1 Songbuch deutsche Volks-, Sauf-, Studentenlieder
Transcription
1 Songbuch deutsche Volks-, Sauf-, Studentenlieder
Songbuch deutsche Volks-, Sauf-, Studentenlieder Meine Frau heißt Annagret Badisches Wiegenlied Der Bettelvoigt Der deutsche Philister Der Karmeliter Ein Bauersmann aus Dittmarschen Es es und es Es waren drei Gesellen Lustig lustig ihr lieben Brüder Lustig, lustig, ihr lieben Brüder (Pfadi - Version) Lustig, lustig, ihr lieben Brüder (Touristversion) Mac Phersons Abschied Muckerlied Papst und Sultan Was wollen wir trinken Widele wedele Die alten Germanen Die alten Rittersleut Die Getränke sind frei (nach Die Gedanken sind frei) Fakultätenlied Die Gedanken sind frei Spitzellied (nach Papst und Sultan) Herr Wirt so lösche unsre Brände Drei weisse Tauben Lili Marleen Bert Brecht Baals Lied Goldbrand (nach Lola) Auf deutschen Straßen (nach Über den Wolken) Die Vögelhochzeit (nach Vogelhochzeit) 10 kleine Studilein (nach 10 kleine Negerlein / Jägermeister) 2 3 4 5 6 7 8 9 10 12 13 14 15 16 17 18 19 20 24 25 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 1 Meine Frau heißt Annagret C G G7 C Mei Frau heißt Annagret, wenn se nur der Kuckuck hätt am dm G G7 C wenn nur der Sturmwind käm und se mit nach Holland nähm. Will i hüscht, na will se hott, trink i Wein, na trinkt se Most guck i süß, na guckt se sau'r, bin i net a g'strafter Bau'r. Will i esse, na will se faste, will i ruhe, na will se haste will i rechts, na will se links, sag i Spatz na seit se Fink. Will i dies , na will se das, sing i Alt, na singt se Bass steh i auf setz se sich nieder, schlag i z'ruck schlagt se mich nieder Kurz und gut, mit einem Wort, wär se nur schon mausetod wollt i dann ne and're nehme ab'r g'wiß koi Grete mehr koi Grete mehr, koi Grete mehr, koi Grete mehr, koi Grete mehr.... 2 Badisches Wiegenlied Dm Am Dm Schlaf, mein Kind, schlaf leis! Am Dm Dort draußen geht der Preuß! F C Deinen Vater hat er umgebracht, Dm Am deine Mutter hat er arm gemacht, Dm Am Dm G und wer nicht schläft in guter Ruh, Dm Am dem drückt der Preuß die Augen zu. Dm Am Dm Schlaf, mein Kind, schlaf leis. Schlaf, mein Kind, schlaf leis! Dort draußen geht der Preuß! Der Preuß hat eine blutige Hand, die streckt er über's badische Land. Und alle müssen stille sein als wie dein Vater unter'm Stein. Schlaf, mein Kind, schlaf leis. Schlaf, mein Kind, schlaf leis! Dort draußen geht der Preuß! Zu Rastatt auf der Schanz, da spielt er auf zum Tanz, da spielt er auf mit Pulver und Blei, so macht er alle Badener frei. Schlaf, mein Kind, schlaf leis. Schlaf, mein Kind, schlaf leis! Dort draußen geht der Preuß! Gott aber weiß, wie lang er geht, bis daß die Freiheit aufersteht. Und wo dein Vater liegt mein Schatz, Da hat noch mancher Preuße Platz. Schrei's, mein Kindlein, schrei's. Dort draußen liegt der Preuß! 3 Der Bettelvoigt A E Ich war noch so jung und war doch schon arm A E A Kein Geld hat' ich gar nicht, daß der Herrgott sich erbarm! D E A Da nahm ich meinen Stab, und meinen Bettelsack, D E A E A E A und pfiff das Vaterunser den lieben langen Tag Und als ich damals kam nach Heidelberg hinan Da packten mich die Bettelvögt gleich hint' und vorne an Der eine packt mich hinten, der andre packt mich vorn Ei ihr verfluchten Bettelvögt laßt ihr mich ungeschorn. Und als ich damals kam vor'm Bettelvogt sein Haus Da schaut der alte Spitzbub zum Fenster heraus Ich dreh mich ja gleich um, und seh nach seiner Frau Ei du verfluchter Bettelvogt wie schön ist deine Frau. Den Bettelvogt erfaßte jäh ein grimmger Zorn Er ließ mich ja gleich sitzen im tiefen, tiefen Turm Im tiefen tiefen Turm, bei Wasser und bei Brot Ei du verfluchter Bettelvogt treff dich die schwerste Not. Und wenn der Bettelvogt gestorben erst ist Man soll ihn nicht begraben wie einen andern Christ Lebendig ihn begraben, bei Wasser und bei Brot Wie mich der alte Bettelvogt begraben ohne Not. Er hätt die schöne Frau beinahe umgebracht Weil sie mich armen Lumpen so freundlich angelacht In der vergangnen Woch', da schaut er noch heraus Und heut sitz ich bei ihr, bei ihr, bei ihr in seinem Haus. Ihr Brüder seit nun lustig, der Bettelvogt ist tot Er hängt schon an dem Galgen, ganz schwer und voller Not In der vergangnen Woch', am Dienstag um halb neun, Da hat man ihn gehangen in den Galgen hoch hinein. 4 Der deutsche Philister G D G Der deutsche Philister, das bleibet ein Mann, D G auf den die Regierung vertrauen noch kann. D A D Der passet zu ihren Beglückungsideen, G D G der läßt mit sich alles gutwillig geschehn. Befohlenermaßen ist stets er bereit, zu stören, zu hemmen den Fortschritt der Zeit, zu hassen ein jegliches freies Gemüt und alles was lebet, was grünet und blüht. Sprich, deutsche Geschichte, bericht es der Welt, wer war doch dein größter, berühmtester Held? Der deutsche Philister, der deutscheste Mann, der alles verdirbt, was man Gutes begann. Was schön und erhaben, was wahr ist und recht, das kann er nicht leiden, das findet er schlecht. So ganz wie er selbst ist, so kläglich, gemein, hausbacken und ledern soll alles auch sein. Solang der Philister regieret das Land, ist jeglicher Fortschritt daraus wie verbannt. Denn dieses erbärmliche, feige Geschlecht, das kennet nicht Ehre, nicht Tugend und Recht. Du Sklav der Gewohnheit, du Knecht der Gewalt, o käme dein Simson, o kam er doch bald. Du deutscher Philister, du gräßlichste Qual, ach, holte der Teufel dich endlich einmal. Doch leider hat Beelzebub keinen Geschmack an unsern Philistern, dem lumpigen Pack. Und wollten sie selber hinein in sein Haus, so schmiß er die Kerle zum Tempel hinaus. 