- Heftarchiv - Internet World Business

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- Heftarchiv - Internet World Business
AUSGABE 10/13 13. MAI 2013
Anzeige
43205
Online-Werbung I E-Commerce I Technik
€ 4,50 | Fr. 9,00
www.internetworld.de
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
So packen Sie
Amazon
Alle Größen aus
einem Guss
„Facebook wird
verkannt“
Neue Serie:
Big Data
Wie man die Schwächen
des Giganten nutzt S. 22
Responsive Design: Eine
S. 34
Seite für alle Displays
Martin Ott, NordeuropaS. 6
Chef von Facebook
Wie Daten die digitale
Wirtschaft verändern S. 8
Foto: Fotolia / Ben Chams
HbbTV: Top oder Flop?
FORSCHUNGSPROJEKT
Zoom Board statt iPhone
Foto: CMU
Noch im Forschungsstadium: Smartwatch-Prototyp mit Mini-Tastatur
größert – so stark, dass man die Taste
treffen kann. Für lange Romane ist Zoom
Board nicht gedacht. Kurzmitteilungen
oder Transaktionsbestätigungen sollen
aber kein Problem mehr sein. fk
AFFILINET
Display für Affiliates
Der Affiliate-Netzwerkbetreiber Affilinet
will die Reichweite seines Netzwerks für
Display Advertising nutzen. Alle rund
550.000 Publisher sollen Werbeflächen
auf ihre Seiten einbinden können. Besonderheit: Bezahlt werden sie nicht –
wie bei Display sonst üblich – auf TKPBasis, sondern erfolgsbasiert auf Grundlage einer Customer-Journey-Analyse. fk
GEBR. HEINEMANN
Duty Free mit QR-Code
Auf dem Flughafen Frankfurt können
Flugreisende jetzt zollfreie Waren per
Smartphone ordern. Der Duty-Free-Ladenbetreiber Gebr. Heinemann hat im
Gate-Bereich Schengen B5-9 eine Bilderwand eingerichtet, auf der die Produkte
mit QR-Codes abgebildet sind. Bei Kauf
bis 15 Minuten vor Abflug werden dem
Kunden die Artikel ans Gate gebracht. fk
Sevenone Media hat die Nutzer des interaktiven Fernsehens direkt auf dem Screen befragt
A
kenntnis: HbbTV liefert
n Hybrid Broadcast
mehr Ad Impressions als
Broadband TV, kurz
Nutzungshäufigkeit HbbTV-Angebote
reine Online- und MobileHbbTV, scheiden sich die
Frage: „In einer normalen Woche: An wie vielen Tagen nutzen Sie folgende Anwendungen?“
Geräte. Auch der interGeister. Für die einen, wie
HD Text
Videocenter
TV-Programm
aktive Fernsehzuschauer
Thorsten Schütte-Graveglotzt am liebsten in Gelaar, Managing Director
13 %
sellschaft: Durchschnittvon Smartclip, ist es ledig17 %
lich 1,85 Zuschauer nehlich ein „aufgepimpter Vi25 % 27 %
38 %
45 %
19 %
men die Werbung wahr –
deotext“. Die Anderen,
24 %
gegenüber nur einem User
vorzugsweise die TV-Ver30 % 18 %
23
%
21 %
bei Tablet, PC und Smartmarkter, halten es für den
phone. Für die NutzerbeStein der Weisen als Stanfragung wählte Sevenone
dard im Internet-fähigen
Fast jeden Tag
Mehrmals pro Woche
Etwa 1x pro Woche
Seltener
Media zusammen mit
TV. „HbbTV ist letztend© INTERNET WORLD Business 10/13
Basis: n = 3.822 Befragte; Quelle: Sevenone Media
dem Institut Rogator eilich die einzige technische
nen neuen Studienansatz:
Lösung, die es ermöglicht,
Erstmals wurden 3.822
Applikationen oder ServiTV-Zuschauer während der
ces direkt mit dem laufenden
laufenden Sendung direkt über
TV-Programm zu verknüpfen“,
erläutert Sevenone Media-Ge- einmal pro Woche zu verwen- zwischen 14 und 29 Jahren, wo- den großen Screen interviewt,
schäftsführer Thomas Wagner. den. Allerdings liegt der Inte- bei sich über 50-Jährige inten- Eine Methodik, die, so die StuDer Pro Sieben Sat1-Vermark- ressensschwerpunkt dabei auf siver mit dem Zusatzangebot dienmacher, künftig auch für
ter legt nun erste Nutzungszah- dem Programmguide. Generell beschäftigen. Zudem ist die in die Werbe- und Zuschauerforlen vor. Demnach geben 60 ist die Altersstruktur etwas jün- HbbTV anzutreffende Ziel- schung eingesetzt werden kann.
Prozent der Befragten an, die ger als die der TV-Seher insge- gruppe zu drei Viertel männ- Mehr zum Thema Internet-TV
■
HbbTV-Angebote mindestens samt. Ein Drittel bewegt sich lich. Wenig überraschende Er- lesen Sie ab Seite 16. vg
Google startet Coupons
D
wenn sie sich in der
er in den USA
Nähe des entsprebereits
eingechenden Ladens oder
führte CouponingRestaurants befinden.
Dienst Google Offers
Rabattcoupons, die
kommt auch nach
sie interessieren, könDeutschland.
Entnen sie mit ihrem
sprechende Apps für
Smartphone verwaliPhones und Androidten. Zum Einlösen
Smartphones
sind
des Coupons reicht es
schon in den App
aus, das Smartphone
Stores verfügbar, Anmit dem Coupon vorgebote waren bei eizuzeigen.
nem ersten Test in der
Der SuchmaschiRedaktion aber noch Google Offers:
nenkonzern stellt seinicht abrufbar. Auch Coupons to go
nen Werbekunden die
Apps für Tablets suchten wir vergeblich. Google Of- Gewinnung von Neukunden in
fers funktioniert quasi als Er- Aussicht, außerdem soll Google
weiterung von Adwords: Kun- Offers verbesserte Trackingden bekommen passende An- Möglichkeiten des User-Verzeigen mit Rabattangeboten haltens in der Offline- und der
■
automatisch dann angezeigt, Online-Welt bieten. fk
„Annahme verweigert“
A
b 1. Juli 2013 verlangt die
Deutsche Post DHL von ihren gewerblichen Kunden für
jede Sendung, die unverschuldet vom Empfänger zurückkommt, ein Rücksendeentgelt
von vier Euro. Die Gebühr wird
fällig, wenn zum Beispiel der
Empfänger die Annahme verweigert, wenn die Lagerfrist in
der Postfiliale oder in der Packstation überschritten wird oder
wenn eine falsche, unzustellbare Adresse verwendet wird. Wie
viele Pakete davon betroffen
sind, verrät die DHL nicht. fk ■
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
Das Smartphone der Zukunft sitzt am
Handgelenk, glauben Forscher der Carnegie-Mellon Universität in Pittsburgh/
Pennsylvania. Doch wie soll man Text
auf einer Tastatur von der Größe einer
halben Briefmarke eingeben? Die Antwort auf diese Frage heißt Zoom Board:
Der User sieht ein ganz normales, allerdings winziges Tastaturlayout. Will man
einen Buchstaben eingeben, tippt man
mit dem Finger auf die Stelle, an der die
passende Taste auf der Tastatur ungefähr
sitzt. Daraufhin wird dieser Bereich ver-
2
AKTUELL
Internet World BUSINESS
13. Mai 2013
Netzneutralität im Fokus
In eigener Sache
Jetzt auch auf dem iPad
Etwa zehn Prozent der Abonnenten setzen sie bereits ein: die INTERNET WORLD
Business App für Apple iPad, die seit April
2013 kostenlos im iTunes App Store verfügbar ist. Mit ihr können Sie die Fachzeitschrift auf dem iPad lesen – schon vor der
Veröffentlichung der Printausgabe.
Mit der App stehen Ihnen alle Heftausgaben seit Jahresbeginn zur Verfügung.
Sie können sich jede Ausgabe einzeln auf
Ihr Tablet laden. Die iPad-Version entspricht in Inhalt und Design der Printausgabe, eine praktische Vergrößerungsfunktion erleichtert das komfortable Lesen.
Wichtig für Geschäftsreisen: Die einzelnen
Ausgaben werden im Speicher des iPads
abgelegt und lassen sich auch dann lesen,
wenn keine Internet-Verbindung zur Verfügung steht – zum Beispiel im Flugzeug.
Für Abonnenten ist der Service kostenlos. Sie müssen sich vor dem Laden der
ersten Ausgabe nur einmalig mit der
E-Mail-Adresse anmelden, die sie beim
Abschluss des Abos angegeben haben.
Nicht-Abonnenten können jede Ausgabe
einzeln kaufen, die Abrechnung erfolgt
über ihren Apple-Account.
Telekom will mit Managed Services Geld von Diensteanbietern kassieren
D
Foto: Malte Götz
teidigt der scheidende
ie Welle der EmpöTelekom-Chef
René
rung über die PläObermann Entertain
ne des Ex-Staatskonals „von den Landesmezerns Deutsche Teledienanstalten durchrekom zur Deckelung des
gulierte separate FernOnline-Traffics bei seiseh- und Medienplattnen DSL-Anschlüssen
form“, für deren Nutebbt nicht ab. Zumal inzung die Kunden extra
zwischen bekannt wurzahlen müssten. Telede, dass die Telekom
kom-eigene Services
spätestens ab 2018 nicht
wie die Musikplattform
nur Neukunden, sonSevenload.de würden
dern auch Bestandsvergenauso behandelt wie
träge beschränken will.
Traffic, der von konAnfang Mai übergab
zernfremden Quellen
Netzaktivist Malte Götz
wie Amazon oder Youan Telekom-Vorstand
tube stammt. Was OberNiek Jan van Damme
mann indes zu erwähmehr als 130.000 Unternen vergisst: Seit 2012
schriften einer Petition
kooperiert der Musikgegen die Drossel-Pläne. Unerfreuliches Datenpaket: Netzaktivist Malte Götz (re.) übergibt Telekom-Vorstand
Streaming-Service SpoIn die Kritik an der Niek Jan van Damme eine Petition mit mehr als 130.000 Unterschriften
tify.com mit dem Rosa
Volumenbegrenzung
mischt sich indes zunehmend die Sorge, Geschwindigkeit übertragen werden. Diese Riesen: Spotify-Traffic wird nicht auf das
die Telekom könnte sich von dem Prinzip Bevorzugung ist interessant für alle Ange- Volumenkonto der Telekom-Kunden ander Netzneutralität verabschieden und auf bote, bei denen eine kontinuierlich hohe gerechnet.
Würden sich Managed Services durchManaged Services setzen. Bislang gilt im Bandbreite wichtig ist, etwa Audio- und
setzen, müssten viele Online-Dienste ihre
Internet das „Best Effort“-Prinzip: Jeder Videostreaming-Dienste.
Dass die Telekom dem Prinzip der Geschäftsmodelle neu rechnen. Ob die
Internet-Provider (ISP) ist gehalten, alle
Datenpakete ohne Ansehen ihrer Her- Gleichbehandlung abschwören könnte, Telekom den Wettbewerb verzerrt, ist derkunft gleichberechtigt durch seine Leitun- schließen Kritiker daraus, dass das hausei- zeit Gegenstand einer Prüfung der Bungen zu schicken. Dagegen steht die Idee gene Streaming-Angebot „Entertain“ von desnetzagentur. Und die Politik hat Witteder Managed Services: Ein Service-Anbie- der DSL-Volumenbegrenzung ausgenom- rung aufgenommen: Das Wahlprogramm
ter bezahlt einen ISP dafür, dass seine Da- men werden soll. In einem Brief an Wirt- der SPD enthält die Forderung nach einem
■
ten bevorzugt und mit einer garantierten schaftsminister Philipp Rösler (FDP) ver- Gesetz für Netzneutralität. fk
Jetzt auch
fürs iPad: Die
Ausgaben von
INTERNET
WORLD
Business
INTERNET WORLD Business 10/2013
Meinungen in diesem Heft
Serie: Medien im Umbruch (Teil 4)
TRENDS & STRATEGIEN
Die neue Lust auf Liebe
4
Industrie 2.0
E-COMMERCE
Fab setzt auf Möbel
Linemetrics vernetzt Produktionsmaschinen
mit dem Internet
5
Die E-Commerce-Plattform Fab erwirbt
das Hamburger Start-up Massivkonzept
„Facebook wird verkannt“
Neue Präsentation
Nordeuropa-Chef Martin Ott über mobile
Nutzer, Mega-Reichweiten und Targeting
6
Rossmann hat seinen Webshop überarbeitet
und dabei auch das Sortiment erweitert
7
Die ehemalige Produktmanagerin Marion Günther
kennt den Marktplatz auch hinter den Kulissen
22
Viele Möglichkeiten, ein Ziel
Web-Agenturen nutzen zur Mitarbeitersuche die
ganze Bandbreite der Recruiting-Instrumente
40
20
8
Gastkommentar: Wer wird gewinnen?
Im Marktsegment des Online Couponing
herrscht ein harter Wettbewerb, analysiert
Handea-Geschäftsführer Mark Rüdesheim
Umfeld und Vielfalt zählen
10
200 Prozent mehr Buchungen
Ob sich Werbung auf Facebook lohnt, hat Sixt
am Beispiel zweier Kampagnen untersucht
11
SPECIAL: WERBEWIRKUNG
Geht es um die Leistungsmessung von
Internet-Kampagnen, steht der Markt
noch vor einigen Herausforderungen
12
14
Topkampagne: Ungeschönte Fruchtwelten
18
Partner bei IBM Global Business
Services, ist sich sicher, dass Big Data
9
den E-Commerce verändern wird
Linda Mozham,
Mitglied der Geschäftsleitung OMS,
hält klassische Werbewirkungsforschung mitunter für unumgänglich 14
Etats Marketing & Werbung
18
Rechtstipp: Nutzung fremder Marken
26
Die Deutschen nutzen Smartphones immer
exzessiver – auch zum Einkauf per App
Techniktipp: Was ist was in der Cloud?
30
Etats Tools & Technik
31
Dienstleisterverzeichnis
36
Neue Freiheiten für E-Commerce
Menschen & Karriere
41
Gehostete Shop-Software erleichtert Händlern
die Konzentration auf deren Kerngeschäft
Impressum
41
Alle Größen aus einem Guss
Termine
42
Sebastian Wernhöfer,
Soll die Website auf Tablets und Smartphones
gut nutzbar sein, braucht es Apps, mobile Sites –
34
oder Responsive Design. Das hätte Vorteile
Stellenmarkt
43
Gehört / Feedback
46
Geschäftsführer Mzentrale, hält
den Ansatz „Mobile first“ nicht
immer für den geeigneten
QR-Code zum Bezahlen
Mit Kesh und Qooqo kommen zwei Lösungen
für Mobile Payment neu auf den Markt
Wege zur Partnersuche
Bei der Akquise neuer Affiliates setzen
erstaunlich viele Advertiser nur auf Google
46
TOOLS & TECHNIK
Shopping Apps beliebt
30
31
32
11
Christian Kirschniak,
RUBRIKEN
26
Michael Felis,
Leiter Online Marketing New
Business Sixt, will seine FacebookStrategie immer wieder einsetzen
MEINUNG
Studie untersucht die Leistungswerte der Webshops der 100 größten deutschen Textilhändler 25
Alternative Streitbeilegung im Online-Handel
kann den Beteiligten Gerichtskosten sparen
44
21
Recht: Schlichter statt Kadi
MARKETING & WERBUNG
7
CEO von ePages, schätzt vor allem
die Flexibilität, die eine Software für
Shops in der Cloud mit sich bringt 32
Schluss mit lustig – nicht ganz
Die Semseo in Hannover will sich stärker an
Marketing-Verantwortliche wenden
Fakten statt Märchen
Neue Serie: Big Data (Teil 1)
Die Datenmengen, aus den Unternehmen
Erkenntnisse ziehen können, wachsen stetig
CEO von Veeseo, versteht die
ganze Aufregung um die neueste
Version des Browsers Firefox nicht
Wilfried Beeck,
SZENE
Allmächtiges Amazon?
Das Firefox-Problem
Der neue Browser von Mozilla blockiert
Third-Party Cookies und erschwert Tracking
Jan Andresen,
MENSCHEN & KARRIERE
Internet und TV wachsen zusammen – das wird
zu tiefgreifenden Umwälzungen führen
16
Junge Webshops setzen etablierte Erotikhändler wie Beate Uhse unter Druck
Der Verband der Zeitschriftenverleger verleiht
Gütesiegel „Prime Site“ an Web-Werbeträger
10/13
Martin Ott,
Nordeuropa-Chef von Facebook,
glaubt, dass die Möglichkeiten des
Social Networks verkannt werden
6
Thorsten Schütte-Gravelaar,
Managing Director von Smartclip,
erklärt, warum HbbTV für ihn nur
ein aufgepimpter Viedotext ist
17
34
AKTUELL
3
Berufsausbildung für Online
Händler fordern die Vermittlung von E-Commerce-Inhalten für Auszubildende
Christian Harms,
Geschäftsführer
DM-Drogerie Markt, Karlsruhe
„Wir würden es sehr begrüßen,
wenn Online-Inhalte zum festen Bestandteil in der Berufsausbildung zum Einzelhändler
gehören, da der Online-Handel
international stetig wächst und bereits heute eine
große Bedeutung im Handel hat.
Die Aus- und Fortbildung in unserem Haus hat
schon einen starken E-Commerce-Schwerpunkt,
weil wir in allen Bereichen auch Online-orientiert
agieren.“
„In einer Ausbildung kann
handlungsorientiertes Lernen
nicht ersetzt werden, dieses Bild
zeichnet sich auch beim Ausbildungsberuf des Einzelhandelskaufmanns und der
Einzelhandelskauffrau. Daher stellt die Vermittlung von Online-Inhalten eine Zusatzqualifikation
dar, die die Vorbereitungen auf das zukünftige
Aufgabenfeld sinnvoll ergänzen kann. Gerade im
Einzelhandel sind die Anforderungen an Lehrlinge
sehr unterschiedlich und vielfältig.“
Peter Kreil,
Geschäftsbereichsleiter Personal
bei Dehner, Rain
René Marius Köhler,
Geschäftsführer
Internetstores, Esslingen
„Ein modernes Handelsunternehmen muss sowohl in der
stationären als auch in der digitalen Welt erfolgreich sein. Die
zunehmende Verbindung der beiden Absatzkanäle erfordert zusätzliche Qualifikationen. Daher sollte das Thema ‚Online‘ zwingend Bestandteil der Berufsausbildung sein. Online-Händler
sollten auch ausbilden dürfen, schließlich gibt es
in der Branche schon heute Engpässe, wenn es
um die Akquise qualifizierter Bewerber geht.“
„Eine Ausbildung im E-Commerce ist ein ausgezeichneter
Start. Der Online-Handel entwickelt sich stetig weiter, durch
eine Ausbildung sind junge Absolventen direkt
involviert und nehmen viel mit. Auch wir bilden
aus und es wäre schön, wenn unsere Azubis auch
in der Berufsschule theoretische Inhalte aus der
Welt des E-Commerce vermittelt bekommen würden oder es sogar einen speziellen Ausbildungsberuf dafür gäbe.“
Foto: Dehner
Jan Starken,
Marketingleiter und Sprecher
Bonprix, Hamburg
Höher. Schneller. Weiter.
Die perfekte
E-Commerce-Komplettlösung.
Mit plentymarkets lassen sich
alle Prozesse des Online-Handels
komfortabel organisieren, effizie
ien
nt
steuern und in Echtzeit verwalte
ten.
Das plentymarkets-Prinzip:
E-Commerce as a Service
Foto: DM-Drogerie Markt
hne Web-Inhalte in der Berufsausbildung geht es nicht mehr –
da sind sich die Händler einig. Unternehmen der E-Commerce-Branche
fordern deshalb schon seit einiger
Zeit die Einrichtung des Ausbildungswegs „Internet Kaufmann“.
Der Versandhandelsverband BVH
ist mit seinen Vorstellungen, den
Lehrplan für IHK-Einzelhandelskaufleute entsprechend zu überarbeiten, indes beim Handelsverband
Deutschland (HDE) vorerst abgeblitzt. Dieser sieht offenbar keinen
dringenden Handlungsbedarf.
Dabei werden gerade Berufseinsteiger in der digitalen Wirtschaft Auszubildende zum Einzelhandelskaufmann fit fürs Web machen
händeringend gesucht, wie eine
Untersuchung des Bundesverbands Digitale Wirt- unterschiedlichen Fachbereichen interessierten
Jugendlichen eine zukunftsweisende Ausbildung
schaft (BVDW) im vergangenen Jahr zeigte.
im E-Commerce ermöglichen.“
„Web-Händler sollten ausbilden dürfen“
Und selbst die Drogeriemarktkette DM, die sich
Immer lauter wird deshalb in der Branche die For- lange Zeit dem E-Commerce erfolgreich verweiderung, auch reine Online-Händler als Ausbilder gerte, erkennt die Relevanz des Internets für Auszum Einzelhandelskaufmann zu akzeptieren. zubildende zum Einzelhandelskaufmann. Die
„Online-Händler sollten selbstverständlich auch Vermittlung von Online-Inhalten stelle eine „Zuausbilden dürfen, denn schließlich gibt es in der satzqualifikation dar, die die Vorbereitungen auf
Branche schon heute Engpässe, wenn es um die das zukünftige Aufgabenfeld sinnvoll ergänzen
Akquise qualifizierter Bewerber geht“, sagt etwa kann“, so Christian Harms, als DM-GeschäftsfühPeter Kreil, Geschäftsbereichsleiter Personal bei rer verantwortlich für das Ressort Mitarbeiter.
Der Multichannel-Händler Notebooksbilliger
der Garten-Center-Gruppe Dehner, die kürzlich
ist ebenfalls mit der Ausbildung von Nachwuchseinen eigenen Online Shop gestartet hat.
„Für uns ist es wichtig, den hohen Fachkräfte- kräften vertraut. Bei über 300 IHK-Ausbildungsbedarf zu sichern und somit die Zukunft des Un- berufen stelle sich aktuell allerdings nicht die
ternehmens noch aktiver mitzugestalten“, erklärt Frage nach einem Online-Kaufmann, sagt MarkeFrauke von Polier, Personalchefin beim Online- ting-Direktor Ulrich Kaleta: „Wir bilden für den
Modeversender Zalando aus Berlin. Ausbildungs- Vertrieb und den Einkauf IT-Systemkaufleute
plätze seien ein logischer Schritt in Richtung aus, haben in der Endkundenbetreuung Dialognachhaltige Personalentwicklung: „Nach und kaufleute und im Store dann wiederum die klas■
nach möchten wir mit Ausbildungsplätzen in den sischen Einzelhandelskaufleute.“ tdz
Foto: Fotolia / Goodluz
O
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4
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
Neue Sparte zugekauft
TOMORROW FOCUS / HUFFINGTON
Partner bei Huffington Post
Die US-amerikanische Huffington Post
(HP), eine Tochter von AOL, hat einen
neuen Partner in Deutschland gefunden:
Mit Tomorrow Focus soll bis zur Bundestagswahl im September eine deutschsprachige Ausgabe entstehen. Diese wird Tomorrow Focus vermarkten, zudem steuert
Focus Online Inhalte bei und verlinkt Beiträge mit eigenen Seiten. HP-Chef Jimmy
Maymann ist ehrgeizig: Das Nachrichtenangebot soll bis 2015 profitabel sein und
bis 2018 zu den fünf größten News-Seiten
Deutschlands zählen. In den USA arbeitet
HP mit Bloggern, die kostenlos oder für
niedrige Honorare schreiben. vs
Junge Webshops setzen etablierte Erotikhändler wie Beate Uhse unter Druck
D
er Bestseller „Fifty Shades of Grey“
kurbelte die Absatzzahlen von erotischen Spielereien um 400 Prozent an. Vibratoren, Fesseln und Reizwäsche sind Trend,
nicht unter Männern, sondern bei Paaren
und Frauen. Sie gehören heute bei Möbelhändlern zum Sortiment und in Boutiquen. Die Erotikbranche entdeckt eine neue
Klientel: 14 Milliarden Euro gibt diese in Europa pro Jahr für Liebes-Spielereien aus,
2020 sollen es 18 Milliarden sein. „Erotik
ist längst aus der Schmuddelecke herausgekommen und gehört zum Lifestyle“, sagt
Moritz Poewe, Partner von Paua Ventures.
Die Gesellschaft hat sich an Amorelie, einem
Erotik-Shop der neuen Art, beteiligt: Er
erinnert an eine Boutique, zeigt Design
und Spitze statt pralle Brüste und hat so
gar nichts mehr von einem Sex-Shop.
Die neue Lust an der Lust bringt Etablierte unter Druck: Beate Uhse hat lange
die Zeichen der Zeit verkannt. Als letzte
Beate Uhse erholt sich
1,250
1,125
1,000
0,875
Nichts geht bei Dailymotion
0,750
OTTO GROUP
Vereinte Web-Marken
Nach dem Schuhhändler Mirapodo geht
nun auch Shopping-Club Limango.de unter das Dach von Mytoys. Mit der Bündelung seiner Web-Marken will der Hamburger Otto-Konzern sparen und Synergieeffekte erzielen: Alle drei Marken sprechen Familien mit Kindern und Frauen an. Mytoys
gewinnt pro Jahr rund 900.000, Limango
etwa 200.000 Kunden. Diese könnten sich
für weitere Angebote interessieren. vs
0,625
0,500
0,375
06/12
09/12
12/12
03/13
Zitterpartie: Kursschwankungen begleiten die
Restrukturierung, ein Aufwärtstrend ist erkennbar
© INTERNET WORLD Business 10/13
Raus aus der Rotlichtzone: Beate Uhse hat sich
neu erfunden, legt Wert
auf hochwertiges Design
und spricht Frauen an
Punkte bei der Krisenbewältigung stehen
2013 die Umgestaltung des Webshops und
ein modernes Shop-System an. So will der
Erotikkonzern neue Zielgruppen gewinnen – und die Web-Konkurrenz in Schach
halten. Das ist auch bitter nötig: Seit 2007
schrumpften die Erlöse von rund 270 auf
144 Millionen Euro im Jahr. Fast 60 Millionen Euro entfallen auf den Versandhan-
Tote Hose im Sex-Geschäft
Erotikkonzern baut auf E-Commerce
YAHOO
Es sollte die größte Übernahme des Internet-Portals Yahoo unter der neuen Führung werden, doch der französische Staat
untersagte Yahoo-Chefin Marissa Mayer
die Übernahme des Video-Portals Dailymotion. „Es ist kein gutes Geschäft, Dailymotion einem Unternehmen zu überlassen,
dessen Gesundheit mitunter schwächelt“,
rechtfertigt Industrieminister Arnaud Montebourg das Veto. Rund 300 Millionen USDollar wollte Mayer für einen Anteil von
75 Prozent bezahlen, Dailymotion erreicht
im Monat rund 2,5 Milliarden Besucher in
16 Ländern. Mayer wollte dadurch Yahoos
Position in Europa stärken. vs
10/13
Die neue Lust auf Liebe
FACEBOOK
Facebook geht unter die App-Entwickler:
Für 85 Millionen US-Dollar hat sich die
Community Parse.com, eine Plattform für
App-Entwickler, geschnappt – angeblich
hatten auch Google, Yahoo und Dropbox
mitgeboten. Auf Parse finden Entwickler
standardisierte Funktionen für alle mobilen Betriebssysteme, etwa für die User-Verwaltung und das Management von Apps,
Social-Media-Anbindungen und Nachrichtendienste. Auf ihnen können neue mobile
Dienste aufbauen, das spart teure Serverund Rechnerkapazitäten. Laut Branchenkennern sichert sich Facebook mit Parse
neue Einnahmequellen – und will zudem
zu Apple und Google aufschließen. vs
13. Mai 2013
Quelle: Comdirect
Vorlieben ändern sich: In Flensburg wurden
Entwicklungen zu lange unterschätzt – leicht
zugängliche Pornos, kostenlose Sex-Videos und
-Fotos brachten das Versandgeschäft von Beate
Uhse mit Sex-Magazinen und DVD unter Druck.
Zusätzlich wuchsen mit dem Online-Handel und
Shops von Amazon bis Otto starke Konkurrenten
heran. Erst 2010 reagierte der Konzern und verordnete sich eine Restrukturierung: Das Filialnetz
schrumpfte von 300 auf 94 Standorte. Der Katalog ist heute nur noch eine Werbeergänzung für
den E-Commerce. Und inzwischen visiert Beate
Uhse nicht mehr nur Männer, sondern zunehmend Paare und Frauen an und verkauft ihnen
statt Medien erotische Spielereien.
del, 74 Prozent davon werden heute online
erwirtschaftet. Ob Beate Uhse aber alte
Höhen erreicht, ist fraglich: „Dinosaurier
bewegen sich nicht schnell“, meint Poewe.
„Das Team von Amorelie bringt Knowhow und Expertise im Web-Handel mit.“
Die Gründer Sebastian Pollok und LeaSophie Cramer kommen von Rocket In■
ternet, dem Initiator von Zalando. vs
Die wichtigsten Erotikhändler
■
Amorelie.de: weiche, weibliche Gestaltung
■
Sinsations.de: Vorbild von Amorelie, ein
Shop moderner Prägung im Boutique-Stil
■
Funfactory.com: Hersteller von Erotikspielzeug, freundliches Design
■
Lelo.com: eleganter Pionier des weicheren
Erotik-Lifestyle
■
Eis.de: saubere Gestaltung, erinnert eher an
eine Drogerie
■
Adultshop.de: ähnlich wie Eis.de
■
Boutique-bizzare.de: moderne Grafik
■
Orion.de: Erotik-Shop der alten Schule,
eher an Männer gerichtet
China Connection
AOL gibt
Musik auf
Alibaba kauft Anteile an Weibo – Börsengang 2013 erwartet
D
er chinesische Online-Händler Alibaba
hat sich am Chat-Dienst Weibo.com
beteiligt und zahlte für den 18-ProzentAnteil fast 600 Millionen US-Dollar. Wei-
Anzeige
Treiber Social Commerce: Mit der Beteiligung an Weibo (re.) will
Alibaba (o.) neue Handelsideen voranbringen
bo konkurriert mit Twitter, profitiert von
dessen Zensur in China, wird zunehmend
in den USA und Europa genutzt und zählt
500 Millionen User. Knapp ein Zehntel
schickt regelmäßig Kurznachrichten
ins Internet. Mit Weibo will Alibaba
die Reichweite der Web-Auktionsplattform Taobao.com steigern und
Social-Commerce-Ideen realisieren.
Umgekehrt soll Weibo, eine Tochter
des Plattformbetreibers Sina, von
Werbung aus der Handelsgruppe
profitieren. Der Zukauf ist eine der
letzten Amtshandlungen von Jack
Ma als Vorstandschef. Der
Alibaba-Gründer wechselte
am 10. Mai in den Aufsichtsrat. Mit dem B2B-Handel
Alibaba.com ist der Konzern
seit 2009 in Europa aktiv.
Schon länger wird über einen
Börsengang spekuliert, Yahoo
ist am Unternehmen mit 23
■
Prozent beteiligt. vs
S
tatt auf Musik setzt AOL auf Web-Fernsehen und Serien: Gerade gab das Online-Unternehmen 15 Serien in Auftrag
und verpflichtete dazu Schauspielerinnen
wie Gwyneth Paltrow und Sarah Jessica
Parker. Derweil bloggen immer mehr Mitarbeiter aus der Musiksparte über ihre
Kündigungen: AOL dampft offensichtlich
wegen sinkender Reichweiten sein Musikangebot ein. Der Dienst AOL Musik
wurde bereits aufgelöst, ihm folgten Blogund Empfehlungsdienste wie The Boot,
Noisecreep oder Spinner. AOL Radio soll
zwar weiterfunken, unsicher aber ist, was
aus Mediaplayer Winamp oder aus Shoutcast, einem weiteren Radio-Dienst, wird.
Mit viel Geld und Aufwand hatte AOL
um 2000 seine Musiksparte aufgebaut und
sich hier als führender Internet-Dienst
etabliert. 1999 übernahm AOL für satte
400 Millionen US-Dollar den Musik-Blog
Spinner. Zuletzt war aber die Beliebtheit
der Musikseiten rapide gesunken, AOL
■
zieht jetzt die Reißleine. vs
TRENDS & STRATEGIEN
13. Mai 2013
Lukrative
Nachrichten
Y
ahoo schnappt sich Summly, Linkedin
Pulse, Google Wavii (s. Ticker rechts):
Apps, die Nachrichten für Smartphones
aufbereiten, sind sehr begehrt. Das deutschamerikanische Start-up Pylba, Betreiber
der Nachrichten-App Simply, sicherte sich
gerade eine Millionenfinanzierung vom
High-Tech Gründerfonds (HTGF) und
weiteren Investoren.
„Pylba wird schnell
viele User überzeugen
und erfolgreiche Partnerschaften mit Verlagen etablieren“, ist sich
Curtis MacDonald vom
HTGF sicher. Die
Geldspritze von knapp
zwei Millionen USDollar ist für die Finanzierung des Marktstarts
gedacht, der für den
Sommer geplant ist.
Setzen die anderen
Simply zeigt, was los
Apps auf Spracherkenist auf der Welt
nung, bietet Pylba mit
Simply Verlagen eine Plattform, die Reichweite ihrer Medien zu erhöhen und Leser
anzuziehen. Sie können auf Simply Nachrichten zu diversen Themen veröffentlichen. Wer mehr lesen will, wird zu den
kostenpflichtigen Beiträgen geführt. An
■
den Einnahmen ist Pylba beteiligt. vs
Internet World BUSINESS
Industrie 2.0
Hier finden Sie
Nachrichten von
jungen Firmen und
Investoren
Linemetrics vernetzt Produktionsmaschinen mit dem Internet
D
er weiße Kasten
sieht aus wie ein
Router und verlinkt Maschinen mit dem Web
und Cloud Services: So
lassen sich Produktionsdaten online erfassen und
auf mobilen Geräten analysieren.
„Das hilft Unternehmen, Technik
und Produktion zu
optimieren“, meint
Reinhard Nowak,
Gründer von Line-metrics. Die Firma aus
us
Haidershofen bei Linz
nz hat
den Kasten – besser:
r: den Datenlogger, samt Kontrollroll- und Analyse-Tools – entwickelt
kelt und wurde dada
für auf der Start-up-Konferenz Next in
Berlin ausgezeichnet. „Die Juroren lobten
das schlüssige Geschäftsmodell“, erzählt
Nowak. „Wir sind eines der ersten Startups im Bereich Industrie 2.0.“
Während immer mehr Ideen für das
smarte Haus erscheinen, fehlen noch Konzepte für die Online-Steuerung von Maschinen oder die Erfassung ihrer Daten.
Kaum eine Firma kennt daher die genauen
Stückzahlen, Gründe und Häufigkeit der
Ausfälle oder gar den Energieverbrauch.
WAVII
Von Google gekauft
Foto: Next / Sinner Schrader
10/13
Linemetrics-Team mit Hub:
Raum-Macher Min-Kin Mak
während der Next13
„Für solche Daten besteht
ein Riesenbedarf, da sie Sparpotenziale
und Optimierungsbepotenz
darf aufzeigen“,
so Nowak.
aufze
Der Datenlogger von Linemetrics zeichnet die Signale von Sensoren und Steuereinheiten in Maschinen auf und lässt sie in
die Web-Analyse-Tools einfließen. Unternehmen mieten den Kasten und werden
wohl pro Datensatz und Analysefunktion
bezahlen. Noch experimentiert Linemetrics mit verschiedenen Preismodellen.
Erste Industriekunden können daher die
Services bis September kostenlos nutzen.
Bis dahin steht fest, welche Premium■
dienste kostenpflichtig werden. vs
Für rund 30 Millionen US-Dollar hat
Google Wavii gekauft. Das Start-up aus
Seattle entwickelte für seine App eine
Spracherkennung, die Informationen in
400 Zeichen zusammenfasst. Die App
wird wohl vom Markt verschwinden.
