Nachzucht und Anbau des Nussbaums als
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Nachzucht und Anbau des Nussbaums als
waldbau Ein Versuch der ETH Zürich Nachzucht und Anbau des Nussbaums als Waldbaum Viel Zahlenmaterial über den Ver such – vorläufig der ersten Etappe – ist gar nicht nötig, um das Gelingen festzustellen. Ein Gang durch alle Teilflächen und Provenienzen zeigt nämlich schon rein optisch ein hervorragendes Resultat. Alle geprüften asiatischen Herkünfte entsprechen unseren hohen Anforderungen an einen Nuss baum als Waldbaum. Ein weiterer Anbau dieser hervorragenden Herkünfte kann deshalb beden kenlos weiterempfohlen werden – unsere Kinder und Grosskinder werden uns dankbar sein. D ie Walnuss ist in Südosteuropa, auf dem Balkan, beheimatet. In seinem ursprünglichen Verbreitungsgebiet kommt der Nussbaum in natürlichen Waldbeständen vor und weist dort jene Eigenschaften Von Hansjörg Lüthy* auf, welche für die Produktion von Wertholz im forstlichen Anbau von Interesse sind: grössere astreie Stammlänge, gerade Wuchsform, gute Holzqualität. Damit unterscheiden sich diese Nussbäume von unseren Kulturformen, welche über Generationen züchterisch auf Fruchtgrösse und -qualität, nicht aber auf Stammformen selektioniert worden sind. Der Nussbaum (juglans regia), im Folgenden einfach als «Nuss» bezeichnet, hat einen bewegten Lebenslauf. Ausgra bungen am Bodensee haben ergeben, dass bereits die Pfahlbauer die Nuss kannten. Vom Mittelalter bis in die Neuzeit waren Baumnüsse ein wichtiges Nahrungsmittel. Die ölhaltigen Früchte konnten fast problemlos über längere Zeit gelagert werden. Die landwirtschaftlichen Güter der Klöster mussten mindestens einen Tefl ihrer Abgaben in Form von Nüssen *Der Autor ist Förster im Ruhestand, wohnt in 8904 Aesch bei Birmensdorf und arbeitete bis ins Jahr 2000 an der Professur für Waldbau der ETH (Prof. Jean-Philippe Schütz). Besucher der Versuchsflächen sind jederzeit gerne willkommen, bitte um telefonische Rücksprache, 044 737 10 40. Ein Rundgang in den Versuchsflächen zeigt, dass mit geeigneten Herkünften auch in unseren Wäldern NussbaumWertholz erzeugt werden kann. Hier die Herkunft Dachigam (Kaschmir, Indien) im Alter 20. leisten, deren Öl für die Lampen und Lichter nötig war. Im 18. Jahrhundert tauchte die Kartoffel als Grundnahrungsmittel auf und verdrängte die Nuss (und auch die Eichel für die Schweinemast) in den Hintergrund. Während um 1886 in der Schweiz auf Feldern und in Parks noch etwa 680 000 Nussbäume standen [1], ging der Bestand bis 1991 auf etwa 180 000 Stück zurück [2]. Zwischen 1886 und 1991 wurde unsere Landschaft somit um jährlich rund 5000 Exemplare ärmer. Besonders stark war der Rückgang in den Kriegsjahren 1914/1918 und 1938/1945 – das Holz wurde für Gewehrschäfte, aber auch für Wagennaben für Geschütze usw. verwendet [3]. Mit den Nussbäumen verschwanden aber auch gute Mutterbäume, deren Früchte für die Nachzucht von Jungpflanzen nötig gewesen wären. In aller Eile suchte man dann nach neuen, welche spätaustreibend (in Föhngebieten wichtig), frohwüchsig und früh abschliessend sein sowie eine gute Fruchtqualität liefern sollten. Anbauversuche in der Schweiz 1944 berichtete Prof. Burger [4], Direktor der Eidgenössischen Anstalt für das forstliche Versuchswesen Zürich, an einer Tagung über den Anbau von NussbäuWALD U N D H O L Z 6/05 49 waldbau men im Wald. Von 1916 bis 1927 hatte die EAFV bereits Nusspflanzungen vorgenommen, die allerdings zum grössten Teil missrieten. 