GO!Das schweizer aussenwirtschaftsmaGazin

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GO!Das schweizer aussenwirtschaftsmaGazin
GO!
Das Schweizer Aussenwirtschaftsmagazin
1 | März 2014
High End trotz Low Cost
Mit seinem Software-Labor
SELISE in Bangladesh fährt
Julian Weber an die Spitze.
Interview
Isabelle C. Nüssli und
ihr Team bauen Stadien,
die die Welt bedeuten.
Worldwide
for you
www.georgfischer.com
inhalt
und
editorial
04 | Focus Blick fürs Wesentliche
High-End-Software und Wasseraufbereitung in
Südasien: SELISE und ANI Water gehen gezielt vor
11 | Branchengrafik Logistik
Die Schweizer Logistiker sind das Rückgrat des
Handels und erwirtschaften über 6 Prozent des BIP
12 | Interview Isabelle C. Nüssli
«Internationale Grossbaustellen besuche ich
möglichst vor Abschluss»
16 | Success Story Habegger
Der Ramadan in Katar leuchtet dank Schweizer Technik
18 | News & Events
Ganz schön clever: Die Finalisten für den Export Award
20 | Import Mechanische Komponenten mit Schneid
STI-Precision aus Indonesien legt in Europa zu
22 | Opportunities INDIEN
Gespür und Geduld im Geschäft mit dem Elefanten
25 |Swiss business hub JAPAN
150 Jahre Tradition, die sich im Export auszahlt
27 |Leserbefragung GO! Gefällt und wird gelesen
Das Magazin findet viele Leser im oberen Kader
30 | Invest Medizin-Informatik forscht
Global Imaging On Line sucht Synergien mit der EPFL
34 | Der Blickpunkt Ruhe vor dem Sturm
Wechselkurspolitik ist nicht in Stein gemeisselt
4
12
Impressum Erscheint viermal jährlich in deutscher und französischer Sprache.
Auflage Deutsch: 12’ 000 | Auflage Französisch: 3’000. Herausgeber: Switzerland Global
Enterprise, Stampfenbachstrasse 85, CH-8006 Zürich, Tel. + 41 44 365 51 51;
E-Mail: [email protected], Internet: www.s-ge.com, Redaktion: Switzerland Global Enterprise,
Newsroom, Sibylle Zumstein (Chefredaktorin), redaktionelle Mitarbeit, Produktion und Grafik:
Infel Corporate Media, Michael Flückiger (Text) und Franziska Neugebauer (Art Direction) |
Titelbild: G.M.B Akash /LUZPhoto | Inserate: print-ad
kretz gmbh, 8708 Männedorf, Tel. +41 44 924 20 70,
[email protected], www.printadkretzgmbh.
ch | Lithos: n c ag, 8902 Urdorf | Druck: Schellenberg
Druck AG, 8330 Pfäffikon.
Daniel Küng, CEO
Switzerland Global Enterprise
Südasien: offenbart Chancen
Südasiens Märkte Indien, Pakistan, Bangladesh und
Sri Lanka locken mit über 1,6 Milliarden Marktteilnehmern. Doch noch ist Südasien mit seinen Wachstumsmärkten nicht gleich Südostasien. Indiens Elefant zum
Beispiel hat sich mit der wirtschaftlichen Öffnung vor gut
zwanzig Jahren erst spät auf den Weg gemacht. Daher
liegt er trotz rasanten Wachstums mit seiner Modernisierung noch im Rückstand. Die aufwändige Bürokratie lässt
sich aber mit Geduld und Geschick meistern. Und für findige Unternehmer sind die Infrastrukturprobleme sowie
die Technologie- und Forschungsdefizite eine Chance:
Das Schweizer Joint Venture ANI Water vertreibt dort
eine ebenso ausgeklügelte wie einfach nutzbare Lösung
zur Aufbereitung von Trink- und Abwasser. Gegen den
Strich handelt IT-Jungunternehmer Julian Weber. Statt
Low-Cost-Software einzukaufen, entwickelt er mit den
besten Software-Designern Bangladeshs vor Ort HighEnd-Software für den europäischen Markt.
NÜSSLI baut weltweit temporäre Stadien und Eventinfrastrukturen auf. Isabelle C. Nüssli betritt dabei jedes Mal mit Begeisterung Neuland. Live Communication wird immer wichtiger, konstatiert sie im Interview.
Die Firma Habegger schlägt daraus Kapital: Vom neuen Stützpunkt Doha aus bedient sie die anspruchsvollen Scheichs Katars mit multimedialen Erlebniswelten.
Ganz besonders freut es mich, Dr. Klaus Wellershoff als
neuen Kolumnisten begrüssen zu dürfen. Er glaubt, dass
sich der Zielkonflikt in der Währungspolitik der Schweizerischen Nationalbank zuspitzt. Und zweifelt deshalb an
der Beibehaltung des Status quo.
Das GO! geniesst gemäss Umfrage eine ausgezeichnete Resonanz bei den obersten Entscheidern. Daher
umso mehr: Viel Vergnügen beim Lesen!
3
FOCUS SÜDASIEN
BLICK FÜRS
WESENTLICHE
So unterschiedlich können Lösungen für die Grundbedürfnisse
des Alltags sein. Das Unternehmen ANI Water könnte dereinst vielen
Menschen in Indien, Pakistan und Sri Lanka zu sauberem Trinkwasser verhelfen. SELISE hingegen setzt auf Exklusivität und bietet
mit 70 hochqualifizierten Bangladeshis anspruchsvollsten Schweizer
und EU-Kunden ein Software-Labor an.
Text Michael Flückiger | Fotos G.M.B Akash (LUZPhoto) und Bernhard Lochmatter
4
Zu 50 Prozent der Zeit führt er SELISE virtuell aus der
Schweiz (Schirm links). Am liebsten tüftelt Julian Weber
vor Ort in Dhaka mit seinen Software-Ingenieuren (oben).
I
hre Volkswirtschaften weisen über die letzten
Jahre stolze Wachstumsraten von über fünf
Prozent pro Jahr aus. Die insgesamt 1,6 Milliarden Menschen in Indien, Pakistan, Bangladesh und Sri Lanka sind mit ihrer jungen Bevölkerung ein wichtiger Weltwirtschaftsfaktor.
Die traditionell in der Textilindustrie starken Länder
Bangladesh und Pakistan diversifizieren zunehmend.
Und das international mit Call-Center-Lösungen und
einem Heer von Software-Entwicklern erfolgreiche
Indien will die Industrie stärken und beabsichtigt, in
den nächsten Jahren 20 Milliarden US-Dollar in die
Infrastruktur zu investieren. «Die Nachfrage von exportinteressierten Schweizer Firmen für Südasien ist
ungebrochen hoch», erläutert Beat Ineichen, Senior
Consultant South Asia bei Switzerland Global Enterprise (S-GE). «Zumal das derzeit in Verhandlung
stehende Freihandelsabkommen mit Indien weitere
Hürden abbauen dürfte.» Er weist darauf hin, dass in
Südasien vor allem die Entwicklung der Infrastruktur mit dem raschen Wachstum der Wirtschaft nicht
Schritt halten konnte. «Grosser Bedarf herrscht im
Strassen- und Brückenbau, bei der Öl- und Gasförderung, im Energiebereich sowie in der Wasser- und
Abwasserinfrastruktur.» Und schliesslich gelte es
heute zunehmend, die Bedürfnisse der wachsenden
und jungen Mittelschicht zu erfüllen, was zum Beispiel den verarbeitenden Industrien zugutekomme:
«Spannend für die Schweizer MEM-Industrie ist zum
Beispiel der Bereich Lebensmittelverarbeitung und
-verpackung. So wird zunehmend Milch produziert,
aber man weiss nicht, wie diese zu verarbeiten ist.»
«Ich arbeite heute noch wie ein
Student. Lösungsorientiert,
unkompliziert und auf das Wesentliche reduziert.»
Julian Weber, CEO SELISE
5
Bei SELISE spielen sich die Mitarbeitenden nicht nur in der
Software-Entwicklung stets die Bälle zu. Julian Weber setzt
auf Kommunikation und einen entspannten Rahmen.
SELISE
2011 hat der heute 27-jährige Julian Weber SELISE
gegründet – direkt nach seinem Studium. Bereits im
ersten Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen
positiven Cash Flow. Aktuell beschäftigt die in Brüttisellen bei Zürich eingetragene Firma am Sitz in
Dhaka (Bangladesh) über 70 Software-Ingenieure.
Julian Weber selbst akquiriert und betreut Kunden – zumindest teilweise – von der Schweiz aus.
SELISE versteht sich als hochinnovatives Labor
für anspruchsvolle Software-Entwicklungen. Die
Kunden kommen sowohl aus der Schweiz wie
aus dem angrenzenden Ausland.
WEITERE INFORMATIONEN:
www.selise.ch
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Ineichen hat 17 Jahre in der Region gelebt und kennt
die Geschäftskultur der bis heute vom Kolonialismus
geprägten Länder. Seine Empfehlung an Investoren
und Exporteure: «Wer sich Zeit nimmt und zuerst
zu verstehen versucht, was diese Menschen wirklich
brauchen, sieht unzählige Ansatzpunkte für nachhaltige Geschäfte.»
Drei Schweizer Unternehmer wussten die Zeichen zu deuten. Da sind Guido Kohler, Spezialist für
Trinkwasseraufbereitung mit UV-Licht, und Andreas
Kasper, Abwasserreinigungsexperte. Die beiden haben erkannt, dass dezentrale Wasseraufbereitungssysteme für diese Schwellenländer ein Segen sind. Dann
der junge Julian Weber. Er entdeckte, dass in Indiens
Software-Schmieden allzu oft nur günstige Massenware programmiert wird. Mit seinem Software-Entwicklungslabor mit Elitestudenten aus Bangladesh
setzt er den Kontrapunkt für anspruchsvollste Kunden
in Zentraleuropa.
70
Hochqualifizierte
beschäftigt Julian Weber in Dhaka.
Die IT-Spezialisten müssen hohe
Anforderungen erfüllen und verdienen
damit sehr gut.
SELISE – rockin’ software
2010 hat Julian Weber das Land Bangladesh erstmals
besucht, heute beschäftigt er in der 15-Millionen-Metropole Dhaka Dutzende junger Programmierer. Das
Software-Engineering liegt dem 27-jährigen Weber
im Blut, hat er doch schon während seiner Studienzeit
Websites mit integrierten Zahlungs-, E-Logistik- und
CRM-Lösungen entwickelt. «Ich arbeite heute noch
wie ein Student – also lösungsorientiert, unkompliziert
und aufs Wesentliche reduziert», erzählt er in seinem
Büro in Brüttisellen. Er belegt es zusammen mit seinem Vater Kurt D. Weber, der mit Paninfo den ersten
Anbieter für Systemlösungen der Schweiz für ICT auf
die Beine gestellt hat. Das Unternehmen verkaufte der
Vater 2007, die Geschäftsräume behielt er. «Ich war
froh um die Starthilfe meines Vaters. Denn ich brauchte zuerst ein Team, um den Kunden überhaupt ein Angebot unterbreiten zu können. Jetzt habe ich so viele
Mitarbeitende, dass ich beunruhigt bin, wenn ich nicht
persönlich in Dhaka bin», sagt Julian Weber. In Kontakt
bleibt er via Skype, VoIP und Google-Dienste.
Gerne erinnert sich Weber an die Feldforschung
vor Ort. Er habe mit zahlreichen Unternehmern in
Bangladesh gesprochen, so auch mit den im ITBereich starken Holländern, Dänen und Amerikanern. «Es wurde mir rasch klar, dass ich mich mit
besser ausgebildeten Programmierern und einer
flexibleren Unternehmensstruktur abheben kann.
