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TONIKUM
Ausgabe 4 05/2010
Die willkommene
Auszeit?
Es kommt nicht selten vor, dass ein Studierender eine wichtige Prüfung nicht besteht.
Spätestens wenn man die Basisprüfung erst
im Winter schreibt oder 8-, 7-, 6 - Kreditpunktefächer vermasselt hat, dauert das
Bachelor-Studium länger als die üblichen
drei Jahre. Ab diesem Zeitpunkt schwirren
tausende Fragen im Kopf. Unter anderem:
Mache ich ein Zwischenjahr? Wann genau?
Wie lange? Was mache ich in dieser Zeit?
Jobben, Ferien, Praktikum,
Famulatur, freiwillige Arbeit oder doch ein lockeres
Semester mit Kompensationsfächern?
Sechs Wochen Famulatur
waren es zu Beginn meines
Studiums. Je nach Apotheke lernt man Soziales oder
Fachliches, was beides sehr
wertvoll sein kann. Für viele ist sie gar der erste Blick
hinter die Kulissen und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Ich erinnere mich an sechswöchiges Herumsitzen
und Auspacken sowie an Pharmaassistentinnen, die hinterrücks hundert Bosheiten über
ihren Chef erzählten, sodass ich innert einer
Woche über alle Macken Bescheid wusste.
Das daraus gezogene Fazit für mich war:
„Werde nie irgendein Chef, denn Heuchelei
wird dein ewiger Begleiter sein.“ Eine kostbare Einsicht neben der Erleuchtung, dass
die Apotheke nicht das Richtige für mich
war.
Als Kontrast zur Apotheke und zum Vergleich gibt es die Möglichkeit eines Praktikums in der Industrie. Endlich kann man
Erlerntes in der Realität anwenden und
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selbstständig arbeiten. Eine weitere wertvolle Erfahrung. Denn auch hier lernt man
mehr Soziales. Das Fachliche kann man ja
schon, es wird nur noch mit Feinheiten abgerundet.
Für ein Leben neben dem Studium kann
man ehrenamtlich arbeiten. Freiwillige Arbeit z.B. in einem Fachverein sind ideal,
wenn man Enthusiasmus und Visionen mit
sich bringt. Doch beansprucht sie private
Zeit und fordert persönliches Engagement
in einem sehr hohen Mass, auch wenn’s
nicht so scheint. Es ist nicht selten, dass man
sehr hart aufprallt, vor den
Kopf gestossen wird oder
Undankbarkeit begegnet.
Dennoch ist auch dies eine
Erfahrung aus der man sehr
viel lernt. Immerhin lässt
es sich ohne Weiteres mit
einem lockeren Semester
mit Kompensationsfächern
vereinbaren.
Dies sind alles Fähigkeiten
und Erfahrungen, die man
in Vorlesungen nicht lernt.
Fähigkeiten, die als Ausweis beim Arbeitgeber gelten und zeigen: Ich weiss, wie
es in der Arbeitswelt ist. Mir brachte das
Zwischenjahr folgende für mich wertvolle
Erkenntnisse: Man ist nicht mehr nur unter
sehr guten Freunden. Es ist nicht mehr alles
Friede-Freude-Eierkuchen. Es ist möglich
in verschiedenen Umfeldern, die gleiche Erfahrung zu machen. Nichtsdestotrotz empfehle ich jedem das Zwischenjahr auszunutzen.
Es stehen jedem/r StudentIn viele Türen
offen. Man muss sich nur im Klaren sein,
welche Wege man beschreitet. Diese Ausgabe gibt einen Einblick in bereits beschrittene Wege und vermittelt die dort gesehenen
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Ausgabe 4 05/2010
Impressionen. Vielleicht findet die eine oder
andere Person gar einen Anstoss für das eigene geplante Zwischenjahr.
Wort des Redaktors
Das unendlich lange Zwischenjahr
Da ich schon von Türen Sprach: Meine Tür
ist die eines unendlich langen, ganz und gar
nicht freiwillig gewählten Zwischenjahrs
vom TONIKUM. Denn dies ist meine letzte
Ausgabe. Doch geh auch ich mit viel sozial
Erlerntem und einer wertvollen Erfahrung
fürs Leben aus diesem Jahr. Wie Oscar Wil-
TONIKUM
de so schön sagte: „Ich bin durchaus nicht
zynisch, ich habe nur meine Erfahrungen,
(…).“
Mit einem guten Gewissen und in der Hoffnung der pharmazeutischen Studentenschaft
neben dem Studium eine Unterhaltung geschaffen zu haben, verabschiede ich mich
mit einem von ETH-Studenten oft vergessenen Zitat: „Bildung ist etwas Wunderbares.
Doch sollte man sich von Zeit zu Zeit daran
erinnern, dass wirklich Wissenswertes nicht
gelehrt werden kann.“(Oscar Wilde)
Auf Wiedersehen!
sis
Impressum
Klaus Eyer (lau)
TONIKUM
Manuel Schellenbaum (msc)
Postfach 170, 8093 Zürich
Sina Eetezadi (set)
www.apv.ethz.ch
Susanne Driessen (su)
[email protected]
Theresa Burkard (tbd)
Oliver Stähli (ost)
Toni Widmer (twz)
Redaktion
Shilpi Singh (sis), Chefredaktorin
Idee Titelblatt
Xian Wu (jwx), Vize-Redaktorin
Martina Boxler
Karina Messmer (ase), Reporterin
Patrick Haueis (pah), Reporter
Anregungen und Kritik an
Stephan Limbach (skl), Reporter
[email protected]
Muriel Grämer (mgm), Lektorin
Betreff: „Anregung“ / „Kritik“
Simon Matoori (ssm), Lektor
oder via Formular auf der APV-Seite
Marco Grob (gon), Layouter
Druck
Corinne Brühwiler (rin), Webdesignerin
SPOD - Student Print On Demand
Auflage: 350 Stück
Freiwillige Schreiber + Helfer
Anne-Valérie Putallaz (avp)
Giulia Farneti (giu)
Ausgaben: 4 pro Jahr
TONIKUM
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Ausgabe 4 05/2010
Inhalt
Die willkommene Auszeit?
3
Swiss mobility program – Geneva
6
Interview mit Prof. Cornelia Halin
7
Die Loge
10
Kolumne 2. Jahr
10
Kolumne 1. Jahr
12
Polymesse - Das Sprungbrett in die berufliche Zukunft
12
SiS’ SpassSeite
14
Obesity
15
Back to Nature - lab journal
19
Praktikum bei der Novartis in Basel
20
colonne francophone
22
Kolumne 3. Jahr
22
Pharmazie & Forensik
23
column 4th year
24
Kolumne 5. Jahr
24
Zeitvertrieb
25
Praktikum in der Spitalapotheke
26
6
Ausgabe 4 05/2010
Swiss mobility program – Geneva
K
urz vor meinem Studium machte
ich ein Praktikum bei der Novartis in Basel und bemerkte, dass es
eine ziemliche Kluft zwischen den Technicians und den Labheads gab, da letztere der
französischen Sprache nicht mächtig waren,
erstere jedoch vor allem aus dem Elsass kamen. Das gab mir zu denken... auch wenn
Französisch in der Schule immer zu meinen
Hassfächern gehörte.
Schliesslich erfuhr ich vom Swiss Mobility
Programm. Es ermöglicht den reibungslosen Austausch von Studenten zwischen den
Universitäten der Schweiz und man glaubt
es kaum, aber es ist tatsächlich so!