5 Der Karmeliter C Dm G C War einst ein Karmeliter, der Pater Gabriel, C Dm G C versprach der Anna Dunzinger 'ne nagelneue Seel'. F C F C Ja-ja-ja, ja-ja-ja, Dm G C versprach der Anna Dunzinger 'ne nagelneue Seel'. Die Anna war ein Mägdelein gar jung und wunderschön, und tat zum ersten Male ins Kloster beichten geh'n. Ei sprach er, liebes Annerl, komm doch zu mir herein, hier in dem dunklen Kammerl kannst beichten ganz allein. Nahm sie in seinen Beichtstuhl, setzt sie auf seinen Schoß. Da dacht die Ana Dulzinger: 'Das Beichten geht famos'. Und er erzählt dem Annerl vom Berge Sinai, und faßt ihr an die Waden hinauf bis an die Knie. Nicht nur auf Haupt und Glieder ruht die geweihte Hand, er senkt sie langsam nieder bis ins gelobte Land. Ei sprach er: Liebes Annerl, greif in die Kutte, Maus, und hol mir meinen Priesterstab, den Segen Gottes raus. Bald schwanden ihr die Sinne, wie leblos sank sie hin, da hats 'nen kleinen Knacks gegeb'n, die neue Seel war drin. Drum all ihr kleinen Mägdelein, wollt ihr ein neue Seel, dann geht zum Karmeliter, dem Pater Gabriel. 6 Ein Bauersmann aus Dittmarschen G D 1. Ein Bauersmann aus Dittmarschen, der hat ein schönes Weib D7 G D G und eine schöne Dienstmagd, die war des Bauern Freud. G D7 G |: Die war, die war, die war, die war des Bauern Freud. :| 2. Die Bäuerin in die Kirche ging, da war der Bauer froh und zu dem Knechte sprach er gleich: Streu du den Pferden Stroh. Streu du. ... 3. Und zu der Dienstmagd sprach er dann: Komm geh mit mir ins Heu, ich will dir was erzählen, die allemeuste Neu. Die allemeuste Neu ... 4. Und als der Bauer ins Wirtshaus ging, da war die Bäuerin froh und zu der Dienstmagd sprach sie gleich: Streu du den Hühnern Stroh. Streu du ... 5. Und zu dem Knechte sprach sie dann: Komm laß die Arbeit ruh'n. Der Bauer ist im Wirtshaus und kommt nach Hause duhn. Und kommt... 6. Der Bauer aus dem Wirtshaus kam, zu früh, nur halb bezecht, die Frau in fremden Bette lag und neben ihr der Knecht. Und neben ihr der Knecht... 7. Der Bauersmann aus Dittmarschen, der sann auf Rache gleich, und jagt die beiden ohne Kleider übern nächsten Deich. Wohl übern nächsten Deich.... 8. Und wenn sie nicht erfroren sind, so schwimmen sie noch heut und haben aneinander wohl noch so manche FreudWohl noch so manche Freud ... 7 Es es und es G D C G (Em) D G Es, es, es und es, es ist ein harter Schluß, G D C G (Em) D G weil, weil, weil und weil, weil ich aus Frankfurt muß! G D Ich war schon lang in dieser Stadt C D D7 und hab' das Nest zum Kotzen satt G D G D G Ich will mein Glück probieren, marschieren Er, er, er und er, Herr Meister leb er wohl, Er, er, er und er, Herr Meister leb er wohl ! Ich sag's ihm grad frei ins Gesicht, seine Arbeit und sein Lohn gefällt mir nicht Sie, sie, sie und sie, Frau Meistrin leb sie wohl, Sie, sie, sie und sie, Frau Meistrin leb sie wohl ! Das Essen war so angericht, manchmal fraßen es sogar die Schweine nicht Er, er, er und er, Herr Wirt, nun leb er wohl, Er, er, er und er, Herr Wirt, nun leb er wohl ! Hätt er die Kreid nicht doppelt geschrieben, so wär ich noch länger dageblieben Er, er, er und er, Herr Pfaff nun leb er wohl, Er, er, er und er, Herr Pfaff nun leb er wohl! Die Predigt kann er sich ersparn, wir leb'n schon so, dass es Gott erbarm Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Jungfern lebet wohl, Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Jungfern lebet wohl ! Ich wünsche euch zu guter letzt, einen andern, der meine Stell ersetzt. Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Brüder lebet wohl, Ihr, ihr, ihr und ihr, ihr Brüder lebet wohl ! Hab ich euch was zuleid getan so bitt ich um Verzeihung an. Du, du, du und du, mein Mädchen weine nicht, wenn, wenn, wenn und wenn das Herz dir auch zerbricht. Wir haben uns geherzt, geküsst, probiers, wie's mit 'nem andern ist Und, und, und und und, und ward zu guter Letzt, auch, auch, auch und auch ein Hund auf mich gehetzt. Dem Kerl setz' ich auf den Türenknauf des nachts was warmes, weiches drauf. 8 Es waren drei Gesellen C F G C |: Es waren drei Gesellen, die taten was sie wollten :| F G Der eine war besoffen, der and're war voll G C G C |: der dritte sprach: Ihr Brüder, und mir ist auch nicht wohl. :| Gesellen, warum soll es bleiben verschwiegen wir wollen des Meisters Arbeit lassen liegen. Wir wollen ein wenig spazieren gehn |: Zum kühlen frischen Wein, wo die schönen Mädchen stehn. :| Und als sie ins Wirtshaus sind gekommen Frau Wirtin die hat sie gar freundlich empfangen . Willkommen, willkommen ihr Söhne mein. |: Was wollt ihr für ein Essen, was wollt ihr für ein Wein? :| [R]: Haben wir kein Ungarischen trinken wir ein Fränkerischen Haben wir kein Fränkerischen trinken wir ein Ungarischen Der ungarische Wein ist ein sehr guter Wein |: den wollen wir jetzt trinken und dabei lustig sein. :| Und als sie gegessen und getrunken hatten da kam des Meisters rotziger Knabe . Gesellen, Gesellen nach Hause sollt ihr gehn |: Den Abschied sollt ihr nehmen, in Gottes Namen gehn. :| Die Gesellen die kamen gesungen und gesprungen. Der Meister war sauer, die Meisterin tat brummen. Ihr scheint mit die wahren Gesellen zu sein |: beim Fressen und beim Saufen, bei der Arbeit hab ich kein. :| Sie nehmen ihr Bündel wohl auf den Rücken, und zogen wohl über die fränkeri sehen Rücken. Da kam des Meisters Töchterlein. |: Gesellen ihr sollt bleiben, ohne ich kann ich nicht sein. :| Ref: Und - haben wir kein ungarischen.... Der erste der faßte sie am Zipfel Zapfel Zöpfelchen der zweite der faßte sie ans Rickel Rackel Röckelchen Der dritte , der dritte , der legt sich oben drauf |: da kam der Meister gsprungen und deckt sein Schurzfell drauf:| Ei Meister, ei Meister, was wollt ihr denn haben in dreiviertel Jahren einen wunderschönen Knaben Derselbe soll werden ein Zimmrergesell |: Damit er gleich kann fahren zum Teufel in die Höll:| Ref: Und - haben wir kein ungarischen.... 