Google integriert das Wavii-Team samt
Technik in die Sparte Knowledge Graph;
hier entsteht die Datenbank, in der User
gesichertes Wissen finden sollen. Yahoo
hatte vor Kurzem in ähnliche Technik
investiert und für ebenfalls 30 Millionen
Dollar Summly übernommen. vs
HITFOX
Abschied von Geldgebern
Tengelmann, Kite Ventures und Hasso
Plattner Ventures sind bei Hitfox ausgestiegen. Gründer Jan Beckers hat die Anteile übernommen. Der Abschied erfolgte auf einen Strategiewechsel. Hitfox verkaufte bisher Spiele für Konsolen und
PC. Weil deren wirtschaftliches Ende absehbar ist, wird Hitfox Usern Spiele empfehlen, die Plattform vermarkten und
sich auf Ideen rund um die Verbreitung
von Online-Spielen konzentrieren. vs
BUNDESWIRTSCHAFTSMINISTERIUM
Start-App für Gründer
Besser online lesen
Dotdotdot-App bietet praktische und soziale Lesefunktionen
Touren und
andere Events
L
ihres Browser-Plug-ins finanzieren, die im
März starteten: „Wir wollen das OnlineLesen vereinheitlichen“, so Schinabeck.
Über Dotdotdot lassen sich E-Books,
Text-Dateien und Web-Inhalte wie Blogs
einlesen. Sie werden ohne störende Werbung im einheitlichen, übersichtlich-eleganten Design dargestellt und lassen sich
markieren, kommentieren und nach Suchbegriffen archivieren. Außerdem stellt die
App Kontakt zu anderen Lesern her: Über
deren Randbemerkungen entstehen Empfehlungen lesenswerter E-Books oder
Texte, wird also „Wissenswertes aus dem
Netz gehoben“. Frei zugängliche Inhalte
können gemeinsam erarbeitet werden, EBook-Besitzer können hier ihre Lektüre
diskutieren. „Wir verstehen
uns als ,Software as a Service‘-Anbieter rund ums Lesen“, erklärt Schinabeck. Das
Geschäftsmodell beruht auf
kostenpflichtigen Premiumfunktionen.
Dotdotdot vereint die
Funktionen von diversen
Apps wie Quote.fm, Readmill, Pocket oder Instapaper. Allein deshalb wird sich
die App schnell verbreiten:
Die komfortablen Austauschfunktionen dürften
auch Unternehmen interessieren – der Bedarf ist somit
Online lesen erleichtert Dotdotdot mit seiner App und Brow■
geweckt. vs
ser-Funktion. Diese ermöglichen auch das gemeinsame Lesen
Foto: Fotolia / Karin & Uwe Annas
esen am Monitor ist kein Vergnügen,
Lesen auf Tablets oder Smartphones
könnte es werden – wenn es nicht unterschiedliche E-Book-, Website- oder Dateiformate gäbe und Leser ihre Lektüre bearbeiten könnten: „Teaser oder Banner stören in Online-Texten, man kann sie nur
schwer archivieren“, meint Thomas Schinabeck. „Es gibt im Internet viele wertvolle
Inhalte, die im Nachrichtenstrom untergehen.“ Solche Schätze zu heben und das
Lesen zu vereinfachen, ist das Ziel von
Dotdotdot, dem Start-up, das Schinabeck
mit Partnern gegründet hat und das sich
nun eine Kapitalspritze vom High-Tech
Gründerfonds sicherte. Damit wollen die
Berliner den Marktstart ihrer App und
Buchungs-Tool Getyourguide übernimmt
Event-Vermittler Gidsy
B
eratend stand der Größere dem Kleineren schon länger zur Seite. Nun hat
die Buchungsplattform Getyourguide den
Anbieter von Veranstaltungen Gidsy übernommen. „Für uns ist Gidsy eine Bereicherung“, sagt Getyourguide-Gründer Johannes Reck. Das Gidsy-Team soll nun
Design, Mobile-Strategie und Social Media von Getyourguide voranbringen.
Gidsy wurde 2011 gegründet, beschäftigte zuletzt zwölf Mitarbeiter und machte
2012 Furore, als US-Schauspieler Ashton
Kutcher einstieg. Bei Gidsy konnten User
persönliche Führungen, Seminare und andere Veranstaltungen anbieten. „Im letzten Jahr wurde klar, dass es zu viel Werbekraft kostet, für Nachfrage auf dem Marktplatz zu sorgen“, nennt Nikolaj Nyholm
von Gidsy-Investor Sunstone Ventures
den wichtigsten Grund für die Übernahme: Trotz hoher Aufmerksamkeit fanden
sich bei Gidsy zu wenig Interessenten und
Events. Das Angebot soll nun bei Getyourguide integriert werden. Das Unternehmen entstand 2008, beschäftigt heute etwa
90 Mitarbeiter und bietet Touren und an■
dere touristische Aktivitäten an. vs
Das Bundeswirtschaftsministerium hat
erkannt, dass Gründer die Wirtschaft
ankurbeln und Arbeit schaffen. Deshalb
verbreitet das Ministerium jetzt seine
Informationen für junge Unternehmer in
App-Form. Die kostenlose „Start-App“
gibt‘s bei iTunes und Google Play, sie
zeigt Wege zu Beratung und Finanzierung auf, informiert über Neues aus der
Gründerszene und erzählt Geschichten
von erfolgreichen Gründern. vs
BUSINESS ANGEL
Zuschuss für Investitionen
Ab 15. Mai 2013 gewährt das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie
einen Investitionszuschuss für Business
Angels: Wer sich mit allen Risiken an
Start-ups beteiligt, mindestens 10.000
Euro investiert und seine Anteile drei
Jahre hält, bekommt 20 Prozent seiner
Einlage vom Ministerium zurück. Pro
Geldgeber werden im Jahr Investitionen
bis zu 250.000 Euro gefördert. Mehr
Informationen: http://bit.ly/ZXEY5y vs
AO TERRA
Mit Servern heizen
Server entwickeln Wärme. Daher sollen
die Rechner von AO Terra künftig Wasser
sowie Räume aufheizen. Das Dresdner
Start-up platziert Server in Firmen und
Wohnhäusern. Die Idee fasziniert: In
wenigen Wochen sammelte AO Terra
500.000 Euro von Kleinanlegern ein –
die höchste über Crowdfunding eingeworbene Summe. AO Terra hat deshalb
sein Investmentangebot verlängert. vs
5
6
Internet World BUSINESS
TRENDS & STRATEGIEN
13. Mai 2013
10/13
INTERVIEW
„Facebook wird verkannt“
Facebook-Nordeuropa-Chef Martin Ott über mobile Nutzer, Mega-Reichweiten und Targeting-Möglichkeiten
D
er Aktienkurs immer noch weit vom
Ausgabewert entfernt, die mobile
Herausforderung aus Sicht von Analysten
noch nicht gelöst: Facebook muss viele
Fragen beantworten. Nordeuropa-Chef
Martin Ott sprach mit der Redaktion.
Martin Ott,
Managing Director
Northern Europe, Facebook
In welche Richtung entwickelt sich Facebook
in Zukunft?
Martin Ott: Richtung Mobile. Wir haben
weltweit eine Milliarde aktive monatliche
Nutzer, 680 Millionen besuchen uns von
ihrem Handy aus. In Europa und Deutschland ist das Verhältnis ähnlich: Zwei Drittel unserer Nutzer besuchen uns von unterwegs. In den USA verbringen die Internet-Nutzer jede fünfte Minute auf Facebook, bei den mobilen Surfern ist es sogar
jede vierte.
Weil die Leute unterwegs die Zeit totschlagen, während sie warten?
Ott: Genau. Die Web-Suche ist toll, wenn
ich etwas Bestimmtes wissen will. Mit dem
Smartphone will ich hingegen mitbekommen, was gerade passiert. Und das erfahre
ich auf Facebook.
Die neue Anwendung Facebook Home ist
mit großem Aufwand präsentiert worden,
wird in den USA sogar im Fernsehen
beworben, läuft aber bislang nur auf fünf
Geräten. Wann wird sich das ändern?
Ott: Es ist nur ein Anfang. Wir wollten die
beste Nutzererfahrung garantieren und
haben uns gefragt, welche Geräte schon so
weit sind, dass sie das optimale Nutzererlebnis ermöglichen. Bisher waren das
nur wenige. Aber für viele Smartphones,
die in nächster Zeit auf den Markt kommen, wird Home verfügbar sein.
Die erste Version von Home ist werbefrei.
Das muss Ihnen als Marketer doch in der
Seele wehtun ...
Ott: Es tut mir nicht in der Seele weh, auch
weil ich weiß, dass wir daran arbeiten, wie
Anzeigen in die Anwendung integriert
werden können.
Dann bekommen Werbekunden mit Home
die Chance, auf den Startbildschirm der
Handys zu kommen und damit das Erste zu
sein, was der Nutzer nach dem Einschalten
des Geräts sieht?
Ott: Die Details stehen noch nicht fest. Wir
müssen noch herausfinden, welche Anzeigen sowohl vom Format her passen als
auch relevant sind.
Mobile Anzeigen werden häufiger geklickt
als die der Desktop-Variante. Eine Theorie
dazu ist, dass viele Nutzer das Werbemittel
unabsichtlich öffnen.
Ott: Die mobilen User interagieren anders.
Das liegt daran, dass auf dem Smartphone
der Newsfeed im Zentrum steht – auch
PC-Nutzer klicken im Newsfeed-Bereich
mehr auf Anzeigen als auf den rechten
Seitenbereich. Dennoch ist Mobile im
Medienmix unterrepräsentiert.
Wie wollen Sie das ändern?
Ott: Facebook eignet sich als Reichwei-
Als Managing Director Northern Europe verantwortet Martin Ott seit August 2012 von Hamburg
aus die Geschäftsentwicklung des sozialen Netzwerks im DACH-Raum und in Skandinavien. Diese
Position war von Europa-Chefin Joanna Shields
extra geschaffen worden.
Zuvor war Ott seit 2007 als Co-CEO bei der
Skrill Group in London tätig, die unter anderem
den Bezahldienstleister Skrill/Moneybookers
betreibt. Unter Otts Leitung wuchs die Firmengruppe zu einem der führenden Online-PaymentAnbieter in Europa.
Von 2003 bis 2007 verantwortete Ott als COO
bei dem Telefon-Mehrwertdienstleister Jamba die
Bereiche Marketing und Content sowie den Aufbau des globalen Endkundengeschäfts mit einem
Umsatz von über 500 Millionen US-Dollar. Vor seiner Zeit bei Jamba gründete und leitete er als CEO
die in Tokio ansässige Eken K.K., eine Online-Plattform für Konsumentenbewertungen.
Ott hat internationale Betriebswirtschaft an der
WHU – Otto Beisheim School of Management in
Vallendar, der Finance Academy in Moskau und
der Keio Business School in Tokio studiert.
tenbringer, für Performance- und für
Brandingkampagnen. Derzeit arbeiten
wird mit Agenturen und Kunden zusammen, um das zu beweisen. Nestlé hat über
eine Kampagne bei uns eine Gruppe von
zwei Millionen Menschen erreicht, die so
auf keinem anderen Kanal zu finden sind.
Mit acht Prozent seines Kampagnenbudgets
hat das Unternehmen 19 Prozent des Umsatzes erzielt. Die Zahlen sprechen für sich.
In den USA hat Facebook vergangene Woche ein Targeting eingeführt, das auf die
Daten externer Anbieter zurückgreift. Gibt
es das auch für deutsche Werbekunden?
Ott: Diese Möglichkeit wird bisher insbesondere in den USA genutzt. Dort kann
ein Autohändler seine Kunden auch auf
Facebook kontaktieren, um ihnen zum
Beispiel ein Jahr nach dem Kauf eine
Inspektion zu empfehlen – vorausgesetzt,
diese haben der Verwendung ihrer Daten
zugestimmt. Doch auch ohne diese externen Daten können Werbekunden ihre
Zielgruppen finden und exakt bestimmen.
Facebook wird als Werbeplattform in
Deutschland noch immer verkannt.
Wieso?
Ott: Viele Unternehmen sehen uns noch
immer nur als Social Media, aber nicht als
die Plattform, über die sie jeden Tag 14
Millionen Menschen erreichen können –
das ist eine größere Reichweite, als sie der
■
Tatort bietet.
INTERVIEW: TANJA GABLER
Facebook Home: Zuckerbergs Antwort auf die Mobile-Frage
Auf und ab nach dem Börsengang
Analysten hatten mit einem echten FacebookHandy gerechnet, doch das Social Network
beließ es erst einmal bei einem Stück Software:
Facebook Home ist ein sogenannter Launcher,
also eine Benutzeroberfläche, die sich nach der
Installation auf einem Android-Smartphone
Kursentwicklung der Facebook-Aktie an der New Yorker Börse
permanent über dessen normale Oberfläche
legt und alle wichtigen Facebook-Funktionen
enthält. Will man auf eine andere App auf dem
Gerät zugreifen, muss Facebook Home erst
ausgeblendet werden. In den ersten beiden
Wochen nach dem Start der App verzeichnete
Google Play 500.000 Downloads – ein niedriger Wert, der
sich auch dadurch erklärt,
dass die Facebook-Oberfläche
bislang nur auf vier recht teuren Handymodellen läuft.
Ob Facebook Home den
Nerv der Kunden trifft, ist
fraglich. Auf Google Play bewerten es Nutzer im Schnitt
mit zwei von fünf Sternen. Die
Schön und besitzergreifend: Die App Facebook Home
normale Facebook App rangiert bei 4,2 von 5 Sternen. fk
macht aus einem Android-Smartphone ein Facebook-Handy
40,0
Angaben in
US-Dollar
35,0
30,0
25,0
20,0
15,0
30.04.12
02.07.12
03.09.12
01.11.12
01.01.13
01.03.13
Mehr als die Hälfte ihres Ausgabekurses büßte die Facebook-Aktie in den vier Monaten nach dem Börsengang im Mai 2012 ein. Nach einem Zwischenhoch im Januar 2013 schwächelt der Kurs wieder
© INTERNET WORLD Business 10/13
Quelle: Finanzen.net
10/13
13.
3. Mai 2013
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
7
USER TRACKING IN DER KRISE
Das
Firefox-Problem
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Internet-Bewegungen
wegungen des Online-Nutzers
basieren, funktionieren
nktionieren nicht mehr oder
nur noch eingeschränkt, was das Retargeting ad absurdum führt.
In Deutschland fast 50 Prozent
Die Auswirkungen werden speziell in
Deutschland erheblich sein. Denn hier
liegt Firefox in Sachen Marktdurchdringung einsam an der Spitze, und zwar bei
fast 50 Prozent (siehe Grafik). Weit abgeschlagen kämpfen Google Chrome (20,5
Prozent) und der Internet Explorer von
Microsoft (circa 22 Prozent) um die Plätze
zwei und drei. Und ein gutes Stück dahinter liegt der Safari-Browser von Apple auf
dem vierten Platz, der Third-Party Coo-
Jahren
blockiert
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Bei
Firefox ist das natürlich anders.
Alternativen existieren
Zwar lässt sich die Third-Party-Blockade
in den Grundeinstellungen des Browsers
„Mit unseren kontextbasierten Analysemethoden
sind wir auf Cookies überhaupt nicht angewiesen.
Daher verfolgen wir die ganze Aufregung interessiert,
aber auch sehr entspannt.“
JAN ANDRESEN
CEO Veeseo GmbH, Hamburg
Drittanbieter- oder Third-Party Cookies:
Im Gegensatz zu den Erstanbieter-Cookies
stammen Drittanbieter-Cookies aus einem
Werbenetzwerk, dem die besuchte Webseite
angehört. Damit lässt sich Domain-übergreifend Werbung ausspielen, dies will Mozilla
mit Firefox 22 unterbinden.
Flash-Cookies: Dateien, die Angaben über
den Rechner eines Nutzers enthalten und
von Seiten mit Flash-Animationen erzeugt
werden. Flash-Cookies sind Browser-unabhängig und in der Größe nicht begrenzt,
weswegen sie sehr viel mehr Informationen
übertragen können.
Browser-Nutzung in Deutschland: Firefox liegt weit vorn
Opera
2,30 %
Safari
6,81 %
Andere
1,77 %
Chrome
Firefox
20,55 %
46,82 %
Internet
Explorer
21,75 %
Im April 2013 belief sich der Marktanteil des
Internet Browsers Firefox für Desktop-Computer und Notebooks in Deutschland auf knapp
50 Prozent. Wenn die Firefox-Nutzer ab Ende
Juni auf die neue Version 22 upgraden, dann
lassen sie sich aufgrund geblockter Drittanbieter-Cookies nur noch eingeschränkt mit
zielgruppengerichteter Werbung beliefern.
© INTERNET WORLD Business 10/13
Quelle: Stat Counter;
Stand: April 2013
Nutzers keine Daten hinterlassen, sie können auch nicht blockiert werden.
First-Party Cookies als Notnagel
Tracking-Spezialisten wie Intelliad sehen
die Bedeutung von Drittanbieter-Cookies
schwinden. Der Rat von Intelliad-COO
Mischa Rürup für Werber, die weiterhin
mit Cookies arbeiten wollen, lautet
schlicht: „Grundsätzlich empfehlen wir
unseren Kunden Ad Tracking auf Basis
■
von First-Party Cookies.“
MICHAEL HÜLSKÖTTER
Statement zum Thema Datenschutz
So funktionieren Cookies
Cookies: Kleine Textdateien, die auf dem PC
des Internet-Anwenders gespeichert werden
und diesen für Werbungtreibende erreichbar
werden lassen. Notwendig sind sie beispielsweise bei Online Shops, da nur so sicherzustellen ist, dass ein Nutzer über mehrere
Seiten hinweg identifiziert werden kann.
Aber auch für das Ad Targeting sind Cookies
erforderlich.
wieder
aber
aauch
auc
au
uc
u h w
ied
eder deaktivieren,
deaktiv
darauf
sollte
nicht
dar
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Parameter
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arameter des Browsers rreichen völaus,
lig au
us, um den Computer – und damit
identifizieren und
den
en User – eindeutig zu identif
zu adressieren.
Ein anderes Verfahren setzt der auf Internet-Videos spezialisierte Hamburger
Dienstleister Veeseo ein. Er spricht Nutzer
auf Basis des von ihnen abgerufenen Contents an und stellt so Zusammenhänge her.
Auch hier werden auf dem Computer des
Mozilla könnte dafür sorgen, dass neue Retargeting-Methoden erforderlich sein werden
Seit 2009 gibt es die EU-Richtlinie
2009/136/EG (ePrivacy-Richtlinie). Sie
reglementiert genau das Tracken von
Anwenderprofilen mittels Cookie und
sieht dabei vor, dass diese kleinen Textdateien nur dann gesetzt werden dürfen,
wenn der Internet-Anwender dem Vorgang zustimmt.
Dies wird von vielen Kommentatoren
als Zwang zum Opt-in-Verfahren interpretiert, was allerdings nicht ausdrücklich in der Richtlinie enthalten ist.
Ein Opt-in-Verfahren für Cookies
wurde in Deutschland bisher nicht gesetzlich eingeführt, da der Gesetzgeber
die Ansicht vertritt, dass Cookies nicht
gegen geltendes Datenschutzgesetz verstoßen, da per se keinerlei personenbezogenen Daten gesammelt und zu
Werbezwecken eingesetzt werden. Daten-
Professor Dr.
Christoph Bauer
Managing Director des
Beratungsunternehmens
ePrivacyconsult aus
Hamburg
■ eprivacyconsult.com
schützer folgen dieser Sichtweise jedoch
nur zum Teil.
Wettbewerbsrechtlich ist die Vorgehensweise seitens Mozilla, vor allem das
Setzen von Drittanbieter-Cookies zu
unterbinden, umstritten. Denn das Blocken dieser Third-Party Cookies zielt
darauf ab, Domain-übergreifendes Targeting zu verhindern. Dies betrifft allerdings nicht große Werbenetzwerke wie
die von Facebook und Microsoft, da
diese unter einer eigenen Domain laufen, wodurch die Notwendigkeit eines
Domain-übergreifenden Trackings entfällt – und damit die Verwendung von
Third-Party Cookies. Der Vorstoß von
Mozilla könnte dazu führen, dass künftig über neue Retargeting-Methoden
nachgedacht werden muss. Dazu gehört
aus meiner Sicht das sogenannte Fingerprinting, bei dem anhand bestimmter Browser-Parameter der Anwender
angesprochen werden kann. Dieses
Verfahren kann datenschutzrechtlich
sauber umgesetzt werden und hat einen
großen Vorteil: Im Gegensatz zu Cookies werden keine Daten auf dem Rechner des Anwenders hinterlassen, sondern das Auslesen des Browsers genügt,
um werberelevante Informationen zu
sammeln und bereitzustellen.
8
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
13. Mai 2013
10/13
NEUE SERIE: BIG DATA
Daten als Ressource
Die Datenmengen, aus denen Unternehmen Erkenntnisse ziehen können, wachsen stetig. Doch nur Daten anzuhäufen
bringt nichts, wenn die Strategie fehlt, wie die verborgenen Datenschätze gehoben werden können
H
Mit welchen positiven Auswirkungen rechnen Sie durch die systematische Datenanalyse?
Bessere Kampagnenaussteuerung
38 %
Bessere Info über Konsumverhalten
38 %
Geringere Kosten durch optimierte Logistik
37 %
Bessere Einschätzung des Marktpotenzials
Strategische Wettbewerbsvorteile
33 %
21 %
19 %
Firmen erwarten von Big Data eine bessere Aussteuerung von Vertriebs- und Marketing-Kampagnen und
detailliertere Informationen über das Konsumverhalten der Kunden
© INTERNET WORLD Business 10/13
In der Serie „Big Data erfolgreich einsetzen“
beleuchtet INTERNET WORLD Business, wie
Datenschätze im E-Commerce und im Online
Marketing für Umsatzsteigerung und besseres
Targeting gehoben werden können:
■ Folge
1: Daten als Ressource
Ausgabe 10/2013
■ Folge
2: Big Data als Instrument im
E-Commerce
Ausgabe 11/2013
■ Folge
Unternehmensberatung IBM Global Business Services, berichtet, dass er Anfragen
aus allen Branchen erhält. Handel, Telekommunikation, Banken, Versicherungen, keine Branche bleibt vom Trend zur
Erkenntnisgewinnung aus riesigen Datenmengen unberührt. „Im Vorteil sind diejenigen, die heute schon über eigene Quellen verfügen und sich auf intern erhobene
Daten stützen können“, meint Kirschniak.
Er ist überzeugt, dass Big Data dem Online-Handel und Marketing starke neue
Impulse geben wird (siehe Interview), weil
Unternehmen beispielsweise lernen können, wie sich ihre Kunden in den verschiedenen Kanälen bewegen und einkaufen.
„Im Online Marketing verbessert Big
Data das Wissen von Unternehmen über
Zielgruppen im Netz“, erläutert Stephan
Noller, Vorstand des Berliner TargetingDienstleisters Nugg Ad AG. Im E-Commerce könne Big Data mit Predictive Analytics, Personalisierungskonzepten sowie
Empfehlungsmechanismen die gesamte
Wertschöpfungskette optimieren.
Werner aus den Erlen, Chief Technology
Officer bei der Agentur Vivaki, beobachtet, dass Unternehmen vor unterschiedlichen Herausforderungen stehen. Man-
3: Wie Big Data im Online Marketing
zu besseren Ergebnissen führt
Ausgabe 12/2013
Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter
www.internetworld.de/webcode herunterladen. Geben Sie
einfach den Webcode 1310008 ein.
chen fehle die Struktur, um bestimmte Daten zu erheben oder in einem Format zu
speichern, in dem sie weiterverarbeitet
werden können. Vielen fehle aber auch die
Idee, wie die heute bereits verfügbaren Daten im Marketing, Vertrieb oder bei der
Produktentwicklung helfen könnten. „Das
Problem der meisten Unternehmen ist
heute nicht, dass sie nicht genügend Daten
hätten, sondern dass sie nicht wissen, wie
sie daraus Erkenntnisse ziehen können,
die ihnen Wettbewerbsvorteile verschaffen“, betont aus den Erlen.
Entscheidend ist ein Plan dahinter
Noller bekräftigt, der größte Hebel sei, zu
wissen, welche Daten zielführend sind:
„Wenn die Ergebnissuche klar definiert ist
und sinnvolle Datenpunkte zum Einsatz
kommen, ist auch Big Data häufig überraschend einfach und extrem effektiv. Nach
wie vor ist der Kopf dabei immer noch das
wichtigste Werkzeug.“
In den nächsten beiden Ausgaben lesen
Sie in zwei weiteren Folgen unserer Serie,
wie Big Data praktisch umgesetzt wird.
Anhand von konkreten Cases beschreiben
wir, welchen Nutzen E-Commerce und
■
Online Marketing daraus ziehen. is
Wichtige Begriffe rund um Big Data
Die Erwartungen an Big-Data-Auswertungen
Höhere Renditen durch optimierte Preise
Big Data erfolgreich einsetzen
Foto: Fotolia / Ben Chams
ändler, Kreditkartenfirmen oder Anbieter von Bonusprogrammen werten Kauf- und Kundendaten aus. Das ist
nicht neu. Neu ist jedoch, dass die Menge
der Daten, die wir produzieren, exponentiell zunimmt, dass die Technologie für die
Datenspeicherung billig geworden ist und
dass Software für die Auswertung riesiger
Datenmengen große Fortschritte gemacht
hat. Diese Entwicklung wird unter dem
Schlagwort „Big Data“ zusammengefasst.
Es begleitet die Branche schon eine Weile
und wird sicherlich auch in den kommenden Jahren ein wichtiges Thema für viele
Unternehmen bleiben.
„Big Data zählt wie Cloud Computing,
Mobility und Social Media zu den universellen Fragestellungen, die die IT-Entwicklung derzeit prägen und in den nächsten Jahren bestimmen werden“, lautet das
Fazit des Executive Brief „Big Business
dank Big Data?“ des Marktforschungsunternehmens IDC. Der Leitfaden „Big Data und in bisher ungekanntem Umfang anim Praxiseinsatz“ des Branchenverbands fallen“, definiert der Bitkom-Leitfaden Big
Bitkom geht noch einen Schritt weiter: „In Data etwas trocken. Neben der Datender digitalen Welt treten Daten als vierter menge ist also außerdem deren BeschafProduktionsfaktor neben Kapital, Arbeits- fenheit ein Kriterium: unterschiedlich
strukturierte Daten, die sich schnell änkraft und Rohstoffe.“
Auf keiner größeren Internet-Konferenz dern, aus vielen Quellen.
darf derzeit das Thema „Big
Drei V für Big Data
Data“ fehlen. So bot die Cebit
2013 Vorträge über „Trends zu
Die Begriffserklärung des BeBig Data und E-Commerce“.
ratungsunternehmens GartDer Dmexco Night Talk am
ner bringt drei Komponenten
28. Mai in Düsseldorf stellt
für „Big Data“ ins Spiel: das
„Big Data – Big Challenge“ in
Volumen, die Geschwindigden Fokus. Auch Agenturen
keit und die Vielfalt (Volume,
und Berater entdecken „Big
Velocity, Variety).
Data“ als neues Geschäftsfeld.
Variety bezieht sich auf die
Was verbirgt sich hinter
Vielfalt der Daten, zum Beidem Schlagwort? Dass es um Werner aus den Erlen, spiel Kaufdaten, Social-Medie Auswertung großer Daten- CTO bei Vivaki
dia-Postings, Klick-Streams.
mengen geht, wird schon aus
Das Kriterium Geschwindigdem Namen klar, doch ist das alles? Ganz keit (Velocity) zielt auf die Auswertung der
so einfach gestrickt ist der Hype dann Daten ab. Das große Volumen wiederum
doch nicht. „Big Data bezeichnet die wirt- kommt durch die Digitalisierung und Verschaftlich sinnvolle Gewinnung und Nut- netzung zustande: Mobiltelefone, Social
zung entscheidungsrelevanter Erkennt- Media, das Internet der Dinge – sie alle
nisse aus qualitativ vielfältigen und unter- produzieren Datenberge.
schiedlich strukturierten Informationen,
Big Data ist für alle Unternehmen reledie einem schnellen Wandel unterliegen vant. Christian Kirschniak, Partner bei der
Quelle: Experton Group; Stand: 2012; Mehrfachnennung möglich
■
Big Data
Big Data bezeichnet die Gewinnung von entscheidungsrelevanten Erkenntnissen aus einer
Vielzahl an Informationsquellen. Drei Aspekte
sind charakteristisch für Big Data: die ständig
wachsende Menge an Daten (Volumen), die
Vielfalt der Datenquellen (Variety) und die Geschwindigkeit der Datengenerierung und -Auswertung (Velocity). Um diese große Menge an
Daten in hoher Geschwindigkeit auswerten zu
können, sind neue Technologien nötig.
■
Predictive Analytics
Predictive Analytics heißt übersetzt „voraussagende Analyse“. Rechnercluster werten riesige
Datenmengen automatisiert aus und leiten daraus Muster ab. Diese werden genutzt, um
Vorhersagen und Entscheidungen zu treffen.
■
Strukturierte/Unstrukturierte Daten
Strukturierte Daten finden sich in klassischen
Business-Intelligence-Anwendungen, und sie
sind in Datenbanken verfügbar. Das macht sie
relativ leicht zugänglich und auswertbar.
Unstrukturierte Daten hingegen stammen
aus den verschiedensten Quellen wie Social
Media, Video, Text oder Sensor-Daten und liegen nicht „geordnet“ vor. Unstrukturierte Daten haben einen wesentlichen Anteil am aktuellen Datenwachstum.
10/13
TRENDS & STRATEGIEN
13. Mai 2013
Internet World BUSINESS
9
Interview
„Big Data wird den E-Commerce komplett verändern“
Wovon reden wir eigentlich genau, wenn
das Stichwort Big Data fällt?
Christian Kirschniak: Der Begriff wird in
letzter Zeit sehr generisch und missbräuchlich verwendet. Das macht es
schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen. Die klassische Definition von Big
Data basiert auf den drei V: Volume, Velocity und Variety. Damit gemeint sind
die Datenmengen, die Geschwindigkeit
der Erhebung und Verarbeitung sowie die
Polystruktur der Daten. Wir bei IBM ergänzen noch ein viertes V für „Veracity“
Damit gemeint ist die Frage, was ist die
richtige Information für ein Unternehmen. Denn es geht ja nicht nur darum, in
kurzer Zeit möglichst viele Daten zu analysieren, sondern die richtigen Fragen zu
stellen.
Warum ist Big Data genau jetzt zu einem
so viel diskutierten, aufmerksamkeitsstarken Thema geworden?
Kirschniak: Das Internet und die Vernetzung sind der Treiber für Big Data. Menschen kommunizieren über Social Media
und produzieren dabei Daten. Sie messen
ihre täglichen Aktivitäten oder ihren
Körper, Stichwort Quantified Self. Ganz
wichtig als Datenlieferant ist die Machine-to-Machine-Communication, etwa in
der Produktion. Sensoren erfassen bereits
bei der Herstellung sehr viele Daten. Gerade in der Produktion gibt es tolle Beispiele für die Vorteile, die durch Big Data
entstehen, zum Beispiel in der Qualitätssicherung.
Es scheint dennoch, dass im Hinblick auf
Big Data mehr geredet als tatsächlich umgesetzt wird. Ist Big Data heute noch vorwiegend „Trockenschwimmen“?
Kirschniak: Wir sind mittendrin, was die
Generierung von Daten angeht, aber bei
der Auswertung stehen wir erst am Anfang. Alle reden zwar momentan über Big
Data, doch die wenigsten Unternehmen
sind bereit, sich kulturell hin zu einem informationsgetriebenen Unternehmen zu
entwickeln und ihre Prozesse dahingehend anzupassen. Es gibt viele technische
Möglichkeiten und Anwendungsfälle,
doch der breite Praxiseinsatz fehlt.
Warum?
Kirschniak: Ich nehme zwei Hindernisse
wahr. Die Unsicherheit in den Unternehmen, ob Big-Data-Analysen dem Daten-
Christian Kirschniak,
Partner bei der Unternehmensberatung IBM
Global Business Services
■ www.ibm.de
schutz entsprechen – Stichwort Data Privacy – und fehlende Business Cases. Big
Data ist sehr explorativ. Wer beginnt, Daten zu analysieren, weiß vorher oft nicht,
ob und welche Ergebnisse herauskommen. Unter Umständen kommt nichts
heraus, wenn ein Unternehmen versucht,
verschiedene Daten in einen Zusammenhang zu bringen. Unter Umständen resultiert daraus eine Erkenntnis, die einem
Unternehmen viel Geld spart.
Welche Handlungsempfehlung geben Sie
Unternehmen, die eine Big-Data-Strategie
suchen?
Kirschniak: Unternehmen sollten sich von
vier Prinzipien leiten lassen. Erstens, mit
den eigenen Daten beginnen, denn die
kann ein Unternehmen am besten einschätzen. Zweitens, mit einem überschaubaren Case beginnen, aber das gro-
ße Ganze nicht aus den Augen verlieren.
Drittens, Mitarbeiter dafür selbst ausbilden. Ein Hemmnis ist, dass es aktuell nur
wenige qualifizierte Leute gibt, die das
Wissen und auch die Fähigkeiten für BigData-Auswertungen haben. Deshalb sind
Firmen gut beraten, Talente im eigenen
Unternehmen auszubilden. Die Organisation muss mit dem Thema wachsen.
Das Management muss bereit sein, sich
dafür zu öffnen. Auch deswegen ist es gut,
klein anzufangen. Und viertens, die Aktivitäten betriebswirtschaftlich betrachten:
Welchen Einfluss hat Big Data auf meine
Geschäftsprozesse? Wohin könnten die
Analysen führen?
Welches Potenzial hat Big Data im E-Commerce und im Online Marketing?
Kirschniak: Big Data wird E-Commerce
und das Marketing komplett verändern.
Firmen, die Daten konsequent auswerten, sind im Vorteil. Das sehen Sie an Firmen wie Amazon, die andere verdrängen.
Das Kaufverhalten hat sich verändert,
Stichwort Multichannel. Um zu begreifen, wie Kunden einkaufen, braucht es Big
Data. Wer das nicht versteht, hat wahrscheinlich bald ein Geschäftsproblem.
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MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
WEBGUERILLAS
Joint Venture mit Select NY
Webguerillas, Agentur für alternative Werbung, und die internationale Werbeagentur Select NY haben eine strategische
Allianz vereinbart. Dazu sollen die Leistungen beider Partner unter einem ersten
Joint Venture, der Webguerillas Hamburg
GmbH, zusammengefasst werden. Das
Portfolio deckt sowohl den Bereich der
klassischen Werbemaßnahmen als auch
das digitale und mobile Segment ab. Als
Geschäftsführer fungieren David Eicher,
Chef der Webguerillas, und Herwig Preis,
Inhaber von Select NY. Für die Zukunft
seien weitere Joint Ventures der inhabergeführten Agenturen an verschiedenen
internationalen Standorten geplant. sg
YAHOO
Werbeformat und Web-Show
Yahoo erweitert die Palette seiner Werbeformate: Neu im Portfolio sind ab sofort
die Stream Ads, die sich als gesponserte
Beiträge in dem nach Themenbereichen
gegliederten Nachrichtenstrang einfügen.
