1. WS 08/09
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1. WS 08/09
Université Paris 13 – Nord, Psychologie, WS 08/09 Einleitung/Fazit Ich hatte eine unvergessliche Zeit in Paris und kann jedem nur empfehlen sein Auslandssemester dort zu verbringen. Die Uni hat mich nicht so überzeugt, war aber auch nicht weiter tragisch, da meine Erlebnisse in der restlichen Zeit dies wieder aufgewogen haben. Als Tipp kann ich nur geben, alle Möglichkeiten die Paris bietet auszunutzen und jeden Tag zu genießen. Im Sommer ist Paris am schönsten, deshalb würde ich, wenn es möglich ist, im Sommersemester fahren oder wenigstens für das Wintersemester so früh wie möglich anreisen. Das Wintersemester hat allerdings den Vorteil, dass es in Paris wärmer ist, als in Bremen. Wie gut man die Sprache lernt, hängt hauptsächlich von einem selbst ab. Es kommt darauf an, wie man wohnt, ob mit Franzosen oder nicht, mit wem man etwas in der Freizeit unternimmt und wie kontaktfreudig man in der Uni ist. Zusätzlich kann man am Tandempropgramm in der Uni teilnehmen, viel ins Kino gehen, französische Bücher und Zeitungen/Zeitschriften lesen und vor allem Sport machen, da man dort am leichtesten Kontakte knüpfen kann. Um zwischen Deutschland und Frankreich hin- und herzureisen empfiehlt es sich, entweder rechtzeitig mit dem Europaspezial bei der DB eine Tag – oder Nachtfahrt zu buchen oder mit den Bussen von Eurolines über Nacht zu fahren. Fliegen ist am teuersten. Auch Autofahren lohnt sich bei mehreren Personen, da man das Auto sehr günstig im Vinci Parc in Gallieni abstellen kann. Tipps für Paris Internetseiten: http://www.parisetudiant.com http://paris.fr (offizielle Seite, dort findet man fast alles, wenn man richtig sucht, z.B. Ausstellungen, Messen, Märkte, aktuelle Veranstaltungen ...) www.parisinfo.com (Touristenseite) http://plandeparis.info (super Online-Plan für Paris und Metro) www.allocine.fr (alles rund ums Kino, Filme, wann und wo) Lieblingscafé: l’Apparement im Marais, nahe Picassomuseum Lieblingspark: Parc des Buttes-Chaumont und Jardin du Luxembourg Kino: mit der Carte Imagin-R kann man in den Cinémas Gaumont Pathé am billigsten ins Kino gehen. Im Goethe-Institut sind ab und zu Premieren. Das Kugelkino La Géode beim Parc de la Vilette ist immer einen Besuch wert, aber die normalen Filme sind besser, als die 3D Filme. Clubs: Ich habe in Paris höchstens 2 Mal Eintritt bezahlt, denn wenn man richtig im Internet sucht, findet man für die meisten Veranstaltungen Gästelisten, auf denen man sich eintragen kann, um freien Eintritt zu erhalten. Mittwochs ist das Queen umsonst, donnerstags das Cab für Frauen und freitags das 67; auch nur für Frauen. Von Mittwoch bis Samstag gibt es im International bei der rue Oberkampff zwei kostenlose Konzerte am Abend. Ansonsten kann ich noch empfehlen oft und viel im Marais umherzustreifen, denn dies ist meiner Meinung nach das schönste und interessanteste Viertel. Gut gefallen hat mir auch das 11. Arrondissement und die kleinen Straßen in Montmartre. Auch das Umland von Paris ist schön. Lohnenswert sind Besuche in Disneyland, Versailles, Fontainebleau, Vaux-le-Vicomte oder in den Wäldern, den sogenannten Naherholungsgebieten. Vorbereitung Ich habe mit den Vorbereitungen für mein Auslandssemester schon sehr früh begonnen, da ich seit Studienbeginn wusste, wann und wo ich es verbringen