9 Lustig lustig ihr lieben Brüder G e Ja lustig, lustig ihr lieben Brüder h C so leget all' eure Sorgen nieder G D und trinkt ein Glas Champagnerwein e D G und trinkt ein Glas Champagnerwein Auf die Gesundheit aller Brüder die da reisen auf und nieder |: dies soll unsre Freude sein :| Ref: Denn unser Handwerk das ist verdorben die letzten Saufbrüder sind gestorben |: es lebet keiner mehr als ich und du :| Und sollte wirklich noch einer leben so soll der Meister ihm den Abschied geben |: denn er macht ihm das Leben sauer :| Weg mit dem Meister, weg mit den Pfaffen Kaiser, König soll sich raffen |: weg, wer da kommandieren will :| Ref: Denn unser Handwerk das ist verdorben die letzten Saufbrüder sind gestorben |: es lebet keiner mehr als ich und du :| Als wir durch deutsche Lande zogen haben wir so manchen Wirt betrogen |: Doch seine Tochter war uns gut genug :| Darauf wollen wir lustig saufen Schöne Mädchen wollen wir kaufen |: Das soll unser Handwerk sein :| Ref: Denn unser Handwerk das ist verdorben die letzten Saufbrüder sind gestorben |: es lebet keiner mehr als ich und du :| Ich hatte manchen blanken Gulden heute hab ich 'ne Menge Schulden |: Doch einen Humpen für der Seele Ruh :| In Lübeck hab ich es angefangen nach Hamburgstand dann mein Verlangen |: Das schöne Bremen hab ich längst gesehen :| Wie auch Zelle, Hannover, Minden 10 von da aus wolln wir uns den Rheinestrom . . . |: wohl nach der schönen Kölner Stadt :| Ref: Denn unser Handwerk das ist verdorben die letzten Saufbrüder sind gestorben |: es lebet keiner mehr als ich und du :| Frankfurt am Maine hab ich gesehen der Herbergstochter mußte ich gestehen |: Der letzte Heller muß versoffen sein :| In Mannheim wolln wir unser Glück probieren nach Karlsruh wird uns der Weg dann führen so kommen wir in Elsaß rein in Straßberg gibt es guten Wein Ref: Denn unser Handwerk das ist verdorben die letzten Saufbrüder sind gestorben |: es lebet keiner mehr als ich und du :| Nach Thüringen möcht ich hinein in Jena, Erfurt, Weimar sein |: und auf der Wartburg kehren ein :| Wie auch in Leipzig, Dresden, Sachsen wo all die schönen Mädchen wachsen |: Wohl in dem schönen Rosenthal :| Ref: Denn unser Handwerk das ist verdorben die letzten Saufbrüder sind gestorben |: es lebet keiner mehr als ich und du :| Und wer dies alles hat gesehen der kann getrost nach Hause gehen |: und nehmen sich ein junges Weib :| Schlagt ein die Fässer und laßt es laufen heute heißt es wacker saufen |: denn solch ein Himmelreich ist nah :| Ref: Denn unser Handwerk das ist verdorben die letzten Saufbrüder sind gestorben |: es lebet keiner mehr als ich und du :| 11 Lustig, lustig, ihr lieben Brüder (Pfadi - Version) Lustig, lustig, ihr lieben Brüder, nun leget all' eure Arbeit nieder und trinkt ein Glas Champagnerwein, und trinkt ein Glas Champagnerwein. Denn unser Orden, der ist verdorben, die letzten Saufbrüder sind gestorben, es lebet keiner mehr als ich und du, es lebet keiner mehr als ich und du. Schifflein, Schifflein, nun tu dich wenden, und laß dich hin nach Riga senden wohl zu der russ'schen Seekaufshandelsstadt, wohl zu der russ'schen Seekaufshandelsstadt. Und auch in Polen ist nichts zu holen, man kommt von dort nicht unbestohlen, in Danzig fängt die Sauferei schon an, in Danzig fängt die Sauferei schon an. Doch wollen wir es noch einmal wagen und wollen fahren nach Kopenhagen, wohl zu der dänischen Residenz, wohl zu der dänischen Residenz. Dann geht es heim wohl an den Main, denn Frankfurt steckt noch voller Äppelwein, der letzte Heller muß versoffen sein, der letzte Heller muß versoffen sein. 12 Lustig, lustig, ihr lieben Brüder (Touristversion) 1. Lustig lustig, ihr lieben Brüder, nun leget eure Sorgen nieder und trinkt dafür ein gut Glas Bier. Und trinkt dafür ein gut Glas Bier. 2. Trinkt auf die G'sundheit aller Brüder, die heut noch reisen auf und nieder, die sollen uns're Freunde sein. 3. Unser Handwerk ist verdorben, die besten Brüder sind gestorben, es lebt ja keiner mehr als ich und du. 4. Zu Lübeck hab ich's angefangen, nach Hamburg stand dann mein Verlangen, das schöne Bremen hab ich auch gesehn. 5. Dann geht's nach Braunschweig, Hannover, Minden, von da woll'n wir nach dem Rhein verschwinden, wohl nach dem alten, heiligen Köln. 6. Wir wollen auch noch Bonn besuchen, in Bingen gibt's zum Wein auch Kuchen, bei Mainz, da fließt der Main in' Rhein. 