Seiten - Cornuscopia Parallelwelt Revue
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Die Cornuscopia Parallelwelt Revue Online‐Ausgabe 23 If you don't like our singing; it's the needle! +++ Beginnen wir mit der Lobhudelei: Erdbeer‐, Vanille‐ oder Schokoladen‐Pudding gefällig? Liebesgrüße und sonstige Sendungen aus Moskau - gazprompt zugestellt Damit die ukrainische Seite nie vergißt, daß sie nur auf 'geborgtem Boden steht, wird die neoimperiale russische Raketenartillerie an der Grenze eingesetzt, um mitten im Frieden das Nachbarland zu beschießen. GRADRaketenwerfer können mit verschiedenen Projektilen bestückt werden, nicht nur gewöhnlichen Sprengköpfen. Man bevorzugt eine gemischte Ladung: neben den eigentlichen Waffen solche Raketen, die lediglich mit 'heiliger russischer Erde' gefüllt sind, sowie mit Aufklärungsliteratur, wonach die CIA und die Amerikaner das Ukrainische Volk angreifen und auslöschen wollten. Das mit der Erde macht irgendwie auch Sinn - schließlich läßt sich Präsident Pudding als 'Sammler russischer Erde' feiern, was nichts anderes ist als ein Programm zur Annektierung ehemaliger Sowjetrpubliken, und dazu muß man erst mal russische Erde ins Zielgebiet katapultieren, um sie mit Bodentruppen danach wieder einsammeln zu können. Ein absolut genialer taktischer Zug, wie man ihm zugestehen muß, wenn man nicht mehr alle Latten am Zaun hat. Das russische Grenzkommando hat eine andere Sicht der Dinge: "Mit unseren Geschossen, wenn es denn wahr sein sollte daß wir schießen, aber das muß ich erst noch mit Moskau abklären ob das so ist oder eine westliche Desinformation, ja mit unseren Geschossen bekunden wir nur unsere Liebe zu unseren slawischen Brüdern, die leider über Nacht zu Faschisten degeneriert sind. Wir haben zutreffende Informationen, nach denen Adolf Hitler heimlich in Kiew an der Regierung ist, er schickt nur Poroshinko vor als Strohmann. Außerdem haben wir auch Treibladungen von humanitärem Charakter mit im Sortiment. Das heißt, daß wir Essen, Schmusetiere und PrawdaZeitungen an die Adresse der eingeschlossenen Helden der Sowjetunion in Noworossija schicken. Das baut die dienstverpflichteten Eingeborenen zu Füßen unserer eingeschleusten Leute ungemein auf. Ich möchte insbesondere in meinem Frontbericht den Helden Igor Strelkow Schwerkranker Westerdelle befürchtet, sich 'was bei Janukowitz geholt' zu haben hervorheben, für den wir Spenden aus unserer Bevölkerung per Luftpost weiterbefördern. Der arme Kämpfer für das Christentum hat ja schon auf der Krim unsäglich unter Hunger gelitten für den Präsidenten. Das wird nicht vergessen." Hat die Russische Artillerie denn keine Sorge, Strelkow mit einem Geschoß am Heldenkopf zu treffen? "Das ist ausgeschlossen. Er trägt bereits jetzt die verklärende Märtyrerkrone der Rechtgläubigkeit im Kampf gegen die diabolischen Faschisten, die selbst vor der Kreuzigung von Dreijährigen bekanntlich nicht zurückschrecken. Sein Heiligenschein, verliehen durch Präsident und Metropolit, macht ihn weithin sichtbar und wir können das Feuer so von ihm allzeit fernhalten." Zu den letzten Einsatzorten des früheren Außenministers Guido Westerdelle gehörte die Ukraine und die Anfänge jener stürmischen Entwicklung, die nach seiner Ablösung im Amt zum Euromajdan geführt haben. Der FDP-Spitzenpolitiker und Vizekanzler war sogar auf dem Majdanplatz selbst aufgetreten und hatte ein bißchen Revolutionär gespielt. Das kann ihm unter Umständen schlecht bekommen sein. Schon in der Vergangenheit waren speziell in Südamerika Gerüchte aufgekommen, führende sozialistische Politiker würden von der CIA mittels krebsfördernder Gifte krankgemacht. Jedenfalls gab es eine mysteriöse Serie von Todesfällen, zuletzt Hugo Chafetz von Venezuela. Aus Sicherheit der Bevölkerung müs- Sorge um Kontamination war se zu jeder Zeit garantiert sein Westerdelle damals auch nicht und es dürfe keine Gesetzeslücke wie diese bestehen, die von den kriminellen Elementen eiskalt ausgenützt werde, um friedliche Bürger zu bereichern. Die Kredigewerbe hat ein Kopfgeld auf die beiden heimtückisch arbeitenden Verbrecher ausgeschrieben. Serie von Trickkriminalität Im Raum Berlin sind bei Nacht Kriminelle unterwegs, sie sich Zugang zu fremden Taschen verschaffen. Es handelt sich um ein Duo von Männern mittleren Alters. Einer davon verwickelt das Opfer in ein Gespräch oder erbittet sich Feuer für seine Zigarette, während der andere vom Opfer unbemerkt an dieses herantritt und ihm eine prall gefüllte Geldbörse in die Jackentasche gleiten läßt. Ehe es sich das Opfer bewußt wird, verschwinden die Täter im Dunkel der Nacht und der verdutzte Passant findet in seiner Tasche einen höheren Geldbeitrag in jener fremden Geldbörse. Gewöhnlich betragen die darin enthaltenen 'Gaben' zwischen 500 und 10000 Euro. Was die Täter damit bezwecken, ist völlig unbekannt. Wessen Vermögen sie auf diese perfide Weise verschleudern, auch. Da es sich nach Überprüfung der Polizei nicht um gesuchte Geldscheine handelt, sondern um völlig unbelastete Banknoten quer aus den Umlauf, kann auch kein Verbrechen damit assoziiert werden. Die Behörden schließen nicht aus, daß die Burschen das eigene Vermögen so unter die Leute bringen. Über die Motive kann man nur rätseln. Vielleicht wollen sie ihre Opfer durch ein schlechtes Gewissen bei Vorfinden des Vermögens quälen oder deren Existenz vernichten, indem diese armen Leute zu unbedachten Ausgaben aus Freude verleitet werden, sich in der Folge an den Luxus gewöhnen und sich verschulden. Normal ist das jedenfalls nicht. "So was habe ich noch nicht erlebt.", gesteht Polizeidirektor Wilhlm Schlobel. "Das ist eine völlig neue Eskalationsstufe des Verbrechens, die wir noch nicht hinreichend erforscht haben, um uns über die Gefahr, die davon zweifellos ausgehen muß, im Klaren zu sein. Die Bevölkerung von Berlin wird darum davor gewarnt, nachts alleine auszugehen, und wenn doch, sollte man entweder Oberbekleidung ohne Taschen tragen oder diese zunähen lassen, damit nichts Wertvolles hineingesteckt werden kann. "Die Gesetzlage ist auch unklar, wir müssen uns noch was ausdenken, wieso wir die Kriminellen überhaupt verhaften.", gibt Schlobel zu. "Bislang sind wir irrig davon ausgegangen, daß nur die Entnahme von Wertgegenständen ein Strafdelikt darstellt. Wir müssen uns unbedingt auf die neue Verbrechenssituation auf der Straße umstellen, oder wir werden von ähnlichen Taten überrollt." Die Die deutsche Bevölkerung hat den Schock über den Ausgang der Weltmeisterschaft 2014 immer noch nicht verkraftet. Mit glasigen Blicken wanken Fußballfans durch die Straßen und stammeln: "Warum nur...Warum nur...". Wie konnte es passieren, daß die hochgesteckten Erwartungen nicht wie sonst im Vier- tion der Beinahe-Grandiosität ar- woandershin geschossen, mit rangiert. Ja, ein Leben machte dem Fuß, also neben, über oder nicht mehr Sinn ohne Jammerei unter das Tor und nicht hinein... und 'Beinahe haben wir den ei warum das? Da hat einer ein Krieg gewonnen, wenn die eckiges Ding gesehen, vielleicht Amerikaner nicht-". Das deut- ein Bilderrahmen, vielleicht ein sche Schicksal war ein Beinahe- Autonummernschild, ja und Erfolgsdilemma, eine Beinahe- dann... haben's draufgehalten. Weltdominanz, ein Beinahe- So kommt das, ich weiß das... Übermenschentum. Und nun da gibt's nix zu erklären, das fällt kamen da einfach diese strunz- Anzeige: dummen überbezahlten Fußballer, die in Interviews immer denselben Mist von sich geben, und kickten sich zum Weltmeistertitel, wagten auch noch Fußballgötter zu deklassieren - solche unbesiegbaren Horden wie die Brasilianer und Argentinier. Frank Beckenhauer analysierte für C.PW.R. die 'Schande vom Amazonas', wie der irrtümliche Titel bereits genannt wird, auf die gewohnt unvergleichliche Art so vom Himmel in den Kopf-" und kam zu folgenden Erklär- Beckenhauer hat also vollstes ungsansätzen: "Jo mei, der Fuß- Verständnis für das Danebenball ist rund, und da muß er schießen, aber was hatte das doch ins Eckige, was...was ein jetzt mit dem Versagen der Tor ist. Sollte man annehmen. Nationalelf zu tun, die offenAber dann, dann wird auch mal sichtlich nicht oft genug da- Die Gründe für unser Versagen bei der Weltmeisterschaft in Brasilien tel-, Halb- oder Dreiviertelfinale enttäuscht wurden wie sonst? So wird das schließlich