möchte. Ich habe also sobald ich mich an das Studentendasein gewöhnt hatte, mit französischen Sprachkursen im Fremdsprachenzentrum begonnen (man bekommt die Kosten für einen Sprachkurs erstattet). Da ich das Wintersemester im Ausland verbringen wollte, lag die Bewerbungsfrist für das ERASMUSProgramm im Februar. Die Bewerbungsunterlagen umfassen eine Online-Bewerbung, einen Lebenslauf, ein Motivationsschreiben, einen Sprachnachweis und eine Scheinaufstellung. Alle Informationen zur Bewerbung und dem Programm im Allgemeinen findet man hier: http://www.io.uni-bremen.de/euprogramme/EUoutgoings.html Wenn die Bewerbung abgegeben ist, muss man bis Anfang April warten, bis man erfährt, ob man einen Platz hat und an welcher Uni. Ich habe erst einen Platz in Strasburg erhalten, konnte aber zum Glück mit einer Kommilitonin wechseln und hatte somit meinen Studienplatz in Paris. Mit der Wohnungssuche habe ich im Mai begonnen. Für meine entgültige Unterkunft habe ich mich Mitte Juni beworben und hatte sie im Juli sicher. Des weiteren sollte man sich vor dem Aufenthalt um eine Auslandskrankenversicherung kümmern. Ich kann die DKV empfehlen. Der Monatsbeitrag war mit 21,40 Euro wirklich sehr günstig und als ich mal zum Arzt musste, verlief die Rückerstattung reibungslos. Allgemeine Informationen zur Partnerhochschule Hilfreiche Internetadressen für die Uni: www.univ-paris13.fr http://www-lshs.univ-paris13.fr/ (Fachbereichsseite Psychologie) http://www.univ-paris13.fr/formationsUP13/form/default_dom.php?id=1 (Liste der Studiengänge, auf der Seite des jeweiligen Studiengangs findet man auch eine Liste der Kurse mit CPs) http://www.univ-paris13.fr/form/Pdf/DossierErasmus.pdf (guide pratique pour les étudiants ERASMUS, jedes Jahr neu unter vie étudiante, étudier à l’étranger) Ich habe durch das Losverfahren einen Platz an der Université Paris 13 erhalten und kann gleich sagen, dass ich diese Uni bei der Bewerbung nicht unbedingt auf den ersten Platz der Wunschunis setzten würde. Die Uni liegt, wie alle Bremer Partnerunis, außerhalb von Paris. Allerdings ist die Paris 13 nicht mit der Metro zu erreichen, sondern sie liegt im Vorort Villetaneuse (nahe St. Denis) und ist nur mit den Vorortzügen erreichbar. Sie liegt somit in der dritten Tarifzone des öffentlichen Verkehrsnetzes und man muss einen höheren Betrag für die Monatskarte bezahlen. Der Campus ist etwas verwirrend, man sollte also besser immer einen Plan mit sich tragen. Es gibt eine große Glashalle, ähnlich wie in Bremen, nur nicht so schön und modern. Der Psychologie Fachbereich befindet sich auf der rechten Seite, nachdem man den Eingang durchquert hat und wieder im Freien ist. Ganz in der Nähe ist auch die Mensa und das Bureau des Relations Internationales. Auf der anderen Seite des Campus liegt die Sporthalle. Anfahrt Man erreicht die Uni, indem man vom Gare du Nord einen ‚train de banlieue’ nimmt, der in Epinay sur Seine hält. Das sind die Gleise 30, 31, 34, 35 oder 36. Die Haltestellen werden jeweils über dem Bahnsteig angezeigt. Morgens bis Mittags halten die meisten Züge an der Uni, aber ab dem Nachmittag muss man genau gucken, ob der Zug in Epinay hält. Dort angekommen muss man eigentlich nur dem Studentenstrom folgen. Man verlässt die Gleise Richtung Hauptgebäude und steigt dort in einen der Busse direkt neben den Gleisen. Die Busse halten alle an der