Zoll 2015
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Zoll 2015
3 magazin Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft März 2011 – 64. Jahrgang Auftrag für ein Attraktivitätsprogramm „Zoll 2015“ Seite 10 > Schichtdienst: Ringen um eine gerechte Lösung www.bdz.eu Seite 15 > Politikergespräche: Meinungsaustausch über den öffentlichen Dienst Sie geben alles. Wir geben alles für Sie. Spezialist für den Öffentlichen Dienst. S ie geben täglich alles und zeigen dabei immer vollen Einsatz. Gut, dass es jemanden gibt, der auch alles für Sie gibt: die DBV Deutsche Beamtenversicherung. Der Versicherungsspezialist im Öffentlichen Dienst, der exklusiv nur für Sie da ist. Und das schon seit über 135 Jahren. Kommen Sie zu Ihrem persönlichen Betreuer ganz in Ihrer Nähe und lassen Sie sich in einer der über 4000 AXA Agenturen beraten. Wir freuen uns auf Sie. Mehr Informationen erhalten Sie unter www.DBV.de oder unter Telefon 0 180 3 - 00 57 57*. *9 Cent aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk maximal 42 Cent, jeweils je angefangene Minute. Ein Unternehmen der AXA Gruppe BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft > BDZ „Zoll 2015“ > zoll Sehr geehrte Leserinnen und Leser, liebe Kolleginnen und Kollegen, > Bundesvorstand: hat der Wechsel an der Spitze des Bundesinnenministeriums Auswirkungen auf die Evaluierung der Sicherheitsbehörden? Bis Mitte März soll durch die Projektgruppe beim Bundesinnenministerium, der aus dem Bundesfinanzministerium Staatssekretär Werner Gatzer angehört, auf der Basis der überarbeiteten Sachverhaltsdarstellungen und -bewertungen durch die „Werthebach-Kommission“ sowie deren Empfehlungen eine Entscheidungsvorlage für den Bundesinnenminister vorbereitet werden. Trotz des Ministerwechsels gehe ich nicht davon aus, dass die Vorbereitungen von den Füßen auf den Kopf gestellt werden. Nach dem derzeitigen Sachstand ist für den Zoll nicht mit grundsätzlichen Veränderungen gegenüber den Feststellungen der „Werthebach-Kommission“ zu rechnen. Nachdem eine Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages möglichen Zusammenlegungen des Zolls mit anderen Sicherheitsbehörden die verfassungsrechtlichen Grenzen aufgezeigt hat, bleibt abzuwarten, ob die politischen Aktivitäten noch zu bemerkenswerten organisatorischen Veränderungen führen werden. In einer Vielzahl von Gesprächen mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages habe ich den Eindruck gewonnen, dass die besondere Stellung der Zollverwaltung im Verhältnis zu den anderen Sicherheitsbehörden mehr und mehr akzeptiert und einer optimierten Zusammenarbeit Vorrang eingeräumt wird. Aufgrund der aktuellen Lage in der Zollverwaltung im Rahmen der Umsetzung des Projektes „Strukturentwicklung Zoll“ und der Empfehlungen durch die „Werthebach-Kommission“, die durch die Projektgruppe des Bundesinnenministers unter Beteiligung der Gewerkschaften, der Personalvertretungen und weiterer Interessenvertreterinnen und -vertreter überprüft, ergänzt und fortgeschrieben werden, hat der Bundesvorstand des BDZ im Februar in Berlin beschlossen, einen umfassenden Katalog von fachlichen, organisatorischen und personalwirtschaftlichen Vorschlägen und Forderungen zur Fortschreibung des Projektes „Strukturentwicklung Zoll“ zu diskutieren und zu formulieren. Das unter dem Arbeitstitel „Zoll 2015“ aufgelegte Projekt wird sich selbstverständlich auch mit den dienstrechtlichen, laufbahnrechtlichen und besoldungsrechtlichen Rahmenbedingungen für die Zöllnerinnen und Zöllner befassen. Wesentliche Grundlage hierfür ist der auf dem Gewerkschaftstag 2010 des BDZ verabschiedete Leitantrag. Die gewerkschaftspolitische Umsetzung muss dann gegenüber dem Bundesfinanzminister und – soweit erforderlich – mit Unterstützung des dbb beamtenbund und tarifunion auf parlamentarischem Weg erfolgen. Darüber hinaus erarbeitet der Ständige Ausschuss Beamtenpolitik des BDZ als Entscheidungsgrundlage für die Bundesleitung kurzfristig einen Forderungskatalog mit Verbesserungsvorschlägen für die Ausschreibungs- und Auswahlkriterien, die Beurteilungsrichtlinien und das Beförderungsverfahren in der Zollverwaltung. Insofern begrüßt es die Bundesleitung, dass der Hauptpersonalrat und das Bundesfinanzministerium bereits eine zeitnahe Evaluierung vereinbart haben. Der BDZ wird deshalb für wirksame Verbesserungen zu Gunsten der Beschäftigten einen engen Schulterschluss mit seiner Fraktion im Hauptpersonalrat suchen. Auftrag für ein Attraktivitätsprogramm „Zoll 2015“ 4 4 > Grenzüberschreitender Warenverkehr: Positionen bestätigt 8 > Schichtdienst: Ringen um eine gerechte Lösung 10 > beamte und tarif > Altersteilzeit: Wirkungsgleiche Übertragung 13 > Beamte mit Kindern: 14 Zusätzliche Rente 13 > Höchstbetrag Beihilferecht: Verstoß gegen die Fürsorgepflicht 14 > Stiftung Warentest: PKV ist die beste Wahl 14 > gewerkschaft > Politikergespräche: Meinungsaustausch über den öffentlichen Dienst 15 15 > Leserbriefe 16 > Der HPR tagte 18 > Sternfahrt nach Oberfranken 24 > dbb > aktuell > Tarifpolitik: > 25 Warnstreiks rollen an 25 > „Einsatztage“ zur Einkommensrunde 2011: Der öffentliche Dienst hautnah > Berufspolitik > Interview: Großbaustelle Integration 30 42 46 > fokus > Migranten im öffentlichen Dienst: Brückenbauer gesucht 26 > Rechtsschutz-Kombi-Paket: Sicherheit für den Fall der Fälle 33 > spezial 37 bericht: Es muss Wahlmöglichkeiten geben 34 > Impressum HERAUSGEBER UND VERLAG: BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft, Friedrichstraße 169-170, 10117 Berlin, Tel. 030-40816600, Fax 030-40816633, E-Mail: [email protected], INTERNET: www.bdz.eu, GESAMTVERANTWORTUNG: Bundesleitung, REDAKTION: Für den gewerkschaftlichen Teil: Klaus H. Leprich, Christof Stechmann; für „BDZ Senioren“: Ronald Hilgert, BUHL Data Service GmbH; für „BDZ Fachteil“: Heinz-Gerd Görtz, FOTOS: MEV, Project Photos, fotolia, Deutscher Bundestag, Windmüller. Das BDZ magazin erscheint zehn Mal jährlich und wird den Mitgliedern nach § 6 Abs. 3 der Satzung zugestellt. Der Verkaufspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Bezugspreis für Nichtmitglieder jährlich 28,12 Euro. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung der Schriftleitung. Manuskripte müssen einseitig beschrieben und deutlich lesbar sein. LESERBRIEFE: Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des BDZ oder des dbb wieder. Keine Haftung für unverlangte Einsendungen. HERAUSGEBER DER dbb magazin seiten: Bundesleitung des dbb, Friedrichstr. 169/170, 10117 Berlin, 030.4081-40, Telefax 030. 4081-5598, INTERNET: www.dbb.de, CHEFREDAKTION: Dr. Walter Schmitz, REDAKTION: Christine Bonath, Jan Brenner, FOTOS: fotolia, Brenner, MEV, Project Photo, VERLAG: dbb verlag GmbH, Friedrichstraße 165, 10117 Berlin, Telefon 030.72619170, Sparkasse Köln/Bonn, Konto 21 006 903. Commerzbank Berlin, Konto 0 733 998, ANZEIGENVERKAUF: dbb verlag gmbh, Mediacenter, Dechenstr. 15 a, 40878 Ratingen. Petra Opitz-Hannen, Telefon 02102.74023-715, Telefax 02102.74023-99, Anzeigentarif Nr. 52 (dbb magazin), Anzeigentarif Nr. 25 (BDZ magazin), gültig ab 1. 10. 2010, DRUCKAUFLAGE: dbb magazin 726.750 Exemplare (IVW 3/2010), ANZEIGENSCHLUSS: 6 Wochen vor Erscheinen, HERSTELLUNG: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern. LAYOUT: Dominik Allartz. Gedruckt auf Papier aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff. ISSN 1437-9864 > Erster Bundesgleichstellungs- > Pensions- und Rentensysteme in Europa 37 > Renteneintrittsalter in Europa: Bitte warten . . . 38 > finale > glosse 39 > Privatsphäre im Digitalzeitalter: Amnesie für das Netz 46 > jugend/t@cker 40 41 > BDZ magazin | März 2011 3 editorial > editorial BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Bundesvorstand Auftrag für ein Attraktivitätsprogramm „Zoll 2015“ Der Bundesvorstand hat in seiner Sitzung vom 21. bis 23. Februar in Berlin die aktuelle Lage der Zollverwaltung erörtert. Nach eingehender Diskussion hat der Bundesvorstand beschlossen, auf der Grundlage des vom 29. Gewerkschaftstag 2010 beschlossenen Leitantrags ein Attraktivitätsprogramm „Zoll 2015“ zu entwickeln. Gesprächspartner des Gremiums waren der Präsident des Zollkriminalamts a.D., Karl-Heinz Matthias, und die Leiterin der Unterabteilung III A beim Bundesfinanzministerium, Dr. Claudia Hülsebusch. zoll 4 > Matthias: Interne Veränderungen beim Zoll notwendig Der Präsident des Zollkriminalamts a.D., Karl-Heinz Matthias berichtete offen, engagiert und durchaus selbstkritisch über die Ergebnisse der „Werthebach-Kommission“, die die Zollverwaltung betreffen. Er gehörte zu den sechs Mitgliedern des vom ehemaligen Verfassungsschutzpräsidenten und Berliner Innensenator Dr. Eckhart Werthebach geleiteten Gremiums. gehörte, eine Vielzahl von Informationen gewonnen und Aspekte diskutiert worden. Matthias umriss den Auftrag der Kommission, die bestehenden Aufgaben und Zuständigkeiten der Sicherheitsbehörden in Bund und Ländern unter Wahrung der bewährten föderalen Sicherheitsarchitektur zu evaluieren. Zur Ermittlung des Sachverhalts habe die Kommission intensive Gespräche mit Behördenleitern geführt und Vor-Ort-Termine – auch bei der Zollverwaltung – wahrgenommen. Darüber hinaus seien gemeinsam mit dem Beirat, dem auch Bundesvorsitzender Klaus H. Leprich an- Im Ergebnis hätten die Kommissionsmitglieder festgestellt, dass die in die Überprüfung einbezogenen Bundesbehörden ihre Aufgaben engagiert wahrnähmen und sie – soweit zuständig – einen wesentlichen Beitrag zur inneren Sicherheit leisten. Nach Meinung der Kommission sind erhebliche Sicherheitsmängel weder bei den untersuchten Behörden noch in deren Zusammenarbeit zutage getreten. Gleichwohl sieht die Kommission konkreten Handlungsbedarf für eine intensivere und > BDZ magazin | März 2011 > Die Bundesleitung mit Karl-Heinz Matthias (3.v. r.). qualifiziertere Form der Zusammenarbeit, die auch durch organisatorische Änderungen und Aufgabenverlagerung unterstützt werden soll. Hierzu hat sie zahlreiche Empfehlungen ausgesprochen. Das betrifft auch interne Veränderungen beim Zoll. Im Fokus der Berichterstattung und politischen Diskussion stehe der Vorschlag einer Zusammenführung von Bundespolizei und Bundeskriminalamt. Das Kommissionsergebnis wird nach Auffassung von Matthias verkürzt wiedergegeben, wenn es auf die Frage reduziert werde, ob das Bundeskriminalamt selbstständig bleibe oder nicht. Der Abschlussbericht enthalte sowohl den Hinweis auf ein schrittweises Vorgehen als auch auf die Möglichkeit, die Einzelempfehlungen ungeachtet der Umsetzung grundlegender Neuorganisation umzusetzen. > Kooperation statt Konkurrenz Der Leitgedanke der Kommission, die Arbeit der Sicherheitsbehörden durch einen Ausbau der Kooperation zu verbessern, gelte auch für die Zollverwaltung, so Matthias. Konsens sei gewesen, dass originäre zöllnerische Aufgaben nicht auf andere Behörden übertragen werden sollten. Die Verlage- BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft rung von Befugnissen und Grundgesetzänderungen habe nicht zur Debatte gestanden. Entsprechende verfassungsrechtliche Bedenken habe auch der unabhängige wissenschaftliche Dienst des Bundestags in einer Ausarbeitung bestätigt. Die Empfehlung der Kommission, die Fälle der schweren und organisierten Kriminalität, auch der Schwarzarbeit, auf die Zollfahndung zu übertragen, hält Matthias angesichts der Aufgabenzuweisung bei der sonstigen Zollkriminalitätsbekämpfung für sinnvoll und folgerichtig. Er kritisierte, dass sich die Sicherheitsbehörden häufig in einem Konkurrenzverhältnis sähen anstatt den kooperativen Ansatz zu betonen. So spreche alles dafür, dass sich Bundespolizei und Zoll unterstützend ergänzten. > Gemeinsame Einsatzzentralen als sinnvolle Lösung Besonderes Augenmerk richtete Matthias auf das Verhältnis der Einsatzkräfte von Zoll und > > Mitglieder des Bundesvorstands. Bundespolizei an den Schengen-Grenzen. Wenn der Schutzschirm der Schleuserkriminalität an den EU-Außengrenzen greife und die Aufgriffszahlen illegaler Migration an den Binnengrenzen folgerichtig gegenüber heute deutlich rückläufig würden, stelle sich die Frage nach der Notwendigkeit der Präsenz der Bundespolizei an den Binnengrenzen. Dagegen habe der Zoll mit der Überwachung der Verbote und Beschränkungen im grenzüberschreitenden Warenverkehr eine langfristige Aufgabe. Für eine Übergangszeit müssten sich Zoll und Bundespolizei in engerer Zusammenarbeit engagieren. Denn der Zoll habe nicht das erforderliche Personal, um die Aufgabe sofort zu übernehmen. Matthias machte auch deutlich, dass die unterschiedliche Bezahlung von Zöllnern und Bundespolizisten in keiner Weise gerechtfertigt sei. Darum müssen sich die Gewerkschaften seiner Auffassung nach mit Nachdruck kümmern. Eine sinnvolle Lösung sieht Matthias in gemeinsamen regionalen Einsatzzentralen und in einem zentralen Lagezentrum für die Zollverwaltung, zumindest für besondere Großlagen. Diese Einrichtungen müssten über den Rahmen hinausgehen, der bisher für terroristische Bedrohungen durch Erlass vorgegeben sei und in dem dem Zollkriminalamt eine Führungsrolle zugewiesen werde. In der Frage der Luftsicherheit habe die Kommission die Auffassung vertreten, dass die Bundespolizei eine wesentliche Aufgabe übernehmen müsse. Es bestehe eine Viel> BDZ bereitet Attraktivitätsprogramm „Zoll 2015“ vor In der anschließenden Diskussion mit Matthias wurde deutlich, dass insbesondere die Zollvollzugskräfte zu Recht erwarten, stärker respektiert zu werden als bisher. Ihnen müssten vergleichbare Fortkommensmöglichkeiten wie den Bundespolizisten eröffnet werden. Interne Veränderungen beim Zoll seien notwendig, wenn die wachsenden Herausforderungen bewältigt und die Stärken des Zolls auf Dauer gewährleistet werden sollten. 5 zoll Im Blickpunkt der Arbeit der Kommission habe früh die Finanzkontrolle Schwarzarbeit gestanden. Angesichts eines Anteils von nur 0,3 Prozent Schleusungskriminalität der rund 104 000 Strafverfahren sollte nach Überzeugung der Kommission die ganzheitliche Betrachtung der Phänomene Schwarzarbeit, illegale Migration, Schleuserkriminalität und illegaler Aufenthalt bei Kontrollen und Ermittlungen noch stärker intensiviert werden. Die Tatsache, dass Aufgaben nach dem Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz beim Zoll sachgerecht aufgehoben seien, habe grundsätzlich außer Zweifel gestanden. Fest stehe auch, dass etwa die Einhaltung der Mindestlöhne keine Aufgabe sei, die typischerweise von der Bundespolizei wahrgenommen werden sollte. zahl von Zuständigkeiten, was zu erheblichen Sicherheitslücken führen könne. Der Zoll spiele bei der Sicherheitsrisikoanalyse aber eine zentrale Rolle und leiste einen entscheidenden Beitrag zur Förderung der Luftsicherheit. Leitantrag als Grundlage Grundlage für das Attraktivitätsprogramm ist der vom 29. Gewerkschaftstag 2010 einstimmig beschlossene Leitantrag, der unter anderem folgende gewerkschaftliche Kernforderungen enthält: > umgehende Realisierung eines Personalentwicklungskonzepts > funktions- und leistungsgerechte Bezahlung > durchlässige Laufbahnen und verbesserte Aufstiegsmöglichkeiten > objektives und nachvollziehbares Beurteilungssystem > zeitnahe Nutzung der Beförderungsplanstellen > einheitliche Arbeitszeit von 39 Wochenstunden für Beamtinnen und Beamte sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer > Vereinheitlichung der Leistungsbezahlung für Beamtinnen und Beamte sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer > Gleichbehandlung bei den Sonderzahlungen (Urlaubs- und Weihnachtsgeld) für Beamtimmen und Beamte sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer > Stopp des Personalabbaus und Bereitstellung der erforderlichen Planstellen > besondere Altersgrenzen bei langjährigen Tätigkeiten im Schichtdienst und Wechselschichtdienst > freie Heilfürsorge oder Wahlrecht zwischen gesetzlicher Krankenversicherung mit Arbeitgeberanteil und privater Krankenversicherung mit Beihilfeanspruch > Abschluss der Verhandlungen zum TVöD > stärkere Förderung der Tarifbeschäftigten in der Bundesfinanzverwaltung > Übernahme gut qualifizierter Fachkräfte für Bürokommunikation > finanzieller Ausgleich in Hochpreisregionen Der vollständige Leitantrag ist im Internet unter www.bdz.eu abrufbar. > BDZ magazin | März 2011 BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Nicht hinnehmbar ist aus Sicht des Bundesvorstands die Prämisse der Bundesregierung, zusätzliche Aufgaben ausschließlich mit dem vorhandenen Personal wahrzunehmen. Nicht nur bei der Erhebung und Verwaltung der Kraftfahrzeugsteuer, der Öko-Steuer und der Brennelementesteuer komme mehr Arbeit auf den Zoll zu. Auch der Aufgabenzuwachs im Zusammenhang mit der Kontrolle der Mindestlöhne sei mit den rund 6 600 Arbeitskräften der Finanzkontrolle Schwarzarbeit nicht zu leisten. zoll 6 Je mehr externes Personal ohne zöllnerische Ausbildung übernommen werden müsse, desto intensiver müsse die zeitnahe Fortbildung und Integration sein, so die einhellige Meinung des Gremiums. Die Aufgaben der Zollverwaltung erforderten eine fundierte Ausbildung und seien für ein Konzept nach dem Motto „Learning by doing“ nicht geeignet. Um eine derartige Entwicklung abzuwehren, bedürfe es einer eigenständigen Laufbahnverordnung für die Zollverwaltung. Was den Polizeivollzugsbeamten der Bundespolizei recht sei, müsse den Zöllnern billig sein. Der Bundesvorstand verständigte sich darauf, von einem kompetent besetzten Sonderausschuss unter Leitung des stellvertretenden Bundesvorsitzenden Wolfgang Kailer und des Vorsitzenden des Ständigen Ausschusses Beamtenpolitik, Axel Böhning, ein Attraktivitätsprogramm „Zoll 2015“ zu erstellen, das die vom 29. Gewerkschaftstag beschlossenen Kernforderungen des Leitantrags konkretisiert. Die vom Bundesvorstand abschließend zu beratenden und zu beschließenden Ergebnisse dieses Sonderausschusses, der zeitnah seine Arbeit aufnehmen wird, sollen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des BDZ intensiv begleitet werden. > BDZ magazin | März 2011 > Dr. Hülsebusch: Beförderungsgeschehen kontinuierlich fortsetzen Vor Beginn des Meinungsaustauschs mit der Leiterin der Unterabteilung III A beim Bundesfinanzministerium, Dr. Claudia Hülsebusch, unterstrich Leprich, dass sich der Zoll > Zu einer negativen Stimmung in der Zollverwaltung bestehe aber kein Anlass. Insoweit fest, dass es bei Beschäftigten Kritik – insbesondere zur praktischen Anwendung der Richtlinie – , gleichermaßen aber auch positive Resonanz gegeben hätte. Als ausgesprochen positiv bewerte Dr. Hülsebusch die durch die neuen Beurteilungsrichtlinien eröffnete Möglichkeit einer größeren Differenzierung. Diese habe Die Bundesleitung mit Dr. Claudia Hülsebusch (3.v.r.) die seit langem zu beobachtende negative Stimmung an der Basis nicht auf Dauer erlauben könne. Eine bisher nicht gekannte Eskalationsstufe sei mit dem Beförderungsstopp und der Beurteilungsrunde erreicht worden. Die gravierenden Mängel der Anlage 1 der Beurteilungsrichtlinien seien offenkundig und würden in einer Vielzahl von Rechtsschutzfällen des BDZ zu Recht angeprangert. > besonders kritisch gesehen. Das gelte erst recht für die im Vorjahr erfolgte Aussetzung der Beförderungen, die das Ergebnis verwaltungsgerichtlicher Auseinandersetzungen gewesen sei. Veränderte Aufgabenstellungen und -verdichtung Dr. Hülsebusch führte hierzu aus, dass die grundlegenden Umstrukturierungen der vergangenen Jahre die Beschäftigten ohne Zweifel vor vielfältige neue Anforderungen gestellt hätten. In dieser Zeit besonderer Beanspruchung durch neue bzw. veränderte Aufgabenstellungen und -verdichtung würden lange Beförderungswartezeiten, die maßgeblich auch durch die hohe Zahl der seit den 90er-Jahren erbrachten Stelleneinsparungen geprägt seien, von den Beschäftigten auch auf die Ergebnisse der „Werthebach-Kommission“ eingehend, stellte Dr. Hülsebusch fest, dass die Aufgabenwahrnehmung durch den Zoll allgemein Anerkennung finde und von hoher Qualität zeuge. Die Zollverwaltung sei in ihrer neuen Struktur zukunftsorientiert und zukunftssicher aufgestellt. Die Übertragung neuer Aufgaben wie Luftverkehrssteuer und Kernbrennstoffsteuer sowie die Erweiterung bestehender Aufgabenfelder wie im Bereich der Mindestlöhne untermauere die sichere Zukunftsperspektive des Zolls. Mit der Aufgabenverdichtung verknüpft seien in der Tat jeweils aber auch steigende Anforderungen und Flexibilität in der Aufgabenwahrnehmung. > Anlage 1: Definition der Ausprägungsgrade und einzelne Kriterien auf dem Prüfstand Zum Hinweis Leprichs, die Beurteilungsrunde auf der Grundlage der neuen Beurteilungsrichtlinien sei von erheblichen Problemen begleitet gewesen, stellte Dr. Hülsebusch sich uneingeschränkt bewährt. Gleichzeitig sei damit auch die Konsequenz aus gerichtlich festgestellten Mängeln des bisherigen Beurteilungssystems gezogen worden. Nach Auffassung von Dr. Hülsebusch solle auch an dem viel gescholtenen Ankreuzverfahren festgehalten werden. Es trage zu einer weiteren Plausibilisierung und zur Transparenz der Beurteilung bei, da der Beurteiler bei der Vergabe von Ausprägungsgraden deutlich machen müsse, wo die einzelnen Stärken und Schwächen lägen. Die Quotierung der Noten entspreche dem von der neu gefassten Bundeslaufbahnverordnung vorgegebenen Rahmen. Soweit in den einzelnen Bezirken in der Umsetzung der Beurteilungsrichtlinien unterschiedlich verfahren worden sei, werde überlegt, den Themenkomplex „Beurteilung“ in die Führungskräftefortbildung einzubeziehen. Dr. Hülsebusch kündigte an, dass die Erfahrungen aus der Beurteilungsrunde 2010 nun in die Evaluierung der Anlage 1 zur BRZV einfließen sollen. Auf Top Tagesgeld – viel Grund zur Freude! dem Prüfstand stünden insoweit die Definition der Ausprägungsgrade, die Kriterien zu persönlichen Kompetenzen sowie das Verhältnis zwischen persönlichen und sozialen Fähigkeiten sowie fachlicher Eignung. Grundsätzlich sei auch eine Ergänzung der Bewertung durch einen Freitext denkbar. > Rund 1 800 zusätzliche Beförderungsmöglichkeiten im mittleren Dienst Zur Beförderungssituation stellte Dr. Hülsebusch fest, dass sich im Rahmen der Stellenhebungen im mittleren Dienst rund 1 800 zusätzliche Beförderungsmöglichkeiten ergäben, die auch genutzt werden sollen. Ein Problem bleibe jedoch der große Bewertungspuffer, da deutlich mehr höherwertige Dienstposten eingerichtet seien als Planstellen zur Verfügung stünden. Vorrangiges Ziel müsse es sein, dass der Puffer kontinuierlich auf ein Maß reduziert werde, das die Beförderungswartezeiten spürbar verringere. Dr. Hülsebusch erläuterte die Gründe für die Einführung der blockweisen Beförderung, bei der solange Planstellen gesammelt würden, bis alle Beschäftigten einer Besoldungsgruppe mit gleicher Beurteilung (Punktzahl) befördert werden können. Hierdurch werde Rechtssicherheit geschaffen, da eine vergleichende Betrachtung zwischen allen einen Beförderungsdienstposten innehabenden Beschäftigten einer Besoldungsgruppe – und zwar jeweils vor Bereitstellung einer Planstelle und der Beförderungsentscheidung – angesichts der Größe der Zollverwaltung nicht realisierbar sei. Wenn eine Bündelung von Dienstposten – in welcher Form auch immer – und die sogenannte Topfbewirtschaftung grundsätzlich beibehal- ten werden sollten, sei dieses System derzeit der einzig gangbare Weg. Eine Alternative wäre das sogenannte BLVSystem, bei dem Dienstposten und Planstelle unmittelbar miteinander verknüpft seien. Dafür müssten Dienstposten und Planstellen auf ein 1:1Verhältnis zurückgeführt werden. Dies würde zu erheblichen Einschnitten führen. Auch im BLV-System könnten nicht alle freien Planstellen optimal genutzt werden, da diese für die Dauer der Bewährungszeit ungenutzt blieben. > BDZ-Appell: Transparenz, Personalentwicklungskonzept und Mitarbeiterbefragung Abschließend appellierte Leprich an Dr. Hülsebusch, die Verwaltung müsse stärker auf die Beschäftigten zugehen und die Zusammenhänge transparent darstellen. Das Versäumnis, die Beurteiler nicht hinreichend zu schulen, sei nicht nachvollziehbar. Zu begrüßen sei, dass das wieder aufgenommene Beförderungsgeschehen unter Beibehaltung der Dienstpostenbündelung nun kontinuierlich fortgesetzt werden soll. Mit Nachdruck kritisierte Leprich, dass ein Rollenspiel stattfinde, bei dem die Gewerkschaft und der Hauptpersonalrat die Aufgabe der Verwaltung wahrnähmen und eine Situation erklären müssten, die nicht vermittelbar sei. Ein Schlüssel zur Lösung von Problemen sei eine Umsetzung des seit langem angekündigten Personalentwicklungskonzepts. Darüber hinaus forderte Leprich einer Mitarbeiterbefragung, die mit externer Unterstützung kurzfristig durchgeführt werden müsse. Die Ankündigung, diese erst 2012 zu veranlassen, reiche dem BDZ nicht aus. 1,33 % 1) n Euro! e t s r e m Ab de Diese Vorteile bietet Top Tagesgeld: Kostenlos und täglich verfügbar. Anlagebetrag unbegrenzt. Sie entscheiden, wie viel Sie anlegen. Auszahlungen jederzeit online oder telefonisch. Bonus für dbb-Mitglieder: Gutschein im Wert von 25,– EUR bei Neuabschlüssen bis 30. Juni 2011 3). Schnell auf www.dbb-vorsorgewerk.de oder E-Mail an: [email protected] oder gleich anrufen: 01805 222170 2) (Montag bis Freitag: 8 – 18 Uhr) 1) Zinssatz p.a., variabel, Stand 26.01.2011. 