seit Jahren praktiziert und man hat sich mit dieser liebgewonnen Tradi- nebengeschossen hatte? "Die Psyscho-psyscholoschie-Psychodingens... ist ein abgekartetes Spiel ohne Kanten und Fugen. Der Lügi Yow... Logy Yüg... Yoko Ono... wie heißt denn der Trainer da nochmal? Der hat seine Jungs, also die vom Rasen, die elfe, die da kicken... die hat er verunsichert und verunschlimmert und verschluderruiniert, mit seinem coolen Getue da... völlig emotionslos und deechauffierend ent-eskalierend, das, wo man spricht... jo mei, und da war Ende von der Maus, Schluß im Karton, Schicht in der Tiefenkellermine, wie man so sagt, wissen's,... die Reflexe, jo die Reflexe, sag ich immer, müssen stranguliert werden, wenn da einer rumsteht und schwätzt, klappt dös net... und schon haben's versagt und Titel gewonnen. So geht das nicht! Beinah durft ich nicht hin und mir's anschauen, die Tragödie da. Der Jogi Bär, der Ludger Blök, der wie heißt der noch? Ist eingeknickt, der, vor seinem ExChef, nicht mir, aber dem anderen do, wie hieß der noch, Pinsmann... welcher die Amis trainiert... also die USAlinge da... eine Schande, sogar das haben's gewonnen." Bobby & Mobby Solche Gehirn‐ sonden hat die Nationalmannschaft während der WM ge‐ tragen! Ich habe sie zum Sieg dirigiert! zu den Trauerfeierlichkeiten gereist, sondern hatte einen subalternen Funktionsträger als Vertreter der Bundesrepublik hinbeordert (C.PW.R. berichtete). Setzte etwa der russische Geheimdienst ähnliche BioWaffen in Kiew gegen hochrangige EU-Vertreter wie Westerdelle ein? "Ich bin während unserer Verhandlungen dem Viktor Janukowitz sehr nahe gekommen.", berichtet Westerdelle dieser Tage röchelnd am Telefon. "Es ist möglich, daß ich mich mit irgendwas angesteckt habe. Vor allem mit einer Pechsträhne." Tatsächlich schien Janukowitz wie vom Pech verfolgt nach Westerdelles Auftritten in Kiew. Er verlor Amt, Land und eine Menge gebunkertes Geld. Ja sogar die Unterstützung Puddings ist ihm nicht mehr sicher. Letzteres ist sicher Luftstrampeleien August 2014 Prof. Markward Lylie von der Universität Cambridge hat sich lange darüber gewundert, wieso Weibchen so gerne mit langen schlanken Beinen in der Luft herumrudern, bis er beschloß der Sache wissenschaftlich auf den Grund zu gehen. Für diese Betätigung lag ja kein praktischer Zweck vor, denn Beine sind ein Fortbewegungsmittel und wirken gewöhnlich, indem man sie auf die Erde, also abwärts, stemmt und damit läuft. Lylie: "Nun kann man mit Beinen, woran gewöhnlich Füße geschraubt sind, je nach Kraftaufwand dazu benutzen, sich langsam oder schneller vorwärts, seitwärts oder gar rückwärts zu bewegen. Man nennt das 'gehen', 'laufen' und 'rennen'. Verschiedenste Zwischenstufen sind möglich. Beine können auch zum Tanzen, zum Kicken und zum Kaputtmachen mittels Tritt benutzt werden. Und was haben sie in der Luft zu suchen?" Der Sozialwissenschaftler und Behaviorist legte sich zu Studienzwecken eine große Sammlung Bilder des Erotikgenres zu und vertiefte sich mit der Lupe wochenlang in der Betrachtung hochgereckter Frauenbeine. "Ich wurde zu einem Experten der Fettmassen- verteilung und Muskelanatomie. Dann begann ich Adern, Muttermale und Härchen zu zählen. Ich wußte gar nicht, daß dieses Studienobjekt so vielseitig ist, es begann mich zu fesseln und in den Bann zu schlagen." Lylie mußte die Bremse ziehen und ging für drei Wochen in ein ZenKloster von beinamputierten Mönchen, um seine Gedanken Ich wette du hast sie mit den Brasilianern verwechselt! das Schlimmste, kaum zu ertragen. "Das hat sich auf mich übertragen und darum entzog mir der Wähler die Gunst.", hustet Westerdelle in die Sprechmuschel. "Mir war ja gleich der bestialische Mundgeruch von Viktor aufgefallen, aber man ist schließlich Diplomat und hält die Klappe." Der Politiker weist aber jeden Gedanken einer homoerotischen Begegnung zwischen sich und dem flüchtigen Ex-Präsidenten weit von sich: "Der war doch gar nicht mein Typ. Außerdem bin ich glücklich verheiratet und einer, dem eheliche Treue noch etwas bedeutet." Da AIDS sicher nicht über Mundgeruch übertragen wird, kann also ausgeschlossen werden, daß diese Krankheit bei Westerdelle eingeschlagen hat, jedenfalls nicht von Janukowitz. wieder reinigen zu können. Endlich, so schreibt er auf seine Webseite, konnte er wieder klar denken und konnte wieder an Nylonstrumpf-Packungen vorbeigehen, ohne sich die Taschen damit vollzustopfen. "Die Erklärung für dieses Gestrampel ist einfach: da solche Aufnahmen nie im Winter gemacht oder mit Beinkleidern getätigt werden, sondern meist bei Hitze, kam ich auf die Lösung. In Ermangelung eines Ventilators wirbeln die Weibchen sich die Luft in Bewegung und kühlen ab. Während die Männchen bei der Betrachtung aufheizen." Eine geschickte Stramplerin könne aber auch Fliegen aus der Luft knocken, ergänzt Lylie. Erscheint auf: www.cornuscopia.de D i e C o r n u s c o p i a Pa r a l l e l w e l t R e v u e Online‐Ausgabe 23 www.cornuscopia.de Die Frau im Bild der fortschrittlichen Sowjetunion und des dekadenten Westens Igor Strichnin informiert: C.PW.R. Star des Monats: Marion Davies *1897, Brooklyn NY Der Erste Weltkrieg brachte große Umwälzungen, nicht nur politischer Art, sondern auch im Zusammenleben der Menschen. Gerade für die Frau in Ost und West veränderte sich viel, sie wurde frei - hier mehr und dort weniger. Die Sowjetunion gab sich das liberalste Familienrecht der Welt, besonders was Abtreibungen und Scheidungen angeht, wehte ein erfrischender Wind für die Krone der Schöpfung. Darum waren russische Frauen auch ganz vorne dabei, wenn es darum ging die Situation der noch jungen Arbeiter- und Bauernrepublik dauerhaft zu festigen. Nein, sie waren keine von diesen 'Flappern', diese tapferen russischen Frauen. Flapper das sind genußsüchtige, magere westliche - vor allem amerikanische - Mädchen, die nichts als Vergnügungen wie Tanzen und Küssen von Negern im Sinn hatten. Sie taten nichts für ihre Familien, bauten nichts auf, gaben ihre unehelichen Kinder in Waisenheime und benahmen sich wie unreife Kinder, nur der Befriedigung sinnleerer Gelüste verpflichtet. Nicht so die russische, stämmige Frau aus dem Volk. Sie übernahm neben ihrem Mann, dem leistungsbereiten Stachanow-Aktivisten, alle Mühen der Aufbauarbeit und focht an allen Fronten für den Sieg der Arbeiterklasse über den vielleicht äußerlich reichen, aber innerlich rückständigen Westen So konnte sie auch gelassen dem Zerfall der westlichen Illusion von Spaß und Vergnügen zusehen, der sich jäh nach dem Börsenkrach 1929 in Form von Hunger, Elend und Arbeitslosigkeit im Kapitalismus breit machte. Schauen wir uns einmal die beiden zeitgenössischen Bilder unten an. Das eine ist ein russisches Plakat zu einer Alphabetisierungskampagne der Sowjetregierung, darauf steht im schlichten Aufruf "Helfe, dien Analphabetismus zu liquidieren! - Alle in der Gesellschaft, Nieder mit dem Analphabetismus!" (1925). Kernige Worte und ein starker, ungeschminkter, lebens- Seite 2 August 2014 Anzeige: tauglicher Frauentyp, nach Art der Fabrikarbeiterinnen das Haar unter einem Kopftuch verpackt. Sie beschäftigt sich nicht mit egoistischen Freizeitbetätigungen sondern setzt sich voll für das Volk ein. Ihr Fingerzeig geht an den Betrachter, er wird persönlich angesprochen und am Gewissen gepackt. Es ist unmöglich, sich dem Druck der überlegen fordernden Aktivistin zu entziehen. Nun zum anderen Bild. Ein westliches Mädchen am Strand, im süßen Nichtstun begriffen. Wir sehen einen leeren Strand, der der darbenden Arbeiterklasse offenbar nicht zugänglich ist, womöglich durch bewaffnete Polizisten und scharfe Hunde abgesperrt, damit sich dieses Millionärstöchterchen in Ruhe am Hütchen zupfen kann. Sie arbeitet nicht, sie schafft nichts, sie schminkt sich nur ihr Püppchengesicht und wird eines Tages einen Nichtsnutz und Drogenabhängigen als untreue Ehefrau langweilen. Die Vergeblichkeit ihrer Existenz und die Degeneration ihrer Klasse stehen ihr im künstlich aufgehübschten Larvengesicht geschrieben. Im Hintergrund sehen wir andere Nichtsnutze mit Sportbooten herumschippern, an diesem Luxusspielzeug klebt das Blut ausgebeuteter Arbeiter, die unterbezahlt und krank in stickigen Fabriken an den Hochglanzbootskörpern schleifen Anzeige: müssen, damit diese Herren sich damit einen schönen