Delta Flyer 2012 + - Trekdinner Mittelhessen

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Delta Flyer 2012 + - Trekdinner Mittelhessen
Inhaltsverzeichnis
News vom Trekdinner / Impressum
Seite 3 – 4
TD Mittelhessen feiert sein 20-jähriges Jubiläum
Seite 5 – 8
Das Kinojahr 2012
Seite 9 – 13
Trekdinner United VII
Seite 14 – 15
25 Jahre Star Trek – The Next Generation
Seite 16 – 21
Wie ich zum Trekdinner … S. 21, 23, 36, 42, 70, 81, 86, 95, 109, 118, 126, 137, 149
Shatner and me
Seite 22 – 23
35 Jahre Star Wars
Seite 24 – 29
Planet der Affen: Prevolution (BluRay)
Seite 30 – 31
Richard Dean Anderson
Seite 32 – 35
The Dark Knight Rises
Seite 37 – 39
Siggi Schwarz – A tribute to Gary Moore
Seite 40 – 41
Fantasy Filmfest 2012
Seite 44 – 49
Guten Morgen Mr. Phelps
Seite 50 – 51
Klingolaus meint …
Seite 52 – 54
Im Andenken an Lara, Nicole und Vulkan
Seite 55 – 57
Prometheus – Filmkritik / Prometheus – Dunkle Signale
Seite 58 – 61
Der Feind im Hintergrund
Seite 62 – 63
20 Jahre Deep Space Nine
Seite 63 – 69
Neue Star Trek Romane aus dem Cross Cult Verlag
Seite 71 – 75
Ode an den Klingolaus / Weihnachtslied
Seite 76 – 78
Total Recall 2012
Seite 79 – 80
Nachruf auf Ray Bradbury
Seite 82 – 83
Besuch vom TD MH im Europäischen Parlament
Seite 84 – 86
50 Jahre James Bond im Kino
Seite 87 – 94
„Angeslpit – Wallstreet Massacre“
Seite 96
Der Hobbit – eine unerwartete Reise
Seite 97 – 99
Trekkies treffen Winnetou IX
Seite 100 – 103
Dominic Keating in Mannheim
Seite 104 – 106
80 Jahre Johnny Cash
Seite 107 – 108
Schiffe versenken mit Aliens ?
Seite 110 – 111
Offshore ??? Was macht man da ?
Seite 112 – 114
70 Jahre Harrison Ford
Seite 115 – 117
FedCon XXI
Seite 119 – 121
Emili Autumn – Fight like a girl
Seite 121 – 122
Marvel’s the Avengers
Seite 123 – 126
The people vs. George Luca
Seite 128 – 129
Autoren-Lesung von und mit Tommy Krappweis
Seite 130 – 131
Coole neue Serien
Seite 132 – 137
Die Prophezeiung der Maya
Seite 138 – 142
Men in Black 3
Seite 143 – 145
Begleiter, Beschützer und Freunde ….
Seite 145 – 148
Zum Gedenken an Neil Armstrong
Seite 150 – 152
Stargate Technik
Seite 153 – 156
Jubiläen, Geburtstage in 2013 etc.
Seite 157
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News vom Trekdinner Mittelhessen
Trekdinner Termine für 2013
Die folgenden Trekdinner-Termine sind vorläufig. Bitte achtet auf Änderungen auf
unserer Internetseite. Die Trekdinner im Juni und Dezember entfallen zugunsten
des Grill-Trek bzw. der X-Mas-Trek-Weihnachtsfeier.
12.01.2013: Wetzlar - 02.02.2013: Linden - 02.03.2013: Wetzlar - 06.04.2013:
Linden - 04.05.2013: Wetzlar - 01.06.2013: Grill-Trek (Wetzlar) - 06.07.2013:
Linden - Juli / August: Rhein-Trek - 07.09.2013: Wetzlar - 05.10.2013: Linden 02.11.2013: Wetzlar - 30.11.2013: X-Mas Trek (Weihnachtsfeier), Gießen
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gemeinsame Kinobesuche werden auch 2013 wieder am Dinner
besprochen und ggf. auf der Website ausgewiesen;
unsere 10. Jubiläumsfahrt zu den Karl-May-Festspielen nach
Elspe folgt 2014;
falls ihr Anregungen habt, bitte sprecht sie am Dinner an oder
schickt diese an: [email protected]
Location und Termine können sich im Einzelfall ändern! Änderungsinfos
erscheinen auf der Website und ggf. per Newsletter, im STBoard.de, auf
Facebook und in der wkw-Gruppe.
Events und Unternehmungen 2013
Auch im kommenden Jahr wird es wieder unsere traditionellen Events geben. Die
Termine hierfür stehen teilweise schon in unserem Termin-kalender. Beachtet
bitte die News-Rubrik auf der Website und den Terminkalender. Folgende Events
und Unternehmungen stehen bislang fest:
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- 09.-12.05.13: FedCon, Düsseldorf
- 19.05.2013: Star Trek 12 / Kinonacht Marburg
- Juli / August: Rhein-Trek
24.07.2013: Tagesfahrt zur „Star Wars Celebration II Europe“, Essen
- 30. / 31.08.2013: Trekdinner United VIII: Moviepark (Bottrop)
- 11.-13.10.2013: RingCon, Bonn
Besuch auf der Jedicon in Düsseldorf
Grill-Trek 2013
X-Mas-Trek 2012: Weihnachtsfeier des Trekdinner Mittelhessen
Mitarbeit beim Delta Flyer 2013
Wenn Ihr Interesse daran habt, für den nächsten Delta Flyer einen Artikel,
Bericht, eine Kritik oder einen anderen Beitrag zu schreiben, dann sprecht
einfach Frank oder Sonja an.
Viel Spaß beim Lesen! LLAP
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Impressum
Herausgeber des Delta Flyer: Trekdinner Mittelhessen Mitglieder
- Frank Baring
- Andreas Greb
- Harald Latus
- Klaus May
- Scotty Olbort
- Sonja Seng
- Thorsten Walch
- Jeannette Brandl
- Rainer Kuhn
- Nicole Mahaney
- Stefan Menz
- Marco Schäfer
- Sabine Walch
- Thorsten Weiss
Kontakt
Email: [email protected]
Web: http://www.trekdinner-mittelhessen.de
Copyright
Als Herausgeber eines jährlichen Fanmagazins sind wir bemüht, stets die Urheberrechte anderer zu
beachten bzw. auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen. Der Delta Flyer erscheint
jährlich einmal zu unserer Weihnachtsfeier in einer Auflage von ca. 30 Exemplaren. Jeder Besucher der
Weihnachtsfeier erhält ein Exemplar. Eine Nachbestellung ist in der Regel nicht möglich. Die
Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der kommerziellen Verwertung bedürfen unserer
schriftlichen Zustimmung bzw. des jeweiligen Autors einzelner Beiträge. Star Trek, Star Trek - The
Original Series, Star Trek - The Next Generation, Star Trek - Deep Space Nine, Star Trek - Voyager und
Enterprise sind eingetragene Warenzeichen von Paramount. Star Wars und damit verbundene
Markenzeichen, Logos, Titel und Namen sind Eigentum von Lucasfilm Ltd. “Twentieth Century Fox”,
“Fox” und ihre Logos sind Eigentum der Twentieth Century Fox Film Corporation. Die Verwendung von
verwandtem Bildmaterial und Logos sowie Schriftarten in diesem Fanmagazin dient ausschließlich
privaten und nicht kommerziellen Zwecken.
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VOR LANGER ZEIT IN EINER GALAXIS
GANZ IN DER NÄHE DAS TREKDINNER MITTELHESSEN FEIERT
FEIERT
SEIN 20JÄHRIGES BESTEHEN
von Thorsten Walch
Nein, dies soll nun KEIN weiterer Artikel in dieser DELTA FLYER-Ausgabe
werden, der mit Worten beginnt, die so ähnlich klingen wie „Ach, ist das auch
schon so lange her...“ - doch gewissermaßen sind diese Worte ja soeben gefallen
und aus diesem Grund wollen wir sie denn auch da belassen, wo sie gerade
stehen, denn ein Anfang fällt mir hier verhältnismäßig schwer ...
Das TrekDinner Mittelhessen (von bösen Hobbit- oder Elbenzungen auch schon
mal als „TrekDinner Mittelerde“ bezeichnet) kennt ihr ja nun wirklich alle, ihr seid
ja schließlich (fast) alle (fast) immer mit dabei.
Einmal im Monat, an jedem ersten Samstag des Monats genaugenommen,
treffen wir uns (fast) alle wechselweise in Wetzlar (dort gegenwärtig in BELLI'S
BOOTSHAUS) und in Gießen-Linden (dort zur Zeit im ALTEN BAHNHOF) und
plaudern, babbeln, labern, schnacken und klönen über STAR TREK, STAR
WARS, DER HERR DER RINGE, phantastische Filme und -serien und auch Kino
allgemein und weiß der Geier noch alles, was uns ebenso im Leben Spaß und
Freude macht oder sonst wie beschäftigt, und manchmal schauen wir uns
gemeinsam ausgewählte Filme im Kino an, treffen uns einmal jährlich mit
anderen STAR TREK- und/oder Science Fiction/Phantastik-Stammtischen zum
TrekDinner United und nach Elspe zum dortigen Karl May-Festival fahren wir
ebenfalls (fast – okay, ich höre jetzt mit dem „fast“ auf, versprochen!) alle und
dann sind da noch diverse andere Dinge wie Geburtstagsfeiern und so weiter und
so fort.
Man kann mit Fug und Recht sagen, dass das TrekDinner Mittelhessen in der
deutschen STAR TREK- und Phantastik-Szene eine feste Größe ist. Kurz und gut
gesagt: Man kennt und (hoffentlich!) schätzt uns.
Seit zwanzig Jahren geht das nun schon so, … unsere Weihnachtsfeier in diesem
Jahr steht ganz im Zeichen unseres persönlichen Dinner-Jubiläums. Aus diesem
Grund möchten wir nun eine kleine Zeitreise in das beschauliche Jahr 1992
machen und uns ansehen, wie das alles eigentlich anfangen hat – natürlich kann
ich dabei nur aus meiner eigenen Perspektive sprechen, aber ihr selbst habt eure
persönliche „Wie ich zum Trekdinner Mittelhessen kam“-Geschichte ja bereits an
anderer Stelle in diesem DELTA FLYER erzählt. Aaaaaalso:
Ich selbst bin dem STAR TREK- und SciFi-Fandom bereits seit den 70er Jahren
treu. In den 80er Jahren habe ich nacheinander mal einen STAR WARS-, einen
STAR TREK- und einen allgemeinen Science Fiction-Fanclub geleitet. Solche
Clubs arbeiteten (man bedenke, dass es ja noch kein Internet gab, jedenfalls
nicht für den Hausgebrauch!) damals auf postalischer Basis, man veröffentlichte
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Fanzine und verschickte diese per Post, auch der größte Teil der Kontakte fand
auf dem Briefweg statt – natürlich traf man sich auch immer wieder einmal.
Irgendwann hörte man mehr und mehr von einer neuen Mode im Fandom, sich
zu sogenannten „TrekDinners“ zu treffen – Stammtische, bei denen die STAR
TREK-Fans in Restaurants oder auch privat regelmäßig zusammen kamen, um
sich gemeinsam ihrem Hobby zu widmen.
Gerne wäre ich damals auch mal zu einem TrekDinner gegangen, aber unser
gutes altes Mittelhessen war diesbezüglich die reinste Diaspora – außer mir
selbst schien es in der Gegend einfach kaum andere STAR TREK- , STAR
WARS- oder sonst was für Fans zu geben – von reichlich Fußballfans mal
abgesehen. Die einzigen weiteren „Trekker“ waren – neben meiner damaligen
Freundin - der leider viel zu früh verstorbene Ralf-Thomas „Vulcan“ Landau sowie
Hans-Joachim Conradi, mit denen ich mich des Öfteren traf – eine ebenfalls
STAR TREK-begeisterte Bekannte von mir war vor einer Weile weggezogen.
Jedenfalls reichte das noch nicht für ein Dinner.
Die Hochburg des deutschen Science Fiction-Fandoms lag damals in Nordrhein
Westfalen, genau genommen im Ruhrgebiet in der Gegend um Bottrop,
Oberhausen und Bochum. Dank einiger Fandom-Freunde von dort lernte ich ein
paar der dortigen TrekDinner kennen und kam dort auch mit meiner bereits
erwähnten ehemaligen Freundin und Ex-Verlobten (...und jetzigen Ehefrau)
zusammen. Doch so schön das alles war, es gab vor meiner eigenen Haustür
eben kein TrekDinner, Ende Gelände und duster in Bottrop.
Das änderte sich erst, als ich Anfang 1992 einen Brief von einem jungen Mann
namens Markus Langer erhielt, der gar nicht so weit entfernt in dem kleinen Ort
Biskirchen lebte. Markus hatte meine Adresse durch einen STAR TREK-Club, in
dem ich Mitglied war, gefunden. Er schrieb mir, dass er gerne ein TrekDinner im
Raum Wetzlar-Gießen ins Leben rufen wollte und fragte an, ob ich daran
interessiert sei. Obwohl ich der Sache so gut wie keine Chancen einräumte, lud
ich Markus zu mir nach Hause ein, und wir lernten uns persönlich kennen.
Markus erzählte mir, dass er durch seine Mitgliedschaften in unterschiedlichen
STAR TREK-Clubs verschiedene andere STAR TREK-Fans in der Gegend
aufgetan und bereits kontaktiert habe, und nach einigem Hin und Her
beschlossen wir, ein „Test-Dinner“ stattfinden zu lassen, um zu sehen, wie viele
Leute denn kommen würden und ob diese daran interessiert seien, eine
regelmäßige Angelegenheit daraus zu machen. Da der größte Teil dieser Leute
aus dem Raum Gießen stammten, sollte auch das Dinner dort stattfinden, da
allein ich aus Wetzlar kam.
Im Mai 1992 war es dann so weit – ehrlich gesagt kann ich mich nicht mehr daran
erinnern, in welchem Lokal wir uns damals trafen (das spielt ja auch nicht wirklich
eine Rolle, aber fragt mal Z., der weiß es möglicherweise noch), jedenfalls waren
wir – für mich eine kleine Sensation! - um die 20 Personen, von denen zumindest
der bereits eben erwähnte Thomas „Z.“ Znarowski noch immer mit dabei ist.
Das erste TrekDinner Gießen verlief noch relativ ruhig, da sich die Leute ja erst
einmal kennen lernen mussten, aber am Ende des Abends hatte es allen doch
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recht gut gefallen, und man beschloss allerseits, sich weiterhin zu treffen. Es
vergingen jedoch ein paar Monate, ehe es zum zweiten TrekDinner Gießen kam.
Als neue TrekDinner-Location wurde das Gießener Gasthaus ZUR POST
ausgewählt, das für die nächsten paar Jahre dann auch das Stammlokal blieb.
Das TrekDinner Gießen wuchs und gedieh. Als Termin war schnell der jeweils
erste Samstag des Monats gefunden, und eigentlich kamen bei jedem Treffen
mehr Leute – man darf nicht vergessen, dass die 90er Jahre die Blütezeit des
STAR TREK-Fandoms waren, und überall begeisterten sich mehr und mehr
Leute insbesondere für STAR TREK – THE NEXT GENERATION sowie die
beiden Nachfolgeserien DEEP SPACE NINE und VOYAGER, aber auch für
andere Klassiker aus dieser Zeit wie BABYLON 5, AKTE X oder SPACE 2063.
Ich kann mich noch an ein TrekDinner in einem Sommer in den 90er Jahren
erinnern, an dem die Gaststätte ZUR POST den normalen Gastbetrieb einstellen
und das TrekDinner Gießen zur geschlossenen Gesellschaft machen musste, da
um die 80 Personen (!!!) erschienen waren.
In dieser Zeit erschien auch die erste Ausgabe des RUNABOUT, des TrekDinnerinternen Fanzines (sozusagen der Vorläufer des DELTA FLYER), das ich selbst
mit einigen anderen Leuten vom Dinner monatlich herausgab (... was natürlich
eine Heidenarbeit war, aber es machte immer großen Spaß!), die alljährlichen
Weihnachtsfeiern nebst STAR TREK-Weihnachtslied etablierten sich und auch
der Klingolaus erlebte seine Geburtsstunde (... aber das ist nun eine völlig andere
Geschichte) – kurz gesagt, es war eine tolle Zeit. Damals entwickelte sich
Mittelhessen Dank des TrekDinner Gießen gar zu einer neuen Hochburg des
STAR TREK- und Science Fiction-Fandoms.
Ein ganz persönlicher Höhepunkt war für mich und natürlich auch für meine Frau
Sabine unsere Hochzeit am 31. Juli des Jahres 1995. Diese wurde – Dank
unserer Freunde vom TrekDinner Gießen, die unsere eigentlich gar nicht
geplante Hochzeitsparty auf der Grube Ferni in Gießen-Linden organisierten, zu
einem DER STAR TREK-Fan-Events dieser Zeit schlechthin und ist in manchen
Kreisen bis zum heutigen Tage legendär – es ist schade für all diejenigen, die
damals nicht dabei gewesen sind, das kann ich – und auch Sabine! - bis heute
versichern. Wer kann schon sagen, dass er eine Hochzeitstorte in Form der
ENTERPRISE hatte?
Auch wegen der großen Besucherzahlen wurde Ende der 90er Jahre dann gar
ein eingetragener Verein aus dem TrekDinner Gießen – der FAR BEYOND e.V.
entstand.
Da der STAR TREK-Boom in Deutschland immer größer wurde, schaffte es der
FAR BEYOND e.V. gar in die Schlagzeilen der großen Tageszeitungen. Grund
dafür waren überregionale Vereinsaktionen, während denen Mitglieder des
Vereins ein Unterhaltungsproramm mit Kinderschminken, Fotos zusammen mit
kostümierten Fans und Gewinnspielen performten. Damals traten die FAR
BEYONDler mehrmals mit Charles Rettinghaus (dem deutschen Sprecher von
Geordi LaForge) und Wolfgang Bahro (einer der Hauptdarsteller aus der Daily
Soap GUTE ZEITEN, SCHLECHTE ZEITEN und selbst ein großer STAR TREKund Science Fiction-Fan) bei verschiedenen Veranstaltungen auf. Bei einer Groß-
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Veranstaltung im nordrhein-westfälischen Herten lernten wir Mr. Spocks deutsche
Stimme Herbert Weicker kurz vor dessen tragischem Unfalltod im Jahr 1997
kennen, ferner den damaligen VIVA-Moderator Mola Adebisi („MOLA! MOLA!“) bis heute ist insbesondere diese Aktion bei den Leuten, die dabei gewesen
waren, unvergessen, fragt beispielsweise mal Z. („...der Blaue, der Blaue...“)!
Zu Beginn des neuen Jahrtausend ließ dann der allgemeine STAR TREK-Boom
nach und die Besucherzahlen des TrekDinners Gießen relativierten sich – auch
war die Zeit der großen Vereinsaktivitäten mittlerweile leider vorbei.
Natürlich wechselte auch immer wieder einmal die Stammbesetzung des
TrekDinners Gießen – Leute zogen in andere Gegenden oder verließen das
Dinner aus verschiedenen Gründen, dafür kamen immer wieder neue, nette
Leute dazu, von denen wiederum bis heute einige Stammgäste (und mittlerweile
gar Hauptverantwortliche) geblieben sind – an dieser Stelle seien Frank
„Spacedog“ Baring und Rainer „Kuhnwalker“ (den Namen wird er eh nicht mehr
los...) Kuhn erwähnt.
Nachdem der FAR BEYOND e.V. aufgelöst worden war, kam es dann zu einer
neuen Ära für unser heimisches TrekDinner – aus dem TrekDinner Gießen wurde
während des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends (... das klingt wundervoll
episch, oder?) das TrekDinner Mittelhessen, das im Wechsel in Wetzlar und in
Gießen stattfindet. Genau das ist bis heute der Stand der Dinge. Somit feiert
eigentlich nicht das TrekDinner Mittelhessen sein 20.-jähriges Bestehen in
diesem Jahr, sondern DAS TrekDinner IN Mittelhessen. Aber wen soll das nun
stören? Mich nicht, und euch sicherlich ebenso wenig.
Nein, wir sind keine 80 Personen mehr wie einst in den 90er Jahren. Wir sind nur
noch um die 15. Aber für heutige Verhältnisse, in denen sich das STAR TREKund sonstige Phantastik-Fandom in weiten Teilen im Internet abspielt, ist das
alles andere als schlecht. Wir befassen uns nicht mehr fast ausschließlich mit
STAR TREK, es gibt mittlerweile auch viele andere interessante Sachen. Aber
STAR TREK und seine Ideologie sind immer noch ein Leitmotiv für uns und nicht
nur eines unter vielen.
Frank, Rainer und Z. habe ich bereits erwähnt, wir vier organisieren das Dinner
gemeinsam. Tatkräftige Unterstützung bekommen wir dabei von Sonja Seng, die
ebenfalls seit etlichen Jahren beim TrekDinner Mittelhessen dabei ist. Wir haben
gute Kontakte zu anderen TrekDinnern. Wir besuchen uns gegenseitig. So soll's
eigentlich auch sein – und uneigentlich auch.
Und ihr? Naja, ihr SEID das TrekDinner Mittelhessen, denn ohne Besucher gäbe
es kein TrekDinner.
Wir sehen uns auch im kommenden Jahr. Auf dem monatlichen TrekDinner. Auf
der FEDCON. In Elspe. Beim TrekDinner United. Natürlich auch im Kino beim
neuesten STAR TREK-Film.
LIVE LONG AND PROSPER, TREKDINNER MITTELHESSEN!
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DAS KINOJAHR 2012
von Rainer Kuhn
Wurde Mitte der Neunziger noch über die zunehmende Schwemme an
Fortsetzungen in den Medien gemeckert, ist bis zum heutigen Tag noch viel mehr
dazu gekommen. Reboots, Remakes, 3D, IMAX um nur ein paar technische
Stichworte zu nennen. All dies gepaart mit inhaltlichen Trends der Marken „Aus
Alt mach Neu“, „Fantasy Mehrteiler“ und natürlich sehr aktuell
„Superheldenverfilmungen“ sowie Megabudgets in Größen-ordnungen, dass
Titanic mit seinen 200 Millionen $ Budget längst aus den Top Ten der teuersten
Filme aller Zeiten verschwunden ist.
Dabei wird allerdings seit Jahren ein Vorwurf laut: Fällt den Machern in Hollywood
denn partout nix mehr Neues ein?
Nu mal langsam mit den jungen Pferden, denn ehrlich bei dieser Masse an
Filmen, die einen innerhalb eines Jahres begegnen, kann man schon mal den
Überblick verlieren. Es findet sich das eine oder andere Schätzchen, das nur
nicht immer von der großen Masse der Kino-gänger besucht wird, also lasst uns
schauen was das Kinojahr 2012 so alles geboten hat.
Der Stummfilm
Ja wie? Echt kein Scherz? Nee, kann doch net wahr sein? Ihr wollt uns verkohlen
…
Das Drama um einen Stummfilmstar, der in der aufkommenden Tonfilmära einer
jungen Darstellerin zum Erfolg verhilft, aber selber den Übergang in das neue
Zeitalter nicht schafft, sorgte für gewaltiges Aufsehen. Technisch in jeder Hinsicht
wie ein klassischer Stummfilm gedreht, sorgten Inszenierung und die
darstellerische Leistung der Schauspieler dafür, dass dieses Wagnis ein voller
Erfolg wurde, wovon fünf Oscars alleine schon zeugen. Der europäischen
Produktion gelang es auch sich als kleine, feine Perle in Hollywood zu etablieren:
„The Artist“, Budget: 15 Millionen, Einspiel USA: 44 Millionen.
Der Puppenfilm
Die Muppets sind einfach unverwüstlich. Und nehmen es noch immer mit dem
Computerzeitalter auf ... und das Publikum zeigt deutlich was für einen Spaß sie
mit Kermit, Miß Piggy, Fozzie, Gonzo und den Anderen haben. Da darf in Zukunft
noch mehr kommen. „Die Muppets“, Budget 45 Millionen, Einspiel USA 88
Millionen.
Der Vampirfilm
Bei „Twilight“ die Teenies kreischen, bei „Underworld“ wir Großen lassen uns die
Knie erweichen. Robert Pattinson auf der einen, Kate Beckinsale auf der anderen
Seite sorgen für mäschtisch Herzkloppe. OOOOOOOOOOkay, die Teenies sind
in diesem Duell der Zähnefletscher die Sieger. Der neue Underworld mit der
zurück gekehrten Hauptdarstellerin hat nur 85 Minuten, um sich sein Publikum
wieder zu erobern und gibt sich bestmöglich Mühe. Doch der durchaus
interessante Plot hätte mehr Laufzeit verdient gehabt, so steht die Action klar im
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Vordergrund. Bei Twilight steuert alles wie einst bei Potters Harry auf das große
Finale zu und da hält es keinen Fan dieser Reihe auf dem heimischen Sofa.
„Twilight - Breaking Dawn“ Budget 110 Millionen, Einspiel USA 281 Millionen
„Underworld 4“ Budget 70 Millionen, Einspiel USA 62 Millionen
Die Megaflops
Man nehme ein altes Abenteuerbuch und ein altes Gesellschaftsspiel und
verfilme beides mit ordentlich ÄÄÄÄÄÄÄÄkschn und einem attraktiven,
unbekannten Hauptdarsteller der in beiden Werken seinen trainierten Body
zeigen darf, sich mit Aliens knüppelt, dass es nur so rummst im Karton. Wenn
dieser Akteur dann noch auf den Familiennamen „Kitsch“ hört, kann es an dieser
Stelle leider nur heißen: Nomen est Omen oder schlicht und ergreifend:
MEGABRÜLL!!!
OK, die Filme machen ja wohl schon Spaß beim Gucken, aber bei dem
getroffenen Aufwand im finanziellen Bereich ist weniger den Filmen selbst,
sondern den Produktionsfirmen der Irrsinn ins Hirn geraten, da deren
Werbestrategie nur auf Plattitüden und Klischees aufgebaut war. Das Publikum
strafte beide Werke mit höchst bescheidener Beachtung ab.
„John Carter“ Budget 250 Millionen, Einspiel USA 73 Millionen
„Battleship“ Budget 209 Millionen, Einspiel USA 65 Millionen
Die kleine, feine Perle
Im Gegensatz dazu zeigt dieses Werk, um ein paar junge Heißsporne, die auf
rätselhafte Weise zu übermenschlichen Fähigkeiten kommen und einer von ihnen
definitiv nicht in der Lage ist, damit umzugehen, wie mit vergleichsweise
bescheidenem Aufwand maximale Wirkung beim Betrachter entsteht. So zeigt
sich das seit den Tagen des ersten, preiswert gedrehten „Terminator“ noch immer
Werke aus einer kleinen Ecke kommend beeindrucken können.
„Chronicle“ Budget 12 Millionen, Einspiel USA 64 Millionen
Der Neue ... und wieder ohne Arnold
Wir hatten Terminator ohne ihn, Conan ebenso. Da sind aller guten Dinge doch
drei, oder? Wenn das aber in der Endkonsequenz bedeutet die dritte Pleite
hintereinander zu schieben, sollte man sich ein paar warme Gedanken machen.
„Total Recall“ hat mit Colin Farell zweifellos den besseren Darsteller und inhaltlich
wurde sich offenkundig große Mühe gegeben mit einem veränderten Szenario
und einem enorm tricktechnischen Aufwand den Zuschauern viel zu bieten, doch
scheint der größte Effekt den Zuschauern doch zu fehlen: Arnold
Schwarzenegger.
„Total Recall“ Budget 125 Millionen, Einspiel USA ca. 65 Mio. (läuft noch)
Fortsetzungen, die die Welt nicht brauchte
Eigentlich zwei aktuelle Trends, die hier aufeinander treffen und zwei
Hauptdarsteller, Nicolas Cage und Sam Worthingten, welche nicht zum
Schlechtesten gehören was Hollywood zu bieten hat. Ja und die ersten Filme
selbst sind eigentlich auch nicht so übel gewesen. Nur ... große Erfolge waren sie
auch nicht gerade. Also die Gretchenfrage: Warum die Fortsetzung, noch dazu,
wenn sich allem Anschein nach qualitativ nix oder nur wenig gegenüber dem
Vorgänger geändert hat? Eine weltbewegende Frage für Kinogänger, Kritiker,
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Philosophen, Erich von Däniken und Geschichtsdidaktiker. Ich fürchte nur ... die
haben all keine Lust sich damit zu befassen. Wie auch das restliche Publikum.
„Ghost Rider – Spirit of Vengeance“ Budget 57 Mio., Einspiel USA 51 Mio.
„Zorn der Titanen“ Budget 150 Millionen, Einspiel USA 83 Millionen
Remake Oder Reboot?
So lautet im Fall des vierten Spiderman die Frage. Mit Andrew Garfield als neuem
Hauptakteur wird nach - aus der Sicht vieler Fans - viel zu kurzer Zeit erneut auf
den Anfang gegangen. Doch wurde die Story derart gegenüber dem ersten Film
mit Tobey Maguire verändert, das von einer Eins zu Eins Erneuerung nicht die
Rede sein kann ... glücklicherweise. Unter recht unglücklichen Umständen
begonnen, hat Regisseur Marc Webb das Bestmögliche aus dem Film
herausgeholt und die Neugierde auf weitere Abenteuer entfacht. Das Publikum
folgte dem gerne ... aber als Fortsetzung hätte es genauso funktioniert.
„The Amazing Spiderman“ Budget 230 Millionen, Einspiel USA ca. 270 Millionen
(läuft noch)
Eindeutig ein Remake
Sollen doch die Europäer auch mal Filme wie die Millenium Trilogie machen, die
Hollywood so richtig erstaunen lässt. Dann schnappen die sich die Darsteller und
machen sie zu Akteuren in den großen Blockbustern ... und anschließend
schnappen sie sich auch die Story der Originalfilme und drehen in Windeseile das
Ganze noch mal „Hollywoodgerecht“ nach. Zum Glück mit einem großen
Regisseur wie David Fincher, der mit Daniel Craig und Neuentdeckung Rooney
Mara tatsächlich das Kunststück schafft, erneut den Stoff wirkungsvoll auf die
Leinwand zu bringen. Kritiker und Publikum zeigten sich jedenfalls angetan. Doch
was die „Notwendigkeit“ einer amerikanischen Version betrifft bleibt auch dieses
Werk umstritten.
„The Girl with the Dragon Tattoo“ Budget 90 Mio., Einspiel USA 102 Mio.
Das nächste Buch
Der Herr der Ringe, Twilight, Harry Potter und nun … Die Tribute von Panem. Der
nächste Fantasy Stoff hat die Filmleinwand erreicht ... und mutierte zu einem der
überragenden Überflieger des Jahres. In Länge und Inszenierung nicht
unumstritten, rannte das Publikum in die Kinosäle rein, denn allen voran die
Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence gibt eine großartige Vorstellung. Fortsetzung
folgt.
„The Hunger Games“ Budget 78 Millionen, Einspiel USA 408 Millionen
Der Pixar Film
Selbst die Kritik an „Cars 2“, der so ganz nebenbei trotzdem ein toller Film war,
schadete nicht und auch die Kritik an „Brave“ er wäre zu Disneylike, scheitert
schon aus dem Grund, da die Hauptakteurin ein sehr modernes Frauenbild
darstellt, das aktueller kaum sein könnte. Und die grundsätzliche Qualität der
Animation ist mal wieder einfach nur traumhaft schön zu nennen. Charaktere und
ein Szenario, in das man sich nur verlieben kann. Weiter so Pixar.
„Brave“ Budget 185 Millionen, Einspiel USA ca. 237 Millionen (läuft noch)
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Der Tim Burton Film
Ein überschwänglich graues, morbides Szenario, dazu bitte Johnny Depp und
Helena Bonham Carter als Darsteller und Tim Burton kann sich als Regisseur so
richtig austoben. Wenn er und Depp dann noch passender Weise die gleiche
Leidenschaft für eine 60er Jahre Fernsehserie entdecken und Depp sich bei einer
gemeinsamen Verfilmung sogar erstmals hinter der Kamera als Produzent
engagiert, sollte das Endprodukt Spaß machen. Woran es dann lag, dass ein
sonst sehr folgsam treues Publikum diesmal nicht so recht folgen wollte. Lässt
sich nur vermuten. Inhaltlich schien es nicht alle zu überzeugen, aber es könnte
auch sein dass die zum Teil direkte Konkurrenz großer Blockbuster diesmal
einfach zu übermächtig war. Und es vielleicht auch die eine Vampirgeschichte
zuviel war.
„Dark Shadows“ Budget 150 Millionen, Einspiel USA 79 Millionen
Der schwarze Anzug Film
Naaaaa endlich, wurde aber auch Zeit, Barry Sonnenfeld holte Will Smith,
Tommy Lee Jones und Neuzugang Josh Brolin für eine dritte Alienhatz auf die
Leinwand zurück. Und das mit einer wirklich originellen und spannenden Story.
Es ist alles drin was sich die Fans nur erwarten konnten, wenn auch nicht jeder
Gag sitzt, aber vor allem die zweite Hälfte des Filmes ist eine Wucht. Mission (Die
Letzte?) erfüllt.
„Men in Black 3“ Budget 225 Millionen, Einspiel USA 179 Millionen
Der (Alien?) Film
Er spielt im Alienuniversum, ist aber eigentlich kein Prequel, stellt zwar eine
Verbindung zu den Alienfilmen her, ist aber trotzdem eigenständig.
Als wenn jetzt noch Fragen offen wären ... OOOOOOOOOOOOH MANN!!!
Ridley Scott hat sein ihm ergebenes Publikum ganz schön auf die Folter
gespannt. Und was kam dabei heraus? Ein sehr intelligenter Film, der ein paar
Fragen unbeantwortet lässt. Ein Film, bei dem auffällt, das Scott bei seinen
eigenen Werken geklaut hat ... das aber sehr gut und hochwertig. Vor allem Dank
eines hervorragend aufspielenden Darstellerensembles und eines Endes, das
tatsächlich beides erfüllt: die hergestellte Verbindung zu den Alienfilmen, aber
auch den Weg zu einer eigenständigen Fortsetzung bereitet. Und auf die würde
ich mich sehr freuen.
„Prometheus“ Budget 130 Millionen, Einspiel USA 126 Millionen
DER HAMMER FILM
Marvel hatte mit den Stars seiner Comicverfilmungen den Megadeal gemacht.
Nach den Einzelabenteuern sollten sie alle in einem gewaltig großen Eventfilm
zusammentreffen. Mit Joss Whedon als Regisseur und als Autor traten Robert
Downey Jr. & Co an, um die Welt gemeinsam zu retten. Und mit wie viel Spaß an
der Sache es Joss Whedon gelingt, die Helden erst aufeinander prallen und sie
schließlich vereint gegen eine außerirdische Invasion antreten zu lassen, das ist
geradezu unglaublich. Neben „The Dark Knight Rises“ der absolute Höhepunkt in
diesem Jahr bis dato. Neben einem Großmaß an Spannung fährt der Film ein
Szenario auf, das schlicht und ergreifend gewaltig ist, jeder der Akteure hat seine
Szenen und ein geradezu herrlich brachialer Humor, der trotzdem nie übertrieben
wirkt, kommen voll zur Geltung. Als der Film in die Kinos kam hieß es, dass dies
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ein einmaliges Ereignis sein würde, es keinen weiteren Film dieser Art gäbe.
Dieser Satz hatte nach einem Monat keine Gültigkeit mehr; Fortsetzung folgt ...
selbstverständlich.
„The Avengers“ Budget 220 Millionen, Einspiel USA 625 Millionen
Der 3D Kommentar
Star Wars Episode 1 und Titanic machten uns die Freude wieder auf die
Leinwände zu kommen ... in 3D. Nachträglich konvertiert wie das so schön heißt.
Tja, tausendundeine Meinung kommt da zusammen. Zuerst einmal die Kritik an
den Werken bzw. ihrer technisch erneuerten Ausstattung. Bei Episode 1 gab es
übelste Kritiken, die von Geldmacherei, schlampiger Arbeit und noch üblerem
sprachen, während bei Titanic die Lobeshymnen hier gar nicht hoch genug
ausfallen konnten, ich selbst war in höchstem Maße beeindruckt. Doch ich sage
an dieser Stelle ganz klar aus: Die Begeisterung, dieses schöne Meisterwerk
wieder auf der Kinoleinwand erleben zu dürfen und mit einem regelrechten
Suchtgefühl nach diesem Film das Kino wieder zu verlassen, hätte sich auch
ohne 3D eingestellt. Ob alte epische Werke diese Auffrischung mit aller Gewalt
benötigen, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Bei aller künstlerischen und auch
geschmacklichen Freiheit ist dies der Punkt für mich, wo ich anfange, selbst bei
einer gelungenen Arbeit wie an Titanic diese Art Effekt als unnötig zu betrachten.
Und das Christkind
bringt uns dieses Jahr noch Bond & Baggins.
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Trekdinner United VII
24./25.08.2012
von Michael Dufner
Erstmalig fand das alljährliche Trekdinner-Treffen zweitägig und mit neuem
Organisationsteam statt.
Am Freitag trafen wir uns nachmittags vor dem Kontrollzentrum ESOC der ESA in
Darmstadt. Dort gesellte sich Robert Vogel als „Verbindungsoffizier“ zwischen
ESA und SciFi zu uns. In zwei Gruppen aufgeteilt wurden wir fast zwei Stunden
lang durch alle Anlagen des ESOC geführt.
Es stellte sich heraus, dass die reale
Raum-fahrt sehr wenig mit der
Hollywood-Romantik bzw. –Action
gemein hat, sondern schlichtweg harte
Arbeit ist, die sehr viel Geduld
erfordert. Nichtsdestotrotz gab es
zahlreiche sehr informative Bereiche
zu sehen, wie die Kontrollräume der
einzelnen aktuellen Missionen und die
Raumsonde Rosetta im Maßstab 1:1.
Leider hatte der ESA-Spaceshop bereits geschlossen – die Raumfahrtagentur
hätte ihr nächstjähriges Budget dank uns gesichert gehabt!
Nach der Führung hatten alle
Gelegenheit, in Ruhe in ihren
Unterkünften einzuchecken. Und
um 20 Uhr ging es gleich mit dem
ersten TDU-Trekdinner weiter im
Programm!