7. Zu Mannheim werden wir's Glück probieren, nach Karlsruh' wird der Weg uns führen, ach, kämen wir in's Elsaß rein! In Straßburg gibt es guten Wein! 8. In Freiburg geht's nicht lang logieren, wir wollen in die Schweiz marschieren, nach Basel, Zürich und bis Bern. 9. Dann wollen wir uns auf's Schifflein setzen und unser junges Herz ergetzen, wir fahren den Rhein hinab zur See. 10.Schifflein, Schifflein tu umschwenken, tu uns hin nach Lübeck lenken, wo es angefangen hat. 11.Denn wer all das hat gesehen, kann getrost nach Hause gehen, und sich nehmen ein junges Weib. 13 Mac Phersons Abschied G C G Lebt wohl, ihr Berge hoch und frei C Em Am Leb wohl, du Kerker kalt. G C G Mac Phersons Zeit ist nun vorbei, C Am G denn hängen wird er bald Ref: Um den Galgenpfahl zum letzten Mal tanzte er mit leichtem Schritt. So unbeugsam - Mac Pherson nahm des Volkes Herzen mit. Löse die Fessel von meiner Hand und her mit meinem Schwert. Es gibt keinen Mann in ganz Schottland den es nicht fürchten lehrt. Die meisten sind hier um micht sterben zu sehn ein paar wolln die Fiddel von mir. Doch bevor ich von der Abschied nehm, zerschlag ich sie lieber gleich hier. In beide Hände nahm er die Fiddel und zerbrach sie an einem Stein. Kein anderer soll jemals auf dir spielen Wenn ich gehangen werd sein. Die Begnadigung war schon unterwegs Mac Pherson zu befrein Doch sie stellten die Uhr eine viertel Stunde vor Gott möge ihnen verzeihn! 14 Muckerlied G C D G Tagtäglich zehn mal beten und Bibelsprüch' im Maul C D G sonst hab ich nichts von Nöten bin ganz so schrecklich faul D D7 ich war ein armer Schlucker hat kaum das liebe Brot G C D G Da wurde ich ein Mucker, nun hat es keine Not. G C D G Da wurde ich ein Mucker, nun hat es keine Not. Bei jeder neuen Sitzung die unsre Bande hält da wirbt mit Unterstützung durch braves, blankes Geld das ich bin fromm geworden hat mich doch sehr gefreut vielleicht noch das ein Orden mir in ein Knopfloch kommt vielleicht noch das ein Orden mir in ein Knopfloch kommt Den Kopf gesenkt zur Erde geh ich des Morgends aus mit heuchelnder Gebärde tret ich ins Kaffeehaus. Trink Wasser klar mit Zucker und werbe Fromme an kein Mensch ahnt was ein Mucker zu Hause saufen kann kein Mensch ahnt was ein Mucker zu Hause saufen kann Zu hohem Zins verleih ich was ich beim Muckern spar und meine Seele weih ich Herrn Jesu immerdar und den Gewinn notier' ich im frommen Liederheft auf diese Weise führ ich in Frieden mein Geschäft auf diese Weise führ ich in Frieden mein Geschäft Des Abends im Theater sitz ich mit gierem Sinn und schmunzle wie ein Kater nach jeder Tänzerin. Mit meinem Operngucker schau ich nach Bein und Brust ach lieber Gott ein Mucker hat auch so seine Lust ach lieber Gott ein Mucker hat auch so seine Lust Dann schleich ich still zur Klause, dort wo mich niemand sieht und nach dem Abendschmause sind ich ein frommes LIed recht laut vor heilger STädte, von Jesu Glanz und Thron derweile macht mein Bette die kleine Köchin schon derweile macht mein Bette die kleine Köchin schon Ich preise die Regierung und finde alles gut und fluche der Verführung durch jetzge Freiheitsbrut so leb ich amer Schlucker ganz heißa Gott sei Dank und das Geschäft als Mucker treib ich mein Leben lang und das Geschäft als Mucker treib ich mein Leben lang 15 Papst und Sultan G D Der Papst lebt herrlich in der Welt. D7 G Es fehlt ihm nicht am Ablaßgeld. D Em |: Er trinkt vom allerbesten Wein, C D G drum möcht ich auch der Papst gern sein. :| Doch halt, er ist ein armer Wicht! Ein holdes Mdächen küßt ihn nicht. Er schläft in seinem Bett allein, drum möcht ich doch der Papst nicht sein. Der Sultan lebt in Saus und Braus, in einem großen Freudenhaus voller holder Mägdelein , drum möcht ich auch der Sultan sein. Doch nein, er ist ein armer Mann! Denn hält er sich an den Koran, so trinkt er keinen Tropfen Wein, drum möcht ich auch nicht Sultan sein. Geteilt veracht ich beider Glück, und bleibe gern in meinem Stand zurück. Doch darauf lasse ich mich ein: Halb Sultan und halb Papst zu sein. Ihr Mägdlein gebt mit eine Kuß, damit ich lebe wie der Sultanus. Ihr trauten Brder schenkt mir ein, damit ich auch der Papst kann sein. 16 Was wollen wir trinken A7 dm (G7) C |: Was sollen wir trinken sieben Tage lang, dm C dm was sollen wir trinken, so ein Durst. :| F B C F A7 dm |: Es wird genug für alle sein, darum laßt uns trinken, (G7) C rollt das Fass herein, dm C dm wir trinken zusammen, nicht allein. :| |: Dann wollen wir schaffen sieben Tage lang, dann wollen wir schaffen, Hand in Hand. :| |: Es gibt genug für uns zu tun, darum lasst uns schaffen, jeder packt mit an, wir schaffen zusammen, nicht allein. :| |: Erst müssen wir kämpfen, keiner weiß wie lang, ja für ein leben ohne Zwang. :| |: Und für das Glück von jedermann, dafür heißt es kämpfen, los fangt heute an, wir kämpfen zusammen, nicht allein. :| |: Was sollen wir trinken sieben Tage lang, was sollen wir trinken, so ein Durst. :| |: Es wird genug für alle sein, darum laßt uns trinken, rollt das Fass herein, wir trinken zusammen, nicht allein. :| 17 Widele wedele G D7 |: Widele Wedele hinterm Städele G D7 (G) hält der Bettelmann Hochzeit :| G D7 |: Alle die Tiere, die Wedele habe, G D (G) solln zur Hochzeit kommen. :| G D7 |: Widele Wedele hinterm Städele G D7 (G) hält der Bettelmann Hochzeit :| Schreit das Esele, flitzt das Wiesele, Streicht das Lüchsele Brummbaß. weitere Strophen: Schnurrt das Kätzele, piepst das Spätzele, bellt das Hündele wau-wau. Bellt das Hündele, miaut das Kätzele Und das Schweinele grunzet. Hüpft das Zickele, hopst das Hasele Und das Füllen springet. Surrt das Fliegele, summt das Bienele Und die Hummel brummet. Pfeift das Mäusele, tanzt das Läusele, schlägt das Igele Trommel. G D7 |: Widele Wedele hinterm Städele G D7 (G) hält der Bettelmann Hochzeit :| Hinterm Grenzele tanz mer e Tänzele, las mer's Geigele singen. 