Bericht Dark Impact - rc-car
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Bericht Dark Impact - rc-car
1 10 Text und Fotos: Christian Fett Seit dem Erscheinen der Top-Force-Modelle 1992 hat Tamiya keinen Vorstoß mehr in die Liga der HighendFahrzeuge im Bereich allradgetriebener 1:10-Elektrofahrzeuge gewagt. Zwar wurden mit dem Rising Storm und dem Gravel Hound zwei Fahrzeuge auf Basis des Nachfolgechassis der Manta-Ray-Reihe vorgestellt, dieses DF-02Chassis zielt aufgrund seiner einfachen Konstruktion jedoch eindeutig auf den Einsteigerbereich ab. Nun hat Tamiya mit dem Dark Impact auf Basis des DF-03-Chassis ein neues Wettbewerbs- und konkurrenzfähiges 4WDElektrochassis vorgestellt. Die neuen 2,2-Zoll-Minipin-Reifen und die schwarzen Felgen sowie die extrem schnittige Karosserie nebst Spoiler und Bauanleitung sind das Erste, was beim Öffnen des Kartons ins Auge fällt. Wie bei Tamiya üblich, sind alle Teile nach Baugruppen geordnet in Plastikbeutel geschweißt und auch die obligatorischen Inbusschlüssel in 1,5 sowie 2 und 3 Millimeter, ein Kreuzschlüssel für die Kugelköpfe, die Radmuttern sowie eine ausreichende Menge relativ zähen Dämpferöls (900 WT) fehlen nicht. jeweils zehn ausreichend dimensionierte Stahlkugeln und die Drucklager sind nicht etwa einfache Zusammensetzungen aus gewährleistet, dass das jeweils passende Lager verwendet wird. Der Zusammenbau beginnt mit der Montage des hinteren Getriebegehäuses und des Differenzials. Erste Neuerung ist hier die Verwendung von Differenzialabtrieben aus Stahl. Diese machen das Differenzial sehr leichtgängig und überzeugen durch Langlebigkeit, auch bei Verwendung von Motoren mit niedrigeren Windungszahlen. An der Hinterachse werden diese Stahldurchtriebe noch durch Kunststoffaufnahmen ergänzt, an der Vorderachse sind sie vollständig aus Stahl. Die Differenziale verfügen über Schritt Schritt für Schritt für Schritt Der Zusammenbau des Dark Impact gestaltet sich, wie bei Tamiya üblich, erstaunlich unkompliziert. Allerdings sollten beim Bau unbedingt ein Satz gute Inbusschlüssel und ein Schraubendreher mit gehärteter Spitze bereitliegen, um Beschädigungen an den Schraubenköpfen zu vermeiden. Auch ein exakter Messschieber ist vorteilhaft, da der Dark Impact über etliche Kugellager in verschiedensten Maßen verfügt. Damit ist 22 www.cars-and-details.de Die hintere Getriebeeinheit mit der Hauptzahnradwelle aus Stahl mit doppelt kugelgelagerter Aufnahme der Kardanwelle Getriebeabdeckung mit dem praktischen Wartungsverschluss Elektro-Offroad Dark Impact Tamiya Verwendete Ausstattung • Motor: Tamiya Super Stock RZ (23 Turns) Vollständig gekapselte hintere Getriebeeinheit mit der Kardanwellen-Aufnahme • Regler: Tamiya/Carson Speed II (15 Turns) • Servo: Sanwa SRM 102 • Empfänger: Sanwa MX-A (27 MHz AM) • Sender: Sanwa MX-A • Akku: Tamiya/Carson X-Pack 3.500 NiMH Kugeln und Scheiben, sondern tatsächlich vollwertige Drucklager. Diese lassen sich außerdem erheblich leichter montieren als einzelne Scheiben und Kugeln. Sämtliche Zahnräder der vorderen und hinteren Getriebeeinheit sind fein verzahnt und selbstverständlich ist der Dark Impact vollständig kugelgelagert, die Kardanwellenausgänge der beiden Getriebe sind außerdem doppelt kugelgelagert. Passgenau Passgenau Ähnlich dem Differenzial des Top-Force ist das hintere Differenzial des Dark Impact asymmetrisch aufgebaut, um eine entsprechende Stufung zur Kardanwellenaufnahme zu ermöglichen. Das Getriebe überzeugt durch hohe Passgenauigkeit, nicht zuletzt, weil speziell die Aufnahmen der Kardanwelle sehr exakt mit dünnen Beilagscheiben (so genannte „Shims“) spielfrei montiert werden. Über Kegelräder im vorderen und hinteren Getriebe wird die