Firenze - Renaissance-Studien
Transcription
Firenze - Renaissance-Studien
Esperienze 2007/2008 Studi ItaloTedeschi DeutschItalienische Studien Firenze 1 2 Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 Florenz 5 Stadtrundgänge 6 L’ anno universitario 9 Guida Universitaria - Kursberichte 12 Kulturprogramm des DAAD - Hinter den Kulissen der Museen und Institute 19 Auf der Suche nach einem Praktikum 20 23 Praktikum im Goethe-Zentrum Genua Auf Wohnungssuche - La stanza è ancora disponibile?! 25 Via de’ Matti oder Le otto novelle moderne 28 Survival of the fittest - Überlebenstipps für den italienischen Verkehr 32 Mangiare la minestra o saltare dalla finestra - (Über-) Leben in Florenz 33 Die Italiener und ihr Essen - Ein persönlicher Erfahrungsbericht 36 Kaffeekult oder Kaffeekultur? 38 Le Cinque Terre e il mare 40 Il carnevale di Viareggio 42 Ein Tag in der Etruskerstadt 44 La polizia ti aiuta – ma quale? 45 Euer Wissen auf dem Prüfstand 46 Impressum 48 3 Vorwort Liebe Leser, alle Jahre wieder wird ein neuer DIS-Studiengang in die Stadt am Arno entsandt mit der Mission: Interkulturalität hautnah zu erleben und zu überleben! Dieses Jahr waren wir die Auserwählten, die sich dieser Aufgabe stellen durften. Welchen Schwierigkeiten wir begegnet sind, welche Erfahrungen wir gesammelt und welche Erlebnisse unser Jahr geprägt haben, könnt ihr in dieser Ausgabe der Esperienze nachlesen. Wir haben für euch Berichte zum Unileben, der florentinischen (Über-)Lebensart, der cucina italiana, dem Unterwegssein und dem Leben als Tourist bzw. dem Kampf gegen dieses und diese zusammengestellt. Wir hoffen mit unseren Erfahrungsberichten besonders unseren Nachfolgern interessante Anregungen und nützliche Hilfestellungen liefern zu können, damit auch sie ihr Jahr in Florenz erfolgreich meistern werden. Zum Leben in Italien ist anzumerken, dass es stets nach dem Grundsatz zu gehen scheint: Viele Wörter lösen große Probleme, bzw. je größer das Problem scheint, desto mehr Wörter und Phantasie sind nötig, um dieses von allen möglichen und unmöglichen, notwendigen und unnotwendigen Seiten zu beleuchten, anzugehen und eventuell sogar auch fast zu lösen – falls man sich nach einer 20-minütigen Diskussion überhaupt noch an das Problem erinnert. D.h. wenn ihr bei einer Prüfung lieber sofort als auf Platz 63 drankommen wollt, dann lasst eurer Kreativität freien Lauf: Erzählt allen wartenden Mitstudenten und am besten auch vor eurem Prof, dass ihr noch arbeiten gehen müsst, nur den Vormittag freibekommen habt, wie euer Chef heißt, welche Kinderkrankheiten dessen Sohn gerade hat, wie schwer es doch ist als ausländischer Student eine Arbeit hier zu finden, ihr diese auf keinen Fall verlieren wollt und ihr jetzt unbedingt geprüft werden müsst, weil ihr ja schließlich die ganze Nacht kein Auge zugetan habt und euch das wohl auch die nächste Nacht kaum gelingen wird, da ihr ca. 3 Packungen Kaffee trinken musstet, um den ganzen Kursinhalt zu lernen … Vielleicht schafft ihr es dann die allgemeine Wartezeit zwar durch euer leeres Geschwätz zu verlängern, eure persönliche dennoch um ungefähr 5 Stunden zu verkürzen. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir uns zurückziehen und „quelli di Bonn“ des nächsten Jahres nach Florenz kommen lassen. Genießt eure Zeit und seht alles nicht zu eng hier. Sicherlich lernt ihr geduldiger zu werden (nehmt immer ein Buch mit, wenn ihr zur Sprechstunde, ins Sekretariat, o.ä. wollt, denn die Wartezeiten können manchmal sehr lang werden) und einiges gelassener zu sehen. Oft wird man hier mit Problemen konfrontiert, von denen man vorher noch gar nicht erahnen konnte, dass es sie geben könnte. Lasst euch hier nicht DIS-qualifizieren und lacht soviel es geht über die oft absurden Situationen des Alltags! Wir wünschen gute Unterhaltung mit unserer Esperienze und ein erlebnisreiches Jahr in Florenz! Eure DISler vom Jahr drüber 4 Die DIS-Qualifizierten des Jahres 2007/2008 5 Florenz sondern den Abend in netter Gesellschaft beginnen zu lassen. Diese ist meist bunt gemischt und besteht neben vielen deutschen Studenten, Sie ist die Wiege der Reauch aus Spaniern, Franzosen, Südnaissance, die Stadt amerikanern und Italienern aus der Medici und der anderen Regionen des Landes. Kunst und nicht zuDen Florentiner an sich kennen zu letzt aus diesen Grünlernen ist eher schwierig, da er, wie den oder vielmehr unsere Florentiner Mitbewohnerin gerade deswegen pilgern selbst zugab, gegenüber Fremden sehr das ganze Jahr über Tourverschlossen ist. Dies ist aber kein Grund isten aus aller Welt in die toszur Sorge, denn Dank des „Erasmusnetzkanische Hauptstadt am Arno. werkes“, welches in Florenz viele Mitglieder hat und zu dem alle ausländischen StudierDen Bus an der Haltestelle Piazza San Marenden, also auch wir DISler, leicht Zugang co verlassend, muss man sich seinen Weg finden, bleibt man nicht lange alleine! zur Uni durch Gruppen von hauptsächlich Amerikanern und Japanern bahnen, die bei Beliebtes Fortbewegungsmittel der Stujedem Wetter die Schlange vor dem Eingang denten aller Nationalitäten ist das Fahrrad, der „Galleria delle Belle Arti“ bilden. Auch das in Florenz für wenig Geld EHRLICH erein Gespräch mit einem Landsmann ist alle worben werden kann. Hübsch anzusehen paar Meter möglich, da auch die Deutschen sind die wenigsten. Dies ist jedoch bei einen nicht unerheblichen Anteil der Besuden zwar historischen, aber deshalb leider chermasse ausmachen! Begleitet wird der schlechten Straßen auch nicht von Nöten. alltägliche Slalomlauf von übertrieben euZudem bietet ein hässliches Exemplar in phorischen Ausrufen der Amerikanerinnen Zusammenspiel mit einem dicken Schloss, („it´s sooo amaaaaaaazing“ oder auch „it´s welches fast teurer ist als das Rad selbst, so loooooovely!“), dem Klicken der japaniszumindest ein wenig mehr Schutz vor chen Fotoapparate und dem Hupkonzert dem regen Diebstahl. Weiteres Fortbeweder italienischen motorini. gungsmittel in Florenz ist der Bus. Nicht von jedem bevorzugt, da er tagsüber meist Anfangs unterscheidet man sich kaum von sehr überfüllt ist und am Abend nur bis ca. den Touristenmassen - da durch Stadtplan 0.30 Uhr fährt. Für längere Strecken aber und zeitweilige Orientierungslosigkeit gekist er unumgänglich, da es hier noch keine ennzeichnet. Doch schon nach einigen Straßenbahn (Tramvia) gibt, welche trotz Wochen kennt man die kürzesten Wege der immer noch anhaltenden Diskussionen und manövriert sich mit sehr viel mehr in Arbeit ist! Leichtigkeit durch die Stadt. Neben den Standorten der verschiedenen dipartimenUngeachtet aller Baustellen, den Touristen ti, des besten Copyshops und des billigsten und dem täglichen Chaos, dem man mit Supermarkts, kennt man nun auch preisviel pazienza entgegentreten sollte, ist Flogünstige, aber doch gute Pizzerien, Bars renz eine wunderschöne Stadt und man und Diskotheken. sollte die Möglichkeit hier einige Monate Zu einem unverzichtbaren abendlichen studieren und somit das Leben hautnah Ritual wird der in Italien zur „Institution“ erleben zu können, in vollen Zügen gegewordene Aperitivo. Dabei geht es nicht nießen. einfach nur darum, ein üppiges Mahl mit Elena De Santis und Jenny Sobotta alkoholischen Getränken zu eröffnen, 6 Ankunft Von Pisa: • Terravision Shuttle-Bus, 8€, 70min bis BF • Bahn: 5,60€, meistens umsteigen in Pisa Centrale, ca. 90min Von Bologna: • Shuttle-Bus zum BF Bologna Centrale 5€, 20min, von da mit dem IC, 8€, 1h10min (fährt nach Campo di Marte, für Santa Maria Novella umsteigen in Rifredi) Florenz werden, während die goldfunkelnden Mosaiken im Inneren auch heute noch den meisten Besuchern staunende „Ahs“ und „Ohs“ entlocken. Geöffnet montags bis samstags 12:00 bis 19:00 Uhr, sonntags 8:30 Uhr bis 14:00 Uhr, und natürlich gebührenpflichtig. Die Porta del Paradiso kann man allerdings vollkommen umsonst bestaunen, was ganze Trauben von Touris auch ausgiebig tun. Wer die in Duomo und Battistero gewonnenen Eindrücke vertiefen und seine kunst- und kulturgeschichtlichen Studien fortsetzen möchte, sei auf das Museo del Duomo (Piazza del Duomo 9) verwiesen. Stadtrundgänge 1) Der Klassiker Die klassische Runde, die ihr auf jeden Fall mit euren Eltern und sonstigen Besuchern drehen müsst, beginnt am Duomo. Den Dom kann man kostenlos besichtigen, allerdings solltet ihr darauf achten, Beine und Schultern bedeckt zu halten, es sei denn, ihr seid scharf auf einen der stylischen Zelluloseumhänge, die am Eingang an allzu leicht bekleidete Touris verteilt werden. Wenn ihr den Ausblick von der Kuppel oder vom Campanile genießen wollt, dann gibt es dafür jeweils eigene Eingänge, an denen natürlich auch kassiert wird. Die Kuppel ist sonntags bis freitags von 8:30 Uhr bis 19:00 Uhr, samstags von 8:30 Uhr bis 17:40 Uhr geöffnet und der Spaß kostet 6 € (ist er aber auch wert!). Byzantinisch-venezianische Pracht erwartet euch in einem der ältesten Bauwerke von Florenz, dem Battistero, erbaut wahrscheinlich zwischen 1059 und 1150. Der mit weißen und grünen Marmorplatten verkleidete Außenbau sollte stilbildend für zahlreiche Kirchen in und um Zur nächsten Station gelangt man fast von alleine, wenn man sich dem Strom der Touristen überlässt, der einen mehr oder weniger bequem die Via dei Calzaiuoli entlang spült. Haltet euch auf der rechten Straßenseite, dann könnte es euch gelingen, einen kurzen Abstecher zur Piazza della Repubblica zu machen. Dort befindet sich auch das älteste (und teuerste…) Café von Florenz, das Gilli von 1733. Auf dem Rückweg zur Via dei Calzaiuoli stolpert man geradezu zwangsläufig über Orsanmichele, einen ehemaligen Kornspeicher, der inzwischen eine Kirche ist. Das Eis, das ihr beim Festival del Gelato gekauft habt (die haben um die 100 Sorten), solltet ihr aber nicht mit reinnehmen. Weiter geht’s zur Piazza della Signoria. Viel Spaß beim Besichtigen des Palazzo Vecchio, der Uffizien und der Loggia dei Lanzi. Und gute Nacht. 7 2) Der Sportliche Wenn euch nach Bewegung ist, dann versucht euch doch mal an folgendem Rundgang: Wir starten am Ponte Vecchio (vom Dom kommend) und überqueren den Arno. Sehnsüchtige Blicke in die Auslagen der Juweliere lassen sich dabei wohl kaum vermeiden. Hinter dem Ponte Vecchio ein klitzekleines Stückchen geradeaus und dann links ab in die Costa di San Giorgio, an Galileos Wohnhaus vorbei geht es immer weiter das erstaunlich stille Sträßchen hinauf zum Forte del Belvedere. Die Festungsanlage dient heute als Ausstellungsort, die Öffnungszeiten richten sich nach den wechselnden Ausstellungen. Die Via del Belvedere entlang, die schnurgerade längs an der ehemaligen Befestigungsmauer verläuft, geht es abwärts, nur damit ihr euch gleich danach umso mehr über den Aufstieg zum Piazzale Michelangelo freuen könnt. Wer das Glück hat, zwischen Reisebussen und Touristenschwärmen einen Platz am Geländer zu ergattern, genießt die Aussicht auf die Kehrseiten von Santa Croce, Dom und Palazzo Vecchio, ansonsten – die Kehrseite der Davidreplik ist auch nicht zu verachten. Von derart weltlichen Genüssen gesättigt, begibt man sich noch Wer ein kleines bisschen abergläubisch ist: hier vor der Diskussion der Tesi oder anderen wichtigen Ereignissen eine Kerze anzuzünden, kann nicht schaden. Überhaupt hat der Innenraum dieser Kirche etwas herrlich Beruhigendes, nicht zuletzt, weil die Benediktinermönche auf künstliche Beleuchtung verzichten. Bevor ihr diesen erhabenen Ort verlasst, solltet ihr noch einen Blick in die Klosterapotheke werfen, die für alle größeren und kleineren Wehwehchen des Körpers und des Geistes ein Mittelchen bereithält. Je nachdem, welchen Rückweg ihr wählt, kommt ihr entweder, wie schon beim Aufstieg, am Rosengarten vorbei, der leider nur im Sommer geöffnet hat, und könnt mit etwas Glück einen Blick auf die Samtpfoten aus dem gegenüberliegenden Katzenasyl erhaschen oder ihr wählt den Weg durch die von Giuseppe Poggi geschaffene Parkanlage hinunter zur Torre San Niccolò. Wer mag, kann noch weiter am Arno entlang zum Ponte della Trinità, der angeblich schönsten Brücke von Florenz, spazieren. Überquert man diese, findet man sich in der Via dei Tornabuoni wieder. Hier sind sämtliche Größen der italienischen Haute Couture versammelt. Angesichts der Schaufensterauslagen fühlt sich so mancher schmerzlich an die Grenzen seines Monatsetats erinnert … ein kleines Stück weiter hinauf an der Franziskanerkirche San Salvatore al Monte vor- Für die Aktualität der Öffnungszeiten und Eintrittspreise übernehmen wir keine Gewähr … bei zu San Miniato al Monte. Dort ruhen die Gebeine des Heiligen Minias, des angeJulia Kühne, Sabine Geiselmann blich einzigen echten florentiner Märtyrers. 8 Grünanlagen • Giardino di Boboli – riesige Parkanlage angeschlossen an den Palazzo Pitti mit vielen Skulpturen, Eintritt leider teuer • Giardino Bardini – Eintritt über Forte Belvedere oder Giardino di Boboli • Forte Belvedere – Super Ausblick auf die Stadt, gut zum Picknicken, oft Ausstellungen, dann evtl. kein Zugang (Eintritt), also informieren. • Parco delle Cascine – größter, öffentlicher Park, fast 4km am Arno entlang, ideal zum Joggen, Spazieren, Radfahren, abends/nachts unbedingt meiden!! • Giardino delle rose – fast ein Geheimtipp, nur im Sommer (Mai, Juni) geöffnet und schön ruhig, kostenlos, Eingang Nähe Piazzale Michelangelo an der Treppe oder der Serpentinenstraße hoch, www.ilgiardinodellerose.it Giardino delle rose • Fiesole – kleiner Ort in der Nähe, Buslinie 7 bis Endstation, Aussichtsplattform mit Blick über ganz Florenz. Ausblick von der Forte Belvedere 9 L’ anno universitario Obwohl das vor lauter Begeisterung für die Stadt und den vielen neuen Eindrücken leicht passieren könnte, solltet ihr eines nicht vergessen: Studieren. Das italienische Universitäts-system ist - sagen wir mal - gewöhnungsbedürftig. Aber man gewöhnt sich schließlich an alles. Nach (oder unter Umständen auch vor) der erfolgreichen Einschreibung stellt sich zunächst das Problem der Kurswahl. Durch die Aufteilung der Kurse in moduli finden viele der Vorlesungen dreimal in der Woche statt, was die Wahlfreiheit bei der Organisation des Stundenplans extrem einschränkt. Der Wunschstundenplan bleibt oft leider eine Illusion. Dafür stehen zu Beginn des Wintersemesters bereits die Kurse für das komplette anno accademico fest, praktischerweise kann man so schon für das ganze Jahr vorplanen. Das Vorlesungsverzeichnis, sowie Listen mit Zeit- und Raumangaben werden kurz vor Semesterbeginn in den dipartimenti ausgehängt, man kann sich das VV aber auch in den Copy Shops rund um die Uni holen. Alle Angaben finden sich auch immer Internet, wo sie häufiger aktualisiert werden. (Die Links zu den wichtigsten Internetseiten findet ihr im nachfolgenden Kasten). Die Wahl der Kurse sollte auf jeden Fall mit Herrn Meli abgesprochen werden, da nicht alle Kurse für den persönlichen piano di studio angerechnet werden können, wie man es manchmal vermutet. Und dann geht’s los ... 