Lettland

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Lettland
Lettland
Investitionsführer
Inhalt
LÄNDERPROFIL4
AUSLÄNDISCHE DIREKTINVESTITIONEN
5
ANREIZE FÜR INVESTOREN
8
BRANCHENÜBERBLICK11
ARBEITSMARKT16
INFRASTRUKTUR18
GESCHÄFTLICHES UMFELD
25
FINANZWESEN28
STEUERN29
HANDEL UND ZOLL
31
BUCHFÜHRUNG UND FINANZPRÜFUNG
32
LEBENSQUALITÄT UND FREIZEIT
33
FÖRDERUNG VON UNTERNEHMERTUM,
INVESTITIONEN UND AUSSENHANDEL
35
REPRÄSENTANZEN DER INVESTITIONSUND WIRTSCHAFTSFÖRDERUNGSAGENTUR LETTLAND
37
Lettland –
pulsierender
Wirtschaftsmarkt im
Herzen des Baltikums
Lettland, seit jeher ein wichtiges Bindeglied zwischen Nord und Ost, erstreckt sich entlang der
Ostseeküste im Nordosten Europas. Die parlamentarische Republik Lettland grenzt im Norden an
­Estland, im Osten an Russland, im Südosten an Weißrussland und im Süden an Litauen. Eine Seegrenze verbindet das Land im Westen mit Schweden. Die Küstenlinie misst etwa 494 km.
In Lettland leben 2 Millionen Menschen, davon knapp 1 Million in der baltischen Metropolregion
Riga. Die zweitgrößte Stadt ist Daugavpils mit rund 100.000 Einwohnern.
Aufgrund seiner Bevölkerungsstruktur zählt Lettland zwar nicht zu den Hauptmärkten Europas, gilt
dank der günstigen strategischen Lage aber dennoch als attraktiver Investitionsstandort. In den
baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen leben insgesamt 7 Millionen Menschen – ungefähr
so viele wie in Schweden. Geographische Nähe besteht zudem zu den skandinavischen Ländern
mit einer Bevölkerungszahl von 25 Millionen, Russland und den weiteren Ländern der Gemeinschaft
Unabhängiger Staaten (GUS, insgesamt 280 Millionen) und Osteuropa mit insgesamt rund 100 Millionen Einwohnern. Eine besondere Stärke Lettlands sind seine exzellent ausgebildeten Fachkräfte, was
auch auf eine der weltweit höchsten Studierendenquoten zurückzuführen ist.
Eine stark ausgeprägte Arbeitsethik, Mehrsprachigkeit, Rohstoffreichtum und die zentrale Lage bilden
das Fundament der lettischen Wirtschaft und machen das Land für internationale Handelspartner
interessant.
2
Erfolgreicher Markteinstieg für
ausländische Unternehmen
Im Namen der Investitions- und Wirtschaftsförderungsagentur Lettland (LIAA) möchte ich Sie ganz herzlich dazu
einladen, die vielfältigen Möglichkeiten zu entdecken, die
unser Heimatland für Ihr Unternehmen bietet.
Das Wirtschaftswachstum in Lettland hängt in starkem
Maße davon ab, inwieweit es uns gelingt, ausländische
Investoren anzulocken. Die LIAA ist eine staatliche Institution, die das Profil Lettlands als attraktiver Investitions­
standort und Handelspartner schärfen möchte. Wir
beraten ausländische Unternehmen hinsichtlich der landesspezifischen finanziellen, rechtlichen, steuerlichen und
behörd­lichen Rahmenbedingungen, vermitteln Geschäftspartner vor Ort und sind bei der Auswahl geeigneter
Immobilien behilflich. Unsere Dienstleistungen sind individuell auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt und
decken alle Phasen eines Investitionsprojekts ab.
Einer der zentralen Grundsätze des lettischen Wirtschaftsrechts ist die Gleichbehandlung ausländischer Investoren
und heimischer Unternehmen. So setzt die lettische
Regierung in hohem Maße auf einen konstruktiven Dialog
mit ausländischen Investoren. Dies äußert sich beispielsweise darin, dass 95 Prozent der Empfehlungen des Rats
der ausländischen Investoren (Foreign Investors’ Council,
kurz FICIL) auch umgesetzt werden. Investoren werden
zahlreiche Anreize geboten: von Förderprogrammen wie
den EU-Strukturfonds über die unternehmensfreundliche Gesetzgebung und vielfältige Abschreibungsmöglichkeiten bis hin zu Sonderwirtschaftszonen und
Steuervergünstigungen.
Das starke wissenschaftliche Potenzial in Lettland
ermöglicht Ihnen die Weiterentwicklung verschiedener
Geschäftsfelder. Einige führende lettische Forschungs­
einrichtungen beteiligen sich bereits aktiv an internationalen Projekten und stehen Ihnen mit ihrem Know-how
zur Verfügung. Gleichzeitig entstehen kontinuierlich
neue Technologietransferzentren, Kompetenzzentren
und Cluster, in denen die technologischen Grundvoraussetzungen für Ihren Geschäftserfolg geschaffen werden
können.
Lettland ist Mitgliedstaat der Europäischen Union, daher
profitieren in Lettland ansässige Unternehmen von den
Vorteilen des stabilen und vielfältigen Europäischen
­Binnenmarkts und dem freien Verkehr von Kapital, Waren,
Dienstleistungen und Arbeitskräften. Als Nachbarstaat
Russlands bildet Lettland ein wichtiges Drehkreuz für den
Handel zwischen Ost und West.
Der Länderbericht Lettland, der seit mehr als zehn Jahren
veröffentlicht wird, soll ausländische Unternehmen und
Organisationen dabei unterstützen, sich auf dem lettischen Markt zu etablieren. In Ihren Händen halten Sie die
deutsche Erstausgabe des Leitfadens. Ich wünsche Ihnen
viel Freude dabei, Lettland als zukünftigen Investitions­
standort zu erkunden!
Die LIAA hat den POLARIS-Prozess entwickelt, um Investitionen in Lettland zu fördern. Projekte von Investoren
werden dabei von ihrer Entstehung bis zur endgültigen
Umsetzung unter Einsatz lokaler Ressourcen begleitet.
Der POLARIS-Prozess schafft eine einzigartige Schnittstelle zwischen staatlichen Institutionen, Forschungsund Bildungseinrichtungen, Industrieverbänden und
privaten Unternehmen, um potenziellen Investoren einen
erfolgreichen Markteinstieg zu ermöglichen.
Andris Ozols
Leiter
Investitions- und Wirtschaftsförderungsagentur Lettland
3
Länderprofil
Mitgliedschaft in internationalen Organisationen:
EU und NATO seit 2004, WHO seit 1998
Hauptstadt:Riga
Größte Städte und Ballungszentren: Daugavpils, Liepaja, Jelgava, Jūrmala,
Ventspils, Rezekne, Valmiera, Jēkabpils
Bevölkerung (Stand: 1. Januar 2014):
2,0 Millionen
Fläche:
64.573 km2
Zeitzone:
Osteuropäische Zeit (UTC +2 Stunden)
Amtssprache:Lettisch;
Russisch, Englisch und Deutsch sind die
häufigsten Fremdsprachen
Staatsform:
Parlamentarische Republik
Rechtssystem:Zivilrecht
Währung:
Euro (EUR)
Kurs:
1 EUR = 1,33 USD (Jahresdurchschnitt 2013)
BIP in jeweiligen Preisen (2013):
23,3 Mrd. EUR (30,99 Mrd. USD)
BIP realer Zuwachs (2013):
4,2 %
BIP pro Kopf (2013):
11.537 EUR (15.344 USD)
Inflation (2013):
2,3 %
Kumulierte ADI (2013):
11,6 Mrd. EUR (15,4 Mrd. USD)
Kumulierte ADI pro Kopf (2013):
5.717 EUR (7.603 USD)
Quelle: Lettisches Statistikamt, Lettische Zentralbank
KREDITRATING FÜR DIE REPUBLIK LETTLAND
Agentur
Langfristiges Fremdwährungsrating
Moody’s
Baa1 (Ausblick: stabil)
Standard & Poor’s
A- (Ausblick: stabil)
Fitch
A- (Ausblick: stabil)
R&I
BBB (Ausblick: stabil)
* Stand: Juni 2014
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.csb.lv
www.bank.lv
www.li.lv
www.fitchratings.com
www.moodyseurope.com
www.standardandpoors.com
www.r-i.co.jp/eng/
4
Ausländische
Direktinvestitionen
ADI im Fertigungssektor (kumuliert) 2006–2014
ADI in Lettland (kumuliert) 2006–2014
11,6
12
1,2
9,4
8
7,5
8,1
8,1
8,2
1,0
5,7
4
2
0
1.4
1,4
Milliarden EUR
Milliarden EUR
10
6
11,7
10,3
0,8
0,6
0.7
0.8
0.9
1.0
1.1
1,4
1.2
0.5
0,4
0,2
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Ende des
2. Quartals
2014
Quelle: Lettische Zentralbank, 2014
Nach Lettlands Beitritt zur Europäischen Union stieg der
Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen (ADI) rapide
an und erreichte Ende des zweiten Quartals 2014 einen
Höchstwert von 11,7 Milliarden Euro. Neue Marktchancen für ausländische Investoren, eine stabile Währungspolitik, die geographisch günstige Lage zwischen der
EU und den GUS sowie eine solide Infrastruktur lockten
verstärkt ausländische Gelder an. Jedoch wurde auch
Lettland hart von der weltweiten Finanzkrise getroffen.
Als Reaktion wurde ein rigoroser Sparkurs umgesetzt –
mit Erfolg: Die lettische Wirtschaft befindet sich wieder
im Aufschwung, und das Vertrauen ausländischer Investoren konnte eindrucksvoll zurück­gewonnen werden.
0
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
Ende des
2. Quartals
2014
Quelle: Lettische Zentralbank, 2014
ADI in Lettland nach Herkunftsland,
Ende des 2. Quartals 2014
Ungarn 2 %
Malta 2 %
Finnland 2 %
Luxemburg 2 %
Großbritannien 3 %
Schweiz 1 %
Österreich 1 %
USA 1 % Sonstige
18 %
Litauen 4 %
Dänemark
4%
Estland
5%
Norwegen
5%
Deutschland
6%
Russland
6 % Zypern Niederlande
8%
7%
Schweden
22 %
Quelle: Lettische Zentralbank, 2014
5
In der Vergangenheit kamen ein Großteil der in Lettland
getätigten ausländischen Direktinvestitionen aus den
­baltischen Nachbarländern sowie anderen EU-Mitgliedstaaten. Größter Geldgeber am Ende des zweiten Quartals 2014 war Schweden mit einem Gesamtinvestitionsanteil von 22 Prozent. 2011 betrug der Anteil ausländischer Direktinvestitionen aus EU-Ländern rund 69 Prozent
des gesamten ADI-Zuflusses.
ADI in Lettland nach Sektor, Ende des 2. Quartals 2014
Land-/Forstwirtschaft,
Dienstleistungen 3 % Fischfang und Jagdwesen 3 %
Transport und Logistik 3 %
Bauwesen 4 %
Sonstige
22 %
Elektrizität,
Gas und
Wasser 4 %
Groß- und
Einzelhandel 11 %
Finanzvermittlung
25 %
Fertigung
12 %
Immobilien 13 %
Quelle: Lettische Zentralbank, 2014
Ausländische Direktinvestitionen in Lettland sind auf
eine Vielzahl verschiedener Wirtschaftszweige verteilt.
Ein Großteil der ADI-Zuflüsse konzentriert sich dabei auf
den Dienstleistungssektor: Wie die obige Statistik zeigt,
werden die meisten Investitionen im Bereich Finanzvermittlung (25 Prozent) getätigt. ADI in den Bereichen
Immobilien, industrielle Fertigung und Handel machen
13, 12 beziehungsweise 11 Prozent des gesamten
­Investitionsaufkommens aus.
Eine Vielzahl führender internationaler Marken nutzt
bereits den Standortvorteil Lettland, darunter Coca-Cola,
Bucher Schörling, Schneider Electric, Tieto, Cytec,
JELD-WEN, Statoil Fuel & Retail, Generex Biotechnology,
Cemex und Brabantia.
ADI-ERFOLGSGESCHICHTEN
Bucher Schörling ist eine Tochtergesellschaft der BucherGruppe, einem in der Schweiz ansässigen internationalen Hersteller wirtschaftlicher und leistungsfähiger
Maschinen und Anlagen, die unter anderem im Rahmen
von Ernteverfahren, der Lebensmittelherstellung und
-verpackung sowie bei der Stadtreinigung zum Einsatz
kommen. Zusätzlich werden Hydrauliksysteme für Hochleistungsmaschinen produziert. Die Bucher-Gruppe
beschäftigt rund 7.900 Mitarbeiter und erzielte 2010
einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro.
2004 wurde die Niederlassung Bucher Schörling Baltic
Ltd. in Lettland gegründet, die als Produktionsstätte für
Fahrzeugteile fungiert. Gleichzeitig sollte das Lieferanten­
netzwerk in Osteuropa ausgeweitet werden. 5 Millionen Euro, darunter Gelder aus dem EU-Strukturfonds,
investierte Bucher Schörling Baltic 2011 zur Eröffnung
einen zweiten Werks in Lettland, wodurch die Zahl der
Mitarbeiter auf 100 stieg.
Niklaus Huser, Geschäftsführer von Bucher Schörling
­Baltic, berichtet über die erfolgreiche Expansion des
Unternehmens: „Gut ausgebildete Schweißer und
Mechaniker sind für uns von höchster Wichtigkeit.
­Deshalb organisieren wir umfassende Schulungen
für unsere Mitarbeiter – nicht zuletzt auch angesichts
unseres derzeitigen Wachstums. Die Entscheidung für
Ventspils als Produktionsstandort fiel aus mehreren
Gründen: ein allgemeinhin gutes Geschäftsklima, das
Entgegenkommen der städtischen Verwaltung und des
Freihafens Ventspils, niedrigere Lohnkosten im Vergleich
zur Region Riga, die Steuervorteile der freien Wirtschaftszone, ein Hafen mit regelmäßigem Fährverkehr nach
und aus Deutschland und die Nähe zum russischen
Markt.“
Cytec Industries Inc. ist ein globaler Technologieführer
für Spezialchemikalien und Spezialwerkstoffe mit Sitz in
den USA. 2011 erwirtschaftete das Unternehmen einen
weltweiten Umsatz von rund 3,1 Milliarden US-Dollar.
Cytec beschäftigt rund 5.500 Mitarbeiter und betreibt
35 Produktionsstätten in 16 Ländern. Cytec legt einen
klaren Fokus auf Innovation und hat es sich zum Ziel
gesetzt, für seine Kunden richtungsweisende Techno­
logien zu entwickeln.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.polarisprocess.com
www.csb.gov.lv
www.bank.lv
www.liaa.gov.lv
www.am.gov.lv
6
2010 errichtete Cytec ein globales Shared Services
­Center in Riga und etablierte sich somit landesweit als
einer der wichtigsten Investoren in diesem Bereich.
­Aktuell werden im Center über 150 Mitarbeiter beschäftigt, darunter etliche vielversprechende Studierende und
Absolventen lettischer Universitäten. Das Rigaer Büro
fungiert als zentrale Verwaltungsschnittstelle für Cytec:
Der Zuständigkeitsbereich umfasst unter anderem das
Finanz-, Beschaffungs- und Personalwesen für Nord­
amerika und Europa sowie das IT- und Datenmanagement weltweit. Cytec hat sich aus verschiedenen
Gründen für Riga entschieden.
Egbert Boerrigter, Leiter des Shared Services Center von
2010–2013, berichtet: „Unser ausschlaggebendes Kriterium war die hohe Verfügbarkeit talentierter, fachlich
versierter und mehrsprachiger Arbeitskräfte. Zudem
gewährleistet der Flughafen Riga eine gute Anbindung
an die Cytec-Standorte in Europa und Nordamerika.
­Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit dem bisher
Erreichten, unserem aktuellen Team und den Arbeits­
bedingungen vor Ort.“
Exigen Services ist ein weltweit führendes IT-Unternehmen, das Outsourcing-Dienstleistungen unter anderem
für den Finanz-, Versicherungs- und Telekommunika­
tionssektor anbietet. Das Unternehmen mit Sitz in den
USA beschäftigt über 1.500 hochqualifizierte Entwickler
und Experten für Application Outsourcing. Rund um den
Globus sind Entwicklerteams in insgesamt zwölf Ländern tätig, darunter in Europa, Asien und den USA.
