- Heftarchiv - Internet World Business
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AUSGABE 26/13 23. DEZEMBER 2013 Die letzte Meile Logistiker suchen nach neuen Wegen, wie die Ware ihren Empfänger erreicht S. 26 43205 Anzeige Online-Werbung I E-Commerce I Technik € 4,50 | Fr. 9,00 www.internetworld.de ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL Neue Serie: Social Media Monitoring „Flat Design verkauft nicht“ Die Kunst zu mieten Die richtigen Analyse-Tools für Facebook & Co. Matthias Steinforth, Kernpunkt GmbH Start-ups revolutionieren den Kunstvertrieb S. 28 S. 32 S. 42 Foto: Fotolia / Vladstar SINGLE EUROPEAN PAYMENT AREA Ein Jahr wie im Flug SEPA-Fehlstart droht Drosselkom, Facebook-Börsengang, Benz im Netz und Amazons Drohne Foto: iStockphoto/RyanKing999 Gut einen Monat vor dem offiziellen „Umschalttermin“ am 1. Februar 2014 werden in Deutschland und anderen EULändern erst wenige Lastschriften nach dem neuen SEPA-Standard abgewickelt. Nach Zahlen des Finanzministeriums erreichte die deutsche SEPA-Quote im 3. Quartal 2013 für Lastschriften weniger als ein Prozent. In Slowenien und Griechenland läuft hingegen bereits die große Mehrheit aller bargeldlosen Geldtransfers nach SEPA-Standard ab. fk GOOGLE Kampfroboter für Street View Google hat den Militärroboter-Spezialisten Boston Dynamics übernommen. Das Unternehmen baut Roboter, die an Pferde oder Wildkatzen erinnern, und liefert sie elten stand das Internet so in der öffentlichen Kritik wie im ausgehenden Jahr: Der Facebook-Börsengang ließ Broker weinen, die Drossel-Pläne der Telekom riefen Verbraucherschützer auf die Barrikaden Mechanische Tiere für das Militär baut Googles neueste Akquisition unter anderem an das US-Militär. Google selbst will aber nicht in die Rüstungsproduktion einsteigen. Wahrscheinlicher sei ein Einsatz von Robotern als Kameraträger für Street View. fk FACEBOOK Werbung mit Videoclips Rechtzeitig vor den Feiertagen – aber zu spät für die „Holiday Season“ – startet das Social Network Facebook mit VideoWerbung. Zunächst in den USA können Werbekunden bis zu 15 Sekunden lange Spots platzieren, die automatisch ablaufen, sobald sie sich im sichtbaren Bereich befinden. Die Einführung von VideoWerbung war schon im Sommer angekündigt worden, doch Facebook-Chef Mark Zuckerberg zögerte, da er NutzerReaktanzen befürchtete. Um die User nicht zu verprellen, laufen die Videos ohne Ton ab. fk und „Amazon“ ist inzwischen endgültig das Lieblings-Hasswort der Kulturbranche. Und seit den Enthüllungen des Edward Snowden ist offiziell, was Insider schon längst ahnten: Digitale Kommunikation welt- weit steht unter ständiger Beobachtung der Geheimdienste. War 2013 wirklich so furchtbar? Keineswegs! Der OnlineWerbemarkt in Deutschland setzte netto erstmals mehr als eine Milliarde Euro um, der Streik bei Amazon USA D Gewerkschaften vor der Amazon-Zentrale in Seattle. Verdi will erreichen, dass Amazon formellen Verhandlungen über den Status der rund 9.000 Beschäftigten in den Auslieferungslagern zustimmt. Bislang orientiert sich die Bezahlung der Mitarbeiter an den Tarifen der Logistikbranche. Für Verdi ist Amazon hingegen ein Einzelhändler – die Gewerkschaft fordert den Abschluss eines entsprechenden Tarifvertrags, der höhere Gehälter vorsieht. Im Dezember kam es bereits zu mehreren Arbeitsniederlegungen an verschiedenen Ama■ zon-Standorten. fk Deutsche Plakate bei Amazon in Seattle en derzeit schwelenden Arbeitskampf zwischen Amazon und seinen Arbeitskräften in den deutschen Auslieferungslagern des US-Unternehmens hat die Gewerkschaft Verdi über den Atlantik getragen. Jetzt protestierte eine Verdi-Delegation gemeinsam mit Vertretern amerikanischer Klarna kauft Sofort AG K onsolidierung am PaymentMarkt: Der Zahlungsdienstleister Klarna aus Stockholm und die Gautinger Sofort AG gehören ab sofort zusammen. Die Sofort AG bietet das Zahlungssystem „Sofort Überweisung“ an. Klarna hat 100 Prozent der Anteile an der Sofort AG von Reimann Investors übernommen. Operativ sollen beide Unternehmen selbstständig bleiben. Die Übernahme muss noch durch die schwedische Finanzaufsichtsbehörde genehmigt werden. is ■ Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt S E-Commerce legte so stürmisch zu, dass der BVH seine Prognose korrigieren musste. Branchenevents wie die Internet World und die Dmexco verzeichneten Rekordbeteiligungen. Im Netz gibt es inzwischen fast alles zu kaufen, sogar Neuwagen von Mercedes-Benz; die Auslieferung erfolgt vielleicht bald per Drohne. Die wichtigsten Höhepunkte des Jahres ab Seite 6. fk ■ 2 AKTUELL Internet World BUSINESS 23. Dezember 2013 26/13 Beste Webshops gesucht In eigener Sache Rund um E-Commerce und Crowdinvesting Für Gründer sind Finanzierungsfragen und das Buhlen um einen Investor von großer Bedeutung. Die Internet World widmet sich in ihrer Keynote-Session am zweiten Tag ausführlich diesem Thema: ■ Aktuelle Trends: Wachstumsfinanzierung und Exits von E-Commerce-Firmen Referent: Julian Riedlbauer, Partner TechInvestmentbank GP Bullhound ■ E-Commerce und Crowdinvesting: Der ideale Fit in der Wachstumsphase! Referent: Dr. Guido Sandler, Vorstand und CEO Bergfürst AG ■ Die Bedeutung von Online Branding und Kundenbindung, Referent: Benjamin Esser, Gründer und CEO Urbanara GmbH ■ Private Equity als Wachstumsmotor Referent: Fabian Wasmus, Director EQT Partners GmbH U sability, Kreation und Innovation sind gefragt: INTERNET WORLD Business sucht auch im kommenden Jahr wieder Deutschlands beste Online Shops. Der Countdown läuft: Nur noch bis zum 17. Januar 2014 können sich ShopBetreiber oder Agenturen um den Preis bewerben. Die Teilnahme ist auch bei Eintragung mehrerer Shops kostenlos und – im Vergleich zum Formularkrieg anderer Awards – ohne jeden Aufwand möglich: Das Formular zur Bewerbung ist online abrufbar. Dort gibt es auch alle Infos rund um den Shop-Award. Foto: Marion Vogel Foto: Fotolia / Chanpipat Der INTERNET WORLD Business Shop-Award geht in die dritte Runde Sechs Kategorien für den Sieg INTERN siness Bu WORLD ET In insgesamt sechs Kategorien können sich Händler auszeichnen: Neben dem Online-Pure-Player und dem Multi-Channel-Anbieter des So sehen Sieger aus: Die Gewinner des Shop-Award 2013 Shop-Award Jahres wählt INTERNET WORLD 2014 Niederrhein und Leiter des eWeb Business die Besten in den Kategorien men, die anschließend zur finalen Research Center, Jochen Krisch, Marken- und Hersteller-Shops, Mobile- Begutachtung an die Jury des 25. 02. 2014 E-Commerce-Berater und BetreiCommerce-Strategie, Produktpräsentation Shop-Awards geht. München ber des Weblogs Exciting Comund Innovationsgrad. Dazu kommt der Expertenjury entscheidet merce, Thomas Lang, Gründer Gesamtsieger: Best-of-Show. Im Vorfeld der Schweizer E-Commerce-Beprüft die Redaktion alle Einreichungen. Als Juroren konnte die Redaktion Ins Gewicht fallen dabei Kriterien wie Ori- wieder eine bewährte Mannschaft erfahre- ratung Carpathia Consulting, Axel Seeger, ginalität des Shop-Konzepts, das Shop- ner E-Commerce-Profis gewinnen: Dazu Partner der auf Mode spezialisierten StraDesign und der gelungene Markentrans- zählen Johannes Altmann, Gründer der tegieberatung Tailorit, sowie BVH-Gefer. Beurteilt werden zudem die Pro- auf Usability spezialisierten E-Commerce- schäftsführer Christoph Wenk-Fischer. Die Preisverleihung findet am 25. Febduktdarstellung in Wort und Bild, die Be- Beratung Shoplupe, Thomas Karst, Gestell- und Bezahlmodalitäten sowie Krite- schäftsführer des Shop-Zertifizierers ruar 2014 statt – erstmals nicht auf der rien wie Usability, Shop Performance und Trusted Shops, Marcus Diekmann, Buch- Messe, sondern in glanzvollerem RahJoy of Use. Aus den jeweils fünf besten autor und Gründer der E-Commerce- men auf der Messeparty in der Reithalle ■ Shops pro Kategorie stellen die Redakteure Agentur Shopmacher, Gerrit Heinemann, München. red bis zum 22. Januar eine Shortlist zusam- Professor für BWL an der Hochschule www.internetworld.de/shopaward Unter dem Motto „Die Zukunft des E-Commerce“ bietet der Kongress der Internet World Messe (25. – 26. Februar 2014) Best Practices und Case Studies. Leser der INTERNET WORLD Business erhalten mit dem Code IW14iwb Sonderkonditionen für die Kongressteilnahme. Der Messebesuch ist nach Vorabregistrierung kostenlos. http://www.internetworld-messe.de INTERNET WORLD Business 26/2013 TRENDS & STRATEGIEN Kunden beobachten Die neue Lokalisierungstechnologie Beacon verfolgt die Kundenwege in Innenräumen 04 Der Second-Screen-Anbieter übernimmt nach einer Millionenfinanzierung einen US-Wettbewerber 05 Das war das Internet-Jahr 2013 Chronik der kleinen und großen Ereignisse, die die 06 Branche in diesem Jahr prägten Facebook zeigt Mitgefühl 12 MARKETING & WERBUNG 14 Google+ Ads zum Sharen Toyota testet eine neue Werbeform: User sollen 15 per Google+ Werbung mit anderen teilen Das Spiel der Werbeblocker Adblocker stehen für Nutzerservice, halten das Versprechen aber nicht unbedingt Rückgrat für Abo-Commerce Markus Kellermann Die Kreativ-Awards verzeichneten 2013 große Rückgänge bei den Einreichungen. An Qualität mangelte es trotzdem nicht 20 Wer Produkte im Abonnement verkauft, benötigt ein Backend Tool, das mit wiederkehrenden Transaktionen klarkommt 34 Geschäftsführer MK Net Medien, glaubt, dass Affiliate Marketing mitten 18 in einer Strukturkrise steckt Flat Design verkauft nicht Bequeme Kunden kaufen online, dringende Wünsche werden aber stationär erfüllt Der neue Trend im Webdesign birgt für den E-Commerce große Probleme, glaubt Matthias Steinforth von der Internet-Agentur Kernpunkt 22 Zieleinlauf für Warenkörbe Abbrüche im Bezahlvorgang sind ein veritabler Umsatzkiller. Nur ausgefeilte Usability hält die Kunden auf dem richtigen Weg 16 Michael Kliger MEINUNG Laden oder Webshop? Geschäftsführer GSI-Commerce, plädiert dafür, Online-Bestellungen beim 26 Lebensmittelhändler abzuholen 42 RUBRIKEN 25 Topkampagne: Unilever rettet Leben mit Seife 19 Philip Missler Geschäftsführer Interactive Media, findet das Gebaren von Adblock Plus 17 scheinheilig und korrupt Etats Marketing & Werbung: 19 Claudia Scholz Gründerin Allyoucanart, mag Rechtstipp: Neue Gesetze 2014 24 Abwechslung im Wohnzimmer und will Kunst lieber mieten statt kaufen 28 Die Kunst zu mieten Techniktipp: Effektives Video Marketing 30 Online-Portale bieten Kunst nicht nur zum Verkauf, sondern auch zur Miete an – und sprechen so neue Zielgruppen an 28 Matthias Steinforth Dienstleisterverzeichnis 35 Geschäftsführer Kernpunkt, findet Flat Design gut; es ist aber nicht die 42 Lösung für jedes Problem Menschen & Karriere 39 Live-Chat macht zufrieden Impressum 39 Online Shopper verlangen guten Service, Click-to-Call-Funktionen sind besonders gefragt 30 Stellenmarkt 41 Termine 40 Gehört / Feedback 42 Die letzte Meile Wir kaufen online, um Waren zu bekommen, und nicht des Einkaufserlebnisses wegen. Eine wichtige Stellschraube stellt dabei die Logistik dar 26 Konkurrenz für TV-Sender Online-Videotheken gelten als Riesengeschäft: Jetzt drängt Sky mit Snap in den Markt Mehr Qualität als Quantität E-COMMERCE Wywy will wachsen Das Social Network tüftelt zusammen mit UniForschern am Umgang mit seinen Usern Meinungen in diesem Heft TOOLS & TECHNIK Gemeinsam aus der Krise Neue Serie: Social Media Monitoring Schwindende Gewinnmargen, korrigierte Wachstumsprognosen: Affiliate Marketing steckt mitten 18 in einem Strukturwandel Wer unter den mehr als 300 Lösungen für Social Media Monitoring das richtige Werkzeug finden 32 will, hat die Qual der Wahl Christa Wagner von Wirecard ist überzeugt, dass ein Checkout mit einem Klick für Stamm25 kunden besonders wichtig ist Anna-Maria Zahn Bereichsleiterin Forschungsweb, empfiehlt die Entwicklung einer ausgefeil32 ten Social-Monitoring-Strategie AKTUELL Hauptsache, schnell! Hype oder Must-have? Same Day Delivery spaltet die Logistikbranche S Foto : Foto lia / la Texe rt ame Day Delivery (SDL) war definiwenn Kunden in den Laden kommen. Die tiv das Schlagwort des Jahres: Die Maxime ,maximaler Service‘ halte ich an Lieferung am Bestelltag war in aller dieser Stelle für falsch interpretiert.“ Munde. Neben den vielen Neuigkeiten Auch unter den Logistikern sind um Pilotprojekte, Start-up-Gründunlängst nicht alle von SDL überzeugt. gen und Übernahmen im SDL-Bereich Frank Iden, CEO der Hermes blieb kaum noch Zeit zum Luftholen. Logistik Gruppe, warnt vor der Same-Day-Delivery-Spezialisten haben mangelnden Zahlungsbereitsich 2013 am Markt etabliert und schaft der Kunden, ohne die können sich mittlerweile vor sich SDL nicht rechnen Investoren kaum retten. Ebay wird: „Die durch SDL entkaufte Shutl und will nächstes stehenden höheren ZustellJahr eBay Now starten. DPD kosten müssen an die Verübernahm 20 Prozent der Ansender und deren Kunden teile an Tiramizoo. Google bietet weitergegeben werden. die SDL-Lieferung seit Kurzem in Wer neue und aufSan Francisco und Umgebung an. wendige Services My Taxi vermittelt seinen Taxifah- Mehr bezahlen will will, muss eben auch rern inzwischen nicht nur Fahr- kaum ein Kunde für bereit sein, diese zu gäste, sondern auch Kurierfahrten. die Dienste des bezahlen.“ DHL testet die Feierabendliefe- SDL-Supermanns Alles eine Frage der rung im Ruhrgebiet. Und dass Betrachtungsweise, widerAmazon vehement die flächendeckende Beliefe- sprechen die Befürworter. „Die Zeit, die der rung am Bestelltag ansteuert, ist längst kein Kunde brauchen würde, um in die Innenstadt zu Geheimnis mehr. Same Day Delivery gehört, das fahren, zuzüglich Kosten für Benzin und Parkhaus ist klar, zu den großen Logistiktrends, die 2014 oder Nahverkehr, gleichen die SDL-Kosten wieder bestimmen werden (siehe auch Seite 26). aus“, wiegelt Boris Winkelmann von DPD ab. Andere Marktteilnehmer mahnen, den Blick auf die Service für die Branche oder die Kunden? Bedürfnisse der Kunden zu richten. „Logistik Fakt ist: Die ganze Branche redet über Same Day funktioniert bislang nur aus der Logistik-Denke Delivery – und gleichzeitig zeigt eine Verbraucher- heraus, nicht aus Sicht der Kunden-Convenience“, befragung nach der anderen, dass die Kunden ihre bemängelt Franz-Joseph Miller vom SDL-Anbieter Pakete lieber kostenlos zugeschickt haben möch- Time Matters. „SDL bedeutet nicht nur Speed, sonten, als am gleichen Tag beliefert zu werden. Diese dern auch Convenience, wenn der Kunde ZeitDiskrepanz hat längst die Kritiker auf den Plan fenster für seine Lieferung definieren kann. Aus gerufen. „SDL hilft am Ende nur den Logistikern“, dieser Denke heraus hat SDL das Potenzial, den so E-Commerce-Berater Alexander Graf von Markt stark zu verändern.“ Hype, Must-have oder Kassenzone.de. „Es kann nicht im Interesse des Boom – die Zukunft von Same Day Delivery wird ■ stationären Händlers sein, seine Kunden virtuell sich nächstes Jahr entscheiden. zu bedienen. Er kann nur dann Geld verdienen, CHRISTINA ROSE / IL Andreas du Plessis Metapack Boris Winkelmann DPD „SDL ist ein Hype und wird auch langfristig nur eine Nische bleiben. Online-Händler sollten diesen Trend aber aufgreifen, um dem jetzt für Logistikthemen sensibilisierten Kunden zu zeigen, welche Optionen es in diesem Bereich noch gibt – wie Time Slot Delivery, Pick-up Services und Abholstationen.“ „Multichannel Player verstehen langsam, dass sie ihr Filialnetz besser einsetzen können und müssen. Deshalb brauchen sie effiziente Logistiklösungen wie SDL und Intra-City-Kuriere, um das Filialnetz mit dem Endkunden zu verbinden. In der Wahrnehmung am Markt ist SDL noch zu teuer. Aber auch die Fahrt ins Stationärgeschäft kostet Zeit und Geld, das gleicht die SDL-Kosten wieder aus. Wenn der Händler dann noch die Hälfte subventioniert, ist SDL ein Riesenvorteil für den Kunden.“ Frank Iden Hermes Logistik Gruppe „Same Day Delivery ist vor allem ein Nischenservice für eine zwar wachsende, aber weiterhin vergleichsweise kleine Zielgruppe. Ob dieser Service darüber hinaus das Zeug zum Megatrend hat, muss sich erst noch herausstellen. Schließlich benötigt ein solcher Expresszustelldienst eine sehr dichte Infrastruktur an Lagern und Umschlagzentren. Nicht jeder Versandhändler ist aber derart aufgestellt. Neben Umweltkriterien und steigender Verkehrsdichte muss auch das Thema Kosten genau betrachtet werden. Schon heute sieht sich die Logistik zudem einem immensen Kostendruck ausgesetzt.“ Peter Höschl Shopanbieter.de „Wenn ich in der Stadt eine Hose finde, die mir gefällt, aber leider nicht passt, möchte ich mein Handy zücken und dieses zeigt mir an, wo ich genau die gesuchte Hose in der passenden Größe in meiner Nähe finde. Es ist zwar noch ein langer Weg, aber in diese Richtung geht die technische Entwicklung bereits. Der stationäre Handel muss nur endlich aufwachen und die vorhandenen Möglichkeiten des Internets nutzen. Nicht SDL ist die Zukunft, sondern Location Based Services.“ 3 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS Neustart und Rückzieher AUFEMININ.COM Voilà Paris Aufeminin.com, das Frauenportal von Axel Springer, hat 60 Prozent von Mylittleparis.com gekauft, bis 2018 soll die Übernahme komplett sein. Mylittleparis startete 2008 als Newsletter mit Tipps zu Paris, wuchs zum Portal mit Informationen auch zu anderen Städten und stieg vor Kurzem in den E-Commerce ein: Mylittleparis verkauft Mode in kurzfristigen Aktionen sowie Kosmetikproben im Abonnement. vs Paypal, Apple, Qualcomm und erste Start-ups setzen auf neue Lokalisierungtechnik Beacon D er Leuchtturm leiht einem Techniktrend den Namen: Wie Leuchttürme mit Lichtstrahlen Kontakt zu Schiffen aufnehmen, orten Beacons (engl. f. Leuchtturm) über Funkverbindungen mobile Geräte in ihrer Nähe. Die Lokalisierungstechnik ist für geschlossene Räume gedacht, in denen Wände dem satellitengesteuerten Global Positioning System (GPS) Grenzen setzen. Apple, Qualcomm, Paypal und einige Start-ups bieten erste Beacon-Systeme an. Und Gründer tüfteln an neuen Geschäften: „Eine neue Technologie sorgt immer für viel Wirbel“, sagt Christian Wallin, Gründer von 42reports. Mit seiner eigenen Beacon-Technik hilft er Händlern, in Läden Kundenbewegungen zu analysieren. „Die hohe Smartphone- und Tablet-Penetration fördert jetzt die Verbreitung.“ Apple nutzt Beacon in seinen US-amerikanischen Stores. Auch die Kaufhäuser von Macy’s experimentieren mit der Loka- GROUPON.COM Gutscheine zum Verschenken Systeme zur Kundenerfassung Rabatt- und Gutscheinspezialist Groupon hat sich Boomerang geschnappt. Das USStart-up startete 2012 und bietet Usern in den USA Gutscheine für Online Shops und Einzelhändler. Diese können per Mail oder Facebook an Freunde verschenkt werden. Boomerang wurde mit einer Million USDollar finanziert. Groupon plant, das Angebot in Kürze auf London auszuweiten. vs ■ CONDÉ NAST Neue Perspektive E-Commerce Die Verlagsgruppe Condé Nast International sucht Perspektiven im E-Commerce: „Unsere Medienmarken und die Digitalisierung eröffnen neue Dimensionen im E-Commerce-Bereich“, meint Vorstandschef Jonathan Newhouse. Der Verlag, der „GQ“, „Vogue“, „Wired“ und „Architectural Digest“ herausgibt, hat den OnlineChef der Galeries Lafayette, Franck Zayan, angeheuert: Er soll in der Condé-Nast-Zentrale London neue Geschäfte entwickeln. vs 42reports.de nutzt Wifi-Verbindungen. So funktioniert die Technik mit allen Mobilsystemen. 42reports nimmt lediglich Bewegungsdaten auf, schickt keine Infos. ■ Qualcomm bietet Gimbal Proximity, das auf Bluetooth basiert und ebenfalls mit allen Mobilsystemen korrespondiert. ■ Paypal führt sein Beacon-System 2014 ein, es funktioniert mit allen Mobilsystemen. ■ Apples iBeacon kommuniziert nur mit iOsGeräten. Es basiert ebenfalls auf Bluetooth und verschickt Nachrichten an eine App. Der Leuchtturm, englisch Beacon, steht für die neue Funkortungstechnik in Innenräumen Neue Ortungstechnik lisierung: Kunden werden damit geortet und bekommen passgenau und mithilfe der App Shopkick zum jeweiligen Standort Gutscheine oder Werbung auf ihr mobiles Gerät geschickt. Weitere Einsatzmöglichkeiten von Beacon könnten Wegweiser durch Museen oder unübersichtliche Flughäfen sein. Das Londoner Startup Start Edition setzt auf die Technik, damit Verlage gezielt und begrenzt in Cafés, Hotels oder an anderen Orten Web-Inhalte kostenlos zugänglich machen können. Datenschutzrechtlich ist das Verfolgen von Bewegungsdaten allerdings sehr bedenklich – ein Grund, warum Apple die Beacon-Technik hierzulande nicht einsetzt. Beim Paypal-System sollen Kunden beim ersten Kontakt zu einem BeaconTransmitter entscheiden, ob danach automatisch oder nur nach Erlaubnis Verbindung aufgenommen werden darf. 42reports hingegen umgeht das Problem: Seine Pro Sieben will mehr reisen Münchner Sendergruppe kauft die Portale Weg.de und Ferien.de Fernsehsender hat jetzt das Sagen bei Weg.de und Ferien.de THALIA / BUCH.DE Noch enger zusammen Die Douglas-Tochter Thalia hat sich weitere 15 Prozent an Buch.de gesichert. Sie besitzt jetzt mehr als 95 Prozent der Anteile – und will Buch.de von der Börse nehmen. Buch.de notiert dort seit 1999, kooperiert seit 2001 mit Thalia und verantwortet deren OnlineVertrieb. Buch.de setzte 2011/2012 rund 100 Millionen Euro um. vs Anzeige 26/13 Kunden beobachten GOOGLE Google hat seinen Musikstream All Access in Europa gestartet. Für 7,99 Euro – Konkurrent Spotify verlangt 9,99 Euro – können User aus 20 Millionen Titeln wählen und zudem den gekauften Inhalt von Mediatheken wie iTunes in der Google-Cloud ablegen. In Deutschland ist der Dienst wegen unklarer Rechte nicht verfügbar. An anderer Stelle muss Google einen Rückzieher machen: In Frankreich gibt der Konzern den Versicherungsvergleich Compare nach drei Monaten wieder auf, hierzulande verzögert sich der Start weiter. Mehr zu Compare online unter bit.ly/1kCUU4n. vs 23. Dezember 2013 Foto: Fotolia / Oleksii Sagitov 4 S eine E-Commerce-Sparte baut Pro Sieben Sat1 aus und hat dazu von Betreiber Comvel die beiden Buchungsportale Weg.de und Ferien.de übernommen. „Der InternetReisemarkt ist einer der größten E-Commerce-Märkte und profitiert enorm von Fernsehwerbung“, sagt Pro-Sieben-Vorstand Christian Wegner dazu. „Beide Portale ergänzen unser Reiseportfolio optimal.“ Mit Reisen will die Sendergruppe mittelfristig einen dreistelligen Millionenbetrag erwirtschaften. Rund 52 Milliarden Euro werden in Deutschland pro Jahr mit Reisen umgesetzt, 40 Prozent werden online erzielt. Zu Pro Sieben gehören die Buchungsportale Reise.com und Tropo.de sowie das Ferienwohnungsportal Holidayinsider. com. Die Mietwagenbörse Billiger-mietwagen.de, sowie Wetter.com flankieren das Angebot. Comvel, der Betreiber von Weg.de und Ferien.de, wurde 2005 von Media Ventures, der Kölner Beteiligungsgesellschaft von Dirk Ströer, gegründet und finanziert. 2007 übernahm Comvel Ferien.de. Das Münchner Unternehmen besteht noch aus ■ dem Veranstalter Ferien-Touristik. vs Sogenannte Beacons oder Transmitter nehmen Funkkontakt zu Smartphones und anderen mobilen Geräten auf, die sich in der Nähe befinden. Die neue Ortungs- und Lokalisierungstechnik ersetzt in Innenräumen das Global Positioning System (GPS) und ist deutlich genauer als dieses. Die Transmitter kommunizieren mit den mobilen Geräten über Wifi oder Bluetooth. Einige BeaconSysteme nehmen nur Gerätesignale auf und registrieren deren Bewegungen, andere ermöglichen – über Mobilfunk, WLAN und eine App – zusätzlich das Verbreiten von Informationen oder Werbung. Wifi-Verbindung ist einseitig und nimmt nur anonyme Funkdaten auf. „Wir beobachten die Beacon-Technik sehr genau, sie ist spannend und eröffnet viele neue Chancen“, sagt Wallin, „aber wir wollen als Dienstleister Händlern bei der Analyse von Kundenbewegungen helfen und erstmal ■ kein Informationssystem bauen.“ vs Würth will Svh24 kaufen D ie schwäbische Würth-Gruppe ist interessiert am Online-WerkzeugShop Svh24.de. Würth-Tochter Hahn + Kolb, die selbst den Shop Betriebsausstatter24.de betreibt, hat daher ein Prüfungsverfahren beim Bundeskartellamt beantragt. Svh24 existiert seit 2002, wurde mit 12 Millionen Euro von verschiedenen Investoren finanziert und strukturierte 2012 um: Die Unterhaltungselektronik verschwand aus dem Sortiment, dafür wurden Werkzeuge ausgebaut. Svh24 setzte zuletzt knapp 19 Millionen Euro im Jahr um. vs ■ Svh24: Werkzeuge für Hobbybastler und auch für Firmen und Werkstätten 23. Dezember 2013 TRENDS & STRATEGIEN Mehr Filialen von Mymuesli Wywy will wachsen 26/13 D ie zehnte Filiale ist eröffnet, weitere Standorte in Deutschland sind geplant: Mymuesli erweitert gerade sein Ladennetz – und hat sich von seinen Investoren und Beratern getrennt. Team Europe hielt sechs Prozent am Passauer Unternehmen und wurde jetzt ausbezahlt. „Der richtige Zeitpunkt, um ein Angebot zum Rückkauf zu machen“, so Geschäftsführer Max Wittrock. Auch Team Europe konzentriert gerade seine Mittel und Ressourcen: Der Inkubator von Lukasz Gadowski und Kolja Hebenstreit verkaufte vor Kurzem seine Anteile an der Personalberatung I-Potentials, Mister Spex sowie der OnlineMüsli: Mymuesli bieAgentur Projecter. tet die freie Auswahl Mymuesli haben von Zutaten die Berliner seit dem Online-Start 2008 begleitet. Das Unternehmen wurde 2007 in Passau gegründet, verkauft Müslimischungen – online, in eigenen Filialen und in Supermärkten. Außerdem vertreibt Mymuesli inzwischen ■ auch Tee, Kaffee und Saftorangen. vs Hier finden Sie Nachrichten von jungen Firmen und Investoren Start-up überimmt nach einer Millionenfinanzierung US-Konkurrenten S chlag auf Schlag produziert das deutschisraelische Start-up Wywy Nachrichten: Der Spezialist für die Synchronisation von Werbung auf verschiedenen Geräten warb erst 5,2 Millionen Euro ein und kaufte danach seinen Konkurrenten Second Screen Networks: „Als ein Pionier für SecondScreen-Werbung verfügt das US-Unternehmen über umfangreiche Erfahrung Zwei Monitore im Blick: Surfen und fernsehen gleichzeitig und ein riesiges Kundennetzwerk“, sagt Tobias Schmidt, Mitgrün- ser zu kontrollieren und zu steuern. Sender von Wywy. „Dieser Kauf ist eine Start- dern wiederum helfen Wywy und die hilfe für den Eintritt in den US-Markt.“ neuen US-Kollegen dabei, eigene Social Wywy erweitert so sein Netzwerk um 100 Apps zu entwickeln, mit denen Zuschauer US-Fernsehsender. In Europa arbeitet das sich über das Programm austauschen könStart-up schon mit 200 Sendern zusam- nen. So stärken Sender die Zuschauerloyamen, darunter der RTL-, der Pro-Sieben- lität und vermarkten eigene Aktionen. und der türkischen Dogus-Gruppe. Vor dem Kauf hatte Cipio Partners 5,2 Schauen Zuschauer fern und surfen Millionen Euro in Wywy investiert, der dabei gleichzeitig mit Tablet oder Smart- Risikokapitalgeber hatte sich schon kurz phone im Internet, erkennen die Apps von nach dem Start 2012 mit 2,5 Millionen Euro Wywy und Second Screen Networks, beteiligt. „Der große Erfolg von Wywy bei welche Serie oder Werbung gerade läuft. den Media-Agenturen und TV-WerbeSynchron dazu spielen sie dann Online- treibenden vereinfachte die Entscheidung Werbung für mobile Geräte aus. Werbever- zur Internationalisierung“, sagt Werner antwortliche nutzen die Technik zur Ver- Dreesbach von Cipio Partners. „TV-Werstärkung von Fernsehkampagnen, zuneh- betreibende suchen neue Ansätze, um die mend aber auch, um deren Wirkung bes- Effizienz ihrer Kampagnen zu sichern.