Generation Golf - Alternative Bank Schweiz
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Generation Golf - Alternative Bank Schweiz
Nummer 4 | 13. November 2000 3 Claudia Honegger (53) 1969 hielt sie in Zürich die 1.-MaiRede. Heute arbeitet sie als Soziologie-Professorin an der Uni Bern. Im moneta-Interview hält Claudia Honegger nicht nur Rückblick auf die «Achtundsechziger». Sie wehrt sich auch gegen das neuste Etikett «Generation Golf». 10 Aernschd Born (51) Ein Geldmensch sei er keiner, aber Geld ausgeben tue er gerne. Liedermacher Aernschd Born steht zu den Widersprüchen, die ein Leben naturgemäss mit sich bringt. Er trauert auch um die Tatsache, dass er aus finanziellen Gründen kein Hausmann sein darf. 23 Reto Wüthrich (27) Er hat das Oberaargauer Jugendparlament initiiert und einen Weekendbus für jugendliche Spätheimkehrer auf die Strasse zwischen Bern und Burgdorf gebracht. Seine Zürcher Pepper GmbH handelt mit Jugendmarketing. Für die ABS sieht er darin durchaus Chancen. 24 Nermin Zulic (14) Am 10. Januar 2000 wurde Nermin Zulic mit seiner Familie nach Bosnien-Herzegowina ausgeschafft. Für seine MitschülerInnen begann damit der Kampf um einen Freund. Die Dokumentation in Buchform nennt Schriftsteller Beat Sterchi «eine Lektion in Staatskunde». Helden unter sich Gute Comics leben genauso wie gute Geschichten von ihren Helden. Mister Comic Cuno Affolter könnte dazu ganze Bände schreiben. Ausser, wenn es darum geht, Vertreter der trendigen «Generation Golf» als Comic-LeserIn oder gar Comic-Helden zu orten. Seine Beweisführung lesen Sie auf Seite 5 Golfer über sich Der eine schreibt für das renommierte Feuilleton der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», der andere publiziert im nicht minder renommierten Frankfurter Suhrkamp-Verlag: Kulturredakteur Florian Illies (29) hat mit seiner Buch-Inspektion «Generation Golf» viel Staub aufgewirbelt und einen sanften Bestseller zum Gemütszustand jener Menschen verfasst, die heute 25 bis 35 sind. Schriftsteller und Musiker Gion Mathias Cavelty (Bild, 26) machte sich im Auftrag von moneta ebenfalls hinter das Studium seiner Generation und schaute dabei tief in den Spiegel. Was er dort zu sehen bekam, lesen Sie auf Seiten 5 und 8 Foto: Ruedi Steiner Geburtstag unter uns Generationen werden meist in Dekaden gemessen. 10 Jahre für eine Einheit. Nächstes Jahr feiert die Alternative Bank ABS ihren 10. Geburtstag. Und damit die erste Generation. Offizieller Stichtag für Reden und Rückblicke ist die nächste Generalversammlung vom 21. April 2001 in Zürich. Mehr dazu schon heute ab Seite 21 Kolumne Inhalt 3 Die Nach-Grünen Soziologin Claudia Honegger 5 Cuno Affolter Comic-Helden fahren niemals Golf 8 Essay Gion Mathias Cavelty Gespräch über Geld Aernschd Born 10 12 ABS-Kreditprojekt Riff Raff – Zürcher Kino für den gehobenen Unterhaltungsfilm 15 ABS-Kreditprojekt Paracelsus-Spital: mehr als nur schulmedizinische Leistungen 17 ABS Die Bank finanziert privates Wohnen ABS Interessante Kreditgesuche 18 ABS Die Leute von der ABS 19 21 ABS Die zehnte Generalversammlung: 21. April 2001 21 ABS Marco Morelli, Duo Co Streiff (Sax) und Irène Schweizer (Piano) feiern mit ABS Jetzt auf das Vorsorgekonto einzahlen 22 Meinungen zur ABS Christa Markwalder, Reto Wüthrich und Valérie Garbani 23 Wir Jungen sind ja immer noch am Lernen «Die Wertvorstellungen von jungen Erwachsenen sind ganz anders als bei uns», das war die Antwort meiner Mutter auf die Frage, was ihr beim Wort «Wertvorstellungen» in den Sinn kommt. Diese Aussage, die man ja heute immer wieder hört, hat mich erneut zum Nachdenken bewogen. Sicher ist da mal der Wert des Geldes. Bekam man früher eine Zehnernote von der Grossmutter in die Hand gedrückt, glaubte man, ein halbes Vermögen zu besitzen. Heute sind zehn Franken nichts mehr wert, im Gegenteil, Einzelne Anita Ryter schämen sich, nicht mehr erhalten zu haben. Das Wort «Dankbarkeit» steht heute leider ganz klein geschrieben. Ein Wert, der in unserer Zeit immer mehr verloren geht. Ohnehin vermute ich, dass wir jungen Leute tatsächlich undankbarer sind, als unsere Vorfahren es waren. Als ich vor vier Jahren ernsthaft krank wurde, ist mir klar geworden, welchen Wert eigentlich das morgendliche Aufstehen hat. Ist man nämlich plötzlich gelähmt, so wird einem bewusst, was ein einzelner Schritt bedeutet. Viele junge Erwachsene spazieren ganz gemütlich durch das Leben und nehmen alles als selbstverständlich an. Etwas anderes, das mir in diesem Zusammenhang in den Sinn kommt, ist die Esskultur der heutigen Jungen. Gegenwärtig muss alles schnell und bequem erledigt werden können. Und wenn das Ganze noch vor dem Fernseher ablaufen kann, ist das zweimal so gut: eben doppelt konsumieren. Die wirkliche Esskultur ist wohl am Verschwinden. Prinzipiell unterscheide ich zwischen drei Werten: Schönheitswerte, moralische Werte und religiöse Werte. Sei es von der Miss-Schweiz-Organisation, Plakatwänden oder Fernsehwerbung, jeden Tag werden Idealbilder gezeigt, Normen und Werte, an die man sich als junge Person fast halten muss, wenn man eben «in» sein will. Moralische Werte hingegen muss man ganz für sich alleine herausfinden. Für mich persönlich haben Werte wie Hilfsbereitschaft, gegenseitige Rücksicht und Vertrauen oberste Priorität. Auch einander akzeptieren erscheint mir sehr wichtig. Letzteres gehört für mich in die Liste, weil ich das Gegenteil hautnah miterlebt habe. Eine Kollegin begleitete mich in ein Hallenbad und musste mir gezwungenermassen bei jeder Einzelheit helfen. Nach dem Bad kündigte sie mir die Freundschaft, indem sie sagte, sie wisse nicht mehr, wie sie mit mir umgehen solle. Ist bei jungen Menschen eine kranke Person weniger wert, weil sie ihren Idealvorstellungen nicht entspricht? Religiöse Werte zu entwickeln, ist bei der Fülle von verschiedensten Angeboten für junge Leute nicht einfach. Ist man sich einer Sache sicher, kommt jemand und zerstört die gerade gefundenen Werte wieder. Übrigens, wir Jungen sind ja immer noch am Lernen, wie alle anderen auch. Letzte Seite Nermin wird ausgeschafft 24 Anita Ryter Primarlehrerin Anita Ryter, 22, wohnt in Steffisburg. Sie ist Preisträgerin von «Jugend forscht» und Autorin des Buches «1796. Eine Frau wird enthauptet – Spurensicherung im Fall Margaritha Hürner». Erschienen im Cosmos Verlag. Impressum Zeitung für Geld und Geist. Nr. 4, 13. November 2000 moneta erscheint mindestens vierteljährlich in deutscher und französischer Sprache. Wiedergabe von Texten und eigenen Illustrationen nur unter Quellenangabe und mit schriftlicher Zustimmung der Redaktion. Herausgeber: Herausgeberverein moneta Redaktion: Ruth Hugi (verantwortlich), Christel Berset, Felix Bührer, Aldo Clerici und Hans Peter Vieli (im Ausstand) Redaktionelle Mitarbeit: Cuno Affolter, Gion Mathias Cavelty, Silvana Iannetta, Beatrix Mühlethaler, Anita Ryter, Charlotte Spindler, Beat Sterchi und Ruedi Steiner (Fotos) Layout und Produktion: Clerici Partner, Zürich Druck: ROPRESS Genossenschaft, Zürich Verlag: moneta, Leberngasse 17, Postfach, 4601 Olten, Telefon 062/2061616 Redaktionsadresse: moneta, Feldstrasse 10, Postfach, 4900 Langenthal, Telefon 062/9229156, Fax 062/922 04 88, E-Mail: [email protected] Abonnemente: Jahresabonnement Fr. 20.–, Förderabonnement Fr. 50.– Auflage dieser Ausgabe: 20 000 Ex. Beilagen und Inserate: Wir machen darauf aufmerksam, dass Beilagen, die nicht von der ABS selbst oder von moneta beigelegt werden, bezahlt sind und deshalb den ebenfalls bezahlten Inseraten gleichkommen – die Einnahmen daraus helfen uns, die Produktionskosten der Zeitung zu reduzieren. 2 Nr. 4 | 13. Nov. 2000 «Die Distanz zwischen dem Emmental und Zürich ist geschrumpft» Generationen Claudia Honegger über die Generationen Das Etikett «Generation Golf» mag sie nicht. Für die Soziologin Claudia Honegger sind diese Golfcabrio-Fahrer aus Frankfurt bzw. deren Altersgenossinnen zwischen 25 und 35 eher so genannte «Nach-Grüne». Wobei eine Generation eh nur schwer in Bildern zu fassen sei. Die Achtundsechziger inklusive. Wie bei den Achtundsechzigern? 68 wird, wenn man von Generationen spricht, überschätzt. Zur 68er-Generation gehören höchstens die Jahrgänge 1947 bis 1950. 68 war ein städtisches Phänomen. All jene jungen Leute, die damals auf dem Land waren, haben kaum etwas mitbekommen. 68 ist zudem ein Bildungsphänomen. Natürlich gab es auch ein paar Rocker, die mitliefen. Das Gros der 68erAktivisten aber waren Gymnasiasten und Studenten. Sie machen wenige Prozent der Jugendlichen zwischen 16 und 20 von damals aus. Wenn man dann von einer Generation spricht, ist das leicht übertrieben. Heute sind die Generationenzusammenhänge wahrscheinlich dichter, weil die kulturellen Ereignisse besser und breiter kommuniziert werden. Die Distanz zwischen dem Emmental und Zürich ist geschrumpft. Ereignisse prägen heute sicher mehr Leute. Welche Ereignisse prägten denn die Generation der 1965 bis 1975 Geborenen? Aus meiner Sicht ist für diese Generation zu dieser Zeit fast nichts passiert. Obwohl für diese Jugendlichen individuell Foto: Christoph Hoigné Claudia Honegger: Es gibt sicher Ereignisse und Erlebnisse, die eine Generation ausmachen können. Die Etiketten aber, die man ihnen anhängt, haben mit den Menschen häufig wenig zu tun. Sie dienen höchstens dem Verkauf von Büchern. Sicher kommt es darauf an, was Jugendliche zwischen dem 15. und 20. Altersjahr erleben. Gemeinsame Erlebnisse in dieser Phase können Generationen prägen, sie überhaupt zu einer bewert- und benennbaren Generation machen. Heute werden solche Ereignisse, die zu gemeinsamen Erlebnissen werden können, von den Medien stärker mitgeprägt, thematisiert und transportiert als früher. Foto: Gretler’s Panoptikum, Eric Bachmann moneta: Florian Illies bezeichnet die – wie er – zwischen 1965 und 1975 Geborenen als «Generation Golf». Was lässt sich aus soziologischer Sicht zu solchen Typisierungen in Generationen sagen? 1969 an der Maifeier in Zürich… …heute als Soziologieprofessorin in Bern: Claudia Honegger. und im Einzelnen bestimmt immer mehr geschieht, als wir sehen. Wir haben immer wieder prägende Erinnerungen, die mit diesen Jahren zusammenfallen. Das kann auch etwas sein, das sich ganz weit weg abgespielt hat, wie zum Beispiel ein Krieg, der Golfkrieg etwa. Oder es kann das Aufkommen einer gewissen Thematik sein wie zum Beispiel die Ökologie. der Haltung her aber wollten oder wollen diese Frauen der mittleren Bildungsschicht eine Ausbildung abschliessen. Es gibt wohl kaum eine Frau, mit Ausnahme der untersten Bildungsschichten vielleicht, die von Anfang an sagt, sie wolle Hausfrau werden. Viele stecken dann angesichts der Arbeitsmarktsituation etwas zurück. Es ist bei den Frauen dieser Generation aber trotzdem eine Vehemenz festzustellen, zumindest Beruf und Mutterschaft vereinen zu wollen. Abiturabschluss, Lehrabschluss und Hochschulabschluss sind normal. Ist Ökologie für diese «Generation Golf» Thema? Ich glaube schon. Wenn sich diese Generation auch nicht unbedingt in politischen Parteien engagiert: Ökologie ist für diese jungen Erwachsenen ein normales Thema geworden. Es gehört dazu. Also wollen sie es nicht immer wieder an die grosse Glocke hängen. Wie bezeichnen Sie diese Generation der 1965 bis 1975 Geborenen? Die Abgrenzung ist nur schwer zu machen. Eigentlich wären es ja schon die Nach-Grünen. Nicht die eigentlichen Begründer der Grünen. Es ist schon die dritte Generation, wenn man 10 Jahre veranschlagt für eine Generation nach den 68ern. Welche Rolle spielen die Frauen? Viele lidierten wirklich wenn sie von ihnen leben einen konsoFeminismus. Einiges wollen sie nicht mehr mitmachen. Auch es dann teilweise doch tun. Von Wie wichtig ist die Karriere für diese Generation? Für die Männer ist die Karriere schwieriger geworden. Männer können weniger planen als früher. Die heutigen Laufbahnen haben sich mit der Flexibilisierung und verschiedenen Arbeitsmarktsituationen verändert. Heute ist niemand mehr sicher, nach dem Studium einen Job zu finden, und wenn ja, ob man/frau ihn auch über längere Zeit behalten kann. Für Frauen ist die Karriere sicher wichtiger geworden, als sie es in anderen Generationen je war. In meiner Generation, ich bin jetzt über 50, gab es erst vereinzelte Frauen an den Hochschulen. Interview: Ruth Hugi Claudia Honegger, 53, ist Prof. Dr. für theoretische Soziologie an der Universität Bern Nr. 4 | 13. Nov. 2000 3 Auch in Medellín würden die Jugendlichen lieber auf Tore schiessen als auf Auf 1. März 2001 sucht die WoZ eineN Menschen. Wir unterstützen Projekte, BuchhalterIn (80 %) die Menschen helfen, sich aus der Gewaltspirale zu befreien. 