1995 gründete Exigen Services in Lettland eine seiner
ersten Niederlassungen, die sich inzwischen als wichtigstes IT-Entwicklungszentrum im osteuropäischen Raum
etabliert hat. Exigen Services Latvia ist auf die Entwicklung großer und komplexer Informationssysteme spezialisiert. Zum Portfolio gehören Lösungen für die Bereiche
Enterprise Management, Data Warehousing und Customer Relationship Management (CRM). Mit mehr als
300 Angestellten stellt das Unternehmen Kunden aus
dem In- und Ausland mit großem Erfolg maßgeschneiderte IT-Lösungen zur Verfügung.
Das niederländische Unternehmen Brabantia ist mit
einem Umsatz von 93 Millionen Euro (2010) der europaweit führende Hersteller von innovativen Haushalts­
waren. Die Produkte von Brabantia werden weltweit in
über 80 Länder exportiert.
Das Unternehmen eröffnete 2008 eine Produktionsstätte
in Lettland. Hierfür wurde eigens eine Industriebrachfläche saniert und weiter ausgebaut. 2011 wurde der
Fertigungsbetrieb für Wäschetrockner und Bügelbretter
vollständig nach Lettland ausgelagert, wo mehr als
80 Mitarbeiter beschäftigt werden. Den Ausschlag für
Lettland gaben die traditionsreiche lettische Metallindustrie, die Mitgliedschaft in der EU, die an den Euro
gekoppelte Währung und das günstige Geschäftsklima.
Die baltische Niederlassung birgt zahlreiche Vorteile für
das Unternehmen: eine schnellere Reaktion auf Nachfrageschwankungen bei EU-Kunden, geringere Bestände,
gut ausgebildete Fachkräfte, weniger Personalkosten und
ein Lohnkosten-Produktivitäts-Verhältnis, das dem asiatischen Markt in nichts nachsteht.
Marcel van de Velde, Produktionsleiter von Brabantia,
ergänzt: „Die kompetente Unterstützung und Beratung
durch die LIAA war einer der Hauptgründe, warum wir
uns für Lettland als Investitionsstandort entschieden
haben.“
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.polarisprocess.com
www.bucherschoerling.com
www.cytec.com
www.exigenservices.lv
www.brabantia.com
„Ein Schlüsselvorteil, den wir als Investor im lettischen
Technologiesektor ausmachen konnten, war die große
Anzahl an Fachkräften mit Erfahrung im Technologieund Kundenmanagement. Gleichzeitig sind die Lohnkosten spürbar niedriger im Vergleich zu europäischen
oder US-amerikanischen Softwareentwicklern“, so Greg
Shenkman, Managing Partner bei Exigen Capital. „Ein
weiterer Pluspunkt ist die moderne lettische Infrastruktur. Reisemöglichkeiten, Bewirtung und Kommunikation
entsprechen in vollem Umfang unseren Anforderungen.
Nicht zuletzt genießt Lettland als EU-Mitgliedstaat alle
Vorteile des europäischen Wirtschaftsraums, bleibt
jedoch gleichzeitig ein attraktiver „Nearshoring“Standort. Das ist besonders für unsere Kunden aus dem
Finanzsektor von großer Wichtigkeit.“
7
Anreize für Investoren
Die lettische Regierung hat es sich zum Ziel gesetzt,
optimale Rahmenbedingungen für ausländische
Investoren zu schaffen. Dabei sollen rechtliche und
behördliche Anforderungen gelockert werden, um die
Zusammenarbeit zwischen internationalen und lokalen
Wirtschaftspartnern zu verbessern. Gefördert werden
sollen insbesondere Investitionen in die Modernisierung
von Produktionsverfahren sowie die Entwicklung innovativer Technologien.
STAATLICHE FÖRDERPROGRAMME
STAATLICHE FÖRDERPROGRAMME 2007 BIS 2013
Im Mittelpunkt der für den Zeitraum 2007 bis 2013
ausgelegten Förderprogramme der lettischen Regierung stand das Bemühen, ausländisches Kapital auf
die Fertigungsindustrie, den Export sowie technologieintensive Branchen zu konzentrieren. Die Summe
der Förderungsmittel aus dem Staatshaushalt und den
EU-Strukturfonds, die für staatliche Förderungsprogramme vorgesehen waren, belief sich bis 2013 auf
etwa 345,52 Millionen Euro. Derzeit arbeitet die lettische
Regierung an der Umsetzung der Förderprogramme für
den Planungszeitraum 2014 bis 2020 (siehe nachfolgenden Abschnitt). Bis dahin kann staatliche Förderung für
den Planungszeitraum 2007 bis 2013 (kofinanziert durch
die EU-Strukturfonds) weiterhin folgendermaßen in
Anspruch genommen werden:
FÖRDERUNG VON INNOVATION
Förderungswürdig sind geschäftliche Aktivitäten, die
einen hohen Mehrwert schaffen. Dazu zählen die
Entwicklung neuer Produkte und Technologien sowie
die enge Zusammenarbeit zwischen Forschung und
Wirtschaft:
• Aufbau von Kompetenzzentren – Erhöhung der unternehmerischen Wettbewerbsfähigkeit, Intensivierung
der industriellen Forschung, Förderung von Produktund Technologieneuerungen.
8
KREDITE UND GARANTIEN
Die hier aufgelisteten Finanzierungsinstrumente sollen
Unternehmenswachstum begünstigen und gleichzeitig
den staatlichen Einfluss auf den Wettbewerb möglichst
gering halten.
• Kreditgarantien – Investitions- und
Umlaufmittelkredite.
• Kurzfristige Exportkreditgarantien.
• Kredite zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.
• Wagnisfinanzierung.
FÖRDERUNG VON START-UPS
Mit diesen Förderungsmaßnahmen sollen der Zugang
zu internationalen Märkten erleichtert und Innovationen
– beispielsweise durch die Nutzung von Inkubatoren –
vorangetrieben werden.
• Inkubatoren unterstützen und fördern junge, wettbewerbsfähige Unternehmen in Lettland, indem die
strukturellen Voraussetzungen zur Erbringung von
Geschäfts- und Beratungsdienstleistungen geschaffen
und somit gleichzeitig die Rahmenbedingungen für
ausländische Investoren verbessert werden.
• Startkapital – In Zusammenarbeit mit den Investmentgesellschaften ZGI Capital, FlyCap, BaltCap Latvia,
Expansion Capital und Imprimatur Capital wird neu
gegründeten Unternehmen in zukunftsträchtigen
­Sektoren wie der IT-Branche, den ­Biowissenschaften,
der Nanotechnik oder der Medizintechnik eine
­finanzielle Starthilfe in Aussicht gestellt.
STAATLICHE FÖRDERPROGRAMME 2014 BIS 2020
Während die staatlichen Förderprogramme für den
­Planungszeitraum 2007 bis 2013 auslaufen, nimmt
die lettische Regierung die Umsetzung der Förderprogramme für 2014 bis 2020 (kofinanziert durch die
EU-Strukturfonds) in Angriff. Das geplante Investitionsvolumen zur Förderung von unternehmerischer Aktivität
und Energieeffizienz beträgt für die kommende Periode
764,15 Millionen Euro. Die staatlichen Förderprogramme
konzentrieren sich dabei auf die folgenden drei Bereiche:
(1) Forschung, Technologieentwicklung und Innovation;
(2) Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit kleiner und
mittlerer Unternehmen (KMUs) inklusive Finanzierungs­
initiativen, Aufbau und Schaffung industrieller Gewerbe­
flächen und Industrieparks, Förderung von Tourismus
und Exportfähigkeit sowie Mitarbeiterschulungsprogrammen; (3) Senkung des CO2-Ausstoßes für alle Branchen,
Erhöhung der Energieeffizienz und Schaffung effizienterer Zentralheizungssysteme. Die geplanten Fördergelder
für Innovation und Forschung belaufen sich auf 193,5
Millionen Euro, für Initiativen zur KMU-Förderung auf
237,5 Million Euro und zur Senkung des CO2-Ausstoßes
und Erhöhung der Energieeffizienz innerhalb der gesamten lettischen Wirtschaft auf 333,55 Millionen Euro.
SCHUTZ VON INVESTITIONEN
Lettland hat mit 53 Ländern bilaterale Verträge über die
Förderung und den Schutz von Investitionen geschlossen. Die Abkommen garantieren die Sicherheit und den
Schutz jeglicher Investitionsformen, ob in Immobilien,
geistiges Eigentum oder Unternehmensanteile. Außerdem werden unangemessene, benachteiligende oder
willkürliche Eingriffe in Investitionsgeschäfte sowie
direkte und indirekte Enteignungen oder Verstaatlich­
ungen vertraglich ausgeschlossen. Die Investitionsabkommen enthalten Meistbegünstigungsklauseln
und sorgen für die Gleichstellung inländischer und
ausländischer Investoren. Weiterhin geregelt werden
die Erweiterung, Verwaltung, Pflege, Verwendung,
In­anspruchnahme, der Verkauf und das sonstige Ver­
fügen über Investitionen, die von den Vertragsparteien
getätigt wurden. Im Jahr 2011 unterzeichnete Lettland
ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Russland.
Mit dem Rat der Ausländischen Investoren (Foreign
Investors’ Council, FICIL) steht internationalen Unternehmen ein wichtiges Steuerungsinstrument zur Verfügung.
FICIL ist eine nichtstaatliche Organisation, in der investitionsstarke Unternehmen aus verschiedensten Ländern
und Branchen sowie zehn in Lettland tätige Handelskammern vertreten sind. Die Mitglieder von FICIL zeichnen sich für 31 Prozent aller ausländischen Direktinvestitionen verantwortlich.
Einmal jährlich kommt der Investorenrat mit der lettischen Regierung unter dem gemeinsamen Vorsitz des
amtierenden Premierministers und des Ehrenvorsitzenden von FICIL zusammen, um die wirtschaftliche Lage
des Landes zu erörtern. Durch den Ideenaustausch
soll eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmen­
bedingungen sowie des Investitionsklimas herbeigeführt
werden.
POLARIS-PROZESS
Die LIAA hat den POLARIS-Prozess entwickelt, um Investitionen in Lettland zu fördern. Dieser innovative Ansatz
fußt auf einer engen Zusammenarbeit zwischen allen
relevanten Interessensparteien.
Der POLARIS-Prozess fördert den regen Austausch
zwischen Behörden, Kommunen, Universitäten, Branchenverbänden und Privatunternehmen, um Investoren
in allen Phasen eines Investitionsprojekts geeignete
Ansprechpartner zur Seite zu stellen.
Die Unterstützung durch die LIAA geht dabei weit über
die eigentliche Investitionsentscheidung hinaus. Der
POLARIS-Prozess läuft bereits an, bevor der Investor die
LIAA kontaktiert, und endet erst weit nach Projektabschluss. Wir verfügen über umfassendes Branchenwissen
und beraten Investoren gerne bei der Planung und
Durchführung von Projekten. Anschließend werten wir
den Projekterfolg detailliert aus, um den Prozess weiter
zu optimieren. Für jeden Prozessschritt definiert POLARIS
die Aufgaben der einzelnen Interessensparteien.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.polarisprocess.com
www.em.gov.lv
www.esfondi.lv
www.hipo.lv
www.lga.lv
STEUERVERGÜNSTIGUNGEN
UNTERNEHMENSFREUNDLICHES STEUERSYSTEM
In Lettland existieren vier Sonderwirtschaftszonen: die
Freihäfen Ventspils und Riga sowie die Zonen Liepaja
und Rezekne. Unternehmen profitieren dort von folgenden Steuernachlässen:
• Bis zu 100 Prozent auf die Immobiliensteuer.
• 80 Prozent auf die Körperschaftssteuer, höchstens
jedoch 35 Prozent des investierten Betrags (45 bis
55 Prozent für KMUs).
• 80 Prozent auf die Abzugssteuer auf Dividenden,
Managementgebühren und Zahlungen für die
­Nutzung geistigen Eigentums.
WICHTIG!!!
Nur 3 Prozent Körperschaftssteuer in
Sonderwirtschaftszonen.
165.000
1,5%
132.000
Beispiel:
Investition = 10 Millionen EUR
Bruttogewinn = 1 Million EUR
Katasterwert Immobilie = 1 Million EUR
99.000
15%
66.000
33.000
0,3%
3%
0
Normale Besteuerung Besteuerung in SWZ
Grundsteuer
Körperschaftsteuer
9
WICHTIG!!!
Abschreibungsbeträge können auf Grundlage eines
höheren Anfangswerts berechnet werden, indem bei
Sachanlagen (neue technische Geräte) ein Koeffizient
von 1,5 (150 Prozent) beziehungsweise bei F&E-Projekten ein Koeffizient von 3 zur Berechnung herangezogen wird.
STEUERNACHLÄSSE IM RAHMEN GEFÖRDERTER
INVESTITIONSPROJEKTE
Die Minderung der Körperschaftssteuer für groß angelegte Investitionsprojekte erlaubt es, Steuernachlässe für
langfristige Kapitalanlagen zu beantragen:
• 25 Prozent auf Investitionssummen bis zu
50 Millionen Euro.
• 15 Prozent auf Teilbeträge einer Investitionssumme
über 50 Millionen Euro.
ABSCHREIBUNG FÜR STEUERZWECKE
Für Sachanlagen findet das degressive Abschreibungsverfahren Anwendung. Der Abschreibungswert für
Sachanlagen innerhalb einer Steuerperiode wird auf der
Grundlage des Restwerts der jeweiligen Anlagenkate­
gorie vor Abzug des Abschreibungsbetrags errechnet.
Die Anschaffungskosten für Patente, Lizenzen und
Marken werden über einen Zeitraum von fünf Jahren
mithilfe des linearen Verfahrens abgeschrieben, während
die Nutzungsdauer bei Konzessionen zehn Jahre beträgt.
Für Steuerzwecke können Patente, Lizenzen und Marken,
die für weniger als fünf Jahre herausgegeben wurden,
oder Konzessionen, die für weniger als zehn Jahre ver­
geben wurden, innerhalb ihres Gültigkeitszeitraums
abgeschrieben werden.
Für technische Geräte, die im Fertigungsbetrieb zum Einsatz kommen und nach dem 31. Dezember 2005 angeschafft oder entwickelt wurden, gelten unter Umständen
höhere Abschreibungsbeträge.
Unternehmen, die technische Geräte für den Fertigungsbetrieb anschaffen, können die Abschreibungsrate um
den Koeffizienten 1,5 erhöhen.
Investition
Anrechnung auf Körperschaftsteuer
MINDERUNG DER KÖRPERSCHAFTSTEUER BEI
­FORSCHUNGS- UND ENTWICKLUNGSAKTIVITÄTEN
Unternehmen können von ihrer Körperschaftsteuer den
dreifachen Betrag der Aufwendungen absetzen, die für
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten getätigt wurden. Um den Steuervorteil geltend zu machen, muss der
Steuerzahler die dahingehende Eignung der geplanten
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten nachweisen
und ein F&E-Projekt realisieren, das seine Ziele erläutert
und ein nie zuvor dagewesenes Produkt oder eine gänzlich neue Technologie schafft.
MINDERUNG DER KÖRPERSCHAFTSSTEUER
BEI SPENDEN
Die zu zahlende Körperschaftssteuer kann bei Spenden
an staatliche Einrichtungen, Staatsunternehmen oder
andere benannte Institutionen und Organisationen um
bis zu 85 Prozent reduziert werden.
Der Steuernachlass für Spenden darf dabei nicht
20 Prozent der zu zahlenden Körperschaftssteuer
überschreiten.
Investition
Anrechnung auf Körperschaftsteuer
Der Steuernachlass kann bei Projekten in Anspruch
genommen werden, bei denen die Investitionssumme
insgesamt mindestens 10 Millionen Euro beträgt.
10
WICHTIG!!!
Für steuerliche Verlustvorträge gilt keine zeitliche
Begrenzung.
Weitere Informationen:
www.polarisprocess.com
www.liaa.gov.lv
www.fm.gov.lv
www.vid.gov.lv
www.ficil.lv
Branchenüberblick
Die LIAA ist Ihr idealer Ansprechpartner, wenn es um die
Wettbewerbsfähigkeit der lettischen Wirtschaft geht. Nachfolgend stellen wir deshalb sieben Branchen vor, die ein
besonderes Potenzial für ausländische Investoren bieten.
HOLZVERARBEITUNG
Profil
Die holzverarbeitende Industrie gehört zu den export­
stärksten Branchen der lettischen Wirtschaft und spielt
eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Arbeitsplätzen
in ländlichen Regionen. Weitreichende Waldbestände,
die strategisch günstige Lage und niedrige Lohnkosten
sind wichtige Eckpfeiler des Erfolgs. Mithilfe staatlicher
Programme, die sich für eine nachhaltige Forstwirtschaft
einsetzen, soll die Zukunft der Branche über Jahre hinaus
gesichert werden.
Wettbewerbsvorteile
• Ein traditionell starker Sektor.