Motorkraft auf die sehr massiv gehaltene Aluminium-Kardanwelle geleitet. Vorderes und hinteres Differenzial sind unterschiedlich konstruiert. Komplettiert wird die hinte- Die vordere Aufnahme der Kardanwelle und die kompakte Lenkung Die vordere Getriebeeinheit und der Stift zum Verschluss der Akkuhalterung re Getriebeeinheit mit einer Motorplatte aus Aluminium sowie einem 78-Zähne-Hauptzahnrad in Feinverzahnung. Als kleines Extra liegt dem Bausatz noch ein 85-Zähne-Hauptzahnrad bei. Auch an eine robuste Getriebeabdeckung aus Kunststoff wurde gedacht. Diese lässt auch nach dem Anschrauben durch eine Art Bajonettverschluss einen Zugang zum Hauptzahnrad zu. Da der Dark Impact serienmäßig über keinen Slipper verfügt, lässt diese vorhandene Wartungsöffnung darauf schließen, dass dieser später als Nachrüstteil erhältlich sein wird. Nach der Montage der Querlenker und der Dämpferbrücke steht die Montage der Spurstangen an. Leider sind diese nicht mit Rechts-links-Gewinden sowie den entsprechenden Aufnahmen zur Längenverstellung versehen. Auffallend ist der relativ weiche Kunststoff der Kugelpfannen und der Dämpferbrücken. Über die Haltbarkeit sollte jedoch der Fahrtest Aufschluss geben. Die Querlenker selbst scheinen aus einer Art faserverstärktem Kunststoff zu sein und machen einen sehr robusten Eindruck. Auffällig ist auch deren Länge, hervorragende Bau- und Abstimmungs-Tipps Die im Dark Impact verwendeten Kreuzschlitzschrauben sind relativ empfindlich und erfordern gutes Werkzeug mit gehärteten Spitzen. Beim Zusammenbau der Differenziale ist außerdem darauf zu achten, dass diese ausreichend gefettet werden. Die Differenzialscheiben haben eine raue und eine glatte Seite. Die raue Seite muss unbedingt in Richtung der Differenzialmitnehmer aufliegen, um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten. Das Ausschneiden der Karosserie sollte kein Problem darstellen, im Bereich des Verschlusses für den Akkuschacht darf jedoch ruhig ein wenig mehr Lexan weggeschnitten werden als dies in der Bauanleitung abgebildet ist. Nur so lässt sich der Verschlussstift des Akkuschachts ohne Beeinträchtigung herausnehmen. Beim Ablängen der Spurstangen empfiehlt es sich außerdem, die Länge der vorderen Spurstangen um 1 Millimeter zu erhöhen, damit der Sturz nicht zu negativ ausfällt. Das mitgelieferte 26-Zähne-Ritzel muss versetzt auf die Motorwelle geschraubt werden 23 Karosserie und Spoiler nach dem Ausschneiden, Lackieren und Aufbringen des Dekors Dämpfungs- und Fahreigenschaften sind damit vorprogrammiert. Nach dem Einbau der Knochenwellen und der entsprechenden Radträger ist die Hinterachse komplettiert. Stufe von der Kardanwelle auf die Achsen weiterleitet. Auch an der Vorderachse kommen so genannte „Dogbones“, also Knochen zum Einsatz. Ist das vordere Getriebe mit Dämpferbrücke, Spurstangen und Querlenkern komplettiert, werden beide Getriebeeinheiten auf das völlig neu gestaltete Chassis verschraubt. Abschließend bleibt noch die Montage der vorderen und hinteren Radträger, die jeweils mehrere Aufhängungspunkte für die Spurstangen haben. Die Radaufnahmen bilden die obligatorischen 12-Millimeter-Sechskantmitnehmer, auch diese sind aus dem üblichen schwarzen Kunststoff gefertigt. In den praktischen und leicht zu erreichenden Akkuschacht am Fahrzeugboden passen sowohl Stickals auch Side-by-side-Akkupacks Tiefer, härter, besser Das neue Layout des Dark Impact-Chassis lässt auf einen extrem niedrigen Schwerpunkt schließen. Der Akku wird nun in einer Art Tunnel untergebracht, der das gesamte Fahrzeug gleichzeitig sehr steif macht. Der eigentliche Clou ist die Möglichkeit, den Akku von unten zu entnehmen. Dadurch liegt der Akku sehr schwerpunktgünstig