Uni. Man kann auch in 10 Minuten zu Fuß gehen, aber da sollte man zu Anfang einem der anderen Studenten folgen. Das Ganze dauert, ab Gare du Nord, zwischen 15 und 20 Minuten. Zurück ist es wichtig, den Bus in die richtige Richtung zu nehmen. Am Bahnhof kann man dann jeden Zug nehmen, der von Gleis 2 oder 4 fährt. Die Abfahrtszeiten werden auf Bildschirmen an den Gleisen angezeigt, aber man sieht auch wo die meisten Studenten stehen, dieser Zug kommt dann zuerst. Internetseiten: http://www.ratp.fr/ http://www.voyages-sncf.com/ http://www.transilien.com/web/site (wenn man auf search for my timetable oder itineraire klickt kann man wie auf der BSAG-Seite seine Metro- und Busverbindungen anzeigen lassen.) Mensa Die Mensa oder Restaurant Universitaire ist nicht schlecht, es ist natürlich schwer mit Bremen mitzuhalten. Allerdings bekommt man meist etwas mehr für sein Geld, als hier. Man kann seine Studentenkarte an einem Terminal in der Mensa oder im Café in der Glashalle aufladen oder man bezahlt bar. Im oberen Bereich hat man die Auswahl zwischen einem Tagesgericht, Pizza oder Fleisch. Dazu kann man sich noch zwei weitere Optionen aussuchen. Zur Auswahl stehen Salate und Desserts. Wasser steht in Karaffen umsonst auf den Tischen bereit. Unten ist die Auswahl etwas kleiner, aber dafür ist es meist leckerer, nicht so voll und gemütlicher. Man bezahlt immer 2,80 Euro für alles zusammen. Wenn man nicht so viel Zeit hat, kann man sich auch im Café in der Glashalle mit Sandwiches, Confiserie und Getränken versorgen. Zu empfehlen ist das Mandelcroissant. Billiger ist es allerdings auf dem Gang, der von der Glashalle Richtung Ausgang führt oder im Raum der Studentenorganisation unef, im Erdgeschoss, an der Ecke von Gang C und D. Bibliothek Die Bibliothek ist von der Glashalle aus zu erreichen und hat ein sehr beschränktes Angebot was die Psychologie betrifft. Über die Hälfte der Bücher beschäftigt sich mit Psychoanalyse; dafür sind nur sehr wenig Bücher entliehen und man bekommt meist, was man sucht. Auch Bücher kann man mit der Studentenkarte ausleihen. Man darf höchstens 4 oder 5 Bücher für 2 Wochen ausleihen. Die Mitarbeiter sind aber nicht sehr streng mit der Rückgabefrist. Das Studium Bevor man überhaupt ins Ausland geht, muss man das Learning Agreement ausfüllen. Da sollte man sich bloß nicht stressen, denn vor Ort ändert sich sowieso wieder alles und das ist auch überhaupt nicht schlimm. Man wählt einfach irgendwelche Kurse aus, die dann zusammen 30 CPs ergeben. Einführungsveranstaltungen und Immatrikulation An der Uni angekommen, gibt es eine O-Woche, in der man begrüßt wird. Man bekommt von Studenten den Campus gezeigt und man immatrikuliert sich mit deren Hilfe. Nach der Immatrikulation bekommt man auch den wichtigen Studentenausweis, den man für vielerlei Dinge braucht. Außerdem hat man einen Termin mit dem ERASMUS-Verantwortlichen für Psychologie, M. Pinel, mit dem man sein Learning Agreement kurz durchspricht (keine Panik, man muss sich noch keine entgültigen Kurse ausgesucht haben, das kann man in den ersten 2 Uniwochen machen) und wo man die anderen ausländischen Psycho-Studenten (bei mir 3 aus Rumänien und eine Spanierin) kennenlernt. Man braucht sich also um nichts kümmern, als zu den angegebenen Terminen zu erscheinen und die geforderten Unterlagen mitzubringen. Auch der Französichkurs für die