- Ostwürttemberg in Zahlen
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Verkehrsbelastung der Straßen in der Region Ostwürttemberg Seite 1 von 42 IHK Ostwürttemberg – die regionale Selbstverwaltung der Wirtschaft Die IHK Ostwürttemberg ist die regionale Selbstverwaltung der Wirtschaft im Landkreis Heidenheim und im Ostalbkreis. Wir vertreten die Gesamtinteressen unserer knapp 25.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung. Für den Staat nehmen wir hoheitliche Aufgaben wahr. Als kritisch-konstruktiver Partner der Politik und unabhängiger Anwalt des Marktes sind wir das wirtschaftspolitische Sprachrohr in Ostwürttemberg. Mit unseren sechs Geschäftsfeldern • • • • • • Standortpolitik Starthilfe und Unternehmensförderung Aus- und Weiterbildung Innovation I Umwelt International Recht I Fair Play sind wir kundenorientierter Dienstleister für die Unternehmen der Region. In dem, was wir tun, folgen wir unserem Kundencredo: „Wir machen uns stark für Ihren Erfolg.“ Herausgeber Industrie- und Handelskammer Ostwürttemberg Branche Verkehr Postfach 14 60, 89504 Heidenheim Büroanschrift: Ludwig-Erhard-Straße 1, 89520 Heidenheim Tel. 07321 324-0 Fax 07321 324-169 E-Mail: [email protected] Internet: www.ostwuerttemberg.ihk.de Günther Bauer Tel. 07321 324-130 Fax 07321 324-169 E-Mail: [email protected] Stand: September 2008 © 2008 IHK Ostwürttemberg. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Vervielfältigung auf Papier und elektronischen Datenträgern sowie Einspeisung in Datennetze nur mit Genehmigung des Herausgebers. Alle Angaben wurden mit größter Sorgfältigkeit erarbeitet und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts sowie für zwischenzeitliche Änderungen übernimmt die IHK Ostwürttemberg keine Gewähr. Seite 2 von 42 INHALT 1. Wirtschaftswachstum braucht Mobilität 5 2. Die Möglichkeit der freien Wahl der Verkehrsträger und Verkehrswege ist systemimmanent 5 3. Die Verantwortung für den nachfragegerechten Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur ist und bleibt wichtige Staatsaufgabe 6 4. Der Staat ist und bleibt in der (finanziellen) Verantwortung für die Verkehrsinfrastruktur 7 5. Wichtige Verkehrsinfrastrukturprojekte in Baden-Württemberg 7 Straße 7 Schiene 8 Wasserstraße 8 Luftverkehr 8 6. Interessenvertretung als IHK-Aufgabe betrifft auch die Verkehrsinfrastruktur 8 7. Verkehrsbelastung der Straßen in Ostwürttemberg 9 Straßenlängen 2002 und 2005 im Vergleich 11 Straßenlängen 2002 und 2005 im Vergleich 12 Kraftfahrzeugbestand 2005 und 2007 im Vergleich 12 Jahresfahrleistung auf Bundes- und Landesstraßen 2002 und 2005 im Vergleich 12 8. Einzelne verkehrliche Schwerpunkte 14 A 7 (Autobahnkreuz Crailsheim/Feuchtwangen – Autobahnanschlussstelle Langenau) 14 B 29 West (Schwäbisch Gmünd – Aalen) 14 B 29 Ortsumfahrung Schwäbisch Gmünd (Tunnel) 15 Verkehrsstärken 2005 : B 29 West (Lorch – Schwäbisch Gmünd – Mögglingen – Essingen – Aalen) 15 B 29 Ost (Aalen – Nördlingen) 16 Verkehrsstärken 2005: B 29 Ost (Aalen – Bopfingen – Landesgrenze) 18 Verkehrsstärken 2005: B 19 / B 290 (Crailsheim – Herbrechtingen) 19 B19 / B 290 (Crailsheim – Herbrechtingen – Langenau) 20 B 19 / B 466 (Kreuzungspunkt Heidenheim) 20 B 466 (Heidenheim – östliche Landesgrenze) 20 Verkehrsstärken 2005: B 19 / B 466 (Kreuzungspunkt Heidenheim) 21 Verkehrsstärken 2005: B 466 / B 466a (Heidenheim – östliche Landesgrenze) 21 B 466 / B 466a (Heidenheimer Autobahnzubringer) 22 B 466 (Böhmenkirch – Heidenheim) 22 Verkehrsstärken 2005: B 466 (Böhmenkirch – Heidenheim) 22 B 19 / B 492 (OU Hermaringen – Brenz – Obermedlingen) 22 Verkehrsstärken 2005: B 19 / B 492 (Heidenheim – südliche Landesgrenze) 23 L 1084 bzw. B 29a (Aalener Südumfahrung) 24 Verkehrsstärken 2005: L 1084 bzw. B 29a (Aalener Südumfahrung) 25 L 1075, L 1159, L 1160 und L 1161 (Der Raum südlich von Schwäbisch Gmünd) 26 B 29 – L 1060 – L 1076 – L 2220 – L 2385 (Der Raum östlich von Ellwangen) 27 Seite 3 von 42 Verkehrsstärken 2005: B 29 – L 1060 – L 2220 – L 2385 (Der Raum östlich von Ellwangen) 27 B 29 – B 290 - L 1073 – L 1075 – K 3233-K 3236 – 3241 – K 3320 (Der Raum westlich von Ellwangen) 28 Verkehrsstärken 2005: B 29 – B 290 - L 1073 – L 1075 – K 3236 (Der Raum westlich von Ellwangen) 28 9. Mautvermeidung / „Mautflüchtlinge“ 29 10. Politik ist und bleibt gefordert 29 11. Bund ändert Straßenbaufinanzierung: Lkw-Maut statt Haushaltsmittel 30 - Systemwechsel gefährdet mittelständisches Transportgewerbe- 30 12. zukünftige Entwicklung - bundesweit 31 13. zukünftige Entwicklung – Region Ostwürttemberg 32 Anlage 1: Verkehrsträger und Verkehrswege: Systemvor- und -nachteile 34 Anlage 2: Straßenlängen 35 Anlage 3: Straßenlängen in Metern pro Einwohner 36 Anlage 4: Kraftfahrzeugdichte 2007 37 Anlage 5: Jahresfahrleistung 2005 absolut im gesamten Straßennetz Baden-Württembergs 38 Anlage 6: IHK-Forderungen und Bundesverkehrswegeplan 2003 endgültig 39 Anlage 7: Bundesverkehrswegeplan 2003 bis 2015 40 Anlage 8: Investitionen in Bundesverkehrswege aus Haushaltsmitteln und Lkw-Maut vor und nach dem Start der Lkw-Maut41 Anlage 9: Mautbedingte Verkehrsverlagerungen im nachgeordneten Straßennetz 42 Seite 4 von 42 Verkehrsbelastung der Straßen in der Region Ostwürttemberg Seit langer Zeit werden wichtige Verbesserungen im Straßennetz gefordert. Getan hat sich in den letzten Jahren zwar einiges, jedoch bei weitem zu wenig. So hat zum Beispiel für die Region Ostwürttemberg der durchgängig vierspurige Ausbau der B 29 zwischen Schwäbisch Gmünd und Aalen höchste Priorität – und dies seit mehreren Jahrzehnten. Ähnliches gilt von der Aalener Südumfahrung B 29a nebst Anschluss an die Bundesautobahn A 7, mit der die B 19 verbunden werden soll. Seit ca. 35 Jahren wird über diese Maßnahme diskutiert, der Trassenverlauf ist nicht festgelegt, Planungen stocken. Ausgehend von einer Betrachtung des derzeitigen Zustands haben wir einen Katalog von Forderungen erstellt, den die Wirtschaft für die weitere positive Entwicklung der Region für erforderlich hält. 1. Wirtschaftswachstum braucht Mobilität Die Wirtschaft steht in einem Wettbewerb, der keine Grenzen mehr kennt: national, europäisch, weltweit. Mobilität ist Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum und die Entwicklung der Regionen; und Verkehrswege sind die Lebensadern der Wirtschaft. Im internationalen Standortwettbewerb spielt daher die Verkehrsinfrastruktur und deren Qualität eine entscheidende Rolle. Im Vordergrund steht eine gut ausgebaute, leistungsfähige, bedarfsgerechte und kostengünstige Mobilität von Personen und Gütern. 2. Die Möglichkeit der freien Wahl der Verkehrsträger und Verkehrswege ist systemimmanent Die Wirtschaft ist auf alle Verkehrsträger angewiesen: Straße, Schiene, Wasserstraße und Luftverkehr. Sie nutzt die Systemvorteile, die die Verkehrsträger einzeln oder in Kombination bieten (siehe Anlage 1). Da die jeweiligen Systemvorteile aber sehr unterschiedlich sind, sind die Verkehrsträger – insbesondere angesichts des Merkmals der Transportfähigkeit – untereinander nicht beliebig austauschbar. Verlader und Empfänger, Spediteure und Transportunternehmen entscheiden nach eigenen Kriterien, welche Verkehrsträger sie wann und wie nutzen. Diese freie Wahlmöglichkeit der Verkehrsträger und Verkehrswege ist wesentlicher Bestandteil unserer Marktwirtschaft und unabdingbare Voraussetzung für eine arbeitsteilige Wirtschaft. Entsprechende freie Wahlmöglichkeiten sind aber nur gegeben, wenn alle Verkehrswege leistungsfähig ausgebaut und miteinander verknüpft sind; nur so können die Verkehrsträger ihre jeweiligen Systemvorteile voll entfalten. Seite 5 von 42 Verkehrslenkende Maßnahmen, die durch die Politik vorgenommen werden und das Ziel haben, der Wirtschaft bestimmte Verkehrsträger zuzuweisen oder vorzugeben, greifen in die arbeitsteiligen Prozesse ein. Betroffen wären hiervon weite Teile der Wirtschaft und eine große Zahl an Arbeitsplätzen. So wäre es schlicht undenkbar, dass z.B. eine Behörde darüber entscheiden können soll, ob ein bestimmter Transport von A nach B nützlich oder unnütz ist oder ob ein bestimmter Verkehrsträger gewählt werden muss. Hierzu gehört auch der Versuch, durch Verteuerung des Straßenverkehrs und Vernachlässigung des Straßenbaus die Akzeptanz der Schiene und der Binnenwasserstraßen zu erhöhen: wenn der Straßenverkehr teurer wird, wird die Schiene nicht billiger, und derartige Manipulationen hätten schwerwiegende gesamtwirtschaftliche Folgen. 