Die Stream Ads werden farblich gekenn-
13. Mai 2013
10/13
Umfeld und Vielfalt zählen
VDZ verleiht Gütesiegel „Prime Site“ an 56 Online-Werbeträger
G
enau 70 Websites hatten sich der Prüfung gestellt, 56 haben bestanden. Seit
Anfang Mai 2013 tragen sie das Gütesiegel
„Prime Site“ des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ). Die Auszeichnung gilt für ein Jahr und bescheinigt den
Seiten (vergleiche Tabelle) ein besonders
hochwertiges Werbeumfeld anhand von
16 Qualitätskriterien. Dazu gehören journalistische Merkmale wie Aktualität, Relevanz und Uniqueness ebenso wie die Vielfalt und Exklusivität der vorhandenen Werbeformate und Targeting-Optionen. „Damit ist das Qualitätssiegel eine wichtige
Orientierungshilfe“, meint Alexander von
Reibnitz, Geschäftsführer Anzeigen und
Digitale Medien im VDZ. Media-Entscheidern soll es die Kampagnenplanung
deutlich vereinfachen. Andreas Schmitt
steht der neuen Initiative positiv gegenüber: „Wir sind über alle Informationen
froh, die helfen, den Online-Dschungel
transparenter zu machen“, sagt der Managing Director von Mindshare. Auch Petra
Kruse findet den VDZ-Vorstoß „grund-
Foto: VDZ
10
Das Prime-Site-Siegel soll Mediaentscheidern
die Kampagnenplanung erleichtern
sätzlich begrüßenswert“. Allerdings sei die
Auswahl der Werbeträger nicht wirklich
repräsentativ, da es sich fast ausschließlich
um reine Verlags-Sites handle. „Das Siegel
spiegelt die Interessen der Verlage wider,
nicht tatsächliche Nutzungsrealitäten. Die
vier reichweitenstärksten Webseiten bezie-
hungsweise Portale – T-Online, eBay,
Gutefrage.net, Web.de – werden nicht berücksichtigt, sind aber für Kampagnen relevant“, so die Geschäftsführerin von Pilot
Hamburg. Dazu von Reibnitz: „Jeder kann
sich für ,Prime Site‘ bewerben, ganz unabhängig davon, ob es sich um eine Verlagsseite oder ein anderes redaktionelles Angebot handelt. Wir haben das Siegel zum ersten Mal vergeben, natürlich muss es sich in
der Branche erst etablieren.“ Von Reibnitz
hofft, dass das Zertifikat irgendwann die
Spreu vom Weizen trennen wird. Noch
aber ist es angesichts des eingeschränkten
Teilnehmerkreises „kein Killerkriterium“,
so Andreas Schmitt. Bevor es das werden
kann, muss es laut Petra Kruse nachlegen:
„Es gibt keinen Beweis dafür, dass Werbemittel auf den entsprechend ausgezeichneten redaktionellen Websites aufgrund ihrer
vergleichsweise hochwertigen Aufmachung
besser wirken. Viel wichtiger wäre uns in
diesem Zusammenhang die Erbringung
tatsächlicher Erkenntnisse zum Thema
■
Visibility oder Werbewirkung.“ vg
Foto: Yahoo
Übersicht der 56 Prime Sites für 2013/2014
Yahoos neues Werbeformat erscheint
innerhalb des Nachrichten-Feeds
zeichnet und sollen dadurch vom organischen Content unterscheidbar bleiben.
Daneben gab der Internet-Konzern den
Launch mehrerer eigenproduzierter WebShows bekannt. Sie umfassen sechs neue
Originalproduktionen – darunter sowohl
fiktionalisierte Serien als auch Ratgeberund Talkformate. sg
11freunde.de
Autobild.de
Auto-motor-sport.de
Bild.de
Brigitte.de
Bunte.de
Chefkoch.de
Chip.de
Computerbild.de
Computerwoche.de
Inmobi vermeldet einen Wachstumsschub.
Das Werbenetzwerk verfügt gemäß des
eigenen Trackings nun über 691 Millionen
Unique User in 165 Ländern auf mobilen
Endgeräten und deckt damit weltweit
über 40 Prozent der Smartphone-Nutzer
ab. Die Zahlen beruhen auf anonymen
Profilen im Inmobi-Netzwerk, die meisten
davon – 156 Millionen – kommen aus den
USA, in Deutschland hat Inmobi 24 Millionen Unique User. Das Netzwerk erreicht
insgesamt über eine Milliarde Nutzer täglich auf mobilen Endgeräten und im mobilen Internet. vg
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Fuersie.de
Gala.de
Gamestar.de
Geo.de
Glamour.de
Golem.de
Gq-magazin.de
Handelsblatt.com
Helpster.de
Ikz.de
Instyle.de
Jolie.de
Kicker.de
Kino.de
Kuechengoetter.de
Laut.de
Macwelt.de
Manager-magazin.de
Menshealth.de
Merian.de
Myself.de
Netdoktor.de
Pcwelt.de
Petra.de
Playboy.de
Prinz.de
Spiegel.de
Stern.de
Sueddeutsche.de
Tecchannel.de
Tvspielfilm.de
Vital.de
Vogue.de
Welt.de
Wiwo.de
Zeit.de
Die Prime Sites erreichen 68 Prozent der deutschen Internet-Nutzer (35 Millionen Unique User im Monat /Agof Internet Facts 2013-02); www.vdz.de/primesite
© INTERNET WORLD Business 10/13
Quelle: VDZ
Einbußen bei Werbung
INMOBI
Mobile Werbebasis wächst
Derwesten.de
Eatsmarter.de
Elle.de
Eltern.de
Essen-und-trinken.de
Familie.de
Faz.net
Fitforfun.de
Flair-magazin.de
Focus.de
ToFo meldet den höchsten Quartalsumsatz der Unternehmensgeschichte
E
rfolgreicher Jahresauftakt für Tomorrow Focus (ToFo): Mit 46,2 Millionen
Euro hat die Burda-Tochter den höchsten
Quartalsumsatz in der Firmengeschichte
verbucht (Plus von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal). Das Konzernergebnis in den ersten drei Monaten
2013 vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) verbesserte sich um 15
Prozent auf 4,8 Millionen Euro.
Die Vermarktung schwächelt
oder von Gutefrage.net. Auch im Technologie-Segment verringerte sich der Umsatz aufgrund des Wegfalls von Gegengeschäften um 15 Prozent auf 2,2 Millionen
Euro. Zugewinne durch neue Partner wie
Apple iAd und Huffington Post sollen laut
ToFo aber den Ausgleich im Lauf des Jahres bringen. Der Vorstand zeigt sich nach
eigenen Aussagen zuversichtlich, den eingeschlagenen Wachstumskurs im weiteren
Jahresverlauf fortsetzen zu können. Insgesamt sollen Konzernumsatz und Ebitda jeweils zweistellig gesteigert werden.
Schon die positive ToFo-Jahresbilanz
2012 (Gewinnsteigerung von 31 Prozent)
ließ sich primär auf die E-Commerce-An■
gebote zurückführen. sg
Ein Wermutstropfen dürfte allerdings die
ungleiche Verteilung der Einnahmen sein:
Während der Umsatz aus dem Bereich
Transactions, der die E-Commerce-Aktivitäten umfasst, um 72 Prozent auf 38,3
Millionen Euro anstieg,
sank der Umsatz mit der
Werbung um elf Prozent auf
5,7 Millionen Euro.
Grund dafür ist der Verlust von Vermarktungsmandaten wie dem der Faz.net Das erste Quartal 2013 war für ToFo bisher das erfolgreichste
Wachstumstreiber Online
D
ie Netto‐Werbeinvestitionen sollen
bis 2015 deutlich ansteigen – in den
neuen Märkten (Asien, Osteuropa, Lateinamerika) um bis zu 5,6 Prozent, in den etablierten Märkten um bis zu 3,5 Prozent.
Der stärkste Wachstumstreiber wird dabei
die Online-Werbung sein. Das prognostiziert die Media-Agenturgruppe Zenith
Optimedia in ihrer aktuellen Studie „Advertising Expenditure Forecast“.
Laut Frank‐Peter Lortz, Chairman Zenith Optimedia, konnte die Agentur im
vergangenen Jahr ein Online‐Wachstum
von 11,2 Prozent feststellen, für das laufende Jahr sei ein Wachstum auf ähnlichem Niveau zu erwarten. Vor allem die
Bereiche Video und Social Media sollen
stark wachsen, weltweit jährlich um 30
Prozent. Grund für den Anstieg der WerbeInvestitionen in den digitalen Bereich seien die fortschreitenden technischen Innovationen und neue Services wie Lokalisierung sowie wachsende Ausspielmöglich■
keiten auf mobilen Endgeräten. sg
10/13
13. Mai 2013
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
11
200 Prozent mehr Buchungen
Ob sich Werbung auf Facebook wirklich lohnt, hat Sixt am Beispiel zweier Kampagnen für die App My Driver untersucht
E
inen komfortablen und günstigen
Chauffeurservice verspricht der Limousinen-Dienst My Driver – ein Unternehmen des Autovermieters Sixt. Vermittelt
wird zwischen Fahrern mit Funkmietwagen, die keinen Taxitarifen unterliegen,
und dem Kunden; gebucht und bezahlt
wird über die gleichnamige SmartphoneApp, die im Apple Store auf das Handy
geladen werden kann. Und genau diese
mobile Anwendung galt es im November
und Dezember 2012 zu promoten, wofür
Sixt insbesondere auf den Marketingkanal
Facebook setzte.
Awareness, Angebote und Apps
Stelle. Die mobile Anzeigenkampagne auf
dem Netzwerk verlinkte direkt auf den
Download-Bereich im App Store und
wurde im Dezember vergangenen Jahres
geschaltet. Sie wurde allerdings nur Mitgliedern mit Wohnort in Berlin, Düsseldorf und München gezeigt.
Die Ergebnisse waren für Sixt ähnlich
erfolgreich wie bei den Facebook Offers:
Jeder Fünfte, der auf die Anzeige klickte,
installierte auch die App. 20 Prozent der
User, die die Anwendung heruntergeladen
hatten, wurden Kunden von Sixt. „My Driver mithilfe von Facebook App Install Ads
auf die Straße zu bringen, war extrem erfolgreich – sowohl in Bezug auf die Ergebnisse und die Zahlen als auch hinsichtlich
des Engagements unserer Facebook Fans“,
resümiert Michael Felis, der bei Sixt die
Abteilung Online Marketing New Business leitet. „Wir werden diese Strategie immer wieder einsetzen.“
Wie sich Facebook weiter in Richtung
Mobile entwickeln will, lesen Sie im Interview mit dem Nordeuropachef Martin Ott
■
auf Seite 6. sg
Sixt nutzt Facebook, um mit Kunden zu kommunizieren und über Produkte zu informieren
Das Ziel der Werbung für die App My Driver auf dem sozialen Netzwerk war es, die
Anzahl der Buchungen zu erhöhen, speziell sollten die Reservierungen an Wochenenden gesteigert werden. Daneben wollte
Sixt den Download der App antreiben; in
App-Install-Anzeigen, die die User gezielt
zum Herunterladen der mobilen Anwendung animieren sollten.
Als Facebook Offer bewarb Sixt im November 2012 ein Sonderangebot in Form
eines Coupons. Dieser
wurde auf der eigenen
Facebook-Site veröffent„Wir werden die Facebook-Stralicht und garantierte den
tegie immer wieder einsetzen.“
Mitgliedern 25 Prozent
Rabatt auf ihre nächste
MICHAEL FELIS
Reservierung.
Leiter Online Marketing
Zudem wurde das AnNew Business bei Sixt
gebot mithilfe der Werbeform Sponsored Story
ausgewählten Städten stand außerdem die auch Nutzern im News-Strom angezeigt,
Erhöhung der Brand Awareness (Marken- die kein Fan der Seite waren.
Das Ergebnis: Im entsprechenden Mobekanntheit) im Vordergrund.
Dafür setzte der Autovermieter auf zwei nat erhöhte sich die Zahl der Buchungen
Werbeformate: auf Facebook Offers – um 200 Prozent; den Erfolg schreibt das
Angebote im Netzwerk selbst – und auf Unternehmen in erster Linie der Werbung
auf Facebook zu. Außerdem wurden mehr
als 1.200 Discount-Gutscheine an einem
einzigen Wochenende eingelöst. Der
Return on Investment betrug 52 Prozent.
„Mit Facebook Offers konnten wir viele
Leute erreichen, die auf der Suche nach
einem günstigen Angebot waren. Besonders zufrieden sind wir mit den Synergieeffekten, die sich durch die Verknüpfung der Offers mit den
Sponsored Stories ergeben
haben“, resümiert Stephan
Hong, Director Online Marketing bei Sixt.
Mobile Aufmerksamkeit
Bei der zweiten Werbeoffensive auf Facebook, den AppInstall-Anzeigen, stand die
Markenbekanntheit
von
Sixts My Driver an erster
Der Coupon wurde auf der Facebook-Seite des Autovermieters
Sixt veröffentlicht und garantierte den Mitgliedern Rabatt
Kreative reden Klartext
Die Gewinner des New Media Award erklären, wie digitale Kampagnen erfolgreich werden
edes Jahr werden – wie jüngst beim
New Media Award – die besten digitalen Kampagnen prämiert. Die Ansprüche
an diese wachsen durch neue Technologien
und Endgeräte, größere Bandbreiten und
attraktive Werbeformate stetig und fordern Agenturen wie Werbekunden gleichermaßen. Was eine digitale Kampagne
braucht, um erfolgreich zu sein, und was
es für die einzelnen Kanäle zu beachten
gilt, erklären die Silber- und Gold-Gewinner des New Media Award 2013.
Söhnke Wulff, Client Service Director
bei der Agentur Elephant Seven (Gold mit
„Zeitreise“ in „Digital Campaigns“), rät,
grundsätzlich die Möglichkeiten der
unterschiedlichen Devices stärker in die
Ideenfindung einzubinden. „Beispielsweise
wird das Thema HTML5 bei Werbung im
Allgemeinen immer wichtiger, da viele
Devices kein Flash unterstützen. Auch
Werbung in Richtung Multiscreen zu entwickeln, wird immer mehr zu einem spannenden Thema.“ Bei Kampagnen für den
mobilen Kanal gilt es nach Wulff zu beach-
ten, dass mit Mobile bei Weitem noch
nicht das möglich sei, was im stationären
Web bereits machbar ist: „Es werden viele
technische Rahmenbedingungen von Vermarktern gesetzt, die sich je nach App unterscheiden und auf die bei der Entwicklung der App Ad Rücksicht genommen
werden muss. Vor allem aber gilt es, dem
User nicht nur eine langweilige Klassikadaption zu bieten, sondern ihn Medienaffin mit einer guten Idee zu überraschen.“
Emotional und ehrlich
Dass geräteübergreifende Kampagnen
immer wichtiger werden, bestätigt auch
Bernd Nagenrauft, Creative Director bei
der Agentur Plan Net (Silber mit „Die
Fahrt Ihres Lebens“ in „Digital Campaigns“). Für ihn ist nicht immer die neueste
Technik die beste Wahl für die Kreation.
Aber: „Gerade Themen wie Bluetooth
oder NFC (Near Field Communication)
bei Smartphones klingen nach interessanten Möglichkeiten. Generell fangen die
Kreativen gerade erst an, die Chancen von
Foto: Fotolia / Alphaspirit
J
Auf den kreativen Geistesblitz bei der Ideenfindung hoffen Agenturen wie Kunden
Smartphones, Tablets und PCs für gute
digitale Werbung zu nutzen.“
Für Werbekunden wie Friederike Balck,
Leitung Marketing bei Mercedes-Benz
Cars, müssen die Ideen der Agentur überraschen und exakt auf die Strategie und
Marke zugeschnitten sein: „Es ist wichtig,
dass die Idee nicht nur auf dem Papier
funktioniert.“ Für Balck (Gold mit „Zeitreise“ in „Digital Campaigns“) ist es entscheidend, die richtigen Touchpoints zu
finden und die Werbung dort zu platzieren, wo sie den potenziellen Kunden erreicht und die Markenwerte emotional
transportieren kann.
Auf Emotionen setzt auch Terry Dean
Pepper, Director International Brand
Communications & License beim Luxusuhren-Hersteller Montblanc (Gold mit
„The Montblanc Worldsecond“ in „Digital
Craft“). Für ihn ist die Einladung und Inspiration zum Mitmachen und Beitragen
zu einer größeren Geschichte ein Element,
das interessant ist und bleiben wird, gerade
im digitalen Bereich.
„Wahrhaftigkeit“ ist indes für Ralf Reinsberg und Johannes Heldrich von der Agentur Heimat Berlin (Gold mit „Wir machen
den Weg frei“ in „Integrated Campaigns“)
das Schlüsselwort: „Man kann nur das
kommunizieren, was auch da ist. Trägt ein
Produkt die Botschaft nicht, funktioniert
■
die beste Kreation nicht.“ sg
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
SEO für Einsteiger
AFFILIATE MARKETING
CJ zertifiziert Partner
Das Affiliate-Marketing-Netzwerk Commission Junction (CJ) hat sechs weitere Online-Marketing-Dienstleise
ter
te mit dem „CJ Trusted Agency“-Zertifikat ausgezeichnet.
Mit dem Qualitätssiegel bescheinigt
Commission Junction den Agenturen
Active
Performance,
A
iCrossing,
Metaapes, OniC
line United, Uniquedigital sowie Quisma
eine besonders hochwertige Betreuung im
Affiliate-Marketing-Bereich. Um das Zertifikat zu erhalten, mussten die Agenturmitarbeiter, die für ihre Kunden Programme
im CJ-Netzwerk betreiben, eine spezielle
Online-Prüfung mit Fragen zum Affiliate
Marketing und zum System von Commission Junction absolvieren. Auf Wunsch erhielten die Mitarbeiter zuvor noch ein intensives Vor-Ort-Training. fk
PARTNERPROGRAMM
10/13
Wege zur Partnersuche
STRATO
Auf kleine Unternehmen mit geringem
Marketing-Budget zielt der neue Ranking
Coach, den der Webhoster Strato gemeinsam mit dem SEO-Dienstleister Fairrank
entwickelt hat. Er führt Einsteiger Schritt
für Schritt durch einzelne Aufgaben, um
Websites für Suchmaschinen zu optimieren. Dabei sollen die Bereiche Website, externe Links und soziale Medien abgedeckt
werden. Video-Tutorials und Hinweistexte
sollen Kunden dabei helfen, die Optimierungsaufgaben korrekt zu erledigen. In
einer Einführungsphase von 30 Tagen ist
das SEO-Tool für Strato-Kunden kostenlos,
danach kostet es 9,90 Euro pro Monat.
Damit bedient es ein Preissegment, das
deutlich unter anderen Tools wie Sistrix
oder Onpage.org angesiedelt ist. fk
13. Mai 2013
Bei der Akquise neuer Affiliates setzen erstaunlich viele Advertiser schlicht auf Google
B
eim Affiliate Marketing sind sie das A
und O: die Affiliates. Denn ohne sie,
die Website-Betreiber, auch Publisher genannt, funktioniert Performance-basierte
Partnerprogrammwerbung nicht. Viele
Advertiser (Werbungtreibende, auch Merchants genannt) sind deshalb ständig auf
der Suche nach neuen, engagierten Affiliates, um ihre Reichweite zu erhöhen.
Spezielle Tools sind mäßig gefragt
Netzwerkbetreiber wie Affilinet und Zanox bieten den Advertisern spezielle Tools
an, mit denen sie geeignete Affiliates finden und adressieren können. SEO-Tools
wie Sistrix oder Searchmetrics können
ebenfalls helfen. Darüber hinaus gibt es in
der Affiliate-Szene viele Veranstaltungen,
die man zum Networking nutzen könnte.
Doch jeder dritte Advertiser, so ergab eine
Umfrage des Affiliate-Marketing-Spezialisten Markus Kellermann unter 101 Mer-
Die Gründe, ein bestehendes Netz
an Publishern auszuweiten, sind
vielfältig. So wollten elf Prozent der
befragten Merchants ihre Marketing-Kanäle diversifizieren, also
zum Beispiel um das Segment Gutscheine erweitern. Auch der Schritt
in neue Märkte verlangt nach neuen Partnern, die dort mit entsprechenden Web-Angeboten präsent
sind. Für 14 Prozent aller Befragten
spielte das eine Rolle.
Bei fast 70 Prozent aller Studienteilnehmer gaben jedoch eher quantitative Ziele den Ausschlag zur
Partnerakquise. 30 Prozent wollten
ihre bestehenden Programme weiterentwickeln, 39 Prozent waren
Gemeinsam stark: Partner fürs Affiliate Marketing
schlicht auf der Suche nach mehr
chants, macht es sich einfach: 31 Prozent Marktdurchdringung. Und sechs Prozent
suchen nach neuen Partnern anhand von gaben ganz ehrlich zu, dass sie keine spe■
zielle Strategie verfolgt haben. fk
Keywords auf Suchmaschinen.
Foto: Fotolia / Yuri Arcurs
12
„Wie haben Sie potenzielle Affiliates gescoutet?“
„Was war Ihre Akquise-Strategie?“
Suche über Keywords wird am häufigsten genutzt
Der häufigste Grund für mehr Affiliates: mehr Marktdurchdringung
Partner-Empfehlungen der
Affiliate-Netzwerke
16 %
Mit Netzwerk-Tools (Affilinet Match Master etc.)
16 %
Empfehlungen anderer
Partner
Andere
9%
6%
11 %
Anhand von Keywords
über Suchmaschinen
Neue Affiliates zur
Marktdurchdringung
31 %
Neue Affiliates zur Programmentwicklung
Mit SEO-Tools (Searchmetrics, Sistrix etc.)
Auf Veranstaltungen
Wir hatten keine Strategie
Neue Affiliates zur
Diversifikation
2%
39 %
30 %
Neue Affiliates
für neue Märkte
16 %
14 %
10 %
Neue Kanäle, neue Märkte, mehr Reichweite: Die meisten Advertiser haben
klare Gründe für eine aktive Erweiterung ihres Affiliate-Netzwerks
Tools, Treffen, persönliche Tipps: Es gibt viele Methoden, um neue Affiliates zu
finden. Jeder Dritte macht es sich einfach und sucht auf Google nach Partnern
© INTERNET WORLD Business 10/13
Basis: n=101 Partnerprogramm-Betreiber; Quelle: MK-Net Medien
Sinn Leffers bei Belboon
Sinn Leffers, einer der führenden deutschen Multilabel-Modefilialisten, intensiviert seine Zusammenarbeit mit dem Performance-Netzwerkbetreiber Belboon.
Nach Angaben von Belboon ist das Partnerprogramm von Sinn Leffers seit Ende
April aktiv. Publishern, die Sinn-LeffersWerbemittel auf ihren Seiten einbinden,
verspricht der Anbieter überdurchschnittliche Provisionen, außerdem sollen sie von
der starken Markenbekanntheit durch die
Filialen des bundesweit agierenden Modehändlers profitieren. Das Online-Sortiment
wurde erst im März 2013 gestartet und
bietet Labels wie Tommy Hilfiger, Boss,
und Joop. Im Januar war das Unternehmen, das 22 Filialen betreibt und 2.000
Mitarbeiter beschäftigt, von der WöhrlGruppe übernommen worden. fk
Anzeige
Die Search-Riesen der USA
Eine Studie schlüsselt auf, wer das meiste Geld für SEA ausgibt
R
und 2,3 Milliarden US-Dollar gaben
Online Retailer in den USA 2012 für
Suchwortanzeigen auf Google, Yahoo und
Bing aus. Das hat der Web-Analyse-Spezialist Adgooroo in einer Studie ermittelt.
Aufgeschlüsselt nach Branchen zeigt sich,
dass auf den Top-Platzierungen relative Stabilität herrscht. Beim Adwords Impression
Rank hat sich seit 2011 meist wenig getan.
Doch es gibt Ausnahmen: So zog das
Selbermach-Portal Etsy.com in der Rubrik
„Auktionen und Kleinanzeigen“ um 20
Plätze im Ranking nach oben und rangiert
jetzt hinter eBay auf Platz 2. Die Supermarktkette Publix setzte sich mit plus
sechs Platzierungen an die Spitze von
„Nahrungsmittel“, Adidas.com verbesserte sich um 58 Plätze und rangiert jetzt unter „Schuhe“ auf Platz 8. Weitere ShootingStars: Das Pharma-Preisvergleichsportal
Helprx.info (+93 Plätze), der Schmuckhändler Diamondnexus.com (+143 Plätze) und der Druckerpatronenanbieter
■
4inkjets.com (+206 Plätze). fk
Suchmaschinenwerbung 2012
in den USA: Die Top-Branchen
Branche
Ausgaben*
Universalversender
490
Fashion
271
Unterhaltungselektronik
202
Haus- und Heimwerkerbedarf
155
Papierwaren
150
Kosmetik
101
Schuhe
100
Sportartikel
94
Blumen und Geschenkartikel
80
Schmuck
78
Gesundheitsprodukte
71
Kinderbedarf
55
Auktionen und Kleinanzeigen
47
Bücher und Zeitschriften
42
Nahrungsmittel
37
*in Millionen US-Dollar
© INTERNET WORLD Business 10/13
Quelle: Adgooroo
SEO: Nicht zu
viel auf einmal
G
oogle bewertet Websites, die häufig
aktualisiert werden, besser als solche,
auf denen sich wenig tut. Allerdings kann
zu viel Aktivität auch schaden, wie Matt
Cutts, bei Google Herr über den geheimen
Suchalgorithmus, in einem Video-Tutorial bekannt gab: „Wenn wir auf einmal
zahlreiche neue Seiten oder andere Dinge
auf einer Seite sehen, kann das den Ausschlag geben, dass sich unser Anti-SpamTeam die Sache mal genauer ansieht.“
Für Webseiten-Betreiber, die auf ihrer
Online-Präsenz eine große Menge neuer
Seiten veröffentlichen wollen, kann dies
bedeuten, dass sich das Ranking für eine
Weile spürbar verschlechtert, so interpretieren SEO-Experten die – wie häufig bei
Matt Cutts – etwas kryptischen Aussagen
des Algorithmus-Bewahrers. Falls jedoch
eine große Content-Offensive auf dem
Zettel steht, hat Cutts einen Tipp parat:
„Ich würde solch eine Änderung schrittweise planen und in mehreren Phasen
■
durchführen.“ fk
D-NETZ QUALITÄT ZUM BESTEN PREIS!
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ALLE
FLAT HANDY-NETZE
FLAT INTERNET
19,
99,
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ausprobieren:
1
MONAT
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14
Internet World BUSINESS
SPECIAL: WERBEWIRKUNG
13. Mai 2013
10/13
ONLINE-WERBEWIRKUNG
Alchemisten in Sachen Online
Geht es um die Effektivität von Online-Kampagnen, steht der Markt noch vor einigen Herausforderungen.
Insbesondere bei Branding-Kampagnen ist Online längst nicht so gut messbar, wie noch vor Jahren propagiert
Z
Foto: Yanlev, fotolia.com
weierlei haben Alchemisten und Werbewirkungsforscher gemeinsam: Außenstehende verstehen oft nicht, was sie
tun, und sie sind beide auf der Suche nach
Gold. Während die einen versuchen,
durch allerlei chemische Prozesse unedle
Metalle in Gold zu verwandeln, suchen die
anderen nach einem Forschungsansatz,
auf dessen Basis sichere Aussagen zum Erfolg einer Werbekampagne gemacht werden können – vor der Kampagne oder
noch besser „ex ante“, wie es im Forscherjargon heißt. Gold wären zum Beispiel
Aussagen wie: Das Image einer Biermarke
lässt sich in diesem und jenem Online-Kanal und durch diese oder jene Maßnahme
um soundso viel Prozentpunkte verbessern. Das bedeutet: Die Werbewirkung der
Kampagne ließe sich klar vorhersagen.
Der Traum aller Werbungtreibenden und
Mediaplaner.
Elemente des Kampagnenerfolgs
gehende Informationen wie UserStrukturen, Affinitäten oder die
Werbewirkung sind Gegenstand
von Forschung und Befragung.
Die Wahrheit sieht demnach anders aus: Klassische Medien sind
mit Blick auf den Leistungsnachweis keineswegs ungenauer.
Eine einfache Lösung gibt es nur
bei Performance- oder leistungsorientierten Kampagnen. Hier
zählen die Werbungtreibenden die
Klicks auf das Werbemittel, die
Datensätze zu Interessenten
(Leads) oder den Umsatz mit einem Kunden, der über OnlineWerbung in einen Shop gekommen ist. Das können Unternehmen messen und bei Bedarf in
Echtzeit die Kampagne korrigieren, indem sie andere Webseiten
buchen oder die Werbemittel bearbeiten.
Die Suche nach Gold: Die Wirkung einer Online-Kampagne zu erforschen, ist nach wie vor schwierig
Den Markt beschäftigen allerdings zuEs geht um den Kontakt
nächst andere Probleme: Woher kommen Das Problem der Onliner: Die Werbekun- line-Forschung (Agof). In gewisser Weise
belastbare Daten für die Kampagnenpla- den möchten ganz genau wissen, was sie wird die Branche von einem Geist heimge- Viel komplizierter wird das bei Kampagnung, wie und woran können Werbung- mit einer Online-Kampagne erreichen. sucht, den sie selber aus der Flasche gelas- nen, die auf Branding ausgerichtet sind.
treibende überhaupt die erzielte Leistung „Dass die Gattung Leistung bringt, wird sen hat.
Hier spielt weniger der Klick eine Rolle, als
Jahrelang haben Onliner vor allem mit vielmehr der Kontakt zum Werbemittel.
messen? Dabei betrachten die Forscher eigentlich nicht infrage gestellt“, erklärt
mehrere Aspekte. Zum einen messen sie Christian Bachem, Geschäftsführer der einem Argument geworben: Im digitalen Genau darauf laufen alle Leistungswerte
Companion Strategieberatung. Bereich sei die Leistung einer Kampagne einer Kampagne zu: Es geht um den Konnach der Kampagne deren ErAber: „Verantwortliche in Me- genau ausweisbar – ganz im Unterschied takt – darum, ob, mit wem und wie er
folg, zum anderen versuchen
dia und Marketing, die Budgets zu klassischen Medien, bei denen alles nur zustande kommt und wie viele Kontakte
sie, bereits im Vorfeld Daten für
aus den klassischen in digitale auf Hochrechnungen aus Panels beruhe. eine Kampagne erzielt. Das Ergebnis ist
eine streuverlustarme und demMedien verlagern sollen, wollen Aber: „Vieles von dieser vermeintlichen dabei relevant für die Abrechnung, wirkt
nach effektive Planung zu gegenau wissen, welche Leistung Genauigkeit stimmt so nicht“, sagt Florian sich auf die Kosten und damit auf die Effiwinnen. Dabei untersuchen die
sie bekommen“, meint Bachem. Ruckert, Geschäftsführer des Audiover- zienz einer Kampagne aus.
Forscher die Ebenen Leistung
„Dass Online so viel gemessen markters RMS. Genauer gesagt: Techni(Reichweite, Zielgruppe, WerUnd genau hier gibt es ein schwerwiewerden kann, ist dabei Segen sche Informationen wie der Klick eines gendes Problem. Von den vom Ad Server
bedruck, Kontaktchance) oder
und Fluch zugleich“, sagt Clau- Users oder die Auslieferung einer Seite des Publishers ausgelieferten Ad ImpresWerbewirkung (Image, Mar- Florian Ruckert,
dia Dubrau, Geschäftsführerin oder eines Werbemittels durch den jewei- sions bis zum tatsächlich abgelieferten
kenbekanntheit oder Kaufab- Geschäftsführer
der Arbeitsgemeinschaft On- ligen Server sind messbar. Darüber hinaus- Kontakt in der Zielgruppe geht Schritt für
sicht).
von RMS
„O“ wie Opportunity: Agof will die Kontakt-Chance in den Griff bekommen
Den „O-Wert“ hat die Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung schon im vorigen Jahr auf der
Online-Marketing-Fachmesse Dmexco vorgestellt. Damit reagiert die Agof auf eine wichtige
Anforderung des Markts: Die Studie Internet
Facts, die die Agof monatlich herausgibt, liefert
zwar Reichweiten in einer Zielgruppe für Werbeträger, aber nicht für einzelne Belegungseinheiten, sprich Werbemittel. Genau das wäre
aber eine wichtige Grundlage für die Planung
von Online-Kampagnen. Das Ziel ist, den sogenannten O-Wert („O“ wie Opportunity“) in das
Planungs-Tool TOP einzubauen. „Er liefert Planern Hinweise dazu, wo und wie sie Werbung
platzieren können, um die größtmögliche
Wahrnehmungschance zu bekommen“, sagt
Agof-Geschäftsführerin Claudia Dubrau. In den
klassischen Medien wird das durch Werte wie
„Opportunity to see“ (OTS) oder Leser pro Anzeige (LpA, Print) eingefangen. Die Agof arbeitet derzeit daran, wie sie den Wert als regelmäßige Währung in den Markt bringen kann. Zur
nächsten Dmexco im September könnten die
Grundlagen dafür geschaffen sein, sagt Dubrau.
Dass dies keine triviale Aufgabe ist, sieht man
an der Batterie der Kenngrößen, die in die Berechnung des O-Werts einbezogen werden (siehe Grafik). Alle diese Wahrnehmungs-Parameter
lassen sich messen. Die Formel, wie diese in die
Berechnung des O-Werts einbezogen werden,
liefert eine Grundlagen-Studie, die die Agof mit
dem Institut Eye Square durchgeführt hat. Die
Forscher haben 700 repräsentativ ausgewählte
Personen mittels Eye-Tracking beobachtet, die
im Labor nach Lust und Laune über eine Auswahl von 22 Live-Websites surften. Während
des Surfens bekamen sie eine Variation von
Werbemitteln eingespielt. Mit mehr als 4.000
unterschiedlichen Ausspielungen wurden alle
gängigen Werbeformen sowie verschiedenste
Branchen und Interessen repräsentativ abgedeckt. Die technische Messung bezog sich auf
Kenngrößen wie „Zeit bis zum Erstkontakt“,
„Anzahl der Blickkontakte“, „Betrachtungsdauer“ und „Kontaktwiederholung“. Parallel dokumentierte das Verfahren die Auswirkungen von
Faktoren wie Platzierung, Werbedichte oder
Werbemittelart auf die Aufmerksamkeit der Teil-
nehmer. Am Ende steht ein Index-Wert: 100
steht für eine durchschnittliche Wahrnehmungs-Wahrscheinlichkeit, ein Wert unter 100
entsprechend für eine unterdurchschnittliche
und einer über 100 für eine überdurchschnittliche Wahrnehmungs-Wahrscheinlichkeit.
Wird die Online-Werbung wahrgenommen? Der „O“-Wert soll darüber Auskunft geben
10/13
13. Mai 2013
SPECIAL: WERBEWIRKUNG
Internet World BUSINESS
15
Foto: Fotolia / vege
Foto: OMS
Tool, mit dem sie die WahrSchritt Leistung verloren:
nehmungs-WahrscheinlichWeil Werbemittel technisch
Die Einflussfaktoren auf die Wirkung von Digitalwerbung
keit ausweisen will (siehe
nicht korrekt ausgeliefert
Kasten Seite 14). Der sogewerden und gar nicht im
nannte O-Wert berücksichBrowser des Users ankomtigt dabei verschiedene Pamen, weil sie nicht im sichtrameter: von der Sichtbarbaren Bereich des Browsers
keit des Werbemittels über
erscheinen oder sie schlicht
die Größe bis hin zu der
nicht die Zielgruppe treffen
Frage, ob es sich um ein Be(Streuverluste).
wegtbild-Werbemittel hanChristian Bachem spricht
delt. Die Aussage: Je höher
von einer Leistungstreppe.
der O-Wert, desto größer
Mit Blick auf Leistung, also
die Wahrscheinlichkeit, dass
quantitative Ziele wie die
der User die Werbung auch
Netto-Reichweite, Zielgrupwahrnimmt, dass er in Konpenabdeckung und Werbetakt mit ihr kommt. Hier
druck, genügt laut Bachem
sollen zudem Faktoren wie
ein standardisierter AbUmfeld und Werbedichte
gleich der Kampagne mit
einfließen, die einen entvorhandenem Datenmatescheidenden Einfluss auf
rial. Das umfasst beispielsdie Kontaktchance mit dem
weise die Online-Panel verWerbemittel haben.
schiedener Anbieter kombi- Die Werbewirkung lässt sich nicht isoliert betrachten, sondern setzt sich laut Vermarkter OMS aus vielen Faktoren zusammen
Der quantitative Erfolg
niert mit einer erweiterten
technischen Messung, um zu überprüfen, sen Werbekunden eine individuelle, kam- Die Internet Facts helfen also bei der Media- einer Kampagne lässt sich also in Prognopagnenbegleitende Forschung durchfüh- planung nur bedingt weiter. „Die Internet sen in den Blick nehmen. Und die qualitawas tatsächlich erreicht wurde.
Hier liefert Nielsen eine neue Lösung. ren. „Bei qualitativen Kennziffern wie Facts sind eine Werbeträger-Studie“, räumt tive Werbewirkung? Der Internet-VerZur Verbesserung der Leistungsmessung Markenbekanntheit, Image oder Kaufab- Agof-Geschäftsführerin Dubrau ein. Sie markter OMS hat einen Strauß an Kennwill das Forschungsinstitut das Tool On- sicht kommt man an klassischer Werbe- liefert Daten zu Reichweiten und Nutzer- ziffern zusammengestellt, die einen Einwirkungsforschung wie Befra- strukturen der Angebote. Die Werbemit- fluss auf die Wirkung digitaler Werbung
line Campaign Rating – kurz
haben. Gerade mit Blick auf die Werbegungen nicht vorbei“, erklärt telbetrachtung findet derzeit nicht statt.