• Großer Rohstoffreichtum.
• Hohe Verfügbarkeit kompetenter Fachkräfte.
• Umfassende Investitionen in Forschung und
Entwicklung.
• Staatliche Initiativen zur Förderung von Innovation
und effizienten Fertigungsprozessen.
• Nachhaltigkeitsfokus.
Weitere Informationen:
www.polarisprocess.com
www.liaa.gov.lv
www.latvianwood.lv
www.lvm.lv
Ausgewählte ausländische Investitionsprojekte in der Holzindustrie
Investor
Norvik hf (Island)
Aureja Limited (Zypern)
Lokales Unternehmen
SIA Vika Wood
SIA Bolderaja Ltd.
Tätigkeit
Standort
Herstellung von Holz und Holzprodukten
Talsi
Herstellung von Holzprodukten
Riga
AS Bolderāja
Forest Distribution LLC (USA)
SIA STAĻI
Holzverarbeitung
Cesis, Priekuli
JELD-WEN, inc. (USA)
SIA JELD-WEN Latvija
Herstellung von Holzprodukten
Aizkraukle
Swedwood Holding B.V. (Niederlande)
SIA Swedwood Latvia Ltd.
Herstellung von Holz und Holzprodukten
Incukalns
11
METALLVERARBEITUNG UND
MASCHINENBAU
Profil
Der Sektor Metallverarbeitung und Maschinenbau
gehört traditionell zu den Aushängeschildern der
lettischen Industrie – was nicht zuletzt darauf zurück­
zuführen ist, dass Lettland bereits in der ehemaligen
Sowjetunion Hightechstandort für Militär und Luftfahrt
war. Besonders attraktiv machen die Branche hoch­
qualifizierte und kostengünstige Arbeitskräfte, intensive
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie der
­einfache Zugang zu Produktionsmitteln über Russland
und die westeuropäischen Märkte.
Wettbewerbsvorteile
• Ein traditionell führender Sektor.
• Einfacher Zugang zu Rohstoffen dank geographisch
günstiger Lage.
• Exzellente logistische Infrastruktur.
• Konkurrenzfähige Arbeitskräfte.
• Fokus auf hochwertigen Produkten.
• EU-weit mit die niedrigsten Strompreise.
• Trend zu ausgereifteren Fertigungsverfahren.
Weitere Informationen:
www.polarisprocess.com
www.liaa.gov.lv
www.masoc.lv
www.letera.lv
Ausgewählte ausländische Investitionsprojekte im Sektor Metallverarbeitung und Maschinenbau
Investor
Lokales Unternehmen
Tätigkeit
Standort
EuroMaint Rail (Schweden)
SIA EuroMaint Rail
Reparatur und Wartung von Eisenbahnrollmaterial
Jelgava
Bucher-Guyer AG (Schweiz)
SIA Bucher Schörling Baltic
Herstellung von Straßenkehrmaschinen
Ventspils
Oy LEXEL Finland AB (Finnland)
SIA Schneider Electric Latvija
Herstellung elektrischer Komponenten
Riga
Leax Group (Schweden)
SIA LEAX Baltix/ RSEZ SIA LEAX Rēzekne
Nutzfahrzeuge-Zulieferer
Riga/Rezekne
AKG (Deutschland)
SIA AKG THERMOTECHNIK LETTLAND
Herstellung von Ersatzteilen und Zubehör für Automobile
Jelgava
EuroMaint Rail (Schweden)
SIA EuroMaint Rail
Reparatur und Wartung von Eisenbahnrollmaterial
Jelgava
TRANSPORT UND
LOGISTIK
Profil
Lettland liegt im Herzen der wachstumsstärksten Region
Europas: dem Baltikum. Der Transport- und Logistik­
sektor profitiert von der strategisch günstigen Lage
­Lettlands mit unmittelbarem Zugang zu den russischen
und westeuropäischen Märkten. Leistungsbereite Fach­
kräfte, eine exzellente Infrastruktur mit drei eisfreien
Häfen, die beste Zuganbindung nach Russland und
ein boomender Luftfrachtmarkt runden die günstigen
R
­ ahmenbedingungen ab.
Wettbewerbsvorteile
• Historischer Transport- und Handelsknotenpunkt.
• Unmittelbare Nähe zu den russischen und euro­
päischen Märkten.
• Exzellente Infrastruktur.
• Laut Prognosen weiter steigendes Frachtaufkommen.
• Vielfältige Transportmöglichkeiten (nicht auf Straßengüterverkehr beschränkt).
• Drei eisfreie Häfen.
• Starkes Wachstum im Luftfrachtsektor.
• Internationaler Flughafen Riga als wichtiges regionales
Drehkreuz.
• Qualifizierte und mehrsprachige Fachkräfte.
Weitere Informationen:
www.polarisprocess.com
www.liaa.gov.lv
www.transport.lv
www.sam.gov.lv
Ausgewählte ausländische Investitionsprojekte im Transport- und Logistiksektor
Investor
12
Lokales Unternehmen
Tätigkeit
Standort
Indtec Finance B.V. (Niederlande)
SIA Indtec Baltic Coal
Kohleterminal
Ventspils
Sang Bo Co., Ltd. (Korea)
Sang Bo Co., Ltd. filiāle SBK-EU
Logistik und Vertrieb von einrollbaren Projektionsfolien
innerhalb der EU
Region Riga
Transņefteprodukt AO (Russland)
SIA LatRosTrans
Pipelinetransport
Daugavpils
Joska Eignarhaldsfelag ehf av Plc
(Island)
SIA Do It
Lagerhaltung und Transportunterstützung
Riga
Oxford Aviation Academy Sweden
AB (Schweden)
SIA Oxford Aviation Academy Latvia
Ausbildung von Flugzeugbesatzungen und Piloten
Riga
Indtec Finance B.V. (Niederlande)
SIA Indtec Baltic Coal
Kohleterminal
Ventspils
INFORMATIONSTECHNOLOGIE
(einschließlich Global
Business Services)
Profil
Der lettische IT-Sektor bietet für Investoren spürbare
Wettbewerbsvorteile: hochqualifizierte Fachkräfte,
fundierte Fremdsprachenkenntnisse und eine westlich
geprägte Arbeitskultur mit unmittelbarer Nähe zu sowie
Kenntnis des russischen Markts. Weitere Pluspunkte sind
die gut ausgebaute Logistik- und Kommunikations­
infrastruktur sowie staatliche Förderungsprogramme.
Wettbewerbsvorteile
• Hohe Produktivität dank qualifizierten Fachkräften
und umfangreichen Investitionen in materielle
Vermögenswerte.
• Hoch entwickelter Exportmarkt.
• Exzellente Fremdsprachenkenntnisse unter den
Arbeitnehmern.
• Westlich geprägte Arbeitskultur.
• Gut ausgebaute Logistik- und
Kommunikationsinfrastruktur.
• Niedrige Stromkosten für Branchenunternehmen.
• Staatliche Förderung.
Ausgewählte ausländische Investitionsprojekte im IT-Sektor
Wettbewerbsvorteile
Investor
Lokales Unternehmen
Tätigkeit
Standort
Tilts Communications A/S (Dänemark)
SIA Lattelecom
Telekommunikation, IT-Dienstleistungen und Internet Service
Provider
Lettland
Exigen Services Ltd. (USA)
AS Exigen Services Latvia
Softwareentwicklung, Beratungsdienstleistungen
Riga
Itella Corporation (Finnland)
AS Itella Information
Softwareentwicklung für Logistikanwendungen
Riga
Tieto Corporation (Finnland)
SIA Tieto Latvia
Softwareentwicklung
Riga
Encontrol AG (Schweiz)
SIA Encontrol Baltic
Softwareentwicklung
Riga
Global Business Services sind ein weiterer wachstumsstarker Markt in Lettland. Insbesondere skandinavische Unternehmen wählen Lettland als Standort für
ihre Servicezentren. Die Gründe liegen auf der Hand:
fundierte Fremdsprachenkenntnisse der Arbeitnehmer,
geographische Nähe und eine hohe Kosteneffizienz.
Wettbewerbsvorteile
• Mehrsprachig ausgebildete Fachkräfte.
• Gute Verkehrsanbindung an alle europäischen Staaten.
• Westlich geprägte Arbeitskultur.
• Kosteneffizienz.
• Beste IT-Infrastruktur in Europa.
• Günstiges Breitbandinternet.
Ausgewählte ausländische Investitionsprojekte im Shared-Services-Sektor
Investor
Lokales Unternehmen
Tätigkeit
Standort
Cytec Industries Inc. (USA)
SIA Cytec Latvia
Shared Services Center
Riga
Statoil Fuel & Retail (Norwegen)
SIA Statoil Fuel & Retail business
centre
Shared Services Center
Riga
Tieto Corporation (Finnland)
SIA Tieto Latvia
Shared Services Center
Riga
Skandinaviska Enskilda Banken AB
(Schweden)
AS SEB banka
Shared Services Center
Riga
Tele2 Sverige Aktiebolag (Schweden)
SIA Tele2 Shared Service Center
Shared Services Center
Riga
Weitere Informationen:
www.polarisprocess.com
www.liaa.gov.lv
www.likta.lv
www.itnet.lv
www.telecom.lv
www.lia.lv
www.ranking.lv
13
UMWELTTECHNOLOGIEN
Profil
Lettland setzt seit Jahrzehnten auf erneuerbare Energien.
Als europaweit führender Exporteur von Umwelttechno­
logien und -ressourcen bietet Lettland einen optimalen
Nährboden für umweltfreundliche Energieprojekte.
Angesichts gut ausgebildeter Fachkräfte, langjähriger
Erfahrung und der Verfügbarkeit der erforderlichen
Ressourcen sind ideale Voraussetzungen gegeben, dass
dieser Sektor auch in den nächsten Jahren noch weiter
ausgebaut wird. Lettlands Bemühungen um eine höhere
Energieeffizienz und das verstärkte Interesse an univer­
sitären Ausbildungsangeboten lassen auf eine goldene
Zukunft der Branche hoffen.
Wettbewerbsvorteile
• Ein traditionell führender Sektor.
• Einfacher Zugang zu Rohstoffen dank geographisch
günstiger Lage.
• Exzellente logistische Infrastruktur.
• Konkurrenzfähige Arbeitskräfte.
• Fokus auf hochwertigen Produkten.
• EU-weit mit die niedrigsten Strompreise.
• Trend zu ausgereifteren Fertigungsverfahren.
Weitere Informationen:
www.polarisprocess.com
www.liaa.gov.lv
www.varam.gov.lv
www.em.gov.lv
www.latbionrg.lv
www.windenergy.lv
Ausgewählte ausländische Investitionsprojekte im Sektor Umwelttechnologien
Investor
Lokales Unternehmen
Tätigkeit
Standort
L&T Improvement Oy (Finnland)
SIA L&T
Sammlung, Aufbereitung und Entsorgung von Abfällen
Riga
Carex Services Limited
(Großbritannien)
SIA European Plastic Industries
Rückgewinnung sortierter Wertstoffe
Olaine
Kuusakoski OY (Finnland)
SIA Kuusakoski
Rückgewinnung sortierter Wertstoffe
Riga
Ragn-Sells Aktiebolag (Schweden)
SIA Ragn-Sells
Müllsammlung
Riga
Libra Group
(Großbritannien/Griechenland)
SIA EcoGen
Herstellung von Biogas
Riga
GESUNDHEIT
Profil
Das lettische Gesundheitswesen wurde in jüngster
­Vergangenheit umstrukturiert. Mithilfe von Sparmaß­
nahmen wurde die Effizienz des Systems gesteigert, wäh­
rend private Vorsorgemaßnahmen zunehmend in den
Vordergrund rücken. Hochqualifiziertes Personal, nied­
rige Kosten und erstklassige Einrichtungen sind wichtige
Vorteile dieses Sektors. Der Medizintourismus gewinnt an
Bedeutung, was nicht zuletzt auf Lettlands guten Ruf als
„Wellness-Oase“, die günstige Lage und die Verfügbarkeit
hochwertiger medizinischer Leistungen zu niedrigen
­Kosten zurückzuführen ist.
Wettbewerbsvorteile
• Eingeleitete Maßnahmen zur Effizienzsteigerung.
• Hochqualifizierte Fachkräfte bei wettbewerbsfähigen
Lohnkosten.
• Exzellente gesundheitliche Versorgung.
• Neues Geschäftsfeld: Medizintourismus.
• Staatliche Förderung zur Schaffung eines effizienten
und innovativen Gesundheitssektors.
Weitere Informationen:
www.polarisprocess.com
www.liaa.gov.lv
www.vm.gov.lv
www.rsu.lv
Ausgewählte ausländische Investitionsprojekte im Gesundheitssektor
Investor
14
Lokales Unternehmen
Tätigkeit
Standort
AVA Clinic Int. OY (Finnland)
SIA AVA Clinic
Unfruchtbarkeitsbehandlung
Riga
Präsidialverwaltung der Republik
Weißrussland
Sanatorium Belorusija
Rehabilitationszentrum
Jūrmala
Präsidialverwaltung der
Russischen Föderation
Sanatorium Jantarnij Bereg
Rehabilitationszentrum
Jūrmala
Carbico Trading S.A.
(Großbritannien)
SIA Reproduktīvās medicīnas Centrs
EMBRIONS
Unfruchtbarkeitsbehandlung
Riga
Sirowa International Holding B.V.
(Niederlande)
SIA STP Vivenda
Zahnärztliche Versorgung
Riga
BIOWISSENSCHAFTEN
Profil
Der Sektor Biowissenschaften zeichnet sich durch rege
Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, etablierte
Produktionszentren und die geografische und kulturelle
Nähe zu den Märkten in Ost und West aus. Leistungs­
bereite Arbeitnehmer und kontinuierliche Investitionen
zur Produktivitätssteigerung und Förderung von F&EProjekten tragen zu den glänzenden Perspektiven der
Branche bei.
Wettbewerbsvorteile
• Rege Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.
• Etablierte Produktionszentren.
• Geographische Nähe zu den östlichen Märkten.
• Lange Tradition in der chemischen Industrie.
• Qualifizierte und leistungsbereite Arbeitskräfte.
Weitere Informationen:
www.polarisprocess.com
www.liaa.gov.lv
www.vm.gov.lv
www.lakifa.lv
www.latbiotech.lv
www.ibti.lv
www.sigra.lv
Ausgewählte ausländische Investitionsprojekte im Sektor Biowissenschaften
Investor
Lokales Unternehmen
Tätigkeit
Standort
Farmstandart OAO (Russland),
Skandinaviska Enskilda Banken AB (Schweden),
AS Swedbank (Schweden)
AS Grindex
Pharmazeutisches Unternehmen
Riga
Syntagon Invest AB (Schweden)
SIA Syntagon Baltic
Organische Synthesechemie
Riga
Generex Biotechnology Corporation (Kanada)
SIA Generex Biotechnology Baltic
Forschung und experimentelle Entwicklung in der
Biotechnologie
Riga
Grant Instruments (Cambridge) Limited
(Großbritannien)
SIA Biosan
Herstellung von Produkten zur Probenvorbereitung
in der Proteomik sowie Gen- und Zellforschung
Riga
LEBENSMITTEL
Profil
Im Bereich der Lebensmittel- und Getränkeherstellung
finden Investoren vorteilhafte Rahmenbedingungen vor:
eine robuste Lieferkette, erfahrene Fachkräfte und hohe
Qualitätsstandards. Einheimische Produzenten können
die Qualität ihrer Erzeugnisse durchgängig kontrollieren –
von der Zutatenauswahl über die Herstellung und den
Transport bis hin zur Markteinführung – und somit die
gestiegenen Anforderungen der Verbraucher erfüllen.
Wettbewerbsvorteile
• Robuste Lieferkette.
• Auswahl aus hochwertigen Zutaten.
• Ökologische Landwirtschaft für natürliche Zutaten.
• Hohe Verfügbarkeit qualifizierter und leistungsbereiter
Arbeitskräfte.
• Nachhaltigkeit und etablierte Branchenstandards.
• Gut ausgebaute Transitinfrastruktur.