3. Die Verantwortung für den nachfragegerechten Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur ist und bleibt wichtige Staatsaufgabe Ausbau und Erhalt der Verkehrsinfrastruktur sind wichtige Staatsaufgaben. Bei der Wahrnehmung dieser Aufgaben muss sich der Staat insbesondere an den Bedürfnissen von Wirtschaft und Bevölkerung ausrichten. Diese Bedürfnisse werden bestimmt durch den zusammenwachsenden europäischen Binnenmarkt, den globalen Wettbewerb, die immer stärker werdende Arbeitsteilung der Wirtschaft und die Zunahme der Transportweiten. Globaler Einkauf (global sourcing), bestandsarme Produktion und Beschaffung (im Wege der just-in-time-Belieferung bzw. -Produktion) und damit zusammenhängend kleinere Sendungsgrößen: das sind Gegebenheiten, die zu einer höheren Frequenz und zu einer Veränderung der Struktur des Verkehrs führen. Diese Veränderungen verlangen auch nach Innovationen in der Verkehrstechnik. Im Übrigen nehmen auch im Personenverkehr Häufigkeit und Entfernung der Fahrten zu. Eine Verkehrsinfrastrukturpolitik, die am Bedarf der Wirtschaft ausgerichtet ist, muss diesen Strukturwandel, der leicht beobachtet werden kann, berücksichtigen. In der Region Ostwürttemberg sind insbesondere PKW und LKW von diesem Strukturwandel betroffen. Entsprechend prioritär ist das Straßennetz auszubauen. Aber auch die anderen Verkehrswege und Verkehrsträger Eisenbahn und Luftverkehr sind leistungsfähig zu gestalten. Dies folgt zum einen aus dem Anspruch der freien Wahl des Verkehrsträgers und ferner daraus, dass die Wirtschaft auf alle Verkehrsträger und Verkehrswege angewiesen ist; zum anderen ist auch in der Region Ostwürttemberg ein leistungsfähiges Schienennetz mit attraktiven Fahrplänen notwendig. Aufgrund der engen wirtschaftlichen Verflechtungen des Wirtschaftsraums Ostwürttemberg mit dem Ausland muss die Verkehrsinfrastruktur über die Region hinaus nicht nur innerhalb Deutschlands sondern auch grenzüberschreitend reibungslose Personen- und Güterverkehre ermöglichen. Dies bedeutet eine schnelle Anbindung der Region über das Schienennetz an die benachbarten Knoten und an die internationalen Flughäfen Stuttgart, München und Frankfurt. Aber auch die Schaffung eines leistungsfähigen regionalen Flugplatzes für Geschäftsreisendenflüge ist notwendig, um Ziele wie deutsche und europäische Großstädte und wirtschaftliche Ballungsräume sowie Plätze internationaler Messen in Europa und damit Geschäftspartner schnell und unkompliziert erreichen zu können. Fast die Hälfte des Industrieumsatzes und damit jeder zweite Arbeitsplatz der Region hängen vom Export ab. Mit einer Ertüchtigung des Verkehrslandeplatzes Heidenheim-Aalen-Elchingen würde auch die Erreichbarkeit der Unternehmen der Region verbessert werden. Es ist ein großes Plus für die hiesigen Betriebe, schnell von ihren (potentiellen) Kunden erreicht werden zu können. In diesem Zusammenhang darf nicht vergessen werden, dass Flüge von Wartungs- und Servicepersonal zu den Industrieanlagen, die in der Region hergestellt, verkauft und nun zu warten oder reparieren sind, schnell vonstatten gehen muss. Hier zählt jede Stunde – und die entsprechende Anlage steht nicht neben einem Flughafen, wohl aber in der Nähe zumindest eines Verkehrslandeplatzes. Seite 6 von 42 4. Der Staat ist und bleibt in der (finanziellen) Verantwortung für die Verkehrsinfrastruktur Der Staat muss als (Verkehrs-) Infrastrukturverantwortlicher dafür sorgen, dass die Finanzierung des Ausbaus und der Erhalt von Verkehrsinfrastruktur gewährleistet sind. Hierfür erhebt er Steuern und Gebühren (KFZ-Steuer, Energiesteuer, Mehrwertsteuer auf Mineralöl sowie die LKW-Maut), wobei das jährliche Aufkommen hieraus für die Finanzierung des Verkehrshaushaltes ausreichen würde. Die Wirtschaft – und auch der Private, soweit ersichtlich – wären bereit, einen Systemwechsel, also den Umstieg von der Steuerfinanzierung zu einer Nutzerfinanzierung, mitzutragen, sofern ein solcher Systemwechsel ausgeglichen wird bzw. nicht zu einer Mehrbelastung der Wirtschaft – und des Privaten – führt. 5. Wichtige Verkehrsinfrastrukturprojekte in Baden-Württemberg Baden-Württemberg ist, gemessen an seiner Wirtschaftskraft, einer der bedeutendsten Wirtschaftsstandorte Deutschlands. 13 Prozent der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland leben in Baden-Württemberg. 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts werden hier erwirtschaftet. Der Motorisierungsgrad lag im Jahre 2005 mit 696 Kraftfahrzeugen je 1000 Einwohnern deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt (660). Für das Jahr 2007 zeigen sich ähnliche Werte: 711 Kraftfahrzeuge je 1000 Einwohner in Baden-Württemberg bei einem Bundesdurchschnitt von 595. Stark exportorientierte Unternehmen (Exportquote 2006: 48,1 Prozent, Ostwürttemberg 44,3 Prozent) sowie national und international agierende Dienstleister sind auf leistungsfähige Verkehrswege und Verkehrsträger angewiesen. Ein leistungsfähig ausgebautes Verkehrsnetz in Baden-Württemberg und dessen gute Anbindung an das nationale und internationale Verkehrsnetz ist daher auch künftig ein entscheidender Standortfaktor und Voraussetzung für eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Wirtschaftliche Entwicklung, steigende Motorisierung der Bevölkerung, höhere Mobilität und erhebliche Zunahme des Transitverkehrs einerseits, andererseits (seit Jahrzehnten) nachlassende Anstrengungen des Staates bei Ausbau und Erhalt der Infrastruktur haben zu nicht unerheblichen Engpässen, Überlastungen und Störungen im Verkehrsgeschehen, die auf betrieblicher Ebene auch kostenverursachend wirken, geführt. Dies wird von den Unternehmen bereits seit Jahren beklagt, weil Wettbewerbsfähigkeit und Standortgunst darunter leiden. Die IHKs in Baden-Württemberg hatten mit Stand September 1999 in einer Zusammenstellung „Engpässe im überregionalen Verkehrsnetz von Baden-Württemberg beseitigen“ die wichtigsten Verkehrsprojekte bzw. -maßnahmen benannt, wobei sich bei den obengenannten Projekten in den letzten sechs Jahren wenig getan hat, dafür aber einige Forderungen hinzugekommen sind: Straße Im Vordergrund steht der durchgehend sechsspurige Ausbau der Autobahnen A 5, A 6 und A 8. In den Teilen Baden-Württembergs, die nicht von Autobahnen erschlossen werden, müssen die Bundesstraßen bedarfsgerecht ausgebaut werden, z.B. der Bau des Nordostrings um Stuttgart, der Ausbau der Bundesstraße 27 zwischen Reutlingen und Stuttgart, der Bau eines Tunnels in Schwäbisch Gmünd im Zuge der B 29 sowie der vierspurige Ausbau der B 29 zwischen Schwäbisch Gmünd und Aalen nebst Ortsumfahrungen, der weitere Ausbau der B 29 nebst Ortsumfahrungen zwischen Aalen und der bayerischen Grenze, die Südumfahrung Aalen nebst Anschluss an die A 7. Die Karten auf den Seiten 9 und 10 zeigen, dass gerade die A 7 und die B 29 die Lebensadern der Region Ostwürttemberg darstellen. Seite 7 von 42 Schiene Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Frankfurt – Mannheim, durchgehend viergleisiger Ausbau der Rheintalschiene zwischen Karlsruhe und Basel, das Projekt Europa-Transversale Paris – Budapest, insbesondere mit den Teilstücken München – Stuttgart nebst Anschluss an den Flughafen und an die neue Messe Stuttgart, Elektrifizierung und zumindest teilweiser zweigleisiger Ausbau der Südbahn (Ulm – Friedrichshafen – Lindau) und der Brenzbahn (Aalen – Ulm), das sind Forderungen, die seit langem erhoben wurden. Wasserstraße Die Sanierung bzw. Vergrößerung der Neckar-Schleusen ist dringend notwendig, worauf insbesondere die IHK Region Stuttgart und die IHK Rhein-Neckar, Mannheim, immer wieder hingewiesen haben. Luftverkehr Die Schaffung eines landesweiten Flughafenkonzepts als langfristig orientiertes Ausbaukonzept ist überfällig, wobei auf Erreichung der kritischen Größe für Regionalflughäfen wie Karlsruhe und Friedrichshafen geachtet werden muss. Der Ausbau und die Ertüchtigung des Verkehrslandeplatzes Heidenheim-Aalen-Elchingen würde eine Aufwertung der Region Ostwürttemberg darstellen und wäre ein positiver Standortfaktor, insbesondere im Hinblick auf die Erreichbarkeit der stark außenwirtschaftsorientierten Unternehmen. Zudem legen etliche Unternehmen, insbesondere solche, die ihre Maschinen und Industrieanlagen ins Ausland verkaufen, Wert darauf, dass ihr Wartungspersonal schnell am Einsatzort aktiv werden kann. Dies ist umso verständlicher, als sich die zu wartenden und zu reparierenden Anlagen regelmäßig nicht in unmittelbarer Nähe eines internationalen Flughafens befinden, andererseits aber ein Regionalflugplatz oder zumindest ein Verkehrslandeplatz, wie es der in Elchingen darstellt, regelmäßig in nur geringer Nähe zum Einsatzort liegt. 