4286DA2 Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern
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4286DA2 Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern
DOWNLOAD Siegfried Macht Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern Geschichten, Lieder, Spiele und mehr Downloadauszug aus dem Originaltitel: Inhalt Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Trinitatiszeit 14 Trinitatis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 15 Fronleichnam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 16 Mariä Heimsuchung . . . . . . . . . . . . . . . 96 Weihnachtsfestkreis 17 Johannisfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 2 Advent . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 18 Michaelis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 3 Barbaratag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 19 Erntedankfest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 4 Nikolaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 20 Reformationstag . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116 5 Weihnachten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 21 Allerheiligen/Allerseelen . . . . . . . . . . . . 121 Epiphanias/Dreikönigstag . . . . . . . . . . . 47 22 Martinstag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 Darstellung Jesu/(Mariä) Lichtmess . . . 53 23 Buß- und Bettag . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 24 Ewigkeitssonntag (Totensonntag) . . . . . 130 1 6 7 Kirchenjahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 d a o l t n h w c i o s D An r u z Osterfestkreis 8 9 Fastenzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 136 Aschermittwoch . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 10 Passion: Palmsonntag–Karfreitag . . . . 60 11 Ostern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 12 Himmelfahrt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 13 Pfingsten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Um den schnellen Zugriff zu ermöglichen, wurden folgende Symbole verwendet: Einführung zum Thema Erzählung/Legende/Gedichte Praktische Umsetzung Zum Nachdenken Lieder/Tänze Auch für Kinder im Grundschulalter geeignet KV Verweis auf die jeweiligen Kopiervorlagen am Ende jedes Kapitels Auf den mitgelieferten Audiodateien sind ausgewählte Lieder und Tänze in kompletten Playbackder gleichnamigen Begleit-CD zum Buch (ISBN 978-3-8344-4287-1) sind ausgewählte Lieder und Tänze in kompletten Playback-Arrangements eingespielt. Im Register sowie auf den KopiervorArrangements eingespielt. Auf den Kopiervorlagen sind die entsprechenden Lieder mit gelagen sind die entsprechenden Lieder mit gekennzeichnet. kennzeichnet. Die Rechte der Lieder ohne eigenem ©-Vermerk liegen beim Autor, Siegfried Macht. Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern © Persen Verlag, Buxtehude 31 8 Fastenzeit Hungertuch Früher war es Brauch, in der Kirche während der Fastenzeit den Blick auf den Altar mit einem großen Tuch zu verhängen: Die Gläubigen fasteten und sollten neuen Hunger spüren, auch geistlichen Hunger nach der Botschaft Gottes in Kreuz und Auferstehung Jesu. In den letzten Jahren ist dieser Brauch neu aufgelebt, nicht als liturgische Verhüllung des Altarraumes, wohl aber als Gestaltung von HungerTüchern durch Künstler aus der sogenannten „Dritten Welt“, deren Motive an den Hunger in der Welt erinnern und an das Leiden Christi, der die Seinen erlöst, aber auch in die Verantwortung der Nachfolge gerufen hat. Das Fasten soll übrigens kein Selbstzweck sein; vor allem geht es nicht darum, anderen etwas auszuwischen, andere zu beschneiden: Jeder beschneidet sich selbst – niemand bestimmt, worin andere fasten sollen. Und: Der Verzicht auf das eine wird als Gewinn für etwas anderes sichtbar gemacht. Wenn wir nicht fernsehen, sehen wir eben nah, uns z. B. und verbringen die Zeit gemeinsam mit etwas viel Kommunikativerem … Was haben die anderen sich denn schon lange einmal gewünscht? In Unterrichtssituationen erlaubt das Malen des Hungertuches vielfältige arbeitsteilige Partneroder Gruppenarbeiten. Es können auch kleinere Tücher ausgegeben und abschließend zusammengenäht oder einfach mit Sicherheitsnadeln zusammengesteckt werden. Vorher sollten wir überlegen: Wird das Tuch aufgehängt oder auf den Tisch gelegt – entsprechend legen wir die Einzelbeiträge in eine gut sichtbare Reihenfolge, eventuell eben auch zur Rundum-Ansicht. Zahlreiche Unterrichtseinheiten über Jesu Worte und Taten (nicht nur die Passionsgeschichte) können so in Bildform Revue passieren … d a o l t n h w c i o s D An r u z Vielleicht gestalten wir zusammen ein Hungertuch, batiken oder malen mit Stoff-Farben (es gibt auch für Stoff handliche Filzschreiber) auf ein altes helles Bettlaken … Das fertige Hungertuch könnte z. B. jeden Tag der sechs Fastenwochen vor Ostern etwas anderes verhüllen (oder von Wochentag zu Wochentag wechselnd unsere sechs Hauptablenkungen fortnehmen). Halten wir das durch? Hungertuchlied Ein fremdes Tuch liegt auf dem Tisch, drauf soll der Blick entdecken: Wir lassen zu, dass Hunger ist und uns lassen wir’s schmecken. Ein großes Tuch deckt unsern Tisch, das soll von nun an heißen: Wir decken auf, noch manches Kind im Stall hat nichts zu beißen. Das stumme Tuch spricht deutlich aus: Noch ist die Welt voll Leiden und gerade auch der weiße Mann, er könnte viel vermeiden. Das Hungertuch ist abgenagt nun auch von unsern Blicken. Wir geben zu, der Reichtum krankt – wir müssen ihn verschicken! Das bunte Tuch zeigt uns DEN Mann in mancherlei Gestalten, der Gottes Liebe neu gebracht – bis jetzt blieb viel beim Alten. aus: Noch lange nicht ausgedient. © Strube Verlag, München 1997 Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern 552 8 Fastenzeit Fasten I Fasten II Ein wortspielerischer Textimpuls zur Meditation: Kann es sein, dass viele „Güter“ den Blick auf die „Güte“ verstellen, dass sie „Güte“ im Sinne von „Güteklasse“ auf „Waren-Qualität“ reduzieren, zur Leistung werden lassen, was als Geschenk Gottes auf „wahre Qualität“ zielt? Denken wir in Dingwelten, wo es Gott um Beziehung geht? Von einer Nachbarin nach dem Grund seines Fastens gefragt, sagte Herr P.: „Ein alter Arbeitskollege von mir musste aus seiner großen Wohnung umziehen in eine kleine; sortierte vieles aus, was nicht unterzubringen war und beschränkte sich auf das Schönste und Nützlichste. Kurze Zeit später war es ihm möglich, zurückzuziehen. Niemals mehr habe ich eine geschmackvollere Einrichtung gesehen. Seitdem halte ich öfter Umzug.“ d a o l t n h w c i o s D An r u z Güter Güter Güter Güter Güter Güter Güte Pita-Brot als Fastenspeise „Ungesäuertes Brot“ Ein einfaches und doch lecker schmeckendes Fladenbrot ist das Folgende. Übrigens: Das Schroten der Körner gelingt auch mit einer alten Kaffeemühle und für das Backen reicht an heißen Sommertagen ein Abstellen hinter der sonnenbestrahlten Windschutzscheibe des Autos. Zutaten (für vier Fladen): 1 Tasse Weizenkörner Salz Öl oder Butter 56 Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern © Persen Verlag, Buxtehude Zubereitung: 1 Tasse Weizenkörner fein schroten, 1/2 gestrichenen Teelöffel Salz zugeben und so viel Wasser, dass ein formbarer Teig entsteht. Diesen eine halbe Stunde quellen lassen, dann 4 flache Fladen drücken, Ränder glätten und in einer trockenen, unbeschichteten Pfanne auf der Herdplatte oder Gasflamme trocken backen. (Variation: Zur Verfeinerung evtl. etwas Butter oder Öl in den Teig einkneten.) Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 3 9 Aschermittwoch Bußruf und Asche-Ritus in der Bibel „Sich in Sack und Asche zu kleiden“, ist ein bereits dem Alten Testament bekannter Buß-Ritus: So steht nach Jonas widererwartend fruchtbarer Bußpredigt selbst der König von Ninive von seinem Thron auf, hüllt sich in einen Sack und setzt sich in die Asche (vgl. Jona 3). Seinem Beispiel folgen Mensch und Vieh (!), sodass quasi alle Kreatur in Kleidung und Fasten dem Ruf zur Umkehr Folge leistet. Das Zeichen ist dabei deutlich mehr als eine bloße Absichtsbekundung: Es ist bereits der erste Akt der Umkehr selbst und mit weiterer konkreter „Handlung“ unaufgebbar verknüpft. Jona 3,8 verbindet Zeichenhandlung und Umkehr im Alltag, fordert die Buße von Hand und Fuß. Asche als Resultat der Verbrennung ist Zeichen des Todes, der sich aus der Asche erhebende Phoenix gleichwohl auch Ausdruck der Hoffnung, dass der Tod nicht das letzte Wort behält. Die Verwendung der Asche in der christlichen Liturgie erinnert ebenfalls an diese zwei elliptischen Brennpunkte: Zum einen steht Jesus in der Tradition der alttestamentlichen Buß-Rufer, wenn er (Mk 1,15) direkt im Anschluss an die Überantwortung des zur Umkehr rufenden Johannes des Täufers dessen Sendung gleichermaßen weiterführt wie aufhebend vollendet. Zum anderen weist eben sein Anspruch („Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes herbeigekommen.“) über den alttestamentlichen Bußruf hinaus, der in Johannes dem Täufer seinen letzten und schon auf der Schwelle stehenden Vertreter gefunden hat. Jesu Bußruf verbindet sich in Mk 1,15 unmittelbar mit dem Zuspruch: „… und glaubt an die gute Nachricht.“ Aus dem Blickwinkel des nachösterlich schreibenden Evangelisten ist Jesu Kreuz und Auferstehung Besiegelung und nachgereichte Legitimation dieser Botschaft. Ostern wird sich Gott in Christus als der eigentliche „Beweg-Grund“ der Umkehr erweisen und die Auferstehung zum Urbild jeglicher Umkehr machen: Der Asche-Ritus der christlichen Liturgie, gerade auch als sinnlicher Mitvollzug der Karwoche am Aschermittwoch, verbindet Schuldbekenntnis und Auferstehungshoffnung des Gläubigen auf allen Ebenen. Während der König Ninives ungewiss in der Asche sitzen blieb und (wenn auch erfolgreich) auf das gütige Ausbleiben göttlicher Rache harrte, weiß die Kirche Jesu um die bereits zugesprochene Vergebung und um die vollzogene Auferstehung des Ersten, der den Seinen nur vorangezogen ist. Wo immer in der liturgischen Praxis ein Wälzen in der Asche oder ein Bestreuen des Hauptes mit Asche geschieht, da erinnert dieser Akt nicht nur an die Demut des sich erniedrigenden Königs von Ninive, sondern auch an die Demut des himmlischen Königs, der, „ob er wohl in göttlicher Gestalt war … entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an“ (Phil 2,6). Wer sich mit ihm erniedrigt, der wird mit ihm erhöht werden. In diesem Sinne korrespondiert der Asche-Ritus mit dem Taufakt, ist gleichsam Tauf- d a o l t n h w c i o s D An r u z Biblische Rede von der „not-wendigen“ Buße ist dabei stets als Änderung der „Bewegungsrichtung“ zu verstehen: Es geht um Abkehr von der Sünde, Rückkehr aus der Absonderung von Gott (vgl. auch zum Folgenden die ethymologische Verwandtschaft). Den „Sund“, den Graben zwischen dem Festland Gottes und der verlorenen Insel Mensch, gilt es durch umkehrende Rückbesinnung zu überwinden. Gottes Ruf ist weniger Drohung als warnende, mahnende Handreichung, Brückenschlag über den Abgrund „Sünde“. In diesem Sinne ist Sünde weniger als Summe moralischen Fehlverhaltens zu sehen, denn als Zustand der Gottlosigkeit (aus dem Fehlverhalten erst sekundär folgt). Der Bußruf ist in erster Linie eine Liebeserklärung Gottes an den in Trennung lebenden Partner Mensch. Dies gegen alle moraltheologischen Missverständnisse deutlich herauszuarbeiten, ist Hauptanliegen schon des gesamten Buches Jona und muss es für heutige Predigt und Religionspädagogik angesichts der Unpopularität der Theologumena „Buße“ und „Sünde“ bleiben. Dabei kann es nicht darum gehen, den Anspruch Gottes zu reduzieren, wohl aber darum das Anstoßnehmen an die richtige Stelle zu verlagern und so zu ermöglichen, dass der Stein des Anstoßes die Liebe ins Rollen bringt. Der Asche-Ritus hat insofern Anteil auch an der Hoffnung, die hinter jedem Bußakt durchschimmert, ja auf die er letztendlich gerichtet ist: „Wer weiß? Es möchte Gott wiederum gereuen und er sich wenden von seinem grimmigen Zorn, dass wir nicht verderben“ (Jona 3,9). Im antiken Mythos des Phoenix zeigt sich ebenfalls die Ambivalenz des Aschezeichens. Die Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern 574 9 Aschermittwoch vorbereitung wie Tauferinnerung, Absage an die Welt des Todes und ihrer Werke, Hinwendung zum in Christus geschenkten Leben. Nichtsdestoweniger bleibt der Asche ein ernstzunehmender Hauch von Bußübung: Wer sich der Sinnlichkeit des Aktes im Hinblick auf die mögliche Verschmutzung der Feiertagskleidung entzieht, sollte vom König in Ninive lernen und sich erst einen „Sack“ anziehen, bevor er sich in die Asche setzt. Die von Bonhoeffer zu Recht monierte „billige Gnade“ lebt auch in der Reduktion liturgischer Vollzüge auf Abstraktionen: „Wasch mir den Pelz – aber mach mich nicht nass!“ KV 9.1 d a o l t n h w c i o s D An r u z Asche auf mein Haupt Kanon für 3 Stimmen Das Lied fasst die obigen Überlegungen zusammen und bündelt sie in der mehrdeutig und wie ein Refrain auftretenden Schlusszeile: Der vom Thron herabsteigende König wird transparent, es ist jener von Ninive ebenso wie der „Menschensohn“, der seine Brüder und Schwestern in die Nachfolge dieser Bewegungsrichtung ruft. 58 Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern © Persen Verlag, Buxtehude Von daher erlaubt das Lied unterschiedliche Verwendungen, auch um die eine oder andere Strophe reduziert zur Fokussierung auf jeweils einen Akzent, z. B. als • religionspädagogisches Erzähllied im Kontext narrativer Betrachtungen des Jonabuches bzw. der Predigt Jesu vom Nahen des Gottesreiches. • Bußruf bzw. Schuldbekenntnis in der Liturgie (nicht nur am Aschermittwoch). Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 5 9 Aschermittwoch Asche auf mein Haupt Kanon für 3 Stimmen Text und Musik: Siegfried Macht d a o l t n h w c i o s D An r u z 2. Asche, Asche, Asche auf mein Haupt, kleidet mich in Sack und Asche. Seht, der König steigt herab vom Thron. 3. Jesus sprach: Erfüllt ist nun die Zeit und das Reich des Himmels nahe. Seht, der König steigt herab vom Thron. 4. Kehrt euch um und geht den neuen Weg, glaubt das Wort, das Wort der Freude. Seht, der König steigt herab vom Thron. 5. Asche, Asche, Asche auf mein Haupt, kleidet mich in Sack und Asche. Seht, der König steigt herab vom Thron. aus: Und Christus tanzt auf der Schlangenhaut. Schwaben-Verlag, Ostfildern 2001 © S. Macht, Bayreuth Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern KV KV 9.1 9.1 596 10 Passion: Palmsonntag–Karfreitag KV 10.1 Palmsonntag: Palmentanz zum Lied „Es wächst der Gerechte wie ein Baum“ Wir stellen uns in zwei Reihen einander gegenüber auf: In einer solchen Gasse standen die Menschen wohl auch am Palmsonntag an den Rändern der Straße, als Jesus in Jerusalem einzog. Vielleicht haben sie zum Wedeln mit den Palmblättern nicht nur „Hosianna“ gerufen, sondern ganze Psalmen vom Einzug des Gerechten gesungen, „der wie eine Palme grünt …“ Zu einem solchen Psalmlied (vgl. Ps 92,13) mit einer israelischen Melodie passt der nachfolgende kleine „Straßentanz“, eine vereinfachte Form des aus Israel überlieferten Tanzes „Zadik Katamar“. a) 4 Schritte auf dem Platz b) 4 x seitlich hin- und herwiegen, dabei mit erhobenen Armen „Palmwedel“ schwenken a) Schritte wie a b Wiegen wie b d a o l t n h w c i o s D An r u z a) Schritte wie a c) Ganze Drehung um rechte Seite a) Schritte wie a b) Wiegen wie b a) Schritte wie a c) Ganze Drehung um rechte Seite a) Schritte wie a b) Wiegen wie b KV 10.2 Gründonnerstag: Ubi caritas et amor Kanon für 2 mal 2 Stimmen Gabenbereitung, Liebesmahl und Fußwaschung Bass- und Altstimmen singen die obere, Tenorund Sopranstimmen die untere Kanonfassung, wobei die erste Hälfte jeweils mit dem gregorianischen Original (vgl. Gotteslob Gemeindevers Nr. 625, 2) identisch ist. Der Gesang zur Gabenbereitung gehörte ursprünglich zur klösterlichen „Caritas“, einer wohltätigen Armenspeisung am Gründonnerstag. Ein ebenfalls mit dem Liedtext korrespondierender und weiterer traditionellerweise dem Gründonnerstag zuzurechnender Brauch war (ist?) die Fußwaschung (vgl. Joh 13,4-17). KV 10.3 Karfreitag: Wortspielerische Meditation Zur Geschichte „Vom Nashorn, das nicht leiden wollte“ Jemanden „leiden können“ – wer kann das im wahrsten und doppelten Wortsinn? „Den kann ich nicht leiden!