Das war die Geburtsstunde unseres Labors.» Mit
«Labor» meint Weber eine vertikale Struktur mit
erstklassigen Programmierern, die Herausforderungen lösen, die nicht «von der Stange» kommen.
«Für einen grossen Schweizer Lösungsanbieter
entwickelt ein dediziertes Team von 25 SELISE-Entwicklern spezielle Lösungen für Gemeinden. Wenn
zum Beispiel die Einwohnerkontrolle jemanden erfasst, der zuzieht oder wegzieht, ergibt sich daraus
ein Rattenschwanz an weiterführenden Prozessen.
Da gehen rasch 30 Messages an Drittsysteme raus»,
erklärt der Jungunternehmer leidenschaftlich in
hippem Technologiedeutsch. Besonders stolz ist er
darauf, dass er soeben einen der 20 Kunden gewin-
nen konnte, deren Aktienkurse den Swiss Market
Index (SMI) ausmachen.
Anfang 2011 hat Julian Weber seinen ersten Mitarbeiter eingestellt, mittlerweile sind daraus über
70 sorgfältig ausgewählte Kollegen mit unterschiedlichen Spezialkenntnissen geworden. Schlüsselpositionen besetzen international erfahrene Leute. Der
Usability-Verantwortliche – ein Bangladeshi – war
beispielsweise jahrelang in Software-Firmen in Australien tätig.
Die grosse Frage, die Weber beschäftigte: Wie
bringe ich den Businesskontext von der Schweiz
7’000 Kilometer weit nach Bangladesh? Umso grösser
war die Erleichterung, als er in Chief Technology Officer Shah Ali Newaj, den alle nur Topu nennen, nach
langem Suchen einen Verbündeten fand. «Zwei Minuten habe ich am Telefon mit ihm gesprochen. Da
wusste ich, dass ich den lange gesuchten Topcrack
gefunden hatte.» Der erfahrene Software-Entwickler
ist das Herz der Firma, knallhart prüft er Neubewerber. Er rekrutiert die neuen Talente mittels Roadshow
direkt von der Uni. Julian Weber hat ein einfaches Rezept, wie er Tausende von Bewerbern motiviert. «Wer
bei uns arbeitet, gehört rasch zu den Wohlhabenden,
fliegt einmal im Jahr auf Kosten der Firma in die Ferien und beschäftigt nicht selten eigenes Dienstpersonal. Die Entwickler können bei uns im Schnitt bis
3’000 Dollar und mehr im Monat verdienen. Das ist
dreimal mehr, als der Durchschnitt der noch jungen
IT-Branche erhält.» Je länger die Leute im Unternehmen bleiben, desto höher der Lohn.
Silicon-Valley-Kultur made in Bangladesh
Eingerichtet ist SELISE in Bangladesh wie ein klassisches Silicon-Valley-Start-up. Arbeit und Freizeit gehen Hand in Hand, im Büro steht ein Tischtennistisch,
auf Firmengrund wird Cricket und Badminton gespielt,
gemeinsame Aktivitäten sind die normalste Sache der
Welt. Jeder kann kommen und gehen, wann er will. «Er
muss einfach seine Teilaufgaben, so genannte Sprints,
rechtzeitig abliefern», sagt Weber. «Die Begeisterung ist
7
da. Wir haben Mitarbeitende, die während ihrer Ferien
im Büro vorbeikommen, weil ihnen langweilig ist.»
Weber will SELISE zum führenden Software-Labor mit
internationaler Ausstrahlung machen. Vom tieferen
Lohnniveau Bangladeshs will er unabhängig werden.
ANI Water Solutions – die saubere Lösung
Wenn eine Sache derart sauber ist, lässt sie sich noch
per Handschlag besiegeln. Die Chemie zwischen den
beiden Ingenieuren, Wasserspezialisten und Unternehmern Guido Kohler und Andreas Kasper stimmte
auf Anhieb. Etwas Chemie, aber vor allem viel clevere
Technologie benötigt das Duo, um dem Wasserproblem in Schwellenländern zu Leibe zu rücken: Über
eine Milliarde Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. «Oftmals existieren für
Wohnhäuser weder eine Trinkwasserzufuhr noch eine
Kanalisation», hält Kohler fest. «Wir aber können sauberes Trinkwasser aufbereiten und zugleich über die
Hälfte des Abwassers wiederverwenden.» Man spürt
deutlich, dass ihn das auf Südasien ausgerichtete Joint
Venture «ANI Water» mit Kasper begeistert.
Kohler gibt sich nie zufrieden, sucht immer nach
neuen Lösungen. Aus seinen Augen blitzt Unternehmerlust. Zumindest äusserlich die Ruhe selbst ist
hingegen sein Kompagnon Kasper, der mit seinem
Unternehmen IMETH AG seit Jahren im Abwasserbusiness tätig ist und aktuell rund ein Drittel seiner
Produkte exportiert. Für ihn ist klar: «Ausschliesslich
einen geschlossenen, dezentralen Wasserkreislauf
verkaufen zu können, wäre ideal. Wir bieten aber
auch einzelne Komponenten an. Wichtig ist: Wir
verkaufen Lösungen.» Wie ausgeklügelt eine solche
Lösung sein kann, zeigt ihre dezentrale Wasseraufbereitungsanlage für ein mehrstöckiges Wohnhaus
im indischen Hyderabad. 2012 vorgestellt, wurde das
System an der International Conference and Exhibition on Green Buildings in Hyderabad mit dem Besucher-Award für die innovativste grüne Technologie
ausgezeichnet.
Guido Kohler verfügt über viele Jahre Expertise
in der Trinkwasseraufbereitung mit UV-Licht. Er exportiert mit AquaNetto zu 95 Prozent ins Ausland.
Regelmässig arbeitet er mit seinem sechsköpfigen
Kleinunternehmen zu Forschungszwecken mit der
Fachhochschule Sion zusammen. Zahlreiche seiner
Verfahren sind patentiert. Wenn erforderlich, bietet
30
m3 Trinkwasser
kann der Wasserkiosk pro Stunde aufbereiten. Und über 50 Prozent des Abwassers
können wiederverwendet werden.
8
«Wenn wir in Indien, Pakistan oder
Sri Lanka Erfolg haben wollen, muss
die Lösung so einfach wie möglich,
robust und sehr wartungsarm sein.»
Guido Kohler, Spezialist für Trinkwasseraufbereitung
mit UV-Licht
er die umweltfreundliche UV-Technologie, die ohne
Abfallstoffe auskommt, in Verbindung mit komplementären Methoden wie H2O2, Ozon, Ultraschall
oder Chlor an. Standard ist aber UV-Licht. «Wenn wir
in Indien, Pakistan oder Sri Lanka Erfolg haben wollen, muss die Lösung so einfach wie möglich, robust
und wartungsarm sein. Auch beim Preis haben wir
sehr wenig Spielraum.» Das gilt für private Abnehmer wie auch für Unternehmen. So zum Beispiel für
einen Lebensmittelhersteller, der in Pakistan soeben
eine Fabrik für die Produktion von Süssigkeiten in
Betrieb genommen hat. Er will die Köstlichkeiten
mit mikrofiltriertem und absolut keimfreiem Wasser produzieren und setzt dafür auf die kompakte
Lösung von AquaNetto. Die immer häufiger auftretenden Umweltkatastrophen haben Kohler dazu
bewogen, unterschiedliche Wasserkioske zu bauen.
Der momentan grösste Wasserkiosk nimmt in der
Grundabmessung die Grösse einer Palette ein. Mit
einer Höhe von rund zweieinhalb Metern erbringt er
eine Leistung von 30 Kubikmetern Trinkwasser pro
Stunde. Kostenpunkt: 35’000 Franken.
Wasserrecycling verspricht Umsatzströme
Hier setzt Andreas Kasper an und setzt seine Abwasserreinigungssysteme, hauptsächlich automatisch gesteuerte Membrananlagen, ein. Ist ein Industriekunde
von der Schweizer Qualität der Komponenten und Systeme überzeugt, diskutiert er über weitere Projekte wie
eine modernere Abwasseraufbereitung und zunehmend auch über Wasserrecycling. «Aktuell verspricht
die Kombination unserer beider Verfahren vor allem
bei Wohnhäusern Erfolg. Unser Vorteil: Die steigenden
Umweltanforderungen bringen die Industriebetriebe
unter Zugzwang, das Wasser vor dem Versickern zu
reinigen und wiederzuverwerten.» ANI Water ist bereit
für ein hohes Auftragsvolumen. Schon beschäftigt die
frisch gegründete Firma in Indien einen eigenen Verkäufer, auch Service und Aftersales sind aufgegleist.
Das derzeit zu erwartende Auftragsvolumen übersteigt
in Kürze die Millionengrenze in Schweizer Franken.
Es gibt einfach saubere Angebote, die man kaum
ablehnen kann.
Weitere informationen:
www.s-ge.com
Kernstück des Wasserkiosks (links Guido Kohler, rechts
Andreas Kasper) im Angebot von ANI Water Solutions ist
die UV-Lampe (unten), die das Wasser mit UV-C-Licht entkeimt. In der Anlage steckt viel Engineering, so etwa
im Multiflowadapter (links).
ANI WATER Solutions
Das 2011 von Guido Kohler und Andreas Kasper per
Handschlag gegründete Joint Venture im indischen
Pune entwickelt Systeme für die dezentrale Aufbereitung von Trinkwasser und zur dezentralen Reinigung
von Abwasser. Für Schwellenländer mit schlechter
Wasserinfrastruktur bieten die beiden Ingenieure
eine Komplettlösung an: ein modulares System, das
die Wasserdesinfektion mittels UV-Licht mit einer
Abwasserreinigungsanlage koppelt, sodass bis zu
70 Prozent des verbrauchten Wassers wiederverwendet werden können. Dafür erhielten sie an der
International Conference and Exhibition on Green
Buildings in Hyderabad (Indien) Ende 2012 den
Award für die innovativste grüne Technologie.
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ISABELLE NÜSSLI
Premium Partner
BRANCHEN
grafik
LOGISTIK
Gütertransportaufkommen
in der Schweiz, 2012
Anteil je Verkehrsträger
Anteil Import
Anteil Export
Warenwert Import/Export
4,2 Mrd. Fr.
Schiff 3%
5,1 Mrd. Fr.
Export 0,6 Mio. t
Import 6,0 Mio. t
Export 0,075 Mio. t
Import 0,113 Mio. t
Luft <1%
79,0 Mrd. Fr.
Grafik: Daniel Karrer / Quelle: Einblick in den Schweizer Logistikmarkt 2014, herausgegeben von GS1 Schweiz, Studienpartner Universität St. Gallen, Lehrstuhl für Logistikmanagement.
27,6 Mrd. Fr.
5,4 Mrd. Fr.
7,5 Mrd. Fr.
Strasse 79%
Schiene 14%
Export 12,6 Mio. t
Import 30,2 Mio. t
6,0 Mrd. Fr.
10,4 Mrd. Fr.
115,5 Mrd. Fr.
126,0 Mrd. Fr.
Export 1,9 Mio. t
Import 7,5 Mio. t
Pipeline 3%
Export 0,8 Mio. t
Import 7,0 Mio. t
Rückgrat des Exports
CO2-Produktion Schweiz
total: 46 Mio. t
Mit einem Jahresumsatz von 37,1 Mrd. Franken ist die Logistik ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Schweiz:
2012 bewegte die Branche 451 Mio. Tonnen über Strassen, Schienen sowie in der Luft, auf dem Wasser und
per Pipeline. 16 Mio. Tonnen gingen in den Export (+1,8 Prozent gegenüber 2011). Zugleich nahm der Wert
der exportierten Waren um 4,5 Prozent zu. Insgesamt exportierte die Schweiz 2012 Güter im Wert von
210 Mrd. Franken (Import 182,4 Mrd. Franken). Die Strasse ist auch im Export der wichtigste Verkehrsweg,
mit 115’000 Franken pro Tonne bewegen Flugzeuge allerdings die klar wertvollste Fracht ins Ausland.