Zunächst sprach ich mit meiner Studienberaterin, die etwas verwirrt war von meinen
Plänen. „Ja, sie können für den Master an
eine andere Uni…“ „Ähh, nein, ich möchte gerne das zweite Jahr dort absolvieren.“
„Das hat ja noch keiner gemacht. Sind sie
sich da sicher!?“ „Ja, klar!“.
Naja, ganz ehrlich, so sicher war ich mir natürlich nicht, aber irgendwie dachte ich mir:
Was hab ich schon zu verlieren?
Beim Mobility Office musste ich lediglich
meinen Namen sagen und das war’s. In
Genf hatte ich Bevorzugung bei der Studentenwohnheimen und schwupp war ich
zu Beginn des zweiten Studienjahres in
Genf. Natürlich war der Anfang nicht ganz
einfach: Ich sprach kaum Französisch und
musste irgendwie mit Händen und Füssen
die administrativen Dinge erledigen. Erschwerend kam hinzu, dass bis dato keiner
je solch einen Austausch nach Genf gemacht
hat: „Ahh, alors vous faites Erasmus?“
„ähm, no je fais Suisse mobilité. C‘est com-
TONIKUM
me Erasmus, mais en Suisse.“ „Ca existe?
Vous êtes sur?“ „Oui...“. Irgendwie hab ich
das zumindest geschafft.
Studienbeginn, war natürlich auch ein
Abenteuer. Zunächst entspricht das Raumsystem in Genf gar keiner Logik und „Raum
suchen“ wurde bald zu meiner Hauptbeschäftigung.
Mit der Zeit lernte ich immer mehr Leute
kennen und meine Französischkenntnisse
nahmen sprunghaft zu. Sie mussten auch,
denn schliesslich hatte ich auf dieser Sprache zu studieren. Nach 2 Monaten begann
ich mich in Genf wirklich wohl zu fühlen
und genoss das internationale Flair der
Stadt. Ich wurde sehr beeinflusst von den
vielen Leuten, die zig Länder und Kulturen frequentieren, und musste lernen, dass
es gar nicht so besonders ist, fünf Sprachen
zu sprechen und vor allem was für einen
limitierten Geist ich doch habe, da ich bis
jetzt nur wirklich in Deutschland und der
Schweiz lebte.
Ich kann jedem nur empfehlen, so eine
Erfahrung zu machen. Man bleibt in der
Schweiz, aber ist trotzdem im Ausland und
alles ist so einfach. Warum trotzdem so viele – vor allem in der Schweiz – niemals den
Weg über den Röschtigraben finden... Think
about it!
set
TONIKUM
Ausgabe 4 05/2010
Interview mit Prof.
Cornelia Halin
Die zweifache Mutter ist Mobilitätsberaterin
und seit 2008 Assistenzprofessorin am Institut für Pharmazeutische Wissenschaften. Ihr
Fachgebiet ist Drug Discovery Technology.
Was war Ihre Motivation Mobilitätsberaterin zu werden? Kommt diese aus Ihrer
eigenen Erfahrung?
Das kommt sicher aus meiner Erfahrung.
Ich habe Biochemie an der ETH Zürich studiert und absolvierte ein Austauschsemester
am Imperial College of
Science in London. Das
war eine bleibende Erfahrung für mich, sowohl
bezüglich des Studiums
wie auch in Bezug auf
das Menschliche. Die gemachten Erfahrungen haben mich mit beeinflusst,
das Amt vom Herrn Detmar zu übernehmen.
Welchen Studierenden
empfehlen sie ein Austauschsemester und was
sind die Grundvoraussetzungen dafür?
Das Austauschsemester
sollte nicht vor dem 5. Semester absolviert werden. Die meisten gehen im 3. Jahr des Bachelorstudiums oder
während des Masterstudiums. Die Leistungen im Studium sollten gut sein, und ebenso
sind ausreichende Sprachkenntnisse eine
Grundvoraussetzung. Für die USA wird in
der Regel ein TOEFL (Englisch-Zertifikat)
verlangt. Ausserdem ist eine gute Portion
Eigeninitiative und Motivation gefragt. Die
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Aufgabe der Mobilitätsberaterin ist im Wesentlichen nur unterstützender und nicht organisierender Natur. Eine wichtige Informationsquelle ist die Mobilitätsstelle im ETH
Zentrum und ihre Homepage (http://www.
mobilitaet.ethz.ch/), auf welcher Kriterien
für die Länder sowie Deadlines ersichtlich
sind.
Spielen Noten eine sehr grosse Rolle für
den Austausch? Es heisst immer: «Wir
bekommen die besten an die ETH und
senden die besten von der ETH.“ Kann
ein(e) durchschnittliche(r) StudentIn
nicht in den Austausch?
Bei den Pharmaziestudierenden haben wir
keinen offiziellen Noten
cut-off. Allerdings gilt
bei den meisten anderen
ETH Departementen ein
cut off von >4.5, und so
orientieren auch wir uns
daran. Letzten Endes ist
es Ermessenssache von
mir und der Professorenschaft, wen wir in den
Austausch schicken. Ein
wichtiger Punkt für diese
Entscheidung ist auch die
Motivation des / der StudentIn. Auf jeden Fall ist
es uns ein Anliegen, nur
Studierende zu schicken, die dem Unterricht an der Gast-Universität folgen und die
Prüfungen dort bestehen können. Bekundet
jemand schon an der ETH fachlich Mühe,
wird er an der fremden Universität, wo er
sich an viele neue Gegebenheiten anpassen muss - z.B. an die Sprache, eine andere
Unterrichtsform, den vielleicht nicht ganz
nahtlos an das Vorwissen angrenzenden
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Ausgabe 4 05/2010
Vorlesungsstoff oder zusätzliche administrative Angelegenheiten - eher noch mehr
Probleme haben.
Wurde durch das Bologna System der
administrative Aufwand für Austauschsemester gesenkt?
Das ist jetzt meine persönliche Meinung:
Ich denke, dass es auf dem Papier einfacher
geworden ist, da man Kreditpunkte vergleichen kann. Vereinfachungen gibt es sicher
bei der Mobilität zwischen Bachelorstudium und Masterstudium. Bei der Mobilität
im Rahmen eines Austauschsemesters bleibt
das Problem der Kompatibilität der Kurse.
Die meisten Kurse unserer Partner-Universitäten sind inhaltlich nicht mit unseren
Kursen identisch, so dass ein Unterschied
zu dem Wissensstand der in Zürich verbleibenden KommilitonInnen entstehen kann.
Einige Kurse, wie z.B. die Pflichtfächer im
Masterstudium, müssen deshalb an der ETH
Zürich absolviert werden.
Dies führt uns direkt zur nächsten Frage.
Lassen sich die Kreditpunkte, welche an
ausländischen Universitäten erworben
wurden, mit den an der ETH Zürich erworbenen vergleichen oder gibt es Leistungsunterschiede?
Das zu verallgemeinern ist sehr schwierig.
Die verschiedenen Kurse werden natürlich
von uns verglichen und wenn zum Beispiel
für einen bestimmten Kurs an der Gast-Uni
drei Kreditpunkte vergeben werden, an der
ETH Zürich für einen inhaltlich vergleichbaren Kurs aber nur zwei Kreditpunkte,
dann kann es sein, dass dem/der StudentIn
nur zwei Kreditpunkte angerechnet werden.
Es muss dann noch eine weitere Lerneinheit
besucht werden, um die notwendigen Kreditpunkte zu erhalten. Es werden möglichst
massgeschneiderte Lösungen anhand des
TONIKUM
ETH-Niveaus gesucht. Das bewirkt allerdings einen grösseren Aufwand für die Studierenden bei der Planung Ihrer Stundenpläne.
