Singleparty - Kammertheater Karlsruhe

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ICH LIEB
Als ich dich traf, da war mir klar,
Du bist so wunder-, wundergut
Und meine Liebe ist akut,
Jetzt und im Februar.
Laß doch den Mark, der redet nur Quark
Scheiß auf den Manfred, weil der nicht sein‘ Mann steht,
Geh nicht zum Björn, das würd‘ mich stör‘n,
Ganz schlecht ist der Franz, der hat keinen Stolz.
Der erste Kuß war wie ein Schuß,
Es war der Weisheit letzter Knall,
So sündig wie der Sündenfall,
Du warst mein Sündikus.
Pass auf mit dem Viktor, der hat ein Delikt vor,
Denk nicht an den Till, weil ich dich sonst kill,
Bleib‘ weg von dem Kai, weil ich mich sonst spei‘,
Und auch vom Luis, daß endlich a Ruh‘ is!
Das erste Mal dann sexual,
Am schönsten fand ich es ansonsten auch
Zu streicheln deinen Bauch.
Das fand ich sensational!
Ich liebe dir, weil ohne du kann ich nicht bin
Und ohne dir macht unsre Liebe nicht viel Sinn.
Wen kümmert Sprache schon, wenn‘s um die Liebe geht,
Ich weiß, daß dein Herz mich versteht.
Ich liebe dir, weil ohne du kann ich nicht bin
Und ohne dir macht unsre Liebe nicht viel Sinn.
Wen kümmert Sprache schon, wenn‘s um die Liebe geht,
Ich weiß, daß dein Herz mich versteht.
I‘m lovin‘ you and you love me, wo laaf mer‘n hin?
Without you our love makes very wenig Sinn
What is good English yet, denn wie schon oft erwähnt
I know that your heart will understand!
Ich weiß, daß dein Herz mich versteht.
Seit einem Jahr sind wir ein Paar,
Wir steh‘n schon bald vor dem AllianzVersicherungsvertreter, ganz
Erpicht auf Schutz für Haut und Haar
Heim und Herd sind versichert,
Doch du wirst viel zu oft begafft
Von Männern mit viel zu viel Kraft,
Was mich vor Angst verzehrt.
Ich liebe dir, weil ohne du kann ich nicht bin
Und ohne dir macht unsre Liebe nicht viel Sinn.
So lieb wie ich ist sowieso kein andrer Mann,
Schau dir die Typen doch an:
Nimm nicht den Bernhard, weil der dich nicht gern hat,
Vergiß doch den Alfred, auch wenn er dich anfleht,
Pfeif auf den Nick, der ist viel zu dick,
Und erst der Hein, der ist viel zu klein.
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Der gebürtige Bochumer startete seinen Berufsweg als Regieassistent am Essener Grillo-Theater. Für das Schauspielhaus schrieb
und inszenierte er sein erstes Stück „Tapetenwechsel – Auf Tournee
mit Hildegard Knef“. Die nächste Station war das Theater der Stadt
Aalen. Für die dortigen Bühnen inszenierte er zweidutzend Stücke,
darunter „Minna von Barnhelm“, „Der kleine Horrorladen“, „Linie 1“
und „Idomeneus“. Außerdem war er als leitender Dramaturg engagiert und schrieb das Stück „Das Schweigen im Walde“ und verfasste
Dramatisierungen von „Der faulste Kater der Welt“ und „Dorfpunks“, nach dem Roman von Rokko Schamoni. Im Juni 2012 folgte in Zusammenarbeit mit der Rhein-Ruhr-Philharmonie, Solisten
der Staatsoper Hannover und dem Nationaltheater Mannheim die Inszenierung von Carl Orffs
„Carmina Burana“ für den Landschaftsverband Westfalen-Lippe.
Seit Herbst 2012 ist er Intendant des Kammertheaters Karlsruhe. Hier inszenierte er u.a. „Harold
and Maude“, „Comedian Harmonists“, „The Rocky Horror Show“, „Fettes Schwein“, „Im weißen
Rössl“, „Die Süßesten Früchte“ und „Cabaret“. Außerdem schrieb er eigens für die Bühne des Kammertheaters vier Stücke „Wolfgang Amadeus Mozart“, „Diese eine Nacht“, „Der dritte Frühling“
und das heutige Stück „Singleparty“.
Saskia Dreyer ist gebürtige Bremerin und nahm
schon während ihrer Schulzeit Gesangs- und
Tanzunterricht. 2006 gewann sie den Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in der Kategorie
Musical. Im Jahr 2007 begann sie ihr Studium
in Gesang, Schauspiel und Tanz an der bayerischen Theaterakademie August Everding in
München, welches sie 2011 abschloss.
Schon während des Studiums spielte sie u.a. in
den Musicals „Rent“ und in der deutschen Erstaufführung von „Frühlings Erwachen“ am Deutschen Theater München. Außerdem stand sie
für verschiedene Rollen in Ettlingen, Kassel und
Bremen auf der Bühne.
Von 2011 bis 2014 war sie festes Ensemblemitglied an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt
und spielte u.a. Lady Capulet in „Romeo und Julia“, Janet in der „Rocky Horror Show“, Lady Milford in „Kabale und Liebe“, Cordelia in „König
Lear“ und das Klärchen in „Im Weissen Rössl“.
