GO!Das schweizer aussenwirtschaftsmaGazin
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GO! Das Schweizer Aussenwirtschaftsmagazin 1 | März 2014 High End trotz Low Cost Mit seinem Software-Labor SELISE in Bangladesh fährt Julian Weber an die Spitze. Interview Isabelle C. Nüssli und ihr Team bauen Stadien, die die Welt bedeuten. Worldwide for you www.georgfischer.com inhalt und editorial 04 | Focus Blick fürs Wesentliche High-End-Software und Wasseraufbereitung in Südasien: SELISE und ANI Water gehen gezielt vor 11 | Branchengrafik Logistik Die Schweizer Logistiker sind das Rückgrat des Handels und erwirtschaften über 6 Prozent des BIP 12 | Interview Isabelle C. Nüssli «Internationale Grossbaustellen besuche ich möglichst vor Abschluss» 16 | Success Story Habegger Der Ramadan in Katar leuchtet dank Schweizer Technik 18 | News & Events Ganz schön clever: Die Finalisten für den Export Award 20 | Import Mechanische Komponenten mit Schneid STI-Precision aus Indonesien legt in Europa zu 22 | Opportunities INDIEN Gespür und Geduld im Geschäft mit dem Elefanten 25 |Swiss business hub JAPAN 150 Jahre Tradition, die sich im Export auszahlt 27 |Leserbefragung GO! Gefällt und wird gelesen Das Magazin findet viele Leser im oberen Kader 30 | Invest Medizin-Informatik forscht Global Imaging On Line sucht Synergien mit der EPFL 34 | Der Blickpunkt Ruhe vor dem Sturm Wechselkurspolitik ist nicht in Stein gemeisselt 4 12 Impressum Erscheint viermal jährlich in deutscher und französischer Sprache. Auflage Deutsch: 12’ 000 | Auflage Französisch: 3’000. Herausgeber: Switzerland Global Enterprise, Stampfenbachstrasse 85, CH-8006 Zürich, Tel. + 41 44 365 51 51; E-Mail: [email protected], Internet: www.s-ge.com, Redaktion: Switzerland Global Enterprise, Newsroom, Sibylle Zumstein (Chefredaktorin), redaktionelle Mitarbeit, Produktion und Grafik: Infel Corporate Media, Michael Flückiger (Text) und Franziska Neugebauer (Art Direction) | Titelbild: G.M.B Akash /LUZPhoto | Inserate: print-ad kretz gmbh, 8708 Männedorf, Tel. +41 44 924 20 70, [email protected], www.printadkretzgmbh. ch | Lithos: n c ag, 8902 Urdorf | Druck: Schellenberg Druck AG, 8330 Pfäffikon. Daniel Küng, CEO Switzerland Global Enterprise Südasien: offenbart Chancen Südasiens Märkte Indien, Pakistan, Bangladesh und Sri Lanka locken mit über 1,6 Milliarden Marktteilnehmern. Doch noch ist Südasien mit seinen Wachstumsmärkten nicht gleich Südostasien. Indiens Elefant zum Beispiel hat sich mit der wirtschaftlichen Öffnung vor gut zwanzig Jahren erst spät auf den Weg gemacht. Daher liegt er trotz rasanten Wachstums mit seiner Modernisierung noch im Rückstand. Die aufwändige Bürokratie lässt sich aber mit Geduld und Geschick meistern. Und für findige Unternehmer sind die Infrastrukturprobleme sowie die Technologie- und Forschungsdefizite eine Chance: Das Schweizer Joint Venture ANI Water vertreibt dort eine ebenso ausgeklügelte wie einfach nutzbare Lösung zur Aufbereitung von Trink- und Abwasser. Gegen den Strich handelt IT-Jungunternehmer Julian Weber. Statt Low-Cost-Software einzukaufen, entwickelt er mit den besten Software-Designern Bangladeshs vor Ort HighEnd-Software für den europäischen Markt. NÜSSLI baut weltweit temporäre Stadien und Eventinfrastrukturen auf. Isabelle C. Nüssli betritt dabei jedes Mal mit Begeisterung Neuland. Live Communication wird immer wichtiger, konstatiert sie im Interview. Die Firma Habegger schlägt daraus Kapital: Vom neuen Stützpunkt Doha aus bedient sie die anspruchsvollen Scheichs Katars mit multimedialen Erlebniswelten. Ganz besonders freut es mich, Dr. Klaus Wellershoff als neuen Kolumnisten begrüssen zu dürfen. Er glaubt, dass sich der Zielkonflikt in der Währungspolitik der Schweizerischen Nationalbank zuspitzt. Und zweifelt deshalb an der Beibehaltung des Status quo. Das GO! geniesst gemäss Umfrage eine ausgezeichnete Resonanz bei den obersten Entscheidern. Daher umso mehr: Viel Vergnügen beim Lesen! 3 FOCUS SÜDASIEN BLICK FÜRS WESENTLICHE So unterschiedlich können Lösungen für die Grundbedürfnisse des Alltags sein. Das Unternehmen ANI Water könnte dereinst vielen Menschen in Indien, Pakistan und Sri Lanka zu sauberem Trinkwasser verhelfen. SELISE hingegen setzt auf Exklusivität und bietet mit 70 hochqualifizierten Bangladeshis anspruchsvollsten Schweizer und EU-Kunden ein Software-Labor an. Text Michael Flückiger | Fotos G.M.B Akash (LUZPhoto) und Bernhard Lochmatter 4 Zu 50 Prozent der Zeit führt er SELISE virtuell aus der Schweiz (Schirm links). Am liebsten tüftelt Julian Weber vor Ort in Dhaka mit seinen Software-Ingenieuren (oben). I hre Volkswirtschaften weisen über die letzten Jahre stolze Wachstumsraten von über fünf Prozent pro Jahr aus. Die insgesamt 1,6 Milliarden Menschen in Indien, Pakistan, Bangladesh und Sri Lanka sind mit ihrer jungen Bevölkerung ein wichtiger Weltwirtschaftsfaktor. Die traditionell in der Textilindustrie starken Länder Bangladesh und Pakistan diversifizieren zunehmend. Und das international mit Call-Center-Lösungen und einem Heer von Software-Entwicklern erfolgreiche Indien will die Industrie stärken und beabsichtigt, in den nächsten Jahren 20 Milliarden US-Dollar in die Infrastruktur zu investieren. «Die Nachfrage von exportinteressierten Schweizer Firmen für Südasien ist ungebrochen hoch», erläutert Beat Ineichen, Senior Consultant South Asia bei Switzerland Global Enterprise (S-GE). «Zumal das derzeit in Verhandlung stehende Freihandelsabkommen mit Indien weitere Hürden abbauen dürfte.» Er weist darauf hin, dass in Südasien vor allem die Entwicklung der Infrastruktur mit dem raschen Wachstum der Wirtschaft nicht Schritt halten konnte. «Grosser Bedarf herrscht im Strassen- und Brückenbau, bei der Öl- und Gasförderung, im Energiebereich sowie in der Wasser- und Abwasserinfrastruktur.» Und schliesslich gelte es heute zunehmend, die Bedürfnisse der wachsenden und jungen Mittelschicht zu erfüllen, was zum Beispiel den verarbeitenden Industrien zugutekomme: «Spannend für die Schweizer MEM-Industrie ist zum Beispiel der Bereich Lebensmittelverarbeitung und -verpackung. So wird zunehmend Milch produziert, aber man weiss nicht, wie diese zu verarbeiten ist.» «Ich arbeite heute noch wie ein Student. Lösungsorientiert, unkompliziert und auf das Wesentliche reduziert.» Julian Weber, CEO SELISE 5 Bei SELISE spielen sich die Mitarbeitenden nicht nur in der Software-Entwicklung stets die Bälle zu. Julian Weber setzt auf Kommunikation und einen entspannten Rahmen. SELISE 2011 hat der heute 27-jährige Julian Weber SELISE gegründet – direkt nach seinem Studium. Bereits im ersten Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen positiven Cash Flow. Aktuell beschäftigt die in Brüttisellen bei Zürich eingetragene Firma am Sitz in Dhaka (Bangladesh) über 70 Software-Ingenieure. Julian Weber selbst akquiriert und betreut Kunden – zumindest teilweise – von der Schweiz aus. SELISE versteht sich als hochinnovatives Labor für anspruchsvolle Software-Entwicklungen. Die Kunden kommen sowohl aus der Schweiz wie aus dem angrenzenden Ausland. WEITERE INFORMATIONEN: www.selise.ch 6 Ineichen hat 17 Jahre in der Region gelebt und kennt die Geschäftskultur der bis heute vom Kolonialismus geprägten Länder. Seine Empfehlung an Investoren und Exporteure: «Wer sich Zeit nimmt und zuerst zu verstehen versucht, was diese Menschen wirklich brauchen, sieht unzählige Ansatzpunkte für nachhaltige Geschäfte.» Drei Schweizer Unternehmer wussten die Zeichen zu deuten. Da sind Guido Kohler, Spezialist für Trinkwasseraufbereitung mit UV-Licht, und Andreas Kasper, Abwasserreinigungsexperte. Die beiden haben erkannt, dass dezentrale Wasseraufbereitungssysteme für diese Schwellenländer ein Segen sind. Dann der junge Julian Weber. Er entdeckte, dass in Indiens Software-Schmieden allzu oft nur günstige Massenware programmiert wird. Mit seinem Software-Entwicklungslabor mit Elitestudenten aus Bangladesh setzt er den Kontrapunkt für anspruchsvollste Kunden in Zentraleuropa. 70 Hochqualifizierte beschäftigt Julian Weber in Dhaka. Die IT-Spezialisten müssen hohe Anforderungen erfüllen und verdienen damit sehr gut. SELISE – rockin’ software 2010 hat Julian Weber das Land Bangladesh erstmals besucht, heute beschäftigt er in der 15-Millionen-Metropole Dhaka Dutzende junger Programmierer. Das Software-Engineering liegt dem 27-jährigen Weber im Blut, hat er doch schon während seiner Studienzeit Websites mit integrierten Zahlungs-, E-Logistik- und CRM-Lösungen entwickelt. «Ich arbeite heute noch wie ein Student – also lösungsorientiert, unkompliziert und aufs Wesentliche reduziert», erzählt er in seinem Büro in Brüttisellen. Er belegt es zusammen mit seinem Vater Kurt D. Weber, der mit Paninfo den ersten Anbieter für Systemlösungen der Schweiz für ICT auf die Beine gestellt hat. Das Unternehmen verkaufte der Vater 2007, die Geschäftsräume behielt er. «Ich war froh um die Starthilfe meines Vaters. Denn ich brauchte zuerst ein Team, um den Kunden überhaupt ein Angebot unterbreiten zu können. Jetzt habe ich so viele Mitarbeitende, dass ich beunruhigt bin, wenn ich nicht persönlich in Dhaka bin», sagt Julian Weber. In Kontakt bleibt er via Skype, VoIP und Google-Dienste. Gerne erinnert sich Weber an die Feldforschung vor Ort. Er habe mit zahlreichen Unternehmern in Bangladesh gesprochen, so auch mit den im ITBereich starken Holländern, Dänen und Amerikanern. «Es wurde mir rasch klar, dass ich mich mit besser ausgebildeten Programmierern und einer flexibleren Unternehmensstruktur abheben kann. Das war die Geburtsstunde unseres Labors.» Mit «Labor» meint Weber eine vertikale Struktur mit erstklassigen Programmierern, die Herausforderungen lösen, die nicht «von der Stange» kommen. «Für einen grossen Schweizer Lösungsanbieter entwickelt ein dediziertes Team von 25 SELISE-Entwicklern spezielle Lösungen für Gemeinden. Wenn zum Beispiel die Einwohnerkontrolle jemanden erfasst, der zuzieht oder wegzieht, ergibt sich daraus ein Rattenschwanz an weiterführenden Prozessen. Da gehen rasch 30 Messages an Drittsysteme raus», erklärt der Jungunternehmer leidenschaftlich in hippem Technologiedeutsch. Besonders stolz ist er darauf, dass er soeben einen der 20 Kunden gewin- nen konnte, deren Aktienkurse den Swiss Market Index (SMI) ausmachen. Anfang 2011 hat Julian Weber seinen ersten