Umsatz
Logistikmarkt
13%
Anteil Logistikmarkt
6 Mio. t
2009
34,5 Mrd. Fr.
Anzahl
Mitarbeiter
2012
174 591
Anteil am BIP
der Schweiz
2012
6,5%
2012
37,1 Mrd. Fr.
11
INTERVIEW Isabelle c. Nüssli
«DIE BESUCHER
WOLLEN EMOTIONEN SPÜREN»
Isabelle C. Nüssli, Verwaltungsratspräsidentin von
NÜSSLI, zu den Bausystemen der Zukunft, der
Fähigkeit zu improvisieren und weshalb die Bedeutung
von Live Communication weiter zunehmen wird.
Interview Sibylle Zumstein | Fotos Zeljko Gataric
Frau Nüssli, NÜSSLI wurde 1941 als
Zimmerei Nüssli in Hüttwilen TG gegründet. Heute sind Sie mit Niederlassungen, Vertriebs- und Projektbüros
weltweit vertreten. In welche Märkte
setzen Sie die Internationalisierung
fort? In unseren Kernmärkten Europa
und den USA haben wir eigene Nieder-
Tribünen gebaut haben. Heute haben wir
Niederlassungen in Barcelona, Valencia
und Madrid.
lassungen, von wo aus wir viele kleine
und grosse Projekte betreuen. In praktisch allen anderen Regionen sind wir mit
Büros vertreten. Für Grossprojekte
kommen wir zwei bis drei Jahre vorher
ins Land und bekommen dadurch ein
Gespür für das Geschäft. Dann zeigt sich,
ob allenfalls auch Folgeaufträge resultieren könnten und es Sinn macht, eine
Niederlassung aufzubauen. Spanien ist
ein Beispiel dafür: 1992 waren wir eng
involviert in die Olympischen Spiele und
bauten die Bühnen für die Eröffnungsund Schlussfeier sowie für das Schwimmund Reitstadion. Darauf folgten weitere
Projekte, später die Formel 1, wo wir die
nachhaltig, regelkonform und rasch
auf- und abbaubar – dabei zählt jeder
Tag, jede Stunde, denn Grossanlässe
finden oft an neuralgischen Orten statt,
wo der nächste Event bereits wartet.
12
NÜSSLI ist einer der weltweit führenden Anbieter temporärer und modularer
Bauten. Wie sehen die Bausysteme der
Zukunft aus? Sie sind vor allem sicher,
Welche Trends sehen Sie im Bereich
der Materialien? Standardmaterialien
wie Beton, Stahl oder Holz werden zunehmend vor Ort beschafft. Hochwertige
Materialien wie Glas, Verspiegelungen,
Fassadenpaneele oder Membransysteme
hingegen werden weltweit nur von ein
paar wenigen Lieferanten hergestellt. Insgesamt geht der Trend Richtung nachhaltige und clevere Bausysteme, wie etwa
Zur Person
Isabelle C. Nüssli wurde 2010 in
den Verwaltungsrat der NÜSSLI
Invest AG gewählt und ist seit 2012
Präsidentin des Verwaltungsrats.
Vorher war sie als Controllerin,
CFO und CEO a.i. in den US-Niederlassungen und als Strategic Sales
Manager bei der NÜSSLI Gruppe
tätig. Sie studierte an der Kellogg
School of Management in Chicago
und schloss mit dem MBA ab.
Zum Unternehmen
NÜSSLI ist einer der weltweit
führenden Anbieter für temporäre
und modulare Bauten. Neben
den Schlüsselprodukten Tribünen
und modulare Stadien, Messeund Pavillonbauten gehören Eventund Ausstellungsbauten zum
Portfolio. Zudem ist die ehemalige
Zimmerei auf Holz-, Metall- und
Innenausbau spezialisiert. NÜSSLI
führt jährlich über 2’000 Projekte
durch und ist mit Niederlassungen,
Vertriebs- und Projektbüros weltweit vertreten.
«Die eigene Produktion
gibt uns die nötige Flexibilität,
Spitzen abzufedern.»
Isabelle C. Nüssli,
Verwaltungsratspräsidentin NÜSSLI
beim Coca-Cola-Pavillon an den Olympischen Spielen in London 2012. Hochinteressant war hier die Kombination von
Materialien und Technologien: mehrlagige Membranlösungen, Sensoren, LEDLicht, Sound – alles in leichten Kunststoffkissen verarbeitet.
Ihre Produktion (Holzbau, Innenausbau, Metallbau) ist in Hüttwilen und
Tschechien zentralisiert. War eine Verlagerung je ein Thema? Die eigene
Produktion gibt uns die nötige Flexibilität, Spitzen abzufedern. Eine Verlagerung ist kein Thema. Unser Maschinenpark ist «state-of-the-art». Wir stellen
auch viel für Drittfirmen her, etwa für den
Innenausbau von Bars und Restaurants. Damit können wir die Produktion
ideal auslasten.
Das temporäre Bauen ist nicht
überall auf der Welt verbreitet. Wie
finden Sie spezialisierte Lieferanten?
Wir haben über die Jahrzehnte ein weltweites Netzwerk an Lieferanten aufgebaut, das wir umsichtig pflegen und
ständig weiter ausbauen. Unsere
Projektleiter haben ein Gespür für zuverlässige Lieferanten vor Ort entwickelt.
Diese müssen mit unserem Tempo mithalten können und unserem hohen
Qualitätsanspruch genügen. Dafür arbeiten wir auch mit lokalen Experten, die
ihr Netzwerk einbringen, und suchen
Lieferanten zuerst immer vor Ort, denn
ein weiter Transport verursacht Kosten.
Stadien oder Bühnen entstehen
immer auch unter Zeitdruck. Wie managt NÜSSLI die damit zusammenhängenden Risiken? Wir nehmen uns
am Anfang die Zeit, eine klare Ausgangslage zu schaffen. Dazu müssen die
richtigen Teams zusammengestellt
werden – und diese müssen dasselbe Ziel
vor Augen haben. Vertragsverhandlungen sind ein weiterer Schritt, für den
man sich am Anfang genug Zeit nehmen
muss. Logistikleistungen wollen geplant sein. Nichtsdestotrotz gehören Improvisationsbereitschaft, Entscheidungsfreudigkeit und unternehmerisches
Denken dazu – denn nicht alles ist
restlos plan- oder voraussehbar.
Welche Risiken würden Sie nicht eingehen? Die Zahlungskonditionen
müssen stimmen, der Code of Conduct
muss eingehalten werden. Und wir
gehen nicht in Kriegsgebiete. In Libyen
beispielsweise hat uns der Bürgerkrieg überrascht. Wir hätten fünf Stadien
bauen sollen. Nachdem das erste
fertiggestellt war, brachen die Kämpfe
aus, und wir mussten unsere Leute
innerhalb von zwei Tagen zurückholen.
Dasselbe passierte in Äquatorialguinea, wo wir ein Stadion gebaut haben.
Wenn wir jedoch Risiken komplett
umgehen wollten, müssten wir zuhause
bleiben.
13
Isabelle C. Nüssli setzt bei anstehenden Veränderungen
aufgrund von Innovationen oder der Erschliessung neuer
Geschäftsfelder stets auf nachhaltiges Wachstum.
«Ich höre den Leuten zu und will
wissen, wo der Schuh drückt. So kann
ich einen Beitrag leisten, zum
Beispiel einen Prozess optimieren.»
Isabelle C. Nüssli, Verwaltungsratspräsidentin NÜSSLI
Für die Olympischen Winterspiele
2014 in Sotschi baute NÜSSLI sechs
Sponsorenpavillons und das House of
Switzerland. Was waren die Herausforderungen? Die definitive Baubewilli-
Bühnen für den Papst, die Bregenzer
Festspiele, Grosskonzerte oder Stadien für die Olympischen Spiele – zu welchem Ereignis haben Sie einen besonderen Bezug? Mir liegt jedes Projekt
gung erfolgte sehr spät. Wir mussten
die verlorene Zeit aufholen, indem wir
Tag und Nacht arbeiteten und mehr
Leute aufboten. Sprachliche Barrieren
und kulturelle Unterschiede spürten
wir ebenfalls. Die Lieferantensuche war
schwierig, da das temporäre Bauen
in Russland kaum bekannt ist. Auch die
erhöhten Sicherheitsvorkehrungen
machten uns zu schaffen: Unsere Lastwagen standen am Zoll und wurden
doppelt und dreifach durchleuchtet, was
lange Wartezeiten zur Folge hatte.
Dann gibt es Alltagstücken wie die Orientierung im Strassenverkehr: fehlende
Ampeln, Verkehrsschilder, Fahrbahnmarkierungen … Unsere Teams vor Ort
meistern diese Herausforderungen jedoch
hervorragend!
am Herzen, denn jedes Mal schenkt
uns der Kunde sein Vertrauen. Ich fiebere immer mit! Bei Grossprojekten
versuche ich, vor dem Anlass auf die Baustelle zu gehen – und nicht erst, wenn
alles fertig ist und glänzt. Ich höre den
Leuten zu und will wissen, wo der
Schuh drückt. So kann ich einen Beitrag
leisten, zum Beispiel einen Prozess
optimieren. Natürlich gehe ich auch als
Besucherin, etwa ans Eidgenössische
Schwingfest – in die grösste temporäre
Arena der Welt!
14
Werden die Menschen auch in Zukunft zu Grossanlässen in Stadien
strömen? Auf jeden Fall. Mit der zuneh-
menden Digitalisierung und Individualisierung gibt es zwar eine Gegenbe-
wegung – man kann sich jeden Event ins
Wohnzimmer holen. Aber die Leute
wollen Emotionen spüren, die Bedeutung
von Live Communication wird sogar
zunehmen.
Sie begannen 2005 als Mitarbeiterin
bei NÜSSLI und sind heute die Verwaltungsratspräsidentin. Welche Phasen
haben Sie besonders geprägt? Als ich
anfing, war ich als Controllerin verantwortlich für das Projekt «Art Basel Miami
Beach» mit der Messe Schweiz als Kunde
– ein tolles Erlebnis! Anschliessend
habe ich das Key Account Management
aufgebaut. Das war hochspannend,
weil wir über einen sehr heterogenen Kundenstamm verfügen – vom Einmannbetrieb über KMU bis zu grossen Organisationen – und ich so unser Unternehmen sehr genau kennengelernt habe. Im
Juli 2010 stieg ich als Mitglied und Generalsekretärin des Verwaltungsrates ein.
Zu Beginn herrschte eitel Sonnenschein,
doch die Wolken zogen schon bald auf:
Der Euro verlor stark an Wert, in Libyen
und Äquatorialguinea brach Krieg aus,
in Indien hatten wir einen Zahlungsausfall … Diese Herausforderungen haben
mich geprägt. Seit ich das Präsidium innehabe, gibt es ständig Veränderungen,
denen wir uns anpassen müssen. Dazu
zählen Innovationen, Business Development, die Evaluation neuer Geschäftsfelder. In jedem Fall zielen wir aber
auf nachhaltiges Wachstum und nie auf
Umsatz um jeden Preis.
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Von Habegger in Szene gesetzt:
Ein gigantisches Licht- und Farbenspektakel erleuchtet während eines
Monats das neue Kultur- und
Gastrozentrum Katara in Doha.
SucCess Story Habegger
Schöpfer medialer
Erlebniswelten
Vom Meeting bis zum Mega-Anlass: 1’500 Mal pro Jahr rückt Habegger
Veranstaltungen ins rechte Licht und sorgt für guten Ton. Eventtechnik
und -architektur, Film und Multimedia: In 22 Jahren hat das Zürcher
Unternehmen in 43 Ländern über 20’000 Projekte realisiert. Und eröffnete
nach Wien eine Niederlassung in Katar.