2) 14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz, max. 42 Cent/Min. aus dem Mobilfunknetz. Anrufe aus dem Ausland weichen hiervon ab. 3) Voraussetzung ist eine Mindesteinzahlung in Höhe von 2.000 Euro bis zum 30.09.2011. BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Grenzüberschreitender Warenverkehr Positionen bestätigt Der EU-Kommissar für Steuern und Zollunion, Algirdas Šemeta, hat mit Schreiben vom 27. Januar an den BDZ-Bundesvorsitzenden und UFEVizepräsidenten und Vorsitzenden des UFE-Zollausschusses, Klaus H. Leprich, die herausragende Rolle des Zolls bei der Kontrolle des grenzüberschreitenden Warenverkehrs bekräftigt. Leprich sieht die Positionen von BDZ und Union des Finanzpersonals in Europa (UFE) in den Aussagen Šemetas voll bestätigt. zoll 8 Leprich hatte den Paketbombenfund im November 2010 zum Anlass genommen, an die EU und an den Bund zu appellieren, die Rolle des Zolls bei der Kontrolle des grenzüberschreitenden Warenverkehrs stärker zu gewichten und dem Zoll entsprechend dem Zollkodex auch für die Sicherheitsrisikoanalyse eine koordinierende Rolle zu übertragen. Keinesfalls dürfe der Zoll aus den Kontrollen herausgedrängt werden. Kritisiert hatte Leprich, dass der für die Warenkontrolle originär zuständige Zoll in dem auf EU-Ebene abgestimmten Fünf-Punkte-Plan nicht vorkam (wir berichteten). Šemeta stellte fest, die Zollbehörden spielten eine wichtige Rolle bei der Sicherheit und der Risikoanalyse. Genaue Analysen als Grundlage für eine Risikobewertung von Warenbewegungen seien hierbei von entscheidender Bedeutung. Die Zwischenfälle zeigten auch die Herausforderungen beim Erkennen manipulierter Frachtstücke und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Behörden auch auf internationaler Ebene, damit die Zollkontrollen zur Bekämpfung solcher Gefahren so wirksam wie möglich gemacht werden. Es sei nicht überraschend, dass die Innen- und Verkehrsminis- > BDZ magazin | März 2011 ter um die Sicherheit der Luftfracht besorgt seien und deshalb eine hochrangige Arbeitsgruppe zur Berichterstattung über die Verbesserung der Luftfrachtsicherheit eingerichtet hätten. Die Zöllnerinnen und Zöllner könnten sicher sein, dass die Generaldirektion TAXUD sich auch weiterhin in vollem Umfang in diesen Prozess einbringen werde, um eine sachgerechte Diskussion über die entscheidende Rolle der Zollbehörden sicherzustellen. Die EU-Kommission habe seit mehreren Jahren die Rolle der EU-Zollbehörden bei der Bekämpfung der Gefahren im Warenverkehr – auf allen Verkehrswegen – insbesondere mittels der aus Sicherheitserwägungen vorgenommenen Änderung des Zollkodex im Jahr 2005 und der anschließenden Maßnahmen ausgebaut. > Unterstützung durch TAXUD Deshalb habe die Generaldirektion TAXUD an folgenden Maßnahmen wesentlich mitgewirkt: > Vollständige Wiedergabe der Sichtweise des Zolls innerhalb der EU-Kommission bei den Diskussionen über mögliche Maßnahmen zur Stärkung der Luftfrachtsicherheit sowie bei den Sitzungen mit den EU-Mitgliedstaaten und der Wirtschaft im Rahmen des Luftsicherheitsausschusses > Der Bericht, der im Namen der hochrangigen Arbeitsgruppe auf den Ratstagungen der Verkehrs- sowie der Justiz- und der Innenminister vorgelegt wurde, habe insbesondere den Standpunkt des Zolls wiedergegeben, dass das neue System der Vorabinformationen, das die EUZollbehörden seit dem 1. Januar 2011 anwenden, bei der Risikobewertung für Frachtstücke berücksichtigt werden müsse. > Mit Blick auf die Risikobewertung im Luftfrachtverkehr habe die Generaldirektion TAXUD mit allen EU-Mit> gliedstaaten des Ausschusses für den Zollkodex, Fachbereich Zollkontrollen und Risikomanagement, über mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit unter Zollaspekten diskutiert. Dabei sei unter anderem beschlossen worden, gemeinsam mit der Wirtschaft die derzeit angewandten Zollverfahren für die Vorabinformationen im Luftfrachtverkehr zu überprüfen. Diese Überprüfung beinhalte auch die Fristen und die für die Risikoanalyse bereitzustellenden Daten. Diese Initiativen, so der EUKommissar, seien von entscheidender Bedeutung, damit die Zollbehörden in der EU ihre Kapazität, effektivere, auf die Fortsetzung auf Seite 10 Zur Person Algirdas Šemeta, Jahrgang 1962, ist ein litauischer Politiker und Ökonom. Seit 2010 amtiert er als EU-Kommissar für Steuern und Zollunion, Audit und Betrugsbekämpfung. Er ist diplomierter Ökonom und Mathematiker. Von 1985 bis 1990 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Ökonom am Litauischen Wirtschaftsinstitut. Nach mehreren Tätigkeiten in Spitzenfunktionen der Regierung Litauens wurde er 2008 Finanzminister des Landes. Von 2009 bis 2010 war er EU-Kommissar für Finanzplanung und Haushalt und übernahm anschließend das Ressort, das er heute innehat. Voraussetzung: Neueröffnung eines Bezügekontos (ohne Mindesteingang) 1) Mindestens 30 % Rabatt vom Ausgabeaufschlag bei 100 % Garantie aller eingezahlter Beiträge und Zulagen zum Beginn der Auszahlphase für Beschäftigte im öffentlichen Dienst und deren Angehörige. Riester-Fondssparplan UniProfiRente zum dbb-Mitgliedertarif Seit ihrer Gründung als Selbsthilfeeinrichtung für Beamte im Jahre 1921 betreut die BBBank erfolgreich Beamtinnen, Beamte und Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Dank dieser langjährigen Erfahrung und Historie als Beamtenbank in Verbindung mit einem besonderen Produkt- und Dienstleistungsangebot sind wir bis heute bevorzugter Partner der Beschäftigten des öffentlichen Sektors. Staatlich geförderte Altersvorsorge mit dem ausgezeichneten Riester-Fondssparplan Mindestens 30 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag über die gesamte Laufzeit 100,– Euro BBBank-Gutschein1) bei Abschluss der UniProfiRente Zusätzlich 200,– Euro einmalige staatliche Zulage für junge Riester-Einsteiger (bis 25 Jahre) Jetzt informieren: Bei Ihrem mobilen Kundenberater für den öffentlichen Dienst, unter www.bezuegekonto.de oder Tel. 0 180/40 60 105 (0,20 Euro/Anruf Festnetzpreis; Mobilfunkhöchstpreis: 0,42 Euro/Minute) BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Fortsetzung von Seite 8 Risikoanalyse gestützte Kontrollen des Frachtverkehrs an den EU-Außengrenzen durchzuführen, schrittweise verbessern könnten. Dieser Ansatz sei einer Mindestbeschauquote vorzuziehen. Abschließend versicherte Šemeta, dass die Zollbehörden bei Folgemaßnahmen zum Bericht über die Sicherheit im Frachtverkehr sowohl innerhalb der EU-Kommission als auch im Dialog mit den Interessenvertretern in den verschiedenen Diskussionsforen umfassend vertreten sein werden. Auf EU-Ebene werde die Generaldirektion TAXUD die Initiative für die Überprüfung und für alle Fragen, die in die Zuständigkeit der Zollbehörden fielen, ergreifen. Leprich begrüßte die Aussagen Šemetas in dessen Antwortschreiben und sieht die Positionierung von BDZ UFE inhaltlich voll bestätigt. Entgegen der Auffassung des EU-Kommissars erkennt der Bundesvorsitzende jedoch in der Risikoanalyse des Frachtverkehrs und einer verbindlichen Beschauquote keinen Widerspruch, sondern vielmehr eine sinnvolle Ergänzung. Diese Position werde er weiterhin mit Nachdruck ver treten. Schichtdienst Ringen um eine gerechte Lösung zoll 10 Die vom Bundesinnenministerium geplante Neuordnung des Ausgleichssystems im Schichtdienst und Wechselschichtdienst ist Gegenstand von Beratungen mit den Gewerkschaften. Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist die Vereinheitlichung und Vereinfachung des bestehenden Systems. Nach Auffassung des BDZ muss Maßstab der Novellierungen der Vorschriften sein, dass die zulageberechtigten Beschäftigten nicht schlechter gestellt werden und sich die Belastung des Schichtdienstes in der Höhe der Zulagen ausdrücke. Der BDZ wendet sich vor allem gegen das Vorhaben, nur noch die zwischen 21.00 und 6.00 Uhr geleisteten Stunden als Nachtdienst anzurechnen. Ausgangspunkt sind Bemerkungen des Bundesrechnungshofs, der die bestehenden Regelungen im Schichtdienst als zu kompliziert kritisiert hatte. Die Festsetzung der Zulagen sei häufig fehlerhaft und führe zu unverhältnismäßig hohem Verwaltungsaufwand. Vorbild ist die im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) von 2005 enthaltene Neuregelung > BDZ magazin | März 2011 der Abgeltung von Schichtund Wechselschichtdienst im Arbeitnehmerbereich des Bundes, die bisher nicht auf Beamtinnen und Beamte des Bundes übertragen wurde. Der Bundesrechnungshof forderte das Bundesinnenministerium auf, Regelungen vorzustellen, die die Forderung nach anwenderfreundlichen Regelungen für Schicht- und Wechsel- schichtdienste von Bundesbeamtinnen und -beamten möglichst unter Einbeziehung der tarifvertraglichen Vergütungsregelung für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Bundes berücksichtigen. > Anhörung am 19. Januar In einem ersten Meinungsaustausch, der am 19. Januar stattfand, wurden die Gewerkschaften über die Überlegungen zur Neuordnung des Ausgleichsystems im Schichtdienst informiert. Der BDZ war durch den Leiter der Bundesgeschäftsstelle, Christof Stechmann, vertreten. Vertreter des Bundesinnenministeriums erläuterten das Anliegen, die bestehenden Vorschriften des > Paragrafen 20 der Erschwerniszulagenverordnung (Wechselschicht- und Schichtzulage), > Paragrafen 12 der Erholungsurlaubsverordnung (Zusatzurlaub) und > Paragrafen 2 Arbeitszeitverordnung (Anrechnung von Pausen auf die Arbeitszeit für Wechselschichtdienstleistende) stärker als bisher an den tatsächlichen Belastungen zu orientieren und die Vorschriften deutlich zu vereinfachen. Das derzeitige „Regelungsdickicht“, so die Meinung des Bundesinnenministeriums, sei weder zeitgemäß noch bilde es die Belastungen der Beschäftigten in den Verwaltungen des Bundes angemessen ab. Zum betroffenen Personenkreis gehören allein im Geschäftsbereich des Bundesfinanzministeriums über 6 000 Bedienstete, von denen über 4 000 im Schichtdienst und rund 2 000 im Wechselschichtdienst eingesetzt sind. Geplant ist, in Abstimmung mit den übrigen Verwaltungen des Bundes einen einheitlichen Nachtstundenbegriff zu prägen und den Kalendermonat als einheitlichen Abrechnungszeitraum zu wählen. Beamtendarlehen ab Dadurch könne eine höhere Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Berechenbarkeit für die Beamtinnen und Beamten sowie Verwaltung erreicht werden. Darüber hinaus ist eine stark vereinfachte Regelung des Zusatzurlaubs vorgesehen, der von maximal vier auf maximal sechs Tage erhöht werden soll. Nach Darstellung des Bundesinnenministeriums soll der Ausgleich als Folge der Neuordnung „belastungsadäquat“ sein. Jede zusätzliche Belastung soll sich anspruchssteigernd auswirken. Die Vertreter der Gewerkschaften begrüßten die Erhöhung des Zusatzurlaubs. Auch sei es zu befürworten, wenn durch eine Ansammlung von Stunden des Nachtdienstes ein Anspruch entstehe, während im bisherigen System Stunden verloren gingen, da sie nicht in die Systematik der entsprechenden Rechtsvorschrift passten und nicht übertragbar seien. Kritisch hinterfragt wurde der Haushaltsrahmen, der für das neue Ausgleichssystem gesteckt worden sei. Insbesondere dürfe die Erhöhung des Zusatzurlaubs nicht zu Lasten an> 0,99% derer Bezahlungsbestandteile gehen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sind die finanziellen Auswirkungen noch schwer zu prognostizieren. Auch könne nicht bestätigt werden, dass das Volumen haushaltsneutral umgeschichtet werde. Kritik entzündete sich vor allem an dem Vorhaben, den einheitlichen Nachtstundenbegriff in allen Vorschriften ausschließlich auf die geleisteten Stunden zwischen 21.00 und 6.00 Uhr zu beziehen und damit um eine Stunde zu verkürzen. Die Vertreter des Bundesinnenministeriums betonten, entscheidend komme es auf das monetäre Gesamtergebnis an, nahmen aber zur Kenntnis, dass eine Verschiebung auf den Widerstand der Gewerkschaften stoßen würde. > Anhörung am 10. Februar Am 10. Februar kamen Vertreter von Bundesinnenministerium und Bundesfinanzministerium mit Gewerkschaftsvertretern zusammen, um in einem Fachgespräch über die Umsetzung eines neuen Ausgleichssystems im Schichtdienst in der Schichtdienstbegriff gibts bei uns nicht! Dafür aber die besten Konditionen für Beamte und Tarifbeschäftigte im öffentlichen Dienst! Alles spricht für ein Beamtendarlehen über das dbb vorsorgewerk: » Freier Verwendungszweck: z. B. für die Umschuldung bisheriger Kredite, Ausgleichen von Rechnungen oder Investitionskredit für größere Anschaffungen » Darlehen von 10.000 € bis 80.000 € Flexible Laufzeiten: 12, 15 oder 20 Jahre » Der Entwurf, der Gegenstand der Fachgespräche ist, sieht folgende Definitionen des Schichtdienstbegriffs vor: Festzinsgarantie Höchsteintrittsalter 58 Jahre > Wechselschichtdienst: Dienst, der wechselnde tägliche Arbeitszeiten und einen ununterbrochenen Fortgang der Arbeit bei Tag und Nacht sowie an allen Wochentagen vorsieht » 100 % anonym (keine Datenweitergabe an Unberechtigte) » 100 % Vertrauensgarantie > Qualifizierter Schichtdienst: Dienst, der die Voraussetzungen des Wechselschichtdienstes nur deshalb nicht erfüllt, weil er eine zeitlich zusammenhängende Unterbrechung von höchstens 48 Stunden vorsieht » Garantierte Bestkonditionen* > Schichtdienst: Dienst, der wechselnde tägliche Arbeitszeiten und mindestens zwei Schichten vorsieht, deren Anfangszeiten um mindestens sieben Stunden voneinander abweichen (Schichtdienst) und im Kalendermonat in jeder Schichtart mindestens drei Mal geleistet wird Für den Zoll besonders relevant ist die vorgeschlagene Neufassung des Paragrafen 20 Absatz 4 der Erschwerniszulagenverordnung, wonach Beamte eine Zulage erhalten, „wenn der Zeitraum, in dem sie zum Dienst herangezogen werden, Tag und Nacht sowie alle Wochentage umfasst und sie im Kalendermonat zu mindestens drei verschiedenen Anfangszeiten, die mindestens sechs Stunden voneinander abweichen, jeweils mindestens drei Mal Dienst leisten.“ * Erhalten Sie bei einem anderen Anbieter eine nachweislich günstigere monatliche Rate für ein Beamtendarlehen – bei gleicher Laufzeit inklusive Überschuss – als bei uns, schenken wir Ihnen einen 100 € Tankgutschein! 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Die Verkürzung des Zeitraums des Nachtdienstbegriffs um eine Stunde und die Nichtanrechnung der dienstplanmäßigen oder betriebsüblichen Nachtschicht hätte ebenfalls spürbare Verschlechterungen zur Folge. Darüber hinaus machten die Teilnehmer des BDZ auf die Besonderheiten der Dienstpläne beim Zoll aufmerksam und konfrontierten die Ministerialbeamten mit konkreten Zeitabläufen am Beispiel unterschiedlicher Dienststellen. Bisher bestünden beim Bezug der Zulage erhebliche Schwankungen, denen die Neuregelung nicht hinreichend Rechnung trage. Angesichts wochenweiser Dienstpläne drohe durch die Umstellung auf die geplante monateweise Abrechnung ein Verlust von Stunden. Im Übrigen sei ein erhöhter Verwaltungsaufwand zu befürchten, da der Zoll auf absehbare Zeit nicht über entsprechende elektronische Abrechnungssysteme verfüge. > Anhörung am 15. Februar Im Rahmen der Gespräche über die Neuordnung des Ausgleichssystems im Schichtdienst berie- > BDZ magazin | März 2011 des Zusatzurlaubs zu übertragen. Stattdessen solle ausschließlich auf die Anzahl der tatsächlich geleisteten Nachtdienststunden abgestellt werden. ten die Vertreter von Bundesinnenministerium und Gewerkschaften am 15. Februar über die Gewährung von Zusatzurlaub. Für den BDZ nahmen der stellvertretende Bundesvorsitzende Wolfgang Kailer und der Leiter der Bundesgeschäftsstelle, Christof Stechmann, teil. Thema war die Neufassung des Paragrafen 12 der Erholungsurlaubsverordnung, wonach für die „klassischen“ Schichtdienste (Wechselschichtdienst, qualifizierter Schichtdienst und Schichtdienst) sowie für vergleichbar belastende Dienste zu wechselnden Zeiten bis zu sechs Tage Zusatzurlaub gewährt werden soll. Ziel des Bundesinnenministeriums sind Verordnungen „aus einem Guss“, bei denen die Erholungsurlaubsverordnung an die Systematik der Erschwerniszulagenverordnung anknüpfe. Ausgehend von der Erhöhung des Zusatzurlaubs für Schichtdienstleistende von maximal vier auf maximal sechs Tage pro Jahr werden somit die Definitionen für die einzelnen Schichtdienstmodelle zu Grunde gelegt. Für die Anzahl der im Zeitraum zwischen 21.00 Uhr und 6.00 Uhr zu leistenden Stunden wird ein Mittelwert gebildet, bei dessen Erreichen jeweils ein Zusatzurlaubstag gewährt wird. Der Neufassung zufolge beträgt dieser Mittelwert im Wechselschichtdienst und im qualifizierten Schichtdienst jährlich jeweils 70 Stunden sowie im Schichtdienst und in dem in der Zollverwaltung besonders relevanten Dienst zu erheblichen wechselnden Zeiten ohne ununterbrochenen Fortgang der Arbeit bei Tag und Nacht jeweils 110 Stunden. Außerhalb dieser Schichtmodelle sind sogar jeweils 150 Stunden notwendig. Kailer machte in dem Workshop deutlich, dass bei der Gewährung von Zusatzurlaub eine > Wolfgang Kailer während einer Anhörung im Bundesinnenministerium. Differenzierung nach Schichtdienstmodellen zu einer komplizierten, nicht handhabbaren Vorschrift führe, die zudem ungerecht ausfalle und deutliche Verschlechterungen gegenüber dem Status quo mit sich bringe. Er rechnete vor, dass nach der Neufassung für eine Inanspruchnahme von sechs Tagen Zusatzurlaub für geleistete Nachtstunden im Wechselschichtdienst und qualifizierten Schichtdienst etwa 25 Prozent Nachtdienst im Monat geleistet werden müsse und bei vergleichbarer Belastung in den übrigen Schichtdienstmodellen über 40 Prozent Nachtdienst im Monat erforderlich seien. Die Empfehlung Kailers lautete, von einer Verknüpfung zwischen Erschwerniszulagenverordnung und Erholungsurlaubsverordnung abzusehen und die Definitionen für die einzelnen Schichtdienstmodelle nicht auf die Berechnung Der Vorschlag des BDZ sieht einen Anspruch auf jeweils einen Zusatzurlaubstag vor, sobald 70 Nachtdienststunden erreicht werden. Die Staffelung reicht bis zur maximalen Anzahl von sechs Tagen. Im Gegensatz zum Bundesinnenministerium geht der BDZ dabei von einem Zeitraum für den Nachtdienst von 20.00 Uhr statt von 21.00 Uhr bis 6.00 Uhr aus. Die über die Obergrenze hinausgehenden Nachdienststunden sollten in das Folgejahr übernommen werden. Mit dieser Regelung, bei der die geleisteten Nachtdienststunden als alleiniges Kriterium herangezogen werden, werde sichergestellt, dass die physische und psychische Belastung, die in jeder Schichtdienstart gleich hoch sei, angemessen honoriert werde. Damit werde ein Ausgleich für die Nachteile geschaffen, die durch die Störung des Biorhythmus und die Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eintreten. Die Vertreter des Bundesinnenministeriums zeigten sich gegenüber dem Alternativvorschlag des BDZ aufgeschlossen und sagten eine vertiefte Auswertung zu. Die Beratungen sollen auf der Grundlage des dann vorzulegenden Referentenentwurfs im April fortgesetzt werden. Nachtdienststunden * Zusatzurlaub * 70 Stunden 1 Arbeitstag 140 Stunden 2 Arbeitstage 210 Stunden 3 Arbeitstage 280 Stunden 4 Arbeitstage 350 Stunden 5 Arbeitstage 420 Stunden 6 Arbeitstage > BDZ-Modell * jährlich BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Altersteilzeit Wirkungsgleiche Übertragung Mit dem Besoldungs- und Versorgungsanpassungsgesetz 