Weitere Informationen:
www.polarisprocess.com
www.liaa.gov.lv
www.lpuf.lv
www.pvd.gov.lv
www.ibti.lv
www.priekuliselekcija.lv
www.stendeselekcija.lv
www.lvai.lv
Ausgewählte ausländische Investitionsprojekte im Lebensmittelsektor
Investor
Lokales Unternehmen
Tätigkeit
Standort
CC Beverages Holdings II B.V. (Niederlande)
SIA Coca-Cola HBC Latvia
Getränkeherstellung
Bezirk Ropazi
FAZER BAKERIES Ltd. (Finnland)
SIA Fazer Latvija
Lebensmittelverarbeitung
Ogre
Olvi Oyj (Finnland)
AS Cesu Alus
Getränkeherstellung
Cesis
Godo Stale (Norwegen)
SIA LaNoDe
Fischerzeugnisse
Saldus
Privatinvestoren (Deutschland)
SIA Wild Mushroom Queen
Pilzzucht
Talsi
15
Arbeitsmarkt
Beschäftigungsverhältnisse werden in Lettland durch
das nationale Arbeitsrecht geregelt, das überwiegend
auf den arbeitsrechtlichen und sozialpolitischen Richtlinien der EU basiert. Diese regeln unter anderem die
Gleichbehandlung, betriebsbedingte Kündigungen,
Arbeitszeitregelungen und Ruhepausen. Die Einhaltung
des Arbeitsrechts wird von der lettischen Arbeitsaufsichtsbehörde (englische Bezeichnung: State Labor
Inspectorate, kurz SLI) sowie den Arbeitgeberverbänden
und Gewerkschaften überwacht.
Immer mehr junge Menschen in Lettland streben einen
Universitätsabschluss an: Durchschnittlich kommen
45 Studierende auf 1.000 Einwohner. Nimmt man die
­traditionellen Ausbildungsberufe hinzu, ergibt sich das
Bild einer hochqualifizierten, leistungsbereiten und
gleichzeitig mehrsprachigen Arbeitnehmerschaft:
70 Prozent der Bevölkerung unter 40 Jahren spricht
Englisch und 80 Prozent der Gesamtbevölkerung ist des
Russischen mächtig.
Die Arbeitsproduktivität wird auch durch die geringe
Anzahl gesetzlicher Feiertage begünstigt:
• 1. Januar – Neujahr.
• 2 Tage (variiert jährlich) – Karfreitag und Ostermontag.
• 1. Mai – Tag der Arbeit.
• 4. Mai – Tag der Unabhängigkeitserklärung.
• 23. und 24. Juni – Sommersonnenwende.
• 18. November – Lettischer Unabhängigkeitstag.
• 25. und 26. Dezember – Weihnachten.
• 31. Dezember – Silvester.
Zu Beginn des Jahres 2014 lebten in Lettland rund 2 Millionen Menschen, darunter 55 Prozent beziehungsweise
1,1 Millionen Erwerbstätige im Alter von 15 bis 74 Jahren. Ende September 2014 betrug die Arbeitslosenquote
8,2 Prozent, was einen Rückgang gegenüber dem
Jahresende 2013 (9,3 Prozent) bedeutete. Die positiven
Beschäftigungszahlen sind auf eine gestiegene wirtschaftliche Aktivität zurückzuführen. Unter den ungelernten Arbeitskräften ist die Arbeitslosigkeit am höchsten, während in manchen Branchen und Bereichen
wiederum ein gewisser Fachkräftemangel herrscht.
16
Viele junge Lettinnen und Letten wagen bereits während
des Studiums den Sprung ins Arbeitsleben und schärfen
so frühzeitig ihr berufliches Profil. Die neue Generation
zeichnet sich durch ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein,
ausgezeichnete Kommunikations­kompetenzen und ein
hohes technisches Verständnis aus. Die Teilnahme an
universitären Austauschprogrammen (Erasmus etc.), das
vielfältige Angebot internationaler Studierendenorganisationen wie AIESEC und die Pflege umfassender internationaler Netzwerke tragen zur stetigen Verbesserung
der Fremdsprachenkenntnisse bei.
Laut einer Eurobarometer-Studie aus dem Jahr 2012
liegt Lettland hinsichtlich des Bevölkerungsanteils, der
neben der Muttersprache noch mindestens eine Fremdsprache spricht, unter allen europäischen Staaten auf
Rang zwei. 95 Prozent der Einwohner Lettlands sprechen
eine Fremdsprache fließend, und 54 Prozent beherrschen mindestens zwei Fremdsprachen (sechsthöchste
Platzierung). 13 Prozent zählen gar drei Fremdsprachen
und mehr zu ihrem Repertoire. Lediglich 5 Prozent der
Befragten gaben an, über keinerlei Fremdsprachenkenntnisse zu verfügen.
Mit einem Anteil von 67 Prozent ist Russisch die beliebteste Fremdsprache in Lettland, gefolgt von Englisch mit
46 Prozent und Deutsch mit rund 7 Prozent. Ebenfalls
verbreitet sind Französisch, Italienisch und Polnisch. Da
der skandinavische Arbeitsmarkt für lettische Arbeitnehmer attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten bietet,
erfreuen sich auch skandinavische Sprachen (Schwedisch
und Norwegisch) zunehmender Popularität. Mehr als
44 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, eine Fremd­
sprache täglich zu praktizieren – ob beruflich oder privat.
In Kleinunternehmen erfolgt die Einstellung neuer Mit­
arbeiter durch die Unternehmensleitung, den zuständigen Abteilungsleiter oder mithilfe einer Personalagentur.
Ausländische Unternehmen und Investoren greifen
häufig auf die Dienste dieser Personalagenturen zurück.
Alternativ werden Stellenangebote in gängigen Job­
portalen veröffentlicht. Die endgültige Entscheidung
erfolgt dann auf Grundlage interner Auswahlverfahren.
Bei der Erstellung von Stellenangeboten sind verschiedene arbeitsrecht­liche Vorschriften zu beachten:
Eine Ungleichbehandlung auf Grundlage von Alter,
Geschlecht, Herkunft etc. ist nicht zulässig. Gleichzeitig
müssen Name und Anschrift des Arbeitgebers oder
der Personalagentur stets voll­umfänglich angegeben
werden.
Personalagenturen stehen in Lettland unter der
­Aufsicht der Staatlichen Arbeitsagentur (auf Lettisch
Nodarbinātības Valsts Aģentūra, kurz NVA). Eine Liste
der zertifizierten Unternehmen ist in lettischer Sprache
auf der Website der NVA unter www.nva.lv zu finden.
Für eine qualitativ hochwertige Personalrekrutierung
in ­Lettland kommen etwa zehn Personalberatungen
in Frage, die meist Teil eines internationalen Netzwerks
sind. Einige Unternehmen bieten zudem eine Auslagerung der Personalverwaltung und Lohnbuchhaltung an.
Je nach Art der Position nimmt das Bewerbungsverfahren für gewöhnlich zwei bis sechs Wochen in Anspruch.
LÖHNE IN LETTLAND
Laut dem Lettischen Statistikamt verdienten Arbeitnehmer
in Lettland 2013 durchschnittlich 716 Euro brutto, was
einem Nettolohn von etwa 505 Euro entspricht. Die Löhne
in der Metropolregion Riga lagen dabei 20 Prozent über
dem lettischen Durchschnitt, während sie im Rest des
­Landes um 18 bis 25 Prozent darunter lagen. Das Schlusslicht bildete die Region Latgale im Osten Lettlands. Der
Trend geht jedoch klar zu einer Reduzierung des Lohngefälles zwischen Riga und den übrigen lettischen Bezirken.
Die Löhne auf dem lettischen Arbeitsmarkt reichen vom
gesetzlichen Mindestlohn von 320 Euro brutto, den beispielsweise ungelernte Arbeitskräfte im Einzelhandel zu
erwarten haben, bis hin zu 10.000 Euro für Topmanager
in führenden Unternehmen.
Laut dem Lettischen Statistikamt ist das durchschnittliche monatliche Bruttogehalt 2013 in Lettland um
4,6 Prozent oder 31 Euro gestiegen.
Von den Lohnerhöhungen werden aller Voraussicht nach
jedoch überwiegend Verwaltungsangestellte und hochqualifizierte Fachkräfte aus den Bereichen IT, Vertrieb,
Fertigungstechnik, Maschinenbau, Schiffsbau und anderen verwandten Wirtschaftszweigen profitieren.
Lettland weist unter allen EU-Staaten das niedrigste
Lohnniveau auf. Die Lohnkosten für ungelernte Arbeitskräfte sind beispielsweise drei- bis viermal niedriger als in
westeuropäischen Ländern wie Deutschland und Frankreich, während Lettland bei der lohnbereinigten Arbeitsproduktivität eine Spitzenposition einnimmt.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.lm.gov.lv
www.nva.gov.lv
www.vid.gov.lv
www.csb.gov.lv
Arbeitnehmer dürfen nicht unterhalb des gesetzlichen
Bruttomindestlohns vergütet werden, der bei 320 Euro
liegt. Als Stundenlohn bei einer regulären Wochen­
arbeitszeit von 40 Stunden sind gesetzlich mindestens
2 Euro vorgeschrieben.
Lohnstruktur und Steuern
Der gesetzliche Bruttomindestlohn beträgt 320 EUR.
378 EUR
Arbeitgeberanteil
23,59%
Sozialversicherung
10,5%
320 EUR
10,5%
24%
24%
nach
Steuern
160 EUR
160 EUR
160 EUR
steuerfreier
Betrag
75 EUR
75 EUR
75 EUR
Kosten
Arbeitgeber
Bruttolohn
Nettolohn
Sozialversicherungsbeitrag
Nettolohn
Einkommensteuer
235 EUR*
*Der hier angegebene Nettolohn wurde anhand des allgemeinen Berechnungsverfahrens
ermittelt. Im Einzelfall können weitere steuerliche Vergünstigungen, etwa für Unterhaltsberechtigte, in Anspruch genommen werden.
17
Infrastruktur
Erdölraffinerie
Mažeikiai (Litauen)
0
40 km
Schienenverkehr
Erdgaspipelines
Transitrouten für
Schienengüterverkehr
Ölpipeline
Hauptstraßen
Unterirdische
Gasspeicher
TRANSPORT UND LOGISTIK
Exporteure und Importeure finden in Lettland eine reibungslos funktionierende Infrastruktur vor, was nicht
zuletzt vor dem Hintergrund der intensivierten Handelsbeziehungen zwischen EU, Russland und den GUS von
großer Wichtigkeit ist:
• Freihäfen in Ventspils, Riga und Liepaja, die 2013 einen
Güterumschlag von 69,1 Millionen Tonnen (überwiegend Transitgüter) verzeichneten.
• Ein gut ausgebautes und modernes Straßennetz mit
direktem Hafenzugang, das Lettland mit Europa und
den GUS verbindet.
• Die kürzeste Route zwischen der EU und den GUS.
18
Weitere Seehäfen
Internationaler Flughafen
Riga (RIX)
Eisenbahnknoten
Busbahnhöfe
Fährverkehr
Güterumschlag im Hafen
(in Mio. t, 2011)
Hafentiefe
• Ein spezialisierter und kapazitätsstarker Eisenbahn­
korridor, der die lettischen Häfen mit Russland und
dem Fernen Osten verbindet.
• Internationaler Flughafen Riga – Regionales Drehkreuz, das knapp die Hälfte (47 Prozent) des baltischen
­Passagieraufkommens bewältigt und als hoch effizientes Umschlagszentrum dient.
• Pipelinenetz zum Transport von russischem Öl/Erdgas.
Güteraufkommen nach Transportart (in 1.000 t)
60.601
53.936
37.820
61.980
46.809
68.821
75.193
61.160
53.679
49.164
2009
2010
Schienentransport
59.385
60.601
2011
2012
Seetransport
Straßentransport
Quelle: Lettisches Statistikamt
HÄFEN
Die drei großen eisfreien Häfen sind für Lettland selbst
und natürlich seine Nachbarstaaten wichtige Zentren für
den Exporthandel und sonstigen Transitverkehr – und
das 365 Tage im Jahr. Die lückenlose intermodale Verkehrsanbindung hat gemeinsam mit den steuerlichen
Vorteilen der Sonderwirtschaftszonen dafür gesorgt,
dass sich die lettischen Hafenregionen längst zu zentralen industriellen Knotenpunkten entwickelt haben.
Gleichwohl gibt es immer noch Möglichkeiten für weitere Unternehmen, sich in diesen zollfreien Zonen mit
direktem Seezugang anzusiedeln.
Terminals, Lagerhäuser, Hafenkräne, Tanks für flüssiges
Massengut, moderne Kommunikationsanlagen – alle
Häfen verfügen über eine zeitgemäße Infrastruktur. Die
relevanten Ansprechpartner wie Zollmakler, Agenten,
Banken und qualifiziertes Hafenpersonal finden Sie stets
direkt vor Ort. International renommierte Dienstleister
wie Kuehne + Nagel und Maersk Sealine sind integraler
Bestandteil des Serviceangebots.
STRASSEN
Das lettische Straßennetz verfügt über eine Gesamtlänge von 72.441 Kilometern, wobei die durchschnitt­
liche Straßendichte bei 1.122 Kilometern pro Quadrat­
kilometer liegt.
Das Straßensystem bietet eine direkte Anbindung an
Handelszentren in Ost (Russland/GUS) und West (Mittel-/
Westeuropa). Auch Nordeuropa (Finnland und Schweden) ist dank des gut ausgebauten Straßennetzes über
Drittländer sowie auf dem Seeweg mit RoPax-Fähren
bequem erreichbar. Grundsätzlich sind alle Straßen
öffentlich und mautfrei. Die Instandhaltung wird über
die Mineralölsteuer und die an die lettische Kfz-Zulassungsstelle (englisch Road Traffic Safety Directorate)
zu zahlenden Zulassungsgebühren finanziert. Mithilfe
von EU-Geldern hat Lettland Abschnitte der „Via Baltica“
modernisiert – der erste paneuropäische Transportkorridor, der Finnland und die baltischen Staaten mit
Polen und Westeuropa verbindet. Um eine Verkehrsberuhigung für den historischen Stadtkern von Riga zu
erreichen, hat der Stadtrat Riga eine Südbrücke über
den Fluss Düna errichten lassen. Im Norden der Stadt ist
zudem der Bau eines Hochgeschwindigkeits-Transportkorridors in Planung, der von Ost nach West verläuft und
das Stadtzentrum weiträumig umgeht.
Auf dem Markt für Speditionsdienste besteht in Lettland
ein vielfältiges Angebot: Unter anderem sind bereits
­Global Player wie DB Schenker, DHL und DSV Transport
vor Ort tätig. Die gesteigerten Außenhandelsaktivitäten
und der zunehmende Transitverkehr schlagen sich auch
im Güteraufkommen nieder: Das Durchfuhrfrachtvolumen ist in Lettland seit 2004 um 58 Prozent gestiegen.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.lvceli.lv
www.sam.gov.lv
www.lla.lv
www.csb.gov.lv
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.portofventspils.lv
www.rop.lv
www.portofliepaja.lv
www.transport.lv
www.sam.gov.lv
19
SCHIENENVERKEHR
Lettland verfügt über ein relativ dichtes Schienennetz,
welches das Land dank der Nutzung des früheren
­sowjetischen Breitspurstandards sogar mit entlegenen
Regionen wie dem nordasiatischen Teil Russlands verbindet. Weiterhin bestehen Handelsrouten nach Japan und
Südostasien. Lettland gilt als wichtiges Durchfuhrland
für Russland und Weißrussland: 82 Prozent des gesamten Güteraufkommens resultiert aus Transitverkehr
zu lettischen Häfen. 35 Prozent aller Güterwagen sind
Kesselwagen, die für den Gas- und Öltransport eingesetzt werden. In umgekehrter Richtung (nach Moskau
und in andere Teile Russlands/der GUS) dominiert der
Containertransport.
Um den Handel auf der Nord-Süd-Achse zu erleichtern,
soll eine panbaltische Schienenroute („Rail Baltica“) für
die Strecke Tallinn–Riga–Kaunas–Warschau–Berlin realisiert werden. Das Projekt wäre für Lettland ein Meilenstein auf dem Weg zur Umstellung auf den europäischen
Normalspurstandard.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.ldz.lv
www.sam.gov.lv
www.lla.lv
www.transport.lv
www.csb.gov.lv
DURCHSCHNITTLICHE FRACHTLIEFERZEIT
7–20 Tage
35 Tage
Transport auf dem
Schienenweg
Moskau7 Tage
Minsk6 Tage
Kaluga7 Tage
Odessa10 Tage
Astana12 Tage
Hongkong20 Tage
Wladiwostok20 Tage
20
45 Tage
DESTINATIONEN DES INTERNATIONALEN
FLUGHAFENS RIGA (RIX)
LUFTVERKEHR
Der Großteil des gesamten Passagier- und Frachtbetriebs
in Lettland wird über den Internationalen Flughafen
Riga abgewickelt, der somit als zentraler Verkehrs­
knotenpunkt und Umsteigeflughafen im baltischen
Raum fungiert. Auf dem Flughafen operieren aktuell
16 Fluglinien, darunter die lettische Fluggesellschaft
­airBaltic, die Billigfluggesellschaft Ryanair und europäisch
führende Anbieter wie die Lufthansa, Czech Airlines und
Finnair. Von Riga aus werden insgesamt 80 Ziele in Asien
und Europa angeflogen, darunter Helsinki, Stockholm,
Kopenhagen, Berlin, Frankfurt, Paris, Rom und London,
die wiederum eine Anbindung an gängige Interkontinentalrouten bieten.