“ vs ■ Wachstum mit Übergrößen Navabi sichert sich zehn Millionen Euro für größeres Sortiment V Internet World BUSINESS on einer zu 30 Millionen Euro Umsatz in drei Jahren: Navabi, 2010 von INTERNET WORLD Business als Business-Idee des Jahres ausgezeichnet (Infos: http://bit.ly/ 18GBS7K), legt ein rasantes Wachstum vor. Beschäftigte der Shop für Mode in Plusgrößen damals acht Mitarbeiter, sind es heute 130. „Wir haben uns von der edlen, kleinen Designer-Boutique zum Marktführer für Premiummode in großen Größen entwickelt“, berichtet Bahman Nedaei. Spezialität des Shops sind Stylingtipps und intensive Beratung. Ein Treiber für das Wachstum ist auch Risikokapital: 2008 stiegen Seventure Navabi: Damenmode in Plusgrößen, bald auch mit Partners, Dumont Ventures und di- Accessoires, Schuhen und Wäscheangebot verse Business Angels mit knapp drei Millionen Euro ein und finanzierten erste Mit weiteren zehn Millionen Euro soll nun Internationalisierungsschritte sowie die das Wachstum erneut gepusht werden: Ergänzung des Sortiments um Marken. „Wir planen, den Umsatz weiterhin zu verzwei- oder zu verdreifachen“, so Nedaei. Etwa ein Drittel der Einnahmen erzielt Navabis Wachstum das Start-up im Ausland, insbesondere in Frankreich, Großbritannien und den ■ Navabi startet 1999 erst als Boutique in USA. Der Erfolg soll in weitere Regionen Aachen, 2007 als Online Shop. Gründer: exportiert werden. One-Stop-Shopping B. Nedaei, Zahir Dehnadi, Maryam Navabi heißt die Strategie: „Wir waren bisher ■ Das Unternehmen beschäftigte 2010 fokussiert auf Bekleidung, möchten jetzt sieben Mitarbeiter, heute mehr als 130 noch Accessoires, Taschen, Wäsche und ■ 2010 setzte Navabi brutto etwa eine Mio. Schuhe aufnehmen“, plant Nedaei. AußerEuro mit Mode in Plusgrößen um, 2013 dem soll der Shop 2014 technisch aufgesollen es mehr als 30 Mio. werden ■ frischt werden. vs Betriebssystem fürs smarte Haus D en Energieverbrauch im Blick behalten und Waschmaschine, Herd und Heizung online steuern: Das ist die Vision von Yetu, das Christopher Schläffer, ExManager der Deutschen Telekom, mit dem Ex-McKinsey-Mann Boris Maurer und Jon von Tetzchner, Gründer von Opera, gerade ins Leben gerufen hat. Das Berliner Start-up, das so etwas wie ein Betriebssystem fürs smarte Haus entwickeln will, wurde zum Start mit knapp sechs Millionen Euro von der KfW-Gruppe sowie Bilfinger Venture ausgestattet. Die Idee ist faszinierend, aber nicht ganz neu. Yetu trifft auf das Münchner Start-up Tado, das an einem ähnlichen Ziel arbeitet und seit Ende 2012 die Fernsteuerung der Heizung in Form einer App anbietet. Auch Tado wurde mit mehreren Millionen Euro ■ Risikokapital finanziert. vs OCULUSVR.COM Geld für die AR-Brille Investoren um den Web-Gründer und -Finanzier Marc Andreessen glauben an Oculus Rift: 75 Millionen US-Dollar gaben sie für die Entwicklung einer AugmentedReality-Brille und für deren 2014 geplanten Verkaufsstart. Ausgerüstet mit großem Sichtfeld und Bewegungssensoren eignet sich Oculus Rift vor allem für OnlineSpiele. Der Vorverkauf erster Modelle über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter brachte Gründer Palmer Luckey 250.000 US-Dollar Startkapital ein. vs 6WUNDERKINDER.DE Moped gekauft Das Berliner Start-up 6Wunderkinder hat Moped gekauft. Das Tool vereinfacht die Kommunikation in Teams und wird zum Jahresende 2013 eingestellt. Die wichtigsten Funktionen sollen in die Wunderlist integriert werden. Das Planungs-Tool vereinfacht ebenfalls den Austausch zwischen Kollegen, wird zurzeit von sechs Millionen Menschen genutzt und war Investoren im Herbst eine Finanzierung von 30 Millionen US-Dollar wert. vs INSTAGRAM.COM Fotos und Nachrichten Instagram erweitert seine Funktionen – und stellt sich dem Wettbewerb mit Snapchat und Whatsapp. Zu den Werkzeugen für die Bearbeitung von Fotos finden Nutzer nun auch Funktionen zum Versand von Foto- und Textnachrichten – Dienste, die Snapchat und Whatsapp schon länger anbieten. Instagram wird von rund 150 Millionen Menschen genutzt. Das Unternehmen startete 2010 und wurde 2012 von Facebook für eine Milliarde US-Dollar gekauft. vs REGIONDO.DE Ab in die Welt Regiondo arbeitet gerade an seiner englischen Seite und will 2014 mit weiteren Sprachversionen auch in anderen Ländern durchstarten. Dafür sucht das Startup aus München, auf dessen Seiten Verbraucher seit 2011 regionale Angebote kaufen und Veranstaltungen buchen können, noch Geldgeber. Einen Teil der anstehenden Investitionen, eine einstellige Millionensumme, hat Regiondo bei seinen bestehenden Investoren, Joda Media, Algo Handels GmbH, New Frontier Capital und anderen eingesammelt. vs WUMMELKISTE.DE Mehr Geld für neue Waren Waschmaschine und andere Geräte online steuern und kontrollieren Die Berliner Beteiligungsgesellschaft IBB hat sich mit einem sechsstelligen Betrag an der Wummelkiste beteiligt. Das Startup verkauft seit Ende 2011 Spielzeug und Bastelbedarf im Abo und will mit der Finanzspritze sein Sortiment erweitern, Kooperationspartner suchen und mehr für sich werben. vs 5 Internet World BUSINESS RÜCKSCHAU 23. Dezember 2013 26/13 JAHRESRÜCKBLICK 2013 Das war das Internet-Jahr 2013 Leistungsschutzrecht, NSA-Affäre, Leiharbeiterskandale, die neue Huffington Post Deutschland, Tolino und Drohnen: Das Jahr 2013 stand im Zeichen vieler kleiner und großer Ereignisse, die die Branche prägten 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 sen, die von 3,4 bis 4,5 Milliarden Euro ausgegangen waren. Im Netz entbrennt eine hitzige Diskussion über gezielte Manipulationsversuche klassischer Handelsverbände. +++ Zalando lässt Mytheresa.com und Net-a-porter zittern und eröffnet unter dem Namen Emeza einen Ableger für Luxusmode. +++ Die Marke Neckermann feiert unter dem neuen Besitzer Otto ihr Comeback und wagt – wie Quelle vor ihr – den Neustart als wenig spektakulärer Marktplatz. +++ Adidas macht die Erfahrung, dass das seit Januar „Junge digitale Wirtschaft“ in Berlin gegründet Das Jahr 2013 beginnt mit einer Überraschung: Erstmals veröffentlicht Amazon Umsatzzahlen für Deutschland – und die liegen mit 6,8 Milliarden Euro deutlich höher als sämtliche Progno- Neckermann erblüht als Marktplatz neu geltende Vertriebsverbot von AdidasProdukten auf Marktplätzen nicht automatisch dazu führt, dass Amazon und eBay die Marke nicht mehr listen. +++ Media-Saturn Österreich bekommt unerwartet Besuch von der österreichi- schen Bundeswettbewerbsbehörde. Bei den Hausdurchsuchungen wurden Beweise dafür gesucht, dass Saturn, Media Markt und Philips den österreichischen Online-Handel behindern. +++ Pro Sieben Sat1 gründet den „Pro Sieben Sat1 Accelerator“. Von Berlin aus sollen eigene Start-ups entwickelt und unterstützt werden. +++ Ebenfalls in Berlin gründet sich Mitte Januar der Beirat „Junge digitale Wirtschaft“ im Bundeswirtschaftsministerium. Er soll den Bundeswirtschaftsminister zu aktuellen Fragen der Informationsund Kommunikationswirtschaft beraten und bessere Gründungsbedingungen für Start-ups schaffen. JANUAR 2013 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 Google beginnt damit, seine Shopping-Suche Google Shopping in den USA auf kostenpflichtig umzustellen. Die E-Commerce-Branche reagiert weitgehend gelassen. Zeitgleich kündigt der Suchmaschinenprimus für Juni „Enhanced Campaigns“ an, die den Traffic für Desktop- und Tablet-Computer zusammenführen soll. +++ Tomorrow Focus angelt sich in Deutschland die Vermarktung von Apples iAd. Darüber lassen sich alle Nutzer von Apple-Produkten erreichen, beispielsweise beim Hören von iTunes Radio oder dem Nutzen von Apps. +++ Amazon be- Mozilla stellt in Barcelona erstmals „Firefox OS“ vor kommt Ärger mit den Kartellwächtern. Der Behörde ist es ein Dorn im Auge, dass der E-Commerce-Riese von seinen Marktplatzpartnern fordert, auf keinem Kanal günstiger zu verkaufen als auf Amazon. Noch viel größer allerdings wird für Amazon der Ärger, als eine TV-Reportage die Arbeitsbedingungen für Leiharbeiter bei dem WebRiesen anprangert. +++ Mozilla präsentiert auf dem „Mobile World Congress“ sein mobiles Betriebssystem Firefox OS. LG, Alcatel und ZTE bauen entsprechende Hardware, Carrier in 17 Ländern, da- runter Brasilien, Kolumbien, Mexiko, Serbien, Montenegro, Polen, Spanien, Ungarn und Venezuela, bringen sie in den Verkauf. +++ Douglas macht Ernst in Sachen Multichannel und holt mit Amazon gerät in einen Leiharbeiterskandal FEBRUAR 2013 Nicholas Denissen einen ehemaligen Amazon-Manager für die neu geschaffene Stelle des Vorstands E-Commerce. +++ Electronic Partner beendet nach drei Jahren seine E-Commerce-Abstinenz. EP-Chef Jörg Ehmer kündigt einen dezentralen Ansatz an, bei dem jedes Verbundmitglied einen fertigen Online Shop nutzen und Preise und Sortiment selbst festlegen kann. +++ Interactive Media übernimmt von der EOS-Gruppe den Retargeting-Anbieter Xplosion Interactive und will Retargeting zum „zentralen Absatztreiber“ im Unternehmen entwickeln. Foto: Amazon / Mozilla 6 26/13 RÜCKSCHAU 23. Dezember 2013 Internet World BUSINESS 7 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 32 24 4 25 26 2 27 28 29 30 31 Der OVK blickt optimistisch in die Zukunft und verspricht für das Gesamtjahr 2013 Online-Werbeumsätze in Höhe von sieben Milliarden Euro. +++ Für betroffene Gesichter sorgt in der Online-Welt indes die Verabschiedung des umstrittenen Leistungsschutzrechts. Verleger hatten sich dafür starkgemacht, dass Google News für Snippets ihrer Artikel Geld zahlen muss. +++ Zalando launcht nach Emeza eine weitere eigene Modeplattform. Unter Kiomi.de wird die gleichnamige Eigen- marke des Modeversenders vermarktet. Auf der IAA präsentiert der ModeShootingstar zudem ein Concept Car, das für Schlagzeilen sorgt: Mit dem Auto kann nämlich gleich von der Sonnenblende aus geshoppt werden. +++ Auch die Verbundgruppe Intersport rüstet sich für den OnlineHandel. Nach zehn Jahren theoretischer Auseinandersetzung mit dem E-Commerce präsentierte der Verbund im März erstmals eine Lösung fürr seine rund 1.000 mittelständischen Sportfachhändler. +++ Für Aufsehensorgt im März zudem Otto; der Versender kündigt an, sich von Intershop als Technikpartner verabschieden und die komplette IT künftig inhouse mit Otto verabschiedet sich von Intershop Angela Merkel besucht Emmas Enkel auf der Cebit Tolino heißt die deutsche Antwort auf den Amazon Kindle einem 100-köpfigen Entwickein lerteam stemmen zu wollen. lert +++ Auf der Cebit bekommt der Multichannel-Supermarkt Emmas Enkel prominenten Besuch: Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich persönlich ein Bild vom Wandel im Handel machen. Ihre Bitte an die Gründer: ein gut sichtbares Zeichen, mit dem man Produkte auch wieder aus dem Einkaufskorb entfernen kann. +++ Weltbild, Thalia, Hugendubel und die Telekom in Berlin präsentieren den E-Book-Reader Tolino. Das von ihnen als „Meilenstein im deutschen Buchhandel“ bezeichnete Lesegerät soll vor allem Amazons Kindle Paroli bieten. Zalandos Concept Car auf der IAA sorgt für Schlagzeieln MÄRZ 2013 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Karstadt holt sich Online-Kompetenz ins Haus. Terry von Bibra, Ex-Chef von Yahoo Deutschland, wechselt als E-Commerce-Leiter zu der Warenhauskette. +++ Facebook floppt mit Facebook Home. Nur 500.000 Nutzer laden die Anwendung innerhalb der ersten zwei Wochen nach dem Launch auf ihre mobilen Geräte. Die klassische App verzeichnete bislang rund 500 Millionen Downloads. +++ Mit Stoersender.tv startet ein neues OnlineTV-Angebot auf dem deutschen Markt. Über Crowdfunding wurden 160.000 Euro eingesammelt. Kabarettist Dieter Hildebrandt sorgt als Mitinitiator für den entsprechenden Medienrummel. +++ Hubert Burda kauft die E-Commerce-Plattform Edelight. Die Gründer freuen sich über einen achtstelligen Exit. +++ Google präsentiert seine Datenbrille Google Glass erstmals in Europa. Bis sie in den Verkaufsregalen liegt, wird es jedoch noch Jahre dauern, prognostizieren Experten. +++ Otto kündigt mit Collins eine neue Art von Webshop an, mit dem Konkurrenten wie Zalando oder Amazon die Stirn Facebook Home findet nur sehr wenig Anklang Google stellt seine Datenbrille erstmals in Europa vor geboten werden soll. Wie ernst es Otto damit ist, unterstreicht die Höhe der Investitionssumme: 300 Millionen Euro stehen zum Launch von Collins bereit. +++ In der Online-MarketingBranche sorgt die AOL-Tochter Adtech für Schlagzeilen. Sie launcht eine eigene Supply-SidePlattform für den Echtzeithandel. +++ Auch der Abschied von Matthias EhrStoersender.tv ist das letzte lich als Vorstand von United Internet Media erregt AufProjekt von Dieter Hildebrandt merksamkeit. Nach fast acht Jahren bei UIM und Kampf zieht auch Verdi – weiteren sieben bei Web.de gegen Amazon. Erstmals streiwill Ehrlich künftig noch ken am Standort Bad Hersfeld einen Aufsichtsratsposten Terry von Bibra meherer hundert Mitarbeiter. bei dem Vermarkter be- wechselt zu Karstadt +++ Rewe gesteht öffentlich kleiden. +++ Von Rocket das Fehlen jeglicher „E-ComInternet gelangen vertrauliche Investo- merce-DNA“ ein und gründet einen renunterlagen ans Licht der Öffentlich- Inkubator für Start-ups, um so die Wiskeit. Darin erklären die Samwers in senslücken zu füllen. +++ Peek & Clopmarkigen Formulierungen Zara, H&M penburg startet unter Fashion ID in den und Ikea den Krieg. +++ In einen Online-Handel. APRIL 2013 ▶ 8 Internet World BUSINESS RÜCKSCHAU 23. Dezember 2013 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 zeigen mit RabattangeFab kauft in Deutschland boten automatisch dann weiter zu. Ein Jahr nach auf die Bildschirme, der Übernahme von wenn sie sich in der Nähe Casacanda wandert auch des entsprechenden Lader Hersteller individuadens oder Restaurants lisierter Echtholzmöbel, befinden. +++ Wie der Massivkonzept, unter das Dach des US-UnternehZAW auf seiner Jahresmens. +++ Quelle.de wird pressekonferenz mitteilt, erneut umpositioniert. Drosselkom: Alle empören haben die Online-Medien 2012 erstmals die NettoNachdem der Neustart sich über die Telekom Umsatzgrenze von einer als Marktplatz fehlgeschlagen ist, geht die Marke jetzt wieder Milliarde Euro überschritten. Mit 1,079 als richtiger Shop für Haushalt, Wohnen Milliarden Euro waren sie drittgrößter und Technik online. +++ Bei Google Werbeträger nach Deutschland wechselt die Geschäftslei- Fernsehen (4,05 tung. Philipp Justus kommt von Zanox Milliarden Euro) zu Google und löst Alastair Bruce ab, der und Tageszeitunseit Anfang 2013 interimistisch die Lei- gen (3,5 Milliarden tung innehatte. Außerdem bringt der Euro). +++ Für Suchmaschinendienst sein Coupo- reichlich Empöning-Angebot Google Offers nach Deutschland. Die Erweiterung von Philipp Justus wird Adwords spielt Kunden passende AnDACH-Google-Chef rung bis hin zum Shitstorm im Netz sorgt im Mai die Deutsche Telekom mit ihrer Ankündigung, Volumengrenzen fürs Surfen einzuführen. Neuverträge für IP-basierte Anschlüsse enthalten von nun an die Klausel, dass die volle Bandbreite nur noch bis zu einem Datenvolumen von 75 Gigabyte bei Kleinverträgen und 400 Gigabyte bei größeren Groupon schließt seine Berliner Marketingabteilung Verträgen zur Verfügung steht. +++ Die AOL-Tochter Huffington erste Quartal außerdem noch mit Post verkündet die Zusammenarbeit mit 46,2 Millionen Euro den höchsten Tomorrow Focus. Bis zur Bundestagswahl Quartalsumsatz der Unternehmensim September soll eine deutsche Aus- geschichte vermelden. +++ Derweil gabe stehen, den Anzeigenverkauf über- investiert Yahoo rund 1,1 Milliarden USnimmt die Burda-Tochter. Das Ziel: Dollar in die Übernahme der BloggingProfitabilität bis 2015 und fünftgrößte Plattform Tumblr. +++ Weniger gut News-Seite bis 2018. Und damit nicht läuft es bei Groupon. Der Couponinggenug der frohen Botschaften: To- Anbieter schließt seine Marketingmorrow Focus kann nämlich für das abteilung in Berlin. MAI 2013 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Die Werbebranche blickt angespannt auf den 25. Juni: An dem Tag launcht die Mozilla Foundation die Version 22 ihres Internet-Browsers Firefox, der in der Grundeinstellung Third-Party Cookies und damit die gängigen Tracking-Verfahren blockiert und personalisierte Werbung damit quasi unterbindet +++ Neuerungen in Sachen Online-Werbung gibt es auch bei Google. Der Suchmaschinenriese hebt mit „Enhanced Axel Springer lässt online für Inhalte bezahlen SAP übernimmt Hybris für dickes Geld Campaigns“ die Trennung zwischen Tablets und Desktops auf. Die Werbekunden reagieren zwiegespalten. +++ Auch Facebook feilt an seinem Werbeangebot: Die Zahl der verfügbaren Formate wird von 27 auf 13 reduziert. Außerdem muss sich Facebook-Gründer Mark Zuckerberg auf der ersten Hauptversammlung des Konzerns nach dem Börsengang den enttäuschten Anlegern stellen. Sein Fazit: „Es lief nicht alles optimal.“ +++ Derweil verlässt sich Axel Springer online nicht mehr nur auf Werbeeinnahmen. Der frisch aus dem Silicon Valley zurückgekehrte Bild- Chefredakteur Kai Diekmann macht mit „Bild Plus“ Schluss mit der Kostenloskultur. Leser von Bild.de müssen künftig für einige digitale Inhalte des Portals zahlen. +++ Matthias Ehrlich bleibt der Branche treu und taucht als neuer BVDW-Präsident wieder auf. Dort tritt er in die Fußstapfen von Arndt Groth, der nach über einem Jahrzehnt an der Verbandsspitze den Job Matthias Ehrlich wird Mark Zuckerberg gibt an den Nagel hängt. +++ Für BVDW-Präsident Börsenpannen zu Schlagzeilen sorgt auch die Software-Branche: SAP übernimmt für chefin Miriam Lahage nach rund einem eine nicht genannte, Gerüchten zufolge Jahr im Amt als E-Commerce-Leiterin aber auf rund eine Milliarde US-Dollar ihren Hut. Offenbar sind Online und geschätzte Summe den Schweizer Shop- Stationär doch zu unterschiedliche Software-Anbieter Hybris. Die Multi- Welten. +++ Und dann rüttelt noch channel-Plattform, die besonders auf Whistleblower Edward Snowden die große Shops und internationale Han- Welt auf: Seine Enthüllungen über die delsmarken ausgerichtet ist, soll SAP in großem Stil betriebenen Spionagelangfristig im lukrativen E-Commerce- und Ausspähpraktiken der USA und Markt stärken. +++ Bei Peek & Cloppen- Großbritannien sorgten weltweit für burg nimmt die frühere eBay-Mode- Schlagzeilen – bis heute. JUNI 2013 26/13 26/13 23. Dezember 2013 RÜCKSCHAU Internet World BUSINESS 9 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Der Juli ist unter anderem geprägt von Übernahmen: Die Deutsche Post schlägt beim E-Mail-Marketing-Experten Optivo zu und positioniert sich noch stärker als Fullservice-MarketingDienstleister. +++ Derweil sichert sich die RTL Group für 27 Millionen Euro 51 Prozent der Anteile von Broadband TV. Das kanadische Online-Video-Unternehmen vermarktet, betreut und aggregiert Online-Stars von Youtube. +++ Der Logistiker DPD beteiligt sich mit rund 20 Prozent am Same-DayDelivery-Spezialisten Tiramizoo. Über ein Netzwerk von Kurierfahrern liefert das Unternehmen OnlineBestellungen in 15 deutschen Großstädten noch am selben Tag aus. +++ Facebook rollt seine Graph Search aus, eine semantische Suche, die die persönlichen Einträge der Facebook-Nutzer besser durchsuchbar macht. Das sorgt im Netz für DPD steigt mit 20 Prozent bei Tiramizoo ein ähnlich viele Diskussionen wie die Tatsache, dass das baden- Daten zu nutzen. +++ Promarkt macht württembergische Kultusministerium im Webshop die Schotten dicht. ReweLehrern verbietet, soziale Netz- Chef Alain Caparros hatte werke für die dienstliche Ver- schon im März eingeräumt, arbeitung personenbezogener mit der Elektronikkette die Konkurrenz aus dem Web unterschätzt zu haben. Amazon kündigt +++ Bei Amazon scheinen Logistikroboter für die Streikbemühungen von Deutschland an Verdi zwar nicht allzu viel Eindruck zu hinterlassen, doch immerhin kündigt das Unternehmen an, in Deutschland erstmals Weihnachtsgeld zahlen zu wollen. Die schlechte Nachricht für die Mitarbeiter folgt allerdings auf dem Fuße: Amazons Logistikroboter sollen in Zukunft auch in Deutschland in Betrieb genommen werden. +++ Bild.de präsentiert seine Sponsoren für die Übertragung der Fußball-Bundesliga: Volkswagen, Vodafone und Kik wollen sich hier engagieren. +++ Peek & Cloppenburg gelingt es für Fashion ID erneut, einen namhaften E-CommerceProfi abzuwerben: Der Ex-ZalandoMarketingchef Christian Meermann soll sich um den Webshop des Düsseldorfer Textilisten kümmern. Christian Meermann wechselt von Zalando zu Fashion ID JULI 2013 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Axel Springer setzt voll auf Digital. Das Verlagshaus verkauft für 920 Millionen Euro die „Berliner Morgenpost“, das „Hamburger Abendblatt“ sowie mehrere Programm- und Frauenzeitschriften Jeff Bezos kauft die „Washington Post“ wie „Hörzu“ und „Bild der Frau“ an die Funke Mediengruppe. Das Geld soll in die digitale Transformation investiert werden. +++ Indes gönnt sich Amazon- Gründer Jeff Bezos aus seinem Privatvermögen den Kauf der US-Traditionstageszeitung „Washington Post“. Preis für das Hobby: 250 Millionen US-Dollar. +++ Der Textildiscounter Primark wagt einen Schritt in Richtung E-Commerce und bietet ein Teilsortiment auf dem Webshop des britischen Modeversenders Asos an. +++ Derweil beteiligt sich AsosAnteilseigner Anders Holch Povlsen, dänischer Großinvestor und Inhaber der Modemarken Jack & Jones und Vero Moda, mit zehn Prozent an Zalando und wird damit drittgrößter Anteilseigner. Im Gegenzug zieht sich Rocket Internet aus dem Unternehmen ganz zurück. +++ Mercedes-Benz und BMW sehen im OnlineHandel eine lukrative Zukunft und schocken ihre Handelspartner mit der Ankündigung, Autos künftig auch im Web verkaufen zu wollen. +++ Eben- Bildschirme der Verbraucher und stellt falls geschockt dürften die Mitarbeiter mit Chromecast eine preisgünstige des ehemaligen E-Commerce-Vorzei- Streaming-Technik für TV-Geräte vor. geunternehmens Fab.com auf die An- +++ Segmüller steigt als erster großer kündigung reagiert haben, das Berliner Möbelfilialist unter Daheim.de in den Büro zusammenzustutzen und das E-Commerce ein. +++ Mytaxi .com tesGeschäft wieder von der New Yorker tet mit Media Markt, ob sich Taxis zum Zentrale aus organisieren zu wollen. Ausliefern von Online-Bestellungen Die Belegschaft, die einst aus rund 250 lohnen. Mitarbeitern bestand, tand d, wird sich nach den angekündigten ndiggten Google schielt mit ChromeEinschnitten und cast auf den Fernseher Umzügen halbieeren. +++ Für Überrraschung sorgte te auch die Fusion von n Publicis und Omnicom com. Beide Agenturen verschmelzen zu einer Holding und stürzen damit WPP von Platz eins der größten Agenturgruppen. +++ Der Suchmaschinenprimus Google wagt erneut einen Angriff auf die TV- Mercedes-Benz will Autos online verkaufen AUGUST 2013 ▶ 10 Internet World BUSINESS RÜCKSCHAU 23. Dezember 2013 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Die Online-Marketing-Messe Dmexco ist das Ereignis des Monats. 700 Aussteller und 24.000 Besucher sorgen erneut für Rekordwerte. +++ Ströer kündigt in Köln an, die gesamten Bewegtbildaktivitäten bei der Tochter Primetime zu bündeln. Über 500 Millionen Video-Views stehen im Portfolio. +++ T-Online rüstet zum Online-Angriff und richtet einen 24-Stunden-Nachrichtendienst mit 140 Redakteuren ein, die 500 Nachrichten pro Tag publizieren. +++ Auch Web-Radios kommen im September einen Schritt weiter: Radiovermarkter RMS bringt die erste Reichweitenstudie für das Medium auf den Markt. +++ AOL, Microsoft und Yahoo weiten ihre Allianz bei der Werbevermarktung aus und lassen Werbekunden Premiumwerbeplätze auf den Portalen automatisiert buchen. +++ Bei Gruner + Jahr will die neue Vorstandschefin Julia Jäkel den lange vernachlässigten Digitalbereich ausbauen. Statt in Kanälen wie Print oder Digital zu denken, sollen sämtliche Inhalte der Magazine auch in digitaler Dmexco: Erneut bricht die Messe alle Rekorde Form angeboten und das klassische Zeitschriftenhaus zum Inhaltehaus transformiert werden. +++ Während in der Online-Werbewelt die Champagnerkorken knallen, steht der Handel vor Problemen: Weltbild droht Branchengerüchten zufolge die Insolvenz. Das Unternehmen schreibt aufgrund der Umbaumaßnahmen zum Digitalkonzern trotz Milliardenumsätzen seit längerer Zeit Verluste. Außerdem seien sich die Bischöfe nicht über die Fortführung des Medienunternehmens einig, heißt es zur Julia Jäkel will G+J fit für das Web machen Begründung. +++ Der Textildiscounter Primark machte bei seiner E-Commerce-Stippvisite bei Asos so schlechte Erfahrungen, dass er das Experiment nach nur einem Monat wieder beendet. +++ Derweil geht das Online-Kauf- Weltbild gibt Verluste zu, dementiert aber Insolvenzgerüchte haus Hertie optimistisch an den Start. +++ Otto sieht für seine neue PaymentLösung Yapital ebenfalls beste Zukunftsaussichten. SEPTEMBER 2013 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Der Oktober steht ganz im Zeichen eines großen Geburtstags: Vor genau 20 Jahren erblickte das erste Online-WerbeBanner das Licht der Welt. Wer hätte damals gedacht, dass sich 20 Jahre später die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung um die Nutzungsmessung von OnlineVideos würde kümmern müssen, oder dass Google beginnt, an einer Technologie zu arbeiten, die Third-Party Cookies ersetzen könnte? Die neue Ad ID soll werbungtreibenden Unternehmen anonyme Datensammlungen erlauben Huffington Post startet in Deutschland und gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer besser schützen. +++ Auch Zalando feiert Geburtstag – in diesem Fall aber erst den fünften. Zum Fest gibt es aktuelle Umsatzzahlen: die belaufen sich im zweiten Quartal 2013 auf 437 Millionen Euro, für das ganze erste Halbjahr auf 809 Millionen Euro. Im Gesamtjahr könnte gar die 2-Milliarden-Grenze geknackt werden. +++ Ganz neu das Licht der Welt erblickt indes die Huffington Post Deutschland. Die deutsche Medienland- Deutsche Post optimiert Zustellung Apple wird zur wertvollsten Marke der Welt schaft beobachtet den Launch des von Gratis-Bloggern geprägten Portals gespannt – und spart anschließend nicht mit Häme. +++ Die Korken knallten wohl auch bei Apple: Das Unternehmen löste im Oktober CocaCola als wertvollste Marke der Welt ab. +++ Kaum Grund zu feiern hat hingegen Netrada. Das Unternehmen, das unter anderem den Webshop von Esprit als Fullservice-Dienstleister betreut, muss wegen eines finanziellen Engpasses Insolvenz anmelden. +++ Ebenfalls für Negativschlagzeilen sorgt der Online-Sport-Shop Mysportworld. Das Unternehmen entlässt 30 Mitarbeiter und schließt seinen Shopping-Club. +++ Axel Springer verbrüdert sich mit Google und will mit dem Suchmaschinenprimus bei der automatisierten OKTOBER 2013 Vermarktung von digitalen Werbeflächen zusammenarbeiten. Außerdem steigt das Medienunternehmen mit 30 Millionen Euro bei Project A ein, dem Inkubator aus dem Hause Otto. +++ Nachrichtenstark zeigt sich der Oktober auch in Sachen Logistik: eBay übernimmt den Londoner SameDay-Delivery-Anbieter Shutl. In Australien liefert der Buchhändler Zookal Bücher mit Drohnen aus. Und die Deutsche Post testet nicht nur in Skandinavien, ob auch Privatleute Päckchen austragen können, sondern plant in Deutschland private Packstationen vor den Haustüren der Verbraucher. Netrada muss Insolvenz anmelden 26/13 26/13 23. Dezember 2013 RÜCKSCHAU Internet World BUSINESS 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 