40 Jahre terre des hommes schweiz Senden Sie mir Informationen über die Arbeit von terre des hommes schweiz. Sie sind allein für die Buchhaltung der Genossenschaft infolink mit rund 50 MitarbeiterInnen verantwortlich und verfügen über einschlägige Berufserfahrung. Sie sind bilanzsicher, selbständiges Arbeiten gewöhnt, die Mitarbeit in einem selbst verwalteten Betrieb interessiert Sie. Der Umgang mit EDV ist für Sie selbstverständlich. Wir bieten Ihnen einen spannenden, vielseitigen Arbeitsplatz im Team, die üblichen Sozialleistungen, Mitgestaltung am «Projekt WoZ». Name: Strasse/Nr.: PLZ /Ort: terre des hommes schweiz • Laufenstrasse 12 • Postfach • CH-4018 Basel Telefon 061 338 91 38 • Fax 061 338 91 39 • www.terredeshommes.ch Nachdiplomkurse: ➢Konflikt- und Krisenintervention in interkulturellen Feldern (Mi) ➢Interkulturelle Mediation (Fr) 20 Kurstage, fester Wochentag. Kursort: Luzern, Nähe Bahnhof. Beginn: März und Oktober. Kosten: 4'500.-. neu: ab Frühling 2001: als Internet- oder Fernkurs: ➢Forschung und Beratung in interkulturellen Feldern Informationen bei: Institut für Kommunikationsforschung, Bahnhofstrasse 8, 6045 Meggen, Tel. 041 377 39 91, Fax 041 377 59 91, eMail [email protected] www.ikf.ch Die Anstellung erfolgt zu den WoZ-üblichen Bedingungen (Lohngleichheit, Mitgliedschaft in der Genossenschaft). Arbeitsort ist Zürich. Auskünfte erteilt Christoph Kaufmann, Tel. 01 448 14 09. Schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen an WoZ, Karin Hoffsten, Postfach, 8031 Zürich. Skalpell und Nadel sind oft unvermeidlich. Die sanfte Art zu heilen kommt nicht immer um operative Massnahmen herum: Skalpell und Nadel können lebensrettend sein. Das chirurgische Angebotsspektrum am Paracelsus-Spital Richterswil reicht von der minimal invasiven Operationstechnik über die Chirurgie der inneren Organe, der Gelenke und des Bewegungsapparates bis zur Unfall- und Gefässchirurgie. Bei der Vor- und Nachbehandlung achten wir besonders auf ein schonendes, individuell abgestimmtes Heil- In Illnau-Effretikon erstellen wir in baubiologischer, ökologischer MINERGIE Bauweise, 51⁄ 2 bis 71⁄ 2 -Zi-Reihen- und Doppeleinfamilienhäuser ab Fr. 556000.–. Geringe Nebenkosten und Unabhängigkeit vom Ölpreis. Ausbauwünsche sind möglich. Bezug Herbst 2001. In Illnau-Effretikon erstellen wir in baubiologischer, ökologischer MINERGIE Bauweise, 31⁄ 2 - und 41⁄ 2 -Zi-Wohnungen ab Fr. 405000.–. JTC Christen Immobilien: 01 400 19 43 JTC Christen Immobilien: 01 400 19 43 Geringe Nebenkosten und Unabhängigkeit vom Ölpreis. Ausbauwünsche sind möglich. Bezug Herbst 2001. verfahren. Künstlerische Therapien, Heileurythmie und Medikamente auf anthroposophischer Grundlage unterstützen die Genesung unserer Patientinnen und Patienten. Spitalführung jeweils am 2. Samstag des Monats. Anmeldung erforderlich. Chirurgie . Innere Medizin . Gynäkologie und Geburtshilfe Bergstrasse 16 . 8805 Richterswil . TEL 01/787 21 21 FAX 01/787 23 51 E-Mail: [email protected] . PC 80–19950–5 Comics Sie geben ihr Geld für andere Medien aus Comic-Helden fahren niemals Golf «Dr. Comic» Cuno Affolter ist sich da sicher: In den aktuellen Comics ist die Generation der 25- bis 35-Jährigen nicht aktiv. Weder als LeserInnen noch als HeldInnen. Im Trend liegen heute vielmehr Event-Comics, die sich zwar durchaus an spezielle Zielgruppen wenden, nicht aber an eine definierbare Altersgruppe, sprich Generation. A ls Erstes und vor allem brauchen Geschichten Helden. Das ist ja gar nichts Neues, haben wir doch in letzter Zeit einige Helden schon gehabt, tote und lebendige: Andy Hug, Bill Gates, Diana, Rolf Knie, Bertrand Piccard … (you name him or her!). Wenn also ComicGeschichten nach einem Helden (weniger zahlreich sind Heldinnen) verlangen, so tun sie nichts anderes, als es alle Welt schon immer getan hat. Der erste Held in der Geschichte der Comics war ausgerechnet ein breit grinsendes, kahlköpfiges Kind mit Segelohren, welches in einem knallgelben Nachthemd mit New Yorker Strassenkindern in der Hogan Alley seine Streiche spielte. Das war 1896, der Glatzkopf aus der Feder von Richard F. Outcault, später als Serienheld Yellow Kid bekannt, markierte die Geburtsstunde des Comics in der amerikanischen Zeitungslandschaft. Dank Yellow Kid schnellte die Auflage von Pulitzers Sunday World in die Höhe, in der Folge wurde der Auflagenkrieg um die amerikanische Leserschaft auf den farbigen Comic-Seiten ausgetragen. Seither ist viel Tinte geflossen, und die Namen der Helden füllen ganze Nachschlagewerke; man findet sie längst nicht nur in Zeitungen und Büchern, sie sind als Merchandising-Produkte erhältlich, sind ebenso im Mainstream und Underground tätig, sind Kunst- oder Kommerzfiguren, und bisweilen sogar beides. Alles, was Rang und Namen hat Ein Blick auf die Bevölkerungspyramide in den bunten Bildern offenbart – wie schon gesagt – einen eklatanten Überschuss an männlichen Geschlechtshormonen. Von der Altersstruktur her allerdings ist alles vorhanden, was Rang und Namen hat: Das kreischende Bébé Toupet (von Blesteau), der Primarschüler Calvin und sein Stofftiger Hobbes (Watterson), der pubertierende Peter Parker alias Spider-Man (Ditko), die gestandene Ehefrau Blondy (Chic Young) und selbst Rentnerinnen am Existenzminimum wie Carmen Cru aus der Feder von Lelong. Demoskopisch herrscht ein Kunterbunt an Sozialschichten und Berufen unterschiedlichster Couleur. Nicht schreibende Journalisten (Tim, Clark Kent/Superman) sind besonders zahlreich, gefolgt von Detektiven, die im Nebenfach noch ein bisschen Journalismus betreiben. Aber es fehlt ebenso wenig an Arbeitslosen, die auf die schiefe Comic-Bahn geraten, windigen Wirtschaftsbossen in der Grauzone der Kriminalität, exzessiven Punkern, kiffenden Freak Brothers oder an wahnwitzigen Wissenschaftlern, welche die Welt vor ihrem vermeintlichen Niedergang bewahren wollen. Abbild von gängigen Bildern Wenn wir davon ausgehen, dass die Welt der Comics die gesamte Realwelt und die der Vorstellung noch dazu wiedergibt, so sollte es eigentlich kein Problem sein, Spuren der «neuen Generation» als Abbild im statischen Bildermedium Comic zu finden. Der Comic verpackt unser Leben, das innere und äussere Universum in Zeichnungen, Zeichen und Symbolen. Auch die Jugendkultur ist Bestandteil dieser Universen. Dennoch, die Comic-Bilder sind das Abbild aus bereits bestehenden Bildern. Das heisst, der Comic-Zeichner ist kein Soziologe, der Studien betreibt, ist auch nicht Psychologe, der analysiert: Der Comic-Zeichner ist vielmehr ein Spiegel, in dem schon vorhandenes, kollektives Unterbewusstsein sichtbar auf Papier erscheint. In seiner Abbild-Funktion kann der Spiegel, Comic Flecken aufweisen oder verzerren, der Wahrheit verpflichtet sein oder ihr gerade mit Scherz, Überzeichnung und Ironie ein Schnippchen schlagen. Generation Golf Florian Illies, 29, bezeichnet die heute 25- bis 35-Jährigen als «Generation Golf». Diese Generation bevorzugt nach seiner Meinung die Mitte. Sie ist eher konservativ und politisch indifferent. Der Zeitgeist ist liberal. Die Generation Golf macht Schluss mit den Geschichten von 68, Schluss mit dem Muff von zwanzig alternativen Jahren. Die Generation Golf ist die erste, für die Gleichberechtigung halbwegs Wirklichkeit geworden ist. Die Frauen wissen, dass sie sich nehmen können, was sie wollen. «Die Achtzigerjahre waren das langweiligste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts», schreibt Illies. «Irgendwann fuhr dann plötzlich auch über die Strassen der Provinz ein erstes dunkelblaues Golf Cabrio. In diesem Auto sass schon damals eine junge blonde Frau mit Sonnenbrille und BarbourJacke. Dieses dunkelblaue Cabrio wies den Weg, heraus aus der Ödnis der Achtzigerjahre, hin zum ‹weil ich es mir wert bin› der Neunziger. Dem Jahrzehnt, in dem die zwischen den Baujahren 1965 und 1975 Geborenen dann endlich selbst hinters Steuer durften. So wurden wir ganz automatisch zur ‹Generation Golf›». RH Florian Illies’ Buch «Generation Golf» ist im Frankfurter Argon-Verlag erschienen Nr. 4 | 13. Nov. 2000 5 Kein Comic-Thema Auf der Suche nach der «neuen Generation» – nennen wir sie trendmässig «Golf-Generation» – im Comic. Kein leichtes Unterfangen, nachdem die Halbstarken, die Hippies, Punkers, Mods, Yuppies und die Generation X schon von der Bildfläche verschwunden sind und das Phänomen der Golf-Fahrer erst jetzt medial ausgeschlachtet wird. Die Bestandesaufnahme, auch nach Beizug mehrerer Experten, ist ernüchternd: Die GolfGeneration ist im Comic als Thema (noch) nicht behandelt. Bedingt durch die langen Produktionszeiten eines Comics, man rechnet mit einem bis zwei Jahren, sucht man vergebens nach Golf fahrenden Golfern, Hedonisten ohne Mission, bürgerlich-reaktionären Zeitgenossen, die ihr Heil bei der Sportgöttin Nike suchen, karrierebewusst am Leasing eines grösseren Autos (ebenfalls aus Deutschland) arbeiten und nebenbei waghalsig von Brücken springen oder ihre Todessehnsüchte beim Riverrafting im Berner Oberland stillen. «Die Golf-Generation gehört nicht zu unseren Kunden, und als Protagonisten sind sie zu langweilig», stellt Gabriela Fernandez vom Comix Shop in Basel, der reputiertesten Deutschschweizer Comic-Buchhandlung, fest. Und sie Zuerst ein Flop, dann ein Renner: Erst mit gutem Sendeplatz bei RTL starteten die «Sailer Moon»-Comics bei 8- bis 13-jährigen Kids durch. 