Liederbuch - Kreisverband Mannheim eV

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Liederbuch - Kreisverband Mannheim eV
DRK Kreisverband Mannheim e.V.
Service für Menschen zu Hause
Zeit zum
Singen
Inhaltsverzeichnis
Seite
A ABC, die Katze lief im Schnee
Abend wird es wieder
Aber Haitschi bum baitschi
Ade zur guten Nacht
Alle Jahre wieder
Alle Vögel sind schon da
Am Brunnen vor dem Tore
Am Weihnachtsbaum, die Lichter brennen
Ännchen von Tharau
Auf de schwab'sche Eisebahne
Auf einem Baum ein Kuckuck saß
Aus grauer Städte Mauern
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B Bald gras' ich am Neckar
Bergvagabunden
Bolle reiste jüngst zu Pfingsten
Bruder Jakob
Brüderchen, komm tanz mit mir
Bunt sind schon die Wälder
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D Das arme Dorfschulmeisterlein
Das Badnerlied
Das Wandern ist des Müllers Lust
Der Hahn ist tot
Der Kuckuck und der Esel
Der Mai ist gekommen
Der Mond ist aufgegangen
Die Affen rasen durch den Wald
Die Blümelein sie schlafen
Die Gedanken sind frei
Die Tiroler sind lustig
Dornröschen
Drei Chinesen mit dem Kontrabaß
Du, du liegst mir im Herzen
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E Ein Heller und ein Batzen
Ein Jäger aus Kurpfalz
Ein Mann der sich Komlumbus nannt
Ein Männlein steht im Walde
Ein Schneider fing 'ne Maus
Ein Vogel wollte Hochzeit machen
Eine Seefahrt die ist lustig
Es ist ein Ros' entsprungen
Es klappert die Mühle
Es kommt ein Schiff
Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann
Es tönen die Lieder
Es war eine Mutter
Es waren zwei Königskinder
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F Freiheit, die ich meine
Freut euch des Lebens
Froh zu sein bedarf es wenig
Fuchs, du hast die Gans gestohlen
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G Geh aus, mein Herz
Gold und Silber lieb ich sehr
Guten Abend, gut' Nacht
Guter Mond, du gehst so stille
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H Hab mein Wagen voll gelade
Hänschen klein
Heho, spannt den Wagen an
Heißa Kathreinerle
Herr deine Liebe
Heute an Bord
Himmel und Erde
Hoch auf dem gelben Wagen
Horch, was kommt von draußen rein?
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I
I am sailing
Ich bete an die Macht der Liebe
Ich bin der Doktor Eisenbart
Ich bin ein Musikante
Ich geh mit meiner Laterne
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten
Ihr Kinderlein, kommet
Im Frühtau zu Berge
Im Krug zum grünen Kranze
Im Märzen der Bauer
Im schönsten Wiesengrunde
Im Wald und auf der Heide
In einem Harung jung und schlank
In einem kühlen Grunde
In Mutters Stübele
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J
Jenseits des Tales
Jetzt fahr'n wir über'n See
Jetzt fängt das schöne Frühjahr an
Jetzt kommen die lustigen Tage
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K Kanons 1 - 7
Kein schöner Land in dieser Zeit
Kling Glöckchen, klingelingeling
Komm, lieber Mai, und mache
Kommet ihr Hirten
Kommt ein Vogel geflogen
Kuckuck, Kuckuck, rufts aus dem Wald
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L Laßt uns froh und munter sein
Laterne, Laterne
Leise rieselt der Schnee
Lustig ist das Zigeunerleben
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M Maria durch ein' Dornwald ging
Mariechen saß weinend im Garten
Mein Hut, der hat drei Ecken
Mein Vater war ein Wandersmann
Morgen, Kinder wird's was geben
Muss i denn zum Städtele 'naus
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N Nun ade, du mein lieb Heimatland
Nun freut euch, ihr Christen
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O O du fröhliche, o du selige
O du lieber Augustin
O Heiland, reiß die Himmel auf
O selige Nacht
O Tannenbaum, o Tannenbaum
O wie wohl ist mir am Abend
Ob wir rote, gelbe Kragen
Ode an die Freude
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S Sabinchen war ein Frauenzimmer
Sah ein Knab ein Röslein stehn
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind
Schlaf, Kindchen, schlaf!
Schlaf, mein Prinzchen, schlaf ein
Schneeflöckchen, Weißröckchen
Schön ist die Jugend
Schwarzbraun ist die Haselnuss
So geht es in Schnützelputz Häusel
Spannenlanger Hansel
Still, still, still, weil's Kindlein schlafen will
Stille Nacht, heilige Nacht
Suse, liebe Suse
Süßer die Glocken nie klingen
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T Taler, Taler, du mußt wandern
Tief im Odenwald
Tochter Zion
Trariro, der Sommer, der is do
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U Üb immer Treu' und Redlichkeit
Unterm Dach juchhe
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V Vom Himmel hoch, da komm ich her
Von guten Mächten wunderbar geborgen
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W Waldeslust
Was soll das bedeuten
Weißt du, wieviel Sternlein stehen?
Wem Gott will rechte Gunst erweisen
Wenn alle Brünlein fließen
Wenn die bunten Fahnen wehen
Wenn ich ein Vöglein wär
Wer hat die schönsten Schäfchen
Wer recht in Freuden wandern will
Wer will fleißige Handwerker sehn?
Widele wedele
Will ich in mein Gärtchen gehen
Winter, ade
Wir lieben die Stürme
Wo die Nordseewellen
Wo mag denn nur mein Christian
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Y Yesterday
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Z Zehn kleine Negerlein
Zeigt her eure Füße
Zu Bethlehem geboren
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ABC, die Katze lief im Schnee
A B C, die Katze lief im Schnee.
Und als sie wieder raus kam,
da hatt’ sie weiße Stiefel an.
jemine! Die Katze lief im Schnee.
A B C, die Katze lief zur Höh!
Sie leckt ihr kaltes Pfötchen rein und
putzt sich auch die Stiefelein.
A B C, ging nicht mehr in den Schnee.
Aber Heidschi Bumbeidschi
Aber Heidschi Bumbeidschi, schlaf lange.
Es ist ja Dei’ Mütterl aus’gange.
Sie ist ja aus’gange und kimmt nimmer haam,
und lässt ihr klaans Büberle ganz allein.
Refrain:
Aber Heidschi Bumbeidschi bumbum,
Aber Heidschi Bumbeidschi bumbum.
Aber Heidschi Bumbeidschi, schlaf süße.
Die Engelein lassen Di grüße.
Sie lassen Di grüsse and lassen Di frag’n,
Ob Du im Himmel spazieren willst fahr’n.
Aber Heidschi Bumbeidschi, in Himm’l
da fahrt Di a schneeweißer Schimm’l,
drauf sitzt a kloans Engli mit oaner Latern,
drein leicht vom Himmel der allerschenst Stern,
Der Heidschi Bumbeidschi is kumma
und hat mei Büberle mitg’nomma,
er hat mar’s mitg’nomma und hat’s nemmer bracht,
drum wünsch i’ mein Büberla recht guate Nacht!
-7-
Abend wird es wieder
Abend wird es wieder. Über Wald und Feld
säuselt Frieden nieder, und es ruht die Welt.
Nur der Bach ergießet sich am Felsen dort,
und er braust und fließet immer, immer fort.
Und kein Abend bringet Frieden ihm und Ruh',
keine Glocke klinget ihm ein Rastlied zu.
So in deinem Streben bist, mein Herz, auch du:
Gott nur kann dir geben wahre Abendruh'.
Ade zur guten Nacht
Ade zur guten Nacht, jetzt ist der Schluss gemacht,
dass ich muss scheiden. Im Sommer wächst der Klee,
im Winter schneit’s den Schnee, dann komm ich wieder.
Es trauern Berg und Tal wo ich viele tausendmal
bin drüber gangen; Das hat deine Schönheit gemacht,
die mich zum Lieben gebracht, mit großem Verlangen.
Das Brünnlein rinnt und rauscht wohl dort am Holderstrauch,
wo wir gesessen. Wie mancher Glockenschlag,
da Herz bei Herzen lag, das hast du vergessen!
Die Mädchen in der Welt, sind falscher als das Geld
in ihrem Lieben. Ade zur guten Nacht!
Jetzt ist der Schluss gemacht, dass ich muss scheiden.
Alle Jahre wieder
Alle Jahre wieder kommt das Christuskind
auf die Erde nieder, wo wir Menschen sind.
Kehrt mit seinem Segen ein in jedes Haus,
geht auf allen Wegen mit uns ein und aus.
Ist auch mir zur Seite still und unerkannt,
dass es treu mich leite an der lieben Hand.
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Alle Vögel sind schon da
Alle Vögel sind schon da, alle Vögel, alle!
Welch ein Singen, Musiziern, Pfeifen, Zwitschern, Tirilier'n!
Frühling will nun einmarschier'n, kommt mit Sang und Schalle.
Wie sie alle lustig sind, flink und froh sich regen!
Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar
wünschen dir ein frohes Jahr, lauter Heil und Segen.
Was sie uns verkünden nun, nehmen wir zu Herzen:
Wir auch wollen lustig sein, lustig wie die Vögelein,
hier und dort, feldaus, feldein, singen, springen, scherzen.
Am Brunnen vor dem Tore
Am Brunnen vor dem Tore da steht ein Lindenbaum
Ich träumt in seinem Schatten so manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort.
Es zog in Freud und Leide
Zu ihm mich immer fort. Zu ihm mich immer fort.
Ich musst auch heute wandern vorbei in tiefer Nacht.
Da hab ich noch im Dunkel die Augen zugemacht.
Und seine Zweige rauschten als riefen sie mir zu:
"Komm her zu mir, Geselle
Hier find’st du deine Ruh’, hier find’st du deine Ruh’."
Die kalten Winde bliesen mir grad ins Angesicht.
Der Hut flog mir vom Kopfe. Ich wendete mich nicht.
Nun bin ich manche Stunde entfernt von diesem Ort.
Und immer hör ich's rauschen:
"Du fändest die Ruhe dort, Du fändest die Ruhe dort."
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Am Weihnachtsbaum, die Lichter brennen
Am Weihnachtsbaum, die Lichter brennen,
wie glänzt er festlich, lieb und mild,
als spräch' er: "Wollt in mir erkennen
getreuer Hoffnung stilles Bild!"
Die Kinder steh’n mit hellen Blicken,
das Auge lacht, es lacht das Herz,
o fröhlich seliges Entzücken!
Die Alten schauen himmelwärts.
Zwei Engel sind hereingetreten,
kein Auge hat sie kommen seh’n,
sie gehn zum Weihnachtstisch und beten,
und wenden wieder sich und geh’n.
"Gesegnet seid, ihr alten Leute,
gesegnet sei, du kleine Schar!
Wir bringen Gottes Segen heute,
dem braunen, wie dem weißen Haar.
Zu guten Menschen, die sich lieben,
schickt uns der Herr als Boten aus,
und seid ihr treu und fromm geblieben,
wir treten wieder in dies Haus."
Kein Ohr hat ihren Spruch vernommen,
unsichtbar jedes Menschen Blick
sind sie gegangen wie gekommen,
doch Gottes Segen blieb zurück.
- 10 -
Ännchen von Tharau
Ännchen von Tharau ist’s, die mir gefällt
Sie ist mein Reichtum, mein Gut und mein Geld.
Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz
auf mich gerichtet in Lieb und in Schmerz
Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut
du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut.
Käm alles Wetter gleich auf uns zu schlah’n,
wir sind gesinnt, beieinander zu stah’n.
Krankheit, Verfolgung, Betrübnis und Pein
soll unsrer Liebe Verknotigung sein.
Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut,
du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut.
Recht als ein Palmenbaum über sich steigt,
je mehr ihn Hagel und Regen anficht,
so wird die Lieb in uns mächtig und groß
durch Kreuz, durch Leiden, durch mancherlei Not.
Ännchen von Tharau, mein Reichtum, mein Gut,
du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut.
Würdest du gleich einmal von mir getrennt,
lebtest da, wo man die Sonne kaum kennt,
ich will dir folgen durch Wälder, durch Meer,
Eisen und Kerker und feindliche Heer.
Ännchen von Tharau, mein Licht, meine Sonn’,
mein Leben schließ ich um deines herum.
- 11 -
Auf de schwäb’sche Eisebahne
Auf de schwäb’sche Eisenbahne gibt’s gar viele Haltstatione:
Schtuegert, Ulm und Biberach, Mekkebeure, Durlesbach.
Rulla, rulla, rullala, rulla, rulla, rullala,
Schtuegert, Ulm und Biberach, Mekkebeure, Durlesbach.
Auf de schwäb’sche Eisenbahne wollt a’mol a Bäuerle fahre
goht an Schalter, lupft de Hut: ,,Oi Billettle, send so gut!’’
Rulla, rulla, rullala, rulla, rulla, rullala,
goht an Schalter, lupft de Hut: ,,Oi Billettle, send so gut!’’
Einen Bock hat er sich kaufet, und dass der ihm net verlaufet,
bindet en de gute Ma hinte an de Wage a.
Rulla, rulla, rullala, rulla, rulla, rullala,
bindet en de gute Ma hinte an de Wage a.
,,Böckle, tu nur woidle springe, ‚s Fresse werd i dir schon
bringe.’’
Setzt sich zu sei´m Weible na und brennt’s Tabakpfeifle a.
Rulla, rulla, rullala, rulla, rulla, rullala,
setzt sich zu sei´m Weible na und brennt’s Tabakpfeifle a.
Auf de nächste Statione, wo er will sei Böckle hole,
findet er nur Kopf und Soil an dem hint’re Wagetoil.
Rulla, rulla, rullala, rulla, rulla, rullala,
findet er nur Kopf und Soil an dem hint’re Wagetoil.
Do kriegt er den große Zorre, packt de Geißbock bei de Horre,
schmeißt en, was er schmeiße ka. M Konduktör an ranza na:
Rulla, rulla, rullala, rulla, rulla, rullala,
schmeißt en, was er schmeiße ka. M Konduktör an ranza na:
,,So, du kannsch de Schade zahle, warum bisch so schnell au
gfahre!
Du alloi bisch Schuld do dra, dass i d’ Goiß verlaure ha!’’
Rulla, rulla, rullala, rulla, rulla, rullala,
,,Du alloi bisch Schuld do dra, dass i d´ Goiß verlaure ha!’’
So, jetzt wär des Liedle g’sunge! Hat’s euch recht in d’ Ohre
klunge?
Wer’s no net begreife ka, fang’s no mol von vorne a!
Rulla, rulla, rullala, rulla, rulla, rullala,
Wer’s no net begreife ka, fang’s no mol von vorne a!
- 12 -
Auf einem Baum ein Kuckuck saß
Auf einem Baum ein Kuckuck,
sim - sala - bim - bam - ba - sala - du - sala - dim.
Auf einem Baum ein Kuckuck saß.
Da kam ein junger Jäger,
sim - sala - bim - bam - ba - sala - du - sala - dim.
Da kam ein junger Jägersmann.
Der schoss den armen Kuckuck,
sim - sala - bim - bam - ba - sala - du - sala - dim.
Der schoss den armen Kuckuck tot.
Und als ein Jahr vergangen,
sim - sala - bim - bam - ba - sala - du - sala - dim.
Und als ein Jahr vergangen war.
Da war der Kuckuck wieder,
sim - sala - bim - bam - ba - sala - du - sala - dim.
Da war der Kuckuck wieder da.
Aus grauer Städte Mauern
Aus grauer Städte Mauern ziehn wir durch Wald und Feld.
Wer bleibt, der mag versauern, wir fahren in die Welt.
Halli hallo, wir fahren, wir fahren in die Welt
Der Wald ist uns're Liege, der Himmel unser Zelt.
Ob heiter oder trübe, wir fahren in die Welt.
Halli hallo, wir fahren, wir fahren in die Welt
Ein Heil dem deutschen Walde, zu dem wir uns gesellt.
Hell klingt's durch Berg und Halde, wir fahren in die Welt.
Halli hallo, wir fahren, wir fahren in die Welt
Die Sommervögel ziehen wohl über Wald und Feld.
Da heißt es Abschied nehmen, wir fahren in die Welt.
Halli hallo, wir fahren, wir fahren in die Welt
- 13 -
Bergvagabunden:
Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen
Wenn wir erklimmen schwindelnde Höhen,
steigen dem Gipfelkreuz zu,
in unsern Herzen brennt eine Sehnsucht,
die lässt uns nimmermehr in Ruh’.
Refrain:
Herrliche Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind wir, ja
wir.
Herrliche Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind wir.
Mit Seil und Hacken, den Tod im Nacken
hängen wir an der steilen Wand.
Herzen erglühen, Edelweiß blühen,
vorbei geht’s mit sichrer Hand.
Fels ist bezwungen, frei atmen Lungen,
ach, wie so schön ist die Welt.
Handschlag, ein Lächeln, Mühen vergessen,
alles auf’s Beste bestellt.
Beim Alpenglühen heimwärts wir ziehen,
Berge, die leuchten so rot.
Wir kommen wieder, denn wir sind Brüder,
Brüder auf Leben und Tod.
Refrain für letzte Strophe:
Lebt wohl, ihr Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind
treu, ja treu.
Lebt wohl, ihr Berge, sonnige Höhen, Bergvagabunden sind
treu
- 14 -
Bald gras' ich am Neckar
Bald gras’ ich am Neckar, bald gras’ ich am Rhein;
bald hab’ ich ein Schätzel, bald bin ich allein.
Was hilft mir das Grasen, denn d'Sichel nicht schneid't;
was hilft mir das Schätzel, wenn's bei mir nicht bleibt.
Und soll ich denn grasen, am Neckar, am Rhein;
so werf' ich mein schönes Goldringlein hinein.
Es fließet im Neckar, es fließet im Rhein;
soll schwimmen hinunter ins tiefe Meer 'nein.
Und schwimmt das Goldringlein, so frisst es ein Fisch;
das Fischlein soll kommen auf'n König sein' Tisch.
Der König tut fragen: wem's Ringlein soll sein;
da tut mein Schatz sagen: s' Ringlein g'hört mein.
Mein Schätzel tut springen, bergauf und bergein,
tut wiederum bringen, das Goldringlein fein.