72 28 82 29 9 30 Für die Online-Händler beginnt die Sony stellt die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Und der Playstation 4 Rubel rollt in einem Maße, dass der Bun- vor desverband des Versandhandels (BVH) – auch mit Blick auf die guten Zahlen der ersten drei Quartale – seine Prognosen in Österreich. In Deutschland bleibt das für den diesjährigen E-Commerce- Unternehmen dem Online-Handel weiUmsatz nach oben korrigiert. Aus den ter skeptisch fern. +++ Mehrfach für ursprünglich vorhergesagten 33,5 Milli- Negativschlagzeilen sorgt der Elektroarden Euro Umsatz wurden 39,8 Milli- nikversender Getgoods: Erst musste das arden, das Umsatzplus verdoppelt sich Unternehmen wegen gescheiterter von 21,3 auf 44,2 Prozent. +++ Verdi will Investorengespräche Insolvenz anmelmit Streiks dafür sorgen, dass Amazon- den, dann ermittelte die Bafin wegen Bestellungen in diesem Jahr nicht pünktlich unter dem Weihnachtsbaum liegen. Amazon nimmt es gelassen. Notfalls versende man aus dem Ausland – man lasse den Kindern durch die Gewerkschafter-Grinchs nicht das Weihnachtsfest vermiesen. +++ Neu aufs E-Commerce-Parkett tritt derweil die Drogeriemarktkette DM – wenn auch nur Scout24 wechselt den Besitzer Verdachts auf Insiderhandel und d schließlich gab es noch eine Großrazziaa wegen des Verdachts auf Unterschla-gung von 50 Millionen Euro. +++ Gutee Nachrichten gibt es von Weltbild: Kurzz vor Weihnachten ist durch eine Finanz-spritze – es wird über eine Höhe von 600 Millionen Euro gemunkelt – von den n Altgesellschaftern die drohende Insol-venz vom Tisch. Die Mitarbeiter atmen n auf. +++ Ordentlich in der Kasse klin-gelt es bei der Telekom. Sie verkauft 700 Prozent der Scout24-Gruppe an den n Finanzinvestor Hellman & Frieddman. Der Unternehmenswert dess Anzeigenportalbetreibers wird d auf zwei Milliarden Euro beziff fert. Dafür knickt der Telekommunikationsdienstleister nach heftiger Kritik in Sachen Drosselkom ein und hebt alle Drosselungen bei seinen DSL-Tarifen wieder auf. +++ Im Spielemarkt warten Gamer gespannt auf die Verdi will Amazons Weihnachtsversand sabotieren Vorstellung der neuen Playstation 4. +++ Der holländische TV-Produzent Endemol kündigt an, in Zukunft nicht mehr nur für das klassische Fernsehen, sondern auch für das Internet Inhalte produzieren zu wollen. NOVEMBER 2013 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Verdi bekommt unerwartet Rücken- deckung bei der Diskreditierung des Online-Handels. In der ARD-Talkshow „Günter Jauch“ dürfen der Enthül- Amazon lässt die Drohne los lungsjournalist Günter Wallraff und der Moderator Ranga Yogeshwar beinahe unwidersprochen den stationären Handel verklären und den InternetHandel als unmenschlich verdammen, während die Bemerkung eines Amazon-Betriebsrats, 90 Prozent der Amazon-Mitarbeiter seien zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz, fast ungehört verhallt. +++ Dafür sorgt Amazon-Grün- der Jeff Bezos andernorts für einen Reiseportalbetreibers Zehntausende genialen PR-Coup. In einem TV-Inter- Lufthansa-Tickets durch Betrug zu view präsentiert er eine Paketdrohne, günstigen Konditionen erworben und die Bestellungen innerhalb von 30 auf seinen Seiten wie Fluege.de überMinuten zum Kunden liefern soll. Das teuert verkauft haben sollen. +++ Auch Ergebnis: Schlagzeilen in allen wichti- bei Samsung, Philips und Media-Markt gen Medien – und viel Spott aus dem klingeln die Ermittler Sturm – in dieWeb. +++ Doch die Drohnen machen sem Fall geschickt von der Europäischen Schule: Auch die Deutsche Post startet Kommission. Sie verdächtigt die Untereinen ersten Testflug mit einem Paket- nehmen unerlaubter Absprachen zur kopter in Bonn und lässt Medikamente Behinderung des Online-Handels. über den Rhein liefern. +++ Bei Get- +++ Angestachelt von den E-Commergoods nimmt das Schicksal eine positive Wendung: Die Elektronikfachmarktkette Conrad übernimmt den Versender mit fast allen Mitarbeitern. +++ Razzien gibt es aber auch ohne Getgoods: Bei Unister steht einmal mehr die Axel Springer Staatsanwaltschaft kauft den Newsvor der Tür, weil 70 Mitarbeiter des Conrad übernimmt Getgoods.de Sender N24 DEZEMBER 2013 Müller steigt in den Online-Handel ein ce-Aktivitäten von DM launcht auch Konkurrent Müller einen Online Shop. Im schmalen Sortiment finden sich Parfüms, Spielwaren und MultimediaProdukte. +++ Derweil schlägt Axel Springer beim Fernsehsender N24 zu. Die Digitalredaktion von N24 und die „Welt“-Redaktion werden zusammengeführt und N24 zum Bewegtbildlieferanten für alle Marken von Axel Springer erklärt. Auf diese Weise will Springer eine der größten multimedialen Redaktionen in Deutschland schaffen. +++ Kurz vor Jahresende firmiert dann noch Zalando um zur AG. Im nächsten Jahresrückblick steht dann: Börsengang. 11 12 TRENDS & STRATEGIEN Internet World BUSINESS 23. Dezember 2013 26/13 FACEBOOK COMPASSION RESEARCH DAY Facebook zeigt Mitgefühl Facebook tüftelt zusammen men mit Forschern von C yber-Mobbing und das Abwandern von Teenagern haben Facebooks Image in der jüngeren Vergangenheit zugesetzt. Im September nahm sich eine 12-jährige Schülerin das Leben, nachdem Schulkolleginnen sie ein Jahr lang auf der Plattform terrorisiert hatten und zum Selbstmord aufriefen. Dies ist nur einer von mehreren Fällen virtueller Belästigung, die in den vergangenen Jahren in den sozialen Kanälen eskalierten. Um für Frieden auf dem Social Network zu sorgen und junge User zu behalten, hat das Unternehmen Forscher der Elite-Universitäten Yale, Stanford und Berkeley engagiert. Beim Facebook Compassion Research Day präsentierten sie Anfang Dezember ihre Erkenntnisse. Elite-Universitäten am Umgang mit seinen Usern Energie fließe in die Verbesserung der Beschwerde-Prozesse. Beschwerden, CyberMobbing und Schwund jugendlicher Mitglieder – Facebook sucht nach Lösungen Keine Tabus bei Teenagern Wie Jugendliche mit Facebook umgehen, erforschte Marc Brackett vom Center of Emotional Intelligence der Universität Künstliche Intelligenz Umgang mit Beschwerden Peinliche Fotos und unpassende StatusUpdates beschäftigen das Support-Team von Facebook am häufigsten. Pro Woche kommen rund 3,9 Millionen Anfragen über die „Melden“-Funktion an. Damit können Nutzer Inhalte, die sie als bedenklich einstufen, direkt an Facebook weiterleiten. Innerhalb von zwei Werktagen behandelt der Support die eingegangenen Beschwerden. Die meisten davon sind Anfragen von Nutzern, Bilder zu entfernen. Arturo Bejar, Entwicklungschef von Facebook, berichtet am Facebook Compassion Day aus der Praxis: „Für uns ist es oft schwer nachzuvollziehen, was tatsächlich mit einem Bild oder Kommentar auf der Pinnwand nicht stimmt. Mit einem standardisierten Fragebogen versuchen wir dem nachzugehen.“ Nur ein Bruchteil derjenigen, die den „Melden“-Knopf klicken, schließt laut Bejar die Anfrage ab. Offene Textfelder zur Erklärung bleiben oft ungenutzt. Für ihn ein Zeichen, ständig weiterzuoptimieren: „Wir analysieren die Daten. Wann hat jemand eine Beschwerde abgebrochen, wann wird sie erfolgreich abgearbeitet und was passiert damit?“ Eine Menge zu transportieren, brauchen wir auch Ton. Daran arbeiten wir jetzt.“ Auch der Like-Button könnte eine Ergänzung bekommen. Bei einem der unternehmensinternen „Hackathons“ (Events, bei denen Teams an neuen Funktionen arbeiten), kam Entwickler Dan Muriello die Idee für den „Sympathize“-Button. Dieser soll dann angezeigt werden, wenn auf StatusUpdates negative Gefühle ausgedrückt oder Bad News mitgeteilt werden. Freunde sollen so ihr Mitgefühl kommunizieren können. Intern habe der Vorschlag großen Anklang gefunden. Ob der SympathizeButton umgesetzt wird, sei noch nicht klar. Den von Usern geforderten „Dislike“-Button werde es aber nicht geben. Foto: Fotolia / Artisan Yale. „Sie haben es nicht einfach, ihre Gefühle zu artikulieren, aber wollen auch darin bestärkt werden, sich zu äußern.“ Statt „Melde“-Buttons solle es „Lösungswerkzeuge“ geben, empfiehlt er – etwa die Möglichkeit, gewisse Inhalte auszublenden oder in den Dialog mit betroffenen Usern zu treten. In der Praxis aber greifen die jungen Nutzer nur selten auf Funktionen wie „Melden“ oder aber den seitens Facebook angebotenen Support zum Thema Mobbing zurück. Auf einem Panel während der Veranstaltung ließ Facebook fünf Jugendliche über ihren Umgang mit Social Media sprechen: Rufschädigung durch Fake-Profile oder Schluss machen per Facebook Update – die Schüler aus East Palo Alto haben das alles schon erlebt. Einige Mädchen zeigen sogar Schnitte auf ihrem Unterarm. „Ich hole mir Rat bei Kollegen oder Eltern“, sagt die 18-jährige Jennifer. An Facebook habe sie sich noch nie gewendet. Entgegen allen Unkenrufen, auf Facebook finde ein Rückzug der Jugendlichen statt, die Ju- Professor Dacher Keltner erklärt die neuen Emoticons gendlichen aus Palo Alto bleiben: „Ich bin eigentlich dauernd online, um mit meinen Freunden auf Facebook zu chatten“, so die 13-jährige Angela. Hoch im Kurs bei den Jugendlichen steht zudem Instagram. Messaging-Apps wie Snapchat oder Whatsapp erwähnen die Diskutanten hingegen nicht. Smileys: Darwin lässt grüßen Den Managern von Facebook ist durchaus klar, wie relevant die zwischenmenschliche Kommunikation auf dem Portal ist. Für das Neudesign der Emoticons hat sich der Tech-Riese deshalb an die Universität Berkeley gewandt. Psychologie-Professor Dacher Keltner holt sich Inspiration bei Darwin: „Sein Werk ‚Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren‘ war die Grundlage für die neuen Sticker.“ Was die Smileys ausdrücken sollen, werde weltweit verstanden. Die Figuren für den FacebookChat sind jedoch noch ausbaufähig: „Um Emotionen authentisch Wie gehen Jugendliche mit Mobbing auf Facebook um? Vier Teenager aus East Palo Alto sprachen in einem Panel über ihre Erfahrungen Ein wichtiges Thema ist für die Website der News Feed. CEO Mark Zuckerberg wollte den Feed zur „Zeitung“ der Nutzer machen, die morgens aufgeschlagen wird, um Nachrichten zu lesen. Eine Design-Änderung habe im Beta-Test jedoch nicht die gewünschten Ergebnisse gebracht. Jetzt rudert Facebook zurück und tüftelt weiter an der Optimierung der News. Erste Maßnahme: Videos sollen im Feed künftig automatisch starten. Damit wollen Zuckerbergs Entwickler mehr Bewegung in die Startseite des Networks bringen. Zudem werde der News Feed dadurch attraktiver für Werbekunden. Der Gründer des größten Social Networks fokussiert nicht nur auf emotionale, sondern auch auf Künstliche Intelligenz. Für ein neues „Artificial Intelligence Lab“ hat Facebook einen renommierten Experten, Yann LeCun vom Center of Data Science der New York University, engagiert. Er wird die Labore in Menlo Park, New York und London leiten. Von dem, was konkret dort passiert, verrät das Unternehmen nur so viel: „Mit neuen Ansätzen der Künstlichen Intelligenz wollen wir den Kontext der Inhalte, den User auf unserer ■ Plattform teilen, erforschen.“ ELISABETH OBERNDORFER Arturo Bejar lud zum „Compassion Research Day“ Die Konferenz für Trends im Online Marketing Düsseldorf 26. März 2014 Frankfurt 27. März 2014 Hamburg 01. April 2014 München 03. April 2014 Crossmedia-Marketing: Erreichen Sie Ihre Kunden über alle Kanäle Content Marketing: Relevanten Content erstellen und aussteuern Mobile Marketing: Werbestrategien für Mobile Devices Gezielte Kundenansprache: Lernen Sie Ihre Zielgruppe kennen Suchmaschinenmarketing und -werbung: Google Updates und Co. Jetzt anme ld Internet Wo en! rld Business-L eser zahlen nur € 189,–* statt € 249 ,–* Ihr Code: Best-Practices: Von Erfolgreichen Kampagnen lernen OM Die Referenten (Auswahl): Susanne Fittkau, Geschäftsführerin, Fittkau & Maaß Consulting GmbH Andreas Reiffen, CEO und Gründer, crealytics GmbH F i 14 wb Moderation: Kathrin Schürmann, Rechtsanwältin, SCHÜRMANN WOLSCHENDORF DREYER Michael Vietze, Geschäftsleitung, stylefruits GmbH Ingrid Schutzmann, Redaktion, INTERNET WORLD Business Information und Anmeldung: onlinemarketingforum.de * alle Preise zzgl. MwSt. Sponsoren: Veranstalter: Präsentiert von: 14 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS Neues Kreativ-Ranking IP DEUTSCHLAND Angebot für Smart-TV-Apps IP Deutschland vermarktet künftig auch Smart-TV-Apps von Sendern, die nicht zum eigenen Unternehmen zählen. Der Medienhändler will sich dabei auf die In-App-Vermarktung konzentrieren, da Online-Videotheken gelten als Zukunftsgeschäft. Jetzt drängt Sky mit Snap in den Markt I n den deutschen Video-onDemand-Markt kommt Bewegung. Vor wenigen Tagen drängte nun auch der Pay-TVSender Sky unter dem Namen Snap in das Geschäft mit den Online-Videotheken. Auf der Plattform Snap sind ab sofort rund 4.000 Filme und Serien abrufbar, darunter Hangover, How I Met Your Mother oder komplette Serien wie die Sopranos. Die Zahl soll in den kommenden Monaten auf rund 10.000 anwachsen. Finanzieren soll sich die OnlineVideothek vor allem über die Beiträge: Nach einer anfänglichen Testphase kostet die Nutzung 9,90 Euro im Monat. Werbemöglichkeiten sind vorerst nicht vorgesehen, später aber seien Formen des Presenting oder Sponsoring nicht ausgeschlossen, so ein Sky-Sprecher. Tabu bleibt aber auch künftig jede Form der Unterbrecherwerbung. Netflix-Manager in Paris Spiegel TV ist der erste externe Kunde der IP Deutschland bei Smart-TV-Apps diese – anders als die Startoberflächen der TV-Geräte – den Vorteil der direkten Zielgruppenansprache haben. Das Konzept der IP Deutschland sieht vor, Pre-, Midund Post-Rolls anzubieten. Erster Mandant der Fremdvermarktung ist Spiegel TV. Hier übernimmt IP die Zweitvermarktung für Online, Mobile und Smart TV. hvr YUME Millenials und ihr Handy Dass die Generation der Millenials, der heute 18- bis 30-Jährigen, Multitasking auf Multiscreens kann, ist nicht unbedingt neu. Dennoch liefert eine Studie des Technologieanbieters Yume ein paar interessante Facts über ihr Mediennutzungsverhalten. Beispiel: Die jungen Erwachsenen konsumieren Web Videos auf den unterschiedlichsten Geräten, am häufigsten aber auf Smartphones und nicht etwa am PC oder Tablet. Und sie halten Marken für moderner, wenn sie auch auf mobilen Geräten beworben werden. Für Werbungtreibende außerdem interessant: Millenials lassen sich gern und schnell ablenken. hvr Anzeige 26/13 Konkurrenz für TV-Sender BVDW Die Agenturbranche hat ein weiteres Kreativ-Ranking. Ab 2014 führen der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) zusammen mit den Fachmedien Horizont und Werben & Verkaufen ein Ranking ein, auf dem die Agenturen mit den kreativsten digitalen Arbeiten gelistet werden. In der Rangliste werden die Ergebnisse von insgesamt 23 digitalen Awards berücksichtigt. Je nach Bedeutung der Awards (z. B. Cannes Lions oder Eurobest) soqwie dem erreichten Rang erhalten die Sieger Punkte für das laufende Jahres-Ranking. Im Laufe des Jahres soll damit eine aussagekräftige Liste entstehen, die kreative Spitzenleistungen im Digitalbereich „fair und kompetent“ würdigt, so der BVDW. hvr 23. Dezember 2013 Der Startschuss von Snap erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die Hinweise darauf verdichten, dass auch Netflix einen Eintritt in den deutschen Markt erwägt. Netflix ist der Gigant unter den internationalen Online-Videotheken. Die Plattform ist in Europa in Großbritannien, Holland und Skandinavien präsent, nicht aber in Frankreich und Deutschland. Vor Kurzem statteten Manager von Netflix aber hoch- Snap: Der Pay-TV-Sender Sky startete die OnlineVideothek, den User kostet das 9,99 Euro im Monat Netflix: Die OnlineVideothek plant den Markteintritt in Deutschland rangigen Regierungsvertretern in Paris einen offiziellen Besuch ab. Bei den Gesprächen bestätigten sie, dass sie demnächst auch die zuständigen Stellen in Deutschland kontaktieren wollen. Ein Launch könnte hierzulande einen Big Bang auslösen und für die klassischen TV-Anbieter zur Herausforderung werden. Denn gemessen an den Nutzerzahlen hat die Plattform in den USA mehr Zuschauer als herkömmliche Sender. Zudem ändern sich die TV-Nutzungsgewohnheiten: Immer mehr Menschen machen vom Angebot der Online-Videotheken Gebrauch. 40 Anbieter ringen um Zuschauer Auf den Werbemarkt dürfte diese Entwicklung vorerst trotzdem keine Auswir- RTB wird Massenmarkt Weltweit wird viel in den Aufbau der Inftrastruktur investiert R eal-Time Bidding (RTB) steht kurz davor, zu einem Massenphänomen zu werden. Darauf weisen Zahlen der internationalen Technologie-InvestmentbankGruppe GP Bullhound hin. Die Berater gehen davon aus, dass die über RTB getätigten Werbeumsätze in den nächsten Jahren jeweils um 50 Prozent zulegen. Damit würden sie sich bis zum Jahr 2017 in etwa verfünffachen und weltweit über 20 Milliarden US-Dollar betragen. Zum Ver- gleich: In diesem Jahr waren es knapp 4,5 Milliarden. GP Bullhound gelangt zu den Zahlen, weil das Unternehmen kontinuierlich beobachtet, wie viel in den Aufbau der technischen Infrastruktur von RealTime Bidding investiert wird. Dies gilt als Indikator für die kommende Entwicklung. Rund 1,3 Milliarden in zwei Jahren Die Summen, die für technische Plattformen, Server und Software ausgegeben werden müssen, um einen reibungslosen Ablauf für den autoDie Wachstumsraten im RTB-Markt matisierten Handel 20.820 Angaben in Mrd. US-Dollar von Werbeplätzen zu garantieren, sind 14.498 nicht unerheblich. In den vergangenen beiden Jahren waren das 9.865 nach Schätzungen 6.726 von GP Bullhound 4.488 über 1,3 Milliarden 2.697 1.382 Dollar. Und das muss 404 sich rechnen: In den 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2010 nächsten fünf Jahren Die über Real-Time Advertising getätigten Umsätze (Online-Displaysoll in den USA die Werbung) legen weltweit pro Jahr um 50 Prozent zu Hälfte aller OnlineDisplay-Verkäufe über © INTERNET WORLD Business 26/13 Quelle: IDC 2013/GP Bullhound ■ RTB erfolgen. hvr kungen haben, sagt Andrea Malgara, Geschäftsführer der Mediaplus Gruppe. Er rechnet vielmehr damit, dass durch die neuen Angebote die TV-Nutzung insgesamt weiter steigt. Die bisherige TV-Planung werde sich allerdings im Laufe der Jahre in eine gezielte Screen-Buchung wandeln, bei der die TV-Spots über Adserver ausgeliefert werden. In Deutschland tummeln sich derzeit rund 40 Anbieter in dieser Nische. Die bekanntesten unter ihnen sind Maxdome, Watchever oder Lovefilm. Sowohl die privaten wie auch die öffentlich-rechtlichen Sender hatten sich bemüht, den Zukunftsmarkt mit übergreifenden On-DemandPlattformen zu besetzen, waren aber vom Bundeskartellamt gestoppt worden. hvr ■ Video führt in den Shop D ie Ebuzzing Gruppe vermarktet ab sofort ein neues Video-AdvertisingFormat namens „Double V“. Die Werbeform kann Video Ads mit dazu passenden Webseiten verknüpfen. Im Anschluss an die Video-Werbung startet im Player eine Landing Page, wodurch sich im Bereich des E-Commerce interessante Möglichkeiten bieten: Wird in dem Spot beispielsweise eine bestimmte Modemarke beworben, öffnet sich danach die dazugehörige Shopping-Site. Der User kann also theoretisch sofort online einkaufen oder sich über die Landing Page weiter über das beworbene Produkt informieren. Format für alle Websites geeignet Grundsätzlich seien alle Websites mit dem Double-V-Format kompatibel, heißt es bei Ebuzzing. Lediglich kleinere Anpassungsarbeiten fallen an. „Shoppable Videos sind ein großartiges neues Medium mit klaren Erwartungen bei der Performance“, so David Mahoney, Managing Director bei Ebuzzing. „Sie ermöglichen den Zutritt zum Online Shop direkt über den Videoplayer.“ Views werden nur berechnet, wenn das Video vollständig gesehen wurde und sich die Landing Page im Anschluss ■ geöffnet hat. hvr 26/13 MARKETING & WERBUNG 23. Dezember 2013 Google+ Ads zum Sharen Toyota testet eine neue Werbeform. Ausgangspunkt ist Google+ M it einer Reihe ausgewählter Kunden testet Google derzeit ein neues Werbeformat. Dabei handelt es sich um Plus-Post-Ads, Anzeigen, die vom Werbekunden auf der eigenen Seite von Google+ erstellt werden können. Diese werden im Stil von Native Ads, also weniger werblich, eher redaktionell gestaltet. Ziel ist es, dass die Anzeigen Google-Plus-Ads: Testkampagne für Toyota Corolla über das Social Web weitergereicht werden. Im Unterschied zu Facebook oder Twitter kann der Werbungtreibende die PlusPost-Ads allerdings nicht selbst auf Google+ sharen, denn formal ist dort Werbung nicht erlaubt. Google spielt jedoch die Anzeigen über sein Werbenetzwerk aus – in der Hoffnung, dass sie dort dann Interessanter Inhalt: Die Anzeigen sollen geteilt werden aufgegriffen und geteilt werden. Dazu muss der User auf die Anzeige Voraussetzungen geboten. Der Aufwand klicken; er kann sie dann beispielsweise für die neue Werbeform ist allerdings kommentieren und weiterleiten. nicht unerheblich. Die Ads müssen inteEiner der ersten Testkunden ist der Auto- ressante Inhalte aufweisen, sonst werden mobilhersteller Toyota. In einem Video er- sie vom User ignoriert und nicht geteilt. klärt Monica Peterson, Director of Social Das werbende Unternehmen sollte also Media, dass man für den Launch des eine Inhalte-orientierte Marketingstrateneuen Corolla auf der Suche nach einer gie aufsetzen. Zudem rechnet die Braninnovativen Werbeform für die junge und che damit, dass die Plus-Post-Ads schon Internet-affine Zielgruppe gewesen sei. allein aufgrund ihrer Größe relativ teuer ■ Die Google+ Ads haben hier die besten sein werden. hvr Plista startet in der Schweiz D ie Content- und Werbeplattform Plista expandiert in die Schweiz. Am 1. Januar startet das Berliner Unternehmen in Zürich die Agentur Swiss Ad Solutions. Sie übernimmt den Schweizer Kundenstamm von Adcloud. Die Deutsche Post hat diesen Marktplatz für Premium-Websites betrieben, wird diesen aber aus wirtschaftlichen Gründen zum Jahresende schließen. Partner, Produkte, Preise sowie Services werden also wie gewohnt weitergeführt, heißt es in einer Mitteilung von Plista. Fly Ads und Native Ads Mit dem Launch werden in der Schweiz auch bislang unbekannte Formate wie beispielsweise Fly Ads eingeführt. Neben den vom deutschen Markt bekannten BildText- und Display-Anzeigen können außerdem auch die Plista-Empfehlungsanzeigen gebucht werden. Dabei handelt es sich um Native Ads, die als redaktionell aufbereitete Teaser das Interesse der User erregen sollen und bei Klick auf eine Seite eines Werbungtreibenden weiterleiten, auf der ebenfalls Inhalte und keine Werbebotschaften im Vordergrund stehen. Plista betreibt eine Plattform, die Werbungtreibende und Medien zusammenführt. Über eine spezielle Technologie werden Inhalte und Werbung passend zu den ■ Interessen der Nutzer ausgespielt. hvr Retargeting bei Twitter I n den USA sprechen immer mehr Unternehmen potenzielle Käufer über Twitter an. Sie nutzen dazu verstärkt die Mechanismen des Retargeting, die Twitter dort bietet. Denn seit Oktober besteht die Möglichkeit, User, die sich zuvor beispielsweise auf Amazon für Schuhe interessiert haben, mit einem Sponsored Tweet erneut zu kontaktieren. Dies löst aber mitunter auch Unmut aus, da sich einige Nutzer in ihrer Privatsphäre gestört fühlen: Twitter gilt als sehr persönliche Social-MediaPlattform, das Retargeting führte in der Folge zu einer erneuten Diskussion über die Verwendung von Daten. Tool für aktuelle Debatten Für Unternehmen könne dies unangenehme Folgen haben, betont Markus Plattner, CIO Global von Quisma. „Dank der Anonymität in den sozialen Netzwerken sind die User oftmals weniger nachsichtig und attackieren Marken, die sie mit irrelevanten oder gar nervenden Inhalten konfrontieren.“ Twitter ist eigentlich ein Tool, um sich in aktuelle Debatten einzuschalten. Wer Sponsored Tweets nutzt, sollte dieses berücksichtigen, so Plattner. Wichtig sei deshalb, mit den Usern in einen Dialog zu treten, der sich von der üblichen Werbung abhebt. Nach einer ersten Analyse ist die Retargeting-Option besonders für Marken geeignet, die noch kein starkes Profil haben: Hier kann ein neuer Kommunika■ tionskanal aufgebaut werden. hvr Mittel gegen Irreführung Internet World BUSINESS 15 KÜCHEN QUELLE Exelution macht SEM Küchen Quelle GmbH, Vermarkter von Einbauküchen, arbeitet jetzt mit Exelution zusammen. Die Agentur, die auf digitales Marketing spezialisiert ist, soll das auf Kuechenquelle.de vorgestellte Angebot sowie die Beratungsleistung der Mitarbeiter bekannter machen. Zum Konzept von Küchen Quelle gehört es, vor dem Einbau einen Berater in den Haushalt zu schicken, der vor Ort die Planung durchführt. Außerdem sollen die Umsätze steigen. Dies soll mit gezielten SuchmaschinenmarketingMaßnahmen sowie mit verbesserten Webtracking-Analysen erfolgen. hvr BONPRIX Gutscheine sind gefragt Der zur Otto Group gehörende Modeanbieter Bonprix hat Tradedoubler engagiert. Der Performance-Marketing-Spezialist soll über ein Key-Account-Team in München die Affiliate-Proggramme in insgesamt acht europäischen Ländern steuern: in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Schweden, Frankreich, Belgien und In acht Ländern soll Tradedoubler künftig das Perfomance Marketing steuern den Niederlanden. Im Fashion-Markt nimmt die Bedeutung von PerformanceMarketing-Angeboten wie Gutscheincodes oder Preisvergleichen derzeit rasant zu. Hier soll Tradedoubler geeignete Kampagnen entwickeln. hvr Die Suchmaschine Yandex berücksichtigt im Ranking keine Links mehr MARC O‘POLO D ie führende russische Suchmaschine pushen. Google hat auf diese Auswüchse Yandex will ab nächstem Jahr bei der reagiert und berücksichtigt heute nur noch Bewertung ihrer Suchergebnisse keine sogenannte „natürliche Links“, WeiterleiLinks mehr berücksichtigen. Darauf wies tungen, die dem User tatsächlich weiterAlexander Sadovsky, Head of Web Search führenden Content bieten. Beim Verdacht bei Yandex, auf der Internet Business Con- auf „unnatürliche Links“ wird der Betreiference in Moskau hin. Als Begründung ber der Website von Google angemailt und gab er an, dass zu viele der Links gekauft seien und den User nur in die Irre führen. Zahlreiche Webseiten haben sich sogar eine spezielle Linkbroker-Software zugelegt, die täglich automatisch Links dazukauft, um so das Ranking auf Yandex zu verbessern. Schätzungen gehen davon aus, dass 90 Prozent aller Links im russischen Internet bezahlt sind. In einschlägigen Foren Yandex-Zentrale Moskau: In Russland viel wichtiger als Google hat die Nachricht Diskussionen ausgelöst, ob auch Google bald auf darauf hingewiesen, dass er eventuell gedie Berücksichtigung von Links verzich- gen die „Webmaster-Richtlinien“ verstößt. ten wird. Allerdings ist dort die Verlin- Er wird aufgefordert, die Seite zu überarkung nur noch ein Faktor unter vielen, beiten. Wörtlich heißt es: „Nachdem Sie zudem wird dies streng kontrolliert. Denn diese Änderungen vorgenommen haben, vor rund zehn Jahren galt es auch hierzu- stellen Sie einen Antrag auf erneute Überlande als effektives Mittel, mit gekauften prüfung Ihrer Website.