“ – das sagen wir noch, aber anders herum? Wer benutzt das Wort noch positiv? 60 Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern © Persen Verlag, Buxtehude In Christus sagt Gott es zu mir: „Ich kann dich leiden!“ Einfacher und eindrücklicher lässt die Passionsgeschichte sich nicht zusammenfassen. Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 7 10 Passion: Palmsonntag–Karfreitag KV 10.3 Karfreitag: Fundsache Ein alter Scheck, alte Postleitzahl, eine noch ältere Erinnerung … An wen ist er adressiert? Frei, frei für den Überbringer … wer springt in die Leerstelle, Verrat hat viele Gesichter … Die Überschrift weist den Scheck als Fundsache aus – will ihn keiner haben? Wenn Botschaft und Körpersprache nicht zusammenpassen – kennen wir das? Und: Wofür Menschen alles bezahlen (müssen) …?!? dreißig Silberlinge 30,- Kuss, gestern Abend d a o l t n h w c i o s D An r u z Karfreitag: Stern aus geknickten „Rohren“ Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. (Jes 42,3) Die Verheißung des Propheten Jesaja hielt und hält die Hoffnung auf den Messias wach: Er wird die Angeschlagenen und Zerbrochenen nicht ausnutzen wie die Herren dieser Welt, er wird sie heilen … Wir wollen das Bildwort für Kinder anschaulich nachvollziehen, nicht ohne eine Prise Humor und ein paar Streichhölzer … Denn gerade im Leid ist Humor oft eine gute Stütze. Vier Streichhölzer knicken wir (nicht komplett abbrechen) und legen sie als spitze Winkel wie nebenstehend auf eine Wachstischdecke, einen Teller o. ä. (Bei größeren Gruppen geht es auch mit einem Overheadprojektor. Der „Trick“ sollte wenigstens einmal vorher geübt werden.) Mit solchen geknickten Halmen vergleicht die Bibel die Menschen: Nach kurzer Zeit ist ein Kreuz entstanden: Die Hölzchen beginnen heil zu werden und erinnern uns an den, der Menschen heil werden lässt. Immer weiter „gesunden“ die geknickten Hölzchen und berühren sich, schließen sich zu einem Stern, einem Licht. Vielleicht sind es abgebrannte Streichhölzchen – aber jetzt weisen sie auf ein ganz anderes Licht, das können sie nicht selbst anzünden, aber das hat sie angezündet, heil gemacht, zu einem guten Ganzen gefügt. Spitze Ellbogen haben sie und geknickt sind sie auch … Jesus aber sagt zu ihnen, er wäre für sie wie Wasser, das ihren Durst löscht, das sie aufrichtet, heil macht. Wasser ist ein wichtiges Zeichen, mit Wasser taufen wir. Wasser lassen wir auch auf die Stelle tropfen, an der die Hölzchen geknickt sind … Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern 618 10 Passion: Palmsonntag–Karfreitag Karfreitag: Aus vier mach fünf, dass Hochzeit ist Aus 16 Streichhölzern legen wir vier Quadrate (s. 1): Die vier ist nach traditioneller Zahlensymbolik die Zahl des Menschen und der Welt (mit ihren 4 Elementen, Himmelsrichtungen usw.). Aus diesen vier Quadraten sollen nun fünf werden: Die fünf ist die Zahl der Begegnung, der Liebe (vgl. den „Fünfstern“ als Venus unter „Epiphanias“), der Hochzeit. Wenn Gott der Welt begegnet, dann bleibt die 4 nicht 4, dann gibt es ein großes Fest, dann ist „Hoch-Zeit“, selbst wenn die Welt es noch nicht versteht und die Einladung erst einmal ausschlägt … Wer weiß die Lösung? (Sie ist voller Theologie und deswegen ausnahmsweise ganz einfach!) d a o l t n h w c i o s D An r u z Die Lösung liegt im „Kreuz“(!), denn nur dadurch können alle etwas in Anspruch nehmen, was sie sich selbst nicht geben können: Hier ist es das jeweils vierte Hölzchen, das alle äußeren Quadrate sich beim inneren leihen bzw. mitbenutzen (s. 2). 2 1 KV 10.4 Kreuz und Auferstehung Gestaltung eines „Meditationskartons“ Den Deckel eines (Schuh-)Kartons abheben und auf der Vorderseite des Kartons ein Kreuz (vorzeichnen und) ausschneiden (Abb.). Auf der Rückseite ein (in Länge und Breite etwa den Kreuzbalken entsprechendes) Rechteck ausschneiden. Nun kleben wir ein Auferstehungsbild eigener Wahl, eine entsprechend vergrößerte oder verkleinerte Kopie, möglichst farbig, evtl. selbst ausgemalt (Vorlage s. KV 10.4) auf die RechteckLücke, d. h. wir lassen bei unserem Bild etwas Rand überstehen und kleben nur diesen fest. Nun können wir den „Osterkarton“ gegen das Sonnenlicht halten oder an dunklen Tagen eine Kerze dahinter stellen und uns die Wahrheit der Osterbotschaft veranschaulichen lassen: 62 Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern © Persen Verlag, Buxtehude Je näher man an das Kreuz herangeht (eben auch im übertragenen Sinn), desto mehr sieht man von der Auferstehung! Wer das Kreuz – wenn überhaupt – nur aus weiter Ferne ansieht, der kann auch nichts von Ostern sehen. Variationen der Gestaltung • Evtl. ein mehr oder weniger abstraktes Osterbild im Stile moderner bunter Kirchenfenster aus Transparentpapier gestalten. Zum Beispiel das Rechteck nicht im Stück ausschneiden, sondern nur einzelne Motive herausschneiden und mit farbig unterschiedlichen Transparentpapieren überkleben. • Oder gar nichts auf der Rückseite herausschneiden, sondern ein oder zwei Teelichter seitlich neben den Kreuzausschnitt in den Karton stellen. Dann aber unbedingt auf Brandgefahr achten, in hohen Kartons Deckel oben weit genug ausschneiden, besser Deckel ganz abnehmen, Teelicht oder flachen breiten Kerzenstummel in kleines Gläschen (Babynahrung o. ä.) setzen. Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 9 10 Passion: Palmsonntag–Karfreitag Es wächst der Gerechte wie ein Baum – Zadik Katamar Originaltext: Psalm 92,13, deutscher Text und Satz: Siegfried Macht Melodie: aus Israel aus: Gottes Geist bewegt die Erde. Bonifatius-Verlag, Paderborn 1994 © S. Macht, Bayreuth d a o l t n h w c i o s D An r u z Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern KV 10.1 KV 10.1 10 63 10 Passion: Palmsonntag–Karfreitag Ubi caritas et amor Kanon für 2 mal 2 Stimmen Kanonfassung (nach gregorianischer Liturgie): Siegfried Macht d a o l t n h w c i o s D An r u z 64 Siegfried Macht: Gemeinsam KV 10.2durch das Kirchenjahr: Ostern © Persen Verlag, Buxtehude KVGemeinsam 10.2 durch das Kirchenjahr Siegfried Macht: © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 11 10 Passion: Palmsonntag–Karfreitag Vom Nashorn, das nicht leiden wollte Ein Nashorn hatte eine Lieblingsblume. Jeden Tag ging es sie besuchen. Alles andere aber fand das Nashorn „sehr ärgerlich“, wie es sich auszudrücken pflegte. Wenn man es zum Spaß pieksen oder kitzeln, ja sogar wenn man es streicheln wollte, grunzte es: „Das kann ich nicht leiden!“, und bekam davon eine dicke, harte Haut. Je dicker aber seine Haut wurde, desto mehr liebte es die Blume, seine Blume. Eines Tages fand es die Blume fast vertrocknet. Da wurde das Nashorn sehr zornig und schrie: „Habe ich nicht schon genug gelitten?“ Es stampfte mit den Füßen und die Erde rings um die Blume bekam eine dicke, harte Haut. Und das Nashorn grunzte: „Sehr ärgerlich!“, und, „Das kann ich nicht leiden!“, und ging fort. Wenig später kam ein Nilpferd an dieselbe Stelle, sah die tief herabhängenden Blütenblätter – und weinte. Tropfen um Tropfen tropfte herab, lockerte die Erde und sickerte zu den zarten Wurzeln, bis sich die Blume erholt hatte. Da schlug sie ihre Blätter auf und sagte: „Gell, du kannst mich leiden?