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BLICKPUNKT TEST Scanias andere Dimension Der Scania V8 R 580 Biodiesel mit vollverkleidetem Sattelanhänger ie schwedischen Achtzylinder erfreuen sich in Österreich schon viele Jahre starker Beliebtheit. Leider sind sie die letzte Bastion der V8-Motoren und Scania verbleibt als einziger Hersteller von Achtzylindern auf dem europäischen Markt. Durch die Einführung der Euro 6-Abgasnorm hat man die Scania-Techniker auf die härteste Probe gestellt. Dort, wo alle anderen Hersteller aus den verschiedensten Gründen letztlich das Handtuch geworfen haben, um kultiviert laufende V8-Zylinder Maschinen auf den Weg zu bringen, konnten sich die Scania-Leute mit ihrer Hartnäckigkeit nun ein absolutes Alleinstellungsmerkmal auf dem Gebiet der leistungsstarken schweren Lkw erkämpfen. Da wir heuer bereits den R 580 in Euro 6 getestet haben, staunten wir nicht schlecht, als man uns erneut exakt denselben Wagen anbot! Bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, dass man den Testwagen auf den Einsatz mit 100 % Biodiesel umgerüstet hatte. Die Verwendung von Biodiesel spielt europaweit gesehen zwar eine untergeordnete Rolle, doch gerade in heimischen Gefilden versuchen doch einige Transporteure damit ihre Kosten zu drücken. Die steigende Nachfrage verlangt daher durchaus nach einem breiten Angebot. Die Scania-Biodieselrange hat mittlerweile ein beachtliches Spektrum vom DC09 mit 320 und 360 PS über den DC13 mit 450 und 490 PS bis eben hin zum stärksten Aggregat dem DC16 mit 580 Pferdestärken erreicht. Biodiesel kostet je Liter rund 30 Cent weniger als herkömmlicher Diesel, was an der Besteuerung liegt. Bei der Vorbereitung auf diese einzigartige Testfahrt mussten wir feststellen, dass im näheren Umfeld unseres Startpunktes keine Tankstelle zu finden war, die 100 % reinen Biodiesel führt (allerdings gab es einige mit bis zu 85%igem Anteil). Lediglich in der Steiermark konnten wir eine bei Bad Blumau finden. Somit mussten wir uns diesmal beim Test ausschließlich auf das geeichte Messgerät verlassen, weil ein zweimaliges Tanken aus Zeitgründen nicht möglich war. Seitens Scania Österreich war zum Tankstellenthema zu erfahren, dass die meisten Kunden eine Haustankstellenlösung in petto haben. Was muss nun getan werden, um ein Fahrzeug brauchbar umzurüsten? Im Prinzip geht das ganz einfach und jede Scania-Werkstätte ist dazu rasch in der Lage. Der Hauptteil der Umbauarbeiten betrifft die Treibstofffilter, die an den Kraftstoff angepasst werden müssen. Dazu kommen ein entsprechendes Software-Update aus Schweden und ein Umbau bei der Standheizung, da diese nicht mit Biodiesel läuft. Der Sensor, der die jeweilige Treibstoffzusammensetzung erkennen kann, ist ohnedies schon verbaut. Richtig gelesen – denn wenn der 100 % Biodiesel mit normalem Diesel verdünnt wird oder überhaupt nur normaler Diesel zur Verfügung steht, muss das Fahrzeug selbstre- dend voll funktionsfähig bleiben. Neben dem Umrüsten, das ab etwa 2 500 Euro (je nach verbautem Auspufftopf ) zu veranschlagen ist, führt der Weg zum Biodieselbetrieb natürlich auch über eine Werksbestellung eines neuen Fahrzeuges. Der Aufpreis für die Ab-Werk-Variante liegt bei rund 1 000 Euro und ist damit als verschwindend zu bezeichnen. Aber Achtung: Beim Umbau meinen wir natürlich ausschließlich Euro 6-Fahrzeuge, da hier seitens aller Dichtungen und Schläuche keine zusätzlichen Maßnahmen getroffen werden