Mitarbeiter eingestellt, mittlerweile sind daraus über 70 sorgfältig ausgewählte Kollegen mit unterschiedlichen Spezialkenntnissen geworden. Schlüsselpositionen besetzen international erfahrene Leute. Der Usability-Verantwortliche – ein Bangladeshi – war beispielsweise jahrelang in Software-Firmen in Australien tätig. Die grosse Frage, die Weber beschäftigte: Wie bringe ich den Businesskontext von der Schweiz 7’000 Kilometer weit nach Bangladesh? Umso grösser war die Erleichterung, als er in Chief Technology Officer Shah Ali Newaj, den alle nur Topu nennen, nach langem Suchen einen Verbündeten fand. «Zwei Minuten habe ich am Telefon mit ihm gesprochen. Da wusste ich, dass ich den lange gesuchten Topcrack gefunden hatte.» Der erfahrene Software-Entwickler ist das Herz der Firma, knallhart prüft er Neubewerber. Er rekrutiert die neuen Talente mittels Roadshow direkt von der Uni. Julian Weber hat ein einfaches Rezept, wie er Tausende von Bewerbern motiviert. «Wer bei uns arbeitet, gehört rasch zu den Wohlhabenden, fliegt einmal im Jahr auf Kosten der Firma in die Ferien und beschäftigt nicht selten eigenes Dienstpersonal. Die Entwickler können bei uns im Schnitt bis 3’000 Dollar und mehr im Monat verdienen. Das ist dreimal mehr, als der Durchschnitt der noch jungen IT-Branche erhält.» Je länger die Leute im Unternehmen bleiben, desto höher der Lohn. Silicon-Valley-Kultur made in Bangladesh Eingerichtet ist SELISE in Bangladesh wie ein klassisches Silicon-Valley-Start-up. Arbeit und Freizeit gehen Hand in Hand, im Büro steht ein Tischtennistisch, auf Firmengrund wird Cricket und Badminton gespielt, gemeinsame Aktivitäten sind die normalste Sache der Welt. Jeder kann kommen und gehen, wann er will. «Er muss einfach seine Teilaufgaben, so genannte Sprints, rechtzeitig abliefern», sagt Weber. «Die Begeisterung ist 7 da. Wir haben Mitarbeitende, die während ihrer Ferien im Büro vorbeikommen, weil ihnen langweilig ist.» Weber will SELISE zum führenden Software-Labor mit internationaler Ausstrahlung machen. Vom tieferen Lohnniveau Bangladeshs will er unabhängig werden. ANI Water Solutions – die saubere Lösung Wenn eine Sache derart sauber ist, lässt sie sich noch per Handschlag besiegeln. Die Chemie zwischen den beiden Ingenieuren, Wasserspezialisten und Unternehmern Guido Kohler und Andreas Kasper stimmte auf Anhieb. Etwas Chemie, aber vor allem viel clevere Technologie benötigt das Duo, um dem Wasserproblem in Schwellenländern zu Leibe zu rücken: Über eine Milliarde Menschen weltweit haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. «Oftmals existieren für Wohnhäuser weder eine Trinkwasserzufuhr noch eine Kanalisation», hält Kohler fest. «Wir aber können sauberes Trinkwasser aufbereiten und zugleich über die Hälfte des Abwassers wiederverwenden.» Man spürt deutlich, dass ihn das auf Südasien ausgerichtete Joint Venture «ANI Water» mit Kasper begeistert. Kohler gibt sich nie zufrieden, sucht immer nach neuen Lösungen. Aus seinen Augen blitzt Unternehmerlust. Zumindest äusserlich die Ruhe selbst ist hingegen sein Kompagnon Kasper, der mit seinem Unternehmen IMETH AG seit Jahren im Abwasserbusiness tätig ist und aktuell rund ein Drittel seiner Produkte exportiert. Für ihn ist klar: «Ausschliesslich einen geschlossenen, dezentralen Wasserkreislauf verkaufen zu können, wäre ideal. Wir bieten aber auch einzelne Komponenten an. Wichtig ist: Wir verkaufen Lösungen.» Wie ausgeklügelt eine solche Lösung sein kann, zeigt ihre dezentrale Wasseraufbereitungsanlage für ein mehrstöckiges Wohnhaus im indischen Hyderabad. 2012 vorgestellt, wurde das System an der International Conference and Exhibition on Green Buildings in Hyderabad mit dem Besucher-Award für die innovativste grüne Technologie ausgezeichnet. Guido Kohler verfügt über viele Jahre Expertise in der Trinkwasseraufbereitung mit UV-Licht. Er exportiert mit AquaNetto zu 95 Prozent ins Ausland. Regelmässig arbeitet er mit seinem sechsköpfigen Kleinunternehmen zu Forschungszwecken mit der Fachhochschule Sion zusammen. Zahlreiche seiner Verfahren sind patentiert. Wenn erforderlich, bietet 30 m3 Trinkwasser kann der Wasserkiosk pro Stunde aufbereiten. Und über 50 Prozent des Abwassers können wiederverwendet werden. 8 «Wenn wir in Indien, Pakistan oder Sri Lanka Erfolg haben wollen, muss die Lösung so einfach wie möglich, robust und sehr wartungsarm sein.» Guido Kohler, Spezialist für Trinkwasseraufbereitung mit UV-Licht er die umweltfreundliche UV-Technologie, die ohne Abfallstoffe auskommt, in Verbindung mit komplementären Methoden wie H2O2, Ozon, Ultraschall oder Chlor an. Standard ist aber UV-Licht. «Wenn wir in Indien, Pakistan oder Sri Lanka Erfolg haben wollen, muss die Lösung so einfach wie möglich, robust und wartungsarm sein. Auch beim Preis haben wir sehr wenig Spielraum.» Das gilt für private Abnehmer wie auch für Unternehmen. So zum Beispiel für einen Lebensmittelhersteller, der in Pakistan soeben eine Fabrik für die Produktion von Süssigkeiten in Betrieb genommen hat. Er will die Köstlichkeiten mit mikrofiltriertem und absolut keimfreiem Wasser produzieren und setzt dafür auf die kompakte Lösung von AquaNetto. Die immer häufiger auftretenden Umweltkatastrophen haben Kohler dazu bewogen, unterschiedliche Wasserkioske zu bauen. Der momentan grösste Wasserkiosk nimmt in der Grundabmessung die Grösse einer Palette ein. Mit einer Höhe von rund zweieinhalb Metern erbringt er eine Leistung von 30 Kubikmetern Trinkwasser pro Stunde. Kostenpunkt: 35’000 Franken. Wasserrecycling verspricht Umsatzströme Hier setzt Andreas Kasper an und setzt seine Abwasserreinigungssysteme, hauptsächlich automatisch gesteuerte Membrananlagen, ein. Ist ein Industriekunde von der Schweizer Qualität der Komponenten und Systeme überzeugt, diskutiert er über weitere Projekte wie eine modernere Abwasseraufbereitung und zunehmend auch über Wasserrecycling. «Aktuell verspricht die Kombination unserer beider Verfahren vor allem bei Wohnhäusern Erfolg. Unser Vorteil: Die steigenden Umweltanforderungen bringen die Industriebetriebe unter Zugzwang, das Wasser vor dem Versickern zu reinigen und wiederzuverwerten.» ANI Water ist bereit für ein hohes Auftragsvolumen. Schon beschäftigt die frisch gegründete Firma in Indien einen eigenen Verkäufer, auch Service und Aftersales sind aufgegleist. Das derzeit zu erwartende Auftragsvolumen übersteigt in Kürze die Millionengrenze in Schweizer Franken. Es gibt einfach saubere Angebote, die man kaum ablehnen kann. Weitere informationen: www.s-ge.com Kernstück des Wasserkiosks (links Guido Kohler, rechts Andreas Kasper) im Angebot von ANI Water Solutions ist die UV-Lampe (unten), die das Wasser mit UV-C-Licht entkeimt. In der Anlage steckt viel Engineering, so etwa im Multiflowadapter (links). ANI WATER Solutions Das 2011 von Guido Kohler und Andreas Kasper per Handschlag gegründete Joint Venture im indischen Pune entwickelt Systeme für die dezentrale Aufbereitung von Trinkwasser und zur dezentralen Reinigung von Abwasser. Für Schwellenländer mit schlechter Wasserinfrastruktur bieten die beiden Ingenieure eine Komplettlösung an: ein modulares System, das die Wasserdesinfektion mittels UV-Licht mit einer Abwasserreinigungsanlage koppelt, sodass bis zu 70 Prozent des verbrauchten Wassers wiederverwendet werden können. Dafür erhielten sie an der International Conference and Exhibition on Green Buildings in Hyderabad (Indien) Ende 2012 den Award für die innovativste grüne Technologie. Ovid quationsed eum ipsapicat re doluptas arcidicil exeris expliquos sa dolutem si a nihicipis dolupti simusaectem ipsaped quodiate voluptatet harumet et unt labore, et Weitere Informationen: www.aquanetto.ch www.imeth.ch 9 EXKLUSIV VOR ORT: Unsere lokalen Experten aus 21 Ländern AUSSENWIRTSCHAFTSFORUM Chancen ergreifen - Erfolg in der internationalen Wertschöpfungskette 3. April 2014, Messe Zürich Treffen Sie sich mit 600 Vertretern von exportorientierten Schweizer KMU und gewinnen Sie neue Impulse für Ihr Auslandgeschäft. Jetzt anmelden unter: s-ge.com/awf Keynote-Referenten: lobal rland G Switze GE) ist . rise (S p r e t n Osec n E ame vo N e u e der n HANS-OLAF HENKEL Strategische Partner MICHIO KAKU ISABELLE NÜSSLI Premium Partner BRANCHEN grafik LOGISTIK Gütertransportaufkommen in der Schweiz, 2012 Anteil je Verkehrsträger Anteil Import Anteil Export Warenwert Import/Export 4,2 Mrd. Fr. Schiff 3% 5,1 Mrd. Fr. Export 0,6 Mio. t Import 6,0 Mio. t Export 0,075 Mio. t Import 0,113 Mio. t Luft <1% 79,0 Mrd. Fr. Grafik: Daniel Karrer / Quelle: Einblick in den Schweizer Logistikmarkt 2014, herausgegeben von GS1 Schweiz, Studienpartner Universität St. Gallen, Lehrstuhl für Logistikmanagement. 27,6 Mrd. Fr. 5,4 Mrd. Fr. 7,5 Mrd. Fr. Strasse 79% Schiene 14% Export 12,6 Mio. t Import 30,2 Mio. t 6,0 Mrd. Fr. 10,4 Mrd. Fr. 115,5 Mrd. Fr. 126,0 Mrd. Fr. Export 1,9 Mio. t Import 7,5 Mio. t Pipeline 3% Export 0,8 Mio. t Import 7,0 Mio. t Rückgrat des Exports CO2-Produktion Schweiz total: 46 Mio. t Mit einem Jahresumsatz von 37,1 Mrd. Franken ist die Logistik ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Schweiz: 2012 bewegte die Branche 451 Mio. Tonnen über Strassen, Schienen sowie in der Luft, auf dem Wasser und per Pipeline. 16 Mio. Tonnen gingen in den Export (+1,8 Prozent gegenüber 2011). Zugleich nahm der Wert der exportierten Waren um 4,5 Prozent zu. Insgesamt exportierte die Schweiz 2012 Güter im Wert von 210 Mrd. Franken (Import 182,4 Mrd. Franken). Die Strasse ist auch im Export der wichtigste Verkehrsweg, mit 115’000 Franken pro Tonne bewegen Flugzeuge allerdings die klar wertvollste Fracht ins Ausland. Umsatz Logistikmarkt 13% Anteil Logistikmarkt 6 Mio. t 2009 34,5 Mrd. Fr. Anzahl Mitarbeiter 2012 174 591 Anteil am BIP der Schweiz 2012 6,5% 2012 37,1 Mrd. Fr. 11 INTERVIEW Isabelle c. Nüssli «DIE BESUCHER WOLLEN EMOTIONEN SPÜREN» Isabelle C. Nüssli, Verwaltungsratspräsidentin von NÜSSLI, zu den Bausystemen der Zukunft, der Fähigkeit zu improvisieren und weshalb die Bedeutung von Live Communication weiter zunehmen wird. Interview Sibylle Zumstein | Fotos Zeljko Gataric Frau Nüssli, NÜSSLI wurde 1941 als Zimmerei Nüssli in Hüttwilen TG gegründet. Heute sind Sie mit Niederlassungen, Vertriebs- und Projektbüros weltweit vertreten. In welche Märkte setzen Sie die Internationalisierung fort? In unseren Kernmärkten Europa und den USA haben wir eigene Nieder- Tribünen gebaut haben. Heute haben wir Niederlassungen in Barcelona, Valencia und Madrid. lassungen, von wo aus wir viele kleine und grosse Projekte betreuen. In praktisch allen anderen Regionen sind wir mit Büros vertreten. Für Grossprojekte kommen wir zwei bis drei Jahre vorher ins Land und bekommen dadurch ein Gespür für das Geschäft. Dann zeigt sich, ob allenfalls auch Folgeaufträge resultieren könnten und es Sinn macht, eine Niederlassung aufzubauen. Spanien ist ein Beispiel dafür: 1992 waren wir eng involviert in die Olympischen Spiele und bauten die Bühnen für die Eröffnungsund Schlussfeier sowie für das Schwimmund Reitstadion. Darauf folgten weitere Projekte, später die Formel 1, wo wir die nachhaltig, regelkonform und rasch auf- und abbaubar – dabei zählt jeder Tag, jede Stunde, denn Grossanlässe finden oft an neuralgischen Orten statt, wo der nächste Event bereits wartet. 