Allgäuer Zeitung, Kaufbeuren vom 09.07.2012
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Allgäuer Zeitung, Kaufbeuren vom 09.07.2012
KAUFBEURER TAGBLATT | NEUGABLONZER NACHRICHTEN ... A llgäuer Zeitung Jubiläum Modellflieger-Verband besteht seit 40 Jahren Bayern MONTAG, 9. JULI 2012 Herz-Kreislaufprobleme Verfassungsbeschwerde Der Kampf des Vereins „Mehr Demokratie“ Politik Schwüles Wetter erhöht Gefahren bei Bergtouren Allgäu-Rundschau Regenschauer, 24 Grad Instabiler Wochenstart an und in den Alpen Wetter www.all-in.de NR. 156 Gauck fordert klare Worte von Merkel PREIS ¤ 1,40 Komplexe Bedrohung Neues Ritterlager Beim Lagerleben soll es in der Oberen Kaiser-Max-Straße ein ganz neues Ritterlager geben. Dort ziehen die Märzenritter ein – und bieten Kämpfe mit dem Schwert. Schuldenkrise Bundespräsident ermutigt Kanzlerin, Beschlüsse verständlicher zu machen VON STEFAN STAHL Augsburg Bundespräsident Joachim Gauck findet sowohl kritische als auch lobende Worte für die EuroPolitik Angela Merkels. Im ZDFSommerinterview, das am Sonntagabend ausgestrahlt wurde, forderte er die Bundeskanzlerin auf, politische Entscheidungen zu wirtschaftlichen Themen wie der Schuldenkrise besser zu erklären. Wörtlich sagte der Bundespräsident an die Adresse der CDU-Chefin: „Sie hat nun die Verpflichtung, sehr detailliert zu beschreiben, was das bedeutet, auch fiskalisch.“ Für ihn selbst bestehe diese Verpflichtung nicht. „Ich bin auch keine Ersatzregierung. Wenn es bei der Regierung schiefgeht, kann die Bevölkerung nicht vom Bundespräsidenten erwarten, dass er es dann richtet“, fügte der 72-Jährige hinzu. Gauck ließ jedoch trotz aller Kritik an Merkels Kommunikationsverhalten Verständnis für die schwierige Lage der Kanzlerin in der europäischen Schuldenkrise durchblicken. Manchmal sei es mühsam zu erklären, worum es geht. „Manchmal fehlt die Energie, der Bevölkerung sehr offen zu sagen, was geschieht eigentlich im Moment.“ In derart schwierigen Si- Hilfen für Kreditinstitute ● Bankenrettung Bundespräsident Gauck verteidigt auch die Politik zur Rettung europäischer Kreditinstitute: „Viele machen es sich sehr einfach und sagen, das Geld wird den Banken in den Rachen geworfen. Das klingt dann sehr bösartig. Tatsächlich ist das Geld, das bei den Banken landet, nicht rausgeschmissen. Und tatsächlich wäre, wenn man bestimmte Banken nicht stützen würde, der Verlust für die Allgemeinheit noch viel größer. Da muss man immer zwei- oder drei- oder viermal hinschauen.“ (sts) Motorradstars aus der Region schnell Augsburg Die beiden Motorradstars aus der Region waren am Sonntag schnell unterwegs: Sandro Cortese aus Berkheim bei Memmingen feierte beim Großen Preis von Deutschland auf dem Sachsenring seinen zweiten Saisonsieg in der Klasse Moto3. Stefan Bradl aus Zahling (Landkreis Aichach-Friedberg) wurde Fünfter im Rennen der Königsklasse, der MotoGP. ● Formel 1 Mark Webber hat den Großen Preis von Großbritannien gewonnen. Der Red-Bull-Pilot setzte sich im englischen Silverstone vor dem lange Zeit führenden Fernando Alonso (Ferrari) und Titelverteidiger Sebastian Vettel durch. ● Tennis Roger Federer hat das Turnier in Wimbledon gewonnen. Im Finale setzte er sich gegen Andy Murray durch. » Sport Kommentar VON STEFAN STAHL » [email protected] tuationen bot der Bundespräsident der Kanzlerin Unterstützung an. In dem Interview, das einen nachdenklichen, emotionalen und humorvollen Bundespräsidenten zeigt, bemüht sich Gauck, dem Eindruck entgegenzuwirken, es bestehe ein Konkurrenzverhältnis zwischen ihm und Merkel. So sagte er betont lobend über die Kanzlerin: „Ich könnte nicht, was sie kann und was sie gerade leistet.“ In diesem Zusammenhang passt auch die Antwort Gaucks auf die Frage, ob er glaube, dass es die Kanzlerin nach wie vor irritiere, mit einem Bundespräsidenten zusam- Wo bleibt die Erklär-Merkel? J „Ich könnte nicht, was sie kann und gerade leistet.“ Gauck über Kanzlerin Merkel menarbeiten zu müssen, den andere Parteien durchgesetzt haben: „In Gegenwart all ihrer Kabinettskolleginnen und -kollegen hat sie eine Form gefunden, ihr Vertrauen zu mir auszudrücken, das mich und alle doch sehr bewegt hat.