ihr flughafen informiert sie
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SEPTEMBER 2004 VIEAKTUELL IHR FLUGHAFEN INFORMIERT SIE TOWER: HÖHEPUNKT KANZELHUB FEUERWEHR IM NEUEN OUTFIT CAT ERWEITERT SERVICE ÜBER EUROPAS DURCHSCHNITT EUROPAS ERSTE ADRESSE VIEaktuell_Sept2004neu.indd 1 Vienna International Airport 23.08.2004 10:24:10 Uhr EDITORIAL Lieber Leser! Liebe Leserin! Die rasante Verkehrsentwicklung der ersten Monate des Jahres 2004 setzte sich auch während des Sommers fort. Mit 6.775.621 Passagieren wurden von Jänner bis Juni um 18,9 Prozent mehr Fluggäste abgefertigt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ein Grund ist die enorm gute Entwicklung der Low Cost Gesellschaften. Das Plus im Osteuropaverkehr – getragen von der Austrian Airlines Group – dokumentiert die steigende Bedeutung als Drehscheibe im Ost-West Verkehr. Auch die Langstrecke legte deutlich zu. Bei den Transferpassagieren wurde im ersten Halbjahr ein Plus von 23,9 Prozent erreicht. Höchstabfluggewicht, die Flugbewegungen und das Frachtvolumen stiegen ebenfalls mit zweistelligen Zuwachsraten. Auch der Juli brachte bei Passagieren ein Plus von 17,7 Prozent, bei den Flugbewegungen 14,8 Prozent und beim MTOW 21,9 Prozent. Besonders erfreulich ist, dass der City Airport Train (CAT) von den Fluggästen immer besser angenommen wird. Bis Ende Juli nutzten bereits über 300.000 Passagiere die neue, rasche Verbindung vom und zum Flughafen – oder beinahe 7 Prozent der lokal abfliegenden Passagiere. Um das rasante Wachstum bewältigen zu können, wird der Flughafen bedarfsgerecht ausgebaut. Die Abfertigungsdienste übersiedeln im Mai 2005 ins Handling Center West. Die Eröffnung des Office Parks im Herbst 2004 steht unmittelbar bevor, 2005 wird mit dem Bau der Terminalerweiterung Skylink begonnen. Das Handling Center West wird eine der Schaltstellen am Flughafen Wien. Egal ob ein Flugzeug eine Treppe braucht, gereinigt wird, mit Frischwasser und Bordverpflegung versorgt oder mit Gepäck und Fracht beladen wird – ohne die Mitarbeiter der Abfertigungsdienste läuft nichts. All diese Aktivitäten werden ab Mitte 2005 vom Handling Center West aus koordiniert. Die Feuerwehr am Flughafen Wien arbeitet eng mit den Feuerwehren der Anrainergemeinden zusammen. Mit regelmäßigem Training, modernen Geräten und neuen Schutzanzügen ist die Flughafenfeuerwehr auf alle Aufgaben des Brandschutzes vorbereitet. Ein Bauwerk, dem als neuem Wahrzeichen des Flughafen Wien besondere Aufmerksamkeit zuteil wird, ist der Flugsicherungstower. Der Kanzelhub am 26. Juni war einer der Höhepunkte im Baugeschehen der vergangenen Monate. Im Mediationsverfahren sind wir gemeinsam wieder ein Stück weiter gekommen. In vielen Stunden Arbeit ist es gelungen, die Basis für einen Mediationsvertrag zu schaffen. Damit sind grundsätzliche Fragen zu den Themen 3. Piste, Nachtflugregelung, technischer Lärmschutz, Umweltfonds und Deckelung geklärt. Der Vertrag soll bis spätestens Mitte 2005 abgeschlossen werden. Wie Sie sehen – auch im Sommer ist viel los am Flughafen Wien. Mag. Herbert Kaufmann VIEAKTUELL HEFT 2 / 2004 VIEaktuell_Sept2004neu.indd 2 Ing. Gerhard Schmid Dr. Kurt Waniek Seite 2 23.08.2004 10:24:13 Uhr VIEAKTUELL 12 CAT MIT NEUEN SERVICES Sieben Monate nach Eröffnung ist der City Airport Train (CAT) nun endgültig auf Touren. Bis Ende Juli nutzten bereits über 300.000 Passagiere die neue, rasche Verbindung vom und zum Flughafen. 14 ZWISCHENBERICHT MEDIATION 4 HÖHEPUNKT KANZELHUB Der Flugwetterdienst hatte Recht behalten. Strahlender Sonnenschein, kaum Wind. Ideale Bedingungen für einen der spektakulärsten Schritte beim Neubau des Towers am Flughafen Wien: dem Kanzelhub. 7 FEUERWEHR IM NEUEN OUTFIT Optimal geschützt im Ernstfall, gut vorbereitet auf alle Anforderungen des Brandschutzes: Die Feuerwehr am Flughafen Wien gehört zur Elite. 10 NEUE HEIMSTÄTTE FÜR HANDLING In wenigen Tagen ist Baubeginn für das Handling Center West, die neue Heimstätte der Abfertigungsdienste. Der bisherige Standort wird der Terminalerweiterung Skylink weichen. Die Übersiedlung ist für Mai 2005 geplant. Die Ausarbeitung eines Mediationsvertrages steht derzeit im Mittelpunkt des Verfahrens. Die Beteiligten streben an, diesen bis spätestens 30. Juni 2005 abzuschließen. 15 WIRKSAMKEIT WIRD ÜBERPRÜFT Die im Teilvertrag Ende Mai 2003 vereinbarten Maßnahmen sind zum Großteil bereits umgesetzt. Jetzt geht es darum zu überprüfen, ob die angestrebten Ziele erreicht werden. 