18 Die alten Germanen C G C G C Es saßen die alten Germanen zu beiden Ufern des Rheins C G7 C G7 C Es saßen die alten Germanen zu beiden Ufern des Rheins G7 Sie saßen auf Bärenhäuten und tranken immer noch eins C G C G C Sie saßen auf Bärenhäuten und tranken immer noch eins C Und eins und zwei und drei und vier, G C sie soffen unheimlich viel Lagen Bier und fünf und sechs und sieben und acht, G C F G G7 C sie soffen die ganze Nacht Da trat in ihre Mitte ein Jüngling römischen Bluts Grüß Gott! ihr alten Germanen, ich bin der Tacitus. Da hoben die alten Germanen zum deutschen Gruße die Hand Grüß Gott du römischer Jüngling, du bist uns wohl bekannt. Da huben sie an zu saufen so manchen Humpen Met sie würfelten um ihre Weiber, es wurde ziemlich spät! Da mixten die alten Germanen dem Römer einen Trank den soff der fröhlich hinunter, bis er zu Boden sank. Da lachten die alten Germanen zu beiden Ufern des Rheins und ließen ihn trinken und trinken ein Glas und immer noch eins Und als am anderen Morgen der Römer den Schaden besah schrieb er mit zitternden Händen in seine Germania Wir sind zwar keine Germanen, doch üben wir uralten Brauch wir würfeln nicht um unsre Weiber, doch saufen tun wir auch Und das ist unsre Devise, an dieser halten wir fest: Jung ist noch keiner gestorben, der bis ins Alter gezecht. 19 Die alten Rittersleut C Zu Grünwald im Isertal, Am glaub'n se mir's, ös war amol, Dm da ham edle Ritter g'haust, G7 C denen hoat vor goarnix g'graust. C Ja, so warn's, ja so warn's, F C ja so warn's, die alten Rittersleut. Ja, so warn's, ja so warn's, G7 C die alten Rittersleut. Ritter hausten, liebe Leit, überall vor langer Zeit auf der Burg die oben ragt und der Zahn der Zeit zernagt. So ein edler Rittersmann hatte sehr viel Eisen an. Die meisten Ritter, muß i sagen, hat deshalb der Blitz erschlagen. Hat ein Ritter den Katarrh, damals war'n die Mittel rar. Er hat der Erkältung trotzt, er hat g'räuschvoll g'schneuzt und g'rotzt. Ritt ein Ritter auf seinem Roß, war das Risiko sehr groß ; hat sein Roß an Hupfer do, lag im Dreck der gute Mo. Und der Ritter Kunibert setzte sich verkehrt aufs Pferd ; wollte er nach hinten sehn, braucht er sich nicht umzudrehn. Lag ein Ritter mal im Dreck, brachte man ihn nicht vom Fleck. Nur mit einem Hebekran bracht' ihn auf die Beine man. Ist ein Ritter auf der Tour, nimmt er hohe Felsen nur; und ist er einmal runterg'flogen, so hat's ihm nur das Gewand verbogen. 20 G'soffen hoams, und das ni weni, aus de Eimer Bier und Wein. Hams dann alles g'soffen g'habt, dann seins untern Tisch gekracht. Knappen waren auch dabei, bei der alten Ritterei. Besoffne Ritter heimzutragen, denn es gab noch kein' Tramwagen. Ließ ein Ritter einen fahr'n, ward es in der Rüstung warm; doch er macht sich gar nichts draus, ließ ihn zum Visier hinaus. Mußt' ein Ritter mal auf den Abort, damals war's ein harter Sport, und wenn dann noch die Rüstung klemmte, schiß er in das Kettenhemde. Kam ein Ritter auf die Welt, hat ihm zuerst das Gewand gefehlt. Das einzige, was ihm Gott gegeben, was der Hang zum Saufen eben. Und die kleinen Ritterkindeln trugen damals Eisenwindeln machten sie mal in die Hosen, fingen die gleich an zu rosten [oder: Diese war'n man zweifelt nicht, feuerfest und wasserdicht.] Auch die kleinen Rittersknaben hatten sehr viel Blech zu tragen. Selbst der Ranzen war aus Stahl angefertigt dazumal. Und der Ritter Friederich wütete gar fürchterlich, als in seinem Blechgewand eine Wespe sich befand. Ritter vor dem großen Tor, stand mit seinem Spieß davor, daß auch keiner sich erdreiste, und ihm in den Burghof schaute. Und das Ritterfräulein Stasi war so bleich und schrecklich kasi ; war ihr mal ein Knecht zuwieder, senkt sie barsch die Augenlieder. So ein frühes Ritterswei war ihr'm Ritter niemals trei ; dem Ritter war das einerlei, 21 er war ja a nur halbe trei. Und der Ritter Alexander rutschte runter 's Treppengeländer Unten stand ein Nagel vor, seitdem singt er im Knabenchor. Ehekrach im Ritterstand war den Rittern unbekannt. War die Rittersfrau mal barsch, kriegte sie eins auf den . . . Mund. Hieß der Ritter Friederich, war er meistens liederlich, bis er in die Ehe kam, da ward er wie 'n Lämmchen zahm. Ging ein Rittersmann auf Reisen, legt er seine Frau in Eisen, doch der Knappe Friederich hatte einen Diederich. Und das Fräulein Kunigunde hatte auch zwei Pudelhunde; diese haben's besser könne als die alten Rittersmänne. Und das Ritterfrollein Rosel trug des nachts ein Eisenhosel, Drum nahm Ritter Kunibit zu ihr stets 'ne Blechscher' mit Und der Ritter Kunibau hatt 'ne tätowierte Frau. Wenn er nachts nicht schlafen kann schaut er sich die Bilder an. Und das Fräulein Anastas immer nur am Fenster saß; kam ein Ritter in die Näh, mußt er gleich auf's Kanapee. War der Ritter einmal geili, ritt er in die Stadt hineili und verschwendet sei Natur an der ersten besten Hur'. Ein Ritter hatt' 'ne Schwiegermutter, das war ein ganz besondres Luder; die hat er geschmissen in den Turm zu dem hungrigen Lindenwurm. Und das Rittersfräulein Anna, ward von einem Neger schwanger, 22 doch der Ritter sprach "Ach Scheiß", Hauptsach is, es wird kein Preiß. Und das Fräulein Edeltraud, hatte noch die Jungfernhaut, kam vom Lande der Kuseng, . . . . . . Peng! Wollt a Ritter a Dirndl schwaxln, mußt er aus der Rüstung kraxeln. Das ist sehr beschwerlich 'gworn, drum sind sie auch ausgestorbn Die Ritter, die warn lust'ge Leut in der guaten alten Zeit, 's war ja noch 'a schönes Leb'n, 's hat noch ka Finanzamt 'gebn. Zu Grünwald die Rittersleut leben nicht mehr seit langer Zeit. Nur die Geister von denselben spuken nachts in den G'wölben. 