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Eva Brunner absolvierte ihr Schauspielstudium am
Salzburger Mozarteum. Erste Engagements führten sie an die Städtischen Bühnen Lübeck und an
das Hans-Otto-Theater in Potsdam. Danach war
sie bis 1996 freischaffend in Berlin, Leipzig, Genf
und München tätig. Es folgte ein Festengagement
am Stadttheater St. Gallen (1996-1999), wo sie
u.a. Irina in Tschechows „Drei Schwestern“ und
Celimène in Molières „Menschenfeind“ spielte.
Während ihres Engagements am Stadttheater
Konstanz (2001-2006) war sie u.a. Klytemnästra
in Aischylos’ „Orestie“, Medea im gleichnamigen
Drama von Grillparzer und Martha in Albees „Wer
hat Angst vor Virginia Woolf“.
Seit 2006 arbeitet sie freischaffend, beispielsweise am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken,
dem Niedersächsischen Staatstheater Hannover
und am Berliner Ensemble. Seit 2006 wirkt sie
auch in Filmprojekten mit, wie zum Beispiel in „Ab
jetzt sind wir anders“ (Sobo Svobodnik), das 2009
zum Ophüls-Festival in Saarbrücken eingeladen
wurde.
Anne Greis absolvierte ihre Ausbildung von
2004 bis 2007 am Europäischen Theaterinstitut Berlin und spielte seitdem auf Bühnen in
ganz Deutschland.
2008 war sie u.a. in der Produktion „Plutos“ im
Concordia Theater in Bremen unter der Regie
von Frank-Patrick Steckel engagiert und 2013
im Theater „Die audiomimen“ als Christine
Daée in dem Live-Hörspiel zum „Phantom der
Oper“. Außerdem stand sie in der Comödie
Dresden in dem Stück „Rentner haben niemals
Zeit“ als Julia unter der Regie von Dominik
Paetzhold auf der Bühne und 2014 spielte sie
die Martha in „Frühlingserwachen 2.0“ in der
Inszenierung von André Rössler am Theater
Vorpommern.
Auch in einigen Filmen war sie schon zu sehen:
U. a. in „Die Venus“, inszeniert von Heinz Ott
und „Here‘s to the losers“, inszeniert von Katharina Röstel.
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Nach einem ersten Auftritt an Charly Kaufmanns
Theater „Die Käuze“ war für Kucich der Berufswunsch klar. Er absolvierte seine Schauspielausbildung an der Badischen Schule für Schauspiel und
stand bereits während seiner Ausbildung am Theater die INSEL regelmäßig auf der Bühne.
Die Freilichtspiele in Gengenbach, Saarlouis und
Wetzlar sowie Gastspiele u. a. im Staatstheater
Saarbrücken folgten. 1983 wechselte er zum Kammertheater Karlsruhe und ist seither an diesem
Theater festes Ensemblemitglied. Zu sehen war er
schon in über 200 Stücken, sein Repertoire reicht
vom Karl Moor in „Die Räuber“ oder vom Scappino in „Die Schelmenstreiche des Scappino“,
vom Drama bis zum Psychokrimi. Außerdem lieh
er vielen Hörspielen seine Stimme, übernahm in
ca. 40 Produktionen die Regiearbeit, schrieb drei
Theaterstücke und wirkte in drei Kino- und einigen
TV-Produktionen mit.
Er stand u.a. mit Richy Müller, Ingrid van Bergen
und Claus Wilke auf der Bühne – Gastspiele führten ihn nach Stuttgart und Berlin.
Dem Kammertheater-Publikum ist sie vor allem
durch die Musical Produktion „Heiße Zeiten“ in der
Rolle der „Hausfrau“ bekannt.
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Christian Ludwig ist in Strausberg geboren und
studierte bis 2009 am Europäischen Theaterinstitut
Berlin. Seither spielte er in verschiedenen Produktionen in Berlin, u.a. in der Theaterkapelle Berlin
und am Maxim Gorki Theater, sowie am Theater
der Stadt Aalen.
Ebenso ist er in Berlin als Synchronsprecher und
als Sprecherzieher tätig. 2011 war er in „Anonymus“, einem Film von Roland Emmerich im Kino
zu sehen. Anschließend spielte er in Berlin den
Jesus in der Oper „La Resurrezione“ von Händel.
Christian Ludwig ist außerdem Mitglied bei den
„audiomimen Rostock“. Am Kammertheater Karlsruhe ist Ludwig immer wieder Teil des Ensembles,
aktuell in den Produktionen „The Rocky Horror
Show“ und „Männer“.
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Martin Christener besuchte von 1999 bis 2003
die Stage School of Music, Dance and Drama
in Hamburg. In den folgenden Jahren spielte er
als freischaffender Künstler in Theater- und Musiktheaterstücken im In- und Ausland. So bei den
Thuner Seespielen in „Anatevka“, im Stück „Top
Dogs“ in Zürich, im Offbroadway Stück „I love
you, you`re perfect, now change“ und für ein
halbes Jahr heuert er für Seelive Tivoli im Theater
auf einem Kreuzfahrtschiff an.