2014 wurde der Flughafen von der Air Transport
Research Society mit dem Top European Airport Cost
Competitiveness Excellence Award in der Kategorie
­Kosten und Tarifstruktur pro Passagier ausgezeichnet.
2013 bediente Riga insgesamt 4,8 Millionen Fluggäste
und verzeichnete einen Güterumschlag von 53,539 Tonnen – der bisherige Spitzenwert für den Flughafen, was
gleichzeitig einem Güterverkehrsanteil von 63 Prozent
im baltischen Raum entspricht. Angesichts des rasanten
Wachstums wird derzeit ein neues Terminal gebaut, um
das gestiegene Verkehrsaufkommen zu bewältigen.
Bereits jetzt fliegen knapp die Hälfte aller baltischen
Fluggäste (48 Prozent) über den Rigaer Flughafen.
Zum Vergleich: Tallinn (Estland) zeichnete sich 2013 für
19 Prozent des Passagieraufkommens verantwortlich,
Vilnius (Litauen) für 26 Prozent, und Kaunas (Litauen)
für 7 Prozent.
Die Luftfracht- und Expressdienstleistungen inter­
nationaler Anbieter wie Lufthansa, Schenker BTL, DHL
und TNT garantieren Lieferzeiten von einem Tag innerhalb Europas und zwei Tagen für den Rest der Welt.
Von Riga aus werden unter anderem Direktflüge angeboten nach Ägypten, Aserbaidschan, Belgien, Dänemark,
Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien,
Griechenland, Irland, Israel, Italien, Litauen, Norwegen,
Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Spanien, Schweden, Ungarn, Usbekistan, Weißrussland, Zypern sowie in
die Niederlande, die Slowakei, die Schweiz, die Tschechische Republik, die Türkei, die Ukraine, die Vereinigten
Arabischen Emirate und das Vereinigte Königreich.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.riga-airport.com
www.sam.gov.lv
www.lgs.lv
www.lla.lv
www.caa.lv
21
VERSORGUNGSUNTERNEHMEN
Einige lettische Versorgungsunternehmen befinden
sich noch in Staatsbesitz oder nehmen in ihrem Marktsegment eine Monopolstellung ein. Die Lettische
Kommission für öffentliche Versorgung, in deren Auf­
gabenbereich die Energieversorgung, die Telekommunikation sowie das Post- und Schienenwesen fällt, ist für
die Tarifregulierung in diesem Sektor verantwortlich. Im
Zuge der Liberalisierung werden derzeit einige Marktsegmente für private Anbieter geöffnet.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.sprk.gov.lv
www.em.gov.lv
www.sam.gov.lv
GAS
Mit der Gaslagerstätte Incukalns, die insgesamt eine
Kapazität von 4,4 Milliarden Kubikmeter aufweist, kann
Lettland aus den größten natürlichen Gasvorkommen in
Europa schöpfen. Hinsichtlich der Versorgungskosten für
Gas ist das Land deshalb in einer höchst komfortablen
Lage. Gleichzeitig können die anderen beiden baltischen
Staaten sowie die westlichen Grenzgebiete der Russischen Föderation mit dem Rohstoff beliefert werden. Der
Gasspeicher ermöglicht es dem Betreiber Latvijas Gāze,
einer Tochtergesellschaft von E.ON Ruhrgas International
GmbH, Gazprom und ITERA Latvija, auf saisonale Nachfrageschwankungen zu reagieren und die vorhandenen
Gastrassen effizient zu nutzen.
Neben der Versorgung des heimischen Markts wird
Erdgas in Lettland zur Wärme- und Energiegewinnung,
­Herstellung von Konstruktionsmaterial, in der Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie sowie in vielen anderen Bereichen eingesetzt. Latvijas Gāze versorgt Kunden
aus der Industrie über sein zentralisiertes Versorgungsnetz mit Erdgas, realisiert und finanziert aber gleichzeitig
auch Tiefbau- und Montagearbeiten zur Einrichtung
neuer Verbindungen.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.lg.lv
ERDGASINFRASTRUKTUR IN LETTLAND
0
40 km
Erdgaspipelines
22
Unterirdische
Gasspeicher
Städte mit vorhandener
Erdgasinfrastruktur
STROM
Das Staatsunternehmen Latvenergo stellt 95 Prozent der
in Lettland verbrauchten Elektrizität zur Verfügung und
zeichnet sich für den Stromimport, das Leitungsnetz
und die Versorgung der Endverbraucher verantwortlich.
Dabei wird der gesamte Energiekreislauf von der Erzeugung (Heiz- und Wasserkraftwerke) bis zur Verteilung
auf Umspannwerke und Versorgungsnetze abgedeckt.
Nahezu 70 Prozent der von Latvenergo produzierten
Elektrizität stammt aus erneuerbaren und umweltfreundlichen Energiequellen. Über 100 unabhängige
Betreiber kleiner Wasserkraftwerke, Windgeneratoren
oder Heizkraftwerke erzeugen einen äußerst geringen
Anteil (etwa 1,5 Prozent) des Stromaufkommens in Lettland. Allerdings wird dem bereits eingeläuteten Ausbau
der erneuerbaren Energien für die Zukunft eine zentrale
Rolle eingeräumt.
Die Anbindung neuer Anlagen an das Stromnetz kann
durch Latvenergo selbst oder andere zugelassene
Strom­anbieter vorgenommen werden. Bis 2010 war Lettland das einzige baltische Land, das seinen Strommarkt
vollständig für heimische und ausländische Unternehmen geöffnet hatte. Derzeit haben Kunden die Wahl
­z wischen den Stromanbietern Latvenergo und Enefit.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.latvenergo.lv
www.enefit.lv
www.em.gov.lv
von Quecksilber aus Leuchtstofflampen, Öl-WasserAbscheidung, Verbrennung von Altöl und medizinischen
Abfällen sowie zur Desinfektion medizinischer Abfälle.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.em.gov.lv
www.varam.gov.lv
www.virums.lv
www.zalais.lv
TELEKOMMUNIKATION
Nach seiner Unabhängigkeit im Jahr 1991 stellte Lettland
die Weichen für eine längst hinfällige Modernisierung
der Telekommunikationsinfrastruktur: Im Rahmen von
Privatisierungsmaßnahmen wurde das Unternehmen Tilts
Communications (inzwischen im Besitz von TeliaSonera
AB) zum Minderheitseigner des staatlichen Telko-Anbieters Lattelecom gemacht. Inzwischen verfügt das Land
über eine breit ausgebaute digitale Infrastruktur. Seit
dem 1. Januar 2003 ist der Markt für Festnetztelefonie für
externe Anbieter geöffnet, wodurch die Monopolstellung
von Lattelecom weiter eingeschränkt wurde. Die neuen
Marktteilnehmer haben zu einer Belebung des Sektors
geführt. Zu den zugelassenen Anbietern zählen unter
anderem CSC Telecom, Baltkom, Telecom Baltija, Latvijas
dzelzceļš und Izzi.
Tarifvergleich für Telefonate 2014
(niedrigster Tarif, Hauptzeit EUR/Min., inkl. MwSt)
0,50
0,36 0,36 0,36
0,30
0,14 0,14 0,14
0,14
0,20
Australien
Japan
Russische Förderation
Quelle: Lattelecom, Bite, LMT, Tele2
China
0
USA
0
EU
0
Lokal, Mobil
0,10
Baltische Staaten
ABFALLBESEITIGUNG
Verschiedene lokale und regionale Entsorgungsunter­
nehmen sind in Lettland für die Müllbeseitigung
zuständig. In Lettland produzierter Müll wird sowohl vor
Ort als auch im Ausland wiederaufbereitet. Im Inland
stehen einige Betriebe für das Recycling von Metall, Glas,
Papier und Polyethylen zur Auswahl. Die modernste
Polyethylen-Wiederaufbereitungsanlage im gesamten
Baltikum hat ihren Sitz in Lettland. Auch verschiedene
Arten von Sondermüll (Autoreifen, Öl, Ölfilter) können
vor Ort entsorgt werden. Elektronische und elektrische
Geräte werden hingegen zur Beseitigung ins Ausland
transportiert. Lettland verfügt weiterhin über Anlagen
zur Verbrennung von Sonderabfällen, Rückgewinnung
0,40
Lokal, Festnetz
FERNWÄRME UND WASSER
Die Versorgung mit Fernwärme und Wasser erfolgt
je nach Verwaltungsbezirk durch unterschiedliche
Anbieter. Bei Bedarf können Unternehmen jedoch
eigene Anlagen errichten, sofern diese den bau- und
umwelttechnischen Vorgaben entsprechen. Die lokalen
Betreiber befinden sich größtenteils in staatlicher Hand.
In einigen Bezirken hat jedoch eine Privatisierung stattgefunden, wodurch ausländische Investoren angelockt
werden konnten. Die wichtigsten Anbieter sitzen in den
lettischen Republik-Städten.
Im Internetbereich decken mehrere hundert Internet
Service Provider (ISPs) das volle Dienstleistungsspektrum
von simplen Einwahlverbindungen bis hin zu Glas­
faser-Standleitungen ab. Eine angemessene GlasfaserKonnektivität im internationalen Geschäftsverkehr wird
dank einer leistungsstarken Anbindung an BackboneNetzwerke in Estland, Litauen, Russland und Schweden
sichergestellt. Die Kommunikationsstandards WiFi, GPRS
und 3G sind in Lettland fest etabliert. Zudem können fast
überall in der Öffentlichkeit WiFi-Hotspots in Anspruch
genommen werden.
23
Die umfangreichen Investitionen in die Telekommunikationsinfrastruktur haben sich ausgezahlt: Lettland
kann exzellente Übertragungsraten im Up- und Downloadbereich vorweisen. Zusätzlich hat die Europäische
Kommission im November 2011 einen Finanzierungsplan für Lettland in Höhe von 100 Millionen Euro abgesegnet, der eine Erhöhung der Breitbandverfügbarkeit
und somit mehr Hochgeschwindigkeitsverbindungen
vorsieht. Mit einer durchschnittlichen Übertragungsrate
von 13,5 Mbit/s, Spitzengeschwindigkeiten von bis zu
53,8 Mbit/s und knapp der Hälfte aller Verbindungen
über 10 Mbit/s liegt Lettland in diesem Bereich weltweit
unter den Top 10 („The State of the Internet“ von Akamai,
2. Quartal 2014).
Durchschnittlich gemessene
Übertragungsgeschwindigkeit nach Land/Region
Land/Region
IMMOBILIEN
Ob Bürokomplex oder industrielle Fertigungsstätte –
als Land mit relativ niedriger Bevölkerungsdichte bietet
Lettland seinen Unternehmen vielfältige Standortmöglichkeiten. In allen größeren Städten gibt es leerstehende
Fabrikanlagen; gleichzeitig werden die historischen
Stadtzentren, die vormals vor allem als Wohngebiete
dienten, verstärkt auch für gewerbliche Zwecke (Shopping, Tourismus etc.) genutzt. Zusätzlich wurden mehrere
Business Parks für unterschiedlichste Unternehmens­
anforderungen errichtet, weitere befinden sich in
Planung.
Durchschnittliche Gewerbemieten 2014
(EUR/m² pro Monat)
Durchschnittliche Gewerbemieten (EUR/m²)
Riga (innerstädtisch)
Riga
(Vorstadt)
Andere
Städte
Ø Q2 2014 Mbit/s
Qrtl.-Vgl.
Jhr.-Vgl.
4,6
21 %
42 %
Büro
4–18
4–18
3–12
1 Südkorea
24,6
4,0 %
84 %
2 Hong Kong
15,7
18 %
45 %
Einzelhandel
4–70
4–70
3–30
3 Schweiz
14,9
17 %
35 %
Lagerung/Industrie
1,5–5
1,5–5
1–11
4 Japan
14,9
1,7 %
23 %
5 Niederlande
14,3
15 %
42 %
Durchschnittliche Grundstückspreise (EUR/m²)
- Global
6 Schweden
13,6
17 %
52 %
7 Lettland
13,5
13 %
27 %
8 Irland
12,6
18 %
58 %
9 Tschechien
12,6
12 %
28 %
10 Rumänien
11,8
27 %
57 %
Riga (innerstädtisch)
Riga
(Vorstadt)
Andere
Städte
Gewerbliche Baufläche
im Vorstadtraum
30–3000
5–100
5–75
Unerschlossenes
Bauland
5–30
Quelle: Akamai-Bericht „The State of the Internet“, 2. Quartal 2014
WICHTIG!!!
Laut dem von IT-Marktführer Akamai ­vierteljährlich
herausgegebenen Bericht „The State of the ­Internet“
lag Lettland im zweiten Quartal 2014 bei der
durchschnittlich gemessenen Datenübertragungs­
geschwindigkeit im Internet weltweit an siebter Stelle
(13,5 Mbit/s).
Nahezu alle Einwohner Lettlands besitzen einen Mobilfunkvertrag bei einem der drei einheimischen Mobilfunkbetreiber LMT, Tele2 und Bite, wobei zusätzlich
auch Prepaid-Angebote genutzt werden. Die GSMNetzabdeckung beträgt in Lettland fast 99 Prozent. Die
Mobilfunkbetreiber bieten eine große Bandbreite an
Übertragungstechnologien an – von Hochgeschwindigkeitsverbindungen mittels 3G über GPRS bis hin zu MMS.
Mit mehr als einer halben Million Nutzern im Jahr 2011
hat sich 3G dabei zu einem der am schnellsten wachsenden Services für lettische Mobilfunkanbieter und Onlinemedien aufgeschwungen. Sowohl LMT als auch Tele2
und Bite haben UMTS-Services im Angebot.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.sam.gov.lv
www.lvrtc.lv
www.lattelecom.lv
www.baltkom.lv
www.lmt.lv
www.tele2.lv
www.bite.lv
www.triatel.lv
24
Quelle: Colliers International, Ober-Haus Real Estate Advisor,
Latio Overview of Commercial Estate Market, 2. Quartal 2014;
Zum Erwerb und zur Erschließung von Bauland können
die Dienste lokaler Immobilienmakler und Bauunternehmen in Anspruch genommen werden. Im Bau­
wesen herrscht eine große Dichte an Qualitätsanbietern,
­darunter heimische und internationale Marktführer
wie ­Constructus, NCC Konstrukcija und PEAB. Auch der
lettische Immobilienmarkt braucht den internationalen
Vergleich nicht zu scheuen, wofür führende Unternehmen wie Latio, Ober-Haus, Arco Real Estate und Colliers
International bürgen.
Baugenehmigungen können in Lettland innerhalb
von etwa drei Monaten eingeholt werden. Bei großen
und technisch anspruchsvollen Projekten nimmt das
­Verfahren unter Umständen mehr Zeit in Anspruch.
WICHTIG!!!
Baugenehmigungen können in Lettland für gewöhnlich innerhalb von drei Monaten eingeholt werden!
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.colliers.lv
www.ober-haus.lv
www.latio.lv
www.arcoreal.lv
www.resolution.lv
www.building.lv
Geschäftliches Umfeld
UNTERNEHMENSFORMEN
Das lettische Handelsrecht sieht folgende Rechtsformen
vor:
• Einzelunternehmer,
• Gesellschaft mit beschränkter Haftung,
• Aktiengesellschaft,
• offene Handelsgesellschaft/Kommanditgesellschaft,
Zweigstelle oder Repräsentanz.
Repräsentanzen bzw. Zweigstellen gelten nicht als
eigenständige juristische Personen. Sie dürfen keine
Geschäftstätigkeit ausüben und sind in ihrem Handeln
auf Marktforschung, Bewerbung der Muttergesellschaft
und andere Marketingaktivitäten beschränkt.
UNTERNEHMENSGRÜNDUNG,
UMSTRUKTURIERUNG UND LIQUIDATION
Alle Unternehmen müssen im lettischen Handelsregister eingetragen sein. Zur Erlangung des Rechtsstatus
müssen Unternehmensgründer den Gründungsvertrag
oder den Gründungsbeschluss (im Falle eines einzigen
Gründers), den Gesellschaftsvertrag und den Adressnachweis zusammen mit den Quittungen für die Registrierung und die Veröffentlichung im Amtsblatt „Latvijas
Vēstnesis“ vorbereiten und an das Unternehmensregister
schicken. Die Eintragungsgebühr hängt von der gewählten Unternehmensform ab. Anträge werden innerhalb
von drei Tagen oder – bei Zahlung einer höheren
Gebühr – sogar innerhalb eines Werktags bearbeitet.
