FB Coninx Fond türkis.cdr

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FB Coninx Fond türkis.cdr
La femme au miroir
KUNSTSAMMLUNG JENA
23. APRIL – 14. AUGUST 2016
Druckgra k von Pierre Bonnard, Paul Cézanne, Marc Chagall,
Edgar Degas, Férnand Léger, Edouard Manet, Henri Matisse,
Pablo Picasso, Pierre Auguste Renoir, Henri de Toulouse-Lautrec
und anderen aus der Coninx-Stiftung, Zürich
STÄDTISCHE MUSEEN JENA
KUNSTSAMMLUNG
Markt 7 · 07743 Jena · T: 03641-498261
[email protected] · www.kunstsammlung.jena.de
https://www.facebook.com/KunstsammlungJena
https://twitter.com/KunstJena
Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch, Freitag 10 – 17 Uhr
Donnerstag 15 – 22 Uhr
Samstag, Sonntag 11 – 18 Uhr
Führungen nach Anmeldung unter T: 03641-498261
Hinweise zu öffentlichen Führungen und Veranstaltungen entnehmen
Sie bitte der Presse und auf www.kunstsammlung.jena.de.
Kurator: Erik Stephan
Für die freundliche Unterstützung der Ausstellung danken wir dem Freistaat Thüringen,
Thüringer Staatskanzlei, der Sparkasse Jena-Saale-Holzland, Sparkassenstiftung
Jena-Saale-Holzland und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Marc Chagall, Quai de Bercy, 1954, Lithogra e © Foto: Ulrich Fischer
© VG Bild-Kunst, Bonn 2016
Paul Gauguin, NAVE NAVE FENUA, 1891–1893, Holzschnitt
© Foto: Ulrich Fischer
Henri Matisse, Nu au bracelet, 1940, Linolschnitt © Foto: Coninx-Stiftung
Titelbild:
Pablo Picasso, La femme au fauteuil,
16.2.1947, Lithogra e
© Foto: Coninx-Stiftung
Pablo Picasso, Composition du 8 aôut 1947
8. August 1947, Lithogra e
© Foto: Ulrich Fischer
Georges Braque, Nature morte III (Verre et fruits), 1921, Lithogra e © Foto: Ulrich Fischer
Pierre Bonnard
Georges Braque
Paul Cézanne
Marc Chagall
Jules Chéret
Edgar Degas
Maurice Denis
Paul Gauguin
Férnand Léger
Aristide Maillol
Edouard Manet
Henri Matisse
Pablo Picasso
Camille Pissarro
Pierre-Auguste Renoir
Georges Rouault
Henri de Toulouse-Lautrec
Édouard Vuillard
KUNSTSAMMLUNG JENA
Die Sammlung der Coninx-Stiftung gehört zu den namhaften
Kunstsammlungen in der Schweiz, die sich im Ergebnis einer
privaten Sammelleidenschaft als ebenso umfangreich wie
heterogen und von den Neigungen des Sammlers bestimmt
erweist. Zwei der bedeutendsten und umfangreichsten Konvolute umfassen die „Französische Druckgraphik“ und
„Picasso Graphik 1905 –1955“. Diese beiden Sammlungsblöcke
wurden mit besonderer Nachhaltigkeit zusammengetragen
und stehen im Mittelpunkt unserer Ausstellung.
Bei der Wahl des Themas spielte neben der künstlerischen
Bedeutung der Arbeiten auch deren geringe Präsenz in den
ostdeutschen Sammlungen eine Rolle. Darüber hinaus hat sich
die Kunstsammlung Jena in den vergangenen Jahren in mehreren singulären Sonderausstellungen der französischen Kunst
der Klassischen Moderne gewidmet. Einhundert Jahre nach
Verleihung der Ehrendoktorwürde an Auguste Rodin durch
die Jenaer Universität erinnerten wir 2005 mit einer Retrospektive an dieses Jubiläum. In drei thematischen Ausstellungen
haben wir die Malerei der Impressionisten, der Nabis und die
Kunst der Neoimpressionisten vorgestellt und damit den Fokus
auf die brodelnde Kunstszene in Paris in den Jahrzehnten um
1900 gerichtet.
Die Absicht der Impressionisten, die Schranke zwischen
Atelier und Alltag aufzuheben, gelang gerade durch die sich
in viele Bereiche ausbreitende Druckgrafik in besonderer Weise.
Die Arbeiten von Camille Pissarro, einem der Gründungsväter
des Impressionismus, der sich später aber auch mit deutlich
jüngeren Kollegen im Neoimpressionismus zu verorten
wusste, zeigen das ebenso wie jene von Edgar Degas oder
Pierre-Auguste Renoir. Währenddessen erhob der deutlich
jüngere Henri de Toulouse-Lautrec das Pariser Nachtleben in
den Rang der Kunst. Maurice Denis und Georges Rouault eint
zwar ein religiöser Hintergrund, Absicht und Form trennt die
beiden jedoch wiederum fundamental.