ERASMUS-Studenten beginnt in der Einführungswoche. Man hat erst 2 Wochen lang einen Intensivkurs+Stadtführung, den man besuchen muss, danach kann man freiwillig, aber für 3 CPs, einmal in der Woche den Kurs weitermachen. Man muss für die Punkte einen leichten schriftlichen Test machen und ein 5-minütiges Mini-Referat halten. Betreuung Für alles, was das Fach Psychologie betrifft ist M. Pinel zuständig. Ich dachte erst, dass er nett ist, aber wenn etwas mal nicht nach seinen Vorstellungen läuft oder man ihm zusätzliche Arbeit bereitet, kann er ganz schön fies werden. Ich hatte leider einen unangenehmen Streit mit ihm, weil er mir falsche Informationen gegeben hat. Ansonsten hatte ich im Semester nicht viel mit ihm zu tun, sondern hab mich allein durchgefragt, das hat auch geklappt. Für alles andere ist Mme Doquin im Bureau des Relations Internationales zuständig. Sie wirkt etwas unfreundlich ist aber sehr nett und hilfsbereit. Bei ihr muss man immer alle Dokumente abgeben und unterschreiben lassen. Lehrveranstaltungen Ein Vorlesungsverzeichnis mit Zeitangaben gibt es online nicht, da braucht man sich gar keine Mühe geben es zu suchen. Man kann die Zeiten der Lehrveranstaltungen erst erfahren kurz bevor das Semester beginnt und selbst dann werden noch viele Änderungen vorgenommen. Man bekommt diese Zettel im Psychologie Büro im Fachbereich im 2. Stock in Gang C (oder man fragt Pinel beim ersten Treffen danach!). Am anderen Ende dieses Ganges gibt es so was wie ein schwarzes Brett an dem, nach Semester sortiert, alle wichtigen Ankündigungen, Änderungen, (Prüfungs-) Termine und Prüfungsergebnisse aushängen, also regelmäßig checken! Als ERASMUS-Student kann man Lehrveranstaltungen aus allen Semestern besuchen. Probleme kann es dabei nur in der Prüfungsphase geben, weil dann im schlimmsten Fall mehrere Prüfungen zur gleichen Zeit liegen. Aber auch dieses Problem lässt sich lösen. Ich habe die meisten Veranstaltungen aus dem 7. Semester, also Master 1, gewählt und ein paar Kurse aus dem 5., also Liscence 3. Wenn man sich entschieden hat, welche Kurse man besuchen will, muss man die immatriculation paedagogique vornehmen. Dies geschieht im Psycho-Sekretariat. Man muss sich also für die Kurse anmelden und gleichzeitig gilt dies auch als Anmeldung für die Prüfungen. Am besten lässt man sich von den unfreundlichen Damen beim Ausfüllen der kleinen Zettel helfen. Die Lehrveranstaltungen fangen oft später an, weil sich die Dozenten verspäten und auch ein Streik ist nicht unwahrscheinlich. Anfänglich hatte ich wegen des Französischen schon Schwierigkeiten den Vorlesungen zu folgen, aber das hat sich recht schnell gegeben. Es kam aber auch sehr auf den Dozenten an, denn in einigen Kursen konnten selbst die französischen Studenten nicht folgen. Die Kurse von Pinel haben mir dabei am besten gefallen, da er deutlich und strukturiert gesprochen hat und der einzige war, der auch ein wenig auf die ERASMUS-Studenten eingegangen ist. Inhaltlich dreht sich fast alles um Psychoanalyse, sogar in Fächern, in denen man sich dies für unmöglich hält. Prüfungen Die Prüfungen sind alle schriftlich und dauern ca. 1-2 Stunden. Mann muss nur einen Stift, ein Wörterbuch und seinen Studentenausweis mitnehmen, Papier wird ausgeteilt. Nach jeder Prüfung kann man auch am besten dem jeweiligen Dozenten das Formular geben, auf dem der Inhalt und