Skript: „Einführung eines Qualitätsmanagementsystems in einem
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Skript: „Einführung eines Qualitätsmanagementsystems in einem
Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Skript: „Einführung eines Qualitätsmanagementsystems in einem Tourismusunternehmen bzw. einer touristischen Destination“ TW 08: Umfang: Dr. Uwe Schneider 2. Quartal 2010 14 LVS Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Qualitätsmanagement „Der erfolgreiche Unternehmer beschäftigt sich mit den Wünschen seiner Kunden, der erfolglose mit seinen eigenen.“ Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Gliederung: 1. Definition Qualität/Qualitätsmanagement/ISO 2. Verantwortung der Leitung (Führungsprozesse) 3. Management der Ressourcen 4. Produktrealisierung (Hauptprozesse) 5. Messung, Analyse und Verbesserung (Überwachung der Qualität) 6. Dokumentationsanforderungen 7. Prozessmanagement 8. Audit/Zertifizierung 9. Vorgehensweise beim Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Methodischer Ablauf der Vorlesung Abfolge der Wissensvermittlung: 1. Schritt: Inhalt und Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems (ISO) 2. Schritt: Dokumentationsanforderungen (Inhalt) 3. Schritt: Prozessorganisation (Aufbauorganisation, Ablauforganisation) 4. Schritt: Dokumentation (Vorgehensweise, Beispiele) Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Gliederung: 1. Definition Qualität/Qualitätsmanagement/ISO 2. Verantwortung der Leitung (Führungsprozesse) 3. Management der Ressourcen 4. Produktrealisierung (Hauptprozesse) 5. Messung, Analyse und Verbesserung (Überwachung der Qualität) 6. Dokumentationsanforderungen 7. Prozessmanagement 8. Audit/Zertifizierung 9. Vorgehensweise beim Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn 1. Was ist Qualität? • Ist die Übereinstimmung von Soll und Ist • Qualität ist das Gegenteil von Zufall A. Liasson • Qualität ist, wenn die Kunden zurückkommen, nicht die Produkte. Rothery Allgemeine Definition Qualität = [lat. Qualitas] = Beschaffenheit, Eigenschaft Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Folgen mangelnder Qualität Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Fehlerentstehung im Unternehmen Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Entstehung der Fehlerkosten Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Was heißt Qualitätsmanagement? Qualitätsmanagement ist eine systematische Vorgehensweise, um hervorragende Dienstleistungen und Produkte herzustellen American Society for Quality Definition lt. DIN EN ISO 9000 „Aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zur Leitung und Lenkung einer Organisation bezüglich Qualität.“ Definition aus Wikipedia Qualitätsmanagement (QM) bezeichnet grundsätzlich alle organisierten Maßnahmen, die der Verbesserung von Produkten, Prozessen oder Leistungen jeglicher Art dienen. QM ist eine Kernaufgabe des Managements. Ziel ist stets die Erfüllung der Kundenwünsche. In Branchen wie der Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Gesundheitsvorsorge, Arznei- und Lebensmittelherstellung ist QM gesetzlich vorgeschrieben. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Was ist ein Qualitätsmanagementsystem? • ein aus mehreren Teilen zusammengesetztes Ganzes • ein Aufbau- und Ordnungsprinzip • eine Einheit aus mehreren Teilen, die untereinander in enger Beziehung stehen und dadurch ein funktionstüchtiges Ganzes bilden • ein QM-System ist das schriftlich fixierte Ordnungssystem eines Unternehmens Definition lt. DIN EN ISO 9000 „Managementsystem zum Leiten und Lenken einer Organisation bezüglich der Qualität“ Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Wozu braucht ein Unternehmen ein QM-System? • Kunden möchten sich auf die Einhaltung gewisser Qualitätsstandards verlassen ohne das Produkt zu kennen • Ein Zertifikat garantiert zwar keine Qualität, bescheinigt jedoch die Fähigkeit zur Qualitätserzeugung • in Deutschland ist ein QM-System in einigen Branchen bereits Pflicht • das Zertifikat dient als Marketinginstrument Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Welche Vorteile bringt Qualitätsmanagement? • Erhalt und Verbesserung der Standards • Erkennen und Verbessern der eigenen Schwächen • Effizienter Umgang mit den vorhandenen Ressourcen • Vermeidung von Doppel- und Mehrarbeit • Qualität entsteht nicht zufällig, sondern systematisch, nachvollziehbar und reproduzierbar • klare Informationswege • eindeutige Verantwortung und Befugnisse • Vertrauen, höhere Akzeptanz und Zufriedenheit gegenüber Kunden, Mitarbeitern, Kostenträgern und der Gesellschaft • höhere Sicherheit durch zuverlässiges Ausführen und Dokumentieren, besonders im Haftungsfall Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Grundbausteine eines Qualitätsmanagementsystems Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Historische Entwicklung von Qualitätsmanagement Zeit um 1900 um 1930 um 1960 um 1964 um 1985 um 1990 um 1985 1989 Dr. Uwe Schneider Schlagwort Qualitätskontrolle Qualitätsprüfung Qualitätsmaßnahmen Null-Fehler-Programm des US-Verteidigungsministeriums Null-Fehler-Strategie umfassende Qualitätskonzepte Total-QualityMangaement EFQM-Modell Einführung eines Qualitätsmanagementsystems Beschreibung Aussortieren fehlerhafter Produkte Steuerung auf statischer Basis Vorbeugende Maßnahmen Ziel der Perfektion Six-Sigma Integration von Teilkonzepten Qualität als Systemziel Definition von neun ganzheitlichen Kriterien copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Entwicklungsstufen des Qualitätsmanagements • Endkontrolle A n s p r u c h • Produktorientierung • Festlegen von Prüfanforderungen • Qualität ist Spezialistentätigkeit • Sicherung der technischen Prozesse • beginnende Prozessorientierung • festlegen von Vorbeugungsmaßnahmen • Qualität ist Spezialistentätigkeit Q-Kontrolle Dr. Uwe Schneider Q-Sicherung • Qualitätsbeherrschung in wertschöpfenden Bereichen • Prozessorientierung • Verbesserung der Prozesse • Qualität ist Führungsaufgabe Q-Management Einführung eines Qualitätsmanagementsystems • Beherrschung aller Geschäftsprozesse • Prozess-, Kunden- und Mitarbeiterorientierung • festlegen von Prüfanforderungen • Qualität ist Führungsaufgabe TQM copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn TQM = Total Quality Management Ein funktionierendes QM-System, nach DIN EN ISO 9001, liefert gute Produktqualität, reicht aber nicht aus, um den Kunden tatsächlich umfassend zufriedenzustellen. TQM heißt: Alle zur Verfügung stehenden Mittel und Mitarbeiter werden mobilisiert, um die Anforderungen und Erwartungen der Kunden nicht nur zu erfüllen, sondern – wenn möglich sogar zu