Wir genossen den milden Abend im
Biergarten einer alten Frankfurter
Gastwirtschaft und zahlreiche SciFiAnekdoten machten die Runde. Wir
saßen bis spät abends gemütlich
zusammen und beschlossen, diese Gelegenheit jedes Jahr für ein gemeinsames
Trekdinner zu nutzen.
Am samstäglichen Morgen war nicht Ausschlafen angesagt, denn spätestens um
10 Uhr traf man sich am Deutschen Filmmuseum in der Frankfurter Innenstadt.
Das Museumsuferfest mit fast drei Millionen Besuchern an diesem Wochenende
machte die S- und U-Bahnen zum Pflichtprogramm. Bis auf zwei junge Damen
vom Bonner Trekdinner, waren dann auch alle pünktlich vor Ort.
Das Deutsche Filmmuseum bot nach dem Motto „klein aber fein“ für jeden
Cineasten ein gefundenes Fressen. Von den ersten bewegten Bildern über die
Blechtrommel aus dem gleichnamigen deutschen Oscargewinner bis zum Alien-
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Kostüm und Darth Vader Helm (alles natürlich
Originale!) wurden
zahlreiche Schmuckstücke
ausgestellt. Ein Green-Screen mit mehreren
Möglichkeiten, sich in Szenen einzublenden, sorgte
auch für viel Spaß.
Vor dem Filmmuseum nahmen wir dann noch das
offizielle Gruppenfoto auf und das Ziel von
Trekdinner United VIII wurde verkündet: Der Movie
Park Germany in Bottrop wird nächstes Jahr unser
Ziel sein!
Wir genossen anschließend bei Kaiserwetter das
Museumsuferfest mit seinen zahllosen Ständen und
Attraktionen. Unter anderem besichtigten wir die MS
Wissenschaft, einen vom Bundesinnenministerium
umgebauten Binnenfrachter, der nun als Ausstellung über Nachhaltigkeit dient.
Zu guter Letzt trafen wir uns um 16 Uhr vor dem Maintower. Mit rund 200 Meter
Höhe ist der im Jahr 2000 fertig gestellte Wolkenkratzer mit einer
Aussichtsplattform ausgestattet, die einen beeindruckenden Blick über Frankfurt
erlaubt.
Doch zwischen uns und dem luftigen Erlebnis befand sich noch die
Sicherheitsschleuse des Towers. Manche fragten sich, ob der Eingang ein
Zeitportal war, das einen zum 12.09.2001 zurück transportierte. Wie am
Flughafen wurden Taschen und
Besucher durchleuchtet unter
den Augen eines grimmigen
Sicherheitsangestellten. Also alle
bitte
merken:
Bei
der
Zombieapokalypse gibt es für 5
Euro Eintritt nur einen sicheren
Ort auf der Welt!
Vom Aufzug in kürzester Zeit
nach oben katapultiert, bot sich
uns ein Ausblick, der für alle
Schikanen entschädigte! Die bereits tief stehende Sonne tauchte uns und
Frankfurt in ein warmes Licht. Vom kräftigen Wind umtost konnten wir in Ruhe die
für Deutschland so untypische Architektur der Metropole genießen.
Nach einem abschließenden Gruppenfoto ließen wir den Tag in einem nahen
Biergarten ausklingen.
Es waren zwei schöne Tage und wir freuen uns auf Trekdinner United VIII im
Ruhrpott!
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25 JAHRE STAR TREK – THE NEXT GENERATION
EIN VIERTELJAHRHUNDERT MIT CAPTAIN PICARD
& CO.
von Thorsten Walch
25 Jahre – ein volles Vierteljahrhundert! - war es im vergangenen September also
bereits her, seitdem mit STAR TREK – THE NEXT GENERATION eine zweite
Serie um ein Raumschiff namens ENTERPRISE die Fernseh- und einige Jahre
später auch die Kinowelt erblickte und dort hin ging, wo noch kein Mensch ...
nein, wo noch NIEMAND zuvor gewesen ist.
Ein gebührender Anlass für mich also, einen oftmals nostalgischen, manchmal
sentimentalen, aber hoffentlich immer interessanten und informativen Blick
zurück zu werfen auf eine der faszinierendsten Fernsehserien, die jemals
produziert wurden. Dabei aber möchte ich es nicht mit einer trockenen
Entstehungsgeschichte von STAR TREK – THE NEXT GENERATION bewenden
lassen – die steht in dieser Form in etlichen Büchern und Zeitschriften und dürfte
auch in den Specials der DVDs und neuerdings auch der BluRays der Serie zu
finden sein. Nein, wenn schon möchte ich Euch meine ganz persönliche
Geschichte in Sachen STAR TREK – THE NEXT GENERATION – erzählen. Viel
Vergnügen dabei!
Zum ersten Mal hörte ich Anfang 1987 davon, dass es eine zweite STAR TREKFernsehserie geben würde und zwar von einer guten Freundin aus dem Science
Fiction-Fandom, die regelmäßig in den USA zu Besuch war und dort natürlich
gleichfalls rege ihrem – unserem! – Hobby nachging. STAR TREK IV war Ende
1986 erfolgreich in den US-Kinos gelaufen, besagte Freundin hatte den Film, auf
den man hierzulande bis zum März warten musste, bereits gesehen und
schwärmte in den höchsten Tönen davon. Und sie erzählte eine abenteuerlich
klingende Geschichte ...
Bei PARAMOUNT ging man ihr zufolge gerade daran, eine neue STAR TREKFernsehserie zu kreieren. Natürlich würde es wieder um Captain Kirk, Mr. Spock
und den Rest der ENTERPRISE-Crew gehen, allerdings werde die Serie einige
Jahre vor den Kinofilmen spielen. Ich war ein wenig skeptisch, da die Herren
Shatner und Nimoy bereits gestandene Mittfünfziger waren und DeForest Kelley
und James Doohan bereits jeweils 67 Lenze zählten, aber die besagte Freundin
kommentierte dies knapp mit „Das bedeutet eben Arbeit für die MakeUpAbteilung!“. Ferner war die Rede davon, dass es einen neuen Vulkanier an Bord
geben werde, und auch Lt. Illya und Commander Decker aus dem ersten STAR
TREK-Kinofilm wolle man wieder auftauchen lassen.
Eingefleischte Fans haben es wahrscheinlich längst gemerkt, hier hatten sich im
Fandom die – realen! – Nachrichten über eine neue STAR TREK-Serie mit den
Ende der 70er Jahren verworfenen Plänen für die Serie STAR TREK PHASE II
zu Gerüchten vermischt. Die Gerüchte hielten denn auch nicht sonderlich lange.
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Einige Zeit später gab es dann auch wieder neue Gerüchte. Die neue STAR
TREK-Serie werde von einem Schwesternschiff der ENTERPRISE handeln,
eventuell sogar der U.S.S. EXCELSIOR und lediglich DeForest Kelley als Dr.
McCoy sei in der neuen Serie mit von der Partie. Mein Herz als McCoy-Fan von
jeher machte einen wilden Freudensprung.
Bei diesen Gerüchten war ebenfalls ein Fünkchen Wahrheit dabei – da William
Shatner und Leonard Nimoy dies aus verschiedenen Gründen abgelehnt hatten,
hatte sich lediglich DeForest Kelley dazu bereiterklärt, im Pilotfilm und eventuell
bei einigen weiteren kleinen Gastauftritten mitzuwirken.
Auch diese Gerüchte wurden schnell vom damals offiziellen amerikanischen
STAR TREK-Fanclub dementiert – man bedenke, dass das Internet im Jahr
1987, jedenfalls für den Hausgebrauch, noch eine wilde Utopie war. Doch allein
die Gerüchte - rund um die neue STAR TREK-Fernsehserie - hätten in den
darauf folgenden Wochen und Monaten gleich mehrere Artikel wie diesen hier
gefüllt. Daher lassen wir es also damit bewenden.
Die ersten stichhaltigen Informationen über die neue STAR TREK-Fernsehserie
gab es dann ab dem späten Frühjahr. Die neue Serie sollte den Titel STAR TREK
– THE NEXT GENERATION tragen und rund hundert Jahre nach der
Originalserie spielen – im ersten Moment lange Gesichter, da Kirk, Spock & Co.
dann ja lange tot sein würden. Es ging wieder um ein Raumschiff namens
ENTERPRISE (ein Strahlen!), das dort ansetzen würde, wo und wie man es aus
dem bisherigen STAR TREK-Universum gewohnt war – in den unendlichen
Weiten des Weltraums. Allerdings würde es neue Feinde geben, während die
Klingonen nun Verbündete waren und man einen ebensolchen sogar als Offizier
auf der ENTERPRISE haben würde (Freude gemischt mit Skepsis).
Und dann folgten die ersten Rollen- und Darstellernamen.
Jonathan Frakes, der den energischen Commander Riker spielen sollte, kannte
ich bereits aus den Serien FALCON CREST und FACKELN IM STURM und
konnte ihn mir mit seiner nicht ganz „un-shatner-mäßigen“ Art und Weise recht
gut auf diesem Posten vorstellen. LeVar Burton war mir ebenfalls noch ganz gut
aus der Serie ROOTS in Erinnerung und fand ebenfalls meinen Zuspruch. Brent
Spiner? Michael Dorn? Marina Sirtis? Gates McFadden? Denise Crosby? Nie
gehört, dazu konnte ich nichts sagen. Der Hammer meiner ganzen Ablehnung
aber traf Patrick Stewart. DER? DER SOLLTE DEN NEUEN CAPTAIN DER
ENTERPRISE SPIELEN? NIE UND NIMMER!
Ich kannte Patrick Stewart aus genau zwei Filmen: DUNE – DER
WÜSTENPLANET (1984) und LIFEFORCE – DIE TÖDLICHE BEDRO-HUNG
(1985). In ersterem Film hatte Stewart eine Pseudo-Obi-Wan Kenobi-Rolle
gespielt, in letzterem einen durchgedrehten, von Alien-Vampiren besessenen
Psychiater. Die Filme selbst hatten mir prima gefallen, aber dieser Typ? Ich sah
mir beide Filme noch einmal auf Video an und war danach noch deprimierter.
Dieser streng und vertrocknet wirkende ältliche Engländer (der damals etwa im
gleichen Alter gewesen ist, wie wir vom TrekDinner-Orga-Team es heute sind)
sollte als Captain Jean-Luc Picard die ENTERPRISE kommandieren? Also, wenn
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man da nicht gehörig aufpasste, dann würde das Ganze böse in die Hose gehen,
so glaubte ich voller Überzeugung. Die einzige Rettung sah ich darin, dass man
aus Picard eine Art „Commander Adama“ machte, der eigentlich einen reinen
Schreibtischposten auf dem Kommandantenstuhl hatte, während Commander
Riker für die eigentliche Action sorgte. Möglicherweise sägte man den
unsympathischen Burschen ja zum Ende der ersten Staffel ab, und Commander
Riker übernahm das Kommando. Wie hätte ich auch ahnen sollen ...
Mitte September jedenfalls sollte der Pilotfilm sowie die ersten Episoden der
neuen STAR TREK-Fernsehserie in den USA gesendet werden und wie es der
glückliche Zufall so wollte, würde meine gute Freundin in dieser Zeit wieder
einmal über dem großen Teich weilen und bei ihrer Gastfamilie den
Videorecorder bemühen, um das Ganze auf Tape zu bannen und mitzubringen.
Ich muss sagen, es wurde ein überaus spannender Sommer, aber was in diesem
noch so alles geschah, das gehört nun wirklich nicht hierher.
Anfang November, kurz vor dem Buß- und Bettag, das weiß ich noch sehr genau,
kam dann meine Freundin mit dem heiß ersehnten Tape aus Amerika zurück,
und ich bekam den Pilotfilm und die ersten vier Folgen von STAR TREK – THE
NEXT GENERATION zu sehen.
Zwischenzeitlich konnte man erste kurze Ausschnitte aus der Serie bereits in
einer Vorschau auf einem Verleihvideo aus dem Hause CIC VIDEO bewundern,
da der Pilotfilm und die ersten Folgen von STAR TREK – THE NEXT
GENERATION ab Januar 1988 als Videopremiere in deutscher Fassung in den
Videotheken erscheinen sollten. In der Preview gab es einen kurzen Blick auf die
neue ENTERPRISE zu erhaschen, den ich mit den Worten „Das Ding sieht aus
wie eine kopflastige Ente!“ kommentierte, sowie eine Szene, in der Geordi
LaForge mit den Worten „Um im Weltraum zu arbeiten, muss man sehen können
– sehen, so wie ich es kann!“ seinen Visor aufsetzte (Natürlich sagte er im
Original und auch später in der Synchronisationsfassung etwas ganz anderes.).
Ich war jedenfalls auf 180, wie man so schön sagt.
Der Pilotfilm und die ersten Folgen gefielen mir recht gut, wobei ich natürlich
besonders angetan vom ergreifenden Kurzauftritt von DeForest Kelley war.
Ansonsten musste ich widerwillig zugestehen, dass dieser Patrick Stewart doch
ein recht breites schauspielerisches Spektrum zu besitzen schien, denn in seiner
Darstellung des autoritären, aber dennoch so irgendwie anziehenden Captain
Picard fand sich wenig, was an seine Darstellungen in DUNE und LIFEFORCE
erinnerte. Ansonsten waren die Folgen für meinen Geschmack weitestgehend
Aufgüsse von Episoden aus der klassischen Originalserie, was mich aber nicht
daran hinderte, sie mir bis zum Weihnachtsfest des gleichen Jahres gefühlte
zweihundert Male angesehen zu haben.
Von Data und auch Deanna Troi war ich damals nur wenig begeistert. Der eine
war ein Hampelmann, der wohl für die nötigen Comedy-Aspekte in der neuen
Serie zuständig war, während man von letzterer fast ausschließlich Sätze zu
hören bekam, die mit den Worten „Ich fühle ...“ begannen. Dr. Crusher kam nicht
gerade wie ein weiblicher McCoy rüber, und Worf war für meinen Geschmack
entschieden zu brav für einen Klingonen und hatte wohl die Spock-Rolle in STAR
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TREK – THE NEXT GENERATION inne, aber Riker und Geordi mochte ich
wiederum sehr gern. Tasha Yar hingegen war ein echtes Leckerchen, ein „Space
Babe“ nach meinem (durch Ripley aus den ALIEN-Filmen geprägten)
Geschmack. Mir tat schon jetzt leid, dass sie nach der ersten Staffel bereits
wieder aus der Serie ausscheiden sollte. Den Ferengi hingegen und vor allem Q
gestand ich jedoch das Potential zu langfristigen guten neuen Bösewichtern zu.
Mit der Zeit - den Videoveröffentlichungen in Großbritannien sei Dank, denn die
deutschen Versionen auf Video waren schlichtweg grausam übersetzt - bekam
ich nach und nach die Folgen der ersten Serienstaffel zu sehen und war immer
auf's Neue sehr gespannt darauf, aber alles in allem verglich ich die Serie über
Gebühr mit dem klassischen Original, suchte etwa bei Worf nach
Handlungsweisen, die Spock so niemals getätigt hätte und entdeckte in so
mancher Folge Parallelen zu seligen Classics-Zeiten. In einem Satz: Ich hatte
STAR TREK – THE NEXT GENERATION einfach noch nicht als eine neue,
eigenständige Serie akzeptiert und sah sie stets im Schatten ihres großen
Vorgängers. Das sollte sich erst ändern, als ich im Sommer 1989 den ersten Teil
des Cliffhangers BEST OF BOTH WORLDS sah.
Was soll ich nun groß zu der Episode selbst sagen – ihr kennt sie ja alle, aber ein
wesentlicher Punkt für meine Denkweise waren ohne jeden Zweifel die Borg.
Bereits in der zweiten TNG-Staffel gab es diese Folge mit dem Titel Q WHO
(ZEITSPRUNG MIT Q), in der die halbkybernetischen Bösewichter eingeführt
worden waren und auf überaus unheilverkündende Weise am Ende der Folge auf
ein sicheres Wiedersehen wieder in den unendlichen Weiten verschwunden
waren ... und das hier war nun die Fortsetzung. Mit den Borg hatte man sicherlich
DIE Innovation gegenüber der klassischen Originalserie geschaffen – eine
ebenso bedrohliche wie auch topaktuelle Bösewichterrasse, von der man in der
Folgezeit noch sehr viel mehr hören würde.
Ich kann rückblickend nur soviel sagen: Es wurde ein weiterer der unruhigsten
Sommer meines ganzen Lebens, nicht zuletzt auch deshalb, weil auf den damals
üblichen Verbreitungswegen wie Fanzines (vom geheimnisvollen „Internet“
wusste man ja noch immer nur vom Hörensagen) immer wieder einmal die Rede
davon war, dass Patrick Stewart die Schnauze voll von dem einengenden Image
als neuer STAR TREK-Captain habe und eventuell aus der Serie aussteigen
wolle ... würde Captain Picard etwa theatralisch in BEST OF BOTH WORLDS II
sterben???
Dass er das nicht tat, das wissen wir, aber diese drängende Frage verdrängte
damals gar meine Spannung auf den fünften STAR TREK-Kinofilm, der für den
Herbst angekündigt war – naja, natürlich nicht so ganz ... und ganz nebenbei
bemerkt, war ich auch nicht enttäuscht von STAR TREK V wie so viele andere
Fans, da mir der Film glänzend gefiel, wenngleich die kleinen Fehler wie die nicht
so ganz gelungenen Trickeffekte ... aber das ist jetzt eine ganz andere
Geschichte.
Jedenfalls löste sich STAR TREK – THE NEXT GENERATION durch THE BEST
OF BOTH WORLDS zumindest für mich selbst endgültig aus dem Schatten des
großen Vorgängers, und ich denke, ab diesem Augenblick konnte ich mich
endgültig als „TNG-Trekkie“ bezeichnen. Bis zum Ende der Serie als TVInkarnation jagte von da an auch eine hervorragende Folge die nächste,
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wenngleich es sich erwies, dass man die anfangs so angepriesenen Ferengi
zugunsten der Borg natürlich und auch anderer bereits bekannter Alien-Rassen
wie der Klingonen deutlich zurückgeschraubt hatte – Q hingegen erfüllte alle in
ihn gesetzten Erwartungen trefflich.
Ab 1990 wurde STAR TREK – THE NEXT GENERATION dann auch unter dem
unvermeidlichen deutschen Titel RAUMSCHIFF ENTERPRISE – DAS NÄCHSTE
JAHRHUNDERT vom ZDF ausgestrahlt und wurde dort leider nicht der gleiche
Renner wie die klassische Originalserie. Daher wurde die Serie von einem
Sendeplatz auf den nächsten verschoben, um letztlich auf den späten
Samstagnachmittag terminiert zu werden. Ich weiß beim besten Willen nicht
mehr, wie oft ich mich damals darüber aufregte, weil RAUMSCHIFF
ENTERPRISE – DAS NÄCHSTE JAHRHUNDERT wieder einmal wegen
irgendwelcher öden Tennis-Veranstaltungen oder dergleichen sonst was auf den
Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben wurde.
Allerdings war die neue Synchronisation, die sich deutlich von jener der Ende der
80er Jahre veröffentlichten Videopremieren unterschied, sehr gelungen. Zum
guten Schluss wanderte die Serie vom ZDF zum Privatsender SAT1 ab, und
obwohl die Serie hier einen wochentäglichen Nachmittags-Sendetermin erhielt,
wurde sie endlich auch hierzulande verdient erfolgreich und brachte es
insbesondere zur Blütezeit des STAR TREK-Hypes in Deutschland in der frühen
Mitte der 90er Jahre auf beachtliche Zuschauerzahlen. In diese Zeit fallen dann
gleich mehrere herzige Anekdoten wie beispielsweise der peinliche
Synchronfehler um den abtrünnigen Borg „Hugh“, dessen Namen man in der
deutschen Fassung mit „Du!“ angab („Ich bin Du!“, verkündete Hugh in der Folge
mit stolzgeschwellter Brust!), da „Hugh“ und „You“ sehr, sehr, sehr (...) ähnlich
ausgesprochen werden. Leider (es war wirklich witzig!) wurde dieser Fehler für
die Video- und später die DVD- und auch BluRay-Veröffentlichung begradigt.
SAT1 sendete damals die letzten Folgen der abschließenden siebten
Serienstaffel nur wenige Wochen nach der US-Ausstrahlung, und aus den
Mündern vieler Fans hörte man neuerdings den Satz: „Also, die Alten waren ja
schon klasse, aber TNG ist besser!“. Dem kann und mag ich mich bis heute nun
so nicht anschließen.
Das Ende der Geschichte ist – wie so oft – mal wieder schnell erzählt. Obwohl
STAR TREK – THE NEXT GENERATION im Frühsommer 1994 auf dem
Höhepunkt seines Erfolges eingestellt wurde, ist die Serie bis heute eine DER
Hauptkomponenten des weltweiten STAR TREK-Fandoms geblieben und gleich
zwei weitere STAR TREK-Serien – DEEP SPACE NINE und VOYAGER, versteht
sich – spielten im TNG-Universum des 24. Jahrhunderts.
Captain Picard und seine Crew erfreuten uns dann auch noch in vier Kinofilmen,
ehe Anfang 2003 (in den USA schon Ende 2002) mit STAR TREK NEMESIS das
endgültige Aus für die ENTERPRISE-Crew Nummer 2 kam. Doch tot ist STAR
TREK – THE NEXT GENERATION ganz sicher nicht – erst kamen die Videos,
dann die DVDs und nun auch die BluRays. Außerdem werden die Handlung der
Serie und des Kinofilms NEMESIS seitdem in den bei Cross Cult auch auf
deutsch erschienenen Romanen fortgesetzt – Gott sei Lob, Dank und Preis!
Und da man bekanntlich niemals Nie sagen soll – wer weiß, vielleicht kehren
Captain (oder bis dahin vielleicht Admiral) Picard und seine Mannen (und Frauen,
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ja, die berühmte Political Correctness!) trotz der neuen STAR TREK-Kontinuität
nach Abrams noch einmal mit neuen Abenteuern auf die Fernsehschirme oder
die Kinoleinwand zurück!!!
Wie ich zum Trekdinner
Trekdinner gekommen bin…
von Frank Baring
Ich bin nun seit fast 13 Jahren beim Trekdinner. Es fing
alles mit einem Email-Kontakt an, aus dem ein Interesse
erwuchs, das Trekdinner Gießen und die Menschen dort
kennenzulernen.
Ich wollte damals neue Leute kennenlernen, meinen
Freundeskreis verändern. Als Star Wars Fan hatte ich mit
Deep Space Nine einen bleibenden Zugang zum Thema
gefunden und konnte diesen am Dinner pflegen. In recht
kurzer Zeit fand ich zwei langjährige Freundschaften, in
denen der rote Gesprächfaden und die gemeinsame
Wellenlinie nie wieder abrissen.
Die Anfänge am Dinner waren nicht immer ganz leicht und auch nicht
reibungslos. Aber seit 2003/04 entwickelte sich aus zwei bzw. drei Trekdinnern
ein Dinner für die Region Mittelhessen. Für mich war und bleibt das Trekdinner
ein Ort, an dem ich zwei Freunde für´s Leben fand und mit anderen gemeinsam
Spaß habe. Ich hoffe, dass dies noch lange so bleibt. 20 Jahre Trekdinner in
Mittelhessen, darauf dürfen alle Beteiligten stolz sein.
Frank
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Shatner & me
von Klaus May
Die meisten Menschen haben ein Idol oder eine Person, die sie einfach toll finden
– bei mir ist das William Shatner – den meisten bekannt als Captain James
Tiberius Kirk aus der „alten“ Star Trek Serie (The Original Series – TOS).
Mittlerweile ist der Gute bereits 81 Jahre alt geworden, aber das hält ihn nicht
davon ab, durch die Welt zu jetten, diverse Conventions zu besuchen und noch
als Priceline – Negotiator aufzutreten. In diesem kleinen Werk geht es um Bill und
mich – enjoy.
Während ich schon jahrelang Shatner-Fan war, war es mir bis dato nicht
gelungen, ihn irgendwo einmal zu treffen – als er bei der FedCon Gast war, war
mir noch nicht bewusst, dass es überhaupt eine FedCon gab, somit musste ich
halt länger warten. Über seine offizielle Website www.williamshatner.com habe
ich mich relativ schnell mit einer Gruppe Hardcore-Fans kurzgeschlossen, die
mich dann über ein spezielles Event informierten: „Shatner Weekend“. An diesem
ominösen Wochenende sollte Shatner zu einer kleinen Gruppe von 15-30 Leuten
sprechen und Zeit mit ihnen verbringen. Das klang irgendwie zu gut um wahr zu
sein, aber die Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen.
Somit habe ich mich über den Captain’s Club (Shatner’s Offizieller FanClub) zu
dem Wochenende angemeldet und Flüge gebucht. Da Shatner’s Leidenschaft
Pferde sind, sollte das Ganze nahe dem Los Angeles Equestrian Centre
stattfinden, wo Shatner einige Pferde stehen hatte. Ich traf mich nach einer ewig
langen Reise mit den sonstigen Shatner Weekend’ern und wir fuhren zum
L.A.Equestrian Centre, wo Bill bereits auf uns wartete. Er begrüßte uns kurz und
wir vertagten uns dann auf eine kurze Zeit später, wo er etwas länger mit uns
sprechen wollte. Ich war schon einmal glücklich – er war wirklich ein netter Kerl
und kein typisches Hollywood-Arschloch und er wollte sich Zeit für uns nehmen.
Wir warteten schließlich am Treffpunkt und er tauchte jovial auf und fing erst
einmal an, sich zu erkundigen, wer den weitesten Flug gehabt hatte – ich war das
und daher unterhielt er sich einen Augenblick direkt mit mir über den Flug und
anderes Small-Talk-Gedöns. Besser hätte mein erster Kontakt mit Shatner nicht
sein können – ich war mehr als zufrieden, dass ich rüber geflogen war. Am
nächsten Tag haben wir dann mit Shatner, seiner Frau Elizabeth und seiner
Tochter Lizabeth (die übrigens bei Miri-ein Kleinling mitspielt) mexikanisch
gegessen und ich hatte das Vergnügen, mich länger mit Lizabeth unterhalten zu
können. Auch sie ist toll und keineswegs aufgrund des großen Namens
abgehoben – einfach toll.
Es folgten einige weitere Jahre, wo ich in die Staaten zum Shatner Weekend flog
– und jedes Mal war es ein Spaß. Shatner hat dafür gesorgt, dass wir insgesamt
drei Mal auf das Set von Boston Legal durften – zweimal davon drehten sie
gerade noch. Bei „Boston Legal: LA“ standen wir mit Shatner, Spader und Robert
Wagner (bekannt aus „Hart aber Herzlich“) zusammen und konnten die „Balcony
Scene“ mit ansehen und bei einer späteren Show waren wir bei dem epischen
Anwaltskampf im Gerichtssaal zwischen James Spader’s Charakter Alan Shore
und Bill Shatner’s Charakter Denny Crane zugegen.
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Mein absolutes Highlight war jedoch in diesem Jahr auf der FedCon – durch
meine guten Kontakte zu der Betreuerin vom Shatner war es mir möglich, die
Autogrammstunden als Shatner’s Assistent mitzumachen. Zwar hat er mich mit
seinen diversen Farben ständig angemalt, aber er ist einfach ein netter Kerl und
es macht mir einfach Spaß, ihm zuzuhören. Und seine Fanfreundlichkeit ist genial
– nachdem er feststellte, dass eine Fotosession mit ihm nach der letzten
Autogrammstunde lag, hat er von sich aus auch noch ermöglicht, eine weitere
Autogrammstunde nach der Fotosession einzuschieben, damit alle, die wollten,
noch ein Autogramm auf Ihr Foto bekommen konnten. Besser geht es nicht.
Somit: Der tollste Captain, der lustigste Anwalt, der „sportlichste“ Polizist und der
genialste Entertainer ist und bleibt: William Shatner.
Wie ich zum Trekdinner gekommen
bin…
von Jeannette Brandl
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Name:
Jeannette „Nele“ Brandl
Geboren:
bin ich im August 1978
in dem kleinen Örtchen
Friedrichroda
in
Thüringen, dem grünen
Herzen Deutschlands
(damals war es noch
die DDR)
Aufgewachsen:
in Gotha, Ausbildung in Sondershausen, wohne
und arbeite ich seit 11Jahren in Frankfurt/Main
Hobbys:
ausschlafen, stapelweise Serien im Fernsehen
angucken, Kino gehen, faulenzen, meine
Schildkröten ärgern, wenn sie mich nicht grad
ärgern
Familie:
ich selbst nicht, außer Mama, Papa, Schwester,
Nichte und Neffe
Trekdinner:
„verdonnert“ zum Trekdinner Stammtisch wurde
ich von Sonja ( :-p ) die mich auf der TreWa Con
2007 angesprochen hatte und meinte ich solle
doch mitkommen, sie fährt auch. Seitdem habe
ich ´nen Chauffeur *freu*.
35 JAHRE STAR WARS DIE MACHT IST STARK IN UNS SEIT 1977!!!
von Thorsten Walch
Ich muss ehrlich gestehen, dass mir ein klein wenig bange ums Herz wurde, als
sich bei der Festlegung, wer welche Artikel für den diesjährigen DELTA FLYER
verfassen wird, abzuzeichnen begann, dass ich über 35 JAHRE STAR WARS
schreiben würde.
Über STAR WARS gäbe es so vieles zu sagen – und doch eigentlich gar nichts
und dann doch wieder, rein hypothetisch, theoretisch, rhetorisch und
psychologisch besehen...okay, okay, ich hör' ja schon auf.
Selbst auf die Gefahr, mich selbst nachzuahmen, möchte ich es bei diesem
Artikel ähnlich halten wie bei meiner Laudatio auf das zehn Jahre jüngere STAR
TREK – THE NEXT GENERATION in diesem geehrten Heft – ich will hier nicht
die Entstehungsgeschichte der STAR WARS-Saga wiederkäuen, denn auch
hierüber gibt es ganze Legionen an Büchern, Zeitschriftenartikeln und
Dokumentationen fürs Fernsehen oder die DVDs und BluRays – an dieser Stelle
möchte ich lieber einen ganz persönlichen Rückblick auf meine eigene Zeit mit
George Lucas' phantastischem Weltraummärchen halten – also: How it all began
with STAR WARS and the Klingolaus („Läuschen“ würde besser passen).
Wir schreiben das Jahr (nein, NICHT 2200!!!) 1977, irgendwann im Frühjahr,
glaube ich. Im beschaulichen Städtchen Wetzlar in Hessen lebt ein neunjähriger
Knirps mit einer gewaltigen Vorliebe für alles, was Sterne, Weltraum und
entsprechende Geschichten heißt – und das war damals nicht wirklich viel. Ihr
habt das sicher längst erraten, der kleine Bengel, das bin ich. Ich bin mit meinen
neun Jahren ein geradezu fanatischer Fan der brandneuen und aktuellen Serie
MONDBASIS ALPHA 1, die gerade beim ZDF läuft, und dunkel entsinne ich mich
noch an eine andere Serie mit einem Raumschiff namens ENTERPRISE und
einem Kerl mit spitzen Ohren, die noch viel besser gewesen ist als MONDBASIS
ALPHA 1, aber da diese Serie gerade nicht läuft, müssen es die Commanders
Koenig und Straker (aus der benachbarten Serie UFO) derzeit tun, und PERRY
RHODAN lese ich auch, besonders die Comics, von den vielen
Superheldenbilderheftchen mal ganz abgesehen. Im Kino durfte ich mir vom
Taschengeld die ganzen PLANET DER AFFEN-Filme ansehen und lauere stets
darauf, dass im ZDF mal wieder etwas aus der Reihe DER PHANTASTISCHE
FILM (noch heute erinnere ich mich mit Schrecken an den grauseligen
Vorspann...HU-HU-HU-HU!).
Und dann sehe ich also eines Tages in einer Fernsehzeitschrift ein Bild aus
einem neuen großen Science Fiction-Film, der irgendwann auch mal in den
deutschen Kinos laufen wird und der in (dem aus meiner Perspektive gleichfalls
auf einem anderen Stern gelegenen) Amerika STAR WARS heißen soll. Das Bild
zeigte einen goldenen, menschenähnlichen Roboter und etwas, das wie eine
Mülltonne auf zwei Beinen aussah, im Begleittext stand, dass es in dem Film
viele Kämpfe zwischen Robotern aus tausend verschiedenen Welten geben
werde.
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Ich war baff – DAS WAR'S!
Mit neun vergisst man schnell, und auch mir ging es nicht viel anders, kamen ja
auch jede Woche wieder neue Folgen von MONDBASIS und der Spatz in der
Hand (... nicht falsch verstehen jetzt!) - jedenfalls dachte ich danach erst mal eine
Weile nicht mehr drüber nach, weil: Kam ja nix.
Ein knappes Jahr später sah's anders aus.
Ich war inzwischen zehn, noch immer Science Fiction-Fan, und da gab es
plötzlich diese Figürchen zum Preis von 3,95 DM (für einen Zehnjährigen das
reinste Vermögen!) und ein Sammelalbum und viele Bilder in kleinen Tütchen und zwar alles von einem neuen Film namens KRIEG DER STERNE, der bald ins
Kino kommen sollte. Ein paar Taschengeldvorschüsse später hatte ich einen Kerl
namens Han Solo und einen anderen namens Luke Skywalker und die komische
Mülltonne, die, wie sich erwies, R2D2 hieß (komischer Name ... Roboter hießen
Gort oder Rox!) als kleine Figürchen und das Album voll (beides habe ich heute
noch !) ... und eines Sonntags war es dann soweit: Ich durfte mir im Kino KRIEG
DER STERNE anschauen (meine Mami, Gott hab' sie auf ewig selig, war da nicht
so!). Ich weiß nicht, wie oft ich Episode IV, wie man heutzutage dazu sagt,
inzwischen gesehen habe, aber damals haute mich das Ganze schlichtweg um
(das tut es heute auch noch, aber eben nicht mehr im gleichen Maß wie beim
allerersten Mal, das sei gestanden!) … ich konnte kaum glauben, was ich da sah.
Der Film, der mit fast einem Jahr Verspätung in die deutschen Kinos kam, stellte
die absolute Neuerung nicht nur im Science Fiction-, sondern im gesamten
filmischen Bereich schlechthin dar. Trickeffekte, wie man sie noch nie zuvor
gesehen hatte, jede Menge märchenhafter Mystik, tolle Schauspieler (ich kannte
eigentlich nur Alec Guinness als Obi-Wan und Peter Cushing, der Tarkin spielte,
und den verwechselte ich dann auch noch mit Christopher Lee, weil beide ja bei
MONDBASIS ALPHA 1 mitgespielt hatten) und eine schier unvergleichliche
Atmosphäre ... in anderen Worten, ehe der Film nach fast einem halben Jahr aus
dem Kinoprogramm genommen wurde, hatte ich ihn mindestens zehnmal
gesehen, besaß das Buch zum Film, die Soundtrack-LP sowie alle anderen
STAR WARS-Figuren und war ein eingefleischter STAR WARS-Fan geworden.
Mit Freunden, denen es ebenso ging wie mir, veranstaltete ich wüste
Lichtschwerterduelle im Stadtpark, wobei abgebrochene Heckenäste als
Lichtschwerter herhalten mussten, ich stritt mich mit einem meiner Freunde,
Johannes, permanent über die Frage herum, wer von uns beiden der einzig
wahre Han Solo sei (... der andere wäre dann folglich Chewbacca, und das wollte
keiner ... Peter Mayhew habe ich die Geschichte einmal erzählt, er erlitt einen
recht kehligen Lachkrampf), und angespannt warteten wir darauf, was es Neues
über den geplanten zweiten Teil zu lesen und zu hören gäbe.
Zwei Jahre sind eine lange Zeit für Kinder – bedenkt man, wie schnell heute zwei
Jahre vorbei sind, dann kann man darüber nur den Kopf schütteln. Und diese
Ewigkeit floss zäh dahin, während der man immer wieder einmal Bruchstücke der
Handlung von STAR WARS II, wie das Ganze anfänglich noch genannt wurde,
erfuhr. Der Film, so hieß es sollte, diesmal auf einem sehr kalten Planeten
spielen und der Herr der Jedi höchstpersönlich würde auch auftauchen, ein
25
mächtiger Krieger sollte er sein – als man irgendwo auf einem Vorab-Bild Boba
Fett sehen konnte, waren wir felsenfest davon überzeugt, DAS müsse der Herr
der Jedis sein.
Das Warten hatte – zumindest in einer Hinsicht – ein früheres Ende für mich als
beim ersten Film. Bereits ab Sommer 1980, also beinahe ein halbes Jahr vor
Kinostart, gab es das Buch zum neuen Film DAS IMPERIUM SCHLÄGT
ZURÜCK zu kaufen. Ich glaube, ich habe zu den ersten Besitzern überhaupt
gehört (... kann man heute nicht mehr nachprüfen). Ich las es in nur einer
einzigen Nacht und war dann schon mal schlauer als meine Freunde, denen ich
die absonderlichsten Geschichten darüber erzählte, was im neuen Film alles
passieren würde (Darth Vader ist in Wahrheit ein hoch entwickelter Kampfroboter
und Leia wird von Luke schwanger waren noch die mit Abstand harmlosesten
Märchengeschichten aus meinem Munde). In Wahrheit aber brannte ich darauf,
die Geschichte, die ich gelesen hatte, als Film zu sehen.
Kurz vor Weihnachten war es dann soweit, und DAS IMPERIUM SCHLÄGT
ZURÜCK kam in die Kinos. Ich hatte extra gespart und sah mir den Film gleich
zweimal hintereinander an, die Kassiererin schüttelte nur den Kopf.
DAS IMPERIUM ... gefiel mir damals besser als KRIEG DER STERNE, da ich
das Eisplaneten-Szenario einfach liebte, von Stund' an der treueste Yoda-Fan
war (... und heute noch immer bin. “Ein seltsames Gesicht du machst...!“) und
mich der tragische Schluss mit Darth Vader als Lukes Vater und Han Solo von
Boba Fett, dem Herrn aller Jedi (sic!) in Karbonit eingefroren einfach atemlos
zurückließ – irgendwie hatte ich immer schon eine ausgesprochene Vorliebe für
Open Ends (möglicherweise ein verborgener masochistischer Zug in mir), das
war einfach der wahre Grusel!