“ Gauck spielt auf ein Abendessen mit Merkel und anderen Regierungsmitgliedern an. In dem Gespräch mit dem ZDF übte der Bundespräsident auch Selbstkritik am eigenen Auftreten in der Schuldenkrise. Zu seinen früheren Äußerungen, er habe keine Bedenken wegen der Verfassungsmäßigkeit des deutschen Euro-Rettungskurses, sagte er: „Das war eine Spontanreaktion. Da hätte mehr Zurückhaltung mir gut gestanden.“ Gleichzeitig äußerte Gauck Verständnis für die rechtlichen Schritte gegen die deutsche Euro-Politik und die Beschlüsse des EU-Gipfels: „Die Kläger haben alles Recht, ihre Sorgen zum Ausdruck zu bringen.“ Zu den Eilanträgen vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den dauerhaften Rettungsschirm ESM und den Fiskalpakt merkte er an: „Ich bin eigentlich froh darüber, dass dieser Weg beschritten wird.“ »Kommentar, Politik und Wirtschaft Schädlingsbekämpfung im Internet Die Gefahr droht von aneinandergereihten Buchstaben, Zeichen und Zahlen, die ein Programm ergeben. Ein Programm wie „Flame“, aus dessen Quellcode das Foto einen kleinen Ausschnitt zeigt. Zwei Jahre lang spionierte es Computer im Nahen Osten aus, bis es in diesem Frühjahr von russischen Spezialisten enttarnt werden konnte. Auf dem Erfolg können sich die Analysten nicht ausruhen. Sie suchen pausenlos weiter nach Viren, Trojanern und Würmern im Internet und versuchen, sie unschädlich zu machen. Warum das so wichtig ist und wie die Virenjäger vorgehen, lesen Sie auf der Dritten Seite. Foto: dpa „Kirche muss Ehe schützen“ Interview Neuer Augsburger Weihbischof Wörner über Wiederverheiratete VON DANIEL WIRSCHING Augsburg Der neue Augsburger Weihbischof Florian Wörner hat den Umgang der katholischen Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen verteidigt. Diese sind vom Empfang der Kommunion ausgeschlossen. Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte Wörner: „Es geht nicht darum, einfache Lösungen zu präsentieren.“ Die Kirche könne nicht hinter das Wort Jesu zurück, das laute: „Was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.“ Die Kirche habe den Auftrag, die Ehe zu schützen. Wörner äußerte zugleich Verständnis für die Situation der Betroffenen: „Die Kirche steckt hier durchaus in einem Dilemma.“ Den Umgang der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen bezeichnete er als „eine Herausforderung für die Seelsorge“. Mit seinen Aussagen liegt er auf einer Linie mit dem neuen obersten Glaubenshüter der katholischen Kirche, Erzbischof Gerhard Ludwig Müller. Der machte wiederverheirateten Katholiken am Wochenende Um 20 Uhr nach Hause? Jugendschutz Familienministerin fordert strenge Sperrstunde für Teenager Augsburg Familienministerin Kristina Schröder (CDU) hat wieder mal mächtig Ärger. Für Unmut beim Koalitionspartner FDP sorgen jetzt Überlegungen in ihrem Haus, den Jugendschutz zu verschärfen und härter gegen den Alkoholkonsum von Teenagern, das sogenannte „Komasaufen“, vorzugehen. Nach einem Bericht der Bild am Sonntag sollen Jugendliche unter 16 Jahren Feste, Partys oder Konzerte bis spätestens 20 Uhr verlassen, wenn dort Alkohol ausgeschenkt wird. Zumindest, wenn sie ohne Begleitung eines Erziehungsberechtigten sind. Blickpunkt Lokales Bisher gibt es ein solches Verbot nur für Diskotheken. In Gaststätten gilt die Ausnahme, dass Jugendlichen ein Besuch am Abend auch allein erlaubt ist, um eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Von einem Gesetzentwurf für ein verschärftes abendliches Ausgehverbot für Minderjährige könne keine Rede sein, hieß es prompt aus dem Familienministerium. Es gebe keine „formale Vorlage“, so eine Sprecherin. Zu „internen Überlegungen“ könne sie keine Stellung beziehen. Familienministerin Kristina Schröder Foto: dpa (CDU). Aus dem Wirtschaftsministerium von Philipp Rösler (FDP) hieß es dagegen, man befinde sich in der regierungsinternen Ressortabstimmung. Das Ministerium hat bereits Widerstand gegen die Pläne der CDU-Politikerin angekündigt. Kritik kommt auch aus der FDP-Bundestagsfraktion. Mit diesem Vorschlag sei das Schröder-Ministerium über das Ziel hinausgeschossen. Nach dem aktuellen Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung ist der Alkoholkonsum bei Heranwachsenden allerdings wieder auf dem Rückzug. Regelmäßig zur Flasche greifen demnach 14,2 Prozent der jungen Leute zwischen 12 und 17 Jahren. 