6. Interessenvertretung als IHK-Aufgabe betrifft auch die Verkehrsinfrastruktur Jede Industrie- und Handelskammer (IHK) hat die Aufgabe, das Gesamtinteresse der Unternehmen im IHK-Bezirk wahrzunehmen und für die Förderung dieses Wirtschaftsraums zu wirken (§ 1 Abs. 1 IHK-G). Im Wissen um die Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur für die Wirtschaft und im Wissen, dass eine Abkoppelung von Verkehrsinfrastruktur vom Wachstum derzeit nicht möglich ist, setzen sich die IHKs in Wahrnehmung der Interessen der ihnen zugehörigen Unternehmen und der Interessen ihres Wirtschaftsraums für einen bedarfsgerechten Ausbau sowie den Erhalt der Verkehrsinfrastruktur ein. Dabei geht es selbstverständlich nicht nur um die Infrastruktur innerhalb des jeweiligen IHK-Bezirks, sondern es geht auch um deren Einbindung in großräumige Verkehrsnetze. Ferner geht es um die Nutzung und Verbesserung der Möglichkeit, im Rahmen von großräumigen Verkehrsnetzen die Verkehrsträger zu wechseln (modal split). Zur Durchsetzung dieser Interessen arbeiten die IHKs auf Landes- und Bundesebene sowie europaweit eng zusammen: im Rahmen des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertages (BW-IHKT), des Deutschen Industrieund Handelskammertages (DIHK), der Union der europäischen Industrie- und Handelskammern Rhein, Rhône, Donau, Alpen sowie Eurochambres; und selbstverständlich werden gemeinsame Interessen von Nachbar-IHKs formuliert und vertreten: z.B. IHK Ostwürttemberg / IHK Ulm / IHK Schwaben in Augsburg / IHK Bodensee-Oberschwaben in Weingarten / IHK Region Stuttgart oder auch grenzüberschreitend die IHKs Karlsruhe und Südlicher Oberrhein in Freiburg einerseits und die CCIs Colmar und Muhlhouse andererseits. Seite 8 von 42 7. Verkehrsbelastung der Straßen in Ostwürttemberg Nach dieser Betrachtung wichtiger Verkehrsinfrastrukturprojekte in Baden-Württemberg soll die Untersuchung hinsichtlich Ostwürttembergs fortgesetzt werden, allerdings zuerst einmal beschränkt auf den Verkehrsträger Straße und auf die derzeitige Belastung der Straßen in der Region. Die unten dargestellten Entwicklungsachsen in der Region Ostwürttemberg korrespondieren notwendigerweise mit der Verkehrsinfrastruktur – und umgekehrt. Seite 9 von 42 Quelle: Regionalverband Ostwürttemberg 2005 Durch den Regionalplan Ostwürttemberg soll die weitere Entwicklung entlang dieser Achsen gegliedert und gebündelt werden, um eine Zersiedlung der Landschaft zu vermeiden und verbleibende Freiräume zu schützen. Die Mittelzentren und leistungsstarke Unterzentren sind als weiter auszubauende Siedlungs- und Versorgungsschwerpunkte im Regionalplan ausgewiesen. Die vier Mittelzentren Aalen, Schwäbisch Gmünd, Ellwangen und Heidenheim versorgen in gegenseitiger Abstimmung und Ergänzung – und durchaus auch in Konkurrenz – die Regionsbevölkerung. Seite 10 von 42 Quelle: RegioGIS Ostwürttemberg Regionalverband Ostwürttemberg Maßstab 1: 400.000 Seite 11 von 42 Straßenlängen 2002 und 2005 im Vergleich 2002 verfügte Baden-Württemberg über insgesamt 12.183,7 km überörtliche Straßen, also Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen (Kreisstraßen bleiben hier unberücksichtigt), Ostwürttemberg lediglich über knapp 653 km, was einem Prozentsatz von unter 5,4 Prozent entspricht. Damit verfügte die Region Ostwürttemberg im baden-württembergischen Vergleich absolut gesehen an Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen über das kleinste Straßennetz (nach der Region Neckar-Alb mit 744 km). Selbst wenn man die Länge des Straßennetzes in Relation zur Fläche der Region setzt, so lag Ostwürttemberg mit gerade mal 3 Metern pro ha an der viertletzten Stelle und unter dem Landesdurchschnitt von 3,4 Metern. Gemessen an der Bevölkerung sah das Ergebnis wenig erfreulicher aus: Klammert man die Ballungsräume Rhein-Neckar, Mittlerer Oberrhein und Stuttgart aus, so stand die Region Ostwürttemberg mit 1,441 Metern pro Kopf nach dem Südlichen Oberrhein (1,194) und Neckar-Alb (1,076) auf dem drittletzten Platz. Aus der aktuellen Untersuchung, der die Zahlen von 2005 zugrunde liegen und die die Kreisstraßen miteinbezieht, ergibt sich kein besseres Bild. Die Region Ostwürttemberg verfügte im Jahr 2005 im baden-württembergischen Vergleich an Autobahnen, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen mit 1.500 Kilometern über das kleinste Straßennetz. Betrachtet man die verfügbaren Straßenmeter einschließlich der Kreisstraßen pro Kopf, so liegt Ostwürttemberg noch überdurchschnittlich mit 3,31 Metern im statistischen Mittelfeld (Landesdurchschnitt: 2,55 Meter) auf Platz 8 von 12 (siehe Anlage 3). Jedoch: Bezogen auf die Fläche steht Ostwürttemberg mit knapp 7 Metern pro ha an der drittletzten Stelle (nach dem Südlichen Oberrhein und Neckar-Alb) und unter dem Landesdurchschnitt von knapp 7,7 Metern (siehe Anlage 2). Kraftfahrzeugbestand 2005 und 2007 im Vergleich Am 1. Januar 2005 waren im Bundesgebiet 54.519.653 Kraftfahrzeuge zugelassen, in Baden-Württemberg 7.463.426 (= 13,7 Prozent hiervon), in Ostwürttemberg 322.244 (= 4,3 Prozent, bezogen auf Baden-Württemberg). Dies mag niedrig erscheinen, aber anders sieht das Bild aus, wenn man berechnet, wie viele KFZ auf 1000 Einwohner kamen: im Bundesgebiet waren es 661, in Baden-Württemberg 696 und Ostwürttemberg sogar 711. 2007 belief sich die Kraftfahrzeugdichte (KFZ pro 1000 Einwohner) auf 595 (Bundesrepublik), 711 (BadenWürttemberg) und in Ostwürttemberg sogar auf 737. Damit weist die Region die fünfthöchste Kraftfahrzeugdichte in Baden-Württemberg auf, nach Heilbronn-Franken (784), Bodensee-Oberschwaben (758) und Schwarzwald-BaarHeuberg (752) und Donau-Iller (751) (siehe Anlage 4). Jahresfahrleistung auf Bundes- und Landesstraßen 2002 und 2005 im Vergleich Ausgehend von einer Jahresfahrleistung 2002 von 51.786,67 Mio. Kilometern für Baden-Württemberg lag Ostwürttemberg mit 2.243,70 Mio. Kilometern unter dem Landesdurchschnitt (4.315,55 Mio. Kilometer) an letzter Stelle, also auf Platz 12, jedoch an siebter Stelle, wenn man die Jahresfahrleistung je zur Verfügung stehenden Straßenkilometers (Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen) betrachtet. Hinsichtlich des prozentualen Anteils des Schwerverkehrs (LKWs und Busse über 2,8 to zGG) am Gesamtverkehr stand Ostwürttemberg nach Heilbronn-Franken zusammen mit dem Mittleren Oberrhein auf Platz 2 und mit mehr als 2,7 Prozentpunkten über dem Landesdurchschnitt. Seite 12 von 42 Die Jahresfahrleistung im Jahr 2005 lag für Baden-Württemberg – einschließlich der Kreisstraßen – bei knapp 91.000 Mio. Kilometern. Ostwürttemberg stellte mit 3.870 Mio. Kilometern Jahresfahrleistung zwar weiterhin das Schlusslicht dar; was jedoch die Jahresfahrleistung je Straßenkilometer anbetrifft, zusammen mit Schwarzwald-Baar-Heuberg an 9. Stelle (2,59 bzw. 2,60 Mio. Kilometer je Straßenkilometer). Man muss sich vorstellen, dass – im Durchschnitt – jeder Kilometer Straße in Ostwürttemberg 7.100 Mal pro Tag von einem KFZ benutzt wird. Hinsichtlich des prozentualen Anteils des Schwerverkehrs (LKWs und Busse über 2,8 to zGG) am Gesamtverkehr stand 2005 Ostwürttemberg auf Platz 5, nach Heilbronn-Franken, Mittlerer Oberrhein, Donau-Iller und Südlicher Oberrhein, aber mit 0,6 Prozentpunkten über dem Landesdurchschnitt (siehe Anlage 5). Seite 13 von 42 8. Einzelne verkehrliche Schwerpunkte Im Folgenden werden einzelne verkehrliche Schwerpunkte in Ostwürttemberg anhand der Verkehrsstärken 2005 untersucht. A 7 (Autobahnkreuz Crailsheim/Feuchtwangen – Autobahnanschlussstelle Langenau) Die Bundesautobahn A 7 als Deutschlands längste Autobahn und Europas wichtigste Nord-Süd-Achse von Flensburg bis Füssen erfüllt eine wichtige Verbindungs-, Entlastungs- und Erschließungsfunktion. Sie verbindet Süddeutschland mit den deutschen Seehäfen, Norddeutschland mit den Alpenpässen, Skandinavien mit Süd- und Südosteuropa und entlastet gleichzeitig viele Verdichtungsräume (z.B. Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Rhein-Neckar) vom Durchgangsverkehr. Umgekehrt bietet sie diesen Ballungsgebieten auf Teilabschnitten wichtige neue Verkehrsrelationen, wodurch wiederum wirtschaftliche Impulse in bisher abseits der großen Magistralen gelegenen Räumen ausgelöst werden. Auch für Ostwürttemberg erfüllt die A 7 die Funktion der Verbindung, Entlastung und Erschließung, nachdem die Lücke in dieser Magistrale, nämlich der Abschnitt zwischen Heidenheim und dem Autobahnkreuz Crailsheim/Feuchtwangen, 1987 dem Verkehr übergeben worden war. Die Verkehrsstärkenzahlen lassen primär auf einen hohen Transit-Anteil (Verbindungsfunktion) schließen: An den Zählstellen zwischen Autobahnkreuz Feuchtwangen/Crailsheim und Ellwangen können 37.620 KFZ (davon 7.300 LKWs) gezählt werden, zwischen Ellwangen und Aalen 37.180 KFZ (davon 6.280 LKWs), zwischen Aalen und Heidenheim 39.220 KFZ (davon 7.120 LKWs) und exakt dieselbe Stärke zwischen Heidenheim und Giengen sowie zwischen Giengen und Langenau (siehe Verkehrsstärkenkarten auf den Seiten 19, 20 und 23). Gleichwohl erfüllt die A 7 auch Entlastungs- und Erschließungsfunktionen für die Region. B 29 West (Schwäbisch Gmünd – Aalen) Der Bundesverkehrswegeplan (siehe Anlagen 6 und 7) hat den Ausbau der B 29 in den Vordringlichen Bedarf eingestuft. Dies war erforderlich, da die B 29 im genannten Bereich eine Entwicklungsachse mit besonderer regionalwirtschaftlicher Bedeutung darstellt: sie verbindet den Ostalbkreis