12 NÜSSLI ist einer der weltweit führenden Anbieter temporärer und modularer Bauten. Wie sehen die Bausysteme der Zukunft aus? Sie sind vor allem sicher, Welche Trends sehen Sie im Bereich der Materialien? Standardmaterialien wie Beton, Stahl oder Holz werden zunehmend vor Ort beschafft. Hochwertige Materialien wie Glas, Verspiegelungen, Fassadenpaneele oder Membransysteme hingegen werden weltweit nur von ein paar wenigen Lieferanten hergestellt. Insgesamt geht der Trend Richtung nachhaltige und clevere Bausysteme, wie etwa Zur Person Isabelle C. Nüssli wurde 2010 in den Verwaltungsrat der NÜSSLI Invest AG gewählt und ist seit 2012 Präsidentin des Verwaltungsrats. Vorher war sie als Controllerin, CFO und CEO a.i. in den US-Niederlassungen und als Strategic Sales Manager bei der NÜSSLI Gruppe tätig. Sie studierte an der Kellogg School of Management in Chicago und schloss mit dem MBA ab. Zum Unternehmen NÜSSLI ist einer der weltweit führenden Anbieter für temporäre und modulare Bauten. Neben den Schlüsselprodukten Tribünen und modulare Stadien, Messeund Pavillonbauten gehören Eventund Ausstellungsbauten zum Portfolio. Zudem ist die ehemalige Zimmerei auf Holz-, Metall- und Innenausbau spezialisiert. NÜSSLI führt jährlich über 2’000 Projekte durch und ist mit Niederlassungen, Vertriebs- und Projektbüros weltweit vertreten. «Die eigene Produktion gibt uns die nötige Flexibilität, Spitzen abzufedern.» Isabelle C. Nüssli, Verwaltungsratspräsidentin NÜSSLI beim Coca-Cola-Pavillon an den Olympischen Spielen in London 2012. Hochinteressant war hier die Kombination von Materialien und Technologien: mehrlagige Membranlösungen, Sensoren, LEDLicht, Sound – alles in leichten Kunststoffkissen verarbeitet. Ihre Produktion (Holzbau, Innenausbau, Metallbau) ist in Hüttwilen und Tschechien zentralisiert. War eine Verlagerung je ein Thema? Die eigene Produktion gibt uns die nötige Flexibilität, Spitzen abzufedern. Eine Verlagerung ist kein Thema. Unser Maschinenpark ist «state-of-the-art». Wir stellen auch viel für Drittfirmen her, etwa für den Innenausbau von Bars und Restaurants. Damit können wir die Produktion ideal auslasten. Das temporäre Bauen ist nicht überall auf der Welt verbreitet. Wie finden Sie spezialisierte Lieferanten? Wir haben über die Jahrzehnte ein weltweites Netzwerk an Lieferanten aufgebaut, das wir umsichtig pflegen und ständig weiter ausbauen. Unsere Projektleiter haben ein Gespür für zuverlässige Lieferanten vor Ort entwickelt. Diese müssen mit unserem Tempo mithalten können und unserem hohen Qualitätsanspruch genügen. Dafür arbeiten wir auch mit lokalen Experten, die ihr Netzwerk einbringen, und suchen Lieferanten zuerst immer vor Ort, denn ein weiter Transport verursacht Kosten. Stadien oder Bühnen entstehen immer auch unter Zeitdruck. Wie managt NÜSSLI die damit zusammenhängenden Risiken? Wir nehmen uns am Anfang die Zeit, eine klare Ausgangslage zu schaffen. Dazu müssen die richtigen Teams zusammengestellt werden – und diese müssen dasselbe Ziel vor Augen haben. Vertragsverhandlungen sind ein weiterer Schritt, für den man sich am Anfang genug Zeit nehmen muss. Logistikleistungen wollen geplant sein. Nichtsdestotrotz gehören Improvisationsbereitschaft, Entscheidungsfreudigkeit und unternehmerisches Denken dazu – denn nicht alles ist restlos plan- oder voraussehbar. Welche Risiken würden Sie nicht eingehen? Die Zahlungskonditionen müssen stimmen, der Code of Conduct muss eingehalten werden. Und wir gehen nicht in Kriegsgebiete. In Libyen beispielsweise hat uns der Bürgerkrieg überrascht. Wir hätten fünf Stadien bauen sollen. Nachdem das erste fertiggestellt war, brachen die Kämpfe aus, und wir mussten unsere Leute innerhalb von zwei Tagen zurückholen. Dasselbe passierte in Äquatorialguinea, wo wir ein Stadion gebaut haben. Wenn wir jedoch Risiken komplett umgehen wollten, müssten wir zuhause bleiben. 13 Isabelle C. Nüssli setzt bei anstehenden Veränderungen aufgrund von Innovationen oder der Erschliessung neuer Geschäftsfelder stets auf nachhaltiges Wachstum. «Ich höre den Leuten zu und will wissen, wo der Schuh drückt. So kann ich einen Beitrag leisten, zum Beispiel einen Prozess optimieren.» Isabelle C. Nüssli, Verwaltungsratspräsidentin NÜSSLI Für die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi baute NÜSSLI sechs Sponsorenpavillons und das House of Switzerland. Was waren die Herausforderungen? Die definitive Baubewilli- Bühnen für den Papst, die Bregenzer Festspiele, Grosskonzerte oder Stadien für die Olympischen Spiele – zu welchem Ereignis haben Sie einen besonderen Bezug? Mir liegt jedes Projekt gung erfolgte sehr spät. Wir mussten die verlorene Zeit aufholen, indem wir Tag und Nacht arbeiteten und mehr Leute aufboten. Sprachliche Barrieren und kulturelle Unterschiede spürten wir ebenfalls. Die Lieferantensuche war schwierig, da das temporäre Bauen in Russland kaum bekannt ist. Auch die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen machten uns zu schaffen: Unsere Lastwagen standen am Zoll und wurden doppelt und dreifach durchleuchtet, was lange Wartezeiten zur Folge hatte. Dann gibt es Alltagstücken wie die Orientierung im Strassenverkehr: fehlende Ampeln, Verkehrsschilder, Fahrbahnmarkierungen … Unsere Teams vor Ort meistern diese Herausforderungen jedoch hervorragend! am Herzen, denn jedes Mal schenkt uns der Kunde sein Vertrauen. Ich fiebere immer mit! Bei Grossprojekten versuche ich, vor dem Anlass auf die Baustelle zu gehen – und nicht erst, wenn alles fertig ist und glänzt. Ich höre den Leuten zu und will wissen, wo der Schuh drückt. So kann ich einen Beitrag leisten, zum Beispiel einen Prozess optimieren. Natürlich gehe ich auch als Besucherin, etwa ans Eidgenössische Schwingfest – in die grösste temporäre Arena der Welt! 14 Werden die Menschen auch in Zukunft zu Grossanlässen in Stadien strömen? Auf jeden Fall. Mit der zuneh- menden Digitalisierung und Individualisierung gibt es zwar eine Gegenbe- wegung – man kann sich jeden Event ins Wohnzimmer holen. Aber die Leute wollen Emotionen spüren, die Bedeutung von Live Communication wird sogar zunehmen. Sie begannen 2005 als Mitarbeiterin bei NÜSSLI und sind heute die Verwaltungsratspräsidentin. Welche Phasen haben Sie besonders geprägt? Als ich anfing, war ich als Controllerin verantwortlich für das Projekt «Art Basel Miami Beach» mit der Messe Schweiz als Kunde – ein tolles Erlebnis! Anschliessend habe ich das Key Account Management aufgebaut. Das war hochspannend, weil wir über einen sehr heterogenen Kundenstamm verfügen – vom Einmannbetrieb über KMU bis zu grossen Organisationen – und ich so unser Unternehmen sehr genau kennengelernt habe. Im Juli 2010 stieg ich als Mitglied und Generalsekretärin des Verwaltungsrates ein. Zu Beginn herrschte eitel Sonnenschein, doch die Wolken zogen schon bald auf: Der Euro verlor stark an Wert, in Libyen und Äquatorialguinea brach Krieg aus, in Indien hatten wir einen Zahlungsausfall … Diese Herausforderungen haben mich geprägt. Seit ich das Präsidium innehabe, gibt es ständig Veränderungen, denen wir uns anpassen müssen. Dazu zählen Innovationen, Business Development, die Evaluation neuer Geschäftsfelder. In jedem Fall zielen wir aber auf nachhaltiges Wachstum und nie auf Umsatz um jeden Preis. Weitere Informationen: www.nussli.com FORESTER 4x4 MOUNTAINSPORT AB FR. 30’000.–. Abgebildetes Modell: Forester 2.0i AWD Advantage MountainSport, man., 5-türig, Energieeffizienz-Kategorie E, CO2 160 g/km, Verbrauch gesamt 6,9 l /100 km, Fr. 30’000.– (Preis inkl. Fr. 100.– MountainSport-Paket). LEGACY 4x4 MOUNTAINSPORT AB FR. 29’050.–. Abgebildetes Modell: Legacy 2.0i AWD Advantage MountainSport, Lineartronic, 5-türig, EnergieeffizienzKategorie F, CO2 164 g/km, Verbrauch gesamt 7,1 l /100 km, Fr. 29’050.– (Preis inkl. Fr. 100.– Mountain-Sport-Paket). IMPREZA 4x4 MOUNTAINSPORT AB FR. 24’000.–. Abgebildetes Modell: Impreza 1.6i AWD Swiss one MountainSport, man., 5-türig, Energieeffizienz-Kategorie D, CO2 144 g/km, Verbrauch gesamt 6,2 l /100 km, Fr. 24’000.– (Preis inkl. Fr. 100.– MountainSport-Paket). SUBARU XV 4x4 MOUNTAINSPORT AB FR. 26’000.–. Abgebildetes Modell: Subaru XV 1.6i AWD Swiss one MountainSport, man., 5-türig, Energieeffizienz-Kategorie E, CO 2 151 g/km, Verbrauch gesamt 6,5 l /100 km, Fr. 26’000.– (Preis inkl. Fr. 100.– MountainSport-Paket). NUR VON SUBARU: DAS MOUNTAINSPORT-PAKET FÜR FR. 100.–. Für Ihre Sicherheit > Ein Satz Winter-Kompletträder: – Leichtmetallfelgen (16 oder 17 Zoll, je nach Modell) – Premium Winterpneus – Radnabendeckel mit MountainSport-Logo > Sicherheitsnotfallset mit MountainSport-Logo Für die attraktive Optik > MountainSport-Seitendekor > MountainSport-Einstiegsleisten (Subaru XV, Forester, Impreza) > MountainSport-Stossstangenschutz hinten > MountainSport-Logo im Innenraum > MountainSport-Leder-Schlüsselanhänger Für Ihr Wohlbefinden > Ein Satz MountainSport-Bodenteppiche (4-teilig) > MountainSport-Fleece-Decke Für ein aufgeräumtes Auto > Gepäckraumlederkorb mit Antirutschbodenbelag > Lederschuhsack Wert: Fr. 3’000.