16 ÜBER EUROPAS DURCHSCHNITT Die gute Verkehrsentwicklung des ersten Quartals hat sich im zweiten Quartal mit zweistelligen Zuwachsraten in allen Segmenten fortgesetzt. IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Flughafen Wien AG, Abteilung Kommunikation Postfach 1, 1300 Wien http://www.viennaairport.com Gesamtredaktion: Mag. Brigitta Pongratz, Anrainerkommunikation [email protected] Fotos: Flughafen Wien AG, Christoph Dworak, Robert Sagmeister, Stefan Almasy Grafik und Produktion: FCB Kobza Werbeagentur Ges.m.b.H. Druck: Stiepan Druck Seite 3 VIEaktuell_Sept2004neu.indd 3 VIEAKTUELL HEFT 2 / 2004 23.08.2004 10:24:18 Uhr Der Kanzelhub war auch für erfahrene Bau-Techniker und Bauherren ein einmaliges Erlebnis. HÖHEPUNKT KANZELHUB Der Flugwetterdienst der Austro Control hatte Recht behalten: Strahlender Sonnenschein, kaum Wind. Ideale Bedingungen für einen der spektakulärsten Schritte beim Neubau des Towers am Flughafen Wien: dem Kanzelhub. VIEAKTUELL HEFT 2 / 2004 VIEaktuell_Sept2004neu.indd 4 Um 5:00 Uhr Früh am Morgen des 26. Juni herrschte emsiges Treiben rund um den Tower. Journalisten und Kamerateams wollten sich das einzigartige Erlebnis des Kanzelhubs nicht entgehen lassen – und auch der eine oder andere Mitarbeiter von Austro Control und Flughafen Wien, der in einigen Monaten seinen Arbeitsplatz in oder unter der Kanzel haben wird, war unter den Schaulustigen. Seite 4 23.08.2004 10:24:20 Uhr Der Spezialkran aus dem Hause Felbermayr war schon einige Tage vorher am Flughafen Wien angekommen und aufgebaut worden. Der Kran mit einem Gesamtgewicht von 390 Tonnen wäre sogar in der Lage, 800 Tonnen in eine maximale Höhe von 160 Metern zu heben. Die Stahlkonstruktion der Kanzel war von der SFL GmbH in Stallhofen in der Steiermark gefertigt worden. Die Kanzel in 100 Metern Höhe komplett zusammenzubauen schied sowohl aus prozesstechnischen als auch aus Sicherheitsgründen aus. Ein Hubschrauber, der die 55 Tonnen schwere Kanzel auf den zu diesem Zeitpunkt knapp 100 Meter hohen Tower hieven hätte können, wäre nur in den USA aufzutreiben gewesen. Aus Kostengründen wurde diese Idee wieder fallengelassen, so DI Gerd Cerne, Leiter der örtlichen Bauaufsicht der ARGE Zechner-Lorenz. BIS IN 120 METER HÖHE Mehr als zweieinhalb Stunden nach dem Start um 5:00 Uhr scheint sich nichts zu tun. Nach wie vor steht die Kanzel am Boden. Der Hub lässt auf sich warten. „Die Kanzel war nicht ganz im Gleichgewicht“, erklärt Cerne die Verzögerung im Zeitplan. Um 7:45 Uhr ist es dann soweit. Langsam zieht der Kran die Kanzel bis in 120 Meter Höhe. Nun ist ein längerer Stopp notwendig. 150 Tonnen Ballast müssen verschoben werden, damit der Kran nicht umkippt, Seite 5 VIEaktuell_Sept2004neu.indd 5 Ein Spezialkran aus dem Hause Felbermayr zog die 55 Tonnen schwere Kanzel in 120 Meter Höhe. VIEAKTUELL HEFT 2 / 2004 23.08.2004 10:24:22 Uhr Die Stahlkonstruktion wird händisch ausgerichtet bevor sie endgültig abgesetzt und verankert wird. Die Koordination aller Beteiligten bis hin zum Wetterdienst habe perfekt geklappt, freut sich DI Werner Hackenberg von der Flughafen Wien AG. wenn der Ausleger des MegaKrans zur Towerplattform abgesenkt wird. Nach einer Stunde ist es soweit. Die heikelste Phase beginnt. Der Kranführer beweist Fingerspitzengefühl. Vom Boden aus führt er die Kommandos aus, die ihm von der Plattform durch einen Montagearbeiter per Funk übermittelt werden. Langsam schwebt die Kanzel an ihren Bestimmungsort. Zentimeter Die letzte Kontrolle: Alles passt! für Zentimeter wird sie abgesenkt. Arbeiter richten die Stahlkonstruktion händisch aus – bevor sie endgültig abgesetzt und verankert wird. Nichts für schwache Nerven. Das Verankern der Kanzel in über 100 Meter Höhe. VIEAKTUELL HEFT 2 / 2004 VIEaktuell_Sept2004neu.indd 6 Seite 6 23.08.2004 10:24:26 Uhr FEUERWEHR IM NEUEN OUTFIT Optimal geschützt im Ernstfall, gut vorbereitet auf alle Anforderungen des Brandschutzes: Die Feuerwehr am Flughafen Wien gehört zur Elite. „Die alte Schutzausrüstung ist bereits 15 Jahre alt. Sie ist zwar noch funktionstüchtig, zeigt aber doch schon Verschleißerscheinungen“, erklärt Feuerwehr-Kommandant Ing. Gerhard Frenner. Bereits vor zwei Jahren wurde mit ersten Materialtests begonnen. „Wir haben uns mehrere Stoffsysteme angeschaut und die Materialien mit einer speziellen Versuchseinrichtung entsprechender Hitzeentwicklung ausgesetzt“, erinnert sich Frenner. Die derzeit übliche Blau-Färbung hätte dieser Hitze im Gegensatz zur blassgoldenen Naturfaser nicht standgehalten. Und bei einer Stichflamme (bis zu 1.000° C) geht es für den Mann, der in der Ausrüstung steckt, schließlich um jedes Grad. 90 Garnituren wurden geliefert. „Der Schutz der Mitarbeiter hat bei uns den höchsten Stellenwert“, betont Frenner. „… denn die besten Geräte helfen ohne entsprechende Schutzbekleidung nichts“. VIELZAHL AN AUFGABEN Als Betriebsfeuerwehr hat die Flughafenfeuerwehr eine Vielzahl an Aufgaben zu erfüllen. Sie ist sowohl für den Brandschutz und die technische Hilfeleistung für den Flugverkehr als auch für sämtliche Gebäude und Anlagen im Flughafenbereich verantwortlich. Sie rückt zu Flugzeugunfällen und -bränden ebenso aus wie zu Gebäudebränden am FlughafenAreal und ist Ansprechpartner in allen Fragen des vorbeugenden und baulichen Brandschutzes. Zusätzlich nimmt sie die Agenden der Feuerpolizei wahr. Das Team der Flughafenfeuerwehr besteht im abwehrenden Brandschutz aus 60 