WICHTIG!!!
Ein Unternehmen kann innerhalb eines Werktags in
das Handelsregister eingetragen werden!
Ein Unternehmen wird entweder durch mehrheitlichen
Beschluss seiner Aktionäre/Gesellschafter oder im Falle
zwingender gesetzlicher Regelungen abgewickelt. Laut
Gesetz nimmt das Liquidationsverfahren mindestens
sechs Monate in Anspruch. Sowohl das Unternehmen
selbst als auch die Gläubiger können einen Insolvenz­
antrag stellen.
EINREISE, ARBEIT UND AUFENTHALT
Ausländische Staatsangehörige sind laut lettischem
Einwanderungsgesetz dazu verpflichtet, bei Grenzübertritten ein gültiges Reisedokument mit sich zu führen.
Beabsichtigen sie, sich mehr als 90 Tage pro Halbjahr
in Lettland aufzuhalten, benötigen sie ein Visum oder
eine Aufenthaltsgenehmigung. Seit Lettlands Beitritt zur
Europäischen Union benötigen EU-Bürger kein Visum
mehr für die Einreise nach Lettland. Bei einem Aufenthalt
von mehr als 90 Tagen muss jedoch vom lettischen Amt
für Staatsangehörigkeit und Migration eine Aufenthalts­
bescheinigung beantragt werden.
VISA
Lettland ist seit dem 21. Dezember 2007 Mitglied des
Schengener Abkommens. Bürger aus Schengen-Staaten
sind deshalb von der Visumspflicht befreit. Ausländer
mit einem gültigen Visum für den Schengen-Raum sind
ebenfalls zur Einreise nach Lettland berechtigt. Alle übrigen Ausländer, die Angehörige visumspflichtiger Staaten
sind, müssen einen Visumantrag stellen.
Ein Einladungsschreiben wird benötigt, wenn eine
natürliche oder juristische Person laut dem Gesetz
zur Staat­lichen Sozialversicherung als Arbeitgeber
betrachtet wird und mit Ausländern einen Arbeits- oder
Werklieferungsvertrag schließen möchte. Ausländer,
die in ein Arbeitsverhältnis eintreten oder in selbstständiger Tätigkeit arbeiten möchten, benötigen eine
Arbeitsgenehmigung.
25
ARBEITSGENEHMIGUNG
Arbeitsgenehmigungen werden vom Amt für Staats­
angehörigkeit und Migration auf Grundlage von Visa
oder Aufenthaltsgenehmigungen erteilt. Möchten
Arbeitgeber einen ausländischen Staatsangehörigen
­einstellen, muss beim Staatlichen Arbeitsamt mindestens einen Monat vor der Beantragung der Genehmigung eines Einladungsschreibens (Visum) oder einer
Verpflichtungserklärung (Aufenthaltsgenehmigung) die
entsprechende Stelle ausgeschrieben werden. Ausländer
benötigen mehrere Arbeitsgenehmigungen, wenn sie
für mehr als einen Arbeitgeber oder in mehreren Posi­
tionen arbeiten. Werden ausländische Staatsangehörige
nur kurzfristig, das heißt nicht länger als 90 Tage pro
Halbjahr eingestellt, können Arbeitsgenehmigungen für
den Gültigkeitszeitraum eines Visums erteilt werden.
AUFENTHALTSGENEHMIGUNG
Ausländer mit Aufenthaltsgenehmigung können sich
in Lettland längerfristig (mehr als 90 Tage pro Halbjahr)
oder dauerhaft aufhalten. Beantragt werden können
Aufenthaltsgenehmigungen durch Selbstständige,
Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglieder von im Handels­
register eingetragenen Unternehmen, bevollmächtigten
Vertretern ausländischer Unternehmen sowie in anderen
durch das Einwanderungsgesetz geregelten Situationen.
Zudem können zeitlich befristete Aufenthaltsgenehmigungen von Ausländern beantragt werden, die eine der
folgenden Voraussetzungen erfüllen:
• Investition in das Eigenkapital eines Unternehmens
in Lettland (durch Erhöhung des Eigenkapitals eines
bestehenden Unternehmens oder durch die Neugründung eines Unternehmens):
• mindestens 35.000 Euro in Unternehmen mit einem
jährlichen Umsatz bzw. Bilanzgewinn von maximal
10 Millionen Euro, höchstens 50 Mitarbeitern und
jährlichen Steuerzahlungen in Höhe von mindestens
40.000 Euro
• mindestens 150.000 Euro in Unternehmen mit einem
jährlichen Umsatz bzw. Bilanzgewinn von mehr als
10 Millionen Euro und mehr als 50 Mitarbeitern.
• Kauf von Immobilien
• Aufenthaltsgenehmigungen können gewährt werden, wenn der Antragsteller Immobilien im Wert von
mindestens 250.000 Euro in Lettland erwirbt.
• Nachrangige Kapitalanlage in Höhe von mindestens
280.000 Euro bei einem lettischen Kreditinstitut.
IMMOBILIENERWERB UND RESTRIKTIONEN
In Städten sieht das lettische Recht den uneingeschränkten Erwerb und die uneingeschränkte Übertragung des
Eigentums an Immobilien für lettische Bürger, EU-Ausländer und Unternehmen vor, die zu mehr als 50 Prozent
im Besitz von lettischen Bürgern, EU-Ausländern oder
natürlichen oder juristischen Personen aus Ländern sind,
mit denen Lettland internationale Abkommen zur Förderung und zum Schutz von Investitionen geschlossen hat.
Für Ausländer gelten Einschränkungen hinsichtlich des
Erwerbs von Grund und Boden in Grenzgebieten, besonderen Schutzgebieten, Rohstoffabbaugebieten sowie für
land- und forstwirtschaftliche Flächen.
26
GRUNDSTÜCKSÜBERTRAGUNG
Der Erwerb einer Immobilie setzt eine Eintragung ins
Grundbuch voraus, in dem die Eigentumsverhältnisse von
Grundstücken verzeichnet werden. Der Antrag auf Eintragung dieser Grundstücksübertragung ist von beiden
Parteien zu unterzeichnen. Vor der Eintragung ins Grundbuch muss der Eigentümer etwaige Grundsteuerschulden
begleichen und die anfallenden Stempelsteuern und
staatlichen Verwaltungssteuern entrichten. Anträge zur
Übertragung von Grundstücksrechten werden in zehn
Tagen bearbeitet.
SCHUTZ VON GEISTIGEM EIGENTUM
Das lettische Recht verfügt über vier Hauptinstrumente zum Schutz von geistigem Eigentum: Patente,
Marken, Muster und Urheberrechte. Alle Gesetze zum
Schutz von geistigem Eigentum stehen im Einklang mit
dem EU-Recht und den betreffenden internationalen
Abkommen.
Das lettische Patentamt wacht über die Einhaltung
gewerblicher Schutzrechte und ist für die Patenterteilung sowie die Anmeldung von Marken, Mustern und
sonstigen Schutzzertifikaten zuständig. Zu seinen weiteren Aufgaben zählen die Pflege der offiziellen Staatsregister für Patente, Marken und angemeldete Muster
sowie die Zertifizierung von Mittelspersonen im Rahmen
der Eintragung geistigen Eigentums.
Rechte über die Nutzung geistigen Eigentums können
in Form von Lizenzen oder Lizenzvereinbarungen erworben werden. Rechte an geistigem Eigentum können
durch den Rechteinhaber unternehmensbezogen oder
separat auf andere Personen übertragen werden.
WETTBEWERBSRECHT, FUSIONEN UND
ÜBERNAHMEN
Ausländische und lettische Unternehmen müssen im
Falle einer Umstrukturierung (Fusionen und Übernahmen) die gesetzlichen Bestimmungen des lettischen
Wettbewerbsrechts, Handelsrechts und Körperschaftssteuerrechts einhalten. Mit Lettlands EU-Beitritt im Jahr
2004 wurde das Wettbewerbsrecht und die nationale
Wettbewerbsbehörde – der Wettbewerbsrat – an den
EU-Bestimmungen zu Fusionen und Übernahmen
ausgerichtet.
Der lettische Wettbewerbsrat ist für die Aufrechterhaltung
und Förderung des Wettbewerbs in Lettland verantwortlich und hat folgende Aufgaben:
• Verhinderung der missbräuchlichen Ausnutzung einer
beherrschenden Marktstellung sowie von unerlaubten
Absprachen zwischen Marktteilnehmern.
• Kontrolle der Einhaltung des Werberechts.
• Prüfung angekündigter Vereinbarungen zwischen
Marktteilnehmern und Einleitung erforderlicher
Maßnahmen.
• Einschränkung der Marktkonzentration.
Der Wettbewerbsrat hat weiterhin folgende Befugnisse:
• Ausübung der Marktaufsicht.
• Untersuchung von Wettbewerbsverstößen.
• Einschätzung der Konformität von Marktaktivitäten.
• Einreichung von Plädoyers, Anträgen und Klage­
schriften bei Gericht.
SCHUTZ DER RECHTE UND INTERESSEN
VON INVESTOREN.
RECHTE VON AKTIONÄREN
Die Rechte von Investoren sind in Lettland durch das
Handelsgesetz, das Zivilgesetz und das Gesetz über die
richterliche Gewalt geregelt. Aktionäre üben ihre Rechte
in der jährlich stattfindenden Hauptversammlung aus.
Aktionäre, die gemeinsam mindestens ein Zwanzigstel
des Eigenkapitals eines Unternehmens halten, können
außerordentliche Hauptversammlungen einberufen. Alle
Aktionäre können Beschlüsse einer Hauptversammlung
gerichtlich anfechten, wenn sie unrechtmäßig an der
Teilnahme gehindert wurden, ihnen relevante Informationen vorenthalten wurden oder bei der Beschluss­
fassung rechtliche Bestimmungen verletzt wurden.
LETTISCHES GERICHTSSYSTEM
Gemäß dem Gesetz über die richterliche Gewalt werden
Gerichtsurteile nach Ablauf der Berufungs- oder Einspruchsfrist wirksam: Das lettische Gerichtswesen ist in
drei Ebenen untergliedert: (1) Bezirks- oder Stadtgerichte
sind in erster Instanz für Zivilsachen, Strafsachen und
Verwaltungssachen zuständig; (2) die sechs Regionalgerichte fungieren bei Rechtssachen mit einem komplexeren Sachverhalt als erstinstanzliche Gerichte sowie
als Berufungsgerichte für Rechtssachen, die von einem
Bezirks- oder Stadtgericht entschieden wurden; (3) der
Oberste Gerichtshof der Republik Lettland besteht aus
dem Senat, der Kammer für Zivilsachen und der Kammer
für Strafsachen. Dem Senat des Obersten Gerichtshofs
obliegt als Kassationshof die Prüfung aller Rechtssachen,
die von Bezirks- oder Stadtgerichten bzw. Regional­
gerichten entschieden wurden. Die beiden Kammern
sind Berufungsgerichte für Rechtssachen, die in erster
Instanz von den Regionalgerichten entschieden wurden.
RAT DER AUSLÄNDISCHEN INVESTOREN
IN LETTLAND
Der Rat der Ausländischen Investoren in Lettland
­(Foreign Investors’ Council, FICIL) ist eine nichtstaatliche
Organisation, in der investitionsstarke Unternehmen aus
verschiedensten Ländern und Branchen sowie zehn in
Lettland tätige Handelskammern vertreten sind. Die Mitgliedsunternehmen von FICIL sind dabei für 31 Prozent
aller ausländischen Direktinvestitionen verantwortlich.
FICIL arbeitet eng mit der lettischen Regierung zusammen, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
und das Investitionsklima in Lettland zu verbessern. Die
Mitglieder von FICIL identifizieren Problematiken für den
Geschäftsverkehr, die im täglichen Austausch mit verschiedenen staatlichen Behörden durch die Anpassung
von Rechts- und Verwaltungsverfahren gelöst werden
sollen. Der Aufgabenbereich von FICIL konzentriert sich
auf die folgenden vier Schwerpunkte:
• Transparenz.
• Schaffung eines funktionierenden Markts und
­Senkung der Inflationsrate durch Eliminierung von
Protektionismus.
• Schaffung eines stabilen und verlässlichen
Investitionsklimas.
• Effektive Förderung ausländischer Direktinvestitionen.
Einmal jährlich kommt der Investorenrat mit der lettischen Regierung unter dem gemeinsamen Vorsitz des
amtierenden Premierministers und des Ehrenvorsitzenden von FICIL zusammen, um die wirtschaftliche Lage
des Landes zu erörtern. Durch den Ideenaustausch
soll eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmen­
bedingungen sowie des Investitionsklimas herbeigeführt
werden.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.pmlp.gov.lv
www.zemesgramata.lv
www.ficil.lv
www.tiesas.lv
www.mfa.gov.lv
www.ur.gov.lv
SCHUTZ VON INVESTOREN
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für ausländische
Direktinvestitionen sind in Lettland durch bilaterale
Investitionsschutzabkommen geregelt. Die Abkommen
sehen vor, dass Streitfälle zwischen Investoren und dem
Vertragsstaat durch Verhandlungen beizulegen sind.
Beim Scheitern der Verhandlungen können Investoren
den Streitfall vor ein zuständiges Gericht im Investitionsland oder vor ein Ad-hoc-Schiedsgericht bringen, die
unter der Leitung von UNCITRAL oder ICSID errichtet
wurden.
27
Finanzwesen
BANKWESEN
Das wichtigste Finanzorgan Lettlands ist die Bank von Lettland, die als Zentralbank des Landes fungiert. Den Schwerpunkt ihrer Aufgaben bilden laut Gesetz die lettische Geldund Kreditpolitik sowie die nationale Preisstabilität. Die
Bank von Lettland ist zudem für die Pflege des Kreditregisters zuständig. Die Bank vergibt Zulassungen an im Unternehmensregister eingetragene juristische Personen (außer
Kreditinstitutionen) für den Kauf und Verkauf ausländischer
Währung im Rahmen geschäftlicher Aktivitäten und kontrolliert die Einhaltung der hierfür getroffenen Vorgaben.
Mit dem 1. Januar 2014 hat Lettland den Euro als Landeswährung übernommen und ist somit vollwertiges Mitglied der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion.
Die Finanz- und Kapitalmärkte werden durch die lettische Finanz- und Kapitalmarktkommission (englisch:
Financial and Capital Market Commission, kurz FCMC)
reguliert, die im Jahr 2000 gegründet wurde, um freien
Wettbewerb, Stabilität und eine nachhaltige Entwicklung der Finanzmärkte zu fördern. Die FCMC überwacht
und reguliert alle Akteure der Finanz- und Kapitalmärkte
(Investoren, Kreditinstitutionen, Versicherungen, Börsen,
Depotbanken, Börsenmakler usw.). Das Bankensystem
umfasst verschiedene Arten von Kreditinstitutionen:
• Handelsbanken.
• Kreditinstitutionen.
• Hypothekenbanken.
• Niederlassungen, Zweigstellen und Vertretungen
­ausländischer Banken.
VERSICHERUNGEN
Ende 2014 sind sieben Versicherungsunternehmen in
Lettland aktiv: zwei Lebensversicherungen und fünf
Sachversicherungen. Hinzu kommen elf Zweigstellen
ausländischer Versicherungsgesellschaften. Die geschäftlichen Aktivitäten von Versicherungsunternehmen und
die Bereitstellung von Versicherungsleistungen unter­liegen dem Gesetz über Versicherungsgesellschaften sowie
der zuständigen Aufsichtsbehörde.
28
BÖRSE
Die wichtigsten Akteure auf dem lettischen Börsenmarkt
sind die Wertpapierbörse NASDAQ OMX Riga und das
Latvian Central Depository. Diese beiden Unternehmen
bieten Marktteilnehmern ein Umfeld zum Handel mit
Wertpapieren, das Clearing und die Abrechnung von
Wertpapiergeschäften, die Zulassung von Wertpapieren und die Verwaltung eines zentralen öffentlichen
Wert­papierregisters sowie eines finanzierten Pensions­
kassenregisters. NASDAQ OMX Riga ist ein Unternehmen
der NASDAQ OMX Group, dem größten internationalen
Börsenbetreiber. Ende 2014 waren an der NASDAQ OMX
Riga 30 Unternehmen mit einem Börsenwert von insgesamt 884,41 Millionen Euro gelistet. Damit ein Wertpapier
in den Handel an der lettischen Börse aufgenommen
wird, müssen Unternehmen laut dem Gesetz über
Finanzmarktinstrumente und den Bestimmungen der
NASDAQ OMX Riga folgende Voraussetzungen erfüllen:
• Prüfung des Wertpapierprospekts durch die lettische
Aufsichtsbehörde.
• Mindestens vier Millionen Euro Marktkapitalisierung.