Kannst grasen am Neckar, kannst grasen am Rhein,
wirf du mir nur immer dein Ringlein hinein!
Brüderchen komm tanz mit mir
Brüderchen komm tanz mit mir. Beide Hände reich ich dir.
Einmal hin, einmal her, rundherum, das ist nicht schwer.
Mit den Händen klapp, klapp, klapp, mit den Füßen trapp, trapp,
trapp!
Einmal hin, einmal her, rundherum, das ist nicht schwer.
Mit dem Köpfchen nick, nick, nick, mit den Fingern tick, tick,
tick!
Einmal hin, einmal her, rundherum, das ist nicht schwer.
Noch einmal das schöne Spiel, weil es mir so gut gefiel.
Einmal hin, einmal her, rundherum, das ist nicht schwer.
- 15 -
Bolle reiste jüngst zu Pfingsten
Bolle reiste jüngst zu Pfingsten, nach Pankow war sein Ziel
Da verlor er seinen Jüngsten ganz plötzlich im Jewühl
'Ne volle halbe Stunde hat er nach ihm jespürt.
Refrain:
Aber dennoch hat sich Bolle janz köstlich amüsiert.
Aber dennoch hat sich Bolle janz köstlich amüsiert.
In Pankow gabs kein Essen, in Pankow gabs kein Bier
War alles aufjefressen von fremden Gästen hier.
Nich mal 'ne Butterstulle hat man ihm reserviert!
Auf der Schöneholzer Heide, da gabs 'ne Keilerei
Und Bolle, gar nicht feige, war feste mang dabei
Hat's Messer rausgezogen und fünfe massakriert.
Es fing schon an zu tagen, als er sein Heim erblickt.
Das Hemd war ohne Kragen, das Nasenbein zerknickt
Das rechte Auge fehlte, das linke marmoriert.
Als er nach Haus gekommen, da ging's ihm aber schlecht
Da hat ihn seine Olle janz mörderisch verdrescht!
Ne volle halbe Stunde hat sie auf ihm poliert.
Bunt sind schon die Wälder
Bunt sind schon die Wälder, gelb die Stoppelfelder,
und der Herbst beginnt. Rote Blätter fallen,
graue Nebel wallen, kühler weht der Wind.
Wie die volle Traube aus dem Rebenlaube
Purpurfarbig strahlt! Am Geländer reifen
Pfirsiche, mit Streifen rot und weiß bemalt.
Flinke Träger springen, und die Mädchen singen,
alles jubelt froh! Bunte Bänder schweben
Zwischen hohen Reben auf dem Hut von Stroh.
Geige tönt und Flöte bei der Abendröte
Und im Mondesglanz; Junge Winzerinnen
winken und beginnen frohen Erntetanz.
- 16 -
Das arme Dorfschulmeisterlein
In einem Dorf im Schwabenland,
da lebt, uns allen wohlbekannt, wohlbekannt,
|:da wohnt in einem Häuslein klein das arme
Dorfschulmeisterlein:|
Des Sonntags ist er Organist,
des Montags fährt er seinen Mist,
|:des Dienstags hütet er die Schwein, das arme…:|
Des Mittwochs fährt er in die Stadt
und kauft, was er zu kaufen hat,
|:´nen halben Hering kauft er ein, das arme…:|
Des Donnerstags geht er in die Schul’
und legt die Buben über’n Stuhl.
|:Er haut solange bis sie schrein’, das arme…:|
Und wenn im Dorfe Hochzeit ist,
dann könnt ihr sehen, wie er frisst.
|:Was er nicht frisst, das steckt er ein, das arme…:|
Und wird im Dorf ein Kind getauft,
dann könnt ihr sehen, wie er sauft.
|:Was er nicht sauft, das steckt er ein, das arme…:|
Und wird im Dorf ein Schwein geschlacht´,
dann könnt ihr sehen, wie er lacht.
|:Die größte Wurst ist ihm zu klein, das arme…:|
Und wenn’s im Dorfe einmal brennt,
dann könnt ihr sehen, wie er rennt.
|:Die nächste Ecke rennt er ein, das arme…:|
- 17 -
Das Badnerlied
Das schönste Land in Deutschland's Gau'n das ist mein Badner
Land!
Es ist so herrlich anzuschaun und ruht in Gottes Hand.
Refrain:
Drum grüß’ ich Dich mein Badner Land,
du edle Perl im Deutschen Land!
Frischauf, frischauf, frischauf, frischauf,
frischauf, frischauf mein Badner Land.
In Karlsruhe ist die Residenz, in Mannheim die Fabrik,
in Rastatt ist die Festung, und das ist Badens Glück!
Alt-Heidelberg, du feine, du Stadt an Ehren reich.
Am Neckar und am Rheine, keine and’re kommt dir gleich.
In Haslach gräbt man Silbererz, bei Freiburg wächst der Wein,
im Schwarzwald schöne Mädchen, ein Badner möchte ich sein!
Und Konstanz liegt am Bodensee, durchströmt vom jungen
Rhein,
des Hegaus Berge winken ihm im gold’nen Sonnenschein!
In Durlach wächst der Trainsoldat, in Maxau fließt der Rhein,
in Rintheim frisst man Specksalat, ich möcht ein Badner sein.
Der Bauer und der Edelmann, das liebe Militär,
Die schau’n einander freundlich an, und das ist Badens Ehr’.
In Rothaus steht die Brauerei, in Neustadt steht die Spritz.
Und wir sind alle Baden treu, d'rum ist das unser Sitz!
- 18 -
Das Wandern ist des Müllers Lust
Das Wandern ist des Müllers Lust, das Wandern ist des Müllers
Lust, das Wandern.
Das muss ein schlechter Müller sein, dem niemals fiel das
Wandern ein. Dem niemals fiel das Wandern ein, das Wandern.
Vom Wasser haben wir’s gelernt, vom Wasser haben wir’s
gelernt, vom Wasser:
Es hat nicht Ruh’ bei Tag und Nacht, ist stets auf Wanderschaft
bedacht, ist stets auf Wanderschaft bedacht, das Wasser.
Das sehn wir auch den Rädern ab, das sehn wir auch den
Rädern ab, den Rädern:
Die gar nicht gerne stille steh’n, die sich bei Tag nicht müde
dreh’n, die sich bei Tag nicht müde dreh’n, die Räder.
Die Steine selbst, so schwer sie sind, die Steine selbst, so
schwer sie sind, die Steine,
sie tanzen mit den muntern Reih’n und wollen gar noch
schneller sein, und wollen gar noch schneller sein, die Steine.
Oh Wandern, Wandern meine Lust, Oh Wandern, Wandern
meine Lust, oh Wandern.
Herr Meister und Frau Meisterin, lasst mich in Frieden
weiterziehn lasst mich in Frieden weiterziehn und wandern.
Der Kuckuck und der Esel
Der Kuckuck und der Esel, die hatten großen Streit. Wer wohl
am besten sänge, wer wohl am besten sänge, zur schönen
Maienzeit, zur schönen Maienzeit.
Der Kuckuck sprach: Das kann ich! Und fing gleich an zu
schrei'n. Ich aber kann es besser! Ich aber kann es besser! Fiel
gleich der Esel ein. Fiel gleich der Esel ein.
Das klang so schön und lieblich, so schön von fern und nah.
Sie sangen alle beide, Sie sangen alle beide, Kuckuck,
Kuckuck, ia, Kuckuck, Kuckuck, ia!
- 19 -
Der Mai ist gekommen
Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus.
da bleibe wer Lust hat, mit Sorgen zu Haus.
Wie die Wolken dort wandern am himmlischen Zelt,
so steht auch mir der Sinn in die weite, weite Welt.
Herr Vater, Frau Mutter, daß Gott euch behüt'!
Wer weiß, wo in der Ferne mein Glück mir noch blüht.
Es gibt so manche Straße, da nimmer ich marschiert;
es gibt so manchen Wein, den nimmer ich probiert.
Frisch auf drum, frisch auf im hellen Sonnenstrahl,
wohl über die Berge, wohl durch das tiefe Tal!
Die Quellen erklingen, die Bäume rauschen allmein Herz ist wie 'ne Lerche und stimmet ein mit Schall.
Und abends im Städtchen, da kehr' ich durstig ein:
Herr Wirt, mein Herr Wirt, eine Kanne blanken Wein!
Ergreife die Fiedel, du lustiger Spielmann du,
von meinem Schatz das Liedel, das sing' ich dazu.
Und find ich keine Herberg', so lieg' ich zur Nacht
wohl unter blauem Himmel, die Sterne halten Wacht.
Im Winde, die Linde, die rauscht mich ein gemach,
es küsset in der Früh' das Morgenrot mich wach.
O Wandern, o wandern, du freie Burschenlust!
Da wehet Gottes Odem so frisch in der Brust;
da singet und jauchzet das Herz zum Himmelszelt:
Wie bist du doch so schön, o du weite, weite Welt!
- 20 -
Der Mond ist aufgegangen
Der Mond ist aufgegangen.
Die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar.
Der Wald steht schwarz und schweiget
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille.
Und aus der Dämm'rung Hülle
so traulich und so hold.
Als eine stille Kammer,
wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt.
Seht ihr den Mond dort stehen.
Er ist nur halb zu sehen
und ist doch rund und schön.
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost verlachen,
weil unsre Augen sie nicht sehn.
Die Tiroler sind lustig
Die Tiroler sind lustig, die Tiroler sind froh,
sie verkaufen ihr Bettchen und schlafen auf Stroh.
Die Tiroler sind lustig, die Tiroler sind froh,
sie nehmen ein Weibchen und tanzen dazu.
Erst dreht sich das Weibchen, dann dreht sich der Mann,
dann tanzen sie beide und fassen sich an.
- 21 -
Die Affen rasen durch den Wald
Die Affen rasen durch den Wald, der eine macht den andern
kalt.
Die ganze Affenbande brüllt:
Refrain:
Wo ist die Kokosnuss, wo ist die Kokosnuss,
wer hat die Kokosnuss geklaut?
Die Affenmama sitzt am Fluss und angelt nach der Kokosnuss.
die ganze Affenbande brüllt: ...
Die Affentante kommt von fern, sie isst die Kokosnuss so gern.
Die ganze Affenbande brüllt: ...
Der Affenmilchmann, dieser Knilch, wartet auf die Kokosmilch.
Die ganze Affenbande brüllt: ...
Das Affenbaby voll Genuss hält in er Hand die Kokosnuss:
Die ganze Affenbande brüllt:
Da ist die Kokosnuss, da ist die Kokosnuss,
es hat die Kokosnuss geklaut!
Die Affenoma schreit: Hurra! Die Kokosnuss ist wieder da!
Die ganze Affenbande brüllt:
Da ist die Kokosnuss, da ist die Kokosnuss,
es hat die Kokosnuss geklaut!
Und die Moral von der Geschicht: Klaut keine Kokosnüsse
nicht,
weil sonst die ganze Bande brüllt:
Wo ist die Kokosnuss, wo ist die Kokosnuss,
wer hat die Kokosnuss geklaut?
- 22 -
Die Blümelein, sie schlafen
Die Blümelein, sie schlafen schon längst im Mondenschein,
sie nicken mit den Köpfchen auf ihren Stengelein.
Es rüttelt sich der Blütenbaum, er säuselt wie ein Traum;
schlafe, schlafe, schlaf du, mein Kindelein.
Die Vögelein, sie sangen so süß im Sonnenschein,
sie sind zur Ruh gegangen in ihre Nestelein.
Das Heimchen in dem Ährengrund es tut allein sich Kund.
Schlafe, schlafe, schlaf du, mein Kindelein.
Sandmännchen kommt geschlichen und guckt durchs
Fensterlein,
ob irgend noch ein Kindchen nicht mag zu Bette sein.
Und wo er nur ein Kindlein fand, streut er ins Aug ihm Sand.
Schlafe, schlafe, schlaf du, mein Kindelein.
Sandmännchen, aus dem Zimmer! Es schläft mein Herzchen
fein.
Es ist gar fest verschlossen schon sein Guckäugelein.
Es leuchtet morgen mir Willkomm, das Äugelein so fromm.
Schlafe, schlafe, schlaf du, mein Kindelein.
Drei Chinesen mit dem Kontrabass
Drei Chinesen mit dem Kontrabass
saßen auf der Straße und erzählten sich was.
Da kam die Polizei und fragt ,,Was ist denn das?’’
Drei Chinesen mit dem Kontrabass.
Dra Chanasa mat dam Kantrabass
saßan af dar Straßa and arzahltan sach was.
Da kam da Palaza and fragt ,,Was ast dann das?’’
Dra Chanasa mat dam Kantrabass.
Dre Chenese met dem Kentrebess ...
Dri Chinisi mit dim Kintribiss ...
Dro Chonoso mot dom Kontroboss ...
Dru Chunusu mut dum Kuntrubuss ...
- 23 -
Die Gedanken sind frei
Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten,
sie fliegen vorbei, wie nächtliche Schatten.
Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen,
Sie fliegen vorbei. Die Gedanken sind frei!
Ich denke was ich will und was mich beglücket,
Doch alles in der Still', und wie es sich schicket.
Mein Wunsch, mein Begehren kann niemand verwehren,
Es bleibet dabei: Die Gedanken sind frei!
Und sperrt man mich ein in finsteren Kerker,
Ich spotte der Pein und menschlicher Werke.
Denn meine Gedanken zerreißen die Schranken
Und Mauern entzwei, die Gedanken sind frei!
Drum will ich auf immer den Sorgen entsagen
Und will dich auch nimmer mit Willen verklagen.
Man kann ja im Herzen stets lachen und scherzen
Und denken dabei: Die Gedanken sind frei
Du, du liegst mir am Herzen
Du, du liegst mir am Herzen, du, du, liegst mir im Sinn.
Du, du, machst mir viel Schmerzen, weißt nicht, wie gut ich dir
bin.
Ja, ja, ja, ja, weißt nicht wie gut ich Dir bin.
So, so wie ich dich liebe, so, so liebe auch mich!
Die, die zärtlichsten Triebe fühl’ ich allein nur für dich!
Ja, ja, ja, ja, fühl’ ich allein nur für dich!
Doch, doch darf ich dir trauen, dir, dir mit leichtem Sinn?
Du, du kannst auf mich bauen, weißt ja wie gut ich dir bin!
Ja, ja, ja, ja, weißt ja wie gut ich Dir bin.
Und, und wenn in der Ferne mir, mir dein Bild erscheint,
dann, dann wünsch ich so gerne, dass uns die Liebe vereint!
Ja, ja, ja, ja, dass uns die Liebe vereint!
- 24 -
Dornröschen
Dornröschen war ein schönes Kind, schönes Kind, schönes
Kind,
Dornröschen war ein schönes Kind, schönes Kind.
Dornröschen nimm dich ja in Acht, ja in Acht, ja in Acht,
Dornröschen nimm dich ja in Acht, ja in Acht.
Da kam die böse Fee herein, Fee herein, Fee herein,
Da kam die böse Fee herein und rief zu ihr:
,,Dornröschen schlafe hundert Jahr, hundert Jahr, hundert Jahr,
Dornröschen schlafe hundert Jahr und alle mit.’’
Und eine Hecke riesengroß, riesengroß, riesengroß,
Und eine Hecke riesengroß umgab das Schloss
Da kam ein junger Königssohn, Königssohn, Königssohn,
Da kam ein junger Königssohn und sprach zu ihr
,,Dornröschen, holdes Mägdelein, Mägdelein, Mägdelein,
Dornröschen, holdes Mägdelein, nun wache auf.’’
Dornröschen wachte wieder auf, wieder auf, wieder auf,
Dornröschen macht der Königssohn zur Königin
Sie feierten ein großes Fest, großes Fest, großes Fest,
Sie feierten ein großes Fest, das Hochzeitsfest
Und alle freuten herzlich sich, herzlich sich, herzlich sich,
Es freute sich auch herzlich mit das ganze Land.
- 25 -
Ein Heller und ein Batzen
Ein Heller und ein Batzen, die waren beide mein, ja mein
Der Heller ward zu Wasser, der Batzen zu Wein, ja Wein,
Refrain:
Heidi, heido, heida, heidi, heido, heida
Heidi, heido, heida hahahahahahaha
Heidi, heido, heida…
Die Wirtsleut und die Mädel, die rufen beid': ,,Oh weh! Oh
weh!’’,
Die Wirtsleut, wenn ich komme, die Mädel, wenn ich geh’, ja
geh’.
Mei’ Strümpf die sind zerrissen, mei’ Stiefel sind entzwei
Und draußen auf der Heide, da singt der Vogel frei
Und gäb's kei Landstraß’ nirgends, da säß’ ich still zu Haus
Und gäb's kei Loch im Fasse, da tränk’ ich gar nicht draus!
Das war 'ne wahre Freude, als mich der Herrgott schuf
Einen Kerl wie Samt und Seide, nur schade, dass er suff
Ein Jäger aus Kurpfalz
Ein Jäger aus Kurpfalz. der reitet durch den grünen Wald
und schießt sein Wild daher, gleich wie es ihm gefällt.
Refrain:
Juja, juja, gar lustig ist die Jägerei
allhier auf grüner Heid’, allhier auf grüner Heid.
Auf, sattelt mir mein Pferd und legt darauf den Mantelsack,
so reit’ ich weit umher, als Jäger aus Kurpfalz.
Jetzt reit' ich nimmer heim, bis dass der Kuckuck ,,Kuckuck!’’
schreit.
Er schreit die ganze Nacht, allhier auf grüner Heid'!
- 26 -
Ein Männlein steht im Walde
Ein Männlein steht im Walde ganz still und stumm.
Es hat vor lauter Purpur ein Mäntlein um.
Sagt, wer mag das Männlein sein, das da steht im Wald allein
mit dem purpurroten Mäntelein?
Das Männlein steht im Walde auf einem Bein,
es hat auf seinem Haupte schwarz Käpplein klein.
Sagt wer mag da Männlein sein, das da steht im Wald allein
mit dem kleinen schwarzen Käppelein?
Das Männlein dort auf einem Bein mit seinem roten Mäntelein
und seinem schwarzen Käppelein
Kann nur die Hagebutte sein.
Ein Vogel wollte Hochzeit machen
Ein Vogel wollte Hochzeit machen in dem grünen Walde.