und zugleich schmutzgeschützt. Von Von hinten hinten nach vorne nach vorne Dark Impact Tamiya Der serienmäßige Mabuchi-Motor wurde vor dem Einbau durch einen Tamiya Super Stock RZ ersetzt, der von einem Carson Speed II-Fahrtregler angesteuert wird 135 mm Der Zusammenbau der Vorderachse gestaltet sich im Wesentlich nicht anders. Das Differenzial der Vorderachse verfügt ebenfalls über Differenzialabtriebe aus Stahl. Die Aufnahme der zehn Kugeln bildet hier jedoch ein konisches Tellerrad, welches die Kraft als zweite G 1685 g 215 mm 225 mm 272 mm 215 mm 425 mm Basics Technik • Fahrzeugklasse: Elektro-Offroad • Maßstab: 1:10 • Empfohlener Verkaufspreis: 159,– Euro • Bezug: Fachhandel • Kardanantrieb • Allradantrieb • Komplett kugelgelagert • Vierfach-Öldruckstoßdämpfer • 540er-Elektromotor Ausstattung: Bauanleitung: min Fazit: max min Benötigte Teile zur Komplettierung • Sender • Fahrtregler • Servo • Lexanfarbe Teile-Qualität: max min max Baukastenausstattung, Teilequalität und Fahreigenschaften machen den Dark Impact zu einem vollwertigen Wettbewerbs-Offroader. Tamiya hat es mit diesem Auto zweifelsohne in die erste Liga der allradgetriebenen Elektrofahrzeuge geschafft. 24 www.cars-and-details.de Elektro-Offroad Die Spoilerhalterung und die neue, sehr kompakte Hinterachse des Dark Impact Dark Impact Tamiya Gut gedämpft Den Verschluss des Akkuschachts bildet eine Aluminiumstange, die durch einen herkömmlichen Karosseriesplint gesichert wird. Sind beide Getriebeeinheiten mit dem Chassis verschraubt und durch die massive Aluminiumkardanwelle verbunden, steht noch die Montage der Lenkung und der Stoßdämpfer aus. Die Konstruktion der Lenkung ist sehr einfach gehalten. Hier wird der Lenkhebel über eine Führungsstange aus Kunststoff mit dem Chassis verschraubt und auf zwei Messinggleitlagern gelagert. Dies sind übrigens die einzigen zwei Lager, die nicht als Kugellager beiliegen. Über eine auf den ersten Blick sehr lange Schubstange (110 Millimeter) wird die Lenkung mit dem stehend montierten Lenkservo verbunden. Die Lenkung selbst ist in Verbindung mit den in C-Hubs gelagerten Achsschenkeln der Vorderachse nicht 100-prozentig spielfrei, hier sollte über die Nachrüstung von Kugellagern nachgedacht werden. Get Get the power the power Der Einbau der Elektronik ging trotz des relativ gering bemessenen Platzes im Chassis einfach und zügig vonstatten. Das Lenkservo lässt mit der beiliegenden Befestigung und dem sehr passgenauen Servosaver einfach montieren. Hierfür liegen dem Baukasten verschiedene Adapter für Servos aller auf dem Markt befindlichen Hersteller bei. Der verwendete, recht große Sanwa-Empfänger findet, genau wie der Carson Speed II-Fahrtregler, bequem seinen Platz im Dark Impact-Chassis und Nach dem Lösen von nur vier Schrauben lässt sich das hintere Differenzial zur Wartung entnehmen … auch für den Ein-ausSchalter ist noch Platz vorhanden. Spezielles doppelseitiges Klebeband für die Befestigung der Elektronikkomponenten liegt dem Baukasten bei. Der Fahrtregler sollte auf der linken Seite des Chassis befestigt werden, um kurze Kabelwege zu garantieren und eine Kollision der Kabel mit der Lenkstange zu vermeiden. Ein Antennenröhrchen liegt dem Baukasten ebenfalls bei. Zum Schluss wurde noch ein Tamiya Super Stock RZ-Motor mit 23 Windungen eingebaut. In Zusammenhang mit dem beiliegenden 26-ZähneRitzel sollte dieses Setup eine gute Beschleunigung versprechen. Leider liegt der Anleitung keine Untersetzungstabelle bei. Nachdem nun noch die Reifen mit den gelben Einlagen versehen und mit Sekundenkleber verklebt und die Karosserie mit Tamiya-Lexanfarbe schwarz lackiert wurde, konnte es zum ersten Fahrtest gehen. Draußen vor der Tür Nachdem