Für welchen der beiden Masterstudiengänge, MIPS oder MSc Pharm. Sciences,
eignet sich ein Austauschsemester Ihrer
Meinung nach besser?
Das ist schwer zu sagen, da wir relativ kleine
Zahlen von Studenten/innen haben, die ein
Austauschsemester absolviert haben. In den
letzten vier Jahren waren dies meines Wissens nur gerade elf Studierende, die für ein
Vorlesungs-Semester oder für die Masterarbeit weg gegangen sind. Vom neuen Studiengang MIPS hat bis jetzt noch niemand ein
Austauschsemester absolviert. Die meisten
Studiernenden haben einen Austausch während der Masterarbeit gemacht, was von
der Organisation her auch am leichtesten
sein dürfte. Bei einem Austauschsemester,
in dem Vorlesungen besucht werden, kann
es sein, dass einige verpasste Kurse an der
ETH nachgeholt werden müssen und sich
der Austausch somit Studiums-verlängernd
auswirkt.
In einem Austauschsemester findet man
Freunde fürs Leben! Sie haben 1995-96
ein Austauschjahr absolviert. Stehen sie
nach der langen Zeit noch in Kontakt mit
Ihren Freunden?
Ja, so z.B. mit einer Italienerin, die Chemie
studierte und zur gleichen Zeit wie ich einen ERASMUS Aufenthalt am Imperial
College machte, Sie lebt jetzt in Chicago
und als ich für mein Postdoc in Boston war
(2002 - 2005), kam sie mich zweimal dort
besuchen. Auch mit anderen Austauschstudierenden, die damals mit mir in London
waren, stehe ich noch in Verbindung. Also
im Allgemeinen kann man sagen, in einem
TONIKUM
Ausgabe 4 05/2010
Austauschsemester findet man Freunde fürs
Leben!
In welchem Semester werden am meisten
Austauschsemester absolviert? Welches
Semester eignet sich dafür?
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offizielle(n) BetreuerIn an unserem Institut
(IPW) findet. Ein Vorteil bei einem ERASMUS-Aufenthalt ist, dass man ein Stipendium von ca. 250.-/ Monat erhält. Auch ist der
administrative Aufwand bei den offiziellen
Mobilitätsprogrammen in der Regel niedriger, da man hier viel Unterstützung durch
die Mobilitätstelle der ETH und der GastUni bekommen kann. Eine Möglichkeit,
sich ein Bild von den Gast-Universitäten zu
machen, bietet die Homepage https://www1.
ethz.ch/mobilitaet/outgoings/berichte, auf
welcher Austauschstudierende ihre Erfahrungen notiert haben.
Es gibt eine klare Präferenz für das 8. Semester, in dem die Masterarbeit absolviert
wird (7 von 11 mir bekannten Austauschen).
Wenn jemand eher Vorlesungen besuchen
möchte, eignet sich meiner Meinung nach
das 3. Bachelorjahr am Besten. Im Masterstudiengang sind wir recht streng, was den
Besuch unserer Pflichtfächer angeht, d.h.
diese sind nachzuholen. Am leichtesten ist
Auf welches Forschungsprojekt in ihrer
es wie gesagt, einen Austausch während
Forschungsgruppe sind Sie besonders
der Masterarbeit zu organisieren: Hier ist
stolz?
man auch nicht nur auf die offiziellen Destinationen (ERASMUS,
Als
AssistenzprofessoCH-Mobilität,
interna- In einem Austausch- rin sind meine wichtigstionale Partner-Unis der semester findet man ten Aufgaben, gute Lehre
ETH) beschränkt. Es gibt
und gute Forschungsarbeit
einige Studierende, die sich Freunde fürs Leben! zu leisten. Für letzteres
selbständig einen Masterbraucht man ein gut eingearbeits-Forschungs-Aufenthalt an anderen spieltes Team an Mitarbeitern. Ich bin froh,
Unis organisiert haben, so z.B. in London, dass ich ein motiviertes und kompetentes
Uppsala, Birmingham oder Rom. Natürlich Team (4 Doktoranden und 1 Technikerin)
stehe ich dann auch gerne beratend und hil- habe aufbauen können. Eigentlich finde ich
festellend zur Verfügung.
alle Forschungsprojekte in meinem Labor
Was sind die häufigsten Orte bzw. Uni- sehr spannend. Im Wesentlichen betreiben
versitäten, mit denen Austauschsemester wir Grundlagenforschung, d.h. wir untersuchen wie Immunzellen mit Lymphgefässen
durchgeführt werden?
interagieren oder welchen Einfluss WachsUnsere offiziellen ERASMUS Partner sind: tumsfaktoren auf die Immunantwort haben.
Barcelona, Padua, Kuopio (Finnland) und Besonders stolz werde ich sein, wenn wir
Kopenhagen. Zusätzlich gibt es mit Part- die Früchte unserer Forschungsarbeit, in
nerhochschulen ausserhalb Europas Aus- Form von Publikationen, ernten können.
tauschprogramme, die grundsätzlich für
Studierende aller Departemente offen sind. Wie sieht ein normaler Tag von Ihnen
aus?
Bei einer Masterarbeit ist man allerdings
sehr frei bezüglich der Wahl des Ortes. Die Mein Tagesablauf orientiert sich stark an
Voraussetzung für eine Masterarbeit an ei- unserem wöchentlichen Meeting-Scheduner anderen Universität ist, dass man eine(n)
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Ausgabe 4 05/2010
le, den Vorlesungen (im Herbstsemester)
und an der Betreuung meiner Kinder. Am
Montag- und am Dienstagmorgen kommt
eine Nanny, die sie bei uns zuhause betreut.
Dann gehe ich schon früh auf den Hönggerberg. Meine Vorlesungen habe ich in
der Regel am Montag oder Mittwoch vormittag. Am Dienstag morgen haben wir Labormeeting, und am nachmittag findet ein
Immunologieseminar im Zentrum statt. Am
Mittwoch komme ich meistens etwas später,
weil ich meine Kinder in die Krippe bringe.
Am Mittwoch nachmittag findet unser Institutsseminar statt. Meine Eltern holen dann
die Kinder von der Krippe ab und betreuen
sie auch am Donnerstag. Am Donnerstag
morgen haben wir nochmals ein Gruppenmeeting, an dem eine Person seine/ihre Forschungsresultate präsentiert und gemeinsam
ein Paper besprochen wird. Am Freitag arbeite ich wenn immer möglich von zuhause
und kann daher meine Kinder selbst in die
Krippe bringen und wieder abholen.
skl, jwx
TONIKUM
Kolumne 2. Jahr
Hurra, der Lenz ist da! Die Zeit der Tunichtgute ist angebrochen. Sie kriechen mit den
ersten Sprösslingen aus ihren erdigen Verstecken, so auch meiner. Er hat sich in seiner
Hängematte, welche zwischen meinem Ohr
und meiner Schulter gespannt wurde, häuslich niedergelassen und ist nun mein kleiner
dämonischer Souffleur, mein mephistotelischer Homunculus. Sein feiner Singsang
frisst sich langsam in mein Gehirn. „Physik?
Komm mit mir, verschwende deine Zeit!
PC-Praktikum? Komm mit mir, verschwende deine Zeit!“ Verlockende Angebote. Den
Frühling einläuten mit der Auferstehung
der heiligen Dreieinigkeit, BBQ, Bier und
Zigaretten, die alte weibliche Blüte ihrer
Erde überlassen und sich der Neuerblühenden zuwenden, alles hinzuwerfen und sich
mit VW T2 und Surfboard treiben zu lassen.