müssen. Rein optisch war am Achtzylinderwagen bis auf einen grünen Aufkleber am Tank kein Unterschied zum ersten Test ersichtlich. Die verfeinerte Scania Streamline-Optik steht auch bei den Achtzylindern hoch im Kurs und man erkennt sofort, dass ein Fahrzeug wie dieses für besonders niedrigen Kraftstoffverbrauch ausgelegt wurde. Dies gilt selbstverständlich auch für den Antriebsstrang, der hier wiederum alle Stücke spielt. Der bärenstarke 16 l-Antrieb verliert beim Befeuern mit 100 % Biodiesel nichts von seiner Faszination. Seine Leistungsabgabe und der Drehmomentverlauf bleiben völlig unverändert. Da der Energieinhalt im Treibstoff je Liter beim Biodiesel um etwa 7 % geringer ist, wird entsprechend mehr davon benötigt. Bei ca. 0,30 Euro/l niedrigeren Kosten geht sich das unter dem Strich prima aus. Jedoch empfehlen wir vor einem etwaigen Umstieg definitiv eine eingehende Beratung im Hause Scania, um das Für und Wider genau zu besprechen und von Fall zu Fall abzuwägen, ob eine Neuanschaffung oder Umrüstung Sinn macht. Beispielsweise ist das Motoröl beim Einsatz von Biodiesel teilweise schon bis zu 15 000 km früher zu wechseln. Dafür kann der Kraftstofffilter beim Biodiesel doppelt so lange seinen Dienst verrichten, da der Kraftstoff sauberer ist. Nachdem die In der Blue Cab mit gediegener Ausstattung lässt es sich bequem Platz nehmen und den Job erledigen. Ein starker Auftritt und beste Erleuchtung sind dem Streamliner jedenfalls sicher. Einziger Hinweis auf 100 % Biodiesel EN 14214 knapp an der Tankbefüllung Unser Test der Diesel- und Biodiesel-Variante macht die Rechnung transparent 18 Blickpunkt LKW & BUS 10/2014 Schweden selbst im härtesten Winter damit fahren, dürfte es in unseren Breiten im Winter ebenfalls problemlos machbar sein. Positiv sieht natürlich die CO2-Bilanz beim Einsatz von Biosprit aus. Hier ist ein Rückgang von bis zu 80 % möglich, klarerweise steigen dafür aber die Stickstoffemissionen an. Ebenso reduziert sich der Einsatz von AdBlue auf etwa 2 % auf den verbrauchten Treibstoff hochgerechnet (siehe Tabelle). In der Kabine der R-Serie geht es – ob Biodiesel oder nicht – bekanntermaßen luxuriös zu. Premium-Sitze von Recaro mit Sitzklimatisierung und feinstem Leder bespannt, unzählige V8-Logos unterstreichen den exklusiven Anspruch unaufdringlich und finden sich an exponierten Punkten bis zum reliefgeprägten Leder der Sitze. Von der Trucknavigation und dem Radio mit Bluetooth-Anbindung bis zum Musik-USB-Anschluss kann man sich hier einen entspannten Arbeitstag machen. Der 580 PS starke 16 l-Motor unseres Testwagens arbeitete beim Test fulminant und extrem leise mit seiner Kombination aus EGR und SCR. Die Abgasrückführung sitzt rechts unten am Motorblock und ist in einer Stufe mit einem eigenen Wasserkühler gekühlt, der mit dem herkömmlichen Kühlsystem verbunden ist. Bei Euro 5 war hier teilweise eine zweistufige EGR-Kühlung verbaut. Die 580 PS-Maschine bringt ein maximales Drehmoment von 2 950 Nm bei 1 000 – 1 350 U/ min. Die Leistung des neuen 580 PS starken Euro 6-V8 entspricht dank dem breiteren Spitzendrehmoment und der deutlich fülligeren Leistungskurve praktisch dem alten 620 PS-Euro 5-Motor. Die Abgasbremsleis- Nachweislich Geld gespart, wie die Messanlage zeigt 4 tung erreicht bis zu 320 kW Leistung bei 2 400 U/min. Die Abgasnachbehandlungsanlage, die im Zusammenwirken mit dem V8Motor und der XPI Extrahochdruckeinspritzanlage Euro 6 sicherstellt, verfügt über einen