Text Therese Marty
S
chweiz, Anfang der 1980er-Jahre: Peter
Habegger, Inhaber eines Audio/VideoGeschäfts, zieht mit seiner Wanderdisco
quer durchs Land. Er ist Techniker und DJ
in Personalunion und überrascht das Partyvolk bald mit den ersten Lasershows.
Katar, im Juli 2013: Ein gigantisches Farben- und
Lichtspektakel begeistert Dohas Bevölkerung und
lockt während des Fastenmonats Ramadan viel Publikum in die Hauptstadt. 1’700 Sterne, 65 Monde,
3’000 Blitzlichter und 360 Lichterketten, verbunden
mit 42 Kilometern Kabel, erleuchten den ganz in
arabischem Stil gebauten neuen Vorzeigestadtteil
Katara, das Kultur- und Gastrozentrum des Wüs-
16
tenstaats. Das gigantische Projekt mit einem Budget
von 1,6 Millionen US-Dollar hat die Habegger AG
in Szene gesetzt – die Firma des einstigen Wanderdisco-Pioniers.
«Wir sind mit der Entwicklung des Markts gewachsen», sagt Simon Ackermann, Verwaltungsratspräsident der Habegger AG und seit den 1990er-Jahren Peter Habeggers beruflicher Weggefährte. Dieser
hatte seine Dienstleistungen bald auf Unternehmen
ausgedehnt, wurde erneut zum Pionier, indem er
Eventtechnik als Gesamtpaket anbot. Was mit Hellraumprojektor und Diashow begonnen hatte, erfuhr
mit dem Start des Multimedia-Zeitalters Anfang der
1990er-Jahre eine rasante Entwicklung.
ZUM UNTERNEHMEN
Habegger mit Sitz in Regensdorf ZH und Büros in
Wien und Doha ist führend in der Umsetzung von
medialen Erlebniswelten. Diese umfassen temporäre Events wie feste Installationen. Zu den Kunden
gehören Grossunternehmen, KMU, Kommunikations- und Eventagenturen wie Messebauer oder
Sportverbände. Pro Jahr werden 1’500 Projekte
abgewickelt, täglich werden 30 Tonnen Material
transportiert. Das Unternehmen beschäftigt
140 Fachleute aus über 40 Berufen. Gearbeitet wird
in interdisziplinären Teams, die für jedes Projekt
neu zusammengestellt werden.
Events mit Inhalt füllen
«Wir haben früh erkannt, dass Events nicht nur technisch ausgestattet, sondern auch mit Inhalten gefüllt
werden müssen», sagt der Regisseur, der seine Produktionsfirma in die Habegger AG eingebracht und –
nachdem sich der Gründer vom operativen Geschäft
zurückzog – das Unternehmen übernommen hat.
Technik publikumswirksam inszenieren ist zur
Spezialität des Zürcher Unternehmens geworden.
Simon Ackermann: «Wir unterscheiden grundsätzlich
zwischen fixen Installationen – mit multimedialen
Themenwelten in Museen, Besucherräumen oder
Expo-Pavillons – und temporären Events, also Shows,
Automessen, Festivals etc.» Ausserdem werden Filmprojekte wie DOK-Sendungen oder Werbespots realisiert. Lang ist die Liste der Veranstaltungen, für die
Habegger als Generalunternehmer verantwortlich
war und ist. So fahren die schwarzweissen Lastwagen
bei den meisten Anlässen im Zürcher Hallenstadion
vor; bei Art on Ice ebenso wie beim Sechstagerennen, bei Konzerten oder Fashionshows. Habegger
stemmte Grossanlässe wie die Eishockey-Weltmeisterschaft 2009, betreute das House of Switzerland an
den Olympischen Sommerspielen 2012 in London,
die Festspiele in Thun oder St. Gallen und Fernsehshows wie «Voice of Switzerland» oder den Swiss
Award. Auf Hochtouren laufen zurzeit die Vorbereitungen für die Leichtathletik-Europameisterschaft.
«Wir kümmern uns um die gesamte Technik und alle
Inhalte von der Eröffnungs- bis zur Schlussfeier.»
So glamourös die Auflistung dieser Mega-Events
auch ist: «Unser tägliches Brot», so Ackermann, «sind
Kongresse, Generalversammlungen, Firmenanlässe,
von denen rund 40 Prozent jährlich wiederkehrende
Ereignisse sind.» Auch Mini-Events – «Meetings, bei
denen es nicht viel mehr als einen Beamer braucht».
Fotos: Habegger
Den Kick der Praxis fühlen
Wichtig sind sie alle. «Wir pflegen zu unseren Kunden ein freundschaftliches Verhältnis, unabhängig
vom Umsatz, den sie uns bringen; das ist Teil unserer Firmenkultur.» Ebenso selbstverständlich ist
laut Ackermann, dass auch die Führungspersonen
Projektarbeit leisten. «Ich übernehme noch immer
Regiejobs», sagt er und fährt fort: «Leidenschaft ist
die Essenz unseres Unternehmens – für jeden Einzelnen gehören Nachtübungen beim Kunden und das
Kribbeln an der Front einfach dazu.»
Nun kribbelts also vermehrt auch in Katar, wo
Habegger 2006 an den «Summer Asian Games» –
damals noch aufgrund einer internationalen Ausschreibung – und während des letzten Ramadans
überzeugende Visitenkarten hinterlassen und mittlerweile weitere Aufträge erhalten hat. «Angesichts
der Mentalität der Katarer ist es entscheidend, vor
Ort präsent zu sein», sagt Ackermann und lobt die
Unterstützung, die er bei der in dieser Region nicht
ganz einfachen Firmengründung durch Switzerland
Global Enterprise (S-GE) erfahren hat. Denn ohne
einen vom Staat vorgeschriebenen Sponsor – eine
Person oder ein Unternehmen aus Katar, die/das
die Aktienmehrheit hält – geht hier gar nichts: «Die
für uns ideale Person haben wir nur dank der Unterstützung des Swiss Business Hub von S-GE in Doha
gefunden.» Ruedi Büchi, Senior Consultant Middle
East bei S-GE, erklärt: «Eine erfolgreiche Mandatsabwicklung ist für uns immer eine Teamleistung – von
der genauen Abklärung der Kundenbedürfnisse, der
Suche nach qualifizierten Partnern bis zur Begleitung durch die Mitarbeitenden des Swiss Business
Hub vor Ort. Habegger hat grosse Bereitschaft gezeigt, sich mit der lokalen Kultur auseinanderzusetzen – das hat nicht zuletzt zum Erfolg beigetragen.»
Der Auftrag für die Ramadan-Beleuchtung kam
dank der guten Beziehungen des Sponsors noch vor
Abschluss der Firmengründung zustande – «einen
besseren Start hätten wir nicht haben können», freut
sich Simon Ackermann.
Weitere Informationen:
www.habegger.ch
«Leidenschaft ist die Essenz
unseres Unternehmens – für jeden
Einzelnen gehören Nachtübungen
beim Kunden und das Kribbeln an der
Front einfach dazu.»
Simon Ackermann,
Regisseur und Präsident des Verwaltungsrats
17
NEWS
und
Events
Die besten
Schweizer
Exporteure
sind...
Die Schweizer Exportbranche kürt
am Aussenwirtschaftsforum vom 3. April
2014 ihre Besten. Seien es Echtzeitbildverarbeitung, Eventtechnik, Einspritztechnologien oder Business-Apps,
Mikroantriebe oder Überwachungstechnologien: Die Nominierten in den
Kategorien «Success» und «Step-in»
tragen spannende Geschäftsmodelle in
die Welt hinaus.
Neben dem Export Award gehören die
Keynote-Referate zu den Highlights des
Aussenwirtschaftsforums. 2013 sprach
mit der Ökonomin Linda Yueh eine
renommierte Wirtschaftskommentatorin für Medien wie Bloomberg TV, BBC,
CNN oder Financial Times.
18
D
er Export Award von S-GE zeichnet Schweizer und Liechtensteiner Unternehmen
aus, die ihr Expansionsvorhaben für einen
definierten Zielmarkt durch ein systematisches Vorgehen, mit einem klaren Konzept
und mit innovativen Ideen umsetzen oder
umgesetzt haben. Am Aussenwirtschaftsforum vom
3. April 2014 in Zürich wird der Preis zum siebten Mal
verliehen. In den Kategorien «Success» und «Stepin» wird jeweils eines von drei nominierten KMU
prämiert.
Die Auszeichnung soll den Dialog über erfolgreiche Exporttätigkeit fördern und weitere Unternehmen
dazu motivieren, den Sprung ins Ausland zu wagen.
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JNJ automation SA gewann den Export Award in der Kategorie
«Step-in» 2013. S-GE-Verwaltungsratspräsidentin Ruth Metzler
gratuliert Andrea Schlapbach, CEO von SAFEmine AG, dem
Gewinner der Kategorie «Success».
Kategorie «Success» – für Firmen, die mit
ihrem eingereichten Exportprojekt einen
messbaren Erfolg vorweisen können.
Kategorie «Step-in» – für Firmen, die einen
neuen Zielmarkt mit erkennbarem und nachgewiesenem Erfolgspotenzial bearbeiten.
Dacuda AG
coresystems ag
Die Dacuda AG, ein Zürcher ETH-Spin-off, ist spezialisiert auf kosteneffiziente Digitalisierungstechnologien basierend auf Echtzeitbildverarbeitung. Mit
einer selbst entwickelten Scan-Technologie ist dem
KMU der Durchbruch im internationalen Massenmarkt gelungen. Sie ermöglicht eine schnelle Datenerfassung von Texten, Bildern und Tabellen, eine direkte
Editierbarkeit sowie das Teilen von Informationen mit
anderen Nutzern. Der Elektronikgigant LG Electronics
und zehn weitere Firmen haben Scanner-Mäuse auf
den Markt gebracht, die auf der Dacuda-Technologie
basieren. Dacuda beschäftigt heute 25 Angestellte und
erzielt 90 Prozent des Umsatzes im Export.
Die coresystems ag aus Windisch entwickelt innovative Apps, die es Unternehmen jeder Grössenordnung und Branche ermöglichen, ihre Geschäftsprozesse und speziell den Kundenservice zu optimieren.
Weltweit vertrauen heute über 100’000 Anwender
aus allen möglichen Industrien und Branchen auf
die Business-Apps des Aargauer KMU, das seine Geschäfts- und Serviceprozesse permanent optimiert.
Mit 140 Angestellten erzielt coresystems einen
Jahresumsatz von 12 Millionen Franken, davon fast
70 Prozent im Export.
Ganser CRS AG
Die Ganser CRS AG mit Sitz in Winterthur ist ein
Pionierunternehmen auf dem Gebiet der CommonRail-Einspritztechnologie für Dieselmotoren. Schon
1980 erkannte Firmengründer Dr. Marco Ganser das
Potenzial der umweltfreundlichen Technologie und
entwickelte sie kontinuierlich weiter. Ganser CRS beliefert Hersteller und Betreiber von Dieselmotoren
im Offroad-Markt und rüstet Motoren zur Stromerzeugung für Schiffe, Lokomotiven und Baumaschinen aus. Das KMU beschäftigt zehn Mitarbeitende
und erzielte 2013 mit einem Exportanteil von 95 Prozent einen Umsatz von 2 Millionen Franken.