Sehr verlockende Angebote. Wind in den
Segeln meines schlingernden Bootes, darauf bedacht, es vom Kurs in eine faustische
Odyssee zu treiben. Doch ist mein Verstand
der Steuermann, mit wächsernen Ohren,
taub für die lockenden Sirenengesänge. So
bleibt mein Schiff auf Kurs und dümpelt ein
weiteres Semester vor sich hin.
msc
Die Loge
Weitere amüsante Comic Strips von Alex Macartney, wie Heimatland oder Herr Hummel findet ihr
unter: www.macartney.ch
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12
Ausgabe 4 05/2010
Kolumne 1. Jahr
Schwitzerdütsch!?!
Als wir gefragt wurden, ob wir einen Artikel über Schweizerdeutsch schreiben
wollen, haben wir, als Italienisch sprechende Pharma-Studentinnen, sofort einwilligt, weil wir es lustig fanden, über diese
Halskrankheit zu sprechen. Diese schwere
Krankheit hat die ganze Nordschweiz angesteckt und es scheint, als ob die Patienten
die Krankheit gar nicht bemerken und darum auch keine Kur dafür suchen. Symptome
dieser Krankheit sind: die Neigung, alles zu
verkleinern, zu verkürzen, mit grausamen
Halstönen zu würzen, Wörter zu entstellen
oder gar neu zu erfinden. Beispiele dafür
sind: Bizzeli, gsi, Chuchichäschtli, öppis
und luaga. Praktische Beispiele: - Häsch
öppis im Chuchichäschtli gfunda? Bisch
scho im Gärtli go Blüemli luaga gsi? Häsch
mir zwei Stüzzli? Die Ansteckungsgefahr
ist sehr hoch, da der Kranke alles Mögliche
macht, um andere anzustecken. Man merkt
es, wenn man versucht, Schriftdeutsch zu
sprechen. Man wird komisch angeschaut
mit einem bemitleidenden Blick, der sagen
will: - Oh du Arme, wo kommst du her? In
der Schweiz und nicht angesteckt? Ist das
möglich? - Die einzige Möglichkeit, eine
Antwort auf Hochdeutsch zu bekommen, ist
versuchen, sich als Kranke auszugeben. Da
wird man sofort entlarvt: - So?! Du wettisch
au krank si? Aber nei, das bisch du no nit!
- So etwas hat man noch nie gehört. Krank
sein und stolz sein, krank zu sein. Das gibt
es ja nur in der Schweiz!
Giu & Su
TONIKUM
Polymesse
Das Sprungbrett in die
berufliche Zukunft
Während des Studiums an der ETH
Zürich stellt man sich hin und wieder
die Frage, wie das Leben nach dem Abschluss wohl aussehen wird. In Bezug
auf die Jobwahl bietet die Polymesse
(20. – 22. April 2010, Polyvorträge
ab 17. März 2010) hierbei zahlreiche
Möglichkeiten.
Über hundert Firmen bekunden jedes Jahr
reges Interesse an Studienabgängern und
Studienabgängerinnen der ETH Zürich. An
der Polymesse suchen sie das Gespräch mit
Studierenden. Für letztere ist es die ideale
Gelegenheit herauszufinden, ob sie gewappnet sind für den Arbeitsmarkt. An der Messe lassen sich viele Informationen über die
Anforderungen einer bestimmten Tätigkeit
herausfiltern. Im Gegensatz zu einem Bewerbungsgespräch befindet man sich als
Messebesucher oder Messebesucherin jedoch in einer ungezwungenen Atmosphäre,
in der man sich auch einmal einen Fehler
erlauben kann. Noch wichtiger aber ist die
Möglichkeit, Kontakte mit Firmenvertretern zu knüpfen und einen ersten Eindruck
zu hinterlassen.
Für alle etwas dabei
An der Polymesse werden Studierende der
verschiedensten Fachrichtungen fündig.
Neben Unternehmen, die sich für alle Studienrichtungen interessieren, lassen sich auch
einige Firmen finden, die nur nach Studierenden bestimmter Fachrichtungen suchen.
Für Studierende der Pharmazeutischen Wissenschaften sind Firmen wie A.T. Kearney,
Firmenich, Johnson & Johnson, Lonza,
TONIKUM
Ausgabe 4 05/2010
Novartis, Roche, Roland Berger Strategy
Consultants und The Ark – Der Inkubator
besonders interessant. Es lohnt sich also, einen Blick auf den Messeführer, der in den
Wochen vor der Polymesse im Hauptgebäude und weiteren Gebäuden der ETH Zürich
aufliegt, zu werfen. Darin sind alle wichtigen Informationen zur Polymesse enthalten:
Welche Firmen sich für welche Fachrichtungen interessieren oder auch wann und wo
sie an der Polymesse zu finden sind.
Will man sich spezifisch über ein Unternehmen informieren oder Näheres über den
Arbeitsablauf bei einem bestimmten Unternehmen erfahren, kann man auch die Polyvorträge besuchen. Während dieser Vorträge stellen Firmenvertreter ihre Arbeit und
ihr Unternehmen vor und stehen für Fragen
Rede und Antwort. Für nähere Informationen über die Vortragsdaten und Inhaltsangaben kann man sich ebenfalls bei den kleinen
Broschüren bedienen, die ebenfalls an der
ETH aufliegen. Start der Polyvorträge ist
der 17. März 2010.
Bereit für den Berufseinstieg
Für den Ernstfall „Bewerbung“ kann die
Polymesse ebenfalls hilfreich sein: Während der drei Messetage kann man beim
Karrierepartner der Polymesse, Success &
Career, seine Bewerbungsunterlagen überprüfen lassen, einen Persönlichkeitstest zur
besseren Selbsteinschätzung durchführen
und gleich noch ein gratis Bewerbungsfoto
von sich machen lassen.
Ausserdem bietet Lawrence Fashion AG die
Möglichkeit, sich direkt am Stand persönlich beraten zu lassen (Farb- und Stiltipps,
Garderobencheck, Frisuren, Make-up usw.).
Für mehr Details findet am 21. April um
13.15h der interaktive Vortrag von Lawrence Fashion statt mit dem Thema „Wer
13
bin ich? – Wie sehe ich aus? – Wie werde
ich wahrgenommen? – Berufseintritt nach
Mass!“. Ebenfalls verlost Lawrence Fashion jedes Jahr ein Business-Massoutfit im
Wert von 2600.- unter den Messebesuchern
und -besucherinnen.
Im Vorfeld der Messe: Know-How für den
Berufseinstieg
Im Vorfeld der Messe bietet das Polytraining vielseitige Möglichkeiten, sich auf den
Berufseinstieg vorzubereiten. Angefangen
bei den Bewerbungsunterlagen und dem
richtigen Aussehen bis hin zum Berufswunsch oder der Möglichkeit einer eigenen
Firma werden verschiedene Vorträge und
Veranstaltungen angeboten. Das Programm
dazu befindet sich ebenfalls in den Broschüren, welche auch die Informationen zu den
Polyvorträgen enthalten.
Die Informationen, die im Messeführer und
den Broschüren enthalten sind, und noch einige mehr können übrigens auch online unter www.polycareer.ch eingesehen werden.
Also: Nichts wie hin zur Polymesse!
Die Nächste Polymesse findet vom 12. bis
zum 14. April 2011 statt.