“ Bis dahin wandert ■ Links die eigene Webseite im Ranking zu die Seite im Ranking nach unten. hvr Quisma optimiert Website Durch die Überarbeitung ihrer Website konnte die Modemarke Marc O‘Polo die Conversion Rate ihres Online Shops nahezu verdoppeln. Die Agentur Quisma hatte im ersten Schritt die Start- und Produktdetailseiten als stärkste Einstiegsseiten ausgemacht. Anschließend wurden immer wieder neue Varianten getestet; so konnte allmählich eine optimal überarbeitete Website erstellt werden. Verschiedene technische und optische Änderungen, etwa die Vorstellung der Produktneuheiten bereits auf der Startseite, führten zur Steigerung der Conversion Rate. hvr ADSPERT Neues Feature bei Big Bang Unter „The Big Bang Machine“ vermarktet der Anbieter Adspert seit Längerem ein Produkt, das Adwords-Anzeigen von Online-Shop-Betreibern weitgehend automatisiert erstellt. Nun wird das Tool um das Feature „Product Listing Ads“ (PLAs) erweitert. Damit werden Produkte, die nicht mehr auf Lager sind, automatisch nicht mehr beworben, für neue Produkte werden im Gegenzug Keywords und Anzeigen hinterlegt. Auch Produktänderungen werden bei „The Big Bang Machine“ berücksichtigt. hvr 16 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 23. Dezember 2013 26/13 ADBLOCKER Das Spiel der Werbeblocker Sie stehen vermeintlich für Nutzerservice und kosten die Online-Vermarkter richtig viel Geld. Adblocker gewinnen zunehmend an Verbreitung – und jede Gegenmaßnahme führt unweigerlich zu einer Gegenstrategie der Anbieter E nde Oktober 2013 schien die Rettung der Werbe- und Verlagsbranche zum Greifen nah. Auf Pcgames.de und anderen Seiten des Verlags Computec wurde einen Tag lang Werbung auch bei Adblock-Nutzern angezeigt. War nun endlich die Killertechnologie gegen Werbeblocker gefunden? Wohl nicht. Der Test endete nach wenigen Stunden, und seitdem hat man nichts mehr davon gehört. Alles scheint beim Alten. Für Firmen, die von Online-Werbung leben, ist dieser Status quo unbefriedigend. Adblocker führen zu substanziellen Umsatzeinbußen. Trotzdem redet man in der Branche ungern über das Thema. Wer sich mit dem Thema Adblocker beschäftigen will, merkt als Erstes, dass es kaum solide Zahlen gibt. In der Branche kursieren nur grobe Richtwerte. Einige gehen davon aus, dass 20 bis 25 Prozent aller Ad Impressions unterdrückt werden. Beim Online-Vermarkterkreis (OVK) kommt man zu etwas niedrigeren Ergebnissen: „Im Schnitt werden zehn bis 20 Prozent des Werbeinventars durch Adblocker unterdrückt“, sagt Paul Mudter, OVKVorsitzender und Geschäftsleitung Interactive bei IP Deutschland. Die Zahlen unterscheiden sich laut Mudter jedoch Foto: Fotolia Fakten und Vermutungen Abwehrhaltung ist groß: Hierzulande wird Werbung sehr häufig geblockt Bei General-Interest-Angeboten sind die Raten eher niedrig.“ Dass die Adblock-Nutzung in den letzten Jahren zugenommen hat, ist unbestritten, vor allem hierzulande. Deutschland ist Adblocker-Land. Das lässt sich besonders an Nutzungszahlen des populären Firefox„Auf technisch orientierten Plug-ins Adblock Plus ablesen: Ein Fünftel der Websites werden bis zu 60 weltweiten Nutzer sind Prozent der Anzeigen blockiert“ deutschsprachig. Besagter Adblock Plus ist PAUL MUDTER gleichfalls Made in GerVorsitzender Online-Vermarkterkreis (OVK) many, er wird von der Kölner Eyeo GmbH deutlich bei den verschiedenen Zielgrup- betrieben. Die kostenlose, aber kommerpen und Themen: „Auf technisch-orien- zielle Browser-Erweiterung ist das am tierten Webseiten beispielsweise werden häufigsten genutzte Firefox-Plug-in überbis zu 60 Prozent der Anzeigen blockiert. haupt, es existiert auch für Chrome, Inter- net Explorer und Opera. Laut Till Faida, Geschäftsführer von Adblock Plus, wurde das Plug-in mehr als 250 Millionen Mal heruntergeladen; es gibt mehr als 60 Millionen monatlich aktive Nutzer. Das nicht kommerzielle Adblock ist eine Abspaltung von Adblock Plus und der populärste Werbeblocker beim Browser Chrome. Daneben gibt es noch eine Reihe anderer, kleinerer Blocker (siehe Tabelle). öffentlich zugänglichen „Easylist“ arbeiten nach Angaben von Ben Williams etwa hundert Freiwillige. Die Liste wird auch von Wettbewerbern wie Adblock Edge verwendet. Adblock Plus führt noch eine weitere Liste, eine Whitelist mit Webseiten, deren Werbung nicht blockiert wird, da sich dort „Acceptable Ads“ befinden, die Nutzer nicht übermäßig stören. Adblock-Plus-Nutzer können dieses Durchwinken von Werbung zwar deaktivieren, nach Aussage von Williams macht aber nur ein Prozent davon Gebrauch. Adblock Plus ist es also gelungen, Nutzer eines Adblock dazu zu bringen, Werbung teilweise doch zu akzeptieren. Was in der Theorie so gut klingt, wirft in der Praxis Fragen auf. Im Juni 2013 hatte der Blogger Sascha Pallenberg eine öffentliche Diskussion über das Geschäftsmodell von Adblock Plus losgetreten und über ein „mafiöses Werbenetzwerk“ gesprochen. Er vermutete, dass es bei der Erstellung der Whitelist nicht immer mit rechten Dingen zugehe, was Adblock Plus in einer offiziellen Stellungnahme erwartungsgemäß zurückwies: „Der Vorwurf, dass sich Firmen in die Whitelist einkaufen können oder dass Firmen von Gesellschaftern der Eyeo GmbH bevorzugt werden, ist absurd.“ Offiziell ist, dass größere Seiten zahlen müssen, wenn sie auf der Whitelist landen wollen, die ebenfalls öffentlich zugänglich Eine Black- und eine Whitelist Die bescheidene Vielfalt an Werbeblockern schrumpft noch einmal zusammen, wenn man sich anschaut, wie sie arbeiten. Arbeitsgrundlage des Marktführers Adblock Plus ist eine lange Liste mit verschiedenen Schlüsselwörtern, URLs und anderen Spezifikationen, die definieren, wie sich Werbung erkennen lässt. An dieser Infobox Technologien gegen Adblocker Name Was machen Sie? Unternehmen Geschäftsmodell Faibl, Faibl.org Messung der Adblock-Rate, Nutzeransprache mit einem Banner, Adblock-Nutzer können sich bei Faibl anmelden und einen frei gewählten Betrag einzahlen, der am Ende auf besuchte Seiten ausgeschüttet wird Faibl UG, Hamburg Kostenlos, provisionbasiert: 10 Prozent der eingezahlten Nutzerbeträge werden einbehalten Page Fair, Pagefair.com Page Fair Ltd., Dublin, Messung der Adblock-Rate, Nutzeransprache mit einem Banner, dabei u. a. Bitte um eine Spende an die Webseite möglich. In Koope- Irland ration mit der Eyeo Gmbh (Adblock Plus) wird an einer Lösung gearbeitet, um Adblock-Nutzern „akzeptable Werbung“ einzublenden Kostenlos, provisionsbasiert: wird nicht geblockte Werbung eingeblendet, wird ein kleiner, nicht bezifferter Teil der Werbeeinnahmen einbehalten Clarity Ray, Clarityray.com Messung der Adblock-Rate, bei Adblock-Nutzern wird „alternative“ Werbung eingeblendet, die laut Eigenangaben vor AdblockingTechnologie geschützt ist Clarity Ray Ltd., Tel Aviv, Israel Provisionsbasiert, wird nicht geblockte Werbung eingeblendet, wird ein kleiner, nicht bezifferter Teil einbehalten Antiblock, Antiblock.org Anti-Adblock-Skript zum Einbauen in Webseiten, blendet AdblockNutzern eine schlichte Textaufforderung ein, den Adblocker zu deaktivieren Einzelperson: Marc Gutt, Hennef (NRW) Kostenlos, spendenbasiert Blockalyzer, Webgilde.com /de/blockalyzer Wordpress-Plug-in, Messung der Adblock-Rate Webgilde GmbH, Züssow (MecklenburgVorpommern) Kostenlos Dsero Anti-Adblock, Dsero.com Plug-in für Wordpress und Drupal, ersetzt geblockte Werbung beispielsweise durch Amazon-Banner, es gibt ein spezialisiertes Plug-in für Adsense-Werbung: Dsero Anti Adblock for Google Adsense Dsero Ltd., Tel Aviv, Israel Provisionsbasiert, 30 Prozent der Werbeeinnahmen werden einbehalten, individuelle Unternehmenslösungen „Der Vorwurf, dass sich Firmen in die Whitelist einkaufen können, ist absurd“ TILL FAIDA Geschäftsführer Adblock Plus ist. Wie genau die Bezahlpflicht definiert wird, will Till Faida nicht sagen. Das richte sich nach Kriterien wie Größe und dem vermuteten Werbeumsatz, auch zum Abrechnungsmodus sagt er nichts. Die Whitelist ist eine riesige Textdatei, die ausgedruckt etwa 50 Seiten lang wäre. Google mit allen erdenklichen Top-LevelDomains ist dabei, ebenso große deutsche Online-Portale aus den Top 10 des AgofAngebots-Rankings stehen auf der Liste, etwa das Tech-Medium Chip.de oder Gutefrage.net. Welche Portale für das Whitelisting bezahlen, dazu schweigt Faida gleichfalls, mehr als 90 Prozent stehen aber kostenlos dort. United Internet gibt als einziges deutsches Unternehmen öffentlich zu, für 26/13 23. Dezember 2013 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS das Whitelisting des Mail-Search-Angebots eine Gebühr zu zahlen. „Um den Nutzern der Web.de- und GMX-eigenen Suche ein vollständiges Suchergebnis liefern zu können, wird an dieser Stelle das Whitelisting von Adblock Plus genutzt“, erläutert Rasmus Giese, CEO von United Internet Media. Und auf Nachfrage heißt es noch: „Wie bekannt ist, gibt es für das entsprechende Whitelisting eine technische Aufwandsentschädigungen. Es wird keine Beteiligung am Werbeumsatz weitergegeben.“ Viele andere Portale wollten sich zum Thema Adblocking gar nicht äußern. Dass die Branche ungern öffentlich über Adblocker redet, dürfte auch damit zu tun haben, dass auf das schmerzhafte Thema 17 jedoch keine Details entlocken. Im Moment beschäftige man sich mit der Frage, wieso Adblocker überhaupt genutzt werden. „Wenn wir die Gründe kennen, können wir darüber nachdenken, wie wir ihnen entgegentreten und ob sich die Probleme mit Standards lösen lassen.“ Vorerst müssen Publisher Freibrief gegen Geld: Adblock Plus lässt sich eine Auf- Mafiöses Werbenetzwerk: Blogger Sascha Pallenberg also auf andere Lösungen wandsentschädigung für Whitelisting zahlen prangert Adblock Plus an zurückgreifen. Im kompleche Kampagnen noch in einer anderen gebettete und relevante Werbung ein gutes xen Ökosystem des Adblockings haben Hinsicht haben: „Nach etwa einer Woche Rezept ist (siehe Artikel „Native Adver- sich einige Anbieter positioniert, die Hilfe hat Adblock Plus das registriert und die tising“ INTERNET WOLRD Business 25, versprechen: es gibt ein kostenloses OpenEasylist angepasst, so- Seite 15). Das empfiehlt auch OVK-Vorsit- Source-Skript, Wordpress-Plug-ins und dass die Kampagne nicht zender Paul Mudter: „Ziel muss es sein, Start-ups, die eine Monetarisierung der „Für das entsprechende Whitemehr funktionierte.“ Werbung so zu gestalten, dass Verbrau- Adblocker-Nutzer in Aussicht stellen. Und die angeblich revolutionäre Lösung, Man habe überlegt, ob cher sie akzeptieren. Dazu zählen vor listing gibt es eine technische man sich auf das Spiel allem hochwertige Werbemittel und die Ende Oktober einen Tag lang auf den Aufwandsentschädigung“ einlassen und die Black- wirkungsstarke Kreationen sowie eine Seiten des Verlags Computec eingesetzt list immer wieder von konsequente Media-Aussteuerung mit wurde? So schnell wie die mysteriöse TechRASMUS GIESE Neuem austricksen solle, Relevanz, erhöhendem Targeting und nologie aufgetaucht ist, ist sie auch wieder CEO United Internet Media verschwunden. Computec lässt ausrichten, habe sich aber dagegen übergreifender Kontaktdosierung.“ es bestehe „kein Interesse, etwas zu dem entschieden. Auch beim Online-Vermarkter gegen Adblocker Thema zu sagen“. Paul Mudter lässt wissen, längst noch keine passende Antwort Telekom-Vermarkter Interactive Media gefunden wurde. Dieses Jahr haben es hält man nichts von einem Katz-und- Der Verband arbeitet – wie auf der Bran- dass auch der OVK damit nichts zu tun gesechs große Portale probiert. In einer kon- Maus-Spiel mit den Adblockern. chenkonferenz Dmexco angekündigt – habt habe. Alles zurück auf Los also. Vorerst ■ zertierten Aktion hatten die Online-AufGeschäftsführer Philip Missler (siehe zurzeit an einer Lösung für das Werbe- geht das Katz-und-Maus-Spiel weiter. tritte von „Spiegel“, „SZ“, „FAZ“, „Zeit“ Interview) glaubt, dass stattdessen gut ein- blocker-Problem. Paul Mudter lässt sich STEFAN MEY und „Rheinischer Post“ sowie das reine Online-Portal Golem.de ihre Leser für Interview etwa eine Woche lang mit großen Bannern gebeten, die Adblocker zu aktivieren. Zeit online berichtete im Anschluss, dass die Adblocker-Nutzung relativ um etwa 15 Prozent zurückging, bei Golem betrug der Rückgang 20 bis 25 Prozent. Die anderen einigten sich auf ein verhaltenes StateEin naheliegender Gedanke wäre, dieses Philip Missler ist einer von zwei GePhilip Missler ment: „Obwohl unsere Aktion nur sehr System einfach auszutricksen. Haben Sie schäftsführern von Interactive Media Geschäftsführer kurz sichtbar war, konnten wir bisher im das probiert? CCSP. Die Online-Vermarktungs-TochInteractive Media Durchschnitt die Adblocker-Quote um ter der deutschen Telekom führt das Missler: Wir haben natürlich geschaut, ■ www.interactive einige Prozentpunkte senken.“ Reichweiten-Ranking der Arbeitsgewas technisch möglich wäre, aber letztmedia.net Kreativer war die Kampagne des Musikmeinschaft Online Forschung (Agof) an. endlich macht ein technologisches Wettportals Laut.de. Im Januar 2013 sahen rüsten mit den Adblockern keinen Sinn. Adblocker-Nutzer folgenden Hinweis: Das ist ein Katz-und-Maus-Spiel. Wie stehen Sie zum Thema Adblocker? „Ein Drittel aller Laut.de-Leser benutzen schaftlich bemerkbar? Philip Missler: Der Dienstleistungsansatz einen Adblocker. Du anscheinend auch. von Adblockern ist aus unserer Sicht Missler: Im Detail kann man das gar nicht Was machen Sie ansonsten? Leider können wir uns dadurch jeden drithochgradig problematisch. Jeder Pub- sagen. Hier geht es um entgangenen Um- Missler: Erstens versuchen wir, in Zusamten Buchstaben nicht mehr leisten.“ In lisher hat das Recht, sein Angebot so zu satz, das wäre eine Was-wäre-wenn-Kal- menarbeit mit unseren Publishern die einer Animation verschwand dann jeder präsentieren, wie er das für richtig hält – kulation. Allerdings skaliert unser Ge- Ursachen für berechtigte Kritik an Werdritte Buchstabe. Rainer Steffen, Geschäftsschäft relativ gradlinig. Wenn man von bung zu beseitigen. Wir versuchen, für führer des Laut.de-Vermarkters Adflames zehn bis 20 Prozent unterdrückten Ad eine hohe Relevanz von Werbung und für Media, ist mit der Aktion insgesamt zuImpressions ausgeht, kann man den ent- eine gute Einbettung zu sorgen, sodass „Adblocker greifen vehement frieden: „Der Adblock-Nutzeranteil ging gangenen Umsatz für Publisher erahnen. sie nicht störend wirkt und vor allem in das Recht der Publisher ein“ infolge der Kampagne von etwa 31 Pronicht aggressiv. zent auf 26 Prozent zurück. Mittlerweile Was halten Sie vom Modell des Marktfühhat er sich wieder auf 29 Prozent erhöht, rers Adblock Plus? Im Sommer 2013 haben sechs Verlage eine liegt aber nach fast 12 Monaten immer inklusive Werbung. Der Nutzer kann Missler: Am Modell von Adblock Plus gemeinsame Banner-Aktion gemacht. noch unter dem Ausgangswert. Wir werdann frei entscheiden, ob er das Angebot kann man die ganze Verlogenheit dieser Wieso waren Sie nicht dabei? ten die Kampagne deswegen als Erfolg.“ nutzen möchte. In dieses Recht der Pub- Services sehen, die vorgeblich Nutzer- Missler: Natürlich macht es Sinn, mit AdIn beiden Fällen haben Appelle an die lisher greifen die Adblocker vehement interessen dienen, aber in der Realität block-Nutzern bewusst zu kommunizieLeser unterm Strich nur geringfügige Verein, indem sie Teile der Inhalte ausblen- nur bei der wirtschaftlichen Optimierung ren, sodass mehr User verstehen, wieso besserungen gebracht. Rainer Steffen hat den. eines nicht ganz koscheren Anbieters hel- das Internet in weiten Teilen kostenlos auch schnell gemerkt, welche Grenzen solfen. Das ist scheinheilig und korrupt. für sie ist und welche Rolle Werbung Wie viel Prozent der Nutzer nutzen Addabei spielt. Da kann intelligente Aufkläblocker bei Interactive Media? Ist Adblock Plus an Sie herangetreten? Sie rung helfen. Durch das selektive Vorgeals größter Werbevermarkter würden hen in der Vergangenheit gab es aber Missler: Konkrete Zahlen dazu veröffentlichen wir nicht. Für den Gesamtmarkt vermutlich klar unter die Gruppe der wohl mehr Misserfolge als Erfolge. Man muss das in Zukunft auf Basis einer schätzt man, dass zehn bis 20 Prozent der „zahlungspflichtigen“ Medien fallen ... Ad Impressions unterdrückt werden. Bei Missler: Wir haben das stets abgelehnt. Zu breiteren Allianz machen, im Zusamuns ist der Schnitt ähnlich. Die Nutzung Korruption gehören ja immer zwei: einer, menspiel mit möglichst vielen Medienist jedoch von Zielgruppe zu Zielgruppe der die Hand aufhält, und der andere, der häusern. sehr unterschiedlich. Überall dort, wo bezahlt. Wir wollen ein solches System Wie stehen Sie zu einer Sperre für Adeher Technik-affine User sind, ist sie nicht stabilisieren. block-Nutzer als letzte Konsequenz? deutlich höher, auf anderen Angeboten niedriger. Adblock Plus und andere Anbieter arbei- Missler: Das wäre sicher die härteste Form ten mit Blacklists, die spezifizieren, wie der Kommunikation. Das muss nicht Wie machen sich Adblocker betriebswirt- sich Werbung technisch erkennen lässt. unbedingt sein. Kampagne gegen Adblocker: Laut.de „spart“ an jedem dritten Buchstaben „Scheinheilig und korrupt“ 18 Internet World BUSINESS MARKETING & WERBUNG 23. Dezember 2013 26/13 AFFILIATE MARKETING Gemeinsam aus der Krise Schwindende Gewinnmargen, korrigierte Wachstumsprognosen: Affiliate Marketing steckt mitten in einem Strukturwandel W Affiliate Tactixx 2014 Am 25. und 26. Februar 2014 findet im Rahmen der E-Commerce-Messe Internet World die achte Affiliate Tactixx statt. Wie in den vergangenen Jahren setzt sich die größte deutsche Affiliate-Marketing-Konferenz im Kongresszentrum ICM auf dem Münchner Messegelände mit den aktuellsten Entwicklungen im Affiliate Marketing auseinander. Bis zum 31. Dezember 2013 bietet der Veranstalter noch Earlybird-Tickets zum Preis von 199 Euro netto an. ■ www.affiliate-tactixx.de Glossar Affiliate Marketing Publisher/Affiliate Werbepartner, der auf einer Website die Werbemittel des Merchants einblendet. Advertiser/Merchant Partnerprogrammbetreiber. Er stellt die Werbemittel zu Verfügung und zahlt die Vergütung für Klicks, Leads und Sales. Foto: Fotolia / Rido enn am 25. und 26. Februar in München die Affiliate Tactixx stattfindet, wird die Zukunft des Affiliate Marketing die großen Podiumsdiskussionen bestimmen. Nicht ohne Grund, denn aktuelle Zahlen geben Anlass zur Sorge: Mit One Internet, Netrada, Profiliate und Komdat Solutions verschwanden 2013 mehrere Agenturen und Netzwerke vom Markt, sogar Google stellte sein Affiliate Network ein. Auch die Bilanzen der großen Affiliate-Netzwerks lassen aufhorchen. Nach der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen 2013 für die Axel-Springer-Beteiligung Zanox gab es den ersten Aufschrei in der Branche. Zwar konnte der Umsatz um 3,3 Prozent gesteigert werden, doch gingen die Gewinne des Medienkonzerns aus dem Bereich Performance Marketing um zehn Prozent zurück. Verdiente Springer im Performance Marketing im ersten Halbjahr 2012 noch 10,5 Millionen Euro waren es 2013 nur noch 9,2 Millionen. Auch die Zahlen der Sedo Holding aus dem dritten Quartal 2013 geben Einblick über das zur Holding gehörende AffiliateNetzwerk Affilinet. Sedo steigerte ebenso wie Zanox den Umsatz, um 11,2 Prozent von 74,8 auf 83,2 Millionen Euro. Allerdings musste im Gegenzug die Wachstumsprognose für das Jahr 2013 nach unten korrigiert werden. Ging man im Vorquartal noch von einem Wachstum von zehn Prozent aus, so liegt man nach der aktuellen Bilanz mit einer Steigerung von 5,5 Prozent weit unter Plan. Der Münchner Netzwerkbetreiber nennt als eine Ursache ein besonders schwaches Sommerquartal, aber auch die strukturellen Veränderungen bei der Abrechnungsweise von Partnerprogrammen im Großkun- Gemeinsam mit Seitenbetreibern werben: Ein Marketingmodell im Strukturwandel dengeschäft, die sich negativ auf Umsatz auch ein reifer Markt den Anbietern immer wieder Möglichkeiten bietet.“ und Ertrag auswirken. Auch Affilinet demonstriert Zuversicht. Ähnlich sieht das auch Martin Riess, Managing Director bei Zanox: „Je erfolg- Die Zahl der Partnerprogramme in den reicher ein Advertiser wird, je mehr Sales ersten neun Monaten 2013 hat sich nach er über das Netzwerk realisiert und je Unternehmensangaben um 14,5 Prozent mehr absolute Provisionszahlungen er erhöht, die Zahl der Affiliate-Webseiten transferieren muss, desto größer der wuchs um 5,3 Prozent. Auch der Umsatz Wunsch und der Anreiz, die Provisions- in den ersten neun Monaten stieg gegenhöhe entweder zu senken oder gar das über dem Vorjahreszeitraum um 11,2 Progesamte Geschäft eigenständig ohne zwi- zent auf 83,2 Millionen Euro. schengeschaltetes Netzwerk oder ohne Neue Entwicklungen eine Agentur abzuwickeln. Mit diesem Phänomen müssen aktuell sowohl die Zusammen mit dem Performance-DisNetzwerke, aber ebenso stark auch die play-Anbieter Metrigo möchte Zanox Agenturen umzugehen lernen.“ Werbekunden zusätzliche Reichweite über Die großen Netzwerke stehen ganz Display-Kampagnen offerieren. Über offensichtlich unter Preisdruck. Ein Real-Time-Bidding-Technologien (RTB) Grund hierfür ist das aggressive Vorgehen können Unternehmen auf einzelne Wervon Private-Network-Anbietern wie Net- beeinblendungen auktionsbasiert und slave, Affiliwelt oder Ingenious Technolo- automatisiert in Echtzeit bieten. Auch Affigies, die mit niedrigen Netzwerkkosten die linet und andere Affiliate-Netzwerke erGunst der Advertiser nutzen wollen, um weitern ihr Geschäftsmodell, um damit den darüber Marktanteile zu gewinnen. Auch Advertisern die Möglichkeiten zu geben, das Affiliate-Netzwerk Tradedoubler um- über die Publisher-Seiten im Netzwerk wirbt seit April 2013 neue Großkunden im klassische Online-Werbung auszuspielen. Rahmen der Initiative „#performanceDoch auch andere Innovationen könvalue“ mit um bis zu 50 Prozent günstige- nen den Affiliate-Markt weiter ankurbeln. ren Konditionen als marktüblich. Trade- Zanox-Mann Martin Riess sagt dazu: „Wir doubler-Deutschlandchef Björn Hahner analysiert den Markt: „Dass die Branche die Die wichtigsten Netzwerkbetreiber vom OVK prognostizierten Anbieter Partnerprogramme Angemeldete sieben Prozent erreichen wird, in den Netzwerken Affiliates wage ich ehrlich gesagt zu Affilinet 2.500 500.000 bezweifeln. Und dennoch: Adcell 600 100.000 Stagnation bedeutet gar kein Belboon 1.100 120.000 Wachstum und das spiegelt Commission Junction 3.000 330.000 sicherlich nicht die aktuelle Situation in Deutschland wieSuperclix 650 1.600.000 der!“ Affiliate Marketing habe Tradecoubler 2.800 200.000 sich vor allem inhaltlich geänTradetracker 5.200 650.000 dert, fügt Hahner hinzu, es sei Webgains 2.000 180.000 schwieriger geworden, die Zanox 4.300 1.300.000 Branche stehe vor einer Konsolidierung: „Bei der aktuellen Quelle: 100partnerprogramme.de; Stand: Oktober 2013 Diskussion darf man aber © INTERNET WORLD Business 26/13 nicht außer Acht lassen, dass Netzwerk Das Affiliate-Netzwerk übernimmt die technische und organisatorische Abwicklung der Partnerprogramme, also das Ausspielen der Werbemittel, das Tracken von Klicks, Leads und Sales und das Berechnen der Vergütung. Dafür kassiert das Netzwerk einen Teil der Provisionen (Network Fee). Public Network In einem Public Network können sich grundsätzlich alle Publisher auf alle Partnerprogramme bewerben. Angebot und Konditionen der angebotenen Werbeprogramme sind für alle Publisher sichtbar. Private Network Zu einem Private Network hat nur ein limitierter, vom Advertiser ausgewählter Kreis von Affiliates Zugang. Das PartnerprogrammAngebot ist nicht öffentlich sichtbar. Die Betreuung der Affiliates wird hier oft nicht von einem Netzwerk übernommen, sondern vom Advertiser selbst. sind absolut davon überzeugt, dass die aktuellen Entwicklungen im Bereich Datenschutz und Privacy, im mobilen Segment und in der Veränderung des Kaufverhaltens der Konsumenten riesiges Innovationspotenzial bieten. Dieses Potenzial können insbesondere die großen, internationalen Netzwerke dafür nutzen, neue Produkte und Services zu entwickeln und so einen immensen Mehrwert für Advertiser und Affiliates zu bieten.