und damit auch Gesamt-Ostwürttemberg mit dem Ballungsraum Stuttgart und der in Nord-Süd-Richtung weiterführenden A 7. Insbesondere die im Aalener Raum kreuzenden Bundesfernstraßen B 19 und A 7 führen der B 29 ihre Verkehre aus anderen regionalen, direkt und entfernter liegenden Ballungsräumen zu. Die B 29 erfüllt damit, neben der A 7 und der B 19, die Funktion einer Lebensader und stellt die Verbindung zu anderen wichtigen Wirtschaftsräumen her. Von der Funktionstüchtigkeit dieser Lebensader hängt viel ab: so haben im engeren Einzugsbereich der B 29 westlich von Aalen ca. 9.000 IHK-zugehörige Unternehmen ihren Sitz in Städten und Gemeinden. Nicht gezählt sind hierbei die freiberuflichen Unternehmen und die reinen Handwerksbetriebe. Aus der jüngsten Verkehrsstärkenkarte 2005 ergibt sich die DTV (Durchschnittliche Tages-Verkehrsstärke) und die enorme Belastung der lediglich zweistreifig ausgebauten Bundesstraße. Während die zwischen Lorch und Schwäbisch Gmünd vierstreifig ausgebaute B 29 den Verkehr von 16.000 bis 25.000 KFZ (davon bis zu 2.500 LKW) gut verkraftet, stellt die Ortsdurchfahrt Schwäbisch Gmünd ein Nadelöhr dar. Die anschließende B 29 ist völlig überlastet mit zwischen 15.000 und über 30.000 Fahrzeugen, davon 2.000 bis knapp 2.500 LKW. Seite 14 von 42 Insbesondere die Ortsdurchfahrten Böbingen und Mögglingen stellen weitere Engstellen dar, was auch zu einer unerträglichen Belastung der dortigen Wohnbevölkerung führt. Die Messstelle zwischen Böbingen und Mögglingen an der Abzweigung der L 1162 zählte im Jahr 2005 knapp 17.000 KFZ (davon knapp 2.500 LKW) pro Tag. B 29 Ortsumfahrung Schwäbisch Gmünd (Tunnel) Der offizielle erste Spatenstich war am 3. August 2006 erfolgt. Es folgen 6 Bauphasen. In der ersten Phase wurde die Rems verlegt, um ihr ein größeres Bett mit senkrechten Wänden zu bauen. In der zweiten Phase, beginnend im August 2008, werden weitere Arbeiten am Remstrog und zur Herstellung der Tunnel- bzw. Trogblöcke stattfinden. Da die Baustelle Platz beansprucht, wird die B 29 stark verengt. Über die gesamte vierjährige Bauzeit wird der Verkehr immerhin mindestens einspurig in jeder Richtung fließen können. In der dritten Phase ab 2009 wird die Rems streckenweise in ihr neues Bett verlegt. Wegen der Herstellung der weiteren Tunnel- und Trogblöcke und des Abbruchs der Leonhardsbrücke sind zwei Behelfsbrücken über die Rems erforderlich. „Vier Jahre im engen Flaschenhals“, titelte die Rems-Zeitung am 12. Juli 2008. Problematisch ist, dass in der Zeit vom 24. April bis 26. Juli 2009 die Bahnstrecke zwischen Schwäbisch Gmünd und Aalen und vom 27. Juli bis 15. Oktober 2009 die Strecke zwischen Schorndorf und Schwäbisch Gmünd stillgelegt wird, um dringend erforderliche Erneuerungen der Remsbahn vorzunehmen. So wird der Durchgangsverkehr in Schwäbisch Gmünd durch zusätzliche PKW- und Busersatzverkehre verstärkt. In der vierten Bauphase wird schließlich der bisher bergmännisch gebaute Tunnel im Bereich der offenen Bauweise Ost ankommen. Es schließen sich noch ein Jahr lang Stahlbetonarbeiten zur Herstellung der Tunnelinnenschale an. Ab 2011 bzw. 2012 werden in der fünften und sechsten Phase die restlichen Tunnelblöcke hergestellt. Bei der Verkehrsbelastung der innerörtlichen Straßen in Schwäbisch Gmünd ist außerdem der kreuzende Nord-SüdVerkehr zu berücksichtigen: Im Süden werden auf der L 1075 bzw. 1159 von und nach Straßdorf 12.130 KFZ (davon 530 LKW) geführt, ferner über die K 3276 von und nach Waldstetten über 7.000 KFZ (davon 280 LKW), die L 1161 von und nach Heubach im Südwesten 11.640 KFZ (davon 560 LKW), Im Norden verkraftet die B 298 von und nach Mutlangen über 15.000 KFZ (davon 850 LKW) und die 1075 in Richtung Leinzell ca. 8.600 KFZ (davon 320 LKW). Verkehrsstärken 2005 1 : B 29 West (Lorch – Schwäbisch Gmünd – Mögglingen – Essingen – Aalen) 1 1. Zahl: Gesamtverkehr, DTV (durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke) 2. Zahl: Güterverkehr 3. Zahl: Schwerverkehr (Busse, LKW mit mehr als 3,5 to zGG ohne bzw. mit Anhänger, Sattelfahrzeuge) Zahlen in Klammern: hochgerechnete – aus Stichprobenzählstellen abgeleitete – DTV-Werte bei Landesund Kreisstraßen Quelle: Verkehrsstärken 2005, Straßenbauverwaltung Baden-Württemberg 2007 Seite 15 von 42 B 29 Ost (Aalen – Nördlingen) Die B 29 zwischen Aalen und Nördlingen stellt eine wichtige Verbindung Ostwürttembergs nach Nördlingen und weiter nach Donauwörth dar. Im engeren Einzugsbereich dieser Straße haben knapp 2.000 IHK-Unternehmen ihren Sitz – Aalen selber mit noch einmal rund 4.800 Unternehmen nicht mit eingerechnet. Nicht mitgezählt sind auch hier die freiberuflichen Unternehmen und die reinen Handwerksbetriebe. Der Ausbau dieser Strecke nebst Ortsumfahrungen von Aufhausen, Trochtelfingen („das längste Dorf im Ostalbkreis“) und Pflaumloch ist lediglich im „Weiteren Bedarf (ohne Planungsrecht)“ des Bundesverkehrswegeplans (siehe Anlagen 6 und 7) erfasst. Mit einer Realisierung vor 2015 ist daher auf keinen Fall zu rechnen. Dennoch drängt die Zeit, da mit einer Verkehrszunahme zu rechnen ist, die ihren Grund in wesentlichen Verbesserungen des Straßennetzes auf bayerischer Seite hat. Zwischen Augsburg und Donauwörth ist die B 2 mittlerweile vierspurig ausgebaut und in Folge die B 25 zum Teil dreispurig. Trotz des geplanten Ausbaus der BAB A 8 vom Anschluss Augsburg/West bis zum Kreuz Ulm/Elchingen („Vordringlicher Bedarf“) wird die Strecke von Augsburg/West über Donauwörth und Nördlingen nach Aalen bzw. Ellwangen an Attraktivität gewinnen. Es war abzusehen, dass dann auf der badenwürttembergischen Seite der Verkehr zunehmen und die bereits jetzt starke Beeinträchtigung der Orte Bopfingen/Aufhausen, Trochtelfingen und Pflaumloch erhöhen wird. Aber nicht nur die Verstärkung des Verkehrs ist zu befürchten. Die genannten Orte erweisen sich als „Nadelöhre“, die bereits jetzt den Verkehr kaum bewältigen können. Quelle: Landratsamt Ostalbkreis, Süddeutscher Zeitungsdienst Seite 16 von 42 Zwischen der Autobahnanschlussstelle Aalen-Westhausen und Bopfingen werden über 9.000 KFZ, davon 1.400 LKW, täglich gezählt, zwischen Bopfingen und Trochtelfingen über 7.400 KFZ, davon über 1.100 LKW. Diese Zahlen aus 2005 wurden bei einer Verkehrszählung in Trochtelfingen zwischen Dezember 2006 und April 2008 relativiert: 8,000 KFZ wurden gezählt, und im März und April stiegen die Zahlen auf 9.500 an. Ähnliches gilt für Pflaumloch, wo Anfang 2008 nahezu 10.000 KFZ pro Tag gezählt wurden. Ohne eine Ortsumfahrung, so wird befürchtet, wird eine Entwicklung des geplanten Gewerbegebietes nicht stattfinden können. Zu allem Überfluss wurde die Situation für eine kurze Zeit verschärft, als die Städte Dinkelsbühl und Feuchtwangen sowie der Landkreis Ansbach beschlossen, die B 25 für LKW über 12 t zGG nächtens zu sperren. Die Verlagerungsverkehre fanden sowohl auf der B 29 zwischen Landesgrenze und Autobahnanschlussstelle AalenWesthausen statt, vor allem aber auf den Landesstraßen 1060 und 1076. Die genannten Bestrebungen wurden dann zwar vom Bundesverwaltungsgericht mit Urteil vom 13. März 2008 gestoppt, doch wenige Wochen danach kam es zu einer Neuauflage der bayerischen LKW-Verbots-Bestrebungen, und diesmal wollte man sogar ganztags Sperrungen verfügen. Ein Fahrverbot im Landkreis Ansbach hätte zur Folge, dass der LKW-Verkehr auf die Straßen in Ostwürttemberg ausweichen müsste, was die Anwohner einer Belastung in einem Maße aussetzen würde, die über das hinausginge, was die Bürger von Dinkelsbühl aktuell zu beklagen haben. Im Einzelnen handelt es sich um ¾ die B 29 zwischen Nördlingen und der Anschlussstelle Aalen/Westhausen, ¾ die L 1060 zwischen Wallerstein und der Anschlussstelle Ellwangen über Zöbingen sowie ¾ die L 1076, die über Pfahlheim und Röhlingen führt. Diese Landesstraßen sind bereits jetzt dringend sanierungsbedürftig und würden unter vermehrtem Verkehr „in Grund und Boden gefahren“ werden (siehe hierzu Seite 27). Seite 17 von 42 Verkehrsstärken 2005: B 29 Ost (Aalen – Bopfingen – Landesgrenze) Röttingen Aufhausen Pflaumloch/ Riesbürg Trochtelfingen Angemahnt wird der dreistreifige Ausbau zwischen Röttinger Höhe und Aufhausen. Dabei soll eine Überholspur aus Richtung Aalen hinter Lauchheim beginnen und kurz hinter der Röttinger Kreuzung (B 19 / K 3200) enden. Aus Richtung Bopfingen kommend soll die bereits bestehende Überholspur bis kurz vor der Röttinger Kreuzung weitergeführt werden, wodurch für beide Richtungen an den entscheidenden Anstiegen Überholmöglichkeiten geschaffen wären. Seite 18 von 42 Verkehrsstärken 2005: B 19 / B 290 (Crailsheim – Herbrechtingen) Seite 19 von 42 B19 / B 290 (Crailsheim – Herbrechtingen – Langenau) Neben der B 29 stellt die B 19 eine weitere Entwicklungsachse mit besonderer regionalwirtschaftlicher Bedeutung dar: sie verbindet – parallel zur A 7 – einerseits den Kreis Heidenheim