10 Je nach Kurs sind die ersten Vorlesungen oft hoffnungslos überfüllt. Hier zahlt sich Durchhaltevermögen aus, weil viele (wir bzw. ihr sicher auch) erst einmal in verschiedene Kurse reinschnuppern und erst dann die endgültige Entscheidung treffen, welchen sie belegen. Andere wiederum tragen sich als non-frequentante ein (der Vorlesungsbesuch fällt weg, es wird lediglich die Prüfung abgehalten) und wenn man Glück hat, hat man nach wenigen lezioni den Sitzplatz sicher. Die Kurse bestehen übrigens ausschließlich aus Vorlesungen, Mitarbeit ist so gut wie nie gefragt, stattdessen eher eine schnelle Schreibhand. Irgendwann im Laufe des Jahres trifft es jeden: man muss zur Sprechstunde. Das System ist einfach und wie fast überall, an der Tür hängt eine Liste, man trägt sich ein, geht zum angegebenen Termin hin und wartet. Das Büro von Herrn Meli entwickelte sich vor allem gegen Ende des Florenzjahres zum wöchentlichen DIS-Treffpunkt. Selbst wenn man sich auf den Florentiner Straßen monatelang nicht gesehen hat, auf dem Flur vor Via S.Reparata, 95, Stanza 10b trifft man im Laufe des Jahres garantiert jeden DISler irgendwann. Die Prüfungen laufen in etwa ab wie die Sprechstunden (warten…), nur mit einem entschieden höheren Adrenalinspiegel. Die Anmeldungen für die esami laufen mittlerweile komplett über das Internet ab, da gab es meines Wissens bisher noch nie Komplikationen. Je nach Kurs empfiehlt es sich, nachts (Freischaltungen immer um 0:00 Uhr) schon einmal einen Blick ins Internet zu werfen, um sich einen der ersten Plätze auf der Liste zu sichern. Am Morgen des Prüftermins müssen nämlich alle Prüflinge zum appello erscheinen und dann wird der Reihe nach durchgeprüft, was bei einem der großen Literaturkurse leicht drei Tage dauern kann. Außer groben Angaben des Dozenten kann man nur schlecht abschätzen, wer wann dran ist, also heißt es wieder: warten. Und sich dabei bloß nicht nervös machen lassen! Die Prüfzeit variiert je nach Dozent von 20 Minuten bis hin zu einer Stunde. Was vermutlich am gewöhnungsbedürftigsten ist: Die (übrigens fast ausschließlich mündlichen) Prüfungen sind öffentlich, d.h. jeder kann sich theoretisch im Raum aufhalten und zusehen. Diese Gelegenheit nutzen viele vor allem bei den ersten Prüflingen, um sich ein Bild von den Fragen zu machen. Auf Wunsch hält der Professor die Prüfung natürlich unter vier Augen ab. Aber keine Sorge, man gewöhnt sich schneller daran, als man denkt und im Endeffekt nimmt man die Anwesenden während der Prüfung kaum wahr. (Es sei denn, sie stehen schräg hinter der Professorin, schauen einen mit großen Augen an und notieren sich jedes Wort, das man sagt. Da wird man schonmal leicht aggressiv.) Außer der nervlich belastenden Warterei funktioniert das System ganz gut, denn auch die Professoren bemühen sich meist, alles schnell über die Bühne gehen zu lassen. Ausnahmen gibt es natürlich auch hier. (Dozentin kommt eine halbe Stunde zu spät – verschanzt sich eine weitere halbe Stunde im Büro – verlässt es mit den Worten „So, wer will denn jetzt anfangen?“ (???) und entlässt den Prüfling nach einer nervenaufreibenden, knappen Stunde mit den Worten „Ach, ich würde so gerne noch länger prüfen, am liebsten zwei Stunden für jeden, aber das geht ja leider nicht…“) vor, zwischen und nach den Vorlesungen, Sprechstunden, Prüfungen und Stunden um Stunden in der Bibliothek – die verbringt man mit caffè, Eis, quatschen im Hof, stimmt sich mit Vergnügen in das altbekannte lamentarsi über die Uni, Italien und Gott und die Welt ein und genießt dabei einfach nur das Leben. Insomma: Selbstorganisation ist auch hier alles. Wenn man sich einmal darauf eingestellt hat, dass nicht alles so durchstrukturiert ist, wie an deutschen Unis, und sich ein wenig auf die italienische Art zu studieren einlassen kann, kann man das florentiner Studentenleben bestens genießen. Und mit dem guten Gefühl, dass man ja als „disziplinierter Deutscher“ organisierter leben KÖNNTE, wenn man nur WOLLTE (und das gelegentlich auch mal tut), kann eigentlich nichts mehr schief gehen. :-) Corinna Domnick Und dann gibt es natürlich noch die Zeit 11 Checkliste Uni Einschreibung: Ihr braucht: • 2 Passbilder • das Studienbuch und ggf. alle Scheine • Kopie der Stipendienzusage • Beglaubigte Kopie des Abizeugnisses • Nachweis über die gezahlten Gebühren von 14,62€, die man vorher bei der Post einzahlen muss • Nachweis über die Einzahlung der tassa regionale von 98€, falls ihr eure Laurea innerhalb des Florenzjahres machen wollt (was ja anzunehmen ist), ebenfalls bei der Post einzahlbar • Codice Fiscale Bibliotheken • Biblioteca Nazionale: großer, heller Lesesaal mit ruhiger Atmosphäre (wirklich ruhig!), leider sehr tiefe Stühle, schlechte Arbeitshaltung; haben einfach alles, aber sehr streng und bürokratisch (immer nur 3 Bücher in Lektüre, Ausleihe nur mit Domicilio in Florenz…) • Biblioteca delle Oblate, Via dell’Oriuolo: Städtische Bibliothek mit Belletristik, Fachliteratur, CDs und DVDs, kostenloser Internetanschluss (zeitl. begrenzt), komplett neu renoviert, sehr schön, Lesesaal, Sofas in den Bib-Räumen, Innenhof, große Terrasse • Marucelliana, Via Cavour: Schöner, alter Lesesaal, gute Arbeitsatmosphäre • Unibibliothek, Gebäude Via Alfani: Lesesaal im Erdgeschoss eher klein, unruhig, aber gut klimatisiert, in den oberen Stockwerken weitere Räume Unileben Ansprechpartner: Dott. Marco Meli & Prof.essa Rita Svandrlik, Via S.Reparata 93-95, 3.Stock bzw. 1.Stock Wichtige Internetadressen: • www.lettere.unifi.it Internetseite der Fakultät, hier findet ihr alles Wissenswerte zu Fakultät und Studium • http://fenzi.dssg.unifi.it/ dip Kursübersicht (Inhalte, Zeiten etc.) Übersicht über Dozenten • http://stud.unifi.it:8080/ prenot Online-Anmeldung für Prüfungen 12 Guida Universitaria Kursberichte Letteratura italiana • Inferni. Un percorso letterario da Dante alla contemporaneità (G. A. Venturi) • La scrittura della storia da Verga a Pirandello Der Titel sagt eigentlich alles. Ein Durch(Jole Soldateschi) marsch durch die Hölle. Jedenfalls die literVier Werke von Verga, Pirandello und De arische, denn der Kurs ist dank des Themas Roberto, deren Inhalte und zusätzliche In- und des Humors des Dozenten sehr unterformationen zu den Autoren, deren Leben haltsam. Das einzige was hier höllisch ist, und Gesamtwerk, sowie historischen Fak- ist der Arbeitsaufwand: Auf dem Programm ten über Sizilien stellten den Kursinhalt dar. stehen außer Dante, Boccaccio, Tasso und Auch an “lustigen” Witzen von Seiten der Primo Levi auch noch Baudelaire, Rimbaud und Jonathan Littell. Die esami sind für den Professorin mangelte es nie! Der Arbeitsaufwand ist sehr groß und Professor ein besonderes Ereignis: Das einnimmt wirklich sehr viel Zeit in Anspruch. zige Mal im Semester, wo zwei Intellekte Gelesen werden mussten mehrere umfan- direkt aufeinanderprallen. Dementsprechgreiche Werke (ungefähr 400-500 Seiten), end bemüht er sich um individuelle, wenn sowie ebenso umfangreiche Sekundärlit- möglich sogar maßgeschneiderte, Fragen eratur (ungefähr 300 Seiten). Die Verwend- für jeden einzelnen Prüfling. Er merkt soung der im Unterricht gemachten Notizen fort, ob und wieviel man gelernt hat, folist ebenso wichtig wie nützlich. Ein reduzi- glich sind die Prüfungen recht kurz und meistens auch schmerzlos; die Benotung ertes Programm für DISler gibt es nicht! Im Laufe des Prüfungsgesprächs (etwa 30- ist fair. 40 Minuten) lässt die anfängliche Nervo- Wenn schon letteratura italiana, dann diessität nach. Die Benotung ist sehr fair, hängt er Kurs! Unterhaltsam und informativ. aber wohl auch von der Tagesform der Professorin ab (grundsätzlich scheint sie fleißigen, deutschen Studenten gegenüber sehr gut gesinnt!) Ich würde den Kurs wieder belegen, weil er anhand bedeutender Literatur Sizilien in Hinblick auf die historischen Ereignisse, sowie deren Auswirkungen und Problematiken bis heute beleuchtet hat. Trotz des großen Arbeitsaufwandes hat man am Ende das Gefühl, eine Menge dazu gelernt zu haben. • "Scrittori di parole" e "Scrittori di cose". Il romanzo italiano al tramonto dell'Ottocento: D'Annunzio, Svevo e Pirandello (Enrico Ghidetti) Sehr viele Studenten: man musste wegen der begrenzten Platzanzahl sehr viel früher da sein. Selbst wenn man in der vierten Reihe saß war es bereits schwer dem Unterricht zu folgen, weil der Geräuschpegel sehr hoch und die Stimme des Professors trotz Mikrofon sehr leise war. Der Unterricht war nicht sehr interessant gestaltet, da der Professor stets in der gleichen Tonlage aus seinen Notizen und Büchern vorlas. 13 Für die Prüfung mussten die drei besprochenen Romane und zwei Bücher des Professors (die nur teilweise zum Kursinhalt passten) gelesen werden. Wer von der Assistentin geprüft wurde, hatte Glück und gute Noten, der Professor hatte sehr viel höhere Ansprüche. Letteratura tedesca • J. W. Goethe: Faust I (Sara Menghetti-Barni) Der Kurs war mit etwa 15 Leuten angenehm klein und bestand zudem hauptsächlich aus Deutschen (DIS-Studenten). Inhalt des Kurses war sowohl die Lektüre und Interpretation von Goethes Faust, als auch die Dadurch, dass nur aus den Büchern, die Entstehungsgeschichte und die Verarbeiauch zu lernen waren, vorgelesen wurde, tung des historischen Faust-Stoffes in der hätte man als non frequentante nicht weni- Literatur. ger gelernt. Im Anschluss an die Vorlesung wurde von Seiten der Professorin gerne eine länger andauernde Diskussion mit den Studenten • Percorsi romanzeschi del Novecento über unterschiedlichste Themenbereiche (Elisabetta Bacchereti) geführt! Neben der Lektüre des Haupttextes, waren diverse, relativ kurze Aufsätze Ein typischer Kurs über italienische Litera- Bestandteil der Bibliographie, welche zur tur: 5 Romane, 3 Sekundärwerke und ein persönlichen Wissenserweiterung dienen Haufen Aufsätze, der noch um Informa- sollten, aber nicht direkt prüfungsrelevant tionen zu jedem genannten Autor erwei- waren. tert hätte werden sollen. Frau Bacchereti Die Prüfungsgespräche dauerten im Ververlor sich zwar gelegentlich in Einzelheit- gleich zu anderen sehr lange (ca. 45-60 en, stellte ihren Stoff aber verständlich und Minuten), abgefragt wurden fast aussunterhaltsam vor. Auf Grund der guten chließlich die Notizen aus der Vorlesung. Strukturierung und einem angenehmen Die Anwesenheit und Mitschrift im UnterVortragstempo, hatten wir zum Schluss richt ist deshalb sehr zu empfehlen! umfangreiche Mitschriften. Ich würde den Kurs wieder belegen, weil Der Lernaufwand war sehr hoch, dafür wur- die Besprechung des Werkes viele verden in einem 40-minütigen Gespräch auch schiedene Aspekte intensiv beleuchtet hat. nur grundsätzliche Aspekte abgefragt. Frau Allerdings waren eigene Interpretationen Bacchereti war sehr freundlich in der Prü- und Ansätze weder im Unterricht noch in fung und es gilt ihr Motto: „basta che sa- der Prüfung gefragt. pete tutto quello che ho detto io.“ • Helena nel Faust (Vivetta Vivarelli) Der Titel der Veranstaltung vermittelte eine nicht ganz zutreffende Vorstellung des Kursinhaltes: Faust war nur eines der vielen behandelten Werke. Eigentlich wurde das Griechenlandbild verschiedener deutscher 14 Autoren des 18. und 19. Jahrhunderts beleuchtet. Aufgrund der schlechten Akkustik und der sprunghaften Vortragsweise wurde erst bei der selbstständigen Beschäftigung mit den Texten und Autoren deutlich, wie spannend das Thema ist. Die Prüfungsthemen wurden erst in der letzten Stunde bekannt gegeben und die Prüfungsbedingungen waren eine echte Härteprobe: verspätetes Erscheinen der Professorin, gleichzeitig stattfindende Sprechstunde, stundenlanges Warten im überhitzten Gang ohne Stühle, Telefonanrufe während der Prüfung … Neben einigen sehr allgemein gehaltenen Fragen, kamen überraschend auch einige sehr spezifische, deren Wichtigkeit aus dem Unterricht nicht hervorging. Trotzdem wurden die Noten großzügig vergeben. Frau Vivarelli bezieht gerne philosophische Themen mit in den Unterricht ein und ist eine sehr bemühte Dozentin. Linguistica • Dialettologia italiana (Neri Binazzi) Prof. Binazzi hat das Thema sehr ausführlich, strukturiert und langsam erarbeitet. Die längeren Wiederholungen zu Beginn der Stunde waren nur nach vorheriger Abwesenheit hilfreich. Es war ein interessanter Einblick in die italienische Sprachgeschichte und die Entwicklung der verschiedenen Dialekte. Abgesehen von den linguistischen Einzelheiten der einzelnen Dialekte ließ sich der Stoff leicht lernen und als DISler hatten wir ein „programma ridotto“. Die Prüfung war sehr fair und es wurden Aspekte aus allen Bereichen abgefragt. Wir würden den Kurs wieder belegen, weil man dem Thema täglich im Alltag begegnet und man auf die vorher erworbenen sprachwissenschaftlichen Grundlagen gut aufbauen konnte. • Semantica e Lessicologia (Massimo Moneglia) Der Kurs beschäftigte sich mit der Sprechakttheorie von Austin und Searle. Die Teilnehmerzahl war im Gegenstaz zu den überlaufenen Literaturkursen sehr klein. Das führte zu einem sehr angenehmen Arbeitsklima und man konnte schnell Kontakt zu anderen Studenten knüpfen. Der Arbeitsaufwand war verglichen mit anderen Kursen recht gering. Für die Prüfung waren Aufsätze von Austin und Searle zu lesen. Herr Moneglia legt sehr großen Wert auf exakte Formulierungen, um nicht zu sagen: Eine wortwörtliche Wiedergabe seiner eigenen Ausführungen. Trotz des geringen Arbeitsaufwandes würde ich den Kurs nicht weiterempfehlen. Prof. Moneglia neigt sehr stark zu ausführlichen Erklärungen und noch viel stärker zu Wiederholungen. Dadurch wurde das Ganze recht zäh! Weitere Meinung: Ich würde den Kurs wieder belegen, weil die Atmosphäre aufgrund der geringen Teilnehmerzahl sehr angenehm war. Es bestand jederzeit die Möglichkeit, Fragen zu stellen. • Psicolinguistica (Beatrice Salvadori) Der Kurs wurde von drei Professoren geleitet und teilte sich in drei Blöcke auf. Dabei war jeder Professor für ein anderes Themengebiet zuständig. Inhaltlich ging es vor allem um den Sprecherwerb und die Sprachentwicklung bei Kindern im Alter zwischen 0-3 Jahren. Für die Prüfung musste man sowohl den Inhalt der Vorlesungen als auch die Texte im Skript gut kennen. Jedes Themengebiet wurde von dem zuständigen Professor 15 geprüft. Ich würde den Kurs weiterempfehlen, da er die Sprache aus einer neuen, realitätsbezogenen Perspektive betrachtet und analysiert. Vor allem die Vorlesungen bei Prof.ssa Brandi sind positiv hervorzuheben. Mit einer PowerPoint-Präsentation, in der zahlreiche Video- und Sprachaufnahmen integriert waren, wurde der Inhalt sehr anschaulich dargeboten. • Sociolinguistica (Patrizia Bellucci) Anhand von Beispielen und Schemata werden die synchronen Varietäten der italienischen Sprache besprochen. Dabei stehen die unterschiedlichen Erscheinungsformen, wie z.B. italiano popolare oder auch italiani regionali im Vordergrund. Im Kurs waren sehr viele Teilnehmer, er wurde geleitet von einer sympathischen Professorin, die uns stets 5 Minuten vor Ende der Veranstaltung mit den Worten „Vi vedo stanchi“ entließ. Abwechslungsreiche Lehrmethoden, auch durch Einbezug von Sprachproben der Studenten unterschiedlicher Herkunft bereicherten die Stunden. Der Lernauffwand ist normalerweise recht groß, für ausländische Studierende gibt es aber ein programma ridotto (Lehrbuch, Skript und Mitschrift); im Voraus teilte Prof. essa Bellucci Ablauf der Prüfung und prüfungsrelevante Themen mit. Die Prüfung war mündlich, ca. 15-20 Minuten, man muss Definitionen möglichst auswendig vortragen und Schemata erläutern können, außerdem Charakteristika der einzelnen Varietäten beherrschen. 