– Solange Vorrat. SUBARU 4x4 MOUNTAINSPORT: SCHÜTZT SIE, IHRE FAMILIE UND IHR PORTEMONNAIE. – Symmetrischer Allradantrieb für optimale Bodenhaftung. – Platz für alle und alles, was Ihnen lieb ist. – Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis. www.subaru.ch SUBARU Schweiz AG, 5745 Safenwil, Tel. 062 788 89 00. Subaru-Vertreter: rund 200. www.multilease.ch. Unverbindliche Preisempfehlung netto, inkl. 8% MWSt. Preisänderungen vorbehalten. Durchschnitt aller verkauften Neuwagenmodelle (markenübergreifend): CO2 148 g/km. Von Habegger in Szene gesetzt: Ein gigantisches Licht- und Farbenspektakel erleuchtet während eines Monats das neue Kultur- und Gastrozentrum Katara in Doha. SucCess Story Habegger Schöpfer medialer Erlebniswelten Vom Meeting bis zum Mega-Anlass: 1’500 Mal pro Jahr rückt Habegger Veranstaltungen ins rechte Licht und sorgt für guten Ton. Eventtechnik und -architektur, Film und Multimedia: In 22 Jahren hat das Zürcher Unternehmen in 43 Ländern über 20’000 Projekte realisiert. Und eröffnete nach Wien eine Niederlassung in Katar. Text Therese Marty S chweiz, Anfang der 1980er-Jahre: Peter Habegger, Inhaber eines Audio/VideoGeschäfts, zieht mit seiner Wanderdisco quer durchs Land. Er ist Techniker und DJ in Personalunion und überrascht das Partyvolk bald mit den ersten Lasershows. Katar, im Juli 2013: Ein gigantisches Farben- und Lichtspektakel begeistert Dohas Bevölkerung und lockt während des Fastenmonats Ramadan viel Publikum in die Hauptstadt. 1’700 Sterne, 65 Monde, 3’000 Blitzlichter und 360 Lichterketten, verbunden mit 42 Kilometern Kabel, erleuchten den ganz in arabischem Stil gebauten neuen Vorzeigestadtteil Katara, das Kultur- und Gastrozentrum des Wüs- 16 tenstaats. Das gigantische Projekt mit einem Budget von 1,6 Millionen US-Dollar hat die Habegger AG in Szene gesetzt – die Firma des einstigen Wanderdisco-Pioniers. «Wir sind mit der Entwicklung des Markts gewachsen», sagt Simon Ackermann, Verwaltungsratspräsident der Habegger AG und seit den 1990er-Jahren Peter Habeggers beruflicher Weggefährte. Dieser hatte seine Dienstleistungen bald auf Unternehmen ausgedehnt, wurde erneut zum Pionier, indem er Eventtechnik als Gesamtpaket anbot. Was mit Hellraumprojektor und Diashow begonnen hatte, erfuhr mit dem Start des Multimedia-Zeitalters Anfang der 1990er-Jahre eine rasante Entwicklung. ZUM UNTERNEHMEN Habegger mit Sitz in Regensdorf ZH und Büros in Wien und Doha ist führend in der Umsetzung von medialen Erlebniswelten. Diese umfassen temporäre Events wie feste Installationen. Zu den Kunden gehören Grossunternehmen, KMU, Kommunikations- und Eventagenturen wie Messebauer oder Sportverbände. Pro Jahr werden 1’500 Projekte abgewickelt, täglich werden 30 Tonnen Material transportiert. Das Unternehmen beschäftigt 140 Fachleute aus über 40 Berufen. Gearbeitet wird in interdisziplinären Teams, die für jedes Projekt neu zusammengestellt werden. Events mit Inhalt füllen «Wir haben früh erkannt, dass Events nicht nur technisch ausgestattet, sondern auch mit Inhalten gefüllt werden müssen», sagt der Regisseur, der seine Produktionsfirma in die Habegger AG eingebracht und – nachdem sich der Gründer vom operativen Geschäft zurückzog – das Unternehmen übernommen hat. Technik publikumswirksam inszenieren ist zur Spezialität des Zürcher Unternehmens geworden. Simon Ackermann: «Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen fixen Installationen – mit multimedialen Themenwelten in Museen, Besucherräumen oder Expo-Pavillons – und temporären Events, also Shows, Automessen, Festivals etc.» Ausserdem werden Filmprojekte wie DOK-Sendungen oder Werbespots realisiert. Lang ist die Liste der Veranstaltungen, für die Habegger als Generalunternehmer verantwortlich war und ist. So fahren die schwarzweissen Lastwagen bei den meisten Anlässen im Zürcher Hallenstadion vor; bei Art on Ice ebenso wie beim Sechstagerennen, bei Konzerten oder Fashionshows. Habegger stemmte Grossanlässe wie die Eishockey-Weltmeisterschaft 2009, betreute das House of Switzerland an den Olympischen Sommerspielen 2012 in London, die Festspiele in Thun oder St. Gallen und Fernsehshows wie «Voice of Switzerland» oder den Swiss Award. Auf Hochtouren laufen zurzeit die Vorbereitungen für die Leichtathletik-Europameisterschaft. «Wir kümmern uns um die gesamte Technik und alle Inhalte von der Eröffnungs- bis zur Schlussfeier.» So glamourös die Auflistung dieser Mega-Events auch ist: «Unser tägliches Brot», so Ackermann, «sind Kongresse, Generalversammlungen, Firmenanlässe, von denen rund 40 Prozent jährlich wiederkehrende Ereignisse sind.» Auch Mini-Events – «Meetings, bei denen es nicht viel mehr als einen Beamer braucht». Fotos: Habegger Den Kick der Praxis fühlen Wichtig sind sie alle. «Wir pflegen zu unseren Kunden ein freundschaftliches Verhältnis, unabhängig vom Umsatz, den sie uns bringen; das ist Teil unserer Firmenkultur.» Ebenso selbstverständlich ist laut Ackermann, dass auch die Führungspersonen Projektarbeit leisten. «Ich übernehme noch immer Regiejobs», sagt er und fährt fort: «Leidenschaft ist die Essenz unseres Unternehmens – für jeden Einzelnen gehören Nachtübungen beim Kunden und das Kribbeln an der Front einfach dazu.» Nun kribbelts also vermehrt auch in Katar, wo Habegger 2006 an den «Summer Asian Games» – damals noch aufgrund einer internationalen Ausschreibung – und während des letzten Ramadans überzeugende Visitenkarten hinterlassen und mittlerweile weitere Aufträge erhalten hat. «Angesichts der Mentalität der Katarer ist es entscheidend, vor Ort präsent zu sein», sagt Ackermann und lobt die Unterstützung, die er bei der in dieser Region nicht ganz einfachen Firmengründung durch Switzerland Global Enterprise (S-GE) erfahren hat. Denn ohne einen vom Staat vorgeschriebenen Sponsor – eine Person oder ein Unternehmen aus Katar, die/das die Aktienmehrheit hält – geht hier gar nichts: «Die für uns ideale Person haben wir nur dank der Unterstützung des Swiss Business Hub von S-GE in Doha gefunden.» Ruedi Büchi, Senior Consultant Middle East bei S-GE, erklärt: «Eine erfolgreiche Mandatsabwicklung ist für uns immer eine Teamleistung – von der genauen Abklärung der Kundenbedürfnisse, der Suche nach qualifizierten Partnern bis zur Begleitung durch die Mitarbeitenden des Swiss Business Hub vor Ort. Habegger hat grosse Bereitschaft gezeigt, sich mit der lokalen Kultur auseinanderzusetzen – das hat nicht zuletzt zum Erfolg beigetragen.» Der Auftrag für die Ramadan-Beleuchtung kam dank der guten Beziehungen des Sponsors noch vor Abschluss der Firmengründung zustande – «einen besseren Start hätten wir nicht haben können», freut sich Simon Ackermann. Weitere Informationen: www.habegger.ch «Leidenschaft ist die Essenz unseres Unternehmens – für jeden Einzelnen gehören Nachtübungen beim Kunden und das Kribbeln an der Front einfach dazu.» Simon Ackermann, Regisseur und Präsident des Verwaltungsrats 17 NEWS und Events Die besten Schweizer Exporteure sind... Die Schweizer Exportbranche kürt am Aussenwirtschaftsforum vom 3. April 2014 ihre Besten. Seien es Echtzeitbildverarbeitung, Eventtechnik, Einspritztechnologien oder Business-Apps, Mikroantriebe oder Überwachungstechnologien: Die Nominierten in den Kategorien «Success» und «Step-in» tragen spannende Geschäftsmodelle in die Welt hinaus. Neben dem Export Award gehören die Keynote-Referate zu den Highlights des Aussenwirtschaftsforums. 2013 sprach mit der Ökonomin Linda Yueh eine renommierte Wirtschaftskommentatorin für Medien wie Bloomberg TV, BBC, CNN oder Financial Times. 18 D er Export Award von S-GE zeichnet Schweizer und Liechtensteiner Unternehmen aus, die ihr Expansionsvorhaben für einen definierten Zielmarkt durch ein systematisches Vorgehen, mit einem klaren Konzept und mit innovativen Ideen umsetzen oder umgesetzt haben. Am Aussenwirtschaftsforum vom 3. April 2014 in Zürich wird der Preis zum siebten Mal verliehen. In den Kategorien «Success» und «Stepin» wird jeweils eines von drei nominierten KMU prämiert. Die Auszeichnung soll den Dialog über erfolgreiche Exporttätigkeit fördern und weitere Unternehmen dazu motivieren, den Sprung ins Ausland zu wagen. SUCHEN SIE IHR PASSENDES EXPORTLAND? Sie wissen noch nicht, welches Land sich für Ihre Produkte und Services eignet? Das Marktpotenzial hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unser neu überarbeitetes Online-Tool «Market Navigator» unterstützt Sie in einer ersten Auswahl. Es beinhaltet 100 Länder und 30 Indikatoren, die Sie individuell gewichten können. www.s-ge.com/marketnavigator JNJ automation SA gewann den Export Award in der Kategorie «Step-in» 2013. S-GE-Verwaltungsratspräsidentin Ruth Metzler gratuliert Andrea Schlapbach, CEO von SAFEmine AG, dem Gewinner der Kategorie «Success». Kategorie «Success» – für Firmen, die mit ihrem eingereichten Exportprojekt einen messbaren Erfolg vorweisen können. Kategorie «Step-in» – für Firmen, die einen neuen Zielmarkt mit erkennbarem und nachgewiesenem Erfolgspotenzial bearbeiten. Dacuda AG coresystems ag Die Dacuda AG, ein Zürcher ETH-Spin-off, ist spezialisiert auf kosteneffiziente Digitalisierungstechnologien basierend auf Echtzeitbildverarbeitung. Mit einer selbst entwickelten Scan-Technologie ist dem KMU der Durchbruch im internationalen Massenmarkt gelungen. Sie ermöglicht eine schnelle Datenerfassung von Texten, Bildern und Tabellen, eine direkte Editierbarkeit sowie das Teilen von Informationen mit anderen Nutzern. Der Elektronikgigant LG Electronics und zehn weitere Firmen haben Scanner-Mäuse auf den Markt gebracht, die auf der Dacuda-Technologie basieren. Dacuda beschäftigt heute 25 Angestellte und erzielt 90 Prozent des Umsatzes im Export. Die coresystems ag aus Windisch entwickelt innovative Apps, die es Unternehmen jeder Grössenordnung und Branche ermöglichen, ihre Geschäftsprozesse und speziell den Kundenservice zu optimieren. Weltweit vertrauen heute über 100’000 Anwender aus allen möglichen Industrien und Branchen auf die Business-Apps des Aargauer KMU, das seine Geschäfts- und Serviceprozesse permanent optimiert. Mit 140 Angestellten erzielt coresystems einen Jahresumsatz von 12 Millionen Franken, davon fast 70 Prozent im Export. Ganser CRS AG Die Ganser CRS AG mit Sitz in Winterthur ist ein Pionierunternehmen auf dem Gebiet der CommonRail-Einspritztechnologie für Dieselmotoren. Schon 1980 erkannte Firmengründer Dr. Marco Ganser das Potenzial der umweltfreundlichen Technologie und entwickelte sie kontinuierlich weiter. Ganser CRS beliefert Hersteller und Betreiber von Dieselmotoren im Offroad-Markt und rüstet Motoren zur Stromerzeugung für Schiffe, Lokomotiven und Baumaschinen aus. Das KMU beschäftigt