Tag draußen auf See machen können. Alles in diesem Bild atmet westliche Verwesung und Unmoral. Nur hier konnte das Schreckgespenst der Welt entstehen, der Faschismus, der rund fünfzehn Jahre später unsere tapfere Bauersfrau auf dem linken Bild in ihrer Existenz bedrohen würde. Noch ahnen die beiden nichts davon, weder die tüchtige Sowjetbürgerin, noch die verwöhnte Schlampe an ihrem Luxusstrand. Die beiden Bilder sind Sinnbilder ihrer Epoche, ja sie haben zeitlose Bedeutung, sind doch die Verhältnisse heute trotz des Endes der UdSSR, kaum anders. Auch heute zeigt sich die russische Ehrlichkeit und Geradlinigkeit Mit unseren stylischen Bart und Augenbrauen der westlichen Falschheit und Kreationen, top seriös, top beeindruckend! Verstellung überlegen. Ein Mann muß nicht schön sein es reicht, wenn er interessant aussieht. ** madeleine Onaneuse, paris ** Hinterher will jeder maßgeblich beteiligt gewesen sein: Trittbrettfahrer des Erfolgs Grillen und Fußball sind für manche Leute unwegtretbar miteinander verbunden, wie ein festgebackenes mariniertes Steak auf dem Rost oder wie das runde Leder am Fuß eines Rasengottes. Und beide Disziplinen genießen religionsartige Wichtigkeit im Leben etwas übergewichtiger Enddreissiger mit schwindendem Haaransatz. Magnus Diebelsrüssel ist so einer, und er ist vielleicht kein besonders guter Kicker, aber dafür eine distinguierte Couchpotato und gekürter 'Deutscher Meister im Grillen'. Als solcher hängte er sich auch an die Weltmeisterschaft in Brasilien und griff einige Werbeverträge ab, die ihn als Experten in mindestens der Grillkunst in Prospekten des Lebensmittelhandels plazierten. "Mit meinen Künsten am Grill habe ich die Mannschaft in Brasilien aktiv unterstützt und so zum Endsieg maßgeblich beigetragen.", prahlt Diebelsrüssel selbstüberzeugt. Er zeigt seinen Grillstand aus Edelstahl vor, der dazu drei Anhänger hat und auf dem drei Feuerflächen gleichzeitig bedient werden können von einem zentral aufgestellten 'Grillmeister'. Das Gebilde, das Diebelsrüssel selbst ersonnen haben will, erinnert entfernt an ein besonders reichhaltiges Schlagzeugset mit allerlei Trom- meln, Kesseln, Highhats und Snaredrums. "Eigentlich bin ich Künstler. Gourmet-Künstler, aber kein abgehobener Schwuli wie die in den Großküchen, sondern ein abgehobener, boden- ständiger Dribbelheld, der mit seinen Fleischstücken Motivationsgespräche führt." Der Grillexperte versuchte auch schon beide Hobbies, Grillen und Fußball, noch inniger zu vereinen. "Aber da suche ich noch das perfekte Rezept. Gegrillter Fußball schmeckt einfach wie alte Schuhledersohlen." Unbescheiden schickte Magnus Diebelsrüssel einen Schuhkarton mit seinen Visitenkarten ins Quartier der Nationalmannschaft während der zentralen Feier in Berlin, auf denen er sich als 'Assoziierter Grillmeister der Nationalelf' bezeichnet. Damit beim DFB erst gar niemand auf die Idee kommt, einen anderen Griller dazu zu ernennen, fügte der geschäftstüchtige Trittbrettfahrer auch gleich einen BlankoVertrag bei mit der Notiz "Brauchen Sie nur noch zu unterschreiben." - die Honorarzeile hatte er auch gleich selbst ausgefüllt; "Ja und? Ich weiß was ich wert bin! Jedenfalls mehr als Hähnchenschlegel vom Discounter!" Auch in der Musikbranche wimmelt es von Künstlern, die auf den Hype Weltmeisterschaft gesetzt - und gewonnen - haben. Nie gab es so viele WM-Songs gleichzeitig wie während Brasilien 2014 als Pflichtkauf für die Berieselung des Grillfestes. Ein Darmstädter Rentner meinte: "Wir spielten all die Jahre nur Volksmusik während den Fußballübertragungen und beim Synchron-Grillen. Da wurde nix draus. Wir bekamen nicht den Titel und alles brannte an oder wurde zäh. Aber jetzt, jetzt ist alles anders! Daß ich das noch erleben darf" "Fußball ist die wahre Natur der Menschheit.", weiß Diebelsrüssel. "Man kann nicht nur alles verkaufen über Fußball, man kann dabei auch seine Dummheit überspielen, als Libero oder Mittelfeldspieler." Handwerker - die wahren Herrscher Je mehr unfähige Trottel die Gesellschaft erzeugt, desto wichtiger werden die wenigen verbliebenen Männer, die zupacken und Dinge herstellen oder reparieren können - Handwerker. Die Verweichlichung und Verkindlichung Vieler hat ihre Bedeu- tung nur noch wachsen lassen. "Früher hat man auf uns herabgeschaut, wenn es Trinkgeld gab, wurde es auf den Boden geschnippt und wir mußten es aufsammeln gehen...jaaaa, aber heute sind wir wer und rächen uns an den Akademikern und Muttersöhnchen, die nichts auf die Reihe bekommen.", berichtet Ignaz Dünndübel, ein mächtiger Handwerksmeister in einem Münchner Vorort. "Ich ertappe mich schon mal dabei, daß ich geringere Preise verlange und stattdessen die Ärztegattin verpflichte meine Werkstatt nacktzuputzen, oder die Oberstudienrätin muß meine versiffte Badewanne auslecken. Das filme ich natürlich mit und stelle es auf Fassadenbook aus!" Mittlerweile zieht es auch geborene Sadisten verstärkt in Handwerksberufe, da dort die besten Gelegenheiten warten, hilflose Menschen durch hinausgezögerte Termine, schludriges Arbeiten, Kollateralschäden, Nachbesserungen und überzogene Rechnungen brutal zu quälen und zu demütigen. "Mein Vater ist so veranlagt wie ich. Er wird sexuell erregt durch Mißhandlungen wertloser und wehrloser Frauen.", bekennt ein auf seine Anonymität pochender Handwerker im Großraum Bielefeld. "Darum wurde er Zahnarzt, weil er sich hoffte dort austoben zu können. Pustekuchen! Die Betäubungsmittel versauten den ganzen Spaß, und ständig wurde er verklagt von Patienten! Die konnten sich das leisten, weil es ja schon zu viele sadistische Zahnärzte gab." Anders aber im Handwerk. Durch die schwindende Zahl kompetenter wie unkompetenter Zupacklinge ergaben sich ganz neue Abhängigkeitsverhältnisse. "So wurde ich also Installateur. Es war die beste Entscheidung meines Lebens! Meine Spezialität ist es, Hausfrauen durch tropfende Wasserhähne wahnsinnig zu machen! - Mein Vater droht aus Neid mit Selbstmord, wenn ich beim Sonntagskuchenessen weiter so viele Erfolgsberichte erzähle." So greifen die Handwerker mit schwieligen Händen nach der Macht im Lande. Wer von der Generation Playstayschen kann sie dabei aufhalten, wenn sich das technische Verständnis darauf reduziert, einen Stecker in eine Steckdose stecken zu können (nachdem man die Gebrauchsanweisung studiert hatte)? Ein Elektromeister im Saarland bekennt: "Als ich bemerkte wie strunzdumm die Leute sind, begann ich Machtphantasien zu entwickeln. Es war schon übel. Wenn ich nicht bekennender Christ und Laie des Nitrogliceriner-Ordens wäre (wir sprengen immer Hexen in die Luft), was meine Aggressionen in Demutshandlungen umwandeln hilft, hätte ich schon längst Anlagen gebaut, die auf meinen telepathischen Befehl Leute mit Stromschlägen töten oder Brände auslösen." Der Glaube half diesem Mann, der Versuchung zu widerstehen - aber nicht ganz: "Statt das ganze Saarland zu unterjochen, beschränkte ich mich darauf, in Neunkirchen allen Leuten im Schlaf Chips einzubauen, die ihnen auf meinen Befehl Schmerzimpulse verpassen. Seitdem ist mein Konto immer gut mit wildfremden Überweisungen gefüllt." Doch auch Behörden knicken vor den Handwerkern ein. Bekannt ist ein Fall, in dem ein Schreiner, der wegen Unfallflucht verhaftet worden war, von der Polizei laufengelassen wurde, nachdem er ihnen sämtliche seit Jahren knarrenden Stühle im Präsidium fachmännisch verleimt hatte, woran alle chinesischen Zeitarbeiter bislang gescheitert waren. D i e C o r n u s c o p i a Pa r a l l e l w e l t R e v u e www.cornuscopia.de Online‐Ausgabe 23 Die C.PW.R. Wellness Kolumne Der bekannte Sadist Adrien-Hippolithe Schnaubfuchs fügt Ihnen virtuell böses Leid zu und ergötzt sich an Ihren Todeskrämpfen. Heute: "Magnetspuren in Haarwurzeln" Liebe Zuhörer, Ich habe im Radio gelesen, daß Haare Wurzeln haben. Nicht sehr tief, aber immerhin flache Wurzeln, die auch nicht eßbar sind. Dabei kenne ich mindestens fünf Rezepte für lecker Schwarzweißwurzeln, ganz zu schweigen von den Farbwurzeln. Man kann Haare büschelweise oder einzelweise ausreißen und hoffentlich gehen dann wie beim Unkraut die Wurzeln mit. Die können aber Spuren von Nuklearcaesium, was langsamer verfällt wie meine Bewährungsstrafe, enthalten. oder Magnetspuren. Sie werden nun fragen, was Magnetspuren sind und