16 Filosofia • Filosofia della logica e del linguaggio (Sergio Bernini) Wir erhielten eine Einführung in die philosophische Betrachtungsweise der Sprache, wobei vor allem die Theorien von Gottlob Frege, Bertrand Russell, Ludwig Wittgenstein und Saul Aaron Kripke behandelt wurden. Anhand dieser Theorien wurden uns die Logik der Sprache und ihre logische Schreibweise näher gebracht. Es handelte sich um einen relativ kleinen Kurs (ca. 30 Studenten), mit lebhaftem Vortrag des Professors, bei dem Fragen und Einwände seitens der Studenten zu interessanten Diskussionen führten. Inhaltlich ist der Kurs anspruchsvoll, vor allem wegen der Abstraktheit der logischen Theorien und deren Anwendung auf den Sprachgebrauch, die Literatur ist allerdings überschaubar (1 Buch, 1 Aufsatz und Mitschrift der Vorlesung). Die mündliche Prüfung dauerte ca. 20-30 Minuten und es wurden angemessene Fragen gestellt, auf Wunsch gestattet Professor Ausweichtermin für die Prüfung. • Estetica (Gianluca Garelli) In schnellem Vortragstempo wurde uns ein Überblick über Positionen zur Ästhetik von Winckelmann bis heute eröffnet. Das Mitschreiben war anfangs schwer, aber der prüfungsrelevante Stoff befindet sich in der Literatur. Diese war übersichtlich, sollte aber detailliert gelernt werden. Zum Teil konnten die Texte „im Original“, also auf Deutsch gelesen werden. In der Prüfung, sowie bei der Benotung war Prof. Garelli sehr fair, freundlich und hilfsbereit. Wir würden den Kurs wieder belegen, weil Prof. Garelli seinen Stoff begeistert und strukturiert vermittelt, für Fragen offen ist und die Prüfung trotz vorheriger Panik sehr positiv verlaufen ist. Storia contemporanea • Leonardo Da Vinci (Paulo Galuzzi) • Cinema e storia: rappresentazioni dell’Italia repubblicana (Monica Galfré) Eine tolle Einführung in das Leben und Werk Leonardos und mit Abstand der interessanteste Kurs, den ich in Florenz besucht habe. Der Unterricht war spannend und anschaulich gestaltet, was durch gut gemachte Power-Point-Präsentationen und authentisches Material (der Kurs fand im Museo della Storia della Scienza statt – Herr Galluzzi ist dessen Leiter) noch verstärkt wurde. Der Arbeitsaufwand war angemessen und die Prüfung sehr fair. Ich würde den Kurs auf jeden Fall wieder belegen, weil er thematisch sehr interessant und gut strukturiert war. Geografia • Geografia culturale (Prof. Cassi) Einige Vorträge von Gastprofessoren, oder anderen Gästen, die Professorin hat die wenigen Texte, die zu lesen waren, ausgeteilt, so musste man nichts selbst kopieren, die Ausländer sollten eigentlich eine mündliche Prüfung absolvieren, aber mussten dann doch die schriftliche Prüfung machen, welche innerhalb weniger Stunden korrigiert war und sehr gut benotet wurde. Wenn man noch einen Kurs in Geografia belegen muss, würde ich diesen Kurs empfehlen, weil man durch die vielen Vorträge Abwechslung im Kursalltag hat, außerdem ist der Lernaufwand im Vergleich zu vielen anderen Kursen recht gering und die Benotung gut. Der Kurs fand nur zwei Mal in der Woche statt. In einer Stunde wurden Filme gezeigt, in der folgenden wurden sie im Kurs besprochen. Da viele Filme alt waren und die Tonqualität nicht sehr gut war, ist es sehr schwer gewesen sie verstehen zu können, vor allem, wenn man nicht Geschichte studiert. Der Seminarstil in diesem Kurs hat das Lernen zusätzlich erschwert. Für die Prüfung musste ein vorgegebenes Buch und eins nach Wahl gelernt werden. Dank netter Kommilitonen und kleinen Lerngruppen war es möglich die Prüfung ganz gut zu bestehen. Die Professorin war sehr nett und zuvorkommend! Ich würde den Kurs wieder belegen, weil ich in diesem Kurs viel über Italien gelernt habe. Das Kurskonzept war durch die Einbindung von Filmen sehr interessant und ansprechend. Allerdings würde ich eher empfehlen kein terzo modulo in einem studienfremden Fach zu belegen, wie es in diesem Kurs war, weil sehr viel vorausgesetzt wurde. Storia dell’Arte • Filosofia della musica (Eleonora Negri) Der Kurs beschäftigte sich mit der Beziehung zwischen Musik, Alchimie und Philosophie beginnend beim Neoplatonismus. Ausgehend von dieser Theorie wurde die Zauberflöte von Mozart analysiert. Die Vorlesung wurde in zwei Hälften geteilt abgehalten: In der ersten Hälfte ging es um die Geschichte der Alchimie und philoso17 phische Reflexionen über die Musik. In der zweiten Hälfte wurde das Libretto der Zauberflöte nach alchemistischen und philosophischen Gesichtspunkten kommentiert und analysiert. Ich würde den Kurs wieder belegen, weil er eine angenehme Abwechslung zu anderen Kursen darstellt. Neben dem fachfremden Inhalt, bekommt man zusätzlich sowohl Musik vom Band als auch dal vivo al pianoforte von der Professorin vorgetragen. Prof. ssa Negri blüht in ihrer Materie vollkommen auf und sie ist jederzeit bereit Fragen zu beantworten. • Storia dell’archeologia (Maria Marzi) Ohne archäologische Vorkenntnisse war es zum Teil etwas schwierig dem Kurs zu folgen, auch weil ein roter Faden nicht immer ersichtlich war. Dies wurde jedoch nach dem Lesen der angemessenen Pflichtlektüre deutlich besser und spätestens bei der sehr wohlwollenden Prüfung („Toll, endlich hören wir mal, wie man die Werke Winckelmanns richtig ausspricht!“) waren auch die manchmal endlos scheinenden Vorträge im Museo dell’Archeologia vollends vergessen. Wie bei vielen Kunstgeschichtskursen musste eine CD mit Bildern von Vasen, • Storia della fotografia Skulpturen, Tempeln, Ausgrabungsstätten (Tiziana Serena) etc. auswendig gelernt werden. Ich würde den Kurs wieder belegen, weil Die an sich gut strukturierte Vorlesung Frau Marzi (deutschen) Studenten gewurde mit Powerpoint- Präsentation ge- genüber sehr freundlich gesinnt scheint halten. Leider umfasste sie nur die Hälfte (schließlich geht die Disziplin auf einen des zu lernenden Stoffes und bezog einige Deutschen zurück) . Fotografen ein, die nicht prüfungsrelevant waren. Die monotone und leise Vortragsweise, sowie der abgedunkelte Raum er- • Storia della critica d‘arte schwerten das Mitschreiben. (Dott. Piergiacomo Petrioli) Wie in jedem Storia dell’Arte Kurs war das Lernpensum sehr umfangreich: ca. 200 Fo- Da der Dozent recht jung ist, ist er auch tos, zu denen Titel, Fotograf, Jahr, Strömung sehr motiviert und zieht sein gut strukturiund Analyse gelernt werden mussten, so- ertes Programm straff durch. Die Vorlesung wie die Geschichte der Fotografie. verschafft einem einen Überblick über die Prof.essa Serena ist in der Prüfung sehr Kunstkritik, das heißt also, dass nicht die streng und exakt, bei der willkürlichen Fo- Kunstwerke an sich besprochen werden, to-Auswahl konnte man durchaus auch bei sondern ihre Darstellung in (literarischen) der ersten Frage durchfallen, die Quote war Texten. dementsprechend hoch! Für die mündliche Prüfung wird auf AnIch würde den Kurs nur bedingt weiter- frage und ein bisschen Bitten auch das Proempfehlen, da das Thema zwar interessant gramm reduziert. Es handelt sich dann um war, die Motivation aber durch die Vorle- ein Grundlagenwerk („Die Geschichte der sung verringert wurde. Der Stoff musste Kunstkritik“) und ein Werk zu einer Epoche zu detailgenau gelernt werden und der nach Wahl, die einen besonders interessiPrüfungsverlauf ist zum Teil von Glück ab- ert. Die Prüfung dauert 20-30 min. Ich würde den Kurs auf jeden Fall weiterhängig. empfehlen, da er einen guten Überblick schafft und das gelernte Wissen vor allem 18 hier in Florenz gleich genutzt werden kann. Für die Prüfung rate ich, sich früh anzumelden, damit man schnell drankommt, da die Fragen gegen Ende (des Prüfungstages) schwieriger werden. Beim Vertiefungsthema sollte man sich auch auf Detailfragen einstellen. war. Die Präsentation erleichterte die Mitschrift und ließ erkennen welche Inhalte für die Prüfung von Bedeutung waren. Für die Prüfung, die entgegen der üblichen Prüfungsform SCHRIFTLICH war, waren zwei recht umfangreiche Bücher zu lesen. Ich würde diesen Kurs wieder belegen, weil er einen guten Einblick in die italienische Gesellschaft ermöglicht. • Storia della Musica Moderna e con• Storia e critica del cinema temporanea (Prof. Bernardi) (Mila De Santis) Inhalt des Kurses war die Entwicklung der Musik, speziell der Gattung Lied im 19. und 20.Jahrhundert. Es waren sowohl deutsche als auch französische und italienische Komponisten vertreten. Angefangen bei Beethoven über Schubert und Schumann, Debussy und Ravel bis hin zu Respighi und Casella. Eine sehr entspannende Veranstaltung, bei der man sehr viel für’s Ohr geboten bekommt. Doch vor dem Vergnügen kommt bekanntlich die Arbeit! Aus einer langen Literaturliste sind drei Werke für die Prüfung auszuwählen, die sehr umfangreich sein können! In der Prüfung nimmt die Professorin Rücksicht darauf, dass man keine musikalische Vorbildung besitzt und verzichtet freundlicherweise auf musiktheoretische Fragen. Ich würde den Kurs wieder belegen, weil er einen guten Überblick über die musikalischen Entwicklungen im 19. und 20. Jahrhundert gibt. Für alle Musikfreunde sehr zu empfehlen. Der Kurs bietet einen Überblick über die Kinoepochen oder –strömungen von den Anfängen bei Lumière und Co bis heute (Theorie mit mehr oder weniger gut strukturierten Präsentationen und Filmbeispiele); zu lernen sind außer den appunti ein manuale und ein libro a scelta, außerdem soll man zu jedem Sitzungsthema einen Film von der Liste, die zu Anfang ausgeteilt wird, in voller Länge gesehen haben (muss man meiner Meinung nach aber nicht…); Prüfung ist schriftlich: man muss eins der Sitzungsthemen in Form eines Aufsatzes darstellen und eine kurze Frage zum libro a scelta beantworten, dafür hat man 2 Zeitstunden zur Verfügung. Würde den Kurs wieder belegen, weil er erstens interessant, zweitens einigermaßen übersichtlich und drittens nicht zu mechanisch ist, sich der Professor viertens merklich für seine Themen begeistern kann und nicht einfach nur Fakten runterleiert und sich schließlich fünftens der Arbeitsaufwand in Grenzen hält. • Storia della Radio e Televisone (Paola Valentini) Inhalt dieser Veranstaltung war die Geschichte des Radios und Fernsehens in Italien. Der Vortrag der Professorin wurde von einer PowerPoint-Präsentation unterstützt, die mit vielen unterhaltsamen und interessanten Video- und Hörbeispielen bestückt 19 Kulturprogramm des DAAD Ein Blick hinter die Kulissen der Museen und Institute chen Touristenrouten befinden. Unser Weg führte uns in das vom Stadtkern abgelegene Museo Stibbert. Im November besichtigten wir die florentiner Biblioteca Nazionale und erhielten Einsicht in wertvolle, normalerweise nicht zugängliche Manuskripte. Trotz sehr langer Vorträge war es dennoch interessant zu sehen, wie die Buchbestände der Bibliothek Accademia della Crusca organisiert sind und vor allem inwieweit die Bibliothek durch die Überschwemmung Als Stipendiaten des DAAD wurde uns ein von 1966 in Mitleidenschaft gezogen wurKulturprogramm angeboten, das diverse de. In Verbindung mit dieser Besichtigung Museumsbesuche und Führungen durch stand dann der Besuch eines Restaurationskulturelle Einrichtungen vorsah. Dabei Ateliers. stand uns stets Herr Paul Rentrop, als Organisator und Unterhalter zur Seite. Anfang Nach einer Winterpause trafen wir uns im Oktober fand das erste Begrüßungstreffen März wieder um die Galleria Palatina des und Kennenlernen der vierzehn Stipendiat- Palazzo Pitti zu besichtigen. Nach einer en statt, darunter fünf Studenten, die nicht sehr interessanten Führung durch den Palder Bonner Exzellenz angehören. In der Bar ast hatten einige wenige von uns noch die Ambrogio trafen wir uns zum Aperitivo, der Möglichkeit, die für Touristen normaleruns vom DAAD spendiert wurde, und ver- weise nicht zugänglichen Baderäume zu besichtigen. Dieses Privileg hatten wir brachten einen gemütlichen Abend. Herrn Rentrops Überredungskünsten zu In der darauf folgenden Woche stand die verdanken. Besichtigung der Accademia della Crusca auf dem Plan, der ältesten Sprachgesells- Das vorerst letzte Treffen führte uns in die chaft, deren Aufgabe das Studium sowie Restaurierungswerkstätten des Opificio das Bewahren der italienischen Sprache delle Pietre dure in der Fortezza da Basso. ist. Besonders interessant war die Einsicht Beeindruckend waren die äußerst aufwenin alte Wörterbücher und die zahlreichen digen Restaurierungsarbeiten an einem Wappen in Form von Scheffeln, die man in Altarkreuz von Giotto, die bereits mehrere den Konferenzräumen bewundern konnte. Jahre in Anspruch nehmen. Als nächstes bot Herr Rentrop uns einen Zu unser aller Bedauern hat Herr Rentrop historischen Spaziergang durch die Gärten sein Versprechen über eine gemeinsame von Florenz an, die sich abseits der übli- Weinprobe nicht eingehalten. Doch dies ist natürlich verzeihlich, da er uns in dem 20 mittelte