6 Nr. 4 | 13. Nov. 2000 fragt sich (wissenschaftlich nicht eindeutig evaluiert), ob diese Generation, neben Videos, Fernsehen, Internet und Game-Kultur, überhaupt noch Zeit zum Lesen findet. Michael Walz, Cheflektor beim Ehapa Verlag in Stuttgart, Marktleader auf dem deutschen ComicMarkt, bestätigt: «Diese Generation von LeserInnen ist für den Kauf eines Comics, abgesehen von einigen Bestsellern, die in aller Munde sind, völlig unbedeutend geworden. Diese Leute geben ihr Geld in anderen Medien aus. Obwohl die Kaufkraft immens ist, haben wir es bis heute nicht geschafft, diese Leute langzeitig ans Medium zu binden.» Gefragt sind deshalb vor allem «Event-Comics», wie sie Walz nennt. Comics, die «im Wechselspiel mit anderen Medien, Zielgruppen attraktiv ansprechen und auf aktuelle Ereignisse anspielen». Was gemeint ist, kann man dem aktuellen Katalog des Ehapa Verlages entnehmen: Verulkungen zur FussballEuropameisterschaft 2000 (Komplott gegen Berti), Derrick in Comic-Form oder Michael Schumacher als Rollstuhlfahrer im Kampf um den Weltmeistertitel (Unser Schumi). Dass diese Comics bereits nach zwei, höchstens drei Nummern eingestellt werden, basiert auf dem Golf-Konzept: schnelles Geld, schneller Konsum, schnelles Vergessen. Denn schon jetzt steht ein neuer Event bevor: wird wohl das Post-Golf-Generation-Syndrom genannt werden. «Mediale Verknüpfung» An ihr wird comic-business-mässig jedenfalls schon lukrativ gearbeitet: Im Visier haben die grossen Verlage vor allem Kinder, die alle Medien konsumieren, wo Fernsehen und Computer bereits sehr früh in die Sozialisation eingreifen. «Mediale Verknüpfung» nennt es Walz. Im Klartext: Kinder werden über den Bildschirm mit japanischen Animationsfilmen angefixt, die Fernandez im Comic-Laden fest. «Seit Januar sind die Verkaufszahlen stark am Fallen, weil jetzt alle auf Ranma 1 /2 stehen. Sailor Moon gehört schon zum alten Eisen, Ranma 1 /2 steht vor dem Zenit.» Wie lange die Ranma-1 /2 -Euphorie anhält, kann sie nicht voraussagen. Aber spätestens im nächsten Jahr, immerhin stehen die Verfilmung der Fantastischen Vier, Spider-Man und Astro Boy an, wird auch Ranma 1 /2 im Büchergestell Staub angesetzt haben. Aber auch der Golf-Generation wird es nicht anders ergehen: Das teure Mountainbike steht eh ungebraucht schon im Keller, der Deltaflieger und der Fallschirm sind am Vermodern, das Trottinett war schon immer unpraktisch und das Golfspiel ist – seitdem es MigrosClubschul-tauglich ist – bereits dem sozialen Untergang geweiht. Auch dieser Generation stehen harte Zeiten bevor, und das, obwohl wir schon längst auch den über 30-Jährigen trauen. Deshalb: Abwarten und Red Bull trinken. Cuno Affolter Comics Comic-Version folgt und mit ihr eine Lawine von Merchandising-Artikeln, die jedes Kinderzimmer in ein Schlaraffenland verwandeln. So geschehen mit der japanischen Manga-Serie Sailor Moon. Bereits 1996 startete das ZDF eine erste Staffel von Animationsfilmen zu Sailor Moon. Zielpublikum: Mädchen von 8 bis 13 Jahren. Der Ehapa Verlag folgt mit Comic-Heften, die bereits nach drei Heften eingestampft werden. Walz analysiert: «Kein spezieller Sendeplatz, keine externe Werbung und vor allem kein Merchandising machten den ersten Versuch von Sailor Moon zu einem Flop.» Erst der Wechsel von Sailor Moon zu RTL 2 bringt den Erfolg: TV-Ratings steigen von 70 000 auf 800 000 Zuschauer, MerchandisingProdukte überschwemmen den Markt, Sailor-MoonFanclubs entstehen und Sailor Moonies werden im Internet aktiv mit eigenen Websites. Die Folge: Die Verkäufe vom neuen Sailor-Moon-Magazin erreichen in zweiwöchentlicher Frequenz regelmässig 300 000 Auflage. «Bereits Schnee von gestern», stellt Gabriela Cuno Affolter, 42, lebt in Lausanne. Freischaffender Comic-Experte. Zahlreiche Ausstellungen, Publikationen und Vorträge im In- und Ausland zum Thema Comics. Seit 1999 Konservator der wissenschaftlichen ComicAbteilung an der Bibliothèque Municipale Lausanne, welche die zweitgrösste Comic-Sammlung Europas besitzt. Trend-Themen und Trend-TV-Serien als Comics. Inserat Mitwirkung im Verwaltungsrat der Alternativen Bank ABS Wir sind eine Bank mit einer ethisch orientierten Geschäftsphilosophie, die nach ökologischen und sozialen Kriterien umgesetzt wird. Im schweizerischen Wirtschaftsleben erfahrenen, engagierten Persönlichkeiten mit entsprechendem beruflichem Hintergrund bieten wir Gelegenheit, im Rahmen des Verwaltungsrates an der weiteren Entwicklung dieses auf dem Schweizer Bankenplatz einzigartigen Unternehmens mitzuwirken. Besonders interessiert ist die Bank an Personen mit Kenntnissen in Recht, Marketing und Informationstechnologie. Die jährliche Beanspruchung unserer Verwaltungsrätinnen und Verwaltungsräte liegt bei 10 bis 20 teilweise ganztägigen Sitzungen. An unseren Sitzungen pflegen wir denselben offenen Umgang, wie er unserer Informationspolitik beim Aktivgeschäft entspricht. Wir freuen uns, wenn Sie sich aufgrund dieser Vorgaben zu einer Anfrage entschliessen. Richten Sie Ihre schriftliche Interessensbekundung bitte an: Alternative Bank ABS, Thomas Heilmann, Präsident des Verwaltungsrates. Alternative Bank ABS Leberngasse 17 Postfach 4601 Olten Tel. 062 206 16 16 www.abs.ch Essay Jeder muss seinen Platz in der Gesellschaft finden Am besten wird man Künstler wie ich In seinem letzten Buch rechnete er noch mit den LeserInnen ab, jetzt macht er sich exklusiv für moneta hinter seine eigene Generation, die Florian Illies flott als «Generation Golf» etikettiert hat: Gion Mathias Cavelty, Jahrgang 1974, wohnhaft in Zürich, Suhrkamp-Autor und Gelegenheitsgitarrist, über die schönen und schaurigen Seiten des Lebens. J eder Jugendliche steht irgendwann vor der schicksalsschweren Frage: «Was will ich einmal machen in meinem Leben?» Das war schon bei den Höhlenmenschen so («Jäger? … oder doch lieber Sammler?»), und seither hat sich an dieser Tatsache relativ wenig verändert. Auch die heutigen Teenager müssen sich für einen Beruf entscheiden. Zwar verblüfft die jüngste Generation in unseren Breitengraden durch die legere Selbstverständlichkeit, mit der sie sich im Zentrum der Welt positioniert. Sie ist von Problemen vollständig verschont, hat Geld im Überfluss und kann mit Revolution und Die jüngste Generation in Aufstand nichts anfangen, auch wenn sie ab und zu ein Che-Gueunseren Breitengraden ist von vara-Shirt trägt (das aber nur, Problemen vollständig verweil der Typ einigermassen gut aussieht). Dennoch muss auch in schont, hat Geld im Überfluss unseren schnelllebigen, konsumund kann mit Revolution und orientierten Zeiten jeder seinen Platz in der Gesellschaft finden. Aufstand nichts anfangen, Mit den folgenden Zeilen versuche ich, Unentschlossenen bei auch wenn sie ab und zu ein diesem wichtigen Schritt behilfChe-Guevara-Shirt trägt. lich zu sein. « » 8 Nr. 4 | 13. Nov. 2000 «Du muesch öppis Richtigs werdä!» Standard-Ermahnung unzähliger Generationen von Eltern an die Heranwachsenden. Damit meinen sie: ihr Kind muss die Matura machen und anschliessend studieren, idealerweise Wirtschaft, Jus oder Medizin. Wüssten die Eltern jedoch, wie gnadenlos diese Studien sind, würden sie ihre Sprösslinge NIE dazu ermuntern! Wirtschaft zum Beispiel: Da büffeln die armen Studenten tagaus, tagein Mathematik und Statistik, obwohl ihnen jegliche Faszination für atemberaubende Zahlenakrobatik völlig abgeht und sie nur der schnöde Mammon interessiert. Dazu müssen sie sich auch noch chic anziehen, weil das zum unumstösslichen Image der Wirtschaftsstudenten gehört, ebenso, dass man an der Börse handelt. Eine wahre Zwickmühle, denn genau das möchte man im Studium ja lernen! Wenn dann spät im Studium endlich Börsenlehre drankommt, wird einem in einem Nebensatz gesagt, dass das Ganze eigentlich ja völlig irrational sei, ein gigantisches Glücksspiel, jede Regel Tausende von Ausnahmen kennt. Dafür hätte man nun wirklich nicht so lange Mathe büffeln brauchen. Oder die armen Juristen: Fleissige, redliche Menschen, stehen früh auf, um Stunden vor Vorlesungsbeginn mit Jacken und Schärpen Plätze für ihre Freunde zu «Schriftsteller ist doch nichts Richtiges!», schreien an dieser Stelle Heerscharen von entrüsteten Eltern. Moment! Lassen Sie uns zusammen einen Blick in meinen Terminkalender werfen. Nebst Interviews zu meinem ungeheuer aufregenden Privatleben in PrestigeBlättern wie «Prättigauer Bote» oder «Töff-Journal der Nordwestschweiz» muss ich oft Statements zu weltbewegenden Themen wie «Miss-Teenie-Wahlen» oder «Früh-Aramäisch ab der 3. Klasse» abgeben. So wird man schnell einmal zum politischen Gewissen einer ganzen Generation! Daneben fungiere ich als LiteraturExperte für «Big Brother Schweiz» (ich analysiere Janines Gedichte; die junge Dame liest am liebsten Prinzessin-Diana-Biographien und mein «Endlich Nichtleser», Qualitätsliteratur also). Das alles mache ich gratis. Am 10. November dann, so verrät mir meine kunstlederne Agenda, gibts Bares! Eine Lesung an den Rätoromanischen Literaturtagen bringt mir ganze 500 Franken ein. Davon lebe ich dann zwei Wochen wie die Made in Frankreich, bis ich am 25. November einen Auftritt am 8. Davoser Scharfschützenfest habe (500 Franken). Am Tag darauf eine Lesung in Flensburg nahe der dänischen Grenze (500 Mark). Die schätzungsweise 10 Stunden Zugfahrt machen mir nichts aus, denn im Anschluss an die Lesung gibts ein Gratis-Salatbuffet (in Norddeutschland wächst der beste Salat der ganzen Welt, vor allem in der kalten Jahreszeit schmeckt er Fotos: Ruedi Steiner reservieren, weil die Hörsäle dermassen überfüllt sind. Sie lernen viel und gewissenhaft, haben das grosse Bedürfnis, andern zu helfen, dennoch gehören sie in Amerika zu den verhasstesten Berufsgruppen. Das trotz sympathischer Fernsehsendungen wie «Ally McBeal» oder den Erfolgsknüllern von John Grisham. Ist also kein Studium für sensible Gemüter. Eltern sollten sich bewusst sein, dass ihre Kinder sich zwar vielleicht bald einen Ferrari leisten können, dafür aber seelisch verkümmern, weil sich ihre Mitmenschen naserümpfend von ihnen abwenden. Ein richtiger Arzt zu werden, braucht dann sogar noch mehr Durchhaltevermögen. Eltern sollten sich gut überlegen, ob sie ihre Kinder nach sechs Jahren harten Studiums (die meisten ehemaligen Schulkollegen, die Wirtschaft oder Jus studiert haben, verdienen dann schon eine Stange Geld) als Assistenzärzte ihr Dasein fristen sehen wollen, bis ihnen die FMH dann endlich den lang ersehnten Titel verleiht. Zahnarzt ist auch nicht zu empfehlen: Die Selbstmordrate ist in dieser Berufsklasse einfach zu hoch. Besonders für alte Eltern lohnt sich diese Investition meist gar nicht. Im Moment sollte man, will man etwas «Richtiges» werden, wahrscheinlich das Informatik-Studium wählen. Das liegt zwar nicht allen, dafür kriegt man als Studienabgänger um die 15 000 Franken Einstiegslohn. Dabei muss man nur hoffen, dass die «Informationsrevolution» noch eine Weile anhält und man nicht plötzlich zu Tausenden von arbeitslosen Studienabgängern gehört, nur weil die Wirtschaft gemerkt hat, dass eigentlich jeder Webpages erstellen kann, oder plötzlich Computer erfunden werden, die sich selber konfigurieren und in Schuss halten. Am besten aber wird man Künstler wie ich. Ich verdiene pro Buch stolze 80 Rappen. Heisst konkret: Für eine Tasse Kaffee muss ich nur 4 bis 5 Bücher verkaufen. Für ein Mittagessen im Schnitt 20 Bücher (das mache ich doch locker!). Für meine monatliche Wohnungsmiete um die 1300 Bücher (nichts leichter als das!) … « Ich bin ja so froh, dass ich köstlich!). Am 13. Dezember lese ich vor der jungen Wirtschaftsnicht wie mein Vater Jus kammer Chur (400 Franken), wo oder wie mein Cousin Wirtich einen Vertreter der jungen Generation als Sponsor zu finden schaft studiert habe. hoffe. Zwei Tage darauf muss ich wieder nach Deutschland, wo ich in Köln eine Live-Lesung fürs WDR-Radio gebe (500 Mark). Sie wird um zwei Uhr morgens übertragen («Eine super Sendezeit, ehrlich!», wurde mir gesagt). Ich bin ja so froh, dass ich nicht wie mein Vater Jus oder wie mein Cousin Wirtschaft studiert habe. Viele meiner ehemaligen Schulkollegen (sie haben etwas Richtiges gelernt) fahren bereits teure Schlitten und können sich sogar eine Frau und einen Hund leisten. Aber was ist das schon im Vergleich zu meinen glücklichen Künstlerkollegen? Gar nichts! Muffli zum Beispiel, ein genialer Musiker und Komponist, dessen Song «Hometrainer» in der schwedischen Hitparade anno 1991 bis auf Platz 20 vorgestossen ist, musste zwar gestern seinen Vater bitten, ihm die Wohnungsmiete zu zahlen, weil er kein Geld mehr hat … aber er ist einer der freiesten und glücklichsten Menschen, die ich kenne! Jean-Louis, ein brillanter Jung-Regisseur, meldet zwar regelmässig seine Filme zu spät für die Film-Wettbewerbe an (weshalb noch nie jemand ein Werk von ihm gesehen hat) und kriegt nie Unterstützung für seine Projekte … aber sein fröhliches Wesen hat mich schon oft erheitert! Goli, ein viel versprechender Maler, ist schon das dritte Mal geschieden, hat sein Auto zu Schrott gefahren und letzthin beschlossen, nur noch Aktbilder von reichen alten Frauen zu malen, damit endlich wieder mal etwas in seine Kasse tröpfelt … aber er ist sich selber treu geblieben! Aber das beste, liebe junge Generation, habe ich dir noch gar nicht gesagt: Als Künstler kann man bis am Mittag schlafen und altert dadurch weniger schnell! » Gion Mathias Cavelty Gion Mathias Cavelty, 26, geboren und aufgewachsen in Chur. Studium der rätoromanischen und italienischen Sprache und Literatur in Fribourg und Zürich. Lebt und arbeitet in