hauptberuflichen und 390 nebenberuflichen Feuerwehrmännern. Dazu kommen noch drei Mitarbeiter, die sich ausschließlich um den baulichen und drei weitere, die sich um den vorbeugenden Brandschutz kümmern. SEHR GUT AUSGEBILDET Wen wundert es da, dass sich die Feuerwehrmänner einem beinharten Training stellen müssen. Neben dem Kursangebot der NÖ Landes-Feuerwehrschule setzt man auf interne Ausbildung. „Tägliche Übungen, zwei Mal jährlich Hot-Fire-Drill und eine Großübung jährlich“, umreißt Frenner das Schulungsprogramm. Dazu kommt noch ein einwöchiges Intensivtraining im englischen Tesside, dem Standort einer Spezialfeuerwehrschule für Flughafenfeuerwehren. Wer dort besteht, gehört zu Elite. IN DREI MINUTEN AM BRANDHERD Aber nicht nur ans Personal, auch Die neue Schutzausrüstung der Flughafenfeuerwehr hält sogar Stichflammen mit bis zu 1.000° C stand. Seite 7 VIEaktuell_Sept2004neu.indd 7 VIEAKTUELL HEFT 2 / 2004 23.08.2004 10:24:30 Uhr In die jährliche Großübung sind auch die Feuerwehren aus den Anrainergemeinden eingebunden. an die Fahrzeuge werden extreme Anforderungen gestellt. Die für den Brandschutz von Flugzeugen einzuhaltenden Richtlinien sind von der International Civil Aviation Organisation (ICAO) vorgegeben. Im Annex 14 werden die maßgeblichen Standards, Richtlinien und Empfehlungen für Flughafenfeuerwehren weltweit definiert. Die Flughäfen werden entsprechend der Zahl und Größe der an- und abfliegenden Flugzeuge in zehn Kategorien eingeteilt. Der Flughafen Wien liegt in der zweithöchsten Stufe, der Kategorie 9. Die Feuerwache 1 liegt unmittelbar am westlichen Rand des Vorfeldes, die Feuerwache 2 liegt unmittelbar im Pistenkreuz der beiden Pisten. Damit die Feuerwehr alle Einsatzorte in der vorgegebenen Zeit erreichen kann, durchziehen eigene Feuerwehrstraßen das Flughafenareal. Schnelllauftore öffnen Wege, die sonst aus Sicherheitsgründen gesperrt sind. Bei den Löschfahrzeugen kommen nur Spezialfahrzeuge zum Einsatz, die individuell nach Anforderungen der Flughafenfeuerwehr gebaut werden. „Das bedeutet, dass wir bei einem Flugnot-Einsatz in der Lage sein müssen, 24.300 Liter Wasser zur Schaumerzeugung mit filmbildenden Schaummitteln und einer Ausstoßrate von 9.000 Litern in der Minute zum Einsatzort zu transportieren. Die „Eingreifzeit“ darf dabei – ideale Sicht- und Oberflächenbedingungen vorausgesetzt – nicht länger als 3 Minuten betragen“, erläutert Frenner die Vorschriften. „Bei einem Fugzeugbrand kommt es darauf an, in möglichst kurzerZeit möglichst viel Löschmittel zum Brandherd zu bringen“. Um die vorgeschriebene maximale Eingreifzeit von drei Minuten sicherzustellen, hat die Flughafenfeuerwehr Wien-Schwechat zwei Feuerwachen, die über die vorgeschriebenen Löschmittelvorräte der Kategorie 9 verfügen. Pro 12-Stunden-Schicht ist eine Mindestbesetzung von 13 Personen vorgesehen. Sollte der Mannschaftsstand unter diese Zahl fallen, müsste – den internationalen Vorschriften entsprechend – der Flughafen geschlossen werden. Wird es zum Beispiel wegen einer Grippewelle eng – wird von der 12-Stunden- auf 24-Stunden-Schicht umgestellt. Die Aufgaben innerhalb der Schicht sind klar verteilt. Der Schichtführungsoffizier ist mit einem Teil der Mannschaft für die Flugnot-Einsätze zuständig, sein Stellvertreter rückt mit den übrigen Kräften im Fall der Fälle zu einem Gebäudebrand aus. VIEAKTUELL HEFT 2 / 2004 VIEaktuell_Sept2004neu.indd 8 VORBEUGEN STATT LÖSCHEN Wer dafür sorgt, dass keine Brände entstehen, muss nicht löschen. Rund 4.000 Einsätze zählt die Statistik der Flughafenfeuerwehr pro Jahr. „Obwohl der Flughafen wächst und damit die Gebäudenutzflächen immer größer werden, blieb die Anzahl der Brandalarme in den vergangenen zehn Jahren konstant“, sieht sich Frenner in seinem Bemühen um vorbeugenden Brandschutz bestätigt. „Wir haben sogar eigene interne Richtlinien für Planer am Flughafen Wien erarbeitet.“ Bereits in der Planungsphase neuer Gebäude stehen die Spezialisten der Flughafenfeuerwehr den Architekten, Planern und Bauherrn beratend zur Seite und begleiten das Bauwerk von der Planung bis zur Inbetriebnahme. Die Überwachung aller Brandmeldeanlagen und die Einhaltungen aller feuerpolizeilichen Auflagen gehören ebenso zum Aufgabengebiet wie die Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen und die Durchsetzung von Mängelbehebungen. Allein am Flughafen-Areal gibt es 30.000 Feuermelder, 2.200 tragbare Feuerlöscher und 250 Wandhydranten, die regelmäßig gewartet werden müssen. Dazu kommen noch rund 1.800 Freigaben für Heißarbeiten pro Jahr. „Dies bedeutet, dass wir dreimal vor Ort sind. Beim ersten Mal schauen wir uns die Stelle an, wo geschweißt werden soll und geben die Arbeiten frei. Nach Beendigung der Arbeiten kontrollieren wir, ob sich Glutnester gebildet haben. Um aber absolut Seite 8 23.08.2004 10:24:31 Uhr In Wien-Schwechat sind zusätzlich 45-Tonnen-Dollys stationiert. Diese stehen bei Bedarf allen Verkehrsflughäfen zur Verfügung. Die Dollys können auf einem eigens umgebauten Sattelschlepper verladen und an jeden Flughafen in Österreich transportiert werden. Die Koordination für die 45-Tonnen-Dollys liegt beim Flughafen Wien. Speziell ausgebildete Mitarbeiter leiten den Einsatz vor Ort. Die Idee des Bergepools hat sich bewährt. Alle Flughäfen haben bei Bedarf Zugriff auf das gesamte Material, die Kosten für jeden einzelnen wurden aber deutlich reduziert. sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist, machen wir nach einer weiteren halben Stunde einen zusätzlichen Kontrollgang.