und später regelmäßig unsere certificati di frequenza dorthin weiterleitete, sodass wir die folgenden Raten doch noch regelmäßig erhalten haben. Nichts hat uns in diesen Tagen voller Erwartung auf eine Finanzspritze mehr erfreut als eine Email von Herrn Rentrop! Museo Stibbert nervenaufreibenden Chaos um die Einschreibung stets hilfreich zur Seite stand und zwischen uns und der zuständigen Abteilung im Außenministerium in Rom bezüglich der ersten Stipendienrate ver- Alles in Allem waren dies sehr interessante Besichtungen und Führungen, die auf diese Weise im Alleingang sicherlich nicht möglich gewesen wären. Von daher war es durchaus empfehlenswert auch mal einen Kurs ausfallen zu lassen, um am Kulturprogramm teilnehmen zu können. Sonja Smolka Auf der Suche nach einem Praktikum Nachdem sich das anfängliche Ankunftsund Organisationschaos gelegt und man einen ungefähren Durchblick im universitären System und Überblick über den Stundenplan hatte, habe ich entschieden vier Prüfungen im ersten und eine im zweiten Semester zu machen, in dem ich evtl. auch noch mit meiner Bachelorarbeit anfangen wollte. Da ja ein Kurs in Florenz meist nach fünf Wochen zu Ende ist, habe ich entschieden mich nach einem Job oder Praktikum für die Frühlingsmonate umzuschauen. Da ich mich für den Bereich Tourismus interessiere, wollte ich die hohe Anzahl der Touristen in Florenz zu meinem Vorteil nutzen. Um einige Ideen über Jobs und Praktika zu bekommen, machte ich mich auf in die Via Cavour, genauer ins centro d’impiego. Nachdem ich eine Mitarbeiterin gefunden hatte, brachte ich mein Anliegen vor. Sie meinte nur, dass sie keine Praktika vermitteln würden und damit war für sie das Gespräch eigentlich auch schon beendet. Als ich ihr aber klar machte, dass ich zunächst nur auf der Suche nach Informationen und Adressen sei, gab sie mir eine Liste mit Internetlinks, unter denen man in verschieden Bereichen Jobangebote finden könnte. Das war ja mal ein Anfang. Wieder auf der Via Cavour stehend sah ich das braune Schild der Touristeninformation. Wenn man dort nicht mit Touristen aus aller Welt zu tun bekommt, wo dann? Schon stand ich in dem kleinen Hinterzimmer der agenzia turistica, dem Büro des Leiters, Herr Ossi. Schnell wurde klar, dass noch einige Praktikumsstellen zu vergeben waren, doch die ganze Sache hatte einen Haken: Ich musste von der Uni eine Bestätigung vorlegen, dass es sich um ein Pflichtpraktikum handelte mit dem Grund, dass ich dann nicht bezahlt werden müsste. Das ist man ja von Praktika sowieso gewöhnt. Also beschloss ich erstmal Herrn Meli zu fragen, da ich bereits das für das Bonner System erforderliche Praktikum gemacht hatte. Herr Meli, wie immer fröhlich pfeifend, versprach mir, dass wir dieses Problem lösen könnten, indem ein Teil meines in zwei Etappen absolvierten Praktikums gestrichen wurde. So hatte ich 21 also noch vier Wochen abzuleisten. Er wies mich noch darauf hin, dass einer noch ins Praktikantenbüro müsse, da alle Anträge auf ein Praktikum dort bearbeitet werden. Er gab mir die Adresse sowie die Öffnungszeiten. Total motiviert machte ich mich also wieder auf in die Touristeninformation, um den genauen Verlauf des Praktikums abzusprechen. Damit ich im zweiten Semester ausreichend Zeit für die noch ausstehende Prüfung und auch für die Bachelorarbeit haben würde, vereinbarten wir zwei Wochen im April und zwei im Juni. Der nächste Gang führte mich also zum Praktikantenbüro, das sich im Innenhof des Uni-Gebäudes von Via Alfani 56 befindet. Obwohl ich Punkt drei Uhr vor der Tür stand, schrieb ich mich auf die an der Tür hängenden Liste bereits auf Platz 46. Ich konnte kaum glauben, dass innerhalb von nur eineinhalb Stunden so viele Studenten abgefertigt werden sollten, aber ein Versuch war es wert. Die Zeit verstrich und 15 Minuten nach dem eigentlichen Ende der Öffnungszeiten, kam ich endlich an die Reihe. Die Dame war noch erstaunlich gut gelaunt und gewillt die Angelegenheiten schnell über die Bühne zu bringen. Leider endete unser Gespräch schon nach wenigen Sekunden, nachdem sie mich nach meiner Matrikelnummer fragte. Tja, die hatte ich aber noch nicht, da es ja mit der Einschreibung in diesem Jahr besonders lange gedauert hat. Also hatte ich mal 22 wieder einen gesamten Nachmittag wartend vor irgendeiner Tür verbracht, ohne etwas erreicht zu haben. Drei Wochen später, glücklich mein Libretto in den Händen haltend, machte ich mich wieder ins Praktikantenbüro auf. Dieses Mal wollte ich cleverer vorgehen und war schon eine halbe Stunde vor der eigentlichen Öffnungszeit zur Stelle: mit Erfolg – Platz 12. Alles ging auch recht flott und als ich nun wieder der Dame gegenüber saß, konnten wir ohne Probleme den Antrag ausfüllen. Sie war nur sehr überrascht, wie früh ich dran war. Das Praktikum sollte schließlich erst im April sein und wir hatten gerade mal November. Nach fünf Minuten verließ ich glücklich das Uni-Gebäude. Nun fehlten nur noch ein paar Unterschriften: vom Presidente del corso di Laurea, von Herrn Ossi aus der Touristeninformation und meinem Tutore universitario. Also schrieb ich mich sofort wieder auf die Sprechstundenliste von Herrn Meli, der jedoch feststellte, dass die Dame im Praktikantenbüro nicht ihn als Tutore vermerkt hatte, sondern Frau Farina. Was jedoch nicht weiter tragisch war, da sie auch die Presidente del corso di Laurea war und ich da ja sowieso noch hin musste. Also ging ich sofort zu ihrem Sprechstundenzimmer, das sich im Untergeschoss des Gebäudes in Via Santa Reparata befindet. Fix auf die Liste geschrieben und ab zu Herrn Ossi. Der unterschrieb auch gleich, wollte jedoch, dass ich ihm in den nächsten Tagen die Kopie mit allen Unterschriften vorbeibringe. Das sollte ja nun hoffentlich kein Problem mehr sein. Ich ging also zur Sprechstunde von Frau Farina, die zwar viel zu spät, schließlich aber doch noch kam. Auch hier wieder ein ewige Warterei, dafür, dass sie ihre Unterschrift auf das Blatt setzte und mir viel Spaß wünschte. Dann musste ich also nur noch die Kopie in der Touristeninfo und das Original im Praktikantenbüro abgeben. Eine Woche vor Beginn ging ich nochmals kurz in der Touristeninfo vorbei um meine Arbeitszeiten zu klären. Dabei erklärte mir eine der Praktikantinnen bereits einige Abläufe. Am Dienstag um 8.20h stand ich dann völlig motiviert vor der Tür und zwar vor der verschlossenen. Ich klopfte an die Scheibe, um die beiden Mitarbeiter, die schon da waren, auf mich aufmerksam zu machen. Die anderen Mitarbeiter wie auch Praktikanten trudelten erst nach und nach ein. In dem Info-Point in Via Cavour 1 arbeiten der Leiter, sechs feste Mitarbeiter, drei Mitarbeiter mit halben Stellen und zu meiner Zeit vier bis fünf Praktikanten. Die Hauptaufgabe ist es den Touristen Stadtpläne auszugeben und ihnen die Sehenswürdigkeiten darauf zu markieren. Zusätzlich bekommt jeder, der möchte, eine Liste mit den Öffnungszeiten der wichtigsten Museen und Kirchen. In dem Büro selbst werden keine Tickets für den Bus oder für Museen verkauft. Weder können Reservierungen für die Museen gemacht noch die verschiedenen Stadttouren gebucht werden. So gibt man also nur Prospekte und Flyer mit Informationen aus. Die Arbeit dort ist nicht sehr schwierig, wenn man erstmal weiß, wo welches Prospekt zu finden ist. Zusätzlich zu Florenz werden Informationen über die Provinz, das Chianti-Gebiet, Siena und Pisa (die meistgefragtesten Ziele) ausgegeben. Für diese Gebiete werden aber auch keine Hotels oder Führungen gebucht. Man arbeitet entweder von morgens 8:30 – 14:30h oder von 12:30 – 18:30h. Am Vor- mittag ist meist noch mehr zu tun als am Nachmittag, doch kommt es auch nicht selten vor, dass man ein Schwätzchen mit den Mitarbeitern führen kann, da sich überhaupt niemand ins Büro verirrt. Im Nachhinein bin ich froh, über meine Aufteilung von zwei mal zwei Wochen, sodass ich unterschiedliche Phasen der Saison erleben konnte, obwohl ich nur vier Wochen dort war. Die anderen Praktikanten kamen aus Frankreich und Spanien, das war nochmal eine Gelegenheit neue Leute kennen zu lernen. Ihr Praktikum dauerte vier Monate, was jedoch sehr lang ist, wenn man nicht bezahlt wird und viel Zeit mit Nichtstun überbrücken muss. Toll war es aber, im Gespräch mit den Touristen meine Fremdsprachenkenntnisse aufzufrischen. Als ich dann im Zusammenhang mit der Anmeldung zur Abschlussprüfung nochmals mit Herrn Meli meine Notenauflistung und Praktikumsnachweise durchgegangen bin, stellte sich heraus, dass der Anmeldetermin vor dem Ende des Praktikums liegt. Daraufhin riet mir Herr Meli das Risiko, dass das Praktikum unter diesen Bedingungen evtl. nicht anerkannt würde, nicht einzugehen. So wurde also wieder mein gesamtes bereits in Deutschland absolviertes Praktikum angerechnet. Herr Meli wollte mich trösten, indem er meinte, dass ich es als Erfahrung ansehen sollte. Tja, eine Erfahrung war nicht nur das Praktikum an sich, sondern auch die Prozedur, bis alles geregelt war. Sabrina Anastasio 23 Formalia Codice fiscale: Entweder: beim italienischen Generalkonsulat in Deutschland, beantragen: z.B. in Köln unter http:// www.conscolonia.esteri.it/Consolato_Colonia/Menu/In_linea_con_ utente/Modulistica/, „Formular für die Erteilung einer Steuernummer“ ausdrucken, zusammen mit einer Kopie des Personalausweises ans Konsulat schicken, nach ca. 8 Wochen wird der Codice per Post zugeschickt (dauert eher länger, also langfristig beantragen oder gleich in Italien erledigen). • • Oder: in Florenz im Ufficio imposte dirette, Via Santa Catarine d’Alessandria, 23 (pünktlich sein, sehr voll), Personalausweis und Kopie mitbringen. Versicherung: • Gesetzlich Versicherte: mit der europäischen Krankenversichertenkarte entfällt der ehemalige Auslandskrankenschein, einfach die Karte beim Arztbesuch vorlegen. • Gesetzliche Krankenkassen übernehmen i.d.R. nur einen Teil der Arztkosten, manchmal muss man auch Vorkasse leisten, lasst euch dann eine Quittung geben, die ihr bei der Krankenkasse in Deutschland einreichen könnt. • Privatversicherte: Auslandskrankenschein auf Italienisch besorgen (direkt bei der Kasse oder im Konsulat in Köln übersetzen und beglaubigen lassen) • Private Kassen übernehmen i.d.R. die vollen Kosten Praktikum im GoetheZentrum Genua hin liefen. Außer Sekretariatsdienst und der Hospitation in den Abendkursen waren die ersten beiden Wochen nicht sehr ereignisreich. Nach und nach änderte sich das gründlich: Ich durfte eigene Unterrichtseinheiten übernehmen, die mit den jeweiligen Lehrern vor- und nachbesprochen wurden. In meiner Zeit am Goethe bekam ich auf diese Weise Einblicke in die Arbeit mit verschieSchon vor Beginn des Praktikums wurde denen Niveaustufen von Deutschlernern: mir mitgeteilt, dass ich die interessanteste, Grundstufe (A1, A2 des europäischen Refaber gleichzeitig auch anstrengendste Zeit erenzrahmens), Mittelstufe (B1) und Intendes Jahres erwischt hatte. Zunächst lief das sivkurse. Außerdem war ich einmal in der Praktikum langsam an. Ich hatte nicht so Woche an einem staatlichen Gymnasium, viel zu tun, was daran lag, dass die Kurse, wo ich eine eigene Gruppe von Schülern die im Februar begonnen hatten, vor sich unterrichten durfte. Schließlich bekam In der Zeit vom 15. April bis zum 31. Mai habe ich ein Praktikum im Goethe-Zentrum Genua absolviert. Das Zentrum war bis 1998 ein Bestandteil des Goethe-Instituts Genua und wurde dann privatisiert. 24 ich auch vermehrt Anfragen, mit Goethe- rern freundlich aufgenommen wurde und Schülern, die Unterrichtsstunden verpasst nach der Eingewöhnungsphase viel Verantwortung übernehmen durfte, was mir hatten, Nachholstunden durchzuführen. einen interessanten, aber anstrengenden Für das Kulturprojekt „Erich-Kästner- Arbeitsalltag bescherte. In dieser Zeit traf Woche“, das u.a. im Rahmen des wöchen- ich auch auf viele Menschen unterschiedlitlichen Deutsch-Italienischen Abends im chen Alters, von 13 Jahren (scuola media) Café Madeleine stattfand, konnte ich das bis ins Rentenalter, die aus verschiedensten Gründen auf unterschiedlichen Niveaus Programmheft gestalten. Deutsch lernten. Anfang Mai begann die Prüfungsphase, das heißt, die Materialien für sämtliche Zer- Abschließend kann ich festhalten, dass tifikatsprüfungen (Fit 1, Fit 2, ZD(J), B2, C1, es sehr interessant war, einen Einblick in ZOP), die wir zugeschickt bekommen hat- die Arbeit eines Sprachinstituts und somit ten, waren zu sichten, zu sortieren und in in ein mögliches Berufsfeld Deutsch als Ordnern vorzubereiten, sodass man alles Fremdsprache zu bekommen. am Prüfungstag griffbereit hatte. Da es in Susanne Kleine dieser Phase sehr viel zu tun gab, sollten wir eigentlich zwei Praktikantinnen sein, die andere hat jedoch schon nach knapp 10 Tagen aufgehört. Dadurch konnte ich mich dann über fehlende Arbeit nicht beklagen. Am meisten Spaß machte es mir, Schülergruppen von verschiedenen Schulen auf die mündliche Prüfung vorzubereiten. Das bedeutete, dass ich die mündlichen Prüfungen für Fit 1, Fit 2, ZDJ und B2 sowie die Sprachniveaus alle kennen musste, damit ich Fehler im Aufbau, Inhalt und in der sprachlichen Richtigkeit angemessen korrigieren konnte. Da ich bei den dann folgenden Prüfungen Aufsicht führte, musste ich auch über die anderen Teile der Prüfungen (Leseverstehen, ggf. Satzbausteine, Hörverstehen und Schriftlicher Ausdruck) sowie deren Dauer und Reihenfolge Bescheid wissen. An einem Tag sind wir nach Alassio gefahren, um dort drei verschiedene Prüfungen in einer Schule durchzuführen, was eine ganz besonders ausgeklügelte Organisation erforderte. Es lief alles reibungslos, aber es war dennoch sehr anstrengend, da es über den ganzen Tag ging. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich im Goethe-Zentrum sowohl von der Praktikumsleiterin als auch von allen Leh- 25 Auf Wohnungssuche „La stanza è ancora disponibile?“ 1. September 2007, Facoltà di lettere, Piazza en-Residenz in via San Gallo auf den Weg zur Piazza Brunelleschi – Facoltà di Lettere Brunelleschi, 9:30 Uhr - um mit der Wohnungssuche anzufangen. Für den Weg von via S. Gallo bis zur Claudia: „Ok, ich schaffe das! Ich werde schon ein Piazza Brunelleschi brauche ich (mit dem schönes Zimmer finden!