Zu Weihnachten gab es in diesem Jahr so gut wie alles an Merchandising zu
DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK für mich unterm Christbaum und ich
glaube, ich habe den Film noch öfter im Kino gesehen als Episode IV.
Im darauffolgenden Sommer kam dann auch Episode IV zu einer
Wiederaufführung in die Kinos, und der Trara begann von vorne, und dann, eine
weitere Weile später, kam DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK als
Wiederaufführung - zwischenzeitlich kam JÄGER DES VERLORENEN
SCHATZES ins Kino und sicherte meinen endgültigen Status als Fan von
Harrison Ford. Kurz daruaf erschienen die ersten „dazuerfundenen“ STAR
WARS-Romane in deutscher Sprache, nämlich die Han Solo-Trilogie und DIE
NEUEN ABENTEUER DES LUKE SKYWALKER, das ich ganz frech zur
Romanvorlage für den kommenden Teil 3 auserkor. Und wieder erzählte ich
freche Märchen (Boba Fett war ja, ätsch, doch DER HERR DER JEDI und
brachte den eingefrorenen Han Solo nach Dagobah, wo Yoda auch ihn zum Jedi
ausbilden würde … und Leia war Lukes Zwillingsschwes...ääääh....halt! Man
glaubte mir meine Märchen diesmal nicht, aber letztgenanntes hatte ich wirklich
erraten, weil Yoda doch zu Obi-Wan gesagt hatte, es gäbe noch eine andere
Hoffnung ... aber wie gesagt, das glaubte mir nun niemand mehr)
Es wurde wieder eine lange Zeit, bis endlich Teil 3 – Episode VI – in Sicht kam.
26
Diesmal erschien das Filmbuch erst unmittelbar vor Kinostart, doch meine Tante
brachte mir die Originalausgabe im Frühsommer aus England mit, wo der Film
bereits zu sehen war. Und ab da glaubte man mir auch meine Märchen wieder,
obwohl mein Englisch damals noch mehr als unzureichend war und ich etwa die
Hälfte dessen, was im Filmroman THE RETURN OF THE JEDI stand, nicht
wirklich kapierte.
Mein guter alter Freund Johannes (der seit einigen Jahren, das ist kein Witz jetzt,
in China verschollen ist ... ich hoffe, es geht ihm gut! Möge die Macht dort immer
mit ihm sein!) und ich saßen im Sommer 1983 bis spät in die Nacht im Stadtpark
auf unserer Bank und spannen uns die Handlung von DIE RÜCKKEHR DER
JEDI-RITTER in den phantastischsten Formen zusammen, so dass wir am Ende
fast schon ein wenig enttäuscht waren, als wir den Film letztlich im Kino sahen.
Der Sommer 1983
wurde
eines
der
schönsten
Jahre
meines
Lebens
–
meine erste Liebe fällt
in diese Zeit, mein
erster Suff leider auch
(ja, richtig geraten,
beides
stand
in
Verbindung
miteinander) und im
Dezember dann DIE
RÜCKKEHR
DER
JEDI-RITTER.
Auch dieser Film war
in
den
meisten
Hinsichten phänomenal, doch stimmte er mich auch traurig – trotz vieler
Gerüchte, dass STAR WARS „irgendwie“ schon weitergehen werde, war nichts
dergleichen wirklich stichhaltig in Sicht, wie es nach Episode IV und V der Fall
gewesen war. Und etwa im Frühjahr 1984 endete STAR WARS in seiner
bisherigen Bedeutung erst einmal für mich.
Zwischenzeitlich waren die STAR TREK-Kinofilme herausgekommen - und wie
ich zu STAR TREK stand und stehe, das muss ich hier sicher nicht noch einmal
extra erwähnen (... aber das tue ich ja bereits gerade) - und so wurde STAR
WARS nach und nach zu einer schönen Erinnerung.
Eine Weile gab es hier und da noch einmal neue STAR WARS-Figuren, die Filme
wurden auf Video veröffentlicht, im Kino konnte man DIE EWOKS – KARAWANE
DER TAPFEREN ansehen – mit STAR WARS hatte das nicht wirklich mehr
etwas zu tun. Die drei STAR WARS-Filme wurden zu echten Klassikern, die man
sich gerne immer wieder einmal bei Videoabenden hintereinander weg ansah,
und immer wieder mal gab es Gerüchte über eine Fortsetzung – aber das waren
eben bloß Gerüchte, an denen nichts dran war. STAR WARS war und blieb
Geschichte, lang lebe STAR WARS!!!
27
TIME WARP!
Wir schreiben nun das Jahr 1997. Mittlerweile ist der einstmals Neunjährige 30
Jahre alt (spätestens jetzt könnt ihr euch ausrechnen, wie alt ich bin) ist mit der
Liebe seines Lebens verheiratet und obwohl STAR TREK in seinen
verschiedenen Inkarnationen das fannische Hauptinteresse bildet, ist unser
31jähriger Neunjähriger doch immer STAR WARS-Fan geblieben und hat stets
die neuen Romane, die in den letzten Jahren immer zahlreicher wurden, gelesen.
Da traf es ihn – und auch die restliche STAR WARS-Fangemeinde – wie einen
Donnerschlag: George Lucas dreht STAR WARS – EPISODE 1!!! Dass er das
tun würde, stand schon eine Weile vorher fest, aber nun war er wirklich
mittenmang dabei! Ein Prequel ohne die bekannten Charaktere, das die
Vorschichte der Jedi-Ritter und der alten Republik erzählen wird...!
Wenn ich nun sagen würde, dass man mit 30 eben nicht mehr so närrisch ist wie
ein Neunjähriger, dann wäre das nun eine glatte Lüge. Abgesehen von dem
Umstand, dass Episode 1 eben ein Prequel sei, hielt George Lucas alles andere
über den Film strengstens geheim. Man erfuhr wirklich nichts, aber auch gar
nichts darüber, wenngleich irgendwann bekannt wurde, dass der Jedi Mace
Windu in dem neuen Film dabei sein sollte – als STAR WARS-Fan hatte man
diesen Namen bereits in verworfenen Entwürfen von Lucas für den allerersten
STAR WARS-Film gehört.
Kurz vor Weihnachten 1998 war der erste Trailer zu STAR WARS - EPISODE 1:
THE PHANTOM MENACE zu sehen, und als ich den Trailer im Vorprogramm
zum damals neuesten STAR TREK-Kinofilm DER AUFSTAND sah, war das
Gebrüll des großteils STAR TREK-begeisterten Publikums kaum mehr zu
ertragen.
Im August 1999 humpelte ich dann mit einem Gehstock in die Kinopremiere, da
ich mich eine Zeit zuvor schwer am Bein verletzt hatte. Doch aller Schmerz war
vergessen, als es im Kino dunkel wurde und wir alle wieder einmal zurückversetzt
wurden vor langer Zeit in eine weit, weit entfernte Galaxis ...
Die Kritiken für den Film waren gespalten. Sie reichten von „phänomenal“ über
„durchschnittlich“ bis hin zu „unnötig“. Ich fand den Film visuell ein wenig arg
vollgestopft. Aber er war STAR WARS. STAR WARS in Reinkultur. STAR WARS
war zurück!!! Allerdings vermisste ich Luke, Han und Leia schmerzlich, daran
konnte auch Qui-Gon Jinn nichts ändern.
Diesmal kamen mir die drei Jahre bis zu STAR WARS Episode 2 nicht so lange
vor wie damals mit neun. Aber noch immer lange genug und für zusätzliche
Aufregung sorgte der Umstand, dass Christopher Lee - diesmal tatsächlich! mitspielen würde.
STAR WARS EPISODE 2 gefiel mir noch besser als EPISODE 1 – vielleicht auch
deshalb, weil die Handlung diesmal geraffter und flüssiger war als beim ersten
Teil, in dem das Visuelle und die Action überwogen hatten.
Diesmal waren die Jahre wirklich geflogen, als 2005 dann EPISODE 3
herauskam, der bisher letzte STAR WARS-Kinofilm. Dieser gefällt mir –
28
zumindest von den neuen STAR WARS-Filmen – am besten. Was ich bei allen
drei STAR WARS-Prequels vermisst hatte, waren die Spekulationen über den
möglichen Inhalt – schließlich gab es mittlerweile das Internet, über das man trotz
allem immer wieder einmal etwas erfuhr. Allerdings erinnere ich mich noch mit
großem Vergnügen an den gefaketen Filmtrailer, den ein amerikanischer Fan zu
Episode 2 oder 3 (das weiß ich nicht mehr genau) erstellt hatte und in dem alle
möglichen Filmstars - von Leonardo DiCaprio bis zu Christopher Walken - in
STAR WARS-Action zu sehen waren.
Und mehr als nur eine leise Erinnerung an den Glanz vergangener Zeiten hatten
die neuen STAR WARS-Filme nun verbreitet. STAR WARS lebt auch seitdem fort
– nicht zuletzt in der ausgezeichneten computeranimierten Fernsehserie STAR
WARS – THE CLONE WARS, deren aktuelle Staffeln auf BluRay mir in den
letzten drei Jahren stets der Nikolaus gebracht hat (ich freue mich immer wieder
darauf). Und nach wie vor gibt es Gerüchte, dass auch die letzte, abschließende
STAR WARS-Trilogie früher oder später von Mr. Lucas auf die Leinwand
gebracht werden wird, auch wenn dieser das Ganze zunehmend leiser
dementiert.
35 Jahre ist es nun her, seit der neunjährige Knirps vor der TV-Zeitschrift mit dem
Foto von C-3PO und R2D2 saß.
Ich habe inzwischen Leute, die in den STAR WARS-Filmen mitgespielt haben,
persönlich kennen gelernt und mit manchen davon gar schon ein paar Bierchen
gestemmt.
Als die sechs STAR WARS-Filme im letzten Jahr in einer Komplettbox auf
BluRay veröffentlicht wurden, konnte ich in der Nacht vor dem Tag, an dem ich
sie erhalten würde, kaum schlafen. Ich bin – obwohl Klingone – jedes Jahr im
Herbst auf einer STAR WARS-Con zu Gast. Dort findet sich keine Spur der
herbei geredeten Feindschaft zwischen STAR TREK- und STAR WARS-Fans,
Trekkern und Warslern. Ich bin ja ohnehin beides.
Ich bin ein STAR WARS-Fan, fürwahr. Und ich glaube, das bleibe ich auch.
29
Planet der Affen: Prevolution (BluRay)
von Frank Baring
Im vergangenen Jahr erschienen DVD und BluRay zu spät für unser 2011er
Jahresheft des Delta Flyer. Dies soll mich aber nicht davon abhalten, eine
Rezension zur BluRay nachzu-reichen. Die „Planet der Affen“ Filmreihe
weist nun bereits eine 45jährige Geschichte auf. Im Jahre 1963 schrieb
Pierre Boulle mit „Planet der Affen“ die literarische Vorlage für den
filmischen Einstand von 1968, der vielen langjährigen Fans des Formats
auch heute noch als der beste der Filmreihe gilt. 2001 wagte sich zuletzt
Regisseur Tim Burton an eine Neuauflage des Filmstoffs, der zwar
darstellerisch gut besetzt war, dennoch litt der Film vor allem an der
widersprüchlichen Umsetzung der Darstellung des autoritären Affenstaates
und der stark reduzierten Brüche in der Kulturalität der Affen wie
Menschen. Während Burton den vordergründigen Konflikt stark bis
eindimensional akzentuierte, konzentrierte sich Franklin Schaffner im
ersten Film der Reihe auf eine Gesellschaftsparabel aus der Sicht der
Menschen. Der aktuelle Film „Planet der Affen: Prevolution“ wagte nun ein
interessantes Experiment: Wie würde die Vorgeschichte aus der
Perspektive der Affen erzählt werden?
Der Nachwuchswissenschaftler Will Rodman, dargestellt von James Franco,
arbeitet an einem Heilmittel gegen die Alzheimer-Erkrankung. Das unvermittelte
Scheitern einer Testreihe führt zur Tötung der Testaffen, nur das
Schimpansenbaby „Caesar“ kann Rodman retten und in seinem Haus
verstecken. Über die Jahre wächst Caesars Intellekt und schließlich auch sein
Sprachvermögen. Einige konfliktreiche Zwischenfälle führen dazu, das Caesar in
ein Affengehege muss. Caesar wie seine Umwelt verstanden einander nicht und
sahen sich fortan nur als Bedrohung. Caesars Entsetzung gegenüber den
Menschen ging über eine maßlose Enttäuschung in einen Aufstand über. Die
Unfähigkeit zum Verstehen, Intoleranz und Hass charakterisieren die
Trennungsgeschichte von Caesar und seinem filmischen Vater und der
(un)menschlichen Mitwelt. Wenige Versuche, einander wieder näher zu kommen,
begleiten die Geschichte der konfliktreichen Emanzipation der Affen von den
Menschen. Ihre abschließende Flucht über einen Showdown an der Golden Gate
Brücke in die Wälder um San Francisco beendet den Handlungsbogen nur
scheinbar. Es ist vielmehr der Abschied Caesars von seinem Ziehvater. Als die
Affen am Ende des Films in den Bäumen auf die Stadt blicken, ahnt man nicht
nur, dass die Beziehung zwischen Affen und Menschen nicht am Ende eines
Weges angekommen ist, sondern auch dieser Film fortgesetzt werden wird.
Angesichts der offensichtlichen Ideenlosigkeit und Brainstorming-Krise in
Hollywood, die man bei den zahlreichen Remakes seit Jahren ausmachen kann,
ist dies im vorliegenden Fall sicherlich ein vielversprechendes Unterfangen.
Was bietet die BluRay dem Käufer? Bild- und Tonqualität sind erwartungsgemäß
auf sehr hohem Niveau. Auch in der Totale entfaltet die BluRay ihre Wirkung.
Gerade der feine Ausdruck der Affengestik und -mimik vermittelt dem Zuschauer
ein hohes Maß an Authentizität und Natürlichkeit. Auch die satten Farben
verstärken diesen Gesamteindruck. Insgesamt bekommt man beim Bild einen
30
nahezu plastischen Eindruck der Handlungsfiguren. Auch der Ton ist über alle
Zweifel erhaben und lassen die vorliegende BluRay sicherlich zu einer
Bereicherung jeder Sammlung werden.
Die Bonusmaterialien enthalten neben den üblichen Audiokommentaren
verschiedene Kurzdokumen-tationen bzw. Features: In „Mythologie der Affen“
beschreiben die Macher des Films die Schaffung der Affenwelt im Vergleich zur
filmischen Originalvorlage aus dem Jahr 1968. Das Kapitel „Andy Serkis – Das
Genie“ zeichnet eine angemessene Laudatio auf den Darsteller von Caesar, der
bereits als Gollum zu begeistern wusste. In „Eine neue Generation von Waffen“
werden die Spezialeffekte unter die Lupe genommen, auch wenn der Titel der
Kurzdoku dies vielleicht nicht erahnen lässt. Ein weiteres Feature beschäftigt sich
mit der Entwicklung und dem szenischen Werdegang des Motion-CaptureVerfahrens, welches dem Betrachter exemplarisch an einzelnen Szenen erklärt
wird. Die obligatorischen Kinotrailer runden das Bonusmaterial ab.
Fazit: Rupert Wyatt gelingt eine
grandiose Wiederbelebung eines aus
filmischer
Sicht
traditionsreichen
Stoffes.
Mit
den
technischen
Möglichkeiten der Gegenwart und
dem Mut sich von den Schemata der
zurückliegenden Inszenierungen frei
zu machen, ohne dem Originalstoff
seinen Charme zu nehmen, gebührt
Wyatt ein großer Verdienst bei „Planet
der Affen: Prevolution:“. Rupert
Wyatts Film und die Geschichte der
Autoren Rick Jaffa und Amanda Silver
berühren den Zuschauer emotional.
Das Einfühlungsvermögen des Affen
Caesar gegenüber dem Alzheimerkranken
Vater
des
Hauptprotagonisten Will Rodman steht
stellvertretend
für
die
ruhigen
Momente des Films, durch die der
Film seine erzählerische Wirkung
entfalten kann und es den Charakteren ermöglicht, Tiefe zu bekommen.
Regisseur und Drehbuchautoren gelingt damit ein Perspektivenwechsel, der uns
auf einfühlsame, spannende und unterhaltsame Weise die Welt der Menschen
und den Planet der Affen neu erzählt.
Die BluRay bietet filmischen Hochgenuss mit einem einzigartigen Bild, Ton und
Bonusmaterialien. Ein Sequel dieses Filmes darf erwartet werden. Wenn es
gelingt, die Qualität zu halten und dem klassischen Sci-Fi-Stoff wiederum neue
Facetten abzugewinnen, dann bereichert ein weiterer Film die Filmlandschaft
sicherlich auf ein Neues.
Gesamtwertung: 10 von 10 Caesars
31
Richard Dean Anderson
von Thorsten Weiß
Dieser Bericht handelt vom charismatischen
US-amerikanischen Schauspieler, seinem
Leben, seinen Erfolgen und seinen beiden
Besuchen bei uns in Deutschland auf den
FedCons 2011 und 2012.
Allgemein:
Richard Dean Anderson erblickte vor 62
Jahren am 23. Januar 1950 in Minneapolis
(Minnesota) das Licht der Welt und wuchs in
Roseville auf. Dort besuchte er auch die
gleichnamige High School. Er ist der älteste
von vier Söhnen des Lehrers Stuart Jay
Anderson und der Künstlerin Jocelyn Rhae
Carter. In seinen Adern fließt irisches,
schwedisches und norwegisches Blut,
außerdem ist er zu einem Teil Mohikaner.
Nachdem sein Traum eines Profi-Eishockey-Spielers zerplatzte als er sich mit 16
nacheinander beide Arme brach, wandte sich Anderson dem Schauspielen zu. Er
studierte das Fach an der St. Cloud State University und an der Ohio University,
verließ aber die Uni kurz vor seinem Abschluss. Erste Erfahrungen als
Schauspieler sammelte er auf der Theaterbühne, als Clown und Jongleur.
Er hat nie geheiratet. Obwohl er sein Privatleben nach Möglichkeit „privat“
gehalten hat, wurden ihm im Laufe der Jahre Romanzen mit Teri Hatcher, Sela
Ward, Lara Flynn Boyle und Eislaufstar Katarina Witt zugeordnet. Im Jahre 1996
lernte der Schauspieler Apryl Prose kennen, mit der er eine gemeinsame Tochter
(*1998) namens Quinn Annarose Anderson hat. Im Jahre 2002 trennte sich das
Paar.
Karriere und Leben:
Mit einem Kaugummi und einer Büroklammer hätte er die Weltherrschaft an
sich reißen können, doch der Held unser Kindheit Richard Dean Anderson
alias MacGyver war einer der Guten.
Mit seinem Schweizer Taschenmesser, etwas Isolierband und einem Päckchen
Kaugummi konnte sich „MacGyver“ aus jeder misslichen Lage befreien. Sieben
Jahre lang begeisterte Richard Dean Anderson als pazifistischer Held die
Zuschauer und bis heute ist sein Charakter als Kultfigur in den Herzen der
Serienjunkies verankert. Anschließend schlüpfte er in die Uniform von Colonel
Jack O'Neill und porträtierte diesen insgesamt acht Jahre lang in der nicht minder
beliebten SciFi-Serie „Stargate SG-1“. Zuletzt reiste er in dem kurzlebigen
Nachfolger „SGU Stargate Universe“ (2009-10) durch die Galaxis.
Im vergangenen Jahr war Anderson in einer wiederkehrenden Rolle als der
geheimnisvolle David Smith in vier Episoden der USA Network-Serie „Fairly
32
Legal“ mit von der Partie. Ebenso erschien er in einer Episode der Sitcom
„Raising Hope“.
Sein Bildschirm-Debüt gab Richard Dean Anderson als Dr. Jeff Weber in der
Seifenoper „General Hospital“ (1976-81) mit der er erste Aufmerksamkeit erregte.
Nach fünf Jahren hängte er dann seinen Arztkittel an den Nagel und erschien
zunächst in Gastrollen der Serien „The Facts of Life“ (1981), „Today's F.B.I.“
(1981) und „The Love Boat“ (1982). Daraufhin folgte eine der Hauptrollen in der
kurzlebigen Serie „Seven Brides for Seven Brothers“ (1982-83). Auch seine
nächste Rolle als Navy-Offizier in „Emerald Point N.A.S.“ (1983-84) überdauerte
nur eine Staffel. Doch das sollten seine letzten Flops sein.
Denn anschließend ergatterte
Richard Dean Anderson die
Rolle,
die
sein
Leben
veränderte und mit der er bis
heute untrennbar verbunden
ist: „MacGyver“ (1985-1992).
Doch nach sieben Jahren und
zwei Spielfilmen „MacGyver Jagd nach dem Schatz von
Atlantis“
(1994)
und
„MacGyver - Endstation Hölle“
(1994) war Schluss mit dem
bodenständigen Helden, der
rund um die Welt bekannt ist.
Seine
erste
Kinorolle
übernahm Anderson neben
Valerie Bertinelli in dem Drama
„Ordinary Heroes“ (1986),
worauf im gleichen Jahr eine
Nebenrolle in der Komödie
„Odd Jobs“ folgte. Das war es
dann
auch
mit
der
Leinwandkarriere.
Danach
erschien der Schauspieler
ausschließlich
auf
dem
Fernsehbildschirm, wie in den
Hauptrollen
des
Dramas
„Schrei, wenn du kannst“
(1992), an der Seite von Marg Helgenberger in dem Thriller „Mit den Augen eines
Mörders“ (1992), in dem Actionfilm „Von Eifersucht besessen“ (1994) und in dem
Familiendrama „Lucky im Glück“ (1995). Drei Jahre nach dem Ende von
„MacGyver“ war Richard Dean Anderson bereit eine weitere Serienrolle zu
übernehmen und erschien neben John de Lancie in der Western-Serie „Legend“
(1995), in der er den Groschenromanautoren Ernest Pratt porträtierte. Trotz guter
Kritiken blieben die Zuschauer aus und die Comedy segnete das Zeitliche.
Anderson fungierte hier auch als Executive Producer.
33
In dem hochgelobten Actionthriller „Pandora's Clock - Killerviren an Bord der 747“
(1996) war Anderson wieder als Held zu sehen und bescherte CBS Traumquoten
mit dem Film. Es folgte das Drama „Die Retter - Feuerhölle in Manhattan“ (1997).
Anschließend übernahm der Schauspieler eine weitere Rolle, die bezeichnend für
seine Karriere war: die des Colonels Jack O'Neill in „Stargate SG-1“ (1997-2007),
in der er acht Jahre lang als Hauptdarsteller zu sehen waren. Der damalige
Präsident der Metro-Goldwyn-Mayer-Produktion hat ihn persönlich angerufen und
ihm ein Angebot für die Rolle unterbreitet. Anderson fungierte auch hier als
Produzent der Serie. Später erschien er mit Gastauftritten ebenfalls im Spin-off
„Stargate Atlantis“ (2004-06), sowie in den beiden Spielfilmen „Stargate:
Continuum“ (2008) und „Stargate SG-1: Children of the Gods - Final Cut“ (2209),
sowie in sechs Episoden des kurzlebigen Spin-offs „Stargate Universe“ (2009).
Der große Fan der Comic-Serie „The Simpsons“ freute sich sehr als er 2006 in
der Episode „Kiss Kiss, Bang Bangalore“ verewigt wurde. Als MacGyver erschien
Richard Dean Anderson zuletzt in „Saturday Night Live“ (2009), sowie in der
MasterCard-Werbung für den Superbowl 2006. Zusammen mit Michael
Greenburg gründete er das Unternehmen Gekko Film Corporation, die als
Produktionsfirma von „Stargate SG-1“ von 1997-2007 (bis auf 2006) alle
Episoden produziert hat. In seiner Freizeit engagiert sich der Schauspieler in
verschiedenen wohltätigen Organisationen, unter anderem Waterkeeper Alliance,
Challengers Boys and Girls Club oder die Make-a-Wish-Foundation, außerdem
ist er ein großer Unterstützer der Special Olympics.
Filmografie:
•
1976–1981: „General Hospital“ (Fernsehserie)
•
1982: „Seven Brides for Seven Brothers“ (Fernsehserie)
•
1983: „Emerald Point N.A.S.“ (Fernsehserie)
•
1984: „Heiße Geschäfte“ (Odd Jobs)
•
1985: „Verlorene Helden“ (Ordinary Heroes)
•
1985–1992: „MacGyver“ (Fernsehserie)
•
1992: „Schrei wenn du kannst“ (In the Eyes of a Stranger)
•
1992: „Mit den Augen des Mörders“ (Through the Eyes of a Killer)
•
1994: „MacGyver: Endstation Hölle“ (Trail to Doomsday)
•
1994: „MacGyver: Jagd nach dem Schatz von Atlantis“ (Lost Treasure of
Atlantis)
•
1994: „Von Eifersucht besessen“ (Beyond Betrayal)
•
1995: „Legend“ (Fernsehserie), nach 12 Folgen eingestellt
•
1995: „Lucky im Glück“ (Past the Bleachers)
•
1996: „Pandora's Clock – Killerviren an Bord der 747“ (Pandora's Clock)
•
1996: „Die Retter – Feuerhölle in Manhattan“ (Firehouse)
•
1997–2007: „Stargate SG-1“ (Fernsehserie)
•
2004, 2006–2007: „Stargate Atlantis“ (Gastauftritte)
•
2008: „Stargate: Continuum“
•
2009–2010: „Stargate Universe“ (Gastauftritte )
34
Auszeichnungen:
• 1998: Saturn Award – Bester Darsteller einer Fernsehserie (Stargate
SG-1)
• 2004: Brigadier General ehrenhalber
Synchronisation:
Richard Dean Anderson wurde im Laufe seiner Karriere von verschiedenen
Synchronsprechern synchronisiert. Der bekannteste Sprecher ist Michael
Christian, der ihn von 1971 bis 2006 mit drei Ausnahmen synchronisierte: 1986
wurde Anderson im Film Verlorene Helden von Helmut Gauß, 1992 in Mit den
Augen eines Mörders von Joachim Pukaß und 2006 in der Simpsons-Folge Kiss,
Kiss Bang Bangalore von Matthias Klie gesprochen. Seit Michael Christians Tod
2006 leiht Erich Räuker dem Schauspieler seine Stimme (Stand: Dezember
2008).
Fedcon 2011 und 2012
Auf der Fedcon 2011 war Richard nicht in allzu guter Verfassung. Er musste
Medikamente nehmen, da er gesundheitlich doch sehr stark angeschlagen war.
Aber er ließ es sich nicht nehmen, Interviews zu geben oder auf der Bühne das
ein oder andere Scherzchen zu machen. Zu dieser Zeit hatte er auch noch einen
persönlichen Bodyguard, denn es war für ihn alles neu in Germany ☺ . Die
Bildzeitung titelte samstags mit dem Spruch „Speckgyver in Düsseldorf“. Jedoch
so schlimm, wie sich der Titel anhört, war der Bericht ja dann doch nicht. Er war
im Gegenteil inhaltlich gut geschrieben, die Überschrift war schlicht und
ergreifend ein Aufhänger. Mit Richard kam auch Sea Shepard zur Fedcon, da er
diese schon längere Zeit unterstützt.
2012 kam Richard schon mehrere Tage vor der Con nach Deutschland und
besichtigte unter anderem eine Burg. Man konnte ihm ansehen, dass es ihm
auch von seiner Gesundheit her wesentlich besser geht. In diesem Jahr war er
auch ohne Bodyguard unterwegs, da er wusste was ihn erwartet. Alles in allem
waren es gelungene Besuche eines großartigen Mannes auf der Fedcon.
35
SciFi, Fantasy, Horror und Ich
von Andreas Greb
Angefangen hat alles als mein Bruder die Oberstufe des Gymnasiums besuchte.
Ich war vermutlich drei oder vier Jahre alt. Es ist überliefert, dass wir, wenn er
aus der Schule kam, erst einmal Captain Future zusammen gesehen haben. Als
„Die Rückehr der Jedi-Ritter“ in die Kinos kam, vermutlich besuchte ich die erste
oder zweite Klasse, übertrug sich seine Begeisterung auf mich.
Ich hatte schon vor 30 Jahren Lego StarWars! Nur waren die AtAts beim Waschen etwas eingegangen. Dafür sehr farbenfroh …
und bereits ohne dass die Rebellen ihre T47 Schneegleiter zum
Einsatz brachten, sehr wacklig auf den Beinen. Stormtrooper
waren einfach. Ich hatte viel Weltraum-Lego …und am Anfang
waren Astronauten Weiß, dann kamen die Roten, die waren - mit
einem Speer von den Rittern - hervorragend als Imperial Guards
geeignet.
Auch in meines Bruders Zack Comic-Heften interessierte ich mich für die Science
Fiction Serien z.B. Valerian und Veronique und Luc Orient. Auch der Kanadische
Kampfpilot Dan Cooper flog gerne mal mit einer Apollo Mission auf den Mond.
Recht früh durfte ich dann auch die ersten Folgen Raumschiff Enterprise, damals
noch ARD, wenn ich mich nicht täusche, sehen. Der Bayrische, den wir damals,
mit Hilfe einer aufwendigen terrestrischen Antennenanlage einigermaßen
empfingen, zeigte jeden Abend Flash Gorden und Buck Rogers, die alten
Schwarz-Weißen.
Und dann zeigte das ZDF die Kampfstern Galactica Spielfilme leider mitten in der
Nacht. Wir hatten schon einen Videorekorder präsent. Ich müsste also zwischen
zehn und zwölf gewesen sein. Zum Glück hatte das Aktuelle Sport Studio über
eine Stunde Verspätung ... ich wäre damals viel zu jung für Alien gewesen! Das
Schlüpfen des Chestbuster habe ich noch mitgenommen … kurz nachdem die
Katze den Bewegungssensor ausgelöst hat, war die Show für mich vorbei
gewesen.
Auf der ARD wird nicht so oft überzogen. So hatte ich Poltergeist komplett
mitnehmen können. Dieser Film und ein Horror Comic Magazin, in dem unter
anderem „Nightmare on Elm Street“ vorkam, interessierten mich für Horror mit
fantastischem Touch.
Klassische Fantasy habe ich zunächst über Comics, mein Lieblings-SuperheldenVerlag, Marvel, hat auch Conan und Red Sonja im Programm, und Action Figuren
(Masters oft he Universe) abgedeckt. Später wurde ich großer Fan der Elfquest
Comics.
Wie bin ich an das Trekdinner Mittelhessen geraten? Ein regelmäßiger Besucher
kam auf die Idee mir zu sagen, das wäre das Richtige für mich. Nur nette Leute
… Gespräche über alles, gerne auch ScienceFiction und Fantasy … aber auch
über das allgemeine Zeitgeschehen.
Und jetzt treibe ich mich auch auf den einschlägigen Conventions herum.
36
THE DARK KNIGHT RISES
von Rainer Kuhn
Die Trilogie ist komplett. Christopher Nolan hat seiner Vision des Batman auch
seinen eigenen Abschluss gegeben. Und sich dafür noch einmal mächtig ins
Zeug gelegt. Mit dem letzten Teil macht er aber auch unmissverständlich klar,
das er innerhalb dieser drei Teile die komplette Geschichte unterbringen will, soll
heißen, ihr auch ein Ende geben will. Denn noch bevor auch nur eine
Ankündigung des Drehbeginns für diesen letzten Teil vorlag, gab es schon
Mutmaßungen über Batmans nächsten Gegenspieler. Die Gerüchteküche war
dabei nicht sonderlich breit gefächert und gipfelte nur noch in der Frage wer den
Pinguin denn spielen würde. Als Antwort las man dann schon mal den Namen
Leonardo DiCaprio. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch daran, dass
ich von Anfang an nur einen Namen im Sinn hatte, wenn es darum gehen würde
im abschließenden Teil Batman ultimativ herauszufordern.
Nolan hatte von Anfang an eine enorme psychologische Komponente in seine
Batman Story eingebracht. Dass nämlich alle Milliarden an Geld nichts nützen,
wenn ein Kind den grausamen Mord und damit jeglichen Halt, den es im Leben
durch seine Eltern hat, verliert und sich als Erwachsener noch immer auch die
Schuld an deren Tod gibt und überhaupt keine Richtung für sein eigenes Leben
sieht. Als er schließlich, zum Kämpfer ausgebildet, seinen Weg gegen das
Verbrechen in seiner Heimatstadt angeht, erlegt er sich selbst Grenzen auf, die
noch straffer als jene der Polizei sind. Weshalb er gleichzeitig von Anfang an dort
nach einem Unterstützer sucht. Was nicht leicht ist, wenn neben der Politik auch
die Polizei fast komplett korrumpiert wurde.
So muss der Mensch Bruce Wayne von Anfang an schon mental schier
Übermenschliches leisten, um den Weg vom traumatisierten Kind über einen
richtungs- und verantwortungslosen jungen Mann, hin zum einsamen Kämpfer für
das Gute zu gehen. Was für ein Glück, dass er dann doch nicht so einsam ist.
Denn ausgerechnet der Butler der Familie Wayne, Alfred Pennyworth, führt von
Anfang an einen in Teilen schon fast verzweifelten eigenen Kampf darum, dem
Kind, dem jungen Mann, dem Kämpfer Freund, Vertrauter, Helfer, Ersatzvaterund auch Familie zu sein. Das, was von der Familie Wayne noch übrig geblieben
ist, soll im Kampf gegen das Verbrechen nicht auch noch verloren gehen. Neben
seiner Unterstützung für den dunklen Ritter bemüht er sich auch stets dem
Menschen unter der Maske ein moralischer Fixpunkt zu sein, jemand, an dem
sich Bruce Wayne aufrichten kann, der ihm geistigen Schutz und Halt gibt.
„Batman Begins“ und noch mehr „The Dark Knight“ zeigten all diese komplexen
Themen und die geschichtlichen Abläufe einerseits für sich, andererseits dann
auch verstärkt durch die jeweiligen Gegenspieler, welche weniger durch
beeindruckende körperliche Fähigkeiten, sondern mehr auf psychologischer
Ebene den dunklen Helden von Gotham City herausfordern. Exzessiv dargestellt
durch den Joker, dessen Motto „Es gibt nur eine Regel: Nämlich, dass es keine
Regeln gibt!“ Batman vor eine schier irrsinnige, scheinbar unlösbare
Herausforderung stellt.
37
Christopher Nolan stellt eine einigermaßen lose Verbindung zwischen den ersten
beiden Teilen her, einerseits sind die Weiterentwicklungen im zweiten Film nicht
zu übersehen, dennoch schafft es der Zweite auch für sich alleine zu stehen. Mit
„The Dark Knight Rises“ schließt der britische Regisseur zusammen mit seinem
Autorenstab um Bruder Jonathan und Davis S. Goyer den Kreis und verbindet
alles miteinander was noch bis dato lose genannt werden konnte ... und
präsentiert nun für Batman den ultimativen Gegner.
Mit der Zehnteiligen Comic Reihe „Knightfall“ wurde vor Jahren ein Gegner
geschaffen, der vollbringen würde, was keinem der klassischen Widersacher
gelungen war: Batman zu besiegen! Der Name dieses Mannes war Bane.
Riesengroß, mit enormer körperlicher Kraft und Widerstandsfähigkeit
ausgezeichnet, dabei hochintelligent, stellt er das Gegenstück zum Joker dar.
Exakte Planung, vorausschauende Vorgehensweise. Er hetzt Batman mit seinen
Leuten von einem Tatort zum nächsten, der dunkle Ritter erhält keine Pause,
macht weiter, bis er Fehler macht ... und Bane ihn bei seiner letzten Rückkehr in
die Bat-Höhle persönlich empfängt. Das Waterloo für den dunklen Ritter. Er hat
nicht den Hauch einer Chance. Zum Krüppel geprügelt, fordert es alles an
verbliebener Energie - auch der Batmann Umgebenden -, um ihn zurückkehren
zu lassen.
Welche, wenn nicht diese Story und dieser Gegner waren perfekt geeignet als
Ausgangspunkt für ein großartiges Ende der Filme von Christopher Nolan. Wo
„Knightfall“ einen epischen, gleichwohl typisch comic-haften Storyablauf
präsentierte, sollte Nolan’s Abschluss, was die Story wie auch Bane betrifft,
deutlich realistischere Züge tragen. Und dafür kam nun alles aus den ersten
beiden Filmen zusammen, was an Details für den Hauptcharakter Bruce Wayne
bedeutsam war und ist. Neben dem Tod seiner Eltern, auch der seiner großen
Liebe Rachel, dass er als Batman ein Verbrechen auf sich nahm, um einen
gescheiterten Helden zu schützen, dass er seitdem … seit 8 Jahren nicht mehr
als Batman aufgetreten ist, dass er aber auch seit seinen Einsätzen als
Superheld körperlich angeschlagen ist. Und, dass ihm klar wird, ab dem Moment
als Bane auftaucht, dass, wenn er wieder als Batman in Erscheinung tritt, die
geballte Polizeimacht Gotham Citys ihn jagen wird.
Details einer dramatisch und sehr real zu nennenden Dynamik, die zu diesem
Film als Abschluss besser passt. Im Grunde wurde aus dem Comic nur Batmans
verheerende Niederlage gegen Bane und seine Rückkehr übernommen. Auch,
dass Batman, wenn er nach seiner Rückkehr nach Gotham City versucht Bane
doch noch zu stoppen und es endgültig nicht mehr ohne Hilfe schafft, einen
Partner bekommt , der nicht brav an seiner Seite steht, sondern auch seine
höchst eigene Sichtweise auf das Leben und die Abläufe in die Geschichte mit
einbringt, passt zu Nolan’s Bemühen jeden Charakter als absolut einzigartig
erscheinen zu lassen. Catwoman wird zu einem ganz eigenen Joker in dieser
Geschichte. Ein weiterer hochinteressanter Charakter ist der Polizist John Blake
und seine Entwicklung wie auch Hintergrund in diesem Film. Eine sich langsam
aus der scheinbaren Bedeutungslosigkeit eines Randcharakters herausschälende
Figur, die sich am Ende in den letzten Szenen des Filmes mit den Worten von
Bruce Wayne im Hinterkopf „Jeder kann Batman sein“ auf eine neue Reise in
seinem Leben begibt.
38
Realismus. Keine Comicverfilmung.