2001 waren es noch 17,9 Prozent. (AZ, dpa) wenig Hoffnung auf Teilnahme am Abendmahl. Die Lehre der Kirche sei „ganz klar“, sagte der vor einer Woche zum Präfekten der mächtigen Glaubenskongregation ernannte frühere Regensburger Bischof der Passauer Neuen Presse und der Mittelbayerischen Zeitung. „Eine gültig geschlossene Ehe unter Christen ist unauflöslich und umfasst das Versprechen der lebenslangen Treue.“ Die Kirche müsse „eine Mentalität hinterfragen, die das Versprechen der Familiengründung zu locker sieht“. »Politik Kritik an Seehofer aus CSU-Reihen München CSU-Chef Horst Seehofer muss sich wegen seiner Drohung mit einem Bruch der schwarz-gelben Koalition im Bund Kritik aus den eigenen Reihen gefallen lassen. „Konservativen würde man weniger verzeihen, wenn sie sich aus der Verantwortung stehlen“, sagte Unionsfraktionsvize Johannes Singhammer dem Magazin Der Spiegel. Auch der ehemalige CSU-Chef Erwin Huber warnte vor politischen Experimenten. „Die große Mehrheit der CSU-Wähler will diese Koalition und diese Kanzlerin“, sagte er. Seehofer hatte in einem Stern-Interview betont, dass die CSU weitere Rettungszahlungen an Schuldenstaaten ohne Auflagen nicht mittragen werde – und ohne die CSU habe die Berliner Koalition keine Mehrheit. (dpa) »Leitartikel Seite 2 oachim Gauck nicht zu mögen, ist schwer. Die Mischung aus Intellektualität, Gefühl, Freiheitsliebe, Gegen-den-Strich-Denken und Selbstironie überzeugt. Der Bundespräsident macht aus seinem Herzen keine Mördergrube. Er nimmt sich komplexer Themen an, auch auf die Gefahr hin, trotz freiheitlichen Kompasses in die Irre zu laufen. Er hat vorschnell geurteilt, der deutsche Euro-Rettungskurs werde schon verfassungsgemäß sein. Hier zeigt sich indes, wie souverän Gauck ist. Selbstkritisch räumt er ein, sich unüberlegt geäußert zu haben. Deshalb geht der Präsident nicht in Sack und Asche. Im Gegenteil: Er fordert die Kanzlerin auf, den Bürgern die EuroPolitik besser zu vermitteln. Aber kann man das nahezu Unerklärliche erklären, ohne Gefahr zu laufen, die Menschen vollends zu verunsichern? Würde sich Merkel dem Aufklärungswunsch des Präsidenten fügen, müsste sie sagen, dass die Europäische Währungsunion in dieser Form nicht funktioniert. Innerhalb des Euro-Raums bestehen zu große Ungleichgewichte, was Haushaltsdisziplin und ökonomische Kraft betrifft. Die Kanzlerin wäre gezwungen, den Wählern klarzumachen, einige Länder müssten den Euro verlassen, um die Währung zu retten. Und sie hätte die Pflicht zum Geständnis, dass dies aussichtslos erscheint, wie der Versuch, eine politische Union zu formen. Gaucks Auftrag widerspricht der parteipolitischen Räson. Doch wenn ein Politiker in Deutschland sich so viel Mut zur Wahrheit leisten kann, dann Merkel. Sie ist beliebt, auch weil sie in der Krise konditionsstark und tapfer für deutsche Interessen kämpft. Heute in Ihrer Zeitung Versöhnung mit Frankreich Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident François Hollande haben in der französischen Stadt Reims den 50. Jahrestag der deutsch-französischen Versöhnung gefeiert. »Politik Kontakt Redaktionsleitung Allgäu (0831) 206-439 [email protected], Fax (0831) 206-123 Lokales Tel. (08341) 8096-41, Fax -55 [email protected] Anzeigen Tel. (08341) 8096-25, Fax -88 [email protected] Abo-Service Tel. (08341) 8096-70, Fax -96 [email protected] AZ Service-Center Josef-Landes-Straße 38, Kaufbeuren . 