Refrain:
Fidirallala, fidirallala, fidirallalalala
Die Drossel war der Bräutigam, die Amsel war die Braute.
Der Seidenschwanz, der Seidenschwanz, der bringt der Braut
den Hochzeitskranz.
Der Auerhahn, der Auerhahn, der ist der würd'ge Herr Kaplan.
Die Meise, die Meise, die singt das Kyrieleise.
Die Gänse und die Anten, die sind die Musikanten.
Der Pfau mit seinem bunten Schwanz, der führt die Braut zum
Hochzeitstanz.
Brautmutter ist die Eule, nimmt Abschied mit Geheule.
Der Uhu, der Uhu, der macht die Fensterläden zu.
Der Hahn, der krähet ,,Gute Nacht!’’ Dann wird die Kammer
zugemacht.
Nun ist die Vogelhochzeit aus, und alle zieh’n vergnügt nach
Haus.
- 27 -
Ein Schneider fing ne Maus
Ein Schneider fing ’ne Maus, ein Schneider fing ’ne Maus,
ein Schneider fing ’ne Mause-Maus, Mi-Ma-Mause-Maus,
ein Schneider fing ’ne Maus.
Was macht er mit der Maus? Was macht er mit der Maus?
Was macht er mit der Mause-Maus, Mi-Ma-Mause-Maus,
was macht er mit der Maus?
Er zieht ihr ab das Fell. Er zieht ihr ab das Fell.
Er zieht ihr ab das Mause-Fell, Mi-Ma-Mause-Fell,
er zieht ihr ab das Fell.
Er näht sich einen Beutel. Er näht sich einen Beutel.
Er näht sich einen Mause-Sack, Mi-Ma-Mause-Sack,
er näht sich einen Beutel.
Was macht er mit dem Sack? Was macht er mit dem Sack?
Was macht er mit dem Mause-Sack, Mi-Ma-Mause-Sack,
was macht er mit dem Sack?
Er tut hinein sein Geld. Er tut hinein sein Geld.
Er tut hinein sein Mause-Geld, Mi-Ma-Mause-Geld,
er tut hinein sein Geld.
Was macht er mit dem Geld? Was macht er mit dem Geld?
Was macht er mit dem Mause-Geld, Mi-Ma-Mause-Geld,
was macht er mit dem Geld?
Er kauft sich einen Bock. Er kauft sich einen Bock.
Er kauft sich einen Mause-Bock, Mi-Ma-Mause-Bock,
er kauft sich einen Bock.
Was macht er mit dem Bock? Was macht er mit dem Bock?
Was macht er mit dem Mause-Bock, Mi-Ma-Mause-Bock,
was macht er mit dem Bock?
Er reitet durch die Welt. Er reitet durch die Welt.
Er reitet durch die Mause-Welt, Mi-Ma-Mause-Welt
er reitet durch die Welt.
Was macht er in der Welt? Was macht er in der Welt?
Was macht er in der Mause-Welt, Mi-Ma-Mause-Welt,
was macht er in der Welt?
Er fällt gleich in den Dreck. Er fällt gleich in den Dreck.
Er fällt gleich in den Mause-Dreck, Mi-Ma-Mause-Dreck,
er fällt gleich in den Dreck.
- 28 -
Ein Mann der sich Kolumbus nannt
Ein Mann der sich Kolumbus nannt, widewidewitt, bumbum,
war in der Schifffahrt wohl bekannt, widewidewitt, bumbum.
Es drückten ihn die Sorgen schwer, er suchte neues Land im Meer.
Refrain:
Gloria, Viktoria, widewidewitt, juchheirassa,
Gloria, Viktoria, widewidewitt, bumbum.
Als er den Morgenkaffee trank, widewidewitt ...
da rief er fröhlich: Gott sei Dank! Widewidewitt ...
Denn schnell kam mit der ersten Tram der spanische König bei
ihm an.
Kolumbus, sprach er, lieber Mann, widewidewitt ...
du hast schon manche Tat getan! Widewidewitt ...
Eins fehlt noch unsrer Gloria: Entdecke mir Amerika!
Gesagt, getan, ein Mann, ein Wort, widewidewitt ...
am selben Tag fuhr er noch fort. Widewidewitt ...
Und eines Morgens schrie er: Land! Wie deucht mir alles so
bekannt!
Das Volk an Land stand stumm und zag, widewidewitt ...
da rief Kolumbus: Guten Tag! Widewidewitt ...
Ist hier vielleicht Amerika? Da riefen alle Wilden: Ja!
Die Wilden waren sehr erschreckt, widewidewitt ...
und schrien all: Wir sind entdeckt! Widewidewitt ...
Der Häuptling sagte: Lieber Mann, also bist du Kolumbus dann!
- 29 -
Eine Seefahrt, die ist lustig
Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön,
denn da kann man fremde Länder und noch manches andre
seh’n.
Refrain:
Hol-la-hi, hol-la-ho, Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho.
Hol-la-hi, hol-la-ho, Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho.
In des Bunkers tiefsten Gründen, zwischen Kohlen ganz
versteckt,
pennt der allerfaulste Stoker, bis der Obermast ihn weckt.
Komm mal rauf, mein Herzensjunge, komm mal rauf, du altes
Schwein,
nicht mal Kohlen kannst du trimmen und ein Stoker willst du
sein?
In der einen Hand den Ölpott, in der andern Hand den Twist,
und dazu die große Schnauze, fertig ist der Maschinist.
Und er haut ihm vor'n Dassel, dass er in die Kohlen fällt
und die heilgen zwölf Apostel für 'ne Räuberbande hält.
Mit der Fleischback schwer beladen schwankt der Seemann
übers Deck,
doch das Fleisch ist voller Maden, läuft ihm schon von selber
weg.
Unser Kapitän, der Dicke, kaum drei Käse ist er groß,
auf der Brücke eine Schnauze, wie 'ne Ankerklüse groß.
Und der Koch in der Kombüse ist 'ne dicke, faule Sau ,
mit de Beene ins Gemüse, mit de Arme im Kakau,
Und die kleinen weißen Möwen, die erfüllen ihren Zweck
und sie schieten, schieten, schieten, auf das frischgewaschne
Deck.
In der Heimat angekommen, fängt ein neues Leben an,
eine Frau wird sich genommen, Kinder bringt der
Weihnachtsmann.
- 30 -
Es ist ein Ros’ entsprungen
Es ist ein Ros’ entsprungen aus einer Wurzel zart,
als uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art,
und hat ein Blümlein bracht, mitten im kalten Winter,
wohl zu der halben Nacht.
Das Röslein, das ich meine, davon Jesaja sagt,
hat uns gebracht alleine Marie, die reine Magd;
aus Gottes ew’gem Rat hat sie ein Kind geboren
wohl zu der halben Nacht.
Das Blümelein so kleine, das duftet uns so süß;
mit seinem hellen Scheine vertreibt's die Finsternis.
Wahr' Mensch und wahrer Gott, hilft uns aus allem Leide,
Rettet von Sünd und Tod.
Es klappert die Mühle
Es klappert die Mühle am rauschenden Bach, klipp, klapp!
Bei Tag und bei Nacht ist der Müller stets wach, klipp, klapp!
Er mahlet das Korn zu dem kräftigen Brot,
und haben wir dieses, so hat's keine Not.
Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp!
Flink laufen die Räder und drehen den Stein, klipp, klapp!
Und mahlen den Weizen zu Mehl uns so fein, klipp, klapp!
Der Bäcker den Zwieback und Kuchen draus bäckt,
der immer den Kindern besonders gut schmeckt.
Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp!
Wenn reichliche Körner das Ackerfeld trägt, klipp, klapp!
Die Mühle dann flink ihre Räder bewegt, klipp, klapp!
Und schenkt uns der Himmel nur immer das Brot,
so sind wir geborgen und leiden nicht Not.
Klipp, klapp, klipp, klapp, klipp, klapp!
- 31 -
Es kommt ein Schiff
Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein’ höchsten Bord,
trägt Gottes Sohn voll Gnaden, des Vaters ewig’s Wort.
Das Schiff geht still im Triebe, es trägt ein' teure Last;
das Segel ist die Liebe, der Heilig' Geist der Mast.
Der Anker haft' auf Erden, da ist das Schiff am Land.
Das Wort tut Fleisch uns werden, der Sohn ist uns gesandt.
Zu Bethlehem geboren im Stall ein Kindelein,
gibt sich für uns verloren; gelobet muss es sein.
Und wer dies Kind mit Freuden umfangen, küssen will,
muss vorher mit ihm leiden groß' Pein und Marter viel,
danach mit ihm auch sterben und geistlich aufersteh'n,
ewig's Leben zu erben, wie an ihm ist gescheh'n.
Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann
Refrain:
Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann in unserm Haus herum,
fidibumm,
Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann in unserm Haus herum.
Er rüttelt sich, er schüttelt sich,
er wirft ein Säckchen hinter sich.
Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann in unserm Haus herum.
Er wirft sein Säcklein her und hin,
was ist wohl in dem Säcklein drin?
Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann in unserm Haus herum.
Er bringt zur Nacht dem guten Kind
die Äpfel die im Säcklein sind.
Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann in unserm Haus herum.
Er wirft sein Säcklein hin und her,
am Morgen ist es wieder leer.
Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann in unserm Haus herum.
- 32 -
Es waren zwei Königskinder
Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb,
sie konnten zusammen nicht kommen, |:das Wasser war viel zu
tief.:|
"Herzliebster, kannst du nicht schwimmen? Herzlieb, schwimm
herüber zu mir!
Zwei Kerzen will ich hier anzünden, |:und die sollen leuchten
dir.":|
Das hört eine falsche Nonne, die tat, als ob sie schlief.
Sie tat die Lichter auslöschen, |:der Jüngling ertrank so tief:|
Es war an ei'm Sonntagmorgen die Leut' waren alle so froh,
bis auf die Königstochter, |:sie weinte die Äuglein rot.:|
"Ach Mutter, herzliebste Mutter, der Kopf tut mir so weh;
ich möcht so gern spazieren |:wohl an die grüne See.":|
Die Mutter ging nach der Kirche, die Tochter hielt ihren Gang.
Sie ging so lang spazieren, |:bis sie den Fischer fand.:|
"Ach Fischer, liebster Fischer, willst du verdienen großen Lohn?
So wirf dein Netz ins Wasser, |:und fisch mir den Königssohn!":|
Er warf das Netz ins Wasser, es ging bis auf den Grund;
er fischte und fischte so lange, |:bis er den Königssohn fand.:|
Der Fischer wohl fischte lange, bis er den Toten fand.
Nun sieh' da, du liebliche Jungfrau, |:hast hier deinen
Königssohn.:|
Sie schloss ihn in ihre Arme und küsst' seinen bleichen Mund:
"Ach, Mündlein, könntest du sprechen, |:so wär mein jung Herz
gesund.":|
Sie schwang um sich ihren Mantel und sprang wohl in den See:
"Gut' Nacht, mein Vater und Mutter, |:ihr seht mich
nimmermehr!":|
Da hörte man Glockengeläute, da hörte man Jammer und Not,
da lagen zwei Königskinder, |:die waren beide tot.:|
- 33 -
Es war eine Mutter
Es war eine Mutter, die hatte vier Kinder:
Den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter.
Der Frühling bringt Blumen, der Sommer den Klee,
der Herbst, der bringt Trauben, der Winter den Schnee.
- 34 -
Freut euch des Lebens
Refrain:
Freut euch des Lebens, weil noch das Lämpchen glüht;
pflücket die Rose, eh' sie verblüht!
Man schafft so gern sich Sorg’ und Müh, sucht Dornen auf und
findet sie
und lässt das Veilchen unbemerkt, das uns am Wege blüht
Wenn scheu die Schöpfung sich verhüllt und laut der Donner ob
uns brüllt,
so lacht am Abend nach dem Sturm die Sonne, ach, so schön!
Wer Neid und Missgunst sorgsam flieht und G'nügsamkeit im
Gärtchen zieht,
dem schießt sie schnell zum Bäumchen auf, das goldne
Früchte trägt.
Wer Redlichkeit und Treue übt und gern dem ärmern Bruder
gibt,
bei dem baut sich Zufriedenheit so gern ihr Hüttchen an.
Und wenn der Pfad sich furchtbar engt und Missgeschick uns
plagt und drängt,
so reicht die Freundschaft schwesterlich dem Redlichen die
Hand.
Sie trocknet ihm die Tränen ab und streut ihm Blumen bis ans
Grab;
sie wandelt Nacht in Dämmerung und Dämmerung in Licht.
Sie ist des Lebens schönstes Band: schlagt, Brüder, traulich
Hand in Hand!
So wallt man froh, so wallt man leicht ins bessre Vaterland!
- 35 -
Freiheit, die ich meine
Freiheit, die ich meine, die mein Herz erfüllt.
Komm mit deinem Scheine, süßes Engelbild!
Magst du nie dich zeigen der bedrängten Welt,
führest deinen Reigen nur am Sternenzelt?
Auch bei grünen Bäumen in dem lustgen Wald
unter Blütenträumen ist dein Aufenthalt.
Ach, das ist ein Leben, wenn es weht und klingt,
wenn dein stilles Weben wonnig uns durchdringt!
Wo sich Gottes Flamme in ein Herz gesenkt,
das am alten Stamme treu und liebend hängt;
wo sich Männer finden, die für Ehr und Recht
mutig sich verbinden, weilt ein frei Geschlecht.
Fuchs, du hast die Gans gestohlen
Fuchs, du hast die Gans gestohlen,
gib sie wieder her, gib sie wieder her
|:sonst wird Dich der Jäger holen mit dem Schießgewehr:|
Liebes Füchslein, lass Dir raten,
sei doch nur kein Dieb, sei doch nur kein Dieb.
|:nimm, du brauchst nicht Gänsebraten, mit der Maus vorlieb:|
- 36 -
Geh’ aus mein Herz
Geh’ aus mein Herz und suche Freud’
in dieser schönen Sommerzeit
An deines Gottes Gaben.
Schau an der schönen Gärtenzier
Und siehe wie sie mir und dir
Sich ausgeschmücket haben, sich ausgeschmücket haben.
Die Bäume stehen voller Laub.
Das Erdreich decket seinen Staub
mit einem grünen Kleide.
Narzissen und die Tulipan
die ziehen sich viel schöner an
als Salomonis Seide. Als Salomonis Seide.
Die Lerche schwingt sich in die Luft.
Das Täublein fliegt auf seiner Kluft
und macht sich in die Wälder.
Die hochbegabte Nachtigall
ergötzt und füllt mit ihrem Schall
Berg, Hügel, Tal und Felder. Berg, Hügel, Tal und Felder.
Die Bächlein rauschen in dem Sand
und malen sich an ihrem Rand
Mit schattenreichen Myrten.
Die Wiesen liegen hart dabei
und klingen ganz vom Lustgeschrei.
Der Schaf’ und ihrer Hirten. Der Schaf’ und ihrer Hirten.
Guten Abend, gut Nacht
Guten Abend, Gut' Nacht, mit Rosen bedacht,
Mit Näglein besteckt, schlupf unter die Deck'.
|:Morgen früh, wenn Gott will, wirst Du wieder geweckt.:|
Guten Abend, Gut' Nacht, von Englein bewacht,
die zeigen im Traum dir Christkindleins Baum.
|:Schlaf nun selig und süß, schau im Traum's Paradies.:|
- 37 -
Gold und Silber lieb’ ich sehr
Gold und Silber lieb’ ich sehr, kanns auch sehr gebrauchen
hätt’ ich nur ein ganzes Meer, mich hinein zu tauchen
‚s braucht nicht grad geprägt zu sein, hab’s auch so ganz gerne
sei’s des Mondes Silberschein, sei’s das Gold der Sterne.
Doch viel schöner ist das Gold, das vom Lockenköpfchen
meines Liebchens niederrollt, in zwei blonden Zöpfchen.
Drum, mein liebes Kind, lass uns herzen, küssen,
bis die Locken silbern sind, und wir scheiden müssen.
Trautes Schätzchen, trag nicht Leid, blicke nicht so trübe,
dass du nicht die einz’ge Maid, die ich herzlich liebe.
Schau, Studenten machen's so, lieben mehr als eine;
bin ich nicht mehr Studio, lieb ich dich alleine.
Wer nur eine einz’ge küsst, bis zur Jahreswende;
und die andern schüchtern grüßt, der ist kein Studente.
Wer noch nie betrunken war, der hat nie studieret.
Wär er auch gar manches Jahr ins Kolleg marschieret.
Gräm dich nicht den ganzen Tag, dass wir gerne trinken,
dass ich dich nicht küssen mag, wenn die Gläser winken
Wer noch nie betrunken war, hat noch nie studieret
wenn er auch das ganze Jahr ins Kolleg marschieret.
Seht, wie blinkt der goldne Wein, hier in meinem Becher;
horcht, wie klingt so silberrein, froher Sang der Zecher;
dass die Zeit einst golden war, will ich nicht bestreiten,
denk' ich doch im Silberhaar, gern vergangner Zeiten.
Weitere Strophen:
Gold und Silber wünsch’ ich dir, mögst es niemals missen.
Das Leben auf der Erde hier, ist sonst ja eh beschissen.
Wenn die Jahre schnell sich dreh’n, Glück vergeht und Laster
Jugendfreuden nicht mehr geh’n, bleibt Dir bloß der Zaster.
Mädchen halt die Röcke fest, wenn die Winde blasen.
Denn wo was zu sehen ist, sind Studentennasen.
Denn Studenten sind halt so, sehen sowas gerne
und seis auch nur ein Stück Popo und aus weiter Ferne.
- 38 -
Jungfernschaft und Glück und Glas sind der Dinge Dreie
stößt man zu mit Manneskraft, sind es nur noch zwei,
doch wer beim ersten Coitus muss zahlen Alimente
der ist ein Rhinozeros und wahrlich kein Studente.
Willst Du einst ein Mädchen hab'n, das recht fesch und schick
ist
schau Dir erst die Mutter an, ob sie nicht zu dick ist.
Die Figur von der Mama, wird Dir zum Verräter,
so schaut deine Alte aus, vierzig Jahre später.