Zürich. Seine Romane erscheinen im Suhrkamp-Verlag Frankfurt, zuletzt: «Endlich Nichtleser – die beste Methode, mit dem Lesen für immer aufzuhören.» Nr. 4 | 13. Nov. 2000 9 Persönlich Gespräch über Geld (5): Aernschd Born «Ich bin (leider) kein Geldmensch» Vor 25 Jahren sang er in Kaiseraugst «go bsetze!», schrieb Mundartlieder gegen Ungerechtigkeit und Gewalt, heute arbeitet er im Multimediabereich, ist Mitinhaber einer kleinen Kommunikationsfirma – und tritt noch immer auf: Der Basler Liedermacher Aernschd Born. Ein Besuch im grün umwucherten alten Kleinhüninger Dorfschulhäuschen, wo Internetauftritte und Kommunikationskonzepte entworfen werden. Museum geben. Kulturprojekte wären überhaupt eine sinnvolle Möglichkeit, angehäufte Millionen zu investieren. Hattest du mal ein Lied übers Geld im Repertoire? Direkt so? Nein. Dein erstes selbst verdientes Geld? Das weiss ich schon gar nicht mehr, offenbar hat mir das wenig Eindruck gemacht: Vermutlich habe ich als Kind einmal irgendwelche Steine verkauft, Lose oder so. Den Lehrlingslohn, den habe ich dann wirklich selber verdient. Und später: hast du vom Musikmachen gelebt? Ja, etwa zehn Jahre lang, und ich würde es auch jetzt noch gerne tun. In den Siebzigerjahren, und nicht erst nach den Kaiseraugst-Besetzungen, hatte ich oft fast täglich einen Auftritt, in einem Kleintheater, an einer Schule oder an einer Veranstaltung. So kam ich auf ein durchaus akzeptables Monatseinkommen. Foto: Klaus Rosza Und deine Schallplatten und CDs? Ging im Kampf gegen Kaiseraugst zuvorderst auf die Barrikaden: Aernschd Born. moneta: Was hast du für eine Beziehung zu Geld? Aernschd Born: Dass man arbeiten muss für Geld – das erscheint mir grundsätzlich nicht richtig. Meiner Ansicht nach wäre es eine gerechtere Lösung, allen ein Grundeinkommen in gleicher Höhe auszurichten, und wer dann das Gefühl hat, das genüge ihm nicht zum Leben, soll ruhig mehr krampfen und auch mehr verdienen. Das Grundeinkommen für alle würde die Gesellschaft entlasten und soziale Kosten sparen. Stossend finde ich die ungerechte 10 Nr. 4 | 13. Nov. 2000 Verteilung von Einkommen und Vermögen, und dass dabei die Schere immer noch mehr auseinander geht. Wenn wir von Geld reden, müssten wir richtigerweise einen Unterschied zwischen Kapital und Geld machen, also auch darüber nachdenken, wo die Milliarden hingehen und wo sie bleiben. Woher kommen zum Beispiel die Einkünfte der Parlamentarier in Bern? Wer hat welche Verwaltungsratsmandate, und wer hat die wirtschaftliche Macht? In diesem Sinn habe ich auch eine ganz andere Beziehung zu Kapital als zu Geld. Neider bin ich nicht, aber ich frage mich manchmal, was die Milliardäre mit ihren Vermögen anstellen. Es müsste viel mehr Stiftungen wie zum Beispiel das Beyeler- Davon wird man nicht reich – aber du weisst natürlich nie, ob dich nicht noch einer entdeckt, so im Sinn von «Amerika lärnt Baseldytsch». Immerhin kommt die Musikindustrie in Sachen Gewinn gleich hinter Militär und Drogen – da liegt vielleicht für mich doch noch was drin … Offenbar hast du den Traum vom grossen Geld nicht ganz begraben … Nein: Irgendwo in einer Beiz wartet auf mich der grosse Mäzen, der mit offenen Armen auf mich zukommen wird und wissen will, wie viel ich denn haben muss. Aber offensichtlich verkehre ich in den verkehrten Beizen. Wer weiss, vielleicht treffe ich ihn erst, wenn ich 87 und schwerhörig bin. Hast du nie einen Werkbeitrag von Stadt oder Kanton bekommen? Ja, doch; einmal wurde mir ein Theaterprojekt von den beiden Basler Halbkantonen mitfinanziert, und einmal ein Fotos: Ruedi Steiner Musikprojekt: Das war ein mit Solarstrom betriebener Musikcontainer, der mir die Musikanlage ersetzte. Seit Anfang Jahr bist du Mitinhaber einer Firma: Hat sich da in der Beziehung aufs Geld was geändert? Klar, die Aufträge müssen da sein, und es müssen jetzt dreimal mehr sein: Wir sind eine Dreipersonenfirma und haben uns die Aufgaben aufgeteilt: Weil ich schon 10 Jahre im Multimedia- und Kommunikationsbereich tätig bin und viele Leute kenne, übernehme ich oft den Kontakt zu den potenziellen Auftraggebern und arbeite Konzepte aus. Es gibt Beziehungen, die bis zur Zeit der Kaiseraugst-Besetzungen zurückreichen; einer von den damaligen Mitbesetzern gehört jetzt zu unseren grösseren Kunden. Grossaufträge haben wir einige wenige, unsere meisten Kunden sind KMU. Um die Administration kümmert sich jetzt Pam, die gleich im Büro nebenan arbeitet. Das ist ein grosses Glück, denn so muss ich mich nicht mehr mit Mehrwertsteuern und Ähnlichem herumschlagen. Als ich noch meine eigene Kleinfirma war, war das jeden Monat der grosse Schrecken: Da bin ich buchstäblich an der Decke geklebt. Aber im Ernst, man arbeitet natürlich schon sehr viel: Zeitweise bin ich um sechs, sieben Uhr morgens schon im Büro und bleibe bis spät in die Nacht. Zum Glück ist es eine Arbeit, die Spass macht und kreativ ist. Wir haben zum Beispiel eine spezielle Info-ROM entwickelt, und eben konnten wir für eine Messe eine umfangreiche Multimedia-Projekt-Show erarbeiten. Gegenüber früher stelle ich fest, dass wir seit der Firmengründung anders umgehen können mit Aufträgen: Manchmal habe ich echt gekrampft für nix. Jetzt gehen wir ganz anders dran; wir machen eine Kalkulation, schauen, ob sich ein Auftrag für uns lohnt und können dann auch mal etwas zurückweisen. Wie teilt ihr euch Kosten und Einkünfte? Bei uns machen alle drei zwar etwas anderes, aber wir setzen uns zusammen und diskutieren, wer für einen Auftrag wie viel gemacht hat. Das ergibt eine Mischrechnung, und den Rest besorgt das Excel für uns. Du arbeitest viel. Was bleibt da für die Familie? Die Verteilung der Rollen ist eine gesellschaftliche Frage, und sie hängt direkt mit der Höhe der Frauenlöhne zusammen. Früher sind meine Frau und ich für unsere jeweiligen Lebenskosten besorgt gewesen. Aber wenn Kinder da sind, geht das nicht mehr so einfach. Bei uns ist es so, dass ich mehr Geld verdiene, als meine Frau kriegte, wenn sie ausser Haus arbeiten würde. So sind wir auf eine ganz traditionelle Rollenteilung zurückgekommen. Das finde ich schade, denn ich würde gerne mal zum Beispiel für zwei, drei Jahre Hausmann sein. Aber so wies im Moment aussieht, liegt das aus finanziellen Gründen nicht drin. Also bist du in einer klassischen Ernährerrolle: Macht dir das nicht manchmal Bauchweh? Selbstständig Erwerbende kennen das wohl alle: Es kommt ja immer wieder vor, dass ein guter Auftrag plötzlich gekippt wird, und du hast damit nicht gerechnet. Das heisst: Es kommt kein Geld herein, doch die Rechnungen musst du trotzdem bezahlen. Das ist schon ein permanenter Druck. Aber ich «ernähre» die Familie nicht. Ich sorge nur für das Geld. Mit ihrer unter- und unbezahlten Arbeit ist meine Frau mindestens gleichermassen für die Ernährung besorgt! Wie viel Sackgeld kriegen deine beiden Töchter? Viel Diskussionen ums Taschengeld haben wir nie geführt. Die Abmachung ist folgende: Beide bekommen einen Franken pro Schuljahr und Woche. Mit dieser Lösung kommt die jüngere Tochter gut zurecht: Sie hat zwei Franken zur Verfügung. Bei der Älteren bin ich Monate im Verzug; da werde ich am Ende wohl ein paar Hunderter rüberschieben müssen. Aber irgendwann werde ich für sie ein Konto eröffnen und einen Dauerauftrag machen. Wofür gibst du am meisten Geld aus? Für Krankenkasse, AHV und Mehrwertsteuer. Und vielleicht noch für Ferien. Ja, aber eigentlich haben wir alles – ein Haus mit Garten, einen kaputten CD-Player, Velos, ein Auto, mit dem wir ausfahren können. Ich bin kein Geldmensch, leider, aber ich gebe gern Geld aus. Wenn ich unerwartet zu einer Menge Geld käme, würde ich es für ein Kultur- oder Zeitungsprojekt ausgeben. Interview: Charlotte Spindler Lieder- und Werbespot-Macher Aernschd Born, 51, ist in Basel aufgewachsen und gelernter Reprofotograf. Sein Geld hat er als Bühnenarbeiter, Liedermacher, Autor von Hörspielen, Theaterstücken und Werbekonzepten verdient; in den Achtzigern gründete er eine RockPerformance-Störfallband. Informationsvermittlung im weitesten Sinne war immer sein Metier und ist es auch jetzt. Anfang 2000 hat er mit einer Partnerin und einem Partner die Kommunikationsfirma CREALIZE gegründet (www.crealize.ch und www.borninbasel.ch). Born wohnt in Kleinhüningen (nicht in Basel, wie er betont), ist verheiratet, Vater von zwei Töchtern (7 und 14). Regelmässig unterrichtet er Wirtschaft und Politik an der Gewerkschaftsschule des SGB. Sein neuestes Projekt ist die monatliche Satire-Show «Zytdruck» im Parterretheater in Basel, die er mitorganisiert und wo er auch selber auftritt. Nr. 4 | 13. Nov. 2000 11 ABS-Kreditprojekt Leidenschaft für die Welt der laufenden Bilder Kino – unkonventionell konventionell Im Kino Riff Raff ist «gehobener Unterhaltungsfilm» in bester Bildund Tonqualität zu sehen und zu hören. Kein Wunder, hat sich die Existenz des neuen Kinos unter Filminteressierten schnell herumgesprochen. Doch auch unter den nicht Cinephilen hat sich das Riff Raff dank seiner gediegenen Bar schnell als Ausgeh-Ort etabliert, der das Zürcher Industriequartier belebt. D er Abspann läuft die Leinwand hoch. Befreit schlüpft man in die Schuhe, die man während der Vorführung klammheimlich ausgezogen hat, zieht die Jacke an und schultert die Tasche – den Film «Cube» hätte ich mir sparen können. Den anderen Kinogästen scheint es ähnlich zu gehen, jedenfalls leert sich der Vorführsaal, kaum, dass der Vorhang zur Seite gezogen und die mit schwarzen Punkten auf Milchglas verzierte Tür vom Platzanweiser aufgezogen worden ist. Von den ansonsten so andächtig das Ende des Abspanns abwartenden Cineasten ist an diesem Abend im Kino Riff Raff niemand auszumachen. Eine Bar zum Verweilen Fotos: Ruedi Steiner Das Publikum strömt hinaus in das Dunkel der Bar, den Vorhof, der das Drinnen mit dem Draussen verbindet. Frank Braun, der sich mit Kaspar Winkler die Geschäftsführung des Riff Raffs teilt, nennt die Bar einen Platz im italienischen Sinne: Hier trifft man sich Gemütlich und in: die Riff-Raff-Bar. 12 Nr. 4 | 13. Nov. 2000 zum Apéro oder Digestif, kommt her, um zu sehen und gesehen zu werden, oder auch einfach nur, um zu warten, bis der nächste Film anfängt. Der Raum ist hoch, die schwarzen Wände verlieren sich nach oben im Dunkel. Auch Fussboden und Mobiliar orchestrieren die Dunkelheit. Einen Lichtblick bildet die Bar, die an der Längsseite in einer mit Hochglanz lackiertem Holz ausgekleideten Nische untergebracht ist. Die an der Wand aufgereihten Flaschen sorgen für etwas Farbe. Wer sich nicht gleich auf den Barhockern am Tresen niederlässt, findet an einem der vier hochbeinigen Tische Platz, die den Raum zwar nicht füllen, ihm aber doch Wartsaalcharakter nehmen. Ob man hier nach dem Film seiner besten Freundin von der neusten Liebe erzählt oder mit Arbeitskollegen nur schnell auf ein Glas Bier vorbeikommt, man hätte bald vergessen, dass man sich nur in einem Kino befindet, wenn nicht im Dunkel über den Köpfen der eben laufende Film vorbeiflimmern würde – eine architektonische Raffinesse, die dem Riff Raff das gewisse Etwas verleiht, das anderen Kinos oft gänzlich abgeht: Hier wird erfahrbar, was der Begriff des Lichtspieltheaters eigentlich meint. 