Fotos: Photopress / Alexandra Wey, zVg
Habegger AG
Habegger AG aus Regensdorf ZH entwickelt, plant
und realisiert mediale Erlebniswelten. Als führendes
Dienstleistungsunternehmen setzt Habegger mithilfe
von modernster und innovativer Eventtechnik jährlich über 1’500 lokale und internationale Events, Ausstellungen und Architekturinszenierungen um. Das
Unternehmen beschäftigt heute 140 Festangestellte
und hat seinen Umsatz seit 2003 pro Jahr um durchschnittlich 16 Prozent gesteigert. Im Rahmen einer
internationalen Expansion hat Habegger im Januar
2014 eine Niederlassung in Doha (Katar) eröffnet.
maxon medical
2007 als Business Unit der maxon motor ag gegründet, stellt maxon medical aus Sachseln qualitativ
hochwertige Mikroantriebe für die Medizinindustrie her und wurde bereits ein Jahr nach der Gründung nach der Medizinnorm ISO 13485 zertifiziert.
Antriebe von maxon medical stecken zum Beispiel
in verschiedensten aktiven Implantaten, aber auch
in Chirurgierobotern, Insulinpumpen, Apnoegeräten, Prothesen, Inkubatoren oder Bestrahlungsanlagen. Die junge Business Unit erwirtschaftet im
globalen Wachstumsmarkt Medtech bereits einen
Jahresumsatz von 30 Millionen Franken, davon
92 Prozent im Export.
Sensile Technologies SA
Die Sensile Technologies SA mit Sitz in Morges entwickelt Komplettlösungen zur Fernüberwachung
von Heizöl-, Treibstoff- und Gastanks. Kunden
können vom Arbeitsplatz aus jederzeit die exakten
Füllstände der Tanks einsehen. Die Daten lassen sich
sogar direkt aufs Smartphone übertragen. Dank
dieser Technologie können Einkauf und Lieferung
optimiert und dadurch Kosten sowie Energie eingespart werden. Sensile Technologies exportiert die
einfach bedienbaren Geräte erfolgreich. Heute stehen
bereits über 45’000 Einheiten in mehr als 45 Ländern
im Einsatz. www.s-ge.com/exportaward
19
IMPORT STI-Precision
Hochwertige mechanische
Komponenten aus Indonesien
PT. Santoso Teknindo (STI-Precision) ist einer der führenden indonesischen
Hersteller von mechanischen Komponenten und Schneidwerkzeugen. Seit
das Unternehmen dem Swiss Import Promotion Programme SIPPO von S-GE
beitrat, kann es auf zweistellige Wachstumsraten blicken.
Text Sibylle Zumstein
I
n Indonesien werden pro Tag 15 000 Motorroller produziert. Der Inselstaat ist – mit
über 237 Millionen Einwohnern – nicht
nur das Land mit der viertgrössten Bevölkerung der Welt, sondern auch der zweitgrösste Hersteller von Kraftfahrzeugen
und Kraftfahrzeugkomponenten in Asien, insbesondere für japanische Marken.
1995, Tangerang, Insel Java, 25 Kilometer westlich
von Jakarta: Anton Santoso, Absolvent der California
State Polytechnic University Pomona, USA, kommt
zu STI-Precision, heute einer von Indonesiens führenden Herstellern von mechanischen Komponenten und Schneidwerkzeugen. Sechs Jahre später fand
auch Antons jüngerer Bruder Andi zu STI-Precision,
ebenfalls ein Absolvent der California State Polytechnic University Pomona.
Eroberung des indonesischen Marktes
Zu Beginn konzentrierte sich STI-Precision auf
mechanische Spezialkomponenten. «Unser Angebot
20
im Bereich der Metallbearbeitung umfasst heute
vier Hauptproduktkategorien: mechanische Komponenten, Spezialschneidwerkzeuge, Blechherstellung
und Rapid Prototyping wie 3-D-Druck, erläutert Anton. Und stolz fügt er hinzu: «Seit über 30 Jahren, das
heisst seit Gründung unseres Unternehmens, sind
wir ohne Vertriebsspezialisten erfolgreich. Unseren
Kundenstamm haben wir bisher allein durch Mundpropaganda gewonnen.»
Starke japanische Präsenz
Indonesien und Japan sind durch historische, wirtschaftliche und politische Bande eng miteinander
verbunden. Japan ist Indonesiens grösster Abnehmer und darüber hinaus einer der wichtigsten
Entwicklungshelfer. Im Gegenzug ist Indonesien
Japans wichtigster Rohstofflieferant, zum Beispiel
für Flüssigerdgas. Japan hält den grössten Anteil
am indonesischen Automobilmarkt, und STI beliefert schon seit vielen Jahren einen der bedeutendsten japanischen Automobilhersteller auf in-
STI-Precision
liefert Qualität nach
schweizerischen Massstäben.
donesischem Boden. «Durch dieses Unternehmen
begannen wir auch mit dem Export nach Thailand»,
erzählt Anton.
Über das S-GE-Netzwerk nach Europa
Christian Bernet, Programm-Manager Technische
Produkte für das Swiss Import Promotion Programme
SIPPO von Switzerland Global Enterprise (S-GE),
lernte STI während einer Sourcing-Mission im Jahr
2010 kennen. Bernet war von der Qualität der Produkte beeindruckt. «Ich erkannte sofort ihr Potenzial
für den europäischen und schweizerischen Markt»,
erinnert er sich. Er stellte Anton das Programm vor,
das – nach der Aufnahme – dem Unternehmen Zugang zu einem neuen potenziellen Kundenstamm in
Europa und der Schweiz ermöglichen würde.
Zunächst aber mussten die beiden Brüder eine
Reihe von Hindernissen aus dem Weg räumen:
Scheinbar einfache Dinge, wie zum Beispiel Firmenpräsentationen und -dokumentationen, mussten ins
Englische übersetzt und technische Zeichnungen
verbessert werden.
Und dann die EU-Standards, -Normen und -Vorschriften, die eingehalten werden mussten! Die Brüder arbeiteten hart, und 2010 wurden sie in das Programm aufgenommen. Im selben Jahr zeigten Anton
und Andi ihre Produkte erstmals auf der Messe in
Hannover. Was haben sie gelernt? «Es erfordert viel
harte Arbeit und Leistungsbereitschaft, um erfolgreich zu sein. Zumal Indonesien in unseren europäischen Zielmärkten noch nicht so gut bekannt ist.
Wir haben auf dieser Messe sehr viel darüber gelernt,
wie wir mit unseren potenziellen Käufern zusammenarbeiten müssen. Und das SIPPO-Programm hat
eine wichtige Rolle bei der Überwindung kultureller
Unterschiede gespielt», fügt Anton hinzu.
Markantes Wachstum seit Programmbeitritt
Neben seinen Exporten nach Thailand, Malaysia und
Japan fand STI einen Kunden in der Schweiz. Eine
Reihe von Partnerschaften in verschiedenen europäischen Märkten entwickelt sich dank der Aufmerksamkeit, die STI auf den SIPPO-Messen in Hannover
in den Jahren 2010 und 2011 und bei der Swisstech
Selling Mission in Basel im Jahr 2012 erregte, vielversprechend. «In der Schweiz hat man hohe Ansprüche an die Qualität. Ich bin überzeugt, dass wir
Fotos: Marsio Juwono
ZUM UNTERNEHMEN
PT. Santoso Teknindo (STI-Precision) ist ein Familienbetrieb, der 1979 im indonesischen Tangerang
gegründet wurde. STI hat sich auf mechanische
Komponenten, Spezialschneidwerkzeuge und
Blechherstellung spezialisiert. Das Unternehmen
beliefert zahlreiche Branchen, wie zum Beispiel
die Bereiche Automobil, Luft- und Raumfahrt,
Schwerindustrie, Lebensmittel und Getränke, Pharmazeutik, Medizin und Sanitärprodukte. Als
Nächstes nimmt STI den Medtech-Markt ins Visier.
3D
Druck:
Rapid Prototyping spielt im Angebot
von STI-Precision eine zunehmend
wichtige Rolle.
diesen Ansprüchen gerecht werden können. Unsere
Umsatzzuwächse und steigenden Mitarbeiterzahlen in den vergangenen drei Jahren haben bislang
gezeigt, dass diese Überzeugung gerechtfertigt ist»,
freut sich Anton.
S-GE: Türöffner für Schweizer Partner
Anton sieht in der Beziehung mit schweizerischen
und europäischen Partnern einen Dialog: «Wir versuchen, unsere Partner zu überzeugen, ihre Produkte nach Indonesien zurückzuverkaufen. Wir
befinden uns zurzeit in der Angebotsphase für ein
bedeutendes Projekt mit unserem schweizerischen
Kunden. Es wäre grossartig, wenn wir das Vorhaben
zum Erfolg führen könnten!»
In der Tat bietet Indonesien vielversprechende
Geschäftschancen für kleine und mittelständische
Unternehmen in der Schweiz, die keinesfalls nur auf
den MEM- oder den technischen Sektor beschränkt
sind. Lebensmittelerzeugnisse und Konsumgüter
haben dank des Wachstums des Bruttoinlandprodukts insgesamt hohe Zuwachsraten zu verzeichnen.
All das spiegelt sich auch darin wider, dass Switzerland Global Enterprise (S-GE) seine Präsenz im
Office in Jakarta, welches zum Swiss Business Hub
ASEAN gehört, weiter ausbaut. Neben dem weitreichenden lokalen Netzwerk über das SIPPO-Programm fungiert das Office als Türöffner für exportierende KMU aus der Schweiz, die in Indonesien aktiv
sind oder es werden wollen.
Beste Aussichten dank Qualität und Service
STI nahm vor kurzem eine neue Produktionseinrichtung in Betrieb und plant nun eine stärkere Ausweitung in die Original-Equipment-Manufacturer- oder
OEM-Märkte. Ein OEM fertigt Produkte oder Komponenten, die von einem anderen Unternehmen
gekauft und unter dessen Markennamen weiterverkauft werden.
Wenn die beiden Brüder weiterhin so engagiert
sind und ihre überragende Qualität beibehalten, so
wird es ihnen zweifellos gelingen, erfolgreiche Beziehungen zu weiteren europäischen und schweizerischen Importeuren zu knüpfen.
Weitere Informationen:
www.sti-precision.com
21
OPPORTUNITIES Indien
Elefant vor der
Bewährungsprobe
Mit einer neuen Regierung und wirtschaftsfreundlichen Reformen will der
wachstumsgehemmte indische Elefant wieder in Gang kommen. Für anpassungsfähige und kreative Schweizer Firmen ist und bleibt Indien spannend.
Umso mehr, wenn das Freihandelsabkommen zustande kommen sollte.
Text Michael Flückiger
I
ndia grows at night» – Indien wächst in der
Nacht. Also dann, wenn die Bürokraten
schlafen. Das Buch von Gurcharan Das,
dem ehemaligen Indienverantwortlichen
von Procter&Gamble, nennt ein Problem
des indischen Elefanten beim Namen. Die
drittgrösste Volkswirtschaft Asiens macht es ausländischen Investoren nicht einfach, mit ihr ins Geschäft
zu treten. «Indien ist nichts für den schnellen Erfolg.
Es braucht Geduld, Flexibilität und grosses Engagement», so Beat Ineichen, Senior Berater für Indien
und erste Anlaufstelle in der Schweiz bei S-GE. Die
aktuelle Lage müsste Indien zum Abbau von Handelshemmnissen und zur Deregulierung zwingen. Im
Global Competitiveness Report ist das Land mit 1,2
Milliarden Bewohnern auf Rang 60 zurückgefallen.
Das Wirtschaftswachstum ist zwischen 2011 und heute von über 9 auf unter 5 Prozent gesunken. Der starke
Währungszerfall der indischen Rupie zwischen Mai
und September 2013 hat die Importe verteuert. Das
ist folgenschwer, zumal Indien als weltweit viertgrösster Erdölabnehmer stark vom Dollar-Wechselkurs
abhängt. Die Importe sind denn auch eingebrochen.