10028 4 190107 401407 Ihre Heimatzeitung 2 Wochen gratis ! Gehen Sie bestens informiert in den Tag – mit Ihrer Heimatzeitung Zwei Wochen kostenlos und völlig unverbindlich. Sie genießen jeden Morgen interessante Informationen und aktuelle Nachrichten aus Ihrer Umgebung, dem Allgäu und der ganzen Welt. Gleich anfordern! Anrufen: Faxen: Mailen: Internet: 08 31/2 06-4 98 08 31/2 06-3 99 [email protected] www.all-in.de/probe AZ Grüntenstafette Langläufer sind am Schnellsten Allgäu-Sport MONTAG, 9. JULI 2012 ... Freilichtbühne 4500 Besucher bei „My Fair Lady“ Allgäu-Kultur Allgäu-Rundschau www.all-in.de NR. 156 Schwüle erhöht Gefahr in den Bergen Geiselnahme und Mann angeschossen Alpinismus Mehr Herz-Kreislaufprobleme Betroffen sind vor allem ältere Menschen Durach/Kempten Großeinsatz der Polizei gestern Abend in der Oberallgäuer Gemeinde Durach: Dort kam es laut Polizei zu einer Geiselnahme, im Verlauf derer der Geiselnehmer gestand, einen Mann in Kempten angeschossen zu haben. Was war geschehen? Ein 49-Jähriger – so die vorläufigen Ermittlungen der Polizei bis gestern am späten Abend – erschien bei einem Kindergeburtstag in Durach und ging in eine angrenzende Wohnung. Dort bedrohte er zwei Frauen mit einer Pistole mit Schalldämpfer. Ein Nachbar bekam das Geschehen in der Wohnung mit und verständigte sofort die Polizei, da er einen Familienstreit vermutete. Die Beamten rückten mit einem Großaufgebot an Rettungskräften und Hubschrauber an und nahmen mit dem Geiselnehmer Kontakt auf. Dabei gestand er ihnen, dass er in Kempten einen Mann angeschossen habe. Daraufhin überwältigte die Polizei den 49-Jährigen, er wurde in Handschellen abgeführt. Im Kemptener Stadtteil Sankt Mang fanden die Polizeibeamten dann einen 43-jährigen Mann in einer Wohnung, der lebensgefährlich verletzt war. Wie es zu der Tat kam und was die Motive für die Geiselnahme sind, stand bis Redaktionsschluss gestern Nacht noch nicht fest. (be) VON MICHAEL MUNKLER Kempten Schwül-heißes Wetter, wie es seit Wochen herrscht, bereitet der Bergwacht zusätzliche Arbeit. Die Zahl der Einsätze wegen HerzKreislauf-Erkrankungen nimmt zu. Rein statistisch sei ohnehin etwa die Hälfte der Todesfälle beim Wandern oder Bergsteigen auf HerzKreislaufprobleme zurückzuführen, sagt Peter Haberstock, Geschäftsführer der Bergwacht im Allgäu. Betroffen von Herz- oder Kreislaufproblemen beim Bergwandern oder -steigen sind laut Deutschem Alpenverein besonders häufig Menschen im Alter über 60 Jahren. Auslöser für einen plötzlichen Herztod sind oft lang anhaltende, plötzliche Belastungen – oder auch ein plötzlicher Belastungsabbruch. Bei großer Hitze ist das Risiko genauso erhöht wie unmittelbar nach dem Essen. Vor Kurzem mussten beim Lauf rund um den Niedersonthofener See im Oberallgäu sechs Läufer medizinisch versorgt werden, weil sie wegen der schwülen Hitze Kreislaufprobleme hatten. Schwül-warmes Wetter mit abendlicher Gewittergefahr erwarten die Meteorologen auch für die kommenden Tage. Nach Angaben des Deutschen Alpenvereins (DAV) steigt bei Menschen ab 45 Jahren das Risiko eines Herztods bei körperlicher Belastung und verringerter Sauerstoffzufuhr vor allem in Höhenlagen über 2000 Meter. Bergwachtmann Haberstock empfiehlt, die drückende Schwüle bereits bei der Tourenplanung zu berücksichtigen. Dazu gehört auch, möglichst früh aufzubrechen, um die kühleren Morgenstunden zu nutzen. Das hat zudem den Vorteil, dass die Tour am Nachmittag früher beendet ist – möglicherweise vor Gewittern, die zumeist am späteren Nachmittag und frühen Abend entstehen. Die Tageshöchsttemperaturen werden im Hochsommer in der Regel gegen 14 Uhr erreicht. Schattige Anstiege bevorzugen Für Bergwanderungen bei großer Hitze raten Alpenverein und Bergwacht: ● Kopfbedeckung tragen (Sonnenhut oder -kappe) ●Zwei Liter Getränk pro Person mitnehmen – am besten eine isotonische Flüssigkeit ● Auf Alkohol verzichten ● schattseitige Nordanstiege bevorzugen ● früh aufbrechen ● leichte Imbisse statt schwerem Essen ● Bei Gewitter-/Regengefahr Gegenstände im Rucksack zusätzlich in Plastiktüten einpacken Gestern Abend Großeinsatz in Durach Die beeindruckenden Farben eines Gewitters Kaum ein Tag verging in der vergangenen Zeit ohne Blitz und Donnerschlag. Das erzeugt bei vielen Menschen Angst und die Folgen eines Unwetters sind oft dramatisch. Dass ein Gewitter aber auch schöne Sei- ten hat, zeigt diese Abendstimmung, aufgenommen am Ostufer des Öschlesees. Selten sonst präsentiert der Himmel