OCR – nach den USA und
Linda Mozham, Mitglied der
Ein Grund, warum etwa die TV-Sender mittel oder das Umfeld sind die Vermarkdem vereinigten Königreich in
Geschäftsleitung des Vermark- unter dem Dach der AGF an einer Konver- ter selbst gefordert, relevante Informatioweiteren Märkten an den Start
ters OMS.
genzwährung für alle Bewegtbild-Ange- nen zu liefern. Hier geben viele einzelne,
bringen. Dazu gehört auch
bote arbeiten, die die Leistung von Video kampagnenbezogenen WerbewirkungsDeutschland. OCR soll zuTreffsichere Vorhersagen
Studien Aufschluss. Doch lasAds über Gerätegrenzen hinkünftig schon einen Tag nach
sen sich diese auch in Staneiner Kampagne InformatioMindestens ebenso spannend weg dokumentieren soll. Gedards oder Planungslösungen
nen liefern, wen eine Kampagwie die Leistungs-Dokumen- sucht wird nach der einen,
überführen?
ne erreicht hat, wie oft und mit
tation einer Online-Kampag- marktübergreifenden Studie,
welchem Werbedruck (siehe Claudia Dubrau,
ne ist die Vorhersage auf Basis die möglichst viele planungsKeine Faustformel
Kasten unten). Informationen, Geschäftsführerin der
gängiger Planungslösungen relevante Faktoren untersucht
auf deren Basis sich eine Kam- Agof Online-Forschung wie zum Beispiel der Agof In- und auf eine Formel bringt,
Der quantitative Erfolg einer
pagne optimieren lässt. „Im
ternet Facts. Doch auch hier um sie auch in Planungs-Tools
Kampagne lässt sich also mitUnterschied zu den Internet Facts der Ar- taucht ein Problem auf – und das belastet wie TOP einfließen zu lassen.
tels Prognosen in den Blick
beitsgemeinschaft Online-Forschung oder nicht nur RMS-Geschäftsführer Florian „Es geht darum, mit hoher
nehmen. Und die qualitative
anderen Studien haben wir den Zeitraum Ruckert. Wenn ein User auf eine Seite geht, Wahrscheinlichkeit vorhersa- Linda Mozham,
Werbewirkung? Paul Mudter,
zwischen Erhebung und Auslieferung der sieht er in der Regel mehrere Angebote – gen zu können, ob und wie Mitglied der Geschäfts- Geschäftsbereichsleiter Digital
Daten erheblich verkürzt“, erklärt René vom statischen Banner über ein Video, das die Werbung bei der Zielgrup- leitung bei OMS
beim RTL-Vermarkter IP
Lamsfuß, Commercial Director Digital innerhalb eines Banners (In-Stream) läuft, pe ankommt“, konstatiert LinDeutschland, sieht „keine allDeutschland bei Nielsen.
bis hin zum Audiospot, der innerhalb ei- da Mozham.
gemeingültige Faustformel, mit der man
Die Agof macht derzeit ihre Hausaufga- ausrechnen kann, dass die MarkenbeMit Blick auf Werbewirkung sehen Ex- nes Radiostreams platziert ist. „Wo ein
perten indes keine Möglichkeiten für ein echter Kontakt zustande kommt, kann auf ben. Wie im vergangenen Jahr auf der kanntheit für ein Waschmittel sich mit
standardisiertes Verfahren, mit dem man Basis der bisherigen Planungsgrundlagen Dmexco angekündigt, arbeitet die For- einem Banner auf dieser oder jener Seite
schungsgemeinschaft an einem neuen um soundso viele Prozentpunkte steigern
diese schnell überprüfen kann. Hier müs- nicht ermittelt werden“, so Ruckert.
lässt.“ Die Mediaforschungsexperten wie
Christian Bachem und Michael Hofsäss
Nielsen Online Campaign Rating: Leistungsdaten – fast in Echtzeit
halten hingegen auch dies für messbar.
„Die klassischen qualitativen WerbewirWer wissen will, was seine Onlinetreibende ihre Kampagne ständig
kungs-Indikatoren wie Werbeerinnerung,
Kampagne leistet, kommt nicht
im Blick behalten und gegebenenImage oder Kaufabsicht können zwar nur
umhin, eine begleitende Forfalls nachjustieren können. Das Inim Nachhinein oder kampagnenbegleischung aufzusetzen. Genau das
stitut will OCR als Standard-Tool
tend erhoben werden, entsprechende Prowill das Forschungsunternehmen
für die Online-Kampagnen-Mesgnosen auf Basis von Modelling sind aber
Nielsen erleichtern und führt seine
sung etablieren.
problemlos möglich“, sagt der Research
Lösung Online Campaign Rating
Eine weitere Besonderheit des
Partner bei Universal McCann in Frank(OCR) auch in Deutschland ein.
neuen Nielsen-Tools: OCR kombifurt. „Wir sind auf dem besten Weg, die
Noch im Mai soll es losgehen.
niert die Daten aus seinem Panel
kreative Leistung einer Kampagne oder
Das Online Campaign Rating
mit anonymen demografischen Inden Einfluss von Marke oder Produkt zumisst den Kontakt mit einem
formationen, etwa von Facebook.
sätzlich in die Prognose zu integrieren.“
Werbemittel direkt im Browser des
Mögliche Verzerrungen, die sich
Auch Nielsen arbeitet schon an einer
Users und liefert Informationen zu
aus der anderen Struktur der NutLösung. Das Unternehmen hat dazu in
Netto- und Bruttoreichweite, also
zerschaft ergeben, werden intern
den USA ein Verfahren erworben, dass
zu Werbemittel-Auslieferungen insso ausgesteuert, dass die nun erkampagnenbegleitend per Online-Befragesamt und zur tatsächlich erheblich größere Stichprobe weitergung die Auswirkung der Werbung auf das
reichten Zielgruppe (Unique Auhin repräsentativ ist. Die so geImage überprüft. Diese Daten wollen die
Die Zielgruppe ständig im Blick: Online Campaign Rating soll die
dience). Es bietet demografische
wonnenen Daten will Nielsen in
Forscher dann mit denen des Online CamWirkung einer Kampagne auf Tagesbasis prüfen
Angaben, Informationen zur Konein Benchmarking überführen. Das
paign Rating kombinieren. Das bedeutet:
taktklasse (wie viele Kontakte wurheißt: Mittels einer vergleichenden
Ein Werbekunde erfährt tagesaktuell, wie
den bei einem Unique User erzielt) und zum
ferung der Daten bis zu einer Woche vergehen
Analyse wollen die Forscher Regeln und Gesetzseine Kampagne bei der Zielgruppe anWerbedruck in der Gesamtbevölkerung (Gross
kann, will Nielsen diese Informationen auf Tamäßigkeiten identifizieren, die Mediaplanern
kommt – und wie sie wirkt. Daten, die
dabei helfen, Kampagnen schon in der Planung
Rating Point). Im Unterschied zu anderen Lögesbasis – also nahezu in Echtzeit – für alle Be■
dann der Planung zufließen können.
zu optimieren.
sungen, bei denen zwischen Messung und Lielegungseinheiten bieten, wodurch WerbungRAOUL FISCHER
16
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
13. Mai 2013
10/13
SERIE: DIGITALISIERUNG (TEIL 4)
TV total auf allen Kanälen
Internet und TV wachsen zusammen, das wird zu tiefgreifenden Umwälzungen auf dem Medienmarkt führen.
Denn alle wollen ein Stück vom Kuchen des lukrativen Bewegtbild-Markts
W
ir befinden uns im Jahr 1981. Mehr
als 20 Millionen Menschen folgen
am Samstagabend gebannt den Verrenkungen der Kandidaten bei „Wetten
dass …?“. Die Sendung ist ein echter Straßenfeger bei Jung und Alt. 2013, mehr als
30 Jahre später, hat das Primetime-Spektakel längst seine Leuchtturmfunktion verloren. Die Einschaltquoten bewegen sich
nur noch bei einem Drittel des ursprünglichen Niveaus. Ein geradezu symptomatischer Einbruch für die TV-Landschaft. TV
ist immer noch das meistgenutzte Medium
der Deutschen und unangefochtenes
Lead-Medium der Werbungtreibenden.
Doch aus Fernsehen für die Masse wird
zunehmend individuelles Sparten-TV.
Die Medienlandschaft wächst zusammen, die
Nutzergewohnheiten ändern sich. Außenwerbung, Radio, Print und TV müssen eine neue
Digitalstrategie entwickeln und sich insbesondere auf die Verknüpfung mit Online einstellen. Die Serie von INTERNET WORLD Business
zeigt, welche Wege die klassischen Mediengattungen einschlagen, um mit der fortschreitenden Medienkonvergenz Schritt zu halten.
■ Folge
■ Folge
■ Folge
Internet TV
Bewegtbild wird hier über eine Breitband-Infrastruktur gesendet und empfangen. Das Betrachten der Inhalte erfolgt online und direkt
auf dem Bildschirm des Computers. Web-TV
kann sowohl als Live-Stream als auch „on demand“ (Video on Demand), also zu jeder Zeit
auf Abruf bereitstehen. Das populärste WebVideo-Angebot ist Youtube.
IPTV
Bei klassischem IPTV werden lineares TV und
3: Print
Ausgabe 9/2013
■ Folge
4: TV
Ausgabe 10/2013
Alle bereits erschienenen Folgen können Sie unter
www.internetworld.de/webcode herunterladen. Geben Sie
einfach den Webcode 1307016 ein.
an, vermehrt zeitunabhängiges Fernsehen
zu bevorzugen. Bei den jüngeren Probanden trifft das sogar auf ein Drittel zu. 37
Prozent von ihnen wünschen sich, dass
das Angebot von Fernsehinhalten mit individueller Startzeit weiter ausgebaut wird.
Dem sich ändernden Mediennutzungsverhalten tragen die Entwicklungen der
letzten Jahre Rechnung: Begleitet von der
schrittweisen Umstellung des analogen
Fernsehsignals auf „Digital Video Broadcasting“ (DVB) drängten zunächst die
Fernsehinhalte über Mediatheken, Podcasts, Web-TV-Plattformen wie Zattoo
und Videoportale wie Youtube ins Internet. In den vergangenen fünf Jahren drehte
insbesondere die Consumer-Electronics-
Internet meets TV: Die wichtigsten Begriffe
HbbTV
Das vom Institut für Telekommunikationsnormen ETSI standardisierte „Hybrid broadcast
broadband TV“ ermöglicht die Verknüpfung
von TV- und Web-Angeboten. HbbTV-Anwendungen können HD-Videotext, programmbegleitende Informationen oder interaktive Abstimmungsfelder sein. HbbTV-Content ist über
die rote Farbtaste (‚Red Button‘) der Fernbedienung abrufbar.
2: Radio
Ausgabe 8/2013
Bewegtbild auf Abruf
Mehrere Tausend Bewegtbildangebote
streiten um die Aufmerksamkeit im Wohnzimmer, und das nicht mehr nur über den
TV-Bildschirm, sondern zunehmend
auch über Internet und auf dem Second
Screen des Smartphones oder Tablets. „Ob
überdimensional groß an der Wand oder
als Pocket-Format in der Hosentasche –
Medieninhalte werden zunehmend über
alle Screens genutzt“, erklärt Damian Rodgett, Geschäftsführer der Agentur Pilot
Screentime. „On Demand“ und „Always
on“ bestimmen seiner Ansicht nach die
Mediennutzung von morgen und teilweise schon von heute. Das bedeutet, so Rodgett, „dass die Zuschauer, oder besser gesagt die Viewer, Zeit und Ort ihres Medienkonsums selbst bestimmen und sich
nicht mehr durch ein starres, vorgegebenes Programmschema festlegen lassen.“
Eine von Kabel Deutschland in Auftrag
gegebene Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos bestätigt diese Einschätzung.
Insgesamt 17 Prozent der Befragten gaben
1: Außenwerbung
Ausgabe 7/2013
Zusatzdienste mittels Breitband übertragen.
Inhalte und Dienste können nur in einem geschlossenen Netzwerk genutzt werden. Deren
Betrachtung erfolgt auf dem TV-Gerät. Beispiel: „Entertain“ der Deutschen Telekom.
OTT (Over the Top TV)
Over the Top TV bezeichnet die Programm-Zulieferung über das offene Internet, also nicht
über die klassischen Fernseh-Übertragungswege Kabel, Satellit, terrestrisch oder IPTV.
Die Betrachtung der Inhalte findet auf dem
TV-Gerät statt. Beispiel: Google-TV.
Smart TV (Hybrid TV, Connected TV)
Bei Smart TV werden sowohl Breitband- als
auch Rundfunk-Infrastrukturen wie Kabel, Terrestrik oder Satellit zur Übermittlung von Bewegtbild genutzt. Die Inhalte werden direkt
auf dem TV-Gerät dargestellt. Im Gegensatz zu
OTT werden die unterschiedlichen Infrastrukturen bewusst kombiniert. Alle großen Gerätehersteller bieten Hybrid TV an.
Industrie den Spieß um. Über Digital-Reciever, Set-Top-Boxen, Schnittstellen und
Zusatzfunktionen kam das Internet auf die
Fernsehschirme. Die heißen seitdem
Smart-, Hybrid- oder Connected TV. Alle
Markenhersteller wie Samsung, LG, Sony
oder Philips sind inzwischen mit solch
Web-fähigen Geräten präsent – alle allerdings mit völlig unterschiedlichen technologischen Standards. „Wo ein neuer Markt
entsteht, gibt es stets viele Vermarktungsinteressen“, sagt Thorsten Schütte-Gravelaar, Managing Director des Bewegtbildvermarkters Smartclip (siehe Interview).
„Die Margen beim Verkauf von Fernsehgeräten oder Computerzubehör sind relativ klein, der Blick auf die MilliardenSpendings, die sich indes mit TV-Werbung
erzielen lassen, weckt Begehrlichkeiten.“
HbbTV, OTT, Smart TV und IPTV (vgl.
links) sind nur einige der neuen verwirrenden Begrifflichkeiten, die die schöne
neue Fernsehwelt prägen und viele neue
Player auf den Plan gerufen haben. Neben
den Herstellern von TV-Geräten bringen
sich vor allem die großen IT-Unternehmen in Stellung. Sowohl Microsoft als
auch Sony positionieren ihre Spielkonsolen als bewegtbildfähige Multimediacenter. Selbst Handelsriese Amazon arbeitet
an einer eigenen Set-Top-Box. Die soll die
hauseigenen Filmangebote wie Lovefilm
oder Amazon Instant Video als Pay-Angebot auf die TV-Schirme der User bringen.
Mit Apple und Google sind darüber hinaus die Schwergewichte der InternetBranche mit kostenpflichtigen Over-theTop-Angeboten am Markt präsent, allerdings bislang mit überschaubarem Erfolg.
Etwas erfolgreicher positioniert sich die
Deutsche Telekom mit ihrem IPTV-Angebot „Entertain“. Ein Plus von 27 Prozent
auf mehr als zwei Millionen Kunden ist die
Bilanz von Entertain für 2012. „Das ist ein
extrem fragmentierter Markt. Bislang hat
sich kein dominanter Player herauskristallisiert“, erklärt Axel Meiling, Principal bei
der Münchner Unternehmensberatung
Mücke, Sturm & Company (MS&C). „Momentan ist nur sehr schwer zu entscheiden, auf welche Plattform man als Werbungtreibender oder Anbieter von Content setzen soll.“
Cash Cow der Zukunft
Noch stellen all diese neuen Optionen
mehr Investition in die Zukunft als lukrative Cash Cow dar. Doch entziehen können
sich die klassischen TV-Sender der digitalen Zukunft nicht. Das weiß auch Thomas
Wagner: „Der Bildschirm ist nicht mehr
nur für Fernsehen da, wir teilen uns die
Aufmerksamkeit mit anderen Anbietern,
die über Apps auf den Screen kommen“,
erklärt der Vorsitzende der Geschäftsführung von Sevenone Media, Vermarkter der
Pro Sieben Sat1Group. „Für uns ist wichtig, dass der User seine bevorzugten Inhalte
auf der jeweiligen technischen Plattform
findet. Deshalb müssen wir auf allen Plattformen mit einem Angebot präsent sein.“
Mit HbbTV sowieso – in dem von den
Sendern als Marktstandard propagierten
und oft als besserem Videotext verschmähten Digitalangebot sind inzwischen alle
großen Fernsehsender mit programmbegleitenden Inhalten präsent. Mit Maxdome und My Video hat sich die Pro Sieben
Sat1-Sendergruppe darüber hinaus ihr
eigenes Video-on-Demand-Angebot geschaffen. My Video setzt dabei mehr und
mehr auf eigens für das Web produzierte
Formate: An den Standorten Unterföhring
und Köln wurden dafür Studios umgebaut
und mit einer speziellen Regietechnik für
interaktive Web-Shows ausgestattet. Ausgesuchte Inhalte werden zudem „Online
first“ ausgestrahlt. Der Reichweite auf dem
Fotos (v. l. n. r und o. n. u.): Shutterstock; Fotolia / Serggod; Fotolia / Mipan; Fotolia / Sven Kamin
Medien im Umbruch:
Konvergenz und Fragmentierung
10/13
MARKETING & WERBUNG
13. Mai 2013
klassischen TV schadet das laut Thomas
Wagner nicht. Die Serie „Spartacus“ etwa
erzielte im Internet drei Millionen Views,
bevor sie auch bei Pro Sieben einen Marktanteil von im Schnitt 14 Prozent hatte.
Dabeisein auf allen Kanälen – diese
Strategie verfolgt auch die RTL-Gruppe.
„Die Verbreitung von TV-Inhalten über
das offene Internet ist sicherlich ein nachhaltiger Trend, den wir mit unserem OTTAngebot RTL Now befeuern. Darüber hinaus sind unsere Angebote als RTL-NowApp mit linearem und non-linearem TV
verfügbar und seit Dezember 2012 auch
über HbbTV“, beschreibt Paul Mudter,
Geschäftsleiter Interactive beim RTL-Vermarkter IP Deutschland die digitalen Anstrengungen der Sendergruppe. Über Kooperationen mit Web-TV-Portalen wie
Zattoo können Nutzer zudem in Zukunft
die klassischen TV-Inhalte als Stream im
Internet abrufen.
Keine Angst vor Wettbewerb
Vor der Konkurrenz der marktgewaltigen
Gerätehersteller und Internet-Giganten ist
beiden großen Vermarktern nicht bange.
„Dass viele Player versuchen, über das
Thema Bewegtbild ihre Geschäftsidee zu
finden, liegt auf der Hand, aber ob die
dann in der Werbewirtschaft auch wirklich gebucht werden und ob die Angebote
die Reichweiten bieten, die man braucht,
in der Qualität, die gesucht wird, wage ich
zu bezweifeln“, zeigt sich Thomas Wagner
selbstbewusst. Das marktentscheidende
Asset sei professioneller Content. Auch
Paul Mudter sieht dem Wettbewerb „ziemlich gelassen“ entgegen: „Studien belegen,
dass der wichtigste Einsatzbereich bei
Smart TV das Ansehen von professionell
produzierten Bewegtbildinhalten ist. Wir
HbbTV wächst im Vergleich
überproportional
Absatz Internet-fähiger TVGeräte in Millionen Euro
4,65
1,57
3,22
2,13
3,08
(66 %)
1,69
1,39
0,03
2010
Connected TV
1,09
(33 %)
2011
2012
HbbTV
Schöne neue Fernsehwelt: Über die Fernbedienung zappt sich der Zuschauer ins Web
© INTERNET WORLD Business 10/13
Quelle: GfK, PTV/Flat + STB, Germany 01/2013
haben mit unserem Content also die besten Voraussetzungen, uns hier ein großes
Stück des Werbekuchens zu sichern.“
MS&C-Berater Axel Meiling teilt diese
Zuversicht nicht uneingeschränkt: „Gerade im On-Demand-Markt bleibt der Sender bei der Monetisierung auch mal außen
vor, weil die Plattformanbieter beispielsweise direkt bei den Entertainmentfirmen
kaufen.“ Das klassische Geschäftsmodell –
der Sender kauft Produktionen und verkauft dafür klassische Werbung – kommt
dadurch unter Druck. „Spartensender, die
nur aus der Konserve produzieren, werden es schwer haben, die achte Wiederholung von ,Men in Black‘ werblich zu verkaufen. Das lockt niemanden mehr vor
den Fernseher, wenn ich mir den Film jederzeit on Demand abrufen kann“, so Meiling. Die TV-Vermarkter könnten sich
aber mit exklusivem Content in Stellung
bringen, so seine Überzeugung.
Das haben sowohl Sevenone Media als
auch IP Deutschland schon getan. Volkswagen und Vodafone etwa waren CoSponsoren der zweiten Staffel von „The
Voice of Germany“ und setzten auf einen
ganzen Pool von Crossmedia-Bausteinen.
Neben TV-Sonderwerbeformen und Werbeformaten auf mobilen Screens verlängerten sie ihr Sponsoring auch auf die Second-Screen-App „Pro Sieben Connect“.
Screen-übergreifende Vermarktungsaktivitäten gibt es auch bei RTL – zum Beispiel
für Bahlsen im Rahmen des „Dschungelcamps“. „Fourscreen“ ist für Paul Mudter
deshalb auch das Schlagwort: „Bewegtbild
wird bei uns plattformübergreifend bedient. Pre-Rolls werden auf PC, Laptop,
Tablet und Smartphone ausgespielt sowie
auf dem Smart TV.“
Die Werbemöglichkeiten sind laut Peter
Kuhlmann, COO der Omnicom Media
Group Germany, nichtsdestotrotz opti-
Internet World BUSINESS
17
mierungsfähig: „Die Einblendung von
URLs am Ende des Spots wird nun teilweise ersetzt. Stattdessen fordert man die
Konsumenten zu Beginn des Spots auf, ihr
Smartphone zu nehmen, ein Programm zu
starten und den Spot zu taggen. Dabei sollte
der Konsument natürlich weiterhin den
Spot verfolgen.“
Auch herstellerunabhängige Werbebuchungen über wirklich alle BewegtbildPlattformen – klassisches TV, Smart TV
oder Web-Plattformen – bleiben vermutlich noch lange Wunschdenken. Doch erste Schritte in die richtige Richtung sind getan. Bewegtbildvermarkter Smartclip etwa
vermarktet mit den Smart-TV-Angeboten
von LG, Philips und Samsung schon drei
wichtige Player aus einer Hand. Sevenone
Media hingegen bietet „als Vorreiter“, erklärt Thomas Wagner, eine sogenannte
Multiscreen-Playout-Lösung: „Werbungtreibende können bei uns eine digitale Gesamtreichweite buchen. Die Kampagne
wird dann auf jedem Kanal ausgeliefert,
egal, ob der User sie online anschaut, mobil per Smartphone oder Tablet oder auf
seinem SmartTV.“ Eine Steuerung der
klassischen TV-Spots über Ad Server mit
all den damit verbundenen TargetingMöglichkeiten sieht Wagner nicht. TV
bleibe Masse. Dabei wären laut der Studie
„OMD Media Map 2015–2020“ 70 Prozent
der Zuschauer grundsätzlich bereit, Informationen freizuschalten und somit personalisierte Werbung zu erhalten. Doch Peter Kuhlmann glaubt nicht an die schnelle
Umsetzung: „Dem gegenüber steht die
Skepsis der TV-Konzerne, die sehr bequem mit dem heutigen Vermarktungsmodell leben und die kleinteiligere Targeting-Vermarktung scheuen.“ Warum auch
die Büchse der Pandora öffnen … vg ■
Interview
„HbbTV ist ein aufgepimpter Videotext“
Sender, Gerätehesrsteller, IT- und Telekommunikationsdienstleister – alle wollen
ein Stück vom großen digitalen TV-Markt.
Wer wird den Sieg davontragen?
Thorsten Schütte-Gravelaar: Mit Sicherheit müssen die Sendergruppen Marktanteile abgeben. Auf dem Connected TV
stehen ja plötzlich die Angebote von Pro
Sieben und RTL neben Video-on-Demand-Anbietern oder den eigenen Angeboten der Gerätebetreiber. Gleichzeitig
existieren zusätzliche Möglichkeiten, die
im TV bisher nicht zu finden waren, wie
Social Communities oder Gaming. Dies
führt zu einer komplett anderen Mediennutzung auf dem TV-Gerät. Und der
Werbemarkt wird dem folgen.
Mit HbbTV propagieren die TV-Sender einen Marktstandard. Ist es das wirklich?
Schütte-Gravelaar: HbbTV ist ein klassischer aufgepimpter Videotext, damit bekommt man zusätzlichen Content zum
Fernsehprogramm. Super Sache, aber das
spiegelt nicht den aktuellen Status im Internet wider. Das hat nichts mit individualisiertem Fernsehen und alternativem
Content zu tun. Dazu ist es der TV-Standard, mit dem die Sender ihre eigenen
Pfründe sichern wollen. Die Telekommu-
nikationsbetreiber und die Gerätebetreiber müssen anderweitig Geld verdienen,
kein Wunder also, das HbbTV von vielen
nicht mitgetragen wird.
Die Sender verfügen über den meisten
Content. Ist das kriegsentscheidend?
Schütte-Gravelaar:
Natürlich. Ohne vernünftigen Content sind
die ganzen Portale, die
mitmischen
wollen,
nicht lebendig. Die
Frage ist, ob der Content von den TV-Sendern kommen muss
oder ob es dann nicht
direkte Vereinbarungen mit den Produzenten geben wird. Ein
TV-Sender ist im Grunde ja nur eine Abspielplattform, die immer weniger Potenzial bietet, weil die Menschen zunehmend auch zeitversetzt fernsehen und
sich ihr Programm selektiv zusammenstellen. Die Produktionsfirmen aber, die
früher nur die Möglichkeit hatten, ihre
Inhalte über Sender zu verkaufen, bekommen nun Alternativen, ihre Inhalte,
an die Gerätehersteller oder die IPTVBetreiber zu verkaufen.
Ist Lean-Back vor der Glotze damit tot?
Schütte-Gravelaar: Nein. Die wenigsten
werden ihr TV-Gerät für klassische Internet-Aktivitäten nutzen. Ich werde auf
meinem Fernseher keine Banküberweisung tätigen oder eine SMS schreiben.
Ein Fernseher bleibt eine Entertainment-
Thorsten Schütte-Gravelaar
Der Managing Director des Bewegtbildvermarkters Smartclip glaubt, dass sich
der klassische TV-Markt und die Vermarktung gravierend ändern werden.
■
www.smartclip.de
Station. Mehr und mehr aber lassen sich
Menschen mit Inhalten berieseln, die sie
sich selber aussuchen. Best of both Worlds
bedeutet, der Zuschauer bekommt, wenn
er mag, hervorragenden klassischen TVContent auf dem Tablet serviert, er kann
sich durch das vorgesetzte Programm entertainen lassen, oder aber er kann es sich
selber zusammenstellen. Das spiegelt die
selbstbestimmte Nutzung wider, aber
dennoch in gewohnter Lean-Back-Haltung. Jeder Prozentpunkt, der weniger li-
near geglotzt wird, ändert das aktuelle
Geschäftsmodell.
Wie macht sich das bemerkbar?
Schütte-Gravelaar: Wir sehen, dass Werbungtreibende die nonlinearen Kanäle
annehmen, weil sie darüber an ihre Zielgruppen herankommen, weil sie mit Targeting arbeiten oder automatisierte AdServer-Technologien nutzen können. Das
wird eine Riesenveränderung in der Wirtschaft nach sich ziehen. Es werden sich
weitere Spezialvermarkter für Ad-Serverbasierte TV-Werbung formieren, die die
ganzen kleinen Sender auf IPTV bündeln
und in Summe dem Werbemarkt anbieten
können. Wir werden zudem erleben, dass
Fernsehsender ihre Spots über Ad-ServerTechnologie aussteuern werden. Das passiert allein schon auf Druck der Werbungtreibenden. Wir haben mit der IP-Technologie ein riesiges Potenzial. Sozusagen TV-to-One-Kommunikation, die alle
Online-Möglichkeiten bietet wie RegioTargeting, Frequency Capping und Kontaktklassen-Controlling. Ganz zu schweigen davon, dass man hier nicht über Kontaktwahrscheinlichkeiten, sondern über
tatsächliche Ad-Server-Nettoreichweiten
und Reportingdaten spricht. vg
18
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
13. Mai 2013
Ungeschönte Fruchtwelten
Der Smoothie-Hersteller True Fruits verzichtet bei seiner Kampagne auf „Zusatzstoffe“
10/13
Ein gutes Produkt
steht für sich selbst.
Trotzdem muss es
mitunter beworben
werden, um die nötige
Aufmerksamkeit zu erhalten, am besten mit ebenso guter Werbung.
Vorgestellt von:
A
uch heute noch investieren Firmen
immense Summen in aufwendige
und überladene Video Spots, in denen
gerne schicke Autos und Prominenz in
Szene gesetzt werden. Eine hochkarätige
Besetzung und die edle Aufbereitung
verführen schnell dazu, in die dargebotene
Werbewelt einzutauchen – so oftmals das
Kalkül: Werbung fürs Auge eben.
Dem widersetzt sich auf erfrischende
Art und Weise die Marke True Fruits, die
auf geschniegelten Lifestyle bewusst verzichtet. Seit Januar kursieren im Netz drei
Danijela Tittjung,
Prokuristin und COO
der Kraftjungs GmbH
aus Ettlingen
■ www.kraftjungs.de
Mit Augenzwinkern schickt True Fruits Schauspieler vor einen Green Screen
Steckbrief
■
Auftraggeber: True Fruits GmbH, Berlin
■
Verantwortlich: Nicolas Lecloux
■
Auftrag: Markenkampagne für die
Smoothie-Getränke
■
Agentur: BBDO Proximity, Berlin
■
Kreation: Max Millies, Marius Lohmann
■
Produktion: Big Fish, Berlin
■
Regie: Max Millies, Daniel Warwick
■
Internet: www.true-fruits.com
■
Launch: 30. Januar 2013
Spots, in denen die Natürlichkeit an erster
Stelle steht: Wie auf den Glasflaschen
deutlich gekennzeichnet, beinhalten die
Smoothies 100 Prozent Frucht, keine Zusatzstoffe. Diese Philosophie spiegeln die
Spots witzig und clever wider: ohne
Schnickschnack, ohne Tricks!
Für die Entwicklung der Kampagne ist
BBDO Proximity verantwortlich. Zu den
fiktiven Dreharbeiten wurden Schauspieler eingeladen, die vor einem Green
Screen agieren sollten. In hautengen,
froschgrünen Spezialanzügen mit aufgeklebten Tischtennisbällen sind sie ein
selten komischer Anblick. Passend zum
Anzug posierten sie vor grüner Kulisse,
die außer ihrer „natürlichen“ Farbe
nichts hergab. Auf Zurufe des Regisseurs
spielten sie die geforderten Szenen und
kämpften dabei mit imaginären Fruchtwesen und Fantasiewelten, die nachträglich über den Computer in das Bild integriert werden sollten. Der Clou: Die
Realisierung der Spezialeffekte fand nie
statt – sie war auch nie geplant. Die Spots
sollen genau das aufgreifen, was die Marke
ausmacht. So verzichtet True Fruits auch
in der Werbung auf „Zusatzstoffe“.
Um das dem Betrachter noch einmal
deutlich zu machen, erscheint am Ende
des Spots die Einblendung: „100 Prozent
Frucht – no tricks“. Die witzigen Titel der
einzelnen Filme – „Fruchtsurfer“ oder
„Saftjungfrau“ – runden das Konzept ab.
Eine sehr gelungene Kampagne, die durch
die ungewöhnliche und humorvolle Machart Neugier entfacht. In allen Spots ist der
Claim treffend herausgearbeitet. Und auch
ohne Ferrari, ohne Clooney und Bildbearbeitung kann eine witzig verpackte
■
Idee nachhaltig Wirkung zeigen.
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Arte Deutschland
Stärkung des Markenprofils durch eine Off- und Online-Kampagne
Kolle Rebbe
Praktiker
Betty Barclay
Neue Konzepte für den Zielgruppen-Switch hin zu Online
Pilot München
Dienstleister
Rupp / Zum Goldenen Hirschen
Pilot München
BMBF
Kampagne für „Bündnisse für Bildung“ inklusive eigener Webseite
für das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
A&B One
Lead-Kreativagentur für die Baumarktkette mit Sitz in Hamburg /
Lead-Agentur für die Tochter Max Bahr des Praktiker Konzerns
Integrierte Bewegtbildgruppe in TV und Web für die Privatmolkerei
Bord Bia
Entwicklung und Umsetzung einer Kampagne inklusive OnlineSchaltungen für das Irish Food Board „Bord Bia“
Die Botschaft
Einführungskampagne in TV und Internet mit dem Claim „Aus Gut
gemacht“ für die neue Erfrischungsgetränk-Marke Ti
Jung von Matt /
Spree
Serengeti Park
Betreuung des Media-Etats für den Serengeti Park in Hodenhagen
JOM
Cosmos Direkt
Markenkampagne in allen Kanälen für den Online-Versicherer
Saatchi & Saatchi
Spreadshirt
CSU
Haus Card
Group
Lotto Hessen
Wahlkampf für die Bayerische Volkspartei inklusive Web-Maßnahmen
Launch-Kampagne „Danke Apple“ für den neuen TechnologieGeschäftsbereich im Mobile-Marketing-Segment
Einführungskampagne für das neue „Lotto 6aus49“ mit dem Motto
„Träum größer“ mit Online Bannern, Funkspots und Infoscreens
HbbTV-Kampagne für den Dienstleister für Bild-/Tonübertragungen
Pilot München
Nova Nova
Entwicklung der TV-Kampagne mit dem Motto „Zeig, was Du drauf
hast“ und flankierende Web-Maßnahmen / Mediaplanung
Moccu /
Carat
Tchibo
Kampagnen in TV, Internet und Print zur aktuellen Spendenaktion
zugunsten der Kinderrechtsorganisation Save the Children
Jung von Matt
Huth + Wenzel
Thomy
Integrierte Kampagne mit TV-Spot und Online-Maßnahmen
Brand Lounge
Volkswagen
Betreuung des internationalen Web-Etats für die Nutzfahrzeugsparte /
Entwicklung einer Youtube-Kampagne für den Autobauer
Argonauten G2 /
DDB Spanien
Media Broadcast
Pilot München
Privatmolk. Bauer
Radeberger
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an [email protected]
Offensive fortgesetzt
Wieder schaltet eBay die teuerste Online-Werbekampagne des Monats
D
er Online-Marktplatz eBay setzt seine
Werbeoffensive weiter fort. Bereits seit
Dezember 2012 führt das Unternehmen
das Ranking der Werbungtreibenden an,
die im vergangenen Monat am meisten
Geld in Online-Werbung investierten.
Und die anderen Top-Four-Platzierten –
Microsoft, Deutsche Post und Sky – sind
ebenfalls alte Bekannte, nur die Reihenfolge und die investierten Web-Budgets
(brutto) haben sich geändert. Im Februar
lag Microsoft auf Rang vier, Post und Sky
■
auf den Plätzen zwei und drei. host
Auch im März an der Spitze: Marktplatz eBay
Top-Werbungtreibende im März 2013
eBay investierte, wie schon zuvor, deutschlandweit am meisten Geld in Online-Werbung
Produkt
Firma
März 2013, März 2012,
Mio. Euro Mio. Euro
eBay Internet-Auktion
eBay International, Kleinmachnow
6,35
Microsoft Image Allgemein
Microsoft Deutschland, Unterschleißheim
5,11
0,28
Deutsche Post AG Image
Deutsche Post AG, Bonn
3,21
1,88
Sky Pay-TV
Sky Dt. Fernsehen, Unterföhring
2,84
0,34
Procter & Gamble Image
Procter & Gamble, Schwalbach
2,60
0,00
Telekom Image
Deutsche Telekom AG, Bonn
2,02
0,05
Ikea Möbelhäuser
Ikea Deutschland, Hofheim
1,66
1,17
McDonald‘s Restaurants
McDonald‘s Deutschland, München
1,65
0,01
eBay Image
eBay International, Kleinmachnow
1,63
2,74
Google Chrome
Google Germany, Hamburg
1,61
0,50
© INTERNET WORLD Business 10/13
Zeitraum: 01.03.2013 – 31.03.2013
0,82
Quelle: 2013 Nielsen Media Research GmbH
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E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
Über 60 Prozent Umsatzplus
HIS-JEANS
Jetzt auch im Web
Die zum Otto-Konzern gehörende JeansMarke HIS-Jeans verkauft jetzt auch im Internet. Jan Eik van Dijk, Chef von House of
Hat jetzt einen eigenen Online Shop:
Die Jeans-Marke HIS-Jeans
Brands, der Otto-Tochter für Mode- und
Lifestylemarken, erklärt dazu, dass „eine
starke Marke heute einen Online Shop
braucht“. Ein Jeans-Guide soll Nutzern dabei helfen, mit Angaben von Leibhöhe, Silhouette und Beinform die passende Hose
zu finden. Umgesetzt hat den Webshop
die Otto-Group-Tochter Hermes Textec.