“ Beim Einsatz gibt es klare Prioritäten. Zuerst kommt der Mensch, dann andere Lebewesen und Sachgüter. Am Flughafen hat die Feuerwehr auch die Aufgabe, einen Betriebsausfall zu verhindern. Das bedeutet, dass zuerst jene Sachgüter – wie Gepäcksortieranlage oder EDV – gerettet werden, ohne die der Flugbetrieb zum Stillstand käme. ÖSTERREICHWEITE KOOPERATION Bergedollys sind dafür da, Flugzeuge mit Fahrwerkschäden innerhalb kürzester Zeit von der Landebahn zu schleppen, um das Pistensystem wieder für den Flugverkehr frei zu machen. Die einzelnen Module des Systems sind für nahezu jeden Flugzeugtyp einsetzbar. Alle sechs österreichischen Airports (Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck, Graz und Klagenfurt) verfügen über eigene 20-Tonnen-Bergedollys. FEUERWEHR WÄCHST MIT Das weitere Wachstum des Flughafens macht eine Aufstockung des Feuerwehrpersonals notwendig. Erfahrungsgemäß wird pro 75.000 m2 zusätzlicher Fläche ein Feuerwehrmann mehr pro Schicht benötigt. Dies würde bedeuten, dass für Office Park und Handling Center West / Air Cargo Center je ein Mann und für die Terminalerweiterung Skylink ALARMPLAN Grammatneusiedl Leopoldsdorf Wienerherberg Pellendorf Rauchenwart Himberg Ebergassing Margarethen am Moss Schwadorf Enzersdorf Kleinneusiedl Rannersdorf Maria Ellend Gallbrunn Schwechat Fischamend II. Donau I. Hainburg Schwechat Wildungsmauer Fischamend Mannswörth Stopfenreuth Orth / Donau Mannsdorf Gross Enzersdorf Den 18 Freiwilligen Feuerwehren der Anrainergemeinden sind drei Alarmstufen zugewiesen. Je nach vorliegendem Zwischenfall werden sie alarmiert und kommen am Flughafen Wien zum Einsatz. Liegt das Unfallgebiet in Donaunähe, wird die Flughafen-Feuerwehr durch spezielle mit Motorbooten ausgerüstete Freiwillige Feuerwehren unterstützt. Seite 9 VIEaktuell_Sept2004neu.indd 9 zwei zusätzliche Feuerwehrmänner pro Schicht nötig werden. Der Bau einer dritten Piste würde eine dritte Feuerwache notwendig machen. EINGEBETTET IN DIE REGION Im Rahmen der alljährlichen Flugnotübungen wird auch das Zusammenspiel mit den Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden rund um den Flughafen trainiert. Denn auch im Ernstfall werden, abhängig vom Vorfall, Freiwillige Feuerwehren alarmiert und zum Flughafen gerufen. Ein besonderes Plus für das Zusammenspiel mit den Freiwilligen ist, dass viele hauptberufliche Flughafenfeuerwehrmänner in ihrer Freizeit bei Freiwilligen Feuerwehren aktiv sind. Brauerei Schwechat Betriebsfeuerwehr Mannswörth III. Die Feuerwehrmänner stellen sich einem beinharten Training. ZU WASSER UND ZU LANDE Auch Kapitäne gibt es bei der Flughafenfeuerwehr. Wer Feuerwehrmann ist und das Donaupatent besitzt, ist bei der Flughafenfeuerwehr gern gesehen. Ein Bescheid der OZB (Oberste Zivilluftfahrtbehörde) bezieht die Donau in das Operationsgebiet der Flughafenfeuerwehr ein. Aus diesem Grund hat die Flughafenfeuerwehr neben vielen Spezialfahrzeugen auch ein eigenes Motorboot. Die Hälfte der Mannschaft hat das Donaupatent. Man ist für jeden Zwischenfall gerüstet. VIEAKTUELL HEFT 2 / 2004 23.08.2004 10:24:32 Uhr NEU HEIMSTÄTTE FÜR HANDLING Im Mai 2005 werden die Abfertigungsdienste in das neue Handling Center West (HCW) übersiedeln. Das Gerätezentrum Ost (GZO) wird der Terminalerweiterung Skylink weichen. Die im GZO angesiedelten Abfertigungsdienste übersiedeln im Mai 2005 ins Handling Center West (HCW). „Das Handling Center West wird die neue Zentrale des gesamten Handlings der Flughafen Wien AG“, erläutert Ing. Mag. Johann Nichtenberger, der für den Bereich Abfertigungsdienste als zukünftiger Nutzer das Projekt betreut. Die Leitung des Gesamtprojektes liegt in den Händen von DI Irene Konrad (Flughafen Wien AG). STEUERUNGSZENTRALE HCW Handling (Flugzeug-Abfertigung) umfasst alle im Zusammenhang mit der Abfertigung von Linienund Charter-Flügen erbrachten Dienstleistungen. Dazu zählen unter anderem das Be- und Entladen der Luftfahrzeuge, der Passagier- bzw. Crewtransport HANDLING CENTER WEST (HCW) Mit Handling Center West und Air Cargo Center wird ein weiterer wesentlicher Baustein des Masterplans umgesetzt. Einbindung und Erscheinungsbild Das HCW erfüllt alle Funktionen eines modernen Logistikbetriebes. Es fügt sich harmonisch in die Entwicklungsstruktur des Flughafen Wien ein. Der Neubau schließt westlich an das Air Cargo Center (ACC) an, mit dessen Errichtung