Gold: Die chinesische Hausfrau bläst zum Angriff

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Gold: Die chinesische Hausfrau bläst zum Angriff
Gold: Die chinesische Hausfrau bläst zum Angriff
Autor: Jochen Stanzl, Chefmarktanalyst CMC Markets | 03.05.2013 17:45 | Copyright BörseGo AG 2000-2017
Während der Handel am Goldterminmarkt in der vergangenen Woche relativ wenig geschah - die Preise
bewegten sich kaum - war am physischen Goldmarkt einiges los.
Gerade in China scheinen Hausfrauen und normale Leute im großen Stil Goldmünzen zu kaufen, man könnte in
diesem Umfeld fast schon auf die Idee kommen zu vermuten, sie hätten den Kampf mit den großen etablierten
Goldbörsen aufgenommen. Dort ist nämlich diese Dynamik nicht mehr zu finden.
Gold-Fonds
Aus dem amerikansichen Gold-Fonds SPDR Gold Trust flossen vom Neujahrestag 2013 bis heute 280,71 Tonnen
ab.
Wie funktioniert so ein Mittelabfluss genau?
Der Mtitelabfluss kommt nicht dadurch zustande, dass Hausfrauen und normale Leute ihre Anteile an dem GoldFonds an den Börsen verkaufen. Dazu muss ein "autorisierter Teilnehmer" an dem SPDR Gold Trust einen
entsprechenden Rückzahlungsantrag stellen.
Die autorisierten Teilnehmer sind amerikanische Großbanken wie Goldman Sachs, J.P. Morgan oder Morgan
Stanley, aber auch die Deutsche Bank und die schweizerische Niederlassung der Credit Suisse oder der UBS - also
all jene, die auch über Kunden verfügen, die an solchen Anteilen Interesse haben könnten.
Diese autorisierten Teilnehmer haben bei State Street Global Advisors, der Kapitalanlagegesellschaft, die den
SPDR Gold Trust betreibt, so genannte Körbe an Anteilen erworben - sie nehmen sie also quasi als Großhändler
direkt ab und verkaufen sie dann ihren Kunden weiter.
Die wichtige Tatsache ist jetzt: Wenn diese Endkunden die Produkte in Scharen verkaufen, wird auch der
autorisierte Teilnehmer sich irgendwann gezwungen sehen, einen Teil seiner Anteilskörbe zurückzufordern. Er
stellt also einen Rückzahlungsantrag.
Es findet dann ein Tausch der Anteile statt - und zwar gibt es hier keinen Barausgleich, sondern ausschließlich
eine physische Andienung an Goldbarren.
An der Stelle verliert sich die Spur dann auch, da State Street natürlich keine Auskunft darüber geben kann, was
die Banken mit dem Gold tun, sobald sie es einmal aus dem Gold-Fonds abgezogen haben.
Was haben sie mit dem Gold gemacht? Ich komme gleich wieder zu dieser Frage zurück.
Anbei sehen Sie im Chart blau hinterlegt die Entwicklung der Goldbarren in Tonnen, die zur Besicherung des Fonds
hinterlegt sind, und zur besseren Orientierung im Vergleich dazu die Entwicklung des Goldpreises in der
Tageskerzenchartdarstellung.
Sie sehen, dass sich die Abwärtsbewegung treppenförmig fortsetzt. Das liegt daran, dass die autorisierten
Teilnehmer auch nur ganze Körbe an Anteilen zurückfordern können, und nicht einzelne Anteile.
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Sicherlich gibt es Berichte, wonach auch die Lagerbestände an der COMEX zurückgegangen sind - zuletzt waren in
den Lagerhallen der COMEX weltweit rund 252 Tonnen Gold hinterlegt, Mitte Februar 2012 - damals wurde der
Höchststand dieses Jahres erreicht, waren es noch 340 Tonnen. Die Lagerbestände der COMEX sind also um 88
Tonnen gefallen. Vor allem die Bestände von J.P. Morgan sollen zurückgegangen sein.