• Mindestens dreijährige Unternehmenstätigkeit.
• Notierung von mindestens 25 Prozent des Gesamt­
aktienvolumens; bei geringerer Anzahl darf die Kapitalisierung nicht unter 10 Millionen Euro liegen.
• Bilanzaufstellung gemäß IFRS- oder GAAP-Standards.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.bank.lv
www.nasdaqomxbaltic.com
www.fktk.lv
www.laa.lv
www.bankasoc.lv
Steuern
ALLGEMEINE GRUNDSÄTZE
Die allgemeinen Grundsätze der Besteuerung in Lettland
sind im Gesetz über Steuern und Abgaben vom 2. Februar 1995 geregelt. Nach der lex specialis-Regel gelten
jedoch primär Sondergesetze zu einzelnen Steuerarten
wie etwa der Umsatzsteuer oder Körperschaftssteuer.
Besteht ein Konflikt zwischen den allgemeinen Grundsätzen und den Spezialgesetzen, haben letztere in der
Anwendung Vorrang.
Laut dem Gesetz über Steuern und Abgaben können
Steuern vom Staat oder den einzelnen Verwaltungs­
bezirken erhoben werden. Staatliche Steuern umfassen
unterschiedliche Bereiche wie Kraftfahrzeuge, gericht­
liche und notarielle Anträge, Glücksspiel, Einwanderung,
Änderung von Ausweisdaten, Landreservierung in
ländlichen Gebieten, Transaktionen mit Gutscheinen
und Wechseln, Zulassungen und Genehmigungen
für Unternehmen, Eintragung von Sicherungsrechten
oder die Anmeldung von Patenten, Marken oder
Pflanzenschutzzertifikaten.
Körperschaft- EinkommenSozialSozialsteuer
steuer
versicherungs- versicherungsbeitrag
beitrag
Arbeitnehmer Arbeitgeber
21 %
10,5 %
23,5 9%
24 %
15 %
Wichtige Unternehmenssteuern in Lettland
MwSt
Derzeit kennt man im lettischen Steuerrecht folgende
Steuern:
1. Einkommensteuer.
2. Sozialversicherungsbeiträge.
3. Grundsteuer inklusive Stempelsteuer.
4. Körperschaftssteuer inklusive Abzugssteuer.
5. Umsatzsteuer.
6. Verbrauchsteuer.
7. Naturressourcensteuer.
8. Motorrad- und Autosteuer.
9. Lotterie- und Glückspielsteuer.
10. Zollabgaben.
11. Energiesteuer.
12. Kleinstunternehmensteuer.
13. Kraftfahrzeugsbetriebsteuer.
14. Firmenwagensteuer.
UMSATZSTEUERREGISTRIERUNG
Eine steuerbare Person mit Sitz in Lettland ist umsatzsteuerpflichtig, wenn ihre Umsätze aus Warenlieferungen und erbrachten Dienstleistungen in den vorangegangenen zwölf Monaten ein Volumen von 50.000 Euro
überstiegen haben. Der Gesamtumsatz aus Waren und
Dienstleistungen beinhaltet nicht den Wert von bereitgestelltem Kapital und immateriellen Vermögensgegenständen, wenn diese Bereitstellung nur einmal in zwölf
Monaten erfolgt ist. Unternehmen können sich jedoch
schon vor Erreichen dieser Schwelle als umsatzsteuerpflichtig registrieren und Umsatzsteuer auf Waren und
Dienstleistungen erheben. Nicht steuerbare juristische
und natürliche Personen mit Sitz in Lettland, die eine
Geschäftstätigkeit ausüben, müssen sich in Lettland als
umsatzsteuerpflichtige Person registrieren, wenn sie
innergemeinschaftliche Warenlieferungen vornehmen
oder Dienstleistungen erbringen und das Transaktionsvolumen im Jahresverlauf 10.000 Euro übersteigt.
29
Aus der aktuellen Studie „Paying Taxes 2014“ von
­PricewaterhouseCoopers geht hervor, dass Lettland
zu den Ländern mit einer relativ niedrigen Steuer- und
Abgabenlast zählt. Das bedeutet, dass Ihr Unternehmen
einen geringeren Anteil seines Gewinns an den Staat
abführen muss als in den meisten anderen Ländern der
Welt.
Körperschaft- EinkommenSozialSozialsteuer
steuer
versicherungs- versicherungsbeitrag
beitrag
Arbeitnehmer Arbeitgeber
2,0
4,6
1,9
3,5
0,5
2,4
0,8
0,6
4,3
2,1
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.vid.gov.lv
www.fm.gov.lv
21 %
23,59 %
10,5 %
0,6
Vergleich der Gesamtsteuerlast in der Europäischen
Union
Quelle: PricewaterhouseCoopers-Studie „Paying Taxes
2014 – The Global Picture“
30
22 %
Wichtige Unternehmenssteuern in Lettland 2016
15 %
0
40
Kroatien
1,9
17,9
Luxemburg 4,1
16
0,6
Zypern 9,1
12,0
1,4
Irland 12,3
12,1
1,3
Dänemark
20,3
3,6 3,1
2,6
Bulgarien 4,9
20,2
Schweiz 9,2
17,8
2,1
Island 9,0
18,0
2,9
Slowenien
12,9
18,2
1,4
Großbritannien
21,6
10,6 1,8
Lettland 4,9
27,3
3,7
Niederlande
20,8
18,2
0,3
Finnland
14,1
24,5
0,3
Norwegen
24,8
15,9
Malta
29,7
10,7 0,6
Polen
14,1
26,0
1,5
San Marino 12,4
29,4
0,4
Portugal
15,1
26,7
0,5
Rumänien 10,3
31,5
1,1
Litauen 6,0
35,2
1,9
Griechenland 11,2
32,0
0,8
Slowakische Republik 7,0
39,6
Tschechische Republik 7,7
38,4
Estland
23,0
21,8
Deutschland 8,1
39,4
Ungarn 11,6
34,6
Schweden
16,0
35,5
Österreich
15,3
34,7
Belgien 6,4
50,3
Spanien
21,2
36,8
Frankreich 8,7
51,7
Italien
20,3
43,4
Eine niedrige Unternehmensbesteuerung ist ein wichtiges Anliegen der lettischen Regierung. Während der
Körperschaftssteuersatz mit 15 Prozent bereits zu den
niedrigsten innerhalb der EU gehört, wurde die Mehrwertsteuer 2012 von 22 auf 21 Prozent gesenkt. 2013
wurde eine Reduzierung des Einkommensteuersatzes
von 25 auf 24 Prozent beschlossen, und 2014 wurden
schließlich die Sozialversicherungsbeiträge um insgesamt 1 Prozent gekürzt (jeweils 0,5 Prozent für Arbeitnehmer und -geber). Weitere Steuersenkungen sind
in Planung: 2016 soll die Einkommensteuer weiter auf
22 Prozent gesenkt werden.
MwSt
Handel und Zoll
HANDEL UND ZOLL
Mit dem EU-Beitritt zum 1. Mai 2004 übernahm Lettland
auch das Zoll- und Außenhandelsregime der Europäischen
Union. Das lettische Zollrecht findet nur in Bereichen
Anwendung, die nicht durch die EU-Gesetzgebung geregelt sind.
DURCHSCHNITTLICHE FRACHTLIEFERZEIT
VON RIGA AUS
Ziel
Lieferzeit
Markt
24 Stunden
20 Millionen
2 Tage
200 Millionen
3 Tage
300 Millionen
4 Tage
500 Millionen
5 Tage
600 Millionen
Madrid
6 Tage
> 600 Millionen
Istanbul
7 Tage
> 600 Millionen
Stockholm
Helsinki
Tallinn
Vilnius
Gemeinschaftswaren sind laut dem EU-Zollkodex der
Gemeinschaften folgendermaßen definiert:
• Waren, die vollständig in der EU hergestellt worden
sind, ohne dass ihnen aus Drittländern eingeführte
Waren hinzugefügt wurden.
• Aus Drittländern eingeführte Waren, die in den zollrechtlich freien Verkehr übergeführt worden sind.
• Waren, die im Zollgebiet der Gemeinschaft unter Verwendung der oben bezeichneten Waren hergestellt
worden sind.
• Wenn Waren von einem Mitgliedstaat in einen anderen
Mitgliedstaat transportiert werden und dabei ein Drittland durchqueren, gelten interne Durchfuhrbestimmungen (Anfertigung einer entsprechenden Zollerklärung).
Durchschnittliche
Frachtlieferzeit von Riga aus
ZielLieferzeit
Stockholm24 Stunden
Helsinki24 Stunden
Tallinn24 Stunden
Vilnius24 Stunden
Oslo24 Stunden
Moskau2 Tage
Minsk2 Tage
Krakau2 Tage
Berlin2 Tage
München3 Tage
Budapest3 Tage
London4 Tage
Paris4 Tage
Mailand4 Tage
Kiew4 Tage
Odessa5 Tage
Rom5 Tage
Dublin5 Tage
Madrid6 Tage
Istanbul7 Tage
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.vid.gov.lv
www.fm.gov.lv
www.exporthelp.europa.eu
Oslo
Moskau
Minsk
Krakau
Berlin
München
Budapest
London
Paris
Mailand
Kiew
Odessa
Rom
Dublin
Zollabgaben fallen auf Waren an, die aus Drittländern
importiert oder in Drittländer exportiert werden. Für
den Warenimport gilt der Gemeinsame Zolltarif, sodass
die Waren im Binnenmarkt der Europäischen Union frei
gehandelt werden können. Die Höhe der Zollgebühren
variiert je nach Klassifizierung und Herkunft der Waren
und ist durch die EU-Gesetzgebung geregelt. Anfallende
Steuern wie die Umsatzsteuer müssen nur in dem Land
entrichtet werden, in dem die importierten Waren in den
steuerrechtlich freien Verkehr übergeführt worden sind.
Durch die Festsetzung von EU-Zollkontingenten dürfen
Importeure ein bestimmtes Warenvolumen innerhalb
eines festgesetzten Zeitraums zollbegünstigt oder zollfrei
einführen. Zollkontingente können sowohl für Einfuhren
mit einem festgelegten Ursprung als auch für Einfuhren
unabhängig vom Ursprung gelten.
Weitere Informationen zu anfallenden Import- oder
Exportzöllen erhalten Sie über den Export Helpdesk der
Europäischen Union (www.exporthelp.europa.eu).
31
Buchführung und
Finanzprüfung
BUCHFÜHRUNG
Buchführung und Rechnungslegung sind in Lettland
durch das Rechnungslegungsgesetz geregelt. Laut dem
Gesetz müssen aufgestellte Bilanzen alle geschäftlichen
Transaktionen und Vermögensänderungen eines Unternehmens darlegen, um externen Buchprüfern einen
wahrheitsgetreuen Überblick über die finanzielle Lage
des Unternehmens zu verschaffen.
Die Buchführung erfolgt in lettischer Sprache, wobei die
Originalunterlagen auf lettischem Hoheitsgebiet verbleiben müssen. Ist eine ausländische Person (juristisch oder
natürlich) an einer geschäftlichen Transaktion beteiligt,
kann auch eine andere Sprache verwendet werden.
Unternehmen müssen ihrer Rechnungslegung das Prinzip der doppelten Buchführung zugrunde legen. Alle
Originalunterlagen, Bücher und andere Dokumente der
Rechnungslegung müssen je nach Dokumenttyp vom
Unternehmen für einen Zeitraum von fünf bis 75 Jahren
aufbewahrt werden.
Das Geschäftsjahr fällt meist mit dem Kalenderjahr
zusammen. Bei neu gegründeten Unternehmen darf
das erste Geschäftsjahr 18 Monate nicht überschreiten.
Unternehmen können ihr Geschäftsjahr unter Darlegung
nachvollziehbarer Gründe ändern. Wenn das Geschäftsjahr vom Kalenderjahr abweicht, muss dies im Gesellschaftsvertrag oder der Satzung des Unternehmens
angegeben werden.
ERSTELLUNG DES JAHRESABSCHLUSSES
In Lettland registrierte Unternehmen, Genossenschaften, Händler und landwirtschaftliche Betriebe müssen
laut Gesetz einen Jahresabschluss erstellen, wenn der
Umsatz im zurückliegenden Geschäftsjahr 300.000 Euro
überschritten hat. Jahresabschlüsse bestehen aus
einem Finanzbericht und einem Bericht der Unternehmensführung. Unternehmen müssen weder Gewinn-/
Verlustrechnungen und Eigenkapitalspiegel erstellen
noch latente Steueransprüche und Verbindlichkeiten
berechnen und berichten und können zusätzlich verkürzte Anhänge anfertigen, wenn höchstens einer der
folgenden Grenzwerte überschritten wird:
• Bilanzwert insgesamt – 400.000 Euro
• Nettoumsatz – 800.000 Euro
• Durchschnittliche Mitarbeiterzahl im Geschäftsjahr – 25
Der Bericht der Unternehmensführung muss Informationen zur Unternehmensentwicklung, der Finanzlage und
zu Risiken und Unwägbarkeiten enthalten, denen sich
das Unternehmen ausgesetzt sieht.
Die von Unternehmen angefertigten Jahresabschlüsse
müssen von einem zugelassenen Buchprüfer gemäß dem
lettischen Gesetz über vereidigte Buchprüfer geprüft werden, wenn mehr als einer der oben genannten Grenzwerte
überschritten werden, oder falls das Unternehmen übertragbare Wertpapiere ausgibt, die für den Handel auf dem
geregelten Markt eines Mitgliedstaats freigegeben sind.
Unternehmen müssen den Jahresabschluss gemeinsam mit dem Bericht des vereidigten Buchprüfers (falls
vorhanden) der staatlichen Steuerbehörde spätestens
einen Monat nach Genehmigung des Abschlusses und
spätestens vier Monate nach Ablauf des Geschäftsjahres
vorlegen.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.vid.gov.lv
www.fm.gov.lv
32
Lebensqualität
und Freizeit
KULTUR UND EVENTS
Riga ist Lettlands Hauptstadt und urbanes Zentrum des
Baltikums. Malerische Jugendstilbauten, die es in dieser
Anzahl nirgendwo auf der Welt gibt, prägen das Stadtbild dieser grünen Metropole. Rigas kulturelles Angebot
reicht von Kinos, Casinos und gehobenen Nachtclubs
über ein breites Theater- und Ausstellungsangebot bis
hin zu einem Zoo und einem Freilichtmuseum für Familien. Die Lettische Nationaloper im Herzen von Riga ist
das geschichtsträchtige Symbol der noch jungen Nation.
Das imposante Gebäude dient als international renommierter Veranstaltungsort für Theater-, Opern- und Ballettaufführungen. Die Rigaer Altstadt steht auf der Liste
des UNESCO-Weltkulturerbes und ist durch vielfältige
historische und zeitgenössische Einflüsse charakterisiert.
Lutherische, katholische und orthodoxe Kirchen, eine
Synagoge sowie ein bunter Mix aus internationalen
Restaurants und irischen und britischen Pubs sind nur
wenige Gehminuten voneinander entfernt. Dass immer
mehr Besucher Geschmack an den kulinarischen Schätzen Lettlands finden, zeigt die Eröffnung einer Vielzahl
neuer Restaurants mit einheimischer Küche in ganz Riga.
Wer nur Riga und seine Umgebung erkundet, lässt sich
viele aufregende Seiten Lettlands entgehen. Die übrigen
Regionen des Landes verfügen über ein vielfältiges Freizeitangebot – ob gemütliche Bed-and-Breakfast-Hotels
in idyllischer Umgebung, mittelalterliche Freilufttheater
oder internationale Rock- und Popfestivals. Ein Abend
im Landhaus mit lettischer Kräutersauna, Ausritte über
sanfte Hügellandschaften oder Angeln in unberührter
Natur sorgen für ein ausreichendes Maß an Erholung –
sowohl für Managementteams als auch für Familien.
Wer an der Geschichte Lettlands interessiert ist, wird
ein Besuch der zahlreichen Schlösser und Herrenhäuser
angeraten, an die häufig noch ein Museum angegliedert
ist. Entlang der weitläufigen Ostseeküste reihen sich
unzählige Fischerdörfer, in denen frischer Räucherfisch
zum Verkauf angeboten wird und die als Startpunkt für
Bootsausflüge dienen.
Der wichtigste nationale Feiertag in Lettland ist das Johannesfest, die Sommersonnenwende am 23. Juni. Des nachts
scharen sich die Menschen um Lagerfeuer und reichen
einander selbstgeflochtene Sträuße aus Wiesenblumen
und Gräsern. Angestoßen wird mit eigens gebrautem Festbier, zu dem häufig traditioneller Käse gereicht wird. Alle
fünf Jahre findet in Lettland ein weltweit einzigartiges Kulturereignis statt: das Lettische Liederfest, welches in einem
unter freiem Himmel stattfindenden Chorkonzert mit
mehreren tausend Sängerinnen und Sängern kulminiert.