2011 war er in „unbeaufsichtigtes Gepäck wird
vernichtet“ im Theater Tojo in Bern und Tuchlaube Aarau engagiert, nahm 2012 unter dem Label „toxic relief“ von den „5 drunken monkeys“
an Lesungen und Performances im Unternehmen
Mitte in Basel teil und spielte den Lover in „Lisa,
Venedig, Love“ von Bela Riethausen im Nachtcafé
des Theaters Basel. 2013 übernahm er in „Soulman“ die Rolle des Harry Belafonte und spielte
2014 in „1476 - das Murtenschlachtepos“, die
Rolle des Walter in Murten. In Shakespeare‘s
„Mass für Mass“ war er außerdem als Claudio
am Graphit Theater Labor Berlin zu sehen.
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Paul Taube studierte in Dresden Klavier und
Komposition für Jazz/Rock/Pop. Seit 2001 ist
er freiberuflich als musikalischer Leiter, Musiker und Musikpädagoge tätig und leitet hauptberuflich den Jugendkulturtreff Kupferdächle
(Pforzheim).
Erste Theatererfahrungen sammelte er als
Keyboarder am Staatstheater in Chemnitz in
„Fame“ und „Jesus Christ Superstar“. In Pforzheim konnte er sich am Kulturhaus Osterfeld
als musikalischer Leiter der Musicals „Café
Mitte“, „Saturday Night in Brooklyn“ (dt. Uraufführung), „Babytalk“ und „Elternabend“ einen
Namen machen. Aktuell ist er dort in der Revue
„Leichenschmaus“ auf der Bühne zu erleben. In
Karlsruhe gastierte er als musikalischer Leiter
und Pianist am Sandkorn-Theater in der Musikrevue „Die Sekretärinnen“.
Seit 2011 ist er regelmäßig am Stadttheater
Pforzheim engagiert, komponierte die Musik
für die Schauspielstücke „Der Sturm“ und „Was
Ihr wollt“ und war musikalischer Leiter und Pianist in „Der blaue Engel“. Die Musik der letzten
drei Weihnachtsmärchen („Max und Moritz“,
„Die Bremer Stadtmusikanten“, „Die Schneekönigin“) stammt aus seiner Feder und wurde von
insgesamt 70.000 Besuchern gehört.
www.paultaube.de
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Seitdem entstanden unter anderem an der
Opéra National du Rhin, am Grand Theatre
und an der Philharmonie Luxembourg, an der
Kammeroper Köln und am Theater an der Rott.
Am Theater Graz wirkte sie mit an der Aufführung „Sex, Love and Crime“ von Alexander
Nowak und stattete in der Spielzeit 2012/13
das Jugendstück „Chatroom“ für das Staatstheater Mainz, unter der Regie von Pedro
Martins Beja, aus. Anschließend war sie am
Staatstheater Karlsruhe für die Ausstattung der
deutschsprachigen Erstaufführung von „My Secret Garden“ von Falk Richter und 2013 für die
Uraufführung von Etel Adnans „Irgendwann in
der Nacht“ engagiert.
2014 entwarf sie unter der Regie von Michael
Letmathe die Kostüme und die Bühne für den
Liederabend „Lieder aus dem All“ am Staatstheater Karlsruhe und stattete unter gleicher
Regie die Produktion „Männer – eine Revue
über das ‚starke‘ Geschlecht“ im Kammertheater Karlsruhe aus
Matthias Strahm ist in der Schweiz geboren,
studierte an der Nationalen Ballett Akademie
in Amsterdam und arbeitete als Tänzer mit
Kompanien in den Niederlanden, Portugal,
Spanien und Österreich. Zur Zeit lebt Matthias
in Schottland und arbeitet als freischaffender
Choreograf und Ausstatter für Schauspiel und
Tanz.
Ausstattungen entstanden unter anderem für
das Opern- und Schauspielhaus Graz, Scottish
Dance Theatre, Café Fuerte, The Place London, Theater Paderborn und Theater Aalen.
Außerdem arbeitet er auch als Bewegungscoach und Choreograf für Schauspiel- und
Musicalproduktionen.
Inszenierung und Idee: Ingmar Otto
Musikalische Leitung: Paul Taube
Bühnenbild: Florian Angerer
Kostüme: Christine von Bernstein
Choreografie: Matthias Strahm
Technische Leitung: Peter Schmitt
Technik: Johannes Clemen
Requisite: Christa und Clarissa Meder
Hutmacherin: Julia Marquardt
Regieassistenz: Christina Deinert
Assistenz Technik: Fabian Kühnel
Einspielung E-Gitarre: Roger Böttcher
Im Kammertheater war u.a. für die Produktionen „Im weißen Rössl“, „Der dritte Frühling“
und „Cabaret“ engagiert.
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Seit 2011 arbeitet er als freischaffender Bühnen- und Kostümbildner und zeichnete sich
für die Gestaltung des Bühnenbildes von „Der
Turm“ in der Regie von Waut Koeken am Grand
Theatre du Luxembourg, und die Ausstattung
für „Der Schnüffler“ am Staatstheater Nürnberg, 2012 aus.
Christine von Bernstein stellte, nach einem
Studium der Theaterwissenschaft und einer
Ausbildung zur Fotografin, Installationen und
Fotografien in Galerien in München, Hamburg, Berlin und Karlsruhe aus und studiert seit
2009 Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe.
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Florian Angerer studierte Bühnenbild- und Kostümgestaltung, Film- und Ausstellungsarchitektur an der Universität Mozarteum Salzburg.
Nach dem Diplom 2006 arbeitete er drei Jahre
als Assistent für Bühnen- und Kostümbild am
Landestheater Linz in Österreich. Von 20092011 war er Bühnenbildassistent am Staatstheater Nürnberg.