Wer die Quart nicht schlagen kann und die Terz nicht rollen,
der hätt' lieber Handelsmann, als Student werden sollen,
schau Studenten sind mal so, schlagen Quarten, Terzen,
stehen tapfer auf Mensur, schwarzes Blech am Herzen.
Meine Mutti hat gesagt, einen Kuss in Ehren,
kann man einem Studio, nimmermehr verwehren.
Und was meine Mutti sagt, hab ich stets gehalten,
’s Küssen ist für junge Leuts', zuschau’n für die Alten.
Meine Mutti hat gesagt, heut um halber neune,
Lausbub wannst net hamgeh' tuast, lass i di net eine,
Und was meine Mutti sagt, halt ich stets in Ehren,
Aber hamgehn tua i net, mag sie no so plärren.
Trifft mich einmal das Geschick, dass ich Pfarrer werde,
wende ich dann meinen Blick, von der sündgen Erde.
Bete ich dann das Brevier und das Pater Noster,
dann mein Schatz, dann rat' ich dir, geh' ins selbe Kloster.
Wenn das Küssen Sünde wär', hätt's Gott nicht erschaffen,
Wenn es ein Verbrechen wär, täten's nicht die Pfaffen.
Wenn's gesundheitsschädlich wär, würdens Ärzte meiden
Wenn's den Mädchen wehe tät, würden sie's nicht leiden.
- 39 -
Guter Mond, du gehst so stille
Guter Mond, du geht so stille, in den Abendwolken hin,
bist so ruhig, und ich fühle dass ich ohne Ruhe bin.
Traurig folgen meine Blicke deiner stillen heitern Bahn.
O wie hart ist mein Geschicke, dass ich dir nicht folgen kann!
Guter Mond, dir darf ich's klagen, was mein banges Herze
kränkt,
und an wen mit bittern Klagen die betrübte Seele denkt!
Guter Mond, du sollst es wissen, weil du so verschwiegen bist,
warum meine Tränen fließen, und mein Herz so traurig ist.
Dort in jenem kleinen Tale, wo die dunklen Bäume stehn,
nah' bei jedem Wasserfalle wirst du eine Hütte sehn!
Geh' durch Wälder, Bach und Wiesen. Blicke
sanft durch's Fenster hin,
so erblickest du Elisen, aller Mädchen Königin.
Nicht in Gold und nicht in Seide wirst du dieses Mädchen sehn;
nur im schlichten netten Kleide pflegt mein Mädchen stets zu
gehen.
Nicht vom Adel, nicht vom Stande, was man sonst so hoch
verehrt,
nicht von einem Ordensbande hat mein Mädchen seinen Wert.
Nur ihr reizend gutes Herze macht sie liebenswert bei mir;
gut im Ernste, froh im Scherze, jeder Zug ist gut an ihr.
Ausdrucksvoll sind die Gebährden, froh und heiter ist ihr Blick;
kurz, von ihr geliebt zu werden, scheinet mir das größte Glück.
Mond, du Freund der reinen Triebe, schleich' dich in ihr
Kämmerlein;
sage ihr, dass ich sie liebe, dass sie einzig und allein
mein Vergnügen, meine Freude, meine Lust, mein alles ist,
dass ich gerne mit ihr leide, wenn ihr Aug' in Tränen fließt.
Dass ich aber schon gebunden, und nur, leider! zu geschwind
meine süßen Freiheitsstunden schon für mich verschwunden
sind;
und dass ich nicht ohne Sünde lieben könne in der Welt.
Lauf' und sag's dem guten Kinde, ob ihr dieses Lieb gefällt.
- 40 -
Hab mein’ Wage vollgelade
Hab mein’ Wage vollgelade, voll mit alten Weibsen,
Als wir in die Stadt nein kamen, hubn sie an zu keifen.
Drum lad’ ich all mein Lebetage, nie alte Weibsen auf mein
Wage. Hü, Schimmel, hü!
Hab mein’ Wage vollgelade, voll mit Männern alten.
Als wir in die Stadt reinkamen, murrten sie und schalten.
Drum lad’ ich mein Lebetage, nie alte Männer auf mein Wage’,
Hü, Schimmel, hü!
Hab mein’ Wage vollgelade, voll mit jungen Mädchen.
Als wir zu dem Tor reinkamen, sangen sie durchs Städtchen.
Drum lad’ ich all mein Lebetage, nur junge Mädchen auf mein’
Wage. Hü, Schimmel, hü!
Hoch auf dem gelben Wagen
Hoch auf dem gelben Wagen sitz ich beim Schwager vorn,
vorwärts die Rosse traben, lustig schmettert das Horn.
Berge, Täler und Auen, leuchtendes Ährengold.
Ich möchte in Ruhe gern schauen, aber der Wagen der rollt.
Ich möchte in Ruhe gern schauen, aber der Wagen der rollt.
Flöten hör ich und Geigen, lustiges Bassgebrumm,
junges Volk im Reigen tanzt um die Linde herum.
Wirbelnde Blätter im Winde, es jauchzt und lacht und tollt.
Ich bliebe so gern bei der Linde, aber der Wagen der rollt.
Ich bliebe so gern bei der Linde, aber der Wagen der rollt.
Postillion in der Schenke füttert die Rosse im Flug,
schäumendes Gerstengetränke reicht uns der Wirt im Krug.
Hinter den Fensterscheiben lacht ein Gesicht gar hold.
Ich möchte so gerne noch bleiben, aber der Wagen der rollt.
Ich möchte so gerne noch bleiben, aber der Wagen der rollt.
Sitzt einmal ein Gerippe hoch auf dem Wagen vorn,
hält statt der Peitsche die Hippe, Stundenglas statt Horn.
Sag ich: Ade nun, ihr Lieben, die ihr nicht mitfahren wollt.
Ich wäre so gern noch geblieben, aber der Wagen der rollt.
Ich wäre so gern noch geblieben, aber der Wagen der rollt.
- 41 -
Hänschen klein
Hänschen klein, ging allein, in die weite Welt hinein.
Stock und Hut, stehn ihm gut, ist auch wohlgemut.
Aber Mutter weinet sehr, hat ja nun kein Hänschen mehr.
da besinnt sich das Kind. Läuft nach Haus geschwind.
Lieb Mama, ich bin da, ich dein Hänschen hoppsassa.
Glaube mir, ich bleib hier. Geh nicht fort von Dir.
Da freut sich die Mutter sehr und das Hänschen noch viel mehr.
Denn es ist, wie ihr wisst, gar so schön bei ihr.
Herr, Deine Liebe
Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer,
Wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus.
Frei sind wir, da zu wohnen und zu gehen.
Frei sind wir, ja zu sagen oder nein.
Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer,
Wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus.
Wir wollen Freiheit, um uns selbst zu finden,
Freiheit, aus der man etwas machen kann.
Freiheit, die auch noch offen ist für Träume,
Wo Baum und Blume Wurzeln schlagen kann.
Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer,
Wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus.
Und dennoch sind da Mauern zwischen Menschen,
Und nur durch Gitter sehen wir uns an.
Unser versklavtes Ich ist ein Gefängnis
Und ist gebaut aus Steinen unsrer Angst.
Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer,
Wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus.
Herr, du bist Richter. Du nur kannst befreien.
Wenn du uns freisprichst, dann ist Freiheit da.
Freiheit, sie gilt für Menschen, Völker, Rassen,
Soweit wie deine Liebe uns ergreift.
Herr, deine Liebe ist wie Gras und Ufer,
Wie Wind und Weite und wie ein Zuhaus.
- 42 -
Heißa, Kathreinerle
Heißa, Kathreinerle, schnür dir die Schuh,
Schürz dir dein Röckele, gönn dir kein Ruh.
Di-dl, du-dl, da-dl, schrum, schrum, schrum,
Geht schon der Hopser rum,
Heißa Kathreinerle, frisch immer zu!
Dreh wie ein Rädele flink dich im Tanz!
Fliegen die Zöpfele, wirbelt der Kranz.
Di-dl, du-dl, da-dl, schrum, schrum, schrum,
Lustig im Kreis herum
Dreh dich, mein Mädel, im festlichen Glanz.
Heute heißt's lustig sein, morgen ist's aus.
Sinket der Lichter Schein, geh'n wir nach Haus.
Di-dl, du-dl, da-dl, schrum, schrum, schrum,
Morgen mit viel Gebrumm
Fegt die Frau Wirtin den Tanzboden aus.
Heute an Bord
Heute an Bord morgen geht’s fort. Schiff auf hoher See
Rings um uns her nur Wellen und Meer ist alles was ich seh
Hell die Gläser klingen, in frohes Lied wir singen.
Mädel schenke ein. Es lebe Lieb und Wein
Leb wohl auf Wieder sehn
Verschwunden der Strand entschwunden das Land
Schiff auf hoher See
Rings um uns her nur Wellen und Meer ist alles, was ich seh.
Leis die Wellen wiegen, Möwen heimwärts fliegen
Golden strahlt die Sonn, Herzen voller Wonn
Heimatland, ade
Im Kampfe wir sind, mit Wellen und Wind, auf dem Ozean.
In Not und Gefahr, sind wir immer dar, stets ein ganzer Mann
Im Ernste wie im Scherze, am rechten Fleck das Herze
Unser schönstes Gut, frischer Seemannsmut
Herrscher auf dem Meer
- 43 -
Horch was kommt von draußen rein
Horch was kommt von draußen 'rein. Hollahi Hollaho
Wird wohl mein fein's Liebchen sein. Hollari jaho.
Geht vorbei und schaut nicht 'rein. Hollahi Hollaho.
Wird's wohl nicht gewesen sein. Hollari jaho.
Leute haben's oft gesagt. Hollahi Hollaho
Dass ich ein fein's Liebchen hab. Hollari jaho.
Lass sie reden schweig fein still. Hollahi Hollaho.
Kann ja lieben wen ich will. Hollari jaho.
Wenn mein Liebchen Hochzeit hat. Hollahi Hollaho
Ist für mich ein Trauertag. Hollari jaho.
Geh ich in mein Kämmerlein. Hollahi Hollaho.
Trage meinen Schmerz allein. Hollari jaho.
Wenn ich dann gestorben bin. Hollahi Hollaho
Trägt man mich zum Grabe hin. Hollari jaho.
Setzt mir einen Leichenstein. Hollahi Hollaho.
Pflanzt mir drauf Vergiss nicht mein. Hollari jaho.
Wenn ich dann im Himmel bin, Hollahi Hollaho
Ist mein Liebchen auch darin. Hollari jaho.
Denn es ist ein alter Brauch, Hollahi Hollaho.
Was sich liebt, das kriegt sich auch. Hollari jaho.
- 44 -
Ich bete an die Macht der Liebe
Ich bete an die Macht der Liebe,
die sich in Jesu offenbart;
Ich geb mich hin dem freien Triebe,
wodurch ich Wurm geliebet ward;
Ich will, anstatt an mich zu denken,
ins Meer der Liebe mich versenken.
Für Dich sei ganz mein Herz und Leben,
Mein süßer Gott, und all mein Gut!
Für Dich hast Du mir's nur gegeben;
In Dir es nur und selig ruht.
Hersteller meines schweren Falles,
Für Dich sei ewig Herz und alles!
Ich liebt und lebte recht im Zwange,
Wie ich mir lebte ohne Dich;
Ich wollte Dich nicht, ach so lange,
Doch liebest Du und suchtest mich,
Mich böses Kind aus bösem Samen,
Im hohen, holden Jesusnamen.
Des Vaterherzens tiefste Triebe
In diesem Namen öffnen sich;
Ein Brunn der Freude, Fried und Liebe
Quillt nun so nah, so mildiglich.
Mein Gott, wenns doch der Sünder wüßte!
- sein Herz alsbald Dich lieben müsste.
Wie bist Du mir so zart gewogen,
Wie verlangt Dein Herz nach mir!
Durch Liebe sanft und tief gezogen,
Neigt sich mein Alles auch zu Dir.
Du traute Liebe, gutes Wesen,
Du hast mich und ich Dich erlesen.
Ich fühls, Du bist's, Dich muß ich haben,
Ich fühls, ich muß für Dich nur sein;
Nicht im Geschöpf, nicht in den Gaben,
Mein Ruhplatz ist in Dir allein.
Hier ist die Ruh, hier ist Vergnügen;
Drum folg ich Deinen selgen Zügen.
- 45 -
Ehr sei dem hohen Jesusnamen,
In dem der Liebe Quell entspringt,
Von dem hier alle Bächlein kamen,
Aus dem der Selgen Schar dort trinkt.
Wie beugen sie sich ohne Ende!
Wie falten sie die frohen Hände!
O Jesu, dass Dein Name bliebe
Im Grunde tief gedrücket ein!
Möcht Deine süße Jesusliebe
In Herz und Sinn gepräget sein!
Im Wort, im Werk, in allem Wesen
Sei Jesus und sonst nichts zu lesen.
I am sailing, I am sailing
I am sailing, I am sailing,
Home again cross the sea.
I am sailing, stormy waters,
To be near you, to be free.
I am flying, I am flying,
Like a bird cross the sky.
I am flying, passing high clouds,
To be with you, to be free.
Can you hear me, can you hear me
Through the dark night, far away,
I am dying, forever trying,
To be with you, who can say.
We are sailing, we are sailing,
Home again cross the sea.
We are sailing stormy waters,
To be near you, to be free.
- 46 -
Ich bin der Doktor Eisenbarth
Refrain:
Ich bin der Doktor Eisenbarth
willewillewitt, bumbum!
kurier die Leut’ nach meiner Art
willewillewitt, bumbum!
Kann machen daß die Blinden gehen
willewillewitt, bumbum!
Und dass die Lahmen wieder sehn
willewillewitt, juchhei!
Zu Köln kuriert' ich einen Mann,
Dass ihm das Blut in Strömen rann,
Er wollt immun vor Pocken sein,
Ich impft's ihm mit dem Bratspieß ein.
Zu Potsdam trepanierte ich,
Den Koch des Großen Friederich:
Ich schlug ihm mit dem Beil vor'n Kopf,
Gestorben ist der arme Tropf.
Des Pfarres Sohn in Donaulm,
Dem gab ich zehn Pfund Opium,
Drauf schlief er Jahre, Tag und Nacht,
Und ist bis jetzt noch nicht erwacht.
Es hatt' ein Mann in Langensalz
Ein zentnerschweren Kropf am Hals,
Den schnürt ich mit dem Heuseil zu:
was denkst du wohl, der hat jetzt Ruh!
Zu Ems da nahm ich einem Weib
Zehn Fuder Steine aus dem Leib,
Der letzte war ihr Leichenstein,
Sie wird jetzt wohl zufrieden sein.
Vor Hunger war ein alter Filz
Geplagt mit Schmerzen an der Milz,
Ich hab' ihn Extrapost geschickt,
Wo teure Zeit ihn nicht mehr drückt.
- 47 -
Heut früh nahm ich ihn in die Kur,
Just drei Minuten vor zwölf Uhr,
Und als die Glocke Mittag schlug,
Er nicht mehr nach der Suppe frug.
Ein alter Bau'r mich zu sich rief,
Der seit zwölf Jahren nicht mehr schlief,
Ich hab' ihn gleich zur Ruh gebracht,
Er ist bis heute nicht erwacht.
Zu Wien kuriert' ich einen Mann,
Der hatte einen hohlen Zahn,
Ich schoß ihn 'raus mit dem Pistol,
Ach Gott, wie ist dem Mann so wohl!
Der schönen Mamsell Pimpernell
Zersprang einmal das Trommelfell;
Ich spannt' ihr Pergament vors Ohr,
Drauf hörte sie grad' wie zuvor.
Vertraut sich mir ein Patient,
So mach' er erst sein Testament,
Ich schicke niemand aus der Welt,
Bevor er nicht sein Haus bestellt.
Das ist die Art, wie ich kurier',
Sie ist probat, ich bürg' dafür,
Dass jedes Mittel Wirkung tut,
Schwör' ich bei meinem Doktorhut.
- 48 -
Ich bin ein Musikante
Ich bin ein Musikante und komm aus Schwabenland
Wir sind die Musikanten und kommen aus Schwabenland
Ich kann auch spielen auf meiner Geige:
Wir können auch spielen auf der Geige
Simsimserlim, simsimserlim, simsimserlirn, simsimserlim.
Ich bin ein Musikante und komm aus Schwabenland
Wir sind die Musikanten und kommen aus Schwabenland
Ich kann auch blasen, die Klarinette:
Die A-Klapp auf, die B-Klapp zu, die A-Klapp auf, die B-Klapp zu.
Ich bin ein Musikante und komm aus Schwabenland
Wir sind die Musikanten und kommen aus Schwabenland
Ich kann auch schlagen, auf meiner Trommel:
dirumdumdum, dirumdumdum, dirumdumdum, dirumdumdum
Ich bin ein Musikante und komm aus Schwabenland
Wir sind die Musikanten und kommen aus Schwabenland
Ich kann auch spielen, auf dem Fagotte:
bobobobo, bobobobo, bobobobo, bobobobo
Ich bin ein Musikante und komm aus Schwabenland
Wir sind die Musikanten und kommen aus Schwabenland
Ich kann auch blasen, auf der Trompete:
Schnedrengtengteng, schnedrengtengteng
- 49 -
Im Frühtau zu Berge
Im Frühtau zu Berge wir geh’n, fallera,
es grünen die Wälder, die Höh’n, fallera.
Wir wandern ohne Sorgen, singend in den Morgen
noch ehe im Tale die Hähne kräh’n.
Ihr alten und hochweisen Leut, fallera,
ihr denkt wohl wir sind nicht gescheit, fallera,
Wer wollte aber singen, wenn wir schon Grillen fingen
in dieser herrlichen Frühlingszeit?
Werft ab alle Sorgen und Qual, fallera,
und wandert mit uns durch das Tal, fallera,
Wir sind hinausgegangen, den Sonnenschein zu fangen:
Kommt mit und versucht es auch selbst einmal!
Ich geh mit meiner Laterne
Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir.
Dort oben leuchten die Sterne, und unten, da leuchten wir.
|:Mein Licht ist aus, ich geh’ nach Haus, rabimmel, rabammel,
rabum:|
- 50 -
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin,
ein Märchen aus uralten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem
Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt, und ruhig fließt der Rhein;
der Gipfel des Berges funkelt, im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet dort oben wunderbar;
ihr gold'nes Geschmeide blitzet, sie kämmt ihr gold'nes Haar;
sie kämmt es mit goldenem Kamme und singt ein Lied dabei,
das hat eine wundersame, gewaltige Melodei.