Nach der Konzentration auf Malerei und Skulptur folgt nun
mit der Schau La femme au miroir eine Ausstellung, die sich
einem vermeintlich intimeren Kapitel der Kunst, der Druckgrafik, widmet. Doch vor allem die Druckgrafik zeugt in erstaunlicher Weise von revolutionären Umwälzungen, die weit
über den Bereich der Kunst hinausreichten: Der zu Beginn des
19. Jahrhunderts erfundene Steindruck wurde zur Farblithografie weiterentwickelt, die Radierung wurde neu entdeckt
und einige technische Weiterentwicklungen ermöglichten die
Verbreitung von Originalgrafik in weite Bevölkerungsschichten. Die französischen Künstler nutzten diese Möglichkeiten
mit besonders kreativem Mut nicht nur zur Veröffentlichung
ihrer ästhetischen Ideen, sondern auch zur Beschreibung ihrer
Lebensumwelt. Von der stimmungsvoll eingefangen Landschaft bis zur literarischen Illustration, von der sozialkritischen
Studie bis zur plakativ leuchtenden Einladung zu einem der
legendären Bälle war die Druckgrafik dichter im Alltag verankert, als das Malerei und Bildhauerei je vermochten.
Über allen thront Picasso, dessen Werk sich mit dem seiner
Vorläufer und Weggefährten mischt und reibt und auch in der
Druckgrafik zu besonderen Höhen findet. Der Bedeutung
Picassos wird die Ausstellung insofern gerecht, als dass er mit
46 Arbeiten fast ein Drittel der Schau vereinnahmt.
Die Auswahl vermittelt einen breiten und im Detail qualitativ
hochwertigen Einblick in die französische Kunst der Klassischen Moderne. Zugleich gestattet die Beschränkung auf
Papierarbeiten einen intimen Einblick in eine Blütezeit der
bildenden Künste, die nicht nur in der Malerei, sondern auch
in der Grafik zahlreiche Spitzenergebnisse hervorgebracht
hat. Hier ist die französische Kunst der Klassischen Moderne
dem deutschen Expressionismus durchaus verwandt, denn
auch dieser artikulierte sich wesentlich über das Medium der
Druckgrafik. Hier wie dort waren die grafischen Künste ein
Experimentierfeld, das viele Bereiche durchdrungen hat und
noch heute durch Frische, formale Überraschungen und eine
berückende Gegenwärtigkeit überzeugt.
Pablo Picasso, Faune dévoilant une femme (Jupiter et Antiope, d’après Rembrandt), Paris, 12.6.1936
Aquatinta © Foto: Coninx-Stiftung
Pablo Picasso, Planche l aus Mappe „Sueño y mentira de Franco“, Paris, 8.1.1937
Radierung und Aquatinta © Foto: Ulrich Fischer
Férnand Léger, L’opéra, 1959, Lithogra e © Foto: Ulrich Fischer
Maurice Denis, La visitation à la Villa Montrouge, 1896, Lithogra e
© Foto: Ulrich Fischer
Pablo Picasso, Minotaure et femme derrière un rideau, 16.6.1933
Radierung © Foto: Angelika Kittel
Pablo Picasso, Figure composée, II, 8.3.1949, Lithogra e
© Foto: Coninx-Stiftung
Pierre-Auguste Renoir, Enfants jouant à la balle, 1900, Lithogra e © Foto: Ulrich Fischer
Paul Cézanne, Portrait du peintre A.Guillemain, 1873
Radierung © Foto: Ulrich Fischer
Pierre Bonnard, Femme assise dans son baignoire, 1942, Lithogra e
© Foto: Ulrich Fischer
Aristide Maillol, Femme nue de dos, Bras droit relevé au-dessus de la tête, o. J.,
Lithogra e © Foto: Ulrich Fischer
Pablo Picasso, Le petit dessinateur, Vallauris, 18.5.1954, Lithogra e © Foto: Coninx-Stiftung
Camille Pissarro, Gardeuse d’oies, 1888, Radierung © Foto: Ulrich Fischer
Edouard Manet, Olympia, um 1865/67, Radierung © Foto: Ulrich Fischer
Jacques Villon, Port de pêche, um 1942– 46, Lithogra e, nach einer Gouache von Bonnard © Foto: Ulrich Fischer
Georges Rouault, Serie „Miserere“: Augures …, 1923
Aquatinta © Foto: Ulrich Fischer
Georges Rouault, Serie „Réincarnation du
Père Ubu“, Fille au grand chapeau, 1928
Radierung © Foto: Ulrich Fischer
Édouard Vuillard, A travers champs, 1899, Lithogra e © Foto: Ulrich Fischer
Pablo Picasso, Le picador, Paris, 18.6.1952, Aquatinta © Foto: Ulrich Fischer
Pierre Bonnard, Affiche pour l’Exposition des Peintres-Graveurs, Galerie Vollard, Paris, 1896, Lithogra e
© Foto: Ulrich Fischer
Henri de Toulouse-Lautrec, Plakat: La Revue Blanche, 1895, Lithogra e © Foto: Ulrich Fischer