wie der Depp die Kurve kriegen wird zu seinem verfuckten WellnessThema. Nun, das ist gar nicht schwer. Ich werde dann einfach behaupten, es handele sich um einen Schreib oder Denkfehler, und es wären in Wahrheit Magnesiumspuren gemeint. Die sind zwar ebenso sinnlos wie Magnetspuren, aber wenigstens ist es möglich, daß man sich mal Magnesium beim Schulsport in die Haare geschmiert hat und das Zeugs dann Kinder bekommen hat und sich bis zum heutigen Tag fortgepflanzt hat. Kein Grund zur Panik. Wo sich Magnesium rumtreibt, bleiben die Kopfläuse fern. Es macht daher nur bei nicht vorhandenem Magnesium Sinn, sich die Haare auszuraufen, woran die Kopfläuse geklammert sind, wenn man diese entfernen will. Ihr Monsieur Schnaubfuchs Rolf E. Broiler verklagt wegen Fratzenschneidens Der Deutsche-Punk-Manager Rolf Edelritz Broiler hat schon oft vor Gericht gestanden, insbesondere ist er uns in Erinnerung als Anklagebank-Clown während der Versuche von Leo Knilch, an ein paar Peanuts zu gelangen, die ihm aufgrund von Broilers ehrabschneidenden InterviewSprüchen vor Schreck aus der Hand gefallen waren. Dabei fiel er mehr durch Verzerrungen seiner Fassadenmuskulatur auf als durch etwas Gesprochenes, das wert wäre, der Nachwelt erhalten zu bleiben. Die Staatsanwaltschaft wurde stutzig und analysierte viele Videoaufzeichnungen von Broilers Verhalten in Gerichtssitzungen. Dabei konnte eine Systematik ergründet wer- kennbar, aber auch eindeutige sexuelle Angebote. Dieser Mann ist gemeingefährlich, er entweiht jeden Gerichtssaal und man sollte ihn eigentlich nur hinter einer Vollgesichtsmaske in der Öffentlichkeit auftreten lassen. So was Perfides ist mir in meiner ganzen Laufbahn noch nicht untergekommen. Er hat seine ganze kriminelle Energie da reingesteckt." Es wird derzeit von der Staatsanwaltschaft allen betroffenen Personen dargelegt, auf welche Weise Broiler sie addressiert hatte, und von deren Entscheidungen wird abhängen, wie viele Klagen auf Broiler zukommen. Aber ein Verfahren wird es in jedem Fall geben: wegen Mißachtung des Gerichts. "Ein nicht unwesentlicher Teil der Grimassen ging in Richtung des jeweiligen Richters. 'Du Saftsack darfst mal an meinem Kehricht schnüffeln' war da noch die harmloseste der Beleidigungen. Allein dafür wird sich dieses verkommende Subjekt verantworten müssen, am besten mit dem Rücken zum Gericht." Rolf E. Broiler, konfrontiert mit den Vorwürfen, schnitt nur eine Fratze, zu deren Übersetzung wir nicht instruiert waren. "Na gut, dann werde ich es euch verbal mitteilen, ihr Penner.", bequemte sich der Angeklagte zur Rede: "Wenn man mich verurteilen wird, sage ich den Russen alles, was ich über Gesichtsmuskeln den, die erst nach Zusammen- weiß, dann werdet ihr erst recht fügen aller Einzelaufnahmen Probleme mit Präsident Pudding einen höheren Sinn erkennen bekommen, der mein großes ließ. Vorher hatte man Broiler einfach nur eines Dachschadens verdächtigt. Der leitende Staatsanwalt Ulf Knittersack erläutert: "Es war nicht einfach nur ein Doofstellen. Rold E. Broiler morste mit Stellungen seines Kinns und seiner Mundpartie Beleidigungen an sehr viele Personen im Gerichtsraum. Wir konnten die Signale der Grimas- imperiales Vorbild ist, ihr ungesen nun endlich entziffern. Es bildetes Fliegengeschmeiß!" sind wüste Beschimpfungen er- Die komplizierteste Forderung des Monats Bei der Durchsicht langweiliger Protestbilder aus der arabischen Welt fiel westlichen Bildauswertern dieses Exemplar auf, das aus der Menge herausragte, wirft es doch ganz neue Fragen auf, die sich bislang niemand gestellt zu haben scheint. Wer ist der mysteriöse Schildermaler? Ist ihm klar, daß er sich damit lächerlich macht oder ist das gar seine Absicht? Anzeige: 1aAusreden ... lernt man in Dr. Magersucht's 'SituationMasteringCourse' demnächst in Ihrer Stadt, ab 399€, 2 Wochen (Bild:) Hubert K. kann seinem Enkel dank Einbauküche im Möbelprospekt endlich erklären, was ein Herd ist. "Wir konnten uns daheim nur Campingkocher Leisten." Seite 3 August 2013 Die unbeachteten Tragödien des Alltags: Menschen, die in Möbelwerbeprospekten leben Beiläufig blättern wir durch die Möbelprospekte, die uns massenhaft in den Briefkasten gestopft werden, so wir keinen Aufkleber dagegen dort angebracht haben. Wir sehen glückliche schöne Menschen in gesicherten Verhältnissen, die sich in anheimelndem Ambiente inmitten nagelneuer Möbel herumfläzen, -scherzen oder -prügeln. Aber hat sich schon mal ein aufmerksamer Betrachter tiefer mit diesen Bewohnern der Prospekte beschäftigt? C.PW.R. ist der Sache auf den Grund gegangen und hat Gespräche mit mehreren dieser Figuren geführt, wobei ganz ungeahnte Geschichten zum Vorschein kamen, die man bei flüchtigem Überfliegen der ewig gleichen Bilder nie vermutet hätte. Oder hätten Sie gedacht, daß es in den Präsentationen schludrig zusammengepappter Preßspanprodukte versteckt das kleine Glück gibt, die Erfüllung von Träumen die das wahre Leben 'draußen' nicht hergäbe, oder eine Zuflucht vor zudringlichen Verwandten? Wir werden Ihnen nun einige dieser interessanten Schicksale vorstellen. In einer riesigen Sitzlandschaft finden wir etwa Josephina F. ausgebreitet. Sie lebt zwar allein in diesem Showroom, aber die Annehmlichkeiten der überdimensionalen Eckcouchkombination ersetzen ihr Lebenspartner (der keine Lust hatte hier einzuziehen) und die Verwandtschaft. "Ich hatte nur eine Kellerkammer als Woh- fremden Leuten im Bett zeigen leibigkeit neigende Frau von würden, aber für Plauderszenen rohen Katzen ernährt. "Das in Sitzgruppen sind sie die erste Leben im Prospekt ist schon (Bild:) Josephina F. konnte in ihrer früheren Ein-KammerKellerverschlag nie eine derartige Sitzlandschaft aufbauen - "Da habe ich mich fürs Prospektleben entschieden." Wahl. "Früher hatten wir uns oft nichts zu sagen und guckten bloß stumm fern. Aber hier können wir Vollgas geben und so tun als wären wir grandiose Unterhalter. Das färbt voll ab auf unsre Beziehung.", schwärmt (Bild:) Ehepaar Max und Tina S. sind Exhibitionisten. "Wir genießen es vor Tausenden von Prospektgaffern im Bett zu liegen und Sauereien zu machen. Es geilt uns auf." nung, sehr beengt, sehr dunkel, sehr feucht und Ratten. Hier lebe ich erst auf, ich habe allen Platz der Welt!" Sie lacht über ihren Freund, der nicht mitkommen wollte. "Der ist ein schüchterner Typ. Er wollte nicht von Werbemateriallesern begafft werden. Na, selber schuld!" Uns war schon oft aufgefallen, daß Frauen ein einsames Leben auf Sofas dem geselligen Leben in der wirklichen Welt vorziehen. "Früher gab es Klöster, heute ziehen sich die Damen auf Sofas in Möbelprospekten zurück.", weiß Titus Laufmasche (51), ein Gestalter solcher Broschüren. "Wenn gerade keiner aufs Bild schaut, kann man auch gut meditieren hier, oder sich einen runterholen." Eine besondere Art Prospektbewohner sind Max und Tina S., bei denen es sich um Exhibitionisten handelt. "Wir hatten zwar auch in unserem Reihenhaus ein Riesenschaufenster einbauen lassen, damit uns jeder im Bett zuschauen konnte, aber das gab Ärger mit dem Ordnungsamt und Schmierereien am Haus.", erzählen sie beglückt über ihr neues Leben im Prospekt. "Hier sind wir spezialisiert auf Bilder von Bettwäsche und Matratzen. Da toben wir uns aus und keiner kann was dagegen tun. Es ist mega-geil, schon weil wir so viel mehr Publikum erreichen als in unserer spießigen Wohngegend, wo sich unser Reihenhaus befand. Wir haben alles verkauft und bleiben hier bis wir vergilbt sind oder zum Anzünden des Ofens verwendet wurden." Ihre Beziehung hat sich merklich gebessert seitdem sie vor der Kamera des Werbestudios alles geben. Das kann man auch von der Lebensgemeinschaft von Shlomo und Aeronauta sagen. Sie sagen zwar, daß sie sich nie vor Aeronauta und wiegt eine der Stahlkugeln in der hohlen Hand, mit denen sie mittels Zwille ihren Freund Shlomo scherzhaft zu beschießen pflegt, wenn gerade kein Prospektbetrachter zuschaut. "Das ist voll lustig, weil es noch keiner bemerkt hat.", so Aeronauta. "Zwar liegen hier Stahlkugeln herum, aber die echt abgefahren." Aber warum sieht man so selten alte Leute in den Prospekten? "Oh, die sind im Kommen!", meint Profi Laufmasche. "Es dauert nur bis sie da sind, wegen der Altersgebrechen dauert das etwas länger und Rollatoren bezahlen wir wie anderen Luxuskram