Den Schiffer im kleinen Schiffe ergreift es mit wildem Weh,
er sieht nicht die Felsenriffe, er schaut nur hinauf in die Höh'.
Ich glaube, die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und
Kahn,
und das hat mit ihrem Singen die Lorelei getan.
Ihr Kinderlein kommet
Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all!
Zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall!
Und seht, was in dieser hochheiligen Nacht
der Vater im Himmel für Freude uns macht.
O seht in der Krippe im nächtlichen Stall,
seht hier bei des Lichtleins hellglänzendem Strahl
den lieblichen Knaben, das himmlische Kind
Viel schöner und holder als Engelein sind.
Da liegt es, ihr Kinder, auf Heu und auf Stroh,
Maria und Joseph betrachten es froh,
die redlichen Hirten knien betend davor,
hoch oben schwebt jubelnd der himmlische Chor.
O beugt wie die Hirten anbetend die Knie,
erhebt die Händlein und danket wie sie;
stimmt freudig, ihr Kinder, wer sollt' sich nicht freu'n?
Stimmt freudig zum Jubel der Engel mit ein!
- 51 -
Im Krug zum grünen Kranze
Im Krug zum grünen Kranze, da kehrt ich durstig ein;
da saß ein Wandrer drinnen, drinnen, am Tisch beim kühlen
Wein,
da saß ein Wandrer drinnen, drinnen, am Tisch beim kühlen
Wein.
Ein Glas ward eingegossen, das wurde nimmer lehr!
Sein Haupt ruht auf dem Bündel, Bündel, als wärs ihm viel zu
schwer.
Sein Haupt ruht auf dem Bündel, Bündel, als wärs ihm viel zu
schwer.
Ich tät mich zu ihm setzen, ich sah ihm ins Gesicht,
das schien mir gar befreundet, befreundet und dennoch kannt'
ich's nicht,
das schien mir gar befreundet, befreundet und dennoch kannt'
ich's nicht.
Da sah auch mir ins Auge, der fremde Wandersmann,
und füllte meinen Becher, Becher und sah mich wieder an.
und füllte meinen Becher, Becher und sah mich wieder an.
Hei! wie die Becher klangen, wie brannte Hand in Hand,
,,Es lebe die Liebste deine, deine, Herzbruder im Vaterland!’’
,,Es lebe die Liebste deine, deine, Herzbruder im Vaterland!’’
Im schönsten Wiesengrunde
Muss aus dem Tal jetzt scheiden, wo Alles Lust und Klang;
das ist mein herbstes Leiden, mein letzter Gang.
Dich, mein stilles Tal, grüß' ich tausendmal!
Das ist mein herbstes Leiden, mein letzter Gang.
Sterb' ich, in Tales Grunde will ich begraben sein;
singt mir zur letzten Stunde beim Abendschein:
Dich, mein stilles Tal, grüß' ich tausendmal!
Singt mir zur letzten Stunde, beim Abendschein.
- 52 -
Im Märzen der Bauer
Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt,
er setzt seine Felder und Wiesen instand;
er pflüget den Boden, er egget und sät
und regt seine Hände frühmorgens und spät.
Die Bäurin, die Mägde, sie dürfen nicht ruhn;
sie haben im Haus und im Garten zu tun.
Sie graben und rechen und singen ein Lied,
sie freun sich, wenn alles schön grünet und blüht.
So geht unter Arbeit das Frühjahr vorbei,
da erntet der Bauer das duftende Heu.
Er mäht das Getreide, dann drischt er es aus;
im Winter, da gibt es manch fröhlichen Schmaus
In einen Harung jung und schlank
In einen Harung jung und schlank,
der auf dem Meeresgrunde schwamm,
|:verliebte sich o Wunder, 'ne alte Flunder:|
Der Harung sprach: "Du bist verrückt,
du bist mir viel zu platt gedrückt.
|:Rutsch mir den Buckel runter, du alte Flunder:|
Da stieß die Flunder in den Sand, wo sie ein großes Goldstück
fand.
|:Ein Goldstück von 10 Rubel, oh, welch ein Jubel:|
Da war die olle Schrulle reich, da nahm der Hering sie sogleich,
|:denn so ein alter Harung, der hat Erfahrung:|
Er biss die alte Flunder tot, verspeiste sie zum Abendbrot.
|:Versoff dann die 10 Rubel, oh, welch ein Jubel:|
Und die Moral von der Geschicht', verlieb' dich in den Harung
nicht.
|:Denn so ein alter Harung, der hat Erfahrung:|
- 53 -
Im Wald und auf der Heide
Im Wald und auf der Heide, da such ich meine Freude,
ich bin ein Jägersmann
Die Forsten treu zu hegen, das Wildbret zu erlegen
mein’ Lust hab ich daran
Refrain:
Halli hallo, halli hallo mein’ Lust hab ich daran
Kein’n Heller in der Tasche, ein Schlückchen in der Flasche
ein Stückchen schwarzes Brot
den treuen Hund zur Seite, wenn ich den Wald durchschreite
dann hat es keine Not
Zur Erde hingestrecket, den Tisch mit Moos bedecket
wie reizend die Natur
Brennt lustig meine Pfeife, wenn ich den Forst durchstreife
auf Gottes freier Flur.
Das Huhn im schnellen Fluge, die Schnepf’ im Zickzackzuge
treff’ ich mit Sicherheit.
Die Sauen, Reh’ und Hirsche, erleg ich auf der Pirsche,
der Fuchs lässt mir sein Kleid.
So zieh ich durch die Wälder, so eil ich durch die Felder
wohl hin den ganzen Tag
Doch schwinden mir die Stunden, gleich flüchtigen Sekunden,
eil ich dem Wilde nach.
Wenn sich die Sonne neiget, Der feuchte Nebel steiget,
Mein Tagwerk ist getan
Dann zieh' ich von der Heide, zur häuslich stillen Freude,
ein froher Jägersmann
- 54 -
In einem kühlen Grunde
In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad
Mein Liebchen ist verschwunden, das dort gewohnet hat
Sie hat mir Treu’ versprochen, gab mir ein’ Ring dabei
Sie hat die Treu’ gebrochen, das Ringlein sprang entzwei
Ich möchte’ als Spielmann reisen, wohl in die Welt hinaus,
Und singen meine Weisen und geh von Haus zu Haus
Ich möchte’ als Reiter fliegen, wohl in die blut’ge Schlacht,
Um stille Feuer liegen, im Feld bei dunkler Nacht.
Hör’ ich das Mühlrad gehen, ich weiß nicht, was ich will;
Ich möcht’ am liebsten sterben, da wär’s auf einmal still.
In Mutters Stübele
In Mutters Stübele, da geht der hm hm hm,
in Mutters Stübele,da geht der Wind.
Du hast kein Hemdli an, und ich kein’ hm hm hm,
du hast kein Hemdli an und ich kein' Strumpf.
Du nimmst den Bettelsack, und ich den hm hm hm,
du nimmst den Bettelsack und ich den Korb.
Du sagst: ,,Vergelt's euch Gott!’’, und ich sag hm hm hm,
Du sagst: ,,Vergelt's euch Gott!’’ und ich ,,Schön’ Dank!’’
- 55 -
Jenseits des Tales standen ihre Zelte
Jenseits des Tales standen ihre Zelte
zum hohen Abendhimmel quoll der Rauch
das war ein Singen in dem ganzen Heere
und ihre Reiterbuben sangen auch.
Sie putzten klirrend am Geschirr der Pferde
her tänzelte die Marketenderin
und unterm Singen sprach der Knaben einer:
,,Mädchen, du weißt’s, wo ging der König hin?’’
Diesseits des Tales stand der junge König
und griff die feuchte Erde aus dem Grund
sie kühlte nicht die Glut der armen Stirne
sie machte nicht sein krankes Herz gesund.
Ihn hielten nur zwei jugendfrische Wangen
und nur ein Mund, den er sich selbst verbot
noch fester schloss der König seine Lippen
und sah hinüber in das Abendrot
Jenseits des Tales standen ihre Zelte
vorm roten Abendhimmel quoll der Rauch
und war ein Lachen in dem ganzen Heere
und jener Reiterbube lachte auch
- 56 -
Jetzt fahr’n wir über’n See
|: Jetzt fahrn wir übern See übern See,
jetzt fahrn wir übern See. :|
|: Mit einer hölzern Wurzel, Wurzel, Wurzel, Wurzel,
Mit einer hölzern Wurzel, ein Ruder war nicht da :|
|: Und als wir drüber warn, drüber warn,
und als wir drüber warn. :|
|: Da sangen alle Vöglein, Vöglein, Vöglein, Vögelein,
Da sangen alle Vöglein, ein neuer Tag brach an. :|
|: Der Jäger blies ins Horn, blies ins Horn,
der Jäger blies ins Horn :|
|: Da bliesen alle Jäger, Jäger, Jäger, Jäger
Da bliesen alle Jäger, ein jeder in sein Horn :|
|: Das Liedlein, das ist aus, das ist aus,
das Liedlein das ist aus. :|
|: Und wer das Lied nicht singen kann, singen, singen, singen
kann,
Und wer das Lied nicht singen kann, der fängt von vorne an. :|
Jetzt fängt das schöne Frühjahr an
Jetzt fängt das schöne Frühjahr an,
und alles fängt zu blühen an
Auf grüner Heid und über - all.
Es wachsen Blümlein auf dem Feld.
Sie blühen weiß, blau, rot und Gelb,
so wie es meinem Schatz gefällt.
Wenn ich zu meinem Schätzlein geh',
da singt das Lerchlein in die Höh,
weil ich zu meinem Schätzlein geh'.
Hab ich dich nicht recht treu geliebt
und dir dein Herz niemals betrübt?
Doch du führst eine falsche Lieb!
Nun geh' ich in den grünen Wald,
zu suchen einen Aufenthalt,
weil mir mein Schatz nicht mehr gefallt.
- 57 -
Jetzt kommen die lustigen Tage
Jetzt kommen die lustigen Tage, Schätzel Ade
und dass ich es Dir nur sage, es tut mir gar nicht weh;
Und im Sommer da blüht der rote, rote Mohn
und ein lustiges Blut kommt überall davon.
Schätzel Ade, Ade, Schätzel Ade
Und morgen da müssen wir wandern, Schätzel ade
und küsst du gleich einen Andern, wenn ich es nur nicht seh'
und seh ich's im Traum, so bild ich mir denn ein
das ist gar nicht so, so kanns ja gar nicht sein.
Schätzel Ade, Ade, Schätzel Ade.
Und kehr ich dann einstmals wieder, Schätzel Ade,
so sing ich die alten Lieder vorbei ist all mein Weh,
und bist Du so lieb wie einstmals im Mai
so bleib ich bei dir auf ewige Treu
Schätzel Ade, Ade, Schätzel Ade.
- 58 -
Kanon 1: Bruder Jakob
Bruder Jakob, Bruder Jakob, Schläfst du noch? Schläfst du
noch?
Hörst du nicht die Glocken? Hörst du nicht die Glocken?
Ding dang dong, ding dang dong.
Are you sleeping, are you sleeping, brother John, brother John,
Morning bells are ringing, morning bells are ringing,
Ding ding dong, ding ding dong.
Frère Jaques, frère Jaques dormez-vous, dormez-vous?
Sonnez les matines, sonnez les matines,
Ding ding dong, ding ding dong
Kanon 2: Der Hahn ist tot
(deutsch)
Der Hahn ist tot, der Hahn ist tot.
Der Hahn ist tot, der Hahn ist tot.
Er kann nicht mehr kräh'n, Kokodi, kokoda.
Er kann nicht mehr kräh'n, Kokodi, kokoda.
Kokokokokokokokodi, kokoda.
(englisch)
The cock is dead, the cock is dead.
The cock is dead, the cock is dead.
He will never crow, coco di, coco da.
He will never crow, coco di, coco da.
Coco coco coco coco di, coco da.
(französisch)
Le coq est mort, le coq est mort.
Le coq est mort, le coq est mort.
Il ne dira plus, coco di, coco da.
Il ne dira plus, coco di, coco da.
Coco coco coco coco di, coco da.
- 59 -
Kanon 3: Es tönen die Lieder
Es tönen die Lieder, der Frühling kehrt wieder,
es spielet der Hirte auf seiner Schalmei:
La la la la la la la a, la la la la la la la.
Kanon 4: Froh zu sein
Froh zu sein be-,
darf es wenig,
denn wer froh ist,
ist ein König.
Kanon 5: Heho, spann den Wagen an
Heho, spann den Wagen an,
seht, der Wind treib Regen übers Land
holt die goldnen Garben,
holt die goldnen Garben!
Kanon 6: Himmel und Erde
Himmel und Erde müssen vergeh’n,
aber die Musici bleiben besteh’n
Kanon 7: O wie wohl ist mir am Abend
O wie wohl ist mir am Abend, mir am Abend,
wenn zur Ruh die Glocken läuten, Glocken läuten.
Bim, bam, bim, bam, bim, bam.
- 60 -
Kein schöner Land
Kein schöner Land in dieser Zeit als nur das uns're weit und
breit
|: Wo wir uns finden wohl unter Linden zur Abendzeit:|
Da haben wir so manche Stund' gesessen all in froher Rund
|: Und taten singen, die Lieder klingen im Eichengrund:|
Dass wir uns hier in diesem Tal noch treffen so viel hundertmal
|: Gott mag es schenken, Gott mag es lenken. Er hat die Gnad:|
Nun Brüder eine gute Nacht. Der Herr im hohen Himmel wacht.
|: In seiner Güte uns zu behüten ist er bedacht:|
Kling, Glöckchen klingelingeling
Kling, Glöckchen klingelingeling, kling, Glöckchen, kling!
Lasst mich ein, ihr Kinder, ist so kalt der Winter,
öffnet mir die Türen, lasst mich nicht erfrieren.
Kling, Glöckchen, klingelingeling, kling, Glöckchen, kling!
Kling, Glöckchen klingelingeling, kling, Glöckchen, kling!
Mädchen hört und Bübchen, macht mir auf das Stübchen,
bring’ euch milde Gaben, sollt' euch dran erlaben.
Kling, Glöckchen, klingelingeling, kling, Glöckchen, kling!
Kling, Glöckchen klingelingeling, kling, Glöckchen, kling!
Hell erglühn die Kerzen, öffnet mir die Herzen,
will drin wohnen fröhlich, frommes Kind, wie selig.
Kling, Glöckchen, klingelingeling, kling, Glöckchen, kling!
Komm lieber Mai und mache
Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün.
Und lass mir an dem Bache die Veilchen wieder blüh’n.
Wie möcht ich doch so gerne ein Veilchen wieder seh’n.
Ach lieber Mai, wie gerne einmal spazieren geh’n.
Ach wenn's doch erst gelinder und grüner draußen wär.
Komm lieber Mai, wir Kinder, wir bitten dich gar sehr!.
O komm und bring vor allem uns viele Veilchen mit.
Bring auch viel Nachtigallen und schöne Kuckucks mit
- 61 -
Kommet, ihr Hirten
Kommet, ihr Hirten, ihr Männer und Fraun,
kommet, das liebliche Kindlein zu schaun,
Christus, der Herr, ist heute geboren,
den Gott zum Heiland euch hat erkoren.
Fürchtet euch nicht.
Lasset uns sehen in Bethlehems Stall,
was uns verheißen der himmlische Schall!
Was wir dort finden, lasset uns künden,
lasset uns preisen in frommen Weisen.
Halleluja.
Wahrlich, die Engel verkündigen heut’
Bethlehems Hirtenvolk gar große Freud’.
Nun soll es werden Friede auf Erden,
den Menschen allen ein Wohlgefallen.
Ehre sei Gott
Kommt ein Vogel geflogen
Kommt ein Vogel geflogen, setzt sich nieder auf mein’ Fuß,
Hat ein Zettel im Schnabel, von der Mutter einen Gruß.
Lieber Vogel, fliege weiter! Nimm ein Gruß mit und ein’ Kuss,
Denn ich kann dich nicht begleiten, weil ich hier bleiben muss.
Kuckuck, Kuckuck, rufts aus dem Wald
Kuckuck! Kuckuck! Ruft's aus dem Wald.
Lasset uns singen, tanzen und springen!
Frühling, Frühling wird es nun bald
Kuckuck! Kuckuck! Lässt nicht sein Schrei'n.
Kommt in die Felder, Wiesen und Wälder!
Frühling, Frühling, stelle dich ein!
Kuckuck! Kuckuck! Trefflicher Held!
Was du gesungen, ist dir gelungen:
Winter, Winter räumet das Feld!
- 62 -
Lasst uns froh und munter sein
Lasst uns froh und munter sein und uns in dem Herrn erfreun.
Refrain:
Lustig, lustig, tra-la-la-la-la,
bald ist Nikolausabend da, bald ist Nikolausabend da.
Dann stell ich den Teller auf, Niklaus legt gewiss was drauf.
Wenn ich schlaf', dann träume ich: jetzt bringt Niklas was für
mich.
Wenn ich aufgestanden bin, lauf' ich schnell zum Teller hin.
Niklaus ist ein guter Mann, dem man nicht g'nug danken kann.
Laterne, Laterne
Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne! Brenne auf mein
Licht, brenne auf mein Licht, aber nur meine liebe Laterne nicht.
Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne! Sperrt ihn ein den
Wind, sperrt ihn ein den Wind. Er soll warten, bis wir zuhause
sind.
Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne! Bleibe hell mein
Licht, bleibe hell mein Licht, denn sonst strahlt meine liebe
Laterne nicht.
Leise rieselt der Schnee
Leise rieselt der Schnee, still und starr ruht der See;
weihnachtlich glänzet der Wald: freue dich, Christkind kommt
bald!
In den Herzen wird's warm, still schweigt Kummer und Harm,
Sorge des Lebens verhallt: freue dich, Christkind kommt bald!
Bald ist Heilige Nacht, Chor der Engel erwacht,
hört nur, wie lieblich es schallt: freue dich, Christkind kommt
bald!
- 63 -
Lustig ist das Zigeunerleben
Lustig ist das Zigeunerleben, faria, faria, ho,
brauchen dem Kaiser kein Zins zu geben, faria, faria, ho.