ebenfalls im Oktober begonnen wird. Als Verbindung zum bestehenden Lager- und Speditionszentrum entsteht ein zweigeschossiger Büroriegel. Die Hallen sind mit einem Sheddach ausgestattet. Dieses öffnet die horizontale Raumbegrenzung nach oben und beleuchtet die Halle optimal mit gleichmäßigem Nordlicht. Der Büroriegel wird mit fixen, auskragenden Sonnenschutzlamellen ausgestattet. Diese geben dem Gebäude sein unverwechselbares Erscheinungsbild und gewährleisten bei idealer Abschattung eine gute Aussicht auf die Vorbereiche. Dem in Massivbauweise ausgeführten Büroriegel liegt ein modulares System von Stützen und Randträgern mit vorgespannten Fertigteil-Hohldielen zugrunde. Ausstattung und Nutzung Im Erdgeschoß befinden sich Steuerungs- und Aufenthaltsräume, Akkustation, Lagerräume, Werkstatt, Tankstelle und Gerätehalle. Garderoben und Nebenräume werden in Untergeschoß, Erdgeschoß und Zwischengeschoß angesiedelt. Im ersten Obergeschoß ist neben zeitgemäßen Büros auch eine Essensausgabe für die Mitarbeiter vorgesehen. Im zweiten Obergeschoß befinden sich Büroräumlichkeiten sowie ein Schulungsraum. Die Wände zu den Gängen werden mit Oberlichtbändern ausgeführt. Dadurch entsteht auch dort eine vom Licht durchflutete Zone. VIEAKTUELL HEFT 2 / 2004 VIEaktuell_Sept2004neu.indd 10 Seite 10 23.08.2004 10:24:34 Uhr im Bereich der Allgemeinen Luftfahrt, der Cateringtransport, die Kabinenreinigung, das Schleppen und die Enteisung der Luftfahrzeuge, die Erstellung der Flugzeugdokumente inklusive Überwachungs- und Steuerungsleistungen, die Abfertigung von Luftfracht und Trucking, sowie das Führen des Importlagers. Egal ob ein Flugzeug eine Treppe braucht, gereinigt wird, mit Frischwasser und Bordverpflegung versorgt oder mit Gepäck und Fracht beladen wird – ohne die Mitarbeiter der Abfertigungsdienste läuft nichts. All diese Aktivitäten werden vom HCW aus koordiniert und kontrolliert. Die meisten Leistungen werden zudem unter enormem Zeitdruck erbracht. Ziel ist es, die Turnaround-Time, das ist jene Zeit, die ein Flugzeug zwischen Landung und neuerlichem Start am Boden verbringt, möglichst kurz zu halten. Trotz des stärker werdenden Verkehrsaufkommens – im ersten Halbjahr 2004 stieg die Anzahl der abgefertigten Flugzeuge um 14,3 Prozent – und verschärfter Sicherheitsmaßnahmen blieben die Umsteigezeiten bei Flügen via Wien die kürzesten in Europa. Die Minimum Connecting Time liegt am Flughafen Wien bei 25 Minuten – eine Rekordzeit, die dank der kurzen Wege, des OneRoof-Konzepts, der eigenen Bodenabfertigung und optimal verzahnter Logistikabläufe erreicht wird. Verbindung zwischen den beiden Hallenkomplexen wird ein Bürobereich errichtet. Die Halle ruht auf einem 17 m Stützenraster, der ein Sheddach aus Holzsandwichpanelen mit Aluminiumdeckung trägt. Der Bürotrakt beinhaltet Umkleide- und Sanitärräume und im ersten und zweiten Obergeschoss Büroräume. „… die dem neusten Stand der Technik entsprechen“, freut sich Nichtenberger für die rund 1.800 Mitarbeiter, die im Bereich Abfertigungsdienste beschäftigt sind. Für die Verantwortlichen in der Abfertigung hat der Neubau des HCW absolute Priorität, denn das Wachstum der letzten Monate lässt das GZO aus allen Nähten Platzen. Allein in diesem Jahr wurden 240 Mitarbeiter neu eingestellt, um das stark wachsende Arbeitsaufkommen zu bewältigen. IM MAI WIRD ÜBERSIEDELT Wenn alles nach Plan läuft, wird im Mai 2005 mit der Übersiedlung begonnen. Eine heikle, hochsensible Phase – denn der Flugbetrieb darf unter keinen Umständen gestört oder beeinträchtigt werden. PLATZ ZUM ARBEITEN Das GZO wird der Terminalerweiterung Skylink weichen. Die Abfertigungsdienste übersiedeln von dort ins HCW, das unmittelbar neben dem Air Cargo Center (ACC) errichtet wird. Das Grundstück umfasst 24.000 m2, davon sind rund 14.400 m2 bebaubare Fläche. 9.600 m2 stehen als Abstellfläche bzw. für Infrastruktureinrichtungen zur Verfügung. Das HCW dient der Unterbringung aller für die technische Flugzeugabfertigung erforderlichen Fahrzeuge und Geräte und der dazugehörigen Wertstätten. Als Seite 11 VIEaktuell_Sept2004neu.indd 11 Das Handling Center West wird Arbeitsplatz für rund 1.800 Mitarbeiter, die im Bereich Abfertigungsdienste beschäftigt sind. VIEAKTUELL HEFT 2 / 2004 23.08.2004 10:24:35 Uhr CAT MIT NEUEN SERVICES Sieben Monate nach Eröffnung ist der City Airport Train (CAT) nun endgültig auf Touren gekommen: Bis Ende Juli nutzten bereits über 300.000 Passagiere die neue, rasche Verbindung von und zum Flughafen. „Mit über 300.000 Passagieren in den ersten sieben Monaten und Zuwachsraten im zweistelligen Bereich liegen wir voll im Plan“, zeigt sich CAT-Geschäftsführer Mag. Friedrich Lehr über die positive Entwicklung beim CAT erfreut. Mit 6,8 Mio. Passagieren verzeichnete der Flughafen Wien im ersten Halbjahr 2004 ein Plus von 51 Prozent (Vergleich Jänner auf Juni). Im Vergleich dazu stieg die Zahl der Fahrgäste des CAT um 64 Prozent von Jänner auf