Arizona State University
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Erfahrungsbericht zum Auslandssemester an der Arizona State University im Wintersemester 2013/2014 Vorbereitung Sobald von der Viadrina die Zusage für einen Platz an der ASU eingetroffen ist und der TOEFL-Test erfolgreich absolviert wurde, gestaltet sich der Bewerbungsprozess an der ASU relativ unkompliziert. So ist lediglich den Anweisungen der Viadrina und der ASU Folge zu leisten, die erfolgreich durch den Bewerbungsprozess führen. Sobald die Bewerbung an der ASU abgeschlossen ist, muss gewartet werden bis die Zusage und mit ihr weitere Dokumente, insbesondere das DS-2019, per Post ankommen. Mithilfe des DS-2019 sollte dann zeitnah das Visum beantragt werden, da der Prozess einige Zeit dauert. Des Weiteren kann mit den Dokumenten der ASU der persönliche ASU Account aktiviert werden, der insbesondere für die Kursanmeldung wichtig ist. Um sich für Kurse einschreiben zu können, muss zunächst ein Nachweis über die Masern-Mumps-Röteln Impfung erbracht werden. Sobald dieser akzeptiert wurde, sollte so früh wie möglich mit dem Internationalen Büro die Anrechenbarkeit der verschiedenen Kurse abgesprochen werden, um dann die Einschreibung in die Kurse vornehmen zu können. Diese sollte ebenfalls schnellstmöglich erfolgen, da sich die Kurse sehr schnell füllen. Zwar kann vor Ort noch Vieles geändert werden, was vor allem in der ersten Woche der Veranstaltungen stattfindet, allerdings wird es dann schwierig, einen Stundenplan zu erstellen, der zum Beispiel ein verlängertes Wochenende zum Reisen ermöglicht. Die Dokumente der ASU geben außerdem den genauen Zeitpunkt an, bis zu welchem der Austauschstudierende angereist sein sollte und führen durch die ersten Tage vor Ort. Zunächst erfolgt der SEVIS Check-in, bei dem sich der Studierende offiziell bei der Universität mit seinem Pass und seinem DS-2019 Dokument anmeldet sowie die Beantragung des Studentenausweises. In den folgenden Tagen vor Beginn der Veranstaltungen findet dann eine Pflichtveranstaltung statt, zu der die Austauschstudierenden gehen müssen und auf der alle weiteren Schritte erklärt werden. Zeit und Ort der Veranstaltung befinden sich ebenfalls in den Dokumenten, die mit der Zusage der ASU geschickt wurden. Unterkunft Ich persönlich habe während meines Auslandsaufenthaltes in einer privaten WG gewohnt, die ich damals innerhalb der ersten Tage in Tempe über die Craigslist gefunden hatte. Dennoch würde ich davon abraten und eines der zahlreichen Off-Campus Wohnheime empfehlen. Zwar sind die privaten WGs meist wesentlich günstiger und befinden sich auch in guter Lage, man wohnt allerdings nicht unbedingt mit Studenten zusammen und hat viel Stress in den ersten Tagen eine geeignete Wohnung zu finden. Die Zimmer in den teureren Wohnheimen hingegen können von Deutschland aus über die entsprechenden Internetseiten bereits vorab gemietet werden. Sie befinden sich ganz in der Nähe der Universität, bieten gute Einkaufsmöglichkeiten, meist eine wesentlich bessere Ausstattung als die privaten Apartments und ermöglichen es sehr schnell viele Studenten kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Sehr zu empfehlen ist dabei das District. Dieses hatte im Wintersemester 2013/2014 seine Neueröffnung und ist dementsprechend nicht abgewohnt, sehr schön ausgestattet, aber auch sehr laut. Wem hohe Lautstärken nichts ausmachen und wer gern Trubel mag ist dort richtig, denn es ist immer etwas los. Ansonsten empfiehlt sich das ruhigere Vistas del Sol oder das Gateway, wobei das Gateway etwas weiter entfernt von der Universität liegt und älter als die anderen Wohnheime ist, dafür aber auch günstiger. Ein Punkt den es dennoch bei den Wohnheimen zu bedenken gilt ist die Bezahlung. Sie gestaltet sich durch Überweisung oder Check etwas schwierig, ist jedoch machbar. Für die ersten Tage in Tempe eignet sich das Motel Tempe Super8. Es liegt ganz in der Nähe der Universität und der Wohnheime und verfügt über eine gute Ausstattung und tragbare Preise. Studium und Erfahrungen an der Uni Das Studium an der ASU ist wesentlich arbeitsintensiver als in Deutschland, die Materie ist aber nicht schwerer, sondern in vielen Fächern sogar leichter. Das Gerücht, dass alle Klausuren in den USA im Multiple Choice Format geschrieben werden entspricht nur zur Hälfte der Wahrheit. In vielen 300er Kursen werden tatsächlich viele MC-Tests geschrieben. In den meisten 400er Kursen jedoch herrschen Gruppenarbeiten, Präsentationen, Seminararbeiten sowie Aufsätze vor. Das amerikanische Studiensystem ist außerdem wesentlich verschulter als das deutsche System. Die Stunden sind kürzer, die Klassen klein, sie weisen sowohl Vorlesungs- als auch Übungscharakter auf und man sollte sich auf viele Hausaufgaben, Tests und Zwischenprüfungen einstellen. Durch die Fülle an Leistungen die zu erbringen