Claudia Scholz rief 2009 Kunstportal aus Hamburg, ist das VermieAllyoucanart ins Leben, ten noch mit zu vielen Schwierigkeiten
des Profits sollte man das
bereits 2004 wurde die Kunst verbunden: „Wir haben das ursprünglich
nicht orientieren“
Arbeitsgemeinschaft (Kunst. angedacht, nehmen im Moment aber noch
ag) gegründet. Scholz und davon Abstand“, sagt Sebastian Braun,
TILL BRÄUNING
Bräuning verstehen ihre Sei- einer der drei Gründer. „Wir wollen erst
Gründer Die Artothek
ten als Online-Galerien. Sie das Kerngeschäft, den Verkauf, anschieorganisieren den Kauf- und ben.“ Die größten Probleme sieht er in den
auf Dauer das richtige für seine Wohnzim- Vermietungsprozess und wählen selbst hohen Transportkosten und dem in
merwand ist? 2012 hat Till Bräuning aus, was dort angeboten wird. Bei Kunst.ag Deutschland geltenden Widerrufs- und
gemeinsam mit seiner Schwester Die Arto- sind die Künstler für die Abwickthek gegründet. Das Online-Portal bietet lung von Verkauf und VermieKunstwerke an, die nicht nur gekauft, son- tung verantwortlich. Die Artothek und Allyoucanart finanziedern auch gemietet werden können.
ren sich durch Provisionen. Die
Größere Auswahl, mehr Übersicht
Künstler der Kunst ArbeitsgeIn Galerien trauen sich, so Bräuning, oft meinschaft zahlen einen Monatsnur erfahrene Kunstsammler: „Für viele beitrag von vier Euro.
andere ist die Hemmschwelle zu groß.
Viel Aufwand fürs Geld
Man weiß nicht, wie das in einer Galerie
funktioniert, weiß nichts über den Künst- Die Einnahmen reichen aus, um
ler und hat keine Vorstellung davon, was die Portale zu finanzieren, mehr
ein Bild kosten könnte.“ Stöbern in einem geht kaum. „Ein Nullsummen- Die Gründer des Grand Art Club: Sebastian Braun,
Online-Portal ist da entspannter. Das An- spiel“, so Till Bräuning. „Die Stanislaw Schmidt und Karol Domagalski (v. l. n. r.)
gebot ist meist größer, eine „Besichtigung“ Artothek ist ein Kunstprojekt. An
weder zeit- noch ortsgebunden. Und In- klassischen Maßstäben des Profits sollte Rückgaberecht, das jedem Verbraucher
formationen zu Werk, Preis und Künstler man das nicht orientieren.“ Das Vermie- bei einem Online-Handel zugesprochen
sind meist sofort ersichtlich.
ten von Kunst ist ein nicht ganz einfaches wird. Werden zu viele Werke reklamiert,
Zudem muss sich der Kunde durch die Geschäftsfeld. „Bei jeder Vermietung seien die Einnahmen aus Mietprovisionen
Mietmöglichkeit nicht langfristig an ein trage ich das Risiko mit, dass etwas schief- zu gering. „Für jemanden, der seine eigenen Bilder direkt vermietet, könnte das
aber durchaus ein lohnendes Geschäft
Kunst-Plattformen im Netz
sein“, meint Braun.
Scholz und Bräuning halten an der
■ Allyoucanart: www.allyoucanart.de
■ Grand Art Club: www.grandartclub.com
Miet-Option fest, auch weil die OnlineGegründet 2009
Gegründet 2012
Portale sie nicht ernähren müssen. Die ArVerkauf und Vermietung zeitgenössischer
Verkauf von Werken der bildenden Kunst,
tothek-Macher besitzen in Hamburg eine
keine Vermietung, Besonderheit: „virtuelles
Kunst, Verkauf ausgewählter Fotografien in
Kunstgalerie,
Allyoucanart-Gründerin
Wohnzimmer“ (Das Kunstwerk wird im
„Customized“-Formaten (individuelle Größen
Scholz ist Inhaberin einer MarketingagenBrowser in ein hochgeladenes Bild eingefügt)
und Formate)
tur in München und sagt: „Ich bin in der
■ Die Artothek: www.dieartothek.de
■ Kunst Arbeitsgemeinschaft: www.kunst.ag
glücklichen Situation, dass das nicht mein
Gegründet 2012
Gegründet 2004
erstes Standbein ist. Ich kann das also mit
Verkauf und Vermietung zeitgenössischer
Präsentationsplattform für Galerien und
■
der nötigen Muße betreiben.“
Kunst
Künstler
in Bild muss her, so viel steht fest: Die
Wand über dem Sofa – sie wartet schon
viel zu lang weiß und leer auf den
geschmackvollen Farbtupfer. Doch die
gängigen Motive, die es in Möbelhäusern
zu kaufen gibt, sind irgendwie nicht das
Wahre. Was also macht der „Kunst-Laie“?
Woher weiß er, dass ein teures Kunstwerk
KERSTIN VIELLEHNER
Interview
Claudia Scholz
gründete 2009 den
Kunstverleih
Allyoucanart
■ www.allyoucanart.de
„Bilder kommen selten zurück“
Was gab den Ausschlag zur Gründung?
Claudia Scholz: Die Idee ist aus einer
Art Selbstbedarf heraus entstanden.
Es hat mich geärgert, dass man tolle
Kunst immer kaufen muss und sich
bei jedem Kauf entscheiden muss, ob
man dieses Bild tatsächlich ein Leben
lang in der Wohnung hängen haben
will. Aber oft ist das ja gar nicht so
und man will einfach nach einiger
Zeit ein wenig Abwechslung.
Was bieten Sie auf Ihrer Plattform an?
Scholz: Derzeit arbeite ich mit 30
Künstlern und Galerien zusammen.
Es werden rund 60 Bilder zum Mieten
und 200 Werke zum Verkauf angeboten. Circa 20 Bilder sind für den Bereich „Customized“ geeignet, das
heißt, sie können in individuellen
Formaten angefertigt werden. Welche Künstler ich aufnehme, entscheide ich selbst, weil ich will, dass da eine rote Linie zu erkennen ist.
Was kommt häufiger vor: mieten oder
kaufen?
Scholz: Das kann ich schwer sagen, das
Interesse am Mieten ist groß. Aber
meist werden die gemieteten Werke
dann auch gekauft. Es gibt nur wenige
Bilder, die wieder zurückgehen.
Welche Zielgruppe sprechen Sie an?
Scholz: Das ist ganz unterschiedlich.
Das sind natürlich einmal Privatpersonen, aber es sind auch viele Unternehmen, Arztpraxen oder Kanzleien,
die sich einfach für eine gewisse Zeit,
für einen bestimmten Event, mit
Kunst umgeben wollen.
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Internet World BUSINESS
Fünf Tipps für effektives
Video Marketing
Hochwertige Video-Produktion steht inzwischen jedem offen. Mit einem Video lässt
sich leicht Aufmerksamkeit erregen, aber
minütlich werden so viele Videos hochgeladen, dass es schwer ist, aus dieser Masse
hervorzustechen. Mit diesen fünf Tipps
steigen die Chancen dafür erheblich:
Online Shopper verlangen guten Service, Click-to-Call-Funktionen sind besonders gefragt
A
uch beim Shoppen im Web möchten
Kunden nicht auf Services verzichten,
die sie aus dem stationären Handel gewohnt sind. So empfindet ein Viertel Services wie etwa die Produktberatung in
Echtzeit als sehr wichtig. Vor allem erfahrene und besonders aktive Online-Einkäufer legen Wert auf guten Service. Das
hat eine repräsentative Studie des ECC
Köln unter 500 Online Shoppern ergeben.
Am wichtigsten ist den Kunden eine
schnelle Problemlösung, knapp die Hälfte
der Befragten setzen dieses Kriterium an
erste Stelle. Dahinter folgen eine kompe-
1. Der erste Schritt besteht darin, dass Sie
mit dem Google Keyword Planer überprüfen, wie hoch das Volumen der Suche nach
Ihrem Keyword für das Video ist. Für Googles
Video-Plattform Youtube gibt es übrigens
auch ein Keyword Tool. Dieses eignet sich
aber fast nur dazu, passende Longtail Keywords zu finden, ein Suchvolumen ist praktisch zu keinem Keyword ermittelbar.
Produktberatung in Echtzeit
Eher unwichtig
5. Es gibt nicht nur Influencer im Social
Web, sondern auch im restlichen Web.
Suchen Sie nach Seiten, die sich mit der
Thematik Ihres Videos befassen, und bieten
Sie Ihr Video kostenlos an. So können Sie
neue Zuschauerkreise erschließen, die auch
nach Ihren anderen Videos Ausschau halten.