96 000 Eintritte hat das Riff Raff 1999 in seinem ersten ganzen Betriebsjahr seit seiner Eröffnung im März 1998 gezählt. «Einen fulminanten Start», nennt Frank Braun das. Dazu beigetragen habe, dass neben den «Dogma»-Filmen «Festen» und «Mifune» in den ersten beiden Jahren gleich mehrere Publikumsschlager wie etwa «Siebtelbauern» oder «American History X» auf dem Programm gestanden hatten. Doch abgesehen von der erfolgreichen Programmierung, schreiben die beiden Geschäftsführer den gelungenen Start des neuen Kinos vor allem dem durchdachten Gesamtkonzept gut. Obwohl das Riff Raff kommerziell ausgerichtet ist, sollen nämlich nicht einfach nur Filme abgespult und Eintrittsgelder eingestrichen werden, sondern die Welt des Kinos als Ganzes erlebbar gemacht werden. Dieser Anspruch hat seine Wurzeln in einer echten Leidenschaft für die Welt der laufenden Bilder. Dafür zeichnet nicht nur die Trägerschaft der Neugass Kino AG verantwortlich, die sich neben Personen aus dem Umfeld des Zürcher Kinos Morgental, aus der Filmcooperative, der Vega Film und World Sales Christa Saredi, sämtlich Institutionen der dem unabhängigen Kino verpflichteten Filmbranche, zusammensetzt, sondern auch die Geschäftsleitung, die vom Kino Morgental herkommt und das neue Projekt aus diesem heraus entwickelte. Unabhängig Am Zürcher Stadtrand in Wollishofen gelegen, entbehrt das Kino Morgental vor allem der für ein Lichtspieltheater so wichtigen Laufkundschaft. Um überhaupt Kinobesucher ins Randquartier zu locken, ist eine aufwendige Bespielung notwendig. Seine Bauweise – es verfügt nur über einen einzigen Vorführsaal – verunmöglicht es ausserdem, Filme in einem kleineren Saal auszuspielen. Entsprechend der geringen Besucherfrequenz gelingt es kaum, fürs Morgental Kassenschlager an Land zu ziehen. Um aus diesem Dilemma auszubrechen, suchten die BetreiberInnen «ganz bewusst» nach einem neuen Standort für ein weiteres dem unabhängigen Film verpflichtetes Kino, das – obwohl eigenständig – doch zu Synergien beitragen und das Morgental zumindest indirekt unterstützen sollte. Die Abstimmung, welche im Kanton Zürich 1997 ein Verbot für Glücksspiele brachte, geriet fürs Riff Raff zum Glücksfall: Das Gebäude an der Neugasse, wo vorher ein Spielautomatencenter und ein Billardsalon untergebracht waren, wurde quasi über Nacht frei. Zusammen mit der Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigem Wohn- und Gewerberaum griff die Neugass Kino AG zu. Das Haus wurde gekauft. Zwei Millionen Franken hat der Umbau der unteren anderthalb Geschosse in ein Kino mit zwei Vorführsälen à 180 und à 54 Sitzplätze und der Bar gekostet. Rund 300 000 Franken davon entstammen einer Förderhypothek, welche die Alternative Bank ABS dem Riff Raff gewährt hat. Obwohl diese Filme nicht zuletzt deshalb angeboten werden, damit die Kasse stimmt, ist das Riff Raff davor gefeit, ausschliesslich auf einnahmenträchtige Majorproduktionen zu setzen: Die Konkurrenz in diesem Bereich ist mächtig. Eine langfristige Überlebenschance hat der «David» unter Zürichs Kinobetreibern denn auch nur dann, wenn er seine Stärken ausspielt. Und die liegen in einem umfassenden Wissen über den unabhängigen Film, den unbedingten Drang, diesen einem breiteren Publikum näher zu bringen und einem sicheren Gespür dafür, was gerade angesagt ist: Etwa eine Bar, in der man von sanfter Musik eingelullt erst nach Stunden wieder den Weg nach draussen findet. Auf die Zürcher Langstrasse, wo sich im Nass des Asphalts die Leuchtreklamen und Autoscheinwerfer spiegeln. Silvana Iannetta Riff Raff 3 und 4 in Planung «Anfänglich brauchte es schon einige Überzeugungskraft», erinnert sich Frank Braun an die Zeit, als er den verschiedenen Filmvertrieben die Örtlichkeit schmackhaft machen wollte. Der Letten, die Drogenszene und die negativen Schlagzeilen, welche das Industriequartier Mitte der Neunzigerjahre schrieb, waren noch nicht vergessen. Doch mittlerweile hat sich der Kreis fünf zu einem der lebendigsten Quartiere der Stadt Zürich gemausert. Die beiden Geschäftsführer sehen das Riff Raff als einen Katalysator für diese Entwicklung. Und es ist absehbar, dass diese noch nicht so schnell zu einem Abschluss kommen wird. Im Riff Raff ist man denn auch bereits daran, für noch bessere Zeiten vorzusorgen: Bereits sind Riff Raff 3 und 4 geplant. Gleich im Gebäude nebenan sollen die beiden weiteren Kinosäle nebst einem Bistro zu stehen kommen. Unternehmergeist beweisen die Riff-Raff-Betreiber aber nicht nur in Sachen Ausbauplänen. Neue Wege hat das Riff-Raff-Team auch bei der Kinowerbung beschritten. Neben den Werbetrailern der Cinecom werden Kinodias der jungen Werbeagentur Bildwurf gezeigt. Seit dem Sommer programmiert Frank Braun zudem auch das Kino Cosmos und das Kellerkino in Bern. Beide Berner Kinos können vom Know-how Brauns profitieren, der nicht zuletzt dank seiner zahlreichen Reisen zu Filmfestivals über ein gutes Beziehungsnetz in der Filmbranche verfügt. Die gleichzeitige Bespielung mehrerer Kinos in der Schweiz ermögliche es, Produktionen auf die hiesigen Leinwände zu holen, die hier sonst nicht gezeigt würden. Braun geht gar so weit, das Riff Raff als «Speerspitze für eine neue Generation des Studiofilms» zu sehen. Bedient werden im Riff Raff denn auch nicht nur angefressene Studiofilmliebhaber, sondern auch junge Filminteressierte, die keine Scheu davor haben, auch mal eine originelle Hollywood-Produktion reinzuziehen. «Anspruchsvolle Unterhaltung» heisst das im Fachjargon. Treffpunkt für Cineasten und In-People im Zürcher Langstrasse-Quartier. Nr. 4 | 13. Nov. 2000 13 Es gibt viele Möglichkeiten, Geld anzulegen; aber nicht alle machen etwas möglich! Geldanlage in eine gute Sache: Obligationen-Anleihe 2000 – 2005 CHF 4´000´000.– Mit dem Erwerb einer Anleihens-Obligation helfen Sie, die Finanzierung der Stiftung Rüttihubelbad auf eine breite Basis abzustützen ◆ Sie ermöglichen damit, die vielfältigen Initiativen in Kultur und Bildung, Altenbetreuung, Behindertenbetreuung und umweltgerechter Gastronomie im Rüttihubelbad weiter zu entwickeln ◆ Sie bestimmen den gewünschten Zinssatz zwischen 1% und 3% selbst ◆ Die Ausgabe der Obligationen erfolgt per 31. August 2000. Die Anleihe ist durch Schuldbriefe auf unsere Liegenschaften abgesichert ◆ Verlangen Sie den detallierten Emissionsprospekt mit Jahresrechnung und Revisionsbericht bei: Stiftung Rüttihubelbad, Geschäftsleitung, CH-3512 Walkringen/BE Tel. 0041 /31/700 81 81 / Fax 0041 / 31 / 700 81 90 www.ruettihubelbad.ch / E Mail:[email protected] Sie investieren Ihr Geld in eine sinnvolle und zukunftsgerichtete Sache. ✄ Bitte senden Sie mir den Emissionsprospekt Name Adresse Vorname ABS-Kreditprojekt Paracelsus-Spital Richterswil Von der Operation bis zur Maltherapie Mit dem Paracelsus-Spital Richterswil hat der Kanton Zürich endlich ein Spital bekommen, das mehr bietet als allein schulmedizinische Leistungen. M ittag im Paracelsus-Spital in Richterswil: Die Patientinnen und Patienten ruhen nach dem Essen aus. Keine Arztkonsultationen, keine Besuche. In einem Raum aber herrscht emsiges Treiben: Pflegerinnen und Pfleger bereiten Wickel vor. Denn Kranke, die schlecht schlafen oder Kopfweh haben, werden nicht einfach mit Tabletten abgespiesen, sondern erhalten Impulse durch feuchte Umschläge oder Einreibungen mit Kräuterölen. Solche und andere sanfte Pflegemassnahmen, die sehr zeitaufwendig sind, gehören im Paracelsus-Spital zum Alltag. Die Behandlung in diesem Spital basiert auf schulmedizinischem Fachwissen. Aber sie bezieht im Sinne der Anthroposophie die seelisch-geistigen und sozialen Aspekte des kranken Menschen mit ein und bietet ein entsprechend erweitertes Spektrum von Therapien an. Der Blick vom Spitalgebäude über den Zürichsee und in die Berge ist prächtig. Der Bau selbst ist weniger auffällig und spiegelt das Besondere der Institution nicht. Tatsächlich wurde er als Gemeindekrankenhaus von Richterswil schon vor hundert Jahren errichtet und seither konventionell um- und ausgebaut. 1994 drohte die Schliessung der traditionsreichen Einrichtung, weil sie in der kantonalen Spitalplanung als überflüssig taxiert wurde. Da meldete der «Bauverein ParacelsusKlinik Zürich» sein Interesse an. Er hatte bereits seit über zehn Jahren nach einem Standort für ein komplementärmedizinisches Spital im Grossraum Zürich gesucht. Nach einigem Hin und Her gelang es ihm, das Haus von der Gemeinde zu erwerben. Die Alternative Bank ABS unterstützte das Projekt, indem sie eine Hypothek gewährte. Diese beläuft sich zurzeit auf 1,7 Millionen Franken. Der erneute Umbau orientierte sich an baubiologischen Grundsätzen. Zum Beispiel wurden die Elektroleitungen abgeschirmt und Netzfreischalter installiert sowie PVC-Böden, Glasfasertapeten, Fluoreszenzröhren und Kunstharzplatten entfernt. Sichtbare Zeichen des neuen Geistes sind die freundlichen Pastellfarben an den Wänden und die wohnlichen Leuchten. Natürliche Materialien prägen jetzt die Krankenzimmer und Behandlungsräume: Linol- und Parkettböden, Holzmöbel und feine, farbige Wollvorhänge sind Standard. Vom Kanton anerkannt Innerhalb des Kantons Zürich ist das ParacelsusSpital mit den über die Schulmedizin hinausgehenden Leistungen einmalig. Das hat ihm wieder einen Platz auf der kantonalen Spitalliste gesichert. Und das bezeichnet Alex Dreifuss, Verwaltungsdirektor des Spitals, als «existenziell». Denn sonst würden die Krankenkassen keine Leistungen vergüten. Fotos: Ruedi Steiner Spital mit Geschichte Das Spital bietet jetzt der Gemeinde und dem Kanton eine breite Palette von Leistungen in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie und Geburtshilfe. Auch eine Notfallstation, wo bei Bedarf sofort operiert werden kann, wird betrieben. Für die stationäre Behandlung stehen 48 Betten bereit. Letztes Jahr sind 1300 Menschen in das Spital eingetreten und haben 13 000 Pflegetage beansprucht, wie die Statistik zeigt. Dazu kamen fast 10 000 ambulante Konsultationen. 75 Prozent der Klientel stammte aus dem Kanton Zürich, davon an die 20 Prozent aus Richterswil. Das Spital ist für die Agglomerationsgemeinde auch ein wichtiger Arbeitgeber: 175 Frauen und Männer arbeiten in dem Haus, ein Teil davon teilzeitlich. Paracelsus-Verwaltungsdirektor Alex Dreifuss zeigt «die andere» Zürcher Klinik. Nr. 4 | 13. Nov. 2000 15 Foto: Ruedi Steiner ABS-Kreditprojekt Der Mensch im Mittelpunkt Wachsender Beliebtheit erfreut sich die Richterswiler Klinik bei werdenden Müttern. Rund 300 Frauen haben hier letztes Jahr ihr Kind zur Welt gebracht. Die Geburtsabteilung verfügt über alle Apparaturen und Medikamente, welche die Schulmedizin für Geburten bereithält, setzt diese aber nicht routinemässig ein. Leitlinie der Klinik ist, dass jede Geburt nach den individuellen Bedürfnissen der Gebärenden verläuft. Was als Hilfestellung nötig ist, wird laufend entschieden. Dazu zählt auch der Entscheid, das Kind mit einem Kaiserschnitt zu entbinden. In erster Linie versuchen die Geburtshelferinnen durch Massage mit speziellen Ölen, therapeutischem Bad und pflanzlichen Medikamenten Schmerzen zu erleichtern. Eine rötlich-gefleckt bemalte Wand im Geburtszimmer soll die Wehentätigkeit anregen. Auch die Wanne für Wassergeburten fehlt nicht. Künstlerische Darstellungen über viele Jahrtausende zeigen, wie vielfältig die Gebärpositionen gewesen seien, heisst es dazu in einer Paracelsus-Infobroschüre. Seit langem wisse man, dass eine Entbindung im Sitzen schmerzloser und komplikationsfreier sei als in der liegenden Stellung. Welche Krankheit auch immer zu behandeln ist, es stehen sowohl allopathische, also schulmedizinische, wie anthroposophische Heilmittel zur Wahl. Die Spitalapotheke führt zwei vollständige Medikamentensätze, die Verwaltungsdirektor Dreifuss bei einem Rundgang Spitalvorsorge Statt eine Zusatzversicherung mit der Krankenkasse abzuschliessen, kann man beim Paracelsus-Spital Geld einzahlen. Von der Krankenkasse nicht gedeckte Leistungen werden dann bei einer Behandlung im Spital aus diesem Guthaben bezahlt. Zwar gibt es für das einbezahlte Geld keinen Zins, aber als Belohnung winkt ein hoher Rabatt auf den Behandlungskosten. Ausserdem kann das Darlehen jederzeit zurückgefordert werden. Für die Klinik ist das unverzinste Geld eine wichtige Stütze. 