Lustig ist es im grünen Wald, wo des Zigeuners Aufenthalt.
Faria, faria, faria, faria, faria, faria, ho.
Sollt uns einmal der Hunger plagen, faria, faria, ho,
gehn wir uns ein Hirschlein jagen, faria, faria, ho.
Hirschlein, nimm' dich wohl in Acht, wenn des Jägers Büchse
kracht. Faria, ...
Sollt' uns einmal der Durst sehr quälen, faria, faria, ho,
gehn wir hin zu Wasserquellen, faria, faria, ho.
Trinken Wasser wie Moselwein, meinen, es dürfte Champagner
sein. Faria, ...
Wenn wir auch kein Federbett haben, Faria, faria, ho,
tun wir uns ein Loch ausgraben, Faria, faria, ho,
legen Moos und Reisig 'nein, das soll uns ein Federbett sein.
Faria, ...
- 64 -
Maria durch ein' Dornwald ging
Maria durch ein’ Dornwald ging. Kyrieleison!
Maria durch ein Dornwald ging,
der hatte in sieben Jahr’n kein Laub getragen!
Jesus und Maria.
Was trug Maria unterm Herzen? Kyrieleison!
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
das trug Maria unter ihrem Herzen.
Jesus und Maria.
Da haben die Dornen Rosen getragen; Kyrieleison!
Als das Kindlein durch den Wald getragen,
da haben die Dornen Rosen getragen!
Jesus und Maria.
Wie soll dem Kind sein Name sein? Kyrieleison!
Der Name, der soll Christus sein,
das war von Anfang der Name sein!
Jesus und Maria.
Wer soll dem Kind sein Täufer sein? Kyrieleison!
Das soll der Sankt Johannes sein,
der soll dem Kind sein Täufer sein!
Jesus und Maria.
Was kriegt das Kind zum Patengeld? Kyrieleison!
Den Himmel und die ganze Welt,
das kriegt das Kind zum Patengeld!
Jesus und Maria.
Wer hat erlöst die Welt allein? Kyrieleison.
Das hat getan das Christkindlein,
das hat erlöst die Welt allein!
Jesus und Maria.
- 65 -
Mariechen saß weinend im Garten
Mariechen saß weinend im Garten
im Grase lag schlummernd ihr Kind
in ihren blonden Locken, spielt leise der Abendwind.
Sie saß so still und träumend, so einsam und so bleich,
dunkle Wolken zogen vorüber und Wellen schlug der Teich.
Der Geier steigt über die Berge,
die Möve zieht stolz einher,
es weht ein Wind von ferne, schon fallen die Tropfen schwer.
Schwer von Mariechens Wangen, eine heiße Träne rinnt,
und schluchzend in den Armen hält sie ihr schlummernd Kind.
Hier liegst du so ruhig von Sinnen,
du armer verlassener Wurm,
du träumst noch nicht von Sorgen, dich schreckt noch nicht der
Sturm
Dein Vater hat uns verlassen dich und die Mutter dein,
drum sind wir armen Waisen in dieser Welt allein.
Dein Vater lebt herrlich in Freuden,
Gott lass es ihm wohl ergehn
Er denkt nicht an uns beide, will mich und dich nicht sehn
Drum wollen wir uns beide hier stürzen in den See.
Dort sind wir dann geborgen vor Kummer, Ach und Weh.
Da öffnet das Kindlein die Augen,
blickt freundlich sie an und lacht.
Die Mutter weint vor Freuden, drückt's an ihr Herz mit Macht
Nein nein wir wollen leben, wir beide du und ich,
dem Vater sei's vergeben, so glücklich machst du mich.
So saß Mariechen am Strande,
in manch langer, dunkler Nacht,
bis dass aus fernem Lande ein Schiffer die Botschaft bracht:
Das Kind auf deinem Schoße hat keinen Vater mehr
Es ruht ein braver Matrose im weiten tiefen Meer.
- 66 -
Mein Vater war ein Wandersmann
Mein Vater war ein Wandersmann
und mir steckt’s auch im Blut
D’rum wand’re ich froh so lang ich kann
Und schwenke meinen Hut
Faleri falera faleri falera ha ha ha ha ha ha Faleri falera
und schwenke meinen Hut
Das Wandern schafft stets frische Lust
erhält das Herz gesund
Frei atmet draußen meine Brust
froh singet stets mein Mund
Faleri falera faleri falera ha ha ha ha ha ha Faleri falera
froh singet stets mein Mund
Warum singt Dir das Vögelein
so freudevoll sein Lied
weil’s nimmer hockt Land aus Land ein
durch and’re Fluren zieht
Faleri falera faleri falera ha ha ha ha ha ha Faleri falera
durch and’re Fluren zieht
Was murmelt’s Bächlein dort und rauscht
so lustig hin durch’s Rohr
weil’s frei sich regt, mit Wonne lauscht
ihm dein empfänglich Ohr
Faleri falera faleri falera ha ha ha ha ha ha Faleri falera
ihm dein empfänglich Ohr
D’rum trag ich Ränzlein und den Stab
weit in die Welt hinein
und werde bis an’s kühle Grab
ein Wanderbursche sein
Faleri falera faleri falera ha ha ha ha ha ha Faleri falera
ein Wanderbursche sein.
- 67 -
Morgen, Kinder, wird’s was geben
Morgen, Kinder, wird’s was geben
morgen werden wir uns freun!
Welch ein Jubel, welch ein Leben
wird in unsrem Hause sein!
Einmal werden wir noch wach,
heißa, dann ist Weihnachtstag!
Wie wird dann die Stube glänzen
von der großen Lichterzahl!
Schöner als bei frohen Tänzen
ein geputzter Kronensaal.
Wisst ihr noch wie vor'ges Jahr
es am Heil'gen Abend war?
Wisst ihr noch die Spiele, Bücher
Und das schöne Schaukelpferd,
Schöne Kleider, woll'ne Tücher,
Puppenstube, Puppenherd?
Morgen strahlt der Kerzen Schein,
Morgen werden wir uns freu'n.
Wisst ihr noch mein Räderpferdchen,
Malchens nette Schäferin,
Jettchens Küche mit den Herden
und dem blank geputzten Zinn?
Heinrichs bunten Harlekin
mit der gelben Violin?
Welch ein schöner Tag ist morgen!
Viele Freunde hoffen wir;
uns're lieben Elternsorgen
lange, lange schon dafür.
o gewiss wer sie nicht ehrt,
ist der ganzen Lust nicht wert.
- 68 -
Muss i denn zum Städtele hinaus
Muss i denn, muss i denn zum Städtele hinaus, Städtele hinaus
Und du mein Schatz bleibst hier
Wenn i komm', wenn i komm', Wenn i wieder, wieder komm',
Kehr i ein mein Schatz bei dir
Kann i glei' net allweil bei dir sei'
han' i doch mei' Freud' an dir
Wenn i komm', wenn i komm', wenn i wieder, wieder komm',
Kehr' i ein mein Schatz bei dir.
Wenn du weinst, wenn du weinst, dass i wandere muss,
wandere muss
Wie wenn d'Lieb jetzt wär vorbei.
Sind au' draus, sind au' draus, der Mädele viel,
Lieber Schatz, i bleib dir treu.
Denk du nett wenn i a and're seh
no sei mei Lieb' vorbei
Sind au' draus, sind au' draus, der Mädele viel,
Lieber Schatz, i bleib dir treu.
Übers Jahr, übers Jahr, wenn mer Träubele schneidt, Träubele
schneidt,
Stell i hier mi' wiedrum ein
Bin i dann, bin i dann, dei' Schätzele no',
So soll die Hochzeit sei.
Übers Jahr do ischt mei' Zeit vorbei
do g'hör i mei und dei
Bin i dann, bin i dann, dei' Schätzele no',
So soll die Hochzeit sei.
Mein Hut, der hat drei Ecken
Mein Hut, der hat drei Ecken,
drei Ecken hat mein Hut.
Und hätt' er nicht drei Ecken,
so wär' er nicht mein Hut!
- 69 -
Nun ade, du mein lieb Heimatland
Nun ade, du mein lieb Heimatland
lieb Heimatland, ade!
Es geht nun fort zum fremden Strand
lieb Heimatland, ade!
Und so sing’ ich denn mit frohem Mut,
wie man singet, wenn man wandern tut
lieb Heimatland, ade
Wie du lachst mit deines Himmels Blau,
lieb Heimatland, ade.
Wie du grüßest mich mit Feld und Au',
lieb Heimatland, ade.
Gott weiß, zu dir steht stets mein Sinn,
doch jetzt zur Ferne zieht's mich hin:
Lieb Heimatland, ade!
Begleitest mich, du lieber Fluss,
lieb Heimatland, ade.
Bist traurig, dass ich wandern muss;
lieb Heimatland, ade.
Vom moos'gen Stein, vom wald'gen Tal,
da grüß' ich dich zum letzten Mal:
Lieb Heimatland, ade!
- 70 -
Nun freut euch, ihr Christen
Nun freut euch, ihr Christen,
Jauchzt und triumphieret,
O kommet, o kommet nach Bethlehem!
Schauet das Kindlein,
Uns zum Heiland geboren!
Refrain:
|: Kommt lasset uns anbeten, :|
Kommt lasset uns anbeten,
Den König, den Herrn!
Du König der Ehren,
Herscher der Heerscharen,
Verschmähst nicht zu ruhen in Marien’s Schoß
Gott, wahrer Gott,
Von Ewigkeit geboren!
Kommt, singet dem Herren,
O ihr Engelchöre,
Frolocket, frohlocket, ihr Seligen;
Ehre sei Gott im Himmel
Und auf Erden.
Dir, der du bist heute
Mensch für uns geboren
O Jesu sei Ehre und Preis und Ruhm
Dir fleischgeword’nes
Wort des ew’gen Vaters.
- 71 -
O du fröhliche
O du fröhliche, O du selige,
Gnadenbringende Weihnachtszeit!
Welt ging verloren,
Christ ist geboren.
Freue, freue dich, O Christenheit!
O du fröhliche, O du selige,
Gnadenbringende Weihnachtszeit!
Christ ist erschienen,
uns zu versühnen.
Freue, freue dich, O Christenheit!
O du fröhliche, O du selige,
Gnadenbringende Weihnachtszeit!
Himmlische Heere
Jauchzen dir Ehre.
Freue, freue dich, O Christenheit!
Oh du lieber Augustin
Oh, du lieber Augustin, Augustin, Augustin,
oh, du lieber Augustin, alles ist hin.
Geld ist weg, Mäd’l ist weg,
alles weg, alles weg,
oh, du lieber Augustin, alles ist hin.
Oh, du lieber Augustin, Augustin, Augustin,
oh, du lieber Augustin, alles ist hin.
Rock ist weg, Stock ist weg,
Augustin liegt im Dreck,
oh, du lieber Augustin, alles ist hin.
Oh, du lieber Augustin, Augustin, Augustin,
oh, du lieber Augustin, alles ist hin.
Geld ist weg, o du Schreck,
das ist schlecht und nicht recht,
oh, du lieber Augustin, alles ist hin.
- 72 -
O Heiland, reiß die Himmel auf
O Heiland, reiß die Himmel auf,
herab, herab vom Himmel lauf.
Reiß ab vom Himmel Tor und Tür
reiß ab, wo Schloss und Riegel für!
Gott, ein' Tau vom Himmel gieß,
im Tau herab, o Heiland, fließ!
Ihr Wolken, brecht und regnet aus
den König über Jakobs Haus.
Erd', schlag aus, schlag aus, o Erd',
dass Berg und Tal grün alles werd'!
O Erd', herfür dies Blümlein bring,
o Heiland, aus der Erden spring
Wo bleibst du, Trost der ganzen Welt,
darauf sie all' ihr' Hoffnung stellt?
O komm, ach komm vom höchsten Saal,
komm, tröst uns hier im Jammertal!
klare Sonn', du schöner Stern,
dich wollten wir anschauen gern.
O Sonn', geh auf, ohn' deinen Schein
in Finsternis wir alle sein!
Hier leiden wir die größte Not,
vor Augen steht der ewig' Tod:
Ach komm, führ uns mit starker Hand
vom Elend zu dem Vaterland!
Da wollen wir all' danken dir,
unserem Erlöser, für und für.
Da wollen wir all' loben dich
je allzeit immer und ewiglich!
- 73 -
O selige Nacht!
Selige Nacht! In himmlischer Pracht
erscheint auf der Weide ein Bote der Freude
dem Hirten, der nächtlich die Herde bewacht
Wie tröstlich er spricht: ,,O fürchtet euch nicht!
Ihr waret verloren, heut' ist euch geboren
der Heiland, der allen das Leben verspricht.’’
,,Seht Bethlehem dort, den glücklichen Ort!
Da werdet ihr finden, was wir euch verkünden,
das sehnlichst erwartete göttliche Wort.’’
Tröstliche Zeit, die alle erfreut!
Sie hebet die Schmerzen, sie weitet die Herzen
zum Danke, zur Liebe, zur himmlischen Freud'.
O Tannenbaum, o Tannenbaum
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
wie grün sind deine Blätter!
Du grünst nicht nur zur Sommerszeit,
nein auch im Winter, wenn es schneit!
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
wie grün sind deine Blätter!
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
du kannst mir sehr gefallen!
Wie oft hat nicht zu Weihnachtszeit
ein Baum von dir mich hoch erfreut!
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
du kannst mir sehr gefallen!
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren:
Die Hoffnung und Beständigkeit
gibt Trost und Kraft zu jeder Zeit.
O Tannenbaum, o Tannenbaum,
dein Kleid will mich was lehren.
- 74 -
Ob wir rote, gelbe Kragen
Ob wir rote, gelbe Kragen,
Helme oder Hüte tragen,
Stiefel tragen oder Schuh’,
oder ob wir Röcke nähen
und zu Schuhen Drähte drehen
Das tut, das tut nichts dazu.
Ob wir können präsidieren
oder müssen Akten schmieren,
ohne Rast und ohne Ruh’;
ob wir just Collegia lesen
oder aber binden Besen:
Das tut, das tut nichts dazu.
Ob wir stolz zu Rosse reiten,
oder ob zu Fuß wir schreiten
fürbass unserm Ziele zu;
ob uns Kreuze vorne schmücken
oder Kreuze hinten drücken:
Das tut, das tut nichts dazu.
Aber ob wir neues bauen
oder Altes nur verdauen,
wie das Gras verdaut die Kuh;
ob wir in der Welt was schaffen
oder nur die Welt begaffen:
Das tut, das tut was dazu.
Ob wir rüstig und geschäftig,
wo es gilt zu wirken kräftig,
immer tapfer greifen zu;
oder ob wir schläfrig denken:
Gott wird's wohl im Schlafe schenken!
Das tut, das tut was dazu.
Drum ihr Bürger, drum ihr Brüder,
alle eines Bundes Glieder,
was auch jeder von uns tu alle, die dies Lied gesungen,
so die Alten wie die Jungen,
tun wir, tun wir denn dazu!
- 75 -
Ode an die Freude
Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium!
Wir betreten feuertrunken, Himmlische, Dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder, was die Mode streng geteilt,
alle Menschen werden Brüder, wo Dein sanfter Flügel weilt.
Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuss der ganzen Welt!
Brüder, überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen,
Brüder, überm Sternenzelt muss ein lieber Vater wohnen!
Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu
sein,
wer ein holdes Weib errungen, mische seinen Jubel ein!
Ja, wer auch nur eine Seele sein nennt auf dem Erdenrund!
Und wer's nie gekonnt, der stehle weinend sich aus diesem
Bund!
Was den großen Ring bewohnet, huldige der Sympathie.
Zu den Sternen leitet sie, wo der Unbekannte thronet.
Zu den Sternen leitet sie, wo der Unbekannte thronet.
Freude heißt die starke Feder in der ewigen Natur;
Freude, Freude treibt die Räder, in der großen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen, Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen, die des Sehers Rohr nicht
kennt.
Froh wie seine Sonnen fliegen durch des Himmels prächtigen
Plan,
laufet Brüder, eure Bahn, freudig wie ein Held zum Siegen!
laufet Brüder, eure Bahn, freudig wie ein Held zum Siegen!
- 76 -
Sabinchen war ein Frauenzimmer
Sabinchen war ein Frauenzimmer, gar hold und tugendhaft.
Sie diente treu und redlich immer bei ihrer Dienstherrschaft.
Da kam aus Treuenbrietzen ein junger Mann daher,
der wollte so gern Sabinchen besitzen und war ein
Schuhmacher.
Sein Geld hat er versoffen in Schnaps und auch in Bier.
Da kam er zu Sabinchen geloffen und wollte welches von ihr.
Sie konnt ihm keines geben, drum stahl er auf der Stell
von ihrer treuen Dienstherrschaft sechs silberne Blechlöffel.
Doch schon nach siebzehn Wochen, da kam der Diebstahl
raus,
Da jagte man mit Schimpf und Schande, Sabinchen aus dem
Haus
Sie rief: ,,Verfluchter Schuster, du rabenschwarzer Hund!’’
Da nahm er sein Schustermesser und schnitt ihr ab den
Schlund.
Ihr Blut zum Himmel spritzte, Sabinchen fiel gleich um;
Der böse Schuster aus Treuenbrietzen, der stand um sie herum
Sie tat die Glieder strecken, nebst einem Todesschrei.
Den bösen Wicht tun jetzt einstecken zwei Mann der Polizei
In einem finstren Kellerloch bei Wasser und bei Brot,
Da hat er endlich eingestanden die schaurige Freveltat.
Und die Moral von der Geschichte, trau keinem Schuster nicht!
Der Krug, der geht so lange zum Wasser bis dass der Henkel
bricht.
- 77 -
Sah ein Knab’ ein Röslein steh’n
Sah ein Knab' ein Röslein steh'n, Röslein auf der Heiden,
War so jung und morgenschön. Lief er schnell es nah zu seh'n
Sah's mit vielen Freuden
Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden.
Knabe sprach: "Ich breche dich, Röslein auf der Heiden."
Röslein sprach: "Ich steche dich, dass du ewig denkst an mich,
Und ich will's nicht leiden."
Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden.