“ Die Affiliates selbst, der wichtigste Baustein im Affiliate Marketing, glauben weiterhin an das Prinzip der Partnerprogramme. In einer Umfrage des Netzwerks Belboon erwarteten drei von vier befragten Website-Betreibern für 2013 ein Umsatz■ wachstum gegenüber dem Vorjahr. MARKUS KELLERMANN Autor: Markus Kellermann Markus Kellermann organisiert mit der Affiliate Networxx den wichtigsten deutschsprachigen Fachkongress für Affiliate Marketing. Daneben betreibt der Geschäftsführer der MK Net Medien und Consultant das Affiliate-Portal Affiliateblog.de, die Partnerprogramm-Suchmaschine Affilixx.com und den Podcast Affiliate Musixx. ■ www. mknetmedien.com 26/13 MARKETING & WERBUNG 23. Dezember 2013 Internet World BUSINESS 19 Unilever lenkt mit einer überraschenden und fesselnden Kampagne die Aufmerksamkeit auf ein weltweites Problem – und sammelt dazu noch eifrig Spenden. Mit Seife Leben retten Unilever geht mit der Marke Lifebuoy ungewöhnliche Wege Vorgestellt von: A lle fünf Minuten sterben weltweit 20 Kinder an Infektionskrankheiten wie Diarrhö. Das sind zwei Millionen tote Kinder im Jahr, die ihr fünftes Lebensjahr aufgrund mangelnder hygienischer Verhältnisse nicht erleben. Dabei könnte es so einfach sein. Allein durch regelmäßiges Händewaschen mit Seife könnten sechs dieser 20 Kinder gerettet werden. Genau dieses Thema greift der Konsumgüterriese Unilever mit seiner Kampagne „Help a Child Reach 5“ für seine Seifenmarke Lifebuoy auf. Das Youtube-Viral zeigt einen Vater, der auf seinen Händen von Thesgora, Steckbrief ■ Auftraggeber: Unilever Mumbai ■ Marke: Lifebuoy ■ Kampagne: „Help a Child Reach 5“ ■ Kanäle: Online, Social Media ■ Agentur: Lowe Lintas & Partners ■ Launch: Februar 2013 Hoffnung und Dankbarkeit: Die Kampagne rettet Leben einem Dorf in Indien mit einer der höchsten Diarrhö-Raten, meilenweit durch Straßen und Gassen hinauf zum örtlichen Tempel läuft. Er drückt so seinen Dank aus, dass sein Sohn den fünften Geburtstag erlebt hat – als erstes Kind der Familie. Am Ende des Aufklärungs-Clips werden die User aufgefordert, das Video zu teilen oder Facebook Fan zu werden. Für jeden Share spendet Lifebuoy eine Rupie an Population Services International (PSI), eine Gesundheitsorganisation für „Handwaschprogramme“. Bis 2015 will Lifebuoy so dafür sorgen, dass jedes Kind in Thesgora sein fünftes Lebensjahr erlebt. Der Kampagne gelingt der schwierige Spagat zwischen Corporate Responsibility und Werbung. Die Marke Lifebuoy taucht den ganzen Spot über nicht auf und wird erst im Abspann erwähnt. Die Spannungsfelder zwischen Social-Kampagnen einerseits und echter Hilfe andererseits sowie der gesellschaftlichen Botschaft werden perfekt aufgelöst. Gleichzeitig schafft es die Kampagne, Reichweite zu generieren und die Marke emotional aufzuladen. Der Spot drückt nicht Ralf Baumann, Vice President T-Online.de & Audience Products, Deutsche Telekom AG ■ www.t-online.de auf die Tränendrüse, sondern vermittelt trotz des bestürzenden Kontexts Lebensfreude und Hoffnung. Das wirkt im Gegensatz zu vielen anderen SocialKampagnen, die häufig das Elend inszenieren und auf traurige Bilder setzen, sehr anziehend – und wird belohnt: Über 270.000 Kinder konnten so schon geret■ tet werden. Einfach helfen dank Social Media: Lifebuoy spendet eine Rupie für jeden Share Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Audemars Piguet Betreuung des Kommunikations- und Media-Etats der Schweizer Luxusuhren-Manufaktur PHD Deutsche Verkehrswacht Realisierung einer Kampagne zur Sensibilisierung von Jugendlichen für die Gefahren von Alkohol und Drogen am Steuer; läuft auch auf Online-Kanälen Serviceplan Berlin und Serviceplan Live Baywa Konzeption und Umsetzung einer Social-Media-Stra- Webguerillas tegie zum 90-jährigen Firmenjubiläum; mit Facebookund Youtube-Auftritt Gü Gewinn des Deutschland-Etats der Londoner Dessertmarke Gü; mit crossmedialen Kommunikationsmaßnahmen GFMO OMD Chantelle Lingerie GmbH Verteidigung des Media-Etats für die beiden LingerieMarken Chantelle und Passionata Kapsch Group Neue Lead-Agentur des Technologieunternehmens Serviceplan Austria Moskovskaya Verantwortung der Mediaplanung und des -einkaufs der russischen Wodkamarke in Deutschland; Fokus liegt auf TV- und Digital-Bewegtbild OMD Düsseldorf Napapijri Verantwortung des Media-Etats der Outdoor-Modemarke in Deutschland und Österreich; crossmediale Maßnahmen UM Deutschland Media Team OMD Chemnitz Gewinn des Etats für die Kommunikations- und Marketingstrategie der Stadt Chemnitz Zebra Group DM-Drogerie Markt Kreation eines Imagespots, der Bewerber für eine Ausbildung bei DM begeistern soll; Video läuft in Kinos sowie Online Weitclick Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected] Süße Werbung Ferrero setzt in der Vorweihnachtszeit auf Anzeigen im Internet P assend zum Beginn der umsatzstarken Weihnachstzeit investiert Ferrero kräftig in Online-Werbung. Der Süßwarenhersteller gab im November 4,4 Millionen Euro (brutto) für Anzeigen im Netz aus. Damit hat das Unternehmen seine Spendings im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Hinter Ferrero liegt der VideoStreaming-Dienst Watchever mit Investitionen in Höhe von 3,8 Millionen Euro. Bezahlsender Sky rutscht im November mit Investitionen von 3,6 Millionen Euro ■ vom ersten auf den dritten Rang. sg Top-Werbungtreibende im November 2013 Ferrero gibt im November deutschlandweit am meisten Geld für Online-Werbung aus Produkt Nov. 2013 Mio. Euro Nov. 2012 Mio. Euro Ferrero Dt. Image Ferrero Dt., Frankfurt 4,41 1,95 Watchever Online-Dienstl. Sonst. Watchever, Berlin 3,81 k. A. Sky Pay-TV Sky Dt. Fernsehen, Unterföhring 3,55 2,09 Telekom Image Dt. Telekom AG, Bonn 3,51 3,03 eBay Image eBay Int., Kleinmachnow 2,31 1,13 Ikea Möbelhäuser Ikea Dt., Hofheim 2,23 1,25 Media Markt Techn. Kaufhäuser Media-Saturn-Holding, Ingolstadt 2,21 2,19 RWE Image RWE AG, Essen 2,16 1,38 Google Image Google Germany, Hamburg 2,09 0,12 Germanwings Fluglinie Germanwings, Köln 1,84 1,02 © INTERNET WORLD Business 26/13 Der Klassiker: Ferrero Küsschen Firma Zeitraum: 01.11.2013 – 30.11.2013 Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2013 20 MARKETING & WERBUNG Internet World BUSINESS 23. Dezember 2013 26/13 AWARD-RÜCKBLICK 2013 Mehr Qualität als Quantität Die Veranstalter von Kreativ-Awards mussten in diesem Jahr große Rückgänge bei den Teilnehmerzahlen verzeichnen. An überzeugenden digitalen Kampagnen mangelte es trotzdem nicht. Großer Abräumer 2013 war die Agentur Heimat D as vergangene Jahr ging für die Kreativaward-Szene mit einer zwiespältigen Nachricht zu Ende. Im September 2012 hatten Jung von Matt und Scholz & Friends verkündet, künftig nur noch eingeschränkt an Kreativ-Wettbewerben teilzunehmen. Man wolle sich von der zunehmenden Award-Inflation und den teuren Materialschlachten distanzieren, so die Begründung. Diese Zurückhaltung bekamen die Veranstalter in diesem Jahr deutlich zu spüren. Sowohl bei den für Deutschland relevanten Online-Wettbewerben, dem New Media Award (NMA) und dem DMMA OnlineStar, als auch beim international renommiertesten Award, den Cannes Cyber Lions, gab es 2013 einen deutlichen Teilnehmerschwund. Im vergangenen Jahr wurden noch 303 Kampagnen beim DMMA eingereicht, 2013 waren es lediglich 240. Auch beim NMA sah es trüb aus: Hier sank die Zahl der Einreichungen von 227 auf 157. Im vergangenen Jahr buhlten hier noch 77 Agenturen um den DigitalPreis, 2013 waren es gerade mal 69 Agenturen. Ähnliches gilt auch für Cannes: 2012 gingen 163 deutsche Arbeiten ins Rennen um die Cyber Löwen, ein Jahr später waren es bloß 114. Mobile und Multiscreen An innovativen digitalen Kampagnen mangelte es trotzdem nicht. Das bewies vor allem die Agentur Heimat. Die Berliner Kreativschmiede gewann in den drei genannten Wettbewerben zehn Preise für vier Kampagnen (s. Tabelle rechts). Damit liegt Heimat – bei einem rein quantitativen Blick auf den Medaillenspiegel – auf dem ersten Platz. Und das deutlich vor den Kollegen von Plan Net/Serviceplan und Den DMMA OnlineStar löst im kommenden Jahr der Deutsche Digital Award ab Der New Media Award wurde in diesem Jahr zum 17. Mal verliehen Scholz & Volkmer. Die Münchner Serviceplan Gruppe punktete mit fünf Auszeichnungen für vier Kampagnen, Scholz & Volkmer aus Wiesbaden sicherte sich vier Medaillen für drei Kampagnen. Die Cannes Cyber Lions 2013 brachten den deutschen Eines der diesjährigen prä- Kreativköpfen nur drei bronzene Löwen mierten Highlights von Heimat ist die Multichannel-Aktion „All eyes on Gerät gewinnen, wenn sie sich davorstellS4“. Sie ging für den Telekommunika- ten und es eine Stunde lang nicht aus den tionsanbieter Swisscom AG ins Rennen. Augen ließen. Für entsprechende AblenUm das Samsung Galaxy S4 zu bewerben, kungsmanöver wie eine Musikkapelle wurde am Züricher Bahnhof eine Plakat- oder die Vize-Miss Schweiz war gesorgt, fläche aufgestellt, in die das Smartphone sodass schlussendlich nur fünf der 28 Teileingebaut war. Passanten konnten das nehmer tatsächlich 60 Minuten durchhiel- ten. Der Clip konnte über Youtube seit Mai mehr als vier Millionen Views generieren. Die Samsung-Kampagne war eine der wenigen, die 2013 Gold gewinnen konnte. Denn vor allem beim OnlineStar und den Cyber Lions zeigte sich die Jury sehr sparsam in Bezug auf die Vergabe des Edelmetalls. Beim DMMA gab es in neun Kategorien gerade mal zwei Gold-Sterne. An mangelnder Qualität lag das aber nicht, wie Andreas Pauli, Kreativchef bei Leo Burnett und Präsident der Jury des OnlineStars, betont, – eher an den strengen Anforderungen: „Der Qualitätsmaßstab war hoch und es wurde kontrovers diskutiert. Aber am Ende konnten die Winner-Arbeiten doch klar überzeugen.“ Über die spärlich verteilten OnlineStars in Gold konnte sich neben „All eyes on S4“ auch das Multiscreen-Showroom-Konzept „Audi City“ freuen (siehe Kasten). Posthume Würdigung Audi City – Der digitale Showroom der Zukunft ■ Kampagne: Audi City Kunde: Audi ■ Agenturen: Designit, Audi AtCC, RTT, Razorfish, Sapient, Büro am Draht, Valtech und S12 ■ Awards: – DMMA OnlineStar: 1 x Gold (Digital Commerce) – New Media Award: 1 x Silber (Digital Craft) – ADC (Art Directors Club): 2 x Bronze-Nägel (Digitale Medien / Digitales Medienformat im Raum; Kommunikation im Raum / Permanente markenbezogene Arbeit) ■ Eines der innovativsten Konzepte, das in diesem Jahr ausgezeichnet wurde, ist der digitale Showroom Audi City. Die virtuelle Autostadt gilt als Zukunftsprojekt im Fahrzeughandel. An den Standorten London und Peking können Kunden mithilfe eines Konfigurators und spezieller Multitouch-Tische ihr individuelles AudiModell designen. Hat der Nutzer seine Konfiguration beendet, wird das digitale Traumauto in Originalgröße auf einen Screen an der Wand projiziert. Das Terminal ist eine Gemeinschaftsarbeit von Agenturen, die mit wichtigen Kreativ-Awards ausgezeichnet wurde. Auch die Zahlen sprechen für das Konzept: Laut Razorfish entwickelte sich Audi City London zu einem der verkaufsstärksten Showrooms der Marke und verzeichnete seit Einführung im Juli 2012 einen Anstieg der Verkaufszahlen um 70 Prozent. Besonders enttäuschend war die deutsche Ausbeute beim glamourösen Cannes Lions International Festival an der Côte d’Azur. In der Kategorie Cyber wurde Deutschland mit nur drei Bronze-Löwen ausgezeichnet. Im Vorjahr gab es einmal Gold und sechsmal Bronze. Einer der diesjährigen Cyber-Preisträger ist Serviceplan mit der Kampagne „Troy Davis – I am alive“ für Alive e.V., einen Verein zur Abschaffung der Todesstrafe. Der Fall Troy Davis gilt als einer der umstrittensten Justizfälle der USA. Der Amerikaner war im September 2011 wegen Mordes hingerichtet worden – trotz dürftiger Beweislage, was international Proteste hervorrief. Mit der Online-Kampagne wollte der Verein an Davis erinnern und ihm posthum eine Stimme verleihen. User konnten auf der Microsite in der Originalhandschrift von Davis ein Statement gegen die Todesstrafe verfassen. Den DMMA OnlineStar wird es übrigens so in dieser Form nicht mehr geben. Ab nächstem Jahr tritt an seine Stelle der ■ „Deutsche Digital Award“. sg MARKETING & WERBUNG 21 E-PAYMENT RISIKOMANAGEMENT DEBITORENMANAGEMENT Die erfolgreichsten Agenturen und Kampagnen 2013 Bewertet wurde nach Anzahl der Siegerkampagnen und Medaillen beim New Media Award, DMMA und den Cyber Lions Agentur Kampagne Kunde Award Preis All eyes on 4S Swisscom AG DMMA OnlineStar 1 x Gold, 1 x Silber, 1 x Bronze Das größte Champions League Finale aller Zeiten Adidas AG DMMA Online Star; New Media Award 2 x Silber, 2 x Bronze Wir machen den Weg frei Bundesverband der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken New Media Award 1 x Gold, 1 x Bronze Der Schriftfont Ernst, 55 Bundesverband der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken DMMA OnlineStar 1 x Bronze Troy Davis – I am alive Alive e.V. DMMA OnlineStar Cannes Cyber Lions 2 x Bronze The Selfscan Report Auchan DMMA OnlineStar 1 x Silber Die Fahrt Ihres Lebens Continental Reifen Deutschland New Media Award 1 x Silber Candy’s Record Crush King New Media Award 1 x Bronze Coca-Cola Zero – „The Zero must stand“ Coca-Cola New Media Award 1 x Gold Zeit statt Zeug Scholz & Vokmer GmbH DMMA OnlineStar 1 x Silber Dreh den Sommer auf Coca-Cola New Media Award 1 x Bronze Mercedes-Benz Social Publish Daimler AG DMMA OnlineStar 1 x Bronze Tree Concert Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) DMMA OnlineStar; Cannes Cyber Lions 1 x Silber, 1 x Bronze Offroad Daimler AG Smart DMMA OnlineStar 1 x Bronze True Fruits Surfer True Fruits Smoothies Cannes Cyber Lions 1 x Bronze Heimat Werbeagentur, Berlin Augen auf für das Samsung S4 Plan Net/Serviceplan, München Gedenken an Troy Davis Scholz & Volkmer, Wiesbaden AUTHORIZED Zeit statt Zeug: Appell von Scholz & Volkmer PARTNER BBDO Germany, Düsseldorf Mit dem Smart geht es offroad MediaCom Germany, Düsseldorf Coca-Cola Zero – „The Zero must stand“ Coca-Cola New Media Award 1 x Gold Move On Deutsche Telekeom New Media Award 1 x Bronze Dreh den Sommer auf Coca-Cola New Media Award 1 x Bronze Play or Pay King New Media Award 1 x Gold Manuel Neuer wirbt für Coca-Cola-Zero DDB Tribal Group, Berlin Move On Deutsche Telekeom New Media Award 1 x Bronze Zeitreise Mercedes-Benz Vertrieb Deutschland New Media Award 1 x Gold Bundesministerium der Finanzen DMMA OnlineStar 1 x Bronze Play or Pay sahnte beim NMA Gold ab Elephant Seven/Pixelpark, Berlin Visualisierung des Deutschen Bundestagshaushalts PASSENDE E-PAYMENT LÖSUNGEN FÜR ALLE, DIE HOCH HINAUS WOLLEN ExperCash bietet umfassendes ePayment, komplettes Risikomanagement und integriertes Debitorenmanagement für Internethändler: 100 % Financial Supply Chain Management aus einer Hand. Mehr Bezahlarten = mehr Umsatz: Bieten Sie Ihren Kunden viele unterschiedliche Zahlungsmöglichkeiten an: Kreditkarten, ELV, giropay, sofortüberweisung.de oder Rechnung. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Wunsch-Zahlungsart Ihrer Kunden dabei ist. Und mit dem Risikomanagement von ExperCash beugen Sie auch noch eventuellen Zahlungsausfällen effektiv vor. ExperCash passt sich nicht nur an die jeweiligen Bedürfnisse Ihres Shops an, sondern wächst auch mit Ihnen: Mit den maßgeschneiderten Komplettlösungen von ExperCash haben Sie nur einen Partner, der Ihr ePayment von A-Z für Sie übernimmt. Auch für Verkäufe ins Ausland. So erzielen Sie mehr Umsatz, haben weniger Zahlungsausfälle und mehr Zeit für Ihr Kerngeschäft: Flexibilität, die sich auszahlt. Wir beraten Sie gerne: [email protected] oder +49.621.72 49 38 – 20. www.epaymentloesungen.de Pixelparks Haushalts-Visualisierung © INTERNET WORLD Business 26/13 Quelle: eigene Recherche EXPERCASH GmbH | Augustaanlage 59 | 68165 Mannheim | Germany Phone +49.621.72 49 38 – 0 | Fax +49.621.72 49 38 29 – 00 [email protected] | www.expercash.de 22 E-COMMERCE Internet World BUSINESS Biofleisch im Paket 14.000 Händler wehren sich 14.000 Händler aus ganz Europa haben die Petition „Choice in E-Commerce“ unterschrieben, um für freien Online-Handel zu plädieren. Die Petition fordert Hersteller und Markeninhaber dazu auf, von Handelsbeschränkungen oder Verboten für Online-Händler abzusehen. Initiator Oliver Prothmann übergab die Liste im Rahmen Übergabe in Brüssel: EU-Kommissar Olli Rehn (l.), Initiator Oliver Prothmann (r.) der Veranstaltung „Wettbewerbsfähigkeit in Europa wiederherstellen” an EU-Kommissions-Vize-Präsidenten Olli Rehn. dz AMAZON Perfekt für Luxusmarken Amazon hat für Luxusgüterhersteller die perfekte Zielgruppe, das zeigt eine Studie des Shullman Research Center. Das Durchschnittseinkommen seiner Kunden liege mit 89.000 US-Dollar pro Haushalt deutlich über dem US-Schnitt von 71.000 Dollar. Und einer von fünf Kunden mit einem Haushaltseinkommen von über 500.000 Dollar kauft mindestens einmal pro Woche bei Amazon ein. dz OTTO GROUP Lascana geht nach China Otto bringt seine Wäschemarke Lascana nach China. Der Verkauf soll vor allem online geschehen – unter anderem über die Plattform T-Mall. Der eigene Online Shop diene eher als Marketingwerkzeug, so Otto-Vorstand Hanjo Schneider. Otto peilt zunächst einen Umsatz im einstelligen Millionenbereich an. Bei Erfolg sei man in der Lage, schnell zu investieren. dz Anzeige Bequeme Kunden kaufen online, dringende Wünsche werden aber stationär erfüllt W zweite Kunde zum Onlineenn Kunden stationär Kauf. Die Folge: Seit 2007 ist einkaufen, tun sie das die Stationärfrequenz um 20 vornehmlich, weil der Kauf Prozent gesunken. für sie von großer DringlichEin weiteres überraschenkeit ist, sie Freude am Shopdes Ergebnis der Studie: Das pen oder das Bedürfnis haben, Bedürfnis nach Fachberatung die Ware vor Ort zu testen spielt bei der Wahl des Einoder anzuprobieren. Online kaufskanals kaum mehr eine wird aus Gründen der BeRolle: So erwarten über alle quemlichkeit, hoher TranspaBranchen hinweg nur 25 Prorenz, besserer Preise und eizent der stationären Käufer nem umfassenderen Sortieine professionelle Einkaufsment auf den „Kaufen“-Butberatung. „Stattdessen wünton geklickt. Das sind die zwei schen sie sich von stationären Kernergebnisse des aktuellen Händlern eher Hilfe bei der „Customer-Motivation-Index“ A Anfahrtszeit f h t it und dD Dringlichkeit i li hk it geben b A Ausschlag, hl wo gekauft k ft wird id Logistik“, analysiert SMP(CMX) der Düsseldorfer Strategieberatung SMP, für die im November die sie nach spätestens 24 Stunden brau- Partner Fritze von Berswordt. „Also wo 2.400 Verbraucher befragt wurden. chen, im Web. Im Gegenzug profitiert der hängt die Ware oder wo finde ich die Ware Aktuell spielt die sofortige Warenver- Online-Handel allerdings von der zuneh- noch in meiner Größe?“ Online-Händler hingegen sollten versufügbarkeit dem stationären Handel noch menden Bequemlichkeit der Kunden: in die Hände: Laut der SMP-Studie bestel- Schon bei einer potenziellen Anfahrtszeit chen, Kunden künftig noch schneller len nur 14 Prozent der Befragten Waren, von 15 Minuten tendiert mehr als jeder beliefern zu können. Denn noch biete die sofortige Warenverfügbarkeit dem stationären Handel einen SchutzKanalwahl nach Anfahrtszeiten Kanalwahl nach Dringlichkeit raum vor der KonkurLaden Webshop Angaben in Prozent Laden Webshop Angaben in Prozent renz aus dem Web. Auf 32,2 30,2 bis zu fünf Milliarden 28,8 28,0 25,9 Euro schätzt von Bers25,2 24,6 23,3 21,8 wordt die Umsätze von 19,4 18,8 18,5 16,8 Stationären, die lang15,4 14,0 13,8 12,7 11,6 fristig jedoch durch 6,6 Expresslogistik abneh4,6 3,9 3,9 men könnten. „Aber erst wenn die Kosten für Über 30 15–30 10–15 5–10 Unter 5 Sofort Am Innerhalb Innerhalb Innerhalb Innerhalb Same Day Delivery Minuten Minuten Minuten Minuten Minuten gleichen von 24 von einer von unter zehn Euro sinken, Tag Stunden 3 Tagen Woche 14 Tagen Schon ab 15 Minuten Anfahrtszeit zum Laden tendieren Der Online-Handel ist heute kaum in der Lage, Kunden zu gewinwird dies zur Gefahr für Verbraucher zum Online-Kauf nen, die die Ware sofort wollen die stationären Laden© INTERNET WORLD Business 26/13 Quelle: SMP Customer Motivation Index (CMX) 2013, Stand: November 2013, Basis: 2.400 Verbraucher betreiber“, so der Han■ delsprofi. dz Foto: Fotolia / FM2 VERTRIEBSBESCHRÄNKUNGEN 26/13 Laden oder Webshop? ONLINE-LEBENSMITTELHANDEL Localgourmet.de heißt ein Online Shop für nachhaltig produziertes Fleisch, der von Alexander Graf und Matthias Kohlhardt entwickelt wurde. Die Idee zum Shop kam Graf, als er vor fünf Jahren zum ersten Mal Rumpsteak von der HerefordHerde seines Schwiegervaters aß. Ziel ist es, Ökobauern einen neuen Absatzkanal zu bieten. Der erste Ochse wurde über die Plattform bereits verkauft. Aktuell prüfen die Gründer, ob sich Kartoffeln als Kühlmittel einsetzen lassen, um das Fleisch gekühlt zum Endkunden zu bringen. dz 23. Dezember 2013 Finden statt suchen Auctionata über Plan Der Modeshop 8select bietet Männern einen besseren Sortimentszugang D er neue Online Shop für Männermode, 8select, will stärker als die Konkurrenz auf ein personalisiertes Einkaufserlebnis setzen und dabei noch einen Schritt weiter gehen als andere Curated-Shopping-Anbieter. Man habe letztlich nur den bewährten und gelernten Beratungsprozess des stationären Modefachhandels auf das Internet übertragen, so der Co-Gründer von 8select, Matthias Stiefel. Statt Kunden seitenweise durch Produkte klicken zu lassen, die in der bevorzugten Farbe oder Größe gar nicht verfügbar sind, sollen nur Sachen präsentiert werden, die ihnen auch passen und stehen. Damit das klappt, beantwortet der Nutzer – wie bei anderen Curated-ShoppingAnbietern auch – zunächst einige Fragen zu seinen Größen, seinem bevorzugten Stil und den Preisvorstellungen. Auf Basis dieser Angaben stellen qualifizierte Stylistinnen dann kostenlos komplette Outfits zusammen und präsentieren diese in einem persönlichen Showroom auf 8select.de. Darüber hinaus kann der Kunde auch selbst Einzelteile aus dem rund 100 Marken umfassenden Sortiment entdecken. Ein intelligenter Algorithmus soll dafür sorgen, dass dem Kunden überwiegend Produkte vorgestellt werden, die exakt zu ■ seinen Vorstellungen passen. dz 8select führt Curated Shopping auf eine neue Ebene. Kundenvorstellungen spielen große Rolle D as Berliner Online-Auktionshaus Auctionata hat 2013 seinen Umsatz von 1,2 Millionen Euro im Jahr 2012 auf zwölf Millionen Euro verzehnfacht. Damit wurden die Umsatzprognosen laut dem Start-up „weitgehend übertroffen“. Das wöchentliche Umsatzwachstum liegt Unternehmensangaben zufolge bei fünf Prozent. Hier profitiert Auctionata stark davon, dass seit Anfang Dezember rund 10.000 Produkte auf der Seite auch zum Fixpreis angeboten werden. Doch auch die Auktionen laufen erfolgreich: Der professionelle Schätzungsdienst führte 40.000 kostenlose Schätzungen durch. Mehr als 15.000 Objekte mit einem Warenwert von über 33 Millionen Euro wurden akquiriert. Vom 3. Mai bis heute wurden 35 Online-Live-Auktionen veranstaltet. Die durchschnittliche Verkaufsquote liegt bei 70 Prozent. Die Plattform zählt 60.000 registrierte Kunden aus über 100 Ländern. Für das dritte Quartal 2014 ■ ist der US-Launch geplant. dz 25. - 26. Februar 2014, München Jetzt anmelden zum Kongress Die Zukunft des E-Commerce Referenten (Auszug) Von Multi- zu Cross-Channel ōWachstumstreiber Mobile Shopping ōVon der Strategie zur Umsetzung ōBest in Class Konzepte Customer Experience Management Kay Ahnsel, Möbel Mahler 24 GmbH Eva Balashazy, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG Katja Felke, BUTLERS GmbH & Co. KG Dr. Matthias Häsel, OTTO Dr. János Heé, Swiss International Air Lines Ltd. Ben Proske, Migros-Genossenschafts-Bund Dr. Guido Sandler, BERGFÜRST AG Benjamin Steen, FC Bayern München AG Stefan Weitz, bing/ Microsoft USA ōBlackbox „Kunde“ ōKundenansprache über alle Kanäle ōBig Data und Customer Journey ōSocial: CRM, Service & Sales E-Commerce im B2B ōE-Commerce International ōMultichannel B2B Mit Code IW14iwb 240,– € bei Kongresstickets sparen: internetworld-messe.de InternetWorldMesse #iwm 24 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 23. Dezember 2013 26/13 Abmahnfallen, aktuelle Urteile, neue Gesetze: Auf Online-Recht spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter. Die neuen Regeln für 2014 Was auf Online Marketing und E-Commerce im nächsten Jahr zukommt Der E-Shop-Rechtstipp D as Jahr 2014 wird wieder zahlreiche Gesetzesänderungen mit sich bringen. Internet-Unternehmer sollten sich frühzeitig auf die teilweise umfangreichen Änderungen vorbereiten. Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz ■ www.legalershop.de Am 1. Februar 2014 ist der Starttermin des SEPA-Verfahrens (= Single Euro Payment Area). Lastschriften und Einziehungsermächtigungen in alter Form wird es dann nicht mehr geben, sie werden durch SEPA-Mandate ersetzt. Die technischen und rechtlichen Vorgaben müssen im Unternehmen umgesetzt werden. Dabei sollte der Kontakt mit der Hausbank gesucht werden. Diese stellt auch entsprechende Musterformulare zur Verfügung. Neuregelung Widerrufsrecht Am 13. Juni treten dann durch Umsetzung der EU-Verbraucherrechte-Richtlinie umfassende Änderungen zum Widerrufsrecht in Kraft. Es gibt eine neue Muster-Widerrufsbelehrung. Neu ist auch ein Muster-Widerrufsformular, das vom Verkäufer zur Verfügung gestellt, Marcus Beckmann Foto: Fotolia / Nito SEPA-Einführung Das neue Jahr hält auch aus rechtlicher Sicht einige Herausforderungen bereit, die erste bereits am 1. Februar: Die SEPA-Umstellung Ausnahmeregelungen werden überarbeitet. Versiegelte Waren, die aus Gründen des Gesundheitsschutzes oder der Hygiene nicht zur Rückgabe geeignet sind und vom Kunden entsiegelt wurden, sind vom Widerrufsrecht ausgenommen. Die Reichweite dieser Ausnahmeregelung ist rechtlich umstritten und dürfte für rechtliche Auseinandersetzungen sorgen. Geregelt wird auch das Erlöschen des Widerrufsrechts beim Download digitaler Güter. Sofern der Kunde nach Belehrung dem Erlöschen zustimmt und der Download beginnt, ist ein Widerruf nicht mehr möglich. Rechtsanwalt und Experte für Online- und Markenrecht in Bielefeld EU-Datenschutz zerprofile etc. dürfen dann gegebenenfalls nur mit expliziter Zustimmung des Kunden erhoben und verarbeitet werden Weitere Herausforderungen Nachdem 2013 mehrere Gerichte Verstöße gegen Datenschutzbestimmungen als wettbewerbswidrig eingestuft haben, sind 2014 deswegen vermehrt Abmahnungen zu erwarten. Ebenfalls im Fokus der Abmahner: fehlende Pflichtangaben bei Mobile-Commerce-Lösungen – in der Praxis ■ kaum rechtskonform machbar. RA MARCUS BECKMANN Die wichtigsten Termine: Während es bislang so aussah, als werde 2014 die EUDatenschutz-Grundverord■ www.beckmannundnorda.de nung verabschiedet, steht das Vorhaben derzeit wieder auf der Kippe und wird insbesonaber vom Kunden nicht zwingend ver- dere von Deutschland auf EU-Ebene blowendet werden muss. Dies kann auch ckiert. Falls bis zur Europawahl im Mai über ein Web-Formular geschehen. Die 2014 keine Einigung erzielt wird, könnte Möglichkeit alternativ ein Rückgaberecht sich die Verabschiedung einheitlicher einzuräumen wird gestrichen. Die EU-Standards auf Jahre verzögern. Den40-Euro-Klausel wird abgeschafft. Shop- noch sollten sich alle Shop-Betreiber mit Betreiber können den Kunden die Kosten den rechtlichen Vorgaben auseinanderder Rücksendung auferlegen. Auch die setzen. Personenbezogene Daten, Nut- ■ 1. Februar 2014: Einführung der Single European Payment Area (SEPA) – Änderung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs ■ 13. Juni 2014: Umsetzung der EU-Verbraucherrechte-Richtlinie ■ Einführung für 2014 geplant, aber derzeit noch unsicher: EU-Datenschutz-Grundverordnung Weiterführende Links zu diesen Themengebieten finden Sie unter www.internetworld.de/webcode WEBCODE 1326024 Online-Verkaufsverbot ist kartellrechtswidrig Mit Urteil vom 13.11.2013 hat das Oberlandesgericht Düsseldorf entschieden, dass eine Vertriebsbeschränkung gegenüber dem Online-Handel kartellrechtswidrig ist und einen Schadenersatzanspruch auslöst (Az.: VI U Kart 11/13). Ein Hersteller von Badarmaturen gewährte Großhändlern beim Einkauf spezielle Rabatte, wenn sie sich verpflichteten, die Produkte nicht an Online-Händler zu vertreiben. Dagegen wendete sich ein Online-Shop-Betreiber, dem die Herstellerrabatte nicht gewährt wurden. Er klagte auf Zahlung von 2 Millionen Euro Schadenersatz wegen gezielter Behinderung seines Online-Geschäfts. Das Gericht sprach dem Online-Händler den Anspruch in Höhe von 1 Million Euro zu, da er einen höheren Betrag nicht nachweisen konnte. Die Vertriebsvereinbarung, so führt die Urteilsbegründung aus, behindere gezielt den Absatz über das Internet. Die dadurch entstehenden Umsatzeinbußen seien deshalb zu ersetzen. Dabei hafte der Geschäftsführer des beklagten Herstellers auch persönlich, da er die Fachhandelsvereinbarung in seiner Tätigkeit aktiv unterstützt habe. Im Dezember 2011 hatte sich das Bundeskartellamt bereits mit diesem Fall beschäftigt und die Fachhandelsvereinbarung für kartellrechtswidrig erklärt. Es bleibt abzuwarten, ob die Entscheidung Signalwirkung auf den Online-Handel hat. Crossmedial Mitarbeiter finden ▪ Print, Online, Newsletter, Apps ▪ Optimale Zielgruppenansprache ▪ Hohe Verbreitung ▪ effizient und ohne Streuverluste Kerstin Berthmann ▪ 0 89 / 7 41 17 - 327 ▪ [email protected] 26/13 23. Dezember 2013 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 25 CHECKOUT OPTIMIEREN Zieleinlauf für Warenkörbe Abbrüche im Bezahlvorgang sind ein veritabler Umsatzkiller. Nur ausgefeilte Usability hält die Kunden auf dem richtigen Weg E an das Ziel „Checkout komplettieren“ bringt. Links, die vom Bestellprozess wegführen, haben im Checkout nichts zu suchen. Jörg Dennis Krüger, Mitbegründer und CEO beim Optimierungsunternehmen Conversion Boosting, plädiert dafür, es dem Nutzer so einfach wie möglich zu machen. Zum Beispiel im Adressformular: „Zwingen Sie Ihren User nicht, Dinge doppelt eingeben zu müssen“. Ausfüllhinweise und eine gut funktionie„Zwingen Sie Ihren User rende Echtzeitüberprüfung der Daten (Inline-Validienicht, Dinge doppelt rung), die auch „falsche“ eingeben zu müssen“ Angaben erlaubt, sind für die Konversion besser als JÖRG DENNIS KRÜGER Fehlermeldungen. Co-Founder & CEO Conversion Boosting Maxymiser-Mann Breidenbach empfiehlt außerzieren, Ängste adressieren und die Moti- dem, auf die Ängste des Users seine Daten oder sein Geld betreffend einzugehen – vation des Users steigern“. Umstände reduzieren bedeutet, den zum Beispiel indem im Checkout TrustProzess so einfach und übersichtlich wie Symbole eingeblendet werden. Die genaue möglich zu gestalten. Dazu gehört zum Ausgestaltung dieser vertrauensbildenden Beispiel eine Fortschrittsanzeige mit einer Symbole sollte man unbedingt testen. Auf klaren Farbcodierung. Die Progress Bar manchen Webseiten konvertiert eine zeigt dem User genau, wo er schon war, wo Kombination verschiedener Siegel besoner sich gerade befindet und wie der nächste ders gut: Zum Beispiel ein SSL-Zertifikat Schritt im Checkout-Prozess aussieht. Bei beim Adressformular und ein Trusted jeder Information sollte sich der Shop-Be- Shops-Gütesiegel bei der Eingabe der treiber fragen, ob diese den Kunden näher Zahlungsdaten. Bei sehr bekannten Marinkaufen im Netz ist normalerweise mit angenehmen Gefühlen verbunden – Stichwort „Einkaufserlebnis“. Der Checkout löst dagegen oft Unbehagen oder gar Angst aus. Fatale Folge: 40 bis 80 Prozent aller Online-Bestellungen werden nicht zu Ende geführt. „Im Checkout ist der Spaß vorbei, denn jetzt geht es ans Zahlen“, so beschreibt Rainer Breidenbach vom Conversion-Optimierer Maxymiser die mentale Verfassung des Users in der letzten Phase des Kaufprozesses. Deshalb sollten Shop-Betreiber hier „Umstände redu- Kreditkarte Falls Sie Kreditkartenzahlung anbieten, erklären Sie Ihren Usern, wo sie die Prüfziffer finden. Warenkorb Achten Sie auf einen übersichtlich gestalteten Warenkorb. Idealerweise werden die bestellten Produkte in Form von Thumbnails abgebildet. Falls Sie in andere Länder verkaufen, passen Sie in Ihrem Shop Landessprache und Währung entsprechend an. Lieferadresse Blenden Sie die Formularfelder für eine alternative Lieferanschrift nur bei Bedarf ein. So erscheint das Adressformular weniger mächtig. Zahlarten Bieten Sie eine ausreichende Auswahl an Zahlarten an und berücksichtigen Sie landestypische Besonderheiten. c Social Login Geben Sie Ihren Nutzern die Möglichkeit, sich z. B. über ihr Facebook- oder Twitter-Konto in Ihren Shop einzuloggen. ania Gastzugang Nicht alle User möchten gleich ein Kundenkonto anlegen. Bieten Sie deshalb auch die Möglichkeit an, als Gast zu bestellen. Registrierung Für die Registrierung im Shop reichen E-Mail und ein einfaches Passwort. Ihre Kunden müssen sich schon genug Zugangsdaten merken. m Typo Benutzerführung Eine Verlaufsanzeige mit den einzelnen Schritten weist Ihren Usern den Weg. Sorgen Sie außerdem für klare Calls-to-Action. Ihre User müssen jederzeit wissen, wie es weitergeht und was passiert, wenn sie auf den Button klicken. Passwort vergessen Registrierte Kunden, die ihr Passwort vergessen haben, sollten dieses schnell und einfach wieder anfordern können, damit der CheckoutProzess nicht unnötig aufgehalten wird. lia / Analyse Mithilfe einer Konversionspfad-Analyse (z. B. Google Analytics Sales Funnel) gilt es herauszufinden, wo genau Sie Ihre Kunden verlieren. Mobile Endgeräte Vermeiden Sie möglichst lange Anmeldeprozesse und Texteingaben. Bieten Sie für Smartphones Express-Checkout-Lösungen an. : Foto Adressformular Verfahren Sie nach dem Motto: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Geburtsdatum und Telefonnummer müssen nicht zwingend sein. Mithilfe einer sogenannten Inline-Validierung werden die Eingaben der User in Echtzeit überprüft; Sie erhalten eine direkte Rückmeldung. Foto Optimierungstipps von A – Z Nicht alle kommen durch: 40 bis 80 Prozent aller Bestellungen werden abgebrochen ken kann es manchmal besser sein, ganz auf Trust-Symbole zu verzichten. Sonst „wirft man plötzlich Fragen auf, die so gar nicht gestellt worden wären“, warnt Breidenbach. Motivieren kann man den Nutzer zum Beispiel, indem man durch eingeblendete Sätze wie „In drei Schritten ist Ihre Ware zu Ihnen unterwegs“ eine zeitliche Nähe zum Produkt herstellt. Das funktioniert eher bei alltäglichen Konsumgütern, hat Breidenbach festgestellt. Bei Premiumprodukten oder -marken können zusätzliche Anreize eher stören. Auch hier gilt: Auf jeden Fall testen. dungen wie „Ihr Bezahlvorgang konnte nicht ausgeführt werden“ mit anschließender Weiterleitung zur Startseite findet Neugebauer äußerst kontraproduktiv: „Jetzt fragt sich der User: Wo liegt das Problem?