mit dem Ostalbkreis, aber auch die Region mit dem Ulmer Raum und der Region Franken. Während die regionale Erschließungsfunktion in der Nord-Süd-Richtung im wesentlichen nicht mehr von der B 19 wahrgenommen sondern von der A 7 übernommen wird, erfolgt die Belastung der B 19 und der B 290 insbesondere durch Ziel- und Quellverkehre innerhalb der Region sowie durch die Aufnahme von Verkehren, die von der A 7 in die Region oder zur A 7 aus der Region streben. Im Zuge der Realisierung der Ortsumfahrung Herbrechtingen verlor die Trasse zwischen Herbrechtingen und der Grenze zur Ulmer Region ihren Status als Bundesstraße. (Siehe auch Seite 22) Von Aalen südlich bis zur Abzweigung zur L 1084 weist die B 19 noch eine erhebliche Verkehrsbelastung von über 18.000 KFZ (davon über 1.700 LKW) auf. (Siehe dazu auch unten „L 1084 bzw. B 29a [Aalener Südumfahrung]“auf den Seiten 24 und 25.) Im Anschluss bis zur Einmündung der B 466 bei Heidenheim nimmt der Verkehr ab, bleibt aber bei beachtlichen Zahlen von knapp 12.000 bis 20.740 (davon LKWs von über 1.400 bis knapp 1.800). Insbesondere die Ortsdurchfahrten Königsbronn und Heidenheim-Schnaitheim sind dadurch stark belastet B 19 / B 466 (Kreuzungspunkt Heidenheim) In Heidenheim schneiden sich die beiden Bundesstraßen B 19 und B 466, was zu erhöhtem Verkehrsaufkommen und zu zunehmenden Staus führt. Für die B 466 ist eine Tunnellösung ins Auge gefasst, die sich immerhin im Bundesverkehrswegeplan 2003-2015 im „Weiteren Bedarf (ohne Planungsrecht)“ befindet. Es ist zu hoffen, dass im Rahmen der Arbeit am Gesetzgebungsverfahren für den neuen ab 2016 geltenden Bundesverkehrswegeplans der Tunnel in Heidenheim in den „Vordringlichen Bedarf“ eingestuft wird. Die Verkehrsstärkenmessungen zeigen die besorgniserregenden Abschnitte auf: 15.700 KFZ (davon 800 LKW) auf der B 466 am westlichen Heidenheimer Stadtausgang, 20.740 KFZ (davon 1.780 LKW) im Norden (B19/B466), 11.960 KFZ (davon 1.410 LKW) auf der B 19 in Schnaitheim, 17.130 KFZ (davon 1.710 LKW) auf der B 466 im Osten Heidenheims und 15.810 KFZ (davon 1.020 LKW) auf der B 19 in Richtung Herbrechtingen. B 466 (Heidenheim – östliche Landesgrenze) Die B 466 führt östlich weiter über Nattheim und Neresheim zur Landesgrenze und nach Nördlingen. Neben der B 29 und der B19 stellt die B 466 eine weitere regionale Entwicklungsachse für Ostwürttemberg dar. Das kurvenreiche Teilstück zwischen Nattheim und Steinweiler, das insbesondere durch Pendlerverkehre gekennzeichnet ist, wurde in der Linienführung verbessert; ferner wurde ein Geh- und Radweg neu gebaut. Diese Maßnahme wurde im August 2008 abgeschlossen. Vermisst wird nach wie vor eine Ortsumfahrung von Ohmenheim. Seite 20 von 42 Verkehrsstärken 2005: B 19 / B 466 (Kreuzungspunkt Heidenheim) Verkehrsstärken 2005: B 466 / B 466a (Heidenheim – östliche Landesgrenze) Ohmenheim Steinweiler Heidenheim Seite 21 von 42 B 466 / B 466a (Heidenheimer Autobahnzubringer) Der Autobahnzubringer B 466a ist an der Einmündung zur B 466 nicht vorfahrtsberechtigt. Es kommt – angesichts der Verkehrsstärke nicht verwunderlich – vor allem montags morgens und jeden Abend zu langen Staus. Ein Kreisverkehr an der T-Einmündung würde zur Verflüssigung des Verkehrs wesentlich beitragen. Insbesondere sind zwei Bypässe geplant: von der B 466a zur B 466 in Richtung Nattheim und von der B 466 aus Richtung Heidenheim in die B 466a Richtung A 7. B 466 (Böhmenkirch – Heidenheim) Von Heidenheim westlich nach Böhmenkirch in Richtung Göppingen nimmt der Verkehr permanent ab: von 15.700 KFZ auf 8.520 und 4.910 (davon LKW 730, 620 und 490). Ähnlich wie die B 466 östlich von Heidenheim wies diese Strecke einen unübersichtlichen und unruhigen Straßenverlauf auf. Auch hier wurden Begradigungen und Verbreiterungen vorgenommen. Die IHK hatte moniert, dass die eingesetzten Mittel leider im Wesentlichen verpuffen würden, da die Begradigungen als solche kaum erkennbar wären und im Übrigen es sinnvoll sei, die Strecke dreispurig auszubauen. Verkehrsstärken 2005: B 466 (Böhmenkirch – Heidenheim) B 19 / B 492 (OU Hermaringen – Brenz – Obermedlingen) Die Weiterführung im Süden über Heidenheim-Mergelstetten (B 19 in Richtung Ulm) findet erst wieder an der neuen Ortsumfahrung Herbrechtingen zu einer gewissen Entspannung. Danach endet die B 19 (die alte Trasse ist auf eine Landesstraße zurückgestuft) und lenkt den Verkehr auf die A 7 bzw. über die anschließende B 492 in Richtung Sontheim, Brenz und Niederstotzingen (L 1167 und L 1170) bzw. Dillingen (L 1167). Der Straßenzug B 19 – B 492 – B 16 stellt die direkte Verbindung des Mittelzentrums Heidenheim mit dem bayerischen Mittelzentrum Dillingen / Lauingen dar. Hier sind in den letzten Jahren bereits zwei Ortsumfahrungen (Herbrechtingen und Hermaringen) realisiert worden. (Die B 492 setzt westlich der A 7 die B 19 fort, die auf der alten Trasse östlich der A 7 auf das Niveau einer Landesstraße zurückgestuft wurde.) Was hinsichtlich der B 492 noch aussteht, ist die in Planung befindliche Ortsumfahrung Sontheim-Brenz und – auf bayerischer Seite – Obermedlingen. Die Ortsumfahrungen Sontheim und Brenz befinden sich im Planungsstadium. Auffallend ist, dass diese Strecke auch stark von Pendlerverkehren frequentiert wird. Seite 22 von 42 Verkehrsstärken 2005: B 19 / B 492 (Heidenheim – südliche Landesgrenze) Seite 23 von 42 L 1084 bzw. B 29a (Aalener Südumfahrung) Oben wurde bereits erwähnt, dass von Aalen südlich bis zur Abzweigung zur L 1084 die B 19 noch eine erhebliche Verkehrsbelastung aufweist. Von Aalen südlich bis zur Abzweigung zur L 1084 in Unterkochen weist die B 19 mit 18.470 KFZ (davon 1.730 LKW) eine erhebliche Verkehrsbelastung auf. Der derzeitige Autobahnzubringer zur Anschlussstelle Aalen/Oberkochen über die Ebnater Steige (L 1084) ist angesichts der kurvenreichen Gefällstrecke denkbar ungeeignet. Das Verkehrsaufkommen beläuft sich auf 8.760 KFZ (hiervon 500 LKWs), aktuell spricht man sogar von 11.000 KFZ DTV. Eine Verharmlosung dieser Zahl ist unzulässig: 460 Fahrzeuge pro Stunde, alle 7 ½ Sekunden ein KFZ – und das im 24 StundenDurchschnitt! Die Ortsumfahrung Ebnat (B 29a) ist im „Vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans 2003 – 2015 enthalten. Diese Strecke kann man als Vorstufe zur Aalener Südumfahrung sehen, die im Bundesverkehrswegeplan immerhin als „Weiterer Bedarf mit Planungsrecht“ aufgeführt ist. Die Trasse für diese Südumgehung ist noch nicht festgelegt, insbesondere noch nicht, wo sie denn von der B 19 abzweigen soll. In Diskussion ist, den Straßenverlauf der Ebnater Steige von der dortigen Wohnbebauung weg zu verschwenken – nebst Lärmschutzmaßnahmen – und dreispurig auszubauen. Inwieweit dies politisch durchsetzbar ist, ist derzeit ungewiss. Zurzeit ist außerdem in der Überlegung, die Leistungsfähigkeit der B 29-Westumgehung Aalen zu verbessern: Leistungsreserven sieht man in der Ausgestaltung der Anschlussstellen mit Über- und Unterführungen und in der Verbreiterung auf drei bis vier Spuren. Dabei hofft man, dass die Verbesserungen auf der Westumgehung Verkehr von der dann zunehmend unattraktiveren Ebnater Steige abziehen würde. Auch wenn man diese Option für nicht unrealistisch hält, sind aber für die Realisierung Jahrzehnte zu veranschlagen. Seite 24 von 42 Verkehrsstärken 2005: L 1084 bzw. B 29a (Aalener Südumfahrung) Seite 25 von 42 L 1075, L 1159, L 1160 und L 1161 (Der Raum südlich von Schwäbisch Gmünd) Im nördlichen Teil der Region Ostwürttemberg bereitet die Belastung einiger Landesstraßen Sorge. Im einzelnen handelt es sich um die L 1075, die Schwäbisch Gmünd über Strassdorf mit dem Göppinger Raum verbindet, und um die L 1159, die von Schwäbisch Gmünd in die Industriegebiete östlich von Göppingen im Filstal führt. Ähnlich stark belastet ist die L 1160 zwischen Schwäbisch Gmünd und Weißenstein, die in den letzten Jahren zum Teil ausgebessert wurde, was positiv zu vermerken ist. Sie führt zur B 466, die – über Böhmenkirch – den Verkehr in den Heidenheimer Raum aufnimmt bzw. ab Böhmenkirch in den Geislinger Raum. Die L 1161 von Mögglingen bzw. Böbingen über Heubach nach Schwäbisch Gmünd stellt unter anderem – aber nicht nur – eine Ausweichstrecke parallel zur B 29 dar. Nach Ausbau der B 29 wird zwar ein Teil dieser Verkehre auf der B 29 bleiben, aber es wird die L 1161 weiterhin als Verbindung zwischen Heubach und dem Industriestandort Güggling oberhalb von Schwäbisch Gmünd stark frequentiert sein. Daher ist auch die geplante Ortsumfahrung von Bargau nach wie vor zu begrüßen. Böbingen Mögglingen Bargau Straßdorf Seite 26 von 42 B 29 – L 1060 – L 1076 – L 2220 – L 2385 (Der Raum östlich von Ellwangen) Die genannten Straßen sind stark belastet und zudem zum großen Teil in schlechtem Zustand. Vollends dramatisch würde die Situation, wenn der LKW-Schwerverkehr aus Dinkelsbühl ausgesperrt würde und sich seinen Weg