zehn Mitarbeitende und erzielte 2013 mit einem Exportanteil von 95 Prozent einen Umsatz von 2 Millionen Franken. Fotos: Photopress / Alexandra Wey, zVg Habegger AG Habegger AG aus Regensdorf ZH entwickelt, plant und realisiert mediale Erlebniswelten. Als führendes Dienstleistungsunternehmen setzt Habegger mithilfe von modernster und innovativer Eventtechnik jährlich über 1’500 lokale und internationale Events, Ausstellungen und Architekturinszenierungen um. Das Unternehmen beschäftigt heute 140 Festangestellte und hat seinen Umsatz seit 2003 pro Jahr um durchschnittlich 16 Prozent gesteigert. Im Rahmen einer internationalen Expansion hat Habegger im Januar 2014 eine Niederlassung in Doha (Katar) eröffnet. maxon medical 2007 als Business Unit der maxon motor ag gegründet, stellt maxon medical aus Sachseln qualitativ hochwertige Mikroantriebe für die Medizinindustrie her und wurde bereits ein Jahr nach der Gründung nach der Medizinnorm ISO 13485 zertifiziert. Antriebe von maxon medical stecken zum Beispiel in verschiedensten aktiven Implantaten, aber auch in Chirurgierobotern, Insulinpumpen, Apnoegeräten, Prothesen, Inkubatoren oder Bestrahlungsanlagen. Die junge Business Unit erwirtschaftet im globalen Wachstumsmarkt Medtech bereits einen Jahresumsatz von 30 Millionen Franken, davon 92 Prozent im Export. Sensile Technologies SA Die Sensile Technologies SA mit Sitz in Morges entwickelt Komplettlösungen zur Fernüberwachung von Heizöl-, Treibstoff- und Gastanks. Kunden können vom Arbeitsplatz aus jederzeit die exakten Füllstände der Tanks einsehen. Die Daten lassen sich sogar direkt aufs Smartphone übertragen. Dank dieser Technologie können Einkauf und Lieferung optimiert und dadurch Kosten sowie Energie eingespart werden. Sensile Technologies exportiert die einfach bedienbaren Geräte erfolgreich. Heute stehen bereits über 45’000 Einheiten in mehr als 45 Ländern im Einsatz. www.s-ge.com/exportaward 19 IMPORT STI-Precision Hochwertige mechanische Komponenten aus Indonesien PT. Santoso Teknindo (STI-Precision) ist einer der führenden indonesischen Hersteller von mechanischen Komponenten und Schneidwerkzeugen. Seit das Unternehmen dem Swiss Import Promotion Programme SIPPO von S-GE beitrat, kann es auf zweistellige Wachstumsraten blicken. Text Sibylle Zumstein I n Indonesien werden pro Tag 15 000 Motorroller produziert. Der Inselstaat ist – mit über 237 Millionen Einwohnern – nicht nur das Land mit der viertgrössten Bevölkerung der Welt, sondern auch der zweitgrösste Hersteller von Kraftfahrzeugen und Kraftfahrzeugkomponenten in Asien, insbesondere für japanische Marken. 1995, Tangerang, Insel Java, 25 Kilometer westlich von Jakarta: Anton Santoso, Absolvent der California State Polytechnic University Pomona, USA, kommt zu STI-Precision, heute einer von Indonesiens führenden Herstellern von mechanischen Komponenten und Schneidwerkzeugen. Sechs Jahre später fand auch Antons jüngerer Bruder Andi zu STI-Precision, ebenfalls ein Absolvent der California State Polytechnic University Pomona. Eroberung des indonesischen Marktes Zu Beginn konzentrierte sich STI-Precision auf mechanische Spezialkomponenten. «Unser Angebot 20 im Bereich der Metallbearbeitung umfasst heute vier Hauptproduktkategorien: mechanische Komponenten, Spezialschneidwerkzeuge, Blechherstellung und Rapid Prototyping wie 3-D-Druck, erläutert Anton. Und stolz fügt er hinzu: «Seit über 30 Jahren, das heisst seit Gründung unseres Unternehmens, sind wir ohne Vertriebsspezialisten erfolgreich. Unseren Kundenstamm haben wir bisher allein durch Mundpropaganda gewonnen.» Starke japanische Präsenz Indonesien und Japan sind durch historische, wirtschaftliche und politische Bande eng miteinander verbunden. Japan ist Indonesiens grösster Abnehmer und darüber hinaus einer der wichtigsten Entwicklungshelfer. Im Gegenzug ist Indonesien Japans wichtigster Rohstofflieferant, zum Beispiel für Flüssigerdgas. Japan hält den grössten Anteil am indonesischen Automobilmarkt, und STI beliefert schon seit vielen Jahren einen der bedeutendsten japanischen Automobilhersteller auf in- STI-Precision liefert Qualität nach schweizerischen Massstäben. donesischem Boden. «Durch dieses Unternehmen begannen wir auch mit dem Export nach Thailand», erzählt Anton. Über das S-GE-Netzwerk nach Europa Christian Bernet, Programm-Manager Technische Produkte für das Swiss Import Promotion Programme SIPPO von Switzerland Global Enterprise (S-GE), lernte STI während einer Sourcing-Mission im Jahr 2010 kennen. Bernet war von der Qualität der Produkte beeindruckt. «Ich erkannte sofort ihr Potenzial für den europäischen und schweizerischen Markt», erinnert er sich. Er stellte Anton das Programm vor, das – nach der Aufnahme – dem Unternehmen Zugang zu einem neuen potenziellen Kundenstamm in Europa und der Schweiz ermöglichen würde. Zunächst aber mussten die beiden Brüder eine Reihe von Hindernissen aus dem Weg räumen: Scheinbar einfache Dinge, wie zum Beispiel Firmenpräsentationen und -dokumentationen, mussten ins Englische übersetzt und technische Zeichnungen verbessert werden. Und dann die EU-Standards, -Normen und -Vorschriften, die eingehalten werden mussten! Die Brüder arbeiteten hart, und 2010 wurden sie in das Programm aufgenommen. Im selben Jahr zeigten Anton und Andi ihre Produkte erstmals auf der Messe in Hannover. Was haben sie gelernt? «Es erfordert viel harte Arbeit und Leistungsbereitschaft, um erfolgreich zu sein. Zumal Indonesien in unseren europäischen Zielmärkten noch nicht so gut bekannt ist. Wir haben auf dieser Messe sehr viel darüber gelernt, wie wir mit unseren potenziellen Käufern zusammenarbeiten müssen. Und das SIPPO-Programm hat eine wichtige Rolle bei der Überwindung kultureller Unterschiede gespielt», fügt Anton hinzu. Markantes Wachstum seit Programmbeitritt Neben seinen Exporten nach Thailand, Malaysia und Japan fand STI einen Kunden in der Schweiz. Eine Reihe von Partnerschaften in verschiedenen europäischen Märkten entwickelt sich dank der Aufmerksamkeit, die STI auf den SIPPO-Messen in Hannover in den Jahren 2010 und 2011 und bei der Swisstech Selling Mission in Basel im Jahr 2012 erregte, vielversprechend. «In der Schweiz hat man hohe Ansprüche an die Qualität. Ich bin überzeugt, dass wir Fotos: Marsio Juwono ZUM UNTERNEHMEN PT. Santoso Teknindo (STI-Precision) ist ein Familienbetrieb, der 1979 im indonesischen Tangerang gegründet wurde. STI hat sich auf mechanische Komponenten, Spezialschneidwerkzeuge und Blechherstellung spezialisiert. Das Unternehmen beliefert zahlreiche Branchen, wie zum Beispiel die Bereiche Automobil, Luft- und Raumfahrt, Schwerindustrie, Lebensmittel und Getränke, Pharmazeutik, Medizin und Sanitärprodukte. Als Nächstes nimmt STI den Medtech-Markt ins Visier. 3D Druck: Rapid Prototyping spielt im Angebot von STI-Precision eine zunehmend wichtige Rolle. diesen Ansprüchen gerecht werden können. Unsere Umsatzzuwächse und steigenden Mitarbeiterzahlen in den vergangenen drei Jahren haben bislang gezeigt, dass diese Überzeugung gerechtfertigt ist», freut sich Anton. S-GE: Türöffner für Schweizer Partner Anton sieht in der Beziehung mit schweizerischen und europäischen Partnern einen Dialog: «Wir versuchen, unsere Partner zu überzeugen, ihre Produkte nach Indonesien zurückzuverkaufen. Wir befinden uns zurzeit in der Angebotsphase für ein bedeutendes Projekt mit unserem schweizerischen Kunden. Es wäre grossartig, wenn wir das Vorhaben zum Erfolg führen könnten!» In der Tat bietet Indonesien vielversprechende Geschäftschancen für kleine und mittelständische Unternehmen in der Schweiz, die keinesfalls nur auf den MEM- oder den technischen Sektor beschränkt sind. Lebensmittelerzeugnisse und Konsumgüter haben dank des Wachstums des Bruttoinlandprodukts insgesamt hohe Zuwachsraten zu verzeichnen. All das spiegelt sich auch darin wider, dass Switzerland Global Enterprise (S-GE) seine Präsenz im Office in Jakarta, welches zum Swiss Business Hub ASEAN gehört, weiter ausbaut. Neben dem weitreichenden lokalen Netzwerk über das SIPPO-Programm fungiert das Office als Türöffner für exportierende KMU aus der Schweiz, die in Indonesien aktiv sind oder es werden wollen. Beste Aussichten dank Qualität und Service STI nahm vor kurzem eine neue Produktionseinrichtung in Betrieb und plant nun eine stärkere Ausweitung in die Original-Equipment-Manufacturer- oder OEM-Märkte. Ein OEM fertigt Produkte oder Komponenten, die von einem anderen Unternehmen gekauft und unter dessen Markennamen weiterverkauft werden. Wenn die beiden Brüder weiterhin so engagiert sind und ihre überragende Qualität beibehalten, so wird es ihnen zweifellos gelingen, erfolgreiche Beziehungen zu weiteren europäischen und schweizerischen Importeuren zu knüpfen. Weitere Informationen: www.sti-precision.com 21 OPPORTUNITIES Indien Elefant vor der Bewährungsprobe Mit einer neuen Regierung und wirtschaftsfreundlichen Reformen will der wachstumsgehemmte indische Elefant wieder in Gang kommen. Für anpassungsfähige und kreative Schweizer Firmen ist und bleibt Indien spannend. Umso mehr, wenn das Freihandelsabkommen zustande kommen sollte. Text Michael Flückiger I ndia grows at night» – Indien wächst in der Nacht. Also dann, wenn die Bürokraten schlafen. Das Buch von Gurcharan Das, dem ehemaligen Indienverantwortlichen von Procter&Gamble, nennt ein Problem des indischen Elefanten beim Namen. Die drittgrösste Volkswirtschaft Asiens macht es ausländischen Investoren nicht einfach, mit ihr ins Geschäft zu treten. «Indien ist nichts für den schnellen Erfolg. Es braucht Geduld, Flexibilität und grosses Engagement», so Beat Ineichen, Senior Berater für Indien und erste Anlaufstelle in der Schweiz bei S-GE. Die aktuelle Lage müsste Indien zum Abbau von Handelshemmnissen und zur Deregulierung zwingen. Im Global Competitiveness Report ist das Land mit 1,2 Milliarden Bewohnern auf Rang 60 zurückgefallen. Das Wirtschaftswachstum ist zwischen 2011 und heute von über 9 auf unter 5 Prozent gesunken. Der starke Währungszerfall der indischen Rupie zwischen Mai und September 2013 hat die Importe verteuert. Das ist folgenschwer, zumal Indien als weltweit viertgrösster Erdölabnehmer stark vom Dollar-Wechselkurs abhängt. Die Importe sind denn auch eingebrochen. Das World Economic Forum (WEF) setzt Indiens 22 Infrastruktur auf Rang 84. Dringend sind