Das World Economic Forum (WEF) setzt Indiens
22
Infrastruktur auf Rang 84. Dringend sind Investitionen
in Transport, Energie sowie in die ICT gefragt. Mit dem
beabsichtigten Freihandelsabkommen mit den EFTAStaaten könnte Indien ein sichtbares Zeichen setzen.
Dünne Erfolgsbasis
Obwohl sich Indien in den letzten 20 Jahren enorm
entwickelt hat, sind die Gegensätze geblieben. Eine
Mittelschicht von rund 300 Millionen Menschen verspricht Absatzpotenziale. Gleichzeitig leben ebenso
viele mit weniger als 1.25 Dollar am Tag. Die Wirtschaft
konzentriert sich auf grosse Ballungszentren und aufstrebende Städte. Die Industrie ist mehrheitlich auf
den Binnenmarkt fokussiert. International konkurrenzfähige Technologien kaufen sich indische Firmen oft zu. Die Koalitionspolitik gründet auf knappen
Mehrheiten und erschwert und verzögert politische
Entscheide. Modernisiert haben Indien die gebildeten Schichten: Der grosse Erfolg des Software-Engineerings verdankt sich kreativen Köpfen, die davon
profitiert haben, dass die ICT staatlich kaum reguliert
ist. «In Indien bezahlen lediglich rund 3–4 Prozent der
Bevölkerung Steuern; Unternehmen übergeben rund
einen Drittel ihres Ertrages dem Fiskus. Das Fiskalde-
fizit belastet das Land», so Michael Enderle, seit August
2013
’ Leiter des Swiss Business Hub India in Mumbai.
Er weist auf weitere Achillesfersen des Elefanten hin:
«Indien hinkt anderen Volkswirtschaften Asiens um
zwei Jahrzehnte hinterher, weil sich die Wirtschaft verhältnismässig spät, nämlich erst Anfang der 1990erJahre, geöffnet hat. Zudem fliessen die Mittel nicht
immer in die richtigen Kanäle.» Der ehemalige Chairman von Rieter Indien kennt den Markt: «Die Probleme Indiens sind hausgemacht, aber nicht unlösbar.
Das Bewusstsein für dringende Reformen ist da; wer
immer die Wahlen im Mai gewinnt, steht unter Zugzwang.» Hinter den Schwächen des Landes erkennt
er Chancen für Schweizer KMU: «Die indischen Industrien sind noch nicht so weit, dass sie selbständig
und unabhängig Technologien auf den Weltmarkt
bringen und dort positionieren können.» Sprich: Wer
hoch entwickelte Technologien, seien es industrielle
Erzeugnisse, Infrastrukturleistungen oder CleantechLösungen, anzubieten hat, kann reüssieren. «Die Inder sind hart im Verhandeln, doch sind sie auch bereit,
angemessene Preise für Produkte von hoher Qualität und Lebensdauer zu bezahlen.» Indiens starkes
Wachstum während des letzten Jahrzehnts verdankt
sich zu einem guten Teil der Entwicklung im Binnenmarkt. Der Export braucht neuen Schub.
Bedürfnisgerecht und lokal
Foto: Keystone / Laif / Georg Knoll
Viele Probleme
Indiens sind
hausgemacht.
Das Bewusstsein für dringende Reformen ist
aber da.
Chancen ergeben sich daher für Unternehmen, die
nicht allein nach Indien exportieren, sondern dem
Land mit fortschrittlichen Technologien zu mehr Wettbewerbsfähigkeit verhelfen. «Indien hat hohen Forschungsbedarf. Die Firmen investieren aktuell lediglich rund ein Prozent ihres Umsatzes in Forschung und
Entwicklung – im Gegensatz zu EU-Firmen mit rund
fünf Prozent.» Enderle ist überzeugt davon, dass zu
kurzfristig und -sichtig denkt, wer Indien bloss als Absatzmarkt für hochwertige Produkte sieht. Er verweist
auf die günstige Beschaffungssituation und die damit
verbundenen Chancen, lokal zu produzieren und zu
exportieren. Wobei dies bei den derzeit hohen lokalen
Kapitalkosten mit eigenem Geld geschehen sollte.
«Ich sehe grosses langfristiges Potenzial für Firmen, die vor Ort Produkte herstellen und Dienstleistungen erbringen und helfen, diese zu verbessern.
Forschung und Produktion vor Ort aus indischer
Bedarfssicht gepaart mit Schweizer Innovationsgeist
bringt Erfolg.» Ansetzen, wo der Schuh drückt, Binnenmärkte erschliessen, nahe gelegene Märkte erobern: Das kann ein Rezept sein. S-GE unterstützt
Firmen mit Marktanalysen und fördert den Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen vor Ort.
Enderle ist klar, dass Investitionsbereitschaft gefragt
ist. «Wer konsequent und unbestechlich am Ball
bleibt, kann Geld verdienen.» Es braucht Geduld im
Umgang mit dem Elefanten. Doch ist dieser nicht zu
unterschätzen: Wenn es Hindernisse aus dem Weg zu
schaffen gilt, wird bevorzugt der hinduistische Gott
Ganesha angerufen. Er trägt einen Elefantenkopf.
WEITERE INFORMATIONEN:
www.s-ge.com/de/country/india
INDIEN – WIRTSCHAFTSDATEN
Neu-Delhi
Fläche: 3’287’590 km2 (80-mal die Schweiz)
Bevölkerung: 1,22 Milliarden (2012);
Schweiz 8’058’100
BIP/Einwohner CHF: 1’273; CH 70’992
(Schätzung 2012)
Wachstum BIP: 3,2 (2012);
3,8 (Schätzung 2013)
Handelsvolumen CH/Indien (2012):
CHF 4’099 Mio.
Export CH-Indien (2012): CHF 1’440 Mio.
Import Indien-CH (2012): CHF 2’659 Mio.
Wirtschaftsdaten Indien* 
BIP (Mrd. CHF)  
BIP / Einwohner CHF  
Wachstum BIP 
2012
1’658
1’351
3,2 %
2013
1’776
1’273
3,8 %
* Schätzung des World Economy Outlook, Oktober 2013
Das seit 1947 von Grossbritannien unabhängige Indien ist gemäss IWF 2012 die
zehntgrösste Volkswirtschaft der Welt. Der
Dienstleistungssektor generiert zwei Drittel
des Bruttoinlandproduktes, über die Hälfte
aller Arbeiter verdienen ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft. Nach Jahren des
Wachstums mit Raten bis zu 10 Prozent hat
sich die Euphorie etwas gelegt. Die Inflation
hat angezogen, die Handelsbilanz ist negativ
und das Haushaltsdefizit hoch. Im Mai 2014
finden wieder Wahlen statt; der Wunsch
nach Reformen ist gross. Indien ist nach
China, Hongkong und Japan der viertwichtigste Handelspartner der Schweiz in Asien.
Der Handelsüberschuss liegt bei 1,223 Milliarden Franken (2012). Stärkste Exportgüter
nach Indien sind Edelsteine, Edelmetalle
und Bijouterie. Bedeutsam ist der schweizerisch-indische Handel mit IT-Dienstleistungen. Der Wert des diesbezüglichen Exports
aus Indien in die Schweiz wird auf rund
450 Millionen Franken geschätzt (2012).
Wichtigste Exporte CH-Indien 2012
Anteil in %
CHF Mio.
Edelsteine, Edelmetalle, Bijouterie
24,7
657,8
Maschinen
22,8
605,3
Pharmazeutische
Produkte
21,2
563,5
Chemische Produkte
13,1
349,3
Optische und medizinische Instrumente
6,7
177,4
Quellen: World Economic Outlook, Oktober 2013;
Bundesamt für Statistik, Dezember 2013
23
SWISS CHAMP
DIVEMASTER
SPECTRA
EXPLORER JACKET
FRAGRANCE
SWISS ARMY KNIVES CUTLERY TIMEPIECES TRAVEL GEAR FASHION FRAGRANCES I W W W.VICTORINOX.COM
STUDY YOUR
EXECUTIVE
MBA
AT THE
UNIVERSITY OF STRATHCLYDE
BUSINESS SCHOOL
HERE IN ZURICH
•
•
•
•
No. 2 in Switzerland (Economist EMBA Ranking 2013, FT EMBA Ranking 2013)
UK Entrepreneurial University of the Year 2013/14
UK University of the Year 2012/13
No. 4 world-wide in Corporate Strategy
(FT Global MBA Ranking 2014)
www.strathclyde-mba.ch
SWISS
BUSIness
hub
Japan – 150 Jahre
Handelsbeziehungen
Reiche Tradition: Schweizer Produkte in Japans Auslagen.
TEXT Roger Zbinden
Fotos: Leemage / Images.de, zVg
2014 ist ein Jubeljahr! Vor 150 Jahren haben die
Schweiz und Japan den ersten Handels- und
Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Was damals
mit einem relativ bescheidenen Exportvolumen,
vor allem Uhren und Textilien, begonnen hat, spielt
heute eine eminent wichtige Rolle und beschert
der Schweiz Jahr für Jahr einen Exportüberschuss
von mehr als 2 Milliarden Franken. Die Investoren
beider Länder schätzen die wirtschaftliche Stabilität,
das Arbeitsethos und die gut ausgebildeten Arbeitskräfte. Das beweist auch der Entscheid des deutschjapanischen Maschinenbaukonzerns DMG Mori,
der sein zweites globales Hauptquartier neben Tokio
in Winterthur angesiedelt hat.
Rückblende: Zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert waren Schweizer Reisläufer in den meisten
grösseren Konfliktherden Europas beidseits der
Fronten tätig. Die jungen Männer, meist aus armen
Gegenden der Schweiz, bildeten als Gastarbeiter
in fremden Diensten ein wichtiges wirtschaftliches
Rückgrat für die Kantone. Daher erstaunt es nicht,
dass der erste Schweizer, der nachweislich in Japan
aufgetaucht ist, ebenfalls ein Söldner war. Der Freiburger Elie Ripon, ein Hauptmann in den Diensten
der Niederländischen Ostindien-Kompanie, betrat
im Jahre 1623 japanischen Boden. In seinen Aufzeichnungen schildert Ripon Japan als ein wohlhabendes und wohlgeordnetes Land, das in Handwerk
und Metallbearbeitung wesentlich weiter sei als
Europa. Als Berufssoldat hatte er wohl ein geschultes Auge für Waffentechnologie und Kriegskunst.
Er lobte aber auch die reichhaltige Küche und das
gute Bier. Die offizielle Schweiz liess sich dann
mehr als 200 Jahre Zeit, ehe Japan in ihr Interesse
rückte. Denn erst im Jahre 1863 kam unter der
Leitung von Aimé Humbert-Droz (La Chaux-deFonds) eine offizielle Delegation ins Land der
aufgehenden Sonne. Humbert-Droz war im Hauptamt Präsident der damaligen Vereinigung der
Schweizer Uhrenproduzenten und hatte die Absicht,
diesen neuen Exportmarkt zu erschliessen. Nach
anfänglichen Schwierigkeiten gelang das Unterfangen, und der Handels- und Freundschaftsvertrag
wurde am 6. Februar 1864 unterschrieben.
Fast Forward: Heute haben wir keine Schweizer
Söldner mehr in Japan, aber Uhren sind neben
Pharma, Chemie und Maschinen immer noch ein
wichtiges Exportgut. Wie schon unser wackerer
Hauptmann Ripon vor fast 400 Jahren festgestellt
hat, ist das Qualitätsniveau für Produkte und
Dienstleistungen in Japan auf einem sehr hohen
Niveau. Ausnahmen sind Industrien, die durch
protektionistische Handelshemmnisse vor ausländischer Konkurrenz geschützt werden.