übertreffen. • TQM stützt sich auf die Mitwirkung aller Mitglieder einer Organisation • TQM ist eine Managementmethode • Qualität steht im Mittelpunkt von TQM Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Was sind die Ziele und die erwünschten Ergebnisse von TQM? • TQM will die Zufriedenstellung der Kunden erreichen. • TQM ist auf langfristigen Geschäftserfolg ausgerichtet • TQM zielt auf Nutzen für die Mitglieder der Organisation • TQM zielt auf Nutzen für die Gesellschaft Methodischer Aspekt: Erläuterung der vier Ziele durch konkrete Beispiele, gemeinsam mit den Studenten Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Welche Kategorien von Qualität gibt es? Kategorien der Qualität Strukturqualität Dr. Uwe Schneider Prozessqualität Einführung eines Qualitätsmanagementsystems Ergebnisqualität copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Kategorien der Qualität (nach A. Donabedian) Beispiel einer medizinischen Einrichtung Strukturqualität persönliche Elemente Art und Anzahl des Personals, Ausbildung, fachliche Qualifikation materielle Elemente Art/Umfang der materiellen Ausstattung organisatorische Elemente Aufbauorganisation Prozessqualität umfasst alle Maßnahmen, die im Laufe einer Behandlung, unter Berücksichtigung der jeweils spezifischen Situation und den individuellen Krankheitsmerkmalen des Patienten, ergriffen oder nicht ergriffen worden sind Ergebnisqualität Physisch allgemeine Aktivität Physiologisch Lebensqualität Psychologisch allgemein Stress, Anspannung Systemelemente Art des Gesundheitssystems Qualitätssicherung Qualitätsmanagement Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Bestandteile des Qualitätsmanagementsystems Das Qualitätsmanagement als Managementaufgabe legt die - Qualitätspolitik - Ziele der Qualitätspolitik - Verantwortungen in der Umsetzung der Qualitätspolitik fest. Die Bestandteile des Qualitätsmanagementsystems sind: - Qualitätsplanung – Ist-Zustand, Rahmenbedingungen, Planung - Qualitätslenkung – Umsetzung der Ergebnisse in der Planphase - Qualitätssicherung – Auswertung der Qualitätsinformationen - Qualitätsverbesserung – die in der vorangegangenen Phase gewonnenen Informationen werden für die Strukturverbesserung und Prozessoptimierung eingesetzt, Erfolge und Ergebnisse werden kommuniziert. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Die acht Grundsätze des Qualitätsmanagements lt. DIN EN ISO 9001 1. Kundenorientierung 2. Verantwortung der Führung 3. Einbeziehung der Mitarbeiter 4. Prozessorientierter Ansatz 5. Systemorientierter Managementansatz 6. Ständige Verbesserung 7. Sachbezogener Ansatz zur Entscheidungsfindung 8. Lieferantenbeziehung zum gegenseitigen Nutzen Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn ISO 9001 und EFQM EFQM: Europäisches Modell für Business Excellence Das EFQM-Modell ist europäisch ausgerichtet und ermöglicht ebenfalls ein Zertifikat durch eine externen Auditor. Das EFQM-Modell ist im Gegensatz zur ISO 9001:2000 ein Wettbewerbsmodell, welches nicht auf die Erfüllung von Vorgaben, sondern die Selbstverantwortung in der Bewertung beinhaltet. Anliegen des EFQM-Modells ist die stete Verbesserung durch Innovation und Lernen aller Unternehmensteile in Zusammenarbeit mit andern EFQMAnwendern. Es gibt zwei prinzipiell Qualitätsmanagement-Modelle: - Zertifizierbare Normen mit definierten Mindestanforderungen (ISO 9001) - Selbstbewertung des eigenen QM-Systems und Benchmarking zwischen den Wettbewerbern um einen Qualitätspreis (EFQM) Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Vergleich ISO und EFQM Bewertungssystem Die ISO Die EFQM Grundlage DIN EN ISO 9001 Das Europäische TQM-Modell Prüfstelle Zertifizierungsstelle Jury aus erfahrenen Top-Managern Prüfkriterien Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystem Normkonformität Durchführung des eigenen Ansatzes und der sich daraus ergebenen Erfolge anhand der Befähiger- und Ergebniskriterien der EQA Prüfer Auditor Selbstbewertung/Assessor Prüfaufzeichnungen Auditbericht Feedback-Bericht Gütesiegel Zertifikat, Gültigkeit 3 Jahre Verleihung des Europäischen Qualitätspreises Orientierung Prozessorientiert Kunden- und Mitarbeiterorientiert Ausrichtung auf Ergebnisqualität Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Die Struktur der DIN EN ISO 9000er - Reihe DIN EN ISO 9000 Qualitätsmanagement-Systeme Grundlagen und Begriffe (Übersicht) DIN EN ISO 9001 Qualitätsmanagement-Systeme Anforderungen („Nachweisnorm“) DIN EN ISO 9004 Qualitätsmanagement-Systeme Leitfaden zur Leistungsverbesserung („Bauanleitung“) Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Die Nachweisnorm DIN EN ISO 9001: QM-Systeme Inhaltliche Schwerpunkte: • International gültige Grundlage zur Bewertung und Zertifizierung von QM- Systemen • z. Zt. weltweit einziges QM-System, welches durch einen unabhängigen Dritten (akkreditierten Zertifizierer) überprüft werden kann • neben Maßnahmen zur Produktkonformität und Qualitätssicherung steht die Kundenzufriedenheit im Vordergrund • legt die Mindestanforderungen an ein QM–System international einheitlich fest • keine genormten QM-Systeme, die Art der Umsetzung der Mindestanforderungen steht dem Unternehmen frei Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Die Nachweisnorm DIN EN ISO 9001 Die Hauptabschnitte der ISO 9001:2000: Qualitätsmanagementsystem (Abschnitt 4) Verantwortung der Leitung (Abschnitt 5) Management der Ressourcen (Abschnitt 6) Produktrealisierung (Abschnitt 7) Messung, Analyse und Verbesserung (Abschnitt 8) Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Gliederung: 1. Definition Qualität/Qualitätsmanagement/ISO 2. Verantwortung der Leitung (Führungsprozesse) 3. Management der Ressourcen 4. Produktrealisierung (Hauptprozesse) 5. Messung, Analyse und Verbesserung (Überwachung der Qualität) 6. Dokumentationsanforderungen 7. Prozessmanagement 8. Audit/Zertifizierung 9. Vorgehensweise beim Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Kapitel 5, DIN EN ISO 9001 Die Leitung des Unternehmens motiviert die Führungskräfte für ein aktives Engagement im Rahmen des Qualitätsmanagementsystems und • vermittelt den Mitarbeitern die Bedeutung des Qualitätsmanagementsystems • vermittelt die Bedeutung der Einhaltung von Kundenforderungen • legt die Unternehmenspolitik und die Ziele fest • stellt die erforderlichen Mittel zur Verfügung • bewertet die Wirksamkeit des QM-Systems • stellt die interne Kommunikation sicher Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 5 „Verantwortung der Leitung“ 5.1 Verpflichtung der Leitung • die Leitung vermittelt die Bedeutung der Erfüllung der Kundenanforderungen sowie der gesetzlichen und behördlichen Anforderungen • die oberste Leitung legt die Qualitätspolitik des Unternehmens fest • die oberste Leitung stellt sicher, dass Qualitätsziele festgelegt werden • die oberste Leitung führt Managementbewertungen durch • die oberste Leitung stellt die Verfügbarkeit von Ressourcen sicher Verantwortung der Leitung heißt: Die Unternehmensführung muss die geeigneten Rahmenbedingungen für ein funktionierendes QM-System schaffen. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 5 „Verantwortung der Leitung“ 5.2 Kundenorientierung Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass: • Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden ermittelt und mit dem Ziel der Erhöhung der Kundenzufriedenheit erfüllt werden, • produktbezogene Verpflichtungen einschließlich behördlicher und gesetzlicher Forderungen berücksichtigt werden und • die erreichte Kundenzufriedenheit gemessen wird. Wichtig: Der Erfolg einer Organisation ist davon abhängig, inwieweit sie den Erfordernisse und Erwartungen von Kunden, einschließlich Endabnehmern und anderen interessierten Parteien versteht und erfüllt. Dabei geht es um aktuelle und zukünftige Wünsche der Kunden. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 5 „Verantwortung der Leitung“ 5.3 Qualitätspolitik Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass diese Qualitätspolitik: • für den Zweck der Organisation angemessen ist, • eine Verpflichtung zur Erfüllung von Anforderungen und ständigen Verbesserungen der Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems enthält • einen Rahmen zum Festlegen und Bewerten von Qualitätszielen bietet, • in der Organisation vermittelt und verstanden wird, • auf ihre fortdauernde Angemessenheit bewertet wird Eine klar formulierte Qualitätspolitik ist ein unverzichtbarer Baustein für ein QM-System nach DIN EN ISO 9001. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 5 „Verantwortung der Leitung“ 5.4 Planung Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass messbare Qualitätsziele festgelegt sind, die mit der Qualitätspolitik im Einklang stehen. Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass die Planung des Qualitätsmanagementsystems erfolgt, um die Anforderungen zu erfüllen und die Qualitätsziele zu erreichen. Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass die Funktionsfähigkeit des Qualitätsmanagementsystems auch bei Änderungen aufrechterhalten bleibt. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 5 „Verantwortung der Leitung“ 5.4 Planung Anforderung an Qualitätsziele: • sind festgelegt für zutreffende Funktionsbereiche und Ebenen (z. B. Bereichsziele) • müssen messbar sein (zur Nachprüfung der Zielerreichung) • stehen im Einklang mit der Qualitätspolitik Planung des QM-Systems • um ein QM-System aufrechtzuerhalten (auch bei Änderungen) und • um Qualitätsziele zu erreichen (Maßnahmenplanung) Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 5 „Verantwortung der Leitung“ 5.5 Verantwortung, Befugnis und Kommunikation Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass die Verantwortung und Befugnisse innerhalb der Organisation festgelegt und bekannt gemacht werden. Die oberste Leitung muss sicherzustellen, • die Einführung, Verwirklichung und Aufrechterhaltung der für das Qualitätsmanagementsystem erforderlichen Prozesse • den Bericht an die oberste Leitung über die Leistung des Qualitätsmanagementsystems und die Notwendigkeit von Verbesserungen • die Förderung des Bewusstseins über die Kundenanforderungen in der gesamten Organisation Die oberste Leitung muss sicherstellen, dass geeignete Prozesse der Kommunikation innerhalb der Organisation eingeführt werden (auch über Wirksamkeit der QM-Systeme) Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 5 „Verantwortung der Leitung“ 5.6 Managementbewertung Die oberste Leitung muss das Qualitätsmanagementsystem der Organisation in geplanten Abständen bewerten, um dessen fortdauernde Eignung, Angemessenheit und Wirksamkeit sicherzustellen. Diese Bewertung muss die Bewertung von Möglichkeiten für Verbesserungen und den Änderungsbedarf für das Qualitätsmanagementsystem einschließlich der Qualitätspolitik und der Qualitätsziele einschließen. Aufzeichnungen über die Managementbewertung müssen aufbewahrt werden (Nachweispflicht) Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 5 „Verantwortung der Leitung“ 5.6 Managementbewertung Informationsquellen für die Managementbewertung: Auditergebnisse, Kundenrückmeldungen, Prozessleistung und Produktkonformität, Stand von Vorbeugungs- und Korrekturmaßnahmen, Folgemaßnahmen vorangegangener Managementbewertungen, Veränderungen, die sich auf das QM-System auswirken könnten und Empfehlungen für Verbesserungen. Das Ergebnis der Managementbewertung muss Entscheidungen und Maßnahmen zu folgenden Punkten enthalten: • Verbesserung der Wirksamkeit des QMS und seiner Prozesse • Produktverbesserungen im Bezug auf Kundenforderungen • Mittelbedarf Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Gliederung: 1. Definition Qualität/Qualitätsmanagement/ISO 2. Verantwortung der Leitung (Führungsprozesse) 3. Management der Ressourcen 4. Produktrealisierung (Hauptprozesse) 5. Messung, Analyse und Verbesserung (Überwachung der Qualität) 6. Dokumentationsanforderungen 7. Prozessmanagement 8. Audit/Zertifizierung 9. Vorgehensweise beim Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 – Kapitel 6 „Management der Ressourcen“ Management von Ressourcen im Überblick: • Ermittlung und Bereitstellung der Mittel (Ressourcen) • Verfügbarkeit von Arbeitsmitteln • Schaffung einer adäquaten Infrastruktur und Arbeitsumgebung • Schulung und Weiterbildung des Personals • Qualifizierte Einweisung von neuen Mitarbeitern • Schulungsnachweise und Beurteilung der Wirksamkeit der Schulungen • Schaffung von Qualitätsbewusstsein Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 6 „Management der Ressourcen“ 6.1 Bereitstellung von Ressourcen Die Organisation muss die erforderlichen Ressourcen ermitteln und bereitstellen, um das QM-System zu verwirklichen, aufrechtzuerhalten und seine Wirksamkeit ständig zu verbessern, und die Kundenzufriedenheit durch Erfüllung der Kundenanforderungen zu erhöhen. Bei den zur Verfügung gestellten Mitteln kann es sich u. a. um - Mitarbeiter, Partner, Lieferanten, - Informationen, - Einrichtungen, Werkzeuge, - Arbeitsumgebung - finanzielle Mittel handeln. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 6 „Management der Ressourcen“ 6.1 Bereitstellung von Ressourcen Folgende Forderungen sind bei der Bereitstellung der Ressorucen besonders zu beachten. • effizienter und rechtzeitiger Einsatz der Mittel in bezug auf Möglichkeiten und Beschränkungen • materielle Mittel, wie z. B. geistiges Eigentum und Dienstleistungen • Mittel/Mechanismen einer innovativen ständigen Verbesserung • Organisationsstrukturen, einschließlich Projektmanagement • Informationsmanagement • Kompetenzförderung durch Schulungen, Ausbildung und Lernen, • Einsatz von Rohstoffen und Umweltfolgen der Mittel • Planung für künftige Mittel Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 6 „Management der Ressourcen“ 6.2 Personelle Ressourcen Die Organisation muss: • die notwendigen Fähigkeiten des Personals ermitteln, welches qualitätsbeeinflussende Tätigkeiten ausübt. • zur Deckung des Bedarfs für Schulungen sorgen oder andere Maßnahmen ergreifen. • die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen beurteilen. • sicherstellen, dass das Personal sich der Bedeutung und Wichtigkeit seiner Tätigkeit bewusst ist und weiß, wie es zur Erreichung der Qualitätsziele beiträgt. • geeignete Aufzeichnungen zur Ausbildung, Schulung, Fertigkeiten und Erfahrungen führen Mögliche Nachweise: Qualifikation der Mitarbeiter, Schulungsnachweise, Schulungspläne, Stellen – un Funktionsbeschreibungen) Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 6 „Management der Ressourcen“ 6.3 Infrastruktur Die Organisation muss die Infrastruktur ermitteln, bereitstellen und aufrechterhalten, die zur Erreichung der Produktkonformität erforderlich ist. Dazu gehören: • Gebäude, Arbeitsort und zugehörige Versorgungseinrichtungen • Prozessausrüstungen (Hard-, Software, ...) • unterstützende Dienstleistungen (Transport, Kommunikation) Mögliche Nachweise: Belehrungsnachweise, Inventurpläne, Investitionspläne, Wartungs- und Instandhaltungspläne, Planung und Einsatz der Infrastruktur Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 6 „Management der Ressourcen“ 6.4 Arbeitsumgebung Die Organisation muss die Anforderungen an die Arbeitsumgebung ermitteln, bereitstellen und aufrechterhalten, die zum Erreichen der Konformität mit den Produktanforderungen erforderlich ist. Mögliche Nachweise: • Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit • Umweltschutz • Betriebssicherheit • Analysen zu Fluktuation und Abwesenheit • Einhalt gesetzlicher und behördlicher Forderungen Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Gliederung: 1. Definition Qualität/Qualitätsmanagement/ISO 2. Verantwortung der Leitung (Führungsprozesse) 3. Management der Ressourcen 4. Produktrealisierung (Hauptprozesse) 5. Messung, Analyse und Verbesserung (Überwachung der Qualität) 6. Dokumentationsanforderungen 7. Prozessmanagement 8. Audit/Zertifizierung 9. Vorgehensweise beim Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 – Kapitel 7 „Produktrealisierung“ Produktrealisierung im Überblick: • Planungsprozesse • Kundenbezogene Prozesse • Entwicklungsprozesse • Beschaffungsprozesse • Produktherstellung und/oder Dienstleistungserbringung • Lenkung von Überwachungs- und Messmitteln Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 7 „Produktrealisierung“ 7.1 Planung der Realisierungsprozesse Prozesse, die für die Produktrealisierung erforderlich sind, müssen geplant und entwickelt werden. Dabei ist folgendes zu beachten: • Qualitätsziele und Anforderungen für das Produkt • die Notwendigkeit, Prozesse und Dokumente zu erstellen und die produktspezifische Ressourcen bereitzustellen • die erforderlichen produktspezifischen Verifizierungs-, Überwachungsund Prüftätigkeiten sowie Produktannahmekriterien • die erforderliche Aufzeichnungen, um nachzuweisen, dass die Realisierungsprozesse und resultierende Produkte die Anforderungen erfüllen Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 7 „Produktrealisierung“ 7.1 Planung der Realisierungsprozesse Aufzeichnungsnachweis, dass die Produkte den Anforderungen entsprechen: Dieser Abschnitt bedingt eine genaue Planung aller qualitätsrelevanten Tätigkeiten, um sicherzustellen, dass die Produktion unter beherrschten Bedingungen abläuft. Beherrschte Bedingungen heißt: Die qualitätswirksamen Prozesse müssen so gestaltet werden, dass sie geplante Ergebnisse und keine Zufallsprodukte liefern – und das auf Dauer. Fazit: Produktrealisierung auf immer gleichen, hohen und wiederkehrenden Niveau – Qualität ist kein Zufall – Qualität ist immer das Ergebnis geplanter, gesteuerter und kontrollierter Prozesse. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 7 „Produktrealisierung“ 7.2 Kundenbezogene Prozesse Ermittlung der Kundenanforderungen Ermittlung der Kundenanforderungen vom Kunden festgelegte Anforderungen Dr. Uwe Schneider vom Kunden vorausgesetzte Anforderungen Einführung eines Qualitätsmanagementsystems gesetzliche und behördliche Anforderungen copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 7 „Produktrealisierung“ 7.2 Kundenbezogene Prozesse Bewertung der Produktanforderungen • Vollständigkeit und Umsetzbarkeit • Widersprüche klären und beseitigen • Ergebnisse der Bewertung nachvollziehbar dokumentieren • Änderungen der Produktanforderungen berücksichtigen Kommunikation mit dem Kunden • Produktinformation • Kundenreaktion einschließlich Kundenbeschwerden • Anfragen, Verträge oder Auftragsbearbeitung einschließlich Änderungen Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 7 „Produktrealisierung“ 7.3 Entwicklung (im Sinne von Produktentwicklung) Planung: Entwicklungsphasen, Verantwortung und Befugnisse Eingabe: Ermitteln und aufzeichnen der wesentlichen Anforderungen Bewertung der Angemessenheit, Vollständigkeit und Eindeutigkeit Ergebnis: Erfüllung der Entwicklungsvorgaben Informationen für die Realisierungsprozesse Annahmekriterien für das Produkt Definierung der Gebrauchsmerkmale Bewertung: Überprüfung der Erfüllung der Anforderungen Lenkung v. Kennzeichnung von Dokumenten Änderungen: Bewertung, Verifizierung und Validierung Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 7 „Produktrealisierung“ 7.4 Beschaffung Beschaffungsprozess Die Organisation muss sicherstellen, dass die beschafften Produkte die Anforderungen erfüllen. Art und Umfang der auf den Lieferanten und das beschaffte Produkt angewandten Überwachung muss angemessen sein. Die Organisation muss Lieferanten beurteilen Beschaffungsangaben • Anforderungen zur Genehmigung von Produkten, Verfahren, Prozessen und Ausrüstung • Anforderungen an die Qualifikation des Personals • Anforderungen an das Qualitätsmanagementsystem Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 7 „Produktrealisierung“ 7.5 Produktion und Dienstleistungserbringung Lenkung der Produktion und Dienstleistungserbringung ... unter beherrschten Bedingungen, mit • Angabe, welche die Merkmale des Produktes beschreiben, • die Verfügbarkeit von Arbeitsanweisungen • Gebrauch von