so beeindruckende Farbenspiele, wie vor oder nach einem Gewitter. Foto: Jörg Schollenbruch Mann frontal von Bus erfasst und getötet Polizei Fahrer konnte auf regennasser Straße nicht mehr bremsen Bregenz Ein 42-jähriger Fußgänger ist am frühen Samstagmorgen gegen 3.15 Uhr in Bregenz frontal von einem Reisebus erfasst und getötet worden. Wie die Polizei gestern mitteilte, überquerte der Mann aus Fußach (Bundesland Vorarlberg) bei anhaltendem Regenwetter kurz hinter einer Kreuzung eine Straße. Er befand sich dabei nicht im Sichtfeld des Busfahrers. Der 41-jährige Lenker des mit 49 Fahrgästen besetzten Reisebusses aus der Slowakei bemerkte ihn zu spät. Er bremste das große Fahrzeug zwar sofort voll ab, konnte einen Zusammenstoß auf der regennassen Fahrbahn aber nicht mehr verhindern. Der 42-Jährige wurde vom Bus erfasst, circa acht Meter nach vorne auf die Straße geschleudert und tödlich verletzt. Die Insassen des Busses blieben unverletzt. (az) Blickpunkte KEMPTEN Lkw massiv überladen Ein Blick in die Vergangenheit Mit Spielzeugwaffe Joggerin beschossen Kaufbeuren Aufgrund seines hohen Gewichts bereits platt gedrückt waren die Reifen eines überladenen Lkw, den die Polizei am Freitag in Kaufbeuren kontrollierte. Wie die Beamten mitteilten, wären maximal zwölf Tonnen Gesamtgewicht erlaubt gewesen. Der 48-jährige Fahrer jedoch hatte schweren Kiesaushub geladen und der Lkw brachte es auf knapp 16 Tonnen – 30 Prozent zu viel. Den Fahrer erwarten nun ein Bußgeld über 380 Euro und drei Punkte. (az) Isny Einen Blick in die Vergangenheit Isnys (württembergisches Allgäu) konnten die Besucher des dortigen Kinder- und Heimatfestes gestern werfen. Denn beim großen Festzug war einiges an Historie dargestellt – von der Frühgeschichte mit Töpfern, Fischern, Römern und Alemannen bis zur Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1281, den Folgen des 30-jährigen Krieges, der Barockzeit und des Biedermeiers. Viele Schaulustige säumten bei sonnigem Wetter die Straßen. (az) Memmingen Ein 14-Jähriger hat am Freitag in Memmingen eine Joggerin mit einer Softairwaffe beschossen. Er ballerte laut Polizei von einem Dachfenster aus mit sechs Millimeter Plastikkugeln auf die Straße und traf die Frau und einen Pkw. Am Auto entstand kein Schaden. Die Joggerin erlitt eine Rötung an der Wade. Die Spielzeugwaffe und mehrere Packungen Munition wurden sichergestellt. Den 14-Jährigen erwartet eine Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung. (az) In historischen Kostümen zeigten Kinder beim Festumzug des Isnyer Kinderfestes den Besuchern, wie es zum Beispiel in der Biedermeierzeit aussah. Foto: Barbara Rau ÀÒSrffÀ Ò] ÀÀÍÕfÀ ØÀJf:Íf® Jy:Jf ÒÀ :ÒÄ:ÍÄÕJ Sf fyf® ÒÄ :]f5ÕÀÍÍfJfÀy -ÍÀ:ÒSÍ:Íf :ÒÄ y ÄSf J:Ò ÍfÄ Ø :À:Í ÄSZ ]f: ÞÒÀ ÀÍÞf Í ]fÀ :Ä -::ÍZ ® Z £ y ÑZ fÀÀÛ .:Íf Ä:rÍ yZ ÄÕzZ ÍfÄ Ø :À:Í ÄS ]f: :Ä 4ÀĨf Äf ]fÀ -::Í ® Z ªkZÈÎÉy«Z Îßßy-S:f ÑZt ÒÄ :]f 5ÕÀÍÍfJfÀy 9Ù fJf:ÒS :ÒÄ y ÄSf J:Ò rf ÙÕÀÞ yZ :À:Í ÄS Ò] Z © RW WzWFWen >JuWWo :Àf ªZÇÇÉ£ßß y«Z Îtßy*:SÒy ÑZÈ -ÍÕS fÒÄÄ .>y S rÀ ÄS ØfÀÄS f]ff -ÀÍf ªÎZßtÉ«Z Çtß fSfÀ ÑZ ª£Z£É£ßß y«Z £Ñty fÒÍf ¨À> fÀÍ f ÄSÕSf Ñ -ÍÕSZ ]fÀ À ÄSfJÚZ £ßß y Jf ÒÍÍfÀ>Äf :Ä: S :S ]fÀ SfÍ :Ä: S ] ]f: , yZ :ÒS -fJÄÍJf] fÒy :ÚfÄÕÞf ZÈ ZÑ £ZÑ À ÄSfÄ *ÒÍfJÀÒÄÍyÒ:ÄS ]fÀ À ÄSfJÚZ £ßß y ØfÀÄS f]ff -ÀÍf ªZ£É£ßß y«Z £tßy fSfÀ rÀ:ÞÄ ÄSfÀ :JrfÄÍfÀ -S ÍÍ>ÄfZ tß fÍÍ ® .À®Z £ßß y -SÙ:ÀÞÙÒÀÄÍ Zk À ÄSfÄ -SfÍÍfÀ yÄÄÍf: £Zß ]fÀ À ÄSfJÚZ £ßß y ÕfÀ À¨ wt fÍÍ ® .À® ªZÈÎÉ£ßß y«Z £Ñty fÒÍf Z ]fÀ -SÙ:ÀÞÙÕÀÄÍf Ø -SÙf Z ÀZ ØÀyfÄS ÍÍfZ ]fÀ À ÄSfJÚZ £ßß y :] fJf ÄSÀff ÑZÑ ÞÞ:Àf: Òr:: !* £Zw :J: ÞÞ:Àf: ZÇ .:ÍfÞÞ:Àf: .f yÍ:ÄSf ªtZkÉy«Z tßßy*:SÒy Zkk ÀÄfff ¨À> fÀÍ À ÄSfÄ fÄSfÍÞfÍfÄ Ein 28-jähriger Kemptener ist in der Nacht zum Samstag mit einem Messer verletzt worden. Nach Angaben der Polizei berichtete das Opfer, es wäre zusammen mit zwei anderen Männern in einer Wohnung in Kempten gesessen, als einer davon plötzlich ein Messer zog und zustach. Der 28-Jährige erlitt dabei eine tiefe Wunde am linken Oberarm. Da die Geschichte im Verlauf der Ermittlungen laut Polizei aber immer unglaubwürdiger wurde, müssen nun zunächst weitere Nachforschungen klären, wie die Verletzung tatsächlich zustande kam. (az) Ù Ù Ù ® r f f J f À y ® ] f yfJÍf yfÍf Ø Í:yZ ß®ßÇ® J Ä ÍÍÙSZ ££®ßÇ®Ñᜥ ÒÄ :]f5ÕÀÍÍfJfÀy 28-Jähriger mit Messer verletzt ZÇ £ßß y !