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Nie gab es in Deutschland so viele Menschen,
die auf der Suche sind nach dem richtigen
Mann, der richtigen Frau. Die Gesamtzahl
der Singles lässt sich nicht exakt beziffern,
nur einkreisen. In den letzten Jahren wurden
jeweils rund 200.000 Ehen geschieden und in
fast 40 Prozent aller Haushalte lebt nur eine
Person. Und diese Zahlen steigen. Auffallend
ist, dass besonders die 30- bis 50-jährigen
an zu hohen Erwartungen scheitern. Sie
verirren sich zwischen Millionen potentieller
Partner - der Kontakthof Internet verschärft
das Problem.
Wo suchen die Deutschen die Liebe? Fünf
Millionen beteiligen sich nach einer OnlineStudie von ARD und ZDF an der Partnersuche
im Internet. Jeder 16. Deutsche sucht
demnach im Netz eine Frau oder einen
Mann. Und so eine Partnersuche ist keine
Kleinigkeit. Die seriöseren Anbieter verlangen
rund 50 Euro im Monat, es muss ein
Psychotest absolviert und ein umfangreicher
Fragenkatalog beantwortet werden. Das
Ergebnis der Partnersuche ist eine Liste von
Singles, sortiert nach Matchingpoints. Wenn
man dem Computersystem vertraut, sind
100 Matchingpoints eine märchenhafte
Angelegenheit, wie ein Versprechen auf „...
und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer
Tage“. Studien, die von den Internetbörsen
selbst in Auftrag gegeben wurden, belegen,
dass heute angeblich 20 Prozent aller
Partnerschaften so ihren Anfang nehmen, ob
sie dauerhaft sind, ist eine andere Frage.
Die Psychologin und Paartherapeutin Claudia
Clasen-Holzberg hat bei Frauen um die 30
eine wachsende Ratlosigkeit beobachtet. Hinund hergerissen zwischen dem Anspruch,
den Mann fürs Leben zu finden, und den
vielen Wahlmöglichkeiten, die vor allem
berufstätige Frauen schon ohne Internet
haben, verfallen viele in eine Unfähigkeit,
sich überhaupt noch für jemanden zu
entscheiden. Das Suchen findet kein Ende.
Und das Netz multipliziert diese Not. Der
ambivalente Wunsch nach Bindung und
Autonomie gleichermaßen droht uns zu
zerreißen.
Außerdem verändert das Internet die Art,
wie Frauen und Männer sich kennenlernen.
Bevor man den anderen einfach mal trifft
„bastelt man sich ein Phantom zusammen
und ist dann enttäuscht, wenn das
Gegenüber diesem Bild nicht entspricht“,
sagt Clasen-Holzberg. Hat man sich endlich
zum Spaziergang verabredet, begegnen
sich beide als potentielle Partner und legen
sich bald innerlich auf ein Ja oder auf ein
Nein fest. Es gibt keine Zeit, sich Zeit zu
lassen. In vielen Fällen bleiben die Gefühle
füreinander bewusst in der Schwebe, weil
online mehrere Flirts gleichzeitig laufen.
„Wir sind genetisch auf zwei Dinge
programmiert“, sagt die Evolutionsbiologin
Sabine Paul, „auf optimales Wohlergehen
und auf optimale Fortpflanzung“. Durch
die Mobilität und das Internet verfallen wir
in eine Art Dauersuche, weil wir unsere
Überforderung
strukturieren
wollen
durch die Hoffnung, es könnte ein noch
passenderer Partner um die Ecke kommen.
Frauen orientieren sich oft unbewusst nach
oben. Da kann noch so oft der Ratschlag
vorgebracht werden, sich als Akademikerin
mit Kinderwunsch doch mal unter den
Arbeitslosen umzusehen, weil auch die
besonders häufig allein leben. In der Sprache
der Sozialpsychologie heißt das: Sie zeigen
bei der Partnerwahl eine klare Tendenz zu
bildungshomophilem Kontaktverhalten.
Die Soziologin Jutta Allmendinger belegt
in ihrer Arbeit außerdem, dass „Frauen ihr
Leben oft von hinten denken“. „Sie fragen
sich: ‚Wie will ich mit sechzig dastehen?‘
Und daraus leiten sie ihre Vorstellungen
ab.“ Frauen ist es mittlerweile so wichtig,
nach ihrer qualifizierten Ausbildung einen
interessanten Arbeitsplatz zu finden, dass
nur 25 Prozent der Frauen zugunsten der
Partnerschaft auf einen beruflichen Aufstieg
verzichten würden. Viele haben ihre Mütter
vor Augen, die nach 20 Jahren als Hausfrau
und Köchin von ihren Männern verlassen
wurden. Im Alter stehen sie ohne Partner
da, oft ohne sinnvolle Beschäftigung und
genügend Geld. Ihre Töchter sind die
Umbruchgeneration, geprägt von den
ansteigenden Scheidungsraten in ihrer
Kindheit. Frauen wollen die große Liebe,
Familie UND Erfolg im Beruf. Das ergibt
ziemlich oft ein Bermudadreieck. Im Zweifel
entscheiden sich manche erst mal für Karriere
und Kinder, notfalls ohne Mann, denn für ein
Baby und für einen Berufseinstieg ist man
irgendwann einfach zu alt. Den Mann kann
man theoretisch immer noch treffen.