16 Nr. 4 | 13. Nov. 2000 vorzeigt. Und je nach Diagnose verschreiben die Ärztinnen und Ärzte des Spitals auch andere als medikamentöse Therapien. Baderaum, Physiotherapieräume, Eurythmie- und Malzimmer stehen dafür bereit. Überwärmungsbäder beispielsweise lösen künstliches Fieber aus, was bei chronischen Krankheiten die Selbstheilungskräfte anregt. Eurythmie, eine anthroposophische Bewegungskunst, die Klang und Bewegung verbindet, hat sich vor Operationen als hilfreich erwiesen. Dieser Zusammenhang wird zurzeit am Spital erforscht. Maltherapie wirkt allgemein reinigend, beruhigend oder kräftigend, hat aber entsprechend der individuellen Krankheit auch spezifische Wirkung. Auf Spenden angewiesen Die vielen personalintensiven Leistungen, die das Spital anbietet, verursachen hohe Kosten. Als private Einrichtung erhält das Paracelsus-Spital keine öffentlichen Subventionen. Anderseits möchte es für alle Patientinnen und Patienten da sein, auch die allgemein Versicherten. Das ist eine Gratwanderung, denn die Grundversicherungs-Pauschale der Krankenkassen von 630 Franken pro Pflegetag deckt die Kosten nicht. Das Spital stellt aus diesem Grund für einige von den Krankenkassen nicht bezahlte Leistungen, zum Beispiel für Eurythmie und Maltherapie, Rechnung. Dies gebe oft zu langen Diskussionen um Geld Anlass, bedauert Dreifuss. Im Zusammenhang mit der Zahl der allgemein Versicherten – 64 Prozent – spricht er von einer «dramatischen Entwicklung». Verschiedene Besonderheiten haben dem Spital bisher trotz roter Zahlen die Existenz gesichert. Das Personal hilft sparen, indem es auf den 13. Monatslohn verzichtet. Und die zehn Ärztinnen und Ärzte, welche ihre Praxis im Spital haben, beziehen fixe Löhne. Zusatzeinnahmen durch die Privatkundschaft überlassen sie dem Spital. Den trotzdem entstehenden Fehlbetrag deckt der äusserst engagierte Trägerverein alljährlich mit Spenden. Ein wichtiger Beitrag ist des Weiteren die Spitalvorsorge, die dem Spital bisher zu zinslosen Darlehen in der Höhe von 3,3 Millionen verholfen hat und ihm damit Zinszahlungen von über 100 000 Franken jährlich erspart. Beatrix Mühlethaler Haus kaufen? Wohnung renovieren? Liegenschaft verwalten? Bauland evaluieren? Fassade sanieren? Nebenkosten berechnen? Erbengemeinschaft konstituieren? Steuern optimieren? Garten gestalten? Handwerker kontrollieren? Miete anpassen? Stockwerkeigentum begründen? Wir vertreten Ihre Interessen. Beratung, Merkblätter und Formulare sowie viele Tipps und Infos in unserer Zeitschrift «casa nostra». Der Zusammenschluss sozial orientierter und umweltbewusster Haus- und WohnungseigentümerInnen. Hausverein Schweiz, Postfach, 3001 Bern, 031 312 15 69 [email protected], www.hausverein.ch Ja, senden Sie mir: Informationen zum Hausverein Ein Gratisexemplar der Zeitschrift «casa nostra» Vorname/Name Strasse PLZ/Ort Die ABS finanziert auch privates Wohneigentum D ie Alternative Bank ABS finanziert seit einigen Jahren privates Wohneigentum von ABS-KundInnen oder von potenziellen KundInnen, die inskünftig alle ihre Bankgeschäfte über die ABS abwickeln möchten. Dabei dürfen selbstverständlich die Negativkriterien der Anlage- und Kreditpolitik der ABS nicht verletzt werden. D.h. es darf sich beispielsweise nicht um sozialfeindliche Grossüberbauungen, Bauten mit Zersiedlungscharakter, Luxuswohnungen, energieverschwendende Gebäude usw. handeln. Die ABS finanziert aus ökologischer Sicht schwergewichtig Siedlungen oder Einzelhäuser mit Modellcharakter bezüglich Baubiologie, Energienutzung, Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr usw. Zudem spielt die Erneuerung von un- genügend genutztem Wohnraum sowie die Umnutzung von Industriebrachen eine Rolle. Aus sozialer Sicht geht es um gemeinschaftliches Bauen und Wohnen sowie die Schaffung von günstigem Wohneigentum in kinder-, behinderten- und altersgerechten Bauformen. Hinzu kann die Erhaltung von wertvoller Bausubstanz und von sozialen Siedlungstrukturen kommen. Bei der Finanzierung von nicht selbst genutztem Wohneigentum wird speziell auf faire und transparente Mietverhältnisse geachtet. Zudem ist die Schaffung von günstigem Wohnraum für finanziell schwächere Gruppen von MieterInnen (StudentInnen, sozial Benachteiligte usw.) ein Anliegen der ABS. Felix Bührer und Thomas Bieri Inserat Junge, ökologisch orientierte Unternehmensgruppe sucht für innovative Bauprojekte dringend Bauland an guter Südlage im Raum Zürich-Ost, Winterthur, Aargau, möglichst in der Nähe von Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und öffentlicher Verkehrsanbindung. Unsere Objekte sind markterprobte, konzeptgeschützte Produkte mit exzellenten ökologischen Kennwerten im Bereich Siedlungen und Mehrfamilienhäuser. Um weitere Projekte verwirklichen und der vielen Anfragen Herr werden zu können, benötigen wir Landparzellen, deren Besitzer das gute Gefühl haben wollen, etwas Nachhaltiges für die Umwelt und den Menschen gemacht zu haben. Vergabe von Lizenzen an Generalunternehmer und Investoren in der ganzen Schweiz durchaus denkbar. Gerne senden wir Ihnen unsere Unterlagen und Angebote zu, wenn Sie sich unter der nachfolgenden Adresse melden. Wir sichern 100%ige Diskretion zu. Ecobauhaus AG für ökologische ökonomische Architektur, Turmhaldenstrasse 6, 8400 Winterthur, Telefon 052/269 00 99, Fax 052/269 00 89 ABS Inserat om 25. bis 27. August 2000 verwandelte sich die Altstadt von Zofingen in ein grosses «Bio-Paradies». Die Alternative Bank ABS war mit einem Stand inmitten von Bio-ProduzentInnen und -HändlerInnen aus aller Welt vertreten. Als Attraktion veranstaltete die ABS einen Wettbewerb mit folgenden Hauptpreisen: Als erster Preis war ein FLYER F6, ein Hightech-Elektrofahrrad der Firma BK Tech in Kirchberg BE (ABS-Kreditnehmerin) zu gewinnen. Der zweite Preis bestand in einer Förder-Kassenobligation der ABS. Der dritte Preis war eine ABS-Aktie. Über tausend Personen nahmen am Wettbewerb teil. Der Gewinner des Hauptpreises ist Tobias Buchmüller aus Zofingen. v. l. n. r.: Daniel Schär (Bereichsleiter Anlageberatung ABS), Tobias Buchmüller (Gewinner des Hauptpreises) und Jürg Kallen (Verkaufsleiter der Firma BK, Kirchberg BE) Viele interessante Kreditgesuche! Die Alternative Bank ABS erhält viele Kreditgesuche. So ist sie in der Lage, den Zuwachs der KundInnengelder direkt als Kredite an sinnvolle Projekte mit ökologischen und sozialen Zielen weiterzugeben. Unter den Gesuchen befinden sich zahlreiche Kredite, die in Kürze auszahlungsreif sind. Dies ist sehr erfreulich. Die Transparenz der ausbezahlten ABS-Kredite ist unser Kontrapunkt zu den anonymen Anlagen anderer Geldinstitute, bei denen unklar ist, woher und unter Umständen zu wessen Nachteil Renditen erzielt werden. In diesem Sinne empfiehlt sich die Alternative Bank ABS für neue oder zusätzliche KundInnengelder. Wer neu eine Beziehung zur Alternativen Bank aufbauen will, benütze bitte den unten stehenden Talon «Der erste Schritt zur ABS». Foto: Ruedi Steiner V Wettbewerb der ABS am Bio Marché in Zofingen Kleininserate Ferienwohnungen Bildung/Schulung Maggiatal «Ca’ Stella» Garni, das spezielle Gästehaus für besondere Menschen. Kurz oder lang – aktiv oder passiv – jedenfalls erholsam und den Preis wert. Neugierig? Tel. oder Fax 091 754 34 34/33, Helia, www.ca-stella.ch, [email protected] Natürlich! – Singstunden bei Barbara Dubs, Winterthur. Tel. 052 213 39 80. Ich freue mich! Südfrankreich: LA BOURDETTE. Reiten, Wandern, Erholung auf Hof mit Pferden und vielen anderen Tieren im Hügelland der Pyrenäen. Tel. 0033 561 67 00 28, Fax 0033 561 67 56 43 (wir sprechen Deutsch) Der erste Schritt zur ABS Bitte schicken Sie mir Informationsmaterial Kontoeröffnungsantrag Zeichnungsschein für Kassenobligationen Antrag zum Erwerb von Aktien Werbematerial moneta-Abonnement (Fr. 20.– im Jahr) Antrag für ec-Karte Ferienhaus benutzen und mitbesitzen! Rigi-Scheidegg (1600 m), autofrei, Wander- und Skigebiet, öV, einseitig angebautes 41/2-Zi-EFH, 6 – 8 B., Balkon. – Genossenschaftskapital Fr. 7000.–, Mietbedingungen / Infos: Tel. 041 741 22 60 oder www.degen.org/rigi Name Liegenschaften Heilpflanzenkunde/Phytotherapie. Fundierte Lehrgänge/Kurse. – Exkursionen in faszinierende Landschaften. Martin Koradi, Tel. 052 222 71 26 Erwerb und Gesundheit Naturheilverfahren für Tiere. www.tierheilpraktiker.ch Massgeschneiderter Nebenverdienst bis Selbstständigkeit! Gesundheit für alle! Ab 19.30 Uhr Tel. 056 496 89 81, Linnenkohl, 5608 Stetten Musik Banda Nova, das etwas andere PartyQuartett spielt Brasil, Jazz, BossaNova, Italo-Songs, Tango, Soul-Rock. Für jeden Anlass, Telefon und Fax 01 461 92 29 Adresse Zu verk. Brünigpass, kleines Ferienhäuschen für 1–2 Pers. Umschwung 154 m2, Innenraum 20 m2, WC/Lavabo, Kochnische, Parkplatz. Viktor Schmid, Tel. 01 980 40 29 PLZ/Ort Telefon Bitte einsenden an: Alternative Bank ABS, Leberngasse 17, Postfach, 4601 Olten, oder anrufen: Telefon 062 206 16 16 4 |00 18 Nr. 4 | 13. Nov. 2000 In Palagnedra/Centovalli verkaufen wir unser ausgebautes Rustico mitten im Dorfkern, ruhig gelegen, vielseitiges Wandergebiet. VP Fr. 235 000.–. Tel. 01 860 56 44, Fax 01 860 56 66 Occasionen Sanitärartikel, Waschmasch, Tumbler, Einbaukü., Herde, Kühlschr., Lampen, Fenster, Türen usw. Tel. 052 238 27 00, BauTeilLaden Winterthur Gesuchter Gegenstand Regulierbare Schneider-Büste, Gr. 38–42 auch alt, Tel 027 776 18 41 Fotos: Ruedi Steiner ABS Die Leute von der ABS Thomas Scherpel, Jahrgang 1960, ist KundInnenberater im Kreditbereich und zuständig für Finanzierungen von Wohnprojekten (mit und ohne integrierte Geschäftsräume). Seit Mai 1999 arbeitet er in der Alternativen Bank ABS. Thomas Scherpel ist im Kanton Graubünden aufgewachsen. Seine Schulzeit schloss er mit dem Handelsdiplom ab. Danach folgte ein Bankpraktikum. Von 1985 bis 1990 arbeitete Thomas Scherpel im Aussendienst für Lebens- und Sachversicherungen in einer eigenen Agentur in Bonaduz. Das folgende Jahrzehnt verbrachte er im Prättigau, zunächst als KundInnenberater im Anlageund Kreditbereich der Graubündner Kantonalbank und schliesslich als Bankleiter der Raiffeisenbank Davos. Durch seine kulturelle Tätigkeit in verschiedenen Organisationen im Prättigau wurde Thomas Scherpel eher zufällig auf die ABS aufmerksam. Mit der Zeit reifte in ihm der Entschluss, ein alternatives Banking auszuprobieren. So vollzog er den Schritt aus den Bergen ins Flachland, beruflich nach Olten und privat vor wenigen Monaten in die Zentralschweiz. Berg- und Wassersportarten sind für Thomas Scherpel und seine Ehefrau immer wieder mit Reisen in der Schweiz und im Ausland verbunden. Gerne bewundern die beiden Sonnenaufgänge auf Bergspitzen und Sonnenuntergänge am Meer. Zudem bereitet ihnen ein guter Jass oder ein spannendes Schachspiel am Kaminfeuer im Kreise von FreundInnen besonders grosse Freude. Marianne Bühler-Kobel, geboren am 28.8.1964, betreut im Bereich Kreditproduktion seit Oktober 1999 ein Portefeuille von Krediten mit überwiegend kommerziellen KundInnen. Die grosse Herausforderung für Marianne besteht darin, die Bedürfnisse dieser KundInnen mit ihrem 40%Pensum zeitgerecht befriedigen zu können. Aufgewachsen ist Marianne vorwiegend in Olten. Nach Abschluss der Handelsmittelschule im Jahr 1983 folgte ein Bankpraktikum bei der Schweizerischen Volksbank (SVB) in Olten. Ein Jahr später zog es sie nach Genf und ein Jahr darauf nach Luzern in die Kreditabteilung der SVB. Ihr Interesse für das Kreditgeschäft nahm kontinuierlich zu. Sie konnte neue Aufgaben und mehr Verantwortung übernehmen. Um ihre fachliche Kompetenz zu steigern, erlangte sie 1993 das Diplom als eidg. dipl. Bankfachfrau. Von 1994 bis 1998 bot sich Marianne die Möglichkeit, in Singapur bei der CSFB (Credit Suisse First Boston) mit international tätigen Firmen zusammenzuarbeiten, wiederum im Kreditbereich. Festen Halt und Ausgeglichenheit findet Marianne bei ihrem Ehemann Thomas und ihrem dreijährigen Sohn Cedric. Die Begeisterung für tänzerische und inzwischen auch fitnessorientierte Bewegung begleitet Marianne seit ihrer Jugend. Emotionen tänzerisch auszudrücken, empfindet sie als sehr entspannend. Seit