Oxidationskatalysator, zwei Partikelfilter, die Die Testwerte Biodiesel (alle Klammerwerte sind vom Dieseltest Mai 2014) Zeit in Minuten Ebene Strecke 118,2 km Natschbach – Guntramsdorf 37‘ 03‘‘ (36‘ 54‘‘) Guntramsdorf – Eisenstadt 60‘ 46‘‘ (60‘ 01‘‘) Eisenstadt – Mattersburg 68‘ 07‘‘ (68‘ 24‘‘) Mattersburg – Natschbach 92‘ 07‘‘ (93‘ 00‘‘) Verbrauchsanzeige Biodiesel in Liter 10,34 (5,78) 19,37 (13,72) 24,50 (18,07) 36,83 (27,18) Bergstrecke 59,9 km Natschbach – Maria-Schutz 120‘ 46‘‘ (121‘ 36‘‘) 54,72 (41,75) Maria-Schutz – Semmering 126‘ 46‘‘ (127‘ 26‘‘) 60,78 (46,72) Semmering – Natschbach 143‘ 47‘‘ (145‘ 53‘‘) 64,95 (50,16) Gesamt Teststrecke 178,1 km Durchschnitt auf 100 km hochgerechnet inkl. AdBlue 143‘ 47‘‘ (145‘ 52‘‘) 74,32 km/h (73,25 km/h) Besonderes Sturm (– 0,88) 65,73 (49,28) 36,90 (28,74) Messgerät Fahrzeug: 64,95 l Biodiesel (54,71 l Diesel) (frei von Luftblasen getankt: 50,16 l Diesel) (Korrekturfaktor:0.9168) (Dieselpreis fix 2014: 1,439) AdBlue Preis fix 2014: 0,60 AdBlueverbrauch: 1,3 l (2,5 l) Preis Biodiesel/l: 0,99 Blickpunkt LKW & BUS 10/2014 19 BLICKPUNKT TEST Adblue-Einspritzung, drei SCR- und drei Slipkatalysatoren in dem fast unscheinbar verbauten Topf. Zusätzlich gibt es natürlich Messeinrichtungen, um sicherzustellen, dass die Grenzwerte eingehalten werden. Trotz des spektakulären Inhalts ist dieses technische Meisterwerk recht klein geblieben und misst nur 920 mm Seitenlänge, womit genug Platz für Tanks oder diverse Anbauten bleibt. Ein kleiner Wermutstropfen: Für den Achtender sind letztlich rund 1 400 kg zu veranschlagen. Ansonsten bot der Streamliner die serienmäßige Scania Opticruise. Sie bietet auch beim Achtzylinder drei Wahlmöglichkeiten aus den vier verschiedenen Schaltprogrammen: Economy, Power, Standard und Off-Road. Jeweils drei sind auf das Fahrzeug einspielbar und können über den Drehschalter am Lenkstockhebel ausgewählt werden. Auch bei diesem Test fuhren wir ausschließlich im EconomyModus, um eine gewisse Vergleichbarkeit zu erhalten. Allerdings hat uns diesmal vehementer Herbststurm, der aus vollen Rohren auf uns gerichtet war, schwer zu schaffen gemacht, wie sich unschwer der Testwerttabelle entnehmen lässt. Der Antriebstempomat mit der vorausrechnenden Geschwindigkeitsregelung Scania Active Prediction agierte ziemlich direkt. Beim Eco Modus nützt man hier einen Spielraum beim Tempo von bis zu 12 % nach unten, speziell vor Kuppen wird dies sehr deutlich. Im Standard-Modus sind nur etwa 6 % Abweichung die Vorgabe. Im Power-Modus, den wir aus wirtschaftlichen Gründen unterbunden haben, fährt der Zug dann mit Volldampf voraus. Die heuer vorgestellte Eco Roll-Funktion war ebenfalls auf diesem Testwagen miteingespielt und arbeitete erneut sehr gut. Im kommenden Frühjahr soll es ein kleines SoftwareUpdate bezüglich des Zusammenspiels von Eco Roll und Scania Active Prediction geben, bei dem vor allem die Schaltstrategie des Getriebes am Berg noch weiter verfeinert werden dürfte. Zur Unterstützung des Fahrers fand sich bei diesem Testwagen wieder das Scania Fahrer Eco-Modul, das trotz Scania Active Prediction weiterhin an Bord bleibt. Rechnet man beim Biodiesel mit 0,99 Euro/l, kommen wir beim Test auf Treibstoffkosten von 36,53 Euro/100 km. Mit dem fixierten Preis von 1,439 Euro/l Diesel (was er Anfang der Saison bei uns gekostet hat und wie wir ihn das ganze Jahr beim Test beibehalten) kommen wir beim reinen Dieseltest auf stolze 41,35 Euro/100 km. Somit ist der BiodieselTestwagen mit um 4,82 Euro niedrigeren Treibstoffkosten auf 100 km über die Runden gekommen, und das trotz deutlich schlechterem Wetter mit heftigem Gegenwind gleich Richtung Wien etc. 20 Blickpunkt LKW & BUS 10/2014 Vom Tempo her waren wir auch deutlich schneller, da einige Sommerbaustellen wegfielen. Scania Österreich hat aufgrund von hauseigenen Erfahrungen 3 bis 5 % Mehrverbrauch beim Einsatz von 100 % Biodiesel im Martin Zarazik Alltag in den Raum gestellt. 