Haben die Kunden Fragen zum Produkt
oder eine Reklamation, sind sie vor allem
durch einen Rückruf, den sie per Mausklick aktivieren können, zu begeistern. Der
Vorteil gegenüber einem Hotline-Anruf
liegt für die Konsumenten darin, dass sie
nicht in Warteschleifen hängen und keine
hohen Telefongebühren fürchten müssen.
Click-to-Call
25,6 %
Eher wichtig
29,3
FAQ
Sehr wichtig
25,6 %
4. Teilen Sie das Video in Ihren sozialen
Netzwerken, hier ist eine große Reichweite
möglich. Ein „Gefällt mir“ ist übrigens nicht
so viel wert wie ein Teilen des Videos oder
das Retweeten. Animieren Sie also in Ihrem
Posting dazu, das Video weiterzuverbreiten.
Versuchen Sie zudem Kontakt zu Influencern in Ihrem Themenbereich aufzunehmen,
damit diese das Video weiterverbreiten.
Kostenloser Rückruf erfreut Kunden
Welche Services gewünscht sind
1,2 %
Teils/teils
Auch Click-to-Chat-Funktionen nehmen
die Kunden positiv wahr, knapp ein Drittel wünscht sich einen solchen Service.
Und er kann sich auszahlen: Werden Kunden, die den Kaufprozess aufgrund von
ungeklärten Fragen abbrechen wollen, auf
die Chat-Möglichkeit hingewiesen, nehmen mehr als die Hälfte dieses Angebot an
und schließen den Kauf doch noch ab. Oft
genutzt werden auch Listen der häufig
gestellten Fragen (Frequently Asked Questions, kurz FAQ): Sie gelten als das älteste
und damit als gut gelerntes Service-Ele■
ment im Online Shopping. cf
tente Beratung (40 Prozent), eine einfache
Bedienung des Serviceangebots (39,8 Prozent), die Wartezeit (31 Prozent) und die
Kosten für den Service (28,2 Prozent).
Sehr unwichtig
4,8 %
2. Stellen Sie Ihr Video mit vernünftigen
Metadaten ein, um gefunden zu werden.
Titel und Beschreibung müssen das Keyword enthalten, bei den Tags können Sie
noch die Longtail Keywords aufnehmen,
die Sie im Youtube-Keyword-Tool gefunden haben. Gute Metadaten helfen dabei,
in der Google Universal Search aufzutauchen. Dabei haben Youtube-Videos klare
Vorteile, Videos anderer Plattformen schaffen es selten auf die erste Ergebnisseite.
3. Veröffentlichen Sie das Video auf Ihrer
Webseite. So werden auch Zuschauer
gewonnen, die sich nicht auf Video-Plattformen aufhalten. Mit einer Video Sitemap
können Sie auch das Snippet der Seite
optimieren, sodass ein Video Thumbnail
angezeigt wird, das Aufmerksamkeit erzeugt.
26/13
Live-Chat macht zufrieden
Techniktipp
Andreas Graap
Online Marketing
Berater
■ www.andreas
graap.de
23. Dezember 2013
Click-to-Chat
Virtueller Assistent
31,4
20,5
19,8
36,4
10,2
20,8
7,9
25,8
11,1
26,9
21,7
9,6
26,0
35,6
8,4
6,6
21,3
20,1
10,6
42,8 %
Anruf bei Hotline 4,1 7,7
Wie wichtig ist Ihnen ein Echtzeit-Service bei der
Produktberatung im Online Shop?
© INTERNET WORLD Business 26/13
Trifft voll und ganz zu
17,7
Trifft eher zu
27,1
Teils/teils
43,4
Trifft eher nicht zu
Trifft gar nicht zu
Welche Serviceangebote würden Sie gerne für die Produktberatung in einem Online Shop nutzen?
Angaben in Prozent; Basis: n = 500; Quelle: ECC/iAdvize „Konsumentenerwartungen an Online-Serviceangebote in Echtzeit“; Stand: Dezember 2013
Vodafone startet Wallet
Düsseldorf ist die Pilotregion für die mobile Geldbörse mit dem Partner Visa
Neukunden über
Empfehlungen
I
U
n der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt fiel Mitte Dezember der
Startschuss: Rund 800 Kassenterminals in
Düsseldorf können ab sofort kontaktlose
Mobile-Zahlungen über die VodafoneWallet annehmen. Sukzessive soll die
mobile Geldbörse in ganz Deutschland
ausgerollt werden. Die Zahlungen werden
über Vodafone Smartpass, den ersten Bezahldienst innerhalb der Wallet, abgewickelt. Als Partner ist das Kreditkartenunternehmen Visa Europe mit an Bord, dessen aufladbare Guthabenkarte als Grundlage des Bezahlverfahrens dient. Die Karte
kann per Überweisung, Kreditkarte oder
per Lastschrift vom Girokonto aufgeladen
werden. Für die NFC-basierte Zahlung
(Near Field Communication, also Datenaustausch über kurze Strecken mittels
Funk) stellt Vodafone seinen Kunden
diverse NFC-fähige Handys oder einen
Sticker zum Nachrüsten zur Verfügung.
Technischer Dienstleister hinter der Wallet
ist Wirecard. Deutschlandweit sind künftig
30.000 Akzeptanzstellen angeschlossen,
■
etwa Aral, Karstadt oder Douglas. cf
Kontaktlos mit dem Handy können VodafoneKunden heute schon in Düsseldorf bezahlen
nter dem Motto „Machen Sie mehr
aus Ihrem Ruf “ bietet das Berliner
Start-up Proven Expert eine Lösung zur
Analyse der Kundenzufriedenheit an. Je
nach Art der Dienstleistungen stehen unterschiedliche Fragebögen zur Verfügung,
die bis zu 60 Kompetenzen abdecken. Binnen drei Minuten können Kunden diese
Fragebögen ausfüllen – egal über welches
Endgerät. Die Einladung zum Fragebogen
kann per E-Mail und über soziale Netzwerke erfolgen. Die Ergebnisse werden in
Echtzeit ausgewertet.
Die Daten können sowohl zur internen
Qualitätskontrolle eingesetzt werden als
auch für Empfehlungsmarketing. Dienstleister können sie als ausgewähltes KundenFeedback aus der eigenen Website veröffentlichen und so als Referenzen einsetzen, um neue Kunden zu gewinnen. cf ■
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Tool für die Erfassung von App-Nutzung bereit.
Die Lösung übermittelt automatisch das Nutzungsverhalten innerhalb der App an die Silverpop-Plattform. Dadurch können Nutzer über alle Kanäle hinweg individuell bedient werden. cf
Beim Multichannel-Händler Sport Scheck können Kunden ihre Rechnung durch das Scannen
eines QR-Codes bezahlen. Dahinter liegt das
Bezahlverfahren Yapital, das wie der Sporthändler zur Otto-Gruppe gehört. Nach dem Scannen genügt ein Klick auf den Bestätigen-Button, langwierige Dateneingaben entfallen. cf
Die Agentur DI Unternehmer hat ein Kampagnen-Framework entwickelt, mit dem sich OnlineKampagnen technisch leicht umsetzen lassen
sollen. So stellt das Tool namens „CAP“ Gamingund Voting-Module bereit. Es enthält die Standardprozesse für die Verarbeitung von Teilnehmerdaten etwa aus einem Gewinnspiel. cf
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32
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23. Dezember 2013
26/13
SERIE: SOCIAL MEDIA MONITORING
Ein hart umkämpfter Markt
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Doch mit der richtigen Strategie kann die Zahl der infrage kommenden Tools begrenzt werden
W
er regelmäßig hören will,
was im Web über das
eigene Unternehmen oder die
eigene Marke gesprochen wird,
braucht ein Werkzeug dafür.
Doch der Werkzeugkasten ist
mittlerweile so groß und unübersichtlich, dass es eine schwierige
Aufgabe ist, das oder die passenden Tools zu finden. Der „Social
Media Monitoring Tool Report
2013“ listet beispielsweise über
300 Lösungen auf. Für den Report
beobachtet die Digitalagentur
Goldbach Interactive die Anbieterlandschaft seit 2010. Zwar sei
die Wachstumsrate auf dem
Monitoring-Tool-Markt 2013 im
Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, konstatiert der Report,
der Markt bleibt jedoch hart
umkämpft, lautet ein Fazit.