Und der wilde Knabe brach 's Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach, half ihm doch kein Weh und
Ach,
Mußt es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot, Röslein auf der Heiden.
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind
Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind,
sein Ross, das trug ihn fort geschwind.
Sankt Martin ritt mit leichtem Mut:
sein Mantel deckt’ ihn warm und gut.
Im Schnee saß, im Schnee saß,
im Schnee, da saß ein armer Mann,
hatt' Kleider nicht, hatt' Lumpen an.
O helft mir doch in meiner Not,
sonst ist der bittre Frost mein Tod!
Sankt Martin, Sankt Martin,
Sankt Martin zog die Zügel an,
sein Ross stand still beim armen Mann,
Sankt Martin mit dem Schwerte teilt'
den warmen Mantel unverweilt.
Sankt Martin, Sankt Martin
Sankt Martin gab den halben still,
der Bettler rasch ihm danken will.
Sankt Martin aber ritt in Eil'
hinweg mit seinem Mantelteil.
- 78 -
Schlaf, Kindlein, schlaf
Schlaf, Kindlein, schlaf. Der Vater hüt' die Schaf.
Die Mutter schüttelt's Bäumelein, da fällt herab ein Träumelein.
Schlaf, Kindlein, schlaf.
Schlaf, Kindlein, schlaf. Am Himmel ziehn die Schaf.
Die Sternlein sind die Lämmerlein, der Mond, der ist das
Schäferlein.
Schlaf, Kindlein, schlaf.
Schlaf, Kindlein, schlaf. So schenk ich dir ein Schaf.
Mit einer goldnen Schelle fein, das soll dein Spielgeselle sein.
Schlaf, Kindlein, schlaf.
Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein
Schlafe mein Prinzchen, es ruhn Schäfchen und Vögelchen
nun.
Garten und Wiese verstummt, auch nicht ein Bienchen mehr
summt.
Luna mit silbernem Schein gucket zum Fenster hinein.
Schlafe beim silbernen Schein.
Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein.
Schlaf ein, schlaf ein.
Wer ist beglückter als du? Nichts als Vergnügen und Ruh!
Spielwerk und Zucker vollauf, und noch Karossen im Kauf!
Alles besorgt und bereit, dass nur mein Prinzchen nicht schreit.
Was wird da künftig erst sein!
Schlafe mein Prinzchen, schlaf ein.
Schlaf ein, schlaf ein.
- 79 -
Schneeflöckchen, Weißröckchen
Schneeflöckchen, Weißröckchen, da kommst du geschneit;
du kommst aus den Wolken, dein Weg ist so weit.
Komm, setz dich ans Fenster, du lieblicher Stern;
malst Blumen und Blätter, wir haben dich gern.
Schneeflöckchen, du deckst uns die Blümelein zu;
dann schlafen sie sicher in himmlischer Ruh’.
Schneeflöckchen, Weißröckchen, komm zu uns ins Tal
dann bau’n wir den Schneemann und werfen den Ball.
Schön ist die Jugend
Schön ist die Jugend bei frohen Zeiten,
schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr.
So hört ich oft schon von alten Leuten
und seht, von denen weiß ich's her.
Refrain:
Drum sag ich's noch einmal, schön sind die Jugendjahr,
schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr!
(Sie kommt nicht mehr, nicht mehr,
sie kommt nicht wieder mehr,
Schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr! )
Es blühen Rosen, es blühen Nelken,
Es blühen Blumen und welken ab.
Ja, auch wir Menschen, wir tun verwelken
und müssen sinken ins kühle Grab.
Ein jeder Weinstock, der trägt auch Reben
und aus den Reben fließt edler Wein;
vom Himmel ward er uns gegeben
um unsere Jugend dran zu erfreu'n.
Vergangene Zeiten kehren niemals wieder,
nur einmal blühet des Lebens Mai.
Drum lasset singen uns frohe Lieder,
genießt die Jugend, eh' sie vorbei.
- 80 -
Schwarzbraun ist die Haselnuss
Schwarzbraun ist die Haselnuss
Schwarzbraun bin auch ich, auch ich
Schwarzbraun muss mein Madel sein, gerade so wie ich.
Refrain:
Duvi du duvi duvi di ha ha ha
Duvi du duvi duvi di ha ha ha
Duvi du duvi duvi di
Maderl hat mir Busserl geben
hat mich schwer gekränkt, schwer gekränkt,
hab ihrs aber wiedergebn, ich mag ja nichts geschenkt.
Maderl hat nicht Hof noch Haus
Maderl hat kein Geld, hat kein Geld.
Doch ich geb es nicht heraus für alles in der Welt.
Kernig ist die Haselnuss,
Kernig bin auch ich bin auch ich
Wenn ich eine heiraten tu, so muss sie sein wie ich.
Spannenlanger Hansel
Spannenlanger Hansel, nudeldicke Dirn,
gehn wir in den Garten, schütteln wir die Birn'.
Schüttel ich die großen, schüttelst du die Klein',
wenn das Säcklein voll ist, gehn wir wieder heim.
Lauf doch nicht so schnelle, spannenlanger Hans!
Ich verlier' die Birnen und die Schuh' noch ganz.
Trägst ja nur die kleinen, nudeldicke Dirn,
und ich schlepp' den schweren Sack voll großer Birn'.
- 81 -
So geht es in Schnützelputz Häusel
Refrain:
So geht es in Schnützelputz Häusel:
Da singen und tanzen die Mäusel,
da bellen die Schnecken im Häusel.
In Schnützelputz Häusel, da geht es sehr toll:
da saufen die Tische und Bänke sich voll,
Pantoffeln unter dem Bette.
Es saßen zwei Ochsen im Storchennest,
die hatten einander gar lieblich getröst
und wollten die Eier ausbrüten.
Es zogen zwei Störche wohl auf die Wacht,
die hatten ihr Sache gar wohl bedacht
mit ihren großmächtigen Spießen.
Ich wüsste der Dinge noch mehr zu sagen,
die sich in Schnützelputz Häusel zutragen,
gar lächerlich über die Maßen.
So geht es in Schnützelputz Häusel:
Da singen und tanzen die Mäusel,
da bellen die Schnecken im Häusel.
Stille Nacht, heilige Nacht!
Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht
nur das traute hochheilige Paar.Holder Knabe im lockigen Haar,
schlaf in himmlischer Ruh, schlaf in himmlischer Ruh!
Stille Nacht, heilige Nacht! Hirten erst kundgemacht;
durch der Engel Halleluja tönt es laut von fern und nah:
Christ der Retter ist da, Christ der Retter ist da!
Stille Nacht, heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht
Lieb aus deinem göttlichen Mund, da uns schlägt die rettende
Stund,
Christ, in Deiner Geburt, Christ, in Deiner Geburt!
- 82 -
Still, still, still
Still, still, still, weil’s Kindlein schlafen will!
Maria tut es niedersingen,
ihre keusche Brust darbringen.
Still, still, still, weil’s Kindlein schlafen will!
Schlaf, schlaf, schlaf, mein liebes Kindlein, schlaf!
Die Engel tun schön musizieren,
vor dem Kindlein jubilieren.
Schlaf, schlaf, schlaf, mein liebes Kindlein, schlaf!
Groß, groß, groß, die Lieb' ist übergroß.
Gott hat den Himmelsthron verlassen
und muss reisen auf den Straßen.
Groß, groß, groß, die Lieb' ist übergroß.
Auf, auf, auf, ihr Adamskinder auf!
Fallet Jesum all' zu Füßen,
weil er für uns d'Sünd tut büßen!
Auf, auf, auf, ihr Adamskinder auf!
Wir, wir, wir, wir rufen all' zu dir:
Tu' uns des Himmels Reich aufschließen,
wenn wir einmal sterben müssen!
Wir, wir, wir, wir rufen all' zu dir.
Suse, liebe Suse
Suse, liebe Suse was raschelt im Stroh?
Das sind die lieben Gänschen die haben keine Schuh’
Der Schuster hat’s Leder kein’ Leisten dazu
d’rum gehn die lieben Gänschen wieder barfuß durch’s Stroh.
- 83 -
Süßer die Glocken nie klingen
Süßer die Glocken nie klingen, als zu der Weihnachtszeit.
‘s ist, als ob Engelein singen wieder von Frieden und Freud’.
Wie sie gesungen in seliger Nacht, wie sie gesungen in seliger
Nacht,
Glocken mit heiligem Klang tönen die Erde entlang.
O wenn die Glocken erklingen, schnell sie das Christkindlein
hört,
Tut sich von Himmel dann schwingen eiled hernieder zur Erd’.
Segnet den Vater, die Mutter, das Kind, segnet den Vater, die
Mutter, das Kind.
Glocken mit heiligem Klang tönen die Erde entlang.
Klinget mit lieblichem Schalle über die Meere noch weit,
Dass sich erfreuen doch alle seliger Weihnachtszeit.
Alle aufjauchzen in einem Gesang, alle aufjauchzen in einem
Gesang,
Glocken mit heiligem Klang tönen die Erde entlang.
- 84 -
Taler, Taler, du musst wandern
Taler, Taler, du musst wandern,
von der einen Hand zur andern.
Das ist schön, das ist schön,
Keiner darf den Taler seh’n!
Ringlein, Ringlein, du musst wandern,
von dem einem zu dem ander'n.
Ei wie schön, ei wie schön
ist das Ringlein anzuseh'n.
Tief im Odenwald steht ein Bauernhaus
Tief im Odenwald steht ein Bauernhaus so hübsch und fein,
tief im Odenwald steht ein Bauernhaus so hübsch und fein.
|:Drin wohnt ein Mägdelein, das gehört nur mir allein,
die schöne Odenwälderin.:|
Einmal kommt der Tag, wo man Hochzeit macht im Odenwald,
einmal kommt der Tag, wo man Hochzeit macht im Odenwald.
|:Da wird sie meine Braut, die sich mir anvertraut,
die schöne Odenwälderin:|
In der Winterszeit, sind wir eingeschneit im Odenwald,
in der Winterszeit, sind wir eingeschneit im Odenwald.
|:Da wird ne Sau geschlacht un wird zur Worscht gemacht,
im schönen (herrlichen) Odenwald:|
Einmal kommt der Tag, wo man Kindstauf hält im Odenwald,
einmal kommt der Tag, wo man Kindstauf hält im Odenwald.
|:Da bringt der Strohpapa ein kleines Zwillingspaar
im schönen (herrlichen) Odenwald:|
Einmal kommt der Tag, wo man Scheidung hält im Odenwald,
einmal kommt der Tag, wo man Scheidung hält im Odenwald.
|:Da wird se fort gejagt, die mich so lang geplagt
die böse Odenwälderin:|
- 85 -
Tochter Zion
Tochter Zion, freue dich!
Jauchze laut, Jerusalem!
Sieh, dein König kommt zu dir!
Ja, er kommt, der Friedensfürst.
Tochter Zion, freue dich! Jauchze laut, Jerusalem!
Hosianna, Davids Sohn,
sei gesegnet deinem Volk!
Gründe nun dein ew'ges Reich.
Hosianna in der Höh'.
Hosianna, Davids Sohn, sei gesegnet deinem Volk!
Hosianna, Davids Sohn,
sei gegrüßet, König mild!
Ewig steht dein Friedensthron,
du, des ew'gen Vaters Kind.
Hosianna, Davids Sohn, sei gegrüßet, König mild!
Trariro, der Sommer, der ist do
Trariro, der Sommer, der ist do!
Wir wollen naus in Garten
und wolln des Sommers warten.
Jo, jo, jo, der Sommer, der ist do!
Trariro, der Sommer, der ist do!
Wir wollen hinter die Hecken
und wolln den Sommer wecken.
Jo,jo,jo, der Sommer, der ist do!
Trariro, der Sommer, der ist do!
Der Sommer hat gewonnen,
der Winter ist zerronnen.
Jo,jo,jo, der Sommer, der ist do!
Trariro, der Sommer, der ist do!
Wir wünschen den Herrn ein`n goldnen Tisch,
auf jeder Eck ein`n gebacknen Fisch
und mitten hinein drei Kannen voll Wein,
dass er dabei kann fröhlich sein.
Jo,jo,jo, der Sommer, der ist do!
- 86 -
Üb immer Treu’ und Redlichkeit
Üb immer Treu’ und Redlichkeit bis an dein kühles Grab,
und weiche keinen Fingerbreit von Gottes Wegen ab.
Dann wirst du, wie auf grünen Au'n, durchs Pilgerleben gehn;
dann kannst du, sonder Furcht und Graun, dem Tod ins Auge
sehn.
Dann wird die Sichel und der Pflug in deiner Hand so leicht;
dann singest du beim Wasserkrug, als wär dir Wein gereicht.
Dem Bösewicht wird alles schwer, er tue was er tu;
der Teufel treibt ihn hin und her und lässt ihm keine Ruh.
Der schöne Frühling lacht ihm nicht, ihm lacht kein Ährenfeld;
er ist auf Lug und Trug erpicht und wünscht sich nichts als
Geld.
Der Wind im Hain, das Laub im Baum saust ihm Entsetzen zu;
er findet nach des Lebens Traum im Grabe keine Ruh.
Dann muss er in der Geisterstund aus seinem Grabe gehn
und oft, als schwarzer Kettenhund, vor seiner Haustür stehn.
Die Spinnerinnen die, das Rad im Arm, nach Hause gehn,
erzittern wie ein Espenblatt, wenn sie ihn liegen sehn.
Und jede Spinnestube spricht von diesem Abenteuer
und wünscht den toten Bösewicht ins tiefste Höllenfeuer.
Der alte Kunz war bis ans Grab ein rechter Höllenbrand:
Er pflügte seinen Nachbar ab und stahl ihm vieles Land.
Nun pflügt er als ein Feuermann auf seines Nachbars Flur
und misst das Feld hinab hinan mit einer glühnden Schnur.
Er brennet, wie ein Schober Stroh, dem glühnden Pfluge nach
und pflügt und brennet lichterloh bis an den hellen Tag.
Der Amtmann, der die Bauern schund, in Wein und Wollust
floss,
trabt nachts, mit seinem Hühnerhund im Wald auf glühndem
Roß.
Oft geht er auch am Knotenstock als rauher Brummbär um
und meckert oft als Ziegenbock im ganzen Dorf herum.
- 87 -
Der Pfarrer, der aufs Tanzen schalt und Filz und Wuchrer war,
steht nachts als schwarze Spuckgestalt um zwölf Uhr am Altar.
Paukt dann mit dumpfigem Geschrei die Kanzel, dass es gellt,
und zählet in der Sakristei sein Beicht- und Opfergeld.
Der Junker, der bei Spiel und Ball der Witwen Habe fraß
kutschiert, umbraust von Seufzerhall zum Fest des Satanas.
Im blauen Schwefelflammenrock fährt er zur Burg hinauf.
Ein Teufel auf dem Kutschenbock, zwei Teufel hinten auf.
Sohn, übe Treu und Redlichkeit bis an dein kühles Grab,
und weiche keinen Finger breit von Gottes Wegen ab!
Dann suchen Enkel deine Gruft und weinen Tränen drauf;
und Sommerblumen, voll von Duft blühn aus den Tränen auf.
Unterm Dach, juchhe!
Unterm Dach, juchhe, unterm Dach, juchhe,
hat der Spatz seine Jungen.
Als der Frühling kam, als der Frühling kam,
ha'm sie lustig gesungen:
Refrain:
Japtidu, sum sum, Japtidu, sum sum,
Japtidu, sum sum, Japtidu, sum sum
Kam ein Habicht an, kam ein Habicht an,
hat die Spatzen umbrungen;
doch im Bauch, juchhe, doch im Bauch, juchhe,
ha'm sie weiterg’sungen:
Kam ein Jägersmann, kam ein Jägersmann,
hat den Habicht umbrungen;
da wurden die Spatzen frei, da wurden die Spatzen frei,
und ha'm lustig g’sungen:
Macht es auch nur so, macht es auch nur so,
all ihr Alten und Jungen!
Geht's mal nicht so gut, geht's mal nicht so gut,
immer weitergesungen:
- 88 -
Vom Himmel hoch, da komm' ich her
Vom Himmel hoch, da komm’ ich her,
ich bring’ euch gute neue Mär,
der guten Mär bring’ ich so viel,
davon ich singen und sagen will.
Euch ist ein Kindlein heut' gebor'n,
von einer Jungfrau auserkor'n;
das Kindelein so zart und fein,
das soll eure Freud' und Wonne sein.
Es ist der Herr Christ, unser Gott,
der will euch führ'n aus aller Not,
er will euer Heiland selber sein,
von allen Sünden machen rein.
Er bringt euch alle Seligkeit,
die Gott, der Vater, hat bereit',
dass ihr mit uns im Himmelreich
sollt leben nun und ewiglich.
Des lasst uns alle fröhlich sein
und mit den Hirten geh'n hinein,
zu seh'n, was Gott uns hat beschert,
mit seinem lieben Sohn verehrt.
Lob, Ehr' sei Gott im höchsten Thron,
der uns schenkt seinen ein'gen Sohn.
Des freuet sich der Engel Schar,
und singen uns solch neues Jahr.
- 89 -
Von guten Mächten wunderbar geborgen
Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben,
und mit euch gehen in ein neues Jahr.
Refrain:
Von guten Mächten wunderbar geborgen
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Noch will das Alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach, Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das Du uns geschaffen hast.
Und reichst Du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus Deiner guten und geliebten Hand.
Doch willst Du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann woll'n wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört Dir unser Leben ganz.
Lass warm und hell die Kerze heute flammen,
die Du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen!
Wir wissen es, Dein Licht scheint in der Nacht.
Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so lass uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all Deiner Kinder hohen Lobgesang.
Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend uns am Morgen,
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
- 90 -
Waldeslust! Waldeslust!
Waldeslust! Waldeslust! Oh wie einsam schlägt die Brust!
|: Ihr lieben Vögelein, stimmt eure Lieder ein
und singt aus voller Brust die Waldeslust! :|
Waldeslust! Waldeslust! Oh wie einsam schlägt die Brust!
|: Mein Vater kennt mich nicht, die Mutter liebt mich nicht,
und sterben mag ich nicht, bin noch so jung! :|
Waldeslust! Waldeslust! Oh wie einsam schlägt die Brust!
|: In einer Sommernacht, ist mir die Lieb erwacht;
Mein Schatz ist weit von hier, was liegt daran! :|
Waldeslust! Waldeslust! Oh wie einsam schlägt die Brust!
|: Kommt einst der Tod herbei, ist mir das einerlei,
legt mich zur kühlen Ruh und singt dazu! :|
Wer hat die schönsten Schäfchen?