23 Die Getränke sind frei (nach Die Gedanken sind frei) G D G Die Getränke sind frei, wir woll'n einen heben. D G Wer immer es sei, der Spender soll leben. D G D G Man darf nicht vergessen drei Bier und drei Essen C G D7 G drum Leber verzeih, die Getränke sind frei. Die Getränke sind frei, und gut für die Nieren drum kommet herbei und lasst euch kurieren. Die Ärzte empfehlen für durstige Kehlen oft Bier als Arznei, die Getränke sind frei. Die Getränke sind frei, drum lassen wir's laufen das Gelbe vom Ei ist kostenlos saufen. Man trinkt ohne Qualen und denkt nicht ans Zahlen, es bleibet dabei, die Getränke sind frei. Die Getränke sind frei, das Glas man mir fülle, heut ist es einerlei, ich sammle Promille, Heut spielt's keine Rolle und bei der Kontrolle sag ich zur Polizei: “Die Getränke war'n frei.“ 24 Fakultätenlied G D G D G Apotheker sein's, sein's kreuzbrave Leut. G D Ja sie drehen ihre Pillen um die Embryos zu killen C G Ja sie drehen ihre Pillen um die Embryos zu killen D Em D C G D G . . . und saufen's au-ch und saufen's auch. Altphilosophen . . .sind gebildet ohne Frage, doch grad deshalb eine Plage Apotheker . . .drehen ihre Pillen um den Embryo zu killen Archäologen . . .suchen alte Knochen um ein Süppchen sich zu kochen Architekten . . .malen die Fassaden und im Staate geh'n sie baden Assistenten . . .reparieren jeden schutt, den der Doktor macht kaputt quälen die Studenten und beziehen kleine Renten. kriegen kleine Löhne aber spucken große Töne. Astronomen . . .gucken in der Nacht, was ihre Venus grad so macht Atomkraftwerker . . .sind wirklich helle Leut, denn sie strahlen jederzeit Bergsteiger . . .klettern auf die Felsen um darauf herumzustelzen Bibliothekare . . .lesen selbst das Beste und verleihen nur die Reste Biologen . . .jagen Schmetterlinge, sind dann selber in der Schlinge Chemiker . . .brauen aus der Kohle guten Schnaps und andre Alkohole. Eisenbahner . . .stellen viele Weichen wo die Züge drüberschleichen E-Techniker . . .erfinden neue Röhren, um den Westempfang zu stören. Fleischer . . .schlagen ihre Alte tot und fressen sie zum Abendbrot Folkloristen . . .verfassen böse Texte, machen Krach bis früh um sechse Fotografen . . .liegen mit der Kamera auf der Lauer hier und da Fußballer . . .schießen sie einmal ein Tor, kommts uns wie ein Wunder vor Gastwirte . . .panschen in der Stille und vermanschen die Promille Geheimdienstler . . .stehn rum, als hätt man sie verlorn und machen dabei große Ohrn Geodäten . . .latschen durch's Gelände und bezahlen Allimente. Geologen . . .klopfen an die Steine, aber Ahnung ham sie keine. kriechen in die Höhlen um im Dreck herumzuwühlen Germanisten . . .lesen Schillers Dramen umd verführen alte Damen. Hausfrauen . . .hacken Petersilie und vermehren die Familie. Historiker . . .schreiben auf, was nie gewesen, damit wir's in Büchern lesen Journalisten . . .schreiben viel am Tage und sind nachts der Damen Plage. Jungfrauen . . .hüpfen aus den Betten um die Jungfernhaut zu retten Kriminalisten . . .kriechen oft durch Wald und Flur, denn sie suchen Täters Spur Kunstkritiker . . .sie erzählen allen Leuten, was die Bilder soll'n bedeuten Landwirte . . .melken selbst die Schweine, aber Ahnung ham sie keine. stehen bis zum Bauche in der Scheiße und der Jauche Lehrer . . .prügeln ihre Kinder, sind die rechten Menschenschinder Männer . . .saufen wie die Affen und dann könn' sie nichts mehr schaffen Mathelehrer . . .machen Zahlenspielerei und verrechnen sich dabei Mathematiker . . .lernen integrieren und die Mädchen zu verführen. Marxisten . . .lesen in der Prawda, halten sich für Wissenschaftler. 25 studieren den Marxismus und hab'n trotzdem Optimismus Mediziner . . .wühlen in den Därmen um die Hände sich zu wärmen Meteorologen . . .versprechen uns ein Hoch, aber regnen tut es doch Musikanten . . .spieln nach falschen Noten, ihre Texte sind verboten Offiziere . . .wollen kommandieren ohne jemals zu studieren Ökonomen . . .schaukeln immer munter uns're Wirtschaft rauf und runter Pfarrer . . .lesen die Leviten und verbreiten schlechte Sitten Philosophen . . .reden sich besoffen, doch Probleme bleiben offen. wollen definieren was sie selber nicht kapieren. Physiker . . .schießen mit Neutronen, Elektronen, blauen Bohnen. testen unterm Hemde sexuelle Widerstände Polizisten . . .regeln den Verkehr, sonst gäb's keine Kinder mehr Popsänger . . .das Playback und die Gage, die erspar'n ihn' die Blamage Professoren . . .feiern große Feste und die Mensa kriegt die Reste kriegen hohe Renten und veralbern die Studenten. Prostituierten . . .haben falsche Locken und verbreiten Gonokokken Radfahrer . . .treten die Pedale um die Omas umzufahren Säufer . . .sichern nebenbei den Absatz für die Brauerei Slawisten . . .lernen die Vokabeln um die Russen vollzubabeln Sportstudenten . . .spielen mit Gelenken und sie brauchen nicht zu denken. Studenten . . .wie schon früher unsre Grafen tun auch sie am liebsten schlafen ackern wie die Stiere, kriegen trotzdem nur 'ne Viere Techniker . . .schieben ihr Gestänge in die ölverschmierten Gänge Technologen . . .suchen nach Verfahren um die Arbeit sich zu sparen Theologen . . .trösten arme Sünder und sie haben viele Kinder. gründen eine Sekte und versaufen die Kollekte tragen schwarze Kutten und verführen kleine - Mädchen Touristen . . .galoppiern durch fremde Straßen um kein Laden zu verpassen Tramper . . .sehn die ganze Welt und das alles ohne Geld Urmenschen . . .baun 'ne Falle für ein Schwein und dann fällt ein Trabbi rein 26 Die Gedanken sind frei A E7 A l. Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten? E7 A Sie fliegen vorbei, wie nächtliche Schatten. E A E A Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen D A Hm A E7 A mit Pulver und Blei, die Gedanken sind frei. 2.Ich denke, was ich will und was mich beglücket, doch alles in der Still und wie es sich schicket. Mein Wunsch und Begehren kann niemand verwehren, es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei! 3. Und sperrt man mich ein im finsteren Kerker, das alles sind rein vergebliche Werke; denn meine Gedanken zerreißen die Schranken und Mauern entzwei: Die Gedanken sind frei. 4. Ich liebe den Wein, mein Mädchen vor allem sie tut mir allein am besten gefallen Ich bin nicht alleine, bei meinem Glas Weine mein Mädchen dabei: die Gedanken sind frei. 5. Drum will ich auf immer den Sorgen entsagen und will mich auch nimmer mit Grillen mehr plagen. Mann kann ja im Herzen, stets lachen und scherzen und denken dabei: Die Gedanken sind frei. 27 Spitzellied (nach Papst und Sultan) 1.Das Spionieren auf der Welt Als bestes Handwerk mir gefällt ||:Ich schnüffle hin, ich schnüffle her und schleich herum die Kreuz und Quer. :|| 2.Mit meinen Ohren lang und weit Steh ich zum Horchen stets bereit ||:Und mir entgeht kein einzig Wort ich merke mir alles sofort. :|| 3.Wenn meinem Freund die Hand ich drück In seine Tasch ich heimlich blick ||:Ob Konterbande darin ruht wie es für Denunzianten gut. :|| 4.Das Denunzieren nach Gebühr ist mir Beruf und auch Pläsier ||:Ich lauf nach einem guten Fund mir wochenlang die Füße wund. :|| 5.Dafür empfang ich guten Lohn im eignen Pflichtbewusstsein schon ||:Und unsre Zeit die ist mir hold bald wiegt sie mich wohl auf mit Gold. :|| 6.Ich steh in hoher Achtung, ich und der Philister der liebt mich ||:Auch fühl ich weder Scham noch Schand ich bin ein braver Denunziant. :|| 28 Herr Wirt so lösche unsre Brände Oswald von Wolkenstein Herr Wirt, so lösche unsre Brände, schaff uns Wein, schaff uns Wein, daß dir Gott dein Elend wende, bring den Wein, bring den Wein. daß er dir Segen spende, nun schenk ein, nun schenk ein. Ei, Gretel, komm und sein mein Bräutel, ei so sprich's, ei so sprich's. Kaufst du mir einen Beutel, leicht tu ich's, leicht tu ich's. Doch reiß mir nicht das Häutel, aber stich's, aber stich's. Ei Hansel, willst du mit mir tanzen? Komm schon los, komm schon los! Böckisch wollen wir alfanzen, mit Getos, mit Getos. Schon mir die Pomeranzen, aber stoß Hänsel, stoß! Trink und stampfe hingerissen, streng dich an, streng dich an. Noch ein Kampf mit Hindernissen, jedermann, wie er kann - Spieß voran. Metzchen, zeig den Leckerbissen, ich bin dran, ich bin dran. Man schnauft im Dorfe, nicht erschlaffen, rafft euch auf, rafft euch auf. Eil dich Konrad, fauler Laffe, mit Geschnauf, mit Geschnauf. Schau um dich wie ein Affe, lauf Held lauf, lauf Held lauf. Herr Wirt . 29 Drei weisse Tauben EAV Gurru gurru gurru , gurru gurru gurru , gurru gurru gurru, gurru, gurru. Gurru gurru gurru , gurru gurru gurru , gurru gurru gurru. 1.Drei weiße Tauben auf unserem Dach, drei weiße Tauben, die halten mich wach. Drei weiße Tauben, die machen gurru, drei weiße Tauben, die scheißen mich zu. Gurru gurru gurru, gurru gurru gurru, gurru gurru gurru. 2.Drei weiße Tauben auf unserem Dach, drei weiße Tauben, die machen mich schwach. Drei weiße Tauben und ein Gewehr, drei weiße Tauben, die scheißen nie mehr. Gurru gurru gurru, gurru gurru gurru, gurru gurru gurru. Gurru gurru (gurru gurru), gurru gurru (gurru gurru), drei weiße Tauben, die mußten dran glauben. Gurru gurru (gurru gurru), gurru gurru (gurru gurru), und über allen Dächern ist Ruh. Gurru gurru gurru , gurru gurru gurru , gurru gurru gurru, gurru, gurru. Gurru gurru gurru , gurru gurru gurru , gurru gurru gurru. 3.Drei weiße Tauben, sie flogen so hoch, drei weiße Tauben, jetzt hab'n sie ein Loch. Drei weiße Tauben, sie liegen im Grab, es wird keiner glauben (Schuß), sie geh'n mir nicht ab. Gurru gurru gurru, gurru gurru gurru, gurru gurru gurru. Gurru gurru (gurru gurru), gurru gurru (gurru gurru), drei weiße Tauben, die mußten dran glauben. Gurru gurru (gurru gurru), gurru gurru (gurru gurru), und über allen Dächern ist Ruh. 30 Lili Marleen Vor der Kaserne, vor dem großen Tor, stand eine Laterne, und steht sie noch davor. So wolln wir uns da wiederseh'n, bei der Laterne wolln wir stehn, wie einst Lili Marleen, wie einst Lili Marleen. Unser beiden Schatten sah'n wie einer aus, daß wir so lieb uns hatten, das sah man gleich daraus. Und alle Leute soll'n es sehn, wenn wir bei der Laterne stehn, wie einst . . . Schon rief der Posten, sie bliesen Zapfenstreich. Es kann 3 Tage kosten, Kamerad, ich komm ja gleich. Da sagten wir auf Wiedersehn, wie gerne würd ich mit dir gehn, mit dir, . . . Deine Schritte kennt sie, deinen schönen Gang, aller Abend rennt sie, doch dich vergaß sie lang. Und sollte mir ein Leid geschehn, wer wird bei der Laterne stehn, mit dir . . . Aus dem stillen Raume, aus der Erde Grund, hebt mich wie im Traume dein geliebter Mund. Und wenn sich die späten Nebel drehn, werd ich bei der Laterne stehn, wie einst . . . 