“ Das sind meine Fahrrad!!) unglaubliche 20 Minuten. Das, Gedanken als ich am ersten Morgen in Flo- was ich allerdings von Florenz in diesen renz bei einer Freundin aufwache. Es ist 20 Minuten sehe, macht den Zeitverlust wieder gut ... Aber trotz noch früh. Eigentlich allem brauche ich nach zu früh um schon diesem uneffektiven aufzustehen, aber Orientierungslauf erst die warmen Sonnmal einen Kaffee. Im Inenstrahlen, die dunenhof der Uni treffe ich rch die Fensterläden sowohl den Kaffeeauscheinen, locken mich tomaten als auch Clauaus dem Bett. Also dia und ich weiß nicht, stehe ich auf, mache worüber ich mich mehr mich fertig und frühfreuen soll... stücke noch gemütlich. Dann packe ich Kathrin: Moin Claudia! meine Tasche. Jetzt Claudia: Hey moin Kathbin ich startklar. Es rin! kann losgehen. Die Stadt, ihre Menschen Gemeinsam beschließen und auch die Art wir die Wohnungssuche und Weise hier eine auf nordische Art und Wohnung zu suchen Weise fortzuführen. Das sind mir noch fremd. Ich hatte gehört, dass man die meisten heißt: ein Plan muss her! Und genau den Wohnungs-Anzeigen am schwarzen Brett bekommen wir in der Touristeninformation der Uni finden würde. Da will ich also hin. in Via Cavour. Von den verschiedenen Stadt– Nach einem Fußmarsch von ca. einer plänen, die uns angeboten werden, entscStunde quer durch Florenz erreiche ich heiden wir uns für den schönen lila ATAF mein Ziel. Etwas orientierungslos laufe ich – Plan, der uns mit eingezeichneten Busin den Innenhof. Ich habe Durst und mir ist linien und Bildchen der Monumente überwarm. Glücklicherweise entdecke ich dort zeugt. Wir ahnen schon, dass dieser Plan einen Wasserautomaten. Und eine mir be- in den nächsten Tagen zu unserem besten Freund wird. Zurück in der Uni suchen wir kannte Person. Kathrin! uns eine freie Bank in der Sonne. Bei einem zweiten Kaffee versuchen wir die Anzeigen, Kathrin: Der erste Tag in Florenz. Mit dem Rad, das die wir in den Zeitschriften „la Pulce“ und ich mir zu dem Zeitpunkt noch ausgeliehen „locandina“ angestrichen hatten, mit Hilfe hatte, mache ich mich von meiner Zwisch- des Stadtplans genauer zu lokalisieren. Von 26 Wohnung aber ist groß, hell und schön. Sie gefällt uns sofort. Und auch die italienischen Schwestern, die dort wohnen, wirken sehr sympathisch. Claudia hat sich sofort in die Wohnung verguckt. Kathrin überlässt sie ihr gerne, da sie eine Wohnung außerhalb des Touristenrummels bevorzugt. Nach kurzer Absprache mit den Schwestern ist Claudia das Zimmer sicher. So läuft das hier nämlich, entscheidungsunfreudige Menschen haben verloren: wer zuerst kommt mahlt zuerst. Claudia ist erleichtert. Kathrin umso besorgter. Aber zum Glück steht auch ihr ein viel versprechender Besichtigungstermin bevor. In der milden Hitze radeln wir Richtung Stadtteil Le Cure. In einem typisch italienischen Palazzo werden wir von einer netten Florentinerin und ihrem Hund begrüßt. Wir müssen wohl so kaputt ausgesehen haben, dass uns sofort ein Glas Wasser angeboten wird. Die Wohnung und das Zimmer selbst gefallen Kathrin sehr gut. Und auch die Wohnlage entspricht ihren Vorstellungen. Da sie eher eine der Entscheidungsunfreudigen ist, schreibt sie erst auf Claudias Drängen hin eine Sms und 2. September 2007, Facoltà di Lettere in Piaz- sagt zu. Dass die Suche so schnell abgeschlossen za Brunelleschi, 10:30 Uhr sein würde, hätten wir gestern auch noch Neuer Tag – neue Nummern ... Als wir uns nicht gedacht. Wir sind froh einige florenerneut im Innenhof der Uni treffen – heute tinische Quadratmeter unser Eigen nennen etwas später – sind wir über die vielen zu können. neuen Aushänge, die wir am schwarzen Brett finden, erstaunt. Die Beschreibungen auf den Aushängen versprechen viel 3.September 2007, Zentrum/ Le Cure und etwas zuversichtlicher starten wir die Claudia: zweite Runde. An diesem Tag sehen wir einige Wohnung- Jetzt bin ich mit all meinem Gepäck in dem en, die uns gefallen. Doch auch wenn wir Zimmer, das für das nächste Jahr mein Zuuns bereits an die italienische Standard- hause sein wird. Ich bin erschöpft, da ich wohnung gewöhnt haben, fehlt uns leider meinen schweren Koffer in den dritten immer irgendetwas: Internet, Waschm- Stock schleppen musste. Das Haus ist zu alt, es gibt keinen Aufzug. aschine, Licht... Dann, am späten Nachmittag, betreten wir Die erste Nacht schlafe ich kaum, da in direkt im Zentrum ein Treppenhaus, das regelmäßigen Abständen ein Krankenwamit seinen weiß-blauen Fliesen eher an gen mit lauter Sirene vor meinem Fenster ein Schwimmbad oder an eine Metzgerei vorbei zum nahe gelegenen Krankenhaus erinnert als an ein Mehrfamilienhaus. Die fährt. Außerdem schrecke ich immer wiedenjenigen, die wir im Vorfeld für gut bewertet hatten, bleiben jetzt nur noch 3 übrig. Es ist Kathrin, die als Erstes den Griff zum Telefon wagt: „338658...“ diktiert Claudia. Es tutet. Und tutet. Und tutet ... dann plötzlich, als man das Tuten schon fast als seinen neu erworbenen Tinitus abgestempelt hatte, meldet sich eine Stimme: „Pronto?“. Noch etwas nervös klären wir die wichtigsten Fragen (Mietpreis warm/kalt, Internet, Mitbewohner...etc) und vereinbaren den ersten Besichtigungstermin. Da die zwei anderen Zimmer bereits vermietet sind, kämpfen wir uns durch den Zettel-Wirrwarr am schwarzen Brett. Beide Hände voller Nummern, beginnen wir erneut, nach gleichem Schema, Termine zu vereinbaren. Nun sind auch wir pronte für einen Besichtigungsmarathon durch die Stadt. Dunkle Kellerwohnungen, komische Vermieter und heruntergekommene Wohnungen überzeugen uns zu dem Zeitpunkt noch nicht und leider geht dieser Tag ohne Erfolg zu ende. 27 der auf, da betrunkene Amerikaner grölend vorbeiziehen. Aber daran gewöhne ich mich schnell und kann bald (durch-) schlafen. Ruhig ist es nie. Aber ich bin froh so zentral zu wohnen. Die Uni, Restaurants & Bars, Geschäfte und Sehenswürdigkeiten befinden sich in meiner Nachbarschaft ... und sogar den Bahnhof erreicht man zu Fuß innerhalb von 10 Minuten. Manchmal stehe ich am Fenster und lausche der lateinamerikanischen Musik, die auf dem Platz unter meinem Fenster gespielt wird oder ich beobachte die Touristengruppen aus aller Welt, die mit Kappe, Turnschuhen, kurzen Hosen und der Kamera um den Hals durch die Hitze trotten um bald wieder neue Bilder vor florentinischer Kulisse zu machen. Kathrin: Umzug mit dem Taxi. Vorher hätte ich nie gedacht, dass ich das jemals machen würde. 055-4242 gewählt, Taxi bestellt und ab zu Le Cure. Für den kompletten Umzug brauche ich weniger als eine Stunde. Ich mag mein neues zu Hause jetzt schon. Ein wenig außerhalb vom Zentrum, dort wo sich Touristen eher selten hinverirren, wo das wirkliche italienische Leben vor sich hinplätschert. Kleine Boutiquen, der Supermarkt unter meinem Haus (man kennt sich und auch mich wird man dort bald kennen). Die Menschen grüßen sich auf der Straße und der kleine Markt in der Piazza delle Cure ist Treffpunkt des gesamten Wohngebietes. Nein, hier herrscht keine Großstadtanonymität. Und wenn ich aus meinem Zimmerfenster schaue, sehe ich Florenz in den naheliegenden Hügeln verschwinden. Ja, auch in Florenz findet man Natur – man muss nur etwas „höher“ schauen. Kathrin Langkamp & Claudia Hesse 28 Tipps zur Wohnungssuche Wohnungssuche Internet: • www.easystanza.it • www.firenze.bakeca.it • www.affittistudenti.it • www.studenti.it Vor Ort: • Zeitschriften: La Pulce; La Locandina • Aushänge: Via Alfani 56b/Piazza Brunelleschi 4; Mensa Via S.Gallo Handy Lebensnotwendig! Auch für die Wohnungssuche, die meisten Vermieter fragen nach einer ital. Handynummer. Am günstigsten und unkompliziertesten ist eine einfache Prepaidkarte (Ihr braucht den Codice Fiscale dafür) Wind > billig, viele Angebote, haben die meisten Erasmus-Studis • Vodafone > normale Angebote • TIM > eher teuer, aber TIM-Tribu ähnelt BASE • Banken • Deutsche Bank in der Via de’Vecchietti und Via Por Santa Maria, vor Ponte Vecchio. • UniCreditBanca (kostenloses Geld abheben mit einer Karte der Hypovereinsbank) an der Piazza della Reppublica, Vie de’ Vecchietti, Viale delle mille, Piazza S.Ambrogio Via de’ Matti oder Le otto novelle moderne Acht ausgewählte Novellen über das humorvoll erschütternde Leben einer Großwohngemeinschaft in einer florentiner Seitenstraße. Edle junge Menschen! Die Normalität ist eine gepflasterte Straße - man kann gut darauf gehen - doch es wachsen keine Blumen auf ihr. So pflegte ein großer Meister der spätimpressionistischen Kunst ohr- jedoch nicht sinnlos zu sprechen. Ich, der selbst den Weg der Normalität, manches Mal vielleicht auch den des Richtigen, für zehn Monate verließ und den besonderen wählte, sah prächtige Blumen am Wegesrand blühen. Weil ich tiefe Dankbarkeit empfinde für das, was mir in den Monaten, von welchen ich wegen der nötigen Kürze nur das Unentbehrlichste zu berichten gedenke, widerfahren ist, habe ich es zu meinem dringendsten Anliegen erklärt, Euch, der nachfolgenden Generation, einen aus jenen Blumen gebundenen Strauß zu reichen, um Euch für alle Zeiten auf ein ähnliches Schicksal vorzubereiten, damit Ihr dieses ebenso dankbar annehmen möget. Drum hört die Geschichten meiner unerfahreneren Seele, welche in das erlauchte Florenz auszog, um das Leben in seiner willkürlichsten Gestalt zu erfahren. I. Der Irrende Es war im vergangenen Juli, da ich die Unterkunft für das anstehende Studienjahr in der uralten Stadt Florenz suchte. Glücklicherweise hatte dort die Tochter einer Bekannten eine Freundin, welche über einer Wohngemeinschaft in der Via della Vigna Nuova wohnte. Diese Wohngemeinschaft wiederum verließen zwei Studenten für ein Jahr. Ich konnte nun das leere Zimmer übernehmen, sofern sowohl die beiden Studenten, als auch die übrigen Mitbewohner zustimmten. Als dies nach einem kurzen Treffen geschah, begab ich mich daran, den Umzug mit Hilfe der Studenten zu organisieren. Und als nun zwei Monate später die Zeit gekommen war, der Heimat für lange Zeit den Rücken zu kehren und die Reise in den Süden mit dem beladenen und frisch gesaugten Wagen anzutreten, erreichte mich noch am Nachmittag vor dem Auszug die Nachricht, das Zimmer sei nun trotz der mündlichen Zusicherungen doch nicht zu vermieten, es tue allen Beteiligten aber sehr leid. Da das Semester bald anfing, war es notwendig die ungewisse Reise anzutreten und eine neue Unterkunft zu finden. Es scheint allerdings, als hätten die männlichen florentiner Studenten einen zweifelhaften Ruf, sodass die anfängliche Hoffnung in den nächsten Tagen durch Einschränkungen in den Wohnungsanzeigen wie „Solo a ragazza“, „Solo ragazze“, „Solo studentessa referenziatissima“ schnell starb. Und so irrte ich nicht nur hinsichtlich der Gewichtung echt italienischer Ehrenworte, ich irrte auch umher in einer Stadt, die sich nun als so ganz unzugänglich erwies und in den Massen der Kultur suchenden Menschenströme zu ertrinken drohte und mit ihr ich selbst, der sich eigentlich ihr zugehörig fühlen wollte. Als ich mir am Ende einen besseren Überblick über den Wohnungsmarkt verschafft hatte, hielt ich wahrhaftig wie durch ein göttliches Wunder zwei Optionen mit den Namen Antonio 1 und Antonio 2 in der Hand. Der erste Antonio jedoch vergaß, dass er während des vereinbarten Termins noch eine Prüfung ablegen musste und auch, mir das rechtzeitig mitzuteilen. Der 29 zweite Antonio stellte sich als ein wenig zu aufrichtige Person heraus und fand schnell Gefallen an meinem Äußeren, was er mir auch sogleich mitteilte. Immerhin fand ich Gefallen an der Größe des Zimmers und an seiner Lage in einem noch sehr original erhaltenen Künstlerviertel aus der Renaissancezeit. Doch obwohl sieben weitere Studenten in der Wohnung leben sollten, war nicht ein einziger von ihnen anzutreffen. Darüber hinaus gehörte zu dem Zimmer mit den schweren dunklen Holzmöbeln aus Deutschland offenbar kein Schlüssel. Da jedoch der größte Teil der weiteren Wohnmöglichkeiten von vornherein ausgeschlossen war und ich schnell handeln musste, entschied ich mich für diesen zweiten, sonderbaren Antonio und sein Zimmer, welches höher als breit war, und damit für das Leben in einer Großwohngemeinschaft – eine noch folgenreiche Entscheidung. II. Modus vivendi Eine Stadt mit viel Kultur ist auch oft Anziehungspunkt vieler Kulturen. Die neue Gemeinschaft setzte sich zusammen aus drei Italienern, einer Serbin, einem Türken, einer Bosnierin und dem Vermieter Antonio höchstpersönlich. Nach Weihnachten wurde der Türke durch einen brasilianischen Italiener, die Serbin durch einen Iraner, eine Italienerin durch eine Schottin ersetzt und das bosnische Zimmer durch ein weiteres bosnisches Mitglied erweitert. Für eine kurze Zeit zog auch die Familie eines Mitbewohners in der Küche ein. Solche Zusammensetzungen garantieren zwar stets eine interessante und bereichernde Unterhaltung, setzen aber auch ein großes Maß an Aufmerksamkeit und Zurücknahme voraus – etwas, worum sich die meisten der Mitbewohner nicht bemühten. Da fast alle von ihnen künstlerische Studiengänge wie Innendesign studierten, konnten sie sich erlauben, ihren Projekten zu Hause nachzugehen. Ihre Vorliebe für 30 laute elektronische Musik lebten sie gern bis morgens um 8 Uhr in der Küche aus. Große Geduld verlangte besonders eine Mitbewohnerin, welche sich nach dem lobenswerten Abschluss eines Medizinstudiums ein ganzes Jahr lang an ihrer Freizeit erbauen wollte, um ihren ermüdeten Geist auszuruhen. Die Schwierigkeit lag darin, ihre sehr regen und geräuschvollen Nachtunternehmungen im gesamten Haus, besonders das Stampfen auf den Treppenstufen und das Kreischen zu unterbinden. Il buongiorno si vede al mattino, und meistens war es ein schlechter buongiorno: Der Duschkopf war schon wieder abgebrochen, das Bad voller Kerzenwachs, abgestandener Rauch und Schimmel in der Küche und Geschirr in allen Winkeln des Hauses. III. Die Pazzi-Verschwörung Die Geschichte lehrt uns durch sich selbst, dass sie neigt, sich zu wiederholen. Doch eher weniger als mehr belehrt sie den Menschen, sonst würde sie sich nicht wiederholen. Es lebte einst in Florenz eine vornehme Familie, welche von unserer Wohngemeinschaft auf den Namen „Pazzi“ getauft wurde, da es ihr dunkles Vorhaben war, in der Union mit einem Söldner, dem so genannten „Pazzo“, unseren Hausherrn Antonio von seinem Wohnsitz zu stürzen. Diese unehrenvolle Union wohnte in demselben Palazzo, der auch meine Gemeinschaft beherbergte. Obwohl ein kleiner Kreis meiner Mitbewohner nicht selten die Nacht mit dem Tag vertauschte und somit zumindest zum Teil auch schuldig war, fiel die „pazzesche“ Rache unverhältnismäßig grausam aus. So wurde der Fisch gezielt so an einem Fenster vorbereitet, dass sich der nach oben steigende Geruch aller unserer