“ d a o l t n h w c i o s D An r 30,u z Fundsache dreißig Silberlinge Kuss, gestern Abend Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern KV 10.3 KV 10.3 12 65 10 Passion: Palmsonntag–Karfreitag Kreuz und Auferstehung d a o l t n h w c i o s D An r u z 66 Siegfried Macht: Gemeinsam KV 10.4durch das Kirchenjahr: Ostern © Persen Verlag, Buxtehude KVGemeinsam 10.4 durch das Kirchenjahr Siegfried Macht: © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 13 10 Passion: Palmsonntag–Karfreitag Kreuzweg Text-Bild-Meditation in 7 Stationen Der Knecht des Hohepriesters Der Knecht des Hohepriesters gehorchte und verlor das Ohr Hören und Sehen verging ihm als der ihn heilte den er zu binden gesandt war da wurde ganz Ohr der Knecht des Hohepriesters und wusste nun hier geschah unerhörtes d a o l t n h w c i o s D An r u z (Lk 22,49-51) Warnung Passt auf, ihr Passanten, ihr Neugierigen, wenn sie wieder zur Kreuzigung trommeln. Manchmal, da greifen sie einen aus der Menge der jenem das Kreuz trägt. (Mt 27,31-32) Frag-würdig Ich kann den Tempel Gottes zerstören und nach drei Tagen aufbauen sagte einer der wusste den Leib des Menschen einen Tempel zu nennen und das Wunder schließen zu lassen mit dem Aufbau. Ich kann die Stadt des Feindes zerstören in drei Minuten sagte ein anderer der wusste die Leiber der Menschen eine Stadt des Feindes zu nennen und kein Wort vom Aufbau zu sagen. Welcher von beiden stand vor Gericht? (Mt 27,59-66; vgl. auch Mt 27,15-26) Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern KV 10.5.1 KV 10.5.1 14 67 10 Passion: Palmsonntag–Karfreitag Karfreitag Gott ruft aber wir haben uns verhört sagen wir immerhin ein fortschritt damals verhörten wir ihn aber er wusste nichts neues und sprach nur: du sagst es! Kurzer Prozess Wie lautet die Anklage? Schuldig! Was hat er Böses getan? Büßen soll er! Was sagt er selbst dazu? Da schrien sie überlaut. Wenn nur das Wasser nicht knapp wird, raunten die Richter. (Mt 27,31-32) d a o l t n h w c i o s D An r u z (Lk 23,2-5) INRI der mensch als nummer gekreuzigt GOTTGOTTGOTTGOTTGOTT GOTTGOTTGOTTGOTTGOTT GOTTGOTT GOTTGOTT GOTTGOTT GOTTGOTT GOTT GOTT GOTT GOTT GOTTGOTT GOTTGOTT GOTTGOTT GOTTGOTT GOTTGOTT GOTTGOTT GOTTGOTT GOTTGOTT 68 Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern KV 10.5.2 © Persen Verlag, Buxtehude Ein Kreuz. Da, wo ein anderes Kreuz die Inschrift „König der Juden“ trug, trägt dieses die Abkürzung (NR) für „Nummer“. Aber steht es nicht doch auch in eben dieser Kopfzeile: „INRI“? Wird nicht jeder Mensch, den wir zur Nummer degradieren, von uns gekreuzigt und erinnert an jenen, dem man den Prozess auch machte, weil der eine und andere fürchtete, er werde nicht „Nummer 1“ bleiben können, wenn sich dieser Rabbi des Volkes mit seiner Lehre durchsetzt? Als Summe der Leerstellen, gerade da, wo Gott abwesend scheint – im größten Leid –, da wird Gott sichtbar. KVGemeinsam 10.5.2 durch das Kirchenjahr Siegfried Macht: © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 15 10 Passion: Palmsonntag–Karfreitag Gekreuzigter Laib d a o l t n h w c i o s D An r u z Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern KV 10.6 KV 10.6 16 69 11 Ostern Tausende mussten die Wange hinhalten Tausende mussten die Wange hinhalten und das Leben ging weiter Einer hielt die andere hin und fiel auf Tausende suchten dem Tod zu entgehen oder brachten ihn andern d a o l t n h w c i o s D An r u z Einer fand ihn nahm ihn auf sich der stand auf KV 11.1.1, 11.1.2 Weltgeschichte in 4 Bildern Das Drehbuch Hinweis: Löst man nach dem Malen (s. KV 11.1.1) die Musterklammer und schaut sich die Bilder auf dem Ring an, so sieht man, dass ein Altarkreuz mit einer interessanten Aussage entstanden ist, hält man den Kreis so, dass das Osterbild oben ist: Das Bild vom Sündenfall Adam und Evas steht jetzt auf dem Kopf! Christus hat alles auf den Kopf gestellt, nun wird nur noch der Tod den Tod finden, auch Adam und Eva sind erlöst. Liest man das Ganze in zeitlicher Reihenfolge wie eine Bildergeschichte im Uhrzeigersinn, so folgt nach Adam und Eva das Bild der Gebote auf zwei Steintafeln. Zum Leben waren sie den Menschen gegeben, damit sie die Freiheit nicht wieder verspielten, zu 70 Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern © Persen Verlag, Buxtehude der Gott ihnen durch Moses aus Ägypten hinaus verholfen hatte. Aber nach und nach wurde immer deutlicher, dass dies Gesetz auch alle anklagte, die es nie ganz und gar halten konnten. So war es also nötig, dass Gott selbst den Urteilsspruch auf sich nehmen musste, um ihn aus der Welt zu schaffen. Das zeigt das Kreuz, das aus allen vier Bildern entstanden ist. Der „Höhepunkt“ dieser „Weltgeschichte“ ist die Auferstehung Jesu, sie steht deshalb ganz oben. Rechts davon sehen wir das „himmlische Jerusalem“, die „Wohnung Gottes bei den Menschen“, auf die nach biblischem Zeugnis alle Geschichte zuläuft. Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 17 11 Ostern KV 11.2 Leute, kennt ihr die Geschichte, warum man die Brezel bäckt? Wer weiß eigentlich noch, dass die Brezel eines der ältesten Ostersymbole ist? Vom Passafest als Zeichen der Befreiung übernommen, hat es in vielen Gegenden erst später eine Verlagerung in die Advents- und Weihnachtszeit erfahren. Man meinte wohl, dass alles Gebäck besser der kalten Jahreszeit zuzurechnen sei. Dabei will gerade die Brezel daran erinnern, dass sie „in der Wüstensonne“ gebacken wurde. nen gleichzeitig erklingen und ergeben eine hübsche Mehrstimmigkeit. Brezelpolonaise d a o l t n h w c i o s D An r u z Mit jüngeren Schülern können alle Strophen auf die Melodie der ersten Strophe gesungen werden, mit älteren können die Melodien in der Abfolge AA-B-A-A-B über die Strophen 1–6 verteilt werden, die siebte Strophe wird dann als krönender Abschluss zweistimmig gesungen: A und B kön- Zum Singen des Liedes können wir uns auch zur Polonaise aufstellen und einige der überlieferten Polonaisefiguren ausprobieren. Besonders raffiniert wäre natürlich die Erfindung einer eigens auf die Osterbrezel abgestimmten Figur: Das erste Paar trennt sich samt den folgenden in eine links und eine rechts weiter schreitende Reihe ... Wie müssen die beiden nun führen, damit (quasi von oben betrachtet) als Schlussfigur (zu den Strophen 6 und 7) eine Brezel entsteht? Oster-Brezeln flechten, backen, knabbern … Sozusagen als Vorübung legen wir zusammen mit den Schülern erst einmal eine Brezel aus einer Schnur. Wenn das gut klappt, dann wird es schon etwas schwerer: Die echten Brezeln sind aus drei Schnüren, die zu einem Zopf geflochten werden. Der Zopf wird zur Brezel gelegt. Auch dies wird mit Schnüren ausprobiert. Dann kann es richtig losgehen. Zutaten: 350 g Mehl 30 g Hefe knapp 1/8 l Milch 50 g Butter 3 Esslöffel saure Sahne 1 Ei 40 g Zucker 1/4 Teelöffel Salz 1 Messerspitze Muskat die abgeriebene Schale einer halben Zitrone und zum Bestreichen: 1 Eigelb Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern Zubereitung: Mehl in eine Schüssel geben und es mit der zerbröckelten Hefe und der Milch zu einem Vorteig verrühren. Teig 15 Minuten gehen lassen. Anschließend die flüssige Butter und die übrigen Zutaten hinzugeben und alles zu einem glatten festen Hefeteig kneten. An einem warmen Ort muss der Teig wieder 15 Minuten gehen. Anschließend aus dem Teig drei Stränge von 50 cm Länge rollen, die zu den Enden hin dünner werden. Daraus einen Zopf flechten und ihn zu einer Brezel legen. Diese wird auf ein gefettetes Backblech gelegt. Nochmals 20 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen. Vor dem Backen die Oberfläche mit Eigelb bestreichen. Jetzt wird das Ganze für 35–40 Minuten in den Backofen geschoben und bei ca. 190°C (Gas: Stufe 3) knusprig gebacken. 18 71 11 Ostern Österlicher Hefezopf Falls die Angst besteht, dass der Brezelvorrat zu schnell zusammenschmilzt, kann man auch noch eine Riesenbrezel backen oder einen Hefezopf. Zutaten: 750 g Mehl 500 g am Vortag gekochte Kartoffeln 100 g Margarine 125 g Zucker 1/4 Liter Milch 40 g Hefe 350 g Rosinen 1 Prise Salz Zubereitung: Alle Zutaten zu einem lockeren Teig verkneten. Diesen warm stellen und gehen lassen, anschließend runterstoßen und noch einmal aufgehen lassen. In drei gleich große Stücke teilen. Daraus drei dünne Stangen rollen und zu Zöpfen verflechten. Diese auf einem gefetteten Blech mit Zuckerwasser bestreichen und bei Mittelhitze (180–200˚C) ca. 50 Min. goldgelb backen. Wenn der Hefezopf fertig ist, wird er übrigens nicht geschnitten, sondern (ab-)gerissen, dabei bleibt er locker und der Brauch erinnert daran, dass in der Bibel auch vom Brot-Brechen die Rede ist und nicht vom -Schneiden. d a o l t n h w c i o s D An r u z KV 11.3 Wer weiß, warum das Osterei/ Wie der Vogel aus dem Ei gekrochen Die Schüler beginnen mit der mehrfach wiederholten Frage: „Wer weiß, warum das Osterei …?