1943 startete man einen weiteren Versuch mit Versuchsflächen, unter anderem in Riehen/BL und Otelfingen/ZH. Fritz Fischer [5] veröffentlichte 1953 eine erste Auswertung, danach gerieht der Versuch leider bis in die 1970er-Jahre in Vergessenheit. Anfang der 1980er-Jahre beschloss Prof. Schütz (Professur für Waldbau der ETH), die Eignung von Walnussbäumen für den forstlichen Anbau zu untersuchen. Es ging darum, geeignete Provenienzen aus dem ursprünglichen, natürlichen Verbreitungsgebiet zu suchen und die Eignung des Nussbaumes für die Wertholzproduktion abzuklären. Dies mit der Überlegung, dass sich Tropenholz durch Nussbaumholz ersetzen liesse und deshalb der Absatz kein Problem wäre. Für den Versuch wurde 1984 in Obfelden/ZH eine Versuchsfläche eingerichtet und in späteren Jahren erweitert. Sie liegt auf 450 m ü. M., Niederschlag 1125 mm, Jahresmitteltemperatur 8,6 ºC. Den Untergrund bildet eine Moräne aus der Würmeiszeit, natürliche Pflanzengesellschaft ist der Waldmeister-Buchenwald mit Lungenkraut. Die Fläche ist leider relativ klein und schmal (nur 40 m breit), hat zum Teil verdichtete Böden und liegt direkt unter einer Hochspannungsleitung. Einige Teilflächen weisen ungünstige Formen mit grossem Randeinfluss durch Nachbarbestände auf. Für die Pflanzung wurden einjährige Sämlinge verwendet. Die Pflanzen wurden im Lochpflanzverfahren im Verband von 1,5 mal 2 m (ca. 3300 St./ha) gesetzt. Die Pflanzung war zu eng, aber es war zu wenig Fläche verfügbar. Es erfolgten Pflanzungen im Frühjahr 1984, Frühjahr 1988, Frühjahr 1994 und Frühjahr 2000, Wildschutz jeweils mittels Zaun und 2000 DOK. Über die verwendeten Herkünfte gibt die Tabelle rechts Auskunft. Unterhalt und Pflege der Versuchsflächen 1986, 1991, 1994 und 1995 gingen Spätfröste über die Versuchsflächen. Starkgewitter mit Hagelschlag im Sommer 2003 zerstörten viele Neuaustriebe, und welches die Folgen der Trockenheit vom Sommer 2003 sind bleibt noch abzuwarten. Im Herbst 2001 wurden etwa 15 Nussbäume der ersten Etappe vom schwarzen Nutzholzborkenkäfer und teilweise vom ungleichen Holzbohrer heimgesucht. Wir haben die befallenen Bäume gefällt, das Holz aus den Flächen entfernt 50 WALD U N D H O L Z 6/05 Nachzucht von Nussbäumen Die Nachzucht von Nussbaumpflanzen ist relativ einfach. Trotzdem sind einige Grundregeln einzuhalten: –Die Früchte müssen frei von grünen Schalen sein. –Werden die Nüsse im Herbst gesteckt, sollte das Feld frei von Mäusen sein. –Während des Keimens dürfen keine Krähen den Garten besuchen. –Bei frühzeitiger Keimung ist ein Schutz gegen Spätfröste vorteilhaft. Können die Nüsse erst im Frühjahr gesteckt werden, ist eine so genannte Stratifikation empfehlenswert. Wir haben die Nüsse wie folgt eingeschichtet: In Blumenschalen (Geraninenkisten) wird auf einer Schicht Sand eine Lage Nüsse ausgelegt, mit einer Sprühfarbe markiert und mit Sand überdeckt. So können auch mehrer Lagen übereinander eingeschichtet werden. Man bewahrt die Kisten an einem frostsicheren Ort auf und trennt die Nüsse im Frühjahr vom Sand (Sieb). Beim Stecken ist darauf