Und eigentlich ist es am Ende doch ganz
einfach: Man muss sich öffnen und einfach nur
verlieben. Trotz des Terrors der Möglichkeiten,
ganz ohne Rücksicht auf Matchingpoints,
Speeddating und die Erkenntnisse der
Evolutionsbiologie.
DER SPIEGEL 45/2010
Ehescheidungen
in Deutschland in Tausend
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Sie ist der beliebteste Leistungsträger
unserer Gesellschaft: Die junge Frau, erfolgreich, attraktiv und sozial vernetzt.
Trotzdem findet sie keinen Mann. Ist das
schlimm?
Angeblich passiert es alle elf Minuten. Dann, so
weiß die Werbung, verliebt sich wieder ein Single in einen anderen. Zwei Ichs werden zum Wir,
an jeder Bushaltestelle bellen sie ihr Glück in die
Welt. Niemand muss allein sein!, scheinen sie zu
rufen. Man muss es nur wollen!
Wollen tut sie ja. Zumindest ist die junge Frau, die
allein an den übergroß kopierten Fotos der Partneragenturen vorbeigeht, keine programmatische
Einzelgängerin. Mauerblümchen hat man sie früher genannt, graue Maus. Zu unscheinbar und
timide, um wahrgenommen zu werden, eine, die
sang- und klanglos ins soziale Abseits geriet . Jetzt
tritt sie ins Licht. Die neue einsame Frau lebt mittendrin, zwischen all den anderen erfolgreichen,
attraktiven, sozial erfüllten jungen Menschen. In
ihrem Milieu ist es unmöglich geworden, sie zu
erkennen: Auch sie lebt in urbanen Ballungszentren, arbeitet in Agenturen, wird Lehrerin oder Professorin, designt Mode oder Websites und trägt
ein ständig vibrierendes Handy mit sich herum.
Ein Premiumsingle, ein potenzieller Elitepartner,
genau wie die Werbung sie anpreist, allererste
Ware, die nach spätestens elf Minuten nicht mehr
auf dem Markt sein dürfte.
Doch es gibt sie, sogar mehr als je zuvor. Aus
der öffentlichen Sichtbarkeit mag die Einsamkeit
von Menschen im sogenannten heiratsfähigen
Alter zwischen Ende 20 und Ende 30 verschwunden sein. Statistisch irritieren dagegen seit Jahren
aberwitzige Zahlen über Singles, die gerade in
Großstädten, in denen mitunter mittlerweile jeder
Dritte allein lebt, nicht zueinander finden können
oder finden wollen. Die Partnerbörsenästhetik akzeptiert Singles nur als selbstbewusst Suchende,
die kurze Übergangszeiten durchleben, unbedingt
willig, ihr unfertiges Leben durch einen anderen
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zu vervollständigen. Schließlich gilt Zweisamkeit
noch immer als Utopie des gesunden, des guten Lebens. Das suggerieren nicht nur Paarbörsen
und wedding planners, sondern auch die Titelblätter der Frauenzeitschriften von Gala bis InTouch. Diese neue Einsamkeit hat nichts von der
alten, der klassischen Einsamkeit. Nicht isoliert,
sondern bestens integriert ist der Single von heute. Als Verkörperung einer vernetzten Gegenwart
scheinen für ihn Alleinsein und sozialer Erfolg keine Ambivalenz mehr zu bilden.
Während der alleinstehende junge Mann weitestgehend in Ruhe gelassen wird – vielleicht ist er
einfach noch nicht so weit, bleibt der Blick der
Gemeinschaft jedoch kritisch an der Singlefrau
hängen. Fürsorgliche Eltern werden mit jedem
weiteren Geburtstag der erwachsenen Tochter
besorgter, gute Freunde ratlos. Schließlich sind es
Psychologen und Coaches, die ihren jungen Klientinnen die Diagnosen der Therapiegesellschaft
überbringen: Bindungsangst, zu hohe Ansprüche,
Hedonismus.
die weder in das Bild der verhärmten Akademikerin noch in das der eisigen Karrierefrau passt,
liegt der Skandal ihrer Existenz darin, dass sie
keine Bedürftigkeit mehr ausstrahlt, die Frauen so
unwiderstehlich macht: Keiner muss sie schützen,
keiner sich zu ihr herabbeugen, keiner ihr etwas
beibringen.
Die Herausforderungen an ein autonomes, erfolgreiches Individuum bewältigend, ist die einsame
junge Frau zu einer Projektionsfläche geworden.
Eine Ikone der Selbstbestimmung, eine Trümmerfrau der Moderne, die alles mit eigenen Händen
schafft und schultert, bewundernswert, bemitleidenswert. Die Selbstverwirklichungsgesellschaft,
die sie hervorgebracht hat und ihre Scheinwerfer
so gern auf ihr ruhen lässt, weicht nun, da ihr
Von Nina Pauer, ZEIT No 50 vom 4.12.2014
www.zeit.de/2014/50/frauenbilder-feminismus-selbstverwirklichung-selbstbestimmung/seite-2
Ein Glücksfall für Baden-Württemberg
34 Millionen Euro jährlich für Kunst und Kultur
Kaum schienen jahrhundertelang währende gesellschaftliche Unterdrückung, Bevormundung
und Abhängigkeit überwunden, soll sich die Frau
nun also auf die Couch legen.