Der Markteintritt heute, verglichen mit 1864,
ist etwas einfacher geworden, obwohl es für Schweizer Firmen immer noch gilt, eine Vielzahl an rein
japanischen Normen und Vorschriften als Hürden
zu nehmen. Was Humbert-Droz vor 150 Jahren
begonnen hat, setzt der Swiss Business Hub von
Switzerland Global Enterprise (S-GE) seit 2001
in Japan fort: im Dienst der Schweizer Exportindustrie Chancen erkennen, Kontakte knüpfen, Potenziale realisieren.
Zur Person
Roger Zbinden ist seit 2011 Leiter des Swiss Business Hub Tokio in Japan. Er berät
exportinteressierte Schweizer Firmen vor Ort und knüpft für diese Kontakte zur lokalen
Geschäftswelt.
25
Neueröffnung
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LESERUMFRAGE
GO! – geschätzt und gelesen
Foto: Matthias Jurt
Das Aussenwirtschaftsmagazin GO! kommt an. Die Hintergrundartikel
zu Export, Import und Invest werden aufmerksam gelesen: Besonders
beliebt bei den 291 Befragten: die Success Story, der Focus und das CEOInterview. Künftig sollen die Branchen im Heft mehr Gewicht erhalten,
der Online-Auftritt wird ausgebaut.
M
it einer Auflage von 13’000 Exemplaren,
davon rund 10’000 auf Deutsch und rund
3’000 auf Französisch, findet das von Switzerland Global Enterprise (S-GE) herausgegebene GO! eine starke Verbreitung bei
exportorientierten Schweizer KMU. Doch
wie wird es gelesen? Berücksichtigt das vier Mal im
Jahr erscheinende Magazin die Anliegen der Leserschaft? Im Oktober und November 2013 wollte es
S-GE genauer wissen. 257 deutschsprachige und
34 französischsprachige Leserinnen und Leser
wurden eingehend befragt. Die Resultate zeigen:
Das GO! wird intensiv gelesen und ist richtig positioniert. Die Leserinnen und Leser wünschen ausdrücklich weiterhin vier Ausgaben pro Jahr. Vereinzelt sind Feinjustierungen angebracht. So soll das
Heft künftig noch stärker auf einzelne Branchen
ausgerichtet werden. Und schliesslich soll eine
Online-Umsetzung entwickelt werden, die über das
Aufschalten des PDF hinausgeht.
27
Die wichtigsten Ergebnisse
Nahezu die Hälfte der Leserinnen und Leser
liest das ganze Heft.
45 Prozent der Leserinnen und Leser lesen die meisten oder alle Artikel. Das ist ein sehr hoher Wert.
Immerhin 50 Prozent der Befragten lesen ein bis
zwei Beiträge.
Über 90 Prozent der Befragten finden das
Magazin gut bis ausgezeichnet.
Über 75 Prozent beurteilen den Gesamteindruck
des Hefts als «gut», während es rund 16 Prozent
sogar als «ausgezeichnet» einstufen. Nicht so gut
findet es gerade mal rund 1 Prozent der Leserschaft.
Die restlichen rund 8 Prozent halten es für ein
Durchschnittsprodukt.
Rund 96 Prozent würden das GO! weiterempfehlen.
Auch dies ist im Vergleich mit ähnlichen Befragungen ein sehr hoher Wert, zumal das GO! ein Mitgliedermagazin und kein Bezahlheft ist.
Das Magazin erreicht mehrheitlich Leserinnen und Leser aus dem Top-Management.
Rund 60 Prozent der Befragten nehmen in ihrem
Unternehmen eine Position im Top-Management
Die beliebtesten Rubriken sind die Success
Story und die Focus-Geschichte, gefolgt vom
CEO-Interview.
Die Leserinnen und Leser des GO! widmen sich gerne auch umfassenden Hintergrundreportagen: Die
Success Story von im Export erfolgreichen Unternehmen steht zuoberst auf der Rangliste. Aber auch
die mehrseitige Focus-Geschichte und das ausführliche CEO-Interview mit wichtigen Exponenten der
Schweizer Wirtschaft werden geschätzt.
Die beliebtesten Branchen sind Dienstleistungen sowie Transport/Logistik.
Die Tatsache, dass die Befragten Dienstleistungsthemen mit Abstand am stärksten gewichten, kann als
Hinweis dafür gewertet werden, welch bedeutende
Rolle dieser Sektor heute in der Aussenwirtschaft spielt.
Weitere Informationen:
www.s-ge.com/go
Informationen aus der Dienstleistungsbranche interessieren
am meisten.
go!
GO!
ein. Damit erreicht das GO! eine im Vergleich sehr
hohe Aufmerksamkeit bei den wichtigsten Entscheidern in kleinen und mittleren Unternehmen
sowie bei weiteren Stakeholdern aus den obersten
Entscheidungsgremien von Politik und Wirtschaft.
das schWeizer aussenWirtschaftsmagazin
3 | september 2013
GO!
Das schweizer ausseNwirtschaftsmaGaziN
2 | Juni 2013
das schweizer aussenwirtschaFtsmaGazin
4 | dezember 2013
Natürlich Gut
Mit Flocken und Getreideriegeln mischen Kentaur und
Haco den Exportmarkt auf
iNterview
Laut Lukas Braunschweiler,
CEO von Sonova, stösst nachhaltige Forschung auf Gehör
90
geschäft mit der Wolke
Coresystems und green.ch
nutzen Cloud Computing für
internationales Wachstum
intervieW
Jörg Wolle, CEO DKSH, über
Erfolgsrezepte und Chancen in
den Märkten Asiens
Prozent
der Befragten finden das Heft gut
bis ausgezeichnet.
28
Fit Für den Freihandel
Die Exportfirmen Hocoma und
Metallux profitieren. Allerdings
nicht ohne Aufwand.
interview
Innovationsgeist und Teamwork
ohne Allüren: Dafür steht Yves
Serra, CEO Georg Fischer, ein.
Die Massnahmen
- Die Themen in Export, Import und Invest sollen künftig
verstärkt aus Branchensicht angegangen werden.
- Zusätzlich zum Print-Magazin wird eine Online-Lösung
entwickelt.
- Beliebte Rubriken wie Success Story, Focus-Geschichte und
CEO-Interview werden weiterhin mit attraktiven Inhalten
angereichert. Bei den Success Stories soll zudem der Bezug
zur Schweiz deutlicher herausgearbeitet werden.
Graph
Konferenzkultur für
höchste Ansprüche.
Die Riege erstklassig gestalteter Konferenzsessel ist
klein. Noch überschaubarer ist die Auswahl passender Kombinationen aus Tischen und Stühlen. Hier
setzt das Konferenzprogramm Graph einen neuen,
zeitgemässen Massstab. Die prägnante, vielfach
ausgezeichnete Formensprache der Sessel spiegelt
sich meisterlich im Erscheinungsbild der Tische wider. So entsteht ein Ambiente, das mit durchgängiger Designqualität und Wertigkeit überzeugt und
höchsten Ansprüchen gerecht wird.
29
Die Standortwahl des Experten für
Medizininformatik fiel auf die ETH
Lausanne, weil er Synergien mit Forschungsinstituten und Unternehmen
der Region nutzen will.
INVESTMENT PROMOTION GLOBAL IMAGING ON LINE
Innovative Lösungen für
das Gesundheitswesen
Global Imaging On Line SA vertreibt medizinische Software. Um den Schweizer
Markt gezielter zu bearbeiten, wählte das Pariser Unternehmen den Wissenschaftspark der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) als Standort.
Die Schweizer Niederlassung hat das Potenzial, sich in ein Kompetenzzentrum
für Innovation zu verwandeln.
Text Vanda Janka
U
nsere IT-Lösungen dienen der Betreuung
von Patienten und dem Datenaustausch im
Bereich der medizinischen Bildgebung», erklärt Patrick Pirazzoli, CEO von Global Imaging On Line. «In diesem sensiblen Bereich
geht es nicht nur um die Lieferung geeigneter und zuverlässiger Instrumente. Genauso wichtig
ist es, das Vertrauen der Fachkräfte im Gesundheitswesen zu gewinnen, sowohl bei öffentlichen als auch
bei privaten Gesundheitsdiensten.»
30
Im Herbst 2012, nur wenige Monate nach der
Eröffnung seiner Niederlassung im Kanton Waadt,
konnte Global Imaging On Line die erste Software
an das Spital in Morges ausliefern. Insgesamt sind
beim Software-Hersteller bisher sechs Bestellungen
eingegangen. Drei Einrichtungen in der Romandie
wurden bereits mit seinen Produkten ausgestattet.
«Diese Erfolge sind äusserst ermutigend, wenn
man bedenkt, dass wir derzeit nur eine Handvoll
fester Mitarbeiter im Wissenschaftspark der EPFL
beschäftigen», ergänzt Patrick Pirazzoli. Die Rekrutierung neuer Mitarbeiter läuft bereits. «Bis 2015
soll das Unternehmen auf etwa zehn Mitarbeiter anwachsen, wovon die Mehrheit in der Vermarktung,
der Installation und der Wartung unserer Systeme
tätig sein wird.»
Und Global Imaging On Line hat eine klare Vorstellung davon, wohin die Reise gehen soll. «Unseren Erfolg verdanken wir dem Know-how und der
Qualität unserer Lösungen», betont CEO Pirazzoli.
«Unsere Wahl fiel auf die EPFL, weil wir Synergien
mit Forschungsinstituten und Unternehmen der Region anstreben. Langfristig gesehen kann sich unsere
Schweizer Niederlassung in ein Kompetenzzentrum
für Innovation verwandeln.»
Perfekter Kandidat für die Schweiz
Die 1999 in Frankreich gegründete Unternehmensgruppe setzt auf eine internationale Ausweitung ihrer
Geschäftstätigkeit und eröffnete bereits eine Niederlassung in Kanada. Dort beschäftigt das Unternehmen über 80 Angestellte, von denen sich ein Drittel
der Forschung und Entwicklung widmet und an einer fünften Generation der Produkte arbeitet. Zudem
macht sich die Niederlassung mit der Digitalisierung
von Filmen und Dokumenten einen Namen.
«Um schnell, sicher und kostengünstig auf Daten
zugreifen zu können, die auf entfernten Servern gespeichert sind, arbeiten wir mit einem europäischen
Leader im Bereich Cloud Computing zusammen»,
so Patrick Pirazzoli. «Die technologischen Lösungen
liegen bereits vor, und die Fachleute bekunden erstes
Interesse.» Die Perspektiven sind verlockend, vor allem da der Markt für Software-Lösungen im Gesundheitswesen äusserst wettbewerbsorientiert ist und
eine hohe Konzentration erwarten lässt.
Expertenpanel beschleunigt Entscheid
Nachdem der Swiss Business Hub France, die Vertretung von Switzerland Global Enterprise (S-GE)
in Paris, auf Global Imaging On Line aufmerksam
wurde, lud dieser das Unternehmen zu einer Informationsveranstaltung ein. «Global Imaging On Line
erwies sich als idealer Kandidat für eine Ansiedlung
in der Schweiz», sagt Alice Bourrouet, verantwortlich
Fotos: zVg
Zum unternehmen
Der französische Experte für Informationssysteme
im Bereich medizinische Diagnose, Global Imaging On Line, hat bis heute knapp 900 Radiologiezentren mit innovativen webbasierten Lösungen
ausgestattet. Das Unternehmen mit internationaler
Geschäftstätigkeit kaufte seit seiner Gründung
drei seiner Konkurrenten auf. Mit einem Gesamtumsatz von etwa 7,5 Millionen Euro im Jahr 2013
peilt Global Imaging On Line für 2016 Einnahmen in
der Höhe von 20 bis 25 Millionen Euro an.
«Unseren Erfolg verdanken wir
dem Know-how und der Qualität
unserer Lösungen.»