“ Bereits beim zweiten Durchlauf kann die Lehrkraft die Antwort hinzusingen (Einsatz siehe Pfeile). Nach ein oder zwei weiteren Durchläufen verstummt die Frage der Schüler und diese stimmen nach und nach in den Antwortgesang mit ein, der nun zum Kanon geweitet werden kann. KV 11.4 Oster-Fangen?! Warum Fangen-Spielen zu jedem Osterspaziergang dazugehören sollte Am Ostersonntag ist das Kreuz zum Lebensbaum geworden. „Heut schließt er wieder auf die Tür zum schönen Paradies“ heißt es in einem alten Weihnachtslied. Das wäre auch eine treffende Zeile für das gerade nach johanneischem Verständnis dicht beieinanderliegende Geschehen von Karfreitag und Ostern (und darüber hinaus Himmelfahrt und Pfingsten): Tod und Teufel sind besiegt – Wer will uns jagen? Wir schlagen uns frei am Holz! Seit Ostern ein Kinderspiel – im wahrsten und doppelten Sinn des Wortes! 72 Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern © Persen Verlag, Buxtehude Wäre es also nicht mindestens genauso angemessen, obschon auch anfangs sicher ein wenig befremdlich, wenn wir nicht nur Ostereier, sondern auch einen Lebensbaum suchen gingen: Einen alten Baum vielleicht, der dennoch treibt, einen morschen Stamm vielleicht sogar, den wir mit frischem Grün schmücken; in unbegrünter Gegend lässt sich vielleicht sogar ein Pfosten eingraben, dessen Kreuz- oder T-Charakter dem des geschmückten Lebensbaumes weicht, ehe, ja ehe wir natürlich Fangen und Freischlagen darum spielen und allen Kindern erzählend und singend noch einmal den Zusammenhang von Spiel, Symbol und Osterfest verdeutlichen (s. KV 11.4). Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 19 11 Ostern Weltgeschichte in 4 Bildern Das „Dreh-Buch“ 1. Zeichne mit dem Zirkel einen Kreis mit etwa 9 cm Radius auf eine Pappe, schneide den Kreis aus, markiere die Mitte (Zirkeleinstich) mit einem Kreuzchen und bohre hier ein kleines Loch! 2. Nimm eine weitere Pappe im DIN-A4-Format, zeichne 7,5 cm vom rechten Rand und 11 cm vom oberen entfernt einen Punkt und bohre auch hier ein kleines Loch. d a o l t n h w c i o s D An r u z 3. Zeichne etwa 2,5 cm über dem Loch ein Quadrat mit 5 cm Seitenlänge und schneide es als Fenster aus der Pappe! 4. Lege den Kreis unter die Fensterpappe und stecke eine Musterklammer (wie sie zum Verschluss von Post-Warensendungen benutzt werden) durch beide Löcher und biege die Klammerenden um. 5. Zeichne jetzt entlang des Fensterrahmens ein Quadrat auf die Pappscheibe im Ausschnitt und male ein erstes Bild wie unten angegeben. Drehe dann (am überstehenden Kreisrand in Abwärtsrichtung) exakt so lange, bis das Bild komplett verschwunden ist. Male jetzt einen zweiten Rahmen samt Bild. Drehe weiter bis zum Verschwinden des Bildes, male Bild und Rahmen Nr. 3, anschließend genauso Nr. 4. Hier die Beschreibung der Bilderfolge: Bild 1: In der Mitte ein Baum, evtl. trägt er Äpfel, um den Baumstamm windet sich eine Schlange, auf der einen Seite des Stammes steht eine Frau, auf der anderen ein Mann. Zur Erklärung des Bildes dient 1. Mose 2 und 3. Bild 2: Eine wunderschöne Stadt, alle Anleitungen für den Bau- bzw. Zeichenplan sind im letzten Buch der Bibel nachzulesen: Offb 21,10-16 (Stadtmauer um quadratischen Grundriss, 3 Tore zu jeder Seite, Türme und hohe Häuser genauso hoch wie die Stadt breit ist). Bild 3: Ein Osterbild, also das leere Grab oder der auferstandene Christus, vielleicht mit Maria Magdalena … Bild 4: Eine typische alttestamentliche Szene, am einfachsten und vielleicht sogar passendsten nur die zwei Tontafeln mit 10 römischen Ziffern als Abkürzung für … Lies dazu 2. Mose 31,12-18 und 5. Mose 5,1 ff. (die „Zehn Gebote“). Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern KV 11.1.1 KV 11.1.1 20 73 11 Ostern Das Drehbuch 1. Schneide in drei DIN-A4-Papierbögen ein Fenster genau wie in die Fensterpappe. 2. Lege dann alle Papiere übereinander und auf die Fensterpappe: Ist sauber gearbeitet worden, liegen die Fenster genau übereinander. 3. Nun knick einen etwa 2 cm breiten Rand links an den Bögen um und klebe die Bögen nacheinander in dieser Streifenbreite auf der Pappe fest. Ein vierseitiges Buch entsteht, die Pappseite mitgerechnet. Evtl. klebt man sogar noch ein Titelblatt davor, dann kann man alles auch noch an dem 2 cm breiten Rand mit einem Klebeband als Buchrücken verstärken und evtl. klammern. d a o l t n h w c i o s D An r u z 4. Jetzt geht es ans Beschriften. Den Titel kannst du oben abschreiben … Zur ersten Seite passt das Adam-und-Eva-Bild. Entweder denkst du dir einen Text dazu aus oder schreibst (natürlich in Schönschrift wie die Mönche im Mittelalter!) die wichtigsten dazugehörigen Verse aus der Bibel ab. Dann dreht man weiter und blättert um, damit auch die zweite Seite einen passenden Text zum Bild erhält usw. So etwa könnte das Kreuz auf der Kreisscheibe aussehen („faule Bastler“ können dies auch gleich als Vorlage nehmen und evtl. nur noch farbig ausmalen): 74 Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern KV 11.1.2 © Persen Verlag, Buxtehude KVGemeinsam 11.1.2 durch das Kirchenjahr Siegfried Macht: © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 21 11 Ostern Leute, kennt ihr die Geschichte, warum man die Brezel bäckt? Text und Musik: Siegfried Macht d a o l t n h w c i o s D An r u z 4. Alle rissen ihre Fesseln von den Füßen, von der Hand und die Kinder legten Formen mit den Schnüren in den Sand. 6. Und weil Gott uns half und führte, sangen wir und lobten ihn. Und der Teig wurde zur Brezel, da die Sonne darauf schien. 5. Und die fortgeworfnen Stricke war’n das Zeichen: Wir sind frei! Auch die Frauen rollten Schnüre: Festtagsschmaus aus Kuchenbrei. 7. Immer wolln wir singend tanzen, jedes Jahr zum Brezelfest, und dem Herrn der Freiheit danken, der uns nicht in Fesseln lässt. Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern KV 11.2 KV 11.2 22 75 11 Ostern Wer weiß, warum das Osterei Text (nach mündl. Überlieferung) und Musik: Siegfried Macht d a o l t n h w c i o s D An r u z Wie der Vogel aus dem Ei gekrochen Kanon für 2 Stimmen 76 KV 11.3 11.3 Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern KV © Persen Verlag, Buxtehude Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 23 11 Ostern Fangen kann uns niemand Kanon für 2 Stimmen Text und Musik: Siegfried Macht d a o l t n h w c i o s D An r u z Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern KV 11.4 KV 11.4 24 77 11 Ostern Erst die Arbeit …? Oder: Was der Frühling vom Huflattich lernte Kaum dass die ersten Sonnenstrahlen die Erde kitzelten, begann es auch schon im Boden zu rumoren: Nach einem langen Winterschlaf hatte sich alle Kraft der Blumen und Sträucher, vieler Gräser und Bäume in Wurzeln und Zwiebeln gesammelt und drängte mit aller Macht dem Licht entgegen. Nur – ich erzähle euch hier von der Zeit, zu der all dies das erste Mal passierte, und woher sollten da schon all die Säfte und Kräfte in den Pflanzen wissen, ob sie zuerst Blätter oder zuerst Blüten ansetzen sollten? Das gab vielleicht ein Tuscheln und Zanken … Bis der Frühling sagte: „Kinder, die Sache ist ganz einfach. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Verordnete Reihenfolge also: Stiel zeigen, entblättern, knospen, blühen. Die Farbe des Vergnügens ist freigestellt; blüht wie ihr wollt, aber sprecht euch untereinander ein bisschen ab. Arbeitsfarbe ist grün; Abweichungen bedürfen der Absprache mit mir, wir sind hier ja nicht im Herbst, nicht wahr?! Ich fasse zusammen: Blätter raus, Sonne tanken, Haushaltsmittel empfangen, anschließend Blütenschau. Kurz: erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ Gesagt, getan – sollte man meinen. Nun hatte der Frühling aber ein viel zu sonniges Gemüt, als dass er seinem Kasernenton mit ständigen Kontrollen Nachdruck verleihen konnte. Und so kam es, dass die Blüte des Huflattichs aus lauter Lebensfreude den Blättern zuvorkam und in einem strahlenden Gelb den verdutzten Frühling begrüßte. Der wollte zuerst zornig werden und dem Huflattich nun gar keine Blätter mehr erlauben, damit er nackt dastünde bis in alle Ewigkeit. „Diese voreiligen Blüten“, schimpfte er, „sind schon wieder so eine gar nicht eingeplante Geschichte, ebenso der Regen, der mir in den letzten Tagen einen kräftigen Husten beschert hat.