“ Wer nur Kreditkarte und Paypal anbietet, schließt zudem sehr viele User aus. Besondere Tücken birgt die Bezahlung per Kreditkarte. Zunächst muss der Kunde den Kartentyp aussuchen, dann die 16-stellige Kartennummer und die Prüfziffer auf der Rückseite eingeben. Und als ob das noch nicht reichen würde, verlangen manche Shops darüber hinaus auch noch das Verified-by-Visa-Passwort. Das geht einfacher, findet Krüger: „Warum muss der User erst seinen Kartentyp auswählen? Das System kann den Kartentyp doch an der Nummer erkennen.“ Durch eine optimierte Bonitätsprüfung, die während des Checkouts im Hintergrund abläuft, könnte deutlich mehr Usern der einfache Rechnungskauf ange- „Stammkunden wissen ‚OneClick Checkouts‘ auf mobilen Endgeräten zu schätzen“ CHRISTA WAGNER EVP Sales Consumer Goods, Wirecard AG boten werden, rät Neugebauer (siehe auch INTERNET WORLD Business 23/2013, S. 36). Zudem wissen Stammkunden sogenannte „One-click“-Bestellungen auf moBezahlung einfacher machen bilen Geräten zu schätzen, weiß Christa Payment ist eine „harte Hürde“: Wer nicht Wagner vom Payment-Provider Wirebezahlen kann, kann auch nicht kaufen. card: „In einer gesicherten ProfilverwalGerade der Bezahlvorgang selbst bietet tung werden relevante persönliche Angaeinige Hindernisse, an denen User schei- ben hinterlegt und der Kunde muss sich tern können. „Nach der Adresseingabe nur mit Benutzernamen und Passwort haben die User den Kauf geistig eigentlich anmelden.“ Auch wenn innovative Produktpräsentaschon abgeschlossen“, weiß Tim Neugebauer, Geschäftsführer der Online-Agen- tions-Techniken und kreatives Webdesign tur Das Medienkombinat. „Der Medien- mehr User zum Kauf animieren, beim bruch zwischen Shop und Payment-An- Checkout zählen bewährte, gelernte Löbieter kann User verunsichern.“ Eine gute sungen. Nicht alle User kommen mit einem Usability ist deshalb essenziell, um die One-Page-Checkout zurecht, das will vor User „möglichst schmerzlos“ durch den dem Einsatz gut getestet sein. Wird der Checkout-Prozess zu führen. Fehlermel- User mit einer ungewohnten Benutzerführung konfrontiert, kann das Gefühl des Unbehagens schnell in Angst umschlagen. Auch falsches Button Wording kann einen User nachhaltig verschrecken – etwa, wenn der Kaufen-Button zu früh erscheint. Ans Ziel kommt man hier am besten auf gewohnten Pfaden. ■ Zu viele Pflichtfelder und eine schlechte Inline-Validierung nerven User BÄRBEL EDEL 26 E-COMMERCE Internet World BUSINESS 23. Dezember 2013 26/13 LOGISTIKTRENDS Die letzte Meile Wir kaufen online, um Ware zu bekommen, und nicht des Einkaufserlebnisses wegen. Diese vermeintlich simple Tatsache wurde bislang vernachlässigt und ist die nächste große Stellschraube, an der Händler und Logistiker drehen müssen D ■ ■ Tiramizoo: Stadtkurierportal, bietet in 18 deut- schen Städten eine Lieferung innerhalb von 90 Minuten oder in einem definierten Zeitfenster an. Hat der Kunde im Check-out Tiramizoo als Lieferoption sowie eine Wunschlieferzeit ausgewählt, holt einer der 1.200 Kuriere die Ware im stationären Geschäft ab und bringt sie zum Kunden. Die Preise orientieren sich an denen der örtlichen Kurierpartner. Tiramizoo berechnet jede Lieferung individuell. Shutl: Britischer SDL-Dienstleister, wurde jüngst vollständig von eBay übernommen. Zu den vorherigen Anteilseignern zählten die Otto Group und der US-Paketdienst UPS. Shutl soll „eBay Now“ auf den Weg bringen, um online gekaufte Waren innerhalb eines Tages von stationären Händlern zu den Kunden zu bringen. 2014 will eBay den hauseigenen Same-Day-Delivery-Service starten. Lieferungen per Shutl können mit der SmartphoneApp live verfolgt werden; die Gebühr beträgt pro Lieferung 5 Euro. ■ My Taxi: Taxi-Kurierservice, Anteilseigner ist wie bei Tiramizoo Daimler sowie die Beteiligungsgesellschaft der Telekom. My Taxi bietet über 35.000 angeschlossenen Lieferanten Lieferung innerhalb einer Stunde („Instant Delivery“) und testet dieses Angebot in Kooperation mit dem Media Markt in Hamburg, wo der Kunde den Dienst vor Ort beauftragen kann, um sich schwere oder sperrige Ware nach Hause liefern zu lassen; der Roll-out für internationale Händler ist geplant. Kunden können ihre Lieferung per App live verfolgen. ren pro Jahr 55 Millionen Pfund in Logistik und IT investieren will, bietet mit „Follow my parcel“ Echtzeit-Tracking, bei dem der Kunde noch Minuten vor der Zustellung die Lieferung umlenken kann. Flexibilität entscheidet Andere Lieferoptionen fristen dagegen noch ein Nischendasein. Same Day Delivery wird, entgegen dem aktuellen Hype um das Thema, wohl auch in Zukunft nur einen marginalen Anteil am Gesamtliefervolumen ausmachen, sind sich Experten einig (siehe Seite 3). Dennoch scheinen die großen Logistiker der Meinung zu sein, dass man um das Thema nicht herumkommt. DPD hat sich deshalb an Tiramizoo beteiligt, um mithilfe des Stadtkurierportals 2014 die SDL-Nische mit dem eigenen Produkt DPD Now zu besetzen und sich so von den anderen beiden großen B2C-Logistikdienstleistern DHL und Hermes abzugrenzen. Boris Winkelmann, COO von DPD Germany, erklärt: „Wir wollen in unserer Bandbreite an Logistiklösungen auch SDL anbieten. Und selbst wenn das nur einen geringen Prozentsatz der Kunden und Sendungen betrifft, ist es trotzdem das Sahnehäubchen auf unserem Portfolio, um die volle Flexibilität anbieten zu können.“ Diese Flexibilität gewähren vor allem Abholstationen. Das Prinzip ist nicht neu, wird aber immer wichtiger. „Alle suchen nach Wegen, alternative Zustellpunkte zu eröffnen“, erklärt Winkelmann. DPD verdoppelt gerade seine Abholstationen, DHL möchte zusätzlich 20.000 PaketShops eröffnen und auch UPS baut aus, unter anderem mithilfe des Paket-Shops Kiala, den UPS übernommen hat. Hermes will künftig noch mehr Paket-Shops anbieten, „die mit besonders langen Öffnungszeiten punkten und auch am Wochenende Pakete entgegennehmen oder herausgeFoto: Fotolia / Vladstar as Gelächter über Amazons PR-Gag, künftig Waren per Drohne versenden zu wollen, war noch nicht verstummt, da schickte DHL seinen Paketkopter zu einem ersten Testflug über den Rhein. Ob solche Szenarien dereinst praktikabel und massenmarkttauglich sein werden, sei dahingestellt, eines zeigen sie aber: Es ist viel Bewegung im Logistikmarkt. Endlich. Bislang war Logistik nicht gerade das Thema, das den E-Commerce zum Fliegen bringt. Die Maxime, vor allem in Deutschland, hieß: billig, billig, billig. Versand – ein notwendiges Übel – soll nichts kosten. Der enorme Kostendruck in der Branche zeigt sich durch abgehetzte Paketboten und verbeulte Lieferwagen, lieblos irgendwo hingeworfene Pakete und Karten im Briefkasten Nicht nur schneller, vor allem flexibler muss die Zustelllogistik im Versandhandel in Zukunft werden mit dem Aufdruck „Wir haben Sie leider nicht erreicht“. Mit der vielbeschwo- Metapack, die Studienergebnisse: „In UK Time-Slot-Services bieten inzwischen alle renen Convenience im Online Shopping fragt man: Ist die Lieferqualität entschei- großen Logistiker an. Den „Empfänger hat das nichts zu tun. Noch dazu will der dend? Haben Sie schon einmal aufgrund zum Regisseur machen“, nennt es DPD. Kunde für die Zustellung nichts bezahlen – einer schlechten Liefererfahrung nicht Dabei kann der Kunde ein gewünschtes ein klassisches Henne-Ei-Problem: Knapp mehr bei einem Online-Händler einge- Zustellzeitfenster von ein bis drei Stunden zwei Drittel der Kunden erwarten laut kauft? Würden Sie nach einer schlechten benennen. Die Umleitung des Pakets an einer Studie des IFH für ihre Online-Ein- Liefererfahrung noch einmal bei dem On- eine andere Adresse ist ebenso möglich line-Händler einkaufen? wie die Verschiebung der Zustellung um Vermissen Sie bei einem bis zu drei Werktage. Bei DHL bekommt Händler Lieferoptionen, der Kunde per E-Mail oder SMS den Lie„Wenn ich gerade sowieso etwa Abholstationen?“ fertermin in einem Zeitfenster von vier bei Edeka bin, will ich mein Denn klappt die Zustel- Stunden angegeben. Ist er bei Paket.de lung nicht wie verspro- angemeldet, kann er zudem den Zustelltag Paket dort abholen“ chen, fällt das negativ auf um bis zu vier Tage verschieben oder einen MICHAEL KLIGER den Händler zurück, ar- Wunschnachbarn nennen, der das Paket Europa-Geschäftsführer GSI Commerce gumentiert Franz-Joseph annimmt. Hermes bietet neben einer AnMiller, Geschäftsführer gabe zum Zeitfenster die Option, dass der des Same-Day-Delivery Kunde seine Lieferung an eine andere käufe in den kommenden ein bis drei (SDL)-Dienstleisters Time Matters. „Es Adresse umleiten kann oder gegen AufJahren grundsätzlich versandkostenfreie geht nicht nur um Geschwindigkeit, preis per „Feierabendservice“ seine Liefesondern um Convenience, wobei dem rung beispielsweise zwischen 17 und 21 Lieferung für Standardbestellungen. Vielleicht stellt man hierzulande aber Kunden vor allem wichtig ist, Zeitfenster Uhr erhält – vorausgesetzt, der Händler auch einfach nicht die richtigen Fragen, für eine Lieferung definieren zu können.“ bietet diese Option an. In Großbritannien relativiert Andreas du Plessis, Geschäfts- Zustellungen sollen nicht nur schneller, ist Asos schon weiter: Der Online-Modehändler, der in den kommenden zwei Jahsondern vor allem präziser werden. führer der Logistikplattform ■ Cardrops: Belgischer 24/7-Autolieferservice. Die bestellte Lieferung wird dorthin geliefert, wo der eigene Wagen parkt. Im Fahrzeug muss dazu ein GPS-Gerät installiert sein, über das der Zustellservice dessen Standort findet. Der Bote öffnet das Auto per Code und lädt das Päckchen ab. Der Empfänger bekommt per SMS mitgeteilt, wenn das Paket abgeliefert wurde. Kosten für die Hardware: Starter-Kit 99 Euro, pro Lieferung 4,95 Euro. Bucht man die monatliche Flatrate für 24,95 Euro, entfallen die Kosten für das Starter-Kit. 26/13 ■ E-COMMERCE 23. Dezember 2013 ■ My Ways: DHL-Tochter für Crowdsourcing bei der Paketzustellung in Stockholm. Dabei übernehmen Privatleute die Zustellung einzelner Pakete an den Empfänger. Die Verbindung zwischen Empfänger und Überbringer kommt per App zustande, über die Entgelt und Einzelheiten der Zustellung vereinbart werden. Zusteller sind meist Studenten. Bring Bee: Schweizer Mitbringservice, kooperiert mit Ikea. Der Kunde schreibt eine Einkaufsliste. Ein Buddy bringt den Einkauf mit. Kosten: 3 CHF plus 2,5 Prozent des Einkaufspreises. Die Belohnung für den Einkäufer wird vom Kunden bestimmt, Bring Bee empfiehlt als Danke ein Minimum von 5 CHF und 10 bis 15 Prozent des Einkaufspreises. barn oder Paket-Shops auch einen Facebook Buddy Lieferungen annehmen zu lassen. Welcher Trend sich durchsetzen wird, ist nicht zuletzt davon abhängig, wer welchen Anteil an den unvermeidbaren Mehrkosten tragen wird. Die Umsätze der Zustelldienstleister stagnieren Branchenexperten zufolge bereits oder gehen sogar leicht zurück. Dementsprechend sehen sie die Versender beziehungsweise deren Kunden in der Pflicht, die höheren Zustellkosten für teure Services wie SDL zu tragen. „Wer neue und aufwendige Services in Anspruch nehmen möchte, muss eben auch bereit sein, diese zu bezahlen“, stellt Iden klar. Ob und in welcher Höhe der Kunde diese Kosten bezahlen wird, wagt niemand zu prognostizieren. Relativ einig sind sich die befragten Experten dagegen, dass die Händler zumindest einen Teil davon tragen müssen – quasi als Investition in die Kundenbindung. Bei höherpreisigen Waren Asos-Logistikzentrum: Der britische Online-Händler subventionieren Händler Liefeinvestiert 55 Millionen Pfund in die Logistik – jährlich rungen schon seit Längerem, Überhaupt kann man den Logistikern Mytheresa.com beispielsweise schießt vor nicht vorwerfen, sie seien nicht experi- allem beim internationalen Versand zu, mentierfreudig: DHL testet neben Droh- die Kosten werden nicht allein durch die nen auch Bring Buddies in Schweden Versandpauschale des Kunden gedeckt. (Privatpersonen transportieren die LiefeAlternative Abholung im Laden rungen von Fremden) sowie in Ingolstadt persönliche Paketkästen, die direkt vor der Versand ist teuer, die Zustellung oft eigenen Haustür stehen. DPD will im schwierig; deshalb denken Händler über kommenden Jahr im Rahmen alternativer Alternativen zum klassischen Versand Zustellwege auch eine Vernetzung über nach. Wenn das Paket nicht zum Kunden Social Media testen, um neben dem Nach- kommt, warum kommt der Kunde dann ben“, erklärt Hermes-Geschäftsführer Frank Iden. Auf lange Sicht will Boris Winkelmann nicht ausschließen, dass die großen Vier (DHL, Hermes, UPS und DPD) auch gemeinsame Zustellstandorte nutzen könnten: „Ich bin gespannt, ob ein unabhängiger Dienstleister die Initiative ergreifen und neutrale Abholstationen eröffnen wird. Noch fehlt dafür die zündende Idee, aber langfristig wird sich sicher jemand damit vorwagen.“ ■ Kiala: Ehemals neutraler Paketshop, bereits 2001 gegründet, inzwischen von UPS übernommen, vor allem in Benelux erfolgreich. Über die Internet-Plattform können OnlineHändler ihren Kunden die Option anbieten, bestellte Waren zu einem für sie günstig gelegenen stationären Geschäft liefern zu lassen. Ähnlich funktioniert „Hierbeidir“: Der Kunde kann seine Ware innerhalb von 30 Minuten beim lokalen Händler abholen. ■ Lockbox: Lebensmittel und Non-Food-Lieferungen werden in einer speziellen Kiste („Lockbox“) – je nach Produkt auch als Kühlbox – an der Wohnungstür mit einem patentierten einbruchs- und diebstahlsicheren System angekettet. Eine gebrauchte Box soll mit der nächsten Lieferung wieder abgeholt werden, so sind auch Retouren möglich. Die Kosten übernimmt entweder der Kunde (pro Zustellung 2,50 Euro) oder der bei Lockbox registrierte Händler. ■ Internet World BUSINESS My Lorry: Bietet ebenfalls C2C-Transporte an. Die App sucht Transporteure für einen Auftrag am selben Tag. Nutzer wickeln den gesamten Prozess des Buchens, Zahlens und Trackings über My Lorry ab. Der Service ist bislang noch auf Berlin beschränkt und kostet zwischen 5 und 15 Euro; ab 30 km kostet jeder weitere Kilometer 1 Euro. nicht zum Paket?, so die Überlegung. Eine Möglichkeit, vor allem für MultichannelHändler: Ship-to-Store. Das Paket wird dann per interner Logistik in die nächste Filiale geliefert, wo der Kunde es abholen kann. Conrad, Douglas, Tchibo und viele andere deutsche Händler bieten bereits Abholung in der Filiale an, mit wachsendem Zuspruch. Händler, die über kein eigenes Filialnetz verfügen, suchen nach Kooperationspartnern. In Großbritannien arbeitet eBay beispielsweise mit Argos zusammen. Bestellungen auf dem OnlineMarktplatz können in den Filialen der Kaufhauskette abgeholt werden. Auch neutrale Abholpunkte sind im Gespräch: Amazon denkt darüber nach, in der ■ 27 My Lane: Stationäre Händler stellen ihr Sortiment ins Internet, das innerhalb der jeweiligen Stadt am gleichen Tag geliefert werden kann. Mit diesem Konzept geht das Berliner Start-up im kommenden Jahr online. Angeboten wird alles von Lebensmitteln über Elektroartikel bis hin zu Blumen. Die 90-Minuten-Lieferung heißt hier „Instant Delivery“. Londoner U-Bahn Paketstationen einzurichten. Start-ups wie Lockbox oder Cardrops (s. Kasten „Logistik-Start-ups“) bieten Zustellboxen an der eigenen Haustür, an Hotspots wie Bahnhöfen oder auch die Zustellung in den Kofferraum des eigenen Autos an. Eine Alternative sei auch, alles in einem Aufwasch zu erledigen, skizziert Michael Kliger, Europa-Geschäftsführer der eBay-Tochter GSI Commerce, die Möglichkeiten: „Wenn ich eh gerade bei Edeka oder Rewe bin, würde ich meine Sendung auch gleich dort abholen und nicht noch mal extra zur Post laufen wollen.“ Es schlummert also noch viel Potenzial im ■ Markt für Abhol- und Bringstationen. CHRISTINA ROSE atz bei s m U r h Me iko: weniger Ris Wir sorgen für sichere Kaufprozesse im E-Commerce! Sprechen Sie uns an! +49 201 7696-216 [email protected] www.payprotect.de E-COMMERCE Internet World BUSINESS 23. Dezember 2013 26/13 Bilder (v (v.l.n.r.): l n r ): Serie Peeled Untitled 2009 (Chad Coombs); Creationism 2011 (Lissy Elle); Panic Spaces IV – The Future Remembered (Noémie Stegmüller); Stolz (Vineeta Oertel-Kaltz). Alle Bilder: Allyoucanart.de 28 ONLINE-KUNSTVERLEIH Die Kunst zu mieten Online-Portale bieten Kunst nicht nur zum Verkauf, sondern auch zur Miete an – und sprechen so neue Zielgruppen an E Kunstwerk binden. „Man muss den Leu- gehen kann und ich ein beschädigtes Bild ten einfach mal die Chance geben, auszu- im Streitfall selbst zahlen muss.“ probieren, was zu Hause funktioniert“, In der Kunst Arbeitsgemeinschaft biesagt Bräuning. Gefällt es, kann es weiter ten deshalb nur wenige Künstler ihre gemietet oder gekauft werden. Gefällt es Werke als Leihgabe an. „Ich denke, ein Teil nicht (mehr), wird es zurückgegeben. fürchtet sicher das Risiko und den AufMit ihrer Idee, ein Online-Portal zu wand“, mutmaßt deren Betreiber Matthias gründen, auf dem Kunst auch verliehen Klopp, der gleichzeitig Inhaber einer wird, waren Lotte und Till Ideenagentur in Berlin ist. Auch für den Bräuning nicht die ersten. Grand Art Club, ein weiteres Online„An klassischen Maßstäben Claudia Scholz rief 2009 Kunstportal aus Hamburg, ist das VermieAllyoucanart ins Leben, ten noch mit zu vielen Schwierigkeiten des Profits sollte man das bereits 2004 wurde die Kunst verbunden: „Wir haben das ursprünglich nicht orientieren“ Arbeitsgemeinschaft (Kunst. angedacht, nehmen im Moment aber noch ag) gegründet. Scholz und davon Abstand“, sagt Sebastian Braun, TILL BRÄUNING Bräuning verstehen ihre Sei- einer der drei Gründer. „Wir wollen erst Gründer Die Artothek ten als Online-Galerien. Sie das Kerngeschäft, den Verkauf, anschieorganisieren den Kauf- und ben.“ Die größten Probleme sieht er in den auf Dauer das richtige für seine Wohnzim- Vermietungsprozess und wählen selbst hohen Transportkosten und dem in merwand ist? 2012 hat Till Bräuning aus, was dort angeboten wird. Bei Kunst.ag Deutschland geltenden Widerrufs- und gemeinsam mit seiner Schwester Die Arto- sind die Künstler für die Abwickthek gegründet. Das Online-Portal bietet lung von Verkauf und VermieKunstwerke an, die nicht nur gekauft, son- tung verantwortlich. Die Artothek und Allyoucanart finanziedern auch gemietet werden können. ren sich durch Provisionen. Die Größere Auswahl, mehr Übersicht Künstler der Kunst ArbeitsgeIn Galerien trauen sich, so Bräuning, oft meinschaft zahlen einen Monatsnur erfahrene Kunstsammler: „Für viele beitrag von vier Euro. andere ist die Hemmschwelle zu groß. Viel Aufwand fürs Geld Man weiß nicht, wie das in einer Galerie funktioniert, weiß nichts über den Künst- Die Einnahmen reichen aus, um ler und hat keine Vorstellung davon, was die Portale zu finanzieren, mehr ein Bild kosten könnte.“ Stöbern in einem geht kaum. „Ein Nullsummen- Die Gründer des Grand Art Club: Sebastian Braun, Online-Portal ist da entspannter. Das An- spiel“, so Till Bräuning. „Die Stanislaw Schmidt und Karol Domagalski (v. l. n. r.) gebot ist meist größer, eine „Besichtigung“ Artothek ist ein Kunstprojekt. An weder zeit- noch ortsgebunden. Und In- klassischen Maßstäben des Profits sollte Rückgaberecht, das jedem Verbraucher formationen zu Werk, Preis und Künstler man das nicht orientieren.“ Das Vermie- bei einem Online-Handel zugesprochen sind meist sofort ersichtlich. ten von Kunst ist ein nicht ganz einfaches wird. Werden zu viele Werke reklamiert, Zudem muss sich der Kunde durch die Geschäftsfeld. „Bei jeder Vermietung seien die Einnahmen aus Mietprovisionen Mietmöglichkeit nicht langfristig an ein trage ich das Risiko mit, dass etwas schief- zu gering. „Für jemanden, der seine eigenen Bilder direkt vermietet, könnte das aber durchaus ein lohnendes Geschäft Kunst-Plattformen im Netz sein“, meint Braun. Scholz und Bräuning halten an der ■ Allyoucanart: www.allyoucanart.de ■ Grand Art Club: www.grandartclub.com Miet-Option fest, auch weil die OnlineGegründet 2009 Gegründet 2012 Portale sie nicht ernähren müssen. Die ArVerkauf und Vermietung zeitgenössischer Verkauf von Werken der bildenden Kunst, tothek-Macher besitzen in Hamburg eine keine Vermietung, Besonderheit: „virtuelles Kunst, Verkauf ausgewählter Fotografien in Kunstgalerie, Allyoucanart-Gründerin Wohnzimmer“ (Das Kunstwerk wird im „Customized“-Formaten (individuelle Größen Scholz ist Inhaberin einer MarketingagenBrowser in ein hochgeladenes Bild eingefügt) und Formate) tur in München und sagt: „Ich bin in der ■ Die Artothek: www.dieartothek.de ■ Kunst Arbeitsgemeinschaft: www.kunst.ag glücklichen Situation, dass das nicht mein Gegründet 2012 Gegründet 2004 erstes Standbein ist. Ich kann das also mit Verkauf und Vermietung zeitgenössischer Präsentationsplattform für Galerien und ■ der nötigen Muße betreiben.