Sachen mitteilte. Sodann wurde derselbe Fisch vor unserer Wohnungstür gefunden, wohl um uns im wahrsten Sinne den Geschmack an der Wohnung zu verderben. Grundlos unerträglich laute Musik im offenen Treppenhaus um halb sechs am Morgen, manchmal ersetzt durch einen angeschalteten Staubsauger, ist nur eine der zahllosen Episoden. Es geschah sogar, dass um drei Uhr nachts die Polizei uns aus den Betten holte, um um Ruhe zu bitten. Die Verschwörung gegen uns endete vorerst mit einer polizeilichen Geräuschkontrolle, die Antonio veranlasst hatte. Jedoch ist es auch dieser Geschichte zueigen, dass ihr Ende ungewiss bleibt. seit längerem anhaltenden Juckreiz offenbarte: Wie die Schriften mir später erklärten handelte es sich um Vogelmilben, welche sich nach dem Verlust ihrer Hauptwirte, der Tauben, den Menschen plagen und in kürzester Zeit zu einer nicht vorstellbaren Anzahl vermehren. Um diese Plage zu bekämpfen, musste ich eine Woche lang mein Zimmer verlassen, es mit Schwefel ausräuchern und anschließend alle Bücher ausputzen, alle Schränke auswaschen, die gesamte Kleidung nach drei Tagen in Quarantäne waschen und alle drei Stunden mit Insektenbekämpfungsmitteln die Nachhut aufhalten. Nachdem dies alles ausgeführt IV. Keine Friedenstauben war, konnte ich in mein Zimmer zurückkehDas Bedauerlichste an Florenz ist ihre ren. Nebengemeinschaft. Damit meine ich Hier wird man nicht anders urteilen könnicht die Touristen, auch wenn diese man- nen, als dass die kleinen Fehler doch oft die chmal zu Recht dessen verdächtigt werden. größten sind. Die Rede ist von einer scheinbar weitaus zahlreicheren Gruppe Vögeln, die sich besonders gern in Fenstern niederlassen, V. Die Haus- und Hofküche und das um sich um den Nachwuchs zu sorgen. Ge- Bedarfsspülen genstand dieser Erzählung ist die einfache Stadttaube. Das Leben mit acht Menschen, die mehrmals Eben dieses Geschöpf entschloss sich im am Tag und auch nachts Mahlzeiten zu sich Winter, die Behaglichkeit meines nicht nehmen, gerät besonders dann außer Konganz schließenden Zimmerfensters für trolle, wenn diese sonst so liebenswerten ein Nest und zwei kleine Eier zu nutzen. Menschen ihren „Hausaufgaben“ nicht Die Folge meiner Unvorsicht waren zwei nachgehen. So türmten sich bereits am kleine Taubenküken, welche mit einer alles frühen Nachmittag die Geschirrberge in durchdringenden Stimme üblicherweise der Küche mit der Folge, dass, wollte man noch vor dem Hahn zu krähen begannen. selbst sein Essen zubereiten, man gezwunWährend es mich für kurze Zeit in die alte gen war, je nach Bedarf die benötigten GeHeimat zog, wiederholte sich auch diese genstände zuerst zu spülen. Sprach man Geschichte, und erneut war es der Mensch, jemanden auf die Sache an, trug natürder sich nicht von ihr belehren ließ. lich immer derjenige die Schuld, der sich Als eines Tages der letzte Akkord dieses gerade durch seine ständige Abwesenheit Konzertes verklungen war, galt es, das Nest nicht rechtfertigen konnte. mit einiger Sorgfalt zu entfernen. Antonio hatte allerdings ganz andere Sorgen: Die Muttermaus „Candida“ war gestorben, und VI. Glück im Unglück dieses Schicksal verlangte eine lange und heftige Trauerzeit. Die italienischen Wahlen sind selten überNach einem schönen, vergnüglichen raschend und erstaunen doch jedes Mal Abend war es an der Zeit, schlafen zu ge- den Zuschauer. hen, als sich mir plötzlich der Grund für den Dieses Mal gab es tatsächlich eine freud31 ige Überraschung. Berlusconis Wahlmotto „Rialzati Italia!“ hat wohl niemanden im Lande, den Urheber eingeschlossen, derart motiviert wie Antonio, der erstmals seine seit dreißig Jahren angesammelten Möbel zu ordnen und die Wohnung um die Hälfte ihres Gewichtes zu erleichtern versuchte. Die Durchführung dieses Plans nahm zwei ganze Wochen in Anspruch, welche unsere Ohren nicht vergessen werden. Ein beachtlicher Teil der Möbel wurde jedoch auf der Treppe neben meinem Zimmer verstaut und diente, wenn manchmal ein Stuhl herunter fiel, als willkürlicher Wecker. oder anderen wegen ihrer verneinenden Betrachtung irritiert und dazu bewegt haben, die Möglichkeit eines Zusammenlebens mit vielen Menschen gänzlich auszuschließen, denen soll gesagt sein, dass in allem eine Entwicklung zum Besseren zu erwarten ist. Viele Menschen haben viele Antworten auf dieselbe Frage und deshalb lohnt es sich jeden Tag mit ihnen zu leben und das oft gleiche Schicksal zu bestehen. Doch gerade die unangenehmen Erfahrungen, von denen andere Erzählungen zu berichten wissen, welche ich jedoch in Anbetracht ihrer diesen Rahmen sprengenden Länge vorerst zurücknehmen musste, sind diejenigen Erfahrungen, an denen wir die Möglichkeit haben wirklich zu wachsen. VII. Die Nachhut Aus diesem Grund wünsche ich, bei aller Im Gegensatz zu Wahlen in Italien, ist Flo- Zuneigung für Euch, dass diese Blumen renz immer für Überraschungen gut. Eine nicht für immer blühen, damit neue wachdavon ist sicherlich, dass es überhaupt sen können und bald gefunden und betranoch steht. Kaum war ein Leben ohne Mil- chtet werden. benangst begonnen, sah ich mich schon David de Francesco der nächsten Bedrohung konfrontiert. Seit einer guten Weile wird Florenz von der Samtmilbe heimgesucht, welche zwar sehr groß, rot und daher an Wänden und Geländern sichtbar, jedoch erfahrungsgemäß dem Menschen gegenüber freundlich eingestellt ist. VIII. Noahs Irrtum Das Geschöpf, welches der Mensch nach sich selbst am meisten verachtet, ist die Mücke. Sie haben jeden Gast in Florenz, und war er noch so freundlich, gequält und verzweifeln lassen. Lasst Euch, die Ihr wohl schon mehr geduldig als begierig meine Blumen betrachtet, noch dieses sagen: Nachdem ihr alle in dieser Stadt zusammen kommt, mit der Ihr schon jetzt durch Eure sorgenvollen Gedanken in Euch und denselben Himmel über Euch verbunden seid, sollt Ihr als erstes für ein mückenfreies Umfeld sorgen. Mögen auch diese Erzählungen den einen 32 Survival of the fittest Überlebenstipps für den italienischen Verkehr Erste Regel: Willst Du eine Straße überqueren und siehst eine Vespa in der Nähe. Bewege Dich keinen Millimeter, bleibe ganz ruhig, atme tief durch, zähle bis drei. Der Roller wird keineswegs, unter keinen Umständen, niemals anhalten. Nicht für Fußgänger. Zweite Regel: Du möchtest eine Straße überqueren und siehst ein sich näherndes Auto, pass gut auf! Es wird nicht anhalten, wenn Du nicht zuvor die Hälfte der Straße überquert hast. Vielleicht nicht einmal dann. Dritte Regel: Pass auf die Fahrräder in der Fußgängerzone auf. Überlege Dir vor Betreten der Straße, wo die Geschäfte liegen in die Du möchtest. Überlege Dir dann einen Weg sie alle nacheinander zu besuchen, ohne die Straße mehr als nötig zu überqueren. Fahrräder haben in Florenz keine Bremsen! Vierte Regel: Du bist mit dem Fahrrad unterwegs? Aufgepasst auf Motorini, Autos und Fußgänger: Die einen schneiden dir den Weg ab, die anderen werfen sich einfach rücksichtslos vor dein Rad. Hier heißt es: Augen und Ohren offen halten! Lerne zu denken wie dein Feind, damit du ihm zuvorkommen kannst. Fünfte Regel: Vertraue Deinem Schutzengel. Und viel Glück! Claudia Calabrese 33 Fortbewegung Fahrrad • Anzeigen in La Pulce • Diverse Schwarzhändler • Fahrradläden via S.Gallo, via Alfani, via Pisana • Oder die gute Rohrzange aus dem Ferramento und eine kleine nächtliche Exkursion, am besten nach ein paar Gläsern Wein zum Mut antrinken... • • • • Bus Busse fahren im Zentrum im 10/20min-Takt, i.d.R. pünktlich (Achtung auf Aushänge für Streiks an den Haltestellen!), abends bis ca. 00:00 01:00Uhr. Einzelkarte 1,20€, gültig für 70min; 10er-Karte 10€; Monatsabo für Studenten 23€ Ein Abo lohnt sich nur, wenn man wirklich weit außerhalb wohnt und nicht mit dem Fahrrad fahren will, sonst ist zu Fuß bzw. mit dem Rad alles leicht erreichbar… Weitere Infos und alle Buspläne online unter www.ataf.net Mangiare la minestra o saltare dalla (Über-) Leben in Florenz finestra Auch wenn das Leben in Florenz teuer und Erfahrungsschatz weitergeben. Denn der die Wartezeit bis zur Stipendienauszahlung Winter kann lang und sehr kalt werden. scheinbar unendlich ist, sollte der Sprung Auch wenn Ihr schon in den bisherigen Esaus dem Fenster doch wohl keine ernsthaf- perienze-Ausgaben vom kalten Winter gete Option darstellen. Er würde euren Flo- lesen und es nicht Ernst genommen habt renz-Aufenthalt drastisch verkürzen. Vieles (denn das haben auch wir nicht), möchten scheint anfangs zwar wir Euch wärmstens schwierig, Hindernis- „Ich hab mir heute morgen im Bett an die ans Herz legen, nicht se unüberwindbar, Nase gefasst und ich dachte, ich bin tot.“ nur mit SommerklaAnonym, bis Januar in unbeheizter Wohnung (hat doch schon bald finmotten anzureisen. überlebt). den sich für alle ProBald schon werdet bleme irgendwelche ihr selbst eure hässLösungen, die wie immer in Italien keiner lichsten Wollpullis, Fleecejacken, Mützen, Regel folgen. Und im Nachhinein betrach- Schals, Handschuhe, WÄRMFLASCHEN, tet war auch manch harte Woche für unsere Thermoskannen etc. von zu Hause vermisMoral und zu deutschen Angewohnheiten sen! alles andere als schlimm. Die Uhren hier in Italien ticken eben doch anders – und nach Informiert euch außerdem schon bei der einer Weile auch man selbst. Wohnungssuche wie es mit dem Heizen aussieht. Es wird hier oft und gerne an allen Wir möchten Euch an dieser Stelle Überle- Enden gespart, so dass es auch vorkombenstipps aus unserem hart erworbenen men kann, dass die Heizung eben erst nach 34 bekommt doch noch den Hauch einer Vorstellung, wie das florentinische Leben im Mittelalter gewesen sein muss. Im Gegensatz zu den Touris bezahlt ihr für eure traditionell toskanische Bauernbrotsuppe Ribollita nicht zwischen 6-9€ pro Teller - sondern pro Topf für 4 Personen und eine Woche. Hier ein mögliches Rezept, Abwandlungen sind natürlich immer möglich. Mensa: • Mensakarte im Ufficio Tesserini, • Viale Morgagni, 51 • S.Gallo, 25 (Eingang in Via S.Reparata) • Via Bolognese, 52 • Viale Morgagni, 51 Ricetta: - 250 gr di pane toscano - 800 gr. fagioli cannellini lessi - bietola fresca q.b. - 1 mazzetto di cavolo nero - 1/2 cavolo verza - 5 carote - 4 patate - 3 gambi di sedano - 2 pomodori - concentrato di pomodoro q.b. - timo q.b. - 1 cipolla - 2 spicchi d’aglio - sale e pepe q.b. - acqua Weihnachten angestellt wird und es im November draußen wärmer als drinnen ist. Es gibt nicht nur staatliche Regelungen, die das frühzeitige Heizen verhindern, sondern auch geizige Vermieter und Mitbewohner, die einen zum Frieren zwingen. Hinzu kommt die feuchte Kälte, die man ganz anJe länger die Suppe kocht bzw. je öfter sie wieder ders empfindet, als den Winter in Deutsch- aufgewärmt wurde, desto besser. Vor dem Essen mit land. Olivenöl verfeinern. Wenn dann, dank verzögerter Einschreibung oder anderen unvorhersehbaren Schwierigkeiten, das Stipendium nach drei Monaten immer noch nicht da ist, Eure Finanzrücklagen noch nicht einmal mehr als mickrig bezeichnet werden können, dann ist der Moment gekommen, in dem Ihr (im Rückblick gesehen) Lebenserfahrungen und Geschichten für Eure zukünftigen Enkelkinder sammeln werdet. Für bessere Tage können wir Euch die Trattoria da Mario in der Via Rosina, gegenüber der Markthalle, empfehlen. Dort bekommt ihr günstige Primi, darunter auch meist Ribollita, in typischem Ambiente. Man sitzt meist mit Wildfremden am Tisch und es kann vorkommen, dass man diese nach einem geteilten Krug Wein mit „Forza Viola!“ verabschieden muss. Geöffnet ist nur mittags unter der Woche. Um Eure Herzlein dennoch zu erwärmen, könnt ihr euch entweder ein Beispiel an den Erfahrungen Eurer Großeltern nehmen (Fleecepullis liegen ja bestimmt in Deutschland…) und Eure Sommerjäckchen mit Zeitungen oder anderem Isoliermaterial ausstopfen, oder (UND!) hoffen, dass Ihr in Euren WGs Töpfe findet, die groß genug sind, um Suppe für eine Woche zu kochen. Somit könnt Ihr zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Der Bauch ist voll und Ihr 35 Doch kehren wir zur finanziellen Notla- Generell gilt beim Leben in Florenz, von der ge zurück: Es bietet sich an, Lebensmittel Eisdiele übers Restaurant bis hin zur Wohfrisch und günstig beispielsweise auf dem nung: Meidet Touri-Zentren! Es sind fast Mercato Centrale bei San Lorenzo zu kau- immer die kleinen Seitenstraßen, die Gefen. Außer sonntags bekommt man dort genden weiter außerhalb und Geschäfte täglich von 8-14 Uhr Fleisch, frisches saiso- ohne Blink-blink-Neon-„Homemade“ /“You nales Obst und Gemüse usw. an authenti- can eat tuscany here“, die noch italienisch geblieben sind – schen und weniwo man noch Einger authentischen „Oh my God, this is worse than Disneyland!