-S fÙÒÀÄÍ rf Z :ÒS -fJÄÍJf] fÒy £ßß y £ZÑ Z £Z ªZkßÉ£ßß «Z Ñtß:ÄSf À:ÄS ͨrf ØfÀÄS f]ff -ÀÍf ª£ZkÈÉy«Z kßßy Äf £Zw fS=Ä ØfÀÄS f]ff -ÀÍf ª£Zt£É« *:SÒy Í È :ÄSf @ ßZÎÎ Z ÞÞy® *r:] Zwk , yZ :ÒS -fJÄÍJf] fÒy £ßß y À:: .:ÍfÉÞÞ:Àf: ÑZ Z ªZÈÈÉ£ßß y«Z £tßy*:SÒy :yfÄf 4 ffÍÍ: Ä]fÄÄfÀÍZ ØfÀÄS f]ff -ÀÍf ª£ZkÉ«Z Ètß*:SÒy £ZÑ AZ Rettungskräfte Großübung bei Nestlé Lokales MONTAG, 9. JULI 2012 ... Mauerstetten 55. Bezirksmusikfest Sonderseite Kaufbeuren 25 www.all-in.de NR. 156 Selbstbewusstsein als Erziehungsziel KAUFBEUREN Arbeitsgemeinschaft mit der Stadt Augsburg Die nächste öffentliche Sitzung des Kaufbeurer Verwaltungsausschusses findet am Dienstag, 10. Juli, um 17 Uhr im Rathaus statt. Themen sind die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft mit der Stadt Augsburg zur Koordination der Selbsthilfearbeit und die Besetzung des Ferienausschusses. Jubiläum Valentin-Heider-Kindergarten feiert sein 50-jähriges Bestehen Kaufbeuren Seit 50 Jahren gibt es den Valentin-Heider-Kindergarten in der Wertachschleife. Kinder, Eltern, Nachbarn, Mitarbeiter sowie viele Offizielle hatten ihren Spaß bei der bunten, lustigen Geburtstagsfeier. Das Programm gestalteten die Kindergartenkinder fröhlich lachend, bisweilen aber auch hochkonzentriert – unter liebevoller Anleitung ihrer Betreuerinnen. Höhepunkt der Veranstaltung war der Start von über 50 weißen Tauben der Biessenhofener Züchterin Christine Ferling. Die Tiere stiegen auf, sammelten sich und flogen dann zum heimischen Stall zurück. Der Geburtstagsnachmittag war verschiedenen Spielen und Darbietungen vorbehalten, woran Schauspielerin Simone Mutschler großen Anteil hatte. Der geschäftsführende Pfarrer der evangelischen Dreifaltigkeitskirche, Thomas Kretschmar, ließ nach der Begrüßung der Gäste noch einmal fünf Jahrzehnte evangelischer Kindergarten (erst seit 1983 trägt dieser den Namen „ValentinHeider-Kindergarten“) in der Kaufbeurer Wagenseilstraße lebendig werden. 220 000 Mark habe der Bau des ursprünglichen Gebäudes 1962 gekostet. Das Bundesverteidigungsministerium habe eine ordentliche Summe dazu beigetragen, seien doch damals sehr viele Kinder aus Bundeswehrfamilien in den Kindergarten gegangen. Nicht selbstverständlich Von Anfang an seien auch Kinder katholischen Glaubens in dem evangelischen Haus aufgenommen worden, was damals nicht selbstverständlich gewesen sei. „Heute reden wir nicht mehr darüber“, meinte Kretschmar und fügte hinzu, dass inzwischen auch Kinder muslimischen und buddhistischen Glaubens den Kindergarten besuchten. Isolde Schreiber, seit 1991 Leiterin des Kindergartens, fügte später hinzu, dass dies in der Tat völlig unproblematisch sei. „Die Eltern wissen ja, dass das ein evangelischer Kindergarten ist, und schicken ihre Kinder bewusst hier hin“, nannte sie als Begründung. Schreiber ist die dritte Leiterin seit Bestehen. Sie erhielt wie ihre ebenfalls anwesende Vorgängerin Marion Eiselt viel Beifall für ihre Arbeit. Die Begleitung von Kindern, so Pfarrer Kretschmar, sei der Gesellschaft viel wert. Im Kindergarten lernten die Kinder soziale Kompetenz. Früher sei das in den Großfamilien geschehen, die es heute kaum noch gäbe. Andere Rahmenbedingungen Im Laufe der Jahrzehnte hätten sich die Rahmenbedingungen deutlich verbessert. Heute kümmert sich eine Betreuerin um etwas mehr als elf Kinder, 1962 standen für hundert Kinder lediglich eine Erzieherin und eine Kinderpflegerin zur Verfügung. Und das 1997 an der Stelle des abgerissenen alten Kindergartens errichtete neue Haus biete weit bessere Räumlichkeiten. Kaufbeurens Zweiter Bürgermeister Gerhard Bucher meinte mit Blick auf den manchmal erhöhten Lärmpegel, der die Nachbarn wohl nicht immer begeistere: „Kinder gehören zum Leben“. Die Stadt freue sich, Kindergärten in den Wohngebieten zu haben und dankte der evangelischen Kirche für die Trägerschaft. Pfarrer Ralph-Gunter Nebas machte den Fischzug des Petrus zum Thema