ihrem Aufenthalt in Singapur faszinieren sie fern- östliche Länder, ihre Menschen und die im Vergleich zu uns so unterschiedliche Lebens- und Denkweise. Thomas Bieri, geboren 1958, leitet den Bereich Kreditproduktion. Seit Ende September 1990 und damit seit Eröffnung der Alternativen Bank ist er für die ABS tätig. Vor der Bankgründung arbeitete er bereits in der Bankfachgruppe des Trägerschaftsvereins mit. Er ist ledig und wohnt in Zürich. Thomas Bieri besuchte die Rudolf-Steiner-Schule in Bern. Nach «Ausflügen» in verschiedene handwerkliche Tätigkeiten der Landwirtschaft, einer Sägerei, einer Bäckerei und auf dem Bau, besuchte er eine Maturitätsschule in Zürich, die er jedoch vor der Abschlussprüfung wieder verliess. Ein Bankpraktikum bei der damaligen Schweizerischen Bankgesellschaft SBG und die anschliessende Tätigkeit im Auslandbereich der Bank war ursprünglich nur als Verlegenheitslösung gedacht und entsprach überhaupt nicht seinem Berufswunsch. In dieser Zeit lernte er jedoch Wilhelm Ernst Barkhoff kennen. Barkhoff war Mitbegründer und kreativer Kopf der Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken (GLS) in Bochum, einer der ersten Alternativbanken in Europa. Diese Begegnung und der Besuch mehrerer Seminare mit Barkhoff weckte in ihm den Wunsch, für eine alternative Bank tätig zu sein. Bis zur Gründung der ABS in Olten sollten jedoch noch etwa sieben Jahre vergehen. Im Bewusstsein, dass Kreditgewährung auch das Kerngeschäft einer alternativen Bank darstellen würde, liess sich Thomas Bieri bei der SBG zum Kredit-KundInnenberater ausbilden. Kurz nachdem er die Leitung eines KommerzTeams übernommen hatte, hörte er von einer Gruppe, die eine alternative Bank in der Schweiz gründen wollte. Nach anfänglichem Zögern meldete er sich beim nachmaligen ABS-Geschäftsleiter, Andreas Ragaz, und wurde Mitglied des Trägerschaftsvereins, wo er in der Bankfachgruppe mitarbeitete. Die Vernetzung der Alternativen Bank ABS mit ihrem Umfeld brachte für Thomas Bieri mit den Jahren ein Engagement in verschiedenen Organisationen der alternativen Wirtschaft und «zugewandter Orte» mit sich. So ist Thomas Bieri heute im Vorstand der Wogeno Zürich, im Stiftungsrat der Stiftung Rüttihubelbad, im Beirat der Stiftung Edith Maryon und im Fachausschuss Hypotheken/Immobilien der NEST Anlagestiftung. Er vertritt die ABS ausserdem bei der ÖBU (Schweizerische Vereinigung für ökologisch bewusste Unternehmensführung) und bei der CoOPERA, Gesellschaft zur Förderung assoziativer Wirtschaft. Die turbulente Gründungszeit der ABS und die nachfolgenden arbeitsintensiven Jahre mit starkem Kreditwachstum liessen ihm nicht viel Zeit für Privates und Hobbys. Thomas Bieri hofft jedoch, durch die kürzlich erfolgte Reorganisation und die damit einhergehende Personalaufstockung im Bereich Kreditproduktion, künftig wieder mehr Zeit für sich zu haben. Nr. 4 | 13. Nov. 2000 19 Interne Weiterbildung im Dezember 2000 und im ersten Quartal 2001 Regelmässig organisieren wir interne Weiterbildungshalbtage. Diese dienen der Weiterentwicklung unserer Bank im Sinne der KundInnenorientierung. An folgenden Nachmittagen bleibt deshalb die ABS geschlossen: 14. Dezember 2000, 15. Februar und 15. März 2001. Wir danken für das Verständnis und freuen uns, die Bedürfnisse unserer Kunden und Kundinnen in Zukunft noch besser befriedigen zu können. www.abs.ch Ausführung von Vergütungsaufträgen und Öffnungszeiten über den Jahreswechsel ABS-ec-Karten sind keine Kreditkarten Zwischen dem 27. und 29. Dezember 2000 gibt es nur wenige Arbeitstage für den ABS-Zahlungsverkehr. Die Ausführung Ihrer Aufträge im alten Jahr können wir Ihnen deshalb nur zusichern, wenn wir bis zum 22. Dezember morgens im Besitz Ihres Auftrags sind. Senden Sie uns darum Ihre Vergütungsaufträge frühzeitig zu, möglichst bis zum 18. Dezember 2000. ABS-ec-Karten und ihre Verwendung setzen jeweils ein entsprechendes Guthaben auf dem entsprechenden Konto sowie regelmässige Gutschriften voraus. Es sind keine Überzüge von Konti durch den Gebrauch von ec-Karten vorgesehen. Vom Samstag, 30. Dezember 2000 bis Dienstag, 2. Januar 2001 sind unsere Schalter geschlossen. Zahlen Sie jetzt auf Ihr ABS 3-Konto ein! Wenn Sie diese Zeilen lesen, bleiben Ihnen noch wenige Tage Zeit, um Ihre Einzahlungen auf Ihr ABS 3-Vorsorgekonto vorzunehmen. Bitte schicken Sie den Vergütungsauftrag umgehend ab! Es gelten folgende Maximalbeiträge für die Säule 3a: Die einzahlbaren Höchstbeträge sind CHF 5 789.– für Angestellte (bzw. pensionskassenversicherte VorsorgenehmerInnen mit 2. Säule) und 20 % des Erwerbseinkommens, jedoch höchstens CHF 28 944.– für Selbstständigerwerbende (bzw. nicht pensionskassenversicherte VorsorgenehmerInnen ohne 2. Säule). Damit Ihre Einzahlung für das Steuerjahr 2000 in Abzug gebracht werden kann, muss diese bis spätestens am 29. Dezember 2000 bei uns eingetroffen sein. Da der Zahlungsverkehr in verschiedenen Banken und bei der Post vor Jahresende häufig mehr Zeit beansprucht, empfehlen wir Ihnen, Ihre Überweisung bis spätestens 18. Dezember 2000 zu tätigen. Öffnungszeiten Alternative Bank ABS Leberngasse 17, Postfach 4601 Olten Telefon 062 206 16 16 Fax 062 206 16 17 Kassenöffnungszeiten Montag – Freitag 9.00 – 12.00 14.00 – 16.30 Uhr Bürozeiten Montag – Mittwoch und Freitag 8.30 – 12.00 13.30 – 17.00 Uhr Donnerstag 8.30 – 12.00 14.00 – 17.00 Uhr Inserat Zeichnen Sie Förder-Kassenobligationen oder Kassenobligationen der Alternativen Bank ABS: Besser in reale Projekte statt in spekulative Papiere investieren. Eine konkrete Möglichkeit sind ABS-Kassenobligationen. Die Alternative Bank ABS garantiert Ihnen, dass Ihr Geld nach ökologischen und sozialen Kriterien angelegt wird. Und bei ABS-Förder-Kassenobligationen bestimmen Sie selbst den Förderbereich, in welchen Sie Ihr Geld investieren. Die Zinssätze sind ab 1. August 2000 nach oben angepasst worden. Folgende Maximalzinssätze sind aktuell: ABS-Förder-Kassenobligationen ABS-Kassenobligationen ABS-Kassenobligationen ABS-Kassenobligationen 2 bis 8 Jahre 2 bis 3 Jahre 4 bis 5 Jahre 6 bis 8 Jahre 2% 3% 31⁄2 % 4% Senden Sie uns den Talon, und Sie erhalten von uns umgehend den Zeichnungsschein. Falls Sie über ein ABS-Konto verfügen, rechnen wir den Betrag über Ihr Konto ab. Die Kassenobligationen legen wir für Sie kostenlos in ein Depot. Den Zins schreiben wir Ihrem Konto automatisch gut. Falls Sie noch kein ABS-Konto haben, senden wir Ihnen gerne einen Kontoeröffnungsantrag. Noch Fragen? Rufen Sie uns an. Unser Anlageteam erreichen Sie direkt: 062 206 16 40. 20 Wir investieren in die reale Wirtschaft. Ja, ich möchte die ökologische und soziale Anlagemöglichkeit nutzen. Senden Sie mir die Unterlagen. Ich interessiere mich für: ABS-Förder-Kassenobligationen ABS-Kassenobligationen Ich habe ein ABS-Konto. Konto-Nummer: Ich möchte ein ABS-Konto eröffnen. Senden Sie mir einen Antrag. Ich habe noch kein ABS-Konto. Senden Sie mir einen Einzahlungsschein. Name Adresse PLZ/Ort Talon an: Alternative Bank ABS, Leberngasse 17, Postfach, 4601 Olten, Tel. 062 206 16 16, E-Mail: [email protected], Website: www.abs.ch ABS 10 Jahre ABS – Jubiläumsfeier Morelli – Streiff & Schweizer – Die Regierung Vorankündigung 10. ordentliche Generalversammlung der Alternativen Bank ABS Die Jubiläumsfeier zum 10jährigen Bestehen der Alternativen Bank ABS findet am 21. April 2001, im Anschluss an die ordentliche Generalversammlung, im grossen Saal des Zürcher Volkshauses statt. Serviert wird unter der Regie von Marco Morelli ein Déjeuner Spectacle in 3 bis 4 Gängen. Das Déjeuner Spectacle, mit Leckereien aus biologischem Anbau, wird verführerisch, sinnlich, nahrhaft und unterhaltend zugleich sein. Die Jubiläumsfeier rundet ein vorabendliches Doppelkonzert mit «Die Regierung» und dem Duo Co Streiff (Sax) und Irène Schweizer (Piano) ab. Foto: Heini Fürmann Foto: Luzia Broger Die Aktionärinnen und Aktionäre erhalten rechtzeitig eine persönliche Einladung mit Talon zur Anforderung der Unterlagen (Geschäftsbericht mit Jahresrechnung usw.) mit einer Zutrittskarte und einer Vollmacht für eine allfällige Vertretung. Die Einladung zur Generalversammlung mit der detaillierten Tagesordnung wird am 21. März 2001 versandt werden. Die Aktionärinnen und Aktionäre werden ausdrücklich auf die folgenden statutarischen Fristen hingewiesen: Allfällige Kandidatinnen und Kandidaten, die von Seiten der Aktionärinnen und Aktionäre an der Generalversammlung zur Wahl in die Ämter vorgeschlagen werden möchten, müssen dem Verwaltungsrat bis spätestens am 21. Februar 2001 (Poststem- pel) gemeldet werden. Kandidaturen, die nach dem 21. Februar 2001 gemeldet werden, können nur berücksichtigt werden, wenn sie vom Verwaltungsrat vorgeschlagen werden. Aktionärinnen und Ationäre, die ein Thema traktandieren wollen, müssen ihren Antrag bis spätestens am 21. Februar 2001 (Poststempel) schriftlich dem Verwaltungsrat bekannt geben. Traktandiert werden können gemäss Art. 9 der Statuten nur Angelegenheiten, die in die Zuständigkeit der Generalversammlung fallen. Interessierte Aktionärinnen und Aktionäre können sich diesbezüglich beim Präsidenten des Verwaltungsrates vorgängig erkundigen. Namens des Verwaltungsrates der Alternativen Bank ABS Thomas Heilmann, Präsident ✃ Foto: Rolf Schenk Samstag, 21. April 2001, 10.15 Uhr, Volkshaus Zürich Platzieren Sie Ihr Kleininserat in der moneta Rubrik Fr. 20.– Fr. 25.– Fr. 30.– Fr. 35.– Fr. 40.– Fr. 45.– Fr. 50.– Name Vorname Adresse PLZ/Ort Ab sofort sind in moneta Kleininserate möglich und erwünscht. Mit 20 Franken für die ersten zwei Zeilen sind Sie dabei. Danach 5 Franken pro Zeile. Notieren Sie nebenan sofort Ihre Wünsche. Geben Sie die Rubrik bekannt, unter der sie erscheinen sollen: ob Ferienwohnung, gesuchter Gegenstand oder Veranstaltungshinweis. Den Rest machen wir. Schicken Sie diesen Talon ausgefüllt an Herausgeberverein moneta, c/o Alternative Bank ABS, Postfach, 4601 Olten, Telefon 062 206 16 16. Telefon Datum Unterschrift Vielen Dank für Ihren Auftrag. Sie erhalten von uns umgehend eine schriftliche Bestätigung. Nr. 4 | 13. Nov. 2000 21 ABS Weniger Anzeigen dank detaillierter Kontoauszüge Viele Wünsche aus der Kundschaft haben die ABS motiviert, einen detaillierten (Monats-)Auszug zu entwickeln, der so ausführlich ist, dass er die meisten der üblichen Einzelanzeigen ersetzt (z.B. Belastungsanzeigen bei Bancomat-Bezügen und Einkäufen mit ec-direct, Gutschriften und Konto-Überträge, Ausführung von Daueraufträgen usw.). Nach der Testphase stehen die detaillierten Kontoauszüge seit 10. August 2000 unseren KundInnen zur Verfügung. Jeder detaillierte Kontoauszug gibt den aktuellen Saldo auf dem entsprechenden Konto an. Damit der Kunde bzw. die Kundin die Ausführung zeitgerecht überprüfen kann, werden folgende Geschäfte auch bei der Wahl von detaillierten Kontoauszügen mit Einzelanzeigen dokumentiert: Belastungsanzeigen des Lastschriftverfahrens, Wertschriften- und Devisentransaktionen sowie Festgeld-, Kredit- und Treuhandgeschäfte. Die detaillierten Auszüge sind ein ergänzendes Angebot. Die Möglichkeit von Einzelanzeigen mit den bisherigen nicht detaillierten Kontoauszügen bleibt auf jeden Fall bestehen. Kontokorrent Standardmässig werden Einzelanzeigen und ein nicht detaillierter Monatsauszug geliefert. Auf Wunsch erhalten die InhaberInnen von Kontokorrenten ihre Auszüge auch quartalsweise, wöchentlich oder als Tagesauszüge bei Bewegung auf dem Konto. Die Auszugsgebühr beträgt wie bisher Fr. 1.–. Auf Wunsch detaillierte Kontoauszüge monatlich, wöchentlich oder bei Bewegung. Auszugsgebühr: Fr. 1.