über die L1060 und Zöbingen suchen würde oder über die L 1076 über Pfahlheim und Röhlingen. Aus diesem Grunde unterstützt die IHK Ostwürttemberg und der Ostalbkreis die IHK für Augsburg und Schwaben sowie den Donau-Ries-Kreis und den Landkreis Dillingen, die Dinkelsbühler bzw. Ansbacher Pläne zu Fall zu bringen. Verkehrsstärken 2005: B 29 – L 1060 – L 2220 – L 2385 (Der Raum östlich von Ellwangen) Pfahlheim Röhlingen Seite 27 von 42 B 29 – B 290 - L 1073 – L 1075 – K 3233-K 3236 – 3241 – K 3320 (Der Raum westlich von Ellwangen) Der Raum westlich der A 7 ist – wie sein Pendant östlich – von Landes- und Kreisstraßen gekennzeichnet, die sich in ausbau- und reparaturwürdigem Zustand befinden. Selbst auf den Landesstraßen 1073 und 1075 sind LKWBegegnungsverkehre nicht immer unproblematisch, von den Kreisstraßen gar nicht zu reden. Einige Kreisstraßen sind sogar stärker belastet als Landesstraßen. So weisen die K 3236 zwischen Hüttlingen und Neuler eine Verkehrsstärke von 5.000 KFZ (davon 200 LKWs) auf und die K 3320 zwischen Hüttlingen und Rainau von 4.400 (davon 330 LKWs). Die L 1075 ist zwischen Abtsgmünd – Neuler – Ellwangen mit bis zu über 1.700 KFZ (davon bis zu 150 LKWs) belastet, die L 1073 zwischen Abtsgmünd – Adelmannsfelden – Ellwangen mit bis zu 2.100 KFZ (davon bis zu 270 LKWs). Die wirtschaftliche Entwicklung von Adelmannsfelden leidet hierunter. Verkehrsstärken 2005: B 29 – B 290 - L 1073 – L 1075 – K 3236 (Der Raum westlich von Ellwangen) Neuler Hüttlingen Rainau Seite 28 von 42 9. Mautvermeidung / „Mautflüchtlinge“ Zwischenzeitlich vorgenommene Zählungen hatten zum Ziel, Mautvermeidungsverkehre aufzuspüren; die Ergebnisse sind jedoch nur zum Teil belastbar. Sogenannte Dauerzählstellen finden sich z.B. im Ostalbkreis auf der B 29 bei Grunbach (Bereich westlich Gmünd), auf der B 29 bei der Westumgehung Aalen (Bereich GD – BAB A7) und auf der L 1060 bei Lindenhof (Bereich Ellwangen – Rosenberg). Diese Dauerzählstellen ermitteln den „Schwerverkehr“ aber bereits den ab 3,5 to zGG, während die Maut nur LKWs über 12 to zGG betrifft. Damit sind die Ergebnisse der Zählung für die Beantwortung der Frage, ob Mautvermeidungsverkehre bestehen oder nicht bzw. in welcher Größenordnung, nur bedingt tauglich. Manuelle Zählungen (z.B. an der B 29 westlich von Mögglingen, an der B 290 nördlich von Jagstzell, an der B 29 westlich von Bopfingen, an der B 19 südlich von Oberkochen und an der B 466 westlich von Böhmenkirch) stellten nur sehr kleine Stichproben dar. Da sich auch die Zählstellen zum Teil an anderen Orten befanden als bei der Straßenverkehrszählung 2000 / 2005, sind die Ergebnisse bisweilen inplausibel oder widersprüchlich. Dennoch ist festzustellen, dass auf der B 29 der LKW-Verkehr stark zugenommen hat, nämlich um 50 bis 150 LKW pro Tag, und zwar besonders stark mit 150 bis 250 LKWs auf der B 29 östlich der A 7. Die Annahme liegt nahe, dass Mautvermeidungsverkehre stattfinden (siehe Graphik auf Seite 43). Nicht besser sieht es im Landkreis Heidenheim aus. Ausgehend von Stuttgart auf der B 10 bis Süßen und dann fortführend auf der B 466 bis Heidenheim werden gleichfalls 150 bis 250 LKWs mehr pro Tag gezählt, von Heidenheim weiter nach Nördlingen sind es immerhin noch 50 bis 150 LKWs. Dass es Mautausweichverkehre gibt, kann nicht ernsthaft bestritten werden. Andererseits haben viele LKW-Fahrer schon früher gewisse Abkürzungsstrecken genutzt und nutzen sie weiter, wobei die Mautvermeidung nicht so sehr im Vordergrund steht. Und da der Verkehr – auch der LKW-Verkehr – in den letzten Jahren angestiegen ist, wird dieser Anstieg als Mautumgehung „gefühlt“, ohne dass der Verkehr über die normale Steigerungsrate hinaus wesentlich angestiegen wäre. Der Verkehrsausschuss der IHK, der sich überwiegend aus Verladern und Transportunternehmern zusammensetzt, hatte unmissverständlich klar gestellt, dass Mautvermeidungsverkehre in der heutigen Zeit der Systemverkehre, der Just-intime-Belieferung, der gestiegenen Personalkosten und der beschränkten Lenkzeiten betriebswirtschaftlich Unsinn darstellten. Fazit: Es gibt Mautausweichverkehre und ein dadurch bewirktes höheres Verkehrsaufkommen. Ein „immenser“ Anstieg, wie oft behauptet, kann nicht verifiziert werden. 10. Politik ist und bleibt gefordert Die Wirtschaft erwartet von der Politik, dass sie die dargestellten Notwendigkeiten anerkennt und entsprechend handelt, sich also darum bemüht, die Voraussetzungen für einen bedarfsgerechten Infrastrukturausbau in der Region zu schaffen. Dazu gehört in erster Linie die Sicherung der finanziellen Voraussetzungen. Der Staat schöpft im Verkehrsbereich mehr Mittel ab als er in diesen re-investiert. Die Verwendung dieser Mittel für andere Zwecke kann auf Dauer nicht hingenommen werden, hier muss die Politik gegensteuern. Die Vernachlässigung von Investitionen in Produktionsmittel führt beim Staat zum selben Ergebnis wie beim einzelnen Unternehmen: Verlust an Wettbewerbsfähigkeit, gar Ausscheiden aus dem Wettbewerb. Wachstum der Wirtschaft, Wohlstand, Sicherung von und Schaffung neuer Arbeitsplätze sind nur erreichbar, wenn die Produktionsbedingungen für die Unternehmen rasch und nachhaltig verbessert werden (siehe auch oben Seite 6). Seite 29 von 42 11. Bund ändert Straßenbaufinanzierung: Lkw-Maut statt Haushaltsmittel - Systemwechsel gefährdet mittelständisches TransportgewerbeDie Investitionsmittel für Bundesverkehrswege (Straße, Schiene, Wasserstraße) sind seit 2001 mehr oder weniger konstant. Sie wurden selbst nach Einführung der LKW-Maut im Jahre 2005 nicht weiter angehoben; im Schnitt liegen die jährlichen Ausgaben bei 9,35 Mrd. € (siehe Anhang 8, Tabelle 1, auf Seite 42). Schlussfolgerungen: 1.Die Mauteinnahmen haben lediglich allgemeine Haushaltsmittel ersetzt, Verkehrsinvestitionen wurden nicht verstärkt. Die Mauteinnahmen fließen zwar formal in den Verkehrsetat, werden aber de facto zur Finanzierung von Ausgaben an ganz anderer Stelle genutzt. 2. Die Mauteinnahmen fließen damit auch nicht zusätzlich in den Bundesfernstraßenbau, um dort überfällige Investitionen zu verstärken (siehe Anhang 8, Tabelle 2, auf Seite 42). 3. Der Bund zieht sich offenbar aus der Finanzierung der Bundesfernstraßen mit allgemeinen Haushaltsmitteln fast ganz zurück. So nehmen die Mauteinnahmen weiter zu, während gleichzeitig die Ausgaben für den Bundesfernstraßenbau bis 2012 reduziert werden. Rein rechnerisch machten die Mauteinnahmen im Einführungsjahr 2005 bereits rund 50 % des Straßenbauetats aus, im Jahre 2012 werden es sogar 97 % sein. Von den Bruttomauteinnahmen sind zwar die Systemkosten und die Kosten für das Harmonisierungsprogramm abzuziehen; dennoch zeichnet sich im Ergebnis ab, dass sich der Bund aus der Finanzierung der Bundesfernstraßen mit allgemeinen Haushaltsmitteln verabschieden will. Damit wird der Staat seiner (Verkehrs-) Infrastrukturverantwortung nicht gerecht (siehe oben Seite 6). Aber auch wenn man es für richtig hält, dass die Verkehrsinfrastrukturkosten ganz auf die Verursacher abgewälzt werden: zum durchgängigen Prinzip kann man dies nicht erklären; denn dann müssten z.B. auch Krankenhäuser von den Patienten – und nur von diesen – bezahlt werden. Aber wenn dieses neue Prinzip konsequent angewendet werden soll, dann müssen alle Einnahmen aus Verkehr (KFZSteuer und – soweit auf Mineralöl entfallend – Energie- und Mehrwertsteuer sowie Mauteinnahmen wiederum der Verkehrsinfrastruktur zugute kommen. So konsequent will man aber nicht sein. Die Folge ist, dass die Bundesregierung die Investitionsfinanzierung de facto allein dem Güterkraftverkehr aufbürdet. Sie will es selbst um den Preis tun, dass diese viele mittelständische Transportunternehmen, die bereits andere Kostentreiber (Energiepreise, Arbeitszeitregelung) nur schwer verkraften können, nicht überleben werden. Diese Mautpolitik wird Unternehmen in Deutschland, und damit Arbeits- und Ausbildungsplätze, gefährden und nicht nur in Einzelfällen vernichten. Seite 30 von 42 12. zukünftige Entwicklung - bundesweit Eine Untersuchung der ProgTrans AG, Zürich, die im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vorgenommen wurde, geht trotz der demografischen Veränderungen von einer Verdoppelung der Verkehrsleistung im Güterverkehr bis 2050 aus. Das höchste Wachstum wird für den Transitverkehr erwartet. Auch der Binnenverkehr wird – wenngleich mit geringeren Wachstumsraten – weiter zunehmen. Die Modal-Split-Anteile von Straße und Schiene werden leicht ansteigen. Gesamt Nach Verkehrsbeziehungen: Binnenverkehr Grenzüberschreitender Versand Grenzüberschreitender Empfang Transitverkehr Nach Verkehrsträgern: Straße Schiene Binnenschifffahrt Rohrfernleitungen Modal Split-Anteile nach Verkehrsträgern: Straße Schiene Binnenschifffahrt Rohrfernleitungen 2005 581 Mrd. tkm 2050 1.218 tkm Veränderung + 109,6 % 298 Mrd. tkm 87 Mrd. tkm 112 Mrd. tkm 83 