Wie wählen also Unternehmen ein
Mess- und Analyseinstrument aus, das
ihre Anforderungen an Social Media Monitoring am besten erfüllt? Vor der Wahl
sollte zwingend die Entwicklung einer
Monitoring-Strategie stehen, empfiehlt
Anna-Maria Zahn, Bereichsleiterin bei
Forschungsweb, einem Nürnberger Beratungsunternehmen. Zahn berät Firmen
Social Media Monitoring
Eine unübersichtliche Anbieterlandschaft prägt den Markt für Social Media
Monitoring Tools. In dieser Serie erklären wir, wie Unternehmen trotz der
Intransparenz das passende Tool finden
können und wie namhafte Unternehmen
Social Media Monitoring zum Vorteil
ihres Unternehmens einsetzen.
■ Folge
1: Ein hart umkämpfter Markt
Ausgabe 26/2013
■ Folge
Foto: Fotolia / Kurhan
2: Social Media Monitoring in
der Praxis
Monitoring Tool, ein Analytics Tool oder
ein Engagement Tool?“, zählt Zahn die
verschiedenen Möglichkeiten auf.
Monitoring Tools erfassen Beiträge im
Web über das Unternehmen oder die
Marke. Mit dem Analytics Tool werden die
quantitativen Daten und Zahlen der SocialMedia-Präsenzen erhoben. Und Engagement Tools erleichtern den Dialog über die
verschiedenen
SocialMedia-Kanäle. Vor dem
„Sucht das Unternehmen ein
Kauf eines Produkts sollten sich Social-MediaMonitoring, ein Analytics oder
Verantwortliche also daein Engagement Tool?“
rüber klar werden, was sie
genau suchen.
ANNA-MARIA ZAHN
Auch Sabine Aßmann,
Bereichsleiterin bei Forschungsweb
Beraterin Social Media
Kommunikation bei der
bei der Auswahl von Social Media Moni- Hamburger Agentur Elbkind, beobachtet,
toring Tools. Sie hat im Dezember in dass viele Unternehmen nicht zwischen
Frankfurt am Vortag des „Social Media Social Media Analytics und Social Media
Monitoring Forums“ ein Praxisseminar zu Monitoring unterscheiden. Ganz oft spreGrundlagen des Social Media Monitorings chen Leute davon, dass sie ihre Facebookgehalten. Wenn sie über das Thema Zahlen auswerten und betrachten das als
spricht, achtet sie genau auf die Begriffe Monitoring, erzählt sie.
Aßmann und Zahn haben einen guten
und differenziert zuerst nach dem Einsatzzweck. „Sucht das Unternehmen ein Überblick über die Anbieterlandschaft,
weil sie gemeinsam das Wiki „Medienbewachen.de“ pflegen. Dort hat die BlogSuche Twingly in Zusammenarbeit mit
Aßmann und Zahn Werkzeuge für Social
Media Monitoring zusammengetragen.
Anbieter können sich und ihre Produkte
auch selbst vorstellen.
Drei Schritte zum Monitoring Tool
Doch zurück zur Strategie: Drei Schritte
sollten auf jeden Fall abgearbeitet werden,
bevor man ein Tool auswählt, unterstreicht
Zahn. Denn erst, wenn die jeweiligen Fragen geklärt sind, kann man entscheiden,
ob ein Tool die herausgearbeiteten Anforderungen abdecken kann. Am Anfang
steht das Festlegen der Anwendungsszenarien. Wozu soll das Monitoring dienen?
Zum Beispiel um möglichst früh über aufkeimende PR-Krisen informiert zu werden? Für die Marktforschung? Um das
Image als Arbeitgeber abzuklopfen? Für
jedes Anwendungsszenario gelten andere
Anforderungen an das Tool.
Als nächste Frage stellt sich: Wer soll mit
dem Tool arbeiten? Unternehmen sollten
festlegen, welche Abteilungen das Werkzeug einsetzen werden: PR, Marketing,
Ausgabe 1/2014
Alle veröffentlichten Folgen können Sie
unter www.internetworld.de/webcode
herunterladen: Webcode 1326032
Produktmanagement, Personalabteilung?
Im letzten Schritt schließlich sollten
Unternehmen ihre Monitoring-Strategie
bestimmen: Welche Analysen sollen
durchgeführt werden? Welche konkreten
Fragen soll das Tool beantworten? Reicht
es aus, die Zahl der Beiträge zu einer
Marke oder einem Unternehmen im Zeitverlauf abzubilden? Sollen auch deren
Quellen oder die Autoren, die am häufigsten darüber schreiben, ermittelt werden?
Durch das Abarbeiten dieser Fragen
kristallisiert sich heraus, welche Ziele das
Unternehmen mit dem Monitoring verfolgt, ob die Ziele sinnvoll sind und was
das Werkzeug leisten muss. Mit diesem
Wissen hat der Social-Media-Verantwortliche ein Navigationssystem zur Hand, das
das Finden der passenden Lösung erleichtert. In der Praxis ist es jedoch oft genau
umgekehrt. „Die meisten fangen an, laufen los und versuchen ein Gefühl zu entwickeln, was mit Social Media Monitoring
möglich ist“, registriert Zahn.
Intransparenter Markt
Die Anbieter machen es den Anwendern
nicht leicht. Allein die Intransparenz des
Erst Anforderungen festlegen, dann Tool auswählen
Potenzialbewertung
MonitoringStrategie
Anbieterauswahl
Setup
Begleitung
Ermittlung der
im Social Web
vorhandenen
Themen und
Zielgruppen und
Ableitung der
möglichen Anwendungsfelder
Festlegung von
Anforderungskatalog,
Erstellung und
Setup des passenden Monitoring- und Interaktionssystems
(inkl. Qualitätsmanagementprozesse)
Laufende Qualitätskontrollen
a) Einsatzbereichen und
Zielen
b) Rahmenbedingungen
c) Themen, Analyse- und Nutzenkonzept
Recherche,
Ausschreibung,
Kostenvergleich,
Test der Tools
Reportings
Spezialanalysen
Die Prozessschritte bei der Tool-Auswahl: Anwendungsszenarien durchspielen, Strategie festlegen, Tools testen, Entscheidung treffen
© INTERNET WORLD Business 26/13
Quelle: Forschungsweb Anwenderstudie 2012
Informationen zu Monitoring Tools: Das Wiki Medienbewachen.de
stellt Werkzeuge vor, die speziell für den deutschen Markt verfügbar sind
26/13
TOOLS & TECHNIK
23. Dezember 2013
Illustration: Anna-Lena Schiller
licher sein.“ Jedes Tool
bietet individuelle Funktionen. Die Schwerpunkte
variieren, manche sind bei
Engagement und Workflow stark, andere in den
Punkten Analytics und
Reporting.
Die fünf Top Tools sind
laut dem Report „Engagor“
von der gleichnamigen USFirma für Community Management und Monitoring,
„Heartbeat“ von Sysomos
für Analytics, „Radarly“,
von Linkfluence, „Synthesio“ von der gleichnamigen
Firma und „Talkwalker“ von
Trendiction in Luxemburg.
Der Tool-Markt ändert sich
kontinuierlich, stellt der
Report fest. Bekannte Hersteller etablieren sich mehr
Monitoring stand auch bei der Social Media Konferenz in Ham- und mehr und entwickeln
die Funktionen ihrer Lösunburg im Fokus. Beim „Mitzeichnen“ entstand diese Illustration
gen in die Breite. Im GegenMarktes ist eine große Herausforderung. zug betreten kleinere Anbieter mit sehr
Noch schwieriger ist es, die Qualität der spezialisierten Tools den Markt.
Dass der Markt für Social Media MoniTools einzuschätzen. Zu diesem Ergebnis
kommt eine Studie von Forschungsweb toring in Bewegung ist, bestätigt Bastian
unter 110 Anwendern von Social-Media- Karweg, Geschäftsführer von Echobot
Monitoring-Lösungen. Knapp 42 Prozent Media Technologies. Echobot durchsucht
sind der Meinung, dass es schwer ist, die Blogs, Nachrichtenportale und VerbrauQualität der Tools zu bewerten. 36 Prozent cherseiten im Web nach Meldungen. Karmonieren die Intransparenz auf dem Mo- weg beobachtet zwei Veränderungen:
nitoring-Markt. Die größten Hürden für Social Media Manager in Unternehmen
Social Media Monitoring sehen sie jedoch reagieren heute nicht mehr ausschließlich
in den beschränkten Ressourcen und im auf Kommentare und Posts, sondern agieunverhältnismäßig hohen Aufwand im ren proaktiv. „Längst blicken die Verantwortlichen über den Tellerrand der eigeVergleich zum Nutzen (siehe Grafik).