Juni. Alleine im Juni benutzten 62.000 Passagiere den CAT. „Zahlen, die selbst die härtesten Kritiker zum Verstummen bringen. Denn die Zahl der CAT-Nutzer steigt nicht nur mit dem Passagierzyklus am Flughafen Wien, sondern sogar etwas stärker. Durch die verkehrsstarken Reisemonate im Sommer erwarten wir eine Fortsetzung dieses Wachstums“, ist Lehr überzeugt. Am City Check-In stehen den Reisenden vier mit Counterkräften besetzte Check-In Counter, vier Self-Check-In Automaten für Handgepäck und vier Self-Check-In Automaten für Reisegepäck zur Verfügung. „Im Jahr 2000 benutzten noch mehr als 90 Prozent aller Passagiere die Straße und nur 6 Prozent die Schnellbahn S 7 zum Flughafen. Unser Auftrag lautet, bis 2005 10 Prozent der Flugpassagiere mit dem CAT zu transportieren – derzeit liegen wir schon bei fast 7 Prozent“, ist Lehr stolz auf das bisher Erreichte. Mit verbesserten Service-Angeboten sollen die Fahrgastzahlen weiter gesteigert werden. NEUER TAXIDIENST Vor einigen Wochen wurde eine Serviceoffensive gestartet. VERKEHRSMITTEL ZUM AIRPORT 2003 1. Quartal 2004 2. Quartal 2004 35,1 32,5 32,8 Mietwagen mit Fahrer 1,8 2,0 1,8 Leihwagen 4,8 4,2 5,2 Taxi/Minibus 31,8 32,4 29,0 Öffentlicher Bus 17,3 13,9 13,9 0 5,9 6,4 Hoteltransfer 1,2 0,8 0,9 Bahn 6,2 6,8 7,2 Privatauto CAT VIEAKTUELL HEFT 2 / 2004 VIEaktuell_Sept2004neu.indd 12 Ab sofort empfängt ein neuer Taxistand Fluggäste, die mit dem CAT in der Stadt ankommen, direkt vor dem City Air Terminal beim Bahnhof Wien-Mitte. Damit kann die Fahrt nach Hause oder ins Hotel – neben den öffentlichen Verkehrsmitteln wie U3 oder U4 – auch bequem und ohne Telefonanruf mit dem Taxi fortgesetzt werden. Lehr sieht in der Einrichtung eines eigenen Taxistandes beim City Check-In eine sinnvolle Ergänzung zur öffentlichen Verkehrsanbindung: „Mit der Kombination Taxi und CAT haben nun insbesondere Familien mit viel Gepäck, aber auch Geschäftsreisende und Hotelgäste eine schnelle und bequeme Direktanbindung vom Flughafen nach ganz Wien.“ CHECK-IN BIS 75 MINUTEN VOR ABFLUG Der City Check-In befindet sich in der neu errichteten Abfertigungshalle am Bahnhof Wien-Mitte. CAT-Reisende können dort bereits ab 24 Stunden vor Abflug in der Stadt einchecken. Ab sofort ist der City Check-In nicht mehr nur bis 90 Minuten, sondern sogar bis 75 Minuten vor Abflug möglich. „Mit der Verkürzung der Zeit zwischen Check-In und Abflug wird die Flexibilität bei der Abfertigung am City Air Terminal Seite 12 23.08.2004 10:24:37 Uhr maßgeblich erhöht. Das kommt Geschäftsreisenden entgegen und ermöglicht Fahrgästen mit Termindruck auch das Erreichen des Fluges“, so Lehr. CHECK-IN FÜR NEUE PARTNER Ab sofort kann man auch mit den Fluglinien Air Berlin und Fly Niki in Wien-Mitte einchecken. Mit Air Berlin hat der CAT nach Austrian Airlines Group und Lufthansa nun auch die dritt- Mit nur 16 Minuten Fahrzeit ist der CAT das schnellste Verkehrsmittel zum Airport. größte Airline „an Bord“, die Wien anfliegt. Air Berlin und Fly-NikiPassagiere haben ab sofort die Möglichkeit, täglich von 5:00 bis 21:00 Uhr – und bis 75 Minuten vor Abflug – bereits in WienMitte ihr Gepäck aufzugeben und die Bordkarten zu erhalten. Vorabend-Check-In wird von 18:00 bis 21:00 Uhr angeboten. Für Fluggäste der Star Alliance Group (u.a. Austrian Airlines Group und Lufthansa) bleibt der Check-in am CAT-Terminal in Wien-Mitte wie schon bisher von 5:00 bis 23:00 Uhr möglich. VERBILLIGTE TICKETS Ebenso gibt es für die Mitglieder der beiden großen österreichischen Autofahrerklubs ÖAMTC und ARBÖ und Besitzer einer ÖBB-Vorteilscard ab sofort verbilligte Tickets. Statt 9 Euro zahlt man nur noch 7,50 Euro und erhält so auf jedes CAT-Ticket einen 17-prozentigen Rabatt. Die Ermäßigung ist gegen Vorlage der entsprechenden Karte direkt im Zug möglich. Lehr: „Uns freut, dass die beiden großen Auto- schneller fahrerklubs im CAT eine sinnvolle Verkehrsmittel-Alternative zum Flughafen sehen. Mit rund 1,6 Mio. Klubmitgliedern wird uns durch ÖAMTC und ARBÖ auch ein wichtiger Zugang zu einer großen Kundengruppe ermöglicht.“ CHECK-IN WIEN-MITTE Air Berlin Air Canada Air New Zealand All Nippon Airways Asiana Airline Austrian Airlines Group British Midland (BMI) LOT – Polish Airlines Lufthansa Niki SAS – Scandinavian Airlines Singapore Airlines Spanair Thai Airways U.S. Airways United Airlines VARIG einchecken! Im City Air Termin al Wien-M itte. CITY AIRPORT TRAIN NONSTOP 16 MINUTEN w w w.cityairpor ttrain.com VIEaktuell_Sept2004neu.indd 13 23.08.2004 10:24:43 Uhr ZWISCHENBERICHT MEDIATION Die Ausarbeitung eines Mediationsvertrages steht derzeit im Mittelpunkt des Mediationsverfahrens. Die Beteiligten streben an, diesen bis spätestens 30. Juni 2005 abzuschließen. Nach Unterzeichnung des Teilvertrags „Aktuelle Maßnahmen“ im Mai 2003 rückten die Ausbauvorhaben der Flughafen Wien AG und die dafür nötigen Rahmenbedingungen ins Zentrum des Mediationsverfahrens. Nun wurden Anfang Juli 2004 die ersten