zu achten, dass die Farbtupfer oben sind. Die Nuss hat sich nämlich während der Stratifikationszeit auf die Keimung vorbereitet, das heisst das Wachstum des Sprosses und der Wurzel sind bereits festgelegt. Wird die Nuss verkehrt gesteckt, muss sie sich neu orientieren. Dadurch kann ein gebogener Stammfuss entstehen, ausserdem verlängert sich die Keimdauer um zwei bis drei Wochen. Die Pflanzen sollen wenn immer möglich nach einem Jahr im Garten sorgfältig (keine Wurzelverletzungen!) ausgehoben und an den neuen Standort im Wald gebracht werden (keine Herbstpflanzung). Von einer Verschulung ist dringend abzuraten, ebenso von der Verwendung von zwei- oder mehrjährigen Pflanzen. Es ist zwar nicht wissenschaftlich belegt, aber viele Beobachtungen zeigen, dass die heranwachsenden Heister von einjährigen Pflanzen ohne Wurzelverletzung feinastiger sind. Ähnliches ist auch von anderen Baumarten – etwa von der Eiche – bekannt. In Waldpartien, die sich in unmittelbarer Nähe von Nussbäumen im Freiland befinden, lässt sich die Beobachtung überprüfen. Ich habe selber eine Vielzahl von Nussbäumen gefunden, die – weil sie nur als Einzelexemplare vorkamen – sicher aus Vogelsaat stammten. Viele davon waren von ausgezeichneter Qualität. Leichte Krümmungen sind eine Folge von Lichtmangel. Solche Fehler sind für mich nicht relevant und könnten bei rechtzeitiger Pflege verhindert werden. Entscheidend für die Beurteilung der Qualität ist die ausgesprochene Feinastigkeit (Ausnahme: Randbäume). Verwendete Herkünfte Name Herkunftsland Kanshian Dachigam Kangan Lolab-Tal Albisrieden Malam Jabba Manshi Pakistan Kaschmir, Indien Kaschmir, Indien Kaschmir, Indien Schweiz Pakistan Pakistan Athmugam Chika Patika Indien Indien Indien Pflanzjahr 1984 1984 –1984 1984 1984 1984 1984 m ü. M. 2300 1680 1950 2000 500 2400 2450 1988 1988 1988 1500–3300 1860–3400 660–1020 BschimnaBhutan Stans/Buochs Schweiz Ostpolen Polen SchwarznussBirsfelden CH ButternussBirsfelden CH 1994 1994 1994 1994 1994 2750 550 50–100 270 270 Ken Kolok Ak Bulak OrJanah Ak Terek Kurgan Jaz 2000 2000 2000 2000 2000 1410 1620 – 1900 11600 Kyrgistan Kyrgistan Kyrgistan Kyrgistan Kyrgistan Anzahl Pflanzen total (auf 1,25 ha): 3761 Stück. * ersetzt durch Thunstetter Traubennuss Stand 2003 waldbau und verbrannt. Seither gab es keinen Befall mehr (häufige Kontrollen). Für die regelmässige Jungwuchspflege haben sich Sichel oder Sense bewährt. Mit Freischneidegeräten besteht Verletzungsgefahr (Folgeschäden: Hallimasch). Höhenwachstum in der Jugend 9 8 7 Wertastung Um beste Holzqualität zu erreichen ist eine Wertastung unumgänglich. Vorrang bei dieser Arbeit hat die Qualität und nicht die Quantität. Wichtig sind: – ein sauberer Schnitt (Felco-Säge); – keine Verletzung des Astkragens; – kein Abreissen des Astes; – Scheren und Stangensägen sind nicht geeignet; – richtiger Zeitpunkt: Ende Juni/Anfang Juli, weil Dickenwachstum am gröss ten, kein «Saften»; Aelpli 6 Manshi 1 5 Dachigam 3 m Durchforstungen Der Nussbaum ist wie die Kirsche ein kurzlebiger Baum. Wir rechnen mit Umtriebszeiten von 60–80 Jahren und einem BHD von 50–70 cm. Dies erfordert eine frühzeitige Freistellung der Baumkronen. In der Kultur von 1984 erfolgte die erste Durchforstung im Winter 1992/ 1993 (Alter 9). Alle drei Jahre wird erneut durchforstet. Der Endbestand sollte etwa im Alter 30 erreicht sein. Der diesjährige Eingriff (Winter 2004/ 2005) war relativ stark. Die astfreie Stammlänge ist erreicht, nun müssen Kronen ausgebildet werden, damit eine möglichst grosse Assimilationsfläche entsteht. Konkret und in Zahlen ausgedrückt heisst dies, dass pro Auslesebaum zwei Aushiebe markiert wurden. Bei dieser wichtigen und entscheidenden Arbeit gingen wir wie folgt vor: 1.Markieren der Auslesebäume (gelbe Farbe). 