Und den Gefallen tut sie allen: Sie investiert tatsächlich viel in diese Arbeit am Ich. Denn auch
ihr ist die eigene chronische Beziehungslosigkeit,
das erst vor der Kulisse des Erwachsenenlebens
zwischen Ende 20 und Ende 30, zu einem Makel
wurde, nicht geheuer. Je erfüllter ihr Leben ist, desto weniger versteht sie selbst ihre Einsamkeit, mit
der es sich zwar gut lebt, die aber latent auch bei
ihr die tradierten Schreckensbilder des Alleinseins
umhergeistern lässt: die verbitterte alte Jungfer
als imaginierter Endpunkt einer erfolglosen Partnersuche. Bilder, die perfiderweise vom immer
lauteren Ticken der biologischen Uhr untermalt
werden.
Doch warum muss die arme einsame junge Frau
immer weiter an ihrem Werden arbeiten, warum
kann sie nicht einfach sein, wie sie ist? Als Figur,
Liebling zu stark geworden ist, geblendet zurück.
Übertriebenen Feminismus, übertriebene Selbstliebe, übertriebenen Anspruch, das wirft sie der jungen Frau vor und trifft doch nur die Welt, die sie
selbst entwarf: unabhängig, unverletzlich, zuletzt
aber angsteinflößend. Reales Alleinsein, missverstanden als kränkendes Statement für den Rest der
Welt – vermutlich liegt hierin die eigentliche Tragik
der neuen einsamen Frau.
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Die Affäre beginnt ganz unromantisch: Sie sitzen
allein zuhause, kratzen mit einem Bürstchen an
Ihrer Wangenschleimhaut, stecken den nassen
Stab samt Ihrer DNA in das Entnahmeset und
schicken es an ein Labor. Dort wird Ihr Erbgut ein
bisschen entschlüsselt und wenig später haben Sie
einen Umschlag im Briefkasten, in dem eine Nummer mit zehn Ziffern steckt - das ist Ihre ID.
Damit gehen Sie jetzt im World Wide Web auf die
Suche: nach einem Menschen, der sich so allein
wie Sie ein paar Zellen aus dem Mund geschrubbt
hat und ebenfalls eine ID hat. Nach einem
Geschöpf also, das genetisch kompatibel ist mit
Ihnen. Nach einer Person, mit der Sie aufregenden
Sex, eine treue Partnerschaft und kerngesunde
Kinder haben werden. So zumindest stellt sich das
Zürcher Unternehmen GenePartner die Liebe in
der Zukunft vor. Die Formel „misst die genetische
Kompatibilität zwischen zwei Individuen und macht
eine präzise Voraussage zu der Stärke ihrer Basis
für eine lang andauernde und erfüllte harmonische
Partnerschaft“. „Wer Mitte 30 ist und Kinder haben
möchte, darf keine Zeit verschwenden“, findet Tamara Brown (Geschäftsführerin).
Schweiß riecht attraktiv
Eine harmonische Partnerschaft mit Hilfe einer
DNA-Analyse voraussagen? Laut GenePartner
ist für das Labor vor allem die Struktur des sogenannten Haupthistokompatibilitäts-Komplexes
(MHC) interessant. Das vage Konstrukt fußt auf
der wissenschaftlich fundierten Erkenntnis, dass
die MHC-Gene beeinflussen, wie ein Mensch
riecht, und wie das Gegenüber den Geruch beurteilt. Claus Wedekind (Universität in Lausanne)
hat das in mehreren Studien genauer untersucht:
Er ließ Männer drei Tage und Nächte lang dasselbe T-Shirt tragen, ohne dass sie sich waschen,
Deo oder Parfum benutzen durften. Dann ließ er
Frauen an den T-Shirts riechen. Danach mussten
sie beurteilen, ob sie den Geruch attraktiv, abstoßend oder uninteressant fanden. Von allen
Probanden hatte Wedekind die MHC-Gene analysiert und sie anschließend mit dem Erbgut der
T-Shirt-Träger verglichen. Das erstaunliche Resultat: Der Duft eines Mannes erschien den Probandinnen umso attraktiver, je stärker sich seine
MHC-Gene von ihren unterschieden. „Andere
MHC-Typen riechen besser“, fasst Wedekind
seine Arbeit zusammen.
Lena:
Fee:
Gentest bei Partnerwahl bald Standard?
GenePartner weiß anscheinend ganz genau,
wer biologisch zusammenpasst und wer nicht.
„Unsere Labore suchen nach Unterschieden und
Vielfalt der HLA-Antigene und nach Komponenten, die unser Geheimnis bleiben“, erklärt Geschäftsführerin Brown. Das Ergebnis erhält der
Kunde dann theoretisch per Mausklick. Zwei rote
Punkte: Schlechte Chancen. Schlappe 199 Dollar
will GenePartner für seine Leistungen haben, mit
der Kunden allerdings praktisch noch kaum etwas anfangen können. Denn für die bislang 300
stolzen Besitzer einer ID, die ihren Traumpartner
per Genanalyse finden wollen, gibt es bislang
noch keine Plattform im Internet.
Lena:
Fee:
Ich wünsche mir einen Mann, der nicht
nur gut aussieht, sondern auch witzig
und intelligent ist, treu, ehrlich und mir
für immer oder zumindest so lange,
wie ich es will, den Himmel auf Erden
bereitet. Er muss natürlich auch noch
gut im Bett sein, immer das richtige
Maß kennen, nicht zu oft, aber auch
nicht nie und gut küssen sollte er
können, der Vermögende.
Hier kommt er schon. Dein Wunsch sei
Wunsch und mir Befehl.
Ich sehe nichts. Das war wohl ein Schuss
in den Ofen.
Man kann sich nur etwas wünschen,
was es auch gibt.
Szenenausschnitt: Singleparty, 2. Bild
Foto: ONUK
Brown selbst trägt die ID 1150021-88. Vor ihrer
Ehe hat sie sich und ihren Mann testen lassen.
„Ich war mir zwar sicher, dass wir auch genetisch
gut zusammenpassen, aber ich wollte es vom Labor einfach bestätigt haben“, erzählt sie. Hätte
ihr Mann allerdings einen ähnlichen MHC-Typ
gehabt, hätte sie das auch nicht von einer Ehe
abgehalten. Brown: „Ich wusste ja, dass unsere
soziale Komponente sehr gut funktioniert.“
Von Heike Le Ker
www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/liebe-im-erbgut-per-gentest-zumtraumpartner-a-587269.html
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©Foto: Horst Ossinger
Die Band Trio, 1983.
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80er Jahr
©picture-alliance/Jazzarchiv
Nena mit Band, 1982.
Heute eine Selbstverständlichkeit: deutsche
Pop-Songs in den Hitparaden. Das war nicht
immer so, denn erst Anfang der 1980er Jahre etablierte sich mit der Neuen Deutschen
Welle die deutsche Sprache im Pop. Ende der
70er, Anfang der 80er veränderte sich die
Musiklandschaft in Deutschland nachhaltig
und die Neue Deutsche Welle, kurz NDW,
wurde zu einem schnelllebigen Massenphänomen.
Dabei handelte es sich zunächst nur um eine aus
dem britischen Punk und New Wave entstandene
Untergrundbewegung, die von Düsseldorf, Berlin
und Hamburg ausgehend, nach und nach immer
mehr Beachtung fand. In den Anfangstagen der
NDW wurde, wie beim Original, zumeist gesellschaftskritisch und politisch getextet – Punk eben.
Der Musikjournalist Andre Hilsberg schuf im Oktober 1979 mit einer Artikelserie dafür den Begriff
„Neue Deutsche Welle“, der das britische Vorbild
New Wave noch mit im Namen trug.
Fast alle Veröffentlichungen sind damals bei Independent-Plattenfirmen erschienen, also nur bei
sehr kleinen Labels. Keinesfalls nur aus Überzeugung heraus, wie es heute rückblickend gerne verklärt wird, denn die großen Tonträger-Unternehmen sahen zunächst kein Vermarktungspotenzial
in dieser Nische.
Erst mit Beginn der 80er Jahre, namentlich mit der
Berliner Band Ideal, veränderte sich die Außenwirkung. Das Bandprojekt um die heute noch aktive
Songschreiberin und Produzentin Annette Humpe
(später aktiv auch in Bands wie DÖF, Humpe &
Humpe, Ich & Ich) wurde mit einem Auftritt bei einem Free-Open-Air-Konzert vor dem (West-)Berliner Reichstag bekannt, das Ende August 1980
von gut 150.000 Menschen besucht wurde. In
der Folge erreichte deren gleichnamige Debüt-LP
„Ideal“ die Top drei der deutschen Albumcharts als erste Independent-Produktion in Deutschland
überhaupt. Die etablierten und großen Plattenunternehmen horchten auf, grasten daraufhin
die Untergrund-Szene ab und wurden fündig.
Teilweise wurden szenebekannte und dort etablierte Bands (z.B. Fehlfarben, DAF, Nichts) unter
Vertrag genommen, teilweise entstanden – oftmals nur durch Betreiben der Labels – ganz neue
Projekte. Die Musikvermarktung des Phänomens
setzte ein.
Doch bei Deutsch-Pop, Deutsch-Elektro, deutschem Discosound und deutschen Liedermacher
blieb es nicht. Kurzerhand wurde so auch noch die
deutschsprachige Rockmusik gefördert und Künstler wie Marius Müller-Westernhagen, Herbert Grönemeyer oder Udo Lindenberg feierten Erfolge.
1983 war die stilistische Vielfalt der zeitgeistigen
Musikrichtung heiß gelaufen und innerhalb kurzer
Zeit implodierte das Phänomen NDW. Und obwohl
deren Blütezeit gerade mal drei kurze Jahre andauerte, änderte die Neue Deutsche Welle die Sichtweise auf Deutsch gesungene Popmusik nachhaltig
und ermöglichte letztendlich auch den andauernden großen Erfolg deutschsprachiger Popmusik seit
Mitte der 1990er Jahre.
www.dw.de/neue-deutsche-welle-als-popmusik-deutsch-lernte/a-16940793
Während sich Ideal mit ihrem Erstlingswerk im
besten Sinne noch an Punkstrukturen orientierten, änderte sich im Lauf der Zeit und unter dem
Veröffentlichungsdruck der Industrie die ganze
Musikrichtung: Die Texte wurden seichter, bunter
beispielsweise in Frl. Menke „Mit dem Tretboot
in Seenot“, IXI „Knutschfleck“, UKW „Sommersprossen“, Trio „Da da da“ und andere. Die
Musik wurde populärer und gleichzeitig popkompatibler. Unzählige Bands, Projekte und Solo-Künstler schossen aus dem Boden.