Dies sind die zwei wichtigen Maßgaben von Christopher Nolan gewesen als er
die Batman Verfilmungen übernahm. Gerade, wie Nolan gerne erklärte, weil
Batman ein Superheld ohne jegliche Superkräfte ist, habe ihn das Thema
angesprochen. Und dies zieht der Regisseur und Autor auch all drei Filme
konsequent durch. Der Hauptakteur hat seine Kämpfe an mehreren Fronten zu
tragen: Gegen seine eigenen inneren Dämonen, gegen das Verbrechen, gejagt
von der Polizei. Und die wenigen, die ihn unterstützen, geraten in diesem
abschließenden Teil ebenfalls an ihre Grenzen. Butler Alfred, der ihn beschützen
will und dabei Grenzen überschreitet. Comissioner Gordon, der gemeinsam mit
Batman eine Lüge aufrechterhält, um das Andenken Harvey Dents zu schützen.
Und sogar der Verwalter seiner Firma Wayne Enterprises, Lucius Fox, der nicht
verhindern kann, dass es mit der Firma und den Milliarden von Wayne zu Ende
geht, dessen für Batman bereitstehendes Ausrüstungsmaterial Bane in die Hände
fällt und er der Auslöser für eine atomare Katastrophe zu werden scheint.
Und nebenbei wird eine ganze Stadt und ihre Bewohner zu Mitakteuren in einer
nie gekannten Dimension. Bane greift die Schaltzentralen der Macht an: Die
Börse, Wayne Enterprises, die Polizei … Gefängnisse werden gestürmt, der Mob
übernimmt die Gewalt, Verbindungen nach außen werden gekappt. Standgerichte
für die politisch wie auch polizeilich Mächtigen werden eingeführt. Die Zivilisation
wird aus den Angeln gehoben. Und doch ist dies fast ja nur Theater, denn der
Countdown zu Vernichtung der ganzen Stadt läuft.
Mit einem satten 250 Millionen $ Budget ausgestattet konnte Nolan seine
aufwendige, epische Vision vom Abschluss seiner Batman Trilogie umsetzen.
Gäbe es etwas an diesem fast drei Stunden langen Werk auszusetzen, würde
man den Anfang nennen. Denn der Beginn ist, abgesehen von Bane’s
spektakulärer Befreiung aus einem Gefangenenflugzeug sehr ruhig und
gemächlich. Nolan zeigt viele Schauplätze und Personen, etablierte, aber auch
die Neueinzuführenden. Das wirkt ein wenig zusammenhanglos, soll aber im
Verlauf der Geschichte alles seinen Platz erhalten und zur Geltung kommen. So
ist dies eben auch alles gewollt. Nolan zieht langsam immer mehr und mehr die
Spannungsschraube an, ein sich stetig steigerndes Szenario, das in einem
fulminanten, kraftvollen Schluss mündet. Die etablierten Akteure Christian Bale,
Michael Caine, Morgan Freeman und Gary Oldman, wie auch die Neulinge Tom
Hardy, Anne Hathaway, Marion Cotillard und Joseph Gordon–Levitt spielen wie
aus einem Guss ihre Rollen.
In seiner Inszenierung geht der Regisseur einen Weg, der zeigt, wie sich auch
heute noch eine Gesellschaft kaum in der Lage sieht der nackten Gewalt
entgegenzutreten. In einer zunehmend anonymer werdenden Welt ist man sich
noch viel leichter selbst der Nächste. Und es gibt nun mal nichts anders als den
gemeinsamen Weg, um da wieder herauszukommen. Insofern fordert auch
dieses Werk etwas zum Nachdenken auf.
„The Dark Knight“ bleibt wohl das unangefochtene Meisterwerk, aber mit „The
Dark Knight Rises“ gelingt Regisseur Christopher Nolan ein grandioser,
meisterhafter Abschluss seiner Batman Saga. Das Publikum in den Staaten
machte dies mit einem am Ende zu erwartenden ca. 450 Millionen $ Einspiel
deutlich.
39
Siggi
Siggi Schwarz – A tribute to Gary
Moore (CD(CD-Kritik)
von Frank Baring
Der 6. Februar 2011 war für mich ein sehr trauriger Tag. Gary Moore
verstarb überraschend in seinem spanischen Urlaubsort an einem
Herzinfarkt. Kurz danach wollte er nach 22 Jahren Rockabstinenz wieder ein
Celtic Rock Album aufnehmen und hatte 2010 bereits eine Summer of Rock
Tournee durch Europa absolviert, die aufgrund des Erfolgs bis nach
Russland und in die Ukraine verlängert wurde. Hierzu tat er sich wieder mit
seinem Ex-Keyboarder Neil Carter, der seit 1989 als Lehrer am Brighton
College tätig war und sich ganz vom Rockbusiness verabschiedet hatte,
zusammen. Während Gary Moore in den darauffolgenden Jahren im
Wesentlichen den Blues erkundete und mit anderen Musikstilen
experimentierte, schien für mich ein Traum wahr zu werden und Gary Moore
wieder die Songs aufzugreifen, die für mich auch heute noch so etwas wie
den Soundtrack meines Lebens darstellen. Das 1987er Album Wild Frontier
mit der Single „Over the hills and far away“ wird Zeit meines Lebens immer
die Beste Musik sein, die ich je gehört habe. Sie traf ein Lebensgefühl und
berührte mich zutiefst. Gary Moores Musik wird mich immer begleiten und
erfreuen.
Tribute-Alben sind seit den 2000er Jahren eine gängige Begleiterscheinung der
unterschiedlichen Rock-Genres. Wer glaubt, dass es hier vordergründig um
Ehrerbietung und das Zollen von musikalischem Respekt geht, der vernachlässigt
das Geschäft, welches dahintersteckt, sich über den großen Namen im Gespräch
zu halten. Viele dieser Alben werben mit großen und kleinen Namen im RockBusiness. Selten stehen diese Alben aber für gelungene Versuche sich dem
großen Vorbild anzunähern. Nach Gary Moores unerwartetem und viel zu frühem
Tod, widmet sich der süddeutsche Gitarrist Siggi Schwarz, der in der
Vergangenheit u.a. mit Peter Maffay, Michael Schenker und Chris Thompson
zusammenarbeitete, nun der musikalischen Vita von Gary Moore auf insgesamt
14 Liedern mit gut 72 Minuten Spielzeit.
Mein Blick bei Tribute-Alben fällt zuerst auf die Songauswahl und dann die
Musiker, die an einem Projekt mitgearbeitet haben. Neil Murray (Bass, Ex-Gary
Moore), Steve Lukather (Gitarre, Toto), Geoff Whitehorn und Bodo Schopf konnte
Schwarz für das Album gewinnen. Dass große Namen keine Gewähr für ein
gelungenes Tribute-Album bieten, zeigen die vielen mäßigen bis schlechten
Produktionen, die den Markt seit Jahren prägen. Die Songauswahl bietet auf den
ersten Blick wenige Überraschungen. Mit „Out in the fields“, „Over the hills …“,
„Empty rooms“, „Still got the blues“, „Since I met you babay“, „Walking by myself“
und „Parisienne walkways“ finden sich die erfolgreichen Klassiker aus den 1980er
und früher 1990er Jahren auf dem Album. Dies ist sicherlich nicht unerwartet und
dennoch gelingt Schwarz die eine oder andere Überraschung. „I can´t wait until
tomorrow“ und „Crying in the shadows“ hätte ich wahrscheinlich nicht ausgewählt
bzw. erwartet, aber sie kommen Schwarz’ songdienliches und gefühlvolles Spiel
durchaus entgegen. Genauso verhält es sich bei der Instrumentalversion von
40
„Johnny Boy“. Vielleicht mag Schwarz bei den Bluesnummern etwas
ausdrucksvoller sein, doch geht Siggi Schwarz hier insgesamt den richtigen Weg.
Er lehnt sich in Ton und gefühlvollem Spiel an Gary Moore an, ohne ihn zu
kopieren. Man spürt eine Nähe, die aber respektvoll und mit Hingabe
daherkommt.
Tom Croél, der den Songs seine Stimme leiht, macht dies sehr gut. Auch wenn
ich die Einschätzung von Siggi Schwarz Website nicht ganz teile, dass er Gary
Moore stimmlich stark ähneln würde, so gelingt ihm dennoch teilweise ein
ausgezeichneter stimmlicher Ausdruck des ausgewählten Songmaterials. Croél
schafft es stimmlich sehr gut, den Querschnitt aus den Rock- und Blues-Alben
wiederzugeben. Er trifft die Stimmung der Songs überwiegend gut. Hierbei
vermag er mal mehr dem Original zu entsprechen bzw. mal stärker eigene
Akzente zu setzen. Bei der getroffenen Songauswahl Highlights auszuwählen,
fällt mir nicht ganz leicht: „Don´t believe a word“, der altehrwürdige Klassiker von
Thin Lizzy, dokumentiert vielleicht am Besten, dass Siggi Schwarz hier ein
Tribute-Album vorgelegt hat, welches sich dem musikalischen Erbe von Gary
Moore überzeugend annähert. Die Anfang 2012 durchgeführte Tour brachte
dieses Konzept nicht minder glaubwürdig auf die Bühnen.
Fazit: Siggi Schwarz’ musikalische Erinnerung an Gary Moore ist respektvoll und
mit Liebe im Detail aufgenommen. Schwarz’ Annäherung an die Originalsongs
verläuft dabei weniger frei und gerade das macht das Würdevolle an diesem
Tributalbum aus. Gary Moore legte vor allem Wert auf den Ton und dies macht
Schwarz’ erfolgreiche Arbeit auf dem vorliegenden Album ebenso erfolgreich.
Wer sich für die Originalfassungen von Gary Moores musikalischer Vita
interessiert, dem lege ich die DVD-Mitschnitte der „Wild Frontier“ Tour und die
diversen Montreux-Konzertaufnahmen ans Herz. Vielen Dank Siggi Schwarz für
diese respektvolle Aufführung von Garys Songs und die gefühlvolle Annäherung
an die Musik einer Legende.
P.S.: Alle Fans von Gary Moores Celtic Rock Phase sollten in die BluRay bzw.
CD des Montreux Auftritts von 2010 reinhören, denn dort spielt er drei neue
Songs, die auf das kommende Celtic Rock Album hätten kommen können.
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AUF UMWEGEN ZUM TREKDINNER
von Rainer Kuhn
Ein Hobby, welches einen seit Kindertagen mit
stetig wachsender Leidenschaft beschäftigt, ist im
Normalfall entweder Musik irgendeiner Richtung
oder der heilige Gral, der sich Fußball nennt. Ist
es aber keines von beiden Richtungen, wird’s
schon interessant, weil dann zunehmend
individueller. Film und Fernsehen ... geht ja noch.
Aber was bitte schön soll da ein Hobby sein?
Science Fiction? Ach so, die Enterprise? Haben
wir doch alle in den Siebzigern geguckt. Aber ...
Hobby??? Was macht man denn da? Alleine in
der Bude hocken und dauernd denselben Kram
gucken ? So einem fehlt doch bestimmt
irgendwann die frische Luft (von der geistigen
Verfassung auf lange Sicht mal abgesehen!!!).
Und kann irgendwann net meer zwische der
Realität und der Sternenguckerei unterscheide. Ein Fall für Freuds Erben!
Ein wenig überzogen, aber andererseits bekam ich in den vielen Jahren so
manches Mal den Eindruck, dass die Gedanken anderer über mich nicht weit
entfernt davon waren. Und man selbst für sich entdeckte, dass der Freundeskreis
sich anscheinend durch dieses Hobby nicht gerade vergrößerte. Und just, als
dieser Punkt zahlenmäßig gegen Null tendierte, lernte ich an meinem Arbeitsplatz
Björn und Tina kennen, die meine Leidenschaft nicht nur teilten, sondern mir
deutlich machten ... da sind noch viel mehr.
Ein richtiger Verein. Ich sollte mich doch mal blicken lassen. Dauerte einen
Augenblick bis ich meine Scheu überwand und mich an einem Samstag im
Spätsommer 1998 erstmals auf den Weg zum Gießener Trekdinner machte. Vor
dem Lokal kam ich beim Eintreffen mit einigen dort schon Wartenden ein
bisschen in Kontakt, aber alles noch etwas verhalten. Als es dann im Lokal
losging, war ich von der Anzahl der Leute recht beeindruckt ... aber auch
irgendwie eingeschüchtert. Und es sollte nicht besser werden. Ich fühlte mich
zunehmend fehl am Platz. Alles um mich herum redete über neueste
Computersysteme und PC-Spiele. Womit ich überhaupt nichts anfangen konnte.
Ich besaß keinen Computer und verstand nicht ansatzweise, worüber die alle
redeten. Ich hatte einige kurze Gespräche, aber mehr nicht. Nach 11/2 Stunden
hielt ich es nicht mehr aus, ich ging.
Mannometer, ich war so enttäuscht. Da war ich endlich mal in einer Truppe
gelandet, die doch alle dasselbe Hobby hatten wie ich und dann das! Rund drei
Monate später wurde ich das Thema aber einfach noch immer nicht los, da ich
bei verschiedenen Gelegenheiten wieder auf Björn und Tina traf, die mich schon
beim ersten Mal hingelotst hatten. Mittlerweile hatte ich - ebenfalls an meinem
Arbeitsplatz - „Klingolaus“ Thorsten kennen gelernt, der zur selben Truppe
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gehörte. Ich sollte doch wieder mal kommen. Ich biss innerlich die Zähne
zusammen und zwang mich regelrecht wieder hin.
Es gab diesmal ein Welcome-Table für die Neuen und ich war an dem Abend
nicht der Einzige und unterhielt mich mit den anderen Neuen ganz prima. Aber
wir hockten abseits von der Haupttruppe. Dennoch war dieser Abend schon ein
bisschen besser. Jetzt gab ich dem Ganzen eine Chance. Ich ging zu den
weiteren Treffen, mischte mich unter die Leute, sprach sie an und kam immer
wieder mit dem Einen oder Anderen ins Gespräch. Rund ein halbes Jahr sollte es
noch dauern, immer wieder ein „Hinzwingen“, bevor ich mich wirklich wohl und
aufgenommen fühlte. Und es sollte dann nicht lange dauern bis sich auch
Freundschaften entwickelten. Vielleicht das Allerwichtigste, denn diese
Freundschaften und all das, was wir seither zusammen erlebt haben, bedeuten
und vor allem geben mir so viel ... ich sage einfach mal an dieser Stelle auch
Danke an Euch alle.
43
Fantasy Filmfest 2012
von Jeannette Brandl
In diesem Jahr fand zum 26. Mal das Fantasy Filmfest in 7 Städten Deutschlands
statt. Anfang September machte es für 8 Tage Station in Frankfurt und ich habe
mir von den insgesamt 71 Filmen 40 angesehen.
Hier ein kurzer Überblick samt meiner Bewertung dieser 40 Filme:
Sightseers (UK): Der neue Freund von Tina lädt sie auf einen Trip mit seinem
Wohnwagen ein. Chris ist allerdings ein psychopathischer Serienkiller und so
pflastern Leichen den Weg des Liebespaares. Eine typisch britisch schwarze
Komödie mit viel Blut, Biss und Tiefgang.
7 von 10 Punkten
V/H/S (USA): Habt ihr
Cloverfield gesehen und
fandet die Wackelkamera
unerträglich? Dann lasst die
Finger von V/H/S, es sei
denn
ihr
wollt
euch
unbedingt mal übergeben
oder ganz wirr im Kopf
werden. Mehrere kurze
Filme
in
einem
zusammengefasst,
deren
Plots ganz nett sind aber
die Kameraführung eine
einzige Katastrophe ist. Der
schlechteste
Film
des
Festivals.
1 von 10 Punkten
The Wee Man (UK): Die
wahre
Geschichte
des
Arbeitersohns Paul Ferris
der in den 60ern in Glasgow
aus der Armut heraus will
und zur rechten Hand des
organisierten Verbrechens
wird.
4 von 10 Punkten
Brake (USA): Wohl inspiriert von Buried wacht CIA Agent Reins in einer
Plastikbox im Kofferraum eines Wagens auf und soll verraten wo der Präsident
versteckt wird. Ereignisse außerhalb des Wagens, die er über ein Funkgerät
mitverfolgt, setzen ihn physischer und psychischer Folter aus während eine Uhr
langsam heruntertickt. Der Film hat vielen gute Wendungen mit einem
überraschenden Ende, doch leider am Schluss eine Wendung zuviel.
6 von 10 Punkten
44
The Awakening (UK): 1921 in einem Internat im englischen Nirgendwo spukt es
und ein Schüler ist bereits ums Leben gekommen. Nun soll Buchautorin und
selbsternannte „Anti-Ghostbusterin“ Cathcart dem Geist auf die Spur kommen.
Sie findet nicht nur den Geist sondern auch ihre eigene wahre Lebensgeschichte
heraus.
8 von 10 Punkten
Thale (NOR): Der „No Shit Cleaning Service“ reinigt Tatorte von menschliche
Überresten (lecker) und stößt im norwegischen Wald auf eine im Keller versteckte
junge Frau die irgendwie nicht so ganz menschlich ist. Ist sie das Produkt von
Experimenten oder ist es Evolution. Und, sie ist nicht allein. Ein CreatureFantasythriller mit Komik und Spannung.
8 von 10 Punkten
A.C.A.B. - All cops are bastards (ITA): Die für Sondereinsätze ausgebildete
Polizisten-truppe steht bei Fußballspielen und Demos immer an erster Front den
Hooligans gegenüber. Das dabei dem privaten und dienstlichen Frust mit nicht
ganz erlaubten Mitteln Luft gemacht wird und unter den Beamten ein verdrehter
Sinn von Ehre herrscht, ist diesen dabei eigentlich egal.
5 von 10 Punkten
A Gang Story (FRA/BEL): In Rückblicken wird die wahre Geschichte einer Gang
erzählt, wie sie sich von kleinen Gaunereien bis zu Mord vom Roma-Lager über
den Knast in die Luxusvilla hocharbeiten.
5 von 10 Punkten
The Dinosaur Project (UK): Afrika hat auch ein Loch Ness Monster. Um diesem
Mythos auf den Grund zu gehen reist ein Team von Spezialisten nach Afrika. Das
Monster gibt es, aber auch noch andere urzeitliche Kreaturen und nicht alle sind
von der liebenswürdigen Sorte.
7 von 10 Punkten
Replicas (CAN): Im Landhaus in den Bergen versucht eine Familie eine
kürzliche Tragödie zu verarbeiten als sie von etwas zu neugierigen Nachbarn
besucht werden. Diese wollen einfach nicht wieder gehen und lassen das die
Familie mit Gewalt spüren.
7 von 10 Punkten
Cockneys vs. Zombies (UK): Es gibt sie zuhauf, die Zombiefilme. Aber einen
bei denen die Zombies von Rentnern bekämpft werden, den gibt es erst jetzt. Ein
Knaller an Gags, viele Zombies und das beste Wettrennen der Welt
(Gehhilfenopa gegen Zombie). Was will man mehr?
9 von 10 Punkten
Crawl (AUS): Der angeheuerte Kroate soll einen Mord begehen und will danach
einfach nur wieder nach Hause. Doch irgendwas läuft ständig schief und so
lassen noch mehr Menschen ungeplant, mit viel Blut und vom Kroaten
emotionslos ihr Leben.
4 von 10 Punkten
Resolution (USA): Michael will seinem alten High School Kumpel endlich von
den Drogen wegkriegen und kettet ihn an der Hauswand fest. 10 Tage und die
Sache sollte erledigt sein. Doch irgendetwas beobachtet jeden ihrer Schritte,
spielt ihnen geheimnisvolle Informationen zu und kennt ihre nahe Zukunft die
immer nur auf eines hinausläuft: ihren Tod.
7 von 10 Punkten
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Game of Werewolves (SPA): Für eine Buchrecherche kehrt Tomàs zurück in
sein Heimatdorf. Unwissend, dass auf diesem ein Fluch liegt, dessen Opferung
seines Lebens diesen brechen soll. Doch er entkommt und ein noch schlimmerer
Fluch ersetzt den ersten. Zusammen mit Freunden versucht er die Nacht zu
überstehen und den Fluch zu brechen. Makaberer Humor, spritzige Dialoge und
jede Menge Werwölfe, einfach ein genialer Film.
9 von 10 Punkten
Stitches (IRL): Den Partyclown auf einem Kindergeburtstag zu geben ist kein
Vergnügen. Das weiß auch Stitches und geht seinem Job mehr schlecht als recht
nach. Bei seinem letzten Auftrag sind die Kids einfach nicht zu bändigen und
Stitches lässt dabei sein Leben. Jahre später, auf der Teenager-Geburtstagsparty
erwacht er wieder zum Leben und beendet seinen Job, mit abgetrennten
Körperteilen, Körperinnereien und –flüssigkeiten.
4 von 10 Punkten
Chained (USA): Nach einem Kinobesuch einer Mutter mit ihrem 9 jährigen Sohn
werden beide von einem Taxifahrer entführt und die Mutter getötet. Der Junge
bleibt in der Gewalt des Täters, angekettet in dessen Haus muss er die
Hausarbeiten erledigen und immer wieder aufs Neue miterleben wie der Täter
neue Opfer anbringt, diese vergewaltigt und tötet. Fast 10 Jahre später ist der
Täter der Meinung, der Junge solle jetzt auch mit Leben anfangen, erster Sex
und was so danach kommt. Hat der Junge gut aufgepasst was ihm sein Mentor
beigebracht hat?
8 von 10 Punkten
Compliance (USA): Man mag es kaum glauben, aber diese Geschichte ist in den
USA mehrfach wirklich passiert. Im Schnellrestaurant Chicks herrscht
Dauerandrang, da kann es sich die Filialleiterin nicht leisten auch nur einen
Mitarbeiter zu entbehren. Doch dann ruft ein Polizeibeamter an und bezichtigt
eine Angestellte des Diebstahls. Da er selbst keine Zeit hat vorbeizukommen, soll
die Filialleiterin das Verhör und die Durchsuchung übers Telefon durchführen.
Und das ist noch nicht die letzte „Anweisung“ des „Beamten“ über das Telefon.
7 von 10 Punkten
Detention (USA): Kurz vorm Abschlussball wird eine beliebte Schülerin von der
„Prom Queen“ ermordet. Im Laufe der Zeit werden mehr Schüler ermordet und
die Suche nach dem Täter ist nicht von dieser Zeit.
3 von 10 Punkten
The Day (USA): Die Zivilisation ist Vergangenheit, es gibt nur noch wenige
Überlebende und diese sind auf der dauerhaften Suche nach Nahrung und
Schutz. Fünf dieser Überlebenden schlagen in einem verlassenen Farmhaus ihr
Nachtlager auf und stellen bald fest, dass dieses Haus eine Falle ist sie
demnächst von nicht freundlichen Überlebenden besucht werden. Ein Kampf ums
Überleben beginnt.
6 von 10 Punkten
Violet & Daisy (USA): Die beiden jungen Frauen Violet & Daisy sind, man mag
es kaum glauben, Auftragskiller und richtig gut in ihrem Job. Ihr neuer Auftrag ist
aber irgendwie anders als sonst, denn warum sollte ihr nächstes Ziel sterben
wollen? Das bringt die Mädels ein wenig durcheinander und sie sind auch nicht
die Einzigen, die diesen Job erledigen sollen.
8 von 10 Punkten
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Doomsday Book (KOR): Drei kurze Geschichte in einem Film, drei Mal
Weltuntergang. Im ersten Film zeigt sich was Fleischverzehr für Folgen haben
kann: untotmäßige. Im zweiten Film hält sich ein Roboter für erleuchtet ala
Buddha, die Erfinder des Roboters haben aber etwas dagegen. Und im dritten
Film sollte man sein Kind nicht mal eben ein Geschenk im Internet bestellen
lassen, es könnte die Menschheit vernichten. Nachdenklich, kritisch und witzig,
gut gemacht.
7 von 10 Punkten
Beasts of the Southern Wild (USA): Dieser Film hat schon mehrere
Festivalpreise abgeräumt und gilt als Oscarkandidat. Die 6 jährige Hushpuppy
lebt mit ihrem Vater in einem baufälligen Haus auf einer Insel vor New Orleans.
Sie berichtet von ihrem Leben auf ihre eigene Weise und lernt fürs Leben. Als ein
Sturm kommt und die Insel überflutet, ihr Vater immer kränker wird, muss
Hushpuppy die Dinge selbst in die Hand nehmen. Ein wirklich tolles modernes
Märchen.
9 von 10 Punkten
Portrait of a Zombie (IRL): Eine mysteriöse Krankheit befällt Menschen und
verwandelt sie in Zombies. Patient 0 dieser Krankheit ist Billy, den die Eltern und
Geschwister in seinem Zimmer angekettet haben und dort füttern. Als ein
Filmteam einen Bericht drehen will, laufen die Dinge aus dem Ruder und der
Zombiewahnsinn beginnt von neuem.
6 von 10 Punkten
Noobz (USA): Viele Videospiele wurde in Kinofilme adaptiert, hier ein Film über
die Spieler solcher Spiele. Sie alle treffen sich in L.A. zum großen GoW3 Turnier
um einen Haufen Geld zu gewinnen. Die vier Hauptprotagonisten können das
Geld gut gebrauchen und so machen sie sich auf den Weg. Dass dabei nicht
jeder das ist, was er vorgibt zu sein, liegt in der Natur der Sache. Eine Komödie
über Spielernaturen und als Gaststar Casper van Dien.
6 von 10 Punkten
Blind Spot (CAN): Ein Seriemörder treibt auf den Landstrassen in Santiago sein
Unwesen. Ausgerechnet dorthin will ein Touristenpaar, um ihre kaputte
Beziehung retten. Dumm nur, dass sie von dem Mörder ungewollt ein Foto
gemacht hat.
4 von 10 Punkten
The Pact (USA): Annie kehrt in das Haus ihrer verstorbenen Mutter zurück und
muss feststellen, dass ihre Schwester in diesem Haus verschwunden ist. Auf der
Suche nach der Schwester kommt sie einem Geist, mehreren doppelten Böden
und Familiengeheimnissen auf die Spur.
7 von 10 Punkten
Grabbers (IRL): Wie besiegt man hausgroße, krakenartige Aliens, die sich von
menschlichem Blut ernähren, aber allergisch auf Alkohol sind? Klar, man besäuft
sich und zeigt den Viechern was Iren so alles im betrunkenen Zustand
draufhaben. Und das ist Einiges. Selten so gelacht, ein toller Film.
9 von 10 Punkten
Excision (USA): Eine Psychopatin als angehende Ärztin? Warum nicht? Die
Schülerin Pauline ist fest davon überzeugt, das zu packen. Und übt schon mal an
heimischen Vögeln im eigenen Zimmer oder an der kranken Schwester. Dass das
kein gutes Ende nimmt, ist vorprogrammiert, da kann auch der Pfarrer nicht mehr
helfen.
6 von 10 Punkten
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Killer Joe (USA): Cop Joe, im Nebenberuf Auftragsmörder, soll die Mutter von
Chris töten, denn deren Lebensversicherung wirft einiges an Geld ab und Chris
hat ne Menge Schulden und mächtig Ärger am Hals. Nur wie ohne Geld den
Vorschuss an den Killer zahlen. Und dann nistet sich dieser noch bei Chris´
Familie im Wohnwagen ein. So war das nicht geplant und noch einiges Andere
geht schief.
4 von 10 Punkten
God bless America (USA): Nach jahrelangem treuen Dienst in seiner Firma wird
Frank gefeuert, seine Frau hat sich schon vor langem von ihm getrennt, die
Tochter kann ihn nicht ausstehen, die Nachbarn machen nur Lärm und im
Fernsehen laufen nur Shows von Möchtegern Promis und Castingshows. Das
alles treibt Frank langsam in den Wahnsinn und so besorgt er sich ne Waffe und
streckt sie alle nieder: die Beautyqueen, die radikalen Prediger, Falschparker und
Casting-Stars, auf seinem Kreuzzug gegen die Dummheit.
5 von 10 Punkten
Columbus Circle (USA): Im Luxusapartment-Hochhaus in New York stirbt die
alte Frau Hilary. War es ein Unfall oder Mord? Und wer genau sind die beiden,
die in ihr Apartment einziehen? Die agoraphobische Abigail von gegenüber stellt
sich diese und andere Fragen und ahnt noch nicht was auf sie zukommt.
4 von 10 Punkten
The Aggression Scale (USA): Gangsterboss Bellavance ist auf Kaution raus
und will sich absetzen. Aber irgendwer hat sein Geld geklaut. Jetzt hetzt er seine
Untergebenen auf die möglichen Diebe und die machen kurzen Prozess. Nur
haben sie nicht mit dem soziopathischen Sohn einer der Diebsfamilien gerechnet.
Der fängt jetzt erst so richtig an.
7 von 10 Punkten
After (USA): Freddy und Ana sind mit dem Bus auf der Rückfahrt nach Hause als
ein Unfall passiert. Sie wachen in ihren Betten auf und sind die einzigen
Menschen weit und breit. Was ist passiert, was sollen sie tun und was ist das für
eine schwarze Wolkenwand, die sich immer enger um den gesamten Ort zieht?
7 von 10 Punkten
The Tall Man (USA): Im abgelegenen und trostlosen Ort Cold Rock werden
immer wieder Kinder entführt. Keines wurde je wieder gesehen. Die Legende
besagt, ein Tall Man raubt die Kinder und verschleppt sie in den Wald. Die
Krankenschwester Julia glaubt nicht an solche Legenden, bis auch ihr Sohn
entführt wird. Die Wendungen sind vorhersehbar, genauso wie das Ende.
4 von 10 Punkten
No Tell Motel (USA): Im Campingbus sind 5 Twens auf dem Weg zu einer
abgelegenen Hütte, bis ihr Bus verunglückt und sie im heruntergekommenen und
verlassenen No Tell Motel Zuflucht finden. Dort aber treibt der Geist eines kleinen
Mädchens ihr Unwesen mit bekanntem Ende.
4 von 10 Punkten
13 Eerie (CAN): Sechs Forensik-Studenten werden für einen praktischen Test
auf eine verlassene Insel gebracht, um dort ausgelegte Leichen zu untersuchen.
Was sie nicht wissen, in einer ehemaligen Strafanstalt dort wurden Experimente
an den Gefangenen durchgeführt. Diese sind noch auf der Insel unterwegs und
48
haben die Studenten als eine neue Nahrungsquelle entdeckt.
7 von 10 Punkten
Beast (DEN): Maxines Gefühle für Bruno sind schon lange erloschen, aber Bruno
kämpft um seine Liebe. Seine Eifersucht auf den neuen Liebhaber wird immer
wahnhafter und treibt seinen Geist und Körper in unbekannte Gewässer. Etwas
erwacht in Bruno.
2 von 10 Punkten
When the lights went out (UK): Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt
dieser Film von einer Familie in den 70ern, die in ein neues Haus ziehen in dem
bereits ein Poltergeist wohnt. In gewohnter Manier schaukeln die Lampen,
knallen Türen und fallen Uhren um. Ein Exorzismus soll die Familie und das Heim
retten. Was aber wenn der/die Poltergeister nicht gehen wollen?
7 von 10 Punkten
The Possession (USA): Auf dem Flohmarkt ersteht die kleine Emily eine alte
Holzkassette mit merkwürdigen Schriftzeichen. Als sie diese öffnet, dringt ein
Dämon in sie, der fortan ihr Leben und das ihrer Familie auf den Kopf stellt, denn
Emily verändert sich immer mehr und ist von der Kassette nicht mehr
wegzubekommen. Ein Exorzismus-Thriller, dieses Mal mit jüdischen Dämonen.
7 von 10 Punkten
The Baytown Outlaws (USA): Erst schießen, dann fragen: das Motto der OodieBrüder. Für entsprechendes Geld machen sie platt, was grad so anliegt. Für eine
misshandelte Frau sollen sie deren Ex umlegen und den Patensohn aus dessen
Klauen befreien. Nur überlebt der Ex und jagt den Brüdern Killerbabes, Indianer
und Kopfgeldjäger auf den Hals, um den Jungen wiederzubekommen. Achja, das
FBI ist auch dabei. Viel schönes Geballere, fesche Kerle und heiße Mädels, das
rockt.
8 von 10 Punkten.
Der diesjährige Fresh Blood Award geht an „Beasts of the Sounthern Wild“,
gefolgt von „The Hidden Face“ und „Eva“.
Wer mehr über das Festival, die restlichen gezeigten Filme aus diesem und den
vergangenen Jahren wissen und Reviews und Bewertungen anderer
Festivalgänger lesen möchte, der schaue im f3-Forum nach, zu finden unter
dieser Adresse: http://f3a.net/
Die Fantasy Filmfest Nights finden im nächsten Jahr wahrscheinlich wieder im
März statt, die genauen Infos sind auf der Website des Festivals zu finden:
www.fantasyfilmfest.com
49
Guten Morgen Mr. Phelps oder
Tom Cruise und Mission Impossible
von Rainer Kuhn
„Viel Glück Jim!“. Das waren noch die persönlichsten Worte, die Jim Phelps nach
Erhalt seines Auftrages für die jeweilige Episode der Fernsehserie „Mission
Impossible“ in den Produktionsjahren 1966-1973 erhielt. Anschließend stellte er
sein Team zusammen, um mit diesem - mit allerlei Raffinesse und technischen
Hilfsmitteln, unter gleichzeitig fast völligem Verzicht auf Waffengewalt - die
Gegenspieler auszutricksen. Die Originalität mit der dies geschah, eingebunden
in ein jederzeit hoch spannendes Szenario, ließ die Serie zu einem Riesenerfolg
werden.
Nicht weiter verwunderlich, dass zum Einen Ende der Achtziger Jahre eine
allerdings nur kurzlebige Neuauflage folgte, zum Anderen 1996 ein Kinofilm mit
Tom Cruise in der Hauptrolle produziert wurde. Der sollte es in sich haben. Als
der Film, von Cruise selbst und Paula Wagner produziert, in die Kinos kam, war
nicht nur ich begeistert und gespannt. Auch Peter Graves, legendärer Darsteller
des Jim Phelps, kommentierte „...darauf haben die Fans so lange gewartet.“. Nun
war es soweit. So groß die Entfernung zwischen mir und Peter Graves auch sein
mochte, als wir uns den Film anschauten, die Reaktion war eindeutig die Gleiche.
Schlicht und ergreifend ... waren wir beide entsetzt. Denn am Ende des Streifens
… zum Showdown hin ... entpuppt sich Jim Phelps, hier von Jon Voight
dargestellt, als der Bösewicht.
Ich saß während der letzten Minuten des Filmes nur noch entgeistert da und
betrachtete kopfschüttelnd das Geschehen auf der Leinwand ... und hoffte immer
noch, dass es zu einer Auflösung käme. Aber nix da. Weder vorher noch nachher
bin ich je wieder mit so einem verrückten Gefühl aus dem Kino gegangen. Ich bin
ja selbst ansonsten jemand, der gerne sagt „Habt’s Euch nicht so Leute, alles nur
ein Film.“ Pustekuchen an dieser Stelle! Wie auch der Schwur sich diesen Film
nicht noch einmal anzuschauen.
Es kam dafür aber zu Fortsetzungen. Würde ich da reingehen? Nu ja, kaputt
machen konnte er ja eigentlich nichts mehr, der Mr. Cruise, also warum nicht eine
Chance geben? Trotz hochgradigem Egoshootings des Produzenten und
Hauptdarstellers machte mir der zweite Teil richtig Spaß ... trotz Tom Cruise.
Hatte zwar obschon vorhandener Details immer noch mit der Serie wenig zu tun,
aber OK. Gleiches galt für Teil 3, der es wieder in sich hatte. Oder korrekter, das
Drumherum zum Film hatte es in sich. Cruise´ Hochzeit mit Katie Holmes sorgte
für „zu gute Laune“ beim Bräutigam, der vor lauter Glückseligkeit jegliche
Zurückhaltung bei seinen Auftritten verlor. Mochte man noch denken was man
wollte, aber als das Thema Scientology, wo er bekanntermaßen Mitglied ist, von
ihm auch noch breitgetreten wurde, platzte nicht nur mir der Kragen.
Unglaublich, aber wahr, Hollywood reagierte und das nicht zu knapp. „Mission
Impossible 3“ erhielt gute Kritiken, aber die Eskapaden des Hauptdarstellers
hatten das Publikum bewogen Cruise die rote Karte zu zeigen. Der Film wurde
kein großer Erfolg. Und Paramount Pictures war trotz der langen Erfolgsreihe von
50
Filmen mit Tom Cruise am Endpunkt angelangt und kündigte den Vertrag mit ihm.
Jetzt war ich im Positiven fassungslos. Wann hatte es denn Bitteschön je einen
solchen Denkzettel für einen Superstar gegeben?
Keine Frage, sollte Cruise nicht endgültig ausrasten und doch noch einen Rest
Grips sein Eigen nennen können, würde es einen Weg aus dieser Krise geben.
Paramount schien jedenfalls „Mission Impossible 4“ machen zu wollen, aber es
kursierten Namen wie Brad Pitt als Nachfolger für den gefeuerten Tom Cruise.
Die Zeit heilt alle Wunden heißt es und offensichtlich war Tom Cruise in der Lage
und Paramount willens sich an einen Tisch zu setzen. Und so kam es nun doch
noch zu einem vierten „Mission Impossible“ Film, wieder mit Tom Cruise als
Produzent und Hauptdarsteller. Mit einem frischen Team, sowohl hinter als auch
vor der Kamera, ging es an die Arbeit. „Ghost Protokoll“ der Titel des Filmes. Ich
würde ihn mir wieder ansehen ... trotz Tom Cruise. Sollte er im Film nicht allzu
sehr stören, könnte ich an dem Ganzen ja meine Freude haben. „Schau mer ma!“
Brad Bird ist der Regisseur. Der hat bis dato nur Animationsfilme gemacht ... aber
was für welche: „Die Unglaublichen“, „Ratatouille“, das sind schon
Qualitätsstempel. Und Bird gilt als ein Mann, der sich selbst und alle anderen
herauszufordern versteht. Ich war schon daher ein wenig gespannt.