2.Markieren der Aushiebe (rote Farbe). 3.Kluppieren usw. 4.Bäume fällen. Alles Holz über 8 cm Durchmesser wurde sicherheitshalber (Hallimasch) aus der Fläche geräumt. Die Markierung der Auslesebäume bleibt bis zur Wertastung am Baum. So muss man die Wertträger später nicht erneut suchen. Das einzige Problem bei der Auslese ist die geringe Zahl von nur etwa 80 bis 100 Z-Bäumen/ha bei einer Riesen auswahl von qualitativ hochwertigem Material. Oft braucht es auch Überwindung, Konkurrenten zu fällen, die den Auslesebäumen ebenbürtig sind. Stans Dachigam 6 4 3 2 1 0 Riehen Otelfingen Obfelden (Mittelhöhe) Obfelden (Oberhöhe) Dieser aufschlussreiche Vergleich der Aufnahmen von Fischer in Riehen und Otelfingen mit unseren Versuchsflächen in Obfelden im Alter 9 zeigt gewaltige Unterschiede im Höhenwachstum zwischen einheimischen und asiatischen Herkünften. Stammqualität 1992 Manshi Dachigarn 2003 Manshi Dachigam Sehr gut Gut Mittel 19 % 26 % 31,6 % 20,1 % 40,6 % 24,7 % 38,2 % 20,6 % 17,6 % 41,1 % 25,5 % 25,5 % Rest 23,4 % 14,6 % 23,6 % 7,9 % Qualitätsansprache zweier Provenienzen, 1992 vor der ersten Durchforstung. Kriterien für die Stammqualität: Sehr gut = Top-Qualität, bestes Furnierholz. Gut = leichte Mängel, keine wertvermindernden Schäden. Mittel = kleine Fehler, als Ersatzbaum noch brauchbar. –Astdurchmesser bis ca. 3 cm; – kein Stummeln (Einkürzen auf 20– 30 cm); –Astungshöhe: Kronenlänge muss mindestens halbe Baumhöhe erreichen. Sollten im oberen Kronenbereich bereits dickere Äste gewachsen sein, soll eine «Vorastung» vorgenommen werden. Im Moment, das heisst Alter 20, haben wir eine astfreie Stammlänge von 6,5–7 m erreicht. Dies entspricht in etwa unseren ursprünglich formulierten Zielsetzungen. Im Juni 2005 sollen die Auslesebäume nötigenfalls nochmals geastet werden. Resultate Die Kluppierung im November 2004 hat nach ersten Auswertungen ergeben, dass sich der Zuwachs gegenüber den Aufnahmen vor drei Vegetationsperioden leicht erhöht hat und je nach Provenienz und Standort zwischen 10 mm und 14 mm/Jahr beträgt. Die Durchmesser der 100 stärksten Bäume (umgerechnet pro ha) liegen je nach Herkunft zwischen 17,2 cm und 25,4 cm, über alle Provenienzen gerechnet bei durchschnittlich 22,4 cm. Die leider im Moment nur stichprobenweise gemessenen Baumhöhen liegen zwischen 16 m und 18,5 m. Bereits im Alter 9 begann sich ein auffällig stärkeres Wachstum einiger ausländischer gegenüber unseren einheimischen Herkünften abzuzeichen. Ein Vergleich der Aufnahmen von Fischer in Riehen und Otelfingen sowie unseren Versuchsflächen in Obfelden bestätigen dies in eindrücklicher Weise (Tabelle oben). In regelmässigen Abständen wurden an allen Individuen Qualitätsansprachen vorgenommen. Besonderes Augenmerk galt den Schaftformen, der Astigkeit und der