Dass sich die Tools stark unterscheiden nen ,Wall‘ hinaus und mischen sich aktiv
und für Anwender schwer einschätzbar ein“, so Karweg. Als zweiten Trend sieht er
sind, berichtet auch die Agentur Goldbach die automatisierte anstelle der manuellen
Interactive. Sie hat ihren diesjährigen Sichtung von Beiträgen. Karweg beschreibt
Report zu den Monitoring Tools durch das so: „Dieses oft auch ,Social-CRM‘
einen Live-Test abgerundet.
Die Werkzeuge, die den LiveTest durchliefen, mussten drei
gleiche Aufgaben lösen. Ergebnis: In keinem Fall fanden
zwei Tools dieselbe Anzahl
von Beiträgen. Die Features,
die Funktionen und die
Schnelligkeit beim Finden
von Beiträgen variieren stark.
Fazit des Reports: „Die Tools
könnten nicht unterschied-
Internet World BUSINESS
genannte Vorgehen sucht automatisch
Informationen zu bestehenden Kontakten.“ Bei der Kaltakquise im Callcenter
könne dadurch der Gesprächseinstieg
leichter fallen, weil der Agent die Infos als
Aufhänger verwenden kann, beschreibt
Karweg ein Anwendungsszenario.
Obwohl Social Media Monitoring schon
seit einigen Jahren gängige Praxis ist, gibt
es auf der Anwenderseite immer noch
ganz unterschiedliche Niveaus, berichtet
Anna-Maria Zahn von Forschungsweb:
auf der einen Seite viele Einsteiger, die sich
mit der Tool-Auswahl beschäftigen, auf
der anderen Seite etliche Fortgeschrittene,
die daran arbeiten, aus den Ergebnissen
des Monitorings einen Nutzen für das Unternehmen zu ziehen. Sie beschäftigen
sich mit internen Prozessen: Wie kann
man die Kollegen besser schulen? Welche
Abteilung benötigt welchen Report?
In Fachdiskussionen nimmt Zahn ein
großes Bedürfnis nach der „eierlegenden
Beispiel für die Oberfläche eines AnalyseTools, in diesem Fall von „Fanpage Karma“
Wollmilchsau“ wahr, einem Tool, das alles
kann – sprich, bei dem die Datenqualität
stimmt und das alle Funktionen von Monitoring über Analytics bis Engagement
abdeckt. Aber: „Viele Anbieter versuchen
das zwar. Das eine, perfekte Tool gibt es
jedoch nicht.“ Aßmann bestätigt: „Es ist ein
■
Irrglaube, dass ein Tool alles kann.“ is
Die größten Probleme beim Social Media Monitoring
Zu wenig Ressourcen (Zeit, Budget, Personal)
68 %
Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis
45 %
Schwierige Bewertung der Qualität der Tools
42 %
Zu wenig abteilungsübergreifende
Zusammenarbeit
40 %
37 %
Fehlendes internes Know-how
Intransparenz auf dem Monitoring-Markt
36 %
Zu geringer Nutzen des Monitorings
35 %
Basis: Quelle: Forschungsweb Anwenderstudie 2012, n = 110
Übersicht zu Social
Media Monitoring
Tools
Das Angebot an Lösungen für
Social Media Monitoring und
Analyse ist groß und unübersichtlich. Folgende Webseiten
sammeln Beschreibungen und
Bewertungen solcher Tools zur
besseren Orientierung.
■ Übersicht zu Werkzeugen für
die Beobachtung und Analyse sozialer Medien:
http://medienbewachen.de
■ Social Media Monitoring
Report 2013, Test und Bewertung von Social Media Monitoring Tools aus Agentursicht :
www.goldbachinteractive.com
■ Englisches Wiki für SocialMedia-Monitoring-Lösungen:
http://wiki.kenburbary.com/
ONLINE
MEDIEN
Mehrfachantworten
möglich
Zu wenig Ressourcen und ein unverhältnismäßig großer Aufwand im Vergleich zum Nutzen sind aus
Anwendersicht die größten Hindernisse für Social Media Monitoring
© INTERNET WORLD Business 26/13
SOCIAL
MEDIA
33
PRINT
MEDIEN
34
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
23. Dezember 2013
26/13
CASE STUDY SUPERCRAFTLAB.DE
Rückgrat im Abo-Commerce
Wer Produkte im Abonnement verkauft, benötigt ein Backend Tool, das mit wiederkehrenden Transaktionen klarkommt
K
reativ sein und etwas mit den eigenen
Händen gestalten kommt im Leben
vieler (berufstätiger) Menschen oft zu
kurz. Damit das nicht so bleibt, versendet
der Online Shop Supercraftlab.de BastelKits, die alle „Zutaten“ für eine Do-ityourself-Dekoration enthalten. Die Kits
können als Einzelbox oder als Abo bestellt
werden. Alle zwei Monate landen dann
neue Deko-Vorschläge bei den Kundinnen und Kunden.
Zwei Designerinnen aus Berlin stecken
hinter der Idee: Sophie Pester und Catharina Bruns. Gemeinsam haben sie 2012 ihr
Unternehmen Superlabs Studio für krea-
tive Arbeit GbR
gegründet. Seitdem denken
sie sich immer neue Handarbeitsprojekte aus. Der Shop und die Kits gehen
nicht nur an deutsche, sondern auch an
internationale Kunden. Für Letztere gibt
es eine englischsprachige Version. „Wir
haben aktuell mehrere Tausend Kunden in
Deutschland und in der EU. Einige Kits
versenden wir sogar weltweit“, berichtet
Catharina Bruns, eine der beiden Gründerinnen von Superlabs.
Vor dem Start standen die beiden
Gründerinnen vor der Frage, mit welcher
Software ihr Vertriebskonzept umgesetzt
Verwaltung, Enterprise Resource
Planning oder E-Commerce,
online zur Verfügung gestellt
werden, betont Pietsch.
Das Implementieren der Lösung ging rasch, erinnert sich
Bruns. Die Software wurde
innerhalb von zwei Tagen eingerichtet. Zwei Monate nach dem
ersten Anruf bei Agnitas ging das
erste Paket raus.
Als
Software-as-a-ServiceLösung ist der E-Abo Manager
auf „Selbstbedienung“ ausgerichtet, erläutert Pietsch. Die Kunden
können alle Parameter zu ihren
Produkten selbst festlegen. Zum
Beispiel Preise, in welchem Abstand der Versand erfolgt oder in
welchem Rhythmus gezahlt werden kann. Die Verwaltung sei
einfach, findet Bruns, die Kosten
dafür überschaubar. „Ohne so
ein System hätten wir den AboVersand nicht bewältigen können“, bekräftigt sie.
Der Preis für den E-Abo Manager setzt sich zusammen aus einer
Grundpauschale, den Kosten für
das Hosting der KundendatenAlle zwei Monate versendet Supercraftlab eine Box mit einem Do-it-yourself-Bastel- sätze und aus Gebühren für optioAl
nale Module. Solche Module sind
vo
vorschlag. Das Kit enthält alle Materialien und eine Bastelanleitung
ein „Bestellformular-Generator“
werden
kann. Wel- regelmäßig erstellt und versendet werden. oder ein „Shop-Generator“. Für das Hoswe
che
ch Lösung kann Acht Verlage arbeiten damit, darunter ting von Kundendatensätzen könne man
wiederkehrende Ab- auch die Neue Mediengesellschaft Ulm, bei zwischen drei und sieben Cent pro Datenwi
rechnungen automa- der die „INTERNET WORLD Business“ satz kalkulieren, erläutert Pietsch und
rec
tisiert abwickeln? „Selbst
„Selb eine Lösung zu erscheint, oder die Park & Ride Media macht folgende Beispielrechnung auf:
bauen, kam nicht infrage.
infra Wir sind ja nur GmbH aus München. „Supercraft war die Wenn ein Unternehmen pro Monat 3.000
große Firma mit ent- erste Anfrage aus dem Nicht-Verlagsbezu zweit und keine gro
sprechendem Kapital“, sagt Bruns. Über reich“, erzählt Robert Pietsch, Vorstand
Google-Suche
stießen die beiden und Leiter eVerlag bei Agnitas.
eine Google
Suche st
Payment-Prozesse in „traditionellen“
Designerinnen auf den „E-Abo Manager“
Online Shops sind auf die Abwickung einvon Agnitas.
Das Tool ist Kunden- und Abo-Verwal- maliger Transaktionen ausgerichtet. Wenn
tung sowie ERP-System in einem. Es sorgt Kunden aber ein Abonnement (englisch:
nicht nur dafür, dass die Abonnenten Subscription) abschließen, müssen nicht
korrekt mit den bestellten Produkten nur deren Daten erfasst, sondern auch das
beliefert, sondern auch dass Rechnungen Abo-Verhältnis laufend überwacht werden.