Sie verantwortet unter anderem auch das
Shop- und IT-Management sowie das Performance Marketing. dz/tdz
LA REDOUTE
Rückzug aus Deutschland
Das französische Mode-Versandhaus La
Redoute zieht sich Mitte Mai aus Deutschland und Österreich zurück. Das gehe aus
einem offiziellen Schreiben an Partner und
Lieferanten hervor, meldet der Schweizer
E-Business-Blog Carpathia: „Nach Bewertung der ökonomischen Gegebenheiten
mussten wir leider feststellen, dass es keine
Möglichkeit gibt, ohne weitere, sehr hohe
Investitionen in absehbarer Zeit die gewünschte Größe zu erreichen“, heißt es
zur Begründung. tdz
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10/13
Fab setzt auf Möbel
MEDIA SATURN
Die Elektronikfachmarktkette Media Saturn
meldet im ersten Quartal 2013 für ihre
drei Webshops Mediamarkt.de, Saturn.de
und Redcoon.de ein Umsatzplus von 61
Prozent auf insgesamt 281 Millionen Euro.
Damit übertraf der Online-Umsatz auch
das vom Weihnachtsgeschäft geprägte
Schlussquartal 2012 (275 Millionen Euro
in der Online-Sparte). Erstmals erreichte
der Anteil der Web-Umsätze am Gesamtumsatz die Fünfprozent-Marke. Insgesamt
verbuchte die Metro-Tochtergesellschaft
einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro im
ersten Quartal 2013, eine Steigerung von
etwa zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Aus den roten Zahlen kam Media Saturn dadurch allerdings noch nicht. Der
Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) indes konnte von 20 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf 13 Millionen Euro reduziert werden. tdz
13. Mai 2013
Die E-Commerce-Plattform Fab erwirbt das Hamburger Start-up Massivkonzept
D
as Webshopping-Portal Fab.com setzt
verstärkt auf den Möbelhandel. Jetzt
hat das US-Unternehmen in einer Aktientausch-Übernahme das Hamburger Startup Massivkonzept gekauft, einen Online
Shop für individualisierbare Möbel. Massivkonzept wurde damit in „Fab Designed
By You“ umbenannt, die 45 Mitarbeiter
gehören nun zum Team von Fab. Die FabGründer Jason Goldberg und Bradford
Shellhammer wollen mit der Aufnahme
von maßangefertigten Möbeln den Bereich exklusiver Produkte, die auf keiner
anderen Plattform erhältlich sind, weiter
ausbauen, heißt es bei Fab. Bereits heute
kauften fünf Prozent der Fab-User Möbel
und Einrichtungsgegenstände.
Die Zukunft des Möbelhandels? Ein Showroom statt eines stationären Ladens
„Uns ging es darum, den eingestaubten
Möbelmarkt aufzurollen, wir haben nicht terer Showroom soll demnächst in Berlin schäftigen. Darüber hinaus hat Fab selbst
gezielt nach einem Käufer gesucht“, erklärt eröffnet werden, in der Nähe der Europa- gestaltete Kollektionen für Teller, Besteck
Daniel Kollmann, Mitgründer von Mas- zentrale von Fab.
und Gläser gestartet.
sivkonzept: „Bei unserem GeschäftsmoMassivkonzept ist bereits die fünfte
Amazon startet Eigenmarke
dell steht das Einkaufserlebnis im Vorder- Übernahme von Fab im europäischen
grund, weniger der bloße Abverkauf von Raum. In seiner Europazentrale will das Auch Amazon widmet sich verstärkt dem
Möbeln.“ Es gehe darum, die Kunden Unternehmen bald 250 Mitarbeiter be- Thema Möbel: Der Online-Marktplatz
emotional mitzunehmen,
bringt seine Eigenmarke „Strathwood“
das habe gut zum Konzept
nach Deutschland. In den USA ist das Lavon Fab gepasst. Mithilfe
bel für Gartenmöbel schon längere Zeit im
von Web-Konfiguratoren
Sortiment. Die Strathwood-Kollektionen
können Kunden sich unter
umfassen aktuell über 35 Produkte, dader URL http://dby.fab.com
runter Gartentische, Sonnenliegen und
Möbel nach ihren eigenen
Sonnenschirmständer.
Vorstellungen selbst zuDer Online Shop für Designermöbel Fasammenstellen.
shion for Home eröffnet unterdessen weiAuf Wunsch können sie
tere stationäre Filialen. Nach Berlin hat
sich auch im dazugehörider Händler nun im Hamburger Stilwerk
gen Showroom in Hameinen neuen 410 Quadratmeter großen
burg von geschulten MitarShowroom eingerichtet. Auch in Münbeitern und Innenarchitek- Möbel zum Selbergestalten: Mit einem Konfigurator können
chen und Düsseldorf sollen demnächst
■
ten beraten lassen. Ein wei- Kunden von Fab ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen
Filialen eröffnet werden. tdz
Neustart als Webshop
15 Prozent
Wachstum
Quelle.de versucht mit überarbeitetem Geschäftsmodell erneut sein Glück
D
er frühere Web-Marktplatz Quelle.de Nachdem die Quelle-Muttergesellschaft
wagt einen Neuanfang als reiner Web- Primondo im Jahr 2009 Insolvenz angeshop mit überarbeitetem Geschäftsmo- meldet hatte, übernahm der Otto Konzern
dell. Shop- und Warensysteme, die ver- die Marke. 2011 wurde Quelle.de dann als
triebliche Infrastruktur, das Category Ma- Marktplatz für externe Händler und Marnagement sowie die gesamte Logistik wer- ken gestartet, konnte jedoch die Erwarden in Zukunft über die verschiedenen tungen des Konzerns nicht erfüllen und
Töchterunternehmen der Otto Group be- wurde im September vergangenen Jahres
■
reitgestellt.
geschlossen. tdz
Im Angebot sind über 300.000
Produkte aus den Kategorien Technik, Möbel, Haushalt und Baumarkt. Zentrale von Quelle.de ist
seit Anfang des Jahres Burgkunstadt, wo auch die Baur-Gruppe ihren Sitz hat, die das neue Handelskonzept steuert.
Die Quelle-Webshops in Österreich und der Schweiz zeigten, dass
das neue Konzept gut funktioniere,
so Harald Gutschi, Sprecher der zur
Otto Group gehörenden Versandhandelsgruppe Unito: „Wir sind uns
daher sicher, dass wir die ehemaligen Quelle-Kunden damit wieder
erreichen können.“
Quelle.de: Neuer Versuch als reiner Online Shop
D
er Online-Handel setzte im Jahr 2012
in Deutschland 33 Milliarden Euro
um, das entspricht einem Wachstum des
Marktvolumens von 15 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt das IFH Institut für
Handelsforschung Köln in seinem neuen
Branchenreport Online-Handel.
Von 2007 bis 2012 ist der Online-Anteil
am gesamten Einzelhandel demnach von
drei Prozent auf 7,7 Prozent gewachsen.
Gut die Hälfte des E-Commerce-Umsatzes
wird dabei mit Mode und Consumer Electronics erzielt. Der Anteil der Fashion- und
Accessoire-Sortimente am Online-Handel
machte im Jahr 2007 noch ein Fünftel des
E-Commerce-Umsatzes aus, 2012 ist es bereits über ein Viertel. „Der Einzelhandel
funktioniert nur noch mit dem Internet,
nicht dagegen“, kommentiert Studienautor
Hansjürgen Heinick: „Von einer Stagnation des Online-Wachstums ist auch in
den kommenden Jahren kaum auszugehen.“ Die stärkste Kraft im Online-Markt
seien nach wie vor die Online Pure Player,
deren Anteil liege 2013 bei 36,6 Prozent,
■
prognostizieren die Forscher. tdz
Foto: Fotolia / archideaphoto
20
E-COMMERCE
Neue Präsentation
Rossmann hat seinen Online Shop überarbeitet und erweitert
er Drogeriemarkt Rossmann hat
sich zu einer neuen Ausrichtung
entschlossen und seinen Online Shop
einer Erneuerungskur unterzogen.
Ziel ist es, Kunden die Angebote im
Online-Kanal besser zu präsentieren.
In ihren Filialen hat die Drogeriemarktkette ein Angebot von etwa
14.000 Artikeln, die aber nur zum Teil
im Online Store zu finden sind. Mit
der Neuausrichtung des Online Shops
können Kunden nun in ausgewählten
Bereichen online mehr Artikel als in den stationären Filialen bekommen. Dafür hat
das Unternehmen eine neue
Shop-Farm installiert.
Foto: Rossmann
D
Der Rossmann-Auftritt mit
überarbeitetem Online Shop
Themen im Fokus
wortet, ist ein Tochterunternehmen der Inhabergeführ„Wir fokussieren uns jetzt
ten Dirk Rossmann GmbH
mehr auf Themenwelten,
mit Sitz in Großburgwedel.
beispielsweise rund um die
In den vergangenen Jahren
Familie, Mutter und Kind Gartensaison: Zum Frühlingsanfang stellt
sei der Shop kontinuierlich
oder auch Senioren, und Rossmann Gartenartikel in den Mittelpunkt
gewachsen, so Kunitz. Mittstellen uns somit in den entsprechenden Segmenten breiter auf “, sagt Tobias lerweile zähle er mehrere Hunderttausend BesuKunitz, Technischer Leiter bei Rossmann Online: cher pro Monat. 2012 sei der Online-Handel um
„So können wir über den Webshop ergänzend zehn Prozent im Jahresvergleich auf 38 Millionen
‚Nicht-Rossmann-Filialprodukte‘ mit anbieten Euro gewachsen.
Für den Betrieb des Online-Bereichs ist der Teund als Vollsortimenter in Bereiche vorstoßen, in
lekommunikationsanbieter Interoute zuständig,
denen etwa ein klassischer Babymarkt aktiv ist.“
Die Rossmann Online GmbH, die den Web- das neu gestaltete Shop-System ist, wie bisher auch,
■
Auftritt des Rossmann-Versandhandels verant- ein Webshop des Anbieters Eevolution. tdz
Das Krisenportal
Social-Commerce-Plattform Ezebee.com wendet sich an junge Kreative
N
Foto: Ezebee.com
ot macht bekanntlich erfinderisch. Angesichts der hohen Jugendarbeitslosigkeit in
den Ländern Südeuropas fragte sich der in Mallorca lebende Unternehmer Ossian Vogel, wie
man sich die Krisenzeit zunutze machen kann.
Herausgekommen ist dabei das Selbstvermarktungs-Netzwerk Ezebee.com.
Mit gratis Online-Showrooms will die Website
jungen Kreativen und Kleinstherstellern eine
günstige Möglichkeit bieten, ihre Produkte oder
Dienstleistungen im Web zu vertreiben. Das Angebot reicht von eigenen Modekreationen bis zu
Yoga-Unterricht. Vor allem in Spanien und ande-
ren Krisenländern werde das Portal gut angenommen, sagt Mitgründer Vogel: „In nur knapp drei
Monaten haben sich bereits Mitglieder aus über
38 Ländern bei Ezebee.com registriert und mehr
als 20.000 Produkte und Dienstleistungen eingestellt. Vor allem Frauen nutzen diesen Vertriebskanal sehr gerne.“
Kaufen und verkaufen mit „Beecoins“
Die integrierte Alternativwährung Beecoin ermöglicht es, gebührenfrei und weltweit ohne
Wechselkursverluste zu kaufen und verkaufen.
Bereits 30 Prozent der Mitglieder akzeptieren laut
Ezebee.com dieses Zahlungsmittel.
Die Tauschwährung ist mit einem
Kurs von eins zu eins an den US-Dollar gekoppelt und kann nur innerhalb
des Netzwerks verwendet werden.
„Wir haben uns von Anfang an entschlossen, unseren Marktteilnehmern
eine interne und stabile Währung anzubieten, an deren Nutzung weder
Banken noch Zahlungsdienste wie
Paypal mitverdienen“, erklärt Vogel. So
ließe sich auch ein günstigeres Preisniveau durchsetzen. Finanziert wird
die Plattform durch gesponserte Produkte. Für jeweils 80 Cent können Verkäufer ihre Angebote prominent auf
■
der Startseite platzieren. tdz
Ezebee.com: über 20.000 Produkte und Dienstleistungen
Internet World BUSINESS
E-COMMERCE
13. Mai 2013
10/13
Foto: Amazon
22
EINE AMAZON-INSIDERIN PACKT AUS
Allmächtiges Amazon?
Als ehemalige Produktmanagerin bei Amazon mit Verantwortung für Pricing, Konkurrenzanalyse, KPI und Planung hat
Marion Günther auch hinter die Kulissen des E-Commerce-Riesen geblickt – und weiß um dessen Stärken und Schwächen
B
ei Gesprächen auf Messen, Projekten
oder Netzwerk-Events kommt sehr
häufig der Punkt, an dem kleine und mittelständische Unternehmer mit einem
traurigen Gesichtsausdruck einen Satz
äußern, der es verdient hätte, zum „Unsatz
der Generation E-Commerce“ gekürt zu
werden. Dieser Satz lautet: „Gegen Amazon habe ich ja eh keine Chance!“ Angesichts von Verschlechterungen der Händlerkonditionen und Gebührenanhebungen beim E-Commerce-Riesen scheint die
Zeit mehr als überreif, diesen Mythos
„Amazon Almighty“ genauer unter die
Lupe zu nehmen.
Wie kommt es überhaupt zu dieser weitverbreiteten Meinung? Ohne Frage ist
Amazon ein extrem erfolgreiches, massiv
wachsendes Unternehmen, welches vor
Innovationskraft strotzt und zudem eine
Marktmacht entwickelt hat, die ihresgleichen sucht. Befragt man Amazon-Kunden, warum sie dort lieber kaufen als in
anderen Shops, bekommt man meist sehr
ähnliche Antworten zu hören. Sie lassen
sich zu vier Mythen zusammenfassen:
■ Mythos 1: „Die Lieferung ist wirklich
blitzschnell. Meist kann ich mich darauf
verlassen, dass die bestellte Ware nach
spätestens zwei Tagen bei mir eintrifft.
Das ist unschlagbar!“
■ Mythos 2: „Toller Service! Gefällt mir
etwas nicht, sende ich es einfach zurück
und bekomme den Betrag ohne Wenn
und Aber gutgeschrieben – das macht
nur Amazon!“
■ Mythos 3: „Amazon hat nun mal die besten Preise!“
■ Mythos 4: „Bei Amazon bekomme ich einfach alles!“
Beleuchten wir diese Aussagen jedoch im
Detail, so verliert der goldene Heiligen-
schein des E-Commerce-Riesen durchaus
einiges von seinem Glanz.
Mythos 1:
„Die Lieferung durch Amazon ist
blitzschnell und unschlagbar!“
Ohne Zweifel liefert Amazon wirklich sehr
schnell und im Idealfall bis zum nächsten
Tag. Dies ist zwei Umständen geschuldet:
Zum einen hält Amazon Tausende von Mitarbeitern vor und die Prozesse sind darauf
optimiert, die Ware möglichst schnell zum
Kunden zu schaffen. Es existieren allein
für diesen Bereich zig Kennzahlen, im
Beraterjargon auch „Key Performance
Indices“ oder kurz „KPI“ genannt, an denen die Mitarbeiter von Amazon gemessen werden. Stets getreu dem AmazonGrundsatz „It’s worth nothing, if you can’t
measure it!“ werden teilweise mehrmals
pro Woche allein für Lieferung und Lager
weit detailliertere Kennzahlen als die üblichen „Shipped Units“ verglichen und bewertet – etwa zu Lagerbestand oder auch
Durchsatzzeit. Und verzögert sich die
Paketausfuhr, so haben sich einige Mitarbeiter dafür zu rechtfertigen. Dementsprechend wird viel Zeit, Innovation und
Stärke in die Minimierung dieser Durchlaufzeiten investiert.
Darüber hinaus werden Amazon aufgrund der immensen Anzahl von Paketen,
die täglich durch den E-Commerce-Riesen versendet werden, durch Transport-
firmen besondere Konditionen geboten,
um die Pakete von Amazon möglichst
schnell und günstig von A nach B zu transportieren. In diesem Punkt haben kleinere Händler auf jeden Fall das Nachsehen.
Manche der ganz kleinen Verkäufer können bereits von Glück sagen, wenn DHL
sich bereit erklärt, die Pakete direkt im
Unternehmen ohne große Aufschläge abzuholen. Ist also die Aussage, Amazon sei
hier „unschlagbar“, wirklich korrekt?
Jein. Die Wahrscheinlichkeit, dass DHL
einem kleineren Shop wie unserem besondere Lieferkonditionen gewährt, ist wohl
eher gering. Dennoch können auch wir es
schaffen, den Kunden immer wieder
durch kurze Lieferzeiten zu überraschen.
Eine Bestellung, die bis 10 Uhr bei unserem Webshop Wohlfuehlerie.de eintrifft,
wird dank optimierter Prozesse bereits am
selben Morgen an DHL übergeben. Der
Logistiker wiederum ist (jedenfalls meistens) ebenso in der Lage, den Auftrag noch
am selben Tag abzufertigen. So kommt es
vor, dass ein morgens bestelltes Paket am
nächsten Tag beim Kunden abgeliefert
wird – selbst ohne einen kostspieligen
24-Stunden-Service.
Fazit: Mit optimierter Lagerhaltung,
guten Mitarbeitern und ebensolchen Prozessen ist es durchaus möglich, an Amazon bezüglich der Lieferzeiten heranzukommen. Zumindest außerhalb der Weihnachtszeit.
Mythos 2:
„Rücksendungen ohne Wenn und
Aber gibt es nur bei Amazon!“
Bei diesem Punkt müssen wir kleinen
Händler zugeben, dass in der Aussage ein
Bei Amazon Advantage behält Amazon von 18,54 Euro Netto-VK pro Buch 10,15 Euro selbst
Die Verkaufspreise im Advantage-Programm legt Amazon selbst fest
(Quelle: http://advantage.amazon.de/gp/vendor/public/membership-agreement)
10/13
13. Mai 2013
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
23
Was aber, wenn unser GeschäftsKörnchen Wahrheit steckt.
Amazons Stärken
Was Amazon dafür nicht bieten kann
modell oder unser Businessplan
Während uns nicht so großen
dies nicht hergibt? Dann bleiben
Anbietern teilweise doch TräDiese Aktionen werden meist nur von Schnäppchenjägern
uns zwei Möglichkeiten: Wir
nen in den Augen stehen, wenn
Amazon kann auf eine große Menge an
verfolgt, damit wird lediglich ein noch nicht vorhandener
formulieren Aussagen wie „100
ein Produkt während der
„Spielgeld“ zurückgreifen – damit können
Bedarf geschaffen, der dann gedeckt wird. Suchende KunTage Rückgaberecht“, um mitWiderrufszeit in schlechtem
gewinnneutrale Aktionen rein zur Stärkung
den werden durch die ständig wechselnden Preise eher verhalten zu können, und manöZustand zurückgesendet wird,
der Marktposition durchgeführt werden
wirrt
und
bauen
schwer
echtes
Vertrauen
auf
vrieren uns selbstbewusst und
zuckt man bei Amazon nur kurz
offenen Auges in eine schlechte
mit der Schulter. Während
Rentabilität. Oder aber wir geunsere Mitarbeiter jeden RetouAmazon bietet außer kurzen Texten keine Möglichkeit, sich
Aufgrund der Marktposition profitiert Amazon
stehen uns ein, dass wir Amazon
rengegenstand prüfen und disberaten zu lassen. Selbst bei Produkten, die von anderen
von extrem guten Konditionen von Herstelin diesem Punkt nicht schlagen
kutiert wird, ob dieser akzeptaHändlern angeboten werden, sind Nachfragen eher komplilern, aber auch kleineren Händlern. So können
können – und setzen uns auf den
bel zurückgesendet wurde, fülziert und unbefriedigend
die niedrigsten Preise realisiert werden
Hosenboden, um andere Punkte
len Amazon-Mitarbeiter bereits
zu finden, in denen wiederum
die Formulare zur RückerstatAufgrund innovativer Konzepte wie FBA (Fulfilwir stärker sind als Amazon.
tung des Betrags aus. Und wähAmazon hat kein Multichannel-Konzept und kein Ladenment by Amazon), Amazon Advantage, MOD
rend wir mit knirschenden ZähFazit: Wollen wir denselben
geschäft, in dem man die Ware fühlen, riechen, anprobie(Make on Demand), Digitaldownloads und
nen die Rücküberweisung anService bieten wie Amazon,
ren und testen sowie sich beraten lassen kann
natürlich Marketplace hat Amazon ein miniweisen, weil wir den Kunden
müssen wir scharf kalkulieren
males Lagerrisiko
eben halten wollen, ist das Geld
und unsere Prozesse auf Vordervon Amazon schon auf dem
mann bringen. Oder aber wir
Kundenkonto des Rücksenders
überlegen uns Wege, ErsatzDas Sortiment ist zwar breit, es gibt jedoch keinerlei FachZugleich kann Amazon durch die genannten
eingetroffen.
services zu schaffen, welche die
wissen bei Amazon zu den Produkten. Außerdem ist das
Konzepte ein enorm großes Produktportfolio
Hintergrund hierbei ist der
Business-Riesen nicht bieten
Portfolio in vielen Bereichen von geringer Tiefe – Produkte
anbieten und so Kunden über „Hier findest Du
Unterschied in der „Schwungkönnen.
außerhalb des Standards und Nischenartikel sind selten
alles“ gewinnen
masse“ der Vergleichspartner.
Mythos 3:
Amazon ist in der Lage, in der„Amazon hat die besten
artigen und anderen Situatio- Stärken-Schwächen-Analyse: Händler müssen Amazons Mankos kennen, um sich gegen den Riesen zu positionieren
Preise!“
nen seinem Grundsatz treu zu
bleiben, immer den Kunden im Fokus wenn der Gegenstand Mängel aufweist, genaue Kalkulation und gute Nerven. Wer kennt das nicht? Man sucht ein be(„Customer Centric View“) zu haben. handelt Amazon Konditionen aus, die Auch muss den Kunden kommuniziert stimmtes Produkt, informiert sich vielwerden, dass sie ohne jede Diskussion leicht im stationären Handel und checkt
Denn am Ende werden diese Verluste nur ganz andere Freiheiten bieten.
Was also bleibt uns Händlern im Kampf auch über die gesetzlichen Verpflichtun- anschließend den Preis bei Amazon. Sogar
einen geringen Anteil vom Gesamtumsatz
ausmachen. Zudem kann Amazon viele gegen dieses Argument? Auch wir haben gen hinaus die Ware zurückgeben können. bei Aktionen großer Händler wie MediaVerluste aufgrund seiner Marktmacht auf die Möglichkeit, Leitsätze zu formulieren, Und es braucht hier wiederum optimierte markt stellt man – den Werbeflyer noch in
den Hersteller abschieben. Während un- die dem Kunden einen derartigen Service Prozesse, damit eine schnelle Abhandlung der Hand – fest, dass man das Produkt zu
sereins Ersatz vom Hersteller nur erhält, zusichern. Dies erfordert allerdings eine der Retoure garantiert werden kann.
diesem Preis auch bei Amazon bestel- ▶
24
Internet World BUSINESS
len kann. Auch als Marketplace-Verkäufer
bei Amazon stoßen wir auf das Problem,
dass ein Produkt von Amazon selbst zu so
unschlagbaren Preisen angeboten wird,
das wir mit unserer eigenen Kalkulation
hier nicht mithalten können. Und immer
wieder werden wir von Kunden mit dem
Vergleich konfrontiert: „Das gibt es bei
Amazon aber günstiger!“
Wie aber kann es dazu kommen? Ganz
klar gibt es hier drei Gründe: Erstens ist
Amazon aufgrund seiner Marktmacht in
der Lage, Preise mit Herstellern und Händlern zu verhandeln, von denen wir nur
träumen können. Dies liegt natürlich an
der Anzahl von Produkten, die Amazon
kauft, aber auch an der Abhängigkeit der
Hersteller und Händler von Amazon. So
fürchten diese, von Amazon komplett aus
dem Angebot entfernt zu werden, wenn
die Preise nicht nach deren Vorstellungen
angeboten werden. Die Angst davor ist
begründet: Da für viele Hersteller der Anteil der über Amazon verkauften Produkte
enorm und eigentlich ungesund ist, würde
ein Verlust ihres teilweise größten Kunden
diese in enorme Bedrängnis führen. Selbst
sehr große Hersteller wissen, dass „man
bei Amazon gelistet sein muss“! Viele der
niedrigen Preise werden zudem nicht von
Amazon selbst angeboten, sondern durch
Marktplatzhändler. Regelungen wie „Du
darfst Deine Produkte nirgendwo günsti-
E-COMMERCE
ches Amazon erneut zum „Spielen“ verwenden kann.
Der dritte Punkt, der es Amazon erlaubt, günstigere Preise anzubieten als die
Konkurrenz, ist die deutlich geringere
Kostenstruktur in Bezug auf Lagerhaltung, Prozesse und Risiko. Natürlich können wir uns gut vorstellen, dass (neben
den sehr günstigen Personalkosten) die
Lagerkosten der riesigen Hallen, heruntergerechnet auf ein einzelnes Produkt, für
Amazon deutlich geringer sind als bei
Händlern, die nur kleine Lager aufweisen
können. Auch müssen wir Amazon zugestehen, dass die Prozesse dort extrem
optimiert sind und wahrscheinlich günstiger ablaufen als bei uns. Doch wir können
daran arbeiten, dies zu ändern! Nicht ändern können wir, dass Amazon einen faszinierenden Schachzug unternommen
hat, das eigene Risiko zu minimieren, indem die im Lager befindlichen Produkte
zu einem sehr großen Teil gar nicht Amazon gehören, aber durch den Riesen verkauft werden. Programme wie Marketplace, FBA/Amazon Advantage mit eigenen Lagerbereichen für Hersteller, Make
on Demand und vieles mehr sorgen dafür.
Während wir also bangen, wenn nach
Weihnachten noch 100 Weihnachtsbären
unser Lager okkupieren und versuchen,
diese zum EK noch loszuwerden, erhält
Amazon Geld für den Lagerplatz der 100
Amazons Logistik ist in ihrer Effizienz kaum zu schlagen, zahlreiche KPI sichern den Erfolg
ger anbieten als auf Amazon“ tragen zu
einem kontinuierlich günstigen Angebotsportfolio bei.
Zweitens kann Amazon erneut aufgrund der Schwungmasse auch einmal
Spielgeld in die Hand nehmen und Produkte zum gesetzlich geringstmöglichen
Preis verschleudern, um Marktanteile zu
gewinnen, dem Wettbewerb Schaden zuzufügen oder das eigene Image zu schärfen. Die Schwungmasse entsteht auch aus
einer Tatsache, die viele so noch nicht
wahrgenommen haben: Amazon ist keineswegs überall der günstigste Anbieter,
sondern baut häufig auf das Vertrauen der
Kunden, dass dem so ist. Stattdessen liegen
die eigenen Preise (manchmal weit) über
denen des Wettbewerbs. Gekauft werden
die Produkte trotzdem – zum einen im
falschen Glauben, dass es sich hier um
Niedrigpreise handelt, zum anderen, weil
es bequem ist, das eine Produkt noch
schnell in den Warenkorb dazuzulegen,
selbst wenn es etwas teurer ist. So (und
natürlich durch die enorme Masse und die
guten Konditionen) wird Geld frei, wel-
Bären, die wir dort untergestellt haben, damit Amazon sie für uns verkaufen kann.
Wollen wir dies nicht mehr bezahlen,
müssen wir die Bären entfernen – und
auch dafür erhält Amazon wieder Geld. So
konnte Amazon zur Weihnachtszeit von
der Provision für den Verkauf der Bären
profitieren – nach Weihnachten muss es
sich keine Sorgen um deren Verbleib sowie
das gebundene Kapital machen, nicht zu
vergessen die Anmeldegebühren etwa zu
Amazon Advantage von momentan 49,90
Euro. Ein geniales Vorgehen, wie man
Amazon zugestehen muss.
Alles in allem haben wir also die Möglichkeit, auf Gedeih und Verderb bei diesen niedrigen Preisen und Konditionen
mitzuhalten – oder eben nicht. Eine Frage,
die sich jeder Händler hier stellen sollte,
lautet: Verlangen meine Kunden wirklich,
dass ich diese Preise biete – oder ist ihnen
wichtiger, von mir den bekannt guten, persönlichen Service und die Beratung zu bekommen? Hier können Händler punkten,
deren Innovation und Flexibilität erlaubt,
Vorteile jenseits des Preises aufzubauen,
13. Mai 2013
10/13
Die Produktbeschreibungen bei Amazon lassen Konkurrenten viel Raum, um zu brillieren
und die beispielsweise über ein durchdachtes Multichannel-Konzept dem Kunden auf mehreren Kanälen entgegenkommen können. Auch Lösungen, die das
eigene Fachwissen in den Online-Verkauf
integrieren, machen Kunden schnell klar,
dass sie mit der kurzen Amazon-Beschreibung nicht glücklich geworden wären.
Fazit: Natürlich ist es schwierig, sich einer
Marktmacht wie der von Amazon auf dem
Preisniveau zu stellen. Mit Innovationsbereitschaft, Fachwissen und persönlichem
Einsatz können Händler aber auf anderen
Gebieten gegen Amazon punkten.
Mythos 4:
„Bei Amazon bekomme ich
einfach alles!“
Grob betrachtet kann man bei Amazon
Schmuck, Accessoires, Spielzeug, Bücher
und Filme ebenso kaufen wie Elektrogeräte
und Drogerieartikel. Selbst Lebensmittel
wurden vor einiger Zeit vorsichtig mit aufgenommen. Doch betrachtet man das Produktportfolio etwas detaillierter, stellt
man fest, dass Amazon die Produkte oft
gar nicht selbst anbietet, sondern über
Hersteller, kleine und große Händler und
sogar Privatverkäufer. Wir selbst sind also
daran beteiligt, die Aussage „Bei Amazon
bekomme ich alles“ zu stützen. Doch Diskussionen über hohe Gebühren für Produkteinstellungen oder das Einlagern bei
Amazon zeigen auf, dass der Thron des
Logistikprofis hier gewaltig ins Wanken
gerät. Immer mehr Händler entscheiden
sich gegen den Verkauf auf Amazon – sei
es aufgrund der hohen Kosten, der rigorosen Reglementierungen oder auch wegen
der persönlichen Moral.
Außerdem ist zwar die Anzahl der Kategorien bei Amazon groß und wächst beständig, jedoch finden sich in diesen oft
keinerlei Produkte, die vom Standard
abweichen. Die „Wohlfühlerie“ baut ihr
Produktportfolio etwa neben einigen
Standardprodukten fast vollständig aus
Besonderem, teilweise individuell Handgemachtem auf, welches nicht auf Amazon
zu finden ist. Online-Händler sollten sich
beim Aufbau des eigenen Sortiments also
am besten schon vorab Gedanken machen,
inwieweit sie den direkten Konkurrenzkampf mit Amazon meiden können. Weil
dieser rein auf dem Preisniveau nur selten
gewonnen werden kann, sollten Händler
die eigene Fachkompetenz in den Vordergrund stellen und Produkte auswählen,
die zwar seltener, dafür aber umso dringender benötigt werden.
Ist dies aber aufgrund der angebotenen
Artikel nicht möglich, gibt es noch einen
weiteren Weg, Amazon die Stirn zu bieten,
auch wenn dort in Ihrer Produktkategorie
190.000 Produkte angeboten werden.
Nehmen wir nämlich einmal den Blick-
winkel unseres Kunden ein, so sehen wir
dort vor allem eins: einen unglaublichen
Berg an Produkten, der uns die Auswahl
erschwert. Beratung dazu? Fehlanzeige!
Und genau das ist die Achillesferse des
E-Commerce-Riesen: Zeigen Sie Ihren
Kunden, dass Sie zwar nicht 190.000 Varianten eines Produkts bieten – aber dafür
genau das, welches er braucht. Durch
gezieltes Hinterfragen, eine ausgefeilte
Suche, einen sauber aufgesetzten Produktberater und eine fachlich kompetente Hotline sind Sie in der Lage, die Odyssee des
Kunden zu beenden, indem Sie ihm die
Entscheidung erleichtern.
Fazit: Die enorme Produktpalette von
Amazon, zum größten Teil durch Dritte
bereitgestellt, ist für Kunden ein wichtiges
Kriterium bei der Wahl ihres OnlineHändlers. Ein ebenso großes Portfolio
auszubauen wird nur den wenigsten gelingen. Hier empfiehlt sich der Long-TailAnsatz mit spezialisiertem Nischenportfolio. Ist dies nicht möglich, so sollte der
Kunde durch Fachkompetenz und ausgiebige Beratung davon überzeugt werden,
dass eine große Auswahl nicht hilfreich ist,
wenn sie ihn überfordert und seine Entscheidung hemmt. Das fehlende Fachwissen der Amazon-Mitarbeiter und die sehr
eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten
stützen die Position des kleinen Händlers.
Natürlich ist diese Beleuchtung des Geschäfts von Amazon weder vollständig
noch ausreichend, um die Komplexität
und in manchen Teilen Perfektion Amazons komplett zu verstehen. Sie zeigt aber,
dass der Handelsgigant zwar einen großen
Raum im Markt einnimmt, kleinen Händlern jedoch durchaus genug Platz lässt, um
in ihrem Spezialgebiet der erste und beste
Ansprechpartner für die Kunden zu bleiben – vorausgesetzt, sie bringen genug
Motivation und Flexibilität auf, um den
freien Raum zu suchen und sich durch
innovative Ansätze und optimierte Prozesse an die Gegebenheiten anzupassen.
Dies verlangt viel Einsatz und auch Bereitschaft, ein Risiko einzugehen. Lassen
wir uns dabei von Jeff Bezos inspirieren:
„Work hard. Have fun. Make history.“
Marion Günther,
Geschäftsführerin des Spezial-Shops für
Geschenk- und Wohlfühlprodukte, Wohlfuehlerie.com, war in der Vergangenheit als
Produktmanagerin bei Amazon u.a. für Pricing,
Konkurrenzanalyse, KPI und
Planung zuständig. Anschließend beriet sie für die Rid
Stiftung kleine und mittelständische Unternehmen in
Sachen Online-Handel.
■ www.wohlfuehlerie.com
10/13
E-COMMERCE
13. Mai 2013
Internet World BUSINESS
25
ONLINE-MODEHANDEL
Fakten statt Märchen
Studie untersucht Leistungswerte der Webshops der 100 größten deutschen Textilhändler
men ihr Online- und Multichannel-Geschäft inzwischen betriebswirtschaftlich
genau so solide rechnen wie ihr übriges
Geschäft. „Die ganzheitliche Betrachtung
der Marketing- und Vertriebswege, ob online oder offline, ist im Begriff, sich zumindest in der von uns untersuchten Textilbranche zu etablieren.“
Nachholbedarf bei Multichannel
Konsequentes Multichannelling allerdings ist in der deutschen Textilienlandschaft noch eher selten zu finden. Die derzeit angebotenen kanalübergreifenden
Multichannel-Services beschränken sich
überwiegend auf Lieferung der Waren in
die Filiale (23,6 Prozent). Die Möglichkeit,
Waren in der Filiale zu retournieren, bieten nur 19,7 Prozent der Online Shops.
Und nur 5,5 Prozent bieten die Bezahloption in einer Filiale. Stärker durchgesetzt
indes hat sich die Erkenntnis, dass mobile
Anwendungen immer wichtiger werden.