seiner Ansprache. Im evangelischen Valentin-HeiderKindergarten würden die Fähigkeiten der Kleinen gefördert. Frei von politischer Einflussnahme würden sie zu selbstbewussten Kindern erzogen. (kdt) Die Vorführungen anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Kindergartens übernahmen die Kinder selbst. Foto: Harald Langer KAUFBEUREN Vortrag zum Thema Unterhalt Ritterkämpfe sind ein gern gesehenes Spektakel beim Lagerleben. Die Ritterschaft zu Wasserstein (Foto) zeigt auch heuer wieder Vorführungen vor dem Rathaus. Zudem gibt es ein ganz neues Ritterlager in der Oberen Kaiser-Max-Straße. Dort ziehen die MärArchiv-Foto: Mathias Wild zenritter – Deutscher Orden ein und bieten Ritterkämpfe. Neues Ritterlager soll Kaiser-Max-Straße beleben Lagerleben Interessante Neuerungen für das mittelalterliche Spektakel beim Kaufbeurer Tänzelfest VON RENATE MEIER Kaufbeuren Seit Jahren sind die vielen, oft unverzierten Bierbänke beim Lagerleben in der KaiserMax-Straße dem Tänzelfestverein ein Dorn im Auge. Heuer soll ein großes Ritterlager mehr mittelalterliche Stimmung in die Prachtmeile Kaufbeurens bringen. Das ist die größte vieler kleinerer Neuerungen beim diesjährigen Lagerleben, die Vorstand Uli Wiedemann der AZ erläuterte. Waffen und Folterinstrumente Die Ritter nennen ihre Bleibe „Heerlager Märzenritter – Deutscher Orden“. Die Mitwirkenden stammen laut Wiedemann aus Kaufbeuren und anderen Orten im Allgäu. Sie laden die Besucher am Freitag- und Samstagabend zu Vorführungen ein. Zudem präsentieren sie Rüstungen, Waffen und Folterinstrumente in zusammen vier großen Zelten. Dort mit angesiedelt hat Wiedemann zudem den bekannten „Dattelschlepper“ mit seinen exotischen Früchten. Überhaupt dehnt sich der Krämermarkt heuer erneut aus. Stände befinden sich auf dem Kirchplatz, am Salzmarkt und in der Un- teren Kaiser-Max-Straße. Dort ist erstmals ein schottischer Bäcker vertreten. Zahlreiche Vorführungen gibt es wieder vor dem Rathaus, am Obstmarkt und am Hafenmarkt. Dort hat erneut die Bundeswehr ihr Lager „S’Widerständige Duranand“ aufgeschlagen und das Programm ausgeweitet. Es gibt einen Ablasskrämer, Bauernkegeln und Gauklervorführungen. Der Erlös des Lagers fließt in gute Zwecke in der Stadt und der Region, so die Bundeswehr. Neu in der Ledergasse ist das Lager der Bogenschützen aus der ungarischen Partnerstadt Szombathely. Im benachbarten Baumgarten lässt sich wieder die Stadtkapelle nieder. Sie hat die Aufführung eines neuen Theaterstücks angekündigt. Seilspringerinnen zu Gast Weitere Theaterstücke sind an der Blasiuskirche bei der Christlichen Pfadfinderschaft, im Spielberghof (Jakob-Brucker-Gymnasium und Puppenspielverein) und in der Unteren Ludwigstraße (Burgspiele Kemnat) zu sehen. Wer es gern feurig mag, ist bei der Compania Gioccolari im Spitalhof und im Gauklerlager von Anam Cara (Kirchplatz) gut aufgehoben. Letztere haben heuer auch noch die Seilspringerinnen aus Szombathely zu Gast. Die Europameisterinnen geben zudem am Samstag um 15.15 Uhr im Rondell am Tänzelfestplatz eine eigene Vorführung. Kulinarisch bietet das Lagerleben eine reiche Vielfalt. Erstmals dabei sind laut Wiedemann das Restaurant „Zur Sonne“ in der Kaiser-MaxStraße mit einem „umbrischen Schwein am Spieß“ und eine Burgschänke in der Neuen Gasse. Eröffnet wird das Lagerleben am Freitag um 19 Uhr, am Samstag bereits um 18 Uhr. Die Burgspiele Kemnat haben dafür einen neuen Schwank einstudiert, in dem es um Falschgeld geht. Nach dem Verlesen der Marktordnung beginnt das Fest. Schankende ist an beiden Tagen um 1 Uhr. Um 2 Uhr wird die Innenstadt geräumt. Die Stadt Kaufbeuren hat einen Busverkehr auf allen Stadtlinien eingerichtet. Die Busse fahren am Freitag und Samstag von 19 bis 2 Uhr. Der Preis für das Ticket (Hin- und Rückfahrt) beträgt zwei Euro. O Das Tänzelfest Kaufbeuren findet vom 12. bis 23. Juli statt. Lagerleben ist am Freitag, 13., und Samstag, 14. Juli. www.taenzelfest.de I Der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht lSUV/VDU informiert Interessierte zum Thema „Ehegattenunterhalt und Kindesunterhalt – Wem steht was zu? Wie wird der Unterhalt berechnet?