Steuern richtig berechnen
Einige Begriffe rund um Abo Commerce
■
Abo Commerce
Relativ neue Art des Online-Vertriebs: Shops
versenden in regelmäßigen Abständen
Pakete, beispielsweise mit Beauty-Produkten
(Glossybox.de), Socken (Mansbox.de),
Lebensmitteln oder anderen Dingen wie den
Bastelboxen von Supercraftlab.de.
■
Customer Relationship Management (CRM)
Erfassung, Speicherung und Verwaltung der
Kundendaten
■
Recurring Billing
Sich wiederholende Zahlungsvorgänge oder
Transaktionen. Die Rechnungslegung erfolgt
je nach Abo-Modell beziehungsweise der
vom Kunden gewählten Zahlungsweise
monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder
einmal pro Jahr.
■
Subscription Management
Die Verwaltung von Abonnements. Plattformen für Subscription Management bilden
die Abo-Logik ab. Gängig sind Software-asa-Service-Modelle.
Abo Commerce, wie der von Supercraftlab,
benötigt eine Abo-Logik im Backend
Ein weiterer komplizierter Aspekt ist die
Berücksichtigung der unterschiedlichen
Steuersätze. Welcher Mehrwertsteuersatz
kommt in Deutschland zum Tragen? Welche Umsatzsteuer wird beim Versand ins
Ausland fällig? Die steuerrechtlichen Vorgaben sind von Land zu Land verschieden,
ein Abo-System muss sie alle abbilden.
Die Unit eVerlag bei Agnitas, ein Anbieter von E-Mail-Marketing-Software, hat
die Abo-Verwaltungslösung „E-Abo Manager“ in den vergangenen sieben Jahren
kontinuierlich weiterentwickelt. Andere
Anbieter von Abrechnungs-Tools für
Abos sind Reskribe, Pactas und Fastbill.
Nach einer Demophase entschieden
sich Bruns und Pester für den E-Abo
Manager. Das Alleinstellungsmerkmal des
E-Abo Manager gegenüber anderen
Subscription-Management-Lösungen sei,
dass alle Funktionen, seien es CRM, Abo-
Zum E-Abo Manager können verschiedene
Module hinzugebucht werden
Kunden mit einem Abo bedient, fallen
Kosten zwischen 150 Euro und 230 Euro
an, abhängig von den Zusatzmodulen.
Der nächste Schritt von Supercraftlab
ist, einen Shop im Responsive Design zu
starten. Dieser wird auf der E-Commerce-Funktionalität des E-Abo Managers
basieren und soll sowohl Abos als auch
Einzelbestellungen der Bastel-Kits über
einen Shop vertreiben. Bislang lief beides
noch auf getrennten Systemen. „Die AboZahlen steigen kontinuierlich“, freut sich
Sophie Pester. Sie rechnet auch 2014 mit
■
einer positiven Entwicklung. is
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26/13
MENSCHEN & KARRIERE
23. Dezember 2013
André Pallinger
Von der Metro-Tochter Real
wechselt André Pallinger als
Bereichsleiter Retail und Industry Cooperations zu Payback. Bei der MultichannelPlattform soll der 42-Jährige
von Januar 2014 an vor allem drei Schwerpunkte
verantworten: die Betreuung der beiden Partnerunternehmen Rewe und DM Drogerie Markt, die
Zusammenarbeit mit der Payback-Schwestergesellschaft Emnos und den gezielten Vertrieb von
deren Customer-Insight-Produkten sowie den gesamten Bereich Industry Cooperations. Hier können werbungtreibende Unternehmen und MediaAgenturen die Offline- sowie Online- und MobileKanäle von Payback für Kampagnen nutzen.
■ www.payback.net
Oliver Nitz
Viacom International Media
Networks (VIMN), Berlin
Als neuer Senior Vice President Mobile Brand Licensing
kommt Oliver Nitz zu Viacom
International Media Networks
(VIMN). Zu seinen Aufgaben
gehört der Auf- und Ausbau von Partnerschaften
im Mobilmarkt, darüber hinaus leitet er die lokalen Mobile Brand Licensing Teams in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Polen, Ungarn,
Rumänien und in der Schweiz. Nitz, der bisher
beim Red Bull Media House in Salzburg das Business Development verantwortete, folgt auf Michel Dupont, der VIMN im September verlassen
hat. In seiner Funktion berichtet Nitz direkt an
Bob Bakish, President und Chief Executive Officer
von VIMN, sowie an Willem Schelling, Chief
Operating Officer sowie Interims-Geschäftsführer
von VIMN Northern Europe.
■ www.viacom.de
Jürgen Prenninger
eFullfillment Transaction
Services, Ludwigsburg
Jürgen Prenninger übernimmt ab Ende des Jahres
die Leitung des Bereichs Sales & Marketing der eFulfilment Transaction Services
GmbH. Der 42-Jährige arbeitet bereits seit Mitte
der 1990er Jahre in diesem Umfeld, zuletzt als
Head of eCommerce bei One Advertising und als
Director eCommerce bei One Commerce.
■ www.efulfilment.de
39
Sven Samplatzki
Michael Frank
Payback, München
Internet World BUSINESS
Apprupt, Hamburg
Plan Net / Serviceplan, München
Zum Januar 2014 übernimmt
Sven Samplatzki beim Hamburger Mobile-Vermarkter
Apprupt die Position Chief
Commercial Officer. Damit
verantwortet er nun zusätzlich zum Publisher-Mandantengeschäft den Bereich Media Sales. Der 40-Jährige ist bereits seit
August 2010 für Apprupt tätig, davor war er bei
OMG 4CE, Radio.de und Free X Media aktiv.
■ www.apprupt.com
Bereits seit 1999, zwei Jahre nach der Gründung, war Michael
Frank als Geschäftsführer für die Digitalagentur Plan Net tätig.
Nun verlässt er die Tochter der Münchner Serviceplan Gruppe
nach rund 15 Jahren, um in Zukunft neue Herausforderungen
anzunehmen. Seinen Posten als Sprecher der Geschäftsführung,
den der 46-Jährige seit 2005 innehatte, übergab er bereits im
September 2013 an Manfred Klaus, der die Plan Net Group seit
2006 gemeinsam mit Frank geleitet hat.
■ www.plan-net.com
Ulrich Schober /
Robert Meusel
Sebastiano Cappa
Oliver Elbert
Ligatus, Köln / Mailand
Elbteam, Hamburg
Schober Ventures, Ditzingen
Mit einer neuen Dependance
in Mailand setzt Ligatus, Spezialist für Performance Marketing und Tochter von Gruner
+ Jahr, seine Expansion fort.
Geleitet wird das italienische
Büro künftig von Sebastiano Cappa, der die Position des Sales Directors übernimmt. Der 31-Jährige kommt von Emailvision und soll vor allem
Werbungtreibende fürs Netzwerk von Ligatus gewinnen. Cappa berichtet an Julien Mosse, Geschäftsführer Ligatus Südeuropa.
■ www.ligatus.com
Mit einer eigenen Kreationsund E-Commerce-Agentur ist
Oliver Elbert künftig in Hamburg aktiv. Bisher war der 38Jährige, der mit Kunden wie
Blume 2000, Xing und NKD
startet, unter anderem Vorstand von Spot Media,
einer Tochter von Sinner Schrader, die inzwischen
Commerce Plus heißt. Das Elbteam-Portfolio: „wirksame E-Commerce-Lösungen“.
■ www.elbteam.de
Ein neues Beteiligungsunternehmen hat Ulrich Schober,
Geschäftsführer der Schober
Holding International in DitU. Schober
zingen, gegründet. Der neue
Wagniskapitalgeber Schober Ventures will insbesondere in Ideen in den Bereichen Media, Marketing, IT sowie E- und M-Commerce investieren.
Im Fokus stehen dabei innovative Start-ups in der
Seed- und Growth-Phase. Neben Ulrich Schober,
der als Geschäftsführender Gesellschafter agiert,
ist Robert Meusel als Geschäftsführer an Bord. Er
arbeitet gleichzeitig als Mergers and Acquisitions
Manager bei der Schober Holding. Im VentureAbleger soll Meusel vor allem die Koordinierung
und Leitung der Transaktionsprozesse leiten.