Zwieselbildung. Einzelne Krümmungen im unteren Stammbereich mussten seitlichen Lichteinflüssen zugeordnet werden. WALD U N D H O L Z 6/05 51 waldbau men März im April 1994 ein. Gemäss Versuchsanordnung durften keine pflegerischen Eingriffe vorgenommen werden. Zur Korrektur wäre einzig ein Formschnitt im Laufe des Sommers möglich gewesen. Ein Formschnitt ist jedoch sehr zeitaufwändig und deshalb nicht ratsam. Empfehlung: Nach dem Wiederaustreiben der Knospen (2–5 cm Länge) den obersten und stärksten Trieb laufen lassen, die folgenden Knospen/Triebe mit Daumen und Zeigefinger ausbrechen. Das ist schonend und geht schnell (keine Scheren oder Messer verwenden). Empfehlungen für den Anbau von Nüssen Im Instrumentenbau wird Nussbaumholz schon seit langer Zeit eingesetzt. Die Qualitätsansprache erfolgte 1992 vor der ersten Durchforstung der beiden Provenienzen Manshi und Dachigam Kriterien für Stammqualität (Tab.). Zwischen den beiden Aufnahmen liegen elf Vegetationsperioden. In dieser Zeit hat sich die Mittelhöhe von etwa 6 m auf 14 m bis 16 m mehr als verdoppelt. In vier Pflegeeingriffen verringerte sich die Stammzahl um rund 75%. Die sehr guten Resultate sind nicht nur den Durchforstungen zuzuschreiben, sondern auch den für unsere Klimaverhältnisse offensichtlich sehr geeigneten Provenienzen Manshi und Dachi gam. knospen/Triebe beschädigt. Die Kontrolle der Regeneration ergab nach sechs Jahren, dass bei Dachigam 82% und bei Manshi 90% der geschädigten Bäume immer noch als Auslesebäume brauchbar waren. Schlimm hats die Herkünfte aus Indien (zweite Etappe) im April 1991 erwischt, im Alter 4 und bei einer Höhe von 150–200 cm. 35 Pflanzen waren derart verbuscht, dass sie entfernt wurden. Ein weiterer Spätfrost trat nach einem war- • Nur Pflanzen mit Herkunftsnachweis ankaufen. • Sorgfältig pflanzen. Lochpflanzung, den Wurzelhals nicht überdecken (Kümmerwuchs), keine Verletzung der Pfahlwurzel. • 24 m = 1250 Pflanzen/ha. • Keine Herbstpflanzung. Jungwuchspflege: Nussbäume ertragen in der Jugend wenig Wurzelkonkurrenz. Ideal wäre Mulchen oder Mulchplatten auslegen (sehr teuer). Lockerer Schirm mit Erlen, Weiden, schmalkronigen Pappeln aufbauen. Die Nussbäume die ersten Jahre im Halbschatten erziehen. Schonende Wert astung. Im Dickungs- und Stangenholz alter frühzeitige Freistellung der Kronen. Fegeschutz notwendig. DOK ist nicht Frostempfindlichkeit Ein besonderes Augenmerk richteten wir auf die Frostempfindlichkeit beziehungsweise die Regeneration der Pflanzen nach Frostschäden. Bilden sich Zwiesel, Steiläste oder verbuschen die Pflanzen? Je nach Herkunft ertragen Nussbäume Temperaturen bis zu –20 °C, einige sogar bis –30 °C. Sehr empfindlich ist der Nussbaum gegenüber Spätfrösten. Für den Anbau zur Holzproduktion sind diese jedoch nur dort gefährlich, wo sie wiederholt auftreten. Demzufolge sollten eher spät‑treibende Provenienzen bevorzugt werden. In unserer Versuchsfläche in Obfelden sind die Herkünfte Dachigam und Manshi Spitzenreiter bezüglich Regeneration nach Spätfrösten. Nach jenen des Jahres 1986 waren bei Dachigam 15,7% und bei Manshi 20% der End- 52 WALD U N D H O L Z 6/05 Die gesammelten Nüsse sind glatt- aber unheimlich hartschalig. Sie mit Nussknacker oder Hammer zu öffnen gelingt nicht. Wird eine Nuss mit einer Säge geteilt, stellt