Zwischenergebnisse zu den Themen 3. Piste, Deckelungen, Nachtflugregelungen, Umweltfonds und technischer Lärmschutz präsentiert. In den kommenden Monaten wird am Mediationsvertrag gearbeitet. Dieser ist die Voraussetzung dafür, dass die vorliegenden Zwischenergebnisse bindend werden. Vereinbart wurde, dass die Flughafen Wien AG die unterbrochene Ausarbeitung der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) für eine 3. Piste fortsetzt. Austrian Airlines Group, Austro Control, Gemeinden, Bürgerinitiativen, Bezirksvorstehungen, Länder und Umweltanwaltschaften werden in die Erstellung der Unterlagen eingebunden. NACHTFLUGREGELUNG Derzeitiger Stand der Verhandlungen zum Thema Nachtflug ist, dass durch eine Bündelung der Bewegungen für den Großteil der Region ungestörte Nachtruhe erreicht werden soll. Es wurde allerdings bisher noch keine Einigung darüber erzielt, in welchem Ausmaß die Zahl der Flugbewegungen in der Nacht eingeschränkt werden soll. Die Vorschläge umfassen eine Totalsperre der geplanten, neuen 3. Piste in der Nacht und eine schrittweise Deckelung der Anzahl der Flugbewegungen in der Nacht. Es ist ebenso offen, um welche Uhrzeit die diskutierte Nachtsperre der geplanten 3. Piste beginnen soll, wie noch keine Einigkeit darüber herrscht, wie die diskutierte Deckelung aussehen soll. Die bisher besprochenen Regelungen sind einerseits für die Austrian Airlines Group zu weitgehend, andererseits für Bürgerinitiativen und einzelne Bürgermeister nicht weitgehend genug. LÄRM VERMEIDEN Die Zahl der von der 54 dB Dauerschallpegel-Lärmzone betroffenen Menschen soll ab Inbetriebnahme einer 3. Piste nicht wachsen. Parallel dazu wird im Sinne einer zukunftsorientierten Raumordnung eine Grenzziehung zwischen Lärmzonen und künftigen Baugebieten angestrebt. Diese soll sicherstellen, dass in definierten Lärmzonen keine Flächen mehr für zusätzliche Wohnbauten gewidmet werden. VOR LÄRM SCHÜTZEN Im Bereich des technischen Lärmschutzes wurde ein umfangreiches Paket diskutiert. Die Palette der vorgeschlagenen Maßnahmen reicht dabei vom Einbau von Lärmschutzfenstern in einzelnen Räumen bis zur schalltechnischen Gesamtsanierungen von Wohnhäusern. In intensiven Beratungen – im Bild v.l.n.r Ing. Franz Jöchlinger, Mag. Herbert Kaufmann (FWAG), Prof. Dr. Friedrich Zibuschka (NÖ), Christian Woborsky, MBA (ACG) – wurden erste Zwischenergebnisse zu den Themen 3. Piste, Deckelung, Nachtflugregelungen, Umweltfonds, sowie technischer Lärmschutz erarbeitet. VIEAKTUELL HEFT 2 / 2004 VIEaktuell_Sept2004neu.indd 14 UMWELTFONDS Bei Abschluss eines Mediationsvertrages soll ein Umweltfond eingerichtet werden, dessen Dotierung einerseits von den Passagierzahlen und andererseits von der Lärmentwicklung abhängen soll. Details finden Sie unter: www.viemediation.at Seite 14 23.08.2004 10:24:48 Uhr WIRKSAMKEIT WIRD ÜBERPRÜFT Ende Mai 2003 wurde im Mediationsverfahren Flughafen Wien der Teilvertrag unterzeichnet. Inzwischen ist der Großteil der darin vereinbarten Maßnahmen umgesetzt. Nächster Schritt: Überprüfen, ob die gesteckten Ziele erreicht werden. Statistiken geben Aufschluss darüber, wie gut die angestrebte Verkehrsverteilung erreicht wird. Die Lärmmessergebnisse werden mit den Vorjahresdaten verglichen. Beschwerden werden analysiert und die Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen, werden geprüft. Geänderte Abflugrouten, neue Verkehrsverteilung, optimierte Verfahren beim Starten und Landen sind im Teilvertrag festgehalten. Errechnet wurde eine Zahl von 50.000 Menschen in Wien und Niederösterreich, die eine merkbare Verbesserung der Fluglärmsituation erleben sollten. Bei den Verhandlungen standen Gebiete in unmittelbarer Umgebung des Flughafens im Zentrum der Überlegungen. Zweites großes Ziel war die Entlastung von möglichst vielen Menschen. GEMEINSAM GESTALTEN Bei der Evaluierung geht es um zwei Kernfragen. Die erste – für die Vertragsprüfung vorrangige Frage – lautet: Wurden die im Teilvertrag vereinbarten Ziele erreicht? EVALUIERUNG VEREINBART Vereinbart wurde auch, dass der Erfolg der Maßnahmen von allen Vertragsparteien gemeinsam an der Realität geprüft wird. Dazu wurde Mitte 2004 die Evaluierungsgruppe eingerichtet. Dieses Gremium kann auf Basis der Erfahrungen weitere Maßnahmen vorschlagen. REGELMÄßIGES MONITORING Wesentliche Grundlage für die Diskussionen liefern die Ergebnisse aus dem Monitoring. In dieses fließen vor allem Lärmmessungen mit mobilen und fixen Messstellen sowie die Analyse aller Flugspuren und der Statistik ein. Beschwerden und eigene Beobachtungen liefern Hinweise darauf, worauf bei der Analyse besonderes Augenmerk gelegt werden soll. Täglich werden von Experten sämtliche Starts auf Einhaltung der vereinbarten Korridore kontrolliert. Die Ursachen für auftretende Abweichungen werden hinterfragt und dokumentiert. Seite 15 VIEaktuell_Sept2004neu.indd 15 Die zweite Frage geht über die reine Vertragsprüfung hinaus und befasst sich mit weiteren