Investitionen in Transport, Energie sowie in die ICT gefragt. Mit dem beabsichtigten Freihandelsabkommen mit den EFTAStaaten könnte Indien ein sichtbares Zeichen setzen. Dünne Erfolgsbasis Obwohl sich Indien in den letzten 20 Jahren enorm entwickelt hat, sind die Gegensätze geblieben. Eine Mittelschicht von rund 300 Millionen Menschen verspricht Absatzpotenziale. Gleichzeitig leben ebenso viele mit weniger als 1.25 Dollar am Tag. Die Wirtschaft konzentriert sich auf grosse Ballungszentren und aufstrebende Städte. Die Industrie ist mehrheitlich auf den Binnenmarkt fokussiert. International konkurrenzfähige Technologien kaufen sich indische Firmen oft zu. Die Koalitionspolitik gründet auf knappen Mehrheiten und erschwert und verzögert politische Entscheide. Modernisiert haben Indien die gebildeten Schichten: Der grosse Erfolg des Software-Engineerings verdankt sich kreativen Köpfen, die davon profitiert haben, dass die ICT staatlich kaum reguliert ist. «In Indien bezahlen lediglich rund 3–4 Prozent der Bevölkerung Steuern; Unternehmen übergeben rund einen Drittel ihres Ertrages dem Fiskus. Das Fiskalde- fizit belastet das Land», so Michael Enderle, seit August 2013 ’ Leiter des Swiss Business Hub India in Mumbai. Er weist auf weitere Achillesfersen des Elefanten hin: «Indien hinkt anderen Volkswirtschaften Asiens um zwei Jahrzehnte hinterher, weil sich die Wirtschaft verhältnismässig spät, nämlich erst Anfang der 1990erJahre, geöffnet hat. Zudem fliessen die Mittel nicht immer in die richtigen Kanäle.» Der ehemalige Chairman von Rieter Indien kennt den Markt: «Die Probleme Indiens sind hausgemacht, aber nicht unlösbar. Das Bewusstsein für dringende Reformen ist da; wer immer die Wahlen im Mai gewinnt, steht unter Zugzwang.» Hinter den Schwächen des Landes erkennt er Chancen für Schweizer KMU: «Die indischen Industrien sind noch nicht so weit, dass sie selbständig und unabhängig Technologien auf den Weltmarkt bringen und dort positionieren können.» Sprich: Wer hoch entwickelte Technologien, seien es industrielle Erzeugnisse, Infrastrukturleistungen oder CleantechLösungen, anzubieten hat, kann reüssieren. «Die Inder sind hart im Verhandeln, doch sind sie auch bereit, angemessene Preise für Produkte von hoher Qualität und Lebensdauer zu bezahlen.» Indiens starkes Wachstum während des letzten Jahrzehnts verdankt sich zu einem guten Teil der Entwicklung im Binnenmarkt. Der Export braucht neuen Schub. Bedürfnisgerecht und lokal Foto: Keystone / Laif / Georg Knoll Viele Probleme Indiens sind hausgemacht. Das Bewusstsein für dringende Reformen ist aber da. Chancen ergeben sich daher für Unternehmen, die nicht allein nach Indien exportieren, sondern dem Land mit fortschrittlichen Technologien zu mehr Wettbewerbsfähigkeit verhelfen. «Indien hat hohen Forschungsbedarf. Die Firmen investieren aktuell lediglich rund ein Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung – im Gegensatz zu EU-Firmen mit rund fünf Prozent.» Enderle ist überzeugt davon, dass zu kurzfristig und -sichtig denkt, wer Indien bloss als Absatzmarkt für hochwertige Produkte sieht. Er verweist auf die günstige Beschaffungssituation und die damit verbundenen Chancen, lokal zu produzieren und zu exportieren. Wobei dies bei den derzeit hohen lokalen Kapitalkosten mit eigenem Geld geschehen sollte. «Ich sehe grosses langfristiges Potenzial für Firmen, die vor Ort Produkte herstellen und Dienstleistungen erbringen und helfen, diese zu verbessern. Forschung und Produktion vor Ort aus indischer Bedarfssicht gepaart mit Schweizer Innovationsgeist bringt Erfolg.» Ansetzen, wo der Schuh drückt, Binnenmärkte erschliessen, nahe gelegene Märkte erobern: Das kann ein Rezept sein. S-GE unterstützt Firmen mit Marktanalysen und fördert den Erfahrungsaustausch mit anderen Unternehmen vor Ort. Enderle ist klar, dass Investitionsbereitschaft gefragt ist. «Wer konsequent und unbestechlich am Ball bleibt, kann Geld verdienen.» Es braucht Geduld im Umgang mit dem Elefanten. Doch ist dieser nicht zu unterschätzen: Wenn es Hindernisse aus dem Weg zu schaffen gilt, wird bevorzugt der hinduistische Gott Ganesha angerufen. Er trägt einen Elefantenkopf. WEITERE INFORMATIONEN: www.s-ge.com/de/country/india INDIEN – WIRTSCHAFTSDATEN Neu-Delhi Fläche: 3’287’590 km2 (80-mal die Schweiz) Bevölkerung: 1,22 Milliarden (2012); Schweiz 8’058’100 BIP/Einwohner CHF: 1’273; CH 70’992 (Schätzung 2012) Wachstum BIP: 3,2 (2012); 3,8 (Schätzung 2013) Handelsvolumen CH/Indien (2012): CHF 4’099 Mio. Export CH-Indien (2012): CHF 1’440 Mio. Import Indien-CH (2012): CHF 2’659 Mio. Wirtschaftsdaten Indien* BIP (Mrd. CHF) BIP / Einwohner CHF Wachstum BIP 2012 1’658 1’351 3,2 % 2013 1’776 1’273 3,8 % * Schätzung des World Economy Outlook, Oktober 2013 Das seit 1947 von Grossbritannien unabhängige Indien ist gemäss IWF 2012 die zehntgrösste Volkswirtschaft der Welt. Der Dienstleistungssektor generiert zwei Drittel des Bruttoinlandproduktes, über die Hälfte aller Arbeiter verdienen ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft. Nach Jahren des Wachstums mit Raten bis zu 10 Prozent hat sich die Euphorie etwas gelegt. Die Inflation hat angezogen, die Handelsbilanz ist negativ und das Haushaltsdefizit hoch. Im Mai 2014 finden wieder Wahlen statt; der Wunsch nach Reformen ist gross. Indien ist nach China, Hongkong und Japan der viertwichtigste Handelspartner der Schweiz in Asien. Der Handelsüberschuss liegt bei 1,223 Milliarden Franken (2012). Stärkste Exportgüter nach Indien sind Edelsteine, Edelmetalle und Bijouterie. Bedeutsam ist der schweizerisch-indische Handel mit IT-Dienstleistungen. Der Wert des diesbezüglichen Exports aus Indien in die Schweiz wird auf rund 450 Millionen Franken geschätzt (2012). Wichtigste Exporte CH-Indien 2012 Anteil in % CHF Mio. Edelsteine, Edelmetalle, Bijouterie 24,7 657,8 Maschinen 22,8 605,3 Pharmazeutische Produkte 21,2 563,5 Chemische Produkte 13,1 349,3 Optische und medizinische Instrumente 6,7 177,4 Quellen: World Economic Outlook, Oktober 2013; Bundesamt für Statistik, Dezember 2013 23 SWISS CHAMP DIVEMASTER SPECTRA EXPLORER JACKET FRAGRANCE SWISS ARMY KNIVES CUTLERY TIMEPIECES TRAVEL GEAR FASHION FRAGRANCES I W W W.VICTORINOX.COM STUDY YOUR EXECUTIVE MBA AT THE UNIVERSITY OF STRATHCLYDE BUSINESS SCHOOL HERE IN ZURICH • • • • No. 2 in Switzerland (Economist EMBA Ranking 2013, FT EMBA Ranking 2013) UK Entrepreneurial University of the Year 2013/14 UK University of the Year 2012/13 No. 4 world-wide in Corporate Strategy (FT Global MBA Ranking 2014) www.strathclyde-mba.ch SWISS BUSIness hub Japan – 150 Jahre Handelsbeziehungen Reiche Tradition: Schweizer Produkte in Japans Auslagen. TEXT Roger Zbinden Fotos: Leemage / Images.de, zVg 2014 ist ein Jubeljahr! Vor 150 Jahren haben die Schweiz und Japan den ersten Handels- und Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Was damals mit einem relativ bescheidenen Exportvolumen, vor allem Uhren und Textilien, begonnen hat, spielt heute eine eminent wichtige Rolle und beschert der Schweiz Jahr für Jahr einen Exportüberschuss von mehr als 2 Milliarden Franken. Die Investoren beider Länder schätzen die wirtschaftliche Stabilität, das Arbeitsethos und die gut ausgebildeten Arbeitskräfte. Das beweist auch der Entscheid des deutschjapanischen Maschinenbaukonzerns DMG Mori, der sein zweites globales Hauptquartier neben Tokio in Winterthur angesiedelt hat. Rückblende: Zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert waren Schweizer Reisläufer in den meisten grösseren Konfliktherden Europas beidseits der Fronten tätig. Die jungen Männer, meist aus armen Gegenden der Schweiz, bildeten als Gastarbeiter in fremden Diensten ein wichtiges wirtschaftliches Rückgrat für die Kantone. Daher erstaunt es nicht, dass der erste Schweizer, der nachweislich in Japan aufgetaucht ist, ebenfalls ein Söldner war. Der Freiburger Elie Ripon, ein Hauptmann in den Diensten der Niederländischen Ostindien-Kompanie, betrat im Jahre 1623 japanischen Boden. In seinen Aufzeichnungen schildert Ripon Japan als ein wohlhabendes und wohlgeordnetes Land, das in Handwerk und Metallbearbeitung wesentlich weiter sei als Europa. Als Berufssoldat hatte er wohl ein geschultes Auge für Waffentechnologie und Kriegskunst. Er lobte aber auch die reichhaltige Küche und das gute Bier. Die offizielle Schweiz liess sich dann mehr als 200 Jahre Zeit, ehe Japan in ihr Interesse rückte. Denn erst im Jahre 1863 kam unter der Leitung von Aimé Humbert-Droz (La Chaux-deFonds) eine offizielle Delegation ins Land der aufgehenden Sonne. Humbert-Droz war im Hauptamt Präsident der damaligen Vereinigung der Schweizer Uhrenproduzenten und hatte die Absicht, diesen neuen Exportmarkt zu erschliessen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang das Unterfangen, und der Handels- und Freundschaftsvertrag wurde am 6. Februar 1864 unterschrieben. Fast Forward: Heute haben wir keine Schweizer Söldner mehr in Japan, aber Uhren sind neben Pharma, Chemie und Maschinen immer noch ein wichtiges Exportgut. Wie schon unser wackerer Hauptmann Ripon vor fast 400 Jahren festgestellt hat, ist das Qualitätsniveau für Produkte und Dienstleistungen in Japan auf einem sehr hohen Niveau. Ausnahmen sind Industrien, die durch protektionistische Handelshemmnisse vor ausländischer Konkurrenz geschützt werden. Der Markteintritt heute, verglichen mit 1864, ist etwas einfacher geworden, obwohl es für Schweizer Firmen immer noch gilt, eine Vielzahl an rein japanischen Normen und Vorschriften als Hürden zu nehmen. Was Humbert-Droz vor 150 Jahren begonnen hat, setzt der Swiss Business Hub von Switzerland Global Enterprise (S-GE) seit 2001 in Japan fort: im Dienst der Schweizer Exportindustrie Chancen erkennen, Kontakte knüpfen, Potenziale realisieren. Zur Person Roger Zbinden ist seit 2011 Leiter des Swiss Business Hub Tokio in Japan. Er berät exportinteressierte Schweizer Firmen vor Ort und knüpft für diese Kontakte zur lokalen Geschäftswelt. 