■ www.schober.de
Jochen Knecht
Motor Presse, Stuttgart
Für sämtliche Digital-Aktivitäten der Motor Presse Stuttgart im Bereich Automobil
ist in Zukunft Jochen Knecht
zuständig. Der 35-Jährige
übernimmt zum 1. Februar
2014 den Posten Leiter Digital und folgt auf Tim
Ramms, der seit Oktober 2013 als Geschäftsbereichsleiter die kaufmännische Verantwortung
für die Marken „Auto Motor und Sport“, „Auto
Straßenverkehr“, „Motor Klassik“ sowie „Sport
Auto“ trägt. Knecht wechselt vom Axel Springer
Verlag, bei dem er derzeit noch als stellvertretender Chefredakteur von Autobild.de tätig ist. Davor war er unter anderem beim Egmont Ehapa
Verlag und bei Stern.de tätig. Bei Motor Presse
soll er gemeinsam mit den Chefredakteuren der
Autotitel neue digitale Formate entwickeln.
■ www.motorpresse.de
Alina Hückelkamp /
Leila El-Kayem
Razorfish, Frankfurt/Berlin
Zum neuen Chief Strategy
und Innovation Manager ist
Alina Hückelkamp bei Razorfish, einer digitalen KreativA. Hückelkamp
agentur mit Hauptsitz Frankfurt, befördert worden. Die
37-Jährige, die bislang Head
of Strategy war, verantwortet
das strategische Geschäft für
alle Kunden von Razorfish in
Deutschland. Sie leitet dabei
die Beratungsdisziplinen StraL. El-Kayem
tegie, Business Intelligence
und Media-Strategie sowie das interdisziplinäre
Social Team. Neu im Berliner Büro von Razorfish
ist darüber hinaus Leila El-Kayem. Die 32-Jährige,
die bisher bei VCCP tätig war, kommt als neuer
Creative Director und soll sich insbesondere um
die Kunden McDonald’s sowie O2 kümmern. ElKayem leitet ein achtköpfiges Team und berichtet direkt an CEO Sascha Martini. Zudem gehört
das Neukundengeschäft zu ihren Aufgaben.
■ www.razorfish.de
Michael Stepper
Delta Projects, München
Als neuer Head of Publisher
Management kommt Michael
Stepper zum Demand-SidePlatform-Anbieter Delta Projects. In der neu geschaffenen
Position baut sich der
31-Jährige, der zuletzt bei der AOL-Tochter Be
On Publisher Manager war, ein individuelles Inventar-Portfolio auf, das über das der angeschlossenen Supply Side Platforms (SSP) hinausgeht.
■ www.deltaprojects.com
Philipp Wengenroth
Commerce Plus, Hamburg
Die Web-Agentur Commerce
Plus hat Philipp Wengenroth
zum Director Unit Hannover
ernannt. Der 40-Jährige teilt
sich die Führungsaufgaben
für den Standort mit Dimitri
Gatowski. Zu seinen Aufgaben gehören der strategische Ausbau des Magento-Standorts Hannover und der Aufbau mobiler Shop-Lösungen. Bisher war Wengenroth, der seit 2011 bei Commerce
Plus ist, Senior Project Manager und Consultant.
■ www.commerce-plus.com
▶
Impressum
Leitung Online-Redaktion:
Tanja Gabler (tga),
[email protected]
Redaktion:
Till Dziallas (tdz),
[email protected]
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
Bayerstraße 16a, 80335 München
Telefon (089) 741 17-0, Fax -101
www.internetworld.de
Sitz des Verlags:
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,
Karlstraße 41, 89073 Ulm
Geschäftsführer:
Florian Ebner,
Dr. Günter Götz
Chefredakteur:
Dr. Günter Götz (gg),
[email protected]
Stellvertretender Chefredakteur:
Frank Kemper (fk),
[email protected]
Christiane Fröhlich (cf),
[email protected]
Susanne Gillner (sg),
[email protected]
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Bärbel Edel, Stefan Mey, Elisabeth
Oberndorfer, Christina Rose, Helmut van
Rinsum (hvr), Kerstin Viellehner
Einträge im Dienstleisterverzeichnis:
Marita Brotz,
Telefon: (089) 741 17-281,
Fax: (089) 741 17-269,
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Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18
vom 01.10.2013
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Leitung Herstellung/Vertrieb:
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Maria-Luise Sailer
Stefan Hofer (host),
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Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch,
Catharina Burmester, Hedi Hefele,
Manuela Keller, Simone Köhnke,
Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner,
Ilka Rüther, Christian Schumacher
Ingrid Lommer (il),
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Ingrid Schutzmann (is),
[email protected]
Susanne Vieser (vs),
[email protected]
Daniela Zimmer (dz),
[email protected]
Anzeigenleitung:
Angelika Hochmuth,
Telefon: (089) 741 17-432,
Fax: (089) 741 17-269,
E-Mail: [email protected]
Leserservice:
Hotline: (089) 741 17-205,
Fax: (089) 741 17-101
E-Mail: [email protected]
Kooperationen:
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Telefon: (089) 741 17-116,
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40
MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
Mark Weeks /
John Dillon /
Anita Athwal
Akamai, Addlestone (GB)
Mit strategischen Neubesetzungen im Führungsteam für
die Region Europa, den NaM. Weeks
hen Osten und Asien (EMEA)
will Akamai, ein Anbieter für
Cloud Services, sein Wachstum vorantreiben. Am europäischen Hauptsitz in Addlestone verantwortet Regional
Vice President Service Providers EMEA Mark Weeks nun
J. Dillon
den Ausbau des Geschäfts in
der Region. Er war zuletzt als
General Manager bei BT Global Services tätig. Vice President of Marketing EMEA ist
nun John Dillon bei Akamai
Technologies. Bei Rightster
war Dillon, der künftig für
A. Athwal
die Entwicklung der regionalen Marketingstrategie zuständig ist, zuletzt Vice
President Product and Marketing. Zudem ist Anita Athwal neu bei Akamai: Als Senior HR Director
EMEA kümmert sie sich um die Human-Resources-Abläufe in dieser Region, insbesondere in den
Bereichen Personalentwicklung, Sachleistungen
und Vergütungen sowie Leistungsmanagement
und Weiterbildung. Athwal war bisher unter anderem bei Monitise, Alcatel Telecom, der Morse
Group, Technetix und Nortel Networks seit mehr
als 20 Jahren im HR-Bereich tätig.
■ www.akamai.de
Alexander Tettamanti
OMS, Düsseldorf
Das Portfoliomanagement
bei der OMS Vermarktungs
GmbH & Co. KG in Düsseldorf verstärkt künftig Alexander Tettamanti. Der neue
Portfoliomanager kümmert
sich um die Betreuung von Publishern, die von
OMS vermarktet werden. Im Team von Dirk Hellmann, Director Produktmanagement & Technik
gehören unter anderem die Weiterentwicklung
des Produktportfolios zu seinen Aufgaben. Tettamanti, der insbesondere für die Radio-Kombi bei
OMS zuständig ist, kommt von der New Content
Media Group GmbH aus Bremen. Dort war der
33-Jährige, der zuvor bei der NDR Media GmbH
arbeitete, als Content Manager beschäftigt.
■ www.oms.eu
23. Dezember 2013
26/13
Jean-Louis Constanza
Stephan Thurm
Criteo, Paris / München
Funke Mediengruppe, Essen
Als neuer Chief Innovation
Officer wechselt Jean-Louis
Constanza zu Criteo, einem
Technologieanbieter für Performance Display Advertising
mit Büros in Europa, Asien
und den USA. In der neu geschaffenen Position
betreut Constanza den Bereich Human Resources
und soll mit Produktpartnern an neuen Wachstumsfeldern arbeiten. Bislang war er bei den Telekommunikationsanbietern Tele 2 und Orange sowie zuvor als Gründer von Constanza Ten aktiv,
einem Mobilfunknetzbetreiber und Spezialisten
für mobilen Web-Zugang und Mobile Messaging.
■ www.criteo.com
Von 2014 an soll Stephan Thurm den Digitalbereich der Funke
Mediengruppe (früher WAZ) ausbauen. Der frühere Manager
des Medienhauses Russmedia berichtet direkt an Geschäftsführer Thomas Ziegler. Besonderes Augenmerk soll der 46-Jährige
auf die Regionalzeitungen wie die „Berliner Morgenpost“ und
das „Hamburger Abendblatt“, die von Springer übernommen
werden, legen. Bisher war Thurm bei der Ippen Mediengruppe
aktiv sowie Geschäftsführer der Markt Gruppe in München.
■ www.funkemedien.de
Philipp Zuschlag
Explido, Augsburg
Für die Weiterentwicklung
im Bereich Real-Time Advertising ist in Zukunft Philipp
Zuschlag bei der Augsburger
Digitalagentur Explido als
Sales Consultant zuständig.