Verbesserungsmöglichkeiten. Zu beiden Themen kann die Evaluierungsgruppe Maßnahmen vorschlagen. Änderungen werden mit großer Wahrscheinlichkeit das Gesamtsystem betreffen. Sie bedeuten somit einen Eingriff in den bestehenden Vertrag. Es ist also – wie schon beim Teilvertrag selbst – eine möglichst weit reichende Zustimmung durch alle Betroffenen notwendig. Die Ergebnisse aus Monitoring und Evaluierung werden in einem Bericht zusammengefasst. Der erste derartige Bericht wird auf den Daten April bis Dezember 2004 aufbauen und soll im ersten Halbjahr 2005 publiziert werden. T E I LV E RT R A G K U R Z G E FA S S T Zentrale Zielsetzungen: Entlastung von möglichst vielen Menschen. Nach Möglichkeit jene Menschen zu entlasten, die am nächsten am Flughafen leben. An- und Abflugrouten: Alle überarbeitet und im Konsens neu gestaltet. Überflüge in der Nacht: Von 21 bis 7 Uhr keine Landungen auf Piste 11, 16 und 34, sowie keine Starts auf den Pisten 16, 29 und 34. Ausnahmen für Ambulanzflüge, spezielle Windverhältnisse und einzelne Abflugstrecken. Verkehrsverteilung: Verteilung der Starts und Landungen auf die vier Pistenrichtungen neu geregelt. Evaluierungsgruppe als „Hüterin des Vertrages“ Monitoring: laufende Erfassung des Fluggeschehens in Zahlen, Daten, Fakten Evaluierung: Analyse und Bewertung aller Auswirkungen der vereinbarten Maßnahmen Evaluierungsgruppe: Vorschläge für weitere Verbesserungen, Berücksichtigung technischer Änderungen, Bearbeitung neuer Probleme Weitere Informationen: Details finden Sie im Internet unter www.viemediation.at und unter www.vie-umwelt.at. VIEAKTUELL HEFT 2 / 2004 23.08.2004 10:24:49 Uhr ÜBER EUROPAS DURCHSCHNITT VERBESSERTES ERGEBNIS Aufgrund des erhöhten Verkehrsvolumens stiegen die Umsätze um 16,6 Prozent auf 194,9 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern konnte um 2,9 Mio. auf 54,4 Mio. Euro verbessert werden. Das Finanzergebnis wird mit einem Wert von -0,7 Mio. Euro ausgewiesen. Das Periodenergebnis stieg um 0,3 Mio. auf 37,0 Mio. Euro an. Der Flughafen Wien verzeichnete im ersten Halbjahr 2004 in allen Verkehrssegmenten zweistellige Zuwachsraten. Mit einem um 18,9 Prozent gestiegenen Passagieraufkommen liegt der Flughafen Wien auch deutlich über dem europäischen Durchschnitt, der laut Airport Council International plus 8,6 Prozent ausmacht. Im ersten Halbjahr 2004 wurden mit 6.775.621 Passagieren gegenüber dem Vorjahr um 18,9 Prozent mehr Fluggäste abgefertigt. Die starken Zuwachsraten im Mittelund Langstreckenverkehr dokumentieren die Position des Flughafen Wien als wichtige Drehscheibe zwischen Ost und West. Eine Steigerung im Verkehrsaufkommen nach Nordamerika von 26,5 Prozent, eine Zunahme von 27,9 Prozent nach Fernost und ein bemerkenswertes Wachstum um 57,8 Prozent im Verkehr in den Nahen und Mittleren Osten, sowie ein Plus von 26 Prozent im Osteuropaverkehr belegen dies eindrucksvoll. Wesentlichen Anteil am gestiegenen Verkehr haben die Low Cost Carrier. Sie beförderten im ersten Halbjahr rund 680.000 Passagiere und damit um 140,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. ✃ TREND SETZT SICH FORT Die Anzahl der abgefertigten Passagiere stieg im Juli um 17,7 Prozent auf insgesamt 1.509.261 Passagiere. Bei den Transferpassagieren betrug der Zuwachs sogar 22 Prozent. Die Flugbewegungen nahmen um 17,7 Prozent und das Höchstabfluggewicht (Maximum Take Off Weight) um 21,9 Prozent zu. Der Zuwachs im Frachtumschlag betrug 25,9 Prozent. Unverändert gut entwickelte sich auch im Juli der Langstreckenverkehr mit einem Plus von 51,8 Prozent in den Fernen Osten bzw. 71,3 Prozent in den Nahen und Mittleren Osten. Ein Zuwachs von 23 Prozent im Osteuropaverkehr unterstreicht die Bedeutung des Flughafen Wien als Hub nach Osteuropa. ERGEBNISSE JÄNNER-JULI 2004 Juli 2004 Verändg. in % Jän. - Juli 2004 Verändg. in % 1.509.261 +17,7 8.284.882 +18,7 Transferpassagiere 514.066 +22,0 2.904.642 +23,5 Maximum Take Off Weight (in Tonnen) 594.565 +21,9 3.516.175 +18,1 Flugbewegung (an + ab) 20.834 +17,7 128.035 +14,8 Cargo in Tonnen (Luftfracht und Trucking) 17.966 +25,9 116.202 +20,1 Passagiere BESTELLUNG PER KUPON Bitte bar freimachen JA, ich bestelle ein Gratisabo VIEAktuell. Bitte schicken Sie mir alle Ausgaben aus den Jahren 2003 und 2004. Vienna International Airport JA, ich bestelle Umwelt Aktuell 2004. Name Flughafen Wien AG Abteilung Kommunikation/VIEAktuell Straße Postfach 1 A-1300 Wien PLZ/OrtVIEAKTUELL HEFT 1 / 2001 Sichern Sie sich Ihr persönliches Exemplar und bestellen Sie noch heute Ihr kostenloses VIEAktuell-Abonnement und/oder den Umweltbericht Umwelt Aktuell 2004 mit neben stehendem Kupon. INTERNET-DOWNLOAD Alle VIEAktuell-Ausgaben sind auch im Internet als pdf-Datei unter www.vie-umwelt.at abrufbar. Wählen Sie den Menüpunkt „Service“ und dann den Link „Downloads“. Ich erkläre mich mit einer EDV-mäßigen Erfassung der Daten einverstanden. VIEaktuell_Sept2004neu.indd 1 23.08.2004 10:24:07 Uhr