25 Neueröffnung Lassen Sie Ihre Steuererklärung (natürliche und juristische Personen) von ausgewiesenen Steuerexperten ausfüllen (ganze Schweiz). Burger & Partner berät und betreut Sie rund um Ihre Finanzen – Privat oder von Ihrem Unternehmen. Ihr Partner für Treuhand und Steuern Ihre Vorteile: • Hohe Steuerersparnisse durch richtiges ausfüllen • Viel Zeit und Nerven sparen • Durch Experte Fehler beim Ausfüllen vermeiden • Geringe Kosten, welche sich bezahlt machen (bereits ab CHF 60.00) Wir sind spezialisiert auf: • Firmengründungen im In- und Ausland • Startup Beratung • Führen von Buchhaltungen • Erstellen von Jahresabschlüssen • Steuerberatung und –optimierung • Professionelle Übersetzungen in Deutsch, Englisch, Russisch (Webseiten, Korrespondenzen usw.) Rufen Sie uns an und verlangen Sie eine unverbindliche Offerte oder einen Beratungstermin in unseren Büros. Unsere Experten stehen Ihnen gerne zur Verfügung. Burger & Partner – Hardturmstrasse 253 – 8005 Zürich – Telefon 044 388 92 60 – [email protected] ZA BBE 064350 LESERUMFRAGE GO! – geschätzt und gelesen Foto: Matthias Jurt Das Aussenwirtschaftsmagazin GO! kommt an. Die Hintergrundartikel zu Export, Import und Invest werden aufmerksam gelesen: Besonders beliebt bei den 291 Befragten: die Success Story, der Focus und das CEOInterview. Künftig sollen die Branchen im Heft mehr Gewicht erhalten, der Online-Auftritt wird ausgebaut. M it einer Auflage von 13’000 Exemplaren, davon rund 10’000 auf Deutsch und rund 3’000 auf Französisch, findet das von Switzerland Global Enterprise (S-GE) herausgegebene GO! eine starke Verbreitung bei exportorientierten Schweizer KMU. Doch wie wird es gelesen? Berücksichtigt das vier Mal im Jahr erscheinende Magazin die Anliegen der Leserschaft? Im Oktober und November 2013 wollte es S-GE genauer wissen. 257 deutschsprachige und 34 französischsprachige Leserinnen und Leser wurden eingehend befragt. Die Resultate zeigen: Das GO! wird intensiv gelesen und ist richtig positioniert. Die Leserinnen und Leser wünschen ausdrücklich weiterhin vier Ausgaben pro Jahr. Vereinzelt sind Feinjustierungen angebracht. So soll das Heft künftig noch stärker auf einzelne Branchen ausgerichtet werden. Und schliesslich soll eine Online-Umsetzung entwickelt werden, die über das Aufschalten des PDF hinausgeht. 27 Die wichtigsten Ergebnisse Nahezu die Hälfte der Leserinnen und Leser liest das ganze Heft. 45 Prozent der Leserinnen und Leser lesen die meisten oder alle Artikel. Das ist ein sehr hoher Wert. Immerhin 50 Prozent der Befragten lesen ein bis zwei Beiträge. Über 90 Prozent der Befragten finden das Magazin gut bis ausgezeichnet. Über 75 Prozent beurteilen den Gesamteindruck des Hefts als «gut», während es rund 16 Prozent sogar als «ausgezeichnet» einstufen. Nicht so gut findet es gerade mal rund 1 Prozent der Leserschaft. Die restlichen rund 8 Prozent halten es für ein Durchschnittsprodukt. Rund 96 Prozent würden das GO! weiterempfehlen. Auch dies ist im Vergleich mit ähnlichen Befragungen ein sehr hoher Wert, zumal das GO! ein Mitgliedermagazin und kein Bezahlheft ist. Das Magazin erreicht mehrheitlich Leserinnen und Leser aus dem Top-Management. Rund 60 Prozent der Befragten nehmen in ihrem Unternehmen eine Position im Top-Management Die beliebtesten Rubriken sind die Success Story und die Focus-Geschichte, gefolgt vom CEO-Interview. Die Leserinnen und Leser des GO! widmen sich gerne auch umfassenden Hintergrundreportagen: Die Success Story von im Export erfolgreichen Unternehmen steht zuoberst auf der Rangliste. Aber auch die mehrseitige Focus-Geschichte und das ausführliche CEO-Interview mit wichtigen Exponenten der Schweizer Wirtschaft werden geschätzt. Die beliebtesten Branchen sind Dienstleistungen sowie Transport/Logistik. Die Tatsache, dass die Befragten Dienstleistungsthemen mit Abstand am stärksten gewichten, kann als Hinweis dafür gewertet werden, welch bedeutende Rolle dieser Sektor heute in der Aussenwirtschaft spielt. Weitere Informationen: www.s-ge.com/go Informationen aus der Dienstleistungsbranche interessieren am meisten. go! GO! ein. Damit erreicht das GO! eine im Vergleich sehr hohe Aufmerksamkeit bei den wichtigsten Entscheidern in kleinen und mittleren Unternehmen sowie bei weiteren Stakeholdern aus den obersten Entscheidungsgremien von Politik und Wirtschaft. das schWeizer aussenWirtschaftsmagazin 3 | september 2013 GO! Das schweizer ausseNwirtschaftsmaGaziN 2 | Juni 2013 das schweizer aussenwirtschaFtsmaGazin 4 | dezember 2013 Natürlich Gut Mit Flocken und Getreideriegeln mischen Kentaur und Haco den Exportmarkt auf iNterview Laut Lukas Braunschweiler, CEO von Sonova, stösst nachhaltige Forschung auf Gehör 90 geschäft mit der Wolke Coresystems und green.ch nutzen Cloud Computing für internationales Wachstum intervieW Jörg Wolle, CEO DKSH, über Erfolgsrezepte und Chancen in den Märkten Asiens Prozent der Befragten finden das Heft gut bis ausgezeichnet. 28 Fit Für den Freihandel Die Exportfirmen Hocoma und Metallux profitieren. Allerdings nicht ohne Aufwand. interview Innovationsgeist und Teamwork ohne Allüren: Dafür steht Yves Serra, CEO Georg Fischer, ein. Die Massnahmen - Die Themen in Export, Import und Invest sollen künftig verstärkt aus Branchensicht angegangen werden. - Zusätzlich zum Print-Magazin wird eine Online-Lösung entwickelt. - Beliebte Rubriken wie Success Story, Focus-Geschichte und CEO-Interview werden weiterhin mit attraktiven Inhalten angereichert. Bei den Success Stories soll zudem der Bezug zur Schweiz deutlicher herausgearbeitet werden. Graph Konferenzkultur für höchste Ansprüche. Die Riege erstklassig gestalteter Konferenzsessel ist klein. Noch überschaubarer ist die Auswahl passender Kombinationen aus Tischen und Stühlen. Hier setzt das Konferenzprogramm Graph einen neuen, zeitgemässen Massstab. Die prägnante, vielfach ausgezeichnete Formensprache der Sessel spiegelt sich meisterlich im Erscheinungsbild der Tische wider. So entsteht ein Ambiente, das mit durchgängiger Designqualität und Wertigkeit überzeugt und höchsten Ansprüchen gerecht wird. 29 Die Standortwahl des Experten für Medizininformatik fiel auf die ETH Lausanne, weil er Synergien mit Forschungsinstituten und Unternehmen der Region nutzen will. INVESTMENT PROMOTION GLOBAL IMAGING ON LINE Innovative Lösungen für das Gesundheitswesen Global Imaging On Line SA vertreibt medizinische Software. Um den Schweizer Markt gezielter zu bearbeiten, wählte das Pariser Unternehmen den Wissenschaftspark der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) als Standort. Die Schweizer Niederlassung hat das Potenzial, sich in ein Kompetenzzentrum für Innovation zu verwandeln. Text Vanda Janka U nsere IT-Lösungen dienen der Betreuung von Patienten und dem Datenaustausch im Bereich der medizinischen Bildgebung», erklärt Patrick Pirazzoli, CEO von Global Imaging On Line. «In diesem sensiblen Bereich geht es nicht nur um die Lieferung geeigneter und zuverlässiger Instrumente. Genauso wichtig ist es, das Vertrauen der Fachkräfte im Gesundheitswesen zu gewinnen, sowohl bei öffentlichen als auch bei privaten Gesundheitsdiensten.» 30 Im Herbst 2012, nur wenige Monate nach der Eröffnung seiner Niederlassung im Kanton Waadt, konnte Global Imaging On Line die erste Software an das Spital in Morges ausliefern. Insgesamt sind beim Software-Hersteller bisher sechs Bestellungen eingegangen. Drei Einrichtungen in der Romandie wurden bereits mit seinen Produkten ausgestattet. «Diese Erfolge sind äusserst ermutigend, wenn man bedenkt, dass wir derzeit nur eine Handvoll fester Mitarbeiter im Wissenschaftspark der EPFL beschäftigen», ergänzt Patrick Pirazzoli. Die Rekrutierung neuer Mitarbeiter läuft bereits. «Bis 2015 soll das Unternehmen auf etwa zehn Mitarbeiter anwachsen, wovon die Mehrheit in der Vermarktung, der Installation und der Wartung unserer Systeme tätig sein wird.» Und Global Imaging On Line hat eine klare Vorstellung davon, wohin die Reise gehen soll. «Unseren Erfolg verdanken wir dem Know-how und der Qualität unserer Lösungen», betont CEO Pirazzoli. «Unsere Wahl fiel auf die EPFL, weil wir Synergien mit Forschungsinstituten und Unternehmen der Region anstreben. Langfristig gesehen kann sich unsere Schweizer Niederlassung in ein Kompetenzzentrum für Innovation verwandeln.» Perfekter Kandidat für die Schweiz Die 1999 in Frankreich gegründete Unternehmensgruppe setzt auf eine internationale Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit und eröffnete bereits eine Niederlassung in Kanada. Dort beschäftigt das Unternehmen über 80 Angestellte, von denen sich ein Drittel der Forschung und Entwicklung widmet und an einer fünften Generation der Produkte arbeitet. Zudem macht sich die Niederlassung mit der Digitalisierung von Filmen und Dokumenten einen Namen. «Um schnell, sicher und kostengünstig auf Daten zugreifen zu können, die auf entfernten Servern gespeichert sind, arbeiten wir mit einem europäischen Leader im Bereich Cloud Computing zusammen», so Patrick Pirazzoli. «Die technologischen Lösungen liegen bereits vor, und die Fachleute bekunden erstes Interesse.» Die Perspektiven sind verlockend, vor allem da der Markt für Software-Lösungen im Gesundheitswesen äusserst wettbewerbsorientiert ist und eine hohe Konzentration erwarten lässt. Expertenpanel beschleunigt Entscheid Nachdem der Swiss Business Hub France, die Vertretung von Switzerland Global Enterprise (S-GE) in Paris, auf Global Imaging On Line aufmerksam wurde, lud dieser das Unternehmen zu einer Informationsveranstaltung ein. «Global Imaging On Line erwies sich als idealer Kandidat für eine Ansiedlung in der Schweiz», sagt Alice Bourrouet, verantwortlich Fotos: zVg Zum unternehmen Der französische Experte für Informationssysteme im Bereich medizinische Diagnose, Global Imaging On Line, hat bis heute knapp 900 Radiologiezentren mit innovativen webbasierten Lösungen ausgestattet. Das Unternehmen mit internationaler Geschäftstätigkeit kaufte seit seiner Gründung drei seiner Konkurrenten auf. Mit einem Gesamtumsatz von etwa 7,5 Millionen Euro im Jahr 2013 peilt Global Imaging On Line für 2016 Einnahmen in der Höhe von 20 bis 25 Millionen Euro an. «Unseren Erfolg verdanken wir dem Know-how und der Qualität unserer Lösungen.» Patrick Pirazzoli, CEO von Global Imaging On Line für den Bereich Investment Promotion beim Swiss Business Hub France. «Das Unternehmen hatte bereits eine Marktstudie durchgeführt und war entschlossen, sich rasch und vor allem dauerhaft in der Schweiz niederzulassen. Die Geschäftsführer der Gruppe nutzten die Anwesenheit von Wirtschaftsvertretern aus unterschiedlichen Kantonen und das für diesen Anlass gebildete Expertenpanel, um die eigenen Überlegungen