–. Spar- und Anlagekonten Hier sind Einzelanzeigen und der nicht detaillierte jährliche Auszug Standard. Auf Wunsch werden die Auszüge quartalsweise erstellt. Es wird keine Auszugsgebühr verrechnet. Auf Wunsch detaillierte Kontoauszüge quartalsweise. Keine Auszugsgebühr. Lohn-Sparkonten Einlagekonten Üblich sind Einzelanzeigen und der nicht detaillierte Monatsauszug. Auf Wunsch wird ein wöchentlicher oder jährlicher Auszug geliefert. Es wird keine Auszugsgebühr verrechnet. Üblich sind Einzelanzeigen und der nicht detaillierte Auszug pro Quartal. Auf Wunsch werden die Auszüge monatlich oder jährlich erstellt. Keine Auszugsgebühr. Auf Wunsch detaillierte Kontoauszüge monatlich, wöchentlich oder bei Bewegung. Keine Auszugsgebühr. Auf Wunsch detaillierte Kontoauszüge monatlich, wöchentlich oder bei Bewegung. Keine Auszugsgebühr. Detaillierte Kontoauszüge ohne Einzelanzeigen Aktienkapitalerhöhung Wir bitten alle Leser und Leserinnen von moneta, sich möglichst rege an der laufenden Kapitalerhöhung zu beteiligen, da die Schaffung eines ausreichenden Aktienkapitals unabdingbar ist für die weitere Entwicklung der wachsenden Bank. Die zur Zeichnung erforderlichen Unterlagen sowie auch Werbematerial können mit dem unten stehenden Coupon angefordert werden. Ich/wir wünsche(n) detaillierte Kontoauszüge für meine/unsere Konten (Zutreffendes bitte ankreuzen): Kontokorrent monatlich wöchentlich bei Bewegung monatlich wöchentlich bei Bewegung wöchentlich bei Bewegung Konto-Nummer Lohnkonto Konto-Nummer Aktienkapitalsammlung Sparkonto Bitte senden Sie mir Unterlagen für die Zeichnung von Aktien der Alternativen Bank ABS quartalsweise Konto-Nummer Bitte senden Sie mir die Statuten der Alternativen Bank ABS (in der neusten Fassung vom 17. Mai 1999) Anlagekonto Bitte schicken Sie mir den Geschäftsbericht 1999 Konto-Nummer Einlagekonto quartalsweise monatlich Name Konto-Nummer Adresse Name PLZ/Ort Adresse Telefon Bitte einsenden an: Alternative Bank ABS, Leberngasse 17, Postfach, 4601 Olten 4 |00 PLZ/Ort Telefon Bitte einsenden an: Alternative Bank ABS, Leberngasse 17, Postfach, 4601 Olten 22 Nr. 4 | 13. Nov. 2000 4 |00 Meinungen zur ABS Interesse am alternativen Bankgeschäft Gute Chancen bei den Jungen Die Jungen seien umworben und verhätschelt, aber auch kritisch, sagen diese über sich selbst. Die Alternative Bank ABS habe bei ihnen dann eine Chance, wenn es ihr gelinge, sie auf clevere Art anzusprechen. Christa Markwalder, 25 Fotos: zvg Jungliberale Stadträtin in Burgdorf, Jusstudentin, Zertifikat allgemeine Ökologie Uni Bern «Ich bin gestern im Tram auf eine Werbung einer genossenschaftlichen Bank gestossen, die nach etwas anderen Gesichtspunkten als die herkömmlichen Banken auf sich aufmerksam macht. Ich bin mir bewusst, dass es die Alternative im Bankgeschäft braucht. Denn es besteht konkreter Handlungsbedarf. Zum Beispiel im Verkehrsbereich. Leute, die neue Fahrzeuge entwickeln, die ohne Erdöl betrieben werden, brauchen Kapital, um ihre Forschung zu betreiben. Die traditionellen Banken stellen kaum mehr Risikokapital für diese innovativen Unternehmen zur Verfügung. Der technologische Fortschritt, der uns im Bereich Umweltschutz weiterbringen würde, wird dadurch massiv erschwert. Die Alternative im Bankgeschäft ist im Bereich Umweltschutz, Energie und Verkehr deshalb dringend notwendig. Sich als Bank für solche Projekte einzusetzen, war auch ein Postulat der Kampagne für halb so viel Strassenverkehr, die ich unterstützt habe. Als Kundin einer Bank war für mich die Alternative bisher nicht notwendig. Auch viele meiner Kolleginnen und Kollegen sind noch in Ausbildung. Sie arbeiten noch nicht an Projekten, für die sie Kredite der Bank benötigen. Doch ich weiss, dass es bei der Kreditvergabe für innovative Hersteller Geldgeber braucht, die den Zweck eines Kredites anders beurteilen als herkömmliche Banken und auch ethische Richtlinien anwenden. Ich bin keine Ökonomin. Ich investiere auch nicht an der Börse. Mich beschäftigt aber, welch unglaubliche Summen an der Börse verdient werden oder auch verloren gehen. Mit dem Börsengeschäft im Einzelnen habe ich mich bisher aber nicht auseinander gesetzt.» Reto Wüthrich, 27 Gründer und Geschäftsführer der Pepper GmbH in Zürich «Betrachten wir es ganz nüchtern: Das Gros der jungen Schweizerinnen und Schweizer hat sein Konto bei einer Grossbank oder bei der Post. Die grossen Marktplayer dürften zwar im Gegensatz zur Alternativen Bank ABS bei genauerem Hinschauen kaum wesentliche Vorteile bei den Konditionen und Dienstleistungen bieten. Aber sie umwerben die junge Klientel mit allerlei netten Gadgets: Snowboard-Camps, Partys, Kino-Premièren, Ferien auf Ibiza und Konzerttickets. Das funktioniert relativ gut. Es funktioniert deshalb so gut, weil es sich die Jugendlichen eh gewohnt sind, umworben und verhätschelt zu werden. Das hat sie zu sampelnden und zappenden Menschen gemacht. Das heisst: Junge Menschen picken aus dem riesigen Konsum-Angebot das heraus, was für den Moment gerade am meisten Spass und Profit verspricht. Und sie gehen in Blitzgeschwindigkeit auch wieder auf etwas Neues über. Aber es soll kein Missverständnis aufkommen: Junge Menschen sind auch kritisch. Welche Labels angesagt oder abgelöscht sind, entscheiden sie schnell. Aber nicht wahllos. In den letzten zwei, drei Jahren hat sich dabei auch der Begriff des ‹Ethical Shopping› bei der ‹Millennium-Generation› festgesetzt. Es werden durchaus Unternehmen eher berücksichtigt, die sich im sozialen oder kulturellen Bereich engagieren oder sich für Umweltschutz stark machen. Somit gebe ich auch alternativen Bankgeschäften gute Chancen beim jungen Publikum. Und zwar auch beim MainstreamPublikum. Es zeigt sich aber immer wieder, dass der Durchbruch nur dann gelingt, wenn es die entsprechenden Unternehmen verstehen, junge Menschen auf clevere Art anzusprechen. Das Branding, somit das Marketing, entscheidet mehr denn je über Erfolg und Misserfolg.» Valérie Garbani, 34 SP-Nationalrätin, Rechtsanwältin in Neuenburg «Ich bin sehr interessiert am alternativen Bankgeschäft. Persönlich bin ich bei der Post. Für die zweite Säule habe ich eine Privatbank ausgewählt. Ich habe Bedingungen an die Anlagen gestellt. Eine Bedingung ist zum Beispiel, dass es ‹politisch korrekte› Anlagen sind. Ich bevorzuge auch grüne Aktien. Mir ist es wichtig, Unternehmen zu unterstützen, die im Bereich Sonnenenergie tätig sind und sich für eine nachhaltige Wirtschaft und humanitäre Ziele einsetzen. Ich will mit meinem Geld nicht die grossen Pharmariesen unterstützen. Meiner Meinung nach arbeitet sicher eine Minderheit der grossen Banken fragwürdig. Denken Sie nur an die AbachaAffäre. Die Schweiz hat zwar ein Gesetz gegen Geldwäscherei und Korruption. Aber die Aufarbeitung der Banktätigkeit im Zweiten Weltkrieg zeigt, dass die Banken nicht immer sauber arbeiten. Die Banken sollten Risikokapital für die KMUs bereitstellen. Die Grossen helfen hier gar nicht mehr mit. Deshalb gibt es viel Raum für die Alternative Bank ABS. Sie ist zu wenig bekannt und nicht im ganzen Land mit Geschäftsstellen anwesend. Beispielsweise gibt es in der Westschweiz nur eine ABS in Lausanne. Das ist ein Handicap. Als Bürgerin meine ich auch, die Leute haben nicht so sehr Vertrauen in eine kleine Bank. Sie ist eben nicht die Nummer eins. Aber die ABS setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung ein, sie arbeitet mit mehr Fairness und sie unterstützt junge Unternehmen. Momentan leihen die traditionellen Banken nur den Reichen Geld.» Nr. 4 | 13. Nov. 2000 23 AZB 4601 Olten Buchtipp von Beat Sterchi Lektion in Staatskunde, real und lebensnah. Geschrieben haben das Buch ein Schüler und sein Vater. «Nermin wird ausgeschafft» handelt vom Kampf einer Schweizer Schulklasse um ihren Freund, der ein Flüchtling war. Für moneta gelesen hat es Beat Sterchi («Blösch»). 24 Nr. 4 | 13. Nov. 2000 Dies ist ganz grob die tragische Ausschaffungsgeschichte. Leider ist es eine von Tausenden. In der Akte N 261 277 ist sie als Fall Zulic dokumentiert. Aber da ist auch die Geschichte der Klasse und ihrer Lehrer am Untergymnasium Kreuzfeld in Langenthal. Denn noch schärfer als es das ferne Bosnien mit seiner Kultur und den Umständen hinter Nermins Schicksal zeigt, rückspiegelt das Buch die Kultur hinter dem Verhalten auf Schweizer Seite. Erst nachdem Nermin weg ist, werden seine Herkunft und seine Lebensumstände an der Schule zu einem Thema. Auch hier wurde nicht auf eine Geschichte und ein Schicksal zurückgegriffen, das sich besser als Bücher geeignet hätte, zeitgeschichtlichen Zusammenhängen eine menschliche Dimension zu geben, um so bei den Jugendlichen das Verständnis für das Fremde, für das Andere zu vertiefen und zu fördern. Das Buch nennt sich «Bericht mit Bildern für Menschen ab 14 Jahren». Geschrieben wurde es von Vater und Sohn Beat und Simon Hugi in exemplarischer Reportageform mit genauen Verweisen auf Ort und Zeit der Handlung. Es ist spannend zu verfolgen, wie der ebenfalls exemplarische Ausschaffungsfall in seiner ganzen tragischen Härte aufgerollt wird und sich als das Drama darstellt, das er eigentlich ist. Es ist das Drama, das sich in der Festung Europa in unter- Nermin zusammen mit seiner Schwester Emina im Neubau des zerstörten Hauses der Familie Zulic in Bosnien. schiedlicher Besetzung beinahe überall abspielt. Es ist der uralte Stoff von dem Reichen und dem Armen, vom Starken und dem Schwachen im Besonderen und von der Schwierigkeit, in einer bösen Welt menschlich zu handeln, im Allgemeinen. Ausser Nermins Familie und dem Gesetz spielen in diesem Drama auch die Vertreter und die Vertreterinnen des Staates eine Rolle. Sie sind der Apparat, mit welchem Simon und seine Klasse in direkten Kontakt kommen. Mit ihren noch nicht ganz zurechtgebogenen Köpfen wundern sie sich, in welchem Ton und in welchem Stil sich dieser Apparat bewegt, in welchen Zeiträumen er denkt und antwortet. Plötzlich reiben sie sich an ihrem System, an ihrem eigenen System, mit welchem sie so negative Tuchfühlung noch nie zu haben gezwungen waren. Die Uniformpolizei, die auf Befehl handgreiflich und sogar gewalttätig werden muss, verstört, schockiert und beängs- Foto: Ruedi Steiner A usgeschafft nach Bosnien wird die ganze Familie, aber im Mittelpunkt steht der Schüler Nermin. Nach der Wegweisung durch die Asylbehörden haben sich seine Eltern nicht rechtzeitig abgemeldet. Sie wurden schlecht beraten und von verschiedenen Seiten ungenügend informiert. Die Rechtslage ist undurchsichtig. Auch Schlamperei ist im Spiel. Zu ihrer Überraschung wird die Familie von der Kantonspolizei aus ihrer Wohnung geholt. Nicht eben sanft. Wie ein nicht bestelltes Paket wird sie nach Zürich zum Flughafen gebracht und zurück nach Sarajewo verfrachtet. Der Vater in Handschellen wie ein Schwerverbrecher. Nermin holt die Polizei direkt aus der Schulstube. Nermins Schulklasse ist geschockt. Schüler und Schülerinnen ringen um Verständnis. So allmächtig und gewalttätig haben sich die Wohlstandskinder den eigenen Staat nicht vorgestellt. Es regt sich Widerstand. Die Rückschaffung soll so nicht einfach hingenommen werden. Wenn nicht die ganze Familie, so soll wenigstens Nermin zurückkommen dürfen, um seine guten, aber durch Fleiss und Wohlverhalten verdienten Bildungschancen wahrnehmen zu können. tigt die Kids dabei weniger als das blinde, gnadenlose Vorsichhinwalzen der Administrationsmaschinerie. Willkürlich und in einer eigenartigen Sprache handelt und spricht die Verwaltung des Gesetzes zu ihnen. Meist mit verspäteten oder verfrühten Briefen und amtlichen Schreiben aus seinem trägen, gesichtslosen Innern heraus. Vor allem deshalb wird die Klasse 3d neugierig, beginnt bis dahin Selbstverständliches zu hinterfragen, denkt plötzlich mit und nach. Weil sie nämlich ihr Land, wenn sie es bei der «Arbeit» sehen, plötzlich nicht mehr erkennen, werden die Kids ein klein wenig politisiert. Sie raffen sich auf, sie üben sich in praktischer Staatskunde und demonstrieren dabei Möglichkeiten, «etwas zu tun». Simon und Beat Hugi, Nermin wird ausgeschafft, Klasse 3d kämpft um einen Freund. Zytglogge, 182 Seiten, Fr. 29.–