Forum & Contact (Tanja Dallafior, Frédéric
Gindroz)
14
TONIKUM
Ausgabe 4 05/2010
SiS’ SpassSeite
Aspirin
Blutegelkur
Kommt ein Mann in die Apotheke und sagt:
«Ich hätte gerne eine Packung Acetylsalicylsaeure.» Darauf der Apotheker: «Sie meinen
Aspirin?» Der Mann: «Ja, genau, ich kann
mir bloss dieses blöde Wort nie merken!»
Die Frau klagt über starke Schmerzen in
den Beinen. Kein Medikament hilft ihr.
Eine Freundin rät ihr, es mal mit Blutegeln
zu versuchen. Einige Tage später treffen sie
sich wieder. "Nun, hat die Blutegelkur geholfen?" fragt die Freundin. "Keine Spur!
schimpft die Frau. ''Und eine scheußliche
Quälerei war es außerdem. Mehr als drei
von den Dingern konnte ich einfach nicht
roh hinunterwürgen. Den Rest hab ich mir
gebraten."
Stärkungsmittel
Verzweifelt kommt ein Mann zum Arzt:
"Herr Doktor, Sie haben mir dieses Roehrchen mit dem Staerkungsmittel gegeben."
"Ja und?" "Ich krieg es nicht auf."
Side Effects
After seeing a man cutting both sides of a
capsule, the pharmacist questioned him.
"Hey what are you cutting the sides for?".
The man replied: "To avoid, side effects."
TONIKUM
Ausgabe 4 05/2010
Obesity
As the spring progresses and temperatures
rise again, there’s no need to wear those
heavy jackets or loose hoodies anymore,
but rather to put on more light and skinrevealing clothes and hence body language
is likely to become more important again. I
allege that for most of the people at our age,
this means that they’re once more confronted with an ideal figure in a swimsuit with
which they compare themselves. This ideal
figure of course differs in different cultures,
but as far as our western culture is considered, I assume that a slender and healthy
looking body shape is generally accepted
to be beautiful. The general population,
however, looks very different. As a matter
of fact, there are more than 1 billion adults
overweight globally, at least 300 millions
of them being classified as obese. Obesity
and overweight have been found to pose a
major risk for chronic diseases such as type
2 diabetes, cardiovascular disease, hypertension and stroke and even certain forms
of cancer. One striking example is diabetes
type 2, where 90% of the patients are obese
or overweight. Besides these life-threatening conditions, there are further non-fatal
but debilitating health problems associated
with obesity including respiratory difficulties, chronic musculoskeletal problems, skin
problems and infertility. Regarding these
facts, overweight and obesity is justified to
be considered a disease, and, be it for the
sake of health or beauty, a disease that needs
to be cured. From a public health perspective, there is much change to be made, which
also to a certain extent lays in the responsibility of the pharmaceutical industry. In the
following article, I will talk about common
pharmacological as well as non-pharmaco-
15
logical treatment strategies of obesity and
overweight.
First of all, it has to be defined what obesity or overweight really means, as there
are different ways of classification. In the
sources I used, classification according
to the body mass index (BMI = kg/m2) is
commonly used, whereas a BMI < 25 means overweight and a BMI < 30 stands for
obese. Medications for the treatment of obesity are recommended (by National Institutes of Health guidelines) for use in adults
who have a BMI of 27 or higher plus obesity-related medical conditions (e.g. type 2
diabetes) or a BMI of 30 or higher in the
absence of such conditions. It is generally
accepted, however, that weight-loss medications are rather useful adjuncts to changes in
eating behaviour than stand-alone therapies.
On the other hand, even though many studies demonstrate that obese adults can lose
about 0.5 kg per week by solely decreasing
their caloric intake to 500-1000 kcal below
the intake required for maintenance of their
current body weight, long-term success in
maintaining the reduced weight is often
compromised without adjunct pharmacological treatment. Losing weight is difficult
for most obese people, yet long-term maintenance of a reduced weight is even more
challenging, and that’s where pharmacotherapy comes into play.
Medications currently approved for weight
loss fall into to broad categories: appetite
suppressants and those that decrease nutrient absorption.
Appetite suppressants generally work by
increasing the availability of anorexigenic
neurotransmitters, that is noradrenaline,
serotonine and dopamine, in the central
nervous system. Noradrenergic agents of-
16
Ausgabe 4 05/2010
ten carry the risk of abuse (e.g. amphetamine) and are therefore either restricted to
short-term use or completely banned from
the market. The only OTC-approved appetite suppressant, phenylpropanylamine,
was withdrawn from the market a few years ago because of concern about an association with hemorrhagic stroke in women.
However, placebo-controlled studies of six
months and beyond show a consistent but
moderate (i.e. a difference of 2 to 10 kg)
weight loss in comparison with placebo.
Serotonergic agents either act by increasing
the release of serotonine, inhibiting its uptake, or both. Their efficacy in controlled
studies appeared to be similar to that of noradrenergic agents, still several medications
had to be withdrawn from the market due
to associations with valvular heart disease
and pulmonary hypertension. Selective serotonin-reuptake inhibitors (e.g. fluoxetine)
are currently approved for a number of indications that are not related to obesity, including depression and obsessive-compulsive
disorder. Intrestingly, they have been shown
to induce weight loss in short-term studies
but at the same time show a lack of longterm efficacy.
Sibutramine, a mixed noradrenergic-serotonergic agent which also weakly inhibits
dopamine reuptake seems to be the most
promising drug compound for weight reduction. Sibutramine-induced reductions in
weight appear to be largely maintained for
periods of up to one year and remain significantly greater than those observed in patients who receive placebo. Although weight
was regained in both groups during the second year of follow-up, weight losses were
significantly greater among those who received sibutramine for the full two years of the
TONIKUM
trial. Commensurate with weight loss, other
metabolic risk factors also improved; these
include hyperlipidemia and hyperuricemia,
as well as glycemic control and plasma insulin levels in patients with type 2 diabetes.
The only FDA-approved medication for
obesity that reduces nutrient absorption is
orlistat, which acts by binding to gastrointestinal lipases in the lumen of the gut, preventing hydrolysis of dietary fat into absorbable free fatty acids and monoacylglycerols.
Under Orlistat treatment, approximately on
third of the ingested dietary fat is excreted,
thereby reducing fat and overall caloric intake. In double-blind, placebo-controlled
trials, orlistat had moderate effect for weight
loss but did, however, significantly decrease
the chance of regaining weight during follow-up. In long-term studies, orlistat additionally showed positive effects on insuline
levels as well as glycosylated hemoglobin
values, total cholesterol and low-density lipoprotein cholesterol.
With regard to all these pharmacological
interventions, one quickly remarks that the
long-term effects of basically all of those
medicines are insufficient. Since obesity
and overweight is often a chronic condition,
long-term treatment will most likely be needed. Therefore, careful consideration of the
known and possible risks of long-term medical therapy must be weighed against potential improvements in the patient’s risk of
obesity-related diseases. However, the safety and efficacy profiles of weight-loss medications beyond two years of use have not yet
been established. In addition, the long-term
effect of such medications on morbidity and
mortality has not been determined. Currently, behavioral interventions to improve diet
and increase physical activity as well as pre-
TONIKUM
Ausgabe 4 05/2010
ventive measures to raise public awareness
are considered the primary means to promote and maintain a healthy weight.
pah
Sources:
S Z Yanovski, J A Yanovski. Obesity. N Engl J
Med 2002; Vol. 346, No. 8; 591-602.
World Health Organization. Obesity and Overweight. Global Strategy on Diet, Physical Activity and Health 2003.
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Seite 117 aus „10 Jahre Zürich by Mike“, Jubiläumsband von Mike Van Audenhove,
© Verlag bbb Edition Moderne AG, Zürich.