man fest, dass sich der innere Aufbau der Frucht kaum von jenem der Schwarznuss unterscheidet. waldbau geeignet. Die intensive Belaubung ver hindert die notwendige Luftzirkulation. (Verbrennungsschäden). Regelmässige Be-obachtung. Pflanzenmaterial: In den letzten Jahren konnten geringe Mengen an Früchten gesammelt werden. Dieses wenige, aber sehr hochwertige Material ist an die Forstgärten Lobsigen (Urs Rohner, 032 392 23 19) und Wahlen/BL (Toni Schmidlin, 079 375 18 45) abgegeben worden. Demzufolge können dort Pflanzen dieser Herkünfte bezogen werden. Containerpflanzen: Schon während meiner aktiven beruflichen Zeit haben wir versucht, Nüsse in Containem nachzuziehen. Zur Verfügung standen aufklappbare Plastikcontainer mit einem kleinen offenen Boden. Wenn die Pfahlwurzel das Substrat durchwachsen hatte, stellte sie das Wachstum ein und es bildeten sich mehr Feinwurzeln aus, so dass sich die Pflanze innerst kürzester Zeit mit einer Balle herauslösen liess. Zwei bis drei Monate nach der Keimung konnte die junge Pflanze ohne Verletzung oder Pflanzschock bereits im Wald ausgepflanzt werden. Der einzige Nachteil dieser Container war die geringe Füllmenge von weniger als einen Liter. Nun tauchen auf dem Markt so genannte Ökocontainer (Fyba-Töpfe) auf, die eigentlich für Rosenkulturen vorgesehen sind. Die roten Töpfe weisen eine Lebensdauer von vier bis sechs Monaten auf und zersetzen sich nach der Pflanzung. Stehen die Töpfe bei der Nachzucht eng beisammen, kann es vorkommen, dass die feinen Seitenwurzeln die Seitenwände bereits durchbrechen. Die Container sind grösser (oberer Durchmesser 10 cm, Tiefe 20 cm, Füllmenge 1,5 l) und kosten ca. 50 Rappen. Auch diese Pflanzen können innert zwei Monaten nach der Keimung mit Topf ausgepflanzt werden. Ich werde diesen Sommer nochmals einen Versuch starten und die Pflanzen nur mit einer Baumhülle von 60 cm oder 70 cm schützen. «Wer am richtigen Ort einen Nussbaum pflanzt und pflegt, legt seinen Grosskindern ein kleines Kapital an Zins, das sich unabhängig von allen Valutafragen reichlich verzinsen wird.» H. Burger Direktor EAFV heute WSL am 26. Mai 1944 Literaturhinweise [1]Winkler, 0.: Der Nussbaum in der Schweiz auf dem Aussterbeetat. Schweiz. Zeitschrift für Forstwesen, 1932. [2]Angaben 1991 von T. Schweizer, Wintersingen, (mündl. Überlieferung). [3] Fankhauser, F.: Der Walnussbaum, Schweiz. Dep. des Innern, Insp. f. Forstwesen, Jagd und Fischerei, Bern, 43. [4]Burger H.: Der Nussbaum als Waldbaum, Schweiz. Zeitschrift für Obst und Weinbau, 1944. [5] Fischer, F.: Mitteilungen EAFV 1953, 267f. [6] Rotach, P.: Erste Versuchsauswertung 1994 (Ex. IG Nuss D). Entwässerungsgraben ausheben, Drain-Bag™ DRAIN D RAIN - BAG ™ ‑ kein Gag! ‑ ke rein, Graben zuschaufeln, fertig! Mit den neuen Drain-Bags™ von Misapor wird Hangentwässern zum Kinderspiel. Dabei handelt es sich um ein ausgewachsenes, äusserst leistungsfähiges System, welches es locker mit einem Sickerrohr bis 180mm aufnimmt. Und das beste: In die neuen Drain-Bags™ haben wir eine Hand voll Vorteile gleich mit eingebaut: V o r t e i l e · markant günstigere Einbaukosten als konvent. System · Verlegeleistung 40m l/Std. (inkl. aller Nebenleistungen) · 40 mal leichter als konvent. 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