„Mission Impossible - Phantom Protokoll“ (deutscher Titel) ist eine Wucht von
einem Film. Hochoriginelle Actionszenen, ein vorher nie gekanntes Maß an
gutem Humor durch den in seiner Rolle deutlich aufgewerteten Simon Pegg,
Paula Patton, die mehr als nur Blickfang darstellt und in ihrer Rolle toll
rüberkommt, aber vor allem die Entdeckung dieses Filmes, Jeremy Renner, der
in seiner Rolle einen ganz eigenen Kurs fährt und eine enorm großartige Präsenz
darstellt. Michael Nyqvist als Gegenspieler kommt zwar gar nicht mal so häufig,
aber doch ansonsten recht gut zur Geltung. Brad Bird macht als Regisseur da
weiter, wo er mit seinen Animationsfilmen angefangen hat. Perfektes Timing, ein
wie gesagt hervorragend eingesetzter Humor und die Charaktere kommen
zusammen - wie auch einzeln - sehr gut rüber.
Das allerwichtigste zum Schluss: Tom Cruise.
Er hat anscheinend noch Grips im Kopf. Der Film hat mir nicht trotz Tom Cruise
... sondern dieses mal auch wegen Tom Cruise toll gefallen. Er ist der
Hauptdarsteller, steht im Vordergrund, zeigt eine starke Präsenz, der sich aber
diesmal auch definitiv als Bestandteil eines Teams betrachtet und mir vor allem in
einer Reihe von Szenen erstmals in dieser Filmreihe wieder das Gefühl gab, „Ja,
das ist wieder wie in der guten alten Fernsehserie.“ Ich werde nie ein Fan von
ihm, aber ich bin gerne bereit, eine gute, sogar sehr gute Leistung anzuerkennen.
Die hat er erbracht, genau wie alle Anderen an diesem Film Beteiligten.
Glückwunsch! Und es soll auch der erste Film der Reihe sein, den ich mir auf
DVD holen werde.
51
Klingolaus meint:
Die neue gute alte Zeit...
von Thorsten Walch
DALLAS ist wieder da.
Nein, nicht in Form von Wiederholungen bei irgendeinem PAY-TV-Spartenkanal
oder als DVD- oder gar BluRay-Neuveröffentlichung, sondern seit dem
Frühsommer 2012 gibt es eine neue Staffel der 80er Jahre Kultserie, die zuerst in
den USA und einige Zeit später auch im Ausland, darunter natürlich bei uns in
Deutschland, recht erfolgreich angelaufen ist.
Natürlich sind nicht mehr alle der bekannten Gesichter dabei. Aber Bobby ist
dabei (leider hat er zu Beginn der Serie Magenkrebs, da heißt es nach einer
zauberkräftigen Dusche Ausschau zu halten!), Sue Ellen will in die große Politik,
Cliff Barnes ist noch immer rachsüchtig und schneidet Grimassen, Ray Krebbs
und Lucy sind jetzt liiert, und, most of all, J.R. hat sich zur Tarnung in ein NobelAltenheim zurückgezogen (aber nur für eine kurze Zeit) ...
Ich habe DALLAS früher immer sehr gern gesehen, und mich hat's gefreut und
tut's noch immer ... interessiert Euch nicht? Schade ... aber ich erzähl's trotzdem,
weil ein wenig mehr dahintersteckt.
Schauen wir doch mal auf die Welt der phantastischen Filme und Fernsehserien
der letzten paar Jahre.
Wir hatten und haben STAR TREK – und zwar keine neue Generation, sondern
die klassische Originalcrew, wenn auch mit neuen Darstellern.
Wir hatten BATTLESTAR GALACTICA – mhmm ... irgendwie kam mir das doch
sehr bekannt vor aus meiner Kindheit.
Dann gab es eine Neuauflage von V – DIE AUSSERIRDISCHEN BESUCHER
KOMMEN – gab's das nicht früher schon mal?
Die derzeit so erfolgreichen MARVEL-Comic-Verfilmungen sind auch nicht
gerade das Neueste vom Neuesten, denn Captain America, den Hulk, Thor und
Iron Man kannte ich schon aus Comics in den 70ern – und Batman auch (okay,
dass der nicht von MARVEL, sondern von DC ist, das weiß ich auch).
James Bond 007 – die Romane stammen aus den 50er Jahren, die Filme werden
dieses Jahr 50 ...
Und dann ist da ja auch DER HOBBIT ... ganz was Neues ist das ja auch nicht
gerade!
Also: Alles schon mal dagewesen, sagte auch dereinst der Rabbi Löw (nee, mit
unserem Jogi hat der nun nicht wirklich was zu tun – googelt doch mal, wer das
ist!!!)). Wie kommt's? Fällt denen in Hollywood nix Neues mehr ein, dass sie
ständig irgendwelche alten Schinken wieder ausgaben müssen?
52
Die Antwort ist denkbar einfach: Doch, Neues fällt denen schon ein – bloß
interessieren sich nicht wirklich viele Leute dafür. Denn das Zauberwort
heutzutage ist nicht selten „Retro“. Da machen irgendwelche Bands Retro-Musik,
Designer entwerfen Retro-Kleidung (sucht mal in Mamas Klamottenkiste, da spart
Ihr vielleicht Geld!), und bei manchem etwas anderen Restaurant gibt es köstliche
Retro-Burger. Retro ist in – weil's out ist.
Denn sehr viele, wenn nicht sogar die meisten Leute, sehnen sich einfach nach
der guten alten Zeit als das Leben als solches noch wesentlich einfacher und
infolgedessen schöner war. Als es uns noch besser ging als es uns eigentlich
noch schlechter ging. Als man noch eine ganze Weile sparen musste, um sich
einen neuen Videorecorder zu kaufen.
Als man noch wirklich ein Stück Kunst in der Hand hielt, wenn man eine
Langspielplatte erwarb. Als Coca Cola noch wirklich aufregend schmeckte. Als es
noch etwas Besonderes war, wenn abends KAMPFSTERN GALACTICA, DER
UNGLAUBLICHE HULK oder auch DALLAS (ja, ja!!!) im Fernsehen lief.
Wann endete die gute alte Zeit?
Am 01.01.1990, hat mir einmal jemand auf diese Frage geantwortet.
Ich denke, das kann man an einem Datum nicht wirklich festmachen.
Die gute alte Zeit endete, als die Leute … als die Menschheit, ja, als wir alle
damit aufhörten, das, was wir haben, wirklich wertzuschätzen. Als alles immer
selbst-verständlicher für uns wurde.
Zuerst war diese neue Zeit eine tolle Sache – man brauchte sich plötzlich nicht
mehr anzustrengen, um irgendetwas zu bekommen. Ein neuer Fernseher? Ein
paar Mausklicks, und Du hattest ihn. Hamburger vom Restaurant mit dem
goldenen M? Gibt’s heute selbst in Kleinstädten mehrfach. Die neue Scheibe von
Miss
Huhu?
Lad'
sie
Dir
doch
einfach
'runter!
STARTREKSTARGATETRUEBLOODDALLAS? Pay-TV macht’s möglich, wann
immer wir wollen.
Doch so richtig zufrieden sind viele Leute damit nicht. Und es werden immer
mehr. Sonst würden – auch im Phantastik-Bereich – nicht immer mehr neue
Sachen eine kräftige Bauchlandung machen, während neues Altes in den
meisten Fällen begeistert aufgenommen wird.
Die moderne Zeit hat ihre Segnungen, das sei unbestritten. Aber es hatte auch
etwas für sich, wenn man früher auf ein TrekDinner ging und dort Gleichgesinnte
kennen lernte, ganz ohne soziale Netzwerke im Internet. Mit dem InternetScience Fiction-Fandom habe ich so meine Probleme. Ich sitze lieber bei einem
Bier mit netten Leuten zusammen.
Wenn man Filme im Kino sah oder in der Videothek auslieh oder auch
Fernsehserien anschaute – ohne Download und erst recht nicht auf dem Handy
oder dem Handheld-Computer – das hatte gleichfalls einen anderen Stil und eine
andere Qualität.
53
Ich kann es förmlich hören, wie manche nun sagen werden: „Der alte Sack ist
hoffnungslos altmodisch!“. Das stimmt nicht, bin ich gar nicht. BluRay ist eine
Offenbarung für mich, so mittendrin habe ich mich beim Filmegucken vorher noch
nie gefühlt. Und mit meinem neuen E-Book-Reader habe ich viel Spaß – Bücher
beanspruchen keinen Platz, können auch beim hastigen Durchblättern nicht mehr
zerknicken und mit ein paar Klicks habe ich die Fortsetzung meiner Romanreihe
– außerdem fühle ich mich beim Lesen immer ein klein wenig so wie Captain
Picard.
Ich bin ein Nostalgiker. Ich bin Retro. Und damit stehe ich nicht allein da.
Ansonsten würde es nicht beispielsweise neuerdings Gerüchte über eine
Neuauflage von DER SECHS MILLIONEN DOLLAR-MANN geben. Hoffentlich
hat Lee Majors einen Gastauftritt, falls sie es umsetzen. Bloß – für 6 Millionen
kann man so was heute nicht mehr machen, fürchte ich.
Nein, die gute alte Zeit war nicht nur gut, da habt Ihr recht. Aber fast. Und ich
glaube, das, was ich mir - und auch Euch! - am meisten wünsche, wäre eine
neue gute alte Zeit. In der wir das, was wir haben, wieder wertzuschätzen wissen.
In der Neues und Altes miteinander kombiniert ein großartiges Ganzes ergeben.
In der man sich im sozialen Netzwerk kennen lernt und wenig später zusammen
ein Bier trinkt.
In der es noch reichlich STAR TREK, STAR WARS, den UNGLAUBLICHEN
HULK und auch den SECHS MILLIONEN DOLLAR-MANN gibt.
Euch allen und den Euren ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein
gutes Neues Jahr,
Euer Klingolaus.
P.S.: Nein, dies war definitiv NICHT das „Wort zum Sonntag“.
54
Far Beyond The Stars ...
Im Andenken an Lara (1978-2006)
von Rainer und Z
Kino war für Sie das Größte und die Leinwand zog sie in ihren Bann.
So und nicht anders kannte jeder von uns Lara.
Im Kino wo jeder in Traumwelten
abtauchen kann, fühlte Sie sich wohl.
Auch mal den Alltag vergessen
und die Arbeit nur Arbeit sein lassen …
Die Welt zog sie an. Einfach die Koffer packen und drauf los,
... ohne Reservierung, ohne Ansprüche.
Ein offenes Ohr hatte sie für jeden parat
und auch eine Schulter zum Anlehnen,
obwohl sie vielleicht auch selbst eine gebraucht hätte.
Sie ging ohne sich zu verabschieden.
Wir müssen es nicht respektieren, aber akzeptieren.
Freunde fand Sie beim Trekdinner, so abgespacte Typen halt, die so ’n
merkwürdiges Zeug kucken,
das sich Schdar Drek nennt.
Eine Zukunft wie sie sich Gene Roddenberry erträumte,
passte auch absolut in ihre Weltanschauung.
Eine Zukunft, die Kriege, die Hunger und Armut hinter sich lässt,
wünscht sich doch jeder,
aber ein Trekkie vielleicht auch ein Stück mehr.
Und ein Trekkie war sie wirklich …
Für Dich lassen wir immer einen Sessel im Kino frei …
Deine Freunde am Trekdinner.
55
Nicole ist nicht mehr bei uns
(1974(1974-2009)
von Frank
Die Nachricht von ihrem Tod traf uns wie ein Schlag,
es erscheint uns so sinnlos, traurig und tragisch,
was passierte,
wir haben darauf gehofft, dass sie es schafft,
wieder den Weg in ihr Leben zurückzufinden.
Nicole nahm viele Jahre Anteil am Trekdinner,
lebendig, vielseitig interessiert, immer für andere da,
ein Lächeln, wenn wir uns sahen,
begleitete sie auf Schritt und Tritt.
So manche Jahre führte unser Weg zur Fedcon,
mit Freude und Freunden war sie dabei,
ein Wochenende ganz im Zeichen von Star Trek,
dies gehörte zu ihrem Leben wie auch die Freunde,
mit denen sie diese wunderschönen Erlebnisse teilte.
Vor wenigen Jahren traten mit Tanzen und Tierschutz neue Welten in ihr Leben,
Star Trek trat zurück, blieb eine wunderschöne Erinnerung,
so wie auch das Trekdinner,
doch Kontakte blieben, Hochzeiten wurden gefeiert,
Geburtstage brachten einander immer wieder mal zusammen.
Nicole, Du wirst uns fehlen,
Deine Herzlichkeit, Dein Engagement, Dein Humor,
wie auch die Momente, in denen wir mit Dir sein durften,
das, was Du zurücklässt,
macht uns froh, Dich gekannt zu haben.
Ein Platz am Trekdinner wird dir immer bleiben.
Auf ein Wiedersehen,
auf dem zweiten Stern von rechts.
56
Vulkan lebt nicht mehr
(1968(1968-2001)
von Frank
Das Trekdinner war und ist für uns immer auch ein Stück Zuhause,
wo wir unter Gleichgesinnten sein können, wie wir als Fans von Star Trek sind.
So unterschiedlich wie wir Menschen sind,
leben Star Trek Fans auch ihr Sein,
ihre Nähe zu den Idealen,
wie nicht erst Gene Roddenberry sie in diese Welt gebracht hat.
Doch sind es Werte, die wir mit Geschichten verbinden,
die er uns erzählt hat.
Dennoch eint uns Fans ein Stück weit die Zuversicht,
dass die Welt, die uns umgibt, einmal so sein möge,
wie der Schöpfer von Star Trek sie weitergedacht hat.
Vulkan war ein Fan. Mit Leib und Seele.
Als das Trekdinner entstand, war Vulkan dabei.
Über Jahre hinweg engagierte er sich als Fan für das Dinner,
hatte Freude und Spaß an seinem Fan-Sein,
unternahm etwas mit Freunden und Bekannten vom Trekdinner.
Vulkan war in einem lebendigen Trekdinner dabei.
Als er sich ins Private zurückzog,
war er krank, sehr krank und wollte für sich sein,
mit sich alleine, aber nie ohne, dass andere an ihn dachten
und ihn fragten, ob er nicht wieder hinzukommen wollte.
So lebendig das Trekdinner war und er im Leben stand,
so plötzlich war er nicht mehr da.
Vulkan lebt nicht mehr.
Aber, immer wieder mal,
wenn wir über Gründerjahre und alte Zeiten sprechen,
erzählt jemand auch von Vulkan.
57
Prometheus – Filmkritik
von Klaus May
Wenn man sich einfach mal bei uns auf dem Trekdinner umhört, bin ich eigentlich
der Letzte, der diese Filmkritik schreiben sollte – ganz einfach daher, weil ich die
Alien-Filme nicht mit so viel Elan geschaut habe, wie so manch anderer. Für mich
war es einfach nur ein SciFi-Horror Streifen mit ein paar komisch aussehenden
Aliens und das war‘s.
Auf der TreWa habe ich mich allerdings durch die Meute PrometheusSchauwilliger anstecken lassen und mir gedacht: Warum nicht. Und ich bin nicht
enttäuscht worden. Ridley Scott hat meines Erachtens ein Meisterwerk inszeniert,
welches viel Stoff für eine Fortsetzung bietet und genauso wie der Restart von
Star Trek zu einem veränderten Blickwinkel auf das Alien-Universum führen kann
– schließlich gab es nicht nur unzählige Alien-Filme, auch Alien versus Predator,
AvP 2 und die Predator-Filme gehören in das gleiche Universum.
Worum es geht: Eine Gruppe von Wissenschaftlern stellt fest, dass viele uralte
Kulturen eine Symbolik gemein haben und entschlüsselt dies in einer Weise,
dass es eine Einladung zu deren Planeten sein soll. Ein milliardenschwerer
Konzern unterstützt diese Forschungsmission – logischerweise tut dieser das
nicht aus reiner Freundlichkeit, aber das sehen die Wissenschaftler nicht. Auf
einer ewig langen Reise werden die Wissenschaftler durch einen Androiden
begleitet, der auf die eingefrorenen Körper aufpasst und bei Ankunft am
Zielplaneten dafür sorgt, dass die Mannschaft geweckt wird und ihre
Erkundungsreise beginnen kann. Und natürlich wecken sie Dinge, die man nicht
wecken sollte und müssen dann dafür sorgen, dass die Erde nicht doch noch
angegriffen wird.
Die Wissenschaftler werden sehr gut von Noomi Rapace (Verblendung-Trilogie)
und Logan Marshall-Green (Dark Blue, O.C.California) dargestellt, während
Charlize Theron (Snow White & the Huntsman, Hancock) die Leiterin der
Expedition als Gegenspielerin der zwei so gut darstellt, dass man sie von Anfang
an hassen kann. Michael Fassbender wiederum spielt den emotionslosen
Androiden einwandfrei und ist keinesfalls überfrachtet und lenkt auch nicht zu
stark von dem roten Faden der Story ab.
Logischerweise gibt es einige Haken und Ösen, wo der Film einfach nicht zum
bisherigen Alien-Kanon passt, aber das ist nun einmal so bei Neuinszenierungen
(siehe Star Trek vs. Abrams Trek). Auch kann der Film nicht die für HardcoreFans nötige Tiefe haben, weil der Film sonst einfach für „Neu-Schauer“
uninteressant wird. Als Neu-Schauer habe ich mich zumindest sehr gut
unterhalten gefühlt.
Bei einem Budget von etwa $ 130 Millionen hat der Film bislang etwa $ 303
Millionen eingespielt, was als guter Erfolg zu werten sein sollte. Laut
Internetgerüchten soll bereits Prometheus II geplant werden – dies soll sich wohl
aber bis nach Fertigstellung von Blade Runner II hinziehen.
8/10 schwarzes Alien-Glibber
58
Prometheus – Dunkle Signale
von Andreas Greb
Der Film eröffnet mit einem Außerirdischen, der scheinbar ein Gen-Experiment
auf der Erde, in prähistorischer Zeit, durchführt. Seine Motive bleiben unklar.
Die im Alien-Universum allgegenwärtige Weyland Corporation (später Weyland
Yutani) lässt im Jahre 2089, auf Basis von zahlreichen archäologischen Funden,
auf der ganzen Welt, eine Expedition, zum vermuteten Heimatplaneten, der
Schöpfer der Menschheit ausrüsten. Der Name des Raumschiffs, Prometheus.
Kurz vor der Ankunft weckt der Androide David die restliche Besatzung. In der
Hauptsache das Archäologen-Pärchen Elizabeth Shaw und Charlie Holloway.
Captain Janek und Meredith Vickers, als verantwortliche für den Weyland
Konzern.
Nach der Landung auf Planet LV223 macht sich zunächst die Enttäuschung breit.
Eine aktive Zivilisation kann nicht entdeckt werden. Man landet also in einem Tal,
in dem sich erkennbar künstlich errichtete Strukturen befinden, und beginnt mit
der Erforschung eines Tunnelsystems, welches sich unendlich auszudehnen
scheint. Leben findet sich zunächst nicht. Statt dessen eine Leiche, der Rasse,
die Alien Fans als SpaceJockey kennen. Offenbar wurde der Außerirdische von
einer Tür enthauptet.
Der Raum zur Tür ist mit Behältern, im Stil von Urnen, in der Größe von Alien
Eiern, übersät. Und wird von der Skulptur eines gigantischen humanoiden
Gesichtes an der Wand dominiert. Ein aufziehender Sturm erzwingt
Entscheidungen und löst mehrere Ereignisketten aus. Zwei des
Erkundungstrupps wollen zum Schiff zurück kehren. Verlaufen sich aber in den
Tunneln. Der Androide David entnimmt heimlich etwas der geheimnisvollen
Substanz aus einer Urne, um es an Bord der Prometheus zu schmuggeln.
Zurück an Bord infiziert David unbemerkt Holloway mit der Flüssigkeit. Die beiden
in den Tunnel Verlorengegangenen werden von Tentakeln angegriffen. Diese
sind scheinbar aus den Würmern mutiert, welche mit der Urnen-Flüssigkeit in
Berührung gekommen sind. Der am nächsten Morgen eingesetzte Suchtrupp
findet nur eine Leiche und kehrt zur Prometheus zurück.
Holloway beginnt Symptome der Infizierung zu zeigen und man verweigert ihm
den Zugang zum Schiff. Als er erkennt, dass es für ihn keine Hoffnung mehr gibt,
lässt er sich mit einem Flammenwerfer erschießen.
Shaw erfährt, dass sie, verursacht durch in der vergangenen Nacht praktizierten
Geschlechtsverkehr, mit irgendetwas geschwängert wurde. Nicht nur die
Schätzung, vierter Monat, löst Verwunderung aus. Eigentlich war sie von einer
Unfruchtbarkeit ausgegangen.
59
Filfield, der zweite der beiden Verlorengegangenen, taucht bei der Prometheus
auf. Man lässt ihn hinein. Er ist infiziert und beginnt die restliche Besatzung
nieder zu metzeln.
Peter Weyland, der als eine Art blinder Passagier auf der Prometheus mitgereist
ist, befiehlt eine erneute Expedition in das Innere der Alien Strukturen. Die
automatisierte Sonde, welche zur Tunnelerkundung ausgesandt wurde, hatte ein
Lebenszeichen angezeigt. Was sich zunächst als Fehlalarm anmutet, führt aber
doch zu einem noch Lebenden Engineer in einer Kälteschlafkammer. Der im
sterbenliegende Weyland erhofft sich Heilung durch die Rasse der
Menschheitsgründer. Doch dieser ist nicht interessiert. Durch die Forscher
geweckt, scheint er nur noch seine 2000 Jahre alte Mission, das Raumschiff mit
unzähligen Urnen zur Erde zu bringen, ausführen zu wollen. Während seine
Artgenossen alle den für Alien Infektionen charakteristischen aufgerissen
Brustkorb haben, ist er scheinbar verschont geblieben.
Shaw, inzwischen mit Hilfe der vollautomatischen, medizinischen Kapsel von
Weyland vom Alien Embryo befreit, ist die Einzige, die dem Engineer lebend
entkommen kann. Dann startet er das Raumschiff mit Kurs Erde. Shaw überzeugt
Captain Janek davon mit einem Kamikaze-Manöver das Alien Raumschiff zu
stoppen. Nach der Notlandung greift der Engineer Shaw, welche die zuvor von
der Prometheus abgesprengte Rettungskapsel von Weyland, beziehungsweise
Vickers, aufgesucht hat, an. Sie kann aber den inzwischen ausgewachsenen
Alien-Fötus, der eine einem Kraken ähnliche Form angenommen hat, auf ihn
hetzen. Es ähnelt einem übergroßen Face-Hugger. Und hat sich von Shaws
„Tiefkühl“-Angriff, nicht wie zunächst vermutet, töten lassen.
Dann meldet sich David über Funk bei ihr. Sein Kopf liegt noch immer im
Kontrollraum. Er erklärt ihr, es gäbe noch zahlreiche andere Schiffe und er könne
sie fliegen. So starten die beiden in einem Engineer Raumschiff, um den
Heimatplaneten der Engineers zu suchen. In einem Umschnitt sieht man, wie ein
Giger ähnliches Alien, aus dem Brustkorb des Engineers bricht.
Zunächst setzt Prometheus die Tradition der dümmlichen Untertitel, für die
deutsche Kinoveröffentlichung fort: Alien – Das unheimliche Wesen aus einer
fremden Welt. Aliens – Die Rückkehr. Und Prometheus – Dunkle Signale.
Leider kann auch alles andere an diesem Film nicht überzeugen. Charaktere
bleiben eindimensional. Eigentlich subtile Andeutungen werden plump
kommentiert. Dass sich Peter Weyland an Bord befindet, muss jedem Alien
Kenner, nach der Diskussion über die Medi-Kapsel in Meridith Vickers
„Penthouse“ klar sein. Weshalb ist eine Medi-Kapsel, im Wert eines kleinen
Vermögens, von der es nur eine Hand voll auf der Erde gibt, überhaupt so
schlecht. Dass sie nur für Männer verwendbar ist?
Womit wir auch schon an meinem zweiten Kritikpunkt angekommen wären:
Ungereimtheiten. Man sollte annehmen, dass ein Peter Weyland für eine
derartige Expedition besseres Personal akquirieren kann. Captain Janek hat den
Charme eines Frachter Kapitäns. Vorsichtsmaßnahmen bezüglich Quarantäne
werden keine getroffen. Natürlich nehmen erst einmal alle die Helme ab, als man
60
atembare Luft feststellt. Selbst als die ersten Krankheitssymptome auftreten,
laufen noch alle ohne Helm herum. Wieso trennen sich zwei Mitglieder der
Expedition vom Rest der Gruppe? Die Antwort kann nur lauten, weil es im
Drehbuch stand!
Das Drehbuch war mir auch ein wenig zu überladen. Als erste Konsequenz
daraus bleiben die Charaktere flach. Irgendwie muss die Handlung ja in den Film.
So bricht recht schnell Hektik aus. Geköpfter Engineer. Raum mit Urnen. Die zwei
Kanonenfutter … ähh ... Wissenschaftler verlaufen sich. Warum werden die
Urnen eigentlich undicht?
Warum schmuggelt der Android die Gensuppe auf die Prometheus? Peter
Weyland erhofft sich durch die Engineers Heilung oder ewiges Leben. David
verhält sich aber wie Ash (Alien), der im Auftrag der Corporation versucht, Alien
DNA zu sichern. Warum sollte Peter Weyland, unter dessen Kontrolle er
offensichtlich steht, das so tun?
Warum überlebt überhaupt ein Engineer? Die anderen sind doch in ihren
Hyperschlafkammern durch schlüpfende Aliens getötet worden. Was ist aus den
Alien Embryos eigentlich geworden, die aus den Engineers geschlüpft sind?
Wieso schlüpfen die Aliens im Hyperschlaf?
Mein persönliches Fazit: Prometheus ist der Alien Film, den ich von allen
Alien/AvP Filmen am wenigsten gebraucht hätte! Und er bleibt deutlich hinter
Alien zurück. Alles was Ridley damals richtig gemacht hat, geht hier schief. Das
Mysterium der SpaceJockeys/Engineers wird entzaubert. Vieles ist vorhersehbar.
Die Tötungsorgie ist unstrukturiert, ähnlich einem studentischen C-Horror Movie.
Die Anlehnungen an das Alien Franchise wirken künstlich. Fast als wären sie
nach Fertigstellung des Drehbuchs eingefügt worden. Warum ein Science-Fiction
Film mit Alien belastete wurde habe ich mich schon mal gefragt. Am Ende von
Alien 3! Der hat aber seine Qualitäten trotz allem retten können. David Fincher
sei nachträglich dafür gelobt.
Mir bleibt die Hoffnung auf einen Extended Directors Cut, der die Hektik
hoffentlich etwas aus dem Film nimmt. Und bitte lieber Ridley, entzaubere dich
nicht erneut bei deinem neuen BladeRunner Film!
www.fedcon.de
61
Der Feind im Hintergrund
von Rainer Kuhn
Die Reihe der Star Trek Fan Fiction Erzählungen für unser Trekdinner und
darüber hinaus begann nicht erst 2002 mit Rainer Kuhn’s Geschichte "Der
Feind im Hintergrund". Nach 10 Jahren erscheint nun in unserem
Jubiläumsjahr seine Fortsetzung. Da seine damalige Geschichte nicht jeder
kennt, soll in unserem diesjährigen Delta Flyer noch einmal sein Prolog aus
dem ersten Delta Flyer 2002 erscheinen.
Seine insgesamt 156 Seiten umfassende Geschichte setzt den neunten
Kinofilm "Star Trek IX - Der Aufstand" und "Star Trek - Deep Space Nine"
konsequent fort. Rainers Schwerpunkt liegt in kurzweiligen und
interessanten Dialogen, die auf dem Hintergrund neuer strategischer
Szenarien der Erzählung Tiefe verleihen. Das Szenario bietet dem Leser
einen vertrauten Rahmen aus der Geschichte des neunten Kinofilms.
Hierbei trifft die Föderation auf ... aber dies soll nicht verraten werden. Wer
sich für Rainers Erzählung interessiert und den Band noch nicht gelesen
hat, der sollte spätestens nach dem Lesen des folgenden Prologs Gefallen
an „Der Feind im Hintergrund“ finden. Außerdem ist es eine wunderbare
Einstimmung zum zweiten Teil, der demnächst erscheinen soll.
Persönliches Logbuch William T. Riker: Rund zwei Jahre sind seit dem Ende des
Krieges mit dem Dominion vergangen. Ich war froh und erleichtert, dass es vorbei
war. Als erster Offizier an Bord der Enterprise erlebte ich den Krieg in eher
begrenztem Ausmaß mit. Während woanders die Schlacht tobte, hatten wir den
Auftrag, neue Verbündete zu suchen, die den Mut hatten, mit uns den Kampf um
den Alpha Quadranten gegen das Dominion aufzunehmen. Nun, nach dem Ende
der Kämpfe war klar, dass viel Arbeit auf uns warten würde. Durch die
zahlreichen Verluste an Leben wie an Material kam es zu Veränderungen. Ich
wurde zum Captain befördert. Als Kommandant der U.S.S. Hood erlebe ich nun,
was der Krieg zurücklässt. Planeten, die zerstört wurden, Lebensräume, die auf
Jahre hinaus oder auch gar nicht mehr von dort beheimateten Rassen genutzt
werden können. Neben unserer Aufbauhilfe für viele dieser Welten verrichten wir,
wie in diesem Moment, Konvoidienst. Unter der Obhut der Föderation geleiten wir
Transportschiffe mit Überlebenden und Flüchtlingen zurück in ihre Heimat.
Ich habe mich auf einigen dieser Schiffe umgesehen. Wenn man in die Gesichter
dieser Leute schaut, ist es interessant, was man sieht. Das persönliche
Schicksal, jedes einzelnen kommt zum Vorschein. Da sind die, welche nur
einfach glücklich sind, nach Hause zu kommen. Die anderen, die Mehrheit von
Ihnen, zeigen in ihren Gesichtern die durchlittenen Qualen des Krieges. Der
Schmerz, der in ihren drangsalierten Körpern steckt. Der Schmerz, die
Vernichtung der Heimatwelt erlebt zu haben und dieser Hölle nur knapp
entkommen zu sein. Wenn man als Offizier auf einem Raumschiff im Kampf
getroffen wird, erlebt, wie Kameraden verletzt oder getötet werden, geht einem
das unglaublich nahe. Trotzdem machst Du weiter deinen Job. Von den
Personen, die an Bord dieser Transportschiffe sind, kenne ich niemanden. Aber
ihre Gesichter, ihre Blicke, berühren mich zutiefst. Die ungewisse Zukunft, die
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Angst, was sie bei Ihrer Rückkehr erwartet, wie ihr Leben weitergehen soll, das
alles spiegelt sich hier wider. Unsere Hilfe im materiellen Bereich, unsere
Anstrengungen beim Wiederaufbau, all das funktioniert bestens. Aber was ist mit
den seelischen Schäden dieser Leute?
Ihre Heimatwelten sind Verbündete, Mitglieder der Föderation und doch waren
wir nicht da, als sie unsere Hilfe brauchten. Wir schauten zu als die Invasion
begann; wir schauten zu als eine Welt, ein Planet nach dem anderen
Nichtangriffspakte mit dem Gegner schloss; vor allen Dingen aber schauten wir
zu als diejenigen, die sich nicht auf diesen Vertrag einließen, mit grausamen
Krankheiten, Mord und Vertreibung bestraft wurden. Erst auf Druck von Captain
Sisko wurde reagiert. Zu spät. Der Krieg war verheerend. Und nach kurzer Zeit
glaubten die meisten nicht mehr an einen Sieg. Eine Reihe von Umständen, vor
allem der Wechsel der Romulaner auf unsere Seite, wendete schließlich doch
noch das Blatt. Davongekommen. So nenne ich diesen Sieg. Aber hätte es erst
überhaupt zu alledem kommen müssen? ...
20 Jahre Deep Space Nine
von Stefan Menz
Am 3. Januar 1993, also vor ziemlich genau 20 Jahren, feierte die bis dahin dritte
Star Trek Serie ihr Debut im amerikanischen Fernsehen: STAR TREK – DEEP
SPACE NINE.
Man könnte jetzt zum 20jährigen Jubiläum vieles über die Serie schreiben; wie
sie entwickelt wurde, wer die Schauspieler sind und was danach aus ihren wurde,
die Rivalität zu Babylon 5 und unzähliges mehr. Hier soll jedoch eines beleuchtet
werden: das BESONDERE, das Deep Space Nine immer unter den Star Trek
Serien war.
- DS9 war die erste und bislang einzige Star Trek Serie, die nicht auf einem
Raumschiff spielte.
- DS9 war die einzige Serie, die zunächst keinen Captain hatte.
- DS9 war die einige wirklich statische Serie, in der der besuchte Planet nicht
sofort wieder verlassen wurde.
- DS9 war die einzige Serie, die neben den Hauptfiguren noch eine viel
größere Menge an regelmäßig auftretenden Nebencharakteren hatte.
- DS9 hatte wahrscheinlich die beste Charakterdarstellung unter allen Star
Trek Serien.
- DS9 hatte, im Gegensatz zu den überwiegend in Einzelepisoden erzählten
anderen Serien, eine durchgehende Handlung.
Diese Aufzählung könnte noch lange so weitergehen. Daher möchte ich jetzt
einfach – passend zum 20. Geburtstag – 20 (jeweils 10) besondere,
außergewöhnliche, herausragende Charaktere und Episoden vorstellen, durch
die sich DS9 von den anderen Star Trek Serien abgehoben hat.
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1. Benjamin Sisko
Wo beginnt man eine solche Auflistung am besten? Natürlich beim Captain.
Captain? Genau da fällt bereits der erste Unterschied zu allen anderen Serien
auf: Sisko war lange Zeit kein Captain. Er war Commander, unterstand damit
Raumschiff-Captains, er kommandierte nur eine Raumstation (die ohne das
Wurmloch ziemlich unbedeutend geblieben wäre), er hatte ein Kommando, das er
zunächst gar nicht wollte, er war (im Gegensatz zu fast allen SternenflottenOffizieren) Familienvater, er wurde zu einer religiösen Figur des nahegelegenen
Planeten Bajor.
Und Sisko wurde von einem dunkelhäutigen Schauspieler gespielt – ein
Umstand, der als ABSOLUT NICHTS BESONDERES dargestellt wurde. War es
in den 60er Jahren noch etwas Außergewöhnliches, dass mit Uhura eine
dunkelhäutige Frau eine relativ wichtige Rolle einnehmen durfte, fand man selbst
in den 90er Jahren noch relativ wenige dunkelhäutige Seriencharaktere in
Hauptrollen (selbst Avery Brooks Serie Hawk war nur ein kurzlebiger Ableger,
nachdem er jahrelang der Assistent eines weißen Polizisten gewesen war) und in
der Science Fiction war dies noch völlig unbekannt. Aber was besonders auffiel:
es machte nicht den geringsten Unterschied! In anderen Serien wird die
Hautfarbe dann doch Teil der Handlung, Rassismus wird dadurch angesprochen,
vielleicht auch eine andere gesellschaftliche Stellung. Nicht so bei Deep Space
Nine – weil es im 23. Jahrhundert eben keinen Unterschied macht.
2. Episode 6.13: Jenseits der Sterne
Und da war sie doch, die Folge, in der thematisiert wurde „ach ja, Sisko ist ja
schwarz“ – allerdings nicht als Teil der normalen Handlung. Vielmehr nutzte man
diese außergewöhnliche Folge, um zu zeigen, wie dies eben auf der Erde der
50er Jahre war: Dunkelhäutige, aber auch Frauen, hatten deutlich weniger
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Rechte und viel weniger Chancen in der Gesellschaft und waren sogar
Polizeigewalt ausgesetzt. All dies erlebte Sisko in einer Vision, die ihn zu Benny
Russell, einem Science-Fiction-Autor dieser Zeit, werden ließ und seinen
schweren Stand zeigte, gleichzeitig aber auch die Unterstützung durch seine
Kollegen, die ihrer Zeit weit voraus waren.
Doch nicht nur das macht diese Folge zu etwas besonderem: Hier erhielten
zahlreiche Haupt- und Nebendarsteller (Dukat und Weyoun als Polizisten, Martok
als Zeichner, Nog als Zeitungsverkäufer) die Chance, völlig andere Charaktere
und vor allem ohne Masken darzustellen. Noch viel interessanter sind jedoch die
unzähligen, auf dem Bildschirm kaum zu sehenden, versteckten Anspielungen in
der Redaktion. Insbesondere die Titelseiten von „Incredible Tales“ zeigten Bilder
aus der Originalserie oder Titel von Star Trek Folgen oder anderen Science
Fiction Klassikern.
3. Odo
Wie schon Data zuvor ist Odo zu Beginn eine Art „unbekannte Lebensform“, die
im Verlauf der Serie ihren Schöpfer bzw. ihr Volk trifft. Schon bei Data war wohl
die ursprüngliche Idee, sein „Androidenvolk“ zu einem Feind der Föderation zu
machen, bis man ihm doch einen ganz anderen Hintergrund (erschaffen von dem
Menschen Noonien Soong) verpasste und wir stattdessen seinen bösen Bruder
Lore sowie die Borg bekamen. Odo jedoch musste damit leben, von dem Volk zu
stammen, das die Föderation an den Rand des Untergangs brachte. Und
gleichzeitig musste er sich in die ganz andersartige Welt der „Solids“ einfügen.
Doch auch tricktechnisch war Odo als Formwandler etwas Revolutionäres:
Wurden Verwandlungen früher durch überlappende Bilder dargestellt (sogar noch
im sechsten Kinofilm), verwendete man hier erstmals fürs Fernsehen die aus
Terminator 2 bekannt gewordene Morphing-Technik.
4. Episoden 2.1-3: Die Heimkehr, Der Kreis, Die Belagerung
Bisher hatte Star Trek bestenfalls Zweiteiler, in der Regel jedoch meistens nur
Einzelfolgen zu bieten. Hier wurde jedoch erstmals richtig deutlich, dass DS9
keine Aneinanderreihung loser Einzelfolgen war, sondern vieles ineinander
übergriff als man diesen Dreiteiler brachte. Und dies sollte noch mit einem Sechsund gar einem Zehnteiler überboten werden.
Aber nicht nur das: zum ersten Mal in seiner Geschichte präsentierte uns Star
Trek einen wahren Politthriller, es kam zu Machtkämpfen und Verschwörungen,
wie man sie zuvor höchstens ansatzweise von den Romulaner und der
klingonischen Duras-Familie erlebt hatte.