Wer hat die schönsten Schäfchen? Die hat der goldne Mond,
der hinter unsern Bäumen am Himmel drüben wohnt.
Er kommt am späten Abend, wenn alles schlafen will,
hervor aus seinem Hause am Himmel leis und still.
Dann weidet er die Schäfchen auf seiner blauen Flur;
denn all die weißen Sterne sind seine Schäfchen nur.
Sie tun sich nichts zuleide, hat eins das andre gern,
und Schwestern sind und Brüder da droben Stern an Stern.
Und soll ich dir eins bringen, so darfst du niemals schrein,
musst freundlich wie die Schäfchen und wie die Schäfer sein.
- 91 -
Was soll das bedeuten
Was soll das bedeuten, es taget ja schon
ich weiß wohl es geht erst um Mitternacht 'rum
Schaut nur daher, schaut nur daher
wie glänzen die Sternlein je länger, je mehr
Treibt z'sammen, treibt z'sammen die Schäflein fürbaß,
Treibt z'sammen, treibt z'sammen, dort zeig ich euch was:
Dort in dem Stall, dort in dem Stall,
werd't Wunderding sehn, treibt z'sammen einmal
Ich hab nur ein wenig von weitem geguckt,
da hat mir mein Herz schon vor Freuden gehupft:
ein schönes Kind, ein schönes Kind,
liegt dort in der Krippe bei Esel und Rind
Ein herziger Vater, der steht auch dabei,
ein 'wunderschöne Jungfrau kniet auch auf dem Heu.
Um und um singt's, um und um klingts:
man sieht ja kein Lichtlein so um und um brinnt's
Das Kindlein, das zittert vor Kälte und Frost,
ich dacht mir ,,Wer hat es denn also verstoßt,
daß man auch heut, daß man auch heut
Ihm sonst keine andre Herberg' anbeut?’’
So gehet und nehmet ein Lämmlein vom Gras
und bringet dem schönen Christkindlein etwas!
Geht nur fein sacht, Geht nur fein sacht,
auf daß ihr dem Kindlein kein Unruh nicht macht
- 92 -
Weißt Du wieviel Sternlein stehen
Weißt du wieviel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt.
Weißt du wieviel Wolken gehen weithin über alle Welt.
Gott der Herr hat sie gezählet, dass ihm auch nicht eines fehlet
an der ganzen großen Zahl, an der ganzen großen Zahl.
Weißt Du wieviel Mücklein spielen in der heißen Sonnenglut?
Wieviel Fischlein auch sich kühlen in der hellen Wasserflut?
Gott, der Herr, rief sie mit Namen, dass sie all' ins Leben
kamen,
Dass sie nun so fröhlich sind, dass sie nun so fröhlich sind.
Weißt du wieviel Kinder frühe stehn aus ihrem Bettlein auf,
dass sie ohne Sorg' und Mühe fröhlich sind im Tageslauf?
Gott im Himmel hat an allen seine Lust, sein Wohlgefallen,
Kennt auch dich und hat dich lieb, kennt auch dich und hat dich
lieb.
Wem Gott will rechte Gunst erweisen
Wem Gott will rechte Gunst erweisen,
den schickt er in die weite Welt,
dem will er seine Wunder weisen
in Berg und Wald und Strom und Feld.
Die Trägen, die zu Hause liegen,
erquicket nicht das Morgenrot,
sie wissen nur von Kinderwiegen,
von Sorgen, Last und Not ums Brot.
Die Bächlein von den Bergen springen,
die Lerchen schwirren hoch vor Lust.
Was soll' ich nicht mit ihnen singen
aus voller Kehl' und frischer Brust?
Den lieben Gott lass ich nur walten.
Der Bächlein, Lerchen, Wald und Feld
und Erd' und Himmel will erhalten,
hat auch mein' Sach' aufs Best' bestellt.
- 93 -
Wenn alle Brünnlein fließen
Wenn alle Brünnlein fließen,
so muss man trinken
Wenn ich mein'n Schatz nicht rufen darf,
tu ich ihm winken,
Wenn ich mein'n Schatz nicht rufen darf,
ju, ja, rufen darf,
Tu ich ihm winken
Ja, winken mit den Äugelein,
und treten auf den Fuß;
's ist eine in der Stube drin,
die meine werden muss,
's ist eine in der Stube drin,
ju, ja, Stube drin,
die meine werden muss.
Warum sollt sie's nicht werden,
ich hab' sie ja so gern;
Sie hat zwei blaue Äugelein,
die leuchten wie zwei Stern,
Sie hat zwei blaue Äugelein,
ju, ja, Äugelein,
Die leuchten wie zwei Stern.
Sie hat zwei rote Wängelein,
sind röter als der Wein;
Ein solches Mädel findst du nicht
wohl unterm Sonnenschein;
Ein solches Mädel findst du nicht,
Ju, ja, findst du nicht,
Wohl unterm Sonnenschein.
- 94 -
Wenn die bunten Fahnen wehen
Wenn die bunten Fahnen wehen,
geht die Fahrt wohl über’s Meer,
woll’n wir ferne Länder sehen
fällt der Abschied uns nicht schwer.
Leuchtet die Sonne, ziehen die Wolken,
klingen die Lieder weit über’s Meer.
Sonnenschein ist uns’re Wonne,
wie er lacht am lichten Tag.
Doch es geht auch ohne Sonne,
wenn sie mal nicht scheinen mag.
Blasen die Stürme, brausen die Wellen,
singen wir mit dem Sturm unser Lied.
Hei, die wilden Wandervögel
ziehen wieder durch die Nacht.
Singen ihr alten Lieder,
dass die Welt vom Schlaf erwacht.
Kommt dann der Morgen sind sie schon weiter
über die Berge; wer weiß wohin.
Wo die blauen Gipfel ragen
lockt so mancher steile Pfad,
immer aufwärts ohne Zagen,
sind wir bald dem Ziel genaht.
Schneefelder blinken, schimmern von Ferne her,
Lande versinken im Wolkenmeer.
- 95 -
Wer recht in Freuden wandern will
Wer recht in Freuden wandern will,
der geh' der Sonn' entgegen!
Da ist der Wald so kirchenstill,
kein Lüftchen mag sich regen.
Noch sind nicht die Lerchen wach,
nur im hohen Gras der Bach
singt leise den Morgensegen.
Die ganze Welt ist wie ein Buch,
darin uns aufgeschrieben
in bunten Zeilen manch ein Spruch,
wie Gott uns treu geblieben.
Wald und Blumen, nah und fern
und der helle Morgenstern
sind Zeugen von seinem Lieben.
Da zieht die Andacht wie ein Hauch
durch alle Sinnen leise;
da pocht ans Herz die Liebe auch
in ihrer stillen Weise,
pocht und pocht bis sich's erschließt
und die Lippe überfließt
von lautem, jubelnden Preise.
Und plötzlich lässt die Nachtigall
im Busch ihr Lied erklingen;
in Berg und Tal erwacht der Schall
und will sich aufwärts schwingen,
und der Morgenröte Schein
stimmt in lichter Glut mit ein:
,,Lasst uns dem Herrn lobsingen!’’
- 96 -
Wenn ich ein Vöglein wär
Wenn ich ein Vöglein wär und auch zwei Flügel hätt
flög ich zu dir
weil´s aber nicht kann sein, weil’s aber nicht kann sein
bleib ich allhier
Bin ich gleich weit von dir, bin ich im Traum bei dir
und red mit dir;
wenn ich erwachen tu, wenn ich erwachen tu
bin ich allein.
Keine Stund in der Nacht, da nicht mein Herz erwacht
und an dich denkt
dass du mir tausendmal, dass du mir tausendmal
dein Herz geschenkt
Wer will fleißige Handwerker sehn
Refrain:
Wer will fleißige Handwerker sehn,
ei, der muss zu uns Kindern gehn.
Stein auf Stein, Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig
sein.
Oh wie fein, oh wie fein, der Glaser setzt die Scheiben ein.
Tauchet ein, tauchet ein, der Maler streicht die Wände fein.
Zisch, zisch, zisch - zisch, zisch, zisch, der Tischler hobelt glatt
den Tisch.
Poch, poch, poch - poch, poch, poch, der Schuster schustert zu
das Loch.
Stich, stich, stich - stich, stich, stich, der Schneider näht ein
Kleid für mich.
Rühre ein, rühre ein, der Kuchen wird bald fertig sein.
Trapp, trapp drein - trapp, trapp drein jetzt gehn wir von der
Arbeit heim.
- 97 -
Widele, wedele
Widele, wedele, hinterm Städtele
hält der Bettelmann Hochzeit.
Widele, wedele, hinterm Städtele
hält der Bettelmann Hochzeit.
Alle die Tierle, die Wedele haben
soll’n zur Hochzeit kommen.
Widele, wedele, hinterm Städtele
hält der Bettelmann Hochzeit.
Pfeift das Mäusele, tanzt das Läusele,
schlägt das Igele Trommel.
Widele, wedele, hinterm Städtele
hält der Bettelmann Hochzeit.
Bellt das Hündele, miaut das Kätzele
und das Schweinele grunzet.
Alle die Tiere mit hellen Stimmen
sollen als Sänger kommen.
Hüpft das Zickele, hopst das Hasele
und das Füllen springet.
Alle die Tiere mit langen Beinen
sollen als Tänzer kommen.
Surrt das Fliegele, summt das Bienele
und die Hummel brummet.
Alle die lustigen Musikanten
sollen zur Hochzeit kommen.
Wind mar a Kränzele, tun wir a Tänzele,
lassen die Geigen klingen.
Widele, wedele, hinterm Städtele
hält der Bettelmann Hochzeit.
- 98 -
Will ich in mein Gärtlein gehn
Will ich in mein Gärtlein gehen, will mein Zwiebeln gießen,
steht ein bucklig Männlein da, fängt gleich an zu niesen.
Refrain:
Liebes Kindlein, ach, ich bitt dich, bet fürs bucklig Männlein mit!
Will ich in mein Küchel gehn, will mein Süpplein kochen,
steht ein bucklig Männlein da, hat mein Töpflein brochen.
Will ich in mein Stüblein gehn, will mein Müslein essen,
steht ein bucklig Männlein da, hat's schon halber gessen.
Will ich auf mein'n Boden gehn, will mein Hölzlein holen,
steht ein bucklig Männlein da, hat mir's halber g'stohlen.
Will ich in mein'n Keller gehn, will mein Weinlein zapfen,
steht ein bucklig Männlein da, tut mir'n Krug wegschnappen.
Setz ich mich ans Rädlein hin, will mein Fädlein drehen,
steht ein bucklig Männlein da, läßt das Rad nicht gehen.
Geh ich in mein Kämmerlein, will mein Bettlein machen,
steht ein bucklig Männlein da, fängt gleich an zu lachen.
Wenn ich an mein Bänklein knie, will ein bißchen beten,
steht das bucklig Männlein da, fängt gleich an zu reden:
Winter ade
Winter, ade! Scheiden tut weh.
Aber dein Scheiden macht,
dass mir mein Herze lacht.
Winter, ade! Scheiden tut weh.
Winter, ade! Scheiden tut weh.
gerne vergess' ich dein;
kannst immer ferne sein.
Winter, ade! Scheiden tut weh.
Winter, ade! Scheiden tut weh.
Gehst du nicht bald nach Haus,
lacht dich der Kuckuck aus.
Winter, ade! Scheiden tut weh.
- 99 -
Wir lieben die Stürme
Wir lieben die Stürme, die brausenden Wogen,
der eiskalten Winde raues Gesicht.
Wir sind schon der Meere so viele gezogen,
und dennoch sank unsre Fahne nicht.
Refrain:
|: Hei jo, hei jo, hei jo, hei jo, hei jo ho
Hei jo, hei jo ho, hei jo. :|
Unser Schiff gleitet stolz durch die schäumenden Wellen.
Es strafft der Wind unsre Segel mit Macht.
Seht ihr hoch droben die Fahne sich wenden,
die blutrote Fahne. Ihr Seeleute habt acht!
Wir treiben die Beute mit fliegenden Segeln,
wir jagen sie weit auf das endlose Meer.
Wir stürzen auf Deck, und wir kämpfen wie Löwen,
hei unser der Sieg, viel Feinde, viel Ehr!
Ja, wir sind Piraten und fahren zu Meere,
und fürchten nicht Tod und Teufel dazu!
Wir lachen der Feinde und aller Gefahren,
im Grunde des Meeres erst finden wir Ruh!
Wo mag denn nur mein Christian sein
Wo mag den nur mein Christian sein, in Hamburg oder Bremen?
Schau ich mir seine Stube an, so denk ich an mein’ Christian.
In seiner Stube da hängt ein Holz, damit hat er gedroschen.
Schau ich mir diesen Flegel an, so denk ich an mein’ Christian.
Auf unserm Hof da steht ein Klotz, darauf hat er gesessen.
Schau ich mir diesen Hauklotz an, so denk ich an mein’ Christian.
In unserm Stalle, da steht ein Ochs’, den hat er selbst gemolken.
Höre ich dieses Rindvieh schrein, so fällt mir gleich mein Christian
ein.
Der Esel, der den Milchkarrn zog, den hat er selbst geführet.
Höre ich diesen Esel schrein, so fällt mir gleich mein Christian ein.
- 100 -
Wo die Nordseewellen
Wo die Nordseewellen spülen an den Strand
wo die gelben Blumen blühn' ins grüne Land
wo die Möwen schreien schrill im Sturmgebraus
da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus'
wo die Möwen schreien schrill im Sturmgebraus
da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus'!
Well' und Wogen sangen mir mein Wiegenlied
hohe Deiche waren mir das Gott behüt
merkten auch mein Sehnen und mein heiß Begehr
durch die Welt zu fliegen über Land und Meer
merkten auch mein Sehnen und mein heiß Begehr
durch die Welt zu fliegen über Land und Meer!
Wo hat mir das Leben meine Qual gestillt
und mir das gegeben was mein Herz erfüllt
alles ist verschwunden, was mir leid und lieb
hab' das Glück gefunden, doch das Heimweh blieb
alles ist verschwunden, was mir leid und lieb
hab' das Glück gefunden, doch das Heimweh blieb!
Sehnsucht nach dem schönen Heimatland
wo die Nordseewellen spülen an den Strand
wo die Möwen schreien schrill im Sturmgebraus
da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus
wo die Möwen schreien schrill im Sturmgebraus
da ist meine Heimat, da bin ich zu Haus!
- 101 -
Yesterday
Yesterday
all my troubles seemed so far away
now I look as though they’re here to stay
oh I believe in yesterday
Suddenly
I am not half the man I used to be
there’s a shadow hanging over me
oh yesterday came suddenly
Why she had to go
I don’t know, she wouldn’t say
said something wrong, now I long for yesterday
Yesterday
love was such an easy game to play
now I need a place to hide away
oh I believe in yesterday
Why she had to go
I don’t know, she wouldn’t say
I said something wrong, now I long for yesterday
Yesterday
love was such an easy game to play
now I need a place to hide away
oh I believe in yesterday
Mhmmmmmmhhhhhhhhhhh
- 102 -
Zehn kleine Negerlein
Zehn kleine Negerlein, die gingen in einen Hain,
der eine hat sich aufgehängt, da waren’s nur noch neun.
Neun kleine Negerlein, die haben einmal gelacht,
der eine hat sich totgelacht, da waren’s nur noch acht.
Refrain:
Ein klein, zwei klein, drei klein, vier klein, fünf klein Negerlein,
sechs klein, sieb’n klein, acht klein, neun klein, zehn klein
Negerlein.
Acht kleine Negerlein, die gingen mal Kegelschieben,
der eine hat sich totgeschoben, da waren's nur noch sieben.
Sieben kleine Negerlein, die gingen zu einer Hex,
der eine wurde totgehext, da waren's nur noch sechs.
Sechs kleine Negerlein gerieten in einen Sumpf,
da ist der eine stecken blieben, da waren's nur noch fünf.
Fünf kleine Negerlein, die gingen mal zum Bier,
der eine hat sich totgetrunken, da waren's nur noch vier.
Vier kleine Negerlein erhoben ein Geschrei,
der eine hat sich totgeschrien, da waren's nur noch drei.
Drei kleine Negerlein, die gingen am See vorbei,
da kam ein großer Hecht geschwommen, da waren's nur noch
zwei.
Zwei kleine Negerlein, die gingen zu einem Schreiner,
der eine hat sich in'n Sarg gelegt, da war es nur noch einer.
Ein kleines Negerlein, das fuhr mal in 'ner Kutsch,
da ist es hinten raus gerutscht, da war'n sie alle futsch.
- 103 -
Zeigt her eure Füße
Refrain:
Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh,
und sehet den fleißigen Waschfrauen zu:
|:Sie waschen, sie waschen, sie waschen den ganzen Tag:|
|:Sie wringen ... :|
|:Sie hängen ... :|
|:Sie legen ... :|
|:Sie rollen ... :|
|:Sie plätten ... :|
|:Sie ruhen ... :|
|:Sie klatschen ... :|
|:Sie tanzen ... :|
Zu Bethlehem geboren
Zu Bethlehem geborgen ist uns ein Kindelein,
das hab’ ich auserkoren, sein eigen will ich sein.
Eia, eia, sein eigen will ich sein.
In seine Lieb' versenken will ich mich ganz hinab;
mein Herz will ich ihm schenken und alles, was ich hab',
eia, eia, und alles, was ich hab'.
Kindelein, von Herzen will ich dich lieben sehr,
in Freuden und in Schmerzen je länger und je mehr,
eia, eia, je länger und je mehr.
Die Gnade mir doch gebe, bitt' ich aus Herzensgrund,
dass ich allein dir lebe jetzt und zu aller Stund',
eia, eia, jetzt und zu aller Stund'.
Dich, wahren Gott, ich finde in unser'm Fleisch und Blut;
darum ich mich dann binde an dich, mein höchstes Gut,
eia, eia, an dich, mein höchstes Gut.
- 104 -