geeigneter Ausrüstung • Verfügbarkeit und Gebrauch von Überwachungs- und Messmitteln • Verwirklichung von Überwachungen und Messungen • Verwirklichung von Freigabe- und Liefertätigkeiten und Tätigkeiten nach Lieferung Wichtig: Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit der Produkte, Eigentum des Kunden (sorgfältiger Umgang mit Eigentum des Kunden), Produkterhaltung (Handhabung der Produkte, Lagerung, Verpackung) Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 7 „Produktrealisierung“ 7.6 Lenkung von Überwachungs- und Messmitteln Die Organisation muss die erforderlichen Überwachungs- und Messmittel definieren. Die dazu erforderlichen Prozesse müssen festgelegt und eingeführt werden. Über die Ergebnisse der Prüfungen sind Aufzeichnungen zu führen. Eine genaue Prüfmittel-Planung stellt sicher, dass nur solche Prüfmittel verwendet werden, die für den konkreten Anwendungs- und Einsatzbereich geeignet sind. Eine regelmäßige Prüfmittel-Überwachung soll sicherstellen, dass während der gesamten Nutzungsdauer die gewählten Mittel richtig funktionierten. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 7 „Produktrealisierung“ 7.6 Lenkung von Überwachungs- und Messmitteln Die Messmittel müssen: • in festgelegten Abständen kalibriert oder verifiziert werden • bei Notwendigkeit justiert oder nachjustiert werden • gekennzeichnet werden • gegen Verstellung gesichert werden • vor Beschädigung geschützt werden • falls Software zum Messen und Überwachen eingesetzt wird, ist diese vor und während der Anwendung zu validieren Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Gliederung: 1. Definition Qualität/Qualitätsmanagement/ISO 2. Verantwortung der Leitung (Führungsprozesse) 3. Management der Ressourcen 4. Produktrealisierung (Hauptprozesse) 5. Messung, Analyse und Verbesserung (Überwachung der Qualität) 6. Dokumentationsanforderungen 7. Prozessmanagement 8. Audit/Zertifizierung 9. Vorgehensweise beim Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 – Kapitel 8 „Messung, Analyse und Verbesserung“ Messung, Analyse und Verbesserung im Überblick: Überwachung und Messung • Kundenzufriedenheit • Internes Audit • Überwachung und Messung von Produkten und Prozessen Lenkung fehlerhafter Produkte Datenanalyse Kontinuierliche Verbesserung • Korrekturmaßnahmen • Vorbeugungsmaßnahmen Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 8 „Messung, Analyse und Verbesserung“ 8.1 Allgemeines Die Organisation muss Überwachungs-, Mess-, Analyse- und Verbesserungsprozesse planen und verwirklichen, um die Konformität des Produktes darzulegen, die Konformität des QM-Systems sicherzustellen und die Wirksamkeit des QM-Systems ständig zu verbessern. Dies muss die Festlegung von zutreffenden Methoden einschließlich statistischer Methoden und das Ausmaß ihrer Anwendung enthalten. Die Ergebnisse der Tätigkeiten zur Verbesserung der Datenanalyse sollten eine Eingabe für den Prozess der Managementüberprüfung bilden. Die erfassten Informationen und Daten sollten in der Organisation verwendet werden, um eine effektive und effiziente Leitung zu unterstützten. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 8 „Messung, Analyse und Verbesserung“ 8.2 Überwachung und Messung Erreichung von Kundenzufriedenheit durch Überwachung der Erfüllung von Kundenanforderungen, als Maß für die Leistung des Qualitätsmanagements. Methoden zur Erlangung und zum Gebrauch dieser Informationen müssen festgelegt werden. Die Organisation muss in geplanten Abständen interne Audits durchführen, um zu ermitteln, ob das QM-System die von der Organisation festgelegten Anforderungen erfüllt, wirksam verwirklicht und aufrecht erhält. Die Organisation muss geeignete Methoden zur Überwachung und Messung von Prozessen des QM-Systems anwenden. Diese Methoden müssen darlegen, dass die Prozesse in der Lage sind, die geplanten Ergebnisse zu erreichen. Die Organisation muss die Merkmale des Produkts überwachen und messen, um die Erfüllung der Produktanforderungen zu verifizieren. Ein Nachweis über die Konformität mit den Annahmekriterien muss geführt werden. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 8 „Messung, Analyse und Verbesserung“ 8.3 Lenkung fehlerhafter Produkte Produkte, die die gestellten Qualitätsanforderungen nicht erfüllen, werden als „fehlerhafte Produkte“ bezeichnet. Fehler werden in der Norm, als „Nichterfüllung einer Forderung“ definiert. Ein Produkt, das die Forderungen nicht erfüllt, muss gekennzeichnet und gelenkt werden, um seinen unbeabsichtigten Gebrauch oder seine Auslieferung zu verhindern. Das Verfahren ist zu dokumentieren. Mit fehlerhaften Produkten muss in einer oder mehreren der folgenden Weisen umgegangen werden: Ergreifung von Maßnahmen zur Fehlerbeseitigung, Sonderfreigabe zum Gebrauch, Ausschluss des ursprünglich geplanten Gebrauchs Nachgebesserte Produkte müssen zur Feststellung der Konformität erneut verifiziert werden. Bei als fehlerhaft erkannten Produkten (bei Auslieferung oder im Gebrauch) müssen von der Organisation geeignete Maßnahmen zur Behebung der Folgen der Nichtkonformität getroffen werden. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 8 „Messung, Analyse und Verbesserung“ 8.4 Datenanalyse Die Organisation muss Verfahren zur Datenanalyse und Auswertung einführen, denn die Datenanalysen dienen in einem Unternehmen dazu, Zielsetzungen, Leistungen und Pläne zu bewerten und Verbesserungspotenziale zu identifizieren und zu nutzen. Die Ergebnisse der Auswertungen sind eine wichtige Basis zur Durchführung der Managementbewertung durch die Geschäftsleitung Ermittlung, Erfassung und Analyse geeigneter Daten mit dem Ziel: Beurteilung der Eignung und Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems,Identifizierung der vorzunehmenden Verbesserungen Folgende Informationen sind zu analysieren: • Einhaltung der Produktanforderungen • Kundenzufriedenheit • Prozess- und Produktmerkmale • Lieferantendaten Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 8 „Messung, Analyse und Verbesserung“ 8.5 Verbesserung Die Organisation muss die Wirksamkeit des Qualitätsmanagementsystems (auch im Sinne von Produktqualität und Kundenzufriedenheit) durch Einsatz der Qualitätspolitik, Qualitätsziele, Auditergebnisse, Datenanalyse, Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen sowie der Managementbewertung ständig verbessern. Die Organisation muss angemessene Korrekturmaßnahmen zur Beseitigung der Ursachen von Fehlern ergreifen, um deren erneutes Auftreten zu verhindern. Die Organisation muss Vorbeugungsmaßnahmen zur Beseitigung der Ursachen von möglichen Fehlern festlegen, um deren Auftreten zu verhindern. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 - Kapitel 8 „Messung, Analyse und Verbesserung“ 8.5 Verbesserung Im Rahmen der Implementierung eines Qualitätsmanagementsystems muss ein dokumentiertes Verfahren eingeführt werden, zur • Fehlerbewertung, • Ursachenermittlung von Fehlern, • Beurteilung des Handlungsbedarfs, • Ermittlung und Verwirklichung der erforderlichen Maßnahmen, • Aufzeichnung der Ergebnisse der ergriffenen Maßnahmen und • Bewertung der ergriffenen Korrekturmaßnahmen Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Gliederung: 1. Definition Qualität/Qualitätsmanagement/ISO 2. Verantwortung der Leitung (Führungsprozesse) 3. Management der Ressourcen 4. Produktrealisierung (Hauptprozesse) 5. Messung, Analyse und Verbesserung (Überwachung der Qualität) 6. Dokumentationsanforderungen 7. Prozessmanagement 8. Audit/Zertifizierung 9. Vorgehensweise beim Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 – Kapitel 4.2. „Dokumentationsanforderungen“ Warum benötigen wir eine QM-Dokumentation? Die QM-Dokumentation dient als Nachweis der Qualitätsfähigkeit eines Unternehmens. Die QM-Dokumentation dient als Organisationshandbuch des Unternehmens. Die QM-Dokumentation vermittelt allen Mitarbeitern einen Einblick in das Unternehmensgefüge. Die QM-Dokumentation kann zu Werbezwecken genutzt werden. QM-Dokumentation: Mitarbeiter beteiligen – und die Motivation wächst! Das bedeutet: die Prozessbeteiligten werden bei der Dokumentation ihrer Abläufe einbezogen. Zusätzlicher Effekt: Eine systematische Dokumentation trägt auch dazu bei, neue Mitarbeiter schnell und sicher einzuarbeiten. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Die Struktur: Eine Pyramide der Dokumentation QMHB Qualitätsdokumente = Vorgabedokumente (Soll-Werte) Übersicht des Managementsystems Prozessanweisungen Prüfanweisungen, Arbeitsanweisungen, Checklisten, Formulare Qualitätsaufzeichnungen = Nachweisdokumente (Ist-Werte) Dr. Uwe Schneider Aufzeichnungen Einführung eines Qualitätsmanagementsystems Festlegung interner Abläufe und der Verantwortlichkeiten Tätigkeitsspezifische Aufgaben Nachweisbare Erfüllung der Vorgaben copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Inhaltliche Anforderungen an die QM-Dokumentation Die Dokumentation zum QM-System muss enthalten: • dokumentierte Aussagen einer Qualitätspolitik und der Qualitätsziele • ein Qualitätsmanagementhandbuch • dokumentierte Verfahren, die von der jeweiligen Norm gefordert werden (Prozesse) • Dokumente, die die Organisation zur Sicherstellung der Wirksamkeit, Planung, Durchführung und Lenkung ihrer Prozesse benötigt • von der Norm geforderte Qualitätsaufzeichnungen Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Art und Umfang der QM-Dokumentation Die Dokumentation kann in jeder Form oder Art eines Mediums erfolgen. (Papierform, EDV, ...) Die Dokumentation sollte aber angemessen sein an die: • Größe der Organisation • Art der Tätigkeit • Komplexität der Prozesse • Fähigkeit des Personals Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Dokumente im Qualitätsmanagement Ein funktionierendes QM-System erfordert eine entsprechende Dokumentation. Die Art des Aufbaus einer QM-Dokumentation ist von der Norm nicht vorgeschrieben. QM-Handbuch: • ist das zentrale Dokument im QM-System und beinhaltet die unternehmensübergreifende Beschreibung der Unternehmensstruktur und Unternehmensorganisation der Qualitätspolitik, der Qualitätsziele, der ablauforganisatorischen Regelungen und die Beschreibung, welche Normenforderungen wie umgesetzt werden, • auf mitgeltende Unterlagen, wie Prozessbeschreibungen muss im Handbuchtext verwiesen werden Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Dokumente im Qualitätsmanagement Prozessbeschreibungen (Verfahrensanweisungen): • sind notwendig, um einen reibungslosen betrieblichen Ablauf festzulegen und zu regeln Arbeits- und Prüfanweisungen: • sind detaillierte, arbeitsplatzbezogene Beschreibungen von Tätigkeiten und sind immer Bestandteil eines Prozesses Qualitätsaufzeichnungen • sind Dokumente, in denen Ergebnisse von durchgeführten Tätigkeiten festgehalten werden • sie entstehen auf allen Ebenen der QM-Dokumentation und dürfen nicht geändert werden Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Lenkung von Dokumenten Dokumente in einem QM-System müssen gelenkt werden. Unter Lenkung versteht man: • die Erstellung und Genehmigung, (erstellt, geprüft, freigegeben) • die Herausgabe, • die Verteilung, • die Änderung und Aufbewahrung von Qualitätsdokumenten. Erstellt werden darf ein Dokument prinzipiell von jedem qualifizierten Mitarbeiter. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Lenkung von Dokumenten Geprüft wird ein Dokument im Regelfall vom zuständigen Abteilungsleiter, der für die fachliche Richtigkeit des Dokumentes verantwortlich ist. Dieser ist ebenfalls für die Freigabe des Dokumentes zuständig. Das QM-Handbuch kann allerdings nur von der obersten Leitung (Unternehmensführung) des Unternehmens genehmigt und freigegeben werden. Um eine Verwechslung auszuschließen, müssen Dokumente eindeutig gekennzeichnet und identifizierbar sein. QM-Dokumente müssen immer auf dem aktuellen Stand sein. Die Aufbewahrungsdauer ist unterschiedlich, individuell festlegbar bei Vorgabedokumenten, bei Nachweisdokumenten müssen gesetzliche Aufbewahrungszeiten beachtet werden. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Gliederung: 1. Definition Qualität/Qualitätsmanagement/ISO 2. Verantwortung der Leitung (Führungsprozesse) 3. Management der Ressourcen 4. Produktrealisierung (Hauptprozesse) 5. Messung, Analyse und Verbesserung (Überwachung der Qualität) 6. Dokumentationsanforderungen 7. Prozessmanagement 8. Audit/Zertifizierung 9. Vorgehensweise beim Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Voraussetzung für das Prozessmanagement ist die Aufbauorganisation des Unternehmens Ein Unternehmen ist nach bestimmten Prinzipien aufgebaut und hat dementsprechend eine Struktur, mit der die Aufgaben im Unternehmen Stellen zugeordnet werden (Aufbauorganisation). Beispiele für solche Prinzipien, nach denen Unternehmen aufgebaut sind: - Geschäftsfelder, Geschäftseinheiten (Business Units) - Profit-Center, Cost Center - Kunden- und Regionalorganisationen - Wholesale, Retail - Konzernfunktionen, Marktfunktionen Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn DIN EN ISO 9001 – Kapitel 4.1 „Prozessmanagement“ Was ist ein Prozess? Antwort: Definition lt. DIN EN ISO 9000 Satz von in Wechselbeziehungen oder Wechselwirkung stehenden Tätigkeiten, der Eingaben in Ergebnisse umwandelt. Anmerkung 1: Eingaben für einen Prozess sind üblicherweise Ergebnisse anderer Prozesse. Anmerkung 2: Prozesse in einer Organisation werden üblicherweise geplant und unter beherrschten Bedingungen durchgeführt, um Mehrwert zu schaffen. Tätigkeiten Eingabe z. B. Therapie Ergebnisse Das Ergebnis eines Prozesses ist das Produkt. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Das Prozessmodell der DIN EN ISO 9001 Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Die Prozesslandkarte Strategische Führungsprozesse Operative Führungsprozesse Kernprozesse z. B. Therapie Unterstützende Prozesse Beispiel: Die Behandlung eines Gastes ist die Summe von Teilleistungen innerhalb einer Prozesskette. Das schwächste Glied dieser Kette bestimmt die Gesamtqualität. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Prozessidentifikation – oder: Aufgaben sind eng mit Prozessen verknüpft Identifikation des Prozesses Ist-Analyse des Prozessablaufs Entwicklung eines Sollkonzeptes ggf. Prozess verbessern Erstellung der Prozessbeschreibung Kommunizieren der Maßnahmen mit den Schnittstellen Dokumentation Maßnahmen durchführen ggf. Prozess verbessern Audit Prozess in Kraft setzen Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems Prozess kontinuierlich verbessern copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Prozessgliederung – Mindestangaben (Teil 1) Prozess: Name, ggf. Kürzel, bzw. Nummer • Ziel des Prozesses/Qualität der Prozessergebnisse • Geltungsbereich • Verantwortlichkeiten, Befugnisse • Abkürzungen, Begriffe • Kunden/Empfänger der Prozessergebnisse • Wechselwirkungen/Schnittstellen Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Prozessgliederung – Mindestangaben (Teil 2) Prozess: Name, ggf. Kürzel, bzw. Nummer • Beschreibung des Prozessablaufs (Verantwortungen, Prozessablauf, allgemeine Grundsätze bei der Prozessdurchführung) • Prozessrisiken • Qualitätsaufzeichnungen/Nachweise • mitgeltende Regelungen und Unterlagen • Prozessbewertung/Prozessoptimierung • Besondere Hinweise Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Prozessdarstellung mittels Ablaufgrafik (Flussdiagramm) Start Arbeitsschritt Teil eines Ablaufes, Die Tätigkeit wird prägnant im Kästchen beschrieben. Ein Arbeitsschritt hat mindestens einen Eingang und einen Ausgang. Entscheidung Verzweigung – hat mindestens einen Eingang und immer zwei Ausgänge: JA und NEIN. Die im Feld formulierte Frage muss deshalb auch eindeutig mit Ja oder nein beantwortbar sein. nein ja Vorgabedokument Arbeitsschritt Arbeitsschritt V-Dokument: wird benötigt, um den rechts daneben stehenden Arbeitsschritt ausführen zu können. Der Name des Dokuments wird in die Figur geschrieben Nachweisdokument N-Dokument: entsteht in Folge der Ausführung des links daneben stehenden Arbeitsschrittes. Mit Hilfe dieses Dokumentes kann das Ergebnis der Tätigkeit nachgewiesen werden. Ende Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Gliederung: 1. Definition Qualität/Qualitätsmanagement/ISO 2. Verantwortung der Leitung (Führungsprozesse) 3. Management der Ressourcen 4. Produktrealisierung (Hauptprozesse) 5. Messung, Analyse und Verbesserung (Überwachung der Qualität) 6. Dokumentationsanforderungen 7. Prozessmanagement 8. Audit/Zertifizierung 9. Vorgehensweise beim Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Was ist ein Audit? Herkunft: • „audiere“ = (lat.) hören, zuhören • „Audit“ = (engl.) (Rechnungs-/Buch-)Prüfung Definition nach DIN EN ISO 9000 „Systematischer, unabhängiger und dokumentierter Prozess zur Erlangung von Nachweisen und zu deren objektiver Auswertung, um festzustellen, inwieweit Auditkriterien erfüllt wurden.“ Frage: Was sind Auditkriterien? Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Ein Audit ist: • der Soll-Ist –Vergleich von Tätigkeiten und deren Ergebnissen mit geplanten Vorgaben • eine systematische, unabhängige Untersuchung • die Zusammenkunft eines (oder mehreren) Auditor(en)s mit dem (den) Verantwortlichen eines zu auditierenden Bereiches oder Prozesses • Beurteilung der Wirksamkeit des QM-Systems oder einzelner Elemente • Prozesse und Verfahren (innerhalb der Abteilung) werden näher verfolgt und analysiert • als normative Bezugsgrundlage dient die DIN EN ISO 9001 Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Auditarten Internes Qualitätsaudit (1st Party Externes Qualitätsaudit LieferantenAudit (2nd Party) •Veranlassung durch Geschäftsführung Durchführung • Durchführung von betriebszugehörigen Mitarbeitern, mit endsprechender Schulung Produktaudit • Beurteilung der Wirksamkeit von QM-Elementen durch die Analyse von Endprodukten, Produktqualität • z. B. Prüfung von Arbeitsanweisungen Dr. Uwe Schneider Auditarten • Kunde prüft Qualitätsfähigkeit seines Lieferanten Verfahrensaudit • Beurteilung der Wirksamkeit von QM-Elementen/Prozessen • Bestätigung der Qualitätsfähigkeit und der Zweckmäßigkeit der Qualitätsverfahren • z. B. Prüfung von Verfahrensanweisungen (Prozessen) Einführung eines Qualitätsmanagementsystems ZertifizierungsAudit (3rd Party) • Überprüfung, ob das QM-System eines Unternehmens Norm erfüllt Systemaudit • Beurteilung der Wirksamkeit eines QMS durch Prüfung, ob die erforderlichen Bestandteile existieren und wirksam umgesetzt werden • z. B. Prüfung QM-Handbuch copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Anforderungen an Audit lt. DIN EN ISO 9001 Anforderungen: • Audits sollen regelmäßig durchgeführt werden • Ziel ist die Überprüfung des QMS auf Konformität mit den Anforderungen an die Norm • Kriterien, Umfang, Häufigkeit und Methoden müssen in einem Auditplan dokumentiert sein • Verantwortungen zur Planung und Durchführung müssen geregelt sein • Ergebnisse müssen dokumentiert werden • Folgemaßnahmen müssen kontrolliert werden Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Funktion des internen Qualitätsaudits Das interne Audit hat folgende Funktionen zu erfüllen: • Ziel ist es, Schwachstellen zu erkenne, Qualitätsabweichungen festzustellen und Verbesserungsmaßnahmen einzuleiten • tragen dazu bei, Kosten zu senken und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen • regelmäßige Audits helfen das Qualitätsniveau im Unternehmen zu erhalten bzw. zu steigern • sind eine wichtige Anforderung der Norm DIN EN ISO 9001 und müssen falls eine Zertifizierung angestrebt wird, regelmäßig durchgeführt und nachgewiesen werden Hinweis: Interne Audits dienen der Vorbereitung der Zertifizierung des Unternehmens durch die externen Auditoren. Interne Audits – inkl. Dokumentation der Auditdurchführung – sind Zertifizierungsvoraussetzung. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Auswahl, Aufgaben und Anforderungen an interne Auditoren Der Auditor hat folgende Aufgaben zu erfüllen: • einen Auditplan erstellen, • die Auditziele festlegen, • das QM-Regelwerk richtig anwenden, • den Soll-Zustand kennen, • den Ist-Zustand ermitteln, • dafür sorgen, dass Korrekturmaßnahmen bei Abweichungen festgelegt werden, • das Ergebnis eines Audits dokumentieren und • der Geschäftsleitung berichten Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Planung und Vorbereitung von internen Audits • Erstellung eines Auditplanes • rechtzeitige Benachrichtigung der zu auditierenden Stelle • Festlegung der Auditziele • Umfang des Audits festlegen (Einsatzgebiete, Verfahren, Zeiträume) • Festlegung der Mittel (Wer führt das Audit durch?, Wer nimmt daran teil?) und Autorisierung (Befugnisse des Auditors geklärt?) • Auditgrundlagen feststellen (Gesetze, Normen, Prozesse, Pläne, Handbücher, usw.) • Absprachen treffen (Transparenz schaffen) und Checklisten erstellen (Auditfragelisten) • Vorgeschichten berücksichtigen (Sammeln von Vorinformationen) • Kenntnisse über das Auditgebiet (Fachkenntnisse aneignen) Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Durchführung von internen Qualitätsaudits Phase 1. Einführungsgespräch 2. AuditUntersuchung Inhalt Teilnehmer • Besprechung von Ziel, Umfang, Ablauf, Teilnehmern und Terminen • Klärung offener Fragen • Auditor • Verantwortlicher/Mitarbeiter des zu auditierenden Bereiches • Befragung • Prüfung von Unterlagen • Beobachtung von Tätigkeiten • Auditor • Verantwortlicher/Mitarbeiter des zu auditierenden Bereiches • Auditor • Verantwortlicher/Mitarbeiter des zu auditierenden Bereiches 3. Auditfeststellung • Auditziel erreicht? • Abweichungen festhalten • Verbesserungspotentiale aufzeigen • Maßnahmen festlegen 4. Schlußgespräch • gemeinsame Bewertung der Feststellungen • Gewichtung der Feststellungen • Auditor • Verantwortlicher/Mitarbeiter des zu auditierenden Bereiches 5. Auditbericht • Dokumentation der Ergebnisse • Auditor Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Auditabschluss (Nachbereitung) von internen Qualitätsaudits Auswertung der Auditergebnisse Soll-Ist-Vergleich Ggf. Ausarbeitung von Korrektur- und Verbesserungsmaßnahmen Erstellung von Berichten Bewertung der Auditergebnisse Durch verantwortlichen Mitarbeiter und QMB Bewertung der Abweichungen bzw. Verbesserungspotenziale Folgemaßnahmen Einleitung von Korrektur- und Vorbeugungsmaßnahmen ggf. Überprüfungs- bzw. Nachaudit Archivierung der Auditdokumente Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Die Zertifizierung Was ist eine Zertifizierung? Ein Zertifizierungsaudit überprüft, ob das gesamte QM-System eines Unternehmens die Forderungen der entsprechenden Norm erfüllt. Ist dies der Fall, erhält das auditierte Unternehmen ein offizielles Zertifikat. (Gültigkeit 3 Jahre) Das Zertifikat ist ein Nachweis über die Qualitätsfähigkeit eines Unternehmens Die meisten Unternehmen, die ihr QM-System zertifizieren lassen, nutzen die branchenunabhängige Nachweisnorm DIN EN ISO 9001 als Grundlage für das Zertifizierungsaudit. Durchgeführt werden Zertifizierungen von einer akkreditierten Zertifizierungsgesellschaft. (z. B. TÜV) Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Die Zertifizierung Die Überprüfung des QM-Systems hat für das Unternehmen den Vorteil: • Schwachstellen im Unternehmen objektiv und neutral aufzuzeigen, • Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen, • das Vertrauen der Kunden zu wecken, • Mehrfach-Auditierungen zu vermeiden • bessere Marktzugangsvoraussetzungen zu schaffen, da viele Unternehmen von den Lieferanten ein Zertifikat verlangen Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Der Zertifizierungsablauf – Teil 1 1. 2. Phase - Vorbereitung auf das Zertifizierungsaudit • das Unternehmen bekommt Fragebogen „Prüfung der Zertifizierungsfähigkeit“ zugeschickt • zuschicken der Unterlagen (QMHB, Prozesse, u.a.) an Zertifizierungsgesellschaft • Optional kann ein Voraudit oder Vorgespräch mit einem Auditor erfolgen Phase - theoretische Prüfung • Dr. Uwe Schneider Prüfung des Fragebogens und der Unterlagen auf Zertifizierungsfähigkeit und Bewertung Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Der Zertifizierungsablauf – Teil 2 1. 2. Phase - Zertifizierungsaudit vor Ort • Überprüfung der Wirksamkeit des eingeführten Qualiätsmanagementsystems • Nachweis der praktischen Anwendung der dokumentierten Verfahren (Prozesse) • nichterfüllte Normenforderungen = Abweichungen, können zum Nachaudit führen • Auditergebnis wird im Auditbericht dokumentiert Phase - Erteilung des Zertifikats (Gültigkeit 3 Jahre) Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Der Zertifizierungsablauf – Teil 3 Einmal jährlich erfolgt ein Überwachungsaudit, bei nicht fristgerechter Überwachung verliert das Zertifikat seine Gültigkeit. Vor Ablauf der Gültigkeitsdauer des Zertifikates ist ein Wiederholungsaudit erforderlich. Das Wiederholungsaudit erfolgt in der Regel alle drei Jahre. Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Gliederung: 1. Definition Qualität/Qualitätsmanagement/ISO 2. Verantwortung der Leitung (Führungsprozesse) 3. Management der Ressourcen 4. Produktrealisierung (Hauptprozesse) 5. Messung, Analyse und Verbesserung (Überwachung der Qualität) 6. Dokumentationsanforderungen 7. Prozessmanagement 8. Audit/Zertifizierung 9. Vorgehensweise beim Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Vorgehen beim Aufbau eines QM-Systems – Teil 1 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Dr. Uwe Schneider Beginn der Einführung des QM-Systems durch Beschluss der Geschäftsleitung Bennennung und Qualifizierung eines QM-Beauftragten Klärung der Frage, ob ein externer Berater eingeschaltet werden soll Erstellung eines Projektplanes mit Zeitvorgaben und Maßnahmeschritten Frühzeitige Information und Einbindung aller Mitarbeiter (Kick-OffVeranstaltung) Formulierung der Qualitätspolitik mit den eigenen Qualitätszielen Analyse und Definition der Prozesse (Ist-Analyse = Vorhandenes sammeln und systematisieren) Feststellen von Schnittstellen zwischen den Prozessen Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Vorgehen beim Aufbau eines QM-Systems - Teil 2 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Dr. Uwe Schneider Festlegung von Verantwortlichkeiten Festlegung der Art der Dokumentation, u. a. Erstellung von Prozessund Arbeitsanweisungen Erstellung des Qualitätsmanagementhandbuches Einführung und Qualifizierung der Mitarbeiter Ausgabe der benötigten Dokumente an die jeweiligen Bereiche Durchführung interner Audits Auswahl der Zertifizierungsgesellschaft Zertifizierung Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und für Ihre Mitwirkung! Qualitätsmanagementsystemen gehört die Zukunft! Dr. Uwe Schneider Einführung eines Qualitätsmanagementsystems copyright by schneider