die Note des Fachs eingetragen werden. Diese Formulare bekommt man in der O-Woche in einer Mappe. Diese Zettel geben die Dozenten dann im Sekretariat ab, von da werden sie zu M. Pinel weitergegeben und er oder Mme Doquin schickt sie dann später, je nachdem wann alle Resultate da sind, nach Deutschland, je nach Wunsch entweder an den Studenten, das IO oder Frau Born. Mit der Sprache hatte ich in den Prüfungen keine großen Probleme. Das Wörterbuch habe ich schon gebraucht, aber die Dozenten nehmen auch Rücksicht auf die ERASMUS-Studenten. CP’s sammeln außerhalb der Psychologie Zusätzlich zu den Psychologie-Kursen kann man auch vielerlei andere Kurse belegen, die man sich anrechnen lassen kann. Diese Möglichkeiten werden alle bei der ersten Begrüßung in der O-Woche vorgestellt. Sport: 3 CP (man kann sich nur einen Kurs anrechnen lassen. Der Hochschulsport ist kostenlos) Kulturelles wie Musik oder Kunst: 3 CP (sehr vielfältiges Angebot) Tandem: 2 CP (mit leichter mündlicher Prüfung und Abschlussbericht, trotzdem schöne Erfahrung) Französischkurs: 3 CP (einmal in der Woche auf verschiedenen Niveaus mit den ERASMUS-Studenten. Unterkunft Ich habe meine Unterkunft in Paris etwas anders gefunden als die meisten anderen. Ich habe, nachdem ich ca. 2 Monate erfolglos versucht hatte über diverse Internetportale eine WG zu finden, glücklicherweise den Tipp bekommen mich über das Deutsche Sozialwerk für ein Zimmer in Paris zu bewerben. Allgemein Das Deutsche Sozialwerk oder auch Entraide Allemand ist eine Einrichtung die sich um den Austausch von jungen Menschen in Deutschland und Frankreich bemüht. Es werden viele verschiedene Programme für Schüler, Studenten und alle dazwischen angeboten. Ich habe mich für einen Platz im Programm ‚Zimmer gegen Arbeit’ / ‚Chambre contre service’ beworben. Das Deutsche Sozialwerk vermittelt Zimmer gegen Arbeit in Paris und in den nahen Vororten. Gegen 12 Stunden Mithilfe pro Woche bei der Kinderbetreuung und im Haushalt einer französischen Familie bekommt man als Gegenleistung von der Familie ein Zimmer inklusive Nebenkosten gestellt. Die Zimmer befinden sich meist außerhalb der Wohnung der Familie, oft handelt es sich um die typischen ehemaligen Dienstbotenzimmer (chambre de bonne) unter den Dächern von Paris. Im Gegensatz zu einem Au-pair Aufenthalt müssen jedoch die Kosten für Verpflegung, Versicherung etc. selbst getragen werden. Auf diese Weise kann man gleichzeitig seine Sprachkenntnisse verbessern und bekommt Einblicke ins französische Familienleben und die französische Kultur. Es werden außerdem regelmäßige Treffen zwischen den Teilnehmern organisiert, wodurch man sofort nette Kontakte in Paris knüpfen kann. Die Bewerbung Die Bewerbung umfasst ein vorgedrucktes Formular, das mit den wichtigsten Daten und bisherigen Erfahrungen auf französisch ausgefüllt wird, ein Empfehlungsschreiben (auf deutsch + französischer Übersetzung) und einen Brief an die Familie. Es ist also nicht allzu kompliziert aber man sollte sich schon Mühe geben. Der Bewerbungsprozess ging sehr schnell vonstatten. Nachdem meine Bewerbung eingegangen war habe ich auch gleich eine Mail erhalten, dass nach Familien für mich gesucht wird. Ich habe dann 3 Tage später einige Bewerbungsformulare von Familien zugeschickt bekommen von denen ich mir ein paar aussuchte, die mir gut gefielen. Nun kam der schlimmste Teil: ich habe per Mail Termine für ein Telefonat vereinbart und dieses sollte natürlich auf französisch stattfinden. Meine Unterkunft Die Entscheidung fiel mir dann nach 2 Telefonaten nicht sehr schwer und ich habe mich für eine Familie im 4. Arrondissement (Bastille) entschieden bei der ich auf einen 2-järigen Jungen aufpassen sollte. Ich hatte ein wunderschönes, großes Zimmer mit Küche, Bad, 2 Minibalkons + Ausblick auf den BastilleEngel in bester Lage. Nur die Toilette war auf dem Gang, aber das ist typisch Paris. Die Familie wohnte direkt unter mir in einer separaten Wohnung. Die Familie war sehr, sehr nett und der Junge mal süß und manchmal auch sehr anstrengend. Insgesamt empfehle ich dieses Programm auf jeden Fall all denjenigen, die sich ein winziges Zimmer für mindestens 500 Euro im Monat nicht leisten können oder wollen. Es ist natürlich schon harte Arbeit, aber es lohnt sich der Erfahrung wegen und weil man umsonst wohnen kann. Auch war es schön, einen Ansprechpartner und ein bisschen familiäre Atmosphäre um mich zu haben. Ich denke schon, dass ich mit der Familie Glück hatte, denn es gab auch ein paar wenige negative Erfahrungen bei anderen, die am Programm teilgenommen haben Weitere Unterkunftsmöglichkeiten Ich hatte mich im Vorfeld noch für ein Zimmer im Maison Heinrich Heine in der Cité International Universitaire im Süden von Paris beworben. Doch dort habe ich leider keinen Platz bekommen, da das Angebot für deutsche Studenten winzig ist im Vergleich zur Nachfrage. Die Bewerbung war sehr zeitaufwändig, aber ich empfehle trotzdem es auf jeden Fall zu versuchen. Auch beim Studentenwohnheim meiner Uni habe ich mich beworben und glücklicherweise auch dort keinen Platz erhalten, denn in dem Wohnheim wird regelmäßig eingebrochen und es liegt in St. Denis, sodass man abends kaum das Haus verlassen kann, um wegzugehen. Kurz vor meiner Abreise wurde ein neues Wohnheim sehr nah an der Uni fertiggestellt. Wenn es einem nichts ausmacht so weit außerhalb zu wohnen ist es dort vielleicht auch ganz nett. Ich habe mich auch beim CROUS oder CNOUS (kommt auf die Uni an) beworben, aber das ganze Verfahren und die Formulare waren sehr verwirrend, jedenfalls wurde mir kein Wohnheimsplatz angeboten. Internetseiten zur Wohnungssuche in Paris: http://www.entraide-allemande.org/ http://www.ciup.fr/ http://www.cnous.fr/ (beeinhaltet auch viele andere interessante Infos zum Studienaufenthalt) http://www.crous-paris.fr/ WG’s: (aber Vorsicht vor Betrügern bei der Suche nach WG’s!!!) http://www.colocation.fr/homepage.php www.appartager.com http://www.colocatrices.com/ Diese Seiten kosten meist etwas, wenn man alle Funktionen nutzen will. Wenn man die Leute aber anschreibt und direkt seine Mailadresse mit angibt, kann man diese Kosten umgehen. Bei der Wohnungssuche vor Ort hat sich als vorrübergehende Unterkunft http://www.couchsurfing.com, mit ein bisschen Vorsicht, recht gut und vor allem preiswert (umsonst) bewährt. Öffentliche Verkehrsmittel Für die Internetseiten der öffentlichen Verkehrsmittel siehe die Allgemeinen Informationen zur Partnerhochschule unter Anfahrt. Metro/Bus Es ist natürlich am einfachsten sich mit der Metro fortzubewegen, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Busfahren in Paris viel spannenden und schöner ist und eigentlich auch gar nicht so kompliziert. Man muss auf der RATP Seite