Rund jeder zweite Shop-Anbieter hat der
Studie zufolge seinen Auftritt durch Apps
beziehungsweise mobile Sites an das veränderte Kundenverhalten angepasst. dz ■
Differenzierung nach Retail-Art
/ dahabians
n der öffentlichen Wahrnehmung liefern die meisten Online Shops versandkostenfrei. Eine Studie der E-CommerceBeratung Shopmacher belegt: Zumindest
für die Textilbranche in Deutschland gilt
das nicht. Bei der Analyse von 127 Online
Shops der Top-100-Textilhändler in
Deutschland zeigte sich: Nur knapp 15
Prozent liefern ihre Ware ohne Mindestbestellwert versandkostenfrei zum Kunden. Und: Mit Ausnahme von Zalando befindet sich keiner der 19 Shops, die gratis
versenden, unter den 20 größten Textilhändlern Deutschlands.
„Das ist ein klares Entwarnungssignal
für alle Online-Händler“, kommentiert
der Shopmacher-Geschäftsführer Marcus
Diekmann das Studienergebnis. „Wer seine Produkt- und Preispolitik im Griff hat
und in dieser Hinsicht gut aufgestellt ist,
kann sehr wohl Versandkosten berechnen.“ Wenn die sonstigen Parameter stimmen, würden Kunden diese Kosten durchaus tolerieren.
Diese und andere Ergebnisse der Studie
legen nach Ansicht Diekmanns den
Schluss nahe, dass erfolgreiche Unterneh-
Foto: Fotolia
I
Ef l i h M
Erfolgreiche
Moded
Webshops rechnen ihr
Web-Business so solide
wie ihr übriges Geschäft
Sortimentsumfang
Aktionsbasierte Kategorien
Verfügbarkeit
Ve
im Ausland
2,4 %
Nur D + CH
10 bis 11 Kategorien
Herstellermarken
Multi-LabelRetailer
Nur innerhalb
Deutschlands
verfügbar
4,0 %
7 bis 9
Kategorien
15,7 %
3,9 %
Bis 3
Kategorien
Nur D + A
12,8 %
46,5 %
21,3 %
31,5 %
49,6 %
37,8 %
31,2 %
43,3 %
Pure
Verticals
4 bis 6
Kategorien
D-A-CH
gesamt
Multi-Label-Retailer wie Breuninger oder Peek & Cloppenburg beherrschen eindeutig den Online-Modehandel
Beinahe die Hälfte aller Online-Modeshops bleiben auf maximal drei
Sortimentskategorien beschränkt
Über zwei Drittel der größten deutschen Textilhändler versenden
zumindest teilweise auch ins Ausland
Versandkostenstrategie
Versandkosten
Kunden-Services
Kostenloser
Versand
Kein
GratisVersand
14,96 %
15,75 %
69,29 %
5,96 bis
14,95 Euro
© INTERNET WORLD Business 10/13
8,2 %
2,96 bis
3,95 Euro
15 %
18,8 %
33 %
34,1 %
25,9 %
4,96 bis
5,95 Euro
Nur 19 von 127 untersuchten Online Shops versenden kostenlos ohne
Mindestbestellwert an ihre Kunden
4%
24/7-Hotline
13,0 %
Kostenloser
Versand
ab bestimmtem
Bestellwert
Keine Hotline
0,95 bis 2,95 Euro
3,96 bis
4,95 Euro
Der größte Anteil der Online Shops erhebt pauschale Versandkosten im
Bereich zwischen 3,99 Euro und 5,95 Euro
Hotline
nur werktags
48 %
Hotline
werktags &
Wochenende
zu geregelten
Zeiten
Immerhin 15 Prozent der größten Textilhändler in Deutschland bieten
ihren Kunden im Webshop eine 24/7-Betreuung per Hotline
Quelle: Shopmacher. Basis: Online Shops der laut „Textilwirtschaft“ Top 100-Textilhändler in Deutschland 2012 unter Berücksichtigung der Umsätze von 2011. Stand: Mai 2013
26
E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
13. Mai 2013
Schlichter statt Kadi
10/13
Abmahnfallen,
aktuelle Urteile,
neue Gesetze:
Auf Online-Recht
spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter.
Alternative Streitbeilegung im Internet-Handel kann Gerichtskosten sparen
D
er Online-Handel bietet immer wieder Anlass für Rechtsstreitigkeiten
zwischen Verbrauchern und Unternehmern. Ob Widerrufsrecht, Rücksendekosten oder fehlerhafte Lieferungen –
das Konfliktpotenzial ist immens. Doch
nicht immer lohnt sich der Weg vor die
staatlichen Gerichte. Die Streitwerte
sind oft so gering, dass die Gerichts- und
Anwaltskosten diese weit übersteigen.
Um den Bedarf an einer schnellen und
kostengünstigen Konfliktlösung bei Online-Geschäften zu stillen, entwickeln
sich immer mehr außergerichtliche
Streitbeilegungsmethoden.
komplett online durchgeführt und soll innerhalb
von etwa 90 Tagen zu
einer einvernehmlichen
Lösung zwischen den
Parteien führen. Die EUKommission schätzt den
finanziellen Schaden der
Verbraucher durch fehlerhafte Online-Transaktionen auf 0,4 Prozent des gesamteuropäischen Bruttoinlandsprodukts. Durch
die neue Online-Streitbeilegung hofft die EU
auf Einsparungen für die
Verbraucher in Höhe von
22,5 Milliarden Euro und
eine weitere Ankurbelung des Online-Handels
im Binnenmarkt.
Der Verein „Zentrum für Europäischen
Verbraucherschutz e.V.“ betreibt unter
www.online-schlichter.de eine InternetSchiedsstelle für den elektronischen Geschäftsverkehr. Derzeit können Verbraucher, die in Baden-Württemberg, Bayern,
Berlin, Hessen oder Rheinland-Pfalz
wohnen, die Schiedsstelle anrufen. Verbraucher, die aus anderen Bundesländern kommen, können an dem Schiedsverfahren nur dann teilnehmen, wenn
der Internet-Händler in einem dieser
Bundesländer ansässig ist. Den Weg vor
die staatlichen Gerichte versperrt die
Schiedsstelle jedoch nicht. Sie kann nur
tätig werden, wenn beide Parteien damit
Foto: Fotolia / Wavebreakmedia Micro
Lösung für Süddeutschland
Fazit
Die Internet-Streitbeilegung bietet eine kostengünstige und schnelle
Alternative zur Lösung
von rechtlichen KonflikNicht jeder Streit lohnt den Weg vor Gericht. Schiedsstellen
ten im Bereich des Onkönnen kostenlos Vergleichsangebote machen
line-Handels. Bleibt zu
Anhörung der Parteien einen begründe- hoffen, dass viele Verbraucher und
ten Vergleichsvorschlag. Ziel ist es, auf Online-Händler von dieser Möglichkeit
■
eine gütliche außergerichtliche Einigung Gebrauch machen werden.
hinzuwirken.
RA CHRISTIAN SOLMECKE
Auch die EU plant eine
Online-Streitbeilegung für
Christian Solmecke
Darauf müssen Sie achten:
Konflikte zwischen Verbrauchern und Unternehmen im
■ Eine Schiedsstelle kann nur tätig werden,
Partner der Kölner Kanzlei Wilde
Online-Handel. Das EU-Parwenn beide Konfliktparteien dazu bereit
Beuger Solmecke und Spezialist
lament hat hierzu eine Richtsind, diesen Weg zu beschreiten.
für Internet-Recht
linie erlassen, die innerhalb
■ Die Teilnahme an einem Schlichtungs■ www.wbs-law.de
von zwei Jahren in nationales
verfahren hat aufschiebende Wirkung auf
Recht umgesetzt werden soll.
die Verjährung von Ansprüchen.
Danach soll eine EU-weite
■ Unter bestimmten Voraussetzungen
einverstanden sind. Das Verfahren läuft Plattform für Web-Streitbeilegung einkann jede Partei das Schlichtungsverfahkomplett online ab, dauert circa drei Mo- gerichtet werden, bei der Verbraucher in
ren verlassen und den Fall doch vor
nate und ist kostenlos. Ein zum Richter- Problemfällen Beschwerde einreichen
Gericht klären lassen.
amt befähigter Schlichter erstellt nach können. Auch dieses Verfahren wird
Der E-Shop-Rechtstipp
Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für
Informationstechnologierecht in Mainz
■ www.legalershop.de
Dürfen Händler fremde
Marken nutzen?
Beim Verkauf von Markenprodukten dürfen die Marken der Hersteller nicht einfach im Schaufenster oder als Leuchtreklame genutzt werden. Das entschied
das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt
mit Urteil vom 21.03.2013 (Az.: 6 U
170/12). Das Urteil aus dem stationären
Handel ist auf die Rechtslage im OnlineHandel übertragbar.
Ein Händler hatte an seinem Ladengeschäft eine Außenreklame angebracht,
die unter anderem den Namen der späteren Klägerin enthielt, die keine vertraglichen Beziehungen zu dem Händler unterhielt. Das OLG entschied, dass der
Markeninhaberin ein Unterlassungsanspruch zustehe. Die Ladenbeschilderung
habe den unrichtigen Eindruck erweckt,
zwischen Händler und Herstellerin bestehe
eine vertragliche Verbindung, sodass die
Herkunftsfunktion der fremden Marke
beeinträchtigt sei. Außerdem liege eine
„Namensanmaßung“ durch die unbefugte Verwendung des Namens vor,
wodurch die Gefahr einer Zuordnungsverwirrung entstanden sei. Dies habe der
Händler durch einen deutlichen Hinweis
verhindern können.
Auch Nicht-Vertriebshändler dürfen
zwar auf den Vertrieb von Marken hinweisen, es darf aber nicht zu einer Verwechslungsgefahr mit dem Markeninhaber kommen. In Online Shops kann dazu
etwa im Head ein deutlicher Hinweis eingefügt werden.
Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht
ABMAHNUNGEN
RECHTSANWALTSORDNUNG
IMPRESSUMSPFLICHT
DATENSCHUTZ
Grüne wollen Gesetz
„Scheidung online“
Jetzt auch Google+
Klarnamenzwang
Die Bundestagsfraktion der Grünen will den
Missbrauch des Abmahnwesens eindämmen.
Zu diesem Zweck hat sie einen Gesetzentwurf
eingebracht. Um Abmahnungen – besonders
im Bereich des Online-Handels – wieder „zu
einer akzeptierten Methode der außergerichtlichen Schlichtung werden zu lassen, müssen
die finanziellen Anreize für Geschäftsmodelle,
die durch sinnwidrige Nutzung der rechtlichen
Möglichkeiten massenhaft Abmahnungen versenden, reduziert werden“, heißt es darin. Die
Grünen fordern Änderungen der Gesetze zum
Urheberrecht und zu den Gerichtskosten des
Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb
■
und des Unterlassungsklagengesetzes. fk
Anwälte dürfen nicht marktschreierisch für sich
werben, und irreführend schon gar nicht, das
verbietet ihnen die Bundesrechtsanwaltsordnung (BRAO). Ist die Aussage „Scheidung
online – spart Zeit, Nerven und Geld“ auf der
Website eines Anwalts zu beanstanden? Das
Oberlandesgericht Hamm sagt: Nein, wenn die
Art und Weise, wie Kosten gespart werden können, im Folgesatz hinreichend erläutert wird.
Im vorliegenden Fall hatte der Beklagte den
neunstufigen Prozess einer Einleitung des
Scheidungsverfahren online ausführlich beschrieben und so auch nicht den Eindruck erweckt, dieser Vorgang ersetze in jedem Fall eine
■
mündliche Beratung (Az.: 4 U 162/12). fk
Das Landgericht Berlin hat in einer einstweiligen
Verfügung einen Glasbauunternehmer dazu verpflichtet, auf seiner Google+ Unternehmensseite
ein Impressum mit voller Anbieterkennzeichnung bereitzuhalten. Bei Verstoß gegen diese
Anordnung droht ein Ordungsgeld von bis zu
250.000 Euro(!). Der Beklagte hatte auf seiner
Unternehmens-Website ein Impressum mit dem
Hinweis versehen, dies gelte auch für seine Präsenzen in den sozialen Medien. Dieser Hinweis
reichte jedoch nicht aus. Zunächst hatte das
Gericht den Fall als Bagatelle eingestuft, war
dann aber mit dem Hinweis auf einen Verstoß
gegen europäisches Recht von seiner Haltung
■
abgewichen. (Az.: 16 O 154/13). fk
Ist Facebooks Zwang zum Klarnamen legal? Das
Social Network beansprucht für sich das Recht,
Accounts von Usern, die nicht ihren Klarnamen
angeben, zu sperren. Darin sieht das Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz (ULD) in
Schleswig-Holstein einen Verstoß gegen den
deutschen Datenschutzgrundsatz, dass OnlineAngebote grundsätzlich auch anonym nutzbar
sein müsssen. Das Oberverwaltungsgericht
Schleswig hatte bereits im Januar die Haltung
von Facebook für rechtens erklärt; maßgeblich
sei hier das irische Datenschutzrecht. Entsprechende Eilanträge des ULD gegen diese Entscheidung lehnte das Gericht Ende März ab
■
(Az.: 4 MB 10/13 und 11/13). fk
Programm 2013
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für Ihren Online-Shop
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04. Juni 2013
10. Juni 2013
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(IT-Recht), Res Media
Anna Korth,
Head of Shop,
Design & Production,
HOLY AG
Bernd Lindemann,
Geschäftsführer,
digitalmobil
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Michael Möglich,
Seller Director,
eBay GmbH
Rainer Wiedmann,
Gründer und
Geschäftsführer,
aquarius consulting
GmbH
Informationen und Anmeldung unter www.ecommerce-conference.de
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Veranstalter:
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Programm 2013
Hamburg, 04. Juni 2013
Düsseldorf, 10. Juni 2013
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InterContinental Düsseldorf, Königsallee 59, 40215 Düsseldorf
9.00
Begrüßung durch Ihre Moderatorin
Daniela Zimmer, Redaktion, INTERNET WORLD Business
9.00
Begrüßung durch Ihre Moderatorin
Diana Versteege, Geschäftsführerin, SHEcommerce
9.15
Suchmaschinenoptimierung und -marketing
9.15
Suchmaschinenoptimierung und -marketing
SEO Standards im eCommerce – ist Ihr Shop wirklich up-to-date?
Tobias Jungcurt, Leiter SEO, SoQuero GmbH
SEO Standards im eCommerce – ist Ihr Shop wirklich up-to-date?
Tobias Jungcurt, Leiter SEO, SoQuero GmbH
Revolutionäre Kostenreduktion bei der Online-Lead-Generierung
mit Data Marketing
Hans-Christian Brockmann, Geschäftsführer, eccenca GmbH
Revolutionäre Kostenreduktion bei der Online-Lead-Generierung
mit Data Marketing
Hans-Christian Brockmann, Geschäftsführer, eccenca GmbH
10.15 - 11.00 Kaffeepause
11.00
10.15 - 11.00 Kaffeepause
Multi-Channel-Commerce / Payment
11.00
Weltweit und mobil – Mit eBay erfolgreich Umsatzpotenziale im
neuen Handelsumfeld nutzen
Michael Möglich, Seller Director, eBay GmbH
Shoplösungen / Multi-Channel-Commerce
Marktübersicht Shop-Lösungen: Für wen macht welche Lösung Sinn?
Matthias Steinforth, Geschäftsführer, kernpunkt GmbH
Heute Kundenwunsch und morgen Händlerpflicht:
Neue Anforderungen im Handel
Sindy Höhne, Digital Strategy Consultant und Rocco-Mario Radke,
Leiter Cross-Channel Commerce, T-Systems Multimedia Solutions
Heute Kundenwunsch und morgen Händlerpflicht:
Neue Anforderungen im Handel
Sindy Höhne, Digital Strategy Consultant und Rocco-Mario Radke,
Leiter Cross-Channel Commerce, T-Systems Multimedia Solutions
eCommerce goes Retail: Unerschlossene Potenziale für
Studie
Handel und Hersteller
Rainer Wiedmann, Gründer und Geschäftsführer, aquarius gruppe
Trends im e-Payment
Michael Hülsiggensen, Leiter Unit Payment & Risikomanagement,
BVDW e.V.
12.30 - 13.45 Mittagessen
12.30 - 13.45 Mittagessen
13.45
13.45
Emotional-Shopping / Strategien
Mobile Advertising clever und rechtssicher – geht das?!
Jan Schneider, Fachanwalt für IT-Recht, Partner bei
SKW Schwarz Rechtsanwälte
Machen Sie den Online-Einkauf zum Kundenerlebnis
N.N.
Erfolgreiches E-Commerce Business – Strategien & Methoden für
Best in Class Online Marketing
Praxis
Marek Sandrock, E-Trade Marketing Manager D/A/CH,
Machen Sie den Online-Einkauf zum Kundenerlebnis
N.N.
Strategien für die Expansion von Ecommerce Geschäftsmodellen
am Beispiel HQ Patronen
Praxis
Jürgen Kopelke, Geschäftsführer, HQ-Patronen GmbH
15.15 - 16.00 Kaffeepause
15.15 - 16.00 Kaffeepause
16.00
E-Commerce Trends / Recht
Dropshipping – lessons learned
Felix Schulte, Geschäftsführer, GoodsCloud Europe GmbH
Die Macht von bewegten Bildern – mit Videos Kunden erreichen
N.N.
17.30
Ende der Veranstaltung
Workshops in Hamburg *
Workshop 1 – 11.00 bis 12.30 Uhr
Erfolgreiche Google Suchmaschinen-Werbung
Nicole Hortig, Projektmanagerin trafficmaxx – SEO & Online Marketing /
construktiv GmbH
Workshop 2 – 13.45 bis 15.15 Uhr
SEO für große Websites
Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH
Logistik
Removing borders – effektive Zustellungen und Retouren
Jan Brück, Key Account & Product Manager, Spring Global Mail
Future Commerce – Buying & selling in a connected world
Studie
Thorben Fasching, Director Marketing & User Experience,
hmmh – Agentur für Digital Commerce & Brand Communication
Die rechtliche Konzeption von Plattformen und Marketplaces
Sabine Heukrodt-Bauer LL.M., Rechtsanwältin, Res Media
Recht
Trends im e-Payment
Michael Hülsiggensen, Leiter Unit Payment & Risikomanagement,
BVDW e.V.
Philips GmbH Unternehmensbereich Consumer Lifestyle
16.00
Mobile-Advertising / Payment / Emotional-Shopping
KochAbo – frische Lebensmittel im Internet als logistische
Praxis
Herausforderung
Michael Merler und Felix Stäritz, Geschäftsführer & Co-Founder,
KochAbo Deutschland GmbH
Recht
17.30
Ende der Veranstaltung
Workshop in Düsseldorf *
Workshop – 13.45 bis 15.15 Uhr
SEO von der Potentialanalyse zur Strategie
Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH
Ihr Code: ecom13iwb
Im Preis enthalten:
Internet World
Business-Leser zahlen
nur € 189,– zzgl. MwSt.
● Besuch der Vorträge
(statt € 249,– zzgl. MwSt.)
● Mittagessen und Kaffeepausen
● Download der Vorträge nach der
Veranstaltung
Aktuelles Programm und Anmeldung unter:
Die Konferenz für E-Commerce-Leiter und
Online-Shop-Betreiber
Frankfurt, 18. Juni 2013
München, 02. Juli 2013
NH Frankfurt City, Vilbeler Str. 2, 60313 Frankfurt am Main
Maritim Hotel München, Goethestr. 7, 80336 München
9.00
Begrüßung durch Ihre Moderatorin
Daniela Zimmer, Redaktion, INTERNET WORLD Business
9.00
9.15
Suchmaschinenoptimierung und -marketing
9.15
SEO für Onlineshops - SEO Stategien erfolgreich implementieren um
nachhaltiges Wachstum zu generieren
Christian Basler, Managing Director, VISIO.7 |new media solutions
Was darf ein Neukunde kosten?
Steffen Vogel, Leiter SEA, SoQuero GmbH
Revolutionäre Kostenreduktion bei der Online-Lead-Generierung
mit Data Marketing
Hans-Christian Brockmann, Geschäftsführer, eccenca GmbH
11.30
10.45 - 11.30 Kaffeepause
11.30
Logistik / Payment
Dropshipping – lessons learned
Felix Schulte, Geschäftsführer, GoodsCloud Europe GmbH
KochAbo – frische Lebensmittel im Internet als logistische
Praxis
Herausforderung
Michael Merler und Felix Stäritz, Geschäftsführer & Co-Founder,
KochAbo Deutschland GmbH
Multi-Channel-Payment: Was bedeutet universal Commerce für den
Zahlungsverkehr?
Marc Bröking, Abteilungsleiter Acquiring & eCommerce,
TeleCash GmbH & Co. KG
14.00
13.00 - 14.00 Mittagessen
14.00
Shoplösungen / Mobile- / Multi-Channel-Commerce
Marktübersicht Shop-Lösungen: Für wen macht welche Lösung Sinn?
Matthias Steinforth, Geschäftsführer, kernpunkt GmbH
Sind Ihre Landing Pages schon fit für die Multi-Screen-Welt?
Bernd Lindemann, Geschäftsführer, digitalmobil GmbH & Co. KG
eCommerce goes Retail: Unerschlossene Potenziale für
Studie
Handel und Hersteller
Rainer Wiedmann, Gründer und Geschäftsführer, aquarius gruppe
16.00
15.30 - 16.00 Kaffeepause
16.00
Analytics / Emotional Shopping / Recht
Wenn die Kunden schneller sind als das Web!
Heiko Specht, Account Manager, Compuware GmbH
17.30
360° User Experience beim Online-Shopping:
Wie Online-Shops ihre Kunden begeistern können
Paul Müller, Usability Experte, Agentur Siegmund GmbH
Studie
Die rechtliche Konzeption von Plattformen und Marketplaces
Sabine Heukrodt-Bauer LL.M., Rechtsanwältin, Res Media
Recht
Ende der Veranstaltung
17.45
Begrüßung durch Ihre Moderatorin
Daniela Zimmer, Redaktion, INTERNET WORLD Business
Suchmachinenoptimierung und -marketing / Analytics
SEO Standards im eCommerce – ist Ihr Shop wirklich up-to-date?
Tobias Jungcurt, Leiter SEO, SoQuero GmbH
Revolutionäre Kostenreduktion bei der Online-Lead-Generierung
mit Data Marketing
Hans-Christian Brockmann, Geschäftsführer, eccenca GmbH
Wenn die Kunden schneller sind als das Web!
Heiko Specht, Account Manager, Compuware GmbH
10.45 - 11.30 Kaffeepause
Multi-Channel-Commerce / Mobile-Advertising
eCommerce goes Retail: Unerschlossene Potenziale für
Studie
Handel und Hersteller
Rainer Wiedmann, Gründer und Geschäftsführer, aquarius gruppe
Sind Ihre Landing Pages schon fit für die Multi-Screen-Welt?
Bernd Lindemann, Geschäftsführer, digitalmobil GmbH & Co. KG
Mobile Advertising clever und rechtssicher – geht das?!
Recht
Jan Schneider, Fachanwalt für IT-Recht, Partner bei
SKW Schwarz Rechtsanwälte
13.00 - 14.00 Mittagessen
Logistik / Payment / Strategie
Dropshipping – lessons learned
Felix Schulte, Geschäftsführer, GoodsCloud Europe GmbH
Multi-Channel-Payment: Was bedeutet universal Commerce für den
Zahlungsverkehr?
Haldun Dagistan, Leiter Partnermanagement Ecommerce & Acquiring,
TeleCash GmbH & Co. KG
Channel Conflict – Mythos oder echte Bedrohung für Hersteller
die direkt an Konsumenten online verkaufen
Martin Bachmayer, Vice President & General Manager EMEA,
Digital River
15.30 - 16.00 Kaffeepause
Emotional Shopping / Trends
Emotional Usability – mit Herz & Verstand erfolgreich im E-Commerce
Daniel Baule, Senior User Experience Consultant, TOMORROW FOCUS
Technologies GmbH
Exklusives Markenerlebnis und hohe BenutzerfreundPraxis
lichkeit beim Online-Shopping
Anna Korth, Head of Shop, Design & Production, HOLY AG
und Oliver Siegmund, Geschäftsführer, Agentur Siegmund GmbH
Future Commerce – Buying & selling in a connected world
Studie
Thorben Fasching, Director Marketing & User Experience,
hmmh – Agentur für Digital Commerce & Brand Communication
Ende der Veranstaltung
Programmänderungen vorbehalten
Workshops in Frankfurt *
Workshop 1 – 11.30 bis 13.00 Uhr
SEO von der Potentialanalyse zur Strategie
Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH
Workshop 2 – 14.00 bis 15.30 Uhr
Markenkommunikation und Online-Werbung mit
strukturierten Daten im Web
Prof. Dr. Martin Hepp, CEO und Chief Scientist, Hepp Research GmbH
Workshops in München *
Workshop 1 – 11.30 bis 13.00 Uhr
SEO von der Potentialanalyse zur Strategie
Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH
Workshop 2 – 14.00 bis 15.30 Uhr
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Prof. Dr. Martin Hepp, CEO und Chief Scientist, Hepp Research GmbH
* begrenzt auf 25 Teilnehmer, Vorabregistrierung notwendig. Es werden keine Anbieter/Agenturen zugelassen.
www.ecommerce-conference.de
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
Cloud Computing und Virtualisierung haben die IT-Welt nachhaltig verändert. Mit
der neuen Technologie kommen neue Bezeichnungen wie Public Cloud, Private
Cloud, Hybrid Cloud: Was steckt hinter
diesen Fachbegriffen?
■
Public Cloud
Public-Cloud-Lösungen zeichnen sich
durch Flexibilität in Leistung und Organisation aus. Oft ist für den Nutzer allerdings
nicht direkt nachvollziehbar, welche Ressourcen ausschließlich ihm zur Verfügung
stehen. Er ist davon abhängig, dass der
Cloud-Anbieter ausreichend Basisleistung
bereithält und Seiteneffekte in Form von
Leistungseinbußen vermieden werden.
Zudem wird oftmals schwer transparent,
wo genau die Daten des Benutzers in der
Cloud liegen, und er muss darauf vertrauen, dass alle datenschutzrechtlichen Themen gesetzeskonform umgesetzt sind.
■
Private Cloud
In Private-Cloud-Umgebungen wird dem
Nutzer vorher definierte Leistung dediziert
zur Verfügung gestellt. Diese kann beim
Provider oder sogar inhouse betrieben werden. Für den Nutzer ist direkt nachvollziehbar, wo seine Daten liegen und dass diese
von der Umgebung abgeschottet sind. Die
in seiner Private Cloud zur Verfügung gestellte Leistung kann er durch den Einsatz
verschiedener virtueller Server vollständig
ausnutzen und spart damit Kosten.
■
Hybrid Cloud
Hybrid-Cloud-Lösungen kombinieren die
Public- und Private Cloud. Bei Bedarf kann
über standardisierte Abläufe und Schnittstellen Leistung aus der Public Cloud hinzugebucht werden. Sollte die Public Cloud
mit ihren vordefinierten Ressourcen an ihre
Grenzen stoßen, kann weitere Leistung eingekauft werden. Der Management-Overhead ist minimal, da die Administration der
Cloud für den Nutzer einheitlich bleibt.
■
Datensicherheit
Der User sollte bei der Auswahl des CloudAnbieters darauf achten, in welchen Rechenzentren die Cloud-Infrastruktur untergebracht ist. Der Standort ist in Bezug auf
datenschutzrechtliche Themen zu berücksichtigen. Die Sicherheitsstufe der Infrastruktur sollte dem Schutzbedarf der gespeicherten Daten angemessen sein.
Die Deutschen nutzen ihre Smartphones immer exzessiver – auch zum Einkauf per App
S
martphones sind für ihre Besitzer nicht nur schmückenEbay bietet die in Deutschland
Meistgenutzte Mobile Commerce Apps
des Beiwerk und Statussymbol:
mit Abstand beliebteste
Nutzung in Deutschland im März 2013
Fast die Hälfte nutzen ihr mobiShopping App
Anbieter
Nutzeranteil Dauer in
Anzahl
les Endgerät ständig und überall.
gen
in Prozent
Minuten
Sitzungen
Das ergab eine Studie von TNS
eBay
33,5
81,8
36,5
Infratest und dem BundesverAmazon Mobile
17,5
32,8
8,7
band Digitale Wirtschaft (BVDW).
Payback Mobile
9,1
9,1
7,7
Überdurchschnittlich begeistert
Mobile.de
6,7
33,0
8,0
vom mobilen Netz sind iPhoneKaufda
6,7
10,2
3,8
Besitzer: 58 Prozent der Gruppe
sind mit ihrem Gerät immer onBurger King
6,3
6,1
3,8
line. Interessant ist auch der Blick,
Booking.com
5,4
3,1
2,2
den die Studie auf die NutzungsGroupon
4,9
15,1
8,3
gewohnheiten wirft: 92 Prozent
Lieferheld
3,4
6,3
2,7
eineinviertel Stunden mit
nutzen den Web-Zugang oder die
Passbook
3,0
3,1
3,7
ihren Shopping Apps und nutzten
Apps ihres Smartphones zu HauMcDonald's
2,4
1,9
3,3
sie in rund 32 Einkaufssitzungen.
se, trotz eines heimischen PCs.
Die mit Abstand beliebtesten
Im Auto oder in öffentlichen Ver© INTERNET WORLD Business 10/13
Quelle: Arbitron Mobile Oy, Stand März 2013
Apps unter den deutschen Mobikehrsmitteln zücken rund zwei
le Shoppern sind dabei eBay und
Drittel der Smartphone-Besitzer
ihr Handy, um ins Internet zu gehen oder design sich in diesem Jahr zum Schlag- Amazon. Speziell für die eBay-App weneine App zu nutzen. Unterschiede gibt es wort der Branche entwickelt: Die Deut- den die Smartphone-Einkäufer besonders
zwischen den Nutzergruppen: Digital Na- schen lieben auch weiterhin ihre Apps, vor viel Zeit auf und kommen als treue Kuntives bis 29 Jahre nutzen ihr Handy beson- allem zum Einkaufen. Das geht aus dem den immer wieder. Der gemessene Nutders gern in Bus und Bahn, 30- bis 39-Jäh- aktuellen Mobile Smartphone Panel des zungsgrad von Apps liegt damit im interrige eher während des Einkaufs.
Mobile-Analytics-Spezialisten Arbitron nationalen Vergleich auf Rang zwei, noch
hervor. Demnach verwenden 58 Prozent vor den Ergebnissen für die USA und
Shopping Apps bleiben beliebt
der deutschen Smartphone-Nutzer mobile Frankreich. Allein in Großbritannien nutAuch wenn mobile Websites an Bedeu- Apps für ihre Einkäufe. Durchschnittlich zen mehr Smartphone-Besitzer Shopping
■
tung gewinnen und das Responsive Web- beschäftigten sie sich im März 2013 etwa Apps, um damit einzukaufen. il
Mittler für Werbebeilagen Google: Analyse
bis zum Kauf
Paketwerbung startet Paketcloud.de für Kampagnen mit geringer Auflage
P
aketwerbung.de, Vermittler von Paketbeilagen, hat die Werbeplattform
Paketcloud.de gestartet. Kleine und mittlere Händler können dort selbstständig
Werbeplätze anbieten beziehungsweise
Paketbeilagen buchen oder Werbeplätze
tauschen („Bartering“).
Testweise kann die Plattform einen Monat lang kostenfrei genutzt werden. Danach verlangt die B & D Dialog Systems
GmbH, Betreiberin von Paketcloud.de, 39
Euro pro Monat. Die Vergütung für die
Werbeplätze kann zwischen 70 Euro und
150 Euro pro Tausend Beileger betragen.
Für das Händlerprofil fragt die Plattform unter anderem ab, wer die Kunden
des Shops sind, ihre soziodemografischen
Merkmale und wie viele Sendungen im
Monat oder Jahr versendet werden. Paketcloud ermöglicht es, den Erfolg der Werbebeilagen zu verfolgen. Die Nutzer sehen,
wie viele Kunden sie gewonnen haben und
können Kampagnen vergleichen.
G
Einem Paket Gutscheine beizulegen, ist
eine beliebte Werbemethode unter Versandhändlern. Neben Paketcloud.de vermitteln beispielsweise auch Paketplus.de,
Dimabay.de und Affiliprint.de Werbebei■
lagen für Pakete. is
oogle Analytics hat ein neues Tool gelauncht, mit dem Website-Betreiber
den typischen Weg ihrer Kunden vom ersten Besuch ihrer Website bis zur abschließenden Konversion nachverfolgen können. Das Werkzeug mit dem sprechenden
Namen „Customer Journey to Online
Purchase“ stützt sich dabei auf die anonymisierten Daten aller Google-AnalyticsNutzer, die der Weiterverwendung der für
sie gesammelten Daten zugestimmt haben
– das sind Google-Angaben zufolge derzeit mehr als 36.000 Kunden aus 11 Branchen in sieben Ländern. Aufgrund dieser
Datenbasis kann das neue Tool Aussagen
darüber treffen, welche Marketing-Maßnahmen für eine Konversion förderlich
sind, wie lange sich Kunden bis zum Kauf
Zeit lassen und welche Stationen die Kunden während ihrer Customer Journey typischerweise besuchen. Auch ein Vergleich der Ergebnisse mit dem Branchen■
Durchschnitt ist möglich. il
CLICKDISTRICT
INTERSHOP
WEBTUN
Mobiles Real-Time Bidding
Lösung für B2B-Multichannel
Baukasten für native Apps
Das Online-Media-Unternehmen Clickdistrict
hat seine Real-Time-Bidding-Plattform „Platform
161“ um mobile Werbung erweitert. Automatisches Targeting in Echtzeit nach Zugriffsort und
-zeit, nach verwendetem Gerät und Zugangsart sowie In-App-Targeting sind möglich. Zehn
Sell-Side-Plattformen sind angeschlosen. cf
Intershop hat seine E-Commerce-Plattform Intershop 7 weiterentwickelt. Mit Version 7.3 sollen
Händler B2B-Shops mithilfe eines Starter-Kits einfacher aufsetzen können. Das fertige Produkt soll
für Geschäftskunden leichter nutzbar sein. Darüber hinaus neu: ein überarbeitetes und effizienteres Daten-Management. il
Das Münchner Software-Haus Webtun hat den
App-Baukasten „App Con Kit 3“ vorgestellt. Damit sollen auch Anwender mit geringen Programmierkenntnissen native iOS- und AndroidApps erstellen können. Verschiedene Elemente
werden per Drag and Drop auf eine Oberfläche
gezogen und danach personalisiert. il
Paketcloud.de bringt Werbungtreibende und
Versandhändler zusammen
Anzeige
ay
Was ist was in der Cloud?
10/13
Shopping Apps beliebt
Techniktipp
Thomas
Wittbecker,
CEO Adacor Hosting
GmbH, Offenbach
■ www.adacor.com
13. Mai 2013
Foto: eB
30
10/13
TOOLS & TECHNIK
13. Mai 2013
Internet World BUSINESS
QR-Code zum Bezahlen
Mit Kesh und Qooqo kommen zwei Lösungen für Mobile Payment neu auf den Markt
M
ehr als die Hälfte der
Handys in Deutschland
sind mittlerweile Smartphones – also Geräte, die sich gut
zum mobilen Bezahlen eignen. Der wachsenden Verbreitung tragen die verschiedenen Player im PaymentMarkt Rechnung. Mit dem
lettischen Payment-Anbieter
Emoney Systems und der
BIW Bank für Investments
und Wertpapiere setzen
gleich zwei Anbieter hierfür
auf QR-Codes. Das Verfahren
ist gleich: Der Kunde instal- In Willich können Kunden ihre Brötchen mit dem
liert die App und hinterlegt Smartphone bezahlen – mit Kesh von der BIW Bank
beim Payment-Dienstleister
seine Bezahldaten. Zum Bezahlen scannt nur den Link zum Download der App in
er lediglich den QR-Code mit der App und seinen Shop einbauen. Die Kosten setzen
gibt die Zahlung frei.
sich aus 50 Euro Einrichtungsgebühr, 50
Emoney Systems stellt seine Bezahl-App Euro Grundgebühr, einem Disagio von 2,5
namens Qooqo in Deutschland exklusiv Prozent und einer Transaktionsgebühr
über den Payment Service Provider Pay24 von 0,25 Euro zusammen.
bereit. Laut Pay24 ist Qooqo online und
Die BIW Bank bietet ihr System unter
offline einsetzbar, es eignet sich für Ein- der Bezeichnung Kesh an – allerdings dermalzahlungen, für Abonnements sowie zeit nur im nordrhein-westfälischen Wilfür digitale Güter. Um die Bezahllösung zu lich. Entwickelt wurde Kesh gemeinsam
integrieren, muss der Webshop-Betreiber mit Xcom, einem Lösungsanbieter mit
Aus Lettland kommt die
Bezahl-App Qooqo, die
Pay24 hierzulande vertreibt
Schwerpunkt Banking. Derzeit setzen vor
allem stationäre Händler in Willich das
neue Zahlungssystem ein. Für das zweite
Halbjahr ist der bundesweite Rollout geplant. Shops, die Kesh einsetzen wollen,
benötigen ein Kesh-Geschäftskonto, Zahlungseingänge werden in Echtzeit dort
verzeichnet. Die Kosten sind Verhandlungssache. Weiteres Feature: Bei Kesh
können Endverbraucher auch untereinan■
der Geld transferieren. cf
31
Echtzeitdaten
für Remarketing
D
er Analyse-Lösungshersteller Webtrends bietet erstmals eine Lösung für
Behavioral Targeting in Echtzeit an. Die
neue Plattform heißt „Action Center“ und
verbindet historische Kundendaten mit
aktuellen Daten der laufenden Surf-Sitzung. In der ersten Version verknüpft die
Plattform die Daten der E-Mail-Marketing-Lösungen von Exact Target, Responsys und Silverpop mit den Echtzeitdaten
der hauseigenen Lösung Webtrends
Streams. Dadurch werden Kundenaktionen und das Kundenverhalten verzögerungsfrei erfasst, durch Daten wie die Anzahl der Produktansichten, Kaufvorgänge
des Kunden sowie den aktuellen Abbruchstatus ergänzt und den Marketingverantwortlichen zeitgleich zur Verfügung gestellt. Diese können nun zu RemarketingMaßnahmen greifen und durch attraktive
Angebote in personalisierten E-Mails,
SMS-Nachrichten oder in Social-MediaKanälen versuchen, den Kunden doch
noch zum Kaufabschluss zu bewegen.