“ Aber der Huflattich strahlte ihn an aus lauter kleinen Sonnen und versprach, besonders wertvolle Blätter zu bilden mit kostbarem Hustensaft in den Äderchen. Na, da konnte der Frühling natürlich nicht Nein sagen und als der Huflattich auch noch meinte, er hätte eine solche Lust zur Arbeit, weil er nun ja wisse, wofür er sich anstrenge und dass es doch viel kräftigender sei, sich erst zu freuen und dann an die Arbeit zu gehen, da wurde der Frühling ganz unsicher und hatte nichts mehr dagegen, als auch andere es dem Huflattich nachmachten: Die Forsythie, der Schlehdorn und – die Menschen, die den Sonntag vor den Werktagen feiern, weil auch sie seit einem Sonntag vor über 2000 Jahren einen ganz besonderen Grund zur Freude haben … d a o l t n h w c i o s D An r u z 78 Siegfried Macht: Gemeinsam KV 11.5durch das Kirchenjahr: Ostern © Persen Verlag, Buxtehude KVGemeinsam 11.5 durch das Kirchenjahr Siegfried Macht: © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 25 11 Ostern Das Mehrzweck-Taufbecken Denksportaufgabe für Tüftler und Bastler In einer kleinen schottischen Gemeinde soll eine neue Kirche gebaut werden. Der Architekt MacNoMoney unterbreitet dem begeisterten Kirchenvorstand eine originelle Sparidee für die Innenausstattung: Der alte, große Marmortaufstein soll kunstgerecht in mehrere Einzelteile zerschnitten werden. Diese Teile könnten nun in kommunikativen Phasen des Gottesdienstes Mittelpunkt von Gesprächsgruppen um eben diese kleinen Steintische werden. Ebenso bliebe aber auch die Möglichkeit erhalten, sie jederzeit wieder als Rahmung und Ständer des Taufbeckens zusammenzuschieben. Der besondere Clou jedoch wäre die Neukomposition eines achtzackigen Sternes aus eben denselben Marmor-Tischchen. Mit einem solch vielseitigen Kirchenmöbel könnte den wechselnden Anforderungen des Kirchenjahres in besonderer Weise nachgegangen werden: Ein Stern von Advent bis Epiphanias, ein Taufbecken in der Osterzeit, dreieckige Tische zu Trinitatis … d a o l t n h w c i o s D An r u z Wie muss der Steinmetz schneiden, um den Taufstein (s. u.) in besagtes „Mehrzweckmöbel“ zerlegen zu lassen? Lösung: Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern KV 11.6 KV 11.6 26 79 12 Himmelfahrt KV 12.1 Himmelfahrt Textmeditation Die Meditation eignet sich besonders auch zur Interpretation des Chorsatzes „Ich bin bei euch“ (KV 12.1). „Himmelfahrt“ heißt nicht: Jesus ist fort. „Himmelfahrt“ heißt: Christus ist da. Christus ist da, wo Gott ist. Nämlich immer an unserer Seite, immer und überall. Deswegen war sein letztes Wort: Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt. Eine vierte Stimme lasst uns singen dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist. Im Chor lasst uns singen, mit dreifacher Stimme wie auch Gott dreifach seine Stimme erhebt. Pfingstlich lasst uns singen, trunken von dem Geist der Verständigung, der Verständigkeit und des Verständnisses. d a o l t n h w c i o s D An r u z Als zweite Stimme, wenn andere betonen, dass er aufgefahren ist und dort oben regiert, als zweite Stimme singe ich dann von dem Stückchen Himmel, das unter uns ist mit ihm unter uns. Eine dritte Stimme sogar lasst uns singen, eine dritte Stimme lasst uns hören, dass er nicht untergeht unter uns, dass er aufgeht wie die Sonne, dass er einzieht in uns, dass er Raum findet bei uns, Herberge, auf Wohnungssuche sind viele, war auch er nicht nur einmal. 80 Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern © Persen Verlag, Buxtehude Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 27 12 Himmelfahrt Ich bin bei euch Im Quodlibet mit „Gen Himmel aufgefahren ist“ Singspruch, Text: Mt 28, 20; Melodie und Satz: Siegfried Macht Choral, Text: Bei Bartolomäus Gesius; Melodie: Melchior Franck aus: Haus aus lebendigen Steinen. © Strube Verlag, München 1999 d a o l t n h w c i o s D An r u z 2. Er sitzt zu Gottes rechter Hand, / Halleluja, / herrscht über Himmel und alle Land. / Halleluja. 4. Drum jauchzen wir mit großem Schalln, / Halleluja, / dem Herren Christ zum Wohlgefalln. / Halleluja. 3. Nun ist erfüllt, was g’schrieben ist, / Halleluja, / in Psalmen von dem Herren Christ. / Halleluja. 5. Der Heiligen Dreieinigkeit, / Halleluja, / sei Lob und Preis in Ewigkeit. / Halleluja. Ps 47,6; 68,19; 110,1 Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern KV 12.1 KV 12.1 28 81 12 Himmelfahrt Die Löwenzahnpredigt Eines Morgens am Himmelfahrtstag kam Bruder Franz auf seiner Wanderung an einer kleinen Kapelle vorbei. Darin saßen die Menschen des Dorfes und klagten: „Siehe, so arm sind wir, dass selbst das Wort Gottes uns verlassen hat. Weder haben wir ein Buch der heiligen Schrift noch jemanden, der es uns auslegt. So müssen wir hier im Finstern sitzen und unsere Einsamkeit bejammern.“ Franziskus aber sprach: „Brüder und Schwestern, steht auf und kommt mit mir hinaus. Denn der Herr, euer Gott, lässt vor euren Augen ein Gleichnis wachsen, das spricht für sich selbst, ihr müsst es nur sehen.“ Da standen sie auf und folgten Franziskus hinaus in die Sonne, die gerade über den Hügel stieg. Und sie setzten sich ihm zu Füßen auf die Wiese. Die hatten sie voller Ungeduld viel zu früh gemäht dieses Jahr. Da lagen all die Knospen und Blüten geköpft und die Traurigkeit der Gräser glich der ihrer Bauern. Am Wegrand aber blühte der Löwenzahn. Und Franziskus sprach: „Warum nennt ihr euch arm und einsam? Habt ihr nicht allezeit den Löwenzahn bei euch, der doch ein Gleichnis unseres Gottes ist? Seht ihr nicht, dass er blüht wie die Sonne, die in ihrem Aufgang ein Bild ist des kommenden Herrn? Verachtet ihr etwa den Löwenzahn, der doch überall zu blühen weiß, wie jene unseren Herrn Jesus verachteten, der mit allen zu feiern wusste und auch das Haus der Sünder betrat? Ach, dass ihr lernen könntet von dieser Blume: Steht sie auf fettem Acker, so freut sie sich und dankt ihrem Schöpfer für die Fettigkeit des Bodens. Wächst sie aber auf karger Erde zwischen Stein und Geröll, so freut sie sich, dass sie zu leben vermag, wo andere nicht gedeihen. Und wo immer sie steht, spricht sie nie von sich selbst, sondern kündet allen vom ewigen Frühling.“ Da sprachen die Menschen: „Erkläre uns das, wir verstehen es nicht. Wie kündet die Blume vom ewigen Frühling?“ Und Franziskus freute sich, dass sie den Löwenzahn eine Blume nannten und fuhr fort: „Durch und durch ist der Löwenzahn eine Blume des Lebens. Ihr sagt, ihr seid hungrig? Der Löwenzahn lässt sich von euch verspeisen. Seine Blätter sind Salat, seine Wurzeln Gewürz und aus seinen Blüten könnt ihr einen Wein gären, der euch träu- men lässt. Die Bitterkeit der Blätter und Wurzeln wird euren Magen heilen und die Süße des Weines eure Seele. Was also stecht ihr nach dem, der sich für euer Heil selbst hingibt.“ Da zuckten die Menschen ein wenig zusammen, denn sie wussten wohl, wie er es meinte. Franziskus aber fuhr fort: „Dies aber ist das Wichtigste: Wie sehr ihr auch versucht habt, den Löwenzahn auszurotten, es ist euch nicht gelungen. Ihr habt seine Blüte mit der Sense geschlagen? Es ist eine neue gewachsen. Ihr habt die Pflanze aus der Erde gerissen? Seht, die Wurzel ist stecken geblieben und treibt aufs Neue. Ihr habt mit dem Spaten in die Tiefe gestochen? Der Löwenzahn segnet euch noch, wenn er stirbt.“ Und wieder sprachen die Menschen: „Erkläre uns das, wir verstehen es nicht.“ Da nahm Franziskus eine reife Blüte und sprach: „Seht nur, noch wenn er geknickt ist und abgerissen, so wandelt er sich doch.“ Und Franziskus hob in die Höhe, dass alle sehen konnten, was die Kinder eine Pusteblume nennen, und sprach: „Nehmt das als Zeichen, dass Gott euch nicht im Stich lässt, selbst wenn ihr ihn geschlagen habt. Dass er bei euch bleibt, selbst wenn ihr ihn verjagt habt. Dass er lebt, selbst nachdem ihr ihn getötet habt.