Was hat JP mit dem Gold gemacht? Und was haben die autorisierten Händler aus dem SPDR Gold Trust mit ihrem
Gold gemacht?
Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder die Banken nehmen das Gold in ihr eigenes Buch auf - was merkwürdig
wäre, denn die selben Banken haben ihre Einschätzungen zur weiteren Preisentwicklung des Goldes bereits
herabgesetzt und wenn sie das Gold in ihre Bücher aufnehmen würden sie ja auf einen steigendne Preis setzen.
Die andere Alternative ist also wahrscheinlicher: Sie verkaufen das direkt, um aus dem Risiko zu sein.
US-Mint verkauft 700% mehr
Dem gegenüber steht eine sehr hohe Nachfrage von Hausfrauen und kleinen Anlegern. Sie haben wirklich hohes
Interesse an Goldmünzen gezeigt, seitdem die Preise eingebrochen sind. Hierzu ein Auszug aus unseren RohstoffNachrichten (Link):
Die Nachfrage nach physischem Anlagegold ist im April nach dem stärksten Kursrutsch des Goldpreises in den
vergangenen 30 Jahren deutlich gestiegen. Ein Beispiel dafür sind die April-Verkaufszahlen der USMünzprägeanstalt. Jüngsten Daten der U.S. Mint zufolge kletterten die Goldunzenverkäufe im April gegenüber
dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um sagenhafte 706 Prozent auf 209.500 Unzen (April 2012: 26.000
Unzen). Auch die Münzprägeanstalten in Großbritannien und Australien berichteten von einer enorm gestiegenen
Nachfrage.
Das Wort "enorm" ist sicherlich richtig, wenn man sich den prozentualen Nachfrageanstieg um 700% betrachtet.
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Wenn ich die April-Verkaufszahlen der US-Münzprägeanstalt aber in vergleichbare metrische Größen umrechne
dann komme ich bei 209,500 Unzen gerade einmal auf eine verarbeitete Goldmenge von 6,5 Tonnen und ich
frage mich, warum manche "einschlägige Seiten" davon sprechen, dass es bald kein Gold mehr geben könnte,
weil die Menschen alles leerkaufen würden. DIe Mittelabflüsse aus dem SPDR Gold Trust seit Jahresbeginn würden
reichen, die gesteigerte Nachfrage der US-Münzprägeanstalt 3,2 Jahre lang zu befriedigen.
Zentralbank kauft europäische Aktien
In der letzten Woche kam eine interessante Nachricht über den Jandaya.de - Ticker:
Die israelische Zentralbank plant laut eigenen Angaben ihren Aktienanteil auf 6% ihrer Devisenreserven zu
verdoppeln. Als Grund für die Entscheidung wird ein verbesserte Return-To-Risk-Verhältnis bemüht.
Hier haben wir also eine Zentralbank, die bis zum Jahresende ihren Aktienanteil verdoppeln will. Sie wird übrigens
europäische Aktien kaufen - womöglich hat sie die konstruktive Chartlage der südeuropäischen Indizes im Blick
(siehe Analyse unter diesem Link).
Die Outperformance des Dow Jones für amerikanische Industriewerte hat sich in den letzten Wochen gegenüber
dem Gold beschleunigt, was ich anhand der immer steiler werdenden grünen Trendkanäle in folgendem Schaubild
deutlich machen möchte.
Neben-Info für Charttechnik-Liebhaber: Das Ziel der inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation in der Dow/GoldRatio wurde bei 10,37 erreicht. Genau dort kommt es jetzt zu Gegenbewegungen.
Wie ich die Situation weiter einschätze können Sie jeden Tag in meinem Blog kostenfrei und unverbindlich
nachlesen. Meinen Blog finden Sie unter
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Haben Sie ein schönes Wochenende!
Jochen Stanzl - Rohstoffanalyst Godmode-Trader.de
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Stand: Oktober 2016
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