Hervorzuheben sind Nena („99 Luftballons“)
und Falco („Rock me Amadeus“), denen sogar
der Sprung in die USA gelang, wo sie mit den
deutschsprachigen Versionen ihrer Titel Platz
zwei, respektive Platz eins erreichten. Zweifellos
der Höhepunkt der Neuen Deutschen Welle.
Mauerfall 1989 ©Wikipedia
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In der Disco, 22 Uhr. Lena hat sich auf eine Singleparty mit 80er-/90er-Musik gewagt und steht verloren im Raum. Sie bleibt aber nicht lange alleine …
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Der dritte Freitag im Monat, heute ist FEUER SUCHT LUNTE - die Singleparty. Gebt Eure
Nachrichten direkt hier bei mir ab oder schreibt eine SMS an die 1234 – Eure Nachrichten
dann hier an der Videowall! Jetzt wird es heiß, denn FEUER SUCHT LUNTE.
Wo sind die Singles? Zeigt mir eure Hände! Bis um elf ist noch Happy-Hour -Hour -Hour.
Hallo Nummer 13, schön dass du da bist.
Hoffentlich keine Unglückszahl.
Wie bitte?
Ich meinte nur – ich hoffe, dass die 13 meine Glückszahl wird.
Ach ja. Möchtest du etwas trinken?
Was trinkt man denn hier so?
Cocktails! Caipi, Sex on the Beach, Latin Lover. Was du willst.
Ich hätte gern einen Orgasmus.
Alles klar, kommt sofort.
Lena, du hast nicht wirklich gerade diesen schlechten Witz gemacht!?
Nein, nein, nein, ich lass mich jetzt nicht irritieren und bleibe ganz cool.
So, hier kommen deine zwei Orgasmusse.
„smen“.
Hä?
Es heißt Orgasmen, nicht „musse“.
Klugscheißeralarm!
Egal, Orgasmus gibt es eh nicht in der Mehrzahl.
Hast du doch bestellt, oder.
Ja, danke dir.
6,50 bitte.
Ach so, ja klar. Kriegst du. Das haben wir jetzt von der Emanzipation, was.
Zum Wohl, Prost. – Trinkst du gar nicht mit?
Nicht im Dienst. Sonst flieg ich raus. (zückt sein Kellnerportemonnaie)
Ich dachte schon, du wolltest... ich freu mich – über meine zwei Or-gas-musse.
Es hat gefunkt! Eine neue Nachricht für die Nummer 6: Du tust gut tanzen, schwofen wir
zusammen eine Runde? Schreibt die Nummer 24. Nummer 6, schick deine Antwort an
die 1234. Da tanzen heute noch zwei Mambo-horizontal, es hat gefunkt bei FEUER
SUCHT LUNTE. Post auch für die 13. Hey schöne Fremde, wollte nur mal HALLO sagen.
Die 17.
Na warte. (tippt) Mensch 17, dann mach das doch einfach, tut doch nicht weh.
13. (Während dessen nähert sich Sören, eine skurrile Erscheinung)
Hallo!
Ich bin die 17.
Ja, ich seh schon.
Sören
Lena
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Lena
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Lena
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Lena
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Lena
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Lena
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Lena
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Lena
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Lena
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Lena
Sören
Ich wollte nur mal hallo sagen. Hab ich ja geschrieben.
Hallo.
So was mach ich eigentlich nicht. So einfach Frauen ansprechen, aber weil du geschrieben
hast, dass du unbedingt möchtest. Sonst hätte ich mich nie getraut.
Ja, jetzt hast du hallo gesagt.
Ich habe uns etwas zu trinken besorgt. Ich hab zwei Sekt bestellt und vier bekommen.
Happy Hour. Man muss immer aufpassen, was man sagt. Hoffentlich magst du Sekt?
Ich hab schon mehr als genug zu trinken. Aber wir können ja tauschen. Prost.
Sören. Ich heiße Sören.
Hmmm, schön.
Wie ist dein Name.
Isadonna
Ungewöhnlich. Der ist auch noch für dich.
Du, du kannst auch noch eine andere Frau damit glücklich machen.
Das möchte ich gar nicht.
Was machst du?
Ich schau gerade auf die Uhr.
Nein, so.
Ich bin Entbeinerin auf dem Schlachthof.
Das ist ungewöhnlich.
Allerdings. Ich bin die einzige Frau, die Rinder mit der Hand zerlegt – die kleineren, für
fette Ochsen brauch ich auch die Kettensäge, alle anderen immer mit dem Fuchsschwanz.
Spart Strom. Außer mir kann das nur noch eine Schlachterin in Kasachstan, meine Tante.
Das bewundere ich sehr. Da würde ich dir gerne mal bei zu sehen.
Strenge Hygienevorschriften im Schlachthof, das wird nicht gehen.
Wow. Das ist wie in meinem Lieblingsfilm Splatterdome Teil 4.
In meiner Freizeit klöppele ich sehr gern weiße Spitzendecken, jede
freie Minute verbringe ich damit, kleine, große, Zelte – alles.
Du bist eine einmalige Frau.
Ich hab das in der Klinik gelernt, war ja auch lange genug drin. Ich dachte bis vor
kurzem noch, ich sei ein Medium.
Ich möchte alles von dir erfahren. Es ist sehr faszinierend Dir zuzuhören.
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