“ Franziskus blies ihnen die Samen in die erstaunten Gesichter und die Pusteblume machte sich mit vielen kleinen Fallschirmen auf den Weg zu den Menschen, schwebte langsam herunter und versank zwischen den Gräsern. Franziskus aber sprach zu ihnen: „Ihr sollt nicht gering schätzen, was Gott euch gegeben hat. Und ihr sollt wissen, dass er allezeit bei euch ist. So wie der Same dieser Blume, der in die Erde fällt, damit er neu aufgehen kann wie die Sonne. Am Himmelfahrtstag wird der Löwenzahn zur Pusteblume. Am Himmelfahrtstag schickt der Herr seinen Wind über die Wiesen. Am Himmelfahrtstag erzählt der Wind von einem anderen Wehen, das ihm bald folgen wird. Aber davon erzähle ich euch ein anderes Mal.“ Und damit erhob sich Bruder Franz und ging seines Weges, versprach ihnen aber wiederzukommen, wenn sie das Pfingstfest feierten. d a o l t n h w c i o s D An r u z 82 KV 12.2 12.2 Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern KV © Persen Verlag, Buxtehude Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 29 12 Himmelfahrt Pusteblume Leuchtend gelbe Blüte Text und Musik: Siegfried Macht d a o l t n h w c i o s D An r u z Blüte, Blatt und Wurzel wollt ein Segen sein; altgedientes Heilkraut wirst du uns verzeihn? Pusteblume, deine Fahrten enden sie in einem Garten? Mancher nach dem Spaten rief, der grub tief. Kleiner grauer Same schwebst von diesem Ort sterbend schon als Sieger immer weiter fort. Pusteblumenkräfte walten, weht der Wind, wird nichts sie halten. Was Gott selbst ins Leben rief, wurzelt tief. Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern KV 12.3 KV 12.3 30 83 13 Pfingsten Turmbau zu Babel? Ein pfingstliches Würfelspiel Dass Pfingsten so etwas ist wie die Umkehrgeschichte zum Turmbau zu Babel, das zeigt auch das folgende Würfelspiel, das gerade im Umfallen des Turmes sein Glück sucht: Schafft er dies, so werden alle nach oben zeigenden Punkte der Würfel zusammengezählt und notiert, ehe der Nächste dran ist. Gewonnen hat, wer als Erster 50 Punkte erreicht oder nach einer abgesprochenen Anzahl von Runden am nächsten herangekommen ist. d a o l t n h w c i o s D An r u z Wir benötigen sechs Würfel, von denen wir fünf in der Mitte des Tisches so zu einem Turm stapeln, dass jeweils die „6“ nach oben zeigt. Nun geht der erste Spieler an das Ende des Tisches und muss von dort den Turm mit dem sechsten Würfel umwerfen. Pfingsten ist der fünfzigste Tag nach Ostern, bzw. im Sinne der biblischen Zahlensymbolik ausgedrückt: der Tag der Erfüllung, wenn nämlich 7 x 7 Tage vorbei sind. Pfingstpunsch Ein echter Pfingstpunsch muss zwei Anforderungen erfüllen: 1. Er muss aus fünf verschiedenen Bestandteilen zusammengemixt sein, denn das Wort „Punsch“ stammt von dem altindischen Wort „pontscha“ ab und bedeutet „fünf“. 2. Er darf keinen Alkohol enthalten, denn zu Pfingsten hielt man die in allerlei fremden Sprachen sprechenden Jünger fälschlicherweise erst für betrunken … Hier ein bewährtes Rezept mit den 5 Zutaten 1. Orange, 2. Zitrone, 3. Zucker, 4. Tee, 5. Wasser z. B. in der Mixtur • Saft von 8 Orangen (ersatzweise 0,4 l handelsüblicher Saft) • Saft von 2 Zitronen • 4 Esslöffel Zucker • spiralenförmig abgeschälte Schale einer ungespritzten Zitrone • ebensolche Schale einer ungespritzten Orange • 1 l heißer Schwarztee (0,7 l falls oben Orangensaft) Alles zusammen kurz erhitzen, aber nicht kochen lassen. Pfingsten (Tanka) Tausend silberne Zungen wirft uns die Sonne vom Himmel aufs Meer Das Tosen der Brandung hört jeder in seiner Sprache 84 Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern © Persen Verlag, Buxtehude Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 31 13 Pfingsten Das Kreidewunder Zum Vorlesen und freien Erzählen Noch fünfzig Tage nach Ostern saßen die Jüngerinnen und Jünger Jesu fast ängstlich beieinander. Ja, sie hatten den Auferstandenen gesehen, aber war er ihren Augen dann nicht doch wieder entschwunden?! Viele seiner Worte hatten sie während der ganzen Zeit des Wanderns mit ihm, wenn sie ganz ehrlich waren, sowieso nicht verstanden. Eigentlich ging es ihnen allen wie den Emmausjüngern: Zwar „brannte“ ihnen das Herz, wenn er erzählte, zwar wussten sie irgendwie, ER musste der ersehnte Gesandte Gottes sein, aber all dies spürten sie – wie gesagt – nur irgendwie und von „irgendwie“ lässt es sich schlecht leben, wenn die Angst kommt, wenn die Zweifel wiederkehren, wenn die anderen draußen statt dich zu grüßen hämisch „Kreuziget ihn!“ rufen und du nicht weißt, ob sie dich meinen oder den, dessen Trost auf sich warten ließ. Ja, er hatte den Tröster versprochen, der sollte in alle Wahrheit führen und die Wahrheit sollte frei machen und alle Angst vertreiben. Aber wer oder was, wie, wann und wo sollte das sein? Alles, was dieser Jesus gesagt hatte, schien ihnen plötzlich wieder wie mit nasser Kreide auf eine Tafel geschrieben: Du weißt, es gilt dir, aber du kannst es nicht lesen. Und doch: Gott hatte es bestätigt, Gott hatte ihn aus dem Tod geholt. Gott war auf seiner Seite. Wie war das noch mit vielen seiner Gleichnisse? Oft sprach er vom Wachsen und von der Zeit, die sich erfüllen müsste. Jetzt waren sie vorbei, die sieben mal sieben Tage, wenn nicht heute – wann dann? Und plötzlich fiel es ihnen wie Schuppen von den Augen, wie Feuer in die Muffigkeit, wie Zungen vom Himmel. Plötzlich begannen sie zu verstehen und gerieten in Bewegung, eilten auf die Straße und mussten allen erzählen, was sie gestern noch selbst nicht verstanden hatten: Dass all dies geschehen musste, wie es geschehen war, all dies Seltsame und Schreckliche, und dass es für sie, für uns und euch, für dich und mich geschah, dass Gott diesen Jesus nicht dem Tod gelassen hatte und dass er keinen der Seinen im Tod lassen wird und dass sein Reich wachsen wird und schon im Wachsen begriffen war – und 3000 ließen sich taufen, denn siehe da, die Kreide war nicht mehr nass … d a o l t n h w c i o s D An r u z (Wir unterbrechen unser Erzählen oder Vorlesen und schreiben mit nasser Kreide an die Tafel: „Mitten unter euch wächst Gottes Reich.“) Pfingstmusik Eine schöne pfingstliche Universalsprache ist auch die Musik. Nach dem folgenden Modell brauchen wir auch ohne Notenkenntnis nicht mehr nur rhythmisch zu rasseln und zu klappern, sondern können uns auch an Melodieinstrumente wagen: Pentatonisch improvisieren Die pentatonische Tonleiter besteht aus den Tönen 1-2-3-5-6 der normalen Tonleiter. Nehmen wir also das „F“ und das „H“ (den 4. und 7. Ton von C aus gezählt) aus unseren Xylophonen, Metallophonen und Glockenspielen heraus, so verbleiben lauter Töne, deren Zusammenklang stets ohne Disharmonie ist und deren Nacheinander asiatisch anmutende Melodien hervorbringt. Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern Die Schüler können also (auch auf mehreren Instrumenten gleichzeitig) munter drauflosspielen: Richtig falsch klingt es nie. Wollen wir das Ganze aber doch noch etwas anspruchsvoller arrangieren, so ergeben sich mehrere, einzeln oder kombiniert zu verwendende Zusatzabsprachen: • Es tritt eine Akkordbegleitung (Gitarre oder leises Keyboard/Klavier) hinzu, die zwischen „CDur“ und „a-Moll“ hin und herpendelt (jeweils ca. 2 Takte, im Prinzip kann der Wechsel aber zu jeder Zeit erfolgen). • Statt Akkordbegleitung kann auch auf Xylophon oder Metallophon in tiefer Lage ein Fundament mit dem Wechsel der Töne „C“ und „A“ gelegt 32 85 13 Pfingsten werden. Besser noch wäre ein Wechsel zwischen den entsprechenden Bordunquinten „CG“ und „A-E“, also dem gleichzeitigen Spielen jeweils zweier Töne im Abstand von fünf Tönen. Die Schüler sollten in kleine Melodiebildungsregeln eingewiesen werden: • Nicht zu große Sprünge, besser benachbarte Töne wählen. • Pausen machen und kleine Abschnitte wiederholen. • Aufeinander hören, miteinander echoartig kommunizieren. • Es spielen nicht immer alle, sondern nur kleine Gruppen; der Wechsel von Gruppe zu Gruppe wird von einem Percussionsinstrument (z. B. Triangel) angezeigt. Hinweis: Das obige Beispiel zählt die Töne 1-2-3-5-6 von C aus. Das geht auch von jedem anderen Ton (als 1) aus und muss bei Anbindung als Vor-, Zwischenoder Nachspiel an ein Lied auf dessen Grundton abgestimmt werden. Der 8. Ton ist in jedem Fall wieder mit dem 1. identisch, sodass sich der brauchbare Tonleiterausschnitt nach oben fortsetzt (8 = 1, 9 = 2 usw.). Auch unterhalb des 1. Tones sollten die dem 4. und 7. namensgleichen Töne entfernt werden, damit die verbleibenden problemlos in das Spiel miteinbezogen werden können. – Eine Ausnahme bildet das Bassinstrument, das nach Möglichkeit immer den Grundton bzw. den o. g. Wechsel von Ton 1 (C) und 6 (A) bringen sollte. d a o l t n h w c i o s D An r u z Pfingst-Trommel-Spaß Vielleicht können wir ja seit Pfingsten sogar die Sprache der Trommel(n) verstehen. Versuchen wir es einmal: Wir trommeln, machen eine kurze Pause, übersetzen unseren neugierigen Zuschauern. Vielleicht beginnen wir am Anfang mit einer kleinen Vokabelliste, z. B. „Dumm-tschack“ heißt: Guten Morgen! „Dumm-dumm-tschack“ heißt dann natürlich: Einen wunderschönen guten Morgen! „Dumm-tschackdiddel-di-bumm“ heißt: Morgen komme ich dich besuchen. „Dumm-tschack-diddel-du-bumm“ heißt: Morgen kommst du mich besuchen. Was heißt also „Bumm-du-diddel-tschack-dumm?