1 500 BiodieselLkw von Scania Scania engagiert sich umfassend für eine nachhaltige Entwicklung und für alternative Treibstoffe. Dies wird nun auch in Form von überzeugenden Lkw-Verkäufen sichtbar. Alleine 2014 erwartet Scania, rund 1 500 Euro 6-Lastwagen in Europa zu verkaufen, die eines der fünf Motorenmodelle verwenden, die mit bis zu 100 % Biodiesel betrieben werden können. „Die Prognose zeigt, dass wir dieses Jahr etwa 1 500 Euro 6-Trucks produzieren und ausliefern werden, die allesamt für den Einsatz mit Biodiesel hergestellt worden sind“, sagt Christopher Podgorski, Senior Vice President Lkw bei Scania. Basierend auf dem modularen Fertigungssystem stellt Scania drei verschiedene Euro 6-Motoren für reinen Biodiesel-Einsatz her: 9 l-Reihenfünf- und 13 lReihensechszylinder sowie den 16 l-V8-Motor. Zusammen decken sie einen Leistungsbereich von 320 bis 580 PS und eine Vielfalt an Kundenbedürfnissen und Fahranwendungen ab. Biodiesel ist heute wahrscheinlich der belieb- teste alternative Treibstoff bei den europäischen Transportunternehmen. Er ist einfach anzuwenden, kann – wenn nötig – mit regulärem Diesel gemischt werden und erzielt, je nach Herstellungsprozess, eine CO2-Reduktion von 65 % oder mehr. Auch in Österreich erfreut sich alternativer Treibstoff steigender Nachfrage. Christian Teichmann, Direktor Scania Österreich: „Scania ist nicht nur in der Lage, Fahrzeuge aller PS-Klassen mit Euro 6-Motoren auszustatten. Wir kommen zudem den sich ändernden Marktanforderungen nach und bieten all diese Fahrzeuge auch in Kombination mit alternativen Kraftstoffen an. Vor allem unsere Kunden im Fernverkehr, die sich mit eigenem Kraftstoff bevorraten, profitieren davon, ihre Flotte mit Biodiesel auszustatten.“ Dank der Breite der Produktpalette liefert Scania Biodiesel Lkw nicht nur in zahlreiche Länder, sondern auch für eine Vielzahl an Anwendungen. Tatsächlich fahren die meisten dieser Lkw bei Kunden im Fern- oder Verteilerverkehr, eine Gruppe, die bisher hinsichtlich Treibstoffauswahl nicht viel variieren konnte. Heute können die Kundenbedürfnisse mit dem Scania-typischen Baukastensystem ohne Einschränkungen optimal erfüllt werden. Dank Biodieseleinsatz kann außerdem die CO2-Bilanz drastisch gesenkt werden. Aufgrund steigenden Bewusstseins im Markt und des damit verbundenen Interesses erwartet Scania, 2014 die meisten Biodiesel-Lkw an Märkte wie Österreich, Schweden, Deutschland und die Schweiz auszuliefern. Eine der größten Flottenbeschaffungen an BiodieselFahrzeugen in Österreich bisher ging an die Firma Nothegger mit 237 Fahrzeugen. g Scania R450 der Firma Nothegger, der auch mit Biodiesel betrieben werden kann Der Mercedes-Benz Actros 1845 knausert beim Verbrauch. Sparsamer Raumgleiter Im Test: Mercedes Benz Actros 1845 GigaSpace urz vor knapp, womit wir das Ende der heurigen Testsaison meinen, haben wir noch überraschend einen herrlichen Testwagen von Mercedes Benz vor die Tür gestellt bekommen. Trotz