nur Start und Ziel eingeben, dann auf Itineraire klicken und auf der nächsten Seite Bus/Tram auswählen. Auf der folgenden Seite wird der Fahrplan angezeigt und man kann sich mit einem Klick auf die Ministadtpläne angucken, wo genau die Haltestellen sind. Unbedingt ausprobieren, es lohnt sich!!! Fahrkarten Ansonsten ist es von Vorteil, auch wenn man nur für ein Semester in Paris ist, sich statt eines normalen Pass Navigo eine Carte Imagine-R zu bestellen. Dies ist das Monatsticket für Studenten und ist viel billiger. Dies gibt es zwar nur für ein ganzes Jahr aber in den AGB’s steht, dass man es ganz einfach kündigen kann, wenn man aus der Ile-de-France wegzieht oder seinen Studienaufenthalt in Paris beendet. Man muss bei der Beantragung nur darauf achten, dass man den Betrag monatlich abbuchen lässt und nicht alles auf einmal zahlt. Wenn man Besuch hat, ist es in den meisten Fällen billiger sich mit den 10er Tickets (Carnet) fortzubewegen, als die unverschämt teuren Touristentickets (Paris Visite) zu kaufen. Fahrrad fahren (Vélib) Viel Spaß, wenn nicht sogar am meisten, macht es auch mit den Vélibs zu fahren. Alle Infos hier: http://www.velib.paris.fr/ Die Fahrräder sind meist in gutem Zustand und kosten die erste halbe Stunde nichts, danach aber auch nicht viel. Am besten holt man sich gleich am Anfang ein Jahresabo das nur ca. 27 Euro kostet. Die Scheine zum ausfüllen gibt es auf jeden Fall in den Mairies. Es ist auch nicht besonders gefährlich, wie man vielleicht denken könnte, denn es gibt sehr viele Radwege und die Autofahrer sind sehr rücksichtsvoll. Nur auf den großen Verkehrskreiseln sollte man aufpassen. Praktisch ist auch wenn man einen Stadtplan kauft, der die Vélib-Stationen gleich eingezeichnet hat (z.B. im Gibert-Jeune bei St. Michel) Formalitäten Konto Meiner Ehrfahrung nach ist es auf jeden Fall besser sich ein französisches Konto einzurichten. Ich hatte ins bei der BNP Paribas. Es ist umsonst, auch wenn die Leute von der Bank gern eine monatliche Gebühr unterschummeln. Bei diesen Dingen muss man in Paris wirklich hartnäckig und manchmal auch unfreundlich sein, um sein Recht zu bekommen. Dazu gibt’s noch eine Kreditkarte. Ich hatte dazu noch eine Kreditkarte der comdirekt, mit der ich überall kostenlos Geld von meinem deutschen Konto abheben konnte und ich glaube selbst das bezahlen hat nichts extra gekostet. Manchmal kann man sogar mit der deutschen EC-Karte zahlen. Finanzielle Unterstützung Man sollte auch auf jeden Fall das französische Wohngeld CAF beantragen. Das ist nicht sehr aufwendig und lohnt sich, da man Geld geschenkt kriegt. Die genauen Kriterien kenne ich nicht, da ich keine Recht darauf hatte, aber versuchen kann man es hier: https://www.caf.fr/wps/portal/ Außerdem gibt es natürlich noch die Möglichkeit des Auslandsbafög, aber das ist sehr kompliziert und langwierig und in vielen Fällen ohne Erfolg. Unterlagen Mitbringen sollte man auf jeden Fall ca. 6-8 Passfotos, Kopien vom Ausweis/Perso, Unterlagen der Auslandsversicherung, und Impfausweis. Nach der Rückkehr Über die Anerkennung der Studienleistungen kann ich noch keine Auskünfte geben, da bei meiner Abfahrt aus Paris an der Uni gestreikt wurde und noch keine Resultate angekommen sind. Wenn man einen Sprachkurs im Fremdsprachenzentrum gemacht hat, kann man sich jetzt die Gebühren für den letzten Kurs zurückzahlen lassen.