Im Lauf des Jahres will Webtrends sein
Action Center nach und nach auch mit
gängigen Customer-Relationship-Management-Systemen, Datenmanagement-Plattformen, Werbenetzwerken, Suchmaschinenmarketing- und Marketing-Automati■
sierungslösungen verbinden. cf
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Audi
Überarbeitung der Website für Tablet-Geräte und
Tablet-optimierte Lösung für den Konfigurator
Sapient Nitro
Berentzen Gruppe
Operative Betreuung des Online Shops
Die Etagen
Bertelsmann
Mobile App für iOS und Android für den jährlichen
Geschäftsbericht
Nionex
Betty Barclay Gruppe
Übernahme des E-Commerce-Betriebs als Full Service,
Beratung für Omnichannel-Betrieb
Wepper.com
Camuto Group
Einsatz der E-Commerce-Plattform für das OmnichannelGeschäft der Damenschuhmarke Vince Camuto
Demandware
Dechema
Entwicklung einer Messe-App für iOS und Android für die
Chemietechnik-Messe Achem Asia in Bejing
Heidelberg Mobil
International
Emmas Enkel
Einrichtung einer mobilen Bezahllösung an PoS-Webshop
im stationären Ladengeschäft
People Interactive
Festool
Entwicklung einer Service-App für den Werkzeughersteller
für die Betriebssysteme iOS und Android
Coma
Hanseatisches Wein
& Sekt Kontor
Konzept und Design für den Relaunch des Webshops im
Responsive Design
Commerce Plus
Kik Textilien und
Non-Food GmbH
Einsatz der Etracker Optimisation Suite für die 17 internationalen Websites und den neuen Shop www.kik24.de
Etracker
Meyer Mode
Relaunch des Online Shops der Klingel-Gruppe für
Damenmode in Übergrößen
Superreal
My Toys
Einsatz der Xpress Optimisation Suite zur Verbesserung der
Warenlagerverwaltung des Spielwaren-Shops
Fico
Obi
Entwicklung eines interaktiven Werbeprospekts für den
Heimwerkermarkt im Responsive Design
Denkwerk
SAP
Entwicklung einer neuen globalen Marketing-Plattform in
neun Sprachen für 28 Länder
Sapient Nitro
Sri Lankan Airlines
Abwicklung des Kreditkarten-Processings und -Aquirings
sowie des Risikomanagements für die Fluglinie
Wirecard
Stern.de
Einsatz des Zencoder Live Cloud Transcoding Services für
den Live-Stream der Verleihung des Henri-Nannen-Preises
Brightcove
Tagesschau.de
Einsatz des Content-Management-Systems Sophora für
den Relaunch der Website im Responsive Design
Subshell
Verein zur Förderung
der BBRZ Gruppe
Einsatz des Tools Social Analytics zur Optimierung der
Social-Media-Maßnahmen des Berufsbildungszentrums
Etracker
Viessmann
Einsatz der Social-Media-Monitorung-Lösung für die
Service-Community des Heiztechnik-Herstellers
Big Social Media
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JOSS WA
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32
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
13. Mai 2013
10/13
SPECIAL: CLOUD COMMERCE
Neue Freiheiten für E-Commerce
Gehostete Shop-Software erleichtert Händlern die Konzentration aufs Kerngeschäft. Mittlerweile bieten zahlreiche
Software-Unternehmen Shops in der Wolke an. Auf welche Kriterien kommt es bei der Auswahl an?
D
Foto: Fotolia / Bonninturina
as Kerngeschäft des Händlers ist das
Verkaufen. Für den Online-Händler
heißt das: Das Hosting des Online Shops
und die Pflege der Shop-Software gehören
zwar zur nötigen Infrastruktur, tragen
aber nicht zur Wertschöpfung bei. Daher
sollte auch der Online-Händler seine Zeit
vorrangig in die Vermarktung seiner Produkte und in den strategischen Ausbau des
Sortiments investieren. Die Realität sieht
indes oft anders aus: „Bei Lizenz-Software
greift oft die 80-20-Regel. Diese beinhaltet, dass 80 Prozent der Zeit auf IT-Wartungen verwendet werden und nur 20 Prozent auf Innovationen“, sagt Eric Abensur,
CEO von Commerce-Dienstleister Venda.
Mehr Agilität
Erhöhte Schnelligkeit und Flexibilität auf
verschiedenen Ebenen sind die zentralen
Vorteile von gehosteten Cloud Shops,
einem „Software as a Service“ (SaaS)-Modell: „Bei Kauf-Software sind Upgrades
von komplexen Shops auf neuere Versionen bisweilen so aufwendig, dass sie fak-
Flexibilität für Online-Händler versprechen die Anbieter von gehosteten Shop-Lösungen
tisch unmöglich werden und einer Neuimplementierung gleichkommen“, erläutert
Lars Rabe, Senior Director European Re-
paket
cloud.de
powered by
Der Marktplatz für Paketbeilagen
tail Practice bei Demandware. Gehostete
Software hingegen kann ständig aktualisiert werden, bei entsprechender Konzeption sogar ohne Ausfallzeiten des Shops:
„Durch ein Cloud-Modell kombiniert mit
Software as a Service haben Händler den
Vorteil, dass sie in Echtzeit die kontinuierliche Weiterentwicklung der Shop-Software nutzen können, ohne dass sie auf
ihren eigenen Systemen stunden- oder
tagelang Update-Prozeduren und Abnahmetests vornehmen müssen, wie dies bei
Lizenz-Software oder Open Source vorkommt“, betont Johannes W. Klinger, Vorstandsvorsitzender der Websale AG. Dass
der Hersteller der Software die ServerUmgebung kennt, auf der seine Applikation
läuft, ermöglicht darüber hinaus eine sehr
hohe Kompatibilität und Zuverlässigkeit.
„Durch die Abstimmung von Software
und Hardware, aber auch der Datenbanken
und Module untereinander ist die Ge-
schwindigkeit in einer solchen homogenen
Architektur größer als bei selbst betriebenen oder gehosteten Kauflösungen“, sagt
Christoph Heiders, Director Marketing/
Product Management bei Xsite. Zudem
verkürze sich die Vorlaufzeit (Time to
Market) für neue Shops oder neue Funktionalitäten von Monaten auf Wochen, sodass
Händler schnell auf Markttrends reagieren
können. Mittels gezielter Beauftragung
wie etwa bei Websale oder eine Webbasierte „Ideenbörse“ wie bei Demandware
könnten Shop-Betreiber zudem die Entwicklung neuer Features direkt anstoßen.
Außerdem lässt sich durch die intelligente Verteilung der Zugriffe in einer Server Cloud bei schnell wachsenden Besucherzahlen oder Zugriffszahlen leicht skalieren; im Vergleich zu einem starren Hosting-Vertrag werden die Händler flexibler:
„Blüht ihr Geschäft, wächst der Webshop
durch Upgrades nahtlos mit“, meint Wilfried Beeck, CEO von ePages.
Abrechnungsmodelle
Viele Cloud-Anbieter sehen ihre Hauptzielgruppe daher in sehr dynamisch wachsenden Shops und kalkulieren entsprechend. Xsite beispielsweise verfolgt den
Ansatz des Pay per Order, bei dem die laufenden Gebühren rein erfolgsbasiert pro
tatsächlich generierter Bestellung berechnet werden. Gängig sind auch Kombinationen aus pauschalierten und erfolgsabhängigen Anteilen. Venda zum Beispiel
kombiniert eine Monatsgebühr mit Kosten für jede einzelne Transaktion. Und Demandware lässt sich je nach Geschäftsvolumen des Shops mit ein bis vier Prozent
von dessen Bruttoumsatz entlohnen. Eine
Basisgebühr zur Deckung der laufenden
Kosten wird ersatzweise erhoben, wenn
die Umsätze ein kritisches Minimum unterschreiten.
Checkliste für die Shop Cloud
Werbeplätze im großen Netzwerk
tauschen, buchen oder anbieten!
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9Attraktive Kampagnen
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z
z
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Diese Punkte sollten Web-Händler bei der Auswahl eines Cloud-Anbieters genau prüfen, um
Reibungsverluste und unerwartete Folgekosten
zu einem späteren Zeitpunkt zu vermeiden:
Datenschutz: Der Cloud-Betreiber muss die
Einhaltung deutscher sowie europäischer
Datenschutzstandards zusichern und dafür
haften. Cloud-Anbieter, die international
agieren, sollten auch garantieren können,
dass die (Kunden-)Daten innerhalb der EU
gehostet werden.
Zugriff auf eigene Daten: Wenn der Zugriff
auf die eigenen Daten aufgrund der Betriebsabläufe des Cloud-Anbieters nur zu bestimmten Zeiten möglich ist, kann das für den
Händler eine große Einschränkung bedeuten. Klar geregelt sein sollte auch die Übergabe der Daten bei Vertragsbeendigung.
Zentraler Ansprechpartner: Wenn ein Anbieter von Cloud-basierter Software die Hosting Server nicht im eigenen Unternehmen,
sondern über Dritte unterhält, sollte der
Shop-Betreiber dennoch einen zentralen
Ansprechpartner haben.
Gesamtkosten: Für eine transparente Kalkulation sollte nicht nur das regelmäßige Bezahlmodell des Cloud-Anbieters anhand der
eigenen Geschäftsentwicklung durchgerechnet werden, auch die Initialkosten für die
Einrichtung des Webshops sollten nicht zu
niedrig angesetzt werden. Hilfreich für die
Deckelung des Aufwands: Gibt es (zertifizierte) Partneragenturen, die Erfahrungen
mit der betreffenden Cloud Software nachweisen können?
Unterstützung bei Einrichtung und Migration: Eine gründliche Analyse und Vorbereitung der für die Migration erforderlichen
Datenaufbereitung ist unerlässlich. Und je
fundierter die Beratung durch den CloudAnbieter, desto besser. Schnittstellen zu den
vorhandenen Systemen des Händlers (Warenwirtschaft usw.) sollte die Cloud-Lösung
bereits mitbringen.
TOOLS & TECHNIK
33
So einfach ist die Lage freilich nur,
Solche Ansätze bringen es mit sich,
wenn die Datenhaltung innerhalb der
dass Anbieter nur Kunden ab einem
EU beziehungsweise des europäibestimmten Umsatzvolumen akzepschen Wirtschaftsraums erfolgt. Bei
tieren; für E-Commerce-Einsteiger
der Zusammenarbeit mit Anbietern
sind sie daher eher ungeeignet.
beispielsweise aus den USA oder der
Demgegenüber stehen Modelle, bei
Schweiz sollte sich der Händler unbedenen ausschließlich eine monatliche
dingt zusichern lassen, dass seine
Pauschale anfällt, etwa bei ePages. Eine
Daten und die seiner Kunden auf SerVariante sind Ansätze wie der von
vern in der EU vorgehalten werden.
Websale. Hier bezahlt der Kunde für
„Andernfalls läge die Weitergabe von
die Software-Nutzung eine Pauschale,
Daten in einen Drittstaat vor. Der
die sich aus der Zahl der genutzten Jens Eckhardt, VorHändler müsste in diesem Fall prüfen,
Software-Module ergibt. Die Abrech- standsmitglied Euroob er die Daten überhaupt dorthin
nung des Shop-Betriebs hingegen cloud Deutschland
weitergeben darf. Zudem müsste er
erfolgt monatlich nach Leistungsvergegenüber der Datenschutzbehörde nachweisen
brauch für die Rechenkapazität.
Aufgrund der strukturellen und preislichen Un- können, dass sein Cloud-Dienstleister die hohen
terschiede hängt die Entscheidung für das geeig- Standards des deutschen und des EU-Rechts ernete Cloud-Modell sehr stark von der Größe und füllt. Der Aufwand für den Händler wäre somit
dem Geschäftsmodell des jeweiligen Händlers ab. erheblich höher“, so Eckhardt.
Ein Thema, das alle gleichermaßen
betrifft, ist hingegen der Datenschutz.
Lässt ein deutscher Online-Händler
Kundendaten in einem Cloud Shop
verarbeiten, hat er sicherzustellen,
dass dabei die Bestimmungen des
Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG)
eingehalten werden. „Die sauberste
Variante ist, den Cloud-Dienstleister
als Auftragsdatenverarbeiter im Sinne
des Paragrafen 11 BDSG zu beauftragen“, sagt Jens Eckhardt, Mitglied des
Vorstands von Eurocloud Deutsch- Eric Abensur, CEO von Wilfried Beeck, CEO
Johannes W. Klinger,
land eco e.V. und Partner der Sozietät Venda
von ePages
Vorstand Websale
Juconomy Rechtsanwälte. Das Gesetz
gebe klare Anforderungen für den Dienstleister Damit allerdings die Flexibilisierung des Onlinevor. Wenn der Dienstleister im Vertrag eindeutig Verkaufs durch eine Cloud-Lösung nicht zu einer
auf diese Anforderungen verpflichtet werde, habe Abhängigkeit vom Dienstleister wird, sollte beder Händler seiner Pflicht im Prinzip Genüge ge- reits zu Vertragsbeginn klar geregelt sein, was bei
tan. Für die genaue Ausgestaltung eines Vertrags Beendigung der Zusammenarbeit mit den Daten
verweist der Fachanwalt für Informationstechno- passiert. Im Interesse des Händlers sollten alle
logierecht auf die Checklisten im „Leitfaden Kunden- und alle weiteren Daten möglichst umCloud Computing: Recht, Datenschutz & Com- gehend an diesen übergeben werden, zur Sicherpliance“ des Verbands Eurocloud Deutschland. Er heit aber noch für eine gewisse Zeit als Backup
■
kann im Internet als kostenloses PDF angefordert beim Dienstleister gespeichert werden.
werden unter [email protected].
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Zu den Kunden zählen u.a. Red Bull und Burton.at
Demandware www.demandware.de
Die Software as a Service (SaaS)-Lösung wendet sich an große Firmen und Marken
eBay Shops
www.ebay.de
Für gewerbliche Shops, angeboten werden drei Varianten, Shops profitieren von der
Reichweite des eBay-Marktplatzes
ePages www.epages.de
Shops in der Cloud für kleinere und mittlere Unternehmen
Host Europe E-Shop
www.hosteurope.de/Webhosting/E-Shop/
Die Shops basieren auf der ePages-Software, angeboten werden vier unterschiedliche
Pakete
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IBM Websphere Commerce wird seit dem vierten Quartal 2012 auch als Software as a
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ATG Web Commerce ist als lizenzierte Lösung oder als gehostete On-Demand-Lösung
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Die monatliche Mietgebühr berechnet sich dafür auf Basis der über die Software
abgewickelten Aufträge
Rakuten Shop-System http://info.rakuten.de/
Miet-Shop-System mit angeschlossenem Marktplatz
Strato Webshop www.strato.de
Shops basieren auf der ePages-Software, angeboten werden vier verschiedene Pakete
Monatsgrundgebühr
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Symmetrics erbringt für Magento-Shop-Systeme Dienstleistungen für Hosting sowie
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Venda kooperiert in Deutschland mit den Agenturen Commerce Plus und Hellmann
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Vier verschiedene Pakete von „Mini“ bis „Professional“
Websale www.websale.de
Modular aufgebaute Software für den B2B- und B2C-Einsatz
Xsite www.xsite.de
Cloud Commerce für mittelständische Unternehmen
© INTERNET WORLD Business 10/13
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34
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
13. Mai 2013
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RESPONSIVE DESIGN
Alle Größen aus einem Guss
Soll die Website auf Tablets und Smartphones gut nutzbar sein, braucht es Apps, mobile Sites – oder Responsive Design.
Die großen Vorteile: geringerer Pflegeaufwand, niedrigere Kosten. Höhere Anfangsinvestitionen rechnen sich daher schnell
D
ie „Tagesschau“ und die „Sportschau“
tun es, McDonald’s tut es, ebenso
Marc O’Polo, die Stadtwerke Aachen und
das Modehaus Ludwig Beck: Sie alle setzen
auf Responsive Design. Darüber wird ein
Internet-Auftritt so gestaltet, dass er sich
automatisch an die Bildschirmgrößen verschiedener Endgeräte vom Desktop-PC
über den Laptop und ein Tablet bis hin
zum Smartphone anpasst.
Doch was ist so charmant am Responsive Design? Ein wichtiger Faktor sind die
Kosten. Da bei einer Website oder einem
Shop im Responsive Design eben keine
eigenen mobile Sites oder nativen Apps
entwickelt werden, muss auch nur eine
Version der Site gepflegt werden. „Im Vergleich zu einer mobilen Website bietet Responsive Design den Vorteil, dass der Pflegeaufwand deutlich geringer ausfällt. So
entstehen hohe Einsparpotenziale bei der
Pflege von Content. Die Inhalte müssen
nur einmalig gepflegt werden und sind
dann für alle Endgeräte verfügbar, ohne
technisch eine zusätzliche Mobile-Version
unterhalten zu müssen“, erläutert Hans J.
Even, Geschäfstführer der Agentur TWT.
Weiterer Vorteil: Wird ein Feature neu
eingeführt, steht es zeitgleich auch für die
Mobile-Versionen zur Verfügung.
Klar ist aber auch, dass Responsive Design seinen Preis hat. „Eine gut durchdachte und konzipierte Responsive-Entwicklung kostet mehr.
Alles andere wäre gelogen“, meint Jens Bayer,
Designarchitekt der Salzburger Agentur NCM.at.
Wie groß der Mehraufwand ist, darüber gehen die Meinungen auseinander: Bayer nennt
einen größeren Zeitaufwand von zehn bis 30 Prozent, Hi-Res-Geschäftsführer Mathias Sinn geht von einem Mehraufwand von rund zehn Prozent aus, Sebastian Wernhöfer, Geschäftsführer der Agentur Mzentrale, kalkuliert
mit Mehrkosten zwischen 50 und 150 Prozent, je nach Komplexität des Auftritts. „Je
früher man beginnt, responsive zu planen,
desto wirtschaftlicher wird das Projekt“,
bringt es Andreas Schauer, Geschäftsführer von Code64, auf den Punkt. Die Agentur hat schon etliche Web-Auftritte, darunter das Modelabel Vira, mobil gemacht.
Stellt man die Kosten für die Pflege einer
App oder einer eigenen mobilen Website
gegenüber, rechnen sich die höheren Investitionen jedoch schnell, da sind sich
die Responsive-Spezialisten sicher. „Wenn
„Der empfohlene Weg ‚Mobile
first‘ ist bei aktuellen Kundenprojekten schwer durchzusetzen.“
SEBASTIAN WERNHÖFER
Geschäftsführer Mzentrale
Content-Verantwortliche nur noch einen
News-Bereich pflegen und sich nur noch
mit einem System auseinandersetzen müssen, spart man bis zu 50 Prozent der Zeit,
wenn nicht mehr.“ Außerdem würden dadurch Fehlerquellen beseitigt, „das spart
zusätzlich Nerven“, so Bayer. Oft nutzen
Shop- und Site-Betreiber auch einen anstehenden Relaunch, um auf Responsive
Design umzusteigen.
Die dahinterliegenden Systeme sind
vielfältig: Von Typo3 über Magento und
Wordpress bis hin zu den Twitter-Tools
Bootstrap und kompletten Eigenentwicklungen reicht die Palette. „Generell ist jedes aktuelle Content-Management-System in der Lage, eine Responsive Seite auszuliefern“, betont Hi-Res-Mann Sinn.
„Die größte Herausforderung beim Responsive Design ist, eine ganz reguläre
Desktop-Seite kleinzubekommen“, umreißt Richard Gabler, Creative Director
und Leiter User Experience bei der Agentur Valtech, die Aufgabe. Ausgangspunkt
sei das Motto „Mobile first“. Das bedeutet,
dass das Design vom kleinsten Bildschirm
aus gedacht wird. Noch ist das nicht immer
der Fall: „Der eigentlich empfohlene Weg,
‚Mobile first‘ ist bei aktuellen Kundenprojekten schwer durchzusetzen, da noch alle
in fester Desktop-Auflösung denken und
handeln. So gehen wir meist den Umweg,
eine Version für den Desktop zu entwickeln, behalten dabei aber die Mobile-Version im Hinterkopf, um diese Version später einfach umsetzen zu können“, erklärt
Sebastian Wernhöfer. Der Ansatz erfordert
neues Denken, weiß Gabler: „Er zwingt zur
Reduktion, zur Fokussierung auf das Wesentliche.“ Sein Credo: Einfach denken,
■
einfache Menüs bauen. cf
Ludwig Beck
Milram
Beauty auf allen Kanälen
Milch mobil machen
Ende 2012 ging der Beauty-Shop von
Ludwig Beck online, im März erfolgte die
schon beim Launch angedachte Responsive-Design-Anpassung. Die Zielgruppe
des Shops ist zwischen 30 und 55 Jahre
alt, zu 80 Prozent weiblich, 30 Prozent
der Bestellungen kommen von Tablets
und Smartphones. Wichtig war, dass alle
Shop-Funktionen ohne Komfort- und
Informationseinbußen auf allen Geräten
gewährleistet sind. Einige Elemente wie
Logo, Warenkorb, Suche und Navigation
befinden sich durchgängig an ähnlicher
oder gleicher Stelle im Header. In der
Mobile-Version wurde die umfangreiche
Navigation hinter einem Button versteckt.
Knifflig waren die korrekte Bedienung eines Sliders (vertikales Scrollen, horizontales Wischen) auf allen Geräten und
Mouse-over-Effekte. Diese wurden durch
das automatische Einblenden von Overlays angepasst. Als Content Management
System setzte die Agentur Mzentrale die
■
Magento Enterprise Edition ein.
Elemente tauschen
den Platz, aber das
Markenerlebnis
bleibt gleich
Der Beauty-Shop
wurde binnen gut
zwei Monaten angepasst
Im Zuge eines Relaunchs hat sich Milram
für ein Responsive Design entschieden.
Zehn Wochen dauerte die Entwicklung
vom Briefing bis zum Live-Gang am
1. Februar. Ausgangspunkt war – eher
ungewöhnlich – der Desktop-Auftritt,
weil dort noch der Nutzungsschwerpunkt liegt. Mit über 100 Einzelprodukten fächert sich die Zielgruppe der Molkerei-Marke breit auf; es sollten daher
verschiedenste Nutzungsszenarien wie
das Familienfrühstück oder eine Informationssuche am Supermarktregal abge-
deckt werden. Besondere Herausforderung waren die Navigationsstruktur des
Produkt- und Rezeptfinders sowie die
Optimierung seiner Performance. Teils
hat die Agentur Hi-Res spezielle Bildversionen erstellt, die 40 Prozent weniger
Datenvolumen haben. Die Agentur verzichtete auf ein festes Layout, einzelne
Elemente passen sich in der Platzierung
dem Endgerät an. Dennoch wird ein einheitliches Markenerlebnis vermittelt.
Die Site läuft auf dem Content-Manage■
ment-System Typo3.
10/13
TOOLS & TECHNIK
13. Mai 2013
Internet World BUSINESS
Hollmann Beletage
Stawag
Hotel via Handy buchen
Innovative Stadtwerke
In dreieinhalb Monaten hat die Agentur
TWT den Relaunch der Website für die
Stadtwerke Aachen vollzogen, im Dezember ging sie im Responsive Design
online. Acht Prozent der Zugriffe erfolgen über mobile Geräte, Tendenz steigend. Kernzielgruppen sind junge Familien mit Haus, gut situierte Paare Mitte
50, Berufseinsteiger und Studierende.
Alle Funktionen der Site sind auch mobil
verfügbar, verzichtet wurde aber auf große Elemente wie flächige Bilder und gra-
Das komplette
Buchungs-Tool des
Hotels wurde an die
mobile Nutzung
angepasst
35
fische Bühnen. Größte Herausforderung
war die Navigation, da alle Produktinformationen zwei Unterebenen haben beziehungsweise jede Produktkategorie für
Privat- und Geschäftskunden vorhanden
ist. Am Desktop führt ein Megamenü mit
nur einem Klick in die dritte Navigationsebene, mobil greift eine mehrstufige Navigation mit überschaubaren Auswahloptionen. Logo, Suche, Navigation und
Footer bilden in allen Versionen einen
einheitlichen Rahmen. CMS ist Typo3. ■
Über mobile Geräte
werden die Zielgruppen von morgen
angesprochen
Einen ersten Schritt in Richtung Responsive Design unternahm das Hotel Hollmann Beletage in Wien im Februar: Die
Salzburger Agentur NCM.at hat das Buchungs-Tool und damit einen der wichtigsten Bereiche der Hotel-Website für
die mobile Nutzung angepasst. Ziel war,
die komplette Buchungsstrecke auch am
Smartphone und Tablet funktional und
leicht bedienbar zu gestalten. Die Formularfelder passen sich automatisch der
Bildschirmgröße an, gleichzeitig erscheinen sie aber in fingerfreundlicher Größe.
Der Fokus der Navigation liegt auf der
Suche; feste Platzierungen gibt es nicht, je
nach Gerät und Ausrichtung erscheinen
die einzelnen Elemente an unterschiedlichen Stellen. Zielgruppe sind BusinessReisende und Städtetouristen, viele von
ihnen nutzen iPhones und andere Smartphones. Sechs Wochen dauerte die Umsetzung, die dem Prinzip „Content first“
folgte: Mobile-Nutzer sollen als Erstes
genau das finden, was sie eben noch bei
Google gesucht haben – und zwar leserlich und ohne Zoom. Die Website läuft
auf einer Eigenentwicklung der Agentur,
■
Basis ist Bootstrap von Twitter.
Marc O’Polo
Shoppen in S, M und L
Im Herbst 2012 wurde der bestehende
Shop des Modelabels Marc O’Polo an das
Responsive Design angepasst, zuvor gab
es keine auf unterschiedliche Endgeräte
optimierte Site. Ziel war, den doppelten
Pflegeaufwand und damit zusätzliche
Kosten zu vermeiden. Kernzielgruppe
sind mobil sehr aktive Frauen und Männer um die 40 Jahre; für diese wollte der
Modehändler in allen Alltagssituationen
ein komfortables Einkaufserlebnis errei-
chen. Das Konzept unterscheidet hauptsächlich drei Größen: Desktop, Tablet
und Smartphone. In den Mobile-Versionen nutzen die Kunden die Suche sehr
stark, Funktionen wie Filterungen sind
nicht so relevant. Um die Orientierung
zu erleichtern, stehen Logo und Warenkorb immer an der gleichen Stelle. Eine
besondere Herausforderung war auch
hier die Navigation: Mouse-over-Effekte
wurden durch mehrere Klicks ersetzt. ■
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mittlerweile immer mehr Universitäten,
Fachhochschulen und andere Bildungseinrichtungen Studiengänge anbieten, die
ganz speziell auf die Anforderungen in der
Web-Branche zugeschnitten sind.
Denn nach wie vor klagen viele Firmen
der Branche, dass es nicht genügend qualifizierte Job-Kandidaten gibt. Und auch
der aktuelle Streit zwischen dem Bundesverband des Deutschen Versandhandels
(BVH) und dem Handelsverband Deutschland (HDE, ehemals Hauptverband des
Deutschen Einzelhandels) um den Ausbildungsberuf des Einzelhandelskaufmanns
ist ein Indiz dafür, dass es noch viel zu verbessern gäbe (siehe auch Seite 42 in Ausgabe 9/2013 und Seite 3 dieser Ausgabe).
Die Unternehmen, die bereits jetzt nach
neuen Bewerbern Ausschau halten, können freilich nicht so lange warten, bis sich
die Verbände oder auch Universitäten und
Fachhochschulen auf sinnvolle Strukturen
und Ausbildungsmöglichkeiten geeinigt
haben. Sie müssen andere Wege finden.
Um potenzielle Bewerber anzusprechen, stehen heute unterschiedliche Recruiting-Kanäle zur Verfügung. Neben der
klassischen Stellenanzeige auf der eigenen
Webseite oder in einer der zahlreichen
Online-Jobbörsen sind das beispielsweise
Active Sourcing, Networking, Mobile Recruiting oder Social Media.
Viele Recruiting-Wege führen zu
geeigneten Kandidaten
Nachdem wir in den vergangenen beiden
Ausgaben von INTERNET WORLD Business Möglichkeiten zur Aus- und Weiterbildung vorgestellt und eine Übersicht mit
Studiengängen veröffentlicht haben, steht
in dieser Ausgabe das Thema Recruiting
im Fokus: Wir haben Unternehmen aus
der Internet-Branche befragt, wie sie das
Thema angehen. Welche Instrumente und
Kanäle nutzen Unternehmen wirklich, um
passende Kandidaten für offene Stellen zu
finden? Und welche sind erfolgreich? ■
SUSANN NAUMANN
Julia Klug,
Leitung Recruiting Serviceplan Gruppe:
„Für den deutschsprachigen Raum ist Xing der favorisierte RecruitingKanal für uns, da er eine ziemlich gute Reichweite hat und auch breite
Akzeptanz genießt. Linkedin wird dagegen vor allem im internationalen Bereich genutzt.
Ergänzend nutzen wir aber auch Blogs wie www.dasauge.de oder
ähnliche, um Berufsbilder wie etwa Web Developer anzusprechen und
auf uns aufmerksam zu machen.“
Thomas Diezmann,
Chief Financial Officer Optivo GmbH:
„Wir versuchen mit potenziellen Mitarbeitern in einen Dialog zu treten,
wobei wir regelmäßig sowohl Talente als auch Spezialisten für die einzelnen Fachbereiche suchen. Um solche Gespräche anzustoßen, setzen
wir auf Internet-Jobbörsen. Da wir über eine eigene HR-Abteilung verfügen, arbeiten wir dagegen nur punktuell mit Personaldienstleistern
zusammen.
Job-Posts veröffentlichen wir außerdem regelmäßig auf Facebook,
Google+ und Twitter. Zugleich nutzen wir das Social Web, um uns als
attraktiven Arbeitgeber darzustellen. Hierbei haben wir die Möglichkeit, uns deutlich persönlicher
und informeller zu präsentieren.
Auch der Karrierebereich unserer Webseite hilft uns weiter. Wir bauen diese Plattform kontinuierlich für unsere Personalsuche aus. Auf unserer Webseite können wir die Benefits, bei uns zu arbeiten, besonders detailliert darstellen. Denn Unternehmenskultur, Arbeitsumfeld, Förderungsund Weiterbildungsprogramme lassen sich auf keiner anderen Plattform so komplett präsentieren.
Zudem sind wir von Fall zu Fall auf Recruiting- und Hochschulmessen. Auch auf Fach-Events
platzieren wir regelmäßig Aushänge mit offenen Stellen, um Gespräche auf den Weg zu bringen.
Last, but not least versuchen wir auch durch Auszeichnungen zu punkten. So hat uns das Siegel
als Berlins bester Arbeitgeber seit vergangenem Jahr bei der Personalsuche sehr geholfen.“
Julia Saswito,
Geschäftsführung Triplesense:
„Ein wichtiger Baustein des Recruitings ist unser gutes und tragfähiges
Netzwerk, das wir permanent pflegen und erweitern. So nehmen wir
an Fachmessen und Branchenevents teil oder stellen dort Trendthemen
vor. Zudem sponsern wir regelmäßig Bar Camps im Rhein-Main-Gebiet
sowie UX-Camps in Berlin. Hier knüpfen und stärken wir Kontakte –
und finden neue Mitarbeiter.
Besonders effektiv sind persönliche Empfehlungen von Mitarbeitern
und aus ihrem persönlichen Umfeld. Dabei punkten wir damit, dass
Triplesense interessante Kunden und Projekte bietet und großen Wert auf Weiterbildung legt.
Darüber hinaus suchen wir Nachwuchskräfte, indem wir die offenen Stellen in gängigen Portalen sowie bei Twitter, Xing, Linkedin und Facebook ausschreiben. Das ist nach wie vor ein effizienter Weg, um Talente zu finden. Parallel bilden wir Berufseinsteiger intern vom Praktikanten bis zum
Senior aus und fort. Für uns ist das die beste Möglichkeit, um mittelfristig topqualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen.“
René Körting,
Managing Director Exelution:
„Aktuell bauen wir unsere Präsenz über die Website hinaus in wichtige
soziale Netzwerke aus. So bekommt ein potenzieller Bewerber neben
den Infos aus Stellenanzeige und Homepage auch gleich einen persönlicheren Eindruck von unserer Agentur. Denn wir sind der Meinung,
dass dieser Punkt neben den üblichen Kriterien bei der Jobsuche auch
ausschlaggebend ist. Außerdem setzen wir generell auf höchste Professionalität, weil wir glauben, dass gute Arbeitgeber auch gute Arbeitnehmer anziehen, sowohl fachlich als auch menschlich.“
Andreas Liehr,
Geschäftsführer Huth + Wenzel:
„Bei der Suche nach Personal hat sich für uns eine Kombination verschiedener Wege als besonders effektiv erwiesen. Diese wenden wir vor
allem im Digitalbereich an, der für uns immer wichtiger wird: Wir kontaktieren potenzielle Bewerber aktiv – beispielsweise auf Xing – oder
suchen Talente und neue Mitarbeiter mithilfe von Personalberatern.
Gleichzeitig schalten wir Suchanzeigen auf ausgewählten Portalen
für den jeweiligen Beruf. So suchen wir Grafiker insbesondere über die
Seiten www.dasauge.de oder über www.designmadeingermany.de,
während wir Web-Entwickler auf www.t3n.de ansprechen. Entscheidend ist für uns, dass wir die
Zielgruppe auf dem jeweiligen Fachportal tatsächlich erreichen. Deshalb sind Jobbörsen wie
Monster oder Stepstone für unsere Personalsuche im Digitalbereich nur bedingt geeignet. Natürlich stellen wir aktuell offene Stellen auch auf unsere Website und stärken unser Image und die
Markenbekanntheit durch PR.“
Michael Karg,
President EMEA & Chairman Razorfish:
„Unsere Personalabteilung ist sehr stark im Markt vernetzt und setzt
diese Kontakte gezielt für das Recruiting ein: Kandidaten, die wir interessant finden, sprechen wir an – direkt oder über das Social Web. Zudem nutzen wir die Vorteile unseres internationalen Agentur-Netzwerks, um interessante Talente weltweit für uns zu gewinnen.
Erfreulich: Razorfish-Mitarbeiter und auch Personen, die mit uns in
Kontakt sind oder einmal waren, empfehlen häufig Talente, die sie für
geeignet halten. Und vor allem Junioren bewerben sich proaktiv bei
Razorfish.“
Pamela Delgado Freiberg,
Vorstand & Director Finance/HR Coma AG:
„Neben bekannten Tools wie Anzeigen auf Jobportalen via Xing und
auf Facebook pflegen wir intensive Kontakte zu Hochschulen. Für uns
ist das die ideale Möglichkeit, die Agentur und ihr Leistungsspektrum
persönlich vorzustellen und in den direkten Dialog mit potenziellen
Kandidaten zu gehen.