TONIKUM
Ausgabe 4 05/2010
Back to Nature - lab journal
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StuZ2, 15./16. April 2010
Anzahl Gäste: ~300
Anzahl Pharmas: unbekannt
Anzahl HelferInnen: schlussendlich doch noch genug
Fragestellung: Was macht die Natur einer Pharmaparty aus?
Beobachtungen:
• Dekoration aus Hedera helix: morgens von Botanikexkursion erfahrenen Pharmas im
Wald gesammelt
• Spezialdrink Lebenselixier: Zusammengesetzt aus Wodka, Champagner und diversen
Fruchtsäften treibt er nicht nur den Alkoholspiegel in die Höhe, sondern auch den Blutzuckerspiegel in den diabetischen Bereich.
• Die Drinks werden vermutlich nicht nach Ph.Eur. hergestellt. Das Mischungsverhältnis
von ethanolhaltiger und wässriger Phase scheint eher willkürlich zustande zu kommen.
• männliche Gäste sind in der Überzahl; dazu ein Kommentar von Systembiologe Frederik: «An Pharmaparties sind überdurchschnittlich viele Frauen, deswegen bin ich
hier.» Pech gehabt!
Fazit: Eine Gruppe von Umweltnaturwissenschaftlern und Doktorand Julian bringen wohl
das Ziel vieler Gäste auf den Punkt: «easy Party machen» und « sicher heimkommen, morgens aufwachen und mein Portmonnee nicht leer vorfinden».
Es bleiben einige aufgeworfene Fragen:
- Wie lange wird sich der Mythos Pharmaparty = viele Frauen noch halten?
- Wie wirkt Viagra bei Frauen?
- Ist ein Cuba libre wirklich dasselbe wie Cola Rum?
- Das ist eine Pharmaparty. Wieso gibt es keine Drogen?
mgm
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Ausgabe 4 05/2010
Praktikum bei der
Novartis in Basel
Es ging so schnell, ich hatte kaum Zeit um
irgendetwas zu überlegen oder zu planen.
Prüfungssession fertig, Vertrag angekommen, in einer Wochen wird angefangen!
„Soll ich Ihnen eine Wohnung in Basel organisieren?“ schreibt mir die Angestellte
der Abteilung „Human Ressources“. Hmm,
das würde bedeuten innerhalb einer Woche
eine Wohnung zu finden und umzuziehen.
Da verzichte ich lieber und entscheide mich
für ein GA. Vier Monate kann ich das Pendeln wohl aushalten.
Mit der Suche einer Praktikumsstelle habe
ich schon früher angefangen, allerdings
nicht bei Novartis. Ich glaubte mit der Suche spät dran zu sein, aber wie sich herausstellte, war dies sogar ein Vorteil.
Erster Tag: Der Wecker läutet um 05.30, um
08.00 bin ich in Basel. Tram 1 in Richtung oops! falsche Richtung...
Ich schaffe es noch pünktlich zu sein und
am Eingang treffe ich unerwartet auf ein
bekanntes Gesicht. Die Welt ist bekanntlich
klein!
Nach der Einführung darf ich endlich meinen Betreuer, mit dem ich bisher nur telefoniert habe, kennen lernen. Auch erfahre
ich endlich, was ich hier machen werde.
Alles, was ich bisher wusste, war: „Analytische Arbeit“. Ich stellte mir darunter repetitive Messungen vor, aber in diesem Punkt
habe ich mich geirrt. Es handelt sich um ein
ziemlich anspruchsvolles Forschungsprojekt, welches praktische Arbeit wie auch
Denkarbeit einschliesst.
Mir wird ein schöner Arbeitsplatz zugeteilt
mit Sicht auf Frankreich. Der Campus ist
riesig und man hat alles, was man braucht:
TONIKUM
jede Menge Restaurants, ein Fitness-Zentrum, eine Post und vieles mehr.
Nach einer Woche extremer Unterbeschäftigung, da eben alles in letzter Minute organisiert wurde und ausser mir nur der
Computer für das Projekt bereit war, darf
ich endlich die Geräte der Novartis bedienen. Zwei Stunden dauert die Einführung
über die Bedienung des Chromeliums und
des HPLC-Geräts. Ich bin Frau Werner und
Ruth ziemlich dankbar, denn die Laborantin
ist sehr erleichtert, als sie erfährt, dass ich
nicht zum ersten Mal ein HPLC-Gerät bediene. Ich bin selber überrascht, wie viel ich
von meiner Praktikumserfahrung während
der Arbeit anwenden kann.
Trotzdem gibt es hier so viele Geräte und
Glaswaren sowie weitere Materialien, die
ich noch nie gesehen habe. Ausserdem
braucht es mindestens eine Woche, um die
Glaswaren und Materialien innert nützlicher Frist zu finden. Zum Glück ist immer
jemand da, der mir helfen kann.
Nach einigen Wochen habe ich mich ein wenig an den Alltag bei Novartis gewöhnt. Dabei musste ich lernen viele Autogramme zu
verteilen, da bei jeder benutzten Maschine
vom Ofen über Waagen bis zum pH-Meter
unterschrieben werden muss. Zugegeben,
die ersten Tage habe ich das oft vergessen,
aber mit der Zeit wurde es ein Automatismus: Datum, Name, Büronummer, Unterschrift.
Es ist oft auch der Fall, dass ein Gerät nicht
verfügbar ist. Man muss sich immer anmelden und wenn man Pech hat, muss man
Wochen warten. Bezüglich Materialien: Der
Schalter ist hier nur von 10.00 bis 11.00 Uhr
geöffnet. Substanzen? Müssen bestellt werden und auch hier kann es Wochen dauern.
Jetzt nach zwei Monaten bin ich sehr be-
TONIKUM
Ausgabe 4 05/2010
schäftigt und mein Projekt hat einen Weg
gefunden. Ich selbst habe einen Rhythmus
gefunden und auch wenn ich mich oft unterbeschäftigt gefühlt habe, habe ich bereits
ziemlich viel gemacht und ein paar Resultate erzielt.
Ich denke, ich habe schon viel gelernt hier,
v.a. betreffend analytische Methoden. Es ist
eine Sache, sie in der Vorlesung zu hören
und sie zu lernen, aber diese für die eigenen Experimente zu brauchen oder sie zu
berücksichtigen und über ihre Eignung zu
diskutieren, ist eine ganz andere Sache. Anderseits habe ich viel über die Arbeitswelt
gelernt. Was heisst es eigentlich 100% zu
arbeiten? Wie verhalte ich mich bei Urlaub
oder Krankheit? Ich musste mich über Sicherheitsmassnahmen und GMP informieren und habe sogar noch ein wenig mein
Französisch auffrischen dürfen, da die meisten Laborantinnen, mit denen ich arbeite,
Französinnen sind.
Grundsätzlich kann ich sehr selbstständig
arbeiten und mir die Laborarbeit selber einteilen. Die Versuche selber muss ich aber
zuerst mit dem Vorgesetzten besprechen.
Man muss hier ziemlich viel Organisationstalent besitzen oder sich aneignen, da
oftmals mehrere Versuche gleichzeitig ablaufen. Ausserdem müssen regelmässig die
Resultate präsentiert werden.