Patrick Pirazzoli, CEO von Global Imaging On Line
für den Bereich Investment Promotion beim Swiss
Business Hub France. «Das Unternehmen hatte bereits eine Marktstudie durchgeführt und war entschlossen, sich rasch und vor allem dauerhaft in der
Schweiz niederzulassen. Die Geschäftsführer der
Gruppe nutzten die Anwesenheit von Wirtschaftsvertretern aus unterschiedlichen Kantonen und
das für diesen Anlass gebildete Expertenpanel, um
die eigenen Überlegungen voranzubringen und die
Entscheidung zu beschleunigen.»
Express-Ansiedlung kompetent unterstützt
In weniger als sechs Monaten konnte Global Imaging
On Line sein Projekt konkretisieren. «Das Interesse,
das uns durch den Swiss Business Hub France zuteil
wurde, hat unsere Glaubwürdigkeit bei den Schweizer Behörden wahrscheinlich noch gestärkt», bemerkt Patrick Pirazzoli. «Uns lagen jedenfalls innert
kürzester Zeit Anfragen aus mehreren Kantonen vor.
Besonders die Wirtschaftsförderung des Kantons
Waadt konnte uns überzeugen. Von ihr erhielten wir
nicht nur Antworten auf unsere Fragen, sie erkannte auch frühzeitig unsere Bedürfnisse und bot uns
kompetente Unterstützung an.»
Die Wirtschaftsförderung Waadt ist froh über die
Entscheidung des Unternehmens. «Global Imaging
On Line steht ganz im Zeichen der wirtschaftlichen
Dynamik des Kantons Waadt», bringt es Direktor
Jean-Frédéric Berthoud auf den Punkt. «Das Unternehmen bringt ideenreiche Projekte hervor und bietet gute Perspektiven für die Schaffung von Arbeitsplätzen mit hoher Wertschöpfung.»
Weitere Informationen:
www.global-imaging.net
31
Know-How Credit Suisse
Factoring – die Bank bezahlt
Ihre Exportrechnung
Gerade exportorientierte KMU sehen sich hier mit zunehmend längeren
Zahlungsfristen und – im schlimmsten Falle – Zahlungsausfällen
konfrontiert. Eine Factoring-Lösung sichert genau diese Risiken ab und
sorgt gleichzeitig für Liquidität, welche ansonsten in den Forderungen
gebunden wäre.
Text Richard Hügle, Credit Suisse
32
D
ie Abwicklung von Factoring (= laufender
Verkauf von Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen an eine Bank als sog. Factor) ist denkbar einfach: In einem ersten
Schritt führt die Bank (= Factor) die Bonitätskontrolle des gewünschten Abnehmers im Ausland durch. Sofern der Befund positiv ist,
kann der Exporteur (= Factoringnehmer) im Rahmen
der von der Bank bereitgestellten Warenkreditlimite
bedenkenlos liefern. Ein allfälliger Forderungsausfall
seitens des ausländischen Abnehmers ist zu 100 Prozent abgesichert.
Auch über Zahlungsziele und deren Auswirkungen auf die eigene Liquidität muss sich das exportierende Unternehmen keine allzu grossen Gedanken machen. Unmittelbar nach Auslieferung der
Ware bzw. Erbringung der Dienstleistung wird die
Bank dem Factoringnehmer bis zu 90 Prozent der
Forderungen bevorschussen. Damit verfügt der Unternehmer ständig über eine gute Liquidität, die es
ihm innerhalb bestimmter Grenzen ermöglicht, seinen Abnehmern branchen- und landesübliche Zahlungsziele einzuräumen.
Durch den sofortigen Liquiditätszufluss ergeben
sich zudem auf der Beschaffungsseite signifikante
Vorteile für den Factoringnehmer: Die Möglichkeit,
seinen Lieferanten gegenüber als Barzahler aufzutreten, erlaubt es, Skonti und Rabatte durchzusetzen. Entsprechende positive Kosteneffekte sind die
Folge.
Über einen Debitorenausfall und den dadurch
möglicherweise drohenden Liquiditätsengpass hinaus birgt der Markteinritt von Schweizer Unternehmen im Ausland grosse Risiken. Factoring kann hier
als kombinierte Finanzierungsabsicherungslösung
auf individuelle Weise unterstützen.
Weiterführende Informationen sowie
eine unverbindliche individuelle Nutzenund Bedarfsanalyse finden Sie unter:
www.credit-suisse.com/factoring
Foto: Credit Suisse
Impuls-Session Factoring am AWF
Besuchen Sie unsere Impuls-Session «Liquidität
und Sicherheit aus einer Hand: Wie Factoring Ihre
Wertschöpfungskette veredeln kann». Am Aussenwirtschaftsforum vom 3. April 2014 in der Messe
Zürich erhalten Sie Informationen und Erfahrungsberichte aus erster Hand. Gemeinsam mit Matthew
Gehring, CEO der Lagam SA in Rotkreuz, die über
200 Kunden in 40 Ländern mit polymerbasierten
Qualitätsprodukten beliefert, zeigen Uwe Pfeffer
und Richard Hügle von der Credit Suisse, wie durch
Factoring internationales Wachstum abgesichert
und bilanzschonend finanziert werden kann.
Weiterführende Informationen zum
Aussenwirtschaftsforum finden Sie hier:
www.s-ge.com/schweiz/awf
INTerview Urs Gauch
Nachgefragt
Urs Gauch, Leiter KMU-Geschäft Schweiz,
Credit Suisse AG
Wo sehen Sie aktuell die grössten Herausforderungen für exportierende KMU in der Schweiz? Die
Exportstimmung ist bei den Schweizer KMU seit Anfang
Jahr deutlich optimistischer als noch im vorangegangenen
Quartal. Allerdings sind die konjunkturellen Aussichten
in den Exportländern immer noch von viel Unsicherheit geprägt. Wir stellen fest, dass unsere Kunden wegen dieser
Unsicherheit und infolge des zunehmenden Wettbewerbsdrucks verstärkt nach Informationen und Know-how zu
den jeweiligen Exportmärkten nachfragen.
Wie können sich KMU hinsichtlich dieser Herausforderungen aufstellen? International orientierte KMU
brauchen einen zuverlässigen und kompetenten Partner, der
neben hervorragenden Produkten auch über die richtigen
Kontakte vor Ort verfügt. Das Einholen gezielter Informationen zum Exportmarkt und eine optimale Ausgestaltung
des Finanzierungsmix sind von entscheidender Bedeutung.
Welche Instrumente stehen dabei konkret zur Verfügung? Zur Finanzierung und Absicherung des Exporthandels können sich KMU diverser Instrumente bedienen,
wie z.B. Akkreditive, Dokumentarinkassi, Bankgarantien
oder individuelle Devisenprodukte. Zudem steht ihnen mit
Factoring ein Instrument zur Verfügung, mit welchem
sich der gesamte Finanzierungsmix auch im internationalen Geschäft besser steuern lässt.
In welchem Rahmen kann die Credit Suisse hierbei
Unterstützung bieten? Mit unseren spezialisierten
Beratern können wir Schweizer KMU optimal bei ihren Auslandsaktivitäten unterstützen und ihnen unser Internationalisierungs-Know-how weitergeben. Die individuelle
Beratung komplettieren wir mit Zugang zu unseren Netzwerken wie Switzerland Global Enterprise oder unseren
weltweit über 2’000 Partnerbanken. Zudem können sie aus
erster Hand auf unsere Markt- und Research-Daten der
jeweiligen Zielmärkte zurückgreifen.
Weitere Informationen:
www.credit-suisse.com/unternehmeninternational
33
Die Ruhe vor dem
Sturm
TEXT Klaus Wellershoff
Zur Person
Dr. Klaus W.
Wellershoff ist CEO
der international
tätigen Unternehmensberatung
Wellershoff & Partners
Ltd., die auf
Makroökonomie und
Finanzmärkte
spezialisiert ist.
Zuvor war er von 1995
bis 2009 bei der UBS
Chefökonom und
Leiter Research für
Wealth Management
und Business Banking.
34
Das vergangene Jahr war ein schwieriges Jahr im
Welthandel. Für viele überraschend sind die
Handelsvolumina kaum vom Fleck gekommen.
Selbst der Exportweltmeister China konnte im
Jahr 2013 nur einen Exportanstieg von 8 Prozent
verzeichnen. Das klingt nicht schlecht, ist aber
verglichen mit den durchschnittlichen 20 Prozent
Wachstum der vergangenen zehn Jahre wohl
eher ernüchternd.
Der Hintergrund dieser Entwicklung war das nur
sehr verhaltene Wachstum der Weltwirtschaft. In
den Industrienationen lag der Zuwachs der realen
Volkseinkommen im Sommer unter dem Tiefststand der Rezession 2001/2002. Erst in der zweiten
Hälfte hat dann das Wachstum begonnen, sich
langsam zu erholen. Richtig gut läuft die Konjunktur
aber auch heute nirgends.
Einzige Ausnahme in der allgemeinen Lethargie
der Handelsaktivität waren die Länder, die ihren
Exporten mit einer bewussten Abwertung ihrer Währung nachgeholfen haben. Allen voran war das
Japan: Die drastische Abwertung des Yen um beinahe
30 Prozent hat dort die Wachstumsraten der Exporte auf astronomische 20 Prozent hochschnellen
lassen.
Ansonsten waren die Wechselkurse im vergangenen Jahr aber aussergewöhnlich stabil. Weder der
US-Dollar noch der Euro haben sich stark bewegt,
und auch bei dem seit der Finanzkrise deutlich
unterbewerteten Pfund ist es nur zu minimalen
Bewegungen gekommen. «Glück gehabt», möchte man der Nationalbank zurufen. Immerhin sitzt
die aufgrund der verschiedenen Devisenmarktinterventionen der Vergangenheit mittlerweile auf
Fremdwährungsbeständen im Gegenwert von
440 Milliarden Franken. «Glück gehabt» gilt aber
auch für unsere im Aussenhandel tätigen Unternehmen. Geringe Schwankungen bei den Wechselkursen haben sowohl Importeuren als auch
Exporteuren ein berechenbares Umfeld beschert.
Dass die Wechselkurse so wenig geschwankt
haben, ist wohl nur in Bezug auf den Euro-FrankenKurs der Nationalbank zu verdanken. Dass die
anderen Währungen so stabil geblieben sind, ist
wohl wirklich nur Glück gewesen. Immerhin
liegt die normale Schwankungsbreite des US-Dollars
historisch bei ungefähr 12 Prozent. Mit anderen
Worten: Ein Auf oder Ab von 10 Rappen wäre historisch betrachtet vollkommen normal und volkswirtschaftlich vollkommen unbedenklich.
Im langfristigen Trend sollte sich der Franken
aber weiter aufwerten, was nichts anderes als die in
der Schweiz tieferen Inflationsraten reflektiert.
Da kann einem schon mulmig werden ob der Untergrenze zum Euro: Weiss doch die Nationalbank,
dass sie diese langfristig nur verteidigen kann, wenn
sie höhere Inflationsraten in Kauf nehmen würde.
Damit steht die Wechselkursuntergrenze in klarem
Konflikt zum Auftrag der Nationalbank, langfristig
Preisstabilität zu gewährleisten. Oder anders ausgedrückt: Wir dürfen nicht damit rechnen, dass die
Nationalbank die augenblickliche Wechselkurspolitik dauerhaft betreiben wird. Wenn die Untergrenze
aber verschwindet und die weltweiten Devisenmärkte wieder zum «courant normal» übergehen,
war die Ruhe an der Wechselkursfront nur ein
vorübergehendes Phänomen.
Foto: Martin Guggisberg
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*Nicht alle Produkte werden in allen Ländern angeboten. Stand: 31. Dezember 2011.