sind, erlangt man leicht gute Noten, wenn man von Beginn an mitarbeitet. Für sehr gute Noten muss allerdings ein sehr hoher Arbeitsaufwand betrieben werden, da viele Professoren die 1,0 erst bei einem Prozentsatz von 97-98% vergeben. Dennoch besticht die Universität durch eine große Auswahl an interessanten Kursen, die sich in reisefreundliche Stundenpläne basteln lassen und Professoren, die ihren Unterricht dynamisch, anschaulich und verständlich gestalten. An der ASU müssen aufgrund der Visabestimmungen mindestens 4 Kurse belegt werden (12 Units), was auch gut zu schaffen ist. Auch ein fünfter Kurs ist immer noch gut zu meistern ohne dass die Freizeit zu sehr darunter leidet. Austauschstudierende sollten sich außerdem auf teure Bücher einstellen. Allerdings sagen viele Professoren in den ersten Stunden das jeweilige Buch wäre für den Kurs unbedingt notwendig, wobei sich hinterher herausstellt, dass das teure Buch kaum bis gar nicht genutzt wurde. Deshalb empfiehlt es sich die ersten ein bis zwei Wochen mit dem Bücherkauf zu warten. Absolut empfehlenswert um die Kosten für die Bücher gering zu halten ist das Onlineportal coursesmart, das ich während meines Aufenthaltes genutzt habe. Dabei können für insgesamt 200$ bis zu 6 ebooks für ca. ein halbes Jahr gemietet werden, was sich absolut lohnt. Ansonsten empfiehlt sich der ASU Bookstore, der ebenfalls gebrauchte Bücher vermietet und die man dem Bookstore am Ende des Semesters wieder zurückverkaufen kann. Allerdings muss man sich dazu frühzeitig um die Bücher bemühen. Des Weiteren wichtig ist auch das Thema Krankenversicherung. Zu Beginn des Aufenthaltes muss ein Semesterbeitrag gezahlt werden, der zu einem großen Teil aus der ASU - eigenen Krankenversicherung besteht. Es ist schwierig aus dieser Krankenversicherung herauszukommen, für Privatversicherte sogar unmöglich. Hat man eine gesetzliche Krankenversicherung und zusätzlich eine Zusatzversicherung der Hanse Merkur, erkennt die ASU dies an und man spart ca. 700$. Dazu ist über einen etwas umständlichen Weg ein Waiver beim Student’s Health Service bis zu einer festgelegten Frist zu beantragen. Alltag, Freizeit und Lebensbedingungen Bezüglich der Freizeitgestaltung sind fast keine Grenzen gesetzt. Ich persönlich habe vor allem Tempe und Umgebung erkundet, bin viel gereist und habe bei dem angenehm warmen Wetter viel mit den anderen Austauschstudenten unternommen. Es empfiehlt sich sehr zu reisen und besonders den Südwesten zu erkunden. San Diego, L.A., Las Vegas oder der Grand Canyon um nur Einiges zu nennen sind gut mit dem Auto, Greyhoundbus oder dem Flugzeug zu erreichen und absolut sehenswert. Wichtig ist des Weiteren auch, gerade die Einführungsveranstaltungen für die Austauschstudierenden und Erstsemester in den ersten Uniwochen zu besuchen, da man dort viele Leute kennenlernt mit denen man dann neben seinen Mitbewohnern oft den gesamten Auslandsaufenthalt verbringt. Die ASU bietet außerdem zahlreiche Clubs an, denen man beitreten kann, allerdings sind diese sehr zeitintensiv und wenn man viel reist schwer damit zu vereinbaren. Auch der Beitritt einer Fraternity bzw. Sorority sollte gut überlegt sein, da diese meist noch zeitintensiver sind. Wer sich allerdings aktiv an der Universität einbringen möchte, sollte sich die zahlreichen Clubs und Vereinigungen genauer anschauen. Zum Abschluss dieses Berichtes noch ein paar letzte Hinweise: ein Fahrrad inklusive U-Lock ist in Tempe unverzichtbar, es sei denn man besitzt ein Auto. Die Distanzen sind nicht zu unterschätzen, aber mit einem Fahrrad gut zu überbrücken. Die Lebenshaltungskosten in den USA insbesondere für Lebensmittel sind deutlich höher als in Deutschland, worauf man sich unbedingt einstellen sollte. Möchte man gesund essen, nimmt man besser etwas von zu Hause mit als in der „Mensa“ zu essen. Zum Ausgehen am Abend eignen sich besonders die Mill Avenue oder die schickeren Clubs in Scottsdale. Und schließlich ein paar abschließende Worte zum American Football: Die Studenten in Arizona sind verrückt danach. Die Footballspiele sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, denn sie sind mit Blaskapelle und Cheerleadern immer wieder ein Erlebnis. Eine Dauerkarte lohnt sich allerdings nur, wenn jedes Footballspiel besucht wird, ansonsten empfiehlt es sich die Tickets einzeln für die entsprechenden Spiele zu kaufen. Fazit Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es eine bereichernde Erfahrung und eine erlebnisreiche Zeit an einer tollen Universität in einem beeindruckenden Land war, die ich jedem nur ans Herz legen kann. Ich habe keine schlechten Erfahrungen gemacht. Zu den besten Erfahrungen zählen vor allem die Menschen, die ich in Arizona kennengelernt habe und die durch die gemeinsame Zeit zu Freunden geworden sind sowie die vielen beeindruckenden Reisen vor allem in die Nationalparks des Landes.