“ Kunst Künstler in Bild muss her, so viel steht fest: Die Wand über dem Sofa – sie wartet schon viel zu lang weiß und leer auf den geschmackvollen Farbtupfer. Doch die gängigen Motive, die es in Möbelhäusern zu kaufen gibt, sind irgendwie nicht das Wahre. Was also macht der „Kunst-Laie“? Woher weiß er, dass ein teures Kunstwerk KERSTIN VIELLEHNER Interview Claudia Scholz gründete 2009 den Kunstverleih Allyoucanart ■ www.allyoucanart.de „Bilder kommen selten zurück“ Was gab den Ausschlag zur Gründung? Claudia Scholz: Die Idee ist aus einer Art Selbstbedarf heraus entstanden. Es hat mich geärgert, dass man tolle Kunst immer kaufen muss und sich bei jedem Kauf entscheiden muss, ob man dieses Bild tatsächlich ein Leben lang in der Wohnung hängen haben will. Aber oft ist das ja gar nicht so und man will einfach nach einiger Zeit ein wenig Abwechslung. Was bieten Sie auf Ihrer Plattform an? Scholz: Derzeit arbeite ich mit 30 Künstlern und Galerien zusammen. Es werden rund 60 Bilder zum Mieten und 200 Werke zum Verkauf angeboten. Circa 20 Bilder sind für den Bereich „Customized“ geeignet, das heißt, sie können in individuellen Formaten angefertigt werden. Welche Künstler ich aufnehme, entscheide ich selbst, weil ich will, dass da eine rote Linie zu erkennen ist. Was kommt häufiger vor: mieten oder kaufen? Scholz: Das kann ich schwer sagen, das Interesse am Mieten ist groß. Aber meist werden die gemieteten Werke dann auch gekauft. Es gibt nur wenige Bilder, die wieder zurückgehen. Welche Zielgruppe sprechen Sie an? Scholz: Das ist ganz unterschiedlich. Das sind natürlich einmal Privatpersonen, aber es sind auch viele Unternehmen, Arztpraxen oder Kanzleien, die sich einfach für eine gewisse Zeit, für einen bestimmten Event, mit Kunst umgeben wollen. Die Konferenz für E-Commerce-Leiter und Online-Shop-Betreiber Hamburg 13. Mai 2014 Frankfurt 20. Mai 2014 München 22. Mai 2014 Die neuesten Trends und Erfolgstipps für Ihren Online-Shop Jetzt anmelden ! Mobile Commerce Tickets nur € 189,–* statt € 249,–* Nicht mehr nur Kür sondern Pflicht e c o m 14 i w b Customer Relationship Management Einkaufserlebnisse schaffen und Kunden binden Crosschannel-Commerce Sinnvolle Verknüpfung von online, offline & mobile Trends im Marketing Content, Video, Personalisierung – Werbung, die Ihre Kunden erreicht Conversion Rate Optimierung Machen Sie Ihre Shop-Besucher zu Käufern Logistik und Payment Herausforderungen und Lösungen im Multi-Channel-Commerce *alle Preise zzgl. MwSt. Informationen und Anmeldung unter Sponsoren: ecommerce-conference.de Veranstalter: Präsentiert von: 30 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS Fünf Tipps für effektives Video Marketing Hochwertige Video-Produktion steht inzwischen jedem offen. Mit einem Video lässt sich leicht Aufmerksamkeit erregen, aber minütlich werden so viele Videos hochgeladen, dass es schwer ist, aus dieser Masse hervorzustechen. Mit diesen fünf Tipps steigen die Chancen dafür erheblich: Online Shopper verlangen guten Service, Click-to-Call-Funktionen sind besonders gefragt A uch beim Shoppen im Web möchten Kunden nicht auf Services verzichten, die sie aus dem stationären Handel gewohnt sind. So empfindet ein Viertel Services wie etwa die Produktberatung in Echtzeit als sehr wichtig. Vor allem erfahrene und besonders aktive Online-Einkäufer legen Wert auf guten Service. Das hat eine repräsentative Studie des ECC Köln unter 500 Online Shoppern ergeben. Am wichtigsten ist den Kunden eine schnelle Problemlösung, knapp die Hälfte der Befragten setzen dieses Kriterium an erste Stelle. Dahinter folgen eine kompe- 1. Der erste Schritt besteht darin, dass Sie mit dem Google Keyword Planer überprüfen, wie hoch das Volumen der Suche nach Ihrem Keyword für das Video ist. Für Googles Video-Plattform Youtube gibt es übrigens auch ein Keyword Tool. Dieses eignet sich aber fast nur dazu, passende Longtail Keywords zu finden, ein Suchvolumen ist praktisch zu keinem Keyword ermittelbar. Produktberatung in Echtzeit Eher unwichtig 5. Es gibt nicht nur Influencer im Social Web, sondern auch im restlichen Web. Suchen Sie nach Seiten, die sich mit der Thematik Ihres Videos befassen, und bieten Sie Ihr Video kostenlos an. So können Sie neue Zuschauerkreise erschließen, die auch nach Ihren anderen Videos Ausschau halten. Haben die Kunden Fragen zum Produkt oder eine Reklamation, sind sie vor allem durch einen Rückruf, den sie per Mausklick aktivieren können, zu begeistern. Der Vorteil gegenüber einem Hotline-Anruf liegt für die Konsumenten darin, dass sie nicht in Warteschleifen hängen und keine hohen Telefongebühren fürchten müssen. Click-to-Call 25,6 % Eher wichtig 29,3 FAQ Sehr wichtig 25,6 % 4. Teilen Sie das Video in Ihren sozialen Netzwerken, hier ist eine große Reichweite möglich. Ein „Gefällt mir“ ist übrigens nicht so viel wert wie ein Teilen des Videos oder das Retweeten. Animieren Sie also in Ihrem Posting dazu, das Video weiterzuverbreiten. Versuchen Sie zudem Kontakt zu Influencern in Ihrem Themenbereich aufzunehmen, damit diese das Video weiterverbreiten. Kostenloser Rückruf erfreut Kunden Welche Services gewünscht sind 1,2 % Teils/teils Auch Click-to-Chat-Funktionen nehmen die Kunden positiv wahr, knapp ein Drittel wünscht sich einen solchen Service. Und er kann sich auszahlen: Werden Kunden, die den Kaufprozess aufgrund von ungeklärten Fragen abbrechen wollen, auf die Chat-Möglichkeit hingewiesen, nehmen mehr als die Hälfte dieses Angebot an und schließen den Kauf doch noch ab. Oft genutzt werden auch Listen der häufig gestellten Fragen (Frequently Asked Questions, kurz FAQ): Sie gelten als das älteste und damit als gut gelerntes Service-Ele■ ment im Online Shopping. cf tente Beratung (40 Prozent), eine einfache Bedienung des Serviceangebots (39,8 Prozent), die Wartezeit (31 Prozent) und die Kosten für den Service (28,2 Prozent). Sehr unwichtig 4,8 % 2. Stellen Sie Ihr Video mit vernünftigen Metadaten ein, um gefunden zu werden. Titel und Beschreibung müssen das Keyword enthalten, bei den Tags können Sie noch die Longtail Keywords aufnehmen, die Sie im Youtube-Keyword-Tool gefunden haben. Gute Metadaten helfen dabei, in der Google Universal Search aufzutauchen. Dabei haben Youtube-Videos klare Vorteile, Videos anderer Plattformen schaffen es selten auf die erste Ergebnisseite. 3. Veröffentlichen Sie das Video auf Ihrer Webseite. So werden auch Zuschauer gewonnen, die sich nicht auf Video-Plattformen aufhalten. Mit einer Video Sitemap können Sie auch das Snippet der Seite optimieren, sodass ein Video Thumbnail angezeigt wird, das Aufmerksamkeit erzeugt. 26/13 Live-Chat macht zufrieden Techniktipp Andreas Graap Online Marketing Berater ■ www.andreas graap.de 23. Dezember 2013 Click-to-Chat Virtueller Assistent 31,4 20,5 19,8 36,4 10,2 20,8 7,9 25,8 11,1 26,9 21,7 9,6 26,0 35,6 8,4 6,6 21,3 20,1 10,6 42,8 % Anruf bei Hotline 4,1 7,7 Wie wichtig ist Ihnen ein Echtzeit-Service bei der Produktberatung im Online Shop? © INTERNET WORLD Business 26/13 Trifft voll und ganz zu 17,7 Trifft eher zu 27,1 Teils/teils 43,4 Trifft eher nicht zu Trifft gar nicht zu Welche Serviceangebote würden Sie gerne für die Produktberatung in einem Online Shop nutzen? Angaben in Prozent; Basis: n = 500; Quelle: ECC/iAdvize „Konsumentenerwartungen an Online-Serviceangebote in Echtzeit“; Stand: Dezember 2013 Vodafone startet Wallet Düsseldorf ist die Pilotregion für die mobile Geldbörse mit dem Partner Visa Neukunden über Empfehlungen I U n der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt fiel Mitte Dezember der Startschuss: Rund 800 Kassenterminals in Düsseldorf können ab sofort kontaktlose Mobile-Zahlungen über die VodafoneWallet annehmen. Sukzessive soll die mobile Geldbörse in ganz Deutschland ausgerollt werden. Die Zahlungen werden über Vodafone Smartpass, den ersten Bezahldienst innerhalb der Wallet, abgewickelt. Als Partner ist das Kreditkartenunternehmen Visa Europe mit an Bord, dessen aufladbare Guthabenkarte als Grundlage des Bezahlverfahrens dient. Die Karte kann per Überweisung, Kreditkarte oder per Lastschrift vom Girokonto aufgeladen werden. Für die NFC-basierte Zahlung (Near Field Communication, also Datenaustausch über kurze Strecken mittels Funk) stellt Vodafone seinen Kunden diverse NFC-fähige Handys oder einen Sticker zum Nachrüsten zur Verfügung. Technischer Dienstleister hinter der Wallet ist Wirecard. Deutschlandweit sind künftig 30.000 Akzeptanzstellen angeschlossen, ■ etwa Aral, Karstadt oder Douglas. cf Kontaktlos mit dem Handy können VodafoneKunden heute schon in Düsseldorf bezahlen nter dem Motto „Machen Sie mehr aus Ihrem Ruf “ bietet das Berliner Start-up Proven Expert eine Lösung zur Analyse der Kundenzufriedenheit an. Je nach Art der Dienstleistungen stehen unterschiedliche Fragebögen zur Verfügung, die bis zu 60 Kompetenzen abdecken. Binnen drei Minuten können Kunden diese Fragebögen ausfüllen – egal über welches Endgerät. Die Einladung zum Fragebogen kann per E-Mail und über soziale Netzwerke erfolgen. Die Ergebnisse werden in Echtzeit ausgewertet. Die Daten können sowohl zur internen Qualitätskontrolle eingesetzt werden als auch für Empfehlungsmarketing. Dienstleister können sie als ausgewähltes KundenFeedback aus der eigenen Website veröffentlichen und so als Referenzen einsetzen, um neue Kunden zu gewinnen. cf ■ Anzeige SILVERPOP YAPITAL DI UNTERNEHMER Marketing Tool für Mobile Apps Rechnung über QR-Code zahlen Neues Kampagnen-Framework Mit dem „Mobile Connector“ stellt das Marketingtechnologie-Unternehmen Silverpop ein Tool für die Erfassung von App-Nutzung bereit. Die Lösung übermittelt automatisch das Nutzungsverhalten innerhalb der App an die Silverpop-Plattform. Dadurch können Nutzer über alle Kanäle hinweg individuell bedient werden. cf Beim Multichannel-Händler Sport Scheck können Kunden ihre Rechnung durch das Scannen eines QR-Codes bezahlen. Dahinter liegt das Bezahlverfahren Yapital, das wie der Sporthändler zur Otto-Gruppe gehört. Nach dem Scannen genügt ein Klick auf den Bestätigen-Button, langwierige Dateneingaben entfallen. cf Die Agentur DI Unternehmer hat ein Kampagnen-Framework entwickelt, mit dem sich OnlineKampagnen technisch leicht umsetzen lassen sollen. So stellt das Tool namens „CAP“ Gamingund Voting-Module bereit. Es enthält die Standardprozesse für die Verarbeitung von Teilnehmerdaten etwa aus einem Gewinnspiel. cf Ihre Erwartungen zu übertreffen, ist unsere Taktik. Dies zu wiederholen, unsere Strategie. Thomas Krenn 2014. Wir stehen für individuelle und sichere Server- und HostingLösungen. Wir definieren uns über Service und Qualität. Wir garantieren Ihnen: - Server-Assemblierung und Server-Hosting in Deutschland Einen vielfach ausgezeichneten Qualitätsstandard Ein Testszenario mit 35 verschiedenen Betriebssystemen Individuelle Projektunterstützung Einen persönlichen 24/7 Support 24h Expresslieferung europaweit Ihr Thomas Krenn DE: +49 (0) 8551 9150 0 CH: +41 (0) 848 207970 AT: +43 (0) 732 2363 0 www.thomas-krenn.com Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung 32 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 23. Dezember 2013 26/13 SERIE: SOCIAL MEDIA MONITORING Ein hart umkämpfter Markt Wer unter den über 300 Lösungen für Social Media Monitoring das richtige Werkzeug finden will, hat die Qual der Wahl. Doch mit der richtigen Strategie kann die Zahl der infrage kommenden Tools begrenzt werden W er regelmäßig hören will, was im Web über das eigene Unternehmen oder die eigene Marke gesprochen wird, braucht ein Werkzeug dafür. Doch der Werkzeugkasten ist mittlerweile so groß und unübersichtlich, dass es eine schwierige Aufgabe ist, das oder die passenden Tools zu finden. Der „Social Media Monitoring Tool Report 2013“ listet beispielsweise über 300 Lösungen auf. Für den Report beobachtet die Digitalagentur Goldbach Interactive die Anbieterlandschaft seit 2010. Zwar sei die Wachstumsrate auf dem Monitoring-Tool-Markt 2013 im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen, konstatiert der Report, der Markt bleibt jedoch hart umkämpft, lautet ein Fazit. Wie wählen also Unternehmen ein Mess- und Analyseinstrument aus, das ihre Anforderungen an Social Media Monitoring am besten erfüllt? Vor der Wahl sollte zwingend die Entwicklung einer Monitoring-Strategie stehen, empfiehlt Anna-Maria Zahn, Bereichsleiterin bei Forschungsweb, einem Nürnberger Beratungsunternehmen. Zahn berät Firmen Social Media Monitoring Eine unübersichtliche Anbieterlandschaft prägt den Markt für Social Media Monitoring Tools. In dieser Serie erklären wir, wie Unternehmen trotz der Intransparenz das passende Tool finden können und wie namhafte Unternehmen Social Media Monitoring zum Vorteil ihres Unternehmens einsetzen. ■ Folge 1: Ein hart umkämpfter Markt Ausgabe 26/2013 ■ Folge Foto: Fotolia / Kurhan 2: Social Media Monitoring in der Praxis Monitoring Tool, ein Analytics Tool oder ein Engagement Tool?“, zählt Zahn die verschiedenen Möglichkeiten auf. Monitoring Tools erfassen Beiträge im Web über das Unternehmen oder die Marke. Mit dem Analytics Tool werden die quantitativen Daten und Zahlen der SocialMedia-Präsenzen erhoben. Und Engagement Tools erleichtern den Dialog über die verschiedenen SocialMedia-Kanäle. Vor dem „Sucht das Unternehmen ein Kauf eines Produkts sollten sich Social-MediaMonitoring, ein Analytics oder Verantwortliche also daein Engagement Tool?“ rüber klar werden, was sie genau suchen. ANNA-MARIA ZAHN Auch Sabine Aßmann, Bereichsleiterin bei Forschungsweb Beraterin Social Media Kommunikation bei der bei der Auswahl von Social Media Moni- Hamburger Agentur Elbkind, beobachtet, toring Tools. Sie hat im Dezember in dass viele Unternehmen nicht zwischen Frankfurt am Vortag des „Social Media Social Media Analytics und Social Media Monitoring Forums“ ein Praxisseminar zu Monitoring unterscheiden. Ganz oft spreGrundlagen des Social Media Monitorings chen Leute davon, dass sie ihre Facebookgehalten. Wenn sie über das Thema Zahlen auswerten und betrachten das als spricht, achtet sie genau auf die Begriffe Monitoring, erzählt sie. Aßmann und Zahn haben einen guten und differenziert zuerst nach dem Einsatzzweck. „Sucht das Unternehmen ein Überblick über die Anbieterlandschaft, weil sie gemeinsam das Wiki „Medienbewachen.de“ pflegen. Dort hat die BlogSuche Twingly in Zusammenarbeit mit Aßmann und Zahn Werkzeuge für Social Media Monitoring zusammengetragen. Anbieter können sich und ihre Produkte auch selbst vorstellen. Drei Schritte zum Monitoring Tool Doch zurück zur Strategie: Drei Schritte sollten auf jeden Fall abgearbeitet werden, bevor man ein Tool auswählt, unterstreicht Zahn. Denn erst, wenn die jeweiligen Fragen geklärt sind, kann man entscheiden, ob ein Tool die herausgearbeiteten Anforderungen abdecken kann. Am Anfang steht das Festlegen der Anwendungsszenarien. Wozu soll das Monitoring dienen? Zum Beispiel um möglichst früh über aufkeimende PR-Krisen informiert zu werden? Für die Marktforschung? Um das Image als Arbeitgeber abzuklopfen? Für jedes Anwendungsszenario gelten andere Anforderungen an das Tool. Als nächste Frage stellt sich: Wer soll mit dem Tool arbeiten? Unternehmen sollten festlegen, welche Abteilungen das Werkzeug einsetzen werden: PR, Marketing, Ausgabe 1/2014 Alle veröffentlichten Folgen können Sie unter www.internetworld.de/webcode herunterladen: Webcode 1326032 Produktmanagement, Personalabteilung? Im letzten Schritt schließlich sollten Unternehmen ihre Monitoring-Strategie bestimmen: Welche Analysen sollen durchgeführt werden? Welche konkreten Fragen soll das Tool beantworten? Reicht es aus, die Zahl der Beiträge zu einer Marke oder einem Unternehmen im Zeitverlauf abzubilden? Sollen auch deren Quellen oder die Autoren, die am häufigsten darüber schreiben, ermittelt werden? Durch das Abarbeiten dieser Fragen kristallisiert sich heraus, welche Ziele das Unternehmen mit dem Monitoring verfolgt, ob die Ziele sinnvoll sind und was das Werkzeug leisten muss. Mit diesem Wissen hat der Social-Media-Verantwortliche ein Navigationssystem zur Hand, das das Finden der passenden Lösung erleichtert. In der Praxis ist es jedoch oft genau umgekehrt. „Die meisten fangen an, laufen los und versuchen ein Gefühl zu entwickeln, was mit Social Media Monitoring möglich ist“, registriert Zahn. Intransparenter Markt Die Anbieter machen es den Anwendern nicht leicht. Allein die Intransparenz des Erst Anforderungen festlegen, dann Tool auswählen Potenzialbewertung MonitoringStrategie Anbieterauswahl Setup Begleitung Ermittlung der im Social Web vorhandenen Themen und Zielgruppen und Ableitung der möglichen Anwendungsfelder Festlegung von Anforderungskatalog, Erstellung und Setup des passenden Monitoring- und Interaktionssystems (inkl. Qualitätsmanagementprozesse) Laufende Qualitätskontrollen a) Einsatzbereichen und Zielen b) Rahmenbedingungen c) Themen, Analyse- und Nutzenkonzept Recherche, Ausschreibung, Kostenvergleich, Test der Tools Reportings Spezialanalysen Die Prozessschritte bei der Tool-Auswahl: Anwendungsszenarien durchspielen, Strategie festlegen, Tools testen, Entscheidung treffen © INTERNET WORLD Business 26/13 Quelle: Forschungsweb Anwenderstudie 2012 Informationen zu Monitoring Tools: Das Wiki Medienbewachen.de stellt Werkzeuge vor, die speziell für den deutschen Markt verfügbar sind 26/13 TOOLS & TECHNIK 23. Dezember 2013 Illustration: Anna-Lena Schiller licher sein.“ Jedes Tool bietet individuelle Funktionen. Die Schwerpunkte variieren, manche sind bei Engagement und Workflow stark, andere in den Punkten Analytics und Reporting. Die fünf Top Tools sind laut dem Report „Engagor“ von der gleichnamigen USFirma für Community Management und Monitoring, „Heartbeat“ von Sysomos für Analytics, „Radarly“, von Linkfluence, „Synthesio“ von der gleichnamigen Firma und „Talkwalker“ von Trendiction in Luxemburg. Der Tool-Markt ändert sich kontinuierlich, stellt der Report fest. Bekannte Hersteller etablieren sich mehr Monitoring stand auch bei der Social Media Konferenz in Ham- und mehr und entwickeln die Funktionen ihrer Lösunburg im Fokus. Beim „Mitzeichnen“ entstand diese Illustration gen in die Breite. Im GegenMarktes ist eine große Herausforderung. zug betreten kleinere Anbieter mit sehr Noch schwieriger ist es, die Qualität der spezialisierten Tools den Markt. Dass der Markt für Social Media MoniTools einzuschätzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Forschungsweb toring in Bewegung ist, bestätigt Bastian unter 110 Anwendern von Social-Media- Karweg, Geschäftsführer von Echobot Monitoring-Lösungen. Knapp 42 Prozent Media Technologies. Echobot durchsucht sind der Meinung, dass es schwer ist, die Blogs, Nachrichtenportale und VerbrauQualität der Tools zu bewerten. 36 Prozent cherseiten im Web nach Meldungen. Karmonieren die Intransparenz auf dem Mo- weg beobachtet zwei Veränderungen: nitoring-Markt. Die größten Hürden für Social Media Manager in Unternehmen Social Media Monitoring sehen sie jedoch reagieren heute nicht mehr ausschließlich in den beschränkten Ressourcen und im auf Kommentare und Posts, sondern agieunverhältnismäßig hohen Aufwand im ren proaktiv. „Längst blicken die Verantwortlichen über den Tellerrand der eigeVergleich zum Nutzen (siehe Grafik). Dass sich die Tools stark unterscheiden nen ,Wall‘ hinaus und mischen sich aktiv und für Anwender schwer einschätzbar ein“, so Karweg. Als zweiten Trend sieht er sind, berichtet auch die Agentur Goldbach die automatisierte anstelle der manuellen Interactive. Sie hat ihren diesjährigen Sichtung von Beiträgen. Karweg beschreibt Report zu den Monitoring Tools durch das so: „Dieses oft auch ,Social-CRM‘ einen Live-Test abgerundet. Die Werkzeuge, die den LiveTest durchliefen, mussten drei gleiche Aufgaben lösen. Ergebnis: In keinem Fall fanden zwei Tools dieselbe Anzahl von Beiträgen. Die Features, die Funktionen und die Schnelligkeit beim Finden von Beiträgen variieren stark. Fazit des Reports: „Die Tools könnten nicht unterschied- Internet World BUSINESS genannte Vorgehen sucht automatisch Informationen zu bestehenden Kontakten.“ Bei der Kaltakquise im Callcenter könne dadurch der Gesprächseinstieg leichter fallen, weil der Agent die Infos als Aufhänger verwenden kann, beschreibt Karweg ein Anwendungsszenario. Obwohl Social Media Monitoring schon seit einigen Jahren gängige Praxis ist, gibt es auf der Anwenderseite immer noch ganz unterschiedliche Niveaus, berichtet Anna-Maria Zahn von Forschungsweb: auf der einen Seite viele Einsteiger, die sich mit der Tool-Auswahl beschäftigen, auf der anderen Seite etliche Fortgeschrittene, die daran arbeiten, aus den Ergebnissen des Monitorings einen Nutzen für das Unternehmen zu ziehen. Sie beschäftigen sich mit internen Prozessen: Wie kann man die Kollegen besser schulen? Welche Abteilung benötigt welchen Report? In Fachdiskussionen nimmt Zahn ein großes Bedürfnis nach der „eierlegenden Beispiel für die Oberfläche eines AnalyseTools, in diesem Fall von „Fanpage Karma“ Wollmilchsau“ wahr, einem Tool, das alles kann – sprich, bei dem die Datenqualität stimmt und das alle Funktionen von Monitoring über Analytics bis Engagement abdeckt. Aber: „Viele Anbieter versuchen das zwar. Das eine, perfekte Tool gibt es jedoch nicht.“ Aßmann bestätigt: „Es ist ein ■ Irrglaube, dass ein Tool alles kann.“ is Die größten Probleme beim Social Media Monitoring Zu wenig Ressourcen (Zeit, Budget, Personal) 68 % Aufwand und Nutzen in keinem Verhältnis 45 % Schwierige Bewertung der Qualität der Tools 42 % Zu wenig abteilungsübergreifende Zusammenarbeit 40 % 37 % Fehlendes internes Know-how Intransparenz auf dem Monitoring-Markt 36 % Zu geringer Nutzen des Monitorings 35 % Basis: Quelle: Forschungsweb Anwenderstudie 2012, n = 110 Übersicht zu Social Media Monitoring Tools Das Angebot an Lösungen für Social Media Monitoring und Analyse ist groß und unübersichtlich. Folgende Webseiten sammeln Beschreibungen und Bewertungen solcher Tools zur besseren Orientierung. ■ Übersicht zu Werkzeugen für die Beobachtung und Analyse sozialer Medien: http://medienbewachen.de ■ Social Media Monitoring Report 2013, Test und Bewertung von Social Media Monitoring Tools aus Agentursicht : www.goldbachinteractive.com ■ Englisches Wiki für SocialMedia-Monitoring-Lösungen: http://wiki.kenburbary.com/ ONLINE MEDIEN Mehrfachantworten möglich Zu wenig Ressourcen und ein unverhältnismäßig großer Aufwand im Vergleich zum Nutzen sind aus Anwendersicht die größten Hindernisse für Social Media Monitoring © INTERNET WORLD Business 26/13 SOCIAL MEDIA 33 PRINT MEDIEN 34 TOOLS & TECHNIK Internet World BUSINESS 23. Dezember 2013 26/13 CASE STUDY SUPERCRAFTLAB.DE Rückgrat im Abo-Commerce Wer Produkte im Abonnement verkauft, benötigt ein Backend Tool, das mit wiederkehrenden Transaktionen klarkommt K reativ sein und etwas mit den eigenen Händen gestalten kommt im Leben vieler (berufstätiger) Menschen oft zu kurz. Damit das nicht so bleibt, versendet der Online Shop Supercraftlab.de BastelKits, die alle „Zutaten“ für eine Do-ityourself-Dekoration enthalten. Die Kits können als Einzelbox oder als Abo bestellt werden. Alle zwei Monate landen dann neue Deko-Vorschläge bei den Kundinnen und Kunden. Zwei Designerinnen aus Berlin stecken hinter der Idee: Sophie Pester und Catharina Bruns. Gemeinsam haben sie 2012 ihr Unternehmen Superlabs Studio für krea- tive Arbeit GbR gegründet. Seitdem denken sie sich immer neue Handarbeitsprojekte aus. Der Shop und die Kits gehen nicht nur an deutsche, sondern auch an internationale Kunden. Für Letztere gibt es eine englischsprachige Version. „Wir haben aktuell mehrere Tausend Kunden in Deutschland und in der EU. Einige Kits versenden wir sogar weltweit“, berichtet Catharina Bruns, eine der beiden Gründerinnen von Superlabs. Vor dem Start standen die beiden Gründerinnen vor der Frage, mit welcher Software ihr Vertriebskonzept umgesetzt Verwaltung, Enterprise Resource Planning oder E-Commerce, online zur Verfügung gestellt werden, betont Pietsch. Das Implementieren der Lösung ging rasch, erinnert sich Bruns. Die Software wurde innerhalb von zwei Tagen eingerichtet. Zwei Monate nach dem ersten Anruf bei Agnitas ging das erste Paket raus. Als Software-as-a-ServiceLösung ist der E-Abo Manager auf „Selbstbedienung“ ausgerichtet, erläutert Pietsch. Die Kunden können alle Parameter zu ihren Produkten selbst festlegen. Zum Beispiel Preise, in welchem Abstand der Versand erfolgt oder in welchem Rhythmus gezahlt werden kann. Die Verwaltung sei einfach, findet Bruns, die Kosten dafür überschaubar. „Ohne so ein System hätten wir den AboVersand nicht bewältigen können“, bekräftigt sie. Der Preis für den E-Abo Manager setzt sich zusammen aus einer Grundpauschale, den Kosten für das Hosting der KundendatenAlle zwei Monate versendet Supercraftlab eine Box mit einem Do-it-yourself-Bastel- sätze und aus Gebühren für optioAl nale Module. Solche Module sind vo vorschlag. Das Kit enthält alle Materialien und eine Bastelanleitung ein „Bestellformular-Generator“ werden kann. Wel- regelmäßig erstellt und versendet werden. oder ein „Shop-Generator“. Für das Hoswe che ch Lösung kann Acht Verlage arbeiten damit, darunter ting von Kundendatensätzen könne man wiederkehrende Ab- auch die Neue Mediengesellschaft Ulm, bei zwischen drei und sieben Cent pro Datenwi rechnungen automa- der die „INTERNET WORLD Business“ satz kalkulieren, erläutert Pietsch und rec tisiert abwickeln? „Selbst „Selb eine Lösung zu erscheint, oder die Park & Ride Media macht folgende Beispielrechnung auf: bauen, kam nicht infrage. infra Wir sind ja nur GmbH aus München. „Supercraft war die Wenn ein Unternehmen pro Monat 3.000 große Firma mit ent- erste Anfrage aus dem Nicht-Verlagsbezu zweit und keine gro sprechendem Kapital“, sagt Bruns. Über reich“, erzählt Robert Pietsch, Vorstand Google-Suche stießen die beiden und Leiter eVerlag bei Agnitas. eine Google Suche st Payment-Prozesse in „traditionellen“ Designerinnen auf den „E-Abo Manager“ Online Shops sind auf die Abwickung einvon Agnitas. Das Tool ist Kunden- und Abo-Verwal- maliger Transaktionen ausgerichtet. Wenn tung sowie ERP-System in einem. Es sorgt Kunden aber ein Abonnement (englisch: nicht nur dafür, dass die Abonnenten Subscription) abschließen, müssen nicht korrekt mit den bestellten Produkten nur deren Daten erfasst, sondern auch das beliefert, sondern auch dass Rechnungen Abo-Verhältnis laufend überwacht werden. Steuern richtig berechnen Einige Begriffe rund um Abo Commerce ■ Abo Commerce Relativ neue Art des Online-Vertriebs: Shops versenden in regelmäßigen Abständen Pakete, beispielsweise mit Beauty-Produkten (Glossybox.de), Socken (Mansbox.de), Lebensmitteln oder anderen Dingen wie den Bastelboxen von Supercraftlab.de. ■ Customer Relationship Management (CRM) Erfassung, Speicherung und Verwaltung der Kundendaten ■ Recurring Billing Sich wiederholende Zahlungsvorgänge oder Transaktionen. Die Rechnungslegung erfolgt je nach Abo-Modell beziehungsweise der vom Kunden gewählten Zahlungsweise monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder einmal pro Jahr. ■ Subscription Management Die Verwaltung von Abonnements. Plattformen für Subscription Management bilden die Abo-Logik ab. Gängig sind Software-asa-Service-Modelle. Abo Commerce, wie der von Supercraftlab, benötigt eine Abo-Logik im Backend Ein weiterer komplizierter Aspekt ist die Berücksichtigung der unterschiedlichen Steuersätze. Welcher Mehrwertsteuersatz kommt in Deutschland zum Tragen? Welche Umsatzsteuer wird beim Versand ins Ausland fällig? Die steuerrechtlichen Vorgaben sind von Land zu Land verschieden, ein Abo-System muss sie alle abbilden. Die Unit eVerlag bei Agnitas, ein Anbieter von E-Mail-Marketing-Software, hat die Abo-Verwaltungslösung „E-Abo Manager“ in den vergangenen sieben Jahren kontinuierlich weiterentwickelt. Andere Anbieter von Abrechnungs-Tools für Abos sind Reskribe, Pactas und Fastbill. Nach einer Demophase entschieden sich Bruns und Pester für den E-Abo Manager. Das Alleinstellungsmerkmal des E-Abo Manager gegenüber anderen Subscription-Management-Lösungen sei, dass alle Funktionen, seien es CRM, Abo- Zum E-Abo Manager können verschiedene Module hinzugebucht werden Kunden mit einem Abo bedient, fallen Kosten zwischen 150 Euro und 230 Euro an, abhängig von den Zusatzmodulen. Der nächste Schritt von Supercraftlab ist, einen Shop im Responsive Design zu starten. Dieser wird auf der E-Commerce-Funktionalität des E-Abo Managers basieren und soll sowohl Abos als auch Einzelbestellungen der Bastel-Kits über einen Shop vertreiben. Bislang lief beides noch auf getrennten Systemen. „Die AboZahlen steigen kontinuierlich“, freut sich Sophie Pester. Sie rechnet auch 2014 mit ■ einer positiven Entwicklung. is 26/13 AFFILIATE MARKETING BILDBEARBEITUNG PLZ PLZ 1 9 Firstlead GmbH www.adcell.de Marcus Seidel Rosenfelder Straße 15-16 10315 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 [email protected] Starten Sie jetzt Ihr Partnerprogramm mit über 75.000 Affiliates und ohne SetupGebühr! ProfiMasking www.profimasking.de Björn Brücker Föhrenstrasse 33 D-90530 Wendelstein Tel.: +49 9129/2969696 Fax: +49 3212/1395849 [email protected] Fotografie - Bildbearbeitung Multimedia: visuelle Produktbildoptimierung für Onlineshops, Webseiten und Kataloge. Integrierte branchenspezifische Lösungen für den Onlinehandel. PLZ 7 + 2 DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 23. 