“. Referentin ist die auf Familienrecht und Erbrecht spezialisierte Rechtsanwältin Yvonne Schur aus Kaufbeuren. Der Vortrag findet am Donnerstag, 12. Juli, um 20 Uhr im Generationenhaus Kaufbeuren, Baumgarten 32, in Kaufbeuren statt. O Weitere Informationen bei der ISUVBezirksstelle Kaufbeuren unter Telefon (08341) 98513. www.isuv.de I KAUFBEUREN Kostümausgabe für das Tänzelfest Heute, Montag, werden in der Tänzelfest-Kleiderkammer, Spitaltor 5, folgende Kostüme ausgegeben: 15 Uhr Katholische Liga (kaiserliche Landsknechte) letzte Kostüme dieser Gruppe, 15.30 Uhr Ausgabe der Restkostüme. Große Taschen zum Transport der Kleidungsstücke sollten mitgebracht werden. KAUFBEUREN Stammtisch der Sozialpädagogen Der nächste Kaufbeurer Sozialpädagogen-Stammtisch findet am Dienstag, 10. Juli, um 20 Uhr im „Platzl“ (Neue Gasse 8 in der Kaufbeurer Altstadt) statt. Die Treffen sollen die Chance bieten, sich kennenzulernen, fachlich auszutauschen und zu vernetzen. Das Thema lautet diesmal: Der Wert Sozialer Arbeit heute. Willkommen sind diskussionsanregende (Hypo-) Thesen und Beiträge. Eingeladen sind alle in der sozialen Arbeit Tätigen. Soziale Netzwerke als Gefahrenquelle Rechtsradikalismus Ausstellung des Bayernforums im Kaufbeurer Jakob-Brucker-Gymnasium soll Schüler und Interessierte sensibilisieren Kaufbeuren „Demokratie stärken – Rechtsradikalismus bekämpfen“. So lautet der Titel einer aktuellen Ausstellung in der Aula des Jakob-Brucker-Gymnasiums. Organisator ist das Bayernforum der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung, das seit 2006 die Wanderausstellung zum Thema Rechtsradikalismus anbietet. Mit insgesamt 16 Plakaten werden die Schüler nicht nur über das Weltbild der Neonazis, ihre Symbole oder Netzwerke aufgeklärt. Gleichzeitig wollen die Verantwortlichen mit der Ausstellung auch auf die Gefahr der Beeinflussung, beispielsweise über das Internet, aufmerksam machen und die Schüler sensibilisieren. „Die Themen Rechtsradikalis- mus und Rechtsterrorismus werden seit 50 Jahren unterschätzt“, meint Doris Zimmermann, Sozialwissenschaftlerin und freie Mitarbeiterin des Bayernforums. Aus diesem Grund informierte sie zur Eröffnung der Ausstellung über die aktuelle Situation in Bayern. „Seit 1990 sind 182 Menschen durch rechtsextremistische Handlungen getötet worden“, zitiert Zimmermann eine Studie der Amadeu Antonio Stiftung, die sich gegen Rassenhass wendet. Rechtsextreme Gruppen wie die NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) oder aber auch die Partei Pro Bayern würden außerdem stets versuchen, neue Mitglieder zu akquirieren. Das wichtigste Propaganda-Me- dium sei dabei das Internet, so Zimmermann. Dort ist der Schwerpunkt von eigenen Seiten seit Kurzem in die sozialen Netzwerke wie Facebook oder studiVZ verlagert worden. „Vielen Schülern ist, so glaube ich, gar nicht klar, was zu dem Thema im Internet so abläuft“, meint auch die 17-jährige Raphaela. Alle Anwesenden waren sich darüber einig, dass man diese Situation nie ganz verbieten können wird. „Das Beste ist deshalb, den jungen Menschen Medienkompetenz zu vermitteln, damit sie lernen, so etwas zu erkennen“, lautet Zimmermanns Fazit. Damit ebenso die Lehrer des Jakob-Brucker-Gymnasiums frühzeitig rechtsradikale Entwicklungen an der Schule wahrnehmen, fand im Anschluss an die Ausstellungseröffnung ein Lehrgang für sie statt. Dass die Gefahr ernst zu nehmen ist, weiß Oberstudienrätin Anneliese Pfänder: „Auch bei uns gibt es Schüler, die rechte Tendenzen entwickeln.“ Von Seiten der Schüler wurde dahingehend an der eigenen Schule aber noch nichts beobachtet. „Klar sieht man mal rechtsradikale Schilder in der Kaiser-Max-Straße hängen“, sagt der 17-jährige Daniel. Selbst betroffen von dem Thema sei man aber nicht. (jgs) O Die Ausstellung ist noch bis zum 13. Juli täglich von acht bis 18 Uhr (am Freitag von acht bis 16 Uhr) geöffnet. 16 Plakate in der Aula des Jakob-Brucker-Gymnasiums sollen die Schüler und Interessierte noch bis kommenden Freitag über das Thema Rechtsradikalismus informieren. Foto: Mathias Wild