Mein Ziel war es, einen Blick in die Industriewelt zu werfen. Dies gelang mir nicht nur
unmittelbar bei der Arbeit, ich konnte auch
die Arbeit meines Chefs beobachten und
ihm Fragen stellen. Er redete gerne über
seine Arbeit und ich konnte sehen, dass er
das, was er tut, liebt. Was mich angeht, denke ich, dass es sich gelohnt hat, trotz vier
Stunden Pendelzeit pro Tag, Schwankungen
zwischen absolut langweiligem Nichtstun
und stressigen Tagen mit über 20 Proben-
21
aufbereitungen für die HPLC plus DCs dazu
und Morgen, an denen ich wirklich lieber im
Bett geblieben wäre. Ich bin mir noch nicht
hundertprozentig sicher, ob ich später in die
Forschung will, aber ich kann es mir gut
vorstellen. Wenigstens weiss ich jetzt, wie
es wirklich ist.
Inzwischen werde ich mein Praktikum beenden. Ich habe noch einen Bericht fertig
zu schreiben, eine Präsentation und wahrscheinlich ein Poster vorzubereiten. Ich
habe also noch viel vor! Mal schauen was
die Zukunft bringt.
jwx
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Ausgabe 4 05/2010
TONIKUM
colonne francophone
Kolumne 3. Jahr
Un semestre à l’étranger
MIPS, Apotheker, MIPS, Apotheker, MIPS,
Apotheker - Entscheidung? Wenn zwei sich
streiten freut sich die Dritte. Aber welche
soll die Dritte sein? Die Option „beide“
vielleicht?! Die anstrengenden Praktikumsnachmittage geraten vollkommen in Vergessenheit, wenn man sich auf diese Diskussionen einlässt. Selbst die, die zu Beginn des
Pharmaziestudiums noch 100 % vom einen
oder anderen Abschluss überzeugt waren,
kommen bei diesem fortlaufenden Ausdünsten aus der Gerüchteküche ins Schwanken.
Bolognareform, neuer Masterstudiengang,
neues Medizinalberufegesetz... und wir mittendrin. Ausser man hat keine Lust, die für
das Apothekerdiplom vorgeschriebene Famulatur und den Samariterkurs zu absolvieren, und vorausgesetzt die Noten stimmen
und das Motivationsschreiben kann überzeugen, dann darf es gerne der MIPS sein.
Diejenigen Studierenden sollen dann die
Besten sein. Bis jetzt hat sich allerdings eine
Negativselektion herauskristallisiert: „Nie
(wieder) Apotheke, also MIPS“. Mit dieser
getroffenen Entscheidung reiht man sich neben BewerberInnen aus aller Welt für den
zulassungsbeschränkten Masterstudiengang
im eApply ein. Although you stay within
your own country you have to add the grade
scale to your average mark: Well, „six“ for
best, „one“ for worst and „four“ marks pass.
Tick, done, next page: “List relevant work
experience” ... while doing a B.Sc. ETH?
Remain calm! Too bad that application is
only carried out electronically for one of the
25 spaces available in the programme.
tbd
Chacun souhaiterait faire son master à
l’étranger, pour élargir ses horizons, développer ses compétences professionnels, affiner ses connaissances linguistiques.
Tout cela est possible, mais…
mais il faut faire preuve de débrouillardise ;
mais il faut s’attendre à une montagne de
paperasse administrative ;
mais il faut bénéficier d’un soutien financier
suffisant ;
mais il faut songer que la semaine de séminaire imposée au 8ème semestre, oblige de
revenir en Suisse.
Ces quelques difficultés, loin d’être un
obstacle, font partie de l’apprentissage de
toute insertion professionnelle.
C’est pourquoi un tel séjour à l’étranger
s’avère bénéfique en tous points :
Culturel : vivre dans un pays différent, c’est
s’appuyer sur sa propre culture pour y intégrer de nouveaux apports.
Linguistique : le multilinguisme n’est plus
seulement un atout : c’est une condition de
travail dans le domaine pharmaceutique.
Professionnel : l’échange de connaissances
s’avère primordial en sciences ; les conseils
et discussions avec plusieurs doctorants,
post-docs ou collaborateurs de spécialisations diverses montrent qu’il est indispensable de travailler en équipe.
Il suffit d’un peu d’esprit d’initiative pour
conduire son travail de master dans un laboratoire étranger : ce sera, pour nous autres
étudiants excellemment formés à l’ETH,
avoir un premier aperçu de l’importance des
collaborations internationales.
avp
TONIKUM
Ausgabe 4 05/2010
Pharmazie & Forensik
Eben erst hatte ich mit dem Pharmaziestudium begonnen und schon war das Ende des
Bachelors in Sicht. Da ich noch keine konkrete Vorstellung hatte, in welche Richtung
es mich nach dem Studium zieht, beschloss
ich nach dem sechsten Semester ein Zwischenjahr einzulegen. Diese Entscheidung
brachte gleich mehrere Vorteile mit sich:
Ich musste im Sommer nicht alle neun Prüfungen ablegen, sondern konnte mit gutem
Gewissen drei davon aufs Zwischenjahr
verschieben und mich auf die restlichen
sechs konzentrieren – die „Lernferien“ waren auch so noch intensiv genug. Ausserdem
konnte ich Vater Staat, der mich jedes Jahr
freundlich an meine grüne Pflicht erinnert,
einen Gefallen tun und zwei WKs absolvieren. Die beiden Hauptargumente fürs
Zwischenjahr aber waren ein halbjähriges
Praktikum beim forensisch-naturwissenschaftlichen Dienst der Kantonspolizei St.
Gallen und ein Sprachaufenthalt in Paris.
Auf die Idee eines Praktikums im Bereich
Forensik brachte mich Frau Dr. Werner, die
mir auch den Kontakt zu Herrn Dr. Niederer – dem Leiter der Abteilung Forensische
Chemie und Technologie der Kapo St. Gallen – vermittelt hat. Obwohl ich kaum je
eine CSI Sendung gesehen habe, reizte es
mich, auf diesem faszinierenden Gebiet Erfahrung zu sammeln.
Gleich zu Beginn des Praktikums konnte ich
einige Male mit der Spurensicherung an den
Tatort ausrücken. Leider handelte es sich bei
den Delikten „bloss“ um Einbruchdiebstähle, doch spannend war es allemal. Den Rest
des Praktikums war ich natürlich im Labor
tätig. Dabei konnte ich massgeblich mitbestimmen, woran ich arbeitete.
Meine ersten beiden Projekte waren die
23
Suche nach Einsatzmöglichkeiten und
-grenzen von zwei neuen Geräten: einem
portablen Raman-Spektrometer und einem
Totalreflexions-Röntgenfluoreszenz-Spektrometer (ja, ich hatte Mühe bis ich den Begriff aussprechen konnte). Es ging jeweils
darum, einen Validierungsplan für eine bestimmte Anwendung zu erstellen und die
Methode dann zu validieren. Dabei habe ich
viel über diese beiden spektroskopischen
Verfahren gelernt. Auch die Vorteile eines
strikten Qualitätsmanagements (Stichworte
Qualifizierung, Validierung, M-SOP, G-SOP
…) verstehe ich erst jetzt mit der Erfahrung
aus dem Praktikum richtig. Meine dritte
und gleichzeitig anspruchsvollste Aufgabe
war die Entwicklung einer HPLC-Methode
zur Bestimmung von Amphetaminen. Amphetamine sind beliebte Partydrogen (sog.
Designerdrogen). Dazu zählen Amphetamin selber (Speed), aber auch verwandte
Substanzen wie Methamphetamin (Meth,
Crystal), MDMA (Ecstasy) und andere. Neben diesen drei grossen Projekten konnte
ich auch bei Routinefällen mitarbeiten und
erhielt dadurch einen umfassenden Einblick
in die analytische Laborarbeit.