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Bei der MultichannelPlattform soll der 42-Jährige von Januar 2014 an vor allem drei Schwerpunkte verantworten: die Betreuung der beiden Partnerunternehmen Rewe und DM Drogerie Markt, die Zusammenarbeit mit der Payback-Schwestergesellschaft Emnos und den gezielten Vertrieb von deren Customer-Insight-Produkten sowie den gesamten Bereich Industry Cooperations. Hier können werbungtreibende Unternehmen und MediaAgenturen die Offline- sowie Online- und MobileKanäle von Payback für Kampagnen nutzen. ■ www.payback.net Oliver Nitz Viacom International Media Networks (VIMN), Berlin Als neuer Senior Vice President Mobile Brand Licensing kommt Oliver Nitz zu Viacom International Media Networks (VIMN). Zu seinen Aufgaben gehört der Auf- und Ausbau von Partnerschaften im Mobilmarkt, darüber hinaus leitet er die lokalen Mobile Brand Licensing Teams in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Polen, Ungarn, Rumänien und in der Schweiz. Nitz, der bisher beim Red Bull Media House in Salzburg das Business Development verantwortete, folgt auf Michel Dupont, der VIMN im September verlassen hat. In seiner Funktion berichtet Nitz direkt an Bob Bakish, President und Chief Executive Officer von VIMN, sowie an Willem Schelling, Chief Operating Officer sowie Interims-Geschäftsführer von VIMN Northern Europe. ■ www.viacom.de Jürgen Prenninger eFullfillment Transaction Services, Ludwigsburg Jürgen Prenninger übernimmt ab Ende des Jahres die Leitung des Bereichs Sales & Marketing der eFulfilment Transaction Services GmbH. Der 42-Jährige arbeitet bereits seit Mitte der 1990er Jahre in diesem Umfeld, zuletzt als Head of eCommerce bei One Advertising und als Director eCommerce bei One Commerce. ■ www.efulfilment.de 39 Sven Samplatzki Michael Frank Payback, München Internet World BUSINESS Apprupt, Hamburg Plan Net / Serviceplan, München Zum Januar 2014 übernimmt Sven Samplatzki beim Hamburger Mobile-Vermarkter Apprupt die Position Chief Commercial Officer. Damit verantwortet er nun zusätzlich zum Publisher-Mandantengeschäft den Bereich Media Sales. Der 40-Jährige ist bereits seit August 2010 für Apprupt tätig, davor war er bei OMG 4CE, Radio.de und Free X Media aktiv. ■ www.apprupt.com Bereits seit 1999, zwei Jahre nach der Gründung, war Michael Frank als Geschäftsführer für die Digitalagentur Plan Net tätig. Nun verlässt er die Tochter der Münchner Serviceplan Gruppe nach rund 15 Jahren, um in Zukunft neue Herausforderungen anzunehmen. Seinen Posten als Sprecher der Geschäftsführung, den der 46-Jährige seit 2005 innehatte, übergab er bereits im September 2013 an Manfred Klaus, der die Plan Net Group seit 2006 gemeinsam mit Frank geleitet hat. ■ www.plan-net.com Ulrich Schober / Robert Meusel Sebastiano Cappa Oliver Elbert Ligatus, Köln / Mailand Elbteam, Hamburg Schober Ventures, Ditzingen Mit einer neuen Dependance in Mailand setzt Ligatus, Spezialist für Performance Marketing und Tochter von Gruner + Jahr, seine Expansion fort. Geleitet wird das italienische Büro künftig von Sebastiano Cappa, der die Position des Sales Directors übernimmt. Der 31-Jährige kommt von Emailvision und soll vor allem Werbungtreibende fürs Netzwerk von Ligatus gewinnen. Cappa berichtet an Julien Mosse, Geschäftsführer Ligatus Südeuropa. ■ www.ligatus.com Mit einer eigenen Kreationsund E-Commerce-Agentur ist Oliver Elbert künftig in Hamburg aktiv. Bisher war der 38Jährige, der mit Kunden wie Blume 2000, Xing und NKD startet, unter anderem Vorstand von Spot Media, einer Tochter von Sinner Schrader, die inzwischen Commerce Plus heißt. Das Elbteam-Portfolio: „wirksame E-Commerce-Lösungen“. ■ www.elbteam.de Ein neues Beteiligungsunternehmen hat Ulrich Schober, Geschäftsführer der Schober Holding International in DitU. Schober zingen, gegründet. Der neue Wagniskapitalgeber Schober Ventures will insbesondere in Ideen in den Bereichen Media, Marketing, IT sowie E- und M-Commerce investieren. Im Fokus stehen dabei innovative Start-ups in der Seed- und Growth-Phase. Neben Ulrich Schober, der als Geschäftsführender Gesellschafter agiert, ist Robert Meusel als Geschäftsführer an Bord. Er arbeitet gleichzeitig als Mergers and Acquisitions Manager bei der Schober Holding. Im VentureAbleger soll Meusel vor allem die Koordinierung und Leitung der Transaktionsprozesse leiten. ■ www.schober.de Jochen Knecht Motor Presse, Stuttgart Für sämtliche Digital-Aktivitäten der Motor Presse Stuttgart im Bereich Automobil ist in Zukunft Jochen Knecht zuständig. Der 35-Jährige übernimmt zum 1. Februar 2014 den Posten Leiter Digital und folgt auf Tim Ramms, der seit Oktober 2013 als Geschäftsbereichsleiter die kaufmännische Verantwortung für die Marken „Auto Motor und Sport“, „Auto Straßenverkehr“, „Motor Klassik“ sowie „Sport Auto“ trägt. Knecht wechselt vom Axel Springer Verlag, bei dem er derzeit noch als stellvertretender Chefredakteur von Autobild.de tätig ist. Davor war er unter anderem beim Egmont Ehapa Verlag und bei Stern.de tätig. Bei Motor Presse soll er gemeinsam mit den Chefredakteuren der Autotitel neue digitale Formate entwickeln. ■ www.motorpresse.de Alina Hückelkamp / Leila El-Kayem Razorfish, Frankfurt/Berlin Zum neuen Chief Strategy und Innovation Manager ist Alina Hückelkamp bei Razorfish, einer digitalen KreativA. Hückelkamp agentur mit Hauptsitz Frankfurt, befördert worden. Die 37-Jährige, die bislang Head of Strategy war, verantwortet das strategische Geschäft für alle Kunden von Razorfish in Deutschland. Sie leitet dabei die Beratungsdisziplinen StraL. El-Kayem tegie, Business Intelligence und Media-Strategie sowie das interdisziplinäre Social Team. Neu im Berliner Büro von Razorfish ist darüber hinaus Leila El-Kayem. Die 32-Jährige, die bisher bei VCCP tätig war, kommt als neuer Creative Director und soll sich insbesondere um die Kunden McDonald’s sowie O2 kümmern. ElKayem leitet ein achtköpfiges Team und berichtet direkt an CEO Sascha Martini. Zudem gehört das Neukundengeschäft zu ihren Aufgaben. ■ www.razorfish.de Michael Stepper Delta Projects, München Als neuer Head of Publisher Management kommt Michael Stepper zum Demand-SidePlatform-Anbieter Delta Projects. In der neu geschaffenen Position baut sich der 31-Jährige, der zuletzt bei der AOL-Tochter Be On Publisher Manager war, ein individuelles Inventar-Portfolio auf, das über das der angeschlossenen Supply Side Platforms (SSP) hinausgeht. ■ www.deltaprojects.com Philipp Wengenroth Commerce Plus, Hamburg Die Web-Agentur Commerce Plus hat Philipp Wengenroth zum Director Unit Hannover ernannt. Der 40-Jährige teilt sich die Führungsaufgaben für den Standort mit Dimitri Gatowski. Zu seinen Aufgaben gehören der strategische Ausbau des Magento-Standorts Hannover und der Aufbau mobiler Shop-Lösungen. Bisher war Wengenroth, der seit 2011 bei Commerce Plus ist, Senior Project Manager und Consultant. ■ www.commerce-plus.com ▶ Impressum Leitung Online-Redaktion: Tanja Gabler (tga), [email protected] Redaktion: Till Dziallas (tdz), [email protected] ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), [email protected] Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), [email protected] Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Mitarbeiter dieser Ausgabe: Bärbel Edel, Stefan Mey, Elisabeth Oberndorfer, Christina Rose, Helmut van Rinsum (hvr), Kerstin Viellehner Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 vom 01.10.2013 Chefin vom Dienst: Vera Günther (vg), [email protected] Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: [email protected] Vera Günther (vg), [email protected] Art Directorin: Maria-Luise Sailer Stefan Hofer (host), [email protected] Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Ingrid Lommer (il), [email protected] Ingrid Schutzmann (is), [email protected] Susanne Vieser (vs), [email protected] Daniela Zimmer (dz), [email protected] Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: [email protected] Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: [email protected] Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. Schon abonniert? www.internetworld.de/abo 40 MENSCHEN & KARRIERE Internet World BUSINESS Mark Weeks / John Dillon / Anita Athwal Akamai, Addlestone (GB) Mit strategischen Neubesetzungen im Führungsteam für die Region Europa, den NaM. Weeks hen Osten und Asien (EMEA) will Akamai, ein Anbieter für Cloud Services, sein Wachstum vorantreiben. Am europäischen Hauptsitz in Addlestone verantwortet Regional Vice President Service Providers EMEA Mark Weeks nun J. Dillon den Ausbau des Geschäfts in der Region. Er war zuletzt als General Manager bei BT Global Services tätig. Vice President of Marketing EMEA ist nun John Dillon bei Akamai Technologies. Bei Rightster war Dillon, der künftig für A. Athwal die Entwicklung der regionalen Marketingstrategie zuständig ist, zuletzt Vice President Product and Marketing. Zudem ist Anita Athwal neu bei Akamai: Als Senior HR Director EMEA kümmert sie sich um die Human-Resources-Abläufe in dieser Region, insbesondere in den Bereichen Personalentwicklung, Sachleistungen und Vergütungen sowie Leistungsmanagement und Weiterbildung. Athwal war bisher unter anderem bei Monitise, Alcatel Telecom, der Morse Group, Technetix und Nortel Networks seit mehr als 20 Jahren im HR-Bereich tätig. ■ www.akamai.de Alexander Tettamanti OMS, Düsseldorf Das Portfoliomanagement bei der OMS Vermarktungs GmbH & Co. KG in Düsseldorf verstärkt künftig Alexander Tettamanti. Der neue Portfoliomanager kümmert sich um die Betreuung von Publishern, die von OMS vermarktet werden. Im Team von Dirk Hellmann, Director Produktmanagement & Technik gehören unter anderem die Weiterentwicklung des Produktportfolios zu seinen Aufgaben. Tettamanti, der insbesondere für die Radio-Kombi bei OMS zuständig ist, kommt von der New Content Media Group GmbH aus Bremen. Dort war der 33-Jährige, der zuvor bei der NDR Media GmbH arbeitete, als Content Manager beschäftigt. ■ www.oms.eu 23. Dezember 2013 26/13 Jean-Louis Constanza Stephan Thurm Criteo, Paris / München Funke Mediengruppe, Essen Als neuer Chief Innovation Officer wechselt Jean-Louis Constanza zu Criteo, einem Technologieanbieter für Performance Display Advertising mit Büros in Europa, Asien und den USA. In der neu geschaffenen Position betreut Constanza den Bereich Human Resources und soll mit Produktpartnern an neuen Wachstumsfeldern arbeiten. Bislang war er bei den Telekommunikationsanbietern Tele 2 und Orange sowie zuvor als Gründer von Constanza Ten aktiv, einem Mobilfunknetzbetreiber und Spezialisten für mobilen Web-Zugang und Mobile Messaging. ■ www.criteo.com Von 2014 an soll Stephan Thurm den Digitalbereich der Funke Mediengruppe (früher WAZ) ausbauen. Der frühere Manager des Medienhauses Russmedia berichtet direkt an Geschäftsführer Thomas Ziegler. Besonderes Augenmerk soll der 46-Jährige auf die Regionalzeitungen wie die „Berliner Morgenpost“ und das „Hamburger Abendblatt“, die von Springer übernommen werden, legen. Bisher war Thurm bei der Ippen Mediengruppe aktiv sowie Geschäftsführer der Markt Gruppe in München. ■ www.funkemedien.de Philipp Zuschlag Explido, Augsburg Für die Weiterentwicklung im Bereich Real-Time Advertising ist in Zukunft Philipp Zuschlag bei der Augsburger Digitalagentur Explido als Sales Consultant zuständig. Zu den Aufgaben des 35-Jährigen, der zuvor bei Stream5, Peter Pays und Newsports beschäftigt war, gehören Aufbau und Ausweitung des Display-Geschäfts für Neu- und Bestandskunden. Zuletzt arbeitete Zuschlag bei Adconion Direct als Sales Director im Bereich Performance-Lösungen. ■ www.explido.de Liesa Markus / Nicole Schichtl / Olga Odenbach Online United, Schwaig Der Dachverband der europäischen Providerverbände Euroispa hat einen neuen Präsidenten gewählt: Der Rechtsanwalt Oliver Süme, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft, übernimmt ab Januar 2014 die Führung des weltgrößten Providerverbands. ■ www.euroispa.org Mit drei neuen Mitarbeitern verstärkt sich die Online United GmbH aus Schwaig. Als L. Markus Affiliate Managerin kümmert sich Liesa Markus in Zukunft bei der Agentur um mehrere Partnerprogramme. Zuletzt war die 30-Jährige fünf Jahre lang als Account Managerin bei Immowelt aktiv. Ebenfalls als Affiliate Managerin stößt N. Schichtl Nicole Schichtl zu der Online-Marketing-Agentur. Die 19- Jährige hat bislang eine Ausbildung zur Einzelhandels-Kauffrau absolviert. Von der Affiliate Managerin zum Head of Affiliate Marketing wurde Olga Odenbach beO. Odenbach fördert. Sie stieß bereits im September 2012 zu Online United und soll künftig darüber hinaus PR-Aufgaben und die Betreuung einiger Partnerprogramme übernehmen. ■ www.online-united.de Christian Riesenberger David Maciejewski Surprice Hotels, Köln Neoskop, Hannover Mit einer neuen Marke geht die weltweit agierende HRS Gruppe an den Start: Seit 2. Dezember 2013 vermittelt das Hotelbuchungsportal Surprice Hotels mittels BlindbookingAnsatz Übernachtungsmöglichkeiten. Geleitet wird das Portal von Christian Riesenberger, der bisher Prokurist bei der PTV AG sowie als Vorstand Sales und Marketing bei der Yellow Map AG tätig war. ■ www.surprice-hotels.com Als Frontend-Entwickler geht David Maciejewski zur Digitalagentur Neoskop. Vor seinem Wechsel zum Hannoveraner Dienstleister war der 36-Jährige vier Jahre lang bei dem Technologiemagazin T3n tätig, nachdem er unter anderem bei Sevenload gearbeitet hatte. Als Leiter Frontend verantwortete Maciejewski 2008 den Relaunch der Videoplattform. ■ http://neoskop.de Oliver Süme Euroispa, Brüssel Thorsten Grenz G Predictive, Norderstedt Beim Software-as-a-ServiceAnbieter G Predictive wurde Thorsten Grenz zum Chairman ernannt. Der ehemalige CEO von Mobilcom, der zudem Geschäftsführer bei Hapag Lloyd, CFO bei Hero sowie Operating Partner beim Private-Equity-Investor 3i war, lehrt an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und ist Wirtschaftsbeirat am Institut für Weltwirtschaft. ■ www.gpredictive.de Oliver Weiß Platform161, Hamburg In der neu geschaffenen Position des Country Managers Germany vertritt Oliver Weiß die Interessen des niederländischen Unternehmens Platform161 in Deutschland. Vor seinem Wechsel zur Demand Side Platform war Weiß, der zudem für Österreich und die Schweiz zuständig ist, Sales Director DACH bei der Cloud Marketing Platform Turn. Weitere Stationen waren General Manager Europe bei Facilitate Digital, Consultant EMEA bei Doubleclick und Head of Atlas Advertiser Suite bei Atlas / Microsoft sowie Jobs bei Pilot 1/0 und Pixelpark. ■ www.platform161.com Lassen Sie’s uns wissen Wenn Sie Karriere machen, ein-, auf- oder aussteigen, schreiben Sie uns. ■ [email protected] [email protected] ■ DLD 14 Die DLD (Digital-Life-Design) ist eine jährlich stattfindende, international besetzte Konferenz zu Zukunftsfragen, unter anderem des Webs. Über 150 Referenten und mehr als 1.000 Teilnehmer werden auch 2014 wieder erwartet. Termin: München, 19. bis 21. Januar 2014 Kosten: Einladungs-Event Info: http://dld-conference.com ■ TES 2014 Burda Direkt Services lädt im Rahmen des DLD 14 zum Technologie-Symposium „Technology Enabled Success“ ein. In diesem Jahr steht das Thema Mobile im Fokus, Vertreter namhafter internationaler Firmen diskutieren über Trends, Lösungsansätze und Herausforderungen. Termin: München, 21. Januar 2014 Kosten: Keine, nur auf Einladung. Info: www.tes-conference.com ■ Online Marketing Rockstars 2014 Die Veranstaltung zieht im nächsten Jahr von der Großen Freiheit 36 auf der Reeperbahn ins Stage Theater um. An der inhaltlichen Ausrichtung ändert sich dagegen nichts: Im Mittelpunkt des Events steht „Smartes und modernes Online Marketing“. Termin: Hamburg, 21. Februar 2014 Kosten: 299 Euro zzgl. MwSt. Info: www.onlinemarketingrockstars.de ■ Affiliate Tactixx Spannende Vorträge und intensive Diskussionsrunden erwarten die Teilnehmer. Begleitet wird das Konferenzprogramm von Speed Networking, „Ask the experts“ und Vorträgen in der Affiliate Tactixx Area mit Speakers’ Corner. Termin: München, 25. und 26. Februar 2014 Kosten: Ab 199 Euro (Early Bird bis 31.12.2013) Info: www.affiliate-tactixx.de ■ Internet World Auf der führenden E-Commerce-Messe in Deutschland präsentieren sich 300 Aussteller in zwei Messehallen auf 11.000 Quadratmetern. Parallel zur Messe findet an beiden Tagen ein hochkarätig besetzter Kongress zu den Top-Trends im E-Commerce statt. Vortragsthemen sind unter anderem: „Mobile & Multiscreen Commerce“, „Blick in die Omnichannel-Zukunft: Mobile Best Practices aus Asien“, „NeuroWeb“, „Customer Experience im Jahr 2014“, „Der Kunde ist für uns keineswegs ein unbekanntes Wesen“, „Charakter versus digitale Beliebigkeit“ sowie „Kundenansprache über alle Kanäle“. Der Besuch der Messe ist nach Vorabregistrierung kostenlos. Termin: München, 25. und 26. Februar 2014 Kosten: Für unsere Leser 850 Euro statt 1.090 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: IW14iwb) Info: www.internetworld-messe.de ■ Online Marketing Forum Die Konferenz für Trends im Online Marketing, die von INTERNET WORLD Business präsentiert wird, richtet sich insbesondere an MarketingVerantwortliche und Webshop-Betreiber. Termine: Düsseldorf, 26. März; Frankfurt, 27. März; Hamburg, 1. April; München, 3. April Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: OMF14iwb) Info: www.onlinemarketingforum.de ■ ecommerce conference Die neuesten Trends und Erfolgstipps für den Webshop stehen im Fokus der Veranstaltung, die sich an E-Commerce-Leiter richtet. Termine: Hamburg, 13. Mai 2014; Frankfurt, 20. Mai 2014 und München, 22. Mai 2014 Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: ecom14iwb) Info: www.ecommerce-conference.de 26/13 STELLENMARKT 23. Dezember 2013 Internet World BUSINESS Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter: www.internetworld.de/stellenmarkt Online Shop Manager (m/w) UNITO Versand & Dienstleistungen GmbH Salzburg ID 771 eCommerce Manager/in (m/w) NewMoove München ID 768 Offenburg ID 767 Projektmanager (m/w) im Online Marketing Hubert Burda Media projektmanagement digital. (m/w) arsmedium group Nürnberg ID 765 Online Shopmanager (m/w) Home Shopping Europe GmbH Ismaning ID 762 Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, [email protected] E-Payment Guide 2014 Buchen Sie jetzt Ihren Werbeauftritt und bleiben Sie 1 Jahr lang mit Ihrem Unternehmen präsent! Beilage INTERNET WORLD Business 5/2014 vom 03.03.2014 Anzeigenschluss: 31.01.2014 Druckunterlagenschluss: 07.02.2014 Jetzt auch als eB oo erhältl k ich! Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, E-Mail [email protected] 41 42 MEINUNG Internet World BUSINESS 23. Dezember 2013 26/13 KOMMENTAR GASTKOMMENTAR Das Schweigen der Fürsprecher Flat Design verkauft nicht Haben Sie in diesem Jahr auch Weihnachtsgeschenke im Web bestellt? Dann willkommen im Club der Innenstädtevernichter, Menschenausbeuter und Umweltschweine. Aber GlückDaniela Zimmer, wunsch, dass Sie Ihre Redakteurin Ware überhaupt bekommen haben. Schließlich weiß man ja, wie viele Ganoven sich im Web so herumtreiben. Fürwahr: Einen besonders guten Ruf hatte der Handel in Deutschland noch nie. Doch die Hetzjagd, die derzeit quer durch die Medienlandschaft gegen den E-Commerce geführt wird, sucht schon ihresgleichen. Bei Günther Jauch darf Günter Wallraff dem Online-Handel mehr oder weniger unwidersprochen die ganze Schuld für das Verkümmern unserer Kultur in die Schuhe schieben. Der „Stern“ titelt marktschreierisch „Die Wahrheit über Amazon“ und stilisiert den E-Commerce-Riesen einmal mehr zur eiskalten Profitmaschine. Und Tageszeitungen überschlagen sich mit Verbrauchertipps unter der Headline „So schützen Sie sich vor der Abzocke im Netz“. Inzwischen trägt die anhaltende Negativkampagne gegen den Online-Handel erste Früchte: Im OC&C-Index der beliebtesten deutschen Handelsunternehmen rangierten im vergangenen Jahr noch fünf Web-Händler unter den Top 20. Jetzt sind es nur noch zwei. Die Menschen bestellen zwar noch aus Bequemlichkeit im Internet, aber sie tun es nicht mehr mit einem guten Gefühl. Stellt sich die Frage: Wo bleiben eigentlich die Fürsprecher des Online-Handels? Wann melden sich die zuständigen Branchenverbände laut und vernehmlich mit Gegenargumenten gegen die harsche Kritik zu Wort? Über 800.000 Beschäftigte im Online-Handel und 43 Millionen deutsche Webshopper stehen unter Generalverdacht – und ihre Verteidiger schweigen. Das ist ein Skandal! Der neue Trend im Webdesign birgt für den E-Commerce große Probleme R eduziert, vereinfacht, übersichtlich – Flat Design beherrscht als neues Gestaltungsparadigma die Online-Welt. Gerade erst wurden Karstadt.de und Douglas.de flach designt relauncht. Mehr Usability und Orientierung sollen sie bieten. Doch verkaufen sie auch besser? Hilft Flat Design, mehr Interessenten in Käufer umzuwandeln? Anlass genug, die Entwicklung einmal kritisch zu hinterfragen. Was macht Flat Design so attraktiv für die Gestaltung und Strukturierung von User Interfaces? Es ist die aufgeräumte, zielgerichtete und klar strukturierte Optik, in der man sich besser zurechtfindet. Große Flächen und deutlich erkennbare Raster schaffen einen aufgeräumten Look und ermöglichen eine bessere Produktinszenierung. Im besten Fall entsteht der Eindruck von Wertigkeit und Eleganz. Außerdem macht es mobil. Flat Design ist hochgradig responsiv, eignet sich für Touchscreens und erleichtert somit die Optimierung für mobile Geräte. Orientierung wird erschwert So weit die Vorteile. Doch so widersprüchlich es klingt: Indem es den Überblick erleichtern soll, reduziert Flat Design zugleich die Differenzierungsmöglichkeiten und damit eben auch die Orientierung. Denn der Mensch ist es gewohnt, Dinge zu fokussieren und mehrdimensional zu betrachten. Flat Design weicht davon ab und ist durch seine Eindimensionalität weniger intuitiv. Um nicht eintönig zu wirken, erfordert Flat Design den exzessiven Ein- [email protected] „Großen Schritt wagen“ Facebook hat angekündigt, die Reichweite von Posts auf Firmenseiten sukzessive zurückzufahren. Damit sollen Unternehmen dazu gebracht werden, stattdessen Werbung zu schalten. Dazu Leserkommentare – gefunden auf unserer Facebook-Seite: Zum Beitrag „Unter einem gemeinsamen Dach“ (Heft 25/2013, S. 36/37) über das Content-Management-System Typo3: SONJA SCHWARZ Facebook heißt also bald Adbook. MARC DREFFKE Wir waren bei unseren letzten Postings auch schon über die geringe Reichweite verblüfft. Scheint sich wohl leider komplett zu Paybook zu entwickeln. EAZEE DESIGNSTUDIO Immer noch günstiger als viele andere Medien. GREGOR VON MATTERHORN dukt-Bundles anstelle von Einzelprodukten anbieten. Klassisches Cross Selling ersetzt so etwas allerdings nicht. Für mehr Verkauf ist und bleibt es zwingend, Angebote in die Produktseiten zu integrieren und wirksam hervorzuheben. Flat Design ist deshalb durchaus ein Conversion-Killer. Für den E-Commerce kann es zu edel sein. Denn Wertigkeit und Eleganz verheißen eben weder Angebot noch Schnäppchen. Tui zog die Reißleine Matthias Steinforth Geschäftsführer der Internet-Agentur Kernpunkt GmbH in Köln ■ www.kernpunkt.de drücken zudem den „Entdeckertrieb“ des Nutzers. Sie ermöglichen zwar eine schnelle Information, doch genau jene erschwert das Cross-Selling, da jeder Querverweis irritiert und aus der strukturellen Gliederung herausbricht. Oder einfach ausgedrückt: „das könnte sie ebenfalls interessieren“ und „andere Kunden kauften auch“ fallen schlicht nicht mehr auf. Kleinere Produktsortimente können im Flat Design durchaus als strukturierte Produktübersichtsseite präsentiert werden. Diese ist bestenfalls filterbar und kann somit Cross-Selling-Funktionen erfüllen. Und selbst größere Shop-Umsetzungen können versuchen, sich mit dem Flat Design zu arrangieren, und auch Pro- Wie notwendig es ist, hier gegenzusteuern, hat Tui gerade anschaulich bewiesen. Bereits wenige Monate nach dem Relaunch seiner flat designten Website hat der Reiseanbieter eine weitreichende Anpassung vorgenommen: Alle Calls-toaction waren zunächst flach gestaltet. Jetzt sind sie markant, auffällig – und wieder wirkungsvoll, in einer Art „Nearly Flat Design“. Flat Design erleichtert die strukturelle Gliederung und Produktinszenierung. Technisch betrachtet, ist das ein Vorteil. Nur reicht das nicht aus, um Konversionsraten hochzuhalten oder gar zu steigern und somit noch besser zu verkaufen. Deshalb kann Flat Design kein einheitlicher Maßstab sein, sondern muss Ermessensspielraum lassen. Ein service- und kundenfreundlicher E-Commerce braucht ein Flat Design, das von den puren Gestaltungsgrundsätzen abrückt und die Blicke der Nutzer zum Ziel führt: zur Produktinszenierung, zur Handlungsaufforderung und schließlich zum Kauf. Wie flat das Flat Design dabei sein darf, ist im Ein■ zelfall zu entscheiden. Gehört „Facebook heißt bald Adbook“ Eine Sauerei vor allem für NGOs! (Anm. d. Red: Nichtregierungsorganisationen) satz von Farben. Das wiederum bringt Unruhe in die Gestaltung – wie etwa Windows 8 anschaulich belegt. Schlimmer noch: Je mehr Farben zum Einsatz kommen, desto weniger fallen ConversionElemente auf. Buttons etwa gehen im Farbenspiel unter, heben sich nicht mehr von anderen Gestaltungselementen ab und stehen in direkter Konkurrenz zueinander. Klare Strukturen und starke Reduktion – Charakteristika des flachen Designs – unter- Große Änderungen bei den CMS-Systemen: Bei Drupal 8 wird mal eben der Core auf Symphony umgestellt. PHP entwickelt sich so schnell weiter, dass man wohl nach einigen Jahren so einen großen Schritt wagen muss, um den Anschluss nicht zu verpassen. DIETMAR LUDMANN Ihre Meinung ist uns wichtig! Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an ■ [email protected] „Es ist großartig.“ LARRY ELLISON, Gründer des Datenbankanbieters Oracle, lässt in einem TV-Interview keinen Zweifel daran, wie sehr er die Arbeit der NSA schätzt. Schließlich verdient der 35-fache Milliardär auch an Regierungsaufträgen „Die Menschen werden keine Technologie nutzen, der sie nicht vertrauen. Regierungen haben dieses Vertrauen aufs Spiel gesetzt – und Regierungen müssen helfen, es wiederherzustellen.“ Microsoft-Chefjurist BRAD SMITH fordert staatliche Konsequenzen aus der NSA-Affäre „So ist das Netz, so ist unsere Wirtschaftslogik. Wir sollten nur damit aufhören, uns und anderen etwas vorzumachen.“ Autor CASPAR C. MIERAU über die mediale Aufregung um User Tracking Haben Sie sich beruflich verändert? Dann schicken Sie uns doch eine Nachricht an ■ [email protected] Fragen zu Ihrem Abo richten Sie bitte an ■ [email protected] „Ein Mensch unter Beobachtung ist niemals frei; und eine Gesellschaft unter ständiger Beobachtung ist keine Demokratie mehr.“ Aus dem Aufruf DIE DEMOKRATIE VERTEIDIGEN IM DIGITALEN ZEITALTER, in dem 550 Autoren ein Ende der Totalüberwachung der digitalen Kommunikation fordern thomas-krenn.com Wahre Größe kommt von Innen. Der Low Energy Server von Thomas Krenn. Thomas Krenn Low Energy Server Mit seinen Maßen gehört er wohl zu den Kleinsten – dennoch ist der LES ein vollwertiger Server mit 24/7 getesteten Bauteilen. Er eignet sich bestens für Anwendungs- und Softwareentwickler, sowie als Firewalllösung. Aufgrund der geringen Größe ist er auch für den mobilen Einsatz geeignet. bei Thomas Krenn statt 499€ nur 299 € Sichern Sie sich Ihren LES unter: www.thomas-krenn.com/299_les DE: CH: AT: +49 (0) 8551 9150 - 0 +41 (0) 848 207970 +43 (0) 732 2363 - 0 Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen in Preis und Ausstattung vorbehalten. Unsere Versandkosten richten sich nach Gewicht und Versandart - mehr unter: www.thomas-krenn.com/versandkosten.Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung 8QGZLHÁH[LEHOLVW,KU6HUYHU" Anbieter: domainfactory GmbH, Oskar-Messter-Str. 33, 85737 Ismaning, Deutschland Foto: Akhilesh Sharma / Fotolia )OH[LEHOVNDOLHUEDUH&ORXG6HUYHU2Q'HPDQG mit nutzungsbasierter Abrechnung JiffyBox direkt einrichten und 24 Stunden gratis testen