31 Bert Brecht Baals Lied am Hat ein Weib fette Hüften F C G C Tu ich sie ins grüne Gras C F E am Rock und Hose tu ich lüften am G am Sonnig denn ich liebe das Beißt das Weib vor Extase Wisch ich ab mit grünem Gras Mund und Biss und Schoß und Nase Sauber denn ich liebe das Treibt das Weib die schöne Sache Feurig doch im Übermaß Geb ich ihr die Hand und lache Freundlich denn ich liebe das. 32 Goldbrand (nach Lola) E Ich ging am Strande der Donau entlang A D E da fand ich ne alte Kiste im Sand - das war Goldbrand A D na na na na Goldbrand C C D E na na na na Goldbrand Die erste und zweite trank ich noch im Stehn und auch die dritte konnte ich schon voll nicht mehr sehn es war Goldbrand, na na na na Goldbrand na na na na Goldbrand Zu Hause grinst mich die Klobrille an die Leber kommt raus oh Mann was hast du getan es war Goldbrand, na na na na Goldbrand na na na na Goldbrand 33 Auf deutschen Straßen (nach Über den Wolken) G Am D G Braunschweig-Ost auf der A 2, bis hier hör ich die Motoren. G Am D G Autos zieh`n an mir vorbei und es dröhnt in meinen Ohren. G Am D G Und der nasse Asphalt bebt, wie ein Schleier staubt der Regen, G Am D G Aquaplaning und man schwebt der Sonne entgegen. G C D G Auf deutschen Straßen muß die Freiheit wohl grenzenlos sein, Em Am D G alle Ängste, alle Sorgen sagt man, gingen rasend verloren und dann, C G D G würde was uns groß und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein. Ich seh` ihnen lange nach, seh` sie die Wolken erklimmen, bis die Lichter nach und nach, ganz im Regengrau verschwimmen. Meine Augen haben schon jeden Sichtkontakt verloren, nur von fern klingt monoton - das Summen der Motoren. Auf deutschen Straßen... Dann wird alles still im Stau, mancher Raser kriegt `ne Macke. Irgendjemand kocht Kakao, in der Rasthofbaracke. In den Pfützen schwimmt Benzin, schillernd wie ein Regenbogen. Wolken spiegeln sich darin, wär` ich doch heute bloß geflogen! Über den Wolken muß die Freiheit wohl grenzenlos sein, alle Staus alle Sorgen, sagt man, blieben darunter verborgen und dann, würde, was hier schnell und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein. Über den Wolken... 34 Die Vögelhochzeit (nach Vogelhochzeit) C G C G Ein Vogel wollte Hochzeit machen in dem grünen Walde. C G C G C Fidiralala fidirallala fidiralla lala la. Das Finkelein, das Finkelein, das führt das Paar zur Kammer rein. Der Uhu, der Uhu, der macht die Fensterläden zu. Die Fledermaus, die Fledermaus, die zieht der Braut die Strümpfe aus. Der Wiedehopf, der Wiedehopf, der macht der Braut das Höschen opf. Die Krähe, die Krähe, die sagt; "Hoi, was ich sehe!" Der Auerhahn, der Auerhahn spricht "Lasst mich auch mal ran!" Die Schwalbe, die Schwalbe, die bringt die graue Salbe. Die Eidergans, die Eidergans, die reibt sich ein den steifen Schwanz. Der Kranich, der Kranich, setzt dreimal an und kann nicht. Der Albotross, der Albotross versetzt der Braut den ersten Stoss. Die Elster, die Elster, die fragt Ei,wie gefällts dir? Der Marabu, der Marabu, der macht vor Lust die Augen zu. Die Eule, die Eule, die hat am Arsch' ne Beule. Die Störchin hebt das linke Bein, der Storch schiebt ihn von rechts hinein. Die Mücke, die Mücke, die fickt mit List und Tücke. Der Kolibri, der Kolibri, der röchelt bei der Onanie. Die Spatzen, die Spatzen, die tun am Loch sich kratzen. Die Nachtigall, die Nachtigall, die vögelt einfach überall. Der Pelikan, der Pelikan, der vögelt wie ein Veteran. Der Adler in die Lüfte steigt, von ob'n er seine Eier zeigt. Ganz oben auf dem Kirchturmspitz, da onaniert der Stiegelitz. Zwei Störche, zwei Störche, die vögeln eine Lerche. Der Rabe, der Rabe, der vögelt mit Gehabe. Der Papagei, der Papagei, der vögelt ziemlich einwandfrei. Der Vogel Strauss, der Vogel Strauss, der hofft beim Vögeln auf Applaus. Der Goldfasan, der Goldfasan, der vögelt wie ein Scharlatan. Der Hahn, der krähet "Gute Nacht!" Jetzt wird die Kammer zugemacht. 35 10 kleine Studilein (nach 10 kleine Negerlein / Jägermeister) A E A Zehn kleine Studilein gehen in den Hörsaal rein, D A E A den einen ham'se plattgequetscht, da warens nur noch neun. Neun kleine Studilein, die standen unter Dach, da bröckelte die Bausubstanz, da warens nur noch acht. (Instumental) Acht kleine Studilein, die wären gern geblieben, den einen hamse abgeschoben, da warens nur noch sieben. Sieben kleine Studilein, die machten Politik, der eine, der zuviel gesagt, blieb im Gericht zurück;. A E Einer für alle, alle für einen, A wenn einer fort ist, wer wird denn gleich weinen? D Einer soll gehen, du oder ich. E A So ist das Leben, ärgern ist Pflicht. Von sechs kleinen Studilein war einer auch behindert, er kam nicht ins Gebäude rein, sie waren um eins vermindert. Fünf kleine Studilein, die zahlen jetzt Gebühr, bei einem reicht das BAföG nicht, da warens nur noch vier. (Instumental) Vier kleine Studilein, die kochten Chlor mit Blei, das hat der Abzug nicht gepackt, da warens nur noch drei. Drei kleine Studilein, die brauchten zuviel Zeit, im Siebten nach dem Vordiplom waren sie nur noch zu zweit. Einer für alle, alle für einen, wenn einer fort ist, wer wird denn gleich weinen? Einer soll gehen, du oder ich. So ist das Leben, ärgern ist Pflicht. Zwei kleine Studilein, den fiel nicht's besseres ein, die eine hat ein Kind gekriegt, der andere blieb allein. Ein kleines Studilein, das brauchte was zum Lesen, es fand nichts in der Uni-Bib, das wärs dann wohl gewesen. 36