Die beste Werbung ist allerdings eine erstklassige Mund-zu-MundPropaganda, die durch unser spannendes Kundenportfolio wie zum
Beispiel Beck’s oder Saturn und die freundschaftliche Arbeitsatmosphäre mittlerweile hervorragend funktioniert.“
10/13
MENSCHEN
STELLENMARKT
& KARRIERE
13. Mai 2013
Florian Berger /
Heike Betzwieser
Internet World BUSINESS
Neue Führungsstruktur
Volker Helm / Andrea Malgara
Mediaplus, München
Exozet, Berlin
Mediaplus, München
Als Senior Project Manager
kommt Heike Betzwieser zur
Web-Agentur Exozet GmbH,
um sich um Großkunden zu
kümmern. Bisher war sie bei
der Deutschen Telekom. Sie
berichtet nun an CEO Frank
Zahn. Neu ist zudem Florian
Berger, der bald seine Dissertation über „Adaptive Gamebased Learning“ abschließt
und nun an Serious-GamesProjekten mitarbeiten soll.
■ www.exozet.com
Die Führungsriege der Mediaplus Gruppe, der Media-Agentur
aus dem Hause Serviceplan, stellt ihre Führungsriege neu auf.
Dadurch soll vor allem die Internationalisierung, für die künftig
der bisherige Sprecher der Geschäftsführung Volker Helm (Foto)
zuständig ist, vorangetrieben werden. Um die Themen Einkauf,
Medien und Research kümmert sich wie bislang Andrea Malgara,
außerdem ist er nun auch für die Unternehmenskommunikation
zuständig. Weitere Änderungen siehe Meldung rechts.
■ www.mediaplus-group.com
F. Berger
H. Betzwieser
Sebastian Sachs /
Martin Beauchamp
App Nexus, Hamburg
Ihren Hamburger Standort
baut die Marketing-Technologieplattform App Nexus aus:
Sebastian Sachs wechselt als
S. Sachs
Account Manager Buying zu
dem Unternehmen, Martin
Beauchamp kommt vom Targeting-Anbieter Nugg Ad als
Solutions Engineer für Zentraleuropa. Sachs war bisher
bei Ligatus, Yellow Tomato,
Metrigo und als freier Berater M. Beauchamp
tätig. Beide berichten nun an
Frederike Voss, Country Manager Central Europe.
■ www.appnexus.com
Timo Gerken /
Miriam Janzik
Clickandbuy, London (GB)
In der neu geschaffenen Position des Senior Consumer
Marketing Managers unterstützt Timo Gerken den PayT. Gerken
ment-Anbieter Clickandbuy.
Er kommt von Ubisoft, wo er
verschiedene Positionen mit
Marketingverantwortung
innehatte. Neu bei Clickandbuy ist zudem Miriam Janzik
als Customer Insights and
Experience Manager. Die 30- M. Janzik
Jährige war beim Marktforschungsinstitut Phaydon Research+Consulting.
■ www.clickandbuy.com
41
Thomas Koelzer
Neues Datenteam
Chip, München
Uniquedigital, Hamburg
Als technischer Geschäftsführer (CTO) ist Thomas Koelzer
nun Mitglied der Geschäftsleitung bei dem Medienhaus
Chip, das neben dem gleichnamigen Printmagazin auch
mobile Angebote und Chip Online vertreibt. Bislang war Koelzer bei der Burda Consumer Tech
Group tätig. Bei Chip ergänzt der 46-Jährige CEO
Thomas Pyczak und CFO Roman Miserre.
■ www.chip.de
Mit einem fünfköpfigen Team baut die InternetAgentur Uniquedigital GmbH aus Hamburg ihre
Kompetenz im Bereich Big Data aus. Unter der
Leitung von Jochen Schlosser kümmert sich die
neue Abteilung um die Analyse von CustomerJourney-Daten. Neu im Team sind Karen Schettlinger, die zuvor bei Wunderloop und Audience
Science tätig war, und Juri Pärn, der vom EMBL –
European Bioinformatics Institute kommt. Außerdem wechseln Christian Kleinke und Tobias Möller innerhalb von Uniquedigital in die neue Unit.
■ www.uniquedigital.de
Arjan Roijen /
Daniel Tim Onland
Roland Schaar
Quisma, München
Skrill, London (GB)
Zwei Führungspositionen hat
die Internet-Agentur Quisma
im internationalen Holding
Board geschaffen: Arjan RoiA. Roijen
jen verantwortet als Director
Operations EMEA das europaweite Produktmanagement
und die Integration neu akquirierter Firmen ins Agenturnetzwerk. Während Roijen
von De Telefoongids wechselt, kommt Daniel Tim OnD. T. Onland
land vom Vermarkter Web
Ads. Als neuer Head of Sales EMEA verantwortet
er bei Quisma in Zukunft die internationale Vertriebsstrategie. Zudem übernimmt Kazim TahirKheli als Managing Director die Leitung des russischen Standorts in Moskau. Bislang war er bei
Mediacom Russland als Executive Head of Digital
tätig. Ebenso neu bei Quisma ist darüber hinaus
André Schimmel. Der bisherige Geschäftsführer
von Click District in den Niederlanden ist als Managing Director für das Amsterdamer Büro zuständig.
■ www.quisma.com
Der Bezahldienstleister Skrill
hat Roland Schaar, der mit der
Übernahme von Paysafecard
zu Skrill kam, zum Senior Vice
President Technology ernannt.
In der Position ist er für die ITEntwicklung und den 24/7-Betrieb der Systeme
zuständig. Außerdem bleibt er weiterhin Chief
Information Officer bei Paysafecard.
■ www.skrill.com
Hans-Jürgen Rose
Microsoft, Unterschleißheim
Als neuer Leiter des Geschäftsbereichs Microsoft Dynamics
Business Solutions kümmert
sich Hans-Jürgen Rose bei der
Microsoft Deutschland GmbH
um die strategische Planung,
den Vertrieb sowie das Marketing der ERP-Lösungen. Er kommt von IBM Deutschland und berichtet an Martin Berchtenbreiter, General Manager
Mittelstand und Partner Microsoft Deutschland.
■ www.microsoft.com
Um die Internationalisierung weiter voranzutreiben (siehe große Meldung links) strukturiert die
Serviceplan Group ihre Tochter Mediaplus um,
die außerhalb Deutschlands bislang Standorte in
der Schweiz und in Österreich unterhält. Künftig
sind die Geschäftsführer für folgende Segmente
verantwortlich: Oliver Hey kümmert sich um das
Neugeschäft der Gruppe, Regina Schwob leitet
die Personalentwicklung, Thomas Bathelt und
Jochen Lenhard verantworten Finance und Regio
beziehungsweise Awards und Innovation. Darüber hinaus sind Patrizia Boeing und Thilo Krämer
für den Standort Hamburg zuständig.
■ www.mediaplus-group.com
Franziska Weißbach
Syzygy, Frankfurt am Main
Im Bereich Strategie verstärkt
sich die Digitalagentur Syzygy
Deutschland GmbH: Von
Leo Burnett, wo sie Director
Digital Strategy war, kommt
Franziska Weißbach. Sie verantwortet als Director Strategy die strategische
Markenführung am Standort Frankfurt der international tätigen Gruppe. Bislang war Weißbach
bei der Ogilvy-Gruppe und Elephant Seven sowie
für Kunden wie Goodyear Dunlop Europe,
Samsung, SAP, Daimler und Seat tätig.
■ www.syzygy.de
Ralf Weber /
Thorsten Pelka
Networks Direkt, Hamburg
Die Geschäftsführung haben
bei der Hamburger Networks
Direkt GmbH Thorsten Pelka,
der neu zum Unternehmen
R. Weber
stößt, und Ralf Weber übernommen. Sie folgen auf die
Gründer Nils Schultz, Gerald
Jenner und Kai Petersen, die
ihre Posten freiwillig räumen,
um sich künftig auf die Entwicklung der Direkt Gruppe
zu konzentrieren. Während
T. Pelka
Weber bereits seit über drei
Jahren bei Networks Direkt aktiv ist und bislang
unter anderem den Kölner Standort leitete, war
Pelka zuletzt europaweit für die Beratung im
Bereich IT-Transformationen in einem internationalen IT-Konzern verantwortlich.
■ www.direkt-gruppe.de
▶
Impressum
Stellvertretender Chefredakteur:
Frank Kemper (fk),
[email protected]
Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer,
Dr. Christa Gogu
Chef vom Dienst:
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Herausgeber:
Dr. Günter Götz,
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Redaktion:
Till Dziallas (tdz),
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Christiane Fröhlich (cf),
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Susanne Gillner (sg),
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Vera Günther (vg),
[email protected]
Elke Häberle (häb),
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Ingrid Lommer (il),
[email protected]
Ingrid Schutzmann (is),
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Susanne Vieser (vs),
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Wilhelm Würmseer (ww),
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Daniela Zimmer (dz),
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Chefredakteur:
Dr. Günter Götz (gg),
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Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Gerald Fiebig, Raoul Fischer, Michael Hülskötter,
Susann Naumann (sn), Christina Rose (cr)
ISSN 1433-3309
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Keller, Susanna Knevels, Simone Köhnke,
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Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17
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Fax: (089) 741 17-101
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Telefon: (089) 741 17-116,
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INTERNET WORLD Business ist die
Fachzeitung für den Internet-Entscheider
und erscheint zweiwöchentlich am Montag.
Der Bezugszeitraum für Abonnenten
beträgt jeweils ein Jahr.
Der Bezugspreis im Abonnement beträgt
53,50 Euro inklusive Versand und
Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für
eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In
Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro
im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken
im Halbjahr. Das Abonnement verlängert
sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht
sechs Wochen vor Ablauf
der Bezugszeit schriftlich
gekündigt wird. Studenten
erhalten bei Vorlage eines
Nachweises einen Rabatt von
30 Prozent.
Schon abonniert?
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42
MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
Ralf Klassen
Specific Media Germany, München
Seine Position als stellvertretender Chefredakteur beim
Web-Ableger des Magazins
„Stern“ gibt Ralf Klassen auf
eigenen Wunsch auf. In Zukunft möchte sich der 50Jährige, der seit 2007 bei Stern.de beschäftigt war,
neuen beruflichen Herausforderungen widmen,
teilte das Verlagshaus Gruner + Jahr mit. Die
Position Klassens, der „in bestem Einvernehmen“
ausscheidet, wird nicht neu besetzt. Im Lauf dieses
Jahres sollen die Redaktionen von Stern.de sowie
„Stern“ zusammengelegt werden, mit sechs sogenannten Managing Editors unterhalb der Chefredaktion, die für jeweils einen der zwei digitalen
Bereiche oder vier Heftteile zuständig sind.
■ www.stern.de
Huth + Wenzel, Frankfurt
Ihren Digitalbereich baut die
Huth + Wenzel Agentur für
Kommunikation GmbH aus
Frankfurt am Main aus. Neu
A. Corcaci
im Team ist nun Senior Texterin Anamaria Corcaci, die für
Kunden wie Merck sowie
KWS Saat Konzepte und Texte
entwickeln soll. Bislang war
die 33-Jährige bei der Agentur Wunderman als Texterin
und Konzepterin Off- und
A.Y. Müller
Online für Marken wie Lufthansa Miles & More, Hewlett Packard, Procter &
Gamble sowie Vattenfall tätig. Zusätzliche Verstärkung erhält Huth + Wenzel durch Andreas
YoHan Müller. Der 23-Jährige, der ebenfalls von
Wunderman wechselt, arbeitet nun als Junior Art
Director Interactive etwa für den Kunden Merck.
■ www.huth-wenzel.de
Zum 1. Mai 2013 hat Damian Trepner die Geschäftsführung bei
der Specific Media Germany GmbH in München übernommen.
Er verantwortet künftig die strategische Ausrichtung sowie das
Wachstum des Digitalmedia-Dienstleisters. Unterstützt wird er
von Commercial Director Jürgen Lorenz, der seit 2012 den Vertrieb des Unternehmens verantwortet. Trepner wechselte 2009
als Business Development Manager zu Specific Media, zuletzt
war er als Director of Media & Operations tätig.
■ www.specificmedia.de
Viktor Zawadzki
Spree7, Berlin
Zum Vice President Product
Management & Business
Development wurde Viktor
Zawadzki beim Trading-DeskService Spree7 GmbH aus
Berlin ernannt. In dieser neu
geschaffenen Funktion verantwortet der 31-Jährige,
der auch in die Geschäftsleitung des Unternehmens aufrückt, die Produktentwicklung des
Spezialisten für Real-Time Advertising sowie den
Ausbau der Inventar- und Datenpartnerschaften.
Zawadzki, der zuvor unter anderem Head of Display Marketing and Cooperations beim Inkubator
Rocket Internet für die Bereiche Display, Mobile,
Real-Time Bidding und Remarketing der Portale
eDarling und Shopaman zuständig war, berichtet
direkt an Managing Director Oliver Busch.
■ www.spree7.com
Thabea Schaf
Gustaf Jonsson
Artegic, Bonn
Heye, München
In die Kundenberatung des
Online-CRM-Anbieters Artegic in Bonn wechselt Thabea
Schaf. Die 27-Jährige unterstützt künftig als Consultant
das Projektmanagement im
Team von Roland Wunderlich. Bislang war Schaf
bei der Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG in
Bonn und der Silver Tours GmbH in Köln tätig.
■ www.artegic.de
Die Agentur Heye & Partner
hat sich kreative Verstärkung
geholt und Gustaf Jonsson
angeheuert. Der 29-Jährige,
der künftig als Art Director
Online bei den Münchnern
arbeitet, wechselt von Crispin Porter + Bogusky.
Dort war Jonsson Art Director und realisierte
unter anderem Kampagnen für Milka, Nike,
Scandinavian Airlines und Paddy Power.
■ www.heye.de
Holger Reinecke
Econda, Karlsruhe
Christopher Wojciech
Beim Web-Analyse-Spezialisten Econda GmbH aus Karlsruhe ist Holger Reinecke in
Zukunft für die Planung von
Projekten zuständig. Dafür
soll der Project Developer
eng mit Kunden und der Entwicklungsabteilung
von Econda zusammmenarbeiten. Reinecke war
zuletzt als Software Engineer bei der Excelsis Business Technology AG tätig.
■ www.econda.de
Netzkern, Wuppertal
Dirk Thum /
Alexander Handcock
Selligent, München
Mit zwei neuen Mitarbeitern
stärkt der belgische SoftwareAnbieter Selligent die deutsche Niederlassung in MünD. Thum
chen. Während Dirk Thum
als Director für Vertrieb und
Marketing zuständig ist, fungiert Alexander Handcock als
Marketing Manager DACH bei
dem Spezialisten für Dialogmarketing und Kampagnenmanagement. Der 32-Jährige A. Handcock
war zuvor unter anderem als
Chefredakteur für die Website „Young Germany“
des Auswärtigen Amtes verantwortlich sowie als
Corporate Communications Manager bei Tyntec
aktiv. Thum kommt vom US-amerikanischen
Bazaarvoice, bei dem der 44-Jährige Client Partner und für die Bestandskunden in Deutschland,
der Schweiz und in Österreich zuständig war.
■ www.selligent.de
Als Leiter Consulting kommt
Christopher Wojciech zu der
Wuppertaler Online-Agentur
Netzkern. Nachdem er
schon zwischen 2001 und
2010 als Sitecore Developer
bei dem Unternehmen gearbeitet hatte, war Wojciech zuletzt beim CMS-Hersteller Sitecore selbst
tätig. Zu seinen künftigen Aufgaben zählen Beratung und Training für internationale Kunden.
■ www.netzkern.de
Nadim Habib
Michael Tullius
Aperto Move, Berlin
Arbor Networks, Frankfurt
Thorsten Wälde
Zum Territory Manager steigt
Michael Tullius bei der Arbor
Networks Inc. auf. In dieser
Position ist Tullius, der seit
2005 bei dem Sicherheitslösungsanbieter für Service-,
Hosting- und Cloud-Provider arbeitet, für die
Betreuung und den Vertrieb im neu geschaffenen Bereich „Enterprise“ für den gesamten
deutschsprachigen Raum zuständig. Schwerpunkt seiner Arbeit sind vor allem DDoS-Angiffe.
■ www.arbornetworks.com
Kernpunkt, Stuttgart
Foto: Denny Rosenthal
10/13
Anamaria Corcaci /
Andreas YoHan Müller
Damian Trepner
Stern.de, Hamburg
Die Gestaltung von mobilen
Kommunikationslösungen
und Services verantwortet
Nadim Habib in Zukunft als
Digital Creative Director bei
Aperto Move in Berlin, dem
Spezialisten für Tablet- und Smartphone-Kommunikationslösungen von Aperto. Zuletzt war
Habib bei DDB Tribal Berlin als Art Director Digital für Kunden wie Bosch Haushaltsgeräte sowie
Volkswagen tätig.
■ www.aperto.de
13. Mai 2013
Die Kölner Internet-Agentur
Kernpunkt GmbH hat einen
neuen Standort in Stuttgart
eröffnet. Leiter dieser neuen
Dependance ist in Zukunft
Thorsten Wälde, der für die
Themen Internet, Intranet, E-Commerce sowie
Content Management zuständig ist. Er war zuvor
in seiner eigenen Online-Agentur sowie bei Software-Anbietern in Führungspositionen tätig.
■ www.kernpunkt.de
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■
Online Marketing Forum
Bereits zum elften Mal findet die Fachkonferenz für Online-Marketing-Entscheider statt.
Themen sind unter anderem: Social-MediaStrategien, E-Mail-Marketing, Cross Media
und Mobile Marketing sowie SEA und SEO.
Termine: Hamburg, 5. Juni; Düsseldorf, 11.
Juni; Frankfurt, 19. Juni; München, 3. Juli 2013
Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249
Euro zzgl. MwSt. mit dem Code: OMF13iwb
Info: www.onlinemarketingforum.de
■
IBM Smarter Commerce Global Summit
Die Veranstaltung mit über 2.000 Praktikern
und Entscheidern aus den Bereichen Vertrieb,
Marketing, E-Commerce, Einkauf und Supply
Chain bietet rund 200 Einzelvorträge zu den
Trends, Innovationen und neuesten Technologien der Branche.
Termin: Monaco, 18. bis 20. Juni 2013
Kosten: 1.195 Euro zzgl. MwSt.
Info: www.ibm.com/software/commerce/
summit/monaco/index.html
■
Werbeplanung.at Summit
Bereits zum fünften Mal findet in diesem Jahr
der Werbeplanung.at Summit, Österreichs
größte Digital Marketing Conference und Expo,
in der Hofburg statt. Die Konferenz umfasst
21 Panels sowie drei Gipfel zu den Themen
Kreativität, Werbung und Medien.
Termin: Wien, 11. und 12. Juli 2013
Kosten: 590 Euro (Conference), 25 Euro
(Expo); Preise bis 26.06. und zzgl. MwSt.
Info: http://summit.werbeplanung.at/2013
■
E-Commerce-Tag Berlin
Namhafte E-Commerce-Experten referieren
bei dieser Veranstaltung und geben Tipps zu
Themen wie: Wie vermeidet Urbanara Retouren? Wie optimiert Zalando sein Marketing?
Wie verkauft Mercateo im B2B-Commerce?
Termin: Berlin, 4. Juni 2013
Kosten: 99 Euro zzgl. MwSt. (bis 17. Mai)
Info: www.ecommerce-tag.de
■
Shopware Community Day
Hochkarätige Referenten aus allen Bereichen
des E-Commerce präsentieren am ersten Tag
Trends im Web-Handel. Flankiert werden die
Vorträge zudem von einem Messebereich.
Termin: Ahaus, 7. und 8. Juni 2013
Kosten: Ab 49 Euro (bis 14.04.) inkl. MwSt.
Info: www.shopware.de/shopware-communityday-2013/
■
Online B2B conference
Strategien für Ihr B2B Online Marketing werden auf dieser Veranstaltung vermittelt. Unter
anderem Themen: neueste Mobile-MarketingTrends, Rechtsfragen und SEO in der Praxis.
Termin: München, 4. Juli 2013
Kosten: 650 Euro; für unsere Leser 490 Euro
mit dem Code: obc13iwb; Preise zzgl. MwSt.
Info: www.online-business-conference.de
■
Gamescom
Mit dem Motto „Celebrate the game!“ sowie
270.000 Besuchern und 600 Ausstellern aus
40 Ländern öffnet die Messe für interaktive
Spiele bereits zum vierten Mal ihre Pforten.
Termin: Köln, 21. bis 25. August 2013
Kosten: Ab 15 Euro (Tageskarte) bis 62 Euro
(Dauerkarte); Preise Vorkasse und inkl. MwSt.
Info: www.gamescom.de
10/13
13. Mai 2013
STELLENMARKT
Recruiting
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E-Commerce Manager m/w
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Chef/in vom Dienst / Project Manager
HOFFMANN UND CAMPE
Corporate Publishing
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ID 682
Online Redakteur/in
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Friedrichshafen
ID 681
Consultant (w/m) Internet
Lidl Stiftung & Co. KG
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E-Commerce/
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43
Neckarsulm
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Frankfurt/Main
ID 678
Online Shop Manager (m/w)
BAUFIX® Holz- & Bautentechnik GmbH
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ID 676
Projektmanager Online
Marketing (m/w)
Hoffmann GmbH Qualitätswerkzeuge
München
ID 675
Direktmarketing-Manager
Direktvertrieb B2C (m/w)
ERGO Direkt Versicherungen
Nürnberg
ID 670
projektmanagement. w|m
arsmedium eins GmbH
Nürnberg
ID 668
Online Marketing Communication
Manager (m/w) BioMonitoring
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Darmstadt
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44
SZENE
Internet World BUSINESS
13. Mai 2013
10/13
Schluss mit lustig – nicht ganz
Die Semseo in Hannover will sich mehr an Marketing-Verantwortliche wenden, hat aber ihren Charme nicht verloren
E
ine neue Location, ein neues Konzept,
eine neue Zielgruppendefinition: Zur
siebten Auflage der Suchmaschinenmarketing-Konferenz Semseo wollte der Veranstalter Abakus vieles anders machen.
Weg vom Szene-Treff der SEO-Gemeinde,
hin zum Fachkongress für Online-Marketing-Entscheider lautete die Marschrichtung, die Abakus-Geschäftsführer Uwe
Tippmann vorgab. Im Mittelpunkt sollte
nicht mehr die Party Pubcom stehen, sondern der Kongress davor, der definitiv zu
den wichtigsten Search-Events in Norddeutschland zählt.
Fotos: Veranstalter
Ohne Umschweife: In der SEO-Klinik wurden real
existierende Websites live seziert und sofort verarztet
Voll wie immer
Live on Stage: Auf der Pubcon sorgte die Rockabilly-Band
Frankfort Special für Stimmung
Ganz so ernst, wie das klingt, ist es dann
glücklicherweise nicht geworden im
Designhotel Wienecke XI, das die drei Jahre lang genutzte Hannoveraner Kongresshalle als Tagungsort ablöste. Die Semseo
2013 war voll wie immer, es wurde Klar-
text geredet wie immer und eine klitzeklei- waren Publikumsmagneten wie eh und je,
ne Portion Orga-Chaos gehört einfach da- und auch die abendliche Party mit Livezu, wenn sich rund 700 Teilnehmer um ein Musik und artistischen Einlagen machte
nicht den Eindruck, als sei der Branche die
WLAN balgen.
Eröffnet wurde der Konferenztag
mit der Keynote von Nadine Höchstötter, beim Monitoring-Spezialisten Webscout für das Thema Research und Marketing verantwortlich. Sie sprach über die Analyse
von Suchverhalten, das dabei hilft,
die Absichten der Nutzer immer
besser zu verstehen. Höchstötters
These: Der Blick in die Blackbox
zeigt, welche Prozesse zwischen Stimulus und Reaktion ablaufen.
Klassiker wie die SEO-Klinik mit Neues Konzept: Abakus-Chefs U. Tippmann und A.
Sofortrezepten von SEO-Könnern Webb mit Keynote-Sprecherin N. Höchstötter (v. l. n. r.)
Volle Konzentration: Die Seminare waren
nahezu alle komplett ausgebucht
Feierlaune abhanden gekommen. Und so
lange ein Tisch-Kicker für Menschenaufläufe sorgt, ist die SEO-Gemeinde doch
■
noch voll bei der Sache. fk
Der Klassiker: Mehr als einen Tisch-Kicker
brauchen viele Menschen eben nicht
3. BIS 9. JUNI 2013
Das Klassentreffen
Münchner
Webwoche
Auf der Re Publica 13 in Berlin traf sich die Internet-Gemeinde
D
Große Bühne: In diesem Jahr fand die
Re Publica in der Event-Halle „Station“ statt
M
Nie ohne: Ein
Smartphone gehörte in Berlin zur
Basisausstattung
Denkt grundsätzlich: Der Mathematiker und
Philosoph
Gunther Dueck
Fotos: Veranstalter
aimler als Hauptsponsor, DaimlerChef Dieter Zetsche auf der Referentenliste, der Livestream läuft auf Spiegel
Online und wird gesponsert von Microsoft
– die Re Publica ist erwachsen geworden.
Die Web-2.0-Konferenz findet seit 2007
einmal jährlich in Berlin statt und wird inzwischen häufig als „das Klassentreffen
der Netzgemeinde“ bezeichnet – was nur
halb spöttisch gemeint ist. Mit 250 Sessions und rund 5.000 Besuchern erreichte
die Re Publica 2013 Ausmaße wie noch
nie, was auch die sozialen Netze an ihre
Grenzen brachte: Wer auf Twitter dem
Veranstaltungs-Hashtag #rp13 folgte,
musste schnell lesen können, die Meldun■
gen kamen fast im Sekundentakt. fk
Entwirft Visionen: Christoph Meinel, HassoPlattner-Institut für Softwaresystemtechnik
Im Sekundentakt: Twittern ist für
die Besucher der Re Publica nach
wie vor quasi Bürgerpflicht
ünchens digitale Wirtschaft präsentiert sich vom 3. bis 9. Juni auf der
zweiten Münchner Webwoche. Unter dem
Motto „Leben und Arbeiten in Digitalien“
werden Firmen, Organisationen, Agenturen und Start-ups aus der bayerischen
Landeshauptstadt zahlreiche Vorträge,
Workshops und Symposien anbieten.
Erstmalig findet am 7. und 8. Juni das
„Isarcamp“ in der Kultfabrik am Münchner Ostbahnhof statt, eine Konferenz in
der Tradition der „Barcamp“-BloggerTreffen, bei der sich Referenten und Teilnehmer unter anderem zu den Themen
„Sharing“, „Wikinomics“ und „Crowdfun■
ding“ austauschen. red
Networking in München: Webwoche-Macher
Wolf Gross und Stefan Schicker (rechts)
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46
MEINUNG
Internet World BUSINESS
13. Mai 2013
KOMMENTAR
GASTKOMMENTAR
Widerspruch als
Erfolgsrezept
Wer wird gewinnen?
„Fürchten Sie sich nicht
davor, Menschen einzustellen, die Ihnen nicht
ähneln!“ Das hat Harper
Reed auf der Next13 in
Berlin gefordert. Recht
hat er: Schließlich entscheidet das Team, seine
Tanja Gabler,
Zusammensetzung und
Leitung Online
seine Motivation über
den Erfolg oder Misserfolg eines Projekts. Barack Obamas Technikchef
bei der Wiederwahlkampagne 2012 nennt deshalb Diversität als wichtigstes Kriterium für die
Auswahl der Mitarbeiter.
Damit zielt er auf einen wichtigen Punkt. Viel
zu oft suchen Chefs – mitunter auch unbewusst –
Bewerber danach aus, wie viele Gemeinsamkeiten zwischen ihnen bestehen. Das hat natürlich
Vorteile: Ein Team, dessen Mitglieder ähnlich
ticken, agiert harmonisch. Entscheidungen werden einvernehmlich getroffen und die Zusammenarbeit verläuft (weitgehend) konfliktfrei. Für
jene, die vor allem Bequemlichkeit suchen und
den Status quo halten möchten, ist das ideal.
Doch Komfort ist kein Kriterium, das ein Unternehmen nach vorne bringt. Um hervorragend zu
sein, vielleicht sogar an die Spitze zu kommen,
müssen Firmen sich verändern. Innovationen
entstehen, wenn unterschiedliche Denkansätze
aufeinandertreffen. Prozesse werden optimiert,
wenn man sie zuvor infrage stellt. Und Entscheidungen, in deren Findung verschiedene Sichtweisen einfließen, erweisen sich auf lange Sicht
oft als die besseren.
Fremde Gedankengänge nachzuvollziehen und
mit Widerspruch umzugehen, ist anstrengend,
kein Zweifel. Kompetente Chefs können es sich
leisten, dass nicht jede gute Idee von ihnen
stammt. Sie kennen ihre Grenzen und suchen
gezielt nach Mitarbeitern, die sie ergänzen. Es
geht schließlich um den Erfolg des Unternehmens – und von dem profitieren sie selbst auch.
Im Marktsegment des Online Couponing herrscht ein harter Wettbewerb
S
eit dem Start von Groupon in Deutschland 2010 schossen Group-Buyingund Online-Couponing-Plattformen wie
Pilze aus dem Boden. Mittlerweile hat
sich der Markt bereinigt, nach nur zwei
Jahren Geschäftstätigkeit haben rund 90
Prozent der Anbieter ihre Tätigkeit wieder eingestellt. Daraus ergibt sich nun die
spannende Frage, welche Plattformen mit
welchem Geschäftsmodell und welcher
Angebots- und Servicestruktur langfristig im Markt noch überleben
werden.
Wachstumsraten und Profitabilität von Group-BuyingPlattformen im Online-Wettbewerb werden sehr unterschiedlich eingeschätzt. Hohe
Investitionen beim Start und
laufende Aufwendungen für
Marketing und Vertrieb sind
wesentliche Kostentreiber, die
Kalkulationen haben hier der
Realität oft nicht standgehalten. Mit intensiver Werbung ist zum einen die „Critical
Mass“ an Käufern aufzubauen und zum
anderen fallen für die Gewinnung von
Händlern erhebliche Akquisitionskosten
an. Aus diesen Gründen ist es schwer zu
prognostizieren, ab welchem Zeitpunkt
eine Group-Buying-Plattform tatsächlich
einen Gewinn erwirtschaftet. Selbst bei
Marktführer Groupon wird inzwischen
angezweifelt, ob mit den bisher angebotenen Leistungen überhaupt der Break-even
Point erreicht werden kann.
Das Image diverser Plattformen hat sich
mittlerweile leider zu dem von „Resterampen“ entwickelt. Viele potenzielle Kunden
empfinden die Angebote als wenig ab-
[email protected]
Quelle.de-Neustart
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte
Johannes Caspar hat aufgrund von Datenschutzverstößen gegen die deutsche GoogleNiederlassung ein Bußgeld in Höhe von
145.000 Euro verhängt (Ausgabe 9/2013,
Seite 12).
Zum neuen Versuch, Quelle.de als OnlineHändler zu positionieren:
Pillepalle! Zwei Prozent des Jahresumsatzes
wären da schon deutlicher. Aber da Google in
Deutschland nur eine kleine GmbH hat, kann
das vielleicht auch nicht greifen.
Es ist eine Schande, dass es die gute alte Quelle
nicht mehr gibt, eine Schande, dass damals
keiner 100 Millionen Euro für die Umstrukturierung geben wollte für ein Unternehmen, das
kurz zuvor noch schwarze Zahlen geschrieben
hatte. Gleichzeitig hat ein Geldvernichter und
Ausbeuterbetrieb wie Zalando locker 100 Millionen VC-Geld bekommen.
UWE HILTMANN
NIC O’SCOPE
Zum Beitrag „Stolperfallen für InhouseSEO“ (Ausgabe 9/2013, Seite 12):
Problem Nummer eins ist oft, überhaupt einen
kompetenten Dienstleister zu finden. Nicht selten wissen die internen Mitarbeiter mehr als
die sogenannten SEO-Experten und wenn
nicht, fehlen denen meist schon die Mittel für
die nachhaltige technische Umsetzung.
ALFRED KLAMM
Preis allein nicht entscheidend
Bislang war das Angebotsspektrum sehr
stark durch eine Vielfalt preiswerter Konsumgüter des alltäglichen Lebens geprägt.
Gegen ein solches unmittelbar vergleichbares Massenangebot können sich einzelne
Mark Rüdesheim,
Geschäftsführer des
Rabattportalbetreibers
Handea GmbH
■
www.handelsdeal.de
Plattformen jedoch auf Dauer nicht behaupten, da sie aufgrund der großen Konkurrenz nicht die nötige Aufmerksamkeit
erhalten. Plattformbetreiber müssen daher
neben dem Preis insbesondere die Qualität der Angebote im Auge haben.
Wer überleben will, darf nicht auf unstrukturierte Massenware setzen, sondern
muss Nachhaltigkeit und Premium-Coupons in den Mittelpunkt rücken. Qualitativ hochwertige Angebote mit einer limitierten Stückzahl sind zu forcieren, um die
bedarfsgerechte Nachfrage zu befriedigen
und eine höhere Preisgestaltung durchzusetzen. Topangebote für eine zielgenaue
Käuferschicht ermöglichen hinsichtlich
der Absatzmenge und der Preisstrategie
eine völlig neue Positionierung im Markt.
Das bedeutet: Ein undifferenziertes Coupon-Massenvolumen ist grundsätzlich kritisch zu hinterfragen.
Die Strategie des globalen Weltmarktführers Groupon ist also kein generelles
Vorbild mehr – das Gegenteil kann sogar
der Fall sein. Mit qualitativem Wachstum
und einer selektiven Stückzahlbegrenzung sollten gezielt Kaufanreize gesetzt
werden. Während bisher immer eine
Mindestanzahl an Käufern gewonnen
werden musste, erfolgt nun eine konsequente Neuausrichtung: Es wird eine Verknappung erzeugt und Coupons werden
nach oben hin limitiert.
Diese Spezialisierung stellt komplett
neue Anforderungen an die Plattformbetreiber. Anstelle von Ramschverkäufen der
Angebote müssen sie einen umfassenden
Service für die angeschlossenen Händler
bieten. Plattformbetreiber entwickeln sich
weiter zu Fullservice-Dienstleistern im
Online Couponing. Mit beratungsaktiver
Marketing- und Werbeunterstützung, wie
zum Beispiel selektiver Target-Ansprache,
Forcierung des Premiumsegments, differenenziertem Pricing und Begrenzung der
Coupon-Anzahl, helfen sie den Händlern,
ihre Verkaufsaktionen erfolgreicher abzuwickeln. Durch die Fokussierung auf spezielle Vertriebssegmente lassen sich Streuverluste reduzieren. Zusätzlich können
situationsbezogene Abrechnungs- und Controlling-Funktionen integriert werden.
Der effiziente Einsatz der Ressourcen
wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor.
Dabei müssen sich Plattformbetreiber,
Händler und Verbraucher in einer Win■
Win-Situation wiederfinden.
Gehört
„Pillepalle“
Kompetente Dienstleister
wechslungsreich, da Plattformen nur ihre
margenstarken Coupons am Markt durchsetzen wollen und die Endverbraucher oftmals bereits übersättigt sind.
10/13
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„Begriffe wie Netzneutralität und Sicherstellung
von Wettbewerb werden missbraucht, einen FlatrateAnspruch auf unbegrenztes Datenvolumen im
Internet zu zementieren.“
Telekom-Vorstandschef RENÉ OBERMANN zur DSL-Volumenbegrenzung
„Eine Bevorzugung bestimmter Inhalte wird zwingend dazu führen,
dass andere Angebote benachteiligt werden.“
Netzpolitiker MALTE SPITZ (GRÜNE) sieht in der Bevorzugung firmeneigener Services das
Hauptproblem bei der geplanten Volumendrosselung von DSL-Anschlüssen
„Das Prinzip Netzneutralität darf nicht infrage
gestellt werden. Es darf keine Datenpakete erster
und zweiter Klasse geben.“
Verbraucherministerin ILSE AIGNER (CSU) kritisiert die Telekom-Pläne
„Die Netzneutralität muss angesichts der jetzt diskutierten
Vorhaben endlich gesetzlich verankert werden. Sie ist die Grundlage
für die Freiheit und Innovationsfähigkeit des Internets.“
LARS KLINGBEIL, netzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion
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