der Geradeauslauf und der Fahrtregler eingestellt wurden, konnte zum ersten Mal richtig Gas gegeben werden. Die Feinjustage sollte später recht einfach vonstatten gehen, da die verwendete Sanwa MX-A-Fernsteuerung hier eine sehr präzise speicherbare Justage ermöglicht. Der Dark Impact beeindruckte durch eine enorm durchzugsstarke Beschleunigung und eine sehr neutrale Lenkung. Die Montage der Stoßdämpfer ist ebenfalls, wie bei Tamiya üblich, das reinste Vergnügen. Lange sowie mittellange CVD-Shocks finden an Vorderund Hinterachse Verwendung. Sie verfügen über einen vollwertigen Volumenausgleich, doppelte O-Ring-Dichtung und sind schnell und unkompliziert zu montieren. Die Bauanleitung empfiehlt Zweiloch-Platten an der Hinterachse und Einloch-Kolbenplatten an der Vorderachse. In Funktion mit dem beiliegenden 900er-Öl und den silbernen Baukastenfedern ergibt sich eine gute, aber auch sehr straffe Grundabstimmung. Dies sollte auch das Basissetup für den Fahrtest bilden. Zur weiteren Abstimmung der Bodenfreiheit liegen dem Baukasten verschiedene C-Klips in diversen Stärken bei. Neben den Dämpfern selbst waren natürlich auch die Montagemöglichkeiten der Stoßdämpfer von großem Interesse. Die Querlenker an beiden Achsen bieten hierzu je drei Möglichkeiten an der hinteren und vier Befestigungslöcher an den vorderen Querlenkern. An den beiden Dämpferbrücken stehen jeweils drei verschiedene Aufhängungsmöglichkeiten zur Verfügung. Als Grundsetup wurden die Dämpfer an den Querlenkern in dem jeweils inneren und an den Dämpferbrücken am jeweils mittleren Befestigungsloch angebracht. Interessant ist außerdem, dass an den hinteren Achsschenkeln drei unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten für die Spurstangen bestehen. Auch die Lenkung lässt sich durch zwei verschiedene Möglichkeiten an den Radträgern der Vorderachse individuell einstellen. Am Testfahrzeug wurden hier die inneren Löcher genutzt. Click-Tipp … und auch das vordere Differential ist schnell und einfach für Wartungsarbeiten zugänglich www.dickietamiya.com 25 Nach nun fast 20 Akkuladungen zeigte der Dark Impact nahezu keinen Verschleiß. Die Differenziale waren noch immer ausreichend vorgespannt und liefen subjektiv sogar etwas weicher als im Neuzustand. Lediglich die Aufnahmen der Differenzialausgänge waren etwas eingelaufen, was aber bei Autos mit Knochenwellen durchaus normal ist und keinerlei Beeinträchtigung darstellt. Scheinbar beengt und doch bietet das neue DF-03-Chassis ausreichend Platz zum Einbau der RC-Komponenten Auf der Graspiste fiel auf, dass das auf dem Basteltisch recht straff wirkende Fahrwerk sehr gut funktionierte. im jeweils zweiten Loch von außen aufgehängt wurden, lag der Wagen nun deutlich ruhiger und die Lenkung war nahezu neutral. Nach etwa sieben Akkuladungen wurde zum Vergleich auf eine leicht feuchte und sehr unebene Lehmpiste gewechselt. Hier aber geriet der Dark Impact aufgrund des straffen Fahrwerks an seine Grenzen. Das Fahrwerk fing an zu springen und der Wagen war kaum noch zu kontrollieren. Nachdem rundum Einloch-Kolbenplatten mit 40WT-Dämpferöl verbaut und die Dämpfer an den Querlenkern Auch die Reifen überraschten im Test. Sie boten jederzeit ausreichende Haftung und funktionierten auf Gras und Lehm gleichermaßen gut. An einigen Hügeln stellte der Dark Impact auch seine relativ neutrale Flugeigenschaft unter Beweis. Zwar hob er immer etwas die Nase an, dies war mit entsprechendem Gas- und Bremseinsatz einfach zu korrigieren. 26 www.cars-and-details.de Die neue Akkuhalterung mutet zunächst ungewohnt an, bietet im Praxiseinsatz jedoch den Vorteil eines perfekten Schwerpunkts und der Akku liegt schmutzgeschützt im Inneren des Fahrzeugs