2010/2011 und der Beamtenaltersteilzeitverordnung wurden die tarifvertraglich bereits seit Februar 2010 geltenden Altersteilzeitregelungen im Beamtenrecht nachvollzogen. Die wichtigsten Voraussetzungen im Überblick: > Allgemeine Voraussetzungen > Vollendung des 60. Lebensjahres zu Beginn der Altersteilzeit > Vorliegen mindestens einer Teilzeitbeschäftigung für insgesamt drei Jahre in den letz- ten fünf Jahren vor Beginn der Altersteilzeit > Beginn der Altersteilzeit vor dem 1. Januar 2017 > Bewilligung und Antritt der Altersteilzeit bis 31. Dezember 2016 > Voraussetzungen in Restrukturierungsund Stellenabbaubereichen Beamtinnen und Beamten kann Altersteilzeit in Restrukturierungs- und Stellenabbaubereichen bewilligt werden, ohne dass hierauf ein Rechtsanspruch besteht. Im Bereich der Bundesfinanzverwaltung Beamte mit Kindern Zusätzliche Rente Beamtinnen können sich auf Antrag Erziehungszeiten für Kinder, die vor 1992 geboren sind, in der gesetzlichen Rentenversicherung anrechnen lassen und Beiträge freiwillig nachentrichten. Diese Möglichkeit sieht eine Neuregelung im Rentenrecht vor. Ob sich die Anrechnung lohnt, hängt von den Vorversicherungszeiten und der Anzahl der Kinder ab. wurde nur die Bundesmonopolverwaltung für Branntwein als Stellenabbaubereich zugelassen. Es dürfen keine dienstlichen Belange entgegenstehen. Die Bewilligung und die Wahl des Arbeitszeitmodells liegen im Ermessen des Dienstherrn. > Voraussetzungen im Rahmen einer Quote Beamtinnen und Beamten ist Altersteilzeit auch im Rahmen einer Quote zu bewilligen, wenn weniger als 2,5 Prozent der Beamtinnen und Beamten der jeweiligen obersten Dienstbehörde ihres Geschäftsbereichs davon Gebrauch machen. Die oberste Dienstbehörde entscheidet für das jeweilige Kalenderjahr im Voraus, ob die Ressort- oder die Behördenquote maßgeblich ist. Der Bewilligung dürfen dienstliche Belange nicht entgegenstehen. Die Entscheidung über das Arbeitszeit- Im Gegensatz zu kindererziehenden Arbeitnehmerinnen in der gesetzlichen Rentenversicherung werden Beamtinnen für Kinder, die vor dem 1. Januar 1992 geboren sind, nicht zwölf Monate, sondern nur sechs Monate Erziehungszeit anerkannt. Für Zeiten ab 1992 hat der Gesetzgeber diesen Rechtszustand korrigiert und die günstigere rentenrechtliche Regelung in das Beamtenversorgungsrecht übernommen. Ab 1992 werden somit bei Be- modell liegt wiederum im Ermessen des Dienstherrn. > Verfahren Der Antrag auf Altersteilzeit (Blockmodell oder Teilzeitmodell) kann frühestens ein Jahr vor Erfüllung der Voraussetzungen und spätestens drei Monate vor Beginn der Altersteilzeit gestellt werden. Liegen mehr Anträge auf Altersteilzeit vor, als im Rahmen der Quote bewilligt werden können, muss nach dem Zeitpunkt der Erfüllung der Voraussetzungen entschieden werden. Andere Kriterien wie zum Bespiel Laufbahnen, Besoldungsgruppen oder Schwerbehinderung dürfen nicht herangezogen werden. Einzelheiten sind dem Rundschreiben des Bundesinnenministeriums vom 11. Februar zu entnehmen, das Mitglieder im Intranet des BDZ abrufen können. amtinnen ebenfalls drei Jahre Erziehungszeit berücksichtigt. Aufgrund der Rechtsprechung des Bundessozialgerichts wurde im Rentenrecht eine freiwillige Beitragszahlung bei anzurechnenden Kinderziehungszeiten eingeführt. Beamtinnen, die vor dem 1. Januar 1992 ein Kind erzogen haben, können sich auf Antrag die Kindererziehungszeiten für die vor 1992 geborenen Kinder in voller Höhe anrechnen lassen. > BDZ magazin | März 2011 13 beamte und tarif Die seit 2010 für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Bundes geltenden Altersteilzeitregelungen sind nun auch auf die Beamtinnen und Beamte des Bundes wirkungsgleich übertragen worden. Danach können Bedienstete ab dem 60. Lebensjahr Altersteilzeit in Anspruch nehmen, soweit sie in einem so genannten Restrukturierungs- oder Stellenabbaubereich tätig sind. Darüber hinaus wird Altersteilzeit im Rahmen einer Quote von 2,5 Prozent bewilligt. Die Regelungen sind bis 2016 befristet. BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Beamtinnen haben die Möglichkeit, die freiwilligen Beiträge in der gesetzlichen Rentenversicherung nachzuentrichten. Ein Anspruch auf eine Regelaltersrente besteht nur, wenn sie die allgemeine Wartezeit, das heißt die Mindestversicherungszeit von fünf Jahren in der gesetzlichen Rentenversicherung erfüllt haben. Die aus der Nachentrichtung von Beiträgen folgende Altersrente wird nicht auf die Beamtenpension angerechnet, solange der Höchstversorgungssatz nicht erreicht ist. Da gerade Beamtinnen, die wegen Kindererziehung teilzeitbeschäftigt waren oder längere Zeit zu Hause geblieben sind, oftmals den Höchstruhegehaltssatz nicht erreichen, sind sie von der Anrechnungsregelung nicht betroffen. Für sie lohnt sich also die zusätzliche Rente. Je weniger Kinder erzogen wurden, desto höher ist der Beitragsaufwand. Der Antrag auf Nachzahlung muss frühes- tens ein halbes Jahr vor Erreichen der Regelaltersgrenze gestellt werden. Die Nachzahlung der Rentenbeiträge ist erst nach Erreichen der Regelaltersgrenze möglich. Nähere Auskünfte erteilt die Deutsche Rentenversicherung, an die auch der Antrag zu richten ist. Höchstbetrag Beihilferecht Verstoß gegen die Fürsorgepflicht Die Beihilfefähigkeit von Aufwendungen in Krankheitsfällen darf nicht generell auf einen durch die Bundesbeihilfeverordnung festgeschriebenen Höchstbetrag beschränkt werden. Der feste Höchstsatz verstößt gegen die Fürsorgepflicht und damit gegen höherrangiges Recht. Das hat das Verwaltungsgericht Koblenz mit einem jetzt veröffentlichten Urteil vom 2. Februar entschieden (Az.: 2 K 729/10.KO). beamte und tarif 14 Der Kläger, ein Versorgungsempfänger, ist beidseitig auf die Benutzung eines Hörgeräts angewiesen. Die Kosten für die beiden Geräte, mit denen der Kläger eine ausreichende Hörleistung erreicht, beliefen sich auf insgesamt über 5 000 Euro. Die Bundesbeihilfeverordnung sieht > Stiftung Warentest: PKV ist die beste Wahl Die Stiftung Warentest empfiehlt in einer aktuellen Studie Beamtinnen und Beamten die Private Krankenversicherung (PKV). Bei bisheriger Mitgliedschaft in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) lohne sich auch ein Wechsel. In der Regel sei die PKV für Beamtinnen und Beamte die bessere und günstigere Wahl, heißt es in der März-Ausgabe 2011 der Zeitschrift „Finanztest". Unabhängig vom Ergebnis der Studie von Stiftung Warentest warnt der BDZ vor der hohen Kostenbelastung der PKV-Versicherten durch exorbitant steigende Beiträge. Auch seien weitere Alternativen bei der Wahl zwischen verschiedenen Versicherungsformen notwendig. Beim Zoll müsse den Beamtinnen und Beamten – wie in anderen Verwaltungen auch – die Möglichkeit eröffnet werden, zwischen freier Heilfürsorge, GKV mit Arbeitgeberanteil und PKV mit Beihilfeanspruch zu entscheiden. > BDZ magazin | März 2011 jedoch vor, dass Aufwendungen für Hörgeräte je Ohr nur bis zu einer Höhe von 1 025 Euro beihilferechtlich berücksichtigungsfähig sind. Mit seiner Klage begehrte der Versorgungsempfänger, ihm weitere Beihilfe auf der Grundlage der tatsächlich entstandenen Kosten für die Hörgeräte zu gewähren. Zur Begründung trug er vor, dass die ansonsten für die medizinisch notwendigen Hörgeräte verbleibende Eigenbelastung die beihilferechtlich zumutbare Belastungsgrenze überschreite und deshalb ein Härtefall vorliege. Das Verwaltungsgericht Koblenz gab der Klage statt. In ihrer Urteilsbegründung bestätigten die Richter die Auffassung des Klägers, dass sein Dienstherr im Rahmen seiner Fürsorgepflicht einen angemessenen Lebensunterhalt für sich und seine Familie sicherzustellen hat. Das gelte vor al- lem in besonderen Belastungssituationen wie etwa Krankheit oder Pflegebedürftigkeit. Daraus folge, so die Koblenzer Richter weiter, dass ein Beamter in solchen Lebenslagen nicht mit erheblichen finanziellen Aufwendungen belastet werden darf, die er in nicht mehr zumutbarer Weise aus seinen Bezügen bestreiten muss. Die Bundesbeihilfeverordnung sieht zwar keine Härtefallregelung vor. Ein Dienstherr darf seine Leistungen in derartigen Fällen dennoch nicht auf einen Höchstbetrag begrenzen. Nach Ansicht des Gerichts verstößt eine solche Regelung gegen Artikel 33 Absatz 5 des Grundgesetzes, der die Fürsorgepflicht des Dienstherrn vorschreibt. Wegen der grundsätzlichen Bedeutung des Falls hat das Verwaltungsgericht Koblenz eine Revision beim Oberverwaltungsgericht zugelassen. BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Meinungsaustausch über den öffentlichen Dienst Auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten und stellvertretenden dbb-Bundesvorsitzenden Kirstin Lühmann nahmen unter anderem BDZChef Klaus H. Leprich, der Leiter der BDZ-Bundesgeschäftsstelle, Christof Stechmann, und der VBOB-Bundesvorsitzende Hans Ulrich Benra am 10. Februar 2011 an einer Besprechung mit den SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Hartmann und Wolfgang Gunkel teil. Kernthemen waren die Lage des öffentlichen Dienstes sowie das Ergebnis der „WerthebachKommission“ und deren Umsetzung. Leprich nutzte die Gelegenheit, ein Stimmungsbild des öffentlichen Dienstes zu vermitteln und machte deutlich, dass das Vertrauen der Beamtinnen und Beamten in die Politik immens schwindet. Vor allem der Wortbruch bei der Rücknahme der Kürzung des Weihnachtsgeldes spiele dabei eine wesentliche Rolle. Diese Kehrtwende sei keinem Beschäftigten zu vermitteln. Auch beim Sparpaket würden die Beamtinnen und Beamten zu Hauptleidtragenden. Die Situation sei von ständiger Arbeitsverdichtung bei fortschreitendem Stellenabbau gekennzeichnet. Allein beim Zoll hätten die pauschalen Stelleneinsparungen in den letzten Jahren zu einem Verlust von mehr als 8 000 Stellen geführt, die lediglich durch den Personalaufwuchs im Arbeitsbereich Finanzkontrolle Schwarzarbeit teilweise kompensiert worden seien. Dem Zoll würden – etwa bei der Kfz-Steuer – neue Aufgaben übertragen, ohne dass das tatsächlich dafür erforderliche Personal eingestellt werde. Die Vorgabe, Mehrarbeit mit dem vorhandenen Personal zu bewältigen, sei für die Beschäftigten unzumutbar. Die Folgen seien innere Kündigung und eine Ausbreitung des „Burnout“-Syndroms. > > V. l. n. r.: Werner Kasel (DPolG), Kirsten Lühmann (SPD), Wolfgang Gunkel (SPD), Michael Hartmann (SPD), Hans Ulrich Benra (VBOB), Klaus H. Leprich (BDZ) und Christof Stechmann (BDZ). Absage an „Sonntagsreden“ Zu dem Stimmungstief im öffentlichen Dienst trage aber auch bei, dass im Dienst- und Laufbahnrecht sowie in der Bezahlung keine greifbaren Verbesserungen zu erkennen seien. Zu beobachten sei eine wachsende Kluft zwischen dem Beamten- und Tarifbereich. Als Stichworte nannte Leprich die Arbeitszeit, das Weihnachtsgeld und die Leistungsbezahlung. Wenn etwa das Bundesfinanzministerium kein Interesse zeige, die so genannte „Bestenförderung“ nach der Bundeslaufbahnverordnung zu praktizieren und es keine Anzeichen dafür gebe, dass das Laufbahnrecht durchlässiger gestaltet werde, entpuppten sich politische Aussagen als „Sonntagsreden“. Entscheidend kommt es aus Sicht Leprichs darauf an, dass die Besoldung der Bundesbeam> ten und Soldaten auch weiterhin einheitlich geregelt bleibt. Die Tendenz, eigenständige Besoldungsordnungen zu schaffen, führe aus Ressortegoismus zu einer Missachtung des Solidargedankens. Die Verlierer seien die Beschäftigten selbst. Als gravierendes Problem bezeichnete der BDZ-Chef die Aushöhlung der Mitbestimmung. Indem immer mehr Fragen ressortübergreifend beteiligungsfrei geregelt würden, werde das Mitbestimmungsrecht unterlaufen. Gewerkschaftliche Beteiligungsverfahren seien nicht geeignet, die Mitbestimmung zu ersetzen. BDZ und dbb hätten durch personalvertretungsrechtliche Ergänzungsvorschläge einen gangbaren Weg vorgeschlagen. Tenor der Diskussion über die Ergebnisse der „WerthebachKommission“ war, dass entsprechend dem Bericht organisatorischen Veränderungen beim Zoll enge verfassungsrechtliche Grenzen gesetzt seien. Diese Auffassung werde fraktionsübergreifend geteilt, so die SPDBundestagsabgeordneten. Aus ihrer Sicht schließt das jedoch nicht aus, dass beim Zoll die innere Organisation auf Verbesserungen überprüft werden müsse. Leprich verwies auf das bisherige Vorgehen der früheren SPD-Bundesfinanzminister Hans Eichel und Peer Steinbrück sowie auf die noch andauernden Umsetzung des Projekts „Strukturentwicklung Zoll“. Dr. Hans-Peter Uhl (CSU) Bundesvorsitzender Klaus H. Leprich traf am 24. Februar mit dem CSU-Bundestagsabgeordneten Dr. Hans Peter Uhl zusammen. Themen des Meinungsaustauschs waren die Lage der Zollverwaltung, die Ergebnisse der Werthebach-Kommission, insbesondere die Zukunft der Zentralen Unterstützungsgruppe Zoll (ZUZ), Fragen der verbesserten Zusammenarbeit von Zoll, Bundespolizei und Bundeskriminalamt sowie die dienstrechtlichen, laufbahnrechtlichen und besoldungsrechtlichen Nachteile der Zöllnerinnen und Zöllner im Vergleich zu den Bundespolizeivollzugsbeamtinnen und -beamten. In weiten Teilen bestand Einvernehmen in der Einschätzung möglicher und damit realistischer Optimierungspotenziale. Abschließend konnte festgestellt werden, dass die Meinungsbildung in der Regierungskoalition nocht nicht abgeschlossen ist. > BDZ magazin | März 2011 15 gewerkschaft Politikergespräche BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft > In einem Gespräch am 2. Februar tauschten Die SPD-Politiker griffen die konstruktiven Hinweise auf und stellten weitgehende Übereinstimmung in den Grundsatzfragen fest. Der Dialog soll mit dem Ziel vertieft werden, anhand konkreter Projekte der Bundesregierung zu vermitteln, dass weitere Angriffe auf das Berufsbeamtentum vor allem den Bürgerinnen und Bürgern selbst wehtäten und von der Öffentlichkeit nicht mitgetragen würden. sich Bundesvorsitzender Klaus H. Leprich und die Bundestagsabgeordnete Lisa Paus (Bündnis 90/Die Grünen) über die Themen Sicherheitsrisikoanalyse, Umsatzsteuerkriminalität und Bundessteuerverwaltung aus. Außerdem wurden die Empfehlungen der „WerthebachKommission“ angesprochen und Auswirkungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit auf die Kontrolle der Mindestlöhne durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit erörtert. Diskussionsthema waren auch die widersprüchlichen Aussagen des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesfinanzministeriums, Hartmut Koschyk, zur Personalausstattung beim Zoll. Einvernehmlich wurde festgestellt, dass die Antworten Koschyks zur Situation an den Flughafenzollstellen auf den Daten der Kosten- und Leistungsplanung beruhten. gewerkschaft 16 > Zu BDZ magazin, Januar/Februar 2011, Seite 4, „WerthebachKommission“ „Der Leitartikel berichtete über die Ergebnisse der ‚Werthebach-Kommission‘. So stellte der Vorsitzende der Kommission, Dr. Eckart Werthebach, unter anderem fest, dass die Zollverwaltung in der präventiven und repressiven Kriminalitätsbekämpfung tätig sei und ein respektierter Partner der Länderpolizeien sei. Diesen wichtigen Satz gilt es im Rahmen unserer Arbeit und der Gespräche mit den politisch Verantwortlichen mit Leben zu erfüllen. Die Beschäftigten in den Vollzugsbereichen sind mit dem notwendigen Handwerkszeug auszurüsten. Hierbei geht es um die Übertragung der Eilzuständigkeit für unaufschiebbare Maßnahmen bei polizeilichen Gefahrenlagen auf die Vollzugsbeamtinnen und -beamten der Zollverwaltung in den Bundesländern. Bisher ist das nur in Baden-Württemberg, Bayern und Schleswig- Holstein aufgrund von BDZInitiativen realisiert worden. Bei der Erledigung ihrer Aufgaben treffen unsere Kolleginnen und Kollegen auf Situationen, die ein präventiv-polizeiliches oder repressiv-polizeiliches Handeln erfordern könnten. So sollte einem erkennbar alkoholisierten Fahrer im Normalfall die Weiterfahrt mit seinem Pkw untersagt werden. Kein Beschäftigter der Zollverwaltung wird im Normalfall das Risiko eingehen, dass ein betrunkener Fahrzeugführer womöglich einige Zeit später einen Unfall verschuldet und vielleicht noch einem anderen Menschen einen schweren gesundheitlichen Schaden zufügen könnte. Man würde die Weiterfahrt untersagen. Genauso würde einem mit Haftbefehl gesuchten Fahrzeugführer der weitere Weg verwehrt werden. Anzumerken ist, dass solche Sachverhalte während einer Zollkontrolle festgestellt werden und darauf zielt die Über- tragung der Eilzuständigkeit ab. Dabei darf der ‚Kunde‘ nur solange festgehalten werden, wie es die Zollkontrolle zulässt. Wird derjenige länger festgehalten, ist dies rechtswidrig. Der Erlass des Bundesfinanzministeriums vom 8. Januar 2010 – III A 3 – SV 4001/05/ 0012 – stellte zum Einschreiten bei polizeilichen Gefahrenlagen klar, dass in solchen Fällen die Landespolizei zu unterrichten ist. Erfolgt eine Übernahme durch die Landespolizei bis zur Beendigung der zollrechtlichen Maßnahme nicht, kann die Weiterfahrt der Person nicht untersagt werden. Man muss sich mal vorstellen, was das heißt. Man darf einen Straftäter nach Beendigung der Zollkontrolle nicht festhalten, da das entsprechende Landespolizeigesetz die Eilzuständigkeit nicht vorsieht. Sollten unsere Kolleginnen und Kollegen denjenigen trotzdem festhalten, machen sie sich unter Umständen selbst strafbar und haben einen Termin beim Staatsanwalt als Beschuldigter. Das kann es doch nicht sein. Wer trägt hier die Schuld, wenn wir einen Mörder, Vergewaltiger oder anderen Straftäter aufgrund der fehlenden Befugnis seines Weges ziehen lassen müssen? Wer hat die moralische Verantwortung, wenn etwas passiert und wir es nicht verhindern durften? Hier gilt es trotzdem nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Unser Ziel muss sein, eine Rechtslage im ganzen Bundesgebiet zu schaffen, die einerseits dem Sicherheitsbedürfnis der Zollvollzugskräfte gerecht wird und andererseits eine effektive Strafverfolgung gewährleistet. Hier ist weiter im politischen Raum Überzeugungsarbeit zu leisten. Diese schlimme Sicherheitslücke ist schnellstens zu schließen. Dann ist die Zollverwaltung ein wirklich ernst genommener und respektierter Partner der Länderpolizeien. Eine ausreichende Gesetzeslage gehört zum Handwerkszeug der Kolleginnen und Kollegen in den Zollvollzugseinheiten. Das darf trotz des Erfolges in der ‚Werthebach-Kommission‘ nicht vergessen werden.“ Jens-Uwe Adler Vorsitzender des Ortsverbandes Hamburg-Hafen > Zu BDZ magazin, Januar/Februar 2011, Seite 30 ff., 52. dbb Jahrestagung Köln „Es gibt Tage, da bin ich froh, ‚nur‘ Zöllner zu sein. Denn bei aller Sympathie für die Person des Bundesinnenministers (zum Zeitpunkt des Leserbriefs Thomas de Maizière, Anm. d. Red.) möchte ich mit ihm nicht tauschen. Da fährt er nach Köln und hat die Aufgabe, den Wortbruch der BundeskanzleFortsetzung auf Seite 18 > BDZ magazin | März 2011 Mit dbb-Extrabonus in der Kfz-Versicherung Nutzen Sie unsere TOP-Vorteile: TOP-Schadenservice Wir lassen Ihr Auto abholen, wenn es nicht mehr fahrbereit ist, und in hoher Qualität reparieren. Qualifizierte Partnerwerkstätten Unsere Partner sind Markenwerkstätten oder Meisterbetriebe mit DEKRA-Zertifizierung. Wir geben 5 Jahre Garantie auf die Arbeit unserer Partnerwerkstätten. 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Auch zu dem Wortbruch. Wurde die Rückführung der Steuervergünstigung bei den schon immer energiereichen Industrien verringert und das eingerechnete Einsparvolumen den Rauchern aufgebürdet, so hätte sich auch hier eine Lösung finden lassen – zum Beispiel in der Verkleinerung des Deutschen Bundestages von 598 auf 406 Mitglieder, was dem Abbau des Bundespersonals seit 1993 entspräche. Viel verloren gegangenes Vertrauen der letzten Jahre hätte eine standhafte Kanzlerin gewonnen, wenn sie gesagt hätte: ‚Der öffentliche Dienst hat seit Anfang der 90er-Jahre durch permanenten Personalabbau gespart – nun ist genug!‘ Diese Chance hat auch der Bundesinnenminister vertan. Stichwort Personalabbau: Während ich in Sachen ‚Weihnachtsgeld‘ ja kein Wunder von Köln erwartet habe, so hat mich ein Satz des Bundesinnenministers jedoch zutiefst getroffen. Er sagte: ‚Und manchmal müssen wir einfach ehrlich sein und sagen: ‚irgendwie muss es eben gehen.‘ Glaubt unser Bundesinnenminister wirklich, dass wir irgendwo noch im ‚Schonwaschgang‘ arbeiten? Das Prin- zip ‚Irgendwie muss es eben gehen!‘ ist schon lange Dienstanweisung. Allein beim Zoll hat das Bundesfinanzministerium nun eingestanden, dass (mindestens) 3 650 Arbeitskräfte fehlen (BT-Drs. 17/4331). Die Wirklichkeit dürfte eher darüber liegen. Und dabei hatte Staatsekretär Koschyk nicht einmal zwei Monate zuvor im Bundestag geäußert, dass man die priorisierten Bereiche vollumfänglich ausgestattet habe. Die vom Bundesinnenminister angesprochene Aufgabenkritik ist ebenfalls schon Alltag. Denn die uns von der Kostenund Leistungsplanung vorgegebene ‚Priorisierung‘ bedeutet doch bereits heute, gesetzliche Aufgaben strukturiert liegen zu lassen, oder? Und zum Schluss: Die demografische Zeitbombe tickt schon lange und mit der Präzision eines Schweizer Uhrwerks. Seit Jahren wird auch beim Zoll unter der Personalfluktuation ausgebildet und eingestellt. Die Folge: eine ungesunde Altersstruktur. Wir haben keine Alterspyramide mehr, wir haben einen ‚Alters-Döner‘. In unserer örtlichen Dienststelle ist von ca. 400 Arbeitskräften ungefähr die Hälfte der Beschäftigten 50 Jahre oder älter. Wir müssten also – andere Abgänge durch Bewerbungen usw. nicht mit gerechnet – jedes Jahr mindestens 13 neue Kolleginnen und Kollegen bekommen. Wie fragte doch Bodo Hauser immer in dem früheren Fernsehmagazin ‚Frontal‘: ‚Noch Fragen, Kienzle?‘ – ‚Nein, Hauser!