der schwer kalkulierbaren Wetterbedingungen um diese Jahreszeit packt man die Gelegenheit zum Test durch die spätherbstliche Landschaft rund um unsere Teststrecke beim Schopf. Das Mercedes Benz GigaSpace Fahrerhaus bietet mit fast 12 m³ Raumvolumen wahrlich kaiserliche Größe und noch einen Tick mehr als die in der Vergangenheit größte MegaSpace-Kabine. Die Giga-Bezeichnung verdient sich das Fahrerhaus dabei vor allem durch seine Höhe und den damit gewachsenen Stauräumen im Oberstübchen, seine bestechende Materialqualität sowie perfekte Verarbeitung. Allerhöchster Kabinenkomfort nach Dienstschluss! Das größte Mercedes Benz Fahrerhaus stellt als „Top of the Line“ eben mehr als den üblichen Standard dar, misst 2 500 mm in der Breite, 3 960 mm vom Boden bis zur obersten Spitze, bietet ebenen Boden und man erlangt eine Stehhöhe von 2 130 mm. Die bissig moderne Optik ist seit der Markt- einführung unverändert und gewinnt mehr und mehr an Vorzeigecharakter, denn so muss ein moderner Lkw heute ausschauen. Auch das Interieur gibt dabei einiges vor. Der Armaturenträger des Actros ist samt Instrumentierung klar strukturiert und soweit hinlänglich bekannt. Neu ist ab sofort im Infodisplay die sensationell verbesserte Anzeige der Lenkzeiten. Hier zeigt der Computer nach dem Einlesen der Fahrerkarte nun die Einsatzzeiten detailliert auf. Im Menüsystem einfach auf Tourdaten blättern, dann auf Lenk- und Pausenzeiten drücken und schon bekommt man folgende Informationen angezeigt: Name des Fahrers, die Lenkzeit seit der letzten Pause, die Tages- und die Wochenlenkzeit mit der Anzahl der Tageslenkzeiten mit mehr als neun Stunden. In der Anzeige wechselt nach einer ausgedehnten Tageslenkzeit ein Punkt von grün auf grau, damit man das unterscheiden kann. Zusätzlich gibt es noch die Pausenzeiten und die Anzahl etwaiger Überschreitungen etc. im Angebot. Unser Testwagen verfügte über eine normale Zwei- Fahrer-Bestuhlung. Sitzklimatisierung ist hier das Schlagwort – da passt nicht nur der Komfort, sondern bis zur letzten Schraube einfach alles erstklassig. Besonders großzügig geht es auch bei den Betten im neuen Actros zu, sie messen stolze 2 200 × 750 mm und sind fast besser als zu Hause mit SiebenZonen-Kaltschaummatratzen und verstellbarem Rückenteil ausgeführt. Das sorgt für einen tollen Liegekomfort mit dem ausdrücklich erwünschten Effekt eines ausgeschlafenen Fahrers, denn der fährt bekanntlich besser. Besonders konsequent verfolgt man beim GigaSpace das Stauraumkonzept. Die Fächer oberhalb der Windschutzscheibe sind hier asymmetrisch ausgeführt, damit vor dem Beifahrersitz ein Maximum an Bewegungsfreiheit verbleibt. Das Volumen dieser Schränke liegt zwischen 137 und 332 l. Insgesamt stehen an die 975 l geschlossener Stauraum zur Verfügung. Zwei ausziehbare Schubladen liegen unter dem unteren Bett, wovon eine als 36 l-Kühlschrank dient. Dieser verfügt über eine Beleuchtung und hat einen integrierten Entladungsschutz, damit es beim Starten dann keine Schwierigkeiten gibt. Die äußeren Staufächer sind mit 420 l bemessen und sowohl von innen als auch von außen leicht zugänglich. Nur von außen erreichbar sitzt auf der linken Seite noch ein 70 l-Fach für Reinigungsmaterial oder zB eine kleine Reserve an Öl. Bleibt noch zu erwähnen, dass man bei der Kabine außen dezente Chromelemente und beim Einstieg ein poliertes stolz blau leuchtendes Mercedes-Benz Frame als Akzente gesetzt hat. Blickpunkt LKW & BUS 10/2014 21