“ Natürlich: „Kommst du mich morgen besuchen?“ Entsprechend lassen sich viele kleine Rätselaufgaben gestalten … Wenn wir keine Trommel haben, sprechen wir die Trommelschläge, das macht die Übersetzung ohnehin einfacher und die Klangfarbenvielfalt ist sicher reicher als die Fähigkeiten des Laien auf der Trommel … Als pointierten Abschluss bietet sich ein unheimlich langes Trommelsolo an, das nach tosendem Beifall übersetzt wird. Die Übersetzung lautet (schlicht und ergreifend): „Danke!“ Falls das „begeisterte“ Publikum (immerhin ist Pfingsten) eine Zugabe verlangt, spielen wir einen einzigen Trommelschlag und übersetzen etwa mit „Meine sehr verehrten Damen und Herren, hiermit schließen wir den heutigen Trommelvortrag und wünschen allen Zuhörern einen angenehmen Nachhauseweg, auf dem sie … und … aber keinesfalls … denn …“ Pfingstliches Basteln Pfingstkette Zur Abbildung der alle Welt umspannenden Sprach- u. a. Grenzen überspringenden Pfingstgemeinschaft basteln wir eine Menschenkette: • Aus alten Zeitungen oder anderen mindestens DIN-A3 großen Bögen Papier schneiden wir mehrere (ca. 7–11 cm hohe) Streifen über die ganze Länge (je länger, desto besser) ab. 86 Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern © Persen Verlag, Buxtehude • Nun falten wir jeden Streifen nacheinander mehrfach in der Mitte, bis z. B. nach 4 Faltungen 16 Lagen Papier übereinander liegen. (Weniger Faltungen bringen weniger beeindruckende Ergebnisse, mehr Faltungen lassen sich anschließend schwerer schneiden.) • Jetzt wird nämlich eine der abgebildeten Figuren oder eine ähnliche aufgemalt und ausgeschnitten. Wichtig ist, dass die Hände unbedingt bis Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 33 13 Pfingsten an den Rand reichen. • Wenn wir jetzt die Blätter vorsichtig auseinanderziehen, entsteht eine (je nach Anzahl der Faltungen mehr oder weniger) lange Menschenkette. Wenn wir weißes Papier genommen haben, können wir die Menschen noch ausmalen mit verschiedenen Hautfarben usw. • Evtl. kleben wir sogar noch zwei oder drei oder noch mehr Ketten zusammen oder fertigen eine Kette aus nicht zu dünnem Papier, deren Personen wir im Kreis zusammenkleben, als wollten sie miteinander tanzen. So stellen wir sie Pfingsten um unseren Globus …! Pfingstrose(tte) In der Westfront vieler gotischer Kirchen finden sich wunderschöne Glasfensterrosetten: So leuchtet die Sonne – bevor sie untergeht – noch einmal in die Kirche hinein und erzählt etwas vom Pfingstfeuer und von der Hoffnung auf das Leuchten Gottes im himmlischen Jerusalem. Eine ähnliche Rosette wollen wir uns nun für unser Fenster basteln: • Aus schwarzem Tonpapier schneiden wir einen Kreis aus und falten ihn dreimal (siehe gestrichelte Linie der Skizze). • Nun schneiden wir in die Faltkante verschiedene Muster und klappen ihn anschließend wieder auf. • Mit Transparentpapier können wir nun die einzelnen Ausschnitte verschiedenfarbig hinterkleben. Gewiefte Pfingstfensterarchitekten üben erst einmal mit Zeitungspapier, ergründen die Wirkung des einen oder anderen Schnittes und entwerfen dann ein absolut visionäres Kunstwerk mit züngelnden Flammen in prächtigsten Farben … d a o l t n h w c i o s D An r u z Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern 34 87 13 Pfingsten Babel und Pfingsten (K)ein Kinderspiel Pfingsten kamen sie zusammen, die man gestern ängstlich fand und der Geist des guten Gottes schuf, dass jeder sie verstand. d a o l t n h w c i o s D An r u z Alle Angst war nun verflogen, alle Trennung war vorbei, was in Babel ging verloren, schenkte Gott zu Pfingsten neu. Spielanleitung: Alle stehen frei im Raum verteilt, die Spielleitung gibt nun abwechselnd vor: „Babel“ (laut rufen) – dann laufen alle (auch die Spielleitung) ganz emsig und wie verrückt durcheinander und babbeln dazu in unverständlichen Phantasiesprachen … „Pfingsten“ (leise flüstern) – dann hören alle auf zu schnattern und kommen zum Kreis zusammen, fassen die Nachbarn und beginnen schon auf dem Weg erst leise, dann immer lauter werdend zu sprechen (s. KV 13.1 oben): Nun stehen alle noch einen Moment still, bis der Spielleiter jemandem zublinzelt, der die neue Runde einleitet: „Babel“ … „Pfingsten“. Pfingsten 1 Sätze bauen, geistvoll und mehrsprachig, lang und verschachtelt, dass wir uns einen Namen machen. Zeichen setzen Kinder im Rechtschreibunterricht, die verstehen babel dibabbeldibab. 88 KV 13.1 13.1 Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr: Ostern KV © Persen Verlag, Buxtehude 2 Angetan mit Kraft aus der Höhe Auf dem Boden bleiben Mit gefalteten Händen Und hochgekrempelten Ärmeln In fremden Zungen reden Aber erst, wenn die eigene gehorcht Siegfried Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen Verlag GmbH, Buxtehude 35 13 Pfingsten Gott hilft Grenzen überwinden Text und Musik: Siegfried Macht d a o l t n h w c i o s D An r u z Die Schüler stellen sich in zwei Reihen mit etwa 4 kleinen Schritten Abstand gegenüber. In jeder Reihe sind die Hände beider Nachbarn locker herTakt 1 2 3+4 5+6 7+8 abhängend gefasst. Schrittmaß ist durchgängig die halbe Note (hier also 2 ruhige Schritte pro Takt). Alle Schritte werden eher klein ausgeführt. Bewegung Beide Reihen gehen aufeinander zu. Beide Reihen begegnen sich und gehen weiter, Reihe A hebt dabei die Hände zu Torbögen, Reihe B löst die Fassung und geht unter den erhobenen Händen von Reihe A hindurch. Beide Reihen gehen weiter, Reihe A senkt dabei die Hände. Jede(r) dreht sich mit 4 Schritten um. (Halbe Drehung, sodass die Reihen jetzt zueinanderschauen.) Beide Reihen gehen aufeinander zu. Die Reihen stehen jetzt wieder in etwa in der Entfernung der Ausgangsstellung, sodass alles nach Belieben wiederholt werden kann; zu jedem Neueinsatz wird wieder zu „Grenzen“ durchgefasst, die dann „überwunden“ werden … Siegfried Gemeinsam durch das Siegfried Macht:Macht: Gemeinsam durch das Kirchenjahr © Persen VerlagVerlag, GmbH, Buxtehude © Persen Buxtehude Kirchenjahr: Ostern Zum Nachdenken: Könnt ihr euch denken, warum die Bewegung gerade so und nicht anders gewählt wurde? Entdeckt ihr Zusammenhänge zwischen dem Tanz und dem Liedtext? KV 13.2 KV 13.2 36 89 d a o l t n h w c i o s D An r u z © 2011 Persen Verlag, Buxtehude AAP Lehrerfachverlage GmbH Alle Rechte vorbehalten. Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berech gt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im Unterricht zu nutzen. Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen weiteren kommerziellen Gebrauch, für die Weiterleitung an Dri e oder für die Veröffentlichung im Internet oder in Intranets. Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen schri lichen Zus mmung des Verlages. Die AAP Lehrerfachverlage GmbH kann für die Inhalte externer Sites, die Sie mi els eines Links oder sons ger Hinweise erreichen, keine Verantwortung übernehmen. 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