In gleicher Weise bietet Lettland zeitgenössischen Künstlern ein Zuhause. Die lettische Popgruppe Brainstorm
eroberte Europa nach ihrem erfolgreichen Abschneiden beim Eurovision Song Contest im Jahr 2000. Noch
größere Berühmtheit erlangte die lettische Sängerin
Marie N, die den Wettbewerb im Jahr 2002 für sich entscheiden konnte. Anschließend wurde Lettland zum
Ausrichter des ESC 2003 ernannt. Auch Festivalgänger
kommen in Lettland auf ihre Kosten – vom Festival für
Alte Musik im ehrwürdigen Schloss Rundale bis hin zum
Positivus Festival, einem Musik- und Kunstfestival, das
jedes Jahr nahe der Hafenstadt Salacgrīva stattfindet.
Zu den traditionell beliebten Sportarten in Lettland
gehören Basketball, Fußball, Tennis und Eishockey, aber
auch Golf, Schwimmen und Bowling. Gleichzeitig bieten
Lettlands Landschaften vielfältige Möglichkeiten für
Outdoor-Aktivitäten wie Jogging, Wandern, Radfahren
und Orientierungsläufe. Lettland ist reich an Flüssen
und Wasserläufen, die für Kanufahrten und WildwasserRafting geeignet sind. Wintersportfans stehen trotz des
überwiegend flachen Reliefs sogar einige Abfahrtpisten
zur Verfügung.
Die beliebtesten Publikumssportarten in Lettland sind
Eishockey, Fußball und Basketball. Lettische Teams haben
sich durch die erfolgreiche Teilnahme an verschiedenen
Weltmeisterschaften weltweit Sympathie verschafft.
2006 war Riga Ausrichter der Eishockey-Weltmeisterschaft. Das lettische Eishockeyteam Dinamo Riga ist in
der Kontinentalen Hockey-Liga vertreten und erreichte
2009 das Halbfinale der West-Konferenz.
33
Windtunnel wurden ursprünglich nicht für Unterhaltungszwecke entwickelt; die nordlettische Stadt Sigulda ist da
jedoch ganz anderer Meinung: Sigulda ist Heimat des
Aerodium-Windtunnels – einer vertikalen Luftsäule, die
Besucher sprichwörtlich abheben lässt. Die AerodiumCoaches gehören weltweit zu den besten ihres Fachs. So
wirkte das Aerodium-Team an der Abschlusszeremonie
der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin mit und
errichtete den lettischen Pavillon bei der EXPO 2010 in
Schanghai.
SCHÄTZE DER NATUR
Obwohl Lettland ein kleines Land in nördlichen Breitengraden ist, finden Besucher hier eine höchst abwechslungsreiche Flora und Fauna vor. Das ist nicht zuletzt
darauf zurückzuführen, dass in Lettland im Zeitalter der
Industrialisierung vergleichsweise geringe land- und
forstwirtschaftliche Aktivitäten stattfanden. Auch aufgrund der niedrigen Bevölkerungsdichte in ländlichen
Regionen blieben viele Waldgebiete erhalten, die inzwischen eine äußerst artenreiche Tierwelt beheimaten.
Neben zahlreichen seltenen Pflanzen- und Tierarten
sind in Nordlettland Kolonien weißer Störche sowie
des raren Schwarzstorchs anzutreffen. So verwundert
es nicht, dass Lettland ein beliebtes Reiseziel für Vogel­
kundler ist. Für weniger ambitionierte Naturfreunde bietet Lettland einen Nationalpark und vier Naturreservate
mit Lern­pfaden, Aussichtsplattformen und Herden von
Wildpferden.
WOHNEN IN LETTLAND
Neben internationalen Hotelketten verfügen Riga und
die anderen großen lettischen Städte über vielfältigen
attraktiven Wohnraum. Je nach Standort variieren die
Immobilien- und Mietpreise erheblich. Der Kauf eines
komfortablen Landhauses in unmittelbarer Stadtnähe
ist in jedem Fall eine lohnende Investition.
Gemessen an der Bevölkerungszahl weist Lettland
eine äußerst hohe Arztdichte auf, wodurch ein hoher
Qualitätsstandard bei der medizinischen Versorgung in
öffentlichen wie in privaten Gesundheitseinrichtungen
gewährleistet wird. In Verbindung mit den niedrigen
Kosten hat dies zu einer Zunahme des Medizintourismus aus einigen EU-Nachbarstaaten geführt, in denen
die medizinischen Versorgungskosten deutlich höher
sind. Drei internationale Schulen richten sich insbesondere an den Nachwuchs von Diplomaten und anderer
Arbeitnehmer im Auslandsdienst. Eine davon befindet sich nahe der Küstenstadt Jūrmala, die andere in
­Kipsala an den Ufern des Flusses Düna und die dritte im
Rigaer ­Vorort Pinki. Die ­meisten lettischen Hochschulen entsprechen im technischen, geistes-, sozial- und
naturwissenschaftlichen Bereich hohen internationalen
­Standards und heißen englischsprachige Austauschund Gaststudenten ­herzlich willkommen.
Neben offiziellen Organisationen wie den zahlreichen
Außenhandelskammern formieren sich in Riga immer
mehr „Expatriates“ aus verschiedenen Ländern und
Berufsbildern zu informellen Gruppen für diverse
kulturelle und freizeitliche Aktivitäten.
Weitere Informationen:
www.liaa.gov.lv
www.inspirationriga.com
www.latviatourism.lv
www.liveriga.com
www.allhotels.lv
www.celotajs.lv
www.li.lv
34
Förderung von Unternehmertum,
Investitionen und Außenhandel
Die Investitions- und Wirtschaftsförderungsagentur Lettland (LIAA) ist eine staatliche Institution, die dem Wirtschaftsministerium der Republik Lettland untergeordnet
ist. Ihr Hauptziel ist die Vorantreibung wirtschaftlichen
Wachstums durch einen stärkeren Zufluss ausländischer
Investitionen sowie die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit lettischer Unternehmen im In- und Ausland.
Mit mehr als 20 Jahren Erfahrung in der Förderung von
Außenhandelsaktivitäten und ausländischen Direkt­
investitionen in Lettland kann die LIAA heute mit einer
Komplettlösung aufwarten. Die Agentur berät sowohl
in Lettland ansässige Unternehmen mit internationaler
Geschäftstätigkeit als auch ausländische Unternehmen,
die auf der Suche nach lettischen Geschäftspartnern
sind oder eine Zweigstelle in Lettland eröffnen möchten.
Zur Erreichung dieser Ziele hat die LIAA ein staatliches
Förderprogramm für Unternehmensgründer ins Leben
gerufen, das mithilfe von Geldern aus den EU-Strukturfonds kofinanziert wird.
Lieferantensuche:
• Unterstützung bei der Suche nach lettischen Lieferanten und Förderung ihrer Wettbewerbsfähigkeit.
• Informationsbereitstellung zu lettischen Export­
unternehmen, Exportprodukten und -services.
• Suche nach lettischen Lieferanten nach firmen­
spezifischen Kriterien.
• Direkte oder Online-Kommunikation von Geschäftsvorschlägen für lettische Unternehmen.
• Organisation vom Handelsseminaren und Handels­
delegationen nach Lettland.
• Beratung und Erstellung von Zielmarktstudien für
­lettische Unternehmen.
• Unterstützung lettischer Unternehmen auf
internationalen Messen und Handelsmissionen
sowie bei Exportförderkampagnen und der
Geschäftspartnervermittlung.
• Informationen zur Verfügbarkeit und Eignung von
Fachkräften.
Die LIAA ist weiterhin an der Umsetzung nationaler Programme zur Export- und Investmentförderung beteiligt.
In enger Zusammenarbeit mit Partnern der lettischen
Wirtschaft (insbesondere dem Rat der Ausländischen
Investoren in Lettland, dem Nationalen Wirtschaftsrat und
Industrieverbänden) arbeitet die LIAA kontinuierlich an der
Verbesserung der geschäftlichen Rahmenbedingungen
mit besonderem Augenmerk auf Verwaltungsverfahren.
FOLLOW-UP-SERVICE
Nachbetreuung und Unterstützung nach Abschluss von
Investitionsprojekten und Unteraufträgen.
ONE-STOP-SHOP FÜR AUSLÄNDISCHE INVESTOREN
UND KÄUFER
Investitionsförderung:
• Unterstützung bei der Auswahl von Investitionsstandorten und Umsetzung von Investitionsprojekten.
• Bereitstellung aller relevanten Informationen zu
Geschäftschancen und Investitionsanreizen.
• Auswahl geeigneter Immobilien und Bauflächen für
Produktionsstätten, Büros etc.
• Unterstützung bei der Herstellung und Pflege von
Kontakten zu lettischen Geschäftspartnern.
• Informationen zu Investitionschancen in Lettland (Investorensuche für lettische Unternehmen und Projekte).
• Unterstützung für Unternehmensgründer.
STAATLICHE FÖRDERPROGRAMME
Umsetzung diverser staatlicher Förderprogramme für
in Lettland ansässige Unternehmen: Fördergelder für
die Teilnahme an internationalen Messen und Handels­
missionen, Beratung, Modernisierung der geschäftlichen
Infrastruktur, Entwicklung neuer Produkte und Technologien, Weiterbildung von Mitarbeitern.
INFORMATIONEN ZUM EUROPÄISCHEN
BINNENMARKT
Die lettische Zweigstelle des Enterprise Europe ­Network
(EEN) ist in die LIAA integriert und informiert über
Richtlinien, Gesetzgebung, Verordnungen und Handelssysteme der Europäischen Union. Gleichzeitig werden
Geschäftspartner innerhalb des EEN-Netzwerks in
47 Ländern rund um den Globus vermittelt.
35
INTERNATIONALES UND REGIONALES NETZWERK
Die LIAA ist nicht nur vor Ort in Lettland, sondern in vielen Ländern weltweit aktiv. Durch das dichte Netzwerk
an internationalen Repräsentanzen und die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen in Lettland und im
Ausland verfügt die LIAA über einen direkten Draht zu
relevanten Märkten, Geschäftspartnern und Standorten
und kann so unmittelbar auf die Anforderungen ihrer
Kunden reagieren.
Die LIAA unterhält Repräsentanzen in Minsk (Weißrussland), Peking (China), Kopenhagen (Dänemark), Berlin
(Deutschland), Paris (Frankreich), London (Großbritannien), Tokio (Japan), Vilnius (Litauen), Den Haag (Niederlande), Oslo (Norwegen), Warschau (Polen), Moskau
(Russland), Stockholm (Schweden) und Kiew (Ukraine).
Vertreter der LIAA sind zusätzlich in Deutschland, Finnland, Spanien, der Schweiz, Liechtenstein, Russland,
Indien, Ägypten und Japan tätig.
Die LIAA arbeitet eng mit dem lettischen Außenministerium und Botschaftsvertretungen in 75 Ländern der Welt
zusammen.
Gleichzeitig wird ein intensiver Dialog mit lokalen
­Verwaltungsbezirken und regionalen Entwicklungs­
agenturen gepflegt.
36
AUSLÄNDISCHE REPRÄSENTANZEN
Die Auslandsvertretungen der LIAA stellen Ihnen Informationen zu Investitionsmöglichkeiten in Lettland sowie
zur Gesetzgebung, zum Steuersystem, der wirtschaftlichen Lage und dem Außenhandel zur Verfügung. Sie
fördern und erleichtern die Zusammenarbeit zwischen
lettischen und ausländischen Unternehmen und sind
vor Ort bei der Vermittlung geschäftlicher Ansprech­
partner behilflich.
Weitere Informationen:
www.polarisprocess.com
www.liaa.gov.lv
www.exim.lv
Repräsentanzen der Investitions- und
Wirtschaftsförderungs­agentur Lettland
Repräsentanz in Weißrussland
Botschaft der Republik Lettland
ул. Дорошевича 6а, Minsk 220013
Tel.: +375 17 284 7654
Fax: +375 17 284 7494
E-Mail: [email protected]
Repräsentanz in China
Botschaft der Republik Lettland
Unit 71, Green Land Garden No 1A
Green Land Road,
Chaoyang District, Beijing 100016
Tel.: +86 10 64333863
Fax: +86 10 64333810
E-Mail: [email protected]
Repräsentanz in Japan
Botschaft der Republik Lettland
37–11 Kamiyama-cho, Shibuya-ku,
Tokyo, 150-0047
Tel.: +81 33467 6888
Fax: +81 33467 6897
E-Mail: [email protected]
Repräsentanz in Litauen
Botschaft der Republik Lettland
M.K.Čiurlionio gatvė 76,
LT-03100, Vilnius
Tel.: +370 52131140
Fax: +370 52131130
E-Mail: [email protected]
Repräsentanz in Dänemark
Botschaft der Republik Lettland
Rosbæksvej 17, DK-2100,
Copenhagen
Tel.: +45 60220751
Fax: +45 39276173
E-Mail: [email protected]
Repräsentanz in den Niederlanden
Botschaft der Republik Lettland
Koninginnegracht 27,
2514 AB,‘s-Gravenhage
Tel.: +31 703065007
Fax: +31 703065009
E-Mail: [email protected]
Repräsentanz in Frankreich
Botschaft der Republik Lettland
6, villa Saïd, 75116 Paris
Tel.: +33 1 53 64 58 15
Fax: +33 1 53 64 5819
E-Mail: [email protected]
Repräsentanz in Norwegen
Embassy of the Republic of Latvia
Bygdøy Allé 76, Post Box 3163
Elisenberg, 0208 Oslo
Tel.: +47 22 542 286
Fax: +47 22 546 426
E-Mail: [email protected]
Außenwirtschaftsbüro in Deutschland
Botschaft der Republik Lettland
Reinerzstr. 40–41, D-14193 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 609 29 421
Fax: +49 (0) 30 609 29 420
E-Mail: [email protected]
Repräsentanz in der
Russischen Föderation
Botschaft der Republik Lettland
Ул. Чаплыгина, 105062, Moscow
Tel./Fax: +7 495 7301834
E-Mail: [email protected]
Repräsentanz in Schweden
Botschaft der Republik Lettland
Odengatan 5, Box 19167,
10432 Stockholm
Tel.: +46 8 7006311
Fax: +46 8 140 151
E-Mail: [email protected]
Repräsentanz im
Vereinigten Königreich
45 Nottingham Place,
London, W1U 5LY
Tel.: +44 (0) 2072298173
Fax: +44 (0) 2073120042
E-Mail: [email protected]
Repräsentanz in der Ukraine
Botschaft der Republik Lettland
вул. Івана Мазепи 6 Б,
01901, Kiev
Tel.: +38 044 4960203
Fax: +38 044 4960204
E-Mail: [email protected]
Repräsentanz in Polen
Botschaft der Republik Lettland
ul. Królowej Aldony 19,
03-928 Warszawa
Tel.: +48 226164017
Fax: +48 22 617 11 06
E-Mail: [email protected]
37
Abkürzungsverzeichnis
Die folgenden Abkürzungen werden in diesem Bericht verwendet:
ADI
Ausländische Direktinvestitionen
AGAktiengesellschaft
BIPBruttoinlandsprodukt
EFTA
European Free Trade Association
EU
Europäische Union
EUREuro
EWR
Europäischer Wirtschaftsraum
FCMC
Financial Capital and Market Commission
F & E
Forschung und Entwicklung
FICIL
Foreign Investors’ Council in Latvia
GAAP
Generally Accepted Accounting Principles
GmbH
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GUS
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten
ICSID
International Centre for Settlement of Investment Disputes
IFRS
International Financial Reporting Standards
ISP
Internet Service Provider
ITInformationstechnologie
KMU
Kleine und mittlere Unternehmen
LIAA
Investitions- und Wirtschaftsförderungsagentur Lettland (lettisch: Latvijas Investīciju un attīstības aģentūra)
MwStMehrwertsteuer
OECD
Organisation for Economic Cooperation and Development
RoPax
Kombiniertes Fracht- (Roll On/Roll Off ) und Passagierschiff
RoRo
Frachtschiff (Roll On/Roll Off )
SEA
Staatliche Arbeitsagentur Lettland (englisch: State Employment Agency)
SRS
Lettische Steuerbehörde (englisch: State Revenue Service)
UNCITRAL United Nations Commission on International Trade Law
38
n!
e
g
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l
n
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en S
n
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ö
k
r
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in der Stadtverwaltung.
Kontakt:
:
Stadtverwaltung Liepaja
Abteilung für Entwicklung
Rožu iela 6, Liepaja
E-Mail: [email protected]
Telefon: +371 63404755
www.investinliepaja.lv