“ Markständen. Obst Worte einer amerikanischen Touristin angesichts des Men- heimische trifft, auf italienisch anund Gemüse sollte schenauflaufs in Arezzo. gesprochen wird man generell immer im Obergeschoss kaufen und je nach und das Mini-Eis in Supermarktqualität Marktstand darauf achten, dass ordentlich nicht 2,50€ kostet. abgerechnet wird. Man bekommt nicht überall einen scontrino und wenn man als Sieht man die Ribollita als Metapher für Ausländer auffällt, kann es durchaus vor- Florenz und das Jahr hier, kann man sagen, kommen, dass man für 3 Bananen 2€ zah- dass sie überall anders gekocht wird und len soll – und das bei einem Kilopreis von niemals gleich schmeckt. Der eine mag sie 1€. Wobei dies wirklich nur an einem Stand mehr, der andere weniger. Die Zutaten stevorkommt… Also aufpassen und gegebe- hen in unterschiedlichem Verhältnis zueinenfalls beschweren, schließlich könnt ihr nander, manche schmecken einem besser, ja italienisch und meist passiert so was „aus manche weniger. Doch gehören sie alle Versehen“. Es gibt dafür viele andere wirk- dazu und machen das Gericht zu dem, was lich nette Verkäufer, die immer zu Scherzen es ist. aufgelegt sind und einem auch mal ein Kilo In diesem Sinne können wir euch nur empOrangen mehr in die Tüte packen, sobald fehlen di mangiare la minestra! sie einen kennen. Gisela Gross und Helene Hamel Einkaufen Bezahlbare Supermärkte: • Esselunga (Adressen unter www. esselunga.it; Fidatycard besorgen! Kostenlose Rabattkarte, die besten sconti gibt es oft nur mit Karte) • Coop (www.coop.it) Wenn Zeit mal vor Geld geht: • Standa • Conad (auch direkt in Uninähe, Via dei Servi) • Il Centro 36 Discounter: • Penny Markt • Lidl (falls mal kulinarisches Heimweh aufkommt) Märkte: • Mercato Centrale (San Lorenzo) • Piazza Ghiberti (kleinere Ausführung vom Mercato Centrale, drinnen und draußen) • Piazza Isolotto • Mercato alle Cascine (in erster Linie Kleidung, Schuhe, Taschen, Kram, aber auch Nahrungsmittel) Die Italiener und ihr Essen Ein persönlicher Erfahrungsbericht Ein angenehm warmer Sonntagabend im April. Mit meinem Mitbewohner bin ich bei der Geburtstags-Cena eines gemeinsamen Freundes. Wir stehen in netter Runde, stoßen auf das Wohl des Gastgebers an und plaudern heiter vor uns hin. Die Stimmung ist super und ich genieße es, als einziger Nicht-Italiener diese typisch italienische Geburtstagsfeier mitzuerleben. Auf dem großen Wohnzimmertisch breitet sich ein Buffet aus, das jede noch so famose Aperitivo-Bar erblassen ließe. Mit dem obligatorischen Wein im Plastikbecher warten wir nur noch auf ein, zwei verspätete Gäste, um uns dann endlich über all die feinen Sachen herzumachen, die unser Freund den ganzen Tag lang zubereitet hat. Er hat seinen Job als Gastgeber bravourös gemacht – das Essen ist hervorragend – und ich möchte nun auch ein guter Gast sein und lobe in höchsten Tönen seine Kreationen und die Wahl von Pecorino und Co. Während ich vor allem die salsiccia lobe, die er eigens aus Apulien mitgebracht hatte, picke ich die letzten zwei Stücke vom Teller und lasse auch diese im Mund verschwinden. Ohne Böses zu ahnen, richte ich meinen Blick wieder in die Runde und stelle schlagartig fest, dass etwas nicht stimmt: eine Freundin schaut mich fassungslos an, als hätte ich gerade eine unglaubliche Dreistigkeit begangen. Panisch rekonstruiere ich gedanklich die letzten Sekunden und durchforste diese nach dem Auslöser ihrer Entrüstung. Habe ich ein falsches Wort benutzt? Ist mir eine unfreiwillige Doppeldeutigkeit beim Lob der salsiccia rausgerutscht? Was zum Teufel habe ich getan? Auf ihrem Gesicht macht sich jetzt zwar ein Lächeln breit, doch dieses drückt immer noch vollste Verwunderung aus und dementsprechend ihre Frage: „Du hast nicht wirklich gerade ein Stück pecorino zusammen mit einem Stück Kartoffel gegessen?“. Bevor ich zur Antwort ansetzen kann, ergreift eine andere Freundin das Wort und urteilt gnadenlos: „Tja, die Deutschen haben halt keine Ahnung vom Essen.“ Bums. Das saß. So kurz, so knapp, so schmerzhaft. Jeder, der schon mal eine längere Zeit mit Italienern verbracht hat, wird Situationen wie diese kennen – sie passieren andauernd. Denn was das Essen angeht, legt der größte Teil der Italiener einen Konservatismus und einen Stolz zu Tage, der seinesgleichen sucht. Sie halten ihre Küche für die unanfechtbare Krönung der Schöpfung und scheuen keineswegs davor zurück, dies vor uns „kulinarischen Barbaren“ lautstark kundzutun. Fremden Gerichten stehen sie dementsprechend, gelinde gesagt, kritisch gegenüber. Während die Deutschen sich mit Freude von hier und da leckere Sachen zusammensammeln, man denke nur an Sushi oder Curry-Hähnchen, sucht man in Italien solche Exoten vergebens – und allein der Gedanke an ein solches geschmackliches Ungeheuer wie die Mischung süß-sauer erweckt in den meisten Italienern das schiere Grauen. Als uneingeweihter Ausländer läuft man da beim gemeinsamen Kochen ständig Gefahr, den einen oder anderen Fauxpas zu begehen. So führt bei Italienern der Vorschlag ein Fischgericht zu kochen, ohne dass prezzemolo im Haus wäre, zu Verständnislosigkeit, das bloße Erwähnen der „Pizza Hawaii“ zu Weltuntergangsstimmung und der Versuch etwas Oregano in eine Bolognese-Sauce zu geben zu einer Tsunami-Welle der Empörung. Das kann einem irgendwann gehörig auf die Nerven gehen. Doch dürfen wir uns darüber aufregen? Oder können die Italiener gar nichts dafür, sind Opfer ihrer Sozialisation? Denn eins steht fest: nach einem Jahr italienis37 cher WG und italienischem Alltag erlebt man, dass sie mit recht strengen Regeln für Kochen und Essen aufwachsen und diese so verinnerlichen, dass jede Abweichung sofort auffällt. Während wir Deutschen scheinbar so vor uns hin essen, wie uns der Schnabel gewachsen ist, ist bei den Italienern nicht viel Innovation und Variation zu beobachten. Woher kommt diese Strenge? Ich glaube in meiner florentiner Zeit die zwei großen Hüter der italienischen Esskultur ausgemacht zu haben: die Familie und das Fernsehen. Zwei italienische Institutionen, die in friedlicher Symbiose leben – und zwar meistens in der Küche. In den Familien wird viel stärker als bei uns die klassische Küche gepflegt. „Regelhüterin“ ist die jeweilige Generation der nonne, die ihr Wissen dem Nachwuchs gewissenhaft weitergibt. Das klingt nach stupider Stereotypen-Rumreiterei, doch an dem Bild der nonna, die liebevoll am Herde steht, geht tatsächlich kein Weg vorbei – und kaum ein Italiener der nicht sagen würde „bei nonna schmeckt’s immer noch am Besten.“ Und so verwundert es auch nicht, dass die Rollenverteilung in der bekanntesten Kochshow des Landes diesem traditionellen Bilde entspricht: bei „La prova del cuoco“ ist es „Nonna Pina“, die der tochterähnlichen Moderatorin und den Zuschauern ihre Rezepte beibringt – während sich in Deutschland junge, hippe Starköche durch die erfolgreichsten Sendungen kochen. Mit dieser und ähnlichen Sendungen trägt so auch das Fernsehen einen guten Teil zur Aufrechterhaltung der italienischen Esskultur bei. Es spiegelt das liebevolle Verhältnis der Italiener zu ihren eigenen Produkten beispielhaft wieder und macht für diese fleißig Werbung. Die Sendung „Occhio alla spesa!“ läuft täglich auf RAI uno und beschäftigt sich eine Stunde lang mit jeweils nur einem einzigen Nahrungsmittel. Der Moderator Di Pietro, „il dottore“, eröffnet die Sendung mit einem geradezu rührenden Interview mit dem Produkt selber („Buongiorno, cara signora 38 pesca! Come sta?“), es folgt der Auftritt eines Fachmanns, dann die Liveschaltung an die Märkte der großen italienischen Städte und schließlich der obligatorische Hinweis, das wichtigste beim Einkauf sei, stets auf die (italienische) provenienza zu achten. Marokkanische Pfirsiche als Bedrohung der italienischen Familie! Und tatsächlich: Auf ihrer Internetseite preist die RAI den Moderator als „il re delle casalinghe, (…) un vero e proprio difensore civico della famiglia italiana”. Zwischen den Sendungen laufen dann Spots für herkunftsgeschützte Lebensmittel (Parm. Reggiano, Äpfel aus dem Aosta-Tal, usw.). Und wenn dann auch noch ein Telegiornale verkündet, dass selbst Hollywood-Stars nicht genug von ihrem Bio-Italiener bekommen, dann wundert man sich gar nicht mehr über italienische Nahrungsmittel-Arroganz. Doch diese richtet sich tröstlicherweise nicht nur gegen Ausländer, sondern ist auch unterhalb der Italiener zu beobachten: kaum ein Italiener, der nicht seine Stadt und Region ganz vorne an der kulinarischen Spitze sieht. Allen voran die Süditaliener, die ein Studium im Norden nur dann aushalten, wenn ihnen regelmäßig Verpflegungspakete mit Regionalitäten zugeschickt werden. Neulich schwor eine Freundin aus Basilicata, dass selbst der Caffè „unten“ besser sei als in Florenz. Was man dort anders mache, konnte sie nicht sagen – aber er sei halt einfach viel besser. Welch unschlagbares Argument! Am Anfang unseres Jahres habe ich mich öfters über diesen ausgewachsenen Essensstolz gewundert und geärgert – zugegeben ein bisschen mehr kulinarische We l t o f fe n h e i t und Bescheidenheit könnte ihnen wohl wirklich nicht schaden – doch dann fragte ich mich, warum denn eigentlich nicht stolz sein auf die landestypische Küche? Warum sollten wir bei uns nicht einfach Gleiches tun? Das gängige Argument, wir hätten nicht so viele typische Gerichte, hält genauerer Prüfung nicht stand. Auch unsere Küche ist reich an Besonderheiten und regionalen Spezialitäten – doch im Unterschied zu den Italienern zelebrieren wir diese nicht so sehr. Schade eigentlich! Wenn ich zurück Kaffeekult oder Kaffeekultur? Dass man in Deutschland schon seit ein, zwei Jahren von einem Kaffeekult spricht, ist bekannt und dass merkwürdige Wendungen, wie „ein mittleren latte macchiato mit doppeltem Espresso und Sojamilch zum Mitnehmen“ in den Sprachgebrauch übergenommen wurden, scheint uns ganz normal! Mit einer gewissen Selbstverständlichkeit gehen wir davon aus, dass der ganze Kult - wie das Produkt selbst - aus Italien kommt. Doch angekommen im vermeintlichen Paradies erfolgt die Ernüchterung: Keine Herz- oder Baummotive im Milchschaum auf dem latte macchiato, tendenziell eher wenig Milchschaum und nach einer zögerlichen Nachfrage, bekomme ich auch eine eher befremdliche Antwort: „Aaaah, tipo capuccino?“ Tatsächlich befindet sich – für uns unverständlich - mehr Milchschaum auf dem cappuccino, als auf dem latte macchiato. Doch das ist nur der Anfang! Schnell sollte man sich von der Idee unterschiedlicher Größen verabschieden, einige Extrawünsche stoßen hier auf Verwun- zu Hause sein werde mache ich mir erstmal einen ordentlichen Düsseldorf-er Senfrostbraten und trinke voll innigster Überzeugung ein schönes Altbier. Doch bis dahin halte ich hier beim Kochen brav meine Klappe und schnappe von der italienischen Küche so viel auf wie nur möglich – denn die schimpft sich völlig zu Recht, als eine der besten der Welt. Benedikt Mohr derung und auch wenn in den italienischen Bars lange Listen hängen, so sind es doch gängige Varianten, die bei uns keinen Zuspruch finden. In den italienischen Großstädten sollte man außerdem darauf gefasst sein, dass die Preise auch innerhalb einer Bar variieren können: An der Theke ist der Kaffee grundsätzlich am günstigsten, setzt man sich in die Bar, könnte es schon teurer werden (Service hat eben seinen Preis) und erst recht, wenn man sich dann nach Draußen begibt, gegebenenfalls den Blick auf eine der vielen Sehenswürdigkeiten genießt. Doch lasst euch von diesen Einschränkungen nicht entmutigen, die Preise sind hier tatsächlich paradiesisch. Espresso ab 80 Cent und cappuccino oder latte macchiato ab 1€, da trinkt man doch anstatt einem großen cappuccino, lieber zwei in italienischer Größe und es ist meistens dennoch günstiger. Da verzichtet man gerne auf den Schnickschnack des deutschen KaffeeHypes und erhält dafür „echte“ Qualität. Nebenbei sollte erwähnt werden, dass der „Italiener an sich“ cappuccino und latte macchiato eigentlich nur morgens zum Frühstück trinkt und ab der Mittagszeit ausschließlich Espresso, oder einen caffè macchiato. Gerne schmunzeln sie über „questi turisti che bevono un cappuccino Linda Kalcher dopo aver mangiato.” 39 Tipps für la Dolce Vita Restaurants • Funiculì, Via al Prato – Pizza Napoletana DOC, evtl. die beste in Florenz, geräumig, günstig • Semolina, Piazza Ghiberti – klein, gemütlich, lecker, italienisch, nicht teuer • Nerone, Via Faenza – Pizzeria/Trattoria, günstig, sehr geräumig, nette Einrichtung • I Ghibellini, Piazza Pier San Maggiore • Il Vegetariano, Via delle Ruote – der Name sagt alles, günstig, lecker • Da Mario, Via della Rosina – nur mittags, immer proppenvoll, klein und gut • Il Gatto e la Volpe, Via Ghibellina – günstig und lecker, früh da sein • Rifrullo, bei Porta San Niccolò – nett, großer Außenbereich • Edi House, Piazza Savonarola – Superpizza und Desserts, günstig • Il Pizzaiuolo, Via Dei Macci, 113/R – unbestritten einer der besten. • Bistro Lupin, Via Circondaria, 36/r • Pizzeria a Casamia, via Pisana 165/r • Pizzeria-Spaghetteria Calypso, via S. Angelo 5 40 Eisdielen: • dei Neri, Via de’ Neri – Riesenauswahl, tolle Sorten, leckerleckerlecker, günstig • de’ Medici, Via dello Statuto – große Auswahl, günstig, superlecker, fast nur Italiener • Papilla, Via Masaccio – große Portionen, günstig und lecker, selbstgemachte Waffeln in verschiedenen Sorten • Conti, Viale delle Mille • Ponte Carraia, an der Ponte Carraia – sehr günstig und lecker • Grom, Via del Campanile Aperitivo • Kitsch, Viale Gramsci/Piazza Beccaria – Riesenbuffet, ungeschlagen, immer voll, am besten um 19/19:30 da sein, superlecker, auch leckere Cocktails,7,50€ • Negroni, Via de’ Renai 17r – klein und stylisch, verschiedene warme Gerichte, gemütlich, 8€ • Chiaroscuro, Corso – zentral, super auch als Café, Aperitivo mexikanisch, afrikanisch… • Café de Paris, Piazza Dalmazia – lecker und günstig • Pop Café, Piazza S. Spirito – rein vegetarischer Aperitivo! lecker • Nabucco, Via S.Reparata Bars • Mayday, Via Dante Alighieri 16/r supernette Kellner, viele Cocktails, die coolste Klomusik in ganz Florenz • Teatro Scribe, Via delle Seggiole Tessera nötig, dafür billige Cocktails • Rex café, Via Fiesolana 25/r • BeBop, Via dei Servi - Kelleratmoshphäre mit Livemusik • Joshua tree Pub, Via della Scala • La Cité, Borgo S.Frediano – Literaturcafé, ruhig und gemütlich • Australiano, Borgo Santa Croce- Moyo, Via dei Benci – stylish, ziemlich teuer, aber immer was los, auch guter Aperitivo, kostenlos Internet • Oibò, Via dei Benci • Kitsch Pub, Via San Gallo – ähnlich wie Kitsch, aber kleinerer Aperitivo, dafür auch andere Gerichte Discos • Twice, Via Verdi 57/r – R’n’B, Eintritt frei, haufenweise betrunkene Touris, penetrantes Baggern, aber tägl. Bis 4 Uhr auf und mit genug Leuten hat man so seinen Spaß • Doris, Via dei Pandolfini – Do-Sa, guter Elektro, Eintritt frei, aber Getränke teuer, • Space Electronic, Via Palazzuolo 37 – Großraumdisco, wie im Twice viele Touris und baggernde Italiener, Musik gemischt House/R’n’B • Yab; Via Sassetti 5/r – stylish, die neureiche florentiner Jugend, meist house, Mo R’n’B, Mi Eintritt frei für “ausländische Studenten” • Meccanò, Parco delle Cascine – groß, mit Außenbereich, auch ab und zu “Erasmus-Abende” mit freiem Eintritt • Central, Via Fosso Macinante 1 (Parco delle Cascine) – Open-Air-Disco mitten im Park, Superatmosphäre, stylish, teuer, aber man muss mal da gewesen sein • Blob, Via Vinegia 21/r; • Maracanà, Via Faenza 4 – brasilianische Disco • Eskimo Club, Via de’ Canacci 12/r – häufig Livemusik Le Cinque Terre e il mare Wenn man von Florenz aus Italien entdecken und dabei noch Strand und Meer genießen möchte, dann empfiehlt es sich einen Ausflug in die Cinque Terre zu machen. Die Cinque Terre befinden sich in Ligurien und sind am einfachsten und günstigen mit dem Zug zu erreichen. In knapp drei Stunden und für ca. 10 Euro erreicht man Riomaggiore, das erste der fünf Dörfer. Über einen gut ausgebauten (kostenpflichtigen) Wanderweg, die via dell’amore, erreicht man in ca. einer halben Stunde das zweite Dorf Manarola. Das nächste der Dörfer ist Corniglia. Corniglia ist das einzige der fünf Dörfer, das nicht direkt am