5. Dr. Julian Bashir
So nervig Bashir am Anfang erschien, so interessant wurde er, als sich
herausstellte, dass er illegalerweise genetisch aufgewertet war, was seit Khan
ausgeschlossen werden sollte. Damit gab es eine Hauptfigur, deren Existenz es
in der sonst so sauberen Star-Trek-Welt gar nicht geben sollte, eine Person, die
nur aufgrund eines Verbrechens existierte.
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Damit wurde aus dem langweiligen Standard-Arzt wie Dr. Crusher, jemand
außergewöhnliches, der nun in einigen Zügen eher an Data erinnerte. Und für
den sich plötzlich so interessante Handlungsfäden wie die Sektion 31 boten.
6. Episode 4.10: Unser Mann Bashir
Holodeck-Folgen gibt es viele. Holodeck-Fehlfunktionen, die die Crew einer
realen Gefahr aussetzen, mindestens ebenso viele. Dieses Programm stach aus
allen jedoch heraus. Ähnlich wie Data als Sherlock Holmes, Picard als Dixon Hill
oder Tom Paris als Flash-Gordon-Verschnitt Captain Proton, überzeugte Bashir
hier vollkommen als James-Bond-Kopie, insbesondere passte die Rolle des
britischen Geheimagenten perfekt zu dem Schauspieler Alexander Siddig. Aber
nicht nur das: abgesehen von der passenden Atmosphäre hatte die Story alles,
was ein guter James-Bond-Film der 60er und 70er Jahre brauchte: einen nach
der Weltherrschaft strebenden Oberbösewicht, gutaussehende Frauen für den
Helden und geradezu absurde Superwaffen (einschließlich K.O.-Schuss mit einer
Champagnerflasche).
7. Gul Dukat
Deep Space Nine hatte 8 Hauptfiguren, ähnlich wie alle Star Trek Serien;
außergewöhnlich war jedoch, dass daneben noch rund 20 Nebenfiguren eine
durchgehende Handlung hatten und in einer Tiefe dargestellt wurden, die viele
Hauptfiguren anderer Serien nicht hatten. Und am deutlichsten wurde das bei Gul
Dukat. Oft ist ein Film- oder Serienheld nur so gut wie sein Gegenspieler. So wie
Captain Kirk in Star Trek 2 besonders heraus stach, weil er mit Khan einen mehr
als gleichwertigen Gegner hatte, erhielt auch Captain Sisko mit Dukat einen
vielschichtigen Rivalen, der ihn in vielerlei Hinsicht forderte.
Doch Dukat war nicht nur ein routinemäßiger Feind, da er eben nicht nur böse
war. Wurde er anfangs noch als relativ farbloser Standard-Cardassianer
dargestellt, kam er immer wieder, zunächst um DS9 zurückzuerobern, aber auch
auf dem Weg zur eigenen Macht, oder um seinen ewigen Konflikt mit dem
bajoranischen Volk weiter auszutragen. Dann plötzlich schien er sich, nach der
Entdeckung seiner Tochter, zum Guten zu wenden – nur um dann den letzten
Schritt zu machen und durch das Bündnis mit dem Dominion zum Führer des
cardassianischen Reichs aufzusteigen. Doch damit nicht genug: nach dem Tod
seiner Tochter verfiel er zunächst dem Wahnsinn, nur um dann endgültig mit den
Bajoranern abzurechnen – eine Charakterentwicklung, die keine andere Figur bei
Star Trek je so extrem durchgemacht hat.
8. Episode 2.19: Der Blutschwur
Schon TNG hatte mit Scotty eine Figur der alten Serie zurück gebracht, doch
diese Idee wurde hier noch auf die Spitze getrieben: Captain Kirks große
klingonische Rivalen – Kang, Kor und Koloth – kehrten nach einem Jahrhundert
zurück, um diesmal als die Helden der Geschichte gegen einen gemeinsamen
Feind vorzugehen. Doch nicht nur die Weiterentwicklung uralter Figuren war hier
das Interessante, vielmehr erhielt man hier – und in den Fortsetzungen um Kor –
völlig neue Einblicke in die klingonische Kultur: Wer für Kirk ein Feind war, war für
die Klingonen ein Held und aus beiden Sichtweisen war es nachvollziehbar. Und
erstmalig sah man, wie alt Klingonen werden können und welche Konsequenzen
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ein so hohes Alter haben kann, wenn man nicht rechtzeitig ehrenhaft im Kampf
fällt.
9. Garak
Star Trek war lange dafür bekannt, eine möglichst perfekte Gesellschaft
darzustellen und dementsprechend sahen auch die Hauptcharaktere aus:
gradlinige Helden, die moralisch unantastbar waren. Garak – der zwar nicht Teil
der Sternenflotten-Crew war, dieser jedoch relativ nahe stand – war davon genau
das Gegenteil. Und trotz seiner vielen Auftritte wusste man auch am Ende der
Serie noch immer nicht wirklich etwas über ihn. Sein gesamtes Leben bestand
aus Rätseln, Halbwahrheiten und Spionagetricks. Man konnte sich nie sicher
sein, ob er einen nicht im nächsten Moment verriet (wie Dukat mit seinem
Dominion-Bündnis).
10. Episode 5.06: Immer die Last mit den Tribbles
Zum 25. Jubiläum vor Star Trek sprang man erneut in die Zeit von Kirk zurück.
Diesmal jedoch nicht nur, indem man Charaktere von damals auftreten ließ,
sondern indem man durch das altbekannte Thema der Zeitreise zur alten
Enterprise zurückkehrte. Und dies durch modernste Tricktechnik. Was schon im
Film Forrest Gump verwendet wurde, um etwa Kennedy die Hand schütteln zu
können, nutzte man nun hier, um die DS9-Charaktere in alte Szenen einzufügen.
So standen etwa O’Brien und Bashir plötzlich neben Scotty in einer Reihe von
damaligen Offizieren, oder Sisko konnte Kirk einen Tricorder in die Hand drücken
– Elemente, die man bisher nie wieder bei Star Trek zu sehen bekam.
11. Nog
Es war nichts Neues, den „ersten eines anderen Volkes“ in der Sternenflotte zu
zeigen. Zu Kirks Zeiten war es so mit Spock, bei Picard waren es Worf und in
gewisser Weise auch Data – überlegene Charaktere, die das Beste ihres Volkes
präsentierten. „Erster Ferengi in der Sternenflotte“ sollte nun Nog werden – eine
Figur, die alles andere als überlegen wirkte. Hier erlebte man seine
Vorgeschichte mit, seine Beweggründe, zur Sternenflotte zu gehen, wie auch
seine ersten Karriereschritte, auf denen er bestenfalls ein durchschnittlicher
Nachwuchsoffizier war. Und er war der erste Ferengi, der auf diese
ungewöhnliche Art dargestellt wurde, der eben nicht nur auf Profit und Eigennutz
aus war.
12. Episode 2.23: Die andere Seite
Zwar basierte auch diese Folge nur auf etwas, das bereits bei Captain Kirk
geschehen war, jedoch brachte auch hier Deep Space Nine etwas völlig neues:
Hier zeigte man die Folgen und Konsequenzen dessen auf, was Kirk vor hundert
Jahren getan hatte. War es sonst üblich, dass ein Planet besucht und wieder
verlassen wurde, nur um nie wieder von ihm zu hören, zeigte DS9 am Beispiel
Bajors schon, dass jede Entscheidung langfristige Auswirkungen hat – wie eben
Kirks Eingreifen, das binnen eines Jahrhunderts zu einem Umsturz und einer
neuen Diktatur geführt hatte.
Und nicht nur das: mit dieser Folge wurde die Spiegeluniversums-Saga
begründet, die sich durch die gesamte Serie ziehen sollte; und auch hier führte
jeder Übertritt ins Spiegeluniversum zu weitreichenden Konsequenzen.
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13. Morn
Von Beginn an saß diese seltsame Gestalt in Quarks Bar, trank und sagte kein
Wort. Und doch wurden von Folge zu Folge mehr Informationen über Morn
bekannt, sein Charakter immer weiterentwickelt, bis man ihm sogar eine eigene
Folge widmete – etwas, das es noch nie in einer Serie gab: ein Statist mit einer
solche Bedeutung.
14. Episoden 4.06: Wiedervereinigt
Ach ja, „die Folge mit dem Lesbenkuss“... oder auch nicht. Okay, für das
amerikanische Fernsehen war es (zu dieser Zeit) etwas völlig undenkbares, dass
man zwei Frauen zeigte, die sich küssten – ähnlich wie in der Sechzigern als Kirk
mit Uhura doch tatsächlich eine Schwarze küsste. Aber das Besondere: darum
ging es eigentlich gar nicht; weder ging es bei Kirk um Rassismus, noch hier um
Homosexualität. Und gerade weil es nicht darum ging, sprach man die Themen
besonders an. Man zeigte nämlich, dass es bei Star Trek ganz normal war und
nichts, das man irgendwie erwähnen musste.
Zu keinem Zeitpunkt wurde in der Folge problematisiert, dass die bisher klar
heterosexuelle Dax sich hier in eine Frau verliebte. Warum auch? Man sieht darin
in Star Trek eben nichts Unnormales. Und doch war immer die Rede davon, dass
sie etwas Verbotenes tat; nämlich eine Beziehung zu einem Symbionten
einzugehen, mit dem man früher schon mal zusammen war – natürlich eine
Metapher dafür, dass Homosexualität früher verboten oder zumindest nicht
akzeptiert war.
15. General Martok
Klingonen in Star Trek waren entweder Gegner, nur kurz auftretende Charaktere,
oder vermenschlicht (wie Worf oder B’Elanna). Mit Martok bekam man nun
endlich mal dauerhaft einen „richtigen Klingonen“ zu sehen, der sich auch wie ein
Klingone verhielt, der nicht wie Worf an die menschliche Kultur angepasst war,
und für den die immer wieder erwähnte und mindestens genauso oft in Frage
gestellte klingonische Ehre wirklich etwas bedeutete: geradezu der Prototyp eines
klingonischen Kriegers.
16. Episode 4.07: Kleine, grüne Männchen
Zeitreisefolgen gibt es bei Star Trek viele, doch diese war eine
Außergewöhnliche: sind es sonst immer die Sternenflotten-Offiziere, die die
Vergangenheit der Erde oder eines fremden Planeten erkunden, griff man hier
auf die Ferengi zurück und bewies mal wieder deren eigentlichen Zweck: der
Menschheit ihre eigenen Schwächen vor Augen zu führen. Denn genau so
wurden die Ferengi immer gezeigt: während die Menschen sich weiterentwickelt
hatten, hatten die Ferengi noch immer die typischen schlechten Eigenschaften
der Menschen des 20. Jahrhunderts.
Besonders deutlich wurde das etwa in einem Gespräch über Rauchen - als Quark
bemerkte, wenn die Menschen sogar Gift zu sich nehmen, würde er ihnen alles
verkaufen können.
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17. Ishka
Quark‘s Mutter war die Star-Trek-Variante der Frauenrechtsbewegung. Die
Ferengi waren immer eine Art Spiegelbild der Menschheit des 20. Jahrhunderts
und zumindest in der ersten Hälfte des Jahrhunderts gab es noch in den
wenigsten Ländern eine wirkliche Gleichberechtigung von Männern und Frauen.
Genau dies repräsentierten die Ferengi: Frauen, sie durften nicht arbeiten, hatten
kein Recht auf Bildung, durften nicht mit Fremden sprechen, und – um es auf die
Spitze zu treiben – nicht einmal Kleidung tragen. Ishka lehnte sich gegen all dies
auf und bewies, dass Frauen viele Dinge mindestens genauso gut wie Männer
können, wenn sie die Möglichkeit dazu erhalten – das deutlichste Beispiel in Star
Trek zum Thema Frauenrechte.
18. Episode 4.01&02: Der Weg des Kriegers
Der Beginn der 4. Staffel wirkte wie ein neuer Pilotfilm, zumindest brachte er
einen großen Umbruch in der Serie – und das nicht nur durch Worfs Ankunft.
Gleichzeitig veränderte sich die ganze bisher so heile Welt: es ist Krieg – und wir
bekommen Raumschlachten zu sehen, wie es sie nie zuvor bei Star Trek gab, die
im weiteren Verlauf der Serie noch gesteigert werden sollten.
19. Vic Fontaine
Hologramme gab es viele, doch letztendlich waren sie nur reine
Computerprogramme. Die einzig wahre Ausnahme stellte der Doktor der Voyager
dar – und Vic Fontaine. Auch er war sich der Tatsache bewusst, dass er keine
reale Gestalt war und agierte mit den anderen Personen wie jeder andere. Und
im Gegensatz zu vielen anderen Holofiguren, die auf Action-Programme angelegt
waren, war Vic Fontaine stark an reale Personen der 60er Jahre wie Frank
Sinatra angelegt und fügt sich perfekt in das entsprechende Bild ein. Auch
untypisch für Star Trek wurden mit Vic Fontaine regelmäßige Musikeinlagen
eingeführt (eben insbesondere klassische Stücke von Sinatra), was man in der
Form nicht wieder zu sehen bekam.
20. Episode 7.17: Im Ungewissen
Zum Abschluss kommen wir auch zum Abschluss der Serie. Im ersten Moment
wird man sich fragen, was an der Folge „Im Ungewissen“ denn so besonderes
war. Wahrscheinlich kann sich kaum jemand daran erinnern, was genau in der
Folge geschehen ist. Aber an eines wird man sich bei der zehnt letzten Folge
erinnern: Sie war der große Auftakt zum zehnteiligen Finale der Deep Space
Nine. Waren viele Folgen der Serie schon vorher eng verknüpft, verstärkte man
dies hier noch mal ganz extrem.
Von nun an wurde eine durchgehende Handlung erzählt, in der sich die einzelnen
Folgen kaum voneinander trennen ließen – etwas, das höchstens durch den
durchgängigen Handlungsfaden der dritten Enterprise-Staffel wiederholt wurde.
Der Krieg gegen das Dominion näherte sich mit Schlacht um Schlacht dem Ende,
Kira unterstützte den cardassianischen Widerstand, Dukat setzte sich ein letztes
Mal mit den Bajoranern auseinander und leitete den großen Showdown der
Propheten mit den Pah-Geistern ein – die Einleitung zum großen Finale einer
großartigen Star Trek Serie.
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PersonalityPersonality-Artikel Delta Flyer 2012
2012
von Klaus May
Im Rahmen einer Google-Suche fand ich in 2003
durch Zufall das Forum des Offiziellen Star-TrekFanclubs und stellte dort die Frage, was denn eine
FedCon sei. Aufgrund der doch freundlichen User
dort wurde mir die Existenz von Trekdinnern
eröffnet und ich fand schließlich ein Trekdinner,
welches in meiner Nähe stattfand.
Ich schrieb‘ also mit zwei von ihnen im Forum und
war alsbald überzeugt, mir den Haufen von Star
Trek Fans einmal anzuschauen. Ich fuhr‘ also
dorthin, ging in das chinesische Restaurant hinein
und wurde vom Kellner quer durch die Gaststätte
geschickt und erblickte zwei junge Männer in Star Trek Uniformen – einer davon
ein Klingone. Der andere wiederum stellte sich als andorianischer Technikoffizier
Wasauchimmer vor (der Name war so kompliziert, dass ich ihn vergessen habe).
Für einen Augenblick habe ich daran gedacht, möglichst schnell diesen Ort zu
verlassen, weil mir das doch etwas zu freakig vorkam.
Kurz später jedoch kam der Rest des Trekdinners dazu und es ergab sich, dass
alle von Ihnen eigentlich ganz normale Leute waren, es aber genossen, unter
ihresgleichen auch mal etwas „herumzuspinnen“. Wir kamen auch auf die
ominöse „FedCon“ zu sprechen und schließlich überzeugten mich einige
Lübecker, doch mit ihnen zur nächsten FedCon zu fahren – ich kaufte also ein
Ticket und fuhr‘ dorthin und traf noch mehr Trekkies.
Im Laufe der Zeit traf ich dann schließlich einen gewissen „Spacedog“, der im
Führungsstab eines Trekdinners „Mittelhessen“ war. War mir relativ Banane, bis
ich schließlich durch einen Jobwechsel plötzlich in Frankfurt saß‘ und mir
überlegte, dass es doch lustig wäre, wieder mit ein paar Trekkies abzuhängen.
Ergo fuhr‘ ich irgendwann einmal zu einem Trekdinner zum Australier nach
Wetzlar. Eine sehr coole Location und noch viel coolere Leute. Nach etwas
„Beschnuppern“ wurde das dann ein fester monatlicher Termin und hat bis heute
gehalten.
Vielleicht sehen wir Dich ja auch (öfter / bald) bei uns ?
70
DAS ABENTEUER GEHT NACH WIE VOR
WEITER NEUE STAR TREKTREK-ROMANE AUS DEM
CROSS CULTCULT-VERLAG
von Thorsten Walch
Ihr erinnert euch (und falls nicht, dann sucht ganz schnell den DELTA FLYER
vom vergangenen Jahr hervor): Bereits im vergangenen Jahr konntet ihr an
dieser Stelle Kurzbeschreibungen und Rezensionen über die neu in deutscher
Sprache beim CROSS CULT-Verlag erschienenen STAR TREK-Romane, die
dort gleich in mehreren verschiedenen Reihen veröffentlicht werden, lesen.
Seit dem vergangenen Jahr sind bei CROSS CULT nun wieder etliche neue
deutsche Ausgaben von STAR TREK-Romanen erschienen, und wieder möchte
ich euch hierüber informieren, euch den einen oder anderen Roman besonders
empfehlen (... und von wiederum anderen dann trotzdem nicht abraten, nur weil
sie mir persönlich vielleicht nicht so sonderlich gefallen haben) und auch wieder
einen kleinen Ausblick auf Romane werfen, die erst nach dem Redaktionsschluss
der diesjährigen DELTA FLYER-Ausgabe erschienen sind.
Allerdings möchte ich mich diesmal auf die Romane selbst beschränken – die
Einleitungen zu den jeweiligen einzelnen Reihen, zu denen die Romane gehören,
findet ihr in meinem Artikel vom vergangenen Jahr (ich sag' ja, DELTA FLYER
2011 'raussuchen ...).
Übrigens gibt es die STAR TREK-Romane von CROSS CULT mittlerweile auch
samt und sonders als E-Book-Versionen für die verschiedenen Systeme, falls
man sich aus Platzgründen hierfür entscheidet (allemale eine praktische Sache).
Anfang des Jahres erschienen bei CROSS CULT etwas verspätet die bereits für
das letzte Jahr angekündigten STAR TREK: THE ORIGINAL SERIES-Romane
(was ich nachfolgend, wie üblich, mit TOS abkürzen werde) aus der Reihe
FEUERTAUFE. Und für Fans des klassischen Originals gibt’s Erstaunliches und
Faszinierendes zu lesen.
Die FEUERTAUFE-Romantrilogie, deren einzelne Bände allesamt von David R.
George III geschrieben wurden, was sie stilistisch (abgesehen vom sehr
unterschiedlichen Seitenumfang!) so gut wie gleichschaltet, sind handlungsmäßig
recht komplex aufgebaut.
Einerseits behandeln sie die Frage, was aus Captain Kirk, Mister Spock und Dr.
McCoy geworden wäre, hätte Kirk den tödlichen Verkehrsunfall von Edith Keeler
in der TOS-Episode THE CITY AT THE EDGE OF FOREVER (dt. Titel: GRIFF IN
DIE GESCHICHTE) verhindert – Dr. McCoy beispielsweise hätte nach einem
Leben als „Hobo“ (Eisenbahnlandstreicher in den USA der 30er Jahre) eine
Farmersfrau kennen gelernt, sich unsterblich in sie verliebt und sie nach dem Tod
ihres Gatten geheiratet.
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Andererseits geht es in den Romanen darum, was aus dem berühmten STAR
TREK-Triumvirat im Lauf der Serie und der Kinofilme fernab vom auf dem TVSchirm und der Kinoleinwand Gezeigten letztendlich geworden ist, da die
Romane quasi als zweiten Handlungsstrang die Geschichte des jeweiligen
Charakters nach der Rückkehr aus dem HÜTER DER EWIGKEIT weiterzählen.
So kehrt Captain Kirk quasi als Reflektion seiner Persönlichkeit nach seinem
vermeintlichen Tod aus dem NEXUS zurück und begradigt einige offene
Situationen aus seinem Leben, während Mr. Spock zunächst den KOLHINAR
ablegt und sich später entgegengesetzt entscheidet, da er sich seiner
Emotionalität endlich bewusst wird – und Dr. McCoy schließlich ehelicht im hohen
Alter seine alte Flamme Tonia Barrows.
Und drittens sind die Romane so etwas wie ein „Best Off“ der TOS-Serie und der
sechs auf ihr basierenden Kinofilme und lassen einige der schönsten Momente
noch einmal Revue passieren.
Klingt verwirrend? Das ist es in der Tat auch – aber gleichzeitig genial. Ich kann
mit Fug und Recht von mir behaupten, mit den STAR TREK: FEUERTAUFERomanen die besten TOS-Romane überhaupt gelesen zu haben – ich fühlte mich
angesichts des stolze 813 Seiten (!!!) umfassenden ersten Bandes rund um Dr.
McCoy (so hat der gute alte Pillebones wenigstens mal den dicksten STAR
TREK-Roman!!!) gar zur Bemerkung beflügelt: „STAR TREKs Version von VOM
WINDE VERWEHT!“. Übrigens nimmt die Seitenzahl von Roman zu Roman ab
(vermutlich, um Wiederholungen zu vermeiden) - Band 2 (Spock) umfasst „nur“
noch 413 Seiten, Band 3 (Kirk) 268.
Fazit: Für mich persönlich das bisherige Highlight der Veröffentlichungen bei
CROSS CULT. In den USA war die Romanetrilogie übrigens bereits 2006
anlässlich des 40jährigen Bestehens der klassischen Originalserie
herausgebracht worden.
Wie schon erwähnt wurden alle drei Romane von David R. George III verfasst
und tragen folgende Titel:
STAR TREK FEUERTAUFE BAND 1:
MC COY – DIE HERKUNFT DER SCHATTEN
STAR TREK FEUERTAUFE BAND 2:
SPOCK – DAS FEUER UND DIE ROSE
STAR TREK FEUERTAUFE BAND 3:
KIRK – DER LEITSTERN DES VERIRRTEN
Aus der Reihe STAR TREK VANGUARD, in welcher die geheimnisvollen
Geschehnisse auf einer Föderations-Raumstation an der Grenze zum
Tholianischen Reich zu Zeiten der klassischen Originalserie geschildert werden,
erschienen in diesem Jahr zwei weitere Bände, welche auf Fortsetzungsbasis
verfasst wurden und den Abschluss der Reihe bilden werden.
Handlung: Die Lage in der TAURUS-Region, in der sich die Raumstation
VANGUARD befindet, hat sich dramatisch zugespitzt – nachdem versehentlich
ein gewaltiger und auch gewalttätiger Krieger der uralten Rasse der SHEDAI
versehentlich zu neuem Leben erweckt wurde und eine Bedrohung für den
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gesamten ALPHA-Quadranten darstellt, droht ein verheerender Krieg zwischen
der Föderation, dem Tholianischen Reich sowie den klingonischen und
romulanischen Imperien. Auf der zum „Planeten des Galaktischen Friedens“
(STAR TREK V läßt grüßen!) auserkorenen Wüstenwelt NIMBUS 3 versucht
Föderationsbotschafter Jetanien verzweifelt, zusammen mit Abgesandten der
Romulaner und der Klingonen zu einer diplomatischen Lösung der Konflikte zu
finden, doch sehr erfolgversprechend sieht das Ganze freilich nicht aus. Der
einzige, der möglicherweise helfen könnte, ist der wegen Hochverrats angeklagte
ehemalige Kommandant von VANGUARD, Commodore Diege Reyes, der Asyl
auf dem Kriegsschiff eines verbrecherischen Orioners erhalten hat...
Wie schon bei den vorhergehenden 6
Romanen ist die Handlung der beiden
abschließenden VANGUARD-Romane
sehr verschachtelt und vertrackt und
erinnert in weiten Teilen fast schon
eher an Episoden von TV-Serien wie
ALIAS, X-FILES oder auch FRINGE,
denn an eine Geschichte aus dem
TOS-Universum. Dennoch – wer
Freude an spannenden und gleichwohl
epischen Agentengeschichten aus dem
Roddenberry'schen Universum hat, der
wird und sollte sich auch diese beiden
letzten Bände freilich nicht entgehen
lassen, die von dreien der besten
neuen STAR TREK-Romanautoren
geschrieben wurden. Hier die Verfasser und die Titel:
STAR TREK VANGUARD 7: DAS JÜNGSTE GERICHT von Dayton Ward &
Kevin Dilmore
STAR TREK VANGUARD 8: STURM AUF DEN HIMMEL von David Mack.
Fans der Abenteuer von Captain William Thomas Riker und der Crew des
Raumschiffes TITAN gingen – zumindest in deutscher Sprache (in den USA gab
es gleich mehrere neue Veröffentlichungen) in diesem Jahr leer aus.
Anders im Fall von STAR TREK – THE NEXT GENERATION. Zwar erschien
2012 kein neuer Roman um die weiteren Abenteuer der ENTERPRISE-E nach
den Ereignissen im neunten Kinofilm NEMESIS, dafür aber die ersten vier Bände
der gleichfalls sehr interessanten, insgesamt sechsbändigen Miniserie STAR
TREK – THE NEXT GENERATION: DOPPELHELIX, die von verschiedenen
Autoren geschrieben wurde.
Handlung: Im Verlauf mehrerer Jahre, beginnend in der Zeit kurz nach dem
Jungfernflug der ENTERPRISE-D, brechen an verschiedenen Orten des AlphaQuadranten, darunter der Planet ARCHARIA III, die cardassianische Raumstation
TEROK NOR, der Planet ROMULUS sowie einer Welt in der von den
Cardassianern kontrollierten Entmilitarisierten Zone verheerende Epidemien aus,
deren Ursprung, ein geheimnisvoller Virus, eindeutig künstlicher Natur ist.
Obwohl es Captain Picard und seinen Mitstreitern, darunter Dr. Katherine Pulaski,
73
der fast 140jährige Admiral Dr. McCoy und Botschafter Spock, der wackere
Starfleet-Offizier Stiles sowie Commander Rikers „Zwilling“ Tom immer wieder
gelingt, die betroffenen Völker und Fraktionen vor der Auslöschung zu bewahren,
können sie dennoch nicht in Erfahrung bringen, welche geheimnisvolle Macht
schlussendlich hinter der Verbreitung des Virus steckt. Schließlich verbünden
sich Picard und die Crew der ENTERPRISE mit der Mannschaft der U.S.S.
EXCALIBUR, um dieser tödlichen Angelegenheit ein- für allemal auf den Grund
zu gehen...
Die bisherigen Romane aus der Reihe sind - wie bei vielen Mini-Buchserien der
Fall - von qualitativ sehr unterschiedlicher Qualität und wurden im Gegensatz zu
den meisten anderen neuen STAR TREK-Romanen von Veteranen dieses
Bereiches verfasst, die teilweise bereits seit den 80er Jahren STAR TREKRomane schreiben. Während die beiden ersten Bände solide STAR TREKUnterhaltung boten, die in augenzwinkernder Weise an passenden Stellen
zwischen den einzelnen TV-Episoden angesiedelt waren (... und folglich rein
theoretisch so stattgefunden haben könnten), verliert sich der dritte Band im
Aufbau eines Charakters namens Stiles, den die Autorin des Romans ins STAR
TREK-Universum eingefügt hat – was angesichts der kontinuierlichen Handlung
der Mini-Serie nicht immer wirklich passend scheint. Dafür tritt dann im vierten
Band die Figur des Tom Riker wieder in Erscheinung, was bei vielen Fans
sicherlich ein Grund zur Freude ist, da man nebenbei noch ein wenig über die
Vorgeschichte von Chakotay aus STAR TREK VOYAGER erfährt.
Folgende Bände der DOPPELHELIX-Reihe sind bisher erschienen:
STAR TREK TNG – DOPPELHELIX 1: INFEKTION von Gregory Betancourt
STAR TREK TNG – DOPPELHELIX 2: ÜBERTRÄGER von Dean Wesley
Smith & Kristine Kathryn Rusch
STAR TREK TNG – DOPPELHELIX 3: ROTER SEKTOR von Diane Carey
STAR TREK TNG – DOPPELHELIX 4: QUARANTÄNE von John Vornholt
Vier weitere neue Romane sind aus der Reihe STAR TREK: DEEP SPACE NINE
im Lauf des Jahres 2012 herausgekommen, ein fünfter wird kurz nach dem
Redaktionsschluss des DELTA FLYERS erscheinen.
Die Bände DS9 8.09 und 8.10 schließen die in Buchform erschienene achte
Staffel von STAR TREK: DEEP SPACE NINE ab. Jake Sisko gelingt es,
herauszufinden, was wirklich aus seinem Vater Benjamin Sisko wurde, als dieser
in den Rang eines Propheten aufstieg. Kassidy Yates bringt schließlich ihr Kind
zur Welt, und kurz bevor der Planet BAJOR endlich in die Föderation
aufgenommen wird, kommt es zu einem ebenso tragischen wie weitgreifenden
Ereignis – der bajoranische Oberste Minister Shakaar wird ermordet, was den
Planeten und natürlich auch DEEP SPACE NINE ins Chaos stürzt. Dahinter
steckt eine Rasse parasitärer Lebensformen, deren Wirken nicht allein BAJOR,
sondern die ganze Föderation bedroht – auch die soeben von ihrer Mission im
GAMMA-Quadranten heimgekehrte Crew der U.S.S. DEFIANT unter dem
Kommando von Commander Elias Vaughn wird in die sich daraus ergebenden
Konsequenzen eingebunden. Hinzu kommt ein religiöser Wandel der Bajoraner,
die langsam aber sicher die Wahrheit in jenem antiken Text entdecken, dessen
74
Veröffentlichung Colonel Kira Nerys den Ausschluss aus der bajoranischen
Glaubensgemeinschaft kostete.
Auch die beiden abschließenden Bände der 8. DEEP SPACE NINE-Staffel,
erschienen als „Doppelfolge“, sind spannend geschrieben und halten das
Interesse auch an den neuen Charakteren, die man im Verlauf von „Season 8“ in
das Seriengeflecht eingewoben hat, gleichbleibend wach. Sie wären als TVAdaptionen geradezu traumhaft, aber sicherlich auch technisch nur schwer
realisierbar gewesen. Fesselnd auch für Leute, die es ansonsten nicht so sehr mit
DEEP SPACE NINE haben (... so wie ich).
Statt einer neunten Staffel schließt sich die neue STAR TREK: DEEP SPACE
NINE-Buchreihe DIE WELTEN VON DEEP SPACE NINE an.
In den beiden ersten Bänden geht es um das weitere Schicksal des Planeten
CARDASSIA PRIME und seiner Bevölkerung nach der Beinahe-Vernichtung
durch das DOMINION, wobei Chief Miles O'Brien zusammen mit dem neuen
cardassianischen Regierungschef Elim Garak fleißig Aufbauhilfe leisten muss, im
zweiten Band geht es um den andorianischen Sternenflottenoffizier Thirishar
ch'Thane, der eine wichtige Rolle in den Romanen der achten DS9-Staffel spielt,
und seine Rückkehr auf seine Heimatwelt, die mehr und mehr von einem inneren
Verfall bedroht ist.
Die bisher erschienenen Romane aus der Reihe DIE WELTEN VON DEEP
SPACE NINE wurden von neuen Autoren verfasst. Sie können trotz guter Stories
und flüssiger Lesbarkeit nicht ganz an die Vorgängerreihe mit ihrer inneren
Kontinuität heranreichen, sollten insbesondere für „DS9er“ jedoch durchaus
befriedigendes Lesefutter darstellen.
Hier die Titel und Verfasser der Romane:
STAR TREK: DEEP SPACE NINE 8.09: SO DER SOHN von S.D. Perry
STAR TREK: DEEP SPACE NINE 8.10: EINHEIT von S.D. Perry
STAR TREK - DIE WELTEN VON DEEP SPACE NINE 01: CARDASSIA –
DIE LOTOSBLUME von Una McCormack
STAR TREK – DIE WELTEN VON DEEP SPACE NINE 02: ANDOR –
PARADIGMA von Heather Jarman
Womit wir bereits am Ende der diesjährigen NEUE STAR TREK-ROMANE BEI
CROSS CULT-Parade angekommen wären, denn auch aus den Reihen STAR
TREK ENTERPRISE sowie STAR TREK: NEW FRONTIER sind in diesem Jahr
keine neuen Bände erschienen.
Dennoch aber sollte man meinen, dass die Palette der Neuerscheinungen von
Abenteuern unserer aller liebsten galaktischen Helden durchaus reicht. Und wie
schon im letzten Jahr bietet es sich doch an, sich die neuen STAR TREKRomane unter den Weihnachtsbaum zu wünschen, ein wenig Zeit dafür habt ihr
ja noch.
Und wenn ihr alle schön artig seid, dann werde ich euch gerne auch im nächsten
Jahr über die NOCH NEUEREN STAR TREK-ROMANE BEI CROSS CULT
berichten ... wenn ihr artig seid!!!
75
ODE AN DEN KLINGOLAUS
von Rainer Kuhn
Auf Kronos geboren,
auf den Weg des Kriegers eingeschworen
Gegner erweisen Dir Respekt,
denn sonst gibt’s von deinem Bathlet gespitzte Ohren.
Durch Kämpfer - wie dich –
ist das Reich stark und mächtisch
Obwohl du net mer bist als eins fünfundsiebzisch
dafür einen imposanten Twelvepack mit dir tragest
Ein Zeichen, dass an gutem Gagh Du dich genussvollst gerne labest.
Lieder werden auf dich gesungen und starke Gedichte,
wie viel ehrenvolle Kämpfe gehen auf dein Gewichte ?
Stolz wie ein Herrscher blickst du von deinem großen Haus,
auf Familie, Freunde und Volk hinaus,
doch begab es sich einst aus dunklem Eck,
ausgerechnet im Kampf auf die Rüstung ein dunkler Fleck.
Du erfuhrest, dass einst eine riesige Klingonen Streitmacht
die Welt eines Feindes - der Tribbles - hat platt gemacht
„Oh weh!“ klagtest du mit viel Geheul
„wo ist hier schon Ehr’ zu finden, im Kampf gegen kleines, goldiges
Pelzgeknäuel“ ?
Diese Untat ließ dein Stolz nicht zu,
ließ dir Nächtelang keine Ruh,
So entschiedest du da fortan,
zur Weihnachtszeit muss jeder Krieger bei dir ran,
muss berichten von seinen Taten und Geschichten.
Wie heldenhaft und ehrenvoll sie gewesen
Um dann zu hoffen, nein, nicht dass sie eins überkriegen mit dem Besen,
denn drohend hältst Du ihnen das Bathlet hin,
da bei Nichtbestehen droht Doppelspalt … am Kinn
So ist es bei dir Tradition geworden,
Klingonen stehen all weihnachtlich vor Dir in Horden
um zu bestehen als wahre Krieger,
um zu werden - zu sein wie du:
Ein Kämpfer, ein Streiter, ein Kumpel,
ein Freund, ein Bruder … ein Sieger!!!
76
HERBEI, OH IHR TREKKIES
(zu singen nach der Melodie
„Herbei oh ihr Gläubigen“/“Adeste Fideles“)
1.) Herbei, oh ihr Trekkies, Warsler und Stargater,
oh kommet, oh kommet zum Klingolaus!
Sagt ein Gedicht auf, harret der Bescherung!
Empfanget nun den ARSH'FUL,
empfanget nun den ARSH'FUL,
empfanget nun den ARSH'FUL vom Klingolaus!
2.) Kirk, Spock, McCoy stehn vor dem Weihnachtsbaume,
erschaudern vor Ehrfurcht und ängstigen sich.
Ha'm der Befehle viel zu viel mißachtet
und fürchten nun das ARSH'FUL
und fürchten nun das ARSH'FUL
und fürchten nun das ARSH'FUL vom Klingolaus.
3.) Picard, Riker, Worf, die fühlen nicht viel anders,
sind doch auch sie der Sünden allzu voll.
Brachten dem Klingolaus zwei Liter Blutwein,
„Oh mache mild das ARSH'FUL!“
„Oh, mache mild das ARSH'FUL!“
„Oh, mache mild das ARSH'FUL, oh Klingolaus!“
4.) Han Solo, Chewbacca und auch Luke Skywalker
sind sicher, sie haben letztlich nicht gefehlt.
Doch trifft auch sie das Bat'Leth auf den Boppes,
auch sie kriegen den ARSH'FUL,
auch sie kriegen den ARSH'FUL,
auch sie kriegen den ARSH'FUL vom Klingolaus.
77
5.) Colonel O'Neill, Teal'c und Major Carter,
die sprachen: „Was geht uns ein Klingone an?“
Waren respektlos, kannten keine Verse,
bekommen drum den ARSH'FUL,
bekommen drum den ARSH'FUL,
bekommen drum den ARSH'FUL vom Klingolaus.
6.) Commander Adama, GALACTICAS Vertreter,
hoben die Waffen, sprachen: „Komm' bloß her!“.
Haben den Klingolaus herausgefordert,
bekommen schwer den ARSH'FUL,
bekommen schwer den ARSH'FUL,
bekommen schwer den ARSH'FUL vom Klingolaus!
7.) Sam und Dean Winchester, jagen die Dämonen,
führen das Werk der guten Mächte aus!
Waren ganz sicher, dass er sie verschonet,
und kriegen doch den ARSH'FUL,
und kriegen doch den ARSH'FUL,
und kriegen doch den ARSH'FUL vom Klingolaus.
8.) Auch hier heut' beim Dinner seiet gut gewappnet,
lernt ein Gedicht und stellt den Blutwein kalt.
Sagt, dass Stallone ist besser als Bruce Willis,
sonst kriegt auch ihr den ARSH'FUL,
sonst kriegt auch ihr den ARSH'FUL,
sonst kriegt auch ihr den ARSH'FUL vom Klingolaus.
78
Total Recall 2012
von Andreas Greb
Ende des 21. Jahrhunderts hat Krieg die Erde größtenteils unbewohnbar
gemacht. Nur die UFB (United Federation of Britain, das heutige Groß Britanien)
und die „Colony“(Australien) sind noch, zu geringen Teilen, bewohnbar. Es hat
sich eine 2 Klassengesellschaft herausgebildet. Die UFB kontrolliert, man kann
sagen unterdrückt, die Bewohner der „Colony“. Die Bewohner der Colony
pendeln mit Hilfe des „Fall“, einem Aufzug durch den Erdkern, täglich zur Arbeit,
auf das UFB Territorium. Um dann abends zurück in ihre Behausungen in der
„Colony“ zurück zu kehren.