voranzubringen und die Entscheidung zu beschleunigen.» Express-Ansiedlung kompetent unterstützt In weniger als sechs Monaten konnte Global Imaging On Line sein Projekt konkretisieren. «Das Interesse, das uns durch den Swiss Business Hub France zuteil wurde, hat unsere Glaubwürdigkeit bei den Schweizer Behörden wahrscheinlich noch gestärkt», bemerkt Patrick Pirazzoli. «Uns lagen jedenfalls innert kürzester Zeit Anfragen aus mehreren Kantonen vor. Besonders die Wirtschaftsförderung des Kantons Waadt konnte uns überzeugen. Von ihr erhielten wir nicht nur Antworten auf unsere Fragen, sie erkannte auch frühzeitig unsere Bedürfnisse und bot uns kompetente Unterstützung an.» Die Wirtschaftsförderung Waadt ist froh über die Entscheidung des Unternehmens. «Global Imaging On Line steht ganz im Zeichen der wirtschaftlichen Dynamik des Kantons Waadt», bringt es Direktor Jean-Frédéric Berthoud auf den Punkt. «Das Unternehmen bringt ideenreiche Projekte hervor und bietet gute Perspektiven für die Schaffung von Arbeitsplätzen mit hoher Wertschöpfung.» Weitere Informationen: www.global-imaging.net 31 Know-How Credit Suisse Factoring – die Bank bezahlt Ihre Exportrechnung Gerade exportorientierte KMU sehen sich hier mit zunehmend längeren Zahlungsfristen und – im schlimmsten Falle – Zahlungsausfällen konfrontiert. Eine Factoring-Lösung sichert genau diese Risiken ab und sorgt gleichzeitig für Liquidität, welche ansonsten in den Forderungen gebunden wäre. Text Richard Hügle, Credit Suisse 32 D ie Abwicklung von Factoring (= laufender Verkauf von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an eine Bank als sog. Factor) ist denkbar einfach: In einem ersten Schritt führt die Bank (= Factor) die Bonitätskontrolle des gewünschten Abnehmers im Ausland durch. Sofern der Befund positiv ist, kann der Exporteur (= Factoringnehmer) im Rahmen der von der Bank bereitgestellten Warenkreditlimite bedenkenlos liefern. Ein allfälliger Forderungsausfall seitens des ausländischen Abnehmers ist zu 100 Prozent abgesichert. Auch über Zahlungsziele und deren Auswirkungen auf die eigene Liquidität muss sich das exportierende Unternehmen keine allzu grossen Gedanken machen. Unmittelbar nach Auslieferung der Ware bzw. Erbringung der Dienstleistung wird die Bank dem Factoringnehmer bis zu 90 Prozent der Forderungen bevorschussen. Damit verfügt der Unternehmer ständig über eine gute Liquidität, die es ihm innerhalb bestimmter Grenzen ermöglicht, seinen Abnehmern branchen- und landesübliche Zahlungsziele einzuräumen. Durch den sofortigen Liquiditätszufluss ergeben sich zudem auf der Beschaffungsseite signifikante Vorteile für den Factoringnehmer: Die Möglichkeit, seinen Lieferanten gegenüber als Barzahler aufzutreten, erlaubt es, Skonti und Rabatte durchzusetzen. Entsprechende positive Kosteneffekte sind die Folge. Über einen Debitorenausfall und den dadurch möglicherweise drohenden Liquiditätsengpass hinaus birgt der Markteinritt von Schweizer Unternehmen im Ausland grosse Risiken. Factoring kann hier als kombinierte Finanzierungsabsicherungslösung auf individuelle Weise unterstützen. Weiterführende Informationen sowie eine unverbindliche individuelle Nutzenund Bedarfsanalyse finden Sie unter: www.credit-suisse.com/factoring Foto: Credit Suisse Impuls-Session Factoring am AWF Besuchen Sie unsere Impuls-Session «Liquidität und Sicherheit aus einer Hand: Wie Factoring Ihre Wertschöpfungskette veredeln kann». Am Aussenwirtschaftsforum vom 3. April 2014 in der Messe Zürich erhalten Sie Informationen und Erfahrungsberichte aus erster Hand. Gemeinsam mit Matthew Gehring, CEO der Lagam SA in Rotkreuz, die über 200 Kunden in 40 Ländern mit polymerbasierten Qualitätsprodukten beliefert, zeigen Uwe Pfeffer und Richard Hügle von der Credit Suisse, wie durch Factoring internationales Wachstum abgesichert und bilanzschonend finanziert werden kann. Weiterführende Informationen zum Aussenwirtschaftsforum finden Sie hier: www.s-ge.com/schweiz/awf INTerview Urs Gauch Nachgefragt Urs Gauch, Leiter KMU-Geschäft Schweiz, Credit Suisse AG Wo sehen Sie aktuell die grössten Herausforderungen für exportierende KMU in der Schweiz? Die Exportstimmung ist bei den Schweizer KMU seit Anfang Jahr deutlich optimistischer als noch im vorangegangenen Quartal. Allerdings sind die konjunkturellen Aussichten in den Exportländern immer noch von viel Unsicherheit geprägt. Wir stellen fest, dass unsere Kunden wegen dieser Unsicherheit und infolge des zunehmenden Wettbewerbsdrucks verstärkt nach Informationen und Know-how zu den jeweiligen Exportmärkten nachfragen. Wie können sich KMU hinsichtlich dieser Herausforderungen aufstellen? International orientierte KMU brauchen einen zuverlässigen und kompetenten Partner, der neben hervorragenden Produkten auch über die richtigen Kontakte vor Ort verfügt. Das Einholen gezielter Informationen zum Exportmarkt und eine optimale Ausgestaltung des Finanzierungsmix sind von entscheidender Bedeutung. Welche Instrumente stehen dabei konkret zur Verfügung? Zur Finanzierung und Absicherung des Exporthandels können sich KMU diverser Instrumente bedienen, wie z.B. Akkreditive, Dokumentarinkassi, Bankgarantien oder individuelle Devisenprodukte. Zudem steht ihnen mit Factoring ein Instrument zur Verfügung, mit welchem sich der gesamte Finanzierungsmix auch im internationalen Geschäft besser steuern lässt. In welchem Rahmen kann die Credit Suisse hierbei Unterstützung bieten? Mit unseren spezialisierten Beratern können wir Schweizer KMU optimal bei ihren Auslandsaktivitäten unterstützen und ihnen unser Internationalisierungs-Know-how weitergeben. Die individuelle Beratung komplettieren wir mit Zugang zu unseren Netzwerken wie Switzerland Global Enterprise oder unseren weltweit über 2’000 Partnerbanken. Zudem können sie aus erster Hand auf unsere Markt- und Research-Daten der jeweiligen Zielmärkte zurückgreifen. Weitere Informationen: www.credit-suisse.com/unternehmeninternational 33 Die Ruhe vor dem Sturm TEXT Klaus Wellershoff Zur Person Dr. Klaus W. Wellershoff ist CEO der international tätigen Unternehmensberatung Wellershoff & Partners Ltd., die auf Makroökonomie und Finanzmärkte spezialisiert ist. Zuvor war er von 1995 bis 2009 bei der UBS Chefökonom und Leiter Research für Wealth Management und Business Banking. 34 Das vergangene Jahr war ein schwieriges Jahr im Welthandel. Für viele überraschend sind die Handelsvolumina kaum vom Fleck gekommen. Selbst der Exportweltmeister China konnte im Jahr 2013 nur einen Exportanstieg von 8 Prozent verzeichnen. Das klingt nicht schlecht, ist aber verglichen mit den durchschnittlichen 20 Prozent Wachstum der vergangenen zehn Jahre wohl eher ernüchternd. Der Hintergrund dieser Entwicklung war das nur sehr verhaltene Wachstum der Weltwirtschaft. In den Industrienationen lag der Zuwachs der realen Volkseinkommen im Sommer unter dem Tiefststand der Rezession 2001/2002. Erst in der zweiten Hälfte hat dann das Wachstum begonnen, sich langsam zu erholen. Richtig gut läuft die Konjunktur aber auch heute nirgends. Einzige Ausnahme in der allgemeinen Lethargie der Handelsaktivität waren die Länder, die ihren Exporten mit einer bewussten Abwertung ihrer Währung nachgeholfen haben. Allen voran war das Japan: Die drastische Abwertung des Yen um beinahe 30 Prozent hat dort die Wachstumsraten der Exporte auf astronomische 20 Prozent hochschnellen lassen. Ansonsten waren die Wechselkurse im vergangenen Jahr aber aussergewöhnlich stabil. Weder der US-Dollar noch der Euro haben sich stark bewegt, und auch bei dem seit der Finanzkrise deutlich unterbewerteten Pfund ist es nur zu minimalen Bewegungen gekommen. «Glück gehabt», möchte man der Nationalbank zurufen. Immerhin sitzt die aufgrund der verschiedenen Devisenmarktinterventionen der Vergangenheit mittlerweile auf Fremdwährungsbeständen im Gegenwert von 440 Milliarden Franken. «Glück gehabt» gilt aber auch für unsere im Aussenhandel tätigen Unternehmen. Geringe Schwankungen bei den Wechselkursen haben sowohl Importeuren als auch Exporteuren ein berechenbares Umfeld beschert. Dass die Wechselkurse so wenig geschwankt haben, ist wohl nur in Bezug auf den Euro-FrankenKurs der Nationalbank zu verdanken. Dass die anderen Währungen so stabil geblieben sind, ist wohl wirklich nur Glück gewesen. Immerhin liegt die normale Schwankungsbreite des US-Dollars historisch bei ungefähr 12 Prozent. Mit anderen Worten: Ein Auf oder Ab von 10 Rappen wäre historisch betrachtet vollkommen normal und volkswirtschaftlich vollkommen unbedenklich. Im langfristigen Trend sollte sich der Franken aber weiter aufwerten, was nichts anderes als die in der Schweiz tieferen Inflationsraten reflektiert. Da kann einem schon mulmig werden ob der Untergrenze zum Euro: Weiss doch die Nationalbank, dass sie diese langfristig nur verteidigen kann, wenn sie höhere Inflationsraten in Kauf nehmen würde. Damit steht die Wechselkursuntergrenze in klarem Konflikt zum Auftrag der Nationalbank, langfristig Preisstabilität zu gewährleisten. Oder anders ausgedrückt: Wir dürfen nicht damit rechnen, dass die Nationalbank die augenblickliche Wechselkurspolitik dauerhaft betreiben wird. Wenn die Untergrenze aber verschwindet und die weltweiten Devisenmärkte wieder zum «courant normal» übergehen, war die Ruhe an der Wechselkursfront nur ein vorübergehendes Phänomen. Foto: Martin Guggisberg DER Blick punkt individualität ist für uns norm Unsere Produkte sind genauso individuell wie Sie – unsere Kunden. Schweizer Qualitätshandwerk hat bei uns seit fast 50 Jahren Tradition. Sie finden bei uns individuelle Schränke, Garderoben, Sideboards und weitere Produkte nach Mass für Ihren Wohnraum. Besuchen Sie eine unserer Ausstellungen in Ihrer Nähe Info-Nummer 0800 800 870 | www.alpnachnorm.ch 35 XL Group Insurance Vom ersten Entwurf bis zur Fertigstellung – wir stehen Ihnen zur Seite Ob Sie einen Bauplatz kaufen oder einen ganzen Gebäudekomplex bewirtschaften, dank globaler Präsenz versichern wir Sie auf der ganzen Welt. Umwelthaftpflicht- und Umweltschadensversicherung Versicherung von Architektenund Ingenieurleistungen Bauwesenversicherung (CAR/EAR) Sach- und Betriebsunterbrechungsversicherung Betriebshaftpflichtversicherung D&O-Versicherung Berufshaftpflichtversicherung XL Group, das heisst: Wir decken Risiken. 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