Meer, sondern ca. hundert Meter darüber gelegen ist. Man kann es durch eine Ziegelsteintreppe, die Lardarina mit 370 Stufen, oder durch einen normalen Weg vom Bahnhof bis zum Zentrum des Dorfes erreichen. Wer sich gerne bewegt und gerne wandert gelangt zu Fuß zum vierten Dorf, Vernazza. Im Gegensatz zu der via dell’amore ist dieser Weg allerdings kein Spazierweg mehr und deshalb sollte man hierfür auch feste Schuhe tragen. Das Panorama, das sich einem bei der Ankunft bietet, entschädigt aber für jede Mühe. Monterosso ist nicht nur das letzte, sondern auch das Dorf mit den meisten Einwohnern 41 der Cinque Terre. Wenn man sich die anstrengenden Wanderungen ersparen und einfach nur die Landschaft genießen möchte, kann man auch von Manarola aus eine Bootsfahrt nach Monterosso machen. Die Aussicht, die man vom Meer aus auf die Dörfer hat, ist fantastisch. Monterosso ist das einzige Dorf, in welchem man die Möglichkeit hat, sich an einen schönen Sandstrand zu legen, deshalb empfiehlt es sich auch, es zuletzt zu besuchen. Wenn man nicht nur einen Tag Zeit hat, lohnt es sich auch sehr einen Tag zum Entdecken der Cinque Terre nutzen, abends lecker ligurische Spezialitäten zu essen (die typische Pastasorte sind hier trofie und natürlich ganz wichtig ligurisches Pesto) und die Nacht in einem der vielen kleinen B&B zu verbringen. Auch wenn man das Zimmer am Vormittag räumen muss, ist es in der Regel kein Problem sein Gepäck den restlichen Tag über dort zu lassen. So hat man den ganzen nächsten Tag Zeit sich an den Strand zu legen, im Meer zu planschen, die Sonne und die schöne Landschaft zu genießen. Wenn man nur ans Meer möchte, ist Viareggio sicherlich der am nächstgelegenste Strand, aber nicht wirklich der schönste. Ein Stück spiaggia libera sucht man fast vergebens. Schöne Strände findet man vor allem in der Provincia di Livorno, zum einen gibt es die sogenannten spiagge bianche von Vada mit weißem Sand und türkis-blaufarbenem Meer. Einfacher mit dem Zug zu erreichen und trotzdem mit sehr schönem Strand und malerischem Dorf ist Castiglioncello. Vom Bahnhof zum Strand braucht man zu Fuß ca. 15 Minuten. Für die Sommermonate in dem bei höheren Temperaturen doch sehr stickigen und heißen Florenz sind solche Ausflüge eine erholsame und wirklich schöne Abwechslung und haben den schönen Nebeneffekt, dass man am Ende des Florenzjahres braungebrannt wieder nach Deutschland zurückkehren kann - schließlich studieren wir ja in Italien ... Katrin Matzerath 42 Il carnevale di Viareggio Neben Venedig findet in Viareggio jedes Jahr das größte Karnevalsspektakel Italiens statt, und das seit 135 Jahren. Auch wenn wir sonst keine großen Karnevalsfans sind, wollten wir uns dieses Ereignis nicht entgehen lassen... Schon im Zug auf dem Weg dorthin steigen mit der Zeit immer mehr verkleidete Leute ein, Musik ertönt durch den Zug, die Klos sind dauerbesetzt, da sich einige Fahrgäste noch zurecht machen und schminken müssen. Der Weg zur Promenade wird ebenfalls von Musik, die durch die in der gesamten Straße angebrachten Lautsprecher ertönt, und viel Konfetti begleitet. Wer will, kann auch noch schnell einen Hut oder andere Karnevalsutensilien sowie eine Art Dekospray erstehen. Davon machen leider allzu viele Leute Gebrauch und haben Spaß daran, andere Leute mal eben im Vorbeigehen von oben bis unten mit dieser klebrigen Masse einzusprühen. Aber darüber muss man hinwegsehen, es ist ja Karneval und keine Zeit Trübsal zu blasen! Toiletten und Krankenstationen eingezeichnet sind. Das Gelände ist riesig und wunderschön direkt am Strand gelegen. Wem der Trubel also zu groß wird, kann mal eben ein bisschen am Strand verschnaufen. Viele Leute sind verkleidet. Auffällig ist, dass es üblich ist, sich als Familie im Einheitslook anzuziehen. So gibt es zum Beispiel ganze Tiger-, Löwen- und Bärenfamilien. Und auch die Hunde müssen sich dem Gesamtbild anpassen und sind häufig mit Schleifchen und Kleidern versehen. Es gibt sogar einen Hund in kompletter Clownsverkleidung. An den fünf Tagen der Karnevalsumzüge wird ein Wettbewerb zwischen den unterschiedlichen Wagen veranstaltet, bei dem die Besucher per SMS oder Anruf für ihren Lieblingswagen abstimmen können. Alle Figuren sind aus Pappmaché gearbeitet. Dabei gibt es vier Kategorien: Wagen mit ca. 40 Tonnen Gewicht, solche mit 30 Tonnen, Masken in Gruppen und einzelne Masken. Die größten sind dabei bis zu 20 Metern Die Organisation der Veranstaltung ist für hoch und 14 Meter lang und machen durch Italien außerordentlich gut, alles ist abges- ihre Farben, Spezialeffekte und Musik auf perrt, es gibt schnell und gut funktionier- sich aufmerksam. Schon allein der Anblick ende Kassenhäuschen und man bekommt der stehenden Wagen ist faszinierend, aber beim Eingang Pläne in die Hand, in denen setzen sich die Wagen erst in Bewegung, 43 bis zu Berlusconi und Prodi, alle kriegen sie ihr Fett weg. Und auch wenn man nicht jede Anspielung versteht, macht es Spaß einmal einen italienischen Karnevalsumzug zu erleben. Im Unterschied zum deutschen Karneval werden nur vereinzelte Bonbons geschmissen und nur mit großem Glück erwischt man mal eins. Auch wird viel weniger Alkohol getrunken, nirgendwo sieht man betrunkene Leute, dafür sind viel mehr Familien mit Kind und Kegel unterwegs. Gegen Abend wird es immer voller und das Gedränge nimmt zu. Leider ist es gerade in diesen Tagen Anfang Februar sehr kalt und windig, sodass es uns nach 4 Stunden stehen und frieren reicht und wir beschließen, uns einen Weg durch die Massen zu bahnen und den Heimweg anzutreten. Die Idee hatten wohl noch mehr Leute und so ist der Zug zunächst brechend voll, bis er spielt die Musik und gehen, wenn es dunkel sich nach und nach leert. Müde und etwas wird, die Lichter an, entsteht eine wirklich geschafft erreichen wir Florenz. Aber die beeindruckende Kulisse. Das Hauptthema Zeit und das Geld (15 Euro Eintritt) waren der Wagen ist 2008 die Politik, die auf die es wert, einmal „il carnevale di Viareggio“ Schippe genommen wird. Die Bandbreite zu erleben! reicht von Beppe Grillos politischem Blog Anica Betz Florenz am Abend Theater • Teatro della Pergola, Via della Pergola - wunderschöner, alter, Theatersaal, häufig gute Stücke, eher Klassiker (Goldoni, Goethe…), mit Studentenrabatt nicht teuer • Teatro Verdi, Via Ghibellina 99 • Cantiere di Florida, Via Pisana eher moderne Stücke, nicht teuer Kinos • Odeon Cinehall, Via dei Sassetti - Kino im ehemaligen Theatersaal, tolle Atmosphäre, mehrmals in der Woche Filme im O-Ton (auch ganz aktuelle) 44 • Fulgor, Via Finiguerra - ziemlich groß, mehrere Säle • Astra2, Piazza Beccaria • Open-Air - im Sommer Open-AirVorstellungen im Forte Belvedere, eher ältere Filme und italienische Klassiker Sehenswürdigkeiten • Es wäre wohl müßig, hier alles aufzuzählen, was man in Florenz entdecken kann. Aber ein Tipp: Die Comune di Firenze veranstaltet oft Kulturwochen/-wochenenden, zu denen man in alle städtischen Museen (www.museifirenze.it) freien Eintritt erhält! Also Augen offenhalten! Ein Tag in der Etruskerstadt in Perugia das einzige erhaltene etruskische Stadttor – ist man in Volterra ganz besonders stolz auf den Palazzo dei Priori. Dieser scheint eine Ausgabe des Palazzo Vecchio im Kleinformat zu sein, aber anders als zu erwarten, ist nicht der Volterraner Kommunalpalast von dem in Florenz abgeguckt, sondern umgekehrt. Es bleibt bei einem Tagesausflug also noch genug Zeit in einem der diversen Alabasterläden zu stöbern, denn da Volterra ein Zentrum der Alabasterverarbeitung ist, gibt es Alabaster hier in jeder erdenklichen Form. Und bevor man wieder in den Bus nach Florenz steigt, kann man mit einem Eis von Chic&Choc, der besten gelateria der Stadt, noch durch den archäologischen Park schlendern und dem Vogelgezwitscher lauschen. Florenz ist an beeindruckenden Monumenten und Kunstschätzen kaum zu übertreffen. Wer sich für Kirchen, Paläste, Gemälde und Skulpturen interessiert, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Zwei Dinge aber sind in der Arno-Stadt nur selten zu finden: Natur und Ruhe. Kaum steigt man nach etwa zweistündiger Anreise: Fahrt in Volterra aus dem Bus, wird deut- Sita-Busse (über Colle Val D’Elsa) lich: Daran mangelt es dieser kleinen Stadt Dauer: ca. 2 Stunden hoch oben auf dem Hügel nicht! Schon die Etrusker erkannten die strategisch günstige Julia Peleikis Lage und wählten diesen Ort, von dem aus man an klaren Wintertagen die schneebedeckten Gipfel des Apennin auf der einen und das glitzernde Meer mit samt einiger kleiner Inseln (welche es genau sind, darüber streiten sich selbst die Volterraner) auf der anderen Seite erblicken kann. Die Landschaft um Volterra unterscheidet sich sehr von der ansonsten so lieblichen Toskana. Olivenhaine und Weinberge wie man sie noch im nahen San Gimignano findet, sucht man hier vergeblich. Scheint Volterra im Sommer inmitten einer goldgelben Wüste aus abgemähten Getreide- und blühenden Sonnenblumenfeldern zu liegen, ist bei einem Besuch im Frühling alles wunderbar grün. Das Stadtzentrum ist zu Fuß schnell erkundet. Neben dem Teatro Romano, der heute als Staatsgefängnis genutzten Medici-Festung und der Porta all’Arco – neben dem 45 La polizia ti aiuta – ma quale? Die Polizei, dein Freund und Helfer - in jeder Lebenslage. Aber wie wir wissen, ist das Leben sehr komplex. Aus diesem Grund braucht es in Italien mehr als eine „Polizei“, damit auch jeder Lebenslage angemessen gegenübertreten werden kann. L’Italiano medio tritt dem gemeinen Deutschen mit einem gewissen Unverständnis gegenüber, wenn dieser berichtet, dass es in Deutschland nur eine Polizei für „alles“ gibt. Die Vorzüge der italienischen Kompetenzentrennung durften wir nun am eigenen Leib erfahren. Es war eines schönen, lauen Septemberabends, wir saßen auf dem Ponte Vecchio und lauschten den Straßenmusikern, als die sommerliche Stimmung plötzlich durch zwei oberkörperfreie, betrunkene, pöbelnde, kurzum recht unangenehm auftretende, englischsprachige Zeitgenossen gestört wurde. Da man aus Florenz ja einiges gewohnt war, dachten wir uns nichts weiter dabei und warteten, auf dass die lärmenden Briten weiterzögen. Als sie dies aber nicht taten, sondern anhielten und plötzlich sogar eine Passantin anspuckten (!) wurde uns doch etwas mulmig zumute … aber wer nahte da schon? Die Polizia, dein Freund und Helfer. Und wie sie nahte! Innerhalb von ca. viereinhalb Minuten war die altehrwürdige (und enge) Brücke von einem Polizia-Van, einem Polizia-Motorrad, zwei Autos der Polizia Municipale und der Guardia di Finanzia und ca. sieben bis neun Uniformierten bevölkert. Einige bemühten sich, die nächtlichen Ruhestörer in Schach zu halten, der Rest der Offiziellen begann derweil zu diskutieren, da sie sich offenbar nicht einigen konnten, wer denn nun was mit den Festgehaltenen anstellen sollte. (Ab ins Auto oder doch lieber auf dem Motorrad mitnehmen …?) Schließlich entschied man 46 sich (nach geschlagenen 20 Minuten …) für die dann doch recht einleuchtende Lösung, sie im Van abzutransportieren. Die Brücke wurde von den Polizisten und ihren Fahrzeugen wieder freigegeben und die allgemeine Aufregung legte sich bald wieder. Sicher, vielleicht wäre es ein wenig schneller vonstatten gegangen, wenn ein einzelnes Polizeiauto an den Ort des Geschehens gekommen wäre, die Polizisten die Randalierer eingesammelt, ins Auto gesteckt und mitgenommen hätten, aber ganz ehrlich … wo bleibt da der Spaß?? …Vielleicht sollte noch angemerkt werden, dass wir auf dem Heimweg kurz darauf bei San Lorenzo die nicht weniger betrunkenen, immer noch oberkörperfreien Briten erneut antrafen (Gott sei Dank aber rechtzeitig einen Bogen um sie machen konnten) und gleichzeitig in der Ferne einen hellblauen Van der Polizia verschwinden sahen … Corinna Domnick Für den Notfall 24h-Apotheken • Farmacia Comunale 13, im Hauptbahnhof, Tel.: 055-289 435 • Farmacia Molteni, Via Calzaiuoli 7/r Tel.: 055-289 490 • Farmacia all’Insegna del Moro, Piazza San Giovanni 20/r Notfallnummern • Carabinieri 112 • Polizia 113 • Vigili del fuoco 115 • Emergenza Sanitaria 118 • Ärztlicher Bereitschaftsdienst 055 – 475 411 Krankenhäuser: • Santa Maria Nuova, Piazza Maria Nuova 1 • Ospedale Careggi, Viale Morgagni 85 • Ospedale San Giovanni di Dio, Via Torregalli 3 • Augenklinik, Viale Michelangelo 41 Euer Wissen auf dem Prüfstand Ihr denkt Ihr seid mit dem nötigen Wissen ausgestattet, um das Florenzjahr erfolgreich zu meistern? Nichts kann Euch mehr überraschen, niemand kann Euch täuschen … Dann stellt jetzt Euer Wissen unter Beweis! Viel Spaß beim Rätseln! Was antwortet der italienische Casanova nicht, wenn man ihm mit der Aussage: „Ich habe einen Freund“ einen Korb verpassen möchte? a. b. c. „Non ti preoccupare, non sono geloso.“ “Non fa niente, anch’io sono fidanzato.” “Peccato, altrimenti ti avrei sposato.” Was ist Trippa? a. b. c. Eine ansteckende Geschlechtskrankheit. Eine toskanische Spezialität. Ein Kurzurlaub. Welche florentinischen Sehenswürdigkeiten verbergen sich hinter den Bildausschnitten? a. b. c. Die Venus von Botticelli Der David von Michelangelo Dante Alighieri 47 a. b. c. Il Porcellino Il Giglio fiorentino Arno-Ratte a. b. c. Campanile Palazzo Vecchio Santa Maria Novella Die Italiener sind erwiesenermaßen Vorreiter in Sachen Mode. Aber welches sind die Accessoires ohne die ein Italiener keinesfalls das Haus verlässt? a. b. c. Sonnenbrille, Handy, Louis-Vuitton-Tasche (gefälscht?!). Sonnenhut, Fotoapparat, kubanische Zigarre. Rose, Kamm, Zahnstocher. Was ist eine „Tesi“? a. b. c. eine gestresste Professorin. eine medizinische Diagnose. eine Abschlussarbeit der Universität. Was ist Todsünde in Italien? a. b. c. Einen Milchkaffee am Nachmittag zu trinken. Mit Carabinieri zu flirten. Nachts, ohne Licht, betrunken und gegen die Einbahnstraße Fahrrad zu fahren. Die Lösungen findet ihr in der nächsten Esperienze, wenn es unser Folgejahrgang selbst herausgefunden haben wird. Claudia und Helene 48 Impressum Redaktion: Claudia Calabrese Corinna Domnick Linda Kalcher Autoren: Sabrina Anastasio Anica Betz Claudia Calabrese Corinna Domnick David De Francesco Sabine Geiselmann Gisela Gross Helene Hamel Claudia Hesse Linda Kalcher Susanne Kleine Julia Kühne Kathrin Langkamp Katrin Matzerath Benedikt Mohr Julia Peleikis Elena De Santis Sonja Smolka Jennifer Sobotta Layout: Claudia Calabrese Gisela Gross Coverfotos: Claudia Calabrese Druck: Rotarprint Druckerei Universität Bonn 49