Der Bauarbeiter Douglas Quaid entscheidet sich eines Tages, sich bei der Firma
Rekall eine künstliche Urlaubserinnerung einpflanzen zu lassen. Für einen
geringen Aufpreis lässt er sich davon überzeugen, seinen Urlaub als
Geheimagent zu verbringen.
Eine der Nebenwirkungen von Erinnerungsimplantaten ist, sie dürfen sich nicht
mit tatsächlichen Erinnerungen überschneiden. McClane, der ihn betreuende
Rekall-Angestellte stellt diese Überschneidung gerade noch rechtzeitig fest. Da
wird die Rekall Agentur von einem Sturmtrupp der Polizei gestürmt. Sie schießen
alle Mitarbeiter nieder. Quaid beginnt im Affekt die Polizisten mit bloßen Händen
zu entwaffnen und zu töten. Offensichtlich überrascht von seinen eigenen
Fähigkeiten.
Als er nach Hause kommt, erklärt ihm Lori, die er für die Frau welche er vor
sieben Jahren geheiratet hat hält, sie sei eine UFB Agentin. Und kenne ihn erst
seit einigen Wochen. Seine Erinnerungen an die vergangenen Jahre seien ihm
künstlich eingepflanzt worden. Dann kommt es zu einem Kampf zwischen den
beiden.Er entkommt. Ein Anruf eines, für ihn fremden Weggefährten, führt Quaid
zu einem Schließfach. Er findet verschiedene Ausweisdokumente, Bargeld, einen
holografischen Projektor und eine Nachricht an sich selbst.
Die Nachricht führt ihn in eine Wohnung, offenbar seine alte Wohnung. Hier
entdeckt er eine weitere Nachricht von Carl Hauser, seiner eigentlichen
Persönlichkeit, an ihn selbst. Er trifft Melina. Die Frau aus seinen Träumen. Sie
erklärt ihm, dass Carl Hauser ein UFB Agent war, der zum Widerstand
übergelaufen ist. Weil Kanzler Cohaagen, mittels eines Komplotts versucht in die
Colony ein zu marschieren. Das Ziel, die Überbevölkerung in der UFB in den Griff
zu bekommen.
In dem Glauben, in Quaids Erinnerungen ist die Information verborgen, wie die
Roboter-Armee von Cohaagen zu stoppen ist, bringt man ihn zu Mathias. Der ist
der Anführer des Widerstands. Er, so glaubt man, würde die entsprechende
Erinnerung finden.
Erneut tauchen Polizeitruppen, unter der Führung von Lori und Cohaagen, auf.
Cohaagen erklärt, dass die ganze Aktion eine Scharade war, um Mathias zu
finden. Er erschießt Mathias. Quaid wird zurück gelassen, um seine richtigen
79
Erinnerungen wieder herzustellen. Hausers Freund aus der Videobotschaft taucht
auf und rettet ihn. Kommt aber dabei selbst ums Leben. Quaid gelingt es,
Sprengsätze im Fall zu platzieren. Dann befreit er Melina. Es kommt zu einem
Kampf auf dem „Fall“ Turm zwischen den beiden und Cohaagens Soldaten. Als
die Sprengsätze detonieren gelingt ihnen die Flucht, während Cohaagens
Truppen von dem Fall in den Tunnel gerissen und vernichtet werden.
Meine Erwartungen an Total Recall waren nicht sehr hoch. Ich hatte mich auch
vorab nicht über den Film informiert. Und bilde mir auch ein, er ist in der
Berichterstattung, sowohl Mainstream-, als auch Nerd-Medien, nicht so präsent
gewesen.
Um mich kurz zu fassen, er ist gelungen! Was Total Recall Anfang der Neunziger
richtig gemacht hat, macht Total Recall 2012 auch jetzt wieder richtig. Er nimmt
sich die erforderliche Zeit, das nötige Wissen über gesellschaftliche und
technologische Rahmenbedingungen zu vermitteln. Ohne aufdringlich zu werden
oder gestellt zu wirken. Die Action sickert flüssig in die Handlung. Genretypisch
übertrieben, aber nicht überzogen lächerlich. In den ruhigeren Szenen kommt
man ins Grübeln, was Realität und was implantierte Erinnerung ist.
An der eigentlichen Handlung wurde nur die Örtlichkeit ausgetauscht. Die Kolonie
befindet sich jetzt in Australien mit Groß Britannien verbunden durch den „Fall“.
Einen gigantischen Aufzug durch das Erdinnere. Das war von Philip K. Dick so
nicht vorgesehen. Ich meine aber zu erinnern, dass er dieses Prinzip in einer
anderen Kurzgeschichte eingeführt hat.
Bleiben noch die netten Details. Das in einer Philip K. Dick Interpretation an
irgendeiner Stelle Coca-Cola Werbung erscheint, gehört zum Pflichtprogramm.
Ich hoffe Ridley Scott erinnert sich bei seinem BladeRunner Remake daran.
Diesmal schafft auch Pepsi den Sprung in den Film. Interessant wäre zu wissen,
ob, und wenn ja, wie viel die jeweiligen Brause-Hersteller gezahlt haben.
Auch die hübschen Andeutungen an den alten Film lassen den Kenner
schmunzeln, ohne aufdringlich zu wirken. Als Beispiel will ich die ältere Dame, an
der Eingangskontrolle, anführen. Sie sieht exakt so aus, wie sich Arnold
Schwarzenegger im Original verkleidet hat, um die Eingangskontrolle auf dem
Mars zu täuschen.
Ein Lob sei auch allen Schauspielern ausgesprochen, beziehungsweise dem
Casting. Alle finden sich sehr gut in den ihnen zugedachten Rolle wieder. Das
war 1990 nicht der Fall. Sharon Stone und Arnold Schwarzenegger wirkten
deplatziert. Nur Michael Ironside konnte damals seine Rolle ausfüllen.
Dummerweise war es keine Anspruchsvolle.
Zusammengefasst: ein sehr schöner ScienceFiction Actionfilm. Also Ridley, so
macht man Remakes von Philip K. Dick Verfilmungen! Wir warten voller
Zuversicht.
80
Weshalb und wenn ja, warum?
warum?
von Sabine Walch
Dazu verdonnert, diesen Artikel zu schreiben will ich
mal versuchen, meinen Einstieg in das TrekDinner
Mittelhessen zu beschreiben. Eigentlich gibt es da gar
nicht viel drüber zu berichten oder so.
Bis September 1992 war ich im Ruhrpott-Fandom und
den dortigen Trek-Dinnern aktiv. Nachdem ich dann
eine feste Partnerschaft mit dem allseits bekannten
Thorsten Walch eingegangen bin, hatte ich wenig bis
gar keine Zeit mehr für meinen bisherigen Wirkungskreis. Die meisten Aktivitäten
laufen nun einmal am Wochenende.
Da kam es gerade gelegen, dass eines meiner ehemaligen Mitglieder – Marcus
Langer - eines damals von mir mitgeleiteten Klingonen-Fanclubs auf die Idee
kam, ein Trek-Dinner zu organisieren. Der staunte dann nicht schlecht als ich mit
Thorsten auf dem Dinner erschien.
Das zu Anfang kleine Dinner erweiterte sich im Laufe der Zeit zu einer, sagen wir
mal, Massenveranstaltung. Einige Leute, welche man schon von früher kannte
oder öfters sah, waren einem vertrauter. Einige Andere ließen sich immer nur mal
sporadisch sehen und man kannte noch nicht mal deren Namen.
In den hohen Zeiten – als der Far Beyond e.V. gegründet war und u.a. von mir
mitgeleitet wurde – kam keine Langeweile auf. Ständig gab es Veranstaltungen
und Treffen und man jagte von einem Ort zum anderen.
Eines der schönsten Ereignisse, an das ich mich noch erinnere ist meine
Hochzeit. Thorsten und ich wollten eigentlich in aller Stille lediglich auf dem
Standesamt heiraten und nachher noch essen gehen. War aber nix. Nach der
Zeremonie im Star-Trek-Outfit standen unsere Freunde vor dem Standesamt und
geleiteten uns zu Vulcans Wagen, der auch noch geschmückt war. Wir haben
dann eine große Feier und viele Geschenke bekommen, an die wir uns auch
heute noch gerne erinnern.
Viele Mitglieder des Dinners wurden zu engen Freunden, an die ich heute noch
gerne denke und die ich auch einmal gerne wiedersehen würde. Wie jedoch das
Leben so spielt sind einige verzogen, andere verstorben und wieder andere
einfach nicht mehr am Fandom interessiert. Ein paar neue Leute sind
dazugekommen, die man auch wieder liebgewonnen hat und die an Stelle der
verlorenen Freundschaften getreten sind – wenn nicht gar sogar noch in einer
tieferen Freundschaft.
Mittlerweile ist das TrekDinner zu einem überschaubaren Haufen geworden.
Aktivitäten werden von langer Hand geplant und sind auch nicht mehr so häufig,
dann aber freut man sich doppelt so sehr darauf. Ob wir uns mit 80 Jahren noch
treffen werden, weiß ich nicht, würde mich aber nicht verwundern.
81
LÖWENZAHNWEIN,
ILLUSTRIERTER
NACHRUFES
MARSMARS-CHRONIKEN UND EIN
MANN – VERSUCH EINES
AUF RAY BRADBURY
von Thorsten Walch
Ray Bradbury ist tot. Er verstarb am 5. Juni 2012 im gesegneten Alter von 92
Jahren in seiner Wahlheimat Los Angeles. Ich – und mit mir sicher Millionen von
Lesern und Anhängern phantastischer Literatur – hätte ihm gegönnt, dass er 100
Jahre und älter geworden wäre. Und dass er vielleicht die Zeit, die Muße und die
Kraft dazu gefunden hätte, einen letzten großen Roman zu schreiben. Oder eine
letzte Sammlung genialer Kurzgeschichten. Doch einer der vielen Vorzüge der
Werke von Ray Bradbury ist, dass man sie immer und immer wieder lesen kann
und doch stets etwas Neues in ihnen findet, das einem bisher vielleicht
entgangen war.
Es gibt vieles, das man über Ray Bradbury schreiben könnte – dass er eigentlich
DER Literat unter den Science Fiction- und Phantastik-Autoren allgemein
gewesen ist, der Romane und Geschichten schrieb, die ihn als einen wahren
Dichter auszeichneten. Dass er ein einsames Vorbild in der schier
unüberschaubaren literarischen Science Fiction-Szene gewesen ist und dabei
doch immer der bescheidene Junge aus Waukegan, Illinois, geblieben ist. So viel
mehr wäre übrig. Aber ich möchte darüber schreiben, was Ray Bradbury für mich
ganz persönlich bedeutet hat.
Ray Bradbury ist im literarischen Bereich für mich das, was DeForest Kelley in
Sachen Film und Fernsehen repräsentiert, Johnny Cash in der Musik und Erich
von Däniken in punkto geheimnisvolles Wissen. Manche Bücher von ihm wie
seinen mit phantastischen Elementen durchzogenen Coming of Age-Roman
LÖWENZAHNWEIN (DANDELION WINE), den er 1957 schrieb, habe ich wohl
ein Dutzend Male und mehr gelesen. Sein Buch ZEN ODER DIE KUNST DES
SCHREIBENS (ZEN IN THE ART OF WRITING) von 1973 hat mich in weiten
Teilen das Schreiben gelehrt, das auch zu meinen eigenen Passionen gehört.
Ray Bradbury wurde am 22. August 1920 in der Kleinstadt Waukegan in Illinois
als Sohn von Leonard Spaulding Bradbury und der Schwedin Esther Marie
Moberg geboren. Als er 14 Jahre alt war, zog seine Familie nach Los Angeles,
wo der junge Ray bis 1938 die renommierte LOS ANGELES HIGH SCHOOL
besuchte. Bereits seit seiner Kindheit war Ray Bradbury ganz versessen auf die
Science Fiction der damaligen Zeit wie die Kinoserials um FLASH GORDON oder
BUCK ROGERS und trat in mehrere der damals populären amerikanischen
Science Fiction-Clubs ein. Sehr früh begann er bereits mit dem Schreiben von
eigenen Geschichten. Mit 18 Jahren veröffentlichte er schließlich in der Zeitschrift
IMAGINATION! seine erste Story. Als sich seine nachfolgenden Geschichten als
recht erfolgreich herausstellten, schlug er schließlich die Laufbahn als freier Autor
ein und arbeitete zunächst für eine Vielzahl von Zeitschriften.
1947 heiratete er Marguerite McClure, mit der er bis zu deren Tod im Jahr 2003
verheiratet war. Seinen Durchbruch als Schriftsteller schaffte er 1950, als sein
Roman DIE MARS-CHRONIKEN (bis heute eins seiner bekanntesten Werke)
82
herauskam. In dem Roman geht es vordergründig um die Besiedelung des Roten
Planeten,
doch
arbeitete
Bradbury
eine
teilweise
beklemmende
Gesellschaftsstudie der damaligen amerikanischen Öffentlichkeitssituation in die
packende Geschichte ein, in der sich die Urängste der Nation vor einer
Überfremdung von außen her wiederspiegelten.
Es folgte eine Vielzahl von Romanen, deren bekannteste neben dem bereits
angesprochenen LÖWENZAHNWEIN Titel wie FAHRENHEIT 451 (als eine der
besten Dystopien der Literaturgeschichte gefeiert), DAS BÖSE KOMMT AUF
LEISEN SOHLEN (SOMETHING WICKED THIS WAY COMES) oder FRIEDHOF
FÜR VERRÜCKTE (A GRAVEYARD FOR LUNATICS) sind.
Hinzu kamen etliche Kurzgeschichten, die in bekannten Sammlungen wie DER
ILLUSTRIERTE MANN (THE ILLUSTRATED MAN) oder DIE GOLDENEN
ÄPFEL DER SONNE (THE GOLDEN APPLES OF THE SUN) veröffentlicht
wurden. Seinen letzten Roman mit dem Titel FAREWELL SUMMER
veröffentlichte er 2006.
Unter verschiedenen Pseudonymen wie William Elliott und Douglas Spaulding
arbeitete Bradbury auch als Drehbuchautor für Filme und Fernsehserien, hier
sehr gern auch im Western-Genre. Ray Bradbury gehörte im Jahr 1969 zu einer
Gruppe von bekannten Science Fiction-Autoren wie beispielsweise Isaac Asimov,
die in einer Kampagne die Absetzung der Fernsehserie STAR TREK verhindern
wollten, was jedoch – wie wir alle wissen – leider mißlang.
Ray Bradbury legte Zeit seines Lebens großen Wert darauf, dass er eine
außerordentlich glückliche Kindheit in seiner Heimatstadt Waukegan verbracht
hatte. Eine ganz besondere Affinität zeigte er für das Halloween-Fest und
herrliche Herbstszenarien, die er insbesondere in seine eher dem Horror- und
Fantasy-Bereich zugehörigen Werken einbrachte. Viele seiner Romane und
Geschichten sind von einer fast schon unbeschreiblichen, herrlich wohligen
Melancholie durchzogen, die den Leser nicht selten dazu bringt, sich in das
Geschehen hinein zu wünschen.
Eng befreundet war Ray Bradbury übrigens mit dem Trickeffekte-Pionier Ray
Harryhausen sowie DRACULA- (- und in der neueren Zeit auch COUNT DOOKUund SARUMAN-) Darsteller Christopher Lee. Ich selbst fand Ray Bradbury,
nachdem ich 1982 die TV-Verfilmung von DIE MARS-CHRONIKEN gesehen
hatte und das zugrunde liegende Buch las. Die Vorliebe für Ray Bradbury ist mir
seitdem geblieben.
Ray Bradbury hat sich seine Grabstätte auf der WESTWOOD VILLAGE
MEMORIAL PARK CEMETERY zu Lebzeiten selbst ausgesucht, auf seinem
Grabstein steht AUTHOR OF FAHRENHEIT 451. Möge Ray Bradbury dort von
einem langen, goldenen Herbst und einem gelungenen Halloween-Fest träumen.
Leb wohl, Ray – Du hast mich – UNS! reich beschenkt.
83
Science rules! Walter Koenig zu Gast bei
Podiumsdiskussion
Besuch vom Trekdinner Mittelhessen
im Europäischen Parlament
von Frank Baring
To boldly go where no parliament has gone before: Das Europäische
Parlament Brüssel war am 18. Oktober 2012 Gastgeber einer
Podiumsdiskussion der eu40-Gruppe. Die eu40-Gruppe setzt sich aus
jungen Wissenschaftlern und Studierenden aus ganz Europa zusammen
und widmet sich vor allem Zukunftsfragen im Energiesektor. Die
Veranstaltung „Science rules! Star Trek in the EP“ ist dabei Teil des
„Horizon 2020“ Wissenschafts- und Innovationsprogramms der EU.
Hierdurch sollen jungen Menschen für Wissenschaft und Forschung
begeistert werden. Star Trek und Science Fiction dienen hier ganz bewusst
als Zugang und Motivation. Dies zeigte sich nicht nur durch die Teilnahme
von Walter Koenig, sondern auch im Verlauf der Podiums-diskussion, zu
der neben den ESA-Astronauten André Kuipers (Niederlande), Andreas
Mogensen, dem ehemaligen Kommandanten der ISS Frank de Winne, auch
die britische Beirätin von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso,
Prof. Anne Glover, eingeladen waren.
Europa und die Institutionen der Europäischen Union begegnen uns zwar täglich
in den Nachrichten und prägen zunehmend unseren gesellschaftlichen Alltag.
Doch sind uns diese Institutionen auch in gewisser Hinsicht fern geblieben. Dies
mag sicherlich auch den komplexen politischen, sozialen und wirtschaftlichen
Fragen unserer Tage geschuldet sein, aber vor allem ist Europa auch eine Vision
von einer gemeinschaftlichen – demokratischen und friedlichen – Zukunft. Und
dies wird in Zeiten von Euro-, Finanz-, Banken- und Griechenlandkrise immer
wieder nur allzu leicht vergessen. Die Veranstaltung, zu der Thomas, Rainer,
Thorsten und ich – dank eines Kontakts zum wissenschaftlichen Beirat der EUKommission Jan Marco Müller – fahren konnten, sollte nicht nur Star Trek als
große Inspirationsquelle der Diskutanten aufzeigen, sondern Zukunftsentwürfe
ansprechen, die Grenzen und Vorurteile – vor allem im Denken der Menschen –
überwinden helfen. Gerade aus wissenschaftlicher Sicht, so Prof. Anne Glover,
ist dies nicht nur dringend nötig, sondern aus europäischer Sicht auch möglich.
Die Podiumsdiskussion wurde vom Vizepräsidenten des EU-Parlaments
Alexander Alvaro eröffnet. Prof. Anne Glover zeigte in einer kurzen Präsentation
wie inspirierend Star Trek in den letzten Jahrzehnten für den technologischen
Fortschritt war und welche Erfindungen, die in den verschiedenen Star Trek
Serien gezeigt wurden, inzwischen Wirklichkeit geworden sind. Die Inspiration,
Motivation und Visionen von Star Trek wurden überhaupt sehr hochgehalten in
den Beiträgen der Diskutanten. Leider waren die Möglichkeiten, in den
angesetzten zwei Veranstaltungs-stunden Fragen zu stellen, begrenzt. Dies lag
nicht nur an den ausführlichen Beträgen der Astronauten, sondern auch an der
84
Moderation, die es wiederholt zuließ, dass anstelle von Fragen monologisierende
Beiträge einer Parlamentarierin kamen. Da kann man es selbst Walter Koenig
nicht verdenken, dass ihm eine gewisse Ermüdung anzusehen war. Umso
erfrischender waren die Berichte der ESA-Astronauten über ihre
Weltraumerlebnisse und die Gefühle, die sie z.B. bei ihren Aufenthalten in der
ISS oder der Rückkehr auf die Erde begleiteten. Immer wieder kamen Kuipers
und de Winne auf Star Trek zu sprechen. Für Frank de Winne ist Captain Picard
ein großes inspirierendes Vorbild. Die internationale Raumstation ist für ihn in
gewisser Hinsicht eine gelebte Vorwegnahme, einer Zukunft, wie sie Star Trek
vorgegeben hat: Menschen aus verschiedenen Kulturen leben und arbeiten
zusammen an einer gemeinsamen Zukunft und der Lösung von technologischen
Problemen und Forschungs- bzw. Zukunftsfragen. Der Tagesablauf im All, so de
Winne, sei eigentlich recht ähnlich zum Leben auf der Erde. Morgens ist das
Frühstück, die morgendlichen Routinen, Konferenzen, es folgen typische
Arbeitsabläufe, wieder Konferenzen mit der Bodenstation, schließlich das
Abendessen und die Freizeit, in der er vor allem Emails bearbeitete und Filme
schaute.
Auf was freute sich
Kuipers am meisten
nach der Rückkehr
auf die Erde, wollte
ein
Fragesteller
wissen. Der Geruch
von Gras, so der
ESA-Astronaut André
Kuipers, sei neben
dem Wiedersehen mit
der
Familie
das
emotionalste Erlebnis,
was er herbeigesehnt
hat.
Überhaupt
ermöglichten
die
Erlebnisse der ESAAstronauten für uns
sehr
eindrucksvolle
Einblicke in den Forschungsalltag im All. Walter Koenig konnte sich im Verlauf
der zweistündigen Podiumsdiskussion leider nur dreimal einbringen. Vielleicht lag
dies auch daran, dass ihm Budgetsorgen einer schottischen Wissenschaftlerin
und Fragen über Filesharing oder die Urheberrechtsdebate recht ferne politische
Diskussionen erschienen. Als ihn eine junge Parlamentarierin direkt zu seiner
meiner Meinung über Filesharing und Urheberrecht ansprach, Koenig diese
Frage aber nicht genau verstand, kam er von der Bühne herunter und ging direkt
auf die Parlamentarierin zu. Seine Gegenfrage war einfach und von schlagender
Denkrichtung: Wie solle denn ein Künstler sonst zu seinem Verdienst kommen?
Hier sprachen zwei aneinander vorbei. Der große alte Chekov aus Star Trek und
eine junge Parlamentarierin, die den Freiheitsbegriff auch gegen enggefasste
Urheberrechte hochhielt.
Unsere Reise nach Brüssel endete mit einem wunderschönen gemeinsamen
Essen in einem italienischen Restaurant. William Shatner sagte sinngemäß
85
einmal: „Ihr seid nicht hier, um mich zu sehen, sondern um euch zu sehen.“ Wir
waren in Brüssel, um miteinander ein Erlebnis zu teilen: Europa und Star Trek,
Astronauten und Walter Koenig, gute Gespräche und anregende Diskussionen.
Dies ist uns vorzüglich gelungen und dürfte in anderer Form sicher wieder
stattfinden. Unsere Fahrt nach Brüssel war jedenfalls ein besonderes Erlebnis.
Wie ich zum Trekdinner kam …
von Marco Schäfer
Name:
Marco Schäfer (Doc)
Geboren:
am 25.11.1979 in
Alsfeld am Totensonntag
(daher
kommt der schwarze
Humor, die schwarze
Seele
und
mein
Sarkasmus),
also
lebe ich in Hessen in
den Birdmountains
oder sozusagen in
den Highlands
Aufgewachsen:
bin ich in Angenrod, Ortsteil von Alsfeld, ging dort
zur Schule, habe auch dort meine Ausbildung
zum Industrie Mechaniker Maschinen und
Systemtechnik abgeschlossen. Seitdem bin ich
als Service Mechaniker weltweit unterwegs
Hobbys:
Ausschlafen (6 stunden), Online-Spiele spielen,
Strategie und Ego Shooter, Modelle original
getreu zusammen bauen, mit Freunden Zeit
verbringen
Familie:
hab ich selbst keine, außer Mama, Papa,
Stiefvater und Stiefmutter, Schwester, Nichte und
Neffe
Trekdinner:
„verdonnert“ zum Trekdinner Stammtisch wurde
ich von Sonja ( :-p ), die mich auf der TreWa-Con
2007 angesprochen hatte und meinte, ich solle
doch mitkommen, sie fahre auch dahin. Seit dem
bin ich regelmäßiger Besucher des TD
Mittelhessen, sofern es mein Beruf zulässt.
86
50 Jahre James Bond im Kino
von Gottfried „Scotty“ Olbort
Als Ian Fleming (* 28. Mai 1908 in London; † 12. August 1964) seine Romane
über den britischen Geheimdienst geschrieben und den Superagenten James
Bond erdacht hat, hätte er sich bestimmt nicht träumen lassen, dass daraus
einmal eine der erfolgreichsten Filmreihe der Filmgeschichte entstehen würde.
Ian Fleming, selbst ein begeisterter Vogelbeobachter, übernahm den Namen
seines Geheimagenten von dem Ornithologen James Bond. Dies wird z.B. in
„Stirb an einem anderen Tag“ verwendet, indem sich Bond (Pierce Brosnan)
gegenüber Jinx (Halle Berry) als Vogelkundler ausgibt. Ian Fleming hat insgesamt
16 Romane geschrieben, von denen die meisten verfilmt wurden. In einigen
Filmen allerdings wird schon stark von der Vorlage abgewichen. Später ging man
dazu über, Romanfassungen der Drehbücher zu veröffentlichen.
1961 erwarben die Produzenten Harry Saltzman und Albert R. Broccoli die
Filmrechte für die Bücher Flemings und gründeten die Produktionsgesellschaft
Eon Productions Ltd. Gemein-sam mit der Filmgesellschaft United Artists
brachten sie 1962 den ersten Bond-Film mit dem Titel „Dr. No“ heraus. Seitdem
erschien spätestens alle vier Jahre ein neuer „Bond“. Nur zwischen „Lizenz zum
Töten“ (1989) und „Golden Eye“ (1995) gab es eine sechsjährige Unterbrechung.
Damit ist die 007-Saga eine der am längsten bestehenden und eine der
wirtschaftlich erfolgreichsten Filmreihen in der Filmgeschichte. „Sag niemals nie“
gehört für mich ebenfalls zu den James Bond-Filmen, er wurde aber nicht von
EON-Productions Ltd produziert. Deshalb wird er auch bei der offiziellen Zählung
nicht berücksichtigt. Er basiert auf der Buch-Vorlage von „Feuerball“ von Ian
Fleming, bei welcher Kevin McClory Teilrechte besaß. Er erhielt beim Rechtsstreit
schließlich die Möglichkeit, eine Neufassung von „Feuerball“ zu drehen.
87
Seit dem Tod von Albert R. Broccoli im Jahre 1996 führen sein Stiefsohn Michael
G. Wilson und seine Tochter Barbara Broccoli die Geschäfte weiter. Die Rechte
an den von Eon Productions Ltd. produzierten James-Bond-Filmen lagen bis
1975 allein bei Danjaq S. A. und werden seit dem Verkauf des 50%igen Anteil
Saltzmans an United Artists von Danjaq S. A. und United Artists kontrolliert. Seit
1981 kontrolliert Metro-Goldwyn-Mayer als Mutterunternehmen von United Artists
den Verleih der Filmreihe und besitzt Anteil am Copyright aller Filme. Seit der
vollzogenen Übernahme von Metro-Goldwyn-Mayer (und der Tochtergesellschaft
United Artists) durch ein von Sony (und dessen Tochterunternehmen, die Sony
Pictures Entertainment) geführtes Konsortium wird über den Vertrieb der bisher
produzierten und der zukünftigen James-Bond-Filme verhandelt. Alle bisherigen
Bond-Filme wurden in den Pinewood Studios bei London produziert, wo für die
teilweise sehr aufwändigen Sets eigene Hallen errichtet wurden.
James Bond steht eigentlich spätestens seit Ende der 60er Jahre des
vergangenen Jahrhunderts für den „Geheimagenten“ schlechthin. Berühmt ist
seine Vorstellung: „Mein Name ist Bond, James Bond“, auch dass er seine
Wodka Martinis nur geschüttelt und nicht gerührt serviert haben möchte, ist schon
fast Allgemeinwissen. Darüber hinaus verbindet man Bond mit schönen Frauen,
schnellen Autos, wilden Verfolgungsjagden zu Lande, zu Wasser und in der Luft.
Auch die von „Q“ entwickelten technischen Spielereien und Waffen sind legendär,
sogar die STASI soll geprüft haben, ob man Waffen oder Geräte zur
Überwachung aus den Bond-Filmen nicht nachbauen kann. Auch der ewige Flirt
mit Miss Moneypenny ist legendär und gehört einfach zu Bond. Legendär sind
auch die Titelsequenzen mit dem jeweiligen Titellied unterlegt. Viele Titellieder
wurden auch zu Hits in den Hitparaden. Die Gun Barrel Sequenz mit dem „James
Bond Theme“ als Musik, ist eines der Erkennungszeichen schlechthin. Auch das
Glücksspiel mit Karten gehört zu Bond, man sieht ihn immer wieder in Casinos.
Typisch für Bond-Filme ist auch die von einem exotischen Schauplatz zum
anderen springende Handlung und dass der jeweilige Gegenspieler versucht ihn
auf mehr oder weniger aufwändige und originelle Weise zu töten. Man denke nur
an den Laser in Goldfinger, für damalige Verhältnisse sehr spektakulär.
Als der erste James Bond (1962; 007 jagt Dr. No) in die Kinos kam, war auch
nicht klar, ob es noch weitere Filme geben würde. Aber schon im ersten Film
wurden „Highlights“ geschaffen. Denn so gut wie jeder erinnert sich auch noch
heute an die Szene in der Ursula Andres aus dem Meer steigt. Damals war dies
eine schon sehr gewagte und erotisch provokative Szene. Lange Zeit haben
James Bond Filme mit jedem neuen Film in Sachen Action und Technik neue
Standards gesetzt.
Insgesamt gab es 6 Darsteller:
Sean Connery, George Lazenby, Roger Moore, Timothy Dalton, Pierce Brosnan
und Daniel Craig.
Sean Connery (25.08.1930) spielte in folgenden 6 (7) Filmen den
Geheimagenten:
007 jagt Dr. No (1962), Liebesgrüße aus Moskau (1963), Goldfinger (1964),
Feuerball (1965), Man lebt nur zweimal (1967), Diamantenfieber (1971), (Sag
niemal nie (1983)).
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Sean Connery spielte James Bond als den coolen Actionhelden und Macho, der
auf alles eine Antwort hat und so gut wie nie aus der Ruhe zu bringen ist. Alle
seine Kampf- und Actionszenen hat er mit Bravour gemeistert. Gerade seine
Filme zeigen einen Geheimagenten, der loyal zu seinem Land steht und wo Gut
und Böse klar definiert ist. Insgesamt kann man festhalten, das Sean Connery für
den typischen Geheimagent steht, wie man ihn sich in den „Kalte Kriegs-Zeiten“
vorgestellt hat. Man muss aber auch sehen, das Sean Connery schauspielerisch
nicht voll gefordert wurde. Er war durchaus in der Lage auch als
Charakterdarsteller zu glänzen. Man denke nur „Marnie“ (1964) von Alfred
Hitchcock.
George Lazenby (05.09.1939) hat nur einmal James Bond gespielt und zwar in
„Im Geheimdienst ihrer Majestät“ (1969).
Nach dem Ausscheiden von Sean Connery suchte man verzweifelt einen
Nachfolger. Die Wahl fiel auf George Lazenby, der sich direkt bei den
Produzenten bewarb. Sein gutes Aussehen und dass er ein guter Schwimmer
und Athlet war, soll wohl den Ausschlag gegeben haben. Für seine Leistung
erhielt er Nominierung für den Golden Globe Award als bester
Nachwuchsschauspieler. Allerdings entwickelte er sehr schnell Starallüren.
Deshalb und aufgrund von Vertragsschwierigkeiten mit den Produzenten wurde
er dann rasch wieder abserviert.
Roger Moore (14.10.1927) spielte in folgenden 7 Filmen den Geheimagenten:
Leben und sterben lassen (1973), Der Mann mit dem goldenen Colt (1974), Der
Spion, der mich liebte (1977), Moonraker (1979), In tödlicher Mission (1981),
Octopussy (1983), Im Angesicht des Todes (1985)
Roger Moore verkörperte mehr den smarten Typ von Geheimagent. Anfangs
wurde er sogar als jemand verspottet, der außer gut auszusehen und gut
gekleidet zu sein, nichts zu bieten habe. Diese Kritik kann ich allerdings nicht
teilen. Er hat aus meiner Sicht schon seine eigene Interpretation des
Geheimagenten gespielt. Mit dem Wechsel von Sean Connery zu Roger Moore
hat man aus meiner Sicht den James Bond Filmen etwas mehr Humor, Schwung
und Pepp gebracht. Gerade „Leben und Sterben lassen“ hat hier schon einige
Highlights gesetzt. Man denke nur an Sheriff J. W. Pepper und die wilde
Verfolgungsjagd in der zahlreiche Polizeiautos demoliert wurden.
Timothy Dalton (21.03.1946) spielte in folgenden 2 Filmen den Geheimagenten:
Der Hauch des Todes (1987), Lizenz zum Töten (1989)
Mit dem Wechsel von Timothy Dalton wurde der psychologische Aspekt mehr in
den Vordergrund gerückt. Auch Timothy Dalton spielte teilweise den coolen und
smarten Geheimagenten. Man wagte sich aber auch einen Geheimagenten zu
zeigen, der Schwächen hat und persönliche Motive sein Handeln bestimmen
lässt. Dies war in dieser Dimension neu. Auch von der klaren Trennung von Gut
und Böse begann man sich mit dem Eintritt von Timothy Dalton langsam zu
verabschieden.
Pierce Brosnan (16.05.1953) spielte in folgenden 4 Filmen den Geheimagenten:
Golden Eye (1995), Der Morgen stirbt nie (1997), Die Welt ist nicht genug (1999),
Stirb an einem anderen Tag (2002).
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Pierce Brosnan verkörperte wieder mehr den smarten, coolen und machohaften
Geheim-agenten. Er durfte zwar auch Schwächen zeigen, aber insgesamt wurde
er als Geheimagent alter Schule gezeigt. Typisch ist die Aussage von M (Judy
Dench) in „Golden Eye“, in dem sie Bond als „ein Relikt des Kalten Krieges“ und
als einen „frauenfeindlichen Dinosaurier“ bezeichnet. In seinen Filmen wurden die
Actionsequenzen dank CGI noch einmal rasanter, man denke nur an die
Panzerfahrt durch Moskau oder die Bootsverfolgungsjagd auf der Themse vor
dem Buckingham Palast.
Daniel Craig (02.03.1968) spielte in folgenden 3 Filmen den Geheimagenten:
Casino Royale (2010), Ein Quantum Trost (2011), Skyfall (2012)
Mit Daniel Craig bekam Bond wieder mehr Kampfszenen, in denen er körperlich
sehr gefordert wurde. Dies erinnerte sehr an die ersten Bondfilme mit Sean
Connery. Trotzdem kann man nicht sagen, das man zu den Wurzeln zurückging.
Denn die Figur des James Bond wurde psychologisch tiefschichtiger gezeichnet.
Darüber hinaus bauen die bisherigen 3 Filme mit Daniel Craig aufeinander auf.
Dies gab es vorher in dieser Art noch nicht.
Außer der Figur des Geheimagenten hat die Filmreihe noch 3 Charaktere
hervorgebracht, die man sofort mit James Bond verbindet:
Q, bzw R, dargestellt von Peter Burton (Dr No) und Desmond Llewelyn (19631999), R, Schüler von Q, dargestellt von John Cleese (1999-2002) und Ben
Whishaw (wieder als Q bezeichnet) (2012)
M, dargestellt von Bernard Lee (1962-1979), Robert Brown (1983-1989) und Judy
Dench (seit 1995)
Miss Moneypenny, dargestellt von Lois Maxwell (1962-1985), Caroline Bliss
(1987-1989) und Samantha Bond (1995-2002).
Q, abgeleitet von Quartiermeister, gilt als die Ikone der Waffen- und sonstigen
Technik mit der James Bond ausgestattet wurde. In Dr. No war die Rolle noch
sehr klein, dort wurde von Q nur eine Waffe ausgetauscht. Ab Liebesgrüße aus
Moskau war die Rolle wesentlich grösser und Q war der Leiter der technischen
Entwicklungsabteilung, die Bond, außer mit Waffen, auch mit neuesten
technischen
Entwicklungen,
insbesondere
der
Sprengund
auch
Überwachungstechnik ausstattete. Auch die Fahrzeuge von Bond wurden von Q
mit zahlreichen technischen Gimmicks und Waffen ausgestattet. Die Rolle von Q
wurde sehr lange von Desmond Llewelyn dominiert und er hat diese sehr
geprägt, auch durch seinen sehr eigenen Humor. Als er dann aus Altersgründen
aussteigen sollte, hatte es sein Nachfolger John Cleese sehr schwer und es auch
nicht geschafft in seine Fußstapfen zu treten. Seine Art von Humor, mehr durch
Monthy Python geprägt, hat einfach nicht zu James Bond gepasst. Über Ben
Whishaw kann ich noch nichts sagen, da er erst in „Skyfalls“ zum Einsatz kommt.
Desmond Llewelyn ist dann leider am 19. Dezember 1999 bei einem
Verkehrsunfall ums Leben gekommen.
M ist Leiter des Geheimdienstes und damit Bonds Vorgesetzter beim MI6. Der
Deckname leitet sich von Sir Miles Messervy ab, dem bürgerlichen Namen des
Geheimdienstchefs. M hat es nicht immer leicht mit Bond und seinen Kollegen,
die in aller Welt verstreut arbeiten. Einige haben, allen voran Bond, ihre eigenen
Vorstellungen, wie ein Fall zu bearbeiten ist. Deshalb muss M öfters Bond und
90
seine Kollegen sehr energisch auf ihre Pflichten und Aufgaben hinweisen. Bis in
die 80er Jahre empfing M seine Agenten in seinem holzgetäfelten Büro. Als
Bernard Lee stirbt, kommt der nächste Film „In tödlicher Mission“ aus Respekt vor
dem Darsteller, ohne M aus. Seit Judy Dench die Rolle übernahm, residierte sie
in einem modern eingerichteten Büro.