‘ “ Harald Dittmann, Bremen gewerkschaft 18 Der HPR tagte > Erstes Gespräch mit Dr. Martin Scheuer Am 7. Februar nahmen für den Hauptpersonalrat Michael Hecker und Rainer Wagner die Gelegenheit wahr, den neuen Leiter des Referats III A 4 beim Bundesfinanzministerium, Dr. Martin Scheuer, kennen zu lernen und mit ihm über die Themen zu sprechen, die den Hauptpersonalrat und die Verwaltung derzeit im personellen Bereich beschäftigen und die dringend erledigt werden sollten. > Evaluierung der ARZV und BRZV Der Leiter der Zoll- und Verbrauchsteuerabteilung beim Bundesfinanzministerium, > BDZ magazin | März 2011 Hans-Joachim Stähr, hatte bereits in der gemeinschaftlichen Besprechung im Januar in Berlin angekündigt, dass sich eine Arbeitsgruppe des Bundesfinanzministeriums unter Beteiligung des Hauptpersonalrats noch im ersten Quartal 2011 mit der Evaluierung der BRZV befassen wird. Dem Hauptpersonalrat ist sehr daran gelegen, auch die ARZV mit einzubeziehen, da die letzten Ausschreibungen bewiesen haben, dass die ARZV teilweise falsch ausgelegt wurde und auch in einigen Punkten überarbeitet werden muss. Allein die unterschiedliche Behandlung von Personalräten auf örtlicher Ebene bezüglich der Teilnahme an Führungsklausuren muss korrigiert werden. > (ca. 100 Arbeitskräfte) erfolStellenausschreibung der A 13g-Dienstposten gen. Das entspricht der politi- Nachdem mittlerweile die ersten Stellenausschreibungen der Besoldungsgruppen A 6 bis A 12 vorgenommen wurden. Teilweise sogar bezirksweit wieder neue Ausschreibungen für diesen Bereich erfolgten, gibt es für die A 13er-Dienstposten noch keine Ausschreibung. Der Hauptpersonalrat hat darum gebeten, ihm nunmehr so schnell wie möglich die beabsichtigten Ausschreibungen vorzulegen, damit auch hier endlich entsprechende Besetzungen und damit auch Beförderungen erfolgen können. > VIVENTO: Einsatz im Sachgebiet B Dem Hauptpersonalrat ist bekannt, dass die entsprechenden befristeten Einstellungen schen Vorgabe und kann sicherlich für einen Übergang zur Entlastung führen. Den Beschäftigten von VIVENTO sollte aber auch mitgeteilt werden, dass eine Übernahme nicht erfolgen wird und kann. Dr. Scheuer wurde gebeten, sich mit der Thematik zu befassen, da es Nachfragen bezüglich der ausgewählten Standorte gibt und der praktische Einsatz für diesen fachspezifischen Bereich hinterfragt wird. Das betrifft vor allem die Aus- und Fortbildung. > e.zoll-Info 2/2011 Durch die Ankündigung von 1 800 möglichen Beförderungsmöglichkeiten im mittleren Zolldienst im e.zoll-info 2/2011 bedingt, dessen positive Aussage durch die Aussage > Beförderungssituation in der Zollverwaltung Nach einer Besprechung im Referat III A 4 beim Bundesfinanzministerium mit dem Vorsitzenden des Hauptpersonalrats, Dieter Dewes, und dem Fachgruppensprecher Personal, Michael Hecker, wurden folgende Beförderungsmöglichkeiten zum 1. Januar eröffnet: O+$.41,/ P+/$ R/.0/$-/$ D41, S F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ B$)/ 42-/s' D41, S F+ 0/ R//+($-$#/ Ü2/01,1,$+(+1,@ " B$)/ D41, S F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ B$)/ D41, S / F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ B$)/ J$-/4'@ R/.0/$-/$ F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ \ B$)/ 42-/s' D41, S F+ 0/ R//+($-$#/ Ü2/01,1,$+(+1,@ B$)/ D41, S Z F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ B$)/ 42-/s' D41, S Z F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ B$)/ " D41, S ' F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ B$)/ D41, S ' F+ 0/ R//+($-$#/ Ü2/01,1,$+(+1,@ \ " B$)/ D41, S ' T 7 F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ B$)/ 42-/s' D41, S ' T 7 F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ B$)/ R/.0/$-/$ 42-/s' D41, S " F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ \ B$)/ " D41, S F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ B$)/ 42-/s' D41, S F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ B$)/ " D41, S F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ B$)/ D41, S F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ B$)/ D41, S F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ B$)/ EN MONIT n anke lge da-B Fo Spar Mal in 18. 10) zum 93 – 20 (19 O rie Diese Beförderungsmöglichkeiten erfu ̈llen die Erwartungen, die der Hauptpersonalrat an die Verwaltung gestellt hat. Das heißt, jede Planstelle wurde genutzt, in einigen Bereichen wurde der Block bis zur Punktezahl 10 im Bereich von „Überdurchschnittlich“ angegriffen. Die Planstellenanhebungen im mittleren Dienst zeigen ihre ersten Auswirkungen. Um die beschäftigungsmäßigen Voraussetzungen fu ̈r viele qualifizierte Kolleginnen und Kollegen zu erlangen, mu ̈ssen jetzt zeitnah Ausschreibungen im mittleren Dienst erfolgen. E D J$-/4' Sie wechseln, wir kümmern uns darum: Von der Auflösung Ihres bisherigen Kontos über alle Daueraufträge bis hin zu sämtlichen Benachrichtigungen – schnell, reibungslos und selbstverständlich kostenlos. www.sparda.de D F+ 0/ R//+($-$#/ K/44-/$0@ B$)/ R D41, S " KUN L/,#2/$/ P+/$ tego HEIT r Ka IEDEN in de ZUFRSpa rka sse n DEN KUN bei Ba nke n undgew ies ene n U TS 8 aus ten . unt er Ins titu CHLAN 20 J$-/4'@ Meine Empfehlung: Jetzt mit 0 Aufwand zum 0 Gebühren-Konto wechseln. 10 D41, S D Lohn-/Gehalts-/Rentenkonto für unsere Mitglieder bei Erwerb eines Genossenschaftsanteils in Höhe von 52,– Euro mit attraktiver Dividende. Ja, ich will mit 0 Aufwand nah erfolgen (Vorschlag: bundesweite Ausschreibungen). Dr. Scheuer wurde gebeten, sich dieser Thematik zu widmen und den Hauptpersonalrat zeitnah über die Ergebnisse zu informieren. ÖD 3 zum 0 Gebühren-Konto. Bitte senden Sie mir Informationen. Der Weg zu den Sparda-Banken ist einfach: Coupon ausfüllen und einsenden an die Serviceagentur der Sparda-Banken, Postfach 108, 66781 Wadgassen, Fax 0 68 34 / 94 20-45 Name, Vorname der Unterabteilungsleiterin III A, Dr. Claudia Hülsebusch, in der gemeinschaftlichen Besprechung mit dem Hauptpersonalrat bekräftigt wurde, muss eine erneute Ausschreibung für den mittleren Dienst zeit- Straße, Hausnummer PLZ, Ort Telefon (tagsüber) F+(// P+/$ BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Der Hauptpersonalrat freut sich auf die Zusammenarbeit mit Dr. Scheuer und heißt ihn herzlich willkommen. > Verwendung nach der Laufbahnprüfung Nachdem es für 2010 keinen Interessenbekundungsbogen gegeben hat, werden Nachwuchskräfte, die 2011 ihre Laufbahnprüfung absolvieren, einen solchen wieder verwenden können. Der Hauptpersonlrat hat in enger Abstimmung mit der Haupt-, Jugend- und Auszubildendenvertretung beim Bundesfinanzministerium einen entsprechenden Fragebogen mit der Verwaltung abgestimmt. gewerkschaft 20 Dieser Interessenbekundungsbogen wird neben den Fragen nach Schwerbehinderung/ Gleichstellung, berufstätigem/r Ehepartner/-in beziehungsweise eingetragener Lebenspartnerschaft sowie Angaben zu schulpflichtigen Kindern nun die Möglichkeit eröffnen, weitere private Gründe von grundsätzlicher Bedeutung in knapper Form schriftlich mitzuteilen, die eventuell den Versetzungswunsch untermauern. Diese Angaben sind in einem verschlossenen Umschlag dem Fragebogen beizufügen. Ansonsten beinhaltet der Fragebogen drei Einsatzwünsche in drei Prioritätsstufen: 1. Dienststelle innerhalb des bisherigen Bezirks 2. Dienststelle auch überbezirklich 3. Dienststelle nur überbezirklich > Bezirksweite Stellenausschreibungen Dem Hauptpersonalrat liegen mehrere Eingaben vor, dass es in den Bundesfinanzbezirken bei den durchgeführten Ausschreibungen im mittleren und gehobenen Dienst (bis Besol- > BDZ magazin | März 2011 dungsgruppe A 12) unterschiedliche Ausschreibungsund dementsprechende Auswahltermine gäbe. Auch sollen manche Bundesfinanzdirektionen, Hauptzollämter und Zollfahndungsämter noch gar nicht mit der Auswahl begonnen haben; andere hätten bereits zum 1. Februar 2011 die entsprechenden Dienstposten übertragen. Somit sei zu befürchten, dass durch die Übertragung der entsprechenden Beförderungsdienstposten „der Schnellere“ seine Bewährungszeit absolvieren könne und damit auch bei der Zusammenstellung der Beförderungsblöcke eher Berücksichtigung finde als der oder die Kolleginnen und Kollegen der „langsameren“ Bundesfinanzdirektion. Dem Vernehmen nach hatte es in der Führungsklausur der Präsidentin und der Präsidenten der Bundesfinanzdirektionen eine Absprache gegeben, einen einheitlichen Übertragungszeitpunkt zu wählen, da die Ausschreibungen bereits zu unterschiedlichen Zeitpunkten ausgelöst wurden. Die Leiterin der Unterabteilung III A beim Bundesfinanzministerium, Dr. Claudia Hülsebusch, wurde nun in der gemeinschaftlichen Sitzung auf diese Vorhalte angesprochen. Dr. Hülsebusch antwortete, dass sie in unterschiedlichen Terminlagen keine gravierenden Nachteile für den einzelnen Beschäftigten sehe. Auch in der Vergangenheit habe es stets abweichende Ausschreibungstermine in den Bundesfinanzbezirken gegeben und damit auch unterschiedliche Übertragungszeitpunkte. Es sei richtig, dass dem Bundesfinanzministerium bei der jetzigen „ersten Beurteilungs- und auch Ausschreibungsrunde“ (nach der rechtlich bedingten Aussetzung von Beförderungen) an einem einheitlichen Termin für die Planstelleneinweisung der beförderungsfähigen Beschäftig- ten gelegen sei. Das schließe aber einen unterschiedlichen Übertragungszeitpunkt der Dienstposten nicht aus. > Organisatorische Änderungen bei den Bundeskassen Der Hauptpersonalrat hat sich in einem Schreiben an Staatssekretär Werner Gatzer gewandt und um umfassende Unterrichtung über beabsichtigte Organisationsmaßnahmen bei den Bundeskassen gebeten. In diesem Zusammenhang wird zeitnah ein Gespräch zwischen dem Vorsitzenden des Hauptpersonalrats, Dieter Dewes, und Staatssekretär Werner Gatzer stattfinden. > Aufgabenerledigung im Arbeitsgebiet Agrardiesel der Sachgebiete B Aus dem nachgeordneten Bereich ist dem Hauptpersonalrat bekannt geworden, dass den Beschäftigten der Agrardieselstellen der Hauptzollämter Stralsund, Dresden, Frankfurt (Oder), Regensburg und Landshut die vom Referat III B 6 angeordnete Verwaltungspraxis im Zusammenhang mit den Deminimis-Beihilfen für die Forstwirtschaft größte Probleme hinsichtlich der zügigen Abarbeitung der vorhandenen Anträge bereitet. Nach Informationen des Hauptpersonalrats sind nicht zuletzt auch durch einen erhöhten Antragseingang wegen der temporären Aussetzung des Selbstbehalts mittlerweile Bearbeitungsrückstände bis zu sieben Monaten aufgelaufen. Das laufende Gesetzgebungsverfahren zum Energiesteuerrecht wird zur dauerhaften Aufhebung des Selbstbehalts und damit zu mehr Arbeitsfällen für das Personal führen, die allein durch Arbeitsverdichtung nicht abgefangen werden kann. Dem Vernehmen nach soll auch der Deutsche Bauernverband das Bundesfinanzministerium mittlerweile aufgefordert haben, mehr Personal für die Antragsbearbeitung einzusetzen und hat eine vereinfachte Antragstellung für Kleinlandwirte angeregt. Der Hauptpersonalrat hatte daher im Dezember 2010 die Leitung der Zoll- und Verbrauchsteuerabteilung schriftlich um Erläuterung gebeten, wie das Bundesfinanzministerium die Probleme der Hauptzollämter zur Bewältigung der zusätzlichen Anträge und des Verwaltungsmehraufwandes im Zusammenhang mit den De-minimis-Beihilfen für die Forstwirtschaft fachlich, personalwirtschaftlich und organisatorisch lösen wird. Eine Antwort ist beim Hauptpersonalrat bislang nicht eingegangen. Deshalb ist beabsichtigt, den Vorgang zur nächsten gemeinschaftlichen Besprechung anzumelden. Fortsetzung auf Seite 23 > 60 Jahre Mitglied im BDZ März 2011 Im Bezirksverband Berlin-Brandenburg Helene Knorr, Berlin Hans Wolfram, Berlin Im Bezirksverband Nord Wolfgang Lecour, Rosengarten Dieter Streckmann, Hamburg Friedrich Ulrich, Eckhorst Im Bezirksverband Hannover Hubert Classen, Hannover Hans-Werner Rathje, Bremerhaven Im Bezirksverband Nordbayern Helmut Möckl, Nürnberg Anton Schinabeck, Regensburg Georg Zimmermann, Weiden Im Bezirksverband Hessen Walter Müllerleile, Bensheim Im Bezirksverband Südbayern Otto Hödl, Passau WOHLFÜHLSPECIAL Mitglieder aufgepasst. Superior Exklusiv für die Mitglieder der BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Ihr Wohlfühlangebot: • Übernachtung inklusive reichhaltiger Halbpension • Nutzung des Hotelschwimmbades, des Saunabereiches und des Fitnessraumes • 10% auf gastronomische Leistungen (ausgenommen Halbpension) • Kostenlose Nutzung des Parkplatzes • Mineralwasser bei Anreise auf dem Zimmer Für Kinder im Alter von 6-16 Jahren, die im Zimmer der Eltern übernachten, gelten die im jeweiligen Hotel gültigen Kinderermäßigungen. im Doppelzimmer nur im Einzelzimmer nur 73,- Euro 49,- Euro Buchen Sie unter www.ahorn-wohlfuehlhotels.de/ffp Benutzername: bdz Passwort: ffp Dieses Angebot gilt für alle Mitglieder der BDZ und ist bis 31.12.2011 buchbar. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne unter [email protected] zur Verfügung. Brandenburg • Thüringer Wald • 2x Sachsen/Erzgebirge VIER AUF EINEN BLICK. www.ahorn-wohlfuehlhotels.de AHORN Seehotel Templin AHORN Berghotel Friedrichroda AHORN Waldhotel Stephanshöhe AHORN Hotel Am Fichtelberg BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft > wir gratulieren herzlich Zum 99. Geburtstag: Schwank, Hans, Landauer Straße 30, 76751 Jockgrim Reitmann, Christoph, Walther-Mahlau-Stieg 3, 22041 Hamburg am 5.3.2011 am 20.3.2011 Zum 97. Geburtstag: Seeger, Herbert, Kruckenbergstraße 1, 12107 Berlin Bönisch, Karl, Hinsbleek 11, 22391 Hamburg am 1.3.2011 am 9.3.2011 Zum 96. Geburtstag: Eberhard, Bernhard, Forststraße 7, 76131 Karlsruhe Grillmeier, Gottfried, Schmaedelstraße 10, 81245 München Lukas, Erich, Ostpreussenweg 24, 29633 Munster Jugl, Franz, Am Königshof 1-3, 40822 Mettmann Kunz, Richard, Gartenstraße 75, 67112 Mutterstadt Gehrlein, Eduard, Wißmannstraße 41, 67065 Ludwigshafen Wollstein, Heinz, Dachsweg 2, 88339 Bad Waldsee am 3.3.2011 am 4.3.2011 am 9.3.2011 am 10.3.2011 am 10.3.2011 am 15.3.2011 am 31.3.2011 Zum 95. Geburtstag: Kopp, Wilhelm, Frölichstraße 10, 86150 Augsburg Freund, Erna, Weideweg 14, 01169 Dresden am 26.3.2011 am 31.3.2011 Zum 94. Geburtstag: Stephan, Anna, Gerhart-Hauptmann-Straße 15, 73760 Ostfildern am 1.3.2011 Zum 93. Geburtstag: Luecke, Eugen, Wetenkamp 9, 22927 Großhansdorf Stenzel, Rudi, Mümmelmannweg 4, 13503 Berlin Regner, Wolfgang, Exerzierweg 16, 88131 Lindau wir gratulieren 22 am 20.3.2011 am 25.3.2011 am 27.3.2011 Zum 92. Geburtstag: Thiel, Horst, Nansenstraße 22, 90439 Nürnberg Treibel, Ludwig, Heidelbergstraße 15, 67117 Limburgerhof Greif, Theodor, Insulaweg 1, 83483 Bischofwiesen am 5.3.2011 am 15.3.2011 am 18.3.2011 Zum 91. Geburtstag: Czuday, Karl-Heinz, Heinrich-von-Kleist-Straße 15, 26721 Emden Schröder, Willy, Gneisenaustraße 6, 24105 Kiel Thaden, Heinz, Am Bahnhof 7, 26427 Esens Groh, Marianne, 08301 Bad Schlema Weber, Max, Bingstraße 30, 90480 Nürnberg am 6.3.2011 am 9.3.2011 am 16.3.2011 am 19.3.2011 am 26.3.2011 Zum 90. Geburtstag: Rockrohr, Werner, Weststraße 32, 74072 Heilbronn Müllerleile, Walter, Starkenburgstraße 8, 64625 Bensheim Sprung, Bruno, Vierlandenstraße 26, 21029 Hamburg Jäger, Martin, Mecklenburger Straße 143, 23568 Lübeck Jähnicke, Arno, Dr.-Wüstenfeld-Straße 1, 32545 Bad Oeynhausen Dietrich, Fritz, Melsunger Straße 12, 34576 Homberg Pfister, Heinrich, Freiburger Straße 2, 79395 Neuenburg am 2.3.2011 am 5.3.2011 am 19.3.2011 am 22.3.2011 am 23.3.2011 am 24.3.2011 am 28.3.2011 Zum 85. Geburtstag: Härtel, Otto, Fuchsweg 3, 26188 Edewecht Rünz, Helmut, Florianstraße 25, 56072 Koblenz Sye, Hermann, Rendsburger Straße 11, 24340 Eckernförde Szameitat, Fredy, Forstmeisterweg 5 b, 21493 Schwarzenbek Tedsen, Karl-Heinz, Vor dem Heisterbusch 16, 28717 Bremen Durchner, Josef, Tiroler Straße 65, 83242 Reit im Winkl Skopp, Wenzel, Pozzistraße 26, 36039 Fulda Calmund, Heinrich, Königsberger Straße 39, 63150 Heusenstamm Cablitz, Gerhard, Neuer Weg 67, 47803 Krefeld Goetz, Manfred, Aignerstraße 2, 81541 München Schell, Josef, Buchenweg 3, 88289 Waldburg Wunderlich, Karl, Vogelbergstraße 14, 63619 Bad Orb Wenk, Günter, Zur Höhe 13, 24955 Harrislee Sprick, Friedrich, Kleiner Poestenweg 8, 32657 Lemgo Volkmer, Günther, Hauptstraße 8, 37581 Bad Gandersheim Skodell, Günter, Am Weigert 3, 97532 Üchtelhausen John, Heinz, Vilstalstraße 42 c, 87459 Pfronten Meier, Josef, Richard-Wagner-Straße 30, 66802 Überherrn Baumann, Ernst, Ziegelstraße 58, 66113 Saarbrücken Junkes, Karl-Heinz, Reulandstraße 20, 54294 Trier > BDZ magazin | März 2011 am 1.3.2011 am 1.3.2011 am 4.3.2011 am 5.3.2011 am 7.3.2011 am 9.3.2011 am 10.3.2011 am 12.3.2011 am 13.3.2011 am 13.3.2011 am 13.3.2011 am 13.3.2011 am 19.3.2011 am 21.3.2011 am 21.3.2011 am 22.3.2011 am 23.3.2011 am 24.3.2011 am 25.3.2011 am 26.3.2011 Balzer, Otto, Hohenheimer Straße 11, 70771 Leinfelden-Echterdingen Bunke, Kurt, Eichendorfstraße 35, 38667 Bad Harzburg Lassen, Hans Christian, Projensdorfer Straße 100 m, 24106 Kiel am 29.3.2011 am 31.3.2011 am 31.3.2011 Zum 80. Geburtstag: Jensen, Paul, Gustav-Heinemann-Straße 30, 46446 Emmerich Kopp, Walter, Heinersberg 12, 95111 Rehau Gottwald, Berthold, An den Pappeln 2, 30974 Wennigsen Müller, Wilhelm, Eichenstraße 22, 52159 Roetgen Ströll, Josef, Ringweg 4, 92249 Vilseck Strunz, Max, Hauptstraße 35, 95183 Feilitzisch Grünes, Kurt, Gierenweg 2, 53129 Bonn Richt, Gottfried, Hauzensteinerstraße 104, 93128 Regenstauf Kröger, Günter, August-Hirnichs-Straße 9, 27809 Lemwerder Meier, Walter, Woelckernstraße 44, 91126 Schwabach Dr. Konda, Winfried, Aurikelweg 10, 50769 Köln Abraham, Guido, Dohlenkamp 9, 28857 Syke Weigel, Alwin, Kreuzstraße 15, 76863 Herxheim Bergmann, Herbert, Goethestraße 5, 38350 Helmstedt Riemer, Horst, Hervorster Straße 21, 47574 Goch Müller, Günter, Am Galgenberg 4, 97074 Würzburg Hesse, Wolfgang, Stephan-Heise-Straße 15, 60488 Frankfurt Kittlaus, Lothar, Roter Buck 41, 74564 Crailsheim Antesberger, Roman, Bahnhofstraße 3, 83317 Teisendorf Junker, Franz, Pariser Straße 16, 97084 Würzburg Seibert, Erika, Königsberger Weg 6, 66701 Beckingen Pretscher, Otto, Saarburger Straße 28, 66693 Mettlach Larraß, Roland, Zum Grund 8, 40822 Mettmann Makowka, Günter, Lornsenstraße 17, 24939 Flensburg Hildebrand, Dieter, Timm-Willem-Weg 8, 29320 Hermannsburg am 1.3.2011 am 1.3.2011 am 2.3.2011 am 5.3.2011 am 5.3.2011 am 6.3.2011 am 8.3.2011 am 8.3.2011 am 9.3.2011 am 10.3.2011 am 11.3.2011 am 12.3.2011 am 14.3.2011 am 15.3.2011 am 16.3.2011 am 20.3.2011 am 23.3.2011 am 24.3.2011 am 27.3.2011 am 27.3.2011 am 27.3.2011 am 28.3.2011 am 29.3.2011 am 29.3.2011 am 30.3.2011 Zum 75. Geburtstag: Nigbur, Dieter, Wiedehopfstieg 35, 22179 Hamburg Heil, Wilfried, Markstraße 16, 35285 Gemünden Weitemeier, Hans, Gorch-Fock-Straße 30, 22880 Wedel Scholz, Wolfgang, Hermelinweg 28, 32423 Minden Laußmann, Günther, Schlossstraße 9, 41334 Nettetal Schweiger, Herbert, Dorfhalde 41, 79761 Waldshut-Tiengen Bogenschütz, Heinrich, Schrotzburgstraße 32, 78244 Gottmadingen Kluckhuhn-Wittemeyer, Friedrich, Isolde-Kurz-Straße 31, 48161 Münster Maier, Rudolf, Haedrichweg 5, 87534 Oberstaufen Prokasi, Siegfried, Hattlund 2, 24972 Steinbergkirche Kussinger, Fritz, Eisbergweg 17, 92224 Amberg Körfer, Wilhelm, Frennetstraße 14, 52076 Aachen Faschian, Hans, Margaretenstraße 11, 44791 Bochum Kölpin, Manfred, Wolliner Weg 10, 24107 Kiel Klein, Wilhelm, Obermatten 4, 79194 Gundelfingen Pfeiffer, Karl, Am Fuchsbau 6, 74229 Oedheim Bleeker, Horst, Karpfenweg 4, 26725 Emden Kloo, Peter, Tatzelwurmstraße 4, 83080 Oberaudorf Meinke, Karl-Heinz, Haydnstraße 20, 27721 Ritterhude Schendel, Lothar, Gerhart-Hauptmann-Ring 68, 81737 München Drees, Franz, Köslinstraße 30, 53123 Bonn Waßmann, Wolfgang, Hölderlinstraße 14, 34393 Grebenstein Wolf, Heinz, Stettiner Straße 9, 28237 Bremen Hinnemann, Bernhard, Weidernstraße 15, 46446 Emmerich Machner, Hans-Gunter, Güldendorfer Straße 37 b, 15232 Frankfurt Wefelmeier, Klaus, Goebenstraße 19, 32052 Herford Hilbig, Dieter, Kiewitsheide 55, 49124 Georgsmarienhütte Witt, Jürgen, Hartkrögen 51, 22559 Hamburg Reif, Josef, Seilerbahn 4, 79771 Klettgau Sosnik, Bernhard, Güldensteinstraße 81, 74081 Heilbronn Weber, Horst, Im Haindell 127, 65843 Sulzbach Thiel, Wolfgang, Huntestraße 3, 26506 Norden Bobke, Heinrich, Gorch-Fock-Straße 29 c, 44803 Bochum Böhnisch, Erhard, Hardenbergstraße 7, 28844 Weyhe Schäfer, Heinz, An der Steinritz 6, 63225 Langen am 1.3.2011 am 2.3.2011 am 3.3.2011 am 4.3.2011 am 5.3.2011 am 6.3.2011 am 8.3.2011 am 8.3.2011 am 8.3.2011 am 8.3.2011 am 9.3.2011 am 11.3.2011 am 12.3.2011 am 12.3.2011 am 13.3.2011 am 13.3.2011 am 14.3.2011 am 15.3.2011 am 16.3.2011 am 16.3.2011 am 17.3.2011 am 17.3.2011 am 17.3.2011 am 18.3.2011 am 18.3.2011 am 20.3.2011 am 22.3.2011 am 22.3.2011 am 23.3.2011 am 24.3.2011 am 25.3.2011 am 26.3.2011 am 30.3.2011 am 30.3.2011 am 31.3.2011 Zum Fest der goldenen Hochzeit: Ende, Horst und Ehefrau Gisela, Steinstraße 39, 46446 Emmerich am 15.03.2011 BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Fortsetzung von Seite 20 Mitarbeiterportal und Standard Vollstreckung Im Vorfeld der für Mitte 2011 vorgesehenen Antragstellung des Bundesfinanzministeriums zur Überführung der Pilotierung des Mitarbeiterportals mit den Bestandteilen Standard, Vollstreckung und Sachgebiet C in den Echtbetrieb wurde der aktuelle Sachstand gemeinsam erörtert. Der Hauptpersonalrat kritisierte, dass nach wie vor die Akzeptanz bei den beteiligten Personen sehr schlecht sei. Es sei nicht erkennbar, dass die derzeitige Version für die tägliche Arbeit geeignet und ein Nutzen für eine bessere und schnellere Arbeitserledigung zu erwarten sein werde. Der personalisierte Zugang umfasst derzeit die Bereiche Vollstreckung und Kontrolle, während alle anderen Beschäftigten nichts weiter als das e.zoll-info vorfinden werden. Die ursprüngliche Idee, ein breites Informationsangebot (Infoportal) zur Verfügung zu stellen, ist mit dieser Darstellungsform jedenfalls nicht verwirklicht. Die so genannte „stringente Benutzerführung“ hat sich als Irrweg herausgestellt, ist in der derzeitigen Gestaltung nicht zu gebrauchen und eine Verschwendung von Ressourcen. Die mögliche Aufnahme des Echtbetriebs zum 1. Juli 2011 wird für sehr fraglich gehalten. Nach Auffassung des Hauptpersonalrats sollte die Zielrichtung überdacht werden – weg von einem zusätzlichen Info-Angebot für Jedermann hin zu einer Unterstützung bei der konkreten Prüfung von Arbeitsabläufen und damit tatsächlich sinnvoll genutzt werden kann (Qualitätsmanagement). Von der Zoll- und Verbrauchsteuerabteilung wurden verstärkte Bemühungen zur Erhöhung der Akzeptanz gefordert. Immerhin wurden in der Diskussion um die Einführung von Standards durch das Bundesfinanzministerium hohe Erwartungen geweckt, denen man nicht gerecht werden kann, wenn 20 000 Beschäftigte nur das e.zoll-info auf dieser Plattform finden. In diesem Zusammenhang wurde gefordert, dass ein Vertreter des Hauptpersonalrats an der Status-Sitzung am 23. Februar in Bonn teilnimmt. Abschließend wurde mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass im Zusammenhang mit der Antragstellung zur Überführung in den Echtbetrieb und dem damit beabsichtigten Roll-out, neben einem Schulungskonzept auch eine Über- sicht zum Umfang und den Terminen zur Durchführung der erforderlichen Schulungsveranstaltungen vorzulegen ist. Darüber hinaus ist für jeden Standort mindestens ein Termin zu planen, der all den Beschäftigten die Teilnahme ermöglicht, die an auswärtigen Veranstaltungen nur eingeschränkt teilnehmen können (Vereinbarkeit von Beruf und Familie). > Regelungen zur Ausschreibung und Besetzung von Dienstposten und Arbeitsplätzen durch Tarifbeschäftigte Aufgrund umfassender und zum Teil sehr kritischer Stellungnahmen bis hin zu Ablehnungen aus dem nachgeordneten Bereich zum Entwurf von Ausschreibungsrichtlinien Bestellen Sie jetzt. Ganz einfach. Ganz wie Sie wollen. Das Wichtigste für 2011! Hier steht’s drin! Der Inhalt im Überblick: • Beamtenstatusgesetz • Bundesbeamtengesetz • Bundeslaufbahnverordnung • Besoldungs- und Versorgungsrecht des Bundes • Bundesbesoldungstabellen • TVöD, TV-L, TVÜ-Bund, TVÜ-VKA, TVÜ-Länder N E U A U F L A G E INFORMATIONEN FÜR BEAMTE UND ARBEITNEHMER Was Sie davon haben: Das aktuelle Standardwerk in Status-, Einkommens- und Versorgungsfragen für den öffentlichen Dienst des Bundes: Gesetze und Verordnungen auf dem neuesten Stand, teilweise mit Rechtsprechung und Anmerkungen; abgerundet durch die Adressen der dbb Mitgliedsgewerkschaften und ihrer Einrichtungen. So bestellen Sie ganz einfach: Sie können mit nebenstehendem Bestellcoupon per Post oder Fax bestellen. Oder Sie teilen uns Ihren Wunsch per E-Mail oder über Internet mit. dbb verlag gmbh Friedrichstraße 165 10117 Berlin Telefon: 0 30/ 7 26 19 17-0 Telefax: 0 30/ 7 26 19 17-40 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.dbbverlag.de BESTELLCOUPON Zuschicken oder faxen –– Exemplar/e „Handbuch für den öffentlichen Dienst in Deutschland 2011“ Abonnement (Mindestlaufzeit 2 Jahre, Kündigung 3 Monate vor Ende des Abonnements) Verlagsprogramm 800 Seiten 23,90*/Abo: 19,50* Name Anschrift ISBN 978-3-87863-087-6 * zuzügl. Porto und Verpackung Datum/Unterschrift > BDZ magazin | März 2011 23 gewerkschaft > BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft der Zollverwaltung für Tarifbeschäftigte (ARZV-TB) hat sich der vom Hauptpersonalrat gebildete Ausschuss dazu entschlossen, dem Gremium zu empfehlen, keine eigenständige Regelung für den Tarifbereich zur Ausschreibung und Besetzung von Dienstposten und Arbeitsplätzen in der Zollverwaltung und der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein weiter zu favorisieren. Auf Seiten der Verwaltung konnte hierfür kein ausreichender Verhandlungsspielraum erkannt werden. gewerkschaft 24 Auch sollen die Verhandlungen zu einer neuen Entgeltordnung und der von den Gewerkschaften geforderten Durchlässigkeit der Entgeltgruppen einer ARZVTB nicht zuwiderlaufen. Kernelemente der ARZV-TB wie zum Beispiel die Vorbemerkungen, die Tabelle der Dienstposten, die keine hoheitlichen Aufgaben beinhalten, die Bewertung der Dienstposten/Arbeitsplätze mit einer vorläufigen Entgeltgruppe, die Möglichkeit der Ausschreibung von Arbeitsplätzen nur für Tarifbeschäftigte > usw. sollen sich jetzt in einem Anhang für Tarifbeschäftigte zur ARZV wiederfinden. Die Verhandlungen mit der Zollund Verbrauchsteuerabteilung sollen auf Beschluss des Hauptpersonal-rats auf dieser Basis weiter geführt werden. Unter Teilnahme der Vorsitzenden der Haupt-, Jugend- und Auszubildendenvertretung, Anne Zitzer, hat der Hauptpersonalrat erste Gespräche mit dem Bundesfinanzministerium zur befristeten Übernahme von Fachangestellten für Bürokommunikation (FAB) nach Abschluss der Ausbildung im Jahr 2011 geführt. Das Verfahren aus dem Jahr 2010 zur Neigungsbekundung und Auswahl der FAB soll fortgeführt werden. In Kürze folgt ein entsprechender Erlass zur Abfrage von freien Arbeitsplätzen der Entgeltgruppen 5 und 6. Insbesondere bei Arbeitsplätzen der Entgeltgruppe 6 sollten die örtlichen Personalvertretungen darauf achten, dass keine Höhergruppierungsmöglichkeiten für unbefristet be- schäftigte Tarifbeschäftigte verloren gehen. Voraussichtlich zur nächsten Sitzung erhält der Hauptpersonalrat einen Entwurf zur Neu> fassung der Dienstvereinbarung zur Beurteilung der Tarifbeschäftigten. Nach Eingang erfolgt die Beteiligung gemäß dem Bundespersonalvertretungsgesetz. Sternfahrt nach Oberfranken Der Bezirksverband Nordbayern veranstaltet alle drei Jahre eine große Sternfahrt für Senioren an jeweils wechselnde Orte. Nach Nürnberg (2005) und Schirnding (2008) trifft man sich in diesem Jahr in Neukenroth an der ehemaligen inner> Zecher-Halle in Neukenroth deutschen Grenze. In der dortigen Zecher-Halle wird von 10 Uhr bis etwa 16 Uhr ein Rahmenprogramm geboten. Neben einem Fachvortrag zum Thema Pflege und damit zusammenhängenden Fragen bleibt aber noch genügend Zeit, um sich mit ehemaligen Kolleginnen und Kollegen auszutauschen und von der Zollkapelle der Bundesfinanzdirektion Südost unterhalten zu lassen. Für eine kostengünstige Bewirtung ist gesorgt. Wie auch bei den früheren Veranstaltungen würde sich der Bezirksverband Nordbayern über Besucher aus anderen Teilen der Bundesrepublik freuen. Gedacht ist dabei insbesondere an ehemalige Beschäftigte aus dem Zuständigkeitsbereich des Bezirksverband Nordbayern, die es dienstlich in andere Regionen verschlagen hat. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, die Anreise und gegebenenfalls Übernachtungen müssen selbstständig gebucht werden. Als Ansprechpartner ist Ihnen Johann Klaus (Telefon 0911 – 599102) gern behilflich und kann weitere Auskünfte erteilen. wir trauern Bethge, Harald, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 3, 56076 Koblenz Neumann, Manfred, Veledastraße 23, 50678 Köln Lemke, Gerhard, Königsallee 15, 14193 Berlin Dietel, Günter, Würzburger Straße 42, 01187 Dresden Köster, Erwin, Höriweg 6, 78476 Allensbach Andraschko, Johann, Pennstraße 13, 81549 München Kohlpaintner, Max, Mühltalstraße 20 a, 94032 Passau Baumgartner, Stefan, Abtsdorfer Straße 21, 83410 Laufen Lantenhammer, Eduard, Kaulbachstraße 104, 80802 München Nyenhaus, Hermann, Seidenstraße 51, 47918 Tönisvorst Letz, Stefan, Oelbergweg 7, 93449 Waldmünchen Rock, Hubert Alfons, Marienstraße 38, 54294 Trier Gottorf, Uwe, Mühlenstraße 24, 24235 Laboe Hüll, Heinrich, Borngasse 3, 66917 Biedershausen Weißer, Dieter, Eduard-Otto-Straße 48 , 53129 Bonn Piatyszek, Kurt, Altenhofer Weg 1, 57482 Wenden Birkle, Walter, Vollenweiderweg 13, 88048 Friedrichshafen Flemnitz, Albert, Stettiner Straße 17, 88045 Friedrichshafen Ehrhardt, Hugo, Alex-Müller-Straße 8, 67657 Kaiserslautern Goldau, Peter-Norbert, Obere Schanzstraße 2, 79576 Weil am Rhein > BDZ magazin | März 2011 geb. am 15.03.1950 geb. am 24.03.1935 geb. am 12.07.1907 geb. am 18.05.1937 geb. am 30.07.1947 geb. am 31.03.1950 geb. am 02.11.1930 geb. am 26.12.1921 geb. am 04.09.1928 geb. am 21.12.1923 geb. am 06.02.1934 geb. am 31.12.1913 geb. am 01.09.1932 geb. am 11.02.1934 geb. am 28.04.1930 geb. am 19.02.1923 geb. am 01.07.1933 geb. am 07.02.1919 geb. am 12.08.1927 geb. am 15.06.1935 Schumann, Harry, Witebsker Straße 21, 15234 Frankfurt (Oder) Thomsen, Peter Martin, Mühlenstraße 21, 25524 Itzehoe Hoss, Gerhard, Wiener Straße 173, 70469 Stuttgart Losse, Otto, Hammer Landstraße 168, 20537 Hamburg Assmann, Daniela, Petersdorfer Straße 11 a, 21079 Hamburg Krex, Joachim, Elsa.-Brändström-Straße 72 e, 53227 Bonn Dreiseitel, Johann, Reekamp 49, 22415 Hamburg Platen, Günter, Beethovenring 9, 49835 Wietmarschen Janssen, Uwe, St.-Godehard-Weg 23 a, 18196 Kessin Teltenkötter, Werner, Schlehdornstraße 15, 48531 Nordhorn Bieder, Gerhard, Hildesheimer Straße 8, 37581 Bad Gandersheim Gutsmann, Kurt, Klingenburgweg 24, 37115 Duderstadt Martin, August, Basler Straße 13, 79713 Bad Säckingen Bollmann, Ilse, Berlinickestraße 9, 12165 Berlin Heil, Günter, Kapellenstraße 20, 54298 Aach Friebel, Kurt, Thumseestraße 9, 83435 Bad Reichenhall Baur, Gerhard, Dorfstraße 16, 82266 Inning-Schlagenhofen Richter, Gothard, Brookweg 111, 21465 Wentorf Altmann, Alfons, Annakirchstraße 215, 41063 Mönchengladbach geb. am 21.02.1936 geb. am 16.07.1940 geb. am 13.01.1926 geb. am 30.11.1922 geb. am 14.10.1974 geb. am 25.06.1939 geb. am 11.08.1914 geb. am 31.03.1930 geb. am 16.08.1954 geb. am 15.06.1931 geb. am 28.05.1924 geb. am 03.08.1921 geb. am 21.11.1925 geb. am 22.10.1924 geb. am 11.01.1938 geb. am 26.04.1921 geb. am 15.06.1947 geb. am 13.01.1939 geb. am 08.09.1924 dbb > aktuell > Die große Tarifkommission des dbb tagte nach den Auftaktverhandlungen in Berlin. Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst bisher ergebnislos: Warnstreiks rollen an Nachdem auch die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Landesbeschäftigten am 25. Februar 2011 in Potsdam ergebnislos vertagt worden war, hat der 1. Vorsitzende der dbb tarifunion und dbb Verhandlungsführer Frank Stöhr die Blockadehaltung der Arbeitgeber kritisiert und die Forderungen der Beschäftigten bekräftigt. > raum vom 28. Februar bis 8. März 2011 geplant. Das dbb magazin berichtet in der AprilAusgabe ausführlich darüber. Stöhr bekräftigte zugleich den gewerkschaftlichen Willen, zügig zu einer Einigung zu kommen. „Unsere Forderungen liegen seit Mitte Dezember 2010 auf dem Tisch. Da sollte es nun wirklich an der Zeit sein für eine positive Positionierung der TdL. Wir stehen sehr wohl mit beiden Beinen auf dem Boden der Realität, Herr Möllring“, sagte Stöhr an die Adresse des Verhandlungsführers der Arbeitgeber gerichtet. „Der ständige Verweis auf klamme Keine Bewegung nach dem Ende der zweiten Verhandlungsrunde am 25. Februar 2011 in Potsdam: Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt. 25 > Großes Medieninteresse herrschte bereits zum Auftakt der Tarifverhandlungen am 4. Februar 2011 in Berlin. dbb Verhandlungsführer Frank Stöhr und der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske standen Journalisten Rede und Antwort. öffentliche Kassen bringt uns nicht weiter, denn auch die Haushaltslage der Kolleginnen und Kollegen ist inzwischen sehr angespannt. Die Bezahlung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder ist in den vergangenen Jahren um über acht Prozent im Vergleich zum Einkommensdurchschnitt zurückgefallen. Das sind reale Einkommensverluste.“ > Beschäftigte erwarten Wertschätzung Bereits zum Auftakt der zweiten Runde am 24. Februar 2011 hatte Stöhr eine zügige Einigung gefordert. Man könne nicht immer nur wiederholen, was alles nicht finanzierbar sei. „Die Kolleginnen und Kollegen erwarten ein Zeichen der Wertschätzung für ihre Arbeit. Wenn Milliarden für Banker da sind, muss auch eine leistungsgerechte Einkommensentwicklung für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes finanzier- bar sein“, sagte Stöhr und zeigte sich überzeugt, dass ein rascher Abschluss der Verhandlungen möglich sei: „Natürlich können wir in drei Verhandlungsrunden fertig werden. Das ist allein eine Frage der Entschlossenheit.“ Zugleich machte der dbb Verhandlungsführer klar, dass die Geduld der Beschäftigten nicht endlos zu strapazieren sei. „Eine Blockade durch die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) werden die Kolleginnen und Kollegen nicht hinnehmen. Dann werden die Beschäftigten ihren Protest überall in den Ländern auf die Straßen tragen.“ Die dbb tarifunion fordert für die Beschäftigten der Länder – bei einer Laufzeit von 14 Monaten – einen Sockelbetrag von 50 Euro und eine Anhebung der Tabellenentgelte um drei Prozent. Der materielle Gehalt der Tarifeinigung muss zeit- und inhaltsgleich auf den Beamtenbereich übertragen werden. > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 tarifpolitik „Die Arbeitgeber sollen aufhören, Warteschleifen zu fliegen, und endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen“, forderte Stöhr. „Die Kolleginnen und Kollegen werden diese Missachtung ihrer Arbeit nicht hinnehmen und ihrer Verärgerung jetzt mit bundesweiten Protesten Luft machen“, erklärte der dbb Verhandlungsführer. Bis zur dritten Verhandlungsrunde, die am 9. März in Potsdam beginnt, werde es eine ganze Reihe von Warnstreiks, Demonstrationen und Protestkundgebungen der Landesbeschäftigten geben. Die Aktionen sind zunächst für den Zeit- dbb > fokus Migranten im öffentlichen Dienst: Brückenbauer gesucht Bis zum Wegfall der allgemeinen Wehrpflicht mussten sich die Bundeswehr und auch das Technische Hilfswerk (THW) kaum Gedanken um Nachwuchs machen. Wehrpflicht und Zivildienst sorgten für genügend Rekruten und Helfer. Weil es künftig aber schwierig werden könnte, die geplante Truppenstärke von 185 000 Soldaten zu erreichen, denkt Bundesverteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg über eine Gesetzesänderung nach, die auch Ausländern erlauben würde, in die Bundeswehr einzutreten. Das THW spekuliert ebenfalls über seine personelle Zukunft. Aber Migranten sind nicht nur in Armee und Ehrenamt, sondern gerade auch im öffentlichen Dienst hoch willkommen. dossier 26 Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Staatsministerin Maria Böhmer (CDU), hat sich für die Beschäftigung von mehr Migranten im öffentlichen Dienst ausgesprochen. „Ich halte konkrete Zielmarken zur Erhöhung des Migrantenanteils für vorbildlich“, sagte sie dem dbb magazin (Seite 4) und kündigte einen nationalen Aktionsplan an, um mehr Menschen mit Migrationshintergrund für den öf- fentlichen Dienst zu gewinnen. Sie verwies auf das Beispiel der Stadt Hamburg, die sich vorgenommen habe, den Anteil von Auszubildenden mit Migrationshintergrund von 5,2 auf 20 Prozent zu steigern. Länder wie Hamburg und Berlin sind bereits heute Vorreiter beim Thema „Migrantinnen und Migranten in den öffentlichen Dienst“ und haben zur Integrationsministerkonferenz am 16. und 17. Februar 2011 in Mainz einen Bericht zu bereits getroffenen Maßnahmen und > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 zu Verbesserungsmöglichkeiten vorgelegt. Daraus geht unter anderem hervor, dass Hamburg mit seinen Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils von Beschäftigten mit Migrationshintergrund im Ländervergleich eine Vorbildfunktion zukommt. „Hamburg hat in den vergangenen Jahren durch öffentliche Kampagnen, die Öffnung des Einstellungsverfahrens auch für Nicht-EU-Ausländer, Änderungen in den Anforderungsprofilen oder die engere Zusammenarbeit mit Migrantenorganisationen mehr Migrantinnen und Migranten für den öffentlichen Dienst gewonnen als je zuvor“, erklärte der Zweite Bürgermeister Hamburgs, der Schul- und Sozialsenator Dietrich Wersich. „Die Erfolge sind insbesondere bei den jungen Menschen mit Migrationshintergrund groß: Innerhalb von fünf Jahren konnte der Einstellungsanteil junger Menschen mit Migrationshintergrund von 5,2 Prozent im Jahr 2006 über 10,9 Prozent in 2007, 12,4 Prozent in 2008 und 14,7 Prozent in 2009 bis 15 Prozent im Jahr 2010 fast verdreifacht werden. Unser Ziel sind 20 Prozent“, bekräftigte Wersich. Auch das Land Berlin hat ein Partizipations- und Integrationsgesetz auf den Weg gebracht, das erste dieser Art in der Bundesrepublik. Auf Vorlage der Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales, Carola Bluhm, hat der Senat den Entwurf des „Gesetzes zur Regelung von Partizipation und Integration“ im August 2010 verabschiedet. Mit dem Gesetz werden die verbesserte Teilhabe von Migrantinnen und Migranten so- Foto: Elisabeth Schnell dbb > fokus > Christiana Odumosu ist Polizeiobermeisterin auf dem Berliner Polizeiabschnitt 11. Besonders in Ballungsräumen bräuchte die Polizei mehr Kolleginnen und Kollegen mit natürlichem soziokulturellem Einfühlungsvermögen. wie die interkulturelle Öffnung der Verwaltung auf eine gesetzliche Basis gestellt. Berlin schlägt mit dem Partizipations- und Integrationsgesetz einen neuen Weg hin zu mehr Gleichberechtigung ein. Senatorin Bluhm: „In Berlin leben Menschen aus über 180 Ländern zusammen. Diese Vielfalt an Erfahrungen, Weltanschauungen, religiösen Einstellungen stellt ein wichtiges Potenzial für die Stadt dar. Es gibt eine große Zahl von Berlinerinnen und Berlinern mit Mi- grationshintergrund, die sehr erfolgreich in Berlin wirken, als Abgeordnete, Künstlerinnen und Künstler, als Unternehmerinnen und Unternehmer, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter. Dennoch spiegeln die staatlichen Einrichtungen des Landes Berlin diese Vielfalt der Bevölkerung nicht ausreichend wider. Nach wie vor gibt es aufgrund der nicht-deutschen Herkunft strukturelle Benachteiligungen im Bildungswesen, im Erwerbsleben, auf dem Wohnungsmarkt.“ Auch die Zusammensetzung der demokratischen Beteiligungsgremien des Landes und der Bezirke sei nicht repräsentativ für die Bevölkerungsvielfalt in der Stadt. Um diese Ungleichgewichte und Benachteiligungen abzubauen, brauche Berlin ein Gesetz, das die Beteiligungsrechte der Bevölkerung mit Migrationshintergrund verbindlich festschreibe und die Öffnung der gesellschaftlichen Institutionen für die Vielfalt der Stadtbevölkerung vorantreibe. > Einwanderung vereinfachen dbb Chef Peter Heesen hat sich angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland für eine einfachere Zuwanderung ausländischer Arbeitnehmer ausgesprochen. Dies sei notwendig, um die beruflichen Lücken zu füllen, sagte Heesen am 31. Dezember 2010 der Nachrichtenagentur dpa. Die politische Debatte über das beste Zuwanderungssystem sei „typisch deutsch“. „Ich halte nichts davon, dass wir immer wieder nur über die Verfahren und Risiken diskutieren“, sagte der dbb Chef. Die Nachwuchsgewinnung sei auch im öffentlichen Dienst ein großes Problem, da er im Wettbewerb mit der besser zahlenden Privatwirtschaft stehe. Es sei schwierig, Ingenieure und Techniker zu finden. Selbst die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg habe ihren IT-Bereich in eine eigene Beschäftigungsgesellschaft ausgegliedert, um die Mitarbeiter besser bezahlen zu können. Heesen kritisierte zudem, dass es in Deutschland schwierig sei, ausländische Abschlüsse anerkannt zu bekommen. > Die Verwaltung öffnen Von dem Gesetzesvorhaben, so Bluhm, gehe das klare Signal an die Berlinerinnen und Berliner mit Migrationshintergrund aus, diese Stadt aktiver als bisher mitzugestalten: „Die Möglichkeit, aber auch die Bereitschaft, sich einzubringen, sind in einer Stadt, in der 25 Prozent der Bevölkerung eingewandert sind oder aus Einwandererfamilien stammen, Voraussetzung für eine prosperierende, friedliche und gerechte Entwicklung.“ Kern des Gesetzes sind Regelungen zur interkulturellen Öffnung der Verwaltung. Bluhm: „Dem öffentlichen Dienst muss es wesentlich stärker gelingen, sich auf die Vielschichtigkeit der Einwanderungsgesellschaft auszurichten“, so Bluhm weiter. Diese interkulturelle Öffnung der Verwaltung und von landeseigenen Unternehmen ziehe vor allem drei Konsequenzen nach sich: Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz gelten als Qualifikationen von Beschäftigten bei Einstellungsverfahren und Beförderungen. Die Vielfalt der Bevölkerung soll sich auch in der Beschäftigtenstruktur der staatlichen dbb > fokus > Beinahe zeitgleich fanden zwei große Veranstaltungen statt, die sich intensiv mit dem Thema Integration befassten: Der Europäische Polizeikongress vom 15. bis 16. Februar 2011 in Berlin und die Integrationsministerkonferenz am 17. Februar 2011 in Mainz. Info Staatsministerin Maria Böhmer hat bei der Integrationsministerkonferenz zentrale Projekte vorgestellt. Der Migrantenanteil in den Bundesändern Schleswig-Holstein: 12,6 % Niedersachsen: 15,8 % Saarland: 17,7 % Rheinland-Pfalz: 18,0 % Bayern: 19,2 % Nordrhein-Westfalen: 23,4 % dossier 28 Berlin: 23,8 % Hessen: 24,1 % Baden-Württemberg: 25,3 % Bremen: 25,6 % Hamburg: 26,2 % Neue Bundesländer: 4,8 % Durchschnitt Gesamt: 18,7 % (Stand 2007, Quelle: Statistisches Bundesamt) Institutionen widerspiegeln – ohne starre Quoten. Alle Maßnahmen und Vorhaben der Institutionen müssen daraufhin überprüft werden, ob sie der Vielfalt der Stadtbevölkerung gerecht werden, also nicht diskriminierend, sondern partizipations- und integrationsfördernd wirken. > Neue Impulse Das Gesetz definiert darüber hinaus auch, was Migrationshintergrund bedeutet: Einen Migrationshintergrund haben demnach die erste und die zweite Einwanderergeneration. Diese neue Berliner Definition ist enger als die bisher gebräuchliche Definition des Mikrozensus. Darin bekommen auch Enkel von Eingewanderten noch einen Migrationshintergrund zugeschrieben. „Vor sechs Jahren hat Deutschland umgesteuert und Integration einen neuen Stellenwert gegeben. Jetzt gilt es, die Schubkraft zu erhöhen und Tempo und Intensität unserer Integrationspolitik zu verstärken. Mit dem Nationalen Aktionsplan, der Einführung von Integrationsvereinbarungen und dem Gesetz zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse machen wir Integration verbindlicher“, so Böhmer in Mainz. Für den Zusammenhalt der Gesellschaft sei es unverzichtbar, alle Kräfte für ein gutes Miteinander zu bündeln. Gerade angesichts des Fachkräftemangels könne es sich Deutschland nicht leisten, auf die Kenntnisse und Fähigkeiten von qualifizierten Zuwanderern zu verzichten. Die Bundesregierung handelt. Das Gesetzesvorhaben zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse sei „auf der Zielgeraden“. Jetzt komme es darauf an, dass die Länder schnellstmöglich die Voraussetzungen für eine bessere Anerkennung von ausländischen Qualifikationen schafften. „300 000 zugewanderte Akademiker und Fachkräfte warten darauf, sich bei uns einbringen zu können. Das kommt allen zugute“, betonte Böhmer. > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 > Noch hängt das Bild schief In Deutschland leben rund 16 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund, was etwa 20 Prozent der Bevölkerung entspricht. Dieses Verhältnis spiegelt sich im öffentlichen Dienst bisher nicht wider. Das betrifft auch die Polizei: In Niedersachsen haben beispielsweise nur rund 400 von 20 000 Polizeibeamten einen Migrationshintergrund. Dieses Missverhältnis wollen die Bundesländer nun auflösen und entwickeln verschiedene Strategien, um den Anteil an Migranten im Polizeidienst zu erhöhen. Auf dem 14. Europäischen Polizeikongress in Berlin haben Landesinnenminister und -senatoren das Thema Migration und Integration erörtert. Ralf Jäger, NRW-Minister für Inneres und Kommunales, Dr. Ehrhart Körting, Berliner Senator für Inneres und Sport, Boris Rhein, hessischer Staatsminister für Inneres und Sport, und Dr. Dietmar Woidke, brandenburgischer Minister des Innern, erörterten die Frage, welchen Beitrag zur Integration die Polizei im Umgang mit Migranten und als Organisation leisten kann. Der einheitlicher Tenor: Auch die Polizei sollte ein Spiegelbild der Gesellschaft sein. In der hessischen Polizei liege der Migrantenanteil derzeit bei rund sieben Prozent, angestrebt würden aber 20 Prozent. Dazu bediene man sich ähnlich wie in Berlin und Hamburg auch gezielter Werbemaßnahmen in fremdsprachigen Tageszeitungen. Höher liegt der Mirgrantenanteil bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen: 14 Prozent seien es hier. Erhard Körting gab die Zahl der Polizisten mit Migrationshintergrund für Berlin mit bis zu zehn Prozent an. In Berlin habe, wer sich für den Polizeiberuf interessiere, jedoch den schulischen Anforderungen nicht ganz gerecht geworden sei, die Möglichkeit, schulisches Wissen in Sonderkursen nachzuholen. „Das betrifft auch deutsche Mitbürger. Die Anforderungen sind für alle Bewerber gleich und es gibt auch keine Quote“, sagte Körting. Pluspunkte bei einer Bewerbung bringe aber in jedem Fall das Beherrschen einer zusätzlichen Sprache. Dass Menschen mit Migrationshintergrund eine Bereicherung für den öffentlichen Dienst darstellen, meint auch der stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Heinz Ossenkamp, der als Vorsitzender der komba gewerkschaft die Interessen der Beschäftigten in den Kommunen vertritt. „Integration ist keine Einbahnstraße bei der ,der Staat‘ Migranten integriert. Wenn ,der Staat‘ den Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund in seinen eigenen Strukturen widerspiegelt, ist das ein gewaltiger Standortvorteil“, sagte Ossenkamp dem dbb magazin. Es gehe bei der Integration in den öffentlichen Dienst nicht nur um die Bekämpfung des Fachkräftemangels und die Gewinnung von Nachwuchskräften: „Menschen mit Migrationshintergrund haben ein besonderes Gespür für die soziokulturellen Hintergründe ihrer Landsleute und können damit im täglichen Kundenverkehr, etwa im Rathaus, Brücken bauen und Vertrauen schaffen. Schon deshalb müssen wir künftig noch mehr darauf achten, bei der Nachwuchsgewinnung auch junge Menschen mit Migrationshintergrund anzusprechen.“ Ossenkamp bezweifelt jedoch, dass eine absolute Quotenregelung die Migrationsproblematik lösen kann. br Kredite Beamten- und Angestellten-Darlehen Partner der Nürnberger Versicherung Sollzins (gebunden) 12 Jahre 5,60% effektiver Jahreszins 6,68% nach neuer EU-Richtlinie Beispiel: 30-jährige Beamtin Sollzins (gebunden) 6,50% Laufz. 20 Jahre effektiver Jahreszins 7,45% 35.000,– € mtl. 322,90 € inkl. Lebensvers. 60.000,– € mtl. 550,32 € inkl. Lebensvers. 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Passanten konnten Situationen aus dem jeweiligen Berufsalltag erleben und bekamen Hintergrundinformationen zu den spezifischen Arbeitsbedingungen. Damit machten die Beschäftigten im Vorfeld der Tarifverhandlungen mit den Ländern auf ihre Leistungen am Arbeitsplatz, aber auch auf besondere Belastungen aufmerksam und warben um Unterstützung. Die insgesamt sechs „Einsatztage“ standen als gemeinsames Projekt von dbb und ver.di unter dem Motto: „Wir machen das. Wer sonst?“ „Mit den Straßenaktionen, auf Plakaten und im Internet haben wir die Vielfalt und Leistungsfähigkeit des öffentlichen Dienstes gezeigt und ins Bewusstsein gerückt“, erklärte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske. dbb Chef Peter Heesen ergänzte: „Die Beschäftigen im öffentlichen Dienst arbeiten unter immer schwieriger werdenden Bedingungen. Trotz- dem sorgen sie dafür, dass unser Gemeinwesen rund um die Uhr funktioniert. Sie sagen zu Recht: ‚Wir machen das. Wer sonst?‘ “ > Kliniken Beschäftigte von Unikliniken in Nordrhein-Westfalen haben mit ihrem Aktionstag am 24. Januar 2011 in Düsseldorf auf ihre schwierigen Arbeitsbedingungen aufmerksam gemacht und um die Unterstützung der Bevölkerung bei den anstehenden Tarifverhandlungen mit den Ländern gewor- > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 > 30 Milliarden Euro gehen dem Staat pro Jahr verloren, weil die Steuerverwaltung chronisch unterbesetzt ist. Der Einsatztag in Dortmund verdeutlichte die Größe der Zahl in einer 20 Meter langen Zahlenkolonne. > Mit der Säge gegen den „Bildungsrotstift“: In Dresden gaben die Lehrerverbände im dbb Einblicke in die Belastungen des Berufs. ben. „Immer weniger Beschäftigte kümmern sich um immer mehr Patienten. Die Arbeitsbelastung und die Überstunden steigen. Diese Situation ist nicht haltbar, nicht für die Beschäftigten, und erst recht nicht für die Patienten“, sagte Karl-Heinz Semmler. Der gelernte Krankenpfleger ist seit mehr als 40 Jahren im Gesundheitswesen tätig. Um zu zeigen, was die Patientinnen und Patienten künftig erwartet, wenn die verfehlte Personalpolitik fortgesetzt wird, hatten die Beschäftigten eine futuristische „Automaten-Uniklinik“ aufgebaut. Darin beispielsweise enthalten: ein Selbstbedienungs-OPTisch mit Münzeinwurf. Zudem konnten die Zuschauer anhand einer lebensgroßen Puppe selbst probieren, wie belastend das Umbetten eines Patienten ist. Unterstützt wurden die Beschäftigten von Frank Stöhr, 1. Vorsitzender der dbb tarifunion und Verhandlungsführer des dbb in der Tarifrunde. „Ge- Fotos: bildschön „Einsatztage“ zur Einkommensrunde 2011: dbb > aktuell Operation gelungen, Patient tot? Klinikbeschäftigte werden schlecht bezahlt und arbeiten oft am Rande ihrer physischen und psychischen Kräfte. sundheitspolitik ist kein Steinbruch für immer neue Sparmaßnahmen. Krankenpflege braucht Qualität. In den letzten Jahren haben die Beschäftigten die tariflichen Erhöhungen selbst finanziert. Mehr Einkommen bedeutete stets weniger Personal. Damit muss Schluss sein! Wer will noch die hochwertige Ausbildung und den anstrengenden Beruf auf sich nehmen, wenn er dafür nur Almosen empfängt? Niemand mehr! Ein chronischer Fachkräftemangel zeichnet sich bereits jetzt ab.“ > Straßenmeistereien Beschäftigte von Straßenmeistereien in Niedersachsen informierten Bürgerinnen und Bürger am 25. Januar 2011 in Hannover. „Wir Straßenwärter sorgen tagtäglich, rund um die Uhr und bei jedem Wetter für freie Fahrt auf Straßen und Autobahnen. In den letzten Jahren ist der Straßenbetriebsdienst durch Personalabbau und Überalterung geschwächt worden. Wir fordern, unsere verantwortungsvolle und schwere Arbeit endlich angemessen zu honorieren – und dazu gehört auch eine Gefahrenzulage für die Beschäftigten der Straßen- und Autobahnmeistereien“, sagte der Bundesvorsitzende der Fachgewerkschaft der Straßenund Verkehrsbeschäftigten VDStra, Siegfried Damm. Um deutlich zu machen, wie rund 30 000 Straßenwärterinnen und Straßenwärter täglich für Mobilität auf Deutschlands Straßen sorgen, wurde ein Kurzfilm gezeigt, der sie bei ihrer Arbeit begleitet. In Gesprächen mit den Passanten berichteten die Kollegen von ihrer Tätigkeit und beantworteten Fragen. Straßenwärter räumen im Winter Eis und Schnee, reparieren Fahrbahnen und Schutzplanken, pflegen Böschungen, sichern Unfall- und Pannenstellen – und das mitten im fließenden Verkehr. Jährlich verunglücken durchschnittlich neun von ihnen tödlich, die Zahl der Schwerverletzten liegt im dreistelligen Bereich. Die Wahrscheinlichkeit eines Arbeitsunfalls ist für Beschäftigte der 800 Straßen- und Autobahnmeistereien 13 Mal höher als in der gewerblichen Wirtschaft. „Trotz der extremen Belastungen werden die Kollegen schlecht bezahlt – sie gehen mit Brutto-Gehältern von 1 761 bis 2 387 Euro nach Hause“, machte Regina Stein, Landesfachbereichsleiterin Bund und Länder im ver.diLandesbezirk NiedersachsenBremen, klar. Viele seien zudem aufgrund der harten körperlichen Arbeit schon vor dem Erreichen der Altersgrenze mit ihrer Gesundheit am Ende. „Deshalb fordern wir endlich eine faire Bezahlung und eine Gefahrenzulage. Mit dem Sparen auf Kosten der Beschäftigten muss Schluss sein.“ > Auf großen Infotafeln konnten sich Bürgerinnen und Bürger über die speziellen Belastungen des Lehrerberufs und seine besonderen Anforderungen in den einzelnen Schularten informieren: In den vergangenen 15 Jahren haben die Bundesländer mehr als 20 Prozent der Stellen im Bildungswesen abgebaut. In der Folge wurde die Anzahl der zu unterrichtenden Stunden erhöht, Klassen wurden vergrößert. „Für unsere gute Arbeit muss es endlich auch gutes Geld geben“, machten die Gewerkschafter klar: „Die Einkommensforderung nach 50 Euro Sockelbetrag und linear drei Prozent mehr ist realistisch, angemessen, gerecht und bezahlbar. Schließlich verwirklichen Lehrerinnen und Lehrer den Anspruch der Gesellschaft auf fundierte Bil- dung. Um dies leisten zu können, brauchen Schulen gut ausgebildetes, motiviertes Personal. Auch die Rahmenbedingungen von Schule müssen verbessert werden, denn rund ein Drittel der deutschen Lehrerinnen und Lehrer leiden unter Stress- und Belastungssymptomen, sie fühlen sich von der Politik allein gelassen.“ An der Dresdner Aktion beteiligten sich die dbb Lehrergewerkschaften Deutscher Philologenverband DPhV, Verband der Lehrer an Wirtschaftsschulen VLW, Verband Bildung und Erziehung VBE, Verband Deutscher Realschullehrer VDR und Bundesverband der Lehrerinnen und Lehrer an beruflichen Schulen BLBS. > Hochschule Eine überdimensionale Sardinenbüchse, in der sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Technik, Verwaltung, Lehre und Forschung der Hochschulen symbolisch zusammenpferchten, stand am späten Nachmittag des 26. Januar 2011 in Flensburg im Mittelpunkt einer Aktion, mit der Hochschulbeschäftigte ihre Arbeitsbedingungen erklärten. Die Landesbediensteten warben auf dem belebten Südermarkt bei den Passanten um Sympathie für das Forderungspaket der Tarifrunde. Udo Rempe, der Vorsitzende der Verbandes Hochschule und Schule Mit einer Aufsehen erregenden Aktion haben Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten am 26. Januar 2011 in Dresden auf > Straßenwärter machten in Hannover die Schneekanone flott, um auf ihre harten und gefährlichen Arbeitsbedingungen hinzuweisen. > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 31 tarifpolitik > ihre berechtigten Forderungen in der Einkommensrunde aufmerksam gemacht. Symbolisch zersägten sie einen sieben Meter langen Rotstift und wiesen auf die andauernde Sparpolitik im Bildungsbereich hin. Sie berichteten von immer weiter steigender Arbeitsbelastung und nicht angemessener Bezahlung. „Trotzdem können sich Schüler und Eltern auf uns verlassen. Wir wollen, dass unsere Kinder die bestmögliche Bildung bekommen“, betonten die Vertreter der dbb Lehrergewerkschaften auf dem Platz vor der Altmarkt-Galerie. dbb > aktuell tarifpolitik 32 Wissenschaft (vhw) SchleswigHolstein im dbb, kritisierte den fortschreitenden Personalabbau in allen Hochschulbereichen, dem in den letzten zehn Jahren über 20 000 Stellen zum Opfer gefallen sind: „Die Aufgaben werden vielfältiger und müssen von immer weniger Menschen bewältigt werden. Lehre wird von der Kernaufgabe zum Sparpotenzial degradiert.“ Für Jens Mahler, den Leiter des Fachbereichs Bildung, Wissenschaft und Forschung bei ver.di Nord, kann die Unterfinanzierung der Hochschulen nur durch eine Einnahmeverbesserung der staatlichen Haushalte beendet werden: „Das heißt, durch Realisierung einer gerechten Steuerpolitik. Der Einsatz von Lehrbeauftragten und zeitlich befristeten Wissenschaftlern an den Hochschulen hat extrem zugenommen. Hochqualifizierte junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden für längere Zeit auf prekäre Arbeitsbedingungen zurückgeworfen. Dies ist ein Armutszeugnis für die Bildungs- und Hochschulpolitik in Deutschland!“ > Steuerverwaltung Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Steuerverwaltung haben der Bevölkerung am > Vormittag des 27. Januar 2011 in der Dortmunder Innenstadt vor Augen geführt, was für eine gigantische Summe 30 Milliarden Euro sind. Das ist der Geldbetrag, der unserem Gemeinwesen jährlich verloren geht, weil in Finanzämtern, bei Steuerfahndung und Betriebsprüfung akuter Personalmangel herrscht: Auf dem Platz vor der Reinoldi-Kirche wurden die Ziffern des Verlustes auf eine Bühne getragen und zu einer 20 Meter langen Reihe formiert. „Immer weniger Personal ist für eine immer größer werdende und immer schwieriger werdende Zahl von Steuerfällen zuständig“, kritisierte Heinz Katerkamp, Bezirksvorsitzender der Deutschen Steuer-Gewerkschaft (DSTG) im dbb, mit Hinweis auf die 30-MilliardenVerluste. „Dieses Geld fehlt dem Staat an allen Ecken und Enden, während wir zusehen müssen, wie die Steuergerechtigkeit mehr und mehr auf der Strecke bleibt. Wir fordern die Politik auf, die Lücken im Personalkörper durch Einstellungen zu schließen und im Rahmen der anstehenden Tarif- und Besoldungsrunde für eine leistungsgerechte Bezahlung zu sorgen. Die Tarifforderungen Hochschulpersonal in der Dose: In Flensburg ging es um die Arbeitsbelastung an deutschen Universitäten. > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 > „Glücksrad“ der Belastungen: Was Polizistinnen und Polizisten leisten, konnten Bürger in Mannheim erfahren. sind sozial ausgewogen, angemessen und bezahlbar.“ Reinhard Kilmer von ver.di untermauerte die Kritik, indem er von seiner langjährigen Arbeit als Steuerfahnder berichtete und einen aktuellen Zusammenhang zwischen Steuerpflicht und Gemeinwohl herstellte: „Der Zustand unserer Straßen und Schulen hat auch damit etwas zu tun, dass Teile der Bevölkerung ihren Solidarbeitrag verweigern und sich persönlich zu Lasten der Allgemeinheit bereichern. Wir tun etwas dagegen!“ > Polizei In Mannheim berichteten am 28. Januar 2011 mehr als 100 Polizistinnen und Polizisten über ihren Arbeitsalltag. Stetig steigende Arbeitsbelastung und schlechte Bezahlung standen im Fokus: „Dennoch ist auf uns Verlass – sei es bei der Sicherung von Demonstrationen, politischen Gipfeltreffen und Fußballspielen, bei der Aufklärung von Einbrüchen oder der Schlichtung von Familienstreitigkeiten“, sagte Joachim Lautensack, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) Baden-Württemberg, vor Gewerkschaftsmitgliedern, Medienvertretern und Passanten. Wer – wie die Polizei – in harter Sicherheitsarbeit seine Haut riskiert, muss dafür angemessen und gerecht bezahlt werden“, ergänzte Frank Stöhr. Auf einem rund drei Meter großen, dem Glücksrad nachempfundenen „Einsatzrad“ waren die unterschiedlichen Bereiche verzeichnet, in denen die Polizei tagtäglich verantwortungsvoll für Sicherheit, Ruhe und Ordnung sorgt. „Allerdings kann, wer an diesem Rad dreht, eigentlich nur verlieren“, so Lautensack. „Denn Arbeitsleistung und Bezahlung passen nicht zusammen. Für unsere gute Arbeit muss es endlich auch gutes Geld geben.“ Vertreter verschiedener Polizeibereiche berichteten, Polizistinnen und Polizisten würden bei ihren Einsätzen immer häufiger angegriffen, beschimpft und geschlagen, müssten oft außerhalb ihres Reviers Dienst tun. „7 000 Stellen haben die Länder in den vergangenen Jahren eingespart, auch in Baden-Württemberg sind 1 150 Stellen weggefallen. Überstundenberge sind angewachsen. Und dabei verdient ein 35-jähriger Polizeikommissar mit zwei Kindern gerade einmal 2 800 Euro im Monat“, so Lautensack. Volker Stich, Vorsitzender des BBW Beamtenbund Tarifunion, verwies auf die gewerkschaftliche Einkommensforderung, die vor allem Beziehern geringerer Einkommen ein deutliches Plus bringe und Spielraum für die dringend notwendige Nachwuchsgewinnung schaffe. Der dbb erwarte, dass das Tarifergebnis in den Ländern zeitund inhaltsgleich auf Beamte und Versorgungsempfänger übertragen wird. dbb > fokus Rechtsschutz-Kombi-Paket: Sicherheit für den Fall der Fälle vorhanden waren. Die Rechtsschutz-Versicherung zahlte die gesamten Verfahrenskosten einschließlich der gegnerischen Kosten in Höhe von über 2 500 Euro. > Das maßgeschneiderte Rechtsschutz-Kombi-Paket, das Privat,- Berufs- und Verkehrsrechtsschutz beinhaltet, erhalten dbb Mitglieder über das dbb vorsorgewerk in Kooperation mit Jurpartner, Konzerntochter von ROLAND Rechtsschutz, zu besonders günstigen Konditionen: Eine hohe Versicherungssumme bei einer geringen Selbstbeteiligung. Im Fall des Falles übernimmt der Versicherer Kosten, Gebühren und Honorare von bis zu 500 000 Euro je Rechtsschutzfall. Zusätzlich zur Versicherungssumme stellt Jurpartner – etwa um eine Untersuchungshaft zu verhindern – eine Strafkaution bis zu 100 000 Euro zur Verfügung. Beispiel: Verkehrsunfall Elena P. wird in einen Verkehrsunfall verwickelt, da ihr Unfallgegner ihr die Vorfahrt genommen hat. Sie erleidet einen Lendenwirbelbruch. Seitdem ist sie in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt Ein Prozess bedeutet nicht nur viel Ärger und Stress, sondern kann oft auch sehr teuer werden. Da ist es gut, wenn man einen zuverlässigen Partner hat. Einen Partner, der Kosten übernimmt und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite steht. Mit einer Rechtsschutz-Versicherung müssen Sie nicht aus Kostengründen auf Ihr gutes Recht verzichten. Ein weiteres Argument für Sie: Als dbb Mitglied können Sie und Ihre > Preiswert(er) wird der Rechtsschutz auch deshalb, weil die Mitglieder der dbb Fachgewerkschaften bei arbeitsrechtlichen Streitigkeiten auf die Juristen der dbb Dienstleistungszentren zählen können. Jurpartner ergänzt diesen Rechtsschutz im beruflichen Bereich. Schließlich würde es nur unnötige Kosten verursachen, dasselbe Risiko doppelt zu versichern! Für Familienangehörige kann der Arbeits-Rechtsschutz selbstverständlich zusätzlich abgedeckt werden. Info Der Spezialtarif über das dbb vorsorgewerk ist halb so teuer wie der durchschnittliche Jahresbeitrag einer Rechtsschutzversicherung. Zahlen auch Sie zu viel? Wie viel Sie sparen können, rechnen Ihnen die Kolleginnen und Kollegen in der Kundenbetreuung des dbb vorsorgewerk aus. Diese sind für Sie montags bis freitags in der Zeit von 8:00 bis 18:00 Uhr unter der Rufnummer 01805.222 170 erreichbar. (0,14 Euro/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Min.) Weitere Informationen finden Sie auch unter: www.dbb-vorsorgewerk.de Angehörigen vom besonders günstigen Spezialtarif profitieren. > Beispiel: Autokauf Joachim W. kauft sich für 5 000 Euro einen gebrauchten Pkw. Schon bald stellt er fest, dass dieser gravierende Mängel aufweist. Als der Verkäufer sich weigert, den Kauf rückgängig zu machen, kommt es zum Prozess. Joachim W. verliert den Rechtsstreit, weil er nicht beweisen kann, dass die Mängel beim Kauf bereits und hat wiederkehrende Schmerzen im Rücken. Infolgedessen verklagt sie den Unfallgegner auf ein Schmerzensgeld von 30 000 Euro. Die Anwalts- und Gerichtskosten betragen allein für die erste Instanz fast 6 400 Euro. > Vorteile in Kürze > hohe Versicherungssumme > geringe Selbstbeteiligung > telefonische Rechtsberatung > Spezialtarif für Mitglieder Die Fälle zeigen: Wer sich absichert, muss sich vor den hohen Summen, die ein langwieriger Rechtsstreit verschlingen kann, nicht fürchten. Das dbb vorsorgewerk bietet Ihnen individuellen Schutz – zugeschnitten auf Ihre Bedürfnisse. bereits ab 9,52 Euro im Monat* > 12 Monate Beitragsgarantie * Jahresbeitrag auf Monatsbasis für Privat-, Berufs- und VerkehrsRechtsschutz ergänzend zu den Leistungen des dbb im beruflichen Bereich, SB 250 Euro > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 33 mitgliederservice Ein Unfallgegner, der seine Schuld nicht eingesteht, ein Nachbar, der zu laut Musik hört oder das Küchenstudio, das bei der beschädigt gelieferten Kücheneinrichtung auf Stur schaltet – schneller als man denkt, gerät man mit anderen Personen in einen Rechtsstreit. Das belegen auch die Zahlen: Rund neun Millionen Prozesse werden jährlich hierzulande geführt – Tendenz steigend. Um im Fall der Fälle abgesichert zu sein, können dbb Mitglieder und deren Angehörige über das dbb vorsorgewerk eine maßgeschneiderte Rechtsschutz-Absicherung abschließen. dbb > spezial Erster Bundesgleichstellungsbericht: Es muss echte Wahlmöglichkeiten geben Wildfeuer: Mehr als zwei Jahre hat die Sachverständigenkommission, der Sie vorsitzen, daran gearbeitet, ein Gutachten zur Lage der Gleichstellung in Deutschland zu erstellen. Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis Ihrer Arbeit? frauen 34 Klammer: Wir sind sehr zufrieden, dass wir den Ersten Gleichstellungsbericht vorlegen können. Damit zeigen wir neue Wege für eine zukunftsorientierte Gleichstellungspolitik in Lebensverlaufsperspektive auf. Wildfeuer: Welche Erkenntnisse, die Sie im Bericht festgehalten haben, haben Sie am meisten überrascht? Klammer: Insgesamt hat mich leider die Erkenntnis überrascht, dass trotz verbesserter Bildungschancen von Frauen und ungeachtet vieler Bemühungen um die Gleichstellung, es im Lebensverlauf noch immer zu starken Retraditionalisierungen in den Geschlechterverhältnissen kommt – bedingt auch durch institutionelle Rahmenbedingungen. Foto: Friedhelm Windmüller Prof. Dr. Ute Klammer, die Vorsitzende der Sachverständigenkommission, die den Ersten Gleichstellungsbericht des Bundes erarbeitet hat, stand der Vorsitzenden der dbb bundesfrauenvertretung Helene Wildfeuer Rede und Antwort, wie es um die Gleichstellung in Deutschland bestellt ist und welche Ergebnisse des in zweijähriger Arbeit erstellten Gutachtens sie am meisten überrascht haben. > Frauen-Fragen: Die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung Helene Wildfeuer im Gespräch mit Ute Klammer (links), die als Vorsitzende der Sachverständigenkommission maßgeblich an der Erarbeitung des Bundesgleichstellungsberichtes mitgewirkt hat. Wahlmöglichkeiten haben müssen. So dürfen etwa Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit für gesellschaftlich anerkannte Tätigkeiten wie zum Beispiel Sorgearbeit langfristig nicht zu Nachteilen führen. Auch ist es der Kommission wichtig zu betonen, dass Gleichstellungsbemühungen ebenso die Möglichkeit einer eigenständigen Existenzsiche- Wildfeuer: Was kann der Bericht im Hinblick auf die künftige Zielsetzung der Gleichstellungspolitik des Bundes leisten? Klammer: Der Bericht kann bei einer zukunftsfähigen Leitbildentwicklung unterstützen. Wesentlich ist, dass Frauen und Männer in Deutschland nicht nur formale, sondern tatsächliche > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 > rung von Frauen in Niedriglohnbereichen einschließen müssen. Wildfeuer: Sie fordern die Regierung auf, sich für Entgeltgleichheit einzusetzen. Welche Maßnahmen empfehlen Sie, um den geschlechterbedingten Verdienstabständen auch im öffentlichen Dienst langfristig zu begegnen? Info Die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) eingesetzte Sachverständigenkommission hat den bisherigen politischen Bemühungen bei der Gleichstellung von Männern und Frauen ein ernüchterndes Zeugnis ausgestellt: Deutschlands Gleichstellungspolitik fehlt ein konsequentes Leitbild mit Blick „aufs Ganze“. Das geht aus dem Gutachten zur Lage der Gleichstellung in Deutschland hervor, das am 25. Januar 2011 an das BMFSFJ übergeben wurde. Das Gutachten dient als Grundlage für den Ersten Bundesgleichstellungsbericht, der im kommenden Frühjahr verabschiedet werden soll. Die Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung hat die Bundesregierung aufgefordert, die Gleichstellungspolitik nachhaltig in alle Politikfelder zu integrieren: „Die Einflussmöglichkeiten der öffentlichen Verwaltungen bei der Umsetzung gleichstellungspolitischer Vorgaben müssen auf allen Ebenen effektiver genutzt werden“, so Wildfeuer. Klammer: Im öffentlichen Dienst besteht Bedarf, Vorgesetzte im Hinblick auf geschlechtergerechte dienstliche Beurteilungen zu schulen und zu sensibilisieren. Die Förderung der Gleichstellung sollte in der Leistungsbewertung von Führungskräften berücksichtigt werden. Wildfeuer: Die Frage, wie man mehr Frauen in Führungspositionen befördert, wird oft mit der Forderung nach einer Quotenregelung beantwortet. Wie schätzen Sie die Wirkungsweise von solchen vorgeschriebenen Geschlechterverhältnissen ein? Klammer: Mit Blick auf den seit Jahren stagnierenden Anteil von Frauen in Top-ManagementPositionen in Deutschland spricht sich die Kommission dafür aus, eine Geschlechterquote für Aufsichtsräte einzuführen. Dass diese sehr wirksam sein kann, zeigt ein vergleichender Blick zu unseren europäischen Nachbarn. Dennoch ist das allein nicht ausreichend. Daher empfiehlt die Kommission dringend, auch Modelle für Mindestanteilsregelungen von Frauen in Führungspositionen zu prüfen. Wildfeuer: Der Bundesgleichstellungsbericht wurde Ende Januar an Bundesfrauenministerin Schröder übergeben. Wie geht die Arbeit der Sachverständigenkommission jetzt weiter? Klammer: Mit der Übergabe des Berichts an das BMFSFJ beendet die Kommission offiziell ihre Arbeit. Allerdings werden wir in den kommenden Monaten die Berichtsergebnisse noch auf verschiedenen Veranstaltungen präsentieren. Darüber hinaus werden wir selbstverständlich die Fortschritte der Geschlechtergleichstellung in Deutschland auch weiterhin wissenschaftlich und praktisch nachhaltig verfolgen. > Web Tipp: Die ausführliche Bewertung der dbb bundesfrauenvertretung zum Bundesgleichstellungberichtes in:“ frauen im dbb, Ausgabe 1-2/2011“, online unter: www. frauen.dbb.de !"# $ %&!'%! ( )"* + ! ( (, + %-$( + ./0%!" 1 2 $* % ( -3 "" ! & 0% ' 45 67898 ( :, * ;6;94<56 5=2; >?* ;6;94<56 5=256 @"%2&<( AAA<"%2&<( schmerzfrei leben! ! "# $ %$ & & ' ( ) ( * $ + ! " #$ % &' ! ( ) ) *" + " ' $ " ! , -"" . /" 0' ' 1 '2 *"' 1 0 2 , $ - - " . Schmerztherapiezentrum Schmerzklinik am Arkauwald $ " 45 67689 $ !: 976;< 4=49 (>: 976;< 4=4<;< : ? Ihre Fachklinik mit Herz & Kompetenz! www.schmerz.com Schmerzfrei leben! ! "# $ %$ & & ' ( ) ( * Über 15 Jahre schonende Prostata-Therapie bei gutartiger ProstataVergrößerung Greenlight-Power-Laser bei Prostata-Krebs fokussierter Ultraschall HIFU minimal-invasive Diagnostik Echtzeit-Elastographie Brot für die Welt Bergheimer Str. 5 6a D- 69115 Heidelberg Tel. (0 62 21) 650 85-0 Fax (0 62 21) 650 85-11 www.prostata-therapie.de $ + ! " # $ % ! & ' ' (" ) * " " ! ) + ,"" - ." / 0 1 (" 0 / 1 , $ - - " . 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Der EWSA, in dem Frank Stöhr für den dbb vertreten ist, verabschiedete nun eine Stellungnahme zu den Vorschlägen der Kommission. Einig waren sich die Mitglieder des EWSA bei der Ablehnung einer generellen Anhebung des Foto: Marco Urban Stöhr: Altersversorgung ist nationale Aufgabe > Frank Stöhr Ruhestandsalters. Angesichts des demographischen Wandels könne dies sogar dazu führen, dass Millionen Menschen unter die Armutsgrenze fielen. „Es ist Augenwischerei, wenn die Anhebung des Ruhestandsalters als Allheilmittel für die Probleme der Renten- und Pensionssysteme herhalten soll. Solange viele ältere Menschen nicht mehr in den Arbeitsmarkt integriert oder in den Vorruhestand gedrängt werden, ist diese Maßnahme nichts anderes als eine versteckte Rentenkürzung“, beklagte Stöhr. Deshalb seien auch automatische Anpassungsmechanismen für das Ruhestandsalter, die an eine erhöhte Lebenserwartung gekoppelt wären, schädlich und gegen das Interesse der Arbeitnehmer gerichtet: „Es ist Aufgabe der Politik, konkrete Situationen zu erfassen und zu gestalten, jeder soll auch im Alter ein würdiges Leben führen können“, so Stöhr weiter. Dies müsse Ziel jeder verantwortungsbewussten Rentenund Pensionspolitik sein. In der Studiengruppe „Grünbuch – Pensionen und Renten“ machte sich der Chef der dbb tarifunion vor allem für einen zukunftsgewandten Ansatz stark. „Die Europäische Union sollte Rahmenbedingungen schaffen, die dafür sorgen, dass mehr menschenwürdige Arbeitsplätze geschaffen werden. Sie könnte Mitgliedstaaten helfen, die Folgen des demographischen Wandels zu meistern oder zumindest sozial abzufedern.“ be Akutklinik Bad Saulgau Ab sofort erreichen Sie uns unter 0 21 02/7 40 23 0 INFO Fachklinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Behandlungsschwerpunkte: Was unterscheidet uns von Anderen: Kriseninterventionen Interdisziplinäre Schmerzbehandlung Burn-out-Folgeerkrankungen Mobbing-Folgeerkrankungen Problemkreis Schmerz-Angst-Depression Trauerbewältigung Tinnitusbewältigung Traumatherapie Essstörungen Persönlichkeitsstörungen Hohe Behandlungsdichte Erfahrenes Team Patient-Therapeuten-Schlüssel 4:1 Kurze Wartezeiten Akutklinik Bad Saulgau Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin & Psychotherapie Am schönen Moos 9 l D 88348 Bad Saulgau Fon: +49 7581 2006-0 l Fax: +49 7581 2006-400 [email protected] l www.akutklinik-bad-saulgau.de > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 37 europa Pensions- und Rentensysteme in Europa: dbb > spezial Renteneintrittsalter in Europa: Bitte warten … „denn eins ist sicher: Die Rente“ – mit diesem Slogan startete Bundesarbeitsminister Norbert Blüm 1986 eine Informationskampagne zur Sicherheit der Renten. Doch die damals üblichen Alterseinkünfte reichen aufgrund veränderter Rahmenbedingungen und trotz Zusatzrenten und privater Vorsorge heute nicht mehr aus, den Lebensstandard im Alter zu sichern. Das gilt nicht nur für ( junge) Menschen in Deutschland, sondern für ganz Europa. Die EU-Kommission fordert eine deutliche Erhöhung des Renteneintrittsalters. Welche Maßnahmen haben die Mitgliedstaaten bislang ergriffen? senioren 38 Etwa ab der Jahrhundertmitte werden die Senioren – europaweit – durchschnittlich sieben Jahre länger von ihren Altersbezügen leben als heute. Und die Parameter des Generationenvertrages geraten zunehmend in Schieflage: Infolge des Geburtenrückgangs und der höheren Lebenserwartung müssen immer weniger Beschäftigte für immer mehr Rentenbezieher immer länger aufkommen – eine Rechnung, die nicht aufgehen kann. Das Bündel der Gegenmaßnahmen ist bekannt, aber unbeliebt: Beitragserhöhungen, geringere Leistungen, Erhöhung des Renteneintrittsalters. Bereits 2007 hat die Bundesregierung mit der schrittweisen Anhebung des gesetzlichen Rentenbeginns von 65 auf 67 Jahre reagiert. Beschäftigte des Jahrgangs 1964 müssen zwei volle Jahre länger arbeiten, bevor sie ohne Abschläge in Rente gehen können. Doch auch das werde Experten zufolge auf Dauer nicht ausreichen. Die Bundesbank hat die Rente ab 69 in die Diskussion gebracht; die EU Kommission hält ein Eintrittsalter ab 2040 mit 67, ab 2060 mit 70 Jahren für realistisch. Diesen Kurs hat die dänische Regierung bereits eingeschlagen. Sie versteht die erfolgte Anhebung des Renteneintrittsalters von derzeit 65 auf 67 Jahren als einen ersten Schritt, um die Alterseinkünfte zu sichern: Die jetzt 30-Jährigen sollen bis Mitte 70 arbeiten. In nahezu allen EU-Ländern sind inzwischen höhere Renteneintrittsalter geplant oder bereits in der Umsetzungsphase. Griechenland hat den Rentenbeginn von 61 auf 65 erhöht; Spanien von 65 auf 67, Tschechien hebt von knapp 62 auf 63 Jahre an, wobei Frauen je nach Kinderzahl früher in Rente gehen können. Die Entwicklung in der EU geht in Richtung einer allgemeinen Angleichung nach oben. Das ist angesichts der zu erwartenden Bevölkerungsentwicklung eine richtige Entscheidung: 2050 wird der Bevölkerungsanteil der über 60-Jährigen etwa 37 Prozent betragen. Der Anteil der über 80-Jährigen wird von derzeit drei auf über zehn Prozent steigen. Dennoch ist die Rente mit 67 oder gar noch später keineswegs bereits Realität. Aktuell > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 > Ein Weg aus der Altersarmut: Freiwillig länger im Job … geht der Europäer mit durchschnittlich 61,4 Jahren in den Ruhestand. Und der im Grünbuch der EU-Kommission „Pensionen und Renten“ enthaltene Vorstoß zur automatischen Koppelung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung ist inzwischen vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) abgelehnt worden und damit faktisch vom Tisch. Und ein Gesetz zur Rentenpolitik kann Brüssel ohnehin nicht verabschieden, weil das in die Kompetenz der Mitgliedstaaten fällt. So zeigte sich auch dbb Vizechef Frank Stöhr, der dem EWSA für den dbb angehört, erfreut über diese Entscheidung (siehe dazu den Bericht Seite 37), der den einzelnen Staaten Spielräume für eine eigene Gestaltung lasse und die gewachsenen Alterssicherungssysteme in den 27 Mitgliedstaaten anerkenne. Der EU komme es zu, die Rahmenbedingungen zu verbessern und dafür Sorge zu tragen, mehr Menschen in Lohn und Brot zu bringen, damit sich die Beitragszahlungen zur Alterssicherung auf mehr Schultern verteilen. Ob die teils düsteren Prognosen und Perspektiven indes tragen und die eingeleiteten Gegenmaßnahmen das tun, was Norbert Blüm 1986 behauptete – die Renten sicher machen – bleibt dahingestellt. Entwicklungen in der Rentenversiche- rung lassen sich kaum mehr als 30 Jahre voraus berechnen und niemand weiß, ob die jetzt heranwachsende Generation nicht wieder mehr Kinder bekommt, was die Berechnungen zwar nicht außer Kraft setzen, aber die Lage der Rentenversicherung sicherlich verbessern würde. Eine bedenkenswerte Alternative ist die Einführung eines flexiblen Renteneintrittsalters, das rüstigen Beschäftigten auf freiwilliger Basis einen längeren Verbleib im Berufsleben ermöglicht. Diesen Weg haben Schweden und England gewählt. Die britische Regierung ermöglicht ab Oktober 2011 Arbeitnehmern, ihren Job über das 65. Lebensjahr hinaus zu behalten. In Schweden gilt eine solche Regelung bereits seit 1999. Das Land ist vom demographischen Wandel besonders stark betroffen, schon heute gehören 20 Prozent der Bevölkerung zu den Altersrentnern. Das flexible Rentensystem sieht einen Ruhestand ab dem 61. Lebensjahr vor, wobei die Rente allerdings nach der durchschnittlichen Lebenserwartung zum Zeitpunkt des beginnenden Ruhestands berechnet wird. Dies soll einen Anreiz schaffen, so lange wie möglich zu arbeiten. Das System zeigt inzwischen Wirkung: Die Schweden gehen erst mit durchschnittlich 65,7 Jahren in Rente – dem Höchstwert in Europa. sm dbb > finale Schöne neue Welt… ins Land zu holen. Erschwerend kam hinzu, dass die kinderlosen Jungen den Übergang von der siechenden Republik zur Siechenrepublik durch Nachwuchs-Verweigerung beschleunigt haben. Auch die halbherzigen Gegenmaßnah- men in der Alterssicherung – Rente und Pensionen mit 72, Auszahlung geringerer Altersbezüge, höhere Beiträge – haben nichts gefruchtet. Jetzt, im Jahr 2083 – hat die amtierende Bundespräsidentin gemeinsam mit der Kanzlerin Bestellen Sie jetzt. Ganz einfach. Ganz wie Sie wollen. Beamtendisziplinarrecht – aus der Praxis für die Praxis Der Inhalt im Überblick: • Allgemeine Grundlagen • Materielles Beamtendisziplinarrecht (u.a. Beamtenpflichten, Dienstvergehen, Disziplinarmaßnahmen) • Formelles Beamtendisziplinarrecht (u.a. behördliches und gerichtliches Disziplinarverfahren sowie sachgleiches Strafverfahren) NEUERSCHEINUNG INFORMATIONEN FÜR BEAMTE UND ARBEITNEHMER Was Sie davon haben: Ein kompaktes Erläuterungs- und Nachschlagewerk aus der Praxis des Bundesverwaltungsgerichts für Behörden, Kanzleien und Gerichte, u.a. mit Beispielsfällen, Praxistipps, weiterführenden Rechtsprechungsund Literaturhinweisen sowie Muster- und Gesetzestexten. So bestellen Sie ganz einfach: Sie können mit nebenstehendem Bestellcoupon per Post oder Fax bestellen. Oder Sie teilen uns Ihren Wunsch per E-Mail oder über Internet mit. dbb verlag gmbh Friedrichstraße 165 10117 Berlin Telefon: 0 30/ 7 26 19 17-0 Telefax: 0 30/ 7 26 19 17-40 E-mail: [email protected] Internet: http://www.dbbverlag.de BESTELLCOUPON Zuschicken oder faxen –– Exemplar/e „Grundzüge des Beamtendisziplinarrechts“ Verlagsprogramm Name 324 Seiten 54,90* Anschrift ISBN 978-3-87863-166-8 * zuzügl. Porto und Verpackung 39 glosse Die demographische Entwicklung verlief negativ, denn der spätestens seit der Jahrtausendwende absehbare drastische Bevölkerungsrückgang ist wesentlich heftiger eingetroffen als befürchtet: Deutschland schafft sich ab, weil die Deutschen – Günter Grass wusste das schon 1980 und prognostizierte Kopfgeburten – aussterben. Und es ist trotz mahnender Stimmen aus allen politischen Lagern rückblickend weder gelungen, attraktive bevölkerungsfördernde Steuerungsmittel in Form von Kitaplätzen, Erziehungsurlaub oder höherem Kindergeld zu etablieren noch in ausreichender Zahl qualifizierte und einbürgerungswillige Zuwanderer und allen Ministerinnen den Entwurf einer Verfassungsänderung vorgelegt, um die Restbevölkerung aus den Seniorenheimen zu holen und in sonnigere Gefilde umzusiedeln. Der Ankauf der ehemaligen deutsch-spanischen Ferieninsel Mallorca ist nahezu perfekt. Die Bundesrepublik Deutschland wird in absehbarer Zeit mangels Bürgern aufhören zu existieren. Welche aufstrebende, prosperierende Industrienation, China und Indien sind gleichermaßen im Gespräch, das ehemalige deutsche Staatsgebiet erwerben wird, ist noch offen. Verbleibende soziale Härten werden – wie immer – abgefedert: Arbeitswillige Oldtimer mit Migrationshintergrund in der vierten Generation jenseits der 70 sollen in Deutschland bleiben dürfen und weiterbeschäftigt werden. sm Datum/Unterschrift > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 dbb > finale Privatsphäre im Digitalzeitalter: > Amnesie für das Netz „Elephants never forget“ – der Werbeslogan eines amerikanischen Diskettenherstellers stammt aus den 80er-Jahren. Einer Zeit, in der das Internet als Wissenschaftsanwendung in den Kinderschuhen steckte und Daten viel unsicherer in der Archivierung waren als Gedrucktes. 30 Jahre später haben sich die Vorzeichen umgekehrt: Es ist beinahe unmöglich, einmal ins Internet gestellte Informationen zuverlässig wieder zu entfernen. Das kann zum Problem für die Privatsphäre werden. online 40 > Datensicherheit auf die harte Tour: Mit minimalem Grundwissen geht es komfortabler. Selbst wenn ein Nutzer seinen Facebook- oder sonstigen Account bei einem sozialen Netzwerk löscht, kann er nicht sicher sein, ob Dritte dort abgelegte Texte, Videos und Bilder nicht längst kopiert und an anderer Stelle verfügbar gemacht haben. Das peinliche Partyfoto aus der Jugendzeit kann so zum gesellschaftlichen Sprengstoff werden. Welcher Personalchef stellt schon jemanden ein, der aus dem Internet als halbnackter Trunkenbold bekannt ist? Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) hat Handlungsbedarf erkannt und gemeinsam mit dem Branchenverband BITKOM eine Konfe- renz zum Datenschutz im Internet abgehalten. Anlässlich des „Safer Internet Day“ am 8. Februar 2011 bezeichnete Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner den Schutz der persönlichen Daten im Internet als eine der „Kernaufgaben von Politik und Wirtschaft“. „Viele Menschen sind beinahe rund um die Uhr online und hinterlassen dabei unzählige Datenspuren. Die technischen Entwicklungen geben uns eine Freiheit, deren Missbrauch wir durch einen klaren rechtlichen Rahmen verhindern müssen. Die Bundesregierung wird rote Linien ziehen, die zum Schutz der Privatsphäre auch im Internet nicht überschritten werden dürfen“, so Aigner. > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 BITKOM-Präsidiumsmitglied Prof. Dieter Kempf ergänzte: „Manche geben ohne Bedenken ihr ganzes Leben preis. Andere verzichten ganz auf die Speicherung von Daten im Web, aus Angst vor mangelndem Schutz.“ Daher will die Bundesregierung der Weitergabe personenbezogener Daten Grenzen setzen. „Ich möchte nicht, dass Unternehmen Geschäfte mit den Daten von Nutzern machen, indem sie Persönlichkeitsprofile veröffentlichen, Bewegungsprofile oder Suchmaschinen-Anfragen zur Profilbildung nutzen. Dies darf nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Betroffenen zulässig sein. Auch die Gesichtserkennung im Internet darf nur mit ausdrücklicher Zustimmung geschehen. Wer persönliche Daten ins Netz stellt, sollte grundsätzlich auch das Recht behalten, diese wieder zu löschen“, sagte die Bundesverbraucherministerin. Aber auch nutzerfreundliche Technik sei eine Voraussetzung für Verbraucherschutz im Netz. Das Ministerium hat daher Fördergelder bereitgestellt, um neue Entwicklungen für mehr Verbraucherschutz im Internet > Mehr Sicherheit im Web: Das Bundesverbraucherministerium und der BITKOM haben für die Verbraucherinnen und Verbraucher gemeinsam die wichtigsten Tipps zu Datenschutz und Sicherheit zusammengestellt. Das Informationsblatt ist unter http://bit.ly/bYeCol verfügbar. Besonders an Kinder und Jugendliche wendet sich die EU-Initiative für mehr Sicherheit im Netz unter www.klicksafe.de Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bietet alles Wissenswerte zur Internetsicherheit unter https://www.bsi-fuerbuerger.de Auf www.vorsicht-imnetz.de informiert das europäische Verbraucherzentrum Deutschland über Kostenfallen im Netz. voranzutreiben. Von der Anbieterseite erwartet Aigner technische Lösungen, die das Internet sicherer machen. Ein erster Schritt: Das kostenlose Programm „Kostenfinder“ des BMELV für den Internet-Browser soll zum Beispiel helfen, Kostenfallen im Internet zu erkennen. Das Plugin markiert automatisch Begriffe auf einer Website, die auf mögliche Kosten hindeuten, auch wenn diese Begriffe außerhalb des sichtbaren Bereiches im Browser liegen. Das Modul gibt es unter http://bit.ly/dOx7qg. br Deutschland im Netz Nach einer aktuellen repräsentativen Umfrage im Auftrag des BITKOM haben 27 Millionen Bundesbürger ein persönliches OnlineProfil, das ist jeder zweite Internetnutzer (53 Prozent). Die meisten veröffentlichen ihre persönlichen Angaben, Gedanken oder Fotos in einer Online-Community (48 Prozent). Rund 24 Millionen Deutsche haben in den Netzwerken ein Profil ausgefüllt, angemeldet sind etwa 30 Millionen. Jeweils sieben Prozent aller Internetnutzer präsentieren sich in einer Singlebörse oder auf einer privaten Homepage. Insgesamt sind bereits mehr als 70 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren online. Doch so intensiv die Menschen das Internet nutzen, so skeptisch sind sie in puncto Datensicherheit. 55 Prozent halten ihre Daten im Allgemeinen eher für unsicher, nur 42 Prozent sind beruhigt. dbb > finale Migranten im öffentlichen Dienst: Wichtiger Vorstoß Die dbb jugend hat den Vorstoß der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer, für mehr Migranten im öffentlichen Dienst begrüßt. Die Staatsministerin hatte in einem Interview mit dem dbb magazin gesagt, Migranten könnten „wertvolle Brückenbauer“ sein. bild“, kritisierte dbbj Chefin Sandra Hennig. „Während beispielsweise immerhin 24 Prozent aller Auszubildenden in Deutschland Einwanderer sind, kommen sie im öffentlichen Dienst nur auf 2,1 Prozent. Das sind Zahlen, die wachrütteln > > Diskussion um Frauenquote weiterführen Sandra Hennig, Vorsitzende der dbb jugend, hat sich gegen ein vorzeitiges Ende der Debatte um eine gesetzliche Frauenquote für Aufsichtsräte ausgesprochen. „Ich bin enttäuscht darüber, dass die Bundeskanzlerin versucht, diese spannende Diskussion einfach abzuwürgen“, sagte Hennig. „Wir brauchen eine öffentlichen Austausch über die Frauenquote – und zwar ergebnisoffen.“ Egal ob im technischen Bereich oder in der Verwaltung: Das Verhältnis von Migranten im öffentlichen Dienst spiegelt noch lange nicht den Bevölkerungsdurchschnitt wider. sollten. Insbesondere in Zeiten des demographischen Wandels, angesichts dessen Deutschland künftig ohnehin stärker auf das Potenzial der Zuwanderer bauen muss.“ Die freiwillige Selbstverpflichtung der Wirtschaft für mehr Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen von 2001 habe nicht zu den gewünschten Ergebnissen geführt. Dies belegten verschiedene Studien, etwa vom Bundesfamilienministerium und vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). „Darüber muss jetzt gesprochen werden“, so Hennig. Behörden und Verwaltungen bei Bund, Ländern und Kommunen täten gut daran, sich als Arbeitgeber aufgeschlossen zu zeigen. „Der öffentliche Dienst toformat:(210.00 x 297.00 mm); Datum: 23. Feb 2011 08:28:58 ; PDF-CMYK für Apogee; L. N. Schaffrat h DruckMedien Ausgabe 3 2011 dbb jugend mag azin für junge Der Frühling scharrt mit den Hufen und Tacker ist schon mal vorausgeeilt. Im frischen, neuen Layout präsentiert sich die März-Ausgabe des dbb Jugendmagazins. Frisch sind auch die Themen: Bisher gibt es nicht viel Bewegung in der Einkommensrunde 2011 für die Beschäftigten der Länder. Es geht um einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst mit qualifizierten und motivierten Beschäftigten, die – und das gilt besonders für den Nachwuchs – eine echte Perspektive brauchen, denn wie sonst sollen wir zum Beispiel Lebensmittelsicherheit garantieren? Das ist eine Aufgabe für hochqualifizierte Fachkräfte: Ärzte, Biologen, Chemiker und viele mehr. Diese Experten müssen geworben und später auch gehalten werden. Angemessene Beschäfti- leute im öffentlic hen dienst Nam aliquet ve hicu leefctraugt s ein fringilla la G Lorem ipsum dolor sit amet, conse ctetur adipiscing elit Bundesinstitut für Risikobewe rtung 8 Einsatztage: Wir machen das. Wer sonst? 6 Öffentlicher Dienst : Nachwuchsso rgen werden größer 11 Doppelinterview: Gemeinsam mehr erreichen 15 Internet: Risiken für die Privatsphäre Über den neue n Webshop der dbb jugend könn besonders einfa en ch und günstig Werbemittel beste Mitgliedsverbände jetzt llen. Seite 4 18 Filmtipp: „Almanya“ herausgegebe r: dbb jugend gungsbedingungen und Bezahlung sind die Schlüsselfaktoren, um auch in Zukunft die Attraktivität des öffentlichen Dienstes sicherzustellen. „Es gibt viel zu tun, Herr Möllring, packen wir es an“, meint der stellvertretende Jugendvorsitzende Thomas Löwe. Passend zum Thema hat Tacker den jüngsten Lebensmittelskandal um Dioxin verseuchte Eier unter die Lupe genommen und das Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin besucht. Experten 3 sollte seine Bemühungen um Leistungsträger mit Migrationshintergrund deutlich verstärken. Wenn durchschnittlich mehr als 20 Prozent der Bevölkerung einen anderen kulturellen Hintergrund haben, sollte sich das auch in der öffentlichen Verwaltung, die allen Bürgerinnen und Bürgern tagtäglich gegenüber tritt, wider spiegeln“, erklärte Hennig. Um Sicherheit geht’s auch im Internet: Wie jeder Nutzer beim Surfen durch das Netz selbst für Sicherheit sorgen kann, zeigen unsere Tipps. Und natürlich berichten wir ausführlich über die Aktionen und Verhandlungen der Länder-Tarifrunde! Neugierig? Einfach reinsurfen: www.tacker-online.de ! > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 41 jugend/t@cker Bereits im letzten Jahr hatte die dbbj mit Blick auf die Integrationsdebatte in Deutschland mehr Beschäftigung mit Zuwanderungshintergrund im öffentlichen Dienst gefordert. „Der öffentliche Dienst ist da eher Schlusslicht denn Vor- dbb > aktuell Nachwuchsmangel im öffentlichen Dienst: Der Staat muss handeln! Die Nachwuchssorgen im öffentlichen Dienst erfordern nach Auffassung des dbb schnelles Handeln. „Wir müssen etwas tun“, sagte Bundesvorsitzender Peter Heesen den „Westfälischen Nachrichten“ (Ausgabe vom 11. Februar 2011), „denn wir werden in den kommenden zehn Jahren fast 20 Prozent der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes verlieren.“ berufspolitik 42 Wenn man das auf die derzeitige Zahl von 3,6 Millionen Bediensteten hochrechne, seien das über 700 000 junge Menschen, die als Nachwuchs gewonnen werden müssen. Und das in einer Zeit, in der das Angebot auf dem Arbeitsmarkt wegen der Geburtenentwicklung drastisch zurückgehen werde. „Da müssen wir uns etwas einfallen lassen. Das heißt: Wir müssen die Bezahlung attraktiv gestalten. Wir müssen wieder mehr intern ausbilden. Wir müssen die Krisensicherheit des Arbeitsplatzes wieder stärker in den Vordergrund stellen. Wir müssen um Nachwuchs werben – er kommt nicht mehr von selbst“, sagte Heesen. Alle, die jetzt von Steuererleichterungen reden würden, missachteten, was der Staat notwendigerweise leisten müsse, so der dbb Chef weiter. Das Geld des Steuerzahlers gehe in hohem Maße in den Schuldendienst und nicht in die staatliche Leistung. „Wir müssen uns also in der Haushaltspolitik neu besinnen, denn der Bürger hat einen Anspruch darauf, dass zum Beispiel die Lebensmittel in Ordnung sind. Das gerät in Gefahr, wenn uns zunehmend das nötige Kontrollpersonal fehlt.“ Nach der Föderalismusreform sei zudem ein Einkommensgefälle von bis zu zehn Prozent zwischen den Ländern festzustellen – Tendenz steigend. „Es gibt erste Erkenntnisse aus den östlichen Bundesländern, dass viele Bedienstete, die dort ausgebildet wurden, abwandern – zum Beispiel von Sachsen-Anhalt nach Hessen. Der Osten ist der große Verlierer im Wettbewerb der Länder, aber auch Länder wie Bremen, das Saarland, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein geraten ins Hintertreffen.“ Gesundheitsförderungsbericht für die Bundesverwaltung: Zunehmende Belastungen . . . . . . für die Beschäftigten der Bundesbehörden aufgrund der demographischen Entwicklung, des Strukturwandels in der Arbeitswelt sowie der immer knapperen personellen und finanziellen Ressourcen stellt die Bundesregierung in ihrem aktuellen Gesundheitsförderungsbericht 2009 fest. Die Gesundheitsförderung in der Bundesverwaltung soll deshalb verstärkt werden. Zwar seien in Behörden der unmittelbaren Bundesverwaltung Angebote betrieblicher Gesundheitsförderung bereits vielfach etabliert, ein systematischer Ansatz fehlt jedoch weitgehend. Weniger als die Hälfte aller Behörden verfüge über konzeptionelle Grundlagen oder entsprechende finanzielle und personelle Ressourcen zur Ein- > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 führung eines Gesundheitsmanagements. Im Zusammenhang mit der Entwicklung krankheitsbedingter Fehlzeiten verweist der Bericht erneut auf den wachsenden Altersdurchschnitt in der Bundesverwaltung, der signifikant über den Vergleichswerten der Privatwirtschaft liegt. Erstmals werden deshalb die Fehlzeiten nach Alter, Geschlecht, Lauf- bahn und Statusgruppen der Beschäftigten aufgeführt. Der Anstieg von Fehlzeiten gehe vor allem auf eine Zunahme längerer Erkrankungen zurück. Der dbb sieht darin eine Folge des Drucks, der in den vergangenen Jahren durch permanenten Personalabbau ohne gleichzeitige Aufgabenreduzierung aufgebaut wurde. Anzeige Lesenswertes vom dbb verlag empfohlen Zwei an einem Tag Der Koch David Nichols Martin Suter Emma und Dexter haben, gerade zwanzigjährig gemeinsam eine Nacht verbracht und gehen danach wieder eigene Wege. Tatsächlich kommen der schöne und oberflächliche Dexter und die eher bodenständige und sehr intelligente Emma, die eigentlich verschiedener nicht sein könnten, aber nicht voneinander los. Ihre Wege kreuzen sich immer wieder, aber den Mut, sich ihre tiefe Zuneigung einzugestehen, finden sie, zumindest gleichzeitig, jahrzehntelang nicht. Eine außergewöhnliche, unterhaltsame und gefühlvolle Liebesgeschichte! Der tamilische Asylbewerber Maravan arbeitet als Küchenhilfe in einem Schweizer Nobelrestaurant, obwohl er dank der guten Schule seiner Großtante Nangay im heimatlichen Sri Lanka nicht nur hervorragend zu kochen versteht, sondern seinen Gerichten auch eine stark erotisierende Komponente verleihen kann. 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Gegen einige auch interne Widerstände sei der dbb selbst, beispielsweise eine Tarifkooperation mit ver.di, eingegangen. „Also Zusammenarbeit statt Zersplitterung.“ Die Arbeitgeber hingegen hätten mit Tarifflucht und Ausgründungen die Tarifbindung ausgehöhlt und damit die Grundlagen des Flächentarifs verlassen. „Jetzt singen sie plötzlich das Hohelied der Tarifeinheit – das ist nicht glaubwürdig.“ Der dbb Bundesvorsitzende plädierte dafür, nach der veränderten Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts zunächst zwei oder drei Jahre abzuwarten und die Entwicklung um mögliche gewerkschaftliche Neugründungen oder Abspaltungen zu beobachten. Ein Arbeitskampf setze eine solide wirtschaftliche und finanzielle Ausstattung voraus. „Da es die aber selten gibt, bin ich erstaunt über die Politiker, die den Reden der Arbeitgeber Glauben schenken. Womöglich sind das alte Seilschaften.“ Heesen kritisierte zudem die Privatisierung öffentlicher Aufgaben. „Die Hoffnung, man könne sich auf die Privaten verlassen, trügt. Denn viele Private stellen die Gewinnerwartung in den Mittelpunkt und nicht die Verantwortung für die Menschen.“ Wie wichtig der öffentliche Dienst ist, habe zuletzt wieder der Dioxin-Skandal gezeigt. „Es wird nicht mehr genügend geprüft und kontrolliert, weil schlicht das Personal fehlt. Ein Lebensmittelkontrolleur sei gar nicht mehr in der Lage, alle fleischverarbeitenden Betriebe, für die er zuständig ist, auch nur einmal im Jahr zu besuchen. Das wissen auch die Betriebe.“ In den vergangenen Jahren sei kaum noch die Frage gestellt worden, welches Personal für welche Aufgaben gebraucht wird. Stattdessen ginge es schlicht um Einsparungen. „Alles in allem sind seit 1993 im Bund Jahr für Jahr 1,5 Prozent der frei werdenden Stellen gestrichen worden, einfach mit dem Rasenmäher. Klug ist das nicht“, so der dbb Chef. Sozialwahlen 2011: dbb – Liste 11 – wählen! Die Sozialwahlen 2011 kommen in ihre heiße Phase: Ab dem 11. April werden die Wahlunterlagen an die Wahlberechtigten versandt: Kandidaten des dbb stellen sich bei der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) und bei der Deutschen Rentenversicherung Bund zur Wahl. Bei der VBG finden so genannte Friedenswahlen statt, das heißt Wahlen ohne Wahlhandlung, da die vorschlagsberechtigten Verbände sich im Vorfeld geeinigt haben, nicht mehr Kandidaten zu benennen als Mitglieder in die Vertreterversammlung gewählt wer- den. Mit der Zulassung sämtlicher Listen auf der Sitzung des Wahlausschusses gelten damit alle vorgeschlagenen Kandidaten als gewählt, darunter erstmals ein Kandidat des dbb sowie – wie bereits bei den vergangenen Wahlen – ein Kandidat der Ge- > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 werkschaft der Sozialversicherung (GdS). Dies ist ein wichtiger gewerkschafts- und sozialpolitischer Erfolg für den dbb. > Wahl bei der Rentenversicherung Bund Bei der Deutschen Rentenversicherung Bund, dem größten Rentenversicherungsträger in Deutschland, werden die Wahlen zur Vertreterversammlung als so genannte Urwahlen – mit Stimmabgabe der Wahlberechtigten – durchgeführt. Der dbb ist Liste 11 auf den Stimmzetteln. dbb > aktuell Rentenversicherung Bund mitzuwirken und die Interessen der Versicherten zu wahren. Reise und Erholung Nordsee, Nähe Carolinensiel, FeWos, 2–6 Pers., ruhige Lage, familienfreundlich. Tel. (04461) 80095, www.fewo-renate-montag.de DEUTSCHLAND Thüringen – Hohenwartestausee FeWo ab 35,– ¤, Wohnzi., 2 Schlafzi., Küche, DU/WC. D. Pahlisch, 07338 Hohenwarte, Tel. (03 67 33) 302 41 Im Herzen City West Berlin Tiergarten. Geml. App. f. 2 Personen, NR, Parkpl., Tel. 0 30/88 82 14 44 Die Wahlunterlagen werden im Zeitraum vom 11. bis zum 21. April 2011 den Wahlberechtigten zugeschickt. Sobald die Unterlagen vorliegen, kann gewählt werden. Dabei können auch Beamtinnen und Beamte, die ein Versiche- Nordsee, schnuckelige FeWo mit Garten bis 4 Pers., Nähe Carolinensiel, von privat, Handy (01 74) 3 63 62 15 o. Tel. (0 44 63) 57 89 27 Norderney, neue komf. 1–3-Raum-FeWo, 1–6 Pers., strandnah u. zentral, ganzj., Tel. (0 49 32) 92 79 00, www.haus-strandkieker.de Kühlungsborn/Ostsee, Nordseeinsel Borkum, gemütl. FeWo und App. 1–4 Pers. ab 25 ¤. Hund erlaubt. Tel. (0 49 22) 3143. www.brueck-borkum.de Insel Rügen – Ferienwohnungen Cuxhaven, ruhige FeWo am Deich, 2–4 Pers., Blick a. Schifffahrtsweg, Balkon, Schwimmb., 28.– bis 51,– ¤. Tel. (0441) 6001896 (ab 15 Uhr) FeWo 2–4 Pers., Flyer unter 0 22 71/67 77 61 oder [email protected] direkt am Wasser! Ruhig, sonnig, komfortabel, für 2–4 Personen, ab 45,– ¤, Fam. Jens, Putbus/Neuendorf, Tel. (03 83 01) 6 02 89, www.alte-bootswerft.de Rügen – bei Putbus, gemütl. FeWo‘s, FZ, Sauna, Meer 50 m, ruh., großzügige Lage, Tel. 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Wichtig: Es gilt der Tag des Posteingangs, nicht der Tag des Poststempels. > Wählen Sie die Liste des dbb! 83471 dbb Bundesgeschäftsstelle Friedrichstraße 169/170 10117 Berlin Telefon 030.4081-5302 Telefax 030.4081-4759 E-Mail [email protected] BERCHTESGADEN Bay. Wald – Urlaub zu jeder Jahreszeit Sonn. Lage, Komfort-Balkonzi., Nähe Mozartstadt Salzburg, Hallenbad, Whirlpool, Wellness, Badegarten, Kneippanl., bequ. Wanderwege. Frühjahrsang. 4 Ü/F-Buffet p. P./Tag ab ¤ 30,50; FeWo 2 P. ab ¤ 40,–. ALPENHOTEL WEIHERBACH, Tel. (08652) 97888-0, Fax 97888-88, www.weiherbach.de Wandern, Wellness, Genuss, Kräuterküche, Frühstücksbuffet, Menüwahl, Angebote. Zimmer in ruhiger Südhanglage mit Bergblick. 0 99 47 / 90 24 85 www.gasthof-linde-neukirchen.de Allgäu Oberstaufen „Plus“ ***FeWos Bauernhaus ab 40,– ¤, Bergbahnen, Erlebnisbad, Skipass usw. gratis. Tel. (0 83 86) 14 30, www.Ferienwohnungen-Hemer.de Zellertal – Arberregion – Bayer. Wald: ÜF ab 19,– ¤! Auch HP, Komfortzimmer u. FeWos! Tel. 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Was verstehen Sie konkret darunter? > interview 46 Böhmer Deutschland wird vielfältiger. Schon jetzt hat jeder Fünfte einen Migrationshintergrund, jedes dritte Kind unter sechs Jahren kommt aus einer Zuwandererfamilie. Umso wichtiger ist es, dass Migrantinnen und Migranten angemessen als Beschäftigte im öffentlichen Dienst vertreten sind. Viele Behörden setzen bereits auf die Potenziale von Zuwanderern und bilden verstärkt junge Migranten aus. Besonders dringend benötigen wir Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen mit Migrationshintergrund. Sie sind wertvolle Brückenbauer und Ansprechpartner für Kinder und Jugendliche aus Zuwandererfamilien. Auch im Polizeidienst, bei der Feuerwehr und in vielen kommunalen Verwaltungen hat sich der Einsatz von Migranten bewährt. Daran wollen wir bei der Erarbeitung des Nationalen Aktionsplans anknüpfen. Ziel ist es, im öffentlichen Dienst den Anteil der Migranten unter den Beschäftigten zu erhöhen – selbstverständlich unter Berücksichtigung von Eignung, Befähigung und Leistung. Der Hamburger Senat hatte sich beispielsweise im Jahr 2006 das Ziel gesetzt, den Anteil von Auszubildenden mit Migrationshintergrund in der Verwaltung von 5,2 Prozent auf 20 Prozent im Jahr 2011 zu steigern. Wenn sich Verwaltungen solche Zielmarken zur Erhöhung des Migrantenanteils setzen, halte ich dies für vorbildlich. > de ab diesem Jahr einen beachtlichen Beitrag: Für vier Jahre investieren wir insgesamt 400 Millionen Euro in rund 4 000 Schwerpunkt-Kitas, speziell zur Sprach- und Integrationsförderung. Mit dem Geld werden insbesondere zusätzliches qualifiziertes Personal sowie Fortbildungen der Erzieherinnen finanziert. dbb magazin Ohne intensive Sprachförderung von der Kita bis zur Oberschule kann Integration nicht gelingen. Nur: Wer soll die Kurse durchführen, wenn die Länder die notwendigen Neueinstellungen verweigern und auf die knappen Kassen verweisen: Zahlt der Bund? > Böhmer Zunächst einmal: Gute Deutschkenntnisse sind von entscheidender Bedeutung für eine erfolgreiche Integration. Wichtig ist die Sprachförderung von Anfang an. Nur wer gut Deutsch kann, wenn er in die Schule kommt, hat alle Chancen für einen Aufstieg. Natürlich ist die qualifizierte Sprachförderung nicht zum Nulltarif zu haben. Hier haben die Länder in den vergangenen Jahren jedoch die richtigen Schwerpunkte gesetzt: Überall gibt es mittlerweile Sprachstandsfeststellungen und Maßnahmen zur Sprachförderung bereits im Kindergarten. Diese Anstrengungen führen zu ersten Erfolgen: So belegt die aktuelle PISA-Studie, dass die jungen Migranten bei der Bildung aufholen. Diese Fortschritte sollten Ansporn sein, die Sprachförderung weiter auszubauen – auch in Zeiten knapper Kassen. Nach dem Bund zu rufen, führt nicht weiter: Jeder ist gefordert, künftig die richtigen Prioritäten zu setzen. Der Bund leistet im Übrigen gera- > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 Fotos: Bundesregierung > > Dr. Maria Böhmer > dbb magazin 16 Millionen Menschen in Deutschland, das sind 20 Prozent der Bevölkerung, haben einen Migrationshintergrund. Tun wir zu viel oder zu wenig des Guten? Wo steht Deutschland im Vergleich zu seinen europäischen Nachbarn in punkto Integration? dbb > aktuell Böhmer Bei der Integration haben wir heute noch mit jahrzehntelangen Versäumnissen zu kämpfen. Die „Gastarbeiter“, die Deutschland meist aus bildungsfernen Schichten ins Land geholt hatte, wurden sich selbst überlassen. Umso wichtiger ist es, dass wir 2005 umgesteuert haben. Seitdem ist Integration ein Schwerpunkt der Arbeit der Bundesregierung. Die Integrationsgipfel, der Nationale Integrationsplan und die Deutsche Islamkonferenz sind sichtbare Zeichen. Der Bericht zur Lage der Ausländerinnen und Ausländer, den ich im vergangenen Jahr vorgestellt habe, belegt, dass viele der 16 Millionen Migrantinnen und Migranten in unserem Land gut integriert sind. Mehr als die Hälfte von ihnen besitzt die deutsche Staatsbürgerschaft. Ihr Bildungsniveau ist gestiegen, sie haben zunehmend beruflichen Erfolg. Immer mehr Arbeitgeber setzen auf die Fähigkeiten von qualifizierten Zuwanderern. Bundesweit haben rund 900 Unternehmen und Institutionen die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet. Für Unternehmen und Verwaltungen sind die Sprachkenntnisse und oft auch die kulturellen Erfahrungen der Migranten ein handfester Gewinn. Dass immer mehr Migranten in unserem Land wirklich „angekommen“ sind, zeigt auch ihr steigender Anteil an Immobilienbesitzern. Etwa jeder dritte der hier geborenen Migranten besitzt mittlerweile ein Haus oder eine Eigentumswohnung. Zudem sind Menschen aus Zuwandererfamilien immer häufiger ehrenamtlich aktiv. Diese deutlichen Fortschritte führen dazu, dass Deutschland im europäischen Vergleich bei der Integration inzwischen eine Spitzenposition einnimmt. Das belegt das im vergangenen Jahr vorge- stellte Integrationsbarometer des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration. Auch von vielen Begegnungen mit Integrationsministern anderer europäischer Staaten weiß ich: Immer mehr Länder blicken aufmerksam auf die Erfolge unserer Integrationspolitik. Klar ist aber auch: Die jahrzehntelangen Versäumnisse bei der Integration lassen sich nicht in kurzer Zeit komplett aufholen. Noch verfügen zu wenige Menschen aus Zuwandererfamilien über gute Deutschkenntnisse und eine solide Bildung. Deshalb haben für uns die Großbaustellen Bereiche Sprache, Bildung und Arbeitsmarkt oberste Priorität. > dbb magazin Der demographische Wandel bringt Fachkräftemangel mit sich – nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch im öffentlichen Dienst. Die Anerkennung der Abschlüsse qualifizierter Migranten soll künftig einfacher werden. Doch ein Gesetz ist das eine, die Praxis das andere: Mehemd Zenan hat immer noch kaum eine Chance gegen Willi Müller. Junge Deutsche ohne Ausbildung oder ohne Arbeitsplatz haben kein Verständnis für Integration. Sie denken sicherlich falsch, aber sie wissen es nicht besser. Trommeln Sie zu wenig oder bei den falschen Leuten für Ihre Ziele, Frau Böhmer? > Böhmer Wir müssen die Sorgen der Menschen – der Einheimischen und Migranten gleichermaßen – ernst nehmen. Für alle ist der rasant verlaufende demographische Wandel eine große Herausforderung. Für ein gutes Miteinander in der vielfältiger werdenden Gesellschaft ist es unverzichtbar, tagtäglich dafür zu werben, dass beide Seiten offen füreinander sind und aufeinander zugehen. Jeder kann seinen Beitrag leisten – in der Nachbarschaft, in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Verein. Zugleich gilt es, mit Fakten und Argumenten gegen Vorurteile anzugehen: So ist vielen nicht bekannt, dass die 600 000 Unternehmer mit Migrationshintergrund zahlreiche Arbeitsplätze auch für Deutsche schaffen. Etwa jeder 20. Arbeitsplatz in Deutschland findet sich in einem solchen Unternehmen! Der Fachkräftemangel führt zudem dazu, dass immer mehr Ausbildungsund Arbeitsplätze unbesetzt bleiben. Das ist eine große Chance für qualifizierte Bewerber, gleich ob Einheimischer oder Migrant. Umso mehr ist es nicht hinnehmbar, wenn jemand allein wegen seines Namens oder seiner Herkunft nicht eingestellt wird. Das ist ein eindeutiger Fall von Diskriminierung. Insgesamt bin ich jedoch zuversichtlich, dass unsere Integrationspolitik die Menschen erreicht. Die Studie des Sachverständigenrats, nach der das Miteinander vor allem im persönlichen Umfeld in der Nachbarschaft gut funktioniert, macht Mut. Grundsätzlich ist für Integration ein langer Atem erforderlich. > dbb magazin Frau Böhmer, warum sind Sie nicht Bundesministerin für In> tegration: Kommt dem Thema doch nicht die Bedeutung zu, die es haben müsste? > Böhmer Für die Bundesregierung steht Integration seit 2005 ganz oben auf der Agenda! Bundeskanzlerin Angela Merkel hat damals das Amt der Integrationsbeauftragten als Querschnittsaufgabe im Kanzleramt verankert. Wie richtig diese Entscheidung war, belegen die Erfolge unserer Integrationspolitik. Zugleich habe ich bereits mehrfach deutlich gemacht, dass ich mittlerweile ein Integrationsministerium auf Bundesebene für konsequent hielte. Das Querschnittsthema Integration sollte in einem Ressort zusammengefasst werden. Diesen Weg sind inzwischen mehrere Bundesländer gegangen, vorneweg auch große Länder wie NordrheinWestfalen, Niedersachsen und Hessen. Es gibt eine Integrationsministerkonferenz auf der Länderebene. Und auch die Kommunen werten Integration politisch auf. Solche strukturellen Verbesserungen geben der Integrationspolitik mehr Nachdruck! Info Prof. Dr. Maria Böhmer ... ... Jahrgang 1950, studierte Mathematik, Physik, Politikwissenschaft und Pädagogik in Mainz. Nach dem Staatsexamen folgten 1974 die Promotion und 1982 die Habilitation. Von 1982 bis 1990 amtierte sie als Landesfrauenbeauftragte in Rheinland-Pfalz. Mitglied der CDU ist Maria Böhmer seit 1985. Seit 1990 gehört sie dem Bundestag an. Von 2000 bis 2005 war sie stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion. Seit September 2001 ist sie Bundesvorsitzende der Frauen-Union, seit November 2006 Mitglied im Präsidium der CDU Deutschlands. Maria Böhmer amtiert seit November 2005 als Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration. Im Oktober 2009 wurde sie in ihrem Amt bestätigt. > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2011 47 interview >