grundsätzlich nicht. Wir erwarten daß unsere Mitarbeiter zu uns gekrochen kommen, verstehen Sie?" Dann verweist er auf die zahlreichen Broschüren und Prospekte, die für Sanitätsartikel und altersgerechtes Leben werben. "Dort finden Sie die Loser. Aber ein paar verirren sich doch zu uns, keine Sorge." Herrn Hubert K. würde man auch eher für einen Sugardaddy halten als für einen Großvater, wenn er auf den Bildern seinen Enkel Cloacus Maximus auf dem Arm hält. "Wir treten zusammen in Küchenprospekten auf. Es kam nämlich nicht so gut an, daß ich ihn immer unter den Kissen der Sitzlandschaften vergaß und mich draufsetzte. Hier in den Modellküchen kann das glücklicherweise nicht passieren. Hier bringe ich dem Enkel bei, sich die Händchen im Eisfach zu erfrieren und auf der Herdplatte zu verbrennen. Er macht auch richtig begeistert mit." Hubert K. kommt aus einfachen Verhältnissen. "Zuhause, also draußen, könnte ich ihm diese Luxusküchen nicht bieten. Dort hatten wir nur Gaskocher wie beim Camping, womit wir (Bild:) Shlomo M. und seine Freundin Aeronauta sind sich sicher: "Wir kommen nur ins Gespräch, wenn wir in einem Möbelprospekt herumsitzen. Es hat unsere Beziehung gerettet." Leute halten das für ein Muster des Teppichs. Nur Shlomo muß sich für das Bild immer von der Kamera abwenden, damit man nicht sieht, daß ich ihm ein Auge und ein paar unbedeutende Zähne ausgeschossen habe." - Mit etwas Übung ist das aber gar kein Problem und auch Shlomo ist zufrieden: "Ich lerne ganz neue sozial unverträgliche Seiten an meiner Aeronauta fest, seitdem wir in dieser Bildhölle leben." So wußte er bis dato nicht, daß sich die junge, zu Fett- unser Zelt abzufackeln pflegten. Und im Winter war es sehr kalt, und dann ging auch immer das Gas aus. Hier haben wir alles im Überfluß. Man stellt uns sogar zur Dekoration Plastikfrüchte und Pappmaché-Essen auf den Tisch. Aber man gewöhnt sich an den Geschmack." Hubert K. will nicht davon reden, daß er seinen Enkel entführt hat. "Nur soviel: Hierher können diese Idioten meiner unverantwortlichen Familie mir nicht folgen." D i e C o r n u s c o p i a Pa r a l l e l w e l t R e v u e www.cornuscopia.de Online‐Ausgabe 23 Übersinnliche Begebenheiten des Monats Dr. Maszlo-Broilersk Anzeige: Keystoned Cops Surprise Unit Schlaghosen und Spitzkragen Gewaltsame Kleidung Man sollte sich über Klamotten keinen Illusionen hingeben. Kleidung ist gewaltsam und überaus gefährlich. Schon früher gab es Kettenhemden, die ihre Träger in Ketten schlugen. Erinnere man sich auch an die Brustpanzer derselben Periode, die auf den Ketten des vorgenannten Hemdes tonnenschwer über Brustkörbe zu rollen pflegten - da mußte man ja Atembeschwerden bekommen, schon weil das Luftholen über die Sehschlitze des Helmes geschehen mußte! Wir ahnen, daß das Schlitzen von Augen auch nicht sehr gesund war! Doch hinaus aus dem Mittelalter in die Moderne. Nicht nur Sport ist Mord, Mode ist es auch. Es wurden die Schlaghosen und die spitz zulaufenden Riesenkragen der Siebziger Jahre erfunden - reine Folterinstrumente, habe ich herausgefunden. Kaum jemand, der damals keine blauen Flecken an den Schienbeinen und Waden hatte vom ständigen Schlagen der Hosen. Die blutigen Stellen an den Hälsen waren weniger den Vampiren geschuldet (obwohl ich als Paranormalese das nicht ausschließen möchte im Einzelfall) als den Spitzkragen. Man verwendete auch gerne Stoffe die bissen und kratzten. Alles in allem scheint es auf einen unerklärten Krieg der Stoffe gegen ihre Träger hinauszulaufen. Sie kennen mich mittlerweile, ich gebe mich nicht mit vordergründigen Feststellungen zufrieden. Es muß die Cui bono? - Frage gestellt werden. Wer ist der NutzAnzeige: Seite 4 August 2014 nießer hinter feindseligen Kleidungsstücken? Die Kleidung selbst kann ja nicht denken. Es muß Hintermänner oder versteckte Nähte geben! Unterfutter! Geheimtaschen! Hersteller-Etiketten, die verschlüsselte Geheimbotschaften enthalten! Ich kaufte einige Kleidungsstücke auf Zufallsprinzip und brachte sie in meinen Vernehmungskeller. Dort wusch ich sie absichtlich bei falschen Temperaturen und schleuderte sie absichtlich viel zu schnell, bis die ersten Geständnisse abgepreßt wurden in der Bügelpresse. Sie ahnen, ich kann sehr gemein werden! Widerspenstiger Kleidung gegenüber kenne ich keine Gnade! Ich lasse Nähte im Schritt oder über dem Bauch aufplatzen! Wenn sich Knöpfe zu viel Freiheiten nehmen, nähe ich sie kurzerhand bei lebendigem Leibe wieder an! Nach Auswertung aller Geständnisse wurde klar, daß eine Unterfraktion der Illuminaten, die seit 1778 in einem Tiefkeller in Passau versteckt leben und sich mangels Frauen durch Klonung fortpflanzen, eine transzendente Methode gefunden haben, martialische Kleidung in ihre Dienste zu stellen. Aber was ist der Nutzen davon? Der Orden hat ja die Befreiung der Menschen im Sinn. Ich folgere messerscharf, daß der Menschheit jegliche Kleidung abhold gemacht werden soll, auf daß man sich dem Nudismus ergäbe. Aber ich warte noch auf die Bestätigung durch den Orden. Schwangerschaftstests für alle! Bundesverteidigungsministerin Zensursula von Laych stählt die von ihren Vorgängern verweichlichte und verunsicherte Bundeswehr mit moralstärkenden knallharten Maßnahmen. So wurde jedem Soldaten, auch den männlichen, ein monatlicher Schwangerschaftstest auf Kosten der Truppe verordnet. In jedem Bataillon ist ein Wickeltisch aufzustellen und dem Marschgepäck wurde eine Tasche mit Norm-Babypulver, drei waschbare Windeln und eine Stahlbürste zum Reinigen des Gesäßes beigefügt. Von Laych ist fest entschlossen, die Offensive an der Front der Gleichstellung zum Endsieg zu führen. "Eine Armee ist nur dann eine ganzheitliche Armee, wenn sie dem ewigen soldatischen Thema des Tötens das mütterliche Thema des Lebenschenkens hinzugefügt haben wird." Damit das gewährleistet ist, und die bei der Truppe aufwachsenden Kindersoldaten nichts zu beklagen haben, wurden für die Innere Führung Kurse für das Singen von Wiegenlieden und Erzählen von Einschlafgeschichten angesetzt. Es wurde aber streng Rechnung getragen, daß dieses 'Nachwuchsbetreuungslied- und sprechtextgut' keine Tötungsszenen enthält, um die Kinder behutsam über die problematischen Seiten am Charakter des elterlichen Berufes aufklärerisch heranzuführen. Neue Auszeichnung an Meergel In Washington angetackert In Magdeburg starb der Kater Dzershinsky an einer Überdosis Schlaftabletten. Er hatte diese mit seinen geliebten Milchdrops verwechselt, während seine Herrin in Selbstmordabsichten die gehorteten Schlaftabletten mit Milchdrops verwechselte. So starben beide einen friedlichen Tod und zanken sich nun im Himmel, wer nun Schuld an der Misere habe. Trotz seines biblischen Alters war Dzershinsky noch recht fit, bewegte sich ohne Rollstuhl fort und beherrschte stadtbekannt das Kunststück, sich nach dem Genuß von Milchdrops totzustellen. Die Schokoladenseite an Vladimirs Pudding Nach der Friedensmedaille bekam Angela Meergel bei einem Geheimbesuch in Washington, zu dem sie von einem ungekennzeichneten CIA-Flugzeug 'entführt' wurde, von Präsident Obamisma diie 'Silbernen Kandarre" verliehen. Eigentlich sind die Preisträger dieser hohen amerikanischen Auszeichnung für duldsame und auskunftsfreudige Verbündete geheim, was wohl daran liegt, daß der Preis von der NSA gestiftet wurde, aber über Rauchzeichen konnten wir aus der Ecuadorianischen Botschaft in London davon erfahren. Es ist stark zu vermuten, daß uns diese Neuigkeit von Wikileeks-Gründer Julian Assanche geleakt wurde. Der sehr neidisch sein soll, daß er zu Lebzeiten keine Aussichten mehr hat an die 'Silberne Kandarre' heranzukommen, geschweige denn die 'Goldene'. Frühere Preisträger sollen vor allem südamerikanische, besonders yankee-freundliche Politiker sein, die sich um die Freundschaft mit den USA verdient gemacht hatten oder auch ein besonderes Ohr geliehen hatten. Was genau nun hat Frau Meergel getan oder nicht getan, um für der Auszeichnung würdig gehalten zu werden? - Das durfte sie als treue Freundin der USA natürlich nicht einfach so herausposaunen. Wir lasen es aber später auf der Seite eines Geheimdienstes, der die über ihr gehacktes Telefon laufenden Nachrichten auflistet. "Stellt euch vor, Leute-" simste Meergel begesitert an zuhause: "Ich habe jetzt den Kollaps überrundet auf der Duldsamkeitsskala, liege dreizehn Punkte über ihm! Das kann der Olle nie wieder wettmachen!" Rußlands Präsident Vladimir Pudding hätte so ein schönes Jahr 2014 haben können. Da hatte er seine Winterolympiade in Sotchi zu seinem Public-Relations-Erfolg gemacht und in einer Weihnachtsamnestie eine Menge Gefangener freigelassen, darunter die Frauen von Pussy Riot und den Ex-Oligarchen Chodorlowsky. Dann kam ihm seine Marionette Janukowitz in der Ukraine in die Quere, Pudding zog wie wild an allen möglichen Führungsstricken, die Marionette verhedderte sich auf der Bühne und fiel runter. Der Majdan tanzte Pudding auf der Nase herum. "Was machen wir nur? Alles geht den Bach runter, die Ukraine geht in die Europäische Union, das darf sie nicht!", dachte er sich und beschloß in die Vollen zu gehen, denn da gab es ja noch den Plan das Imperium zu restaurieren. Soviel Farbe stand da rum, die wollte man auch mal verarbeiten! Putin trickste sich die Krim zurecht und ließ sie sich überschreiben. "Ja, wenn das so sauber klappt, dann versuche ich es auch gleich im Donbass. Da gibt es fett Kohle!" Sprach's und schickte Geheimdienstheld Igor Girkin nach Donezk. Das Unheil nahm seinen Lauf. Die Angehörigen eines Nachbarvolkes begannen für Puddings Interessen zu sterben. Nun das Gute an der meinte der: "Wenn du lieb zu mir machst, richten wir zusammen Blumen hin und besorgen es dem Gärtner. Wie findest du das?"- "Arschloch!"- "Hoppla." Stoibär war amüsiert. "Ich sehe du kennst dich aus. Was kannst du denn so?" - "Leute überfallen." - "Nichts mit Tieren? Wie wäre es mit Dompteuse in Lederstiefeln?" - "Ich steh nicht auf Frauen, Perversling." Stoibär machte ihr mit vielen, verfahrenen Worten klar, daß er ihr berufliche Offerten machte und das andere nur nebenbei. Sie verstand ihn aber kaum. Endlich kam die Transportkolonne auf einer großen Wiese an und man baute das Zelt auf. Lady Sadist rührte keinen Finger und schaute gelangweilt zu. Wo war denn die Zirkuskasse? Die sollte man sich schnappen und abhauenDa gab es ein Geschrei an den Gehegen. Man hatte die Schafbären aus Versehen zu den Problembären gepackt und nun war eine Rauferei im Gange. "Das ist deine Chance, Fremde!", rief ihr Stoibär begeistert zu: "Zeig ihnen, was du drauf hast!" Scheiß Bären - die sahen alle gleich aus, wer war da nun der Schafbär und wer der Problembär? "Ganz einfach,-" säuselte Stoibär und kam ihrem Ohr nahe: "Die Problembären sind die verkleideten Schmusebären... während-" Weiter kam er nicht. Sie mochte einfach keine verfahrenen alten Ex-Politiker. Paula riß sich los, erlegte mit einem Schuß einen Bären, zog ihm das Fell ab und haute damit ab. Geschichte, die Schokoladenseite: An allen touristischen Orten Kaliningrads werden weiterhin Ansichtskarten an westliche Besucher verkauft! Dank Pudding ist die Versorgung mit Ansichtskarten zu keiner Zeit gefährdet! Sogar von der mit dem grünen Rand! Jeden Monat ein abgeschlossener Kriminalroman aus dem ultragemeinen sündigen megadurchtriebenen gewissenlosen hypergefährlichen Doppelleben von LADY SADIST ! THRILL! Paula Michelsack, in der Unterwelt nur bekannt unter ihrem Pseudonym 'Lady Sadist', trat aus ihrem heruntergekommenen Mobilhome und rauchte eine Zigarette. Es sollte nicht ihre letzte sein an diesem trüben Wintertag bei leichten Regenschauern. Sie hatte sich vorgenommen, heute etwas ganz besonders menschenverachtend Böses zu tun. Zufällig war auch gerade der Kühlschrank leer, der Geldbeutel flach wie eine Flunder und der bösartige Kriminellenmagen knurrte. Es empfahl sich also, irgendeinen bescheuerten Schafsbock auf der Fernstraße aufzulesen und ihm die Schur seines vefilzten Lebens zu verpassen. 'Gute Idee', dachte sie und packte sich neben der üblichen Pistole auch ihre Nagelschere in den Pelzmantel, um für alle Schergelegenheiten gewappnet zu sein. Dann stöckelte sie an die Nationalstraße und schaute nach Opfern aus. Da kam ein Wanderzirkus vorbei. Die Zugmaschinen legten einen schönen Massen-Auffahrunfall hin, als der erste Wagen quietschend neben Lady Sadist zum Stehen kam. Aus der Kabine kam einer heruntergehüpft, dier wie Edmundus Stoibär aussah und auch so komisch sprach. Paula machte ein ungläubiges Gesicht. "Ja, mein Kind, ich bin's, der Wahrhaftige!", lachte Stoibär und wies stolz auf die Aufschrift auf seinem Zirkuswagen: da stand 'Stoibärs Bärenzirkus'. "Willst du nicht mit uns reisen? Du siehst so aus, als könnten wir dich als Star in der Problembären-Manege aufbauen. Das geht von München bis zum Flughafen in ...fünf Minuten!" Lady Sadist sagte nicht zu, ließ sich aber in die Fahrerkabine der Zugmaschine bugsieren und von Stoibär betatschen. "Hm-hm." D i e C o r n u s c o p i a Pa r a l l e l w e l t R e v u e Gastautor: Wachtelmeister Egon M. Zofflich Anzeige: Keystoned Cops: Monatlicher Lagebericht Habe die Ehre, Ihnen unsere Abenteuer des Monats Juli vorzustellen. Ich bin Egon Zofflich, ein allseits dienstbereiter Freund und Helfer, Mann des Gesetzes, Ordnungshüter und Garant Ihres behüteten Schlafes. * Trickschwimmer im Freibad * Menschenrechtsorganisation für noch mehr Schutz der Ohrmuscheln Der Dienst bei der Größten Abhöranlage der Welt, NSA, ist atemberaubend gesundheitsgefährdend, wenn selbst erprobtesten Überwachern der Kommunikationslinien angesichts der Inhalte von Telefonaten die Luft weg bleibt. Darum fordert die Menschenrechtsorganisation 'Only a healthy spy is a good spy' OHSGS, die Schutzmechanismen für Mitarbeiter bei solchen Geheimdiensten signifikant zu erhöhen. "Sie haben keine Ahnung, was insbesondere durch Teenager mit Hohlköpfen den lieben langen Tag in die Leitungen geplappert wird.", beschreibt Vorsitzender Gustaf Holbrindson (Unser Bild) das Grauen aller Überwacher. "Unsere harten Jungs mit den großen Ohrmuscheln müssen sich das ständig antun, das geht an die Substanz. Entweder wirkt es einschläfernd oder empörend, nur selten auch amüsant. Die Überwacher kriegen mehr als Anzeige: jeder andere vorgeführt, wie verdummt weite Teile der Jugend und jungen Erwachsenen inzwischen sind und welches simplizistischen Wortschatzes voller Fehler und haarsträubenden Satzbaus sie sich bedienen. Ich sage Ihnen, denen krümmen sich die Fußnägel." Aus Langeweile verbringen ins- Seite 5 August 2014 www.cornuscopia.de Es war heiß und wir versahen unseren Dienst in Badehosen mit aufgesticktem Stern. Da kam uns ein Notruf aus einem Freibad nur zu gelegen, mußte man sich doch dafür nicht erst umziehen und die Ritterrüstung anlegen. Es handelte sich hier um einen unverschämten Trickschwimmer. Darunter konnten wir uns beim besten Willen nichts genaueres vorstellen. Squadron C nahm vorsichtshalber Schwimmflossen, Bleigürtel und Tiefseeglockenhelme mit, für den Fall, daß der gewitzte Trickschwimmer abtauchen und zum Tricktaucher werden würde. Keystoned Cops sind für alle Eventualitäten vorbereitet und gestählt! Im Freibad angekommen dauerte es etwas an der Kasse, bis wir durch waren, da uns die Kassiererin nicht abnehmen wollte, daß wir sämtlich unter 14 wären und daher Anrecht auf Kinder-Tageskarten hätten. Das erzeugte Diskussionsbedarf und blaue Flecken. Bei uns, nicht bei der Kassiererin. Die rief nämlich die gefühlten drei Bataillone kräftiger Bademeister heran. Nun, als das ausgestanden war und wir, auf den günstigen Gruppentagestarif für Beamte aufmerksam ge- macht (wobei wir cleverweise noch sparten gegenüber Kindereintrittskarten), in das Schwimmcorpus Delicti eindringen konnten, fanden wir einen Burschen vor, der vom Ein-MeterBrett irgendwelche SprungKunststücke mit Drehungen, Saltos und gespreizten Armbewegungen vollführte - wirkich affig - und im Wasser dümmliche Ein-Mann-Synchronschwimm-Kunststücke vollführte. Ein Trickschwimmer in Aktion! Drei Beamte legten ihre Schwimmflügel an, in der Hoffnung, so zu ihm zu segeln und ihn aus der Luft heraus festnehmen zu können, aber sie plumpsten zu ihrem Erschrecken ins Wasser und wurden sehr naß. Wir nahmen die Enterhaken, Dregg-Anker und langen Bootshaken mit schmerzhaften, gebogenen Metallstücken am Ende und bearbeiteten die hilflosen Kameraden damit so lange, bis ihre geschundenen Fleischklumpen sicher an Land gezerrt waren. Der Trickschwimmer vollführte zur Gaudi der gewissenlosen Zuschauer weiter sein kriminelles Treiben, unbeeindruckt von den Mühen des Gesetzes. Die nächsten drei Beamten traten an. Sie schossen mit Armbrüsten Haftbolzen in die hölzerne Freibaddecke - wobei wir gleich noch einen Betrug im Bebauungsplan der Stadt aufdeckten, denn ein Freibad hatte keine Decke zu haben! - und zogen sich an den somit herunterhängenden Seilen hoch, um mit viel Herumgeschwinge und Armgerudere über den Trickschwim- mer zu geraten und sich dann auf ihn fallen zu lassen, um ihn in flagranti zu ergreifen! Leider stießen sie aber aus mangelnder Beherrschung der Schwungtechnik nur gegeneinander, fielen herab und plumpsten ins Wasser. Wieder mußten unsere grausamen Rettungsgeräte ihren Blutzoll anrichten. Dann kam Revierhengst Udo Tammel auf die Idee, das Wasser des Beckens abzulassen. Wir gingen die Stöpselkette suchen, fanden aber keine. Da bemerkten wir, daß der Trickschwimmer das Becken verließ, um wieder aufs Ein-Meter-Sprungbrett zu klettern. Das war die Gelegenheit! Fünf Beamte griffen beherzt zu und warfen ihn zu Boden, wo er mit in Streifen geschnittenen Schwimmflügeln gefesselt wurde. Er gestand auch gleich, seine Tricks bei einem bekannten Rennrad-Profi abgekupfert zu haben, sodaß wir auch gleich die Serie von Buntmetall-Diebstählen in der Region aufklären konnten! Uff, das war ein komplizierter Fall! * Säufer mißhandelt Wellensittiche * In der dritten Juliwoche häuften sich die Hinweise, daß ein auf Wellensittiche (das sind bunte Vögel die in Freibädern unsittliche Kunststücke auf der Wasseroberfläche vollführen) spezialisierter Triebtäter in die Luxusvillen hilfloser, mittelloser und zahnloser alter Omas eindrang, dabei immer alkoholisiert, und dort befindliche käfiggehaltene komische Vögel dieses Opfertyps zum Mittrinken animierte. Das mußte gestoppt werden. Unsere auf Flugwesen spezialisierte Special-Agent-Group 'Guanoboys' rückte mit Martinsblau und Hornsirenenlicht aus und stellte dem Unhold eine Falle in der 15-Zimmer-Villa der betagten und bewochten Witwe und Alleinerbin der GrumpfstichlLenkwaffenmanufaktur Eugenia Plattholz-Grumpfstichl, die uns dank Hartz-IV nur trockene Kekse zur Verköstigung anbieten konnte, diese knausrige Schlampe! Vorher hatten wir tagelang Anzeigen geschaltet, daß in diesem Anwesen besonders trinkfeste Wellensittiche lebten! Die waren natürlich nur aus Plastik und von uns als Köder mitgebracht worden. Wir hatten kleine Leitungen in die Schnäbel gefräst, die in Naturdarmröhren endeten, die weiter abwärtsführend in großen Aluminiumfässern unter den Käfigen mündeten, wo die hoffentlich illegal eingeflößten Flüssigkeiten sogleich gesammelt, chemisch analysiert und zu einem schmackhaften Cocktail für uns Beamte gemixt wurden. Natürlich enthielt sie auch einen Paßbildautomaten, der Beweisfotos von der Suppe anfertigte, sogar mit Blitz. Ein außen angebrachter Lautsprecher vermochte dazu passend den Donner zu erzeugen, mit einstellbarem Echo, sodaß man die Entfernung eines Gewitters in 100-Meter-Schritten genau einstellen konnte. Eine tolle Erfindung der Kriminalistik! Kurz gesagt: am 25. Juli stieg der Säufer in diese Villa ein und begann ein Trinkgelage mit den drei Lockvögeln. Händereibend sammelten wir die flüssigen Beweismittel in besagten Auswertungstanks. Bei Morgengrauen hieß es: "Zugriff" und alle Männer griffen sich was gerade an Wertsachen in der Nähe war. In dem Durcheinander gelang es dem Täter zunächst aus dem Fenster zu fliehen, aber da ein Beamter gerade begeistert dabei war, unter dem Fenster ein Messing-Kellergitter abzuschrauben, fiel der Alkoholiker auf diesen Kameraden und konnte verhaftet werden! Die Wellensittich-Population der Region und auch viele Omas konnten aufatmen! * Keystoned Cop holt zu Pferd flüchtige Straßenbahn ein * Bei den Verkehrsbetrieben Mannheim gab es Klagen über kriminelle Straßenbahnen, die Schutzgeld für ihre Tickets verlangten, über die üblichen Knebelpreise hinaus. Eine berittene Patrouille unserer KC begegnete so einer mafiösen Straßenbahn, die sich sogleich versuchte über ihre Gleise aus dem Staub zu machen, aber unsere Kavallerie war schneller und säbelte ihr die Stromzufuhr-Oberleitungen ab, sodaß sie erschöpft liegenblieb und sich ergeben mußte! Massen dankbarer Fahrgäste huldigten unseren verwegenen Reitern! Mußten allerdings auch zwangsdienstverpflichtet werden, um die Stromabnehmer zu reparieren. Der Cornuscopia Parallelwelt Revue Kummerkasten Dörte Dörröbst‐Dirtydirndl berät Sie schief in abschüssigen Lebenslagen Heute: "Uhren, die nicht ticken, gehen die?" Simplicus S. aus K. schreibt: besondere Mädchen sehr viel Zeit mit Telefonieren, meist mit Gleichaltrigen, die auch nicht viel, aber davon massig zu sagen haben. "Es ist akustische Folter.", berichtet Holbrindson, der zwar selbst nie bei der NSA gearbeitet hat, aber über geleakte Klagen aus Mitarbeiterkreisen verfügt. "Es kommen auch Agenten direkt in unsere Sprechstunde und weinen sich mal aus, was sie bei ihren Vorgesetzten natürlich nicht machen können." Dazu kämen die Millionen an belanglosen SMS, die ebenfalls durchgesehen werden müßten. Aber was kann nun getan werden, um den Agenten das Leben zu erleichtern? Außer zu fliehen und alles offenzulegen? Die OHSGS empfiehlt nicht aufzugeben und hat auch keine gute Meinung von Edward Snowdon: "Der war ein Milchbubi und ist zusammengeklappt wegen zu vielem Geschnatter um 'My little Ponylein' - das wissen wir von seinen Kollegen." Zugegeben eine harte Belastungsprobe für einen intelligenten Mann um die 30, aber anderen ginge es ja auch nicht besser; "Rennen die deshalb gleich zum 'Guardian'?" Die Menschenrechtsorganisation, die sich so für die Belange der Geheimdienstler einsetzt, möchte den Hebel bei den Verursachern angesetzt sehen, also den Überwachten: "Handies und Smartphones sollten bei einer gewissen Überforderung im Dauerbetrieb anfangen zu glühen, sodaß man sie fallen lassen muß. Dabei gehen sie dann im günstigsten Fall einfach kaputt. Die Treibersoftware könnte auch so gestaltet sein, daß ab einer bestimmten Gesprächsdauer oder wenn gezählte Male Schlüsselwörter fallen wie 'vollkrass-ey' oder 'boah-alta' oder 'figg-dei-mudda' ein Sprachverzerrer zugeschaltet wird der die Rede in Hühnergegacker oder Hundegebelle umwandelt und so die Fortsetzung des Telefonats unmöglich gemacht wird." "Ich habe oft Uhren die nach einiger Zeit nicht mehr gehen. Sie bleiben stehen. Dann werfe ich sie fort und kaufe eine, die noch geht. Das wiederholt sich aber ständig und ich bin echt genervt. Woran liegt es, daß die Geräte ständig kaputtgehen und warum nur bei mir? Oder sind die gar nicht kaputt? Woran merke ich, daß eine Uhr noch geht, wenn sie nicht mehr geht? Bitte helfen Sie mir, ich bin kein Uhrmacher und habe auch noch nie im Leben einen gesehen. Ist das nicht ein ausgestorbener Beruf??" D. D.‐D. antwortet: "Däs ist echt schwer. Es gibt mechänische Ühren ünd es gibt digitale, die mit Mechänik häben sich bewegende Zeiger (öft im Kreis herüm) ünd die mit Digits häben sich bewegende Elektrönen (Laufrichtüng ünbekännt). Beide können ein Federwerk häben, däs vön Zeit zü Zeit ausgetauscht werden müß wenn die gespeicherte Energie weg ist, öder auch eine eingelegte Knöpfzelle, die immer wieder aufgezögen werden müß dämit sie wieder in Schwüng kömmt. Dänn gibt es aber nöch eine dritte Möglichkeit, ünd die üngesündeste, däs wäre eine Atömühr. Därinnen finden ständig kleine nükleare Explösiönen stätt die ein Mühlräd antreiben, wödürch ein Schwüng in die Zifferblätter kömmt, wäs män dänn auf dem Zähnrad sieht." Simplicus S. aus K. ist überfordert: "Das ist aber ganz schön kompliziert. Warum können die nicht die ganze dumme Technik draußen lassen und einfach nur eine Uhr entwerfen, die geht?" D. D.‐D. mag es präzise: DörröbstDirtydirndl "Än einer Ühr, die nür geht, werden Sie söwiesö keine Freude häben, dä sie ständig nächgeht ünd Sie dessen züfolge immer zü spät kömmen. Richten Sie Ihr Augenmerk lieber auf Ühren, die laufen! Ihre Züverlässigkeit scheint auch besser, denn ich häbe nöch nie vön einer Ühr gehört, die 'nächgelaufen' wäre." (Anm.d.Red. <Wir geben hier den Umlaute‐Sprachfehler der Autorin auf deren Wunsch unverfälscht wieder>) Anzeige: Online‐Ausgabe 23 D i e C o r n u s c o p i a Pa r a l l e l w e l t R e v u e www.cornuscopia.de Online‐Ausgabe 23 Ab nächster Ausgabe: "Die Abenteuer von Mildred Labersack" +++ Snobs aller Welt +++ Eine Bildergeschichte von Max Tillerholz Jedesmal eine neue Erkenntnis, jedesmal eine neue Bewußtseinsstufe! Heute: Richtig schminken für den Arbeitsmarkt! Das geht doch besser: Elmo Lincoln, Enid Marcey , 'Tarzan of the Apes', 1918 Der neue Fortsetzungsroman auf Seite 6 der C.PW.R. "Plan B der A‐Planer von Planet C'Deh" Nach der letzten Folge von H. Groethensluks 'Unser war der Faulschlamm im Fenster' präsentieren wir Ihnen den nächsten renommierten Autor und sein Werk. Wir konnten Miguel Canailles aus Puerto-Rico verpflichten, einen Roman für uns zu schreiben. Es handelt sich dabei um einen Sciene-Fiction, sagt Canailles und massiert sich dazu seine Cojones. "Er hat einen starken sozialkritischen Kissenbezug und massakriert das kosmische Kleinbürgertum. Ich habe ihn größtenteils in meinem Baumhaus verfaßt, während die Leiter umgefallen war und ich halb verhungert oben bleiben mußte. Dann kam mein Neffe endlich auf die Idee einen Stuhl vor den Baum zu stellen, sodaß ich darauf hinabrutschen und von dort die Erdoberfläche erreichen konnte. Zwischenzeitlich war ich gezwungen, mich von Blättern und Ameisen zu ernähren." Sehr schön, aber was hat das mit dem Roman zu tun? "Er ist dadurch noch dramatischer geworden. Ich klammerte quasi meinen ganzen Überlebenswillen daran. Die Leser werden ihn bestimmt lieben. Es gibt viele Seitenhiebe auf die puerto- Anzeige: Seite 6 August 2014 ricanische Gesellschaft der Zukunft, das dürften die erkennen." Wir glauben, eher nicht. Was kann uns Herr Canailles noch vorausschauend auf die Handlung verraten? "Oh, es werden Humanoide gegen Androide kämpfen und mechanische Götterfrauen kämpfen gegen Roboterüberweiber. In den galaktischen Ausmaßen hat es diesen Geschlechterkampf noch nie gegeben. Ich Fortsetzungsroman: Plan B der A‐Planer von Planet C'Deh von Miguel Canailles Folge 1 In einem anderen Universum, ei‐ ner unbekannten Galaxie voller ungewisser Unabwägbarkeiten, lebte eine Oma ungewissen Über‐ alters in einem Großmutterschiff und kochte Rübensuppe. Viele kampflustige Tochterschiffe und Enkeljäger wollten gut gemästet in den Kampf geschickt werden. Dabei erzählte sie ihnen Helden‐ habe auch die 'Frankfurter Schule' eingebaut und einen bekannten Philosophen daraus xmal mit Strahlenwaffen rösten lassen. Das war richtig mikrowellenspaßig." Wie sah der bisherige Leidensweg von Miguel Canailles auf dieser Welt aus? "Ich habe wenig Erinnerungen an meine früheren Existenzformen. In diesem Leben habe ich bislang als Obstverkäufer und Antriebskraft in einem Laufrad für eine Feldschmiede gearbeitet. Dabei formte sich unaufhörlich mein Intellekt. Ich hörte von der Existenz Europas und daß dort mit Nichtstun viel Geld zu machen sei. Also kam ich her und schrieb Romane. Die will zwar keiner haben, aber egal, die C.PW.R. ist ja auch so gut wie nichts. Das ist doch mal ein nichtiger Anfang!" Miguel Canailles befindet sich in den kommenden Wochen noch im Sitzstreik vor dem Redaktionsgebäude, um ein Gehalt einzufordern, währenddessen könnten Sie ihn für ein Autogramm oder ein Autokilo dort belästigen und ihm eine Tasse heiße Suppe spendieren. geschichten und langweiliges Philosophengeschwätz der galak‐ tischen Sonderschule von Frank‐ furt. Das war ein unbedeutender Planet mit Banken und Äppelwoi. Wer nichts auf der Pfanne hatte, gründete einen 'Blauen Bock' und turtelte mit dem Robot Lisalinda Wöhr herum. Die anderen gingen zu den Space Extreme‐Rangers. Dort konnte ein Mann noch ein Mann sein, wenn er nur eine gute Strahlenwaffe sein eigen nannte und Kreditkarten fälschen konnte. "Erzähl uns lieber was von Cap‐ tain Hippo und dem Plan B.", baten die Tochterschiffe. Das war ihre Lieblingsgeschichte und Oma war so fahrlässig verfahren und genial dement, daß bei jedem Erzählen eine andere Erzählung herauskam, somit konnte man nie wissen ob Captain Hippo diesmal William Powell, 1927 In Köln verübte der unbekannte Dichter Heinz-Dietlindus Zartbüschel einen Selbstlustmord, indem er sich von der Spitze des Doms in den Rhein stürzte. Das war schon deshalb merkwürdig, weil dieser imposante Kirchenbau nicht am Rhein liegt. Zeugenvideos beweisen, daß sich Zartbüschel eines Motorseglers bediente, um diese Distanz zu überbrücken. Was Zweifel entstehen läßt, ob er überhaupt zu Tode kam oder nicht vielmehr auf einer Brücke überbrückte. Die ganze Aktion kann also genauso gut nur ein billiger Brückenschlagsversuch sein, seine erfolglose Poesie zu pushen. Zartbüschel hinterließ nicht nur * Ketchup-Toilette * zwei Ehefrauen und unbezahlte Rechnungen, sondern auch ein ich sah mein klo paar Zettel mit Gedichten an der Absprungstelle. Darin stand als es war dreckig und schimmelte 'letzer Wille', daß diese publiziert es musste sauber geleckt sein da nahm ich tuben ketchup werden sollten oder er werde sich bitter aus dem Jenseits rä- leerte rote würste in die schüssel da machte spass chen. Aufgrund dieser Botschaft das gierige lecken geht die Kripo davon aus, daß Zartbüschel auf dem rechten (Wie finden Sie das? Na ja, es Rheinufer landen konnte. Nun zwei Werke von Heinz-Diet- kommt noch eines...) lindus Zartbüschel, nur für den Fall daß er seinen Coup nicht * Ohrenschmalz-Gourmet * überlebt hat: dank meiner beiden muschis am Ende starb oder seine große Liebe, die Roboteramazonenköni‐ gin Risoletta reparierte und viele kleine Androiden zeugte. "Seid ihr auch gut geölt?", fragte die Oma streng. "Ohne Waffenputzen dürft ihr nicht ins Bett." Ihre Ahnen führte sie auf ein altes Geschlecht auf dem Planeten C'Deh zurück, der neben der Laufbahn von Planet E'Eff lag und alle 107 Jahre beinahe mit diesem zu kollidieren pflegte. Wer hatte nur diese be‐ scheuerten Umlaufbahnen entwor‐ fen? Jedes dieser Tochterschiffe in Kreuzer‐Größe, die kleinen erst, zarte Zerstörerlein, und die put‐ zigen Staffeln aus vorwitzigen En‐ keljägern lagen der Oberbefehls‐ oma in ihrem Großmutterschiff am mechanischen Herzen. "Es ist gut, daß man euch zusammen‐ schrauben konnte und kein chau‐ vinistisches Schwein nötig war für eine Zeugung.", sagte sie zu ihnen und tätschelte ihre Bugschilde. "So seid ihr wenigstens zum Kampf zu gebrauchen und keine Weicheier, die beim ersten Torpedo‐Streif‐ schuß nach Hause flitzen." Von Männern hatte sie also keine gute Meinung. Aber was waren diese Männer überhaupt für Wesen? Sie überlegte angestrengt. Seit 233 Jahren hatte sie keinen Mann mehr gesehen. Eigentlich auch nicht vermißt. Wer vermißt schon Ärger und mangelnden Willen, stumme Kartenspieler und Kunst‐ biersäufer? Männer, diese weiner‐ lichen Figuren, die ständig getrös‐ tet werden mußten und nur ans Ficken dachten? Die so berechen‐ bar waren wie die Ionenbildfläche einer Arithmetikkonsole? Idiot's Delight Karriere Schminksets mit Bleicheffekt sorgen für den nötigen Nachdruck bei Ihrem Karriere Eisprung. Fragen Sie im Fachhandel nach Idiot's Delight! denen, die man Ohren nennt hab ich nie hunger, werd ich immer satt lecker schmiere, massig schmalz puhl ich aus der tiefen senke ist auch oft ein haar dabei das spaghetto in meiner käsesauce egal ob guckt ein böser opa macht mir zeichen dass will mir hals abschneiden egal ob schimpft böse oma droht mit regenschirm ich geb ihnen nix vom ohr aber ich lass sie probieren von meinen nasenpopel nachdem ich sie gefesselt auf stuhl zwangsernähre Unseren Recherchen zufolge hat Zartbüschel noch nie etwas veröffentlicht, er wurde immer abgelehnt oder aus der Tür geworfen. Möglich, daß sich bei dem sensiblen Künstler so viel Frust aufstaute, daß er den Motorsegelflug als letzten Ausweg wählte... "Bitte, bitte‐", flehten die kleineren Tochterschiffe, Zerstörer und Tor‐ pedo‐Lancers. "Die Geschichte mit Plan B der A‐Planer! Aber dies‐ mal muß Captain Hippo ein grün‐ liches Hemd mit eingewebtem Fahnenmast tragen!" "Was für eine dumme Idee. Aber gut." In dieser Sache war die groß‐ galaktische Hyperoma der Flotte sehr berechenbar, wie die Ionen‐ bildfläche einer Arithmetikkon‐ sole. Man tat lieb und schlug ihr was vor, und sie nahm immer an, nicht ohne etwas Geziere. Die Flotte war freudig erregt. Selbst die fünf zentralen Schlacht‐ schiffe zitterten vor Wonne, daß das Großmutterschiff wieder eine Übertragung der legendären Ge‐ schichte beginnen wollte. Aufge‐ regt stießen sich die Kreuzer mit den Flanken.