Mrd. tkm 487 Mrd. tkm 204 Mrd. tkm 267 Mrd. tkm 260 Mrd. tkm + 63,4 % + 134,5 % + 138,4 % + 213,3 % 404 Mrd. tkm 95 Mrd. tkm 64 Mrd. tkm 17 Mrd. tkm 873 Mrd. tkm 227 Mrd. tkm 100 Mrd. tkm 18 Mrd. tkm + 116,1 % + 138,9 % + 56,3 % + 5,9 % 69,5 % 16,4 % 11,0 % 2,9 % 71,7 % 18,6 % 8,2 % 1,5 % tkm = Tonnenkilometer Seite 31 von 42 13. zukünftige Entwicklung – Region Ostwürttemberg Bei der Betrachtung einiger Messpunkte in der Region kann man eine katastrophale Entwicklung konstatieren, selbst wenn man nur den Schwerverkehr berücksichtigt. So würde sich z.B. auf der A 7 bei Herbrechtingen/Giengen der Schwerverkehr von derzeit über 7.000 LKW über 3,5 to zGG pro Werktag bereits 2030 auf über 12.000 belaufen. Schwerverkehr *) werktags, DTV**) 2005 2030 2050 Straße Zählstelle prozentualer Anteil am Gesamtverkehr A7 AS Oberkochen – AS Giengen/Herbrechtingen 7.219 19,3 % 12.620 (11.849***) 15.150 (14.446***) B 19 B19/L1083 Heidenheim Ri. Giengen – B19/B466 Heidenheim Bahnunterführung 1.516 6,0 % 2.650 (2.354****) 3.200 (2.807****) B 466 B466/L1165 Sontheimer Wirtshäusle 691 – B466/L1163 Abzw. Steinheim 7,4 % 1.200 (1.072****) 1.450 (1.279****) B 29 B29/L1158 Mögglingen Ri. Heuchlingen – B29/L1165 Essingen Bahnhof 12,7 % 3.760 (3.341****) 4.520 (3.984****) 2.152 *) Busse, LKW mit mehr als 3,5 to zGG ohne bzw. mit Anhänger, Sattelfahrzeuge **) DTV = Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke ***) Unter der Annahme, dass bei der obengenannten Zählstelle auf der A 7 der Binnenverkehr mit 60 Prozent, der grenzüberschreitende Verkehr (Versand/Empfang) mit 30 Prozent und der Transitverkehr mit 10 Prozent zu Buche schlägt, lässt sich die zu erwartende Verkehrsbelastung etwas reduzieren. ****) Entsprechendes gilt auf den Bundesstraßen bei den obengenannten Zählstellen unter der Annahme, dass kein Transitverkehr herrscht – obwohl dies fälschlich immer wieder ohne jeden Beweis anzubieten behauptet wird – und dass der Binnenverkehr mit einem Anteil von 70 Prozent und der grenzüberschreitende Verkehr (Versand/Empfang) mit 30 Prozent zu Buche schlägt. 14. Forderungen 14. 1 sechsstreifiger Ausbau der A 7 Ohne einen sechsstreifigen Ausbau der Bundesautobahn A 7 wird es einen permanenten Stau geben – mit den entsprechenden volkswirtschaftlichen Schäden. Ein Spediteur: „Wenn ich morgens meine Fahrer oder Subunternehmer sehenden Auges in den Stau schicke, denke ich mir manchmal, dass ich den strafrechtlichen Tatbestand der Nötigung und Freiheitsberaubung erfülle. Die Belastung der Fahrer nimmt – auch bei Reduzierung der Lenkzeiten – permanent zu; das schadet der Sicherheit der Fahrer und der Güter, der Qualität.“ Seite 32 von 42 14. 2 dreistreifiger Ausbau der Bundesstraßen Im Zuge von Ausbau- und Sanierungsmaßnahmen ist ein dreispuriger Ausbau der höchstfrequentierten Bundesstraßen vorzusehen. Nur so kann die Schnelligkeit der Strecke und die Sicherheit – insbesondere die Überholsicherheit – erhöht werden, und nur so werden die Mittel effizient eingesetzt. Alles andere wäre ineffizientes Flickwerk. Die Tatsache, dass die Westumgehung von Aalen, der Tunnel in Schwäbisch Gmünd, der Ausbau der B 19 zwischen Aufhausen und Königsbronn und der B 466 zwischen Sontheimer Wirtshäusle und der Abzweigung Heuchstetten nur zweispurig vorgenommen wurden bzw. werden, stellt geradezu eine Versündigung an den kommenden Generationen dar. 14. 3 kein Flickwerk – Neubauten sind zu forcieren Die bisherige verkehrspolitische Philosophie der Politik, lediglich Ausbauten bestehender Trassen ins Auge zu fassen, ist nicht zukunftsfähig. Es ist unumgänglich, neue Trassen in Angriff zu nehmen bzw. alte Pläne wieder zu reaktivieren, z.B. die Südumfahrung Aalen (Anschluss der Bundesstraße 19 an die BAB A 7). Auf Länderebene (Bayern und Baden-Württemberg) wäre zu denken an eine Entlastung der bestehenden Ost-WestVerbindungen A 6 und A 8 durch zusätzliche leistungsfähige Verbindungen zur A 96, Ausbau der Strecke Freiburg – Donaueschingen – Tuttlingen – Ulm bzw. nach Memmingen. 14. 4 keine Fehlleitung von Mitteln Mittel müssen dorthin vergeben werden, wo durch Engpassbeseitigung die Leistungsfähigkeit des Gesamtnetzes am nachhaltigsten gesteigert werden kann. Mittel dürfen nicht dorthin fließen, wo immer weniger Menschen in den Genuss von – teilweise völlig überzogenen – Infrastruktur-Ausbaumaßnahmen gelangen. Der Tatsache, dass der Verkehr in den alten Bundesländern zunimmt, in den neuen Bundesländern die Bevölkerung aber abnimmt, dieser Tatsache wird von der Politik bisher keine Rechnung getragen. 14. 5 Reform der Straßenbau-Zuständigkeiten Wir benötigen eine effiziente und kostengünstige Struktur der Straßenbauverwaltung. Mit einer Neuklassifizierung des Straßennetzes in Bundes- und Regionalstraßen bekämen wir eine Vereinfachung der Zuständigkeiten, was sich auch auf ein verbessertes Baustellenmanagement auswirken würde. Seite 33 von 42 Anlage 1: Verkehrsträger und Verkehrswege: Systemvor- und -nachteile Verkehrsträger Vorteile Nachteile Güterkraftverkehr Haus-zu-Haus-Verkehre, Berücksichtigung individueller Kundenwünsche, Schnelligkeit, Witterungsabhängigkeit, steigende Verkehrsdichte, Umweltbelastung, begrenzte Ladungsgewichte und –maße - Eisenbahn kaum Haus-zu-Haus-Verkehre, Gebundenheit an Schiene, Fahrpläne, höherer Verpackungsaufwand - Binnenschifffahrt hohe Transportgewichte und -maße, niedrige Frachtkosten, geringe Umweltbelastung - Seeschifffahrt konkurrenzlos bei großen Gütermengen und langsam im Vergleich zum Flugzeug, z.T. hohe -maßen, insbesondere zwischen Kontinenten, Belastungen der Güter beim Transport, meist niedrige Frachtraten im Vergleich zum lange landseitige Vor- und Nachläufe Lufttransport, mit Containereinsatz auch hochwertige Güter transportierbar (auch: „Roll on-Roll off-Verkehre) - Luftverkehr hohe Transportgeschwindigkeit, geringes teuer im Vergleich zur Seefracht, begrenzte Transportrisiko, niedrige Versicherungskosten, Tragfähigkeit der Flugzeuge, Probleme bei Einsparung von Verpackungskosten sperrigen Gütern - Rohrleitungsverkehr konkurrenzlos bei Massengütern über große Entfernungen, geringe Umweltbelastung, relative Witterungsunabhängigkeit, hohe Transportkapazität (auch: „HuckepackVerkehre“, „Roll on-Roll off-Verkehre“) niedrige Geschwindigkeit, Witterungsabhängigkeit, so gut wie keine Hauszu-Haus-Verkehre Verkehrswege - Land Wasser Luft Straßen, Parkplätze, Tunnel, Brücken, Schienennetz, Bahnhöfe, Pipelines (auch unter Wasser) Flüsse, Kanäle, Häfen (auch: Wasserwege durch Tunnel und über Brücken) durch Leitverfahren überwachte Luftwege Eigenarten und Risiken von Verkehrsleistungen ¾ ¾ ¾ ¾ ¾ Nichtspeicherbarkeit, Tendenz zum Kapazitätsüberhang, hoher Kapitalbedarf, Unpaarigkeit der Verkehrsströme, Wettbewerb der Verkehrsträger (externer Wettbewerb) Wettbewerb der Verkehrsunternehmen untereinander (interner Wettbewerb) Nachfragemenge = Null-Summen-Spiel: „Stück vom Kuchen anderer"; aber möglich: Übernahme von ausgegliederten Werkverkehren Seite 34 von 42 Anlage 2: Straßenlängen Region Ostwürttemberg Autobahnen, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen 2005 (überörtlicher Verkehr) in prozentual, Kilometern bezogen auf BaWü (Ranking) Flächen 2005 in ha prozentual, bezogen auf BaWü Autobahnen, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen 2005 (überörtlicher Verkehr) in Metern pro ha (Ranking) 1.495,2 (12) 5,455 213.869 5,983 6,99 (10) Donau-Iller 2.192,2 (6) 7,998 288.583 8,074 7,60 (7) Bodensee-Oberschwaben 2.824,9 (3) 10,306 350.094 9,795 8,07 (5) Hochrhein-Bodensee 2.228,7 (5) 8,131 275.597 7,710 8,09 (4) Schwarzwald-BaarHeuberg 1.791,9 (9) 6,537 252.902 7,075 7,09 (9) Südlicher Oberrhein 2.437,0 (4) 8,891 406.203 11,365 6,00 (12) Nordschwarzwald 1.945,8 (7) 7,099 233.991 6,546 8,32 (3) 1.672,8 (10) 6,103 253.103 7,081 6,61 (11) 3.288,6 (2) 11,998 365.396 10,223 9,00 (1) 1.583,2 (11) 5,776 213.744 5,980 7,41 (8) Rhein-Neckar-Odenwald 1.911,9 (8) 6,975 244.181 6,831 7,83 (6) Heilbronn-Franken 4.037,6 (1) 14,730 476.503 13,331 8,47 (2) 27.409,3 100,00 3.574.166 100,00 7,67 Neckar-Alb Stuttgart Mittlerer Oberrhein Baden-Württemberg Quelle: Statistisches Landesamt Wegen der Vergleichbarkeit mit der Verkehrsmengenkarte 2007, die die Zahlen von 2005 aufweist, sind in der obigen Tabelle die Werte von 2005 aufgeführt. Die Straßenlängen haben sich zwischen 2005 und 2007 praktisch nicht verändert. Die Region Ostwürttemberg verfügt im baden-württembergischen Vergleich absolut gesehen an Autobahnen, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen mit 1.500 Kilometern über das kleinste Straßennetz. Bezogen auf die Fläche steht Ostwürttemberg mit knapp 7 Metern pro ha an der drittletzten Stelle (nach Neckar-Alb und dem Südlichen Oberrhein) und unter dem Landesdurchschnitt. Seite 35 von 42 Anlage 3: Straßenlängen in Metern pro Einwohner Region Bevölkerung 2005 Autobahnen, Straßenmeter Bundes-, Landespro und Kreisstraßen Einwohner 2005 2005 (außerorts) in Kilometern (Ranking) Ostwürttemberg 451.934 1.495,2 3,31 (6) Donau-Iller 499.390 2.192,2 4,39 (3) Bodensee-Oberschwaben 614.508 2.824,9 4,60 (1) Hochrhein-Bodensee 663.323 2.228,7 3,36 (5) Schwarzwald-Baar-Heuberg 488.765 1.791,9 3,67 (4) 1.038.639 2.437,0 1,76 (9) Nordschwarzwald 599.086 1.945,8 3,25 (7) Neckar-Alb 691.248 1.672,8 2,42 (8) 2.667.766 3.288,6 1,23 (12) 997.855 1.583,2 1,59 (11) 1.135.514 1.911,9 1,68 (10) 887.673 4.037,6 4,55 (2) 10.735.701 27.409,3 2,55 Südlicher Oberrhein Stuttgart Mittlerer Oberrhein Rhein-Neckar-Odenwald Heilbronn-Franken Baden-Württemberg Quelle: Statistisches Landesamt Wegen der Vergleichbarkeit mit der Verkehrsmengenkarte 2007, die die Zahlen von 2005 aufweist, sind in der obigen Tabelle die Werte von 2005 aufgeführt. Die Straßenlängen haben sich zwischen 2005 und 2007 praktisch nicht verändert. Die Bevölkerung Baden-Württembergs hat zwischen 2005 und 2007 um 14.000 zugenommen (2007: 10.749.755), sodass die obigen Werte sich bestenfalls marginal ändern würden. Bei der Frage, wie viel Straßenmeter pro Einwohner zur Verfügung stehen, steht die Region Ostwürttemberg im Mittelfeld und mit 3,13 Metern etwas über dem Landesdurchschnitt von 2,55 Metern. Seite 36 von 42 Anlage 4: Kraftfahrzeugdichte 2007 Land / Region KFZ insgesamt Bundesrepublik Deutschland Baden-Württemberg 48.989.000 41.019.700 7.637.665 6.352.765 Ostwürttemberg Donau-Iller Bodensee-Oberschwaben Hochrhein-Bodensee Schwarzwald-Baar-Heuberg Südlicher Oberrhein Nordschwarzwald Neckar-Alb Stuttgart Mittlerer Oberrhein Rhein-Neckar-Odenwald Heilbronn-Franken 330.252 376.143 466.928 466.619 365.887 716.289 419.567 496.996 1.850.651 690.649 762.586 695.098 Pkw 271.703 302.009 368.026 382.398 300.075 579.732 349.736 408.427 1.587.353 585.186 657.134 560.986 Lkw Zugmaschinen Einwohner KFZ pro 1000 Einwohner (Ranking) 2.270.900 306.782 1.889.800 345.986 82.315.000 10.739.000 595 711 11.907 14.867 18.748 18.262 14.082 32.932 15.869 20.037 71.579 30.065 31.315 27.119 185.95 27.333 33.388 23.817 20.293 42.148 19.012 26.732 47.667 19.058 18.243 49.700 448.073 500.735 615.648 664.848 486.566 1.044.996 596.389 690.593 2.672.518 1.003.218 1.139.667 886.504 737 751 758 701 752 685 704 719 692 688 669 784 (5) (4) (2) (8) (3) (11) (7) (6) (9) (10) (12) (1) Mit 737 Kraftfahrzeugen pro 1000 Einwohner steht Ostwürttemberg in Baden-Württemberg auf Platz 5 und über dem Landesdurchschnitt (711). Beachtlich ist, dass der Bundesdurchschnitt nur bei knapp 600 liegt. Quelle: Statistisches Bundesamt, Statistisches Landesamt Seite 37 von 42 Anlage 5: Jahresfahrleistung 2005 absolut im gesamten Straßennetz Baden-Württembergs Region Jahresfahrleistungen in Mio. Kilometern auf Autobahnen, Bundes-, Landes- und Kreisstraßen (außerorts) 2005, absolut KFZ insgesamt davon LKW und Busse > 2,8 to zGG absolut prozentual (Ranking) Autobahnen, Bundes-, Landesund Kreisstraßen 2005 (außerorts) in Kilometern Jahresfahrleistung je Straßenkilometer in Mio. Kilometer 2005 Ostwürttemberg 3.870,4 319,3 8,25 (4) 1.495,2 2,59 (8) Donau-Iller 4.924,2 419,5 8,52 (2) 2.192,2 2,24 (9) Bodensee-Oberschwaben 5.250,9 353,5 6,73 (8) 2.824,9 1,97 (11) Hochrhein-Bodensee 4.758,3 292,2 6,14 (10) 2.228,7 2,13 (10) Schwarzwald-Baar-Heuberg 4.665,5 333,6 7,15 (6) 1.791,9 2,60 (7) Südlicher Oberrhein 8.999,6 760,0 8,44 (30) 2.437,0 3,69 (4) Nordschwarzwald 5.332,0 366,9 6,88 (7) 1.945,8 2,74 (6) Neckar-Alb 4.957,3 263,8 5,32 (11) 1.672,8 2,96 (5) 20.674,6 1.327,1 6,42 (9) 3.288,6 6,29 (1) Mittlerer Oberrhein 8.847,0 768,9 8,69 (1) 1.583,2 5,59 (2) Rhein-Neckar-Odenwald 9.310,7 736,8 7,91 (5) 1.911,9 4,87 (3) Heilbronn-Franken 9.394,0 1.037,7 11,04 (12) 4.037,6 2,33 (9) Stuttgart Baden-Württemberg 90.984,5 6.979,1 7,67 27.409,3 3,32 Landesdurchschnitt 7.582,04 581,6 7,67 2.284,1 3,32 Quelle: Statistisches Landesamt Wegen der Vergleichbarkeit mit der Verkehrsmengenkarte 2007, die die Zahlen von 2005 aufweist, sind in der obigen Tabelle die Werte von 2005 aufgeführt. Ostwürttemberg steht an vierthöchster Stelle der kilometerbezogenen Jahresfahrleistung, prozentual gemessen am Schwerverkehrsaufkommen, und über dem Landesdurchschnitt. Seite 38 von 42 Anlage 6: IHK-Forderungen und Bundesverkehrswegeplan 2003 endgültig IHK-Forderung Einstufung im Bundesverkehrswegeplan Straße Bezeichnung Länge (km) Allerhöchste Priorität OU Schwäbisch Gmünd mit Tunnel Vordringlicher Bedarf – laufendes Vorhaben Vordringlicher Bedarf – neues Vorhaben B 29 OU Schwäbisch Gmünd, 1. BA 1,3 B 29 OU Schwäbisch Gmünd, 2. BA 2,6 Vordringlicher Bedarf – neues Vorhaben B 29 OU Mögglingen 6,9 B 29 Aalen – Schwäbisch Gmünd Vordringlicher Bedarf – neues Vorhaben B 29 B 29 B 29 B 29 Schwäbisch Gmünd – Hussenhofen Hussenhofen – Böbingen Böbingen – Mögglingen Essingen – Aalen 2,3 4,1 3,3 3,6 OU Brenz + weiterer Ausbau der B 492 – B 16 Vordringlicher Bedarf – neues Vorhaben B 492 OU Brenz 2,3 OU Ebnat Vordringlicher Bedarf – neues Vorhaben B 29a OU Ebnat (Ebnat-A 7) nach Abstufung B 19 2,0 Aalen Südumfahrung, B 19 – A 7 Weiterer Bedarf mit Planungsrecht – neues Vorhaben B 29a Aalen-Unterkochen, nach Abstufung B 19 5,0 B 297 OU Lorch Vordringlicher Bedarf – neues Vorhaben B 297 OU Lorch 1,0 B 29 OU Pflaumloch, OU Trochtelfingen, Weiterer Bedarf – neues Vorhaben B 29 OU Pflaumloch, OU Trochtelfingen, 2,3 2,9 Weiterer Bedarf – neues Vorhaben B 466 OU Heidenheim (Tunnel) 0,7 OU Mögglingen Erste Priorität weitere Projekte „wünschenswert“ B 466 Innenstadttunnel Heidenheim Für die Aufstellung des Verkehrswegeplans hatte die IHK Ostwürttemberg Forderungen an die Politik gerichtet, denen in großem Maße entsprochen wurde. Die Realisierung der Maßnahmen stand und steht allerdings unter dem Vorbehalt der Finanzierungsmöglichkeit. Seite 39 von 42 Anlage 7: Bundesverkehrswegeplan 2003 bis 2015 Lfd. Nr. Land Straße Projektbezeichnung Dringlichkeit 105 [142 BW BW B 19 B 29 Verlegung in Herbrechtingen Nordostring Stuttgart 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 233 234 309 310 693 304 [305 [306 [307 BW BW BW BW BW BW BW BW BW BW BW BW BW BW BW BY BW BW BW BW B 29 B 29 B 29 B 29 B 29 B 29 B 29 B 29 B 29 B 29a B 29a B 297 B 298 B 492 B 492 B 492 B 466 B 466 B 466 B 466 OU Schwäbisch Gmünd 1. BA OU Schwäbisch Gmünd 2. BA Schwäbisch Gmünd - Hussenhofen Hussenhofen - Böbingen Böbingen - Mögglingen OU Mögglingen Essingen - Aalen OU Pflaumloch OU Trochtelfingen OU Ebnat (w Ebnat - A 7) Aalen/Unterkochen OU Lorch OU Mutlangen OU Hermaringen OU Brenz OU Obermedlingen OU Heidenheim (Tunnel) OU Böhmenkirch OU Donzdorf Süßen - Donzdorf Vordringlicher Bedarf Weiterer Bedarf (mit festgestelltem hohen ökologischen Risiko)] Vordringlicher Bedarf Vordringlicher Bedarf Vordringlicher Bedarf Vordringlicher Bedarf Vordringlicher Bedarf Vordringlicher Bedarf Vordringlicher Bedarf Weiterer Bedarf (ohne Planungsrecht) Weiterer Bedarf (ohne Planungsrecht) Vordringlicher Bedarf Weiterer Bedarf mit Planungsrecht Vordringlicher Bedarf Vordringlicher Bedarf Vordringlicher Bedarf Vordringlicher Bedarf Vordringlicher Bedarf Weiterer Bedarf (ohne Planungsrecht) Weiterer Bedarf (ohne Planungsrecht)] Weiterer Bedarf (ohne Planungsrecht)] Vordringlicher Bedarf] [in eckigen Klammern: Vorhaben außerhalb Ostwürttembergs, aber im Interesse der Region bzw. mit Auswirkungen auf diese.] Seite 40 von 42 Anlage 8: Investitionen in Bundesverkehrswege aus Haushaltsmitteln und Lkw-Maut vor und nach dem Start der Lkw-Maut Tab. 1 Investitionen in Bundesverkehrswege in Mrd. Euro Gesamt Jahr davon aus allgemeinen Haushaltsmitteln vor dem Start der Lkw-Maut 2001 9,08 2002 9,56 2003 9,71 2004 9,05 9,08 9,56 9,71 9,05 Ø2000-2004 9,35 9,35 aus LkwMaut Nach Mautstart mit bisheriger Mauthöhe 2005 9,25 2006 9,13 2007 9,55 2008 Soll 9,52 7,13 6,92 7,22 6,93 2,12 2,21 2,33 2,59 Ø2005-2008 7,05 2,31 6,40 3,80 6,45 6,51 6,48 3,54 3,35 3,32 6,46 3,50 9,36 Mit vom Bund geplanter Mauterhöhung 2009 10,20 Gesetzentwurf 2010 Plan 10,00 2011 Plan 9,86 2012 Plan 9,80 Ø2009-2012 9,97 Tab. 2 Entwicklung von Fernstraßeninvestitionen und Mautaufkommen Investitionen des Bundes in Fernstraßen Aufkommen der Lkw-Maut auf Autobahnen in Mrd. Euro in Mrd. Euro Jahr Einnahmen davon für Maßnahmen zur Harmonisierung der Wettbewerbsbedingungen 2001 4,66 2002 4,71 2003 4,65 2004 4,93 2005 5,19 2,59 2006 5,14 3,05 2007 4,93 3,31 0,11 2008 Soll 4,93 3,45 0,35 2009 Entwurf 5,23 5,07 0,60 2010 Plan 5,04 4,87 0,60 2011 Plan 4,89 4,67 0,60 2012 Plan 4,80 4,67 0,60 Quellen: BMF, BMVBS, Deutscher Bundestag; Tab. 1 auch eigene Berechnungen Seite 41 von 42 Anlage 9: Mautbedingte Verkehrsverlagerungen im nachgeordneten Straßennetz bis 50 LKW/Tag 50 bis 150 LKW/Tag 150 bis 250 LKW/Tag 7 290 298 19 29 29 29 466 29 7 297 19 Quelle: Auswertung des Innenministerium BaWü und des BMVBW Seite 42 von 42