Wegen der vielfältigen Erfahrungen und der
selbständigen Arbeitsweise ist ein Praktikum auch eine ideale Vorbereitung auf das
weitere Studium.
ost
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Ausgabe 4 05/2010
TONIKUM
column 4th year
Kolumne 5. Jahr
Seminar week
Ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem
Ende zu. Man versucht sich zu vergegenwärtigen, wie wenig man eigentlich zu
Beginn gewusst hat. Und jetzt: Was weiss
ich, was fehlt noch und welche Details sind
wertlos? Es fehlen die Anhaltspunkte. Zum
Triumph (Man kennt Medikament, Nebenwirkungen und Kontraindikationen mit der
Standarddosierung. – Triumphzüge sind
selten.) gesellt sich wieder ein Mysterium
(Das gibt es? Interessant!). Das Studium
neigt sich dem Ende zu, das muss jetzt sitzen... Jeden Tag denkt man daran, jeden Tag
versucht man es zu verdrängen. Es scheint
irgendwie nicht möglich, dass in knapp drei
Monaten – ein Monat arbeiten, ein Monat
lernen und ein Monat Prüfungen - das zu
Ende geht, was einen die letzten fünf Jahre
auf Trab gehalten hat.
Passend dazu wird bei jedem spärlichen
Wiedersehen die Frage in die Runde geworfen: „Weisch scho, was nacher machsch?“
Meistens die Antwort: „Ferien“, gefolgt von
„Keine Ahnung, zuerst mal Ferien“. Dann,
vereinzelt: „Doktorarbeit“ oder aber „in der
Apotheke arbeiten“. Schön, wenn man sich
einmal über die Zukunft Gedanken machen
muss. Was will ich denn eigentlich? Wo
sehe ich mich in fünf Jahren, in zehn Jahren,
bei der Pensionierung (Das geht ja noch ein
Stückchen hin.)? Immer wieder dieselben
Fragen, immer wieder dieselben Antworten:
Ferien, keine Ahnung.
lau
Seminar week, everybody knows it exists,
but nobody knows details.
Fondue evening? Legendary! Hausolympiade? Funny! Gala dinner? Awesome!
Presentations by students? Well, I won’t
judge… but even though we had a hard time
preparing them and sometimes listening
to the presentation, the seminar week was
worth doing it. The skiing was great, at least
on the sunny days and for some of us the
ice was really thin, or at least slippery during ice stock sport. Dinner as well as the
breakfast buffet was extraordinary. The only
disadvantage, you couldn’t enjoy breakfast
if you slept less than you’d need and had to
get up earlier as you expected. However, we
had a great time together in Laax, along with
the special mix between daily ETH Life and
social activities during this one week.
Although most days ended like this: Dinner
for free, beer on the bar: 8 Fr, second beer: 8
Fr, caipi on the bar: 16 Fr, one hour more to
sleep before the presentation: priceless.
I saw a lot of tiny eyes in the mornings,
mine included, but everybody managed it to
hold the presentation and be present, at least
physically. So after all, I can’t tell you more
about the seminar week, you have to make
the experience yourself.
twz
TONIKUM
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Ausgabe 4 05/2010
Zeitvertrieb
Sudoku leicht
www.sudoku-aktuell.de
Bimaru
Lösungen auf Seite 27
Sudoku schwer
www.sudoku-aktuell.de
Kakuro
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Ausgabe 4 05/2010
Praktikum in der
Spitalapotheke
Herbst 2009
Langsam wird es Zeit, das nächste Semester
zu planen. Per Zufall erfahre ich von einer
Kollegin, dass sie sich für ein Praktikum
in einer Spitalapotheke beworben hat und
komme zum Schluss, dass es mich eigentlich auch mal interessieren würde, wie die
Arbeit einer Spitalapothekerin so aussieht.
Ich recherchiere im Internet und lande
schliesslich auf der Homepage des Spitals
ganz in der Nähe meines Wohnorts. Beim
Institut für Spitalpharmazie finde ich den
Hinweis, dass es möglich ist, die Famulatur
oder ein Praktikum zu machen. Ich schreibe
ein E-Mail an die Chefapothekerin und kriege schnell eine positive Rückmeldung. Ich
schicke meine Unterlagen und nach ein paar
E-Mails mehr ist schon alles unter Dach
und Fach. Schliesslich bekomme ich einen
Arbeitsvertrag zugesendet und stelle erfreut
fest, dass ich sogar einen kleinen Praktikantenlohn bekomme.
Tag 1
Etwas nervös treffe ich eine Viertelstunde zu
früh im Spital ein. Da ich nicht genau weiss,
was auf mich zukommt an diesem Tag, habe
ich zur Sicherheit mal meine Schutzbrille
und den Labormantel eingepackt, Sicherheit
geht ja schliesslich vor. Nach zehn Minuten
und dreimal Fragen habe ich dann den Vorlesungssaal gefunden, wo sich auch schon
einige andere Neulinge des Spitals eingefunden haben. Dann geht’s los mit diversen
Kurzvorträgen zu verschiedenen Themen
und als eine freundliche junge Dame aus
der Spitalapotheke an der Reihe ist, hoffe
ich schon, dass sie mich nachher gleich mitnimmt. Ich habe mich zu früh gefreut, denn
zuerst gibt es noch eine Führung durch das
TONIKUM
Spital. Dann muss ich noch die Schlüssel
und Codes abholen, Arbeitskleidung beziehen und mich beim Personalamt melden,
um meine Personalkarte mit dem üblichen
Verbrecherfoto zu machen. Nach dem Mittagessen geht’s weiter mit Arbeitssicherheit
und Brandschutzinstruktionen, dann ist die
Einführung für den Moment beendet. Ich
schlage mich zur Spitalapotheke durch und
klopfe mutig an die Tür der Chefapothekerin – niemand da. Bei der Stellvertreterin werde ich dann fündig und auch gleich
sehr freundlich begrüsst. Sie bringt mich
zur Apothekerin, die für mich zuständig
ist und die mir sogleich den Plan für die
nächsten zwei Monate überreicht. Ich werde
je eine Woche in jedem Bereich der Apotheke, unter der Leitung der zuständigen
Apothekerin oder des zuständigen Apothekers verbringen. Beginnen werde ich in der
Qualitätssicherung, dann Klinikbetreuung,
Zytostatikaherstellung, Fabrikation, Qualitätskontrolle und zum Schluss noch Rezeptur. Daraufhin zeigt sie mir die ganze Apotheke, angefangen mit einem kleinen Büro
mit recht schöner Aussicht, wo sich zu meiner Überraschung mein eigener Schreibtisch
inklusive Computer und kompletter Büroausrüstung befindet. Anschliessend geht’s
weiter durch mehrere grosse Lager, vorbei
an Sterilräumen und Abfüllstationen, ins
Analyselabor, zur Wasserbereitungsanlage
und zu den Garderobenschränken. Zu meiner Freude entdecke ich unterwegs einige
alte Bekannte, die Mettler Toledo, das pHMeter, HPLC, UV-Spektrometer und sogar
einen Titrando. Alle Mitarbeiter, die wir unterwegs treffen, stellen sich mir freundlich
gleich mit Vornamen vor. An diesem Abend
gehe ich müde aber mit einem guten Gefühl
nach Hause und bin gespannt, was ich so alles Interessantes erleben werde.
ase
TONIKUM
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Ausgabe 4 05/2010
Lösung Sudoku leicht
Lösung Sudoku schwer
Lösung Bimaru
Lösung Kakuro
Wir sind eine dynamische und schnell wachsende Gruppe mit rund
25 Apotheken, Drogerien und assoziierten Partnerschaften in der
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