Miss Moneypenny ist die Sekretärin von M und sitzt im Vorzimmer. Oftmals
muss sie am Anfang der Filme Bond irgendwo in Welt auftreiben, weil er wieder
ohne das Wissen seines Vorgesetzten sonst wo unterwegs ist. Immer wieder
versucht sie mit Bond einmal auszugehen, aber leider klappt das nie. Die
harmlosen Flirts mit Bond werden von M toleriert. Allerdings wird sie nie von
Bond verführt. In „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ war die Beziehung
anscheinend etwas enger, immerhin küsst Bond sie hier auf den Mund. In den
beiden Filmen mit Timothy Dalton wurde Moneypenny von Caroline Bliss
dargestellt, allerdings tritt sie hier nicht sonderlich in Erscheinung. Danach wurde
Moneypenny von Samantha Bond dargestellt. Diese verkörpert M etwas
kratzbürstiger als ihre Vorgängerinnen und gibt Bond auch schon mal
Widerworte. Die Filme mit Daniel Craig kommen, warum auch immer, ohne Miss
Moneypenny aus.
James Bond und Bösewichte
In jedem seiner Filme
wird
Bond
mit
mindestens einem oder
mehreren
Gegenspielerin
konfrontiert,
oftmals
werden
diese
als
größenwahnsinnige
Egozentriker
gezeigt,
die
die
Welt
beherrschen
wollen
oder gar vernichten
wollen. Um dies zu
erreichen,
versuchen
sie oft Ost gegen West auszuspielen. Meist haben sie eine riesige Organisation
aufgebaut, die ihre Aktivitäten aus einem riesigen Hauptquartier heraus startet.
Oftmals wird am Schluss dieses Hauptquartier von Bond und der Armee gestürmt
und in einem riesigen Showdown mit spektakulären Explosionen vernichtet und
Bond bekommt es am Schluss noch mit dem besten Handlanger des
Bösewichtes zu tun, der Bond noch einmal alles abverlangt. Ein Bösewicht,
genannt Ernst Stavro Blofeld, zieht sich durch mehrere Bondfilme. Er ist Leiter
und Nummer 1 der Organisation „SPECTRE“ (Special Executive for
Counterintelligence, Terrorism, Revenge and Extortion – im Deutschen: das
Phantom; das englische Wort spectre bedeutet auf Deutsch in etwa Gespenst
oder eben Phantom). Sein Markenzeichen ist eine weiße Perserkatze und sein
goldener Ring mit einem Oktopus. Die Bösewichte wurden auch von deutschen
Schauspielern dargestellt. Wer erinnert sich nicht an Gerd Fröbe als Goldfinger
im gleichnamigen Film oder an Curd Jürgens als Karl Stromberg in „Der Spion,
der mich liebte.“ Einer der spektakulärsten Handlanger war der „Beißer“ mit
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seinem Stahlgebiss, mit dem sich Roger Moore gleich in mehreren Filmen
herumschlagen durfte.
Bond Girls
In jedem Film verführt Bond eine oder mehrere attraktive Frauen. Als Bond Girl
im engeren Sinne bezeichnet man meist die weibliche Hauptrolle. Oft hat Bond
schon zu Beginn eine amouröse Begegnung mit einer Frau, die dann aber vom
Feind getötet wird. Danach taucht eine attraktive Frau auf, die man auf Bond
angesetzt hat, die aber seinem Charme unterliegt und deshalb vom Feind
beseitigt wird. Oftmals eine sehr ausgefallene Art und Weise. Man denke nur an
Goldfinger und den Goldüberzug. Die Hauptdarstellerin aber kommt meist nach
einigen Irrungen und Wendungen am Schluss mit Bond zusammen und bestimmt
dann zusammen mit Bond die Schlusssequenz. Besonders Roger Moore war auf
diese Art von Finale geradezu prädestiniert. In „Im Geheimdienst ihrer Majestät“
hat man allerdings einen sehr eigenen, traurigen Schluss gewählt. Hier heiratet
Bond und seine Frau Tracy Bond (Teresa di Vicenzo), dargestellt von Diana Rigg,
wird am Schluss getötet.
Mit der zunehmenden Emanzipation der Frauen in der Gesellschaft hat sich auch
die Rolle der Bond Girls verändert. Sie wurden zunehmend selbstbewusster und
bekamen auch mehr eigene Charakterzüge. Erstmals in „Die Welt ist nicht genug“
spielt Sophie Marceau als Elektra King eine Frau, die Bond dominiert. Dies gab
es in dieser Form noch nicht. In den neuen Filmen mit Daniel Craig tauchen
natürlich auch schöne Frauen auf, aber hier wird glaube ich, sehr bewusst auf die
Schlusssequenz mit Bond in der Armen einer schönen Frau verzichtet. Einerseits
sollen die Filme aufeinander aufbauen und man wollte wohl bewusst einen
Gegensatz zu den vorherigen Filmen schaffen, in dem man Bond als
vielschichtigen Charakter darstellt. Es passt wohl auch nicht mehr in unsere Zeit
einen Geheimagenten mehr oder weniger nur als Frauenverführer darzustellen,
der am Schluss in den Armen einer schönen Frau landet und dann ist alles
wunderbar gelaufen.
Alle Darstellerinnen der Bond Girls werden natürlich für Vorstellung der Filme als
attraktive Werbeträgerinnen eingesetzt. Deshalb kann dies für mehr oder weniger
unbekannte Schauspielerinnen ein Sprungbrett für ihre Karriere sein. Oft waren
sie dann aber auf ihre Rolle als Bond Girl so festgelegt, so dass die weitere
Schauspielkarriere dadurch eher behindert wurde.
Technik, Waffen und Autos
Zahlreiche technische Spielereien wurden von Bond eingesetzt. Fast alle wurden
von Q bzw.in den neueren Filmen von R, in Skyfall wieder Q, entwickelt. Ich
möchte hier nur einige Highlights erwähnen:
Uhren mit Sprengfunktion, sehr starken Magneten, Laserstrahlern, Seilwinden,
Mini-Säge,
Abschussfunktionen
für
Explosivoder Giftpfeile,
oder
Videobildschirmen; Geräte zum Knacken von Zahlenkombinationen für Safes; ein
Ein-Mann-Tragschrauber („Little Nelly“, Man lebt nur zweimal); Ein
Raketenrucksack
in
Feuerball;
Fahrzeuge mit
integrierten Waffen
(Raketenwerfer, Minen, Maschinengewehre), Tauchfunktion (der Lotus Esprit in
Der Spion, der mich liebte) oder Unsichtbarkeit (in Stirb an einem anderen Tag)
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aber auch einem Defibrillator und Gegengiften (Casino Royale); eine
venezianische Gondel namens Bondola, die auch als Luftkissenboot fahren kann
(Moonraker); Ein Tablett, das auf einer Magnetbahn schwebt (Der Spion, der
mich liebte); Kugelschreiber mit Sprengfunktion (Golden Eye).
Seine eigene Waffe, eine Beretta 418 musste Bond gleich im ersten Film gegen
eine Walther PPK eintauschen. Diese verwendete er bis „Der Morgen stirbt nie“.
Danach verwendete er eine Walther P99. In „Ein Quantum Trost“ kommt aber
wieder eine Walther PPK zum Einsatz.
Bei den Fahrzeugen, die von Bond eingesetzt wurden, gab es einige, die mehr
oder weniger populär geworden sind. So der Aston Martin DB5 – Das
berühmteste Bond-Auto wurde erstmals in „Goldfinger“ eingesetzt und war mit
diversen Extras ausgestattet: Ein ausfahrbares, kugelsicheres Panzerschott an
der Heckscheibe, Ölsprüheinrichtung, Nebel-werfer, Maschinengewehre,
Dreifach-Wechselkennzeichen (O-Ton Q: „… gültig für alle Länder“, darunter eins
beginnend mit 4711), Ortungsgerät und ein Schleudersitz für den Beifahrer. Der
Aston Martin ist das bekannteste Bond-Auto und wurde in sechs Filmen
verwendet (Goldfinger, Thunderball, GoldenEye, Der Morgen stirbt nie, Casino
Royale und in Ein Quantum Trost). Er soll auch in „Skyfalls“ zu sehen sein.
Auch der Lotus Esprit, eingesetzt in „Der Spion, der mich liebte“ war relativ
spektakulär, da er so umgebaut wurde, dass er auch als U-Boot eingesetzt
werden konnte.
In „Der Morgen stirbt nie“ wird ein BMW 750Li mit einer Fernsteuerung
ausgestattet und mit ihm rast Bond durch ein Parkhaus.
Musik und Titelsequenzen
Die Titelmelodie, das „James Bond Theme“, von Monty Norman geschrieben und
John Barry arrangiert, wird in jedem Film gespielt. Sie hat einen so hohen
Wiedererkennungswert, dass man sie bis heute automatisch mit James Bond
verbindet. Seit „Liebesgrüße aus Moskau“ dient sie als Musikuntermalung der
Sequenz, in der Bond durch eine sich öffnende Kamerablende auftaucht und in
Richtung des Zuschauers schießt (sogenannte „Gun Barrell Sequenz“). Bis 1987
war John Barry der Hauskomponist der James Bond Filme. Insgesamt arrangierte
und komponierte er 11 Soundtracks. Für die anderen Filme während seiner Zeit
waren George Martin (Leben und sterben lassen, 1973), Marvin Hamlisch (Der
Spion, der mich liebte, 1977), Bill Conti (In tödlicher Mission, 1981) für die Musik
verantwortlich. Danach verpflichtete man folgende Komponisten: Michael Kamen
(Lizenz zum Töten, 1989) und Eric Serra (GoldenEye, 1995). Seit 1997 ist David
Arnold für die Filmmusik verantwortlich. In den Bond Filmen wurden die Musik,
insbesondere das Bond-Thema und die Melodien der Titellieder, variationsreich
eingearbeitet, um dem Film neben der dramaturgischen Funktion eine
musikalische Identität zu verleihen.
Die Titellieder wurden von berühmten Musikern gesungen und geschrieben. Hier
nur eine Auswahl: „Goldfinger“, „Diamonds are forever“ und „Moonraker“
gesungen von Shirley Bassey; „Live and let Die“ von Paul McCartney & The
Wings (Oskar nominiert), „The Man with the golden Gun“ gesungen von Lulu,
„Nobody does it better“ (Der Spion, der mich liebte) gesungen von Carly Simon,
„Golden Eye“ gesungen von Tina Turner.
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James Bond Filme sind auch berühmt für ihre sehr aufwändigen Titelsequenzen,
die zusammen mit dem jeweiligen Titellied für sich allein schon mehr oder
weniger kleine Kunstwerke sind. Bis zu seinem Tod 1991 wurden sie von Maurie
Binder, der auch die „Gun Barrel Sequenz“ erfunden hat, entworfen (Ausnahmen
sind „Liebesgrüße aus Moskau“ und „Goldfinger“). Danach war David Kleinman
für die Titelsequenzen bis einschließlich „Casino Royal“ verantwortlich. Die
Titelsequenz zu „Ein Quantum Trost“ stammt von der Firma MK12.
Nach anfänglicher Ungewissheit über die Zukunft von MGM begannen die
Dreharbeiten des 23. James-Bond-Films mit dem offiziellen Titel „James Bond:
Skyfall“ am 3. November 2011 in Whitehall (London), des Weiteren wird auf
Schauplätzen in Istanbul, Shanghai und Schottland gefilmt werden. „James Bond:
Skyfall“ soll am 1. November 2012 in die deutschen Kinos kommen.
Zum Schluss möchte ich noch eine kurze Inhaltsangabe von Skyfalls mitgeben,
soweit mir der Inhalt bekannt ist (Redaktionsschluss für den Deltaflyer
15.09.2012). Vielleicht hat ja der eine oder andere ihn noch nicht gesehen.
Inhaltsangabe Skyfalls
Diesmal kommt die Gefahr von innen: James Bond selbst steht im Kreuzfeuer
wegen Ereignissen, die er selbst längst verdrängt hat. 007 gilt als Schlüssel zur
Aufdeckung von Indiskretionen seiner Chefin M in ihrer Vergangenheit. Die
Zukunft des MI6 steht auf dem Spiel, wenn es Bond nicht gelingt herauszufinden,
wem an der Zerstörung des Geheim-dienstes gelegen ist und die Gefahr zu
beseitigen, auch wenn der persönliche Preis hoch ist …
Regie: Sam Mendes
Mitwirkende Schauspieler:
Daniel Craig (James Bond), Judy Dench (M), Bérénice Marlohe (Severine),
Naomie Harris (Eve), Javier Bardem (Silva), Ralph Fiennes (Garoth Mallory), Ben
Whishaw (Q), Helen McCrory (Clair Dowar), Albert Fiennes (Kincade), Ola
Rapace (Patrice)
Daniel Craig hat für zwei weitere Filme unterschrieben.
Quellen:
Wikipedia,
www.skyfall-movie.com,
www.kino.de
www.007.com,
www.jamesbond.de,
94
Wie kam ich zum Trekdinner ….
von Harald Latus
Anfang der 90iger Jahre, als „The Next Generation“ im Fernsehen lief, kam
endlich wieder das regelmäßige Science Fiction Fieber zurück, nachdem Scifi
Serien in den vorangegangenen Jahren weniger im Fernsehen liefen.
In der der Passage hing beim Comic Dealer ein Blatt am Schaufenster auf dem
eine Adresse stand bei der Star Trek Begeisterte sich melden konnten. Dumm
fand ich damals, dass keine Telefonnummer angegeben war, was wohl auch der
Grund dafür war, dass ich nicht geschrieben hatte.
In 1995 war es dann, mein Sohn war gerade sechs Jahre alt geworden, dass eine
kleine unscheinbare Anzeige mein Interesse weckte. In Frankfurt fand eine Scifi
Ausstellung statt. Da mein Sohn auch bereits ein Faible für Star Wars entdeckt
hatte, machten wir uns auf nach Frankfurt. Dort angekommen lösten wir zwei
Karten und machten uns auf in die Ausstellung. Nach heutigem Standard war das
eine lächerliche zur Schaustellung von wenigen echten Exponaten, wie z. B. das
Alien von J.R. Gieger und ein paar Tricorder und ähnliche Geräte aus den Star
Trek Fernsehserien. Wie man später feststellte waren das die Spielzeug Phaser
und Tricorder von Hasbro und Bandai. Aber damals wusste man das noch nicht
so genau.
Schaufensterpuppen waren lieblos mit Uniformen angezogen worden, Die
Phaser, Tricorder und andere Zubehörteile waren wahllos verteilt ohne auf die
Serien zu achten. So hatte eine TOS Figur einen TNG Phaser und die TNG Figur
einen Classic Tricorder. Die Shirts waren ausnahmslos zu groß für die Puppen.
Keiner hatte darauf geachtet, dass sie halbwegs gut aussahen. Eine Frage
drängte mich zum Ausstellungspersonal, die scheinbar alle auf einem Haufen
standen, anstatt sich in der Ausstellung zu verteilen. Ich steuerte auf einen Herrn
in korrekt sitzender Föderationsuniform zu, dessen Kleidung wenigstens passte,
der das passende Zubehör trug und den Eindruck vermittelte, dass er diese
ganze Sache ernst nahm. Ich war überrascht als ich erfuhr, dass er nicht hier
arbeiten würde sondern auch nur Gast war. „Oh, dann seid ihr wohl Trekkies,
oder?“ fragte ich die Gruppe, die fleißig nickte. „Tja, schade, dass es so etwas bei
uns nicht gibt!“ sagte ich und fragte wo sie denn herkommen. „Wir haben ein
Trekdinner in Gießen!“ war die Antwort von Markus Langer. Das war für mich
natürlich ein Schlag ins Gesicht. Ich musste nach Frankfurt fahren, um Leute aus
meiner Stadt zu treffen.
Logischerweise war ich beim nächsten Trekdinner, das im Lokal „Stadt Giessen“
neben der Post stattfand, bereits früh anwesend und staunte nicht schlecht als
sich mehr und mehr Menschen mit Ordnern, Zeitungs-ausschnitten und Star Trek
Merchandise ihren Weg in den kleinen Raum bahnten, der schon nach einer
Stunde total überfüllt war. Aus diesem einen Besuch wurden regelmäßige
Treffen, es entstand eine wahre Interessengemeinschaft mit über hundert
Personen. Auch wenn die Initiatoren des Trekdinners bis heute mehrfach
gewechselt haben, ist das Trekdinner Mittelhessen auch heute noch eine zentrale
Anlaufstelle, die ich immer wieder gerne besuche, um alte Freunde, neue Scifi
Begeisterte und den Zusammenhalt der Scifi Gemeinde zu finden.
95
„Angeslpit – Wallstreet
Wallstreet Massacre“ / „Das
Bett“ - Frankfurt
von Andreas Greb
Zunächst kurz zu „Das Bett“. Ich schätze es auf zirka 200 Besucher. Die
Deckenhöhe, und somit auch die Bühne, sind wie in allen ehemaligen
Industriehallen mehr als ausreichend. Es war mein erstes Event im „Das Bett“.
Und um Vergleiche mit anderen, euch vielleicht bekannten Locations zu geben:
Größe vom „Nachtleben“ oder „Das Rind“ (Rüsselsheim). Decken- und
Bühnenhöhe wie die „Batschkapp“ oder „Das Rind“. Anfahrt und Parken mit dem
Auto genial. Öffentliche Verkehrsmittel nur Bus oder Minuten langen Fußmarsch
zur S-Bahn.
Die Größe war auch das Problem! Ich würde die Anzahl der Anwesenden Gäste
auf zirka 20 schätzen. Trotz geringer Erwartungen, von meiner Seite. Das war
schon eine Enttäuschung. „Angelspit“ waren nicht sehr oft in Europa auf Tour und
hatten oft nur Festival Auftritte … und Deutschland stand gar nicht auf dem Plan.
Man hätte also erwarten dürfen, dass die wenigen deutschen Fans sich auf den
sechs deutschen Gigs, die alle in „übersichtlichen“ Locations stattfanden, ein
wenig zu drängen.
Wobei das für das anwesende Publikum, was mangelnde Quantität durch
Qualität wettmachte, ein Vorteil war. Der Konzertbeginn verschob sich um eine
Stunde, damit die Band sich in Ruhe mit den Gästen unterhalten kann. Schnell
hatten wir eine ausgelassene Stimmung und nette Gespräche, zur musikalischen
Untermalung eines DJ-Set von DestroyX.
Hiermit sei übergeleitet zum Band Line-Up der „Angelspit- Wallstreet Massacre
Tour“. Der Kern von „Angelspit“ sind DestroyX, auch bekannt als Amelia Arsenic,
und Zoog, auch bekannt als Karl von Rock. Da Valerie Gentile, die offizielle LiveGitarristin, verhindert war, hatten die beiden einen alten Freund und
Kollaborateur, George Bikos, akquiriert. Er ist auch für die Gitarren-Geräusche
während der Studio-Arbeiten zu dem Album „Blood, Death, Ivory“ und dem dazu
gehörenden Remix-Langspieler „Black Kingdom, Red Kingdom“ verantwortlich.
Matt James arbeitete sich an den akustischen Drums ab.
Das musikalische Programm war ein Reise durch die vier Studio Alben
„Krankhaus“ (2006), „Blood, Death, Ivory“ (2008), „Hideous & Perfect“ (2009) und
„Hello, My Name is…“ (2011). Zoog hatte eine Auswahl seiner analogen
Synthesizer, in einem Rack auf der Bühne aufgebaut - gesteuert durch einen
Laptop. Auch der Vocoder war angeschlossen und wurde von Zoog und DestroyX
manuell bedient. Je nach gewünschtem Effekt wurden Mikrofone gewechselt oder
Einstellungen - im Lied - verändert. Wenn man die Art der Musik berücksichtigt,
Industrial erzeugt … ohne echte Instrumente … war das eine Live Show wie sie
„liver“ nicht sein kann.
Die Show gipfelte schließlich mit dem Titel „Wreak Havoc“. Nie zuvor habe ich so
wenige Leute so intensiv mit grölen hören! Was dann passierte, war eine Art
gemütliches Beisammen sein von Band und Publikum.
96
Der Hobbit – eine unerwartete Reise –
ein Preview
von Klaus May
Bis zum heutigen Tage sollte jede/r schon
einmal einen der Herr der Ringe Filme
gesehen oder zumindest eines der Bücher
gelesen haben, denn dies ist schließlich
Teil der Weltliteratur. Während sich viele
jedoch auf das Hauptwerk von J.R.R.
Tolkien fixiert haben, wissen Fans jedoch
auch, dass es weitere Werke von Tolkien
gibt, die das Fanherz erfreuen. Die
„Vorgeschichte“ zum Herrn der Ringe
erzählt im Grunde, wie Bilbo Beutlin zum
„Einen Ring“ kam – aber J.R.R. Tolkien
wäre nicht der Großmeister, der er ist,
wenn er nicht eine Geschichte geschrieben
hätte, die nur begeistern kann.
Diese hervorragende Geschichte geht um
eine Gruppe von Zwergen, die ihre Heimat
von einem bösen Drachen namens Smaug
retten wollen, welcher wertvolle Schätze
sammelt und die Bewohner terrorisiert.
Gandalf, der weise Zauberer, bekannt auf dem Herrn der Ringe, weist die Zwerge
aber darauf hin, noch einen Hobbit mitzunehmen – dies ist Bilbo Beutlin, den wir
ebenso sehr gut aus dem Herrn der Ringe kennen. Auf ihrem gefährlichen Wege
begegnen ihnen viele Gefahren und schließlich auch der böse Drache, den es
auszutricksen gilt.
Aufgrund der großartigen Story hatte sich Peter Jackson, der Macher hinter dem
Herrn der Ringe, entschlossen, den Film in zwei Teilen zu zeigen – nach
erfolgten Dreharbeiten wurde allerdings festgestellt, dass
so viel Zusatzmaterial vorhanden ist, dass der Film in drei
Teilen gezeigt werden kann, um keine Einzelheit dieses
tollen Werkes zu vergeuden. Somit können wir uns sogar
auf drei anstatt nur auf zwei Filme freuen.
„Chef“ der Zwergentruppe ist Thorin Eichenschild, der von
Richard Armitage dargestellt wird. Jeder, der die englische
Version des HOBBIT-Trailers gesehen hat, konnte sein
Gesangstalent schon anhören und genießen. Der Text
dieses Liedes ist übrigens Folgender:
97
Far over the Misty Mountains cold,
to Dungeons deep and Caverns Old,
the Pines were roaring on the Heights,
the Winds were moaning in the Nights,
the Fire was Red, it Flaming Spread,
the Trees like Torches blazed with Light.
Geniale Schauplätze, wie
hier zum Beispiel Beorns
Anwesen
sind
natürlich
wieder im HOBBIT enthalten
und werden uns den einen
oder anderen Freudenschrei
entlocken können. Weiterhin
wird der HOBBIT in allen drei
Teilen in 3D gedreht.
Hiermit
musste
Peter
Jackson zwar auf die so geniale Technik verzichten, die Figuren von der Größe
her optimal darzustellen (was im Herrn der Ringe bis zum Exzess optimiert
wurde), allerdings sind es dieses Mal ja hauptsächlich Zwerge und Hobbits, die ja
in etwa gleich groß sind, sodass ich davon ausgehe, dass das nicht wirklich so
schlimm wird – wenn denn die 3D-Technik gut eingesetzt wurde. Nach dem
Meisterwerk Herr der Ringe traue ich Peter Jackson aber auch so einiges zu.
Anstatt den beim Herrn
der
Ringe
so
aufwändigen
Außenaufnahmen hat Peter
Jackson im HOBBIT auch
viel
Wert
auf
Innenaufnahmen vor dem
Greenscreen
(siehe
rechts) gelegt, da dies
wesentlich günstiger ist
und der Dreh nicht von
den Wetterverhältnissen
abhängig ist, wie es beim Herrn der Ringe der Fall war.
Die drei Filme werden mit den folgenden Untertiteln ins Kino kommen:
1.) The Hobbit – An Unexpected Journey (13.12.2012)
a. Der Hobbit – Eine unerwartete Reise
2.) The Hobbit – The Desolation of Smaug (12.12.2013)
a. Der Hobbit – Die Verwüstung des Smaug
3.) The Hobbit – There and Back Again (17.07.2014)
a. Der Hobbit – Hin und wieder zurück
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Hier noch zwei wunderschöne Wallpaper von www.thehobbit.com – hier kann
man sich aus dem Filmband seine Lieblingsszenen für Wallpapers heraussuchen
und speichern – auch eine geniale Zusatzdienstleistung von den HOBBITMachern.
Eine sehr gute Informationsquelle über die weiteren Begebenheiten beim
HOBBIT-Film ist http://www.herr-der-ringe-film.de, welche unter anderem vom
Mitbegründer der Ring*Con Stefan Servos gepflegt wird.
Da die Vorfreude die schönste Freude ist, noch der Hinweis: Schaut‘ Euch
einfach noch einmal den super Trailer vom Hobbit an.
99
Trekkies treffen Winnetou IX:
Das Trekdinner Mittelhessen beamt in
den Wilden Westen
von Frank Baring
Seit 2003 fährt das Trekdinner Mittelhessen zu den Karl-May-Festspielen
nach Elspe. Elspe, das ist Deutschlands Wilder Westen. Seit bald 50 Jahren
gibt es nun schon die Aufführungen von Karl Mays berühmtem Romanstoff
auf der sauerländischen Freilichtbühne in Elspe. Aus einem engagierten
Theaterverein ist inzwischen das Entertainment-Unternehmen „Elspe
Festival“ geworden. Um die jährlichen Karl-May-Festspiele entwickelte das
Festival-Team um Jochen Bludau ein Rahmenprogramm, z.B. die
Stuntshow „Action, Stunts & Cascadeure“ und eine Musikshow. Diese
Erlebniswelt zieht nun schon seit neun Jahren die Star Trek Fans vom
Trekdinner Mittelhessen aus Gießen und Wetzlar in ihren Bann. 2012
standen neben der Aufführung von „Winnetou I“ auch die umfangreichen
Veranstaltungen (Behind-The-Scenes-Führung, Musik- und Stuntshow,
Western-Dorf) auf unserem Programm.
Dabei gab es in Elspe in diesem Jahr einen Generationenwechsel. Benjamin
Armbruster (Winnetou) und der langjährige Old Shatterhand-Darsteller bzw.
Festivalleiter Jochen Bludau verabschiedeten sich und gaben den Staffelstab an
die nächste Generation weiter. Mit Oliver Bludau (Old Shatterhand) und JeanMarc Birkholz (Winnetou) werden die Karl-May-Festspiele auch in Zukunft
weitergeführt. Nach der letztjährigen Abendvorstellung wollten wir in diesem Jahr
auch einen Blick hinter die Kulissen werfen. Die Führung über die Bühne und die
gesamte Anlage hat uns einen besonderen Einblick hinter die Kulissen, in
Stuntabläufe und Logistik der Elsper Festspiele gegeben. Dabei hatten wir auch
in diesem Jahr wieder Besuch vom Dinner in Recklinghausen. Die folgende
kleine Fotogalerie gibt euch hoffentlich einen kleinen Eindruck über unser
diesjähriges Event „Trekkies treffen Winnetou IX“.
A Space Schoschone:
Häuptling Rote Socke
Oliver Bludau (Old Shatterhand) und Jean-Marc
Birkholz (Winnetou)
100
Elspe 2012: Wir waren dabei!
Rote Socke trifft Old Shatterhand
Mittelhessen & Friends bei den Karl-MayFestspielen in Elspe (2012)
Cowboys vs. Schoschone!
Space Cowboys & A Space Schoschone
101
Blutsbrüder: Reiten wir? Reiten wir!
Die Pferde- und Stuntshow kann beginnen!
Achtung! Gleich kommt ein
Schoschone!
Doc Emmett Browns Zug?
Cowgirls bei bester Laune!
Wo ist nur Winnetou?
Der Höhepunkt: Explosion, Wasserfall &
Stuntsprung
102
Shiny happy people all around: Z
Yee-haw!
There is no smoke without
a fire!
Im Anschluss an die Karl-May-Aufführung:
KITT-Treffen
The End? 2013 feiern wir 10 Jahre
„Trekkies treffen Winnetou“!
Informationen zu den Karl-May-Festspielen
in Elspe findet ihr unter:
http://www.elspe.de
103
„Star Trek wird nie alt werden!"
Dominic Keating in Mannheim
von Frank Baring
Am Samstag, den 17.12.2011 lud Roger Hofstetter zur nächsten Auflage von
"Meet Your Star" in Mannheim. Nachdem im letzten Jahr bereits an gleicher
Stelle Robert Picardo (Holodoc, ST: VOY) zu Gast war, kam in diesem Jahr
Dominic Keating (Malcolm Reed, ST: ENT) in die Rheingoldhalle nach
Mannheim. Während in der Rheingoldhalle selbst eine türkische Hochzeit gefeiert
wurde, fanden sich im 1. Stock ca. 25 Fans ein, um Dominic Keating bei Panel,
Fotoshoot und Autogrammstunde zu erleben. Die nüchterne Atmosphäre eines
Konferenzraums im vergangenen Jahr wich diesmal einem Raum mit
vorweihnachtlich gestalteten Tischen und einem verkleinerten Raum, der so
einen Hauch von Gemütlichkeit in die Location zauberte. Die deutsche Stimme
von Dominic Keating, Frank Röth, war leider kurzfristig erkrankt und konnte nicht
nach Mannheim kommen. Das letzt jährige Meet Your Star-Event mit Robert
Picardo und dessen deutscher Synchronstimme, Stefan Staudinger, zeigte
durchaus, dass diese Kombination von Star Trek Darsteller und deutscher
Synchronstimme reizvoll sein kann. In dieser Hinsicht konnte MYS 2012 nicht
ganz an den Reiz des vergangenen Jahres anknüpfen.
God bless the job! Syndication ist ein Glücksfall für einen
Schauspieler
Opening und Panel verspäteten sich um gut 1,5 Stunden, da der Flieger
aus Amsterdam nach Frankfurt Verspätung hatte. Keating war als
Stargast bei der diesjährigen Cruisetrek auf dem Rhein dabei und kurz
zuvor bei Meet Your Star in Basel. Mannheim war vor der Heimreise die
letzte Station. Im Panel gewährte Keating Einblicke in der Arbeit am Star
Trek: Enterprise Set, Erfahrungen von diversen Serienauftritten, seine
Erlebnisse vom "Sherlock Holmes" Projekt und verschiedene Anekdoten
aus dem Star Trek Franchise. Keating bedauert immer noch, dass er
keine Gelegenheit mehr hatte, in ENT Regie zu führen, obwohl die
Gespräche mit Rick Berman weit fortgeschritten waren. Das vorzeitige
Aus von ENT ließ dies aber nicht mehr zu. Insgesamt ist der geborene
Brite glücklich, für Jahre Teil der Star Trek Familie gewesen zu sein:
"God bless the job!" Dies habe ihm auch ein Haus ermöglicht und hierfür
sei er dankbar. Ein kurz intonierter Bellafonte-Song bewies dies einmal
mehr: "Day off, day off, and the cheques still come!" Keating bezog hier
vor allem seine Erfahrungen zu Beginn der Schauspielkarriere ein. Jobs
in Bars in London gehörten für ihn vor 28 Jahren zum Alltag. Den Star
Trek Fans ist Keating dankbar für ihre Wärme und Zuneigung. Keating ist
sich sicher, dass Star Trek nie alt werden wird. Gerade die
Revitalisierung durch Abrams im Kino sieht er positiv und belebend für
das gesamte Franchise. Vor allem die Fanaussage "Star Trek helped us
104
through difficult times" bewundert er. Für Keating war Enterprise die
beste Zeit seines Lebens, jedoch war der Serie durch die Hierarchien in
Hollywood und den Network-Konflikten keine längere Zeit vergönnt, was
er auch heute noch sehr bedauert.
Als Charakter-Schauspieler sieht
er sich heute jedoch nicht,
vielmehr als Reisender in Sachen
Schauspielerei, da er gegenüber
der zu spielenden Rolle immer
eine
Grundsympathie
haben
muss und dies mache ihn eben
nicht zum Charakterdarsteller. Für
ihn
ist
es
dennoch
ein
Traumberuf, durch den er in
diverse Rollen schlüpfen und
dabei immer jemand anderes sein
könne. Syndication ist für Keating
letztlich ein Traum, der nicht
jedem widerfährt. Die Serien- und
Filmprojekte
zeigen
Dominic
Keating hin und her gerissen
zwischen
Erfolgen
und
verpassten Chancen. Keating
berichtete in seinem Panel auch
von
den
anstrengenden
Dreharbeiten in der Hitze von
Texas bei "Prison Break" (Episode: Breakout Kings), seinem kommenden
Film "Programmed to Kill" an der Seite von Harvey Keitel und der
verpassten Chance bei den Auditions zu "The Hobbit".
“Sorry for the organization!” und “Ferengis are all around!”
Keating ist als Convention-Gast eine sichere Bank. Redselig, locker,
humorvoll und professionell spult Keating in dem ihm eigenen Stil sein
Programm ab. Doch bei all der Routine hätte ich mir bei derartigen
Kleinstveranstaltungen ein wenig mehr Spontanität und Interessiertheit
gewünscht, auch wenn man dies nicht zwangsläufig erwarten sollte. Dass
Panels keine Einbahnstraße sind, zeigte sich gerade bei den wenigen
Fragestellern unter den Fans, von denen Robert Vogel gefühlte 50%
stellte. Schön war, dass Roberts Stand wieder vor Ort war, auch wenn
ich diesmal nichts gefunden habe, obwohl Nydenion vielleicht eine
Anschaffung wert gewesen wäre. Dominic Keating fühlte sich insgesamt
so wohl, wie man ihn ließ. Die Con-Fotografin, die sich direkt vor ihm
platziert hatte, vergaß scheinbar, dass nach 15 Minuten
Dauerfotografierens auch der geduldigste Stargast genug hat. Wenn man
105
dann jedoch derart undiplomatisch den Wunsch des Stargasts nach einer
Pause zunächst ignoriert und diesem dann noch eine rechthaberische
Diskussion aufnötigt, dann arbeitet man schlicht unprofessionell.
Entsprechend war auch die Laune der Dame bei der Fotosession als
man vergaß, dem geneigten Fan die Richtung des Ausgangs vorab
anzuzeigen. O-Ton Confotografin: "Sorry for the organization!" Mein
(gedachter) Kommentar: "A sorry for the fu**** gruffly tone might be
wiser!" Derartige Aussagen vor Besuchern sind schlicht unprofessionell.
Demgegenüber verdienen die Fotos durchaus großes Lob. Hier wurde
gegenüber der letztjährigen Veranstaltung mit Robert Picardo deutlich
nachgebessert und die Qualität der Fotoarbeit braucht sich gegenüber
größeren Conventions nicht zu verstecken, ganz im Gegenteil. Sehr
anregend am späten Nachmittag waren - wie bereits im vergangenen
Jahr - die Gespräche im Foyer. Es ist immer wieder mal ein Vergnügen
mit Robert Vogel ein paar Worte zu wechseln. Nicht vergessen möchte
ich auch einen vergifteten Dank an die Location: Warum ein 0,2er O-Saft
3,- €, ein Wasser und eine Cola 5,- € kosten müssen, bleiben auf ewig
das Geheimnis der Gastronomie vor Ort. Das kann ich nur als Abzocke
bezeichnen, zumal gerade beim Italiener im gleichen Haus offensichtlich
marktübliche Preise gezahlt werden. Ferengis are all around!
Fazit: Roger Hofstetters Eventreihe scheint sich neben den großen
Conventions und den Evening with-Veranstaltungen zu etablieren. Dass
sich bei derart geringen Besucherzahlen die Frage stellt, wie sich
ebendiese Meet Your Star Events refinanzieren, ist durchaus zu
erwarten. Solange die zahlenden Besucher jedoch das bekommen, was
sie in Sachen Panel, Fotoshoot, Autogramme und im Sinne eines
spaßigen Tags für ihr Geld erwarten dürfen, können sich alle Gäste
beruhigt zurücklehnen. Die Zukunft wird zeigen, ob die Meet Your Star
Veranstaltungsreihe am Markt bestehen kann. Ein wenig mehr Werbung,
ein wenig mehr zahlende Besucher, ein weniger auseinandergezogenes
Programm, etwas weniger Leerlauf und dafür mehr Fanbeteiligung (z.B.
Stände, Ausstellungen) würde der Veranstaltung gut tun. Genauso gut
tun, würde der Location Rheingoldhalle eine konsequente Reinigung der
WCs. Eine derart verdreckte Anlage habe ich seit 1977 in einem
Londoner Restaurant nicht mehr gesehen. Hierfür kann der Veranstalter
nichts, aber wer für die Location bezahlt, darf und muss hier mehr
erwarten. Denn auch was die Location anbetrifft: Man hat immer eine
Wahl. Auch wenn ich aus guten Gründen gerne zu Fedcon fahre, so
schätze ich nach Lust, Zeit, Budget und Laune durchaus den Charme
kleiner Events und solange deren Macher an der Veranstaltung arbeiten
und sie fortentwickeln, dürfte auch ein Markt hierfür sein. Ob dies bei
Meet Your Star von Dauer sein wird, dürfte sich spätestens 2012 zeigen.
106
HE WALKED THE LINE 80 JAHRE JOHNNY CASH
von Thorsten Walch
Eigentlich mag ich den Begriff „Idol“ nicht besonders, da er für mich nach
Götzenverehrung klingt. Aber wenn man das Wort für ein Vorbild im Leben, an
dem man sich orientiert, dem man vielleicht hier und da nacheifert und dessen
innerste Werte man nachzuvollziehen trachtet, dann habe ich gleich zwei Idole.
Das erste ist DeForest Kelley.Und das zweite ist Johnny Cash.
Es gibt eine Vielzahl von Musikern, die Johnny Cash ebenfalls als ihr Idol
bezeichnen. Einfach deswegen, weil Johnny Cash bei weitem nicht nur ein
großartiger und populärer Country-Sänger in der schier unfassbar großen
weltweiten Musik-Szene war, sondern, weil er diese wie kaum ein anderer vor
und auch nach ihm geprägt und beeinflusst hat, weil seine Lieder ehrlich klangen
und waren und man noch heute beim Hören seiner Songs merkt, dass der Mann
genau das, was er sang und sagte, auch gemeint hat.
Johnny Cash, der am 12. September 2003 im Alter von 71 Jahren nur vier
Monate nach seiner geliebten Ehefrau, der ebenfalls populären Country-Sängerin
June Carter verstarb, wