Gerusía | eLexikon | Geschichte - Altgriechenland

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Gerusía | Geschichte - Altgriechenland - Altgriechisches Staatswesen
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Seite 7.193
Gerusía 7 Wörter, 55 Zeichen
?Gerusía (griech.), s. Geronten.
?Geronten (griech., »die Alten«),
Name der Ältesten oder Edelsten des Volkes, die schon bei Homer den Rat des Agamemnon bildeten. In der historischen Zeit
erscheint der Name besonders in den dorischen Staaten, namentlich in Sparta. Hier bestand der von Lykurg eingesetzte oder
bestätigte Rat der Geronten, die Gerusia, aus 28 Männern, die bereits das 60. Jahr überschritten und ein untadeliges Leben geführt
haben mußten und auf Lebenszeit gewählt wurden. Mit den beiden Königen zählte das ganze Kollegium 30 Mitglieder, die Könige
führten den Vorsitz.
Das Amt eines Geronten galt für die höchste Ehre im Staat und war von aller Rechenschaft befreit. In den Händen der Gerusia
lag einerseits die Verwaltung, sofern sie die vor die Volksversammlung zu bringenden Anträge vorbereitete, anderseits die
Kriminalgerichtsbarkeit in allen den Fällen, welche Ehrlosigkeit oder Tod nach sich zogen. Über Vergehungen der Könige hatte sie
zugleich mit den Ephoren die Entscheidung. Im Lauf der Zeit wurde die Wirksamkeit und Bedeutung der Geronten durch die
zunehmende Macht der Ephoren in den Hintergrund gedrängt. Eine ganz ähnliche Gewalt besaß die Gerusia in Kreta, welche der
spartanischen zum Muster gedient haben soll.
Ende Geronten
Quelle: Meyers Konversations-Lexikon, 1888; Autorenkollektiv, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte
Auflage, 1885-1892;7. Band, Seite 186 im Internet seit 2005; Text geprüft am 1.2.2008; publiziert von Peter Hug; Abruf am 13.1.2017
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