Zu den Aufgaben des 35-Jährigen, der zuvor bei
Stream5, Peter Pays und Newsports beschäftigt
war, gehören Aufbau und Ausweitung des Display-Geschäfts für Neu- und Bestandskunden. Zuletzt arbeitete Zuschlag bei Adconion Direct als
Sales Director im Bereich Performance-Lösungen.
■ www.explido.de
Liesa Markus /
Nicole Schichtl /
Olga Odenbach
Online United, Schwaig
Der Dachverband der europäischen Providerverbände
Euroispa hat einen neuen
Präsidenten gewählt: Der
Rechtsanwalt Oliver Süme,
stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft, übernimmt ab Januar 2014 die
Führung des weltgrößten Providerverbands.
■ www.euroispa.org
Mit drei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich die Online United GmbH aus Schwaig. Als
L. Markus
Affiliate Managerin kümmert
sich Liesa Markus in Zukunft
bei der Agentur um mehrere
Partnerprogramme. Zuletzt
war die 30-Jährige fünf Jahre
lang als Account Managerin
bei Immowelt aktiv. Ebenfalls
als Affiliate Managerin stößt
N. Schichtl
Nicole Schichtl zu der Online-Marketing-Agentur. Die
19- Jährige hat bislang eine
Ausbildung zur Einzelhandels-Kauffrau absolviert. Von
der Affiliate Managerin zum
Head of Affiliate Marketing
wurde Olga Odenbach beO. Odenbach
fördert. Sie stieß bereits im
September 2012 zu Online United und soll künftig darüber hinaus PR-Aufgaben und die Betreuung einiger Partnerprogramme übernehmen.
■ www.online-united.de
Christian Riesenberger
David Maciejewski
Surprice Hotels, Köln
Neoskop, Hannover
Mit einer neuen Marke geht
die weltweit agierende HRS
Gruppe an den Start: Seit 2.
Dezember 2013 vermittelt das
Hotelbuchungsportal Surprice
Hotels mittels BlindbookingAnsatz Übernachtungsmöglichkeiten. Geleitet wird
das Portal von Christian Riesenberger, der bisher
Prokurist bei der PTV AG sowie als Vorstand Sales
und Marketing bei der Yellow Map AG tätig war.
■ www.surprice-hotels.com
Als Frontend-Entwickler geht
David Maciejewski zur Digitalagentur Neoskop. Vor seinem
Wechsel zum Hannoveraner
Dienstleister war der 36-Jährige vier Jahre lang bei dem
Technologiemagazin T3n tätig, nachdem er unter anderem bei Sevenload gearbeitet hatte. Als
Leiter Frontend verantwortete Maciejewski 2008
den Relaunch der Videoplattform.
■ http://neoskop.de
Oliver Süme
Euroispa, Brüssel
Thorsten Grenz
G Predictive, Norderstedt
Beim Software-as-a-ServiceAnbieter G Predictive wurde
Thorsten Grenz zum Chairman ernannt. Der ehemalige
CEO von Mobilcom, der zudem Geschäftsführer bei Hapag Lloyd, CFO bei Hero sowie Operating Partner beim Private-Equity-Investor 3i war, lehrt an
der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und ist
Wirtschaftsbeirat am Institut für Weltwirtschaft.
■ www.gpredictive.de
Oliver Weiß
Platform161, Hamburg
In der neu geschaffenen Position des Country Managers
Germany vertritt Oliver Weiß
die Interessen des niederländischen Unternehmens Platform161 in Deutschland. Vor
seinem Wechsel zur Demand Side Platform war
Weiß, der zudem für Österreich und die Schweiz
zuständig ist, Sales Director DACH bei der Cloud
Marketing Platform Turn. Weitere Stationen waren General Manager Europe bei Facilitate Digital, Consultant EMEA bei Doubleclick und Head
of Atlas Advertiser Suite bei Atlas / Microsoft sowie Jobs bei Pilot 1/0 und Pixelpark.
■ www.platform161.com
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Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder
aussteigen, schreiben Sie uns.
■ [email protected]
[email protected]
■
DLD 14
Die DLD (Digital-Life-Design) ist eine jährlich
stattfindende, international besetzte Konferenz
zu Zukunftsfragen, unter anderem des Webs.
Über 150 Referenten und mehr als 1.000 Teilnehmer werden auch 2014 wieder erwartet.
Termin: München, 19. bis 21. Januar 2014
Kosten: Einladungs-Event
Info: http://dld-conference.com
■
TES 2014
Burda Direkt Services lädt im Rahmen des DLD
14 zum Technologie-Symposium „Technology
Enabled Success“ ein. In diesem Jahr steht das
Thema Mobile im Fokus, Vertreter namhafter
internationaler Firmen diskutieren über Trends,
Lösungsansätze und Herausforderungen.
Termin: München, 21. Januar 2014
Kosten: Keine, nur auf Einladung.
Info: www.tes-conference.com
■
Online Marketing Rockstars 2014
Die Veranstaltung zieht im nächsten Jahr von
der Großen Freiheit 36 auf der Reeperbahn ins
Stage Theater um. An der inhaltlichen Ausrichtung ändert sich dagegen nichts: Im Mittelpunkt des Events steht „Smartes und modernes Online Marketing“.
Termin: Hamburg, 21. Februar 2014
Kosten: 299 Euro zzgl. MwSt.
Info: www.onlinemarketingrockstars.de
■
Affiliate Tactixx
Spannende Vorträge und intensive Diskussionsrunden erwarten die Teilnehmer. Begleitet
wird das Konferenzprogramm von Speed Networking, „Ask the experts“ und Vorträgen in
der Affiliate Tactixx Area mit Speakers’ Corner.
Termin: München, 25. und 26. Februar 2014
Kosten: Ab 199 Euro (Early Bird bis 31.12.2013)
Info: www.affiliate-tactixx.de
■
Internet World
Auf der führenden E-Commerce-Messe in
Deutschland präsentieren sich 300 Aussteller
in zwei Messehallen auf 11.000 Quadratmetern. Parallel zur Messe findet an beiden Tagen ein hochkarätig besetzter Kongress zu
den Top-Trends im E-Commerce statt. Vortragsthemen sind unter anderem: „Mobile &
Multiscreen Commerce“, „Blick in die Omnichannel-Zukunft: Mobile Best Practices aus
Asien“, „NeuroWeb“, „Customer Experience
im Jahr 2014“, „Der Kunde ist für uns keineswegs ein unbekanntes Wesen“, „Charakter
versus digitale Beliebigkeit“ sowie „Kundenansprache über alle Kanäle“. Der Besuch der
Messe ist nach Vorabregistrierung kostenlos.
Termin: München, 25. und 26. Februar 2014
Kosten: Für unsere Leser 850 Euro statt 1.090
Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: IW14iwb)
Info: www.internetworld-messe.de
■
Online Marketing Forum
Die Konferenz für Trends im Online Marketing,
die von INTERNET WORLD Business präsentiert
wird, richtet sich insbesondere an MarketingVerantwortliche und Webshop-Betreiber.
Termine: Düsseldorf, 26. März; Frankfurt, 27.
März; Hamburg, 1. April; München, 3. April
Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249
Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: OMF14iwb)
Info: www.onlinemarketingforum.de
■
ecommerce conference
Die neuesten Trends und Erfolgstipps für den
Webshop stehen im Fokus der Veranstaltung,
die sich an E-Commerce-Leiter richtet.
Termine: Hamburg, 13. Mai 2014; Frankfurt,
20. Mai 2014 und München, 22. Mai 2014
Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249
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MEINUNG
Internet World BUSINESS
23. Dezember 2013
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KOMMENTAR
GASTKOMMENTAR
Das Schweigen
der Fürsprecher
Flat Design verkauft nicht
Haben Sie in diesem Jahr
auch Weihnachtsgeschenke im Web bestellt?
Dann willkommen im
Club der Innenstädtevernichter, Menschenausbeuter und Umweltschweine. Aber GlückDaniela Zimmer,
wunsch, dass Sie Ihre
Redakteurin
Ware überhaupt bekommen haben. Schließlich
weiß man ja, wie viele Ganoven sich im Web so
herumtreiben.
Fürwahr: Einen besonders guten Ruf hatte der
Handel in Deutschland noch nie. Doch die Hetzjagd, die derzeit quer durch die Medienlandschaft
gegen den E-Commerce geführt wird, sucht
schon ihresgleichen. Bei Günther Jauch darf
Günter Wallraff dem Online-Handel mehr oder
weniger unwidersprochen die ganze Schuld für
das Verkümmern unserer Kultur in die Schuhe
schieben. Der „Stern“ titelt marktschreierisch „Die
Wahrheit über Amazon“ und stilisiert den E-Commerce-Riesen einmal mehr zur eiskalten Profitmaschine. Und Tageszeitungen überschlagen sich
mit Verbrauchertipps unter der Headline „So
schützen Sie sich vor der Abzocke im Netz“.
Inzwischen trägt die anhaltende Negativkampagne
gegen den Online-Handel erste Früchte: Im
OC&C-Index der beliebtesten deutschen Handelsunternehmen rangierten im vergangenen Jahr
noch fünf Web-Händler unter den Top 20. Jetzt
sind es nur noch zwei. Die Menschen bestellen
zwar noch aus Bequemlichkeit im Internet, aber
sie tun es nicht mehr mit einem guten Gefühl.
Stellt sich die Frage: Wo bleiben eigentlich die
Fürsprecher des Online-Handels? Wann melden
sich die zuständigen Branchenverbände laut und
vernehmlich mit Gegenargumenten gegen die
harsche Kritik zu Wort? Über 800.000 Beschäftigte im Online-Handel und 43 Millionen deutsche
Webshopper stehen unter Generalverdacht – und
ihre Verteidiger schweigen. Das ist ein Skandal!
Der neue Trend im Webdesign birgt für den E-Commerce große Probleme
R
eduziert, vereinfacht, übersichtlich –
Flat Design beherrscht als neues Gestaltungsparadigma die Online-Welt. Gerade
erst wurden Karstadt.de und Douglas.de
flach designt relauncht. Mehr Usability und
Orientierung sollen sie bieten. Doch verkaufen sie auch besser? Hilft Flat Design,
mehr Interessenten in Käufer umzuwandeln? Anlass genug, die Entwicklung
einmal kritisch zu hinterfragen.
Was macht Flat Design so attraktiv für
die Gestaltung und Strukturierung von User Interfaces? Es
ist die aufgeräumte, zielgerichtete und klar strukturierte
Optik, in der man sich besser
zurechtfindet. Große Flächen
und deutlich erkennbare Raster schaffen einen aufgeräumten Look und ermöglichen
eine bessere Produktinszenierung. Im besten Fall entsteht
der Eindruck von Wertigkeit
und Eleganz. Außerdem macht es mobil.
Flat Design ist hochgradig responsiv, eignet sich für Touchscreens und erleichtert
somit die Optimierung für mobile Geräte.
Orientierung wird erschwert
So weit die Vorteile. Doch so widersprüchlich es klingt: Indem es den Überblick erleichtern soll, reduziert Flat Design zugleich die Differenzierungsmöglichkeiten
und damit eben auch die Orientierung.
Denn der Mensch ist es gewohnt, Dinge zu
fokussieren und mehrdimensional zu betrachten. Flat Design weicht davon ab und
ist durch seine Eindimensionalität weniger intuitiv. Um nicht eintönig zu wirken,
erfordert Flat Design den exzessiven Ein-
[email protected]
„Großen Schritt wagen“
Facebook hat angekündigt, die Reichweite
von Posts auf Firmenseiten sukzessive zurückzufahren. Damit sollen Unternehmen dazu
gebracht werden, stattdessen Werbung zu
schalten. Dazu Leserkommentare – gefunden auf unserer Facebook-Seite:
Zum Beitrag „Unter einem gemeinsamen
Dach“ (Heft 25/2013, S. 36/37) über das
Content-Management-System Typo3:
SONJA SCHWARZ
Facebook heißt also bald Adbook.
MARC DREFFKE
Wir waren bei unseren letzten Postings auch
schon über die geringe Reichweite verblüfft.
Scheint sich wohl leider komplett zu Paybook
zu entwickeln.
EAZEE DESIGNSTUDIO
Immer noch günstiger als viele andere Medien.
GREGOR VON MATTERHORN
dukt-Bundles anstelle von Einzelprodukten anbieten. Klassisches Cross Selling
ersetzt so etwas allerdings nicht. Für mehr
Verkauf ist und bleibt es zwingend, Angebote in die Produktseiten zu integrieren
und wirksam hervorzuheben.
Flat Design ist deshalb durchaus ein
Conversion-Killer. Für den E-Commerce
kann es zu edel sein. Denn Wertigkeit und
Eleganz verheißen eben weder Angebot
noch Schnäppchen.
Tui zog die Reißleine
Matthias Steinforth
Geschäftsführer der
Internet-Agentur Kernpunkt
GmbH in Köln
■
www.kernpunkt.de
drücken zudem den „Entdeckertrieb“ des
Nutzers. Sie ermöglichen zwar eine
schnelle Information, doch genau jene
erschwert das Cross-Selling, da jeder Querverweis irritiert und aus der strukturellen
Gliederung herausbricht. Oder einfach
ausgedrückt: „das könnte sie ebenfalls
interessieren“ und „andere Kunden kauften
auch“ fallen schlicht nicht mehr auf.
Kleinere Produktsortimente können im
Flat Design durchaus als strukturierte
Produktübersichtsseite präsentiert werden. Diese ist bestenfalls filterbar und
kann somit Cross-Selling-Funktionen
erfüllen. Und selbst größere Shop-Umsetzungen können versuchen, sich mit dem
Flat Design zu arrangieren, und auch Pro-
Wie notwendig es ist, hier gegenzusteuern, hat Tui gerade anschaulich bewiesen.
Bereits wenige Monate nach dem Relaunch seiner flat designten Website hat
der Reiseanbieter eine weitreichende
Anpassung vorgenommen: Alle Calls-toaction waren zunächst flach gestaltet.
Jetzt sind sie markant, auffällig – und
wieder wirkungsvoll, in einer Art „Nearly
Flat Design“.
Flat Design erleichtert die strukturelle
Gliederung und Produktinszenierung.
Technisch betrachtet, ist das ein Vorteil.
Nur reicht das nicht aus, um Konversionsraten hochzuhalten oder gar zu steigern
und somit noch besser zu verkaufen. Deshalb kann Flat Design kein einheitlicher
Maßstab sein, sondern muss Ermessensspielraum lassen. Ein service- und kundenfreundlicher E-Commerce braucht ein
Flat Design, das von den puren Gestaltungsgrundsätzen abrückt und die Blicke
der Nutzer zum Ziel führt: zur Produktinszenierung, zur Handlungsaufforderung und schließlich zum Kauf. Wie flat
das Flat Design dabei sein darf, ist im Ein■
zelfall zu entscheiden.
Gehört
„Facebook heißt bald Adbook“
Eine Sauerei vor allem für NGOs! (Anm. d.
Red: Nichtregierungsorganisationen)
satz von Farben. Das wiederum bringt
Unruhe in die Gestaltung – wie etwa Windows 8 anschaulich belegt. Schlimmer
noch: Je mehr Farben zum Einsatz kommen, desto weniger fallen ConversionElemente auf. Buttons etwa gehen im Farbenspiel unter, heben sich nicht mehr von
anderen Gestaltungselementen ab und
stehen in direkter Konkurrenz zueinander.
Klare Strukturen und starke Reduktion –
Charakteristika des flachen Designs – unter-
Große Änderungen bei den CMS-Systemen:
Bei Drupal 8 wird mal eben der Core auf Symphony umgestellt. PHP entwickelt sich so
schnell weiter, dass man wohl nach einigen
Jahren so einen großen Schritt wagen muss,
um den Anschluss nicht zu verpassen.
DIETMAR LUDMANN
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„Es ist großartig.“
LARRY ELLISON, Gründer des Datenbankanbieters Oracle, lässt in einem
TV-Interview keinen Zweifel daran, wie sehr er die Arbeit der NSA schätzt.
Schließlich verdient der 35-fache Milliardär auch an Regierungsaufträgen
„Die Menschen werden keine Technologie nutzen, der sie nicht
vertrauen. Regierungen haben dieses Vertrauen aufs Spiel gesetzt – und
Regierungen müssen helfen, es wiederherzustellen.“
Microsoft-Chefjurist BRAD SMITH fordert staatliche Konsequenzen aus der NSA-Affäre
„So ist das Netz, so ist unsere Wirtschaftslogik.
Wir sollten nur damit aufhören, uns und anderen
etwas vorzumachen.“
Autor CASPAR C. MIERAU über die mediale Aufregung um User Tracking
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„Ein Mensch unter Beobachtung ist niemals frei; und eine Gesellschaft unter ständiger Beobachtung ist keine Demokratie mehr.“
Aus dem Aufruf DIE DEMOKRATIE VERTEIDIGEN IM DIGITALEN ZEITALTER, in
dem 550 Autoren ein Ende der Totalüberwachung der digitalen Kommunikation fordern
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