Psychosomatik chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen
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Psychosomatik chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen
Psychosomatik chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen www.crohn-colitis-online.de Naturheilpraxis Ulmicher http://www.crohn-colitis-online.de © 2014 Andreas Ulmicher, Heilpraktiker Diese Infobroschüre ist kostenlos Und kann beliebig weiterverbreitet werden Die Inhalte dieser Broschüre sind urheberrechtlich geschützt. Veränderungen, die dritte glauben lassen, ein anderer als Andreas Ulmicher wäre der Autor und Urheber der Broschüre, sind nicht gestattet und werden strafrechtlich verfolgt! Der Verkauf oder die kommerzielle Vermarktung dieser Broschüre sind nicht gestattet! Bitte beachten: die auf dieser Seite und diesen Infobroschüren vorgestellten Tipps, Therapien, Nahrungsergänzungen und Ernährungsratschläge können einen Dialog, eine Diagnostik oder Therapie beim Arzt oder Heilpraktiker nicht ersetzen. Bitte nehmen Sie keine Medikamente oder Nahrungsergänzungen ein, verändern deren Dosierung oder setzen diese ab, ohne vorher einen Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker zu Rate gezogen zu haben! Liebe Leser! „Psychosomatik“ ist ein Begriff, mit dem man eher vorsichtig agieren sollte. Viele bekommen die Bedeutung des Wortes in den falschen Hals, da man dahinter immer „Esoterik“ vermutet und diese in den letzten Jahren zumindest hier im deutschsprachigen Raum einen fahlen Beigeschmack bekommen hat. Der zweite Punkt: sobald man eine Krankheit psychosomatisch zu interpretieren versucht, schwingt im Hintergrund immer die Schuldfrage mit. Bin ich schuld an meiner Krankheit? Um es simpel vorneweg zu nehmen: niemand ist „schuld“ an seiner Krankheit. Sicher, wenn jemand wider sein gesichertes Wissen vorsätzlich seine Gesundheit mit schlechter Ernährung und Vernachlässigung seines Körpers ruiniert, steht das auf einem Blatt. Aber darum soll es hier nicht gehen. Es geht hier vielmehr darum: können psychische Verhaltensmuster die Erkrankungsentstehung begünstigen oder herausfordern, und wenn ja, wieso? Wir müssen sicher davon ausgehen, dass sich bestimmte Verhaltensmuster automatisiert haben, also sich in jedem Fall der Kontrolle durch den Verstand entziehen, oder anders ausgedrückt: unbewusst ablaufen. Ich werde in diesem Infobooklet anhand einiger Beispiele klären, von welchen Grundproblemen eine Erhöhung der Wahrscheinlichkeit von Darmproblemen, insbesondere chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ausgeht. Lesen Sie hier: Wie sich automatisierte Kontrollmechanismen und –dramen auf den Bauch auswirken können Was passieren kann, wenn man das Bauchgefühl ignoriert Wie ein Geben-Nehmen-Konflikt entsteht und wie sich das im Bauch bemerkbar machen kann 1. Wie sich automatisierte Kontrollmechanismen auf den Bauch auswirken Vielleicht kennen Sie ja die folgende Situation aus eigener Erfahrung: Sie verlegen irgendetwas (Wichtiges). Aufgrund einer kleinen Unachtsamkeit beispielsweise. Eine Verwechslung, eine Verlegung…und die Schlüssel oder das Portemonnaie sind weg. Und der Moment der „Entdeckung“ eines solchen Verlustes wird wie ein Schock erlebt: eine Art von „SchreckSchock“, die Erkenntnis: „Die Schlüssel sind weg!“ oder irgendetwas anderes. In jedem Fall bewirkt der Zustand eine Adrenalin-Ausschüttung, psychisch: Panik. Man sucht, man wird hektisch dabei. Die Hektik und innere Unruhe wird, wie könnte es anders sein, vom autonomen Nervensystem gesteuert. Vielleicht haben Sie den Moment Ihres Schrecks im Bauch gespürt. Vielleicht ist Ihnen heiß geworden und sie haben angefangen zu schwitzen. Wie dem auch immer sei: wenn der klare Verstand wieder übernimmt (sofort, falls die Situation im „Guten“ aufgelöst wird, nach einer Weile, wenn Sie durch Denken bemerken, dass Sie so nicht weiter kommen) wird sich folgende Situation einstellen: So etwas passiert mir nicht nochmal! Und dann übernimmt der Verstand die Kontrolle. Im wahrsten Sinne des Wortes. Kontrollzwänge steigen vom Unbewussten ins Bewusste auf – um danach wieder ins Unbewusste zu verschwinden. Zumindest nach einer Weile. Die Standardsätze: „Habe ich die Tür abgeschlossen?“ „Habe ich den Herd wirklich ausgemacht?“ „Habe ich die Reisepässe in der Tasche?“ …und so weiter sind vom Verstand gesteuert…bis dieses Verhalten einen Automatismus ergibt. Der Ur-Schock, das UrTrauma (die Entdeckung, dass die Schlüssel weg sind etc.) wird im Bauch erlebt – und bei Schlüsselsituationen im Bauch wieder reaktiviert. Die allererste „Schrecksekunde“, eigentlich ein Bruchteil einer Sekunde, findet nicht und kann prinzipbedingt nicht im Kopf stattfinden. Sie findet im Bauch statt. Als Impuls aus dem Unbewussten eines automatisierten Kontrolldramas. Erst dann steuert der Kopf dagegen, oder besser: er versucht es. „Schlüssel-Situationen“ im wahrsten Wortsinne sind: Sie fahren auf einer Autobahn, wissen dass die nächste Toilette weit weg ist, und bekommen einen Schreck. Was ist, wenn ich jetzt muss? Aber der Gedanke ist nicht zuerst da, sondern der Schreck ist zuerst da – als Impuls, der sich im Bauch manifestiert. Unmittelbar danach kommt der Gedanke, in einem zeitlich nicht bewusst, verstandesmäßig trennbaren Abstand. Deswegen glauben wir, dass ein Gedanke einem einen Schreck einjagt. Es ist ein automatisiertes Kontrolldrama, das einen über das Unterbewusstsein „zum Narren hält“. Denn Kontrolle geht vom Verstand aus, ja, es ist die wichtigste und vornehmste Aufgabe des Verstandes, Dinge zu kontrollieren und zu ordnen, denn ohne Kontrolle und Ordnung wäre logischerweise Chaos da, und eine gewisse Kontrolle und Ordnung ist wichtig für den Alltag, jedenfalls bis es zu viel davon wird. Und in unserer modernen Welt, in der der „kontrollierte Tagesablauf“ zum Standard wird, kann so viel Kontrolle + die Kontrolle, die wir denken, übernehmen zu müssen (weil sonst der Schlüssel wieder abhandenkommt) zum Automatismus werden – und das Unterbewusstsein erfassen. Das Unterbewusstsein zeichnet sich allerdings dadurch aus, dass es sich dem Willen entzieht und Situationen automatisch ausgleicht. Warum, darüber kann im Moment nur spekuliert werden. Wir leben in einer Welt der Gegensätze: Ordnung verhält sich zu Chaos wie Wärme zu Kälte, Gut zu Böse und so weiter. Da das Unterbewusstsein ständig zwischen zwei Polen hin- und herwechselt – wie gesagt, unserem Willen entzogen – bringt es, wenn Kontrolle und Ordnung Überhand nehmen, ganz automatisch irgendwann „chaotische Impulse“ ins Geschehen ein, oder banaler: SchreckMomente. Der Beginn eines Kreislaufs. Ein SchreckMoment hebelt über das autonome Nervensystem bestimmte Funktionen des Verdauungstraktes aus. Dies wurde erstmalig im Versuch von Pavlov nachgewiesen. Bekommen wir während einer Mahlzeit einen Schreck, eine schlechte Nachricht oder essen wir unter psychischer Stressbelastung, kann ein Rückgang von Verdauungsenzymen und ein längerer Verbleib von Speisen im Magen-Darm-Bereich nachgewiesen werden. Es stellt sich eine verringerte Peristaltik ein, die Verdauungskraft nimmt ab. Wenn, wie oben angedeutet, immer wieder „Schreckmomente“ ins Leben einbrechen, kann dieser Zustand chronisch werden. Ein „Kontrolldrama hat sich somatisiert“, ist also „verkörperlicht“, es macht sich anhand von körperlichen Erscheinungen bemerkbar. Eine interessante Kombination – psychovegetatives Stressmoment und schwindende Verdauungskraft Auch über das autonome Nervensystem müssen Einseitigkeiten zwangsweise früher oder später ausgeglichen werden. Von der Verdauungskraft merkt der Betroffene in dieser Phase wahrscheinlich noch nicht allzu viel. In der ersten Phase tritt typischerweise eher eine Neigung zu Verstopfung ein. Aber obwohl rein körperlich – bis auf die „Nebenwirkungen“ der Belastung, beispielsweise innere Unruhe, schlechte Konzentrationsfähigkeit und Schlafprobleme – noch nicht viel zu merken ist, sind drei Systeme bereits nicht mehr in Ordnung: - - Immunologisch ist der Körper unter Stressbelastungen geschwächt Die Nährstoffaufnahme ist eingeschränkt, was mit der Zeit zu Mangel an Antioxidantien führen kann Die latente Gefahr, von einer vegetativen Dauerstressbelastung zur vegetativen Erschöpfung zu gelangen, erhöht sich immer stärker, weil der Körper das Stress-System nicht dauerhaft aktiv lassen kann Dass der Betroffene noch nicht viel von der reinen Verdauungstätigkeit her merkt, liegt auch daran, dass unter dem psychosomatischen Stress-Impetus die Verdauung allgemein „vernachlässigt“ wird. In der zweiten Phase kann es zu RDS, dem Reizdarmsyndrom kommen – es muss aber nicht Das erste Mal seinen Bauch spüren kann der Betroffene dann, wenn sein SerotoninHaushalt entsprechend ausgerichtet ist. Ist davon viel im Darmbereich (95% der körpereigenen Serotoninvorräte stecken de facto im Darmnervensystem, was unter anderem auch die Verstärkung von Bauchbeschwerden bei der Einnahme von Antidepressiva erklärt), kann ein Stressreiz eine „plötzliche“ Serotoninausschüttung von den Synapsen der Darmnerven in die Darmschleimhaut bewirken. Mit der Folge, dass der Darm „Wasser zieht“ – aus den umgebenden Lymphbahnen nämlich. Die Folge ist „Stress-Durchfall“. Inwieweit der in dieser Phase in das Geschehen einbricht, hängt von der Grunddisposition des Betroffenen ab. Manche Menschen reagieren psychovegetativ mehr, andere weniger über den Darm. Was sicher auch mit dem Serotoningehalt im Darm zusammenhängt, aber nicht nur. Über die restlichen Parameter kann nur spekuliert werden, und das sollte nicht Thema dieses Artikels sein. Ist RDS damit doch eine Vorstufe chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen? Um die Antwort gleich vorweg zu nehmen: RDS kann einer CED zwar vorausgehen, sie ist aber keine Vorstufe einer chronischentzündlichen Darmerkrankung. Das ist ein grobes Missverständnis nicht nur in der psychosomatischen Medizin, sondern allgemein. Ich erkläre Ihnen auch, warum das so ist: RDS tritt infolge einer stress-getriggerten Sympathikotonie auf. Wo der Stress herkommt, spielt im Prinzip dabei keine Rolle, da das autonome Nervensystem auf oxidativen Stress und psychischen Stress über die rein körperliche Schiene (siehe die oben angeführten Symptome) gleich reagiert. Sie können sich unruhig, unkonzentriert, nervös fühlen oder schlecht schlafen, ohne dass objektivierbarer Stress in Ihrem Leben herrscht. Genauso gut können Sie an einem RDS leiden, ohne dass unbedingt massiver psychischer Stress vorliegt. Und drittens: RDS ist keine organische Erkrankung, sie findet also ohne konkrete organische Umbauarbeiten statt. Allerdings kann unter den entsprechenden ungünstigen Umständen eine chronischentzündliche Darmerkrankung einem RDS folgen. Wie das funktioniert? Sie müssen wissen, dass ein RDS keinerlei immunolo- gischen Trigger hat, das heißt, dass das Darm-Immunsystem keinerlei Rolle beim RDS spielt. Schon alleine deswegen, weil bei der stress-getriggerten Sympathikotonie die Funktionen des Immunsystems geschwächt sind. Der Hebel, bei dem eine CED ansetzt, liegt im Beispiel ganz woanders: So kann aus einem RDS letzten Endes eine CED werden, obwohl beide rein von den Stoffwechselvorgängen nichts miteinander zu tun haben! Besteht in unserem Beispiel ein stressbedingtes RDS schon länger, und zeigt es die typischen Wechsel zwischen Verstopfung im Normalfall und den typischen StressDurchfällen wie oben dargestellt, können zwei Prozesse im Stoffwechsel nebeneinander her laufen: der erste Prozess ist der schleichende Milieuumbau. Sie müssen wissen, Darmflora und Milieu ändern sich nicht so schnell, wie gerade von den Herstellern von so genannten „Functional Food“ – das sind zum Beispiel die probiotischen Joghurts – vorgestellt. Ein kompletter Milieuumbau des Darms nimmt mindestens 1 ½ Jahre in Anspruch. Dazu gibt es sogar (schulmedizinische!) Untersuchungen. In dieser Zeitspanne kann sich eine veränderte Darmflora etablieren, der pH-Wert verändern, das chemische Milieu. Das sind „harte“ Stoffwechselvorgänge, die sich einfach mit der unnatürlichen Verstopfung und den ebenso unnatürlichen, durch den entgleisten Serotonin-Stoffwechsel bedingten Durchfall erklären lassen – und die doch, wie obiges Beispiel zeigt – auf „psychische“ Faktoren zurückgeführt werden können. Der zweite Prozess ist die schleichende Erschöpfung des hormonellvegetativen Stress-Systems. Wir haben bereits festgestellt, dass jede Einseitigkeit auf die Dauer korrigiert wird, und so kann der Stressnerv mit den assoziierten Hormonen nicht dauerhaft dominant sein. Auch nicht das „Langzeitstresshormon“ Cortisol. den, bevor noch Schlimmeres geschieht. Aber das geschieht genauso wenig binnen Wochen, wie vorher die Umbauarbeiten zum Schlechteren hin im Milieu stattgefunden haben. Jetzt kommt es auf zwei Dinge an: das erste: wie schnell finden die Umbauarbeiten am Milieu und an der Flora im Darm statt, beziehungsweise wie stark und wie schnell wird das Optimum durch externe und interne Faktoren beeinträchtigt (einseitige Ernährung, Medikamente, Umweltmedizinisches), und das im Verhältnis zum „Kippen“ des hormonell-vegetativen Systems. Der zweite: wie robust oder wie geschwächt sind die Schleimhäute des Körpers aufgestellt? Da, wo ein verändertes Milieu nicht tolerabel ist und verschiedene Elemente der Darmflora bekämpft werden müssen, entsteht eine Entzündung. Die „Geburt“ der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung. Mehrere Faktoren bedingen in der Folgezeit eine Selbsterhaltung der chronischen Darmentzündung: Die ungünstige Variante bedingt das Entstehen einer chronischentzündlichen Darmerkrankung Wenn Milieu und Flora kippen, bevor das vegetative Nervensystem in den „Erschöpfungsmodus“ schaltet, sind ernste Probleme vorprogrammiert. Denn der Darm wird zum immunologischen Brennpunkt. Unter Dominanz des Stressnervs ist das Immunsystem schwach und „übersieht“ diese Umbauarbeiten im Milieu für einen langen Zeitraum. Ist durch den langen Stresszustand des autonomen Nervensystems der Umschaltpunkt jedoch erreicht, wird das Immunsystem im Darm aktiv. Der Effekt ist ungefähr damit vergleichbar, wie wenn Polizeitrupps in ein Viertel einrücken, wo Randale, Unruhe und Schlägerei herrschten – und dies für lange Zeit unbeaufsichtigt. Im übertragenen Sinne registriert das Darm-Immunsystem mit beginnender vegetativer Erschöpfung den Schaden im Milieu und die veränderte Darmflora – und schaltet in ein Art „Panik-Programm“. Denn die Schäden müssen behoben wer- 1. Entzündung führt zu reduzierter Nährstoffaufnahme, dadurch stehen weniger Antioxidantien zur Verfügung. Zellschädigung führt zu „Sonderschichten“ des Immunsystems, das neben der Milieuänderung einen Zweifrontenkampf kämpfen muss – die Entzündung chronifiziert sich, das Immunsystem ist überfordert 2. Entzündungshemmende Medikamente helfen auf der einen Seite, dass der Darm und die Schleimhaut sich erholen und die Nährstoffversorgung verbessert wird, auf der anderen Seite verhindern sie die Milieubereinigung (haben Sie sich schon immer gefragt, wieso die Verläufe trotz immer komplexerer Medikamente nicht besser werden – hier ist die Antwort!) 3. Das Milieu im Darm wird von Umwelttoxinen „ferngesteuert“ und kann nicht wieder in den Optimalzustand zurückgeführt werden Von einem Kontroll-Drama zur chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen entstehen nicht über Nacht, aber der beschriebene Weg zeigt anschaulich, wie sich ein psychologischer Konflikt „somatisieren“ kann, das heißt im Körper als Entzündung sichtbar werden kann, wenn die Voraussetzungen hierfür gegeben sind. Der gleiche Weg kann durch unterschiedliche psychologische Konflikte ausgelöst werden, da, wie gesagt, die über das StressSystem ausgelösten Prozesse immer gleich sind. Ich werde mich für die folgenden Erkenntnisse ein wenig mehr vom rein medizinisch-naturheilkundlichen lösen und ein wenig mehr auf der psychischen oder Symbol-Ebene arbeiten und interpretieren. 2. Was kann passieren, wenn man das „Bauchgefühl“ ignoriert? Was ist ein „Bauchgefühl“? Da ich selbst eher ein Kopfmensch bin – zumindest sagen das alle, die mich kennen, tue ich mich ein bisschen schwer damit, das „Bauchgefühl“ zu beschreiben. Aber dennoch hier ein kleiner Versuch. Ihre Vorstellung von Richtig oder Falsch ist von Ihrem Verstand geprägt, und der wiederum ist geprägt von Ihrer Erziehung. Sie haben beispielsweise irgendwann einmal gelernt, dass es schlecht ist, seine Mitmenschen zu beschimpfen oder anzuschreien. Und das hat Ihr Verstand integriert: das Leben ist angenehmer, wenn wir leise, bedächtig, rücksichtsvoll und höflich auftreten. Aber dann und wann gibt es halt nun einmal Situationen, in denen unsere Mitmenschen uns bis aufs Blut reizen, uns provozieren. Und dann kommt es schon einmal vor, dass der Bauch uns einen Impuls schickt, uns zu wehren, oder einfach mal „Dampf abzulassen“. Ein unangenehmes Gefühl im Magen, ein Krampf, eine Ahnung oder ein Gefühl von Wut. Ein Gefühl – keine Emotion wohlgemerkt! – von etwas, das der Verstand als „schlecht“ interpretieren würde. Man möchte am liebsten losschreien, brüllen und toben. Und wir treffen auf ein neues Problem: der Verstand kämpft gegen diesen Impuls an. Doch das Bauchgefühl, von dem aus wir „schlechte Dinge“ tun würden, von dem ausgehend wir laut, ungehobelt, aggressiv sein würden, ist eines, was der Verstand nicht ist: nämlich authentisch. Ein kleines Gedankenexperiment Wenn Sie nicht in diese Kategorie zählen, ist es nicht so schlimm. Die Vorstellung reicht. Wenn Sie beispielsweise selbst keinen Führerschein besitzen, sind Sie bestimmt schon einmal bei dieser oder jener Person mitgefahren. Auch wenn Sie selbst einen Führerschein haben und auch Auto fahren, kann es durchaus sein, dass Sie zu den Personen gehören, die durch nichts aus der Ruhe zu bringen sind. Aber für mein Gedankenexperiment gehe ich von etwas anderem aus, nämlich dem kleinen Unterschied. Der besteht darin: Sie sitzen in einem Wagen und fahren – oder eben nicht. Sie reagieren in einem Auto, wie Sie als Fußgänger niemals reagieren würden: - Sie würden nie als Fußgänger mit einem anderen Fußgänger ein „Ampelrennen“ veranstalten - Sie würden als Fußgänger nie einen anderen Fußgänger von hinten bedrängen, entweder schneller zu gehen oder die Spur zu räumen - Sie würden einen Fußgänger nie einen anderen Fußgänger, der an einer grünen Ampel steht und nicht los geht, schubsen oder anbrüllen - Sie würden als Fußgänger nie einen anderen Fußgänger, der von hinten kommt und schneller läuft als Sie, absichtlich versuchen zu behindern oder sich ihm in den Weg stellen Im Kraftverkehr mit Autos und anderen KFZ hingegen sind all diese Dinge Alltag, beziehungsweise normal. Obwohl der Verstand und Ordnungskräfte sagen: nicht tun! Woran liegt es? Was ist das für ein Phänomen? Simpel: Man sagt, das Auto sei der Deutschen Liebling. Wenn wir von einem Liebling sprechen, spricht das Gefühl – und bei dem steht der Kopf bekanntermaßen nicht an erster Stelle. Andersherum: im eigenen KFZ fühlen wir uns „sicher“. Das „Bauchgefühl“ übernimmt die Führung. Und der Bauch pfeift auf gut oder schlecht, sondern er will das ausdrücken, was er fühlt: und dazu gehören nun mal auch Neid, Hass, Arroganz und andere „negative“ Emotionen. Carl Gustav Jung, der bekannte Psychologe, hätte es so ausgedrückt: im eigenen KFZ lebt man fahrenderweise seinen „Schatten“ aus. Kopf gegen Bauch: der Kopf richtet sich nach dem, was er gelernt hat (auch von anderen, insbesondere im Bezug auf gesellschaftliche, ethische Werte und Ansprüche), der Bauch lebt sich einfach aus. Dieses Phänomen betrifft auch den „Amokläufer“ Wenn Sie sich im Fernsehen oder im Internet Geschichten über Amokläufer anhören beziehungsweise lesen, werden Sie oft feststellen, dass sich der (gelegentlich, aber selten auch die) Betroffene lange Zeit vor dem Amoklauf „auffällig unauffällig“ gegeben hat. „Er war so ein ruhiger, netter Typ…ist niemandem aufgefallen. Ich kann nicht verstehen, wieso er so etwas tun konnte!“ Es ist ein wenig wie mit dem autonomen Nervensystem: lange Einseitigkeiten werden irgendwann in die andere Richtung ausgeglichen. Zwangsläufig. Und das ist in jedem Bereich so. Und wenn das Bauchgefühl in vielen Bereichen des Lebens anderer Meinung ist als der Kopf, wir ihn aber nicht gelten lassen, weil er uns ja „das Leben versauen könnte“, dann holt er sich irgendwann sein Recht. Auch hier zwangsläufig. Das Bauchgefühl ist nicht von sich aus destruktiv, also zerstörerisch, aber es kann im Leben zerstörerisch wirken, wenn wir es sehr lange ignorieren und ebenso sehr lange aus dem Kopf heraus leben. Genauso, wie der Bauch nicht „Gut“ und „Böse“ unterscheidet in dem Sinne, in dem dies der Verstand tut, macht es letzten Endes auch keinen Unterschied, ob sich das zerstörerische der „Bauch-Energie“ nun nach außen (Amoklauf) oder nach innen (chronische Entzündung) richtet. Bauchgefühle machen Ihnen deutlich, wenn Ihr Unterbewusstes mit etwas nicht einverstanden ist Wissen Sie, was ein „innerer Konflikt“ ist? Wenn der Bauch nicht mit dem einverstanden ist, was der Kopf will. In unserer Gesellschaft dominiert der Verstand sehr stark, weswegen unsere Gesellschaft auch als Ganzes mit dem Bauch Konflikte bekommt. Anstand, Sitten und Moral hindern uns dran, unsere Bauchgefühle „auszuleben“, und wir müssen dabei zusehen, dass gerade die, die sich nicht so sehr an Anstand, Sitten und Moral halten, offensichtlich mehr Macht erlangen. Das kompromittiert wiederum unser Bauchgefühl und führt zu einem „Klassiker“ in der Psychosomatik: dem Geben-Nehmen-Konflikt. 3. Wie ein Geben-Nehmen-Konflikt entsteht und wie sich dieser im Bauch bemerkbar machen kann Der Geben-Nehmen-Konflikt ist meiner Meinung nach so aktuell und „akut“ wie kaum ein zweiter psychologischer Konflikt in unserer Gesellschaft. Wenn Sie das Gefühl haben, viel zu geben, aber nicht genug zu bekommen, dann sind Sie in einem solchen Konflikt. Nun kann es natürlich sein, dass Ihr Verstand Ihnen sagt, dass es gut ist, sich aufzuopfern, immer wieder zu geben (Ihre Arbeitskraft, Ihre Zeit, Ihre Anstrengungen etc.), denn man hat es Ihnen eingetrichtert. Die Trichter heißen: Ethik, Religion, Schuldgefühle wecken. Gerade der letzte Punkt, Schuldgefühle, sind eine wunderbare Möglichkeit, Menschen an sich zu binden. Aber es ist nicht einmal schlimm, wenn Sie das Gefühl haben sollten, zu viel zu geben und im Verhältnis zu wenig zu bekommen (z.B. Geld, oder Aufmerksamkeit, oder Dankbarkeit für Ihren Einsatz und Ihre Aufopferung). Wirklich schlimm wird so etwas dann, wenn Sie sich dessen nicht bewusst sind. Es mag Menschen geben, die in Ihrer Aufgabe von tiefstem Herzen Erfüllung finden und denen es wirklich sowohl vom Kopf als auch vom Bauch her egal ist, ob Geben (Einsatz, Arbeitskraft, Aufopferung) und Nehmen (Anerkennung, Dank, Geld) in keinem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. Aber Heilige sind dünn gesät, und schlimmer als einen bewussten Konflikt mit Geben und Nehmen zu haben ist, dies unbewusst zu haben. Denn der Körper spiegelt diesen Konflikt wider, wenn er vollkommen unbewusst abläuft. Wenn der Verstand zu mächtig ist Der Verstand kann aufkommende, ungute Bauchgefühle völlig im Unbewussten lassen. Der Effekt, ein bisschen plump beschrieben, ist folgender: Sie sind kein(e) Heilige(r), aber Sie bilden sich ein, es zu sein: Sie haben objektiv Probleme damit, sich aufzuopfern (mehr zu geben als zu empfangen), sind sich aber dieses Problems nicht bewusst und können es sich daher erst recht nicht eingestehen. Nach meiner psychologischen Schule (beeinflusst von Personen wie Carl Gustav Jung, Debbie Ford und ein wenig Rüdiger Dahlke) beginnt sich dann ein psychologischer Konflikt zu somatisieren, also in körperlichen Symptomen bemerkbar zu machen, wenn er vollkommen unbewusst ist und bleibt. Ihr Bauch kann sich nicht in Gefühlen bemerkbar machen, also macht er sich durch Schmerz bemerkbar. Und um eine dieser Ebenen des „Bemerkbar Machens“ geht der psychische Konflikt, der sich sehr oft bei Morbus Crohn zeigt, der GebenNehmen-Konflikt. „Ich bekomme zu wenig für das, was ich gebe!“ Das ist, wie gesagt, ein komplett unbewusster Konflikt. In der Psyche bemerken Sie ihn nicht, im Sinne von „es ist schon richtig so!“ Dann haben Sie nach oben erwähnter psychosomatischer „Lehre“ die Bedingungen erschaffen, dass ein Konfliktthema sich verkörperlichen, also somatisieren kann. Für den Geben-Nehmen-Konflikt stellvertretend im Körper ist der letzte Dünndarmabschnitt. Nun müssen Sie wissen, dass die eigentliche Verdauung überwiegend in den ersten beiden Dritteln des Dünndarms stattfindet, während das, was vom Speisebrei noch im Endbereich des Dünndarms ankommt, kaum noch Nährstoffe enthält. Da der Dünndarm auf seiner ganzen Länge zumindest in der Theorie die ganze Verdauungskapazität hat, ist der entsprechende Abschnitt, das Terminale Ileum, gemessen an seinen Möglichkeiten unterfordert. Er „bekommt zu wenig ab“. Auf dem Boden dieses Konflikts entsteht die Entzündung. Buch geschrieben, das Ihnen dabei helfen kann: Das Kaktusprinzip – die Wissenschaft vom dicken Fell (im Omega-Verlag erschienen) Der Bewusstwerdungsprozess, dass man auch als Mensch, gemessen an dem, was man kann und was man geben kann, „zu wenig ab bekommt“, beginnt damit, den eigenen Wert als Persönlichkeit zu erkennen. Das bedeutet zunächst einmal, unbescheiden zu werden. Und hier beginnt das, was ich vorhin erklärt habe: Ihr Kopf mag sich wohl, durch das Gelernte (Bescheidenheit ist eine Zier, nimm dich selbst nicht so wichtig, du bist nur ein kleines Rad im Getriebe, lerne leiden ohne zu klagen, wir müssen den Gürtel nun mal enger schnallen etc.) eine ganze Weile damit zufriedengeben, wenig Anerkennung, Geld, Dankbarkeit etc. für viel Geleistetes zu erhalten – Ihr Bauch, Ihre Gefühlsebene, ist es nicht. Sie spüren seine Unzufriedenheit, die dadurch noch verstärkt wird, dass er Ihren Kopf nicht erreichen kann beziehungsweise seine Botschaft nicht vermitteln kann. Wie gesagt. Jemand kann ehrlich bescheiden sein, weil er die Welt des Materialismus weitestgehend hinter sich gelassen hat. Aber wie auch gesagt: Heilige sind rar gesät, und der zweite Schritt zur Bewusstwerdung Ihres inneren Konfliktes ist die Erkenntnis, dass Sie etwas wert sind – auch ohne ein Heiliger, oder, auf einer mehr materiellen Ebene, perfekt, herausragend, und überall der Beste zu sein. Zum Einstieg in dieses Thema finde ich persönlich das Buch Leben Sie, statt zu funktionieren von Matt Galan Abend empfehlenswert. Auch ich habe ein Beim Dickdarm ist der Konflikt etwas anders gelagert. Hier geht es nicht mehr um Verdauen und im Übertragenen Sinne um „bekommen“ beziehungsweise „abbekommen“, sondern um etwas anderes: der Dickdarm recycelt nämlich. Und das Recyceln, sinngemäß zu übersetzen mit wieder in den Kreislauf bringen, ist ein Vorgang, der mit Dingen zu tun hat, die uns in der Vergangenheit beschäftigt haben. Es geht also indirekt um das Thema „Vergangenheitsbewältigung“. Allerdings nicht in dem Sinne, in dem Sie „Opfer“ von Umständen geworden sind, sondern mehr im Sinne von verpassten Chancen, denen Sie nachtrauern. Beginnen tun all diese Versprechungen, die Sie sich selbst schuldig sind aufgrund vergangener Versäumnisse mit dem beliebten Satz: „Hätte ich doch damals…!“ Aber denken Sie daran: das Problem zu verstehen (mit dem Kopf) ist eine Sache Welchen Konflikt repräsentiert chronisch-entzündete Dickdarm? der - Z.B. nein gesagt, wo Sie mal ja gesagt haben - Meinen Traum nicht der Sicherheit geopfert - Nicht diese dämliche Entscheidung gefällt… Und so weiter. Das Ganze hat also mit einem Reuegedanken zu tun. Es sind, wie gesagt, Dinge, die Sie sich selbst schuldig geblieben sind. Mit einer Enttäuschung zu leben ist unangenehm, wenn man weiß, dass man selbst in gewissem Sinne diese Enttäuschung zu verantworten hat, ist es noch viel schlimmer. Die beste Taktik ist daher, den Bauch nicht mehr zur Meldung kommen zu lassen. Und so kann sich der Konflikt im Dickdarm somatisieren. Was tun? Hier hilft der Spruch: „Die Vergangenheit kann ich nicht ändern, aber die Zukunft gehört mir.“ Fehlentscheidungen aus der Vergangenheit zu korrigieren, erfordert allerdings auch viel Mut, und hier scheiden sich die Geister: denn auch wenn wir uns mit dem „Ergebnis, das uns die Vergangenheit gebracht hat“, nämlich der Gegenwart, nicht wohl fühlen – wenn wir uns dies bewusst gemacht haben, sie vermittelt eins: Sicherheit. Und die Sicherheit ist ein Faktor, den wir ungern aufs Spiel setzen – selbst wenn es eine im Alltag eher unangenehme, einengende Sicherheit ist. Es läuft dann doch mehr oder weniger auf das Gleiche hinaus. Für sich mehr zu fordern, heißt mit Recht, für sich mehr Leben zu fordern – und das Tote, sprich: die Vergangenheit, los zu lassen. Der Dickdarm ist das Reich des Todes im körperlichen Sin- ne, der Bereich, in dem Vergangenes (Vergängliches) aufgearbeitet wird. Ist hier der Konflikt, lässt uns das alte, das Vergangene nicht los – es beherrscht uns. Die Lösung ist also, entweder damit Frieden zu schließen oder den Schritt ins Neue zu wagen. Aber das haben alle Krankheiten, erst recht chronische, gemeinsam: etwas Altes loszulassen und sich auf die Reise zu begeben, sich weiter zu entwickeln. Jeder kleine Schritt, den Sie von sich aus tun, die Krankheit zu therapieren, den Sie nicht von anderen tun lassen, ist Psychotherapie. Selbst wenn Sie nur Ihre Ernährung ändern, ändern Sie die Symbolik, was Ihnen Nahrung bedeutet. Und auch wenn Sie sich auf eine geistige Reise begeben, müssen Sie sich klar machen, was Ihnen „Wegzehrung“ bedeutet. Wegzehrung zehrt am Weg, hilft Ihnen also auf der Reise. Über Andreas Ulmicher und www.crohn-colitis-online.de Andreas Ulmicher, Jahrgang 1970 ist niedergelassener Heilpraktiker in Bad SodenSalmünster, einem hessischen Kurort. In 1987, einen Monat vor seinem 17. Geburtstag, erlitt er einen schweren Schub und wurde mit der chronisch-entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn diagnostiziert. Mit nur noch knapp über 50 kg bei 1,87m Körpergröße begann ein wochenlanger Kampf ums Überleben. Eine sehr wechselvolle Krankheitsgeschichte begleitete Andreas Ulmicher bis ins Jahr 1997, in dem er einen Schub mit einem Abszess erlitt und nach einem Behandlungsfehler mit dem Krankenhaus brach und sich auf der Suche nach Möglichkeiten machte, seine Erkrankung zu kurieren oder wenigstens zu verbessern. Heute ist Ulmicher seit über 15 Jahren beschwerdefrei und nimmt seit dem gleichen Zeitraum keine Medikamente gegen die chronisch-entzündliche Darmerkrankung mehr. Ein Ausschnitt aus dem Krankenbericht von 1987: Andreas Ulmicher – damals und heute! Andreas Ulmicher Ende der 80er mit weniger als 60kg Andreas Ulmicher Mitte 2013 mit ca. 95 kg Über http://www.crohn-colitis-online.de http://www.crohn-colitis-online.de ist ein deutsch- und englischsprachiges Infoportal über ganzheitliche Aspekte chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis ulcerosa). Die Seite wurde im Mai 2012 von Heilpraktiker Andreas Ulmicher online gestellt. Es geht überwiegend um Naturheilkunde, Homöopathie, Entgiftung, Ernährung und psychosomatische Aspekte. Medizinische Entwicklungen werden im Blog angesprochen und kommentiert. Über die Seite können Infobroschüren, E-Booklets, ein Newsletter und natürlich Andreas Ulmichers Bücher über chronisch-entzündliche Darmerkrankungen bezogen werden. Andreas Ulmichers Morbus Crohn-Colitis ulcerosa Ratgeber stellt auf 328 Seiten die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen vor, ebenso grundlegende Entzündungsparameter und Laborwerte und Therapien in der Medizin, die kommentiert werden. Den größeren Teil des Buches widmet Ulmicher seinem Krankheitsverständnis, verschiedenen Therapiemöglichkeiten in der Naturheilkunde sowie auch dem Thema Nahrungsergänzung. Ein umfangreiches Linkverzeichnis und eine Literaturliste runden das Buch ab! Buch bestellen! Andreas Ulmichers Ratgeber Ernährung bei Morbus Crohn – Colitis ulcerosa stellt sein Ernährungskonzept, aufbauend auf dem Konzept der Stoffwechseltypisierung vor, darüber hinaus werden weitere alternative Ernährungskonzepte bei chronischentzündlichen Darmerkrankungen vorgestellt und kommentiert. Listen mit zu vermeidenden Nahrungsmitteln und ein umfangreiches, kommentiertes E-Nummern-Verzeichnis ergänzen den Ernährungsratgeber, der 218 Seiten lang ist. Buch bestellen! Iron Warrior – eine Geschichte über Morbus Crohn ist die Geschichte des Studenten Gordon Stein, der sich mit Anfang 20 mit einer lebensgefährlichen Form von Morbus Crohn mitten aus dem Leben gerissen sieht und nach Jahren der Qual, mit dem Aspekt der Unheilbarkeit konfrontiert, seine Leben ein Ende setzen möchte. Doch das Schicksal will es anders und spielt Gordon einem alten, pensionierten Naturheilarzt in die Hände, der es noch einmal wissen will. Die etwas übertriebene Handlung lebt stark von Symbolen und Metaphern. Buch bestellen! Social media… Wenn Ihnen http://www.crohn-colitis-online.de gefällt, teilen Sie die Seite mit Freunden! Die Seite einem Freund mitteilen: Hier klicken! Die Seite über Facebook teilen: Hier klicken! Die Seite twittern: Hier klicken! 4. Was kann passieren, wenn man das „Bauchgefühl“ ignoriert? Was ist ein „Bauchgefühl“? Da ich selbst eher ein Kopfmensch bin – zumindest sagen das alle, die mich kennen, tue ich mich ein bisschen schwer damit, das „Bauchgefühl“ zu beschreiben. Aber dennoch hier ein kleiner Versuch. Ihre Vorstellung von Richtig oder Falsch ist von Ihrem Verstand geprägt, und der wiederum ist geprägt von Ihrer Erziehung. Sie haben beispielsweise irgendwann einmal gelernt, dass es schlecht ist, seine Mitmenschen zu beschimpfen oder anzuschreien. Und das hat Ihr Verstand integriert: das Leben ist angenehmer, wenn wir leise, bedächtig, rücksichtsvoll und höflich auftreten. Aber dann und wann gibt es halt nun einmal Situationen, in denen unsere Mitmenschen uns bis aufs Blut reizen, uns provozieren. Und dann kommt es schon einmal vor, dass der Bauch uns einen Impuls schickt, uns zu wehren, oder einfach mal „Dampf abzulassen“. Ein unangenehmes Gefühl im Magen, ein Krampf, eine Ahnung oder ein Gefühl von Wut. Ein Gefühl – keine Emotion wohlgemerkt! – von etwas, das der Verstand als „schlecht“ interpretieren würde. Man möchte am liebsten losschreien, brüllen und toben. Und wir treffen auf ein neues Problem: der Verstand kämpft gegen diesen Impuls an. Doch das Bauchgefühl, von dem aus wir „schlechte Dinge“ tun würden, von dem ausgehend wir laut, ungehobelt, aggressiv sein würden, ist eines, was der Verstand nicht ist: nämlich authentisch. Ein kleines Gedankenexperiment Wenn Sie nicht in diese Kategorie zählen, ist es nicht so schlimm. Die Vorstellung reicht. Wenn Sie beispielsweise selbst keinen Führerschein besitzen, sind Sie bestimmt schon einmal bei dieser oder jener Person mitgefahren. Auch wenn Sie selbst einen Führerschein haben und auch Auto fahren, kann es durchaus sein, dass Sie zu den Personen gehören, die durch nichts aus der Ruhe zu bringen sind. Aber für mein Gedankenexperiment gehe ich von etwas anderem aus, nämlich dem kleinen Unterschied. Der besteht darin: Sie sitzen in einem Wagen und fahren – oder eben nicht. Sie reagieren in einem Auto, wie Sie als Fußgänger niemals reagieren würden: - Sie würden nie als Fußgänger mit einem anderen Fußgänger ein „Ampelrennen“ veranstalten Sie würden als Fußgänger nie einen anderen Fußgänger von hinten bedrängen, entweder schneller zu gehen oder die Spur zu räumen Sie würden einen Fußgänger nie einen anderen Fußgänger, der an einer grünen Ampel steht und nicht los geht, schubsen oder anbrüllen Sie würden als Fußgänger nie einen anderen Fußgänger, der von hinten kommt und schneller läuft als Sie, absichtlich versuchen zu behindern oder sich ihm in den Weg stellen Im Kraftverkehr mit Autos und anderen KFZ hingegen sind all diese Dinge Alltag, beziehungsweise normal. Obwohl der Verstand und Ordnungskräfte sagen: nicht tun! Woran liegt es? Was ist das für ein Phänomen? Simpel: Man sagt, das Auto sei der Deutschen Liebling. Wenn wir von einem Liebling sprechen, spricht das Gefühl – und bei dem steht der Kopf bekanntermaßen nicht an erster Stelle. Andersherum: im eigenen KFZ fühlen wir uns „sicher“. Das „Bauchgefühl“ übernimmt die Führung. Und der Bauch pfeift auf gut oder schlecht, sondern er will das ausdrücken, was er fühlt: und dazu gehören nun mal auch Neid, Hass, Arroganz und andere „negative“ Emotionen. Carl Gustav Jung, der bekannte Psychologe, hätte es so ausgedrückt: im eigenen KFZ lebt man fahrenderweise seinen „Schatten“ aus. Kopf gegen Bauch: der Kopf richtet sich nach dem, was er gelernt hat (auch von anderen, insbesondere in Bezug auf gesellschaftliche, ethische Werte und Ansprüche), der Bauch lebt sich einfach aus. Dieses Phänomen betrifft auch den „Amokläufer“ Wenn Sie sich im Fernsehen oder im Internet Geschichten über Amokläufer anhören beziehungsweise lesen, werden Sie oft feststellen, dass sich der (gelegentlich, aber selten auch die) Betroffene lange Zeit vor dem Amoklauf „auffällig unauffällig“ gegeben hat. „Er war so ein ruhiger, netter Typ…ist niemandem aufgefallen. Ich kann nicht verstehen, wieso er so etwas tun konnte!“ Es ist ein wenig wie mit dem autonomen Nervensystem: lange Einseitigkeiten werden irgendwann in die andere Richtung ausgeglichen. Zwangsläufig. Und das ist in jedem Bereich so. Und wenn das Bauchgefühl in vielen Bereichen des Lebens anderer Meinung ist als der Kopf, wir ihn aber nicht gelten lassen, weil er uns ja „das Leben versauen könnte“, dann holt er sich irgendwann sein Recht. Auch hier zwangsläufig. Das Bauchgefühl ist nicht von sich aus destruktiv, also zerstörerisch, aber es kann im Leben zerstörerisch wirken, wenn wir es sehr lange ignorieren und ebenso sehr lange aus dem Kopf heraus leben. Genauso, wie der Bauch nicht „Gut“ und „Böse“ unterscheidet in dem Sinne, in dem dies der Verstand tut, macht es letzten Endes auch keinen Unterschied, ob sich das zerstörerische der „BauchEnergie“ nun nach außen (Amoklauf) oder nach innen (chronische Entzündung) richtet. Bauchgefühle machen Ihnen deutlich, wenn Ihr Unterbewusstes mit etwas nicht einverstanden ist Wissen Sie, was ein „innerer Konflikt“ ist? Wenn der Bauch nicht mit dem einverstanden ist, was der Kopf will. In unserer Gesellschaft dominiert der Verstand sehr stark, weswegen unsere Gesellschaft auch als Ganzes mit dem Bauch Konflikte bekommt. Anstand, Sitten und Moral hindern uns dran, unsere Bauchgefühle „auszuleben“, und wir müssen dabei zusehen, dass gerade die, die sich nicht so sehr an Anstand, Sitten und Moral halten, offensichtlich mehr Macht erlangen. Das kompromittiert wiederum unser Bauchgefühl und führt zu einem „Klassiker“ in der Psychosomatik: dem Geben-Nehmen-Konflikt. 5. Wie ein Geben-Nehmen-Konflikt entsteht und wie sich dieser im Bauch bemerkbar machen kann Der Geben-Nehmen-Konflikt ist meiner Meinung nach so aktuell und „akut“ wie kaum ein zweiter psychologischer Konflikt in unserer Gesellschaft. Wenn Sie das Gefühl haben, viel zu geben, aber nicht genug zu bekommen, dann sind Sie in einem solchen Konflikt. Nun kann es natürlich sein, dass Ihr Verstand Ihnen sagt, dass es gut ist, sich aufzuopfern, immer wieder zu geben (Ihre Arbeitskraft, Ihre Zeit, Ihre Anstrengungen etc.), denn man hat es Ihnen eingetrichtert. Die Trichter heißen: Ethik, Religion, Schuldgefühle wecken. Gerade der letzte Punkt, Schuldgefühle, sind eine wunderbare Möglichkeit, Menschen an sich zu binden. Aber es ist nicht einmal schlimm, wenn Sie das Gefühl haben sollten, zu viel zu geben und im Verhältnis zu wenig zu bekommen (z.B. Geld, oder Aufmerksamkeit, oder Dankbarkeit für Ihren Einsatz und Ihre Aufopferung). Wirklich schlimm wird so etwas dann, wenn Sie sich dessen nicht bewusst sind. Es mag Menschen geben, die in Ihrer Aufgabe von tiefstem Herzen Erfüllung finden und denen es wirklich sowohl vom Kopf als auch vom Bauch her egal ist, ob Geben (Einsatz, Arbeitskraft, Aufopferung) und Nehmen (Anerkennung, Dank, Geld) in keinem vernünftigen Verhältnis zueinander stehen. Aber Heilige sind dünn gesät, und schlimmer als einen bewussten Konflikt mit Geben und Nehmen zu haben ist, dies unbewusst zu haben. Denn der Körper spiegelt diesen Konflikt wider, wenn er vollkommen unbewusst abläuft. Wenn der Verstand zu mächtig ist Der Verstand kann aufkommende, ungute Bauchgefühle völlig im Unbewussten lassen. Der Effekt, ein bisschen plump beschrieben, ist folgender: Sie sind kein(e) Heilige(r), aber Sie bilden sich ein, es zu sein: Sie haben objektiv Probleme damit, sich aufzuopfern (mehr zu geben als zu empfangen), sind sich aber dieses Problems nicht bewusst und können es sich daher erst recht nicht eingestehen. Nach meiner psychologischen Schule (beeinflusst von Personen wie Carl Gustav Jung, Debbie Ford und ein wenig Rüdiger Dahlke) beginnt sich dann ein psychologischer Konflikt zu somatisieren, also in körperlichen Symptomen bemerkbar zu machen, wenn er vollkommen unbewusst ist und bleibt. Ihr Bauch kann sich nicht in Gefühlen bemerkbar machen, also macht er sich durch Schmerz bemerkbar. Und um eine dieser Ebenen des „Bemerkbar Machens“ geht der psychische Konflikt, der sich sehr oft bei Morbus Crohn zeigt, der Geben-Nehmen-Konflikt. „Ich bekomme zu wenig für das, was ich gebe!“ Das ist, wie gesagt, ein komplett unbewusster Konflikt. In der Psyche bemerken Sie ihn nicht, im Sinne von „es ist schon richtig so!“ Dann haben Sie nach oben erwähnter psychosomatischer „Lehre“ die Bedingungen erschaffen, dass ein Konfliktthema sich verkörperlichen, also somatisieren kann. Für den Geben-Nehmen-Konflikt stellvertretend im Körper ist der letzte Dünndarmabschnitt. Nun müssen Sie wissen, dass die eigentliche Verdauung überwiegend in den ersten beiden Dritteln des Dünndarms stattfindet, während das, was vom Speisebrei noch im Endbereich des Dünndarms ankommt, kaum noch Nährstoffe enthält. Da der Dünndarm auf seiner ganzen Länge zumindest in der Theorie die ganze Verdauungskapazität hat, ist der entsprechende Abschnitt, das Terminale Ileum, gemessen an seinen Möglichkeiten unterfordert. Er „bekommt zu wenig ab“. Auf dem Boden dieses Konflikts entsteht die Entzündung. Der Bewusstwerdungsprozess, dass man auch als Mensch, gemessen an dem, was man kann und was man geben kann, „zu wenig ab bekommt“, beginnt damit, den eigenen Wert als Persönlichkeit zu erkennen. Das bedeutet zunächst einmal, unbescheiden zu werden. Und hier beginnt das, was ich vorhin erklärt habe: Ihr Kopf mag sich wohl, durch das Gelernte (Bescheidenheit ist eine Zier, nimm dich selbst nicht so wichtig, du bist nur ein kleines Rad im Getriebe, lerne leiden ohne zu klagen, wir müssen den Gürtel nun mal enger schnallen etc.) eine ganze Weile damit zufriedengeben, wenig Anerkennung, Geld, Dankbarkeit etc. für viel Geleistetes zu erhalten – Ihr Bauch, Ihre Gefühlsebene, ist es nicht. Sie spüren seine Unzufriedenheit, die dadurch noch verstärkt wird, dass er Ihren Kopf nicht erreichen kann beziehungsweise seine Botschaft nicht vermitteln kann. Wie gesagt: Jemand kann ehrlich bescheiden sein, weil er die Welt des Materialismus weitestgehend hinter sich gelassen hat. Aber wie auch gesagt: Heilige sind rar gesät, und der zweite Schritt zur Bewusstwerdung Ihres inneren Konfliktes ist die Erkenntnis, dass Sie etwas wert sind – auch ohne ein Heiliger, oder, auf einer mehr materiellen Ebene, perfekt, herausragend, und überall der Beste zu sein. Zum Einstieg in dieses Thema finde ich persönlich das Buch Leben Sie, statt zu funktionieren von Matt Galan Abend empfehlenswert. Auch ich habe ein Buch geschrieben, das Ihnen dabei helfen kann: Das Kaktusprinzip – die Wissenschaft vom dicken Fell (im Omega-Verlag erschienen) Aber denken Sie daran: das Problem zu verstehen (mit dem Kopf) ist eine Sache Welchen Konflikt repräsentiert der chronisch-entzündete Dickdarm? Beim Dickdarm ist der Konflikt etwas anders gelagert. Hier geht es nicht mehr um Verdauen und im Übertragenen Sinne um „bekommen“ beziehungsweise „abbekommen“, sondern um etwas anderes: der Dickdarm recycelt nämlich. Und das Recyceln, sinngemäß zu übersetzen mit wieder in den Kreislauf bringen, ist ein Vorgang, der mit Dingen zu tun hat, die uns in der Vergangenheit beschäftigt haben. Es geht also indirekt um das Thema „Vergangenheitsbewältigung“. Allerdings nicht in dem Sinne, in dem Sie „Opfer“ von Umständen geworden sind, sondern mehr im Sinne von verpassten Chancen, denen Sie nachtrauern. Beginnen tun all diese Versprechungen, die Sie sich selbst schuldig sind aufgrund vergangener Versäumnisse mit dem beliebten Satz: „Hätte ich doch damals…!“ - Z.B. nein gesagt, wo Sie mal ja gesagt haben Meinen Traum nicht der Sicherheit geopfert Nicht diese dämliche Entscheidung gefällt… Und so weiter. Das Ganze hat also mit einem Reuegedanken zu tun. Es sind, wie gesagt, Dinge, die Sie sich selbst schuldig geblieben sind. Mit einer Enttäuschung zu leben ist unangenehm, wenn man weiß, dass man selbst in gewissem Sinne diese Enttäuschung zu verantworten hat, ist es noch viel schlimmer. Die beste Taktik ist daher, den Bauch nicht mehr zur Meldung kommen zu lassen. Und so kann sich der Konflikt im Dickdarm somatisieren. Was tun? Hier hilft der Spruch: „Die Vergangenheit kann ich nicht ändern, aber die Zukunft gehört mir.“ Fehlentscheidungen aus der Vergangenheit zu korrigieren, erfordert allerdings auch viel Mut, und hier scheiden sich die Geister: denn auch wenn wir uns mit dem „Ergebnis, das uns die Vergangenheit gebracht hat“, nämlich der Gegenwart, nicht wohl fühlen – wenn wir uns dies bewusst gemacht haben, sie vermittelt eins: Sicherheit. Und die Sicherheit ist ein Faktor, den wir ungern aufs Spiel setzen – selbst wenn es eine im Alltag eher unangenehme, einengende Sicherheit ist. Es läuft dann doch mehr oder weniger auf das Gleiche hinaus. Für sich mehr zu fordern, heißt mit Recht, für sich mehr Leben zu fordern – und das Tote, sprich: die Vergangenheit, los zu lassen. Der Dickdarm ist das Reich des Todes im körperlichen Sinne, der Bereich, in dem Vergangenes (Vergängliches) aufgearbeitet wird. Ist hier der Konflikt, lässt uns das alte, das Vergangene nicht los – es beherrscht uns. Die Lösung ist also, entweder damit Frieden zu schließen oder den Schritt ins Neue zu wagen. Aber das haben alle Krankheiten, erst recht chronische, gemeinsam: etwas Altes loszulassen und sich auf die Reise zu begeben, sich weiter zu entwickeln. Jeder kleine Schritt, den Sie von sich aus tun, die Krankheit zu therapieren, den Sie nicht von anderen tun lassen, ist Psychotherapie. Selbst wenn Sie nur Ihre Ernährung ändern, ändern Sie die Symbolik, was Ihnen Nahrung bedeutet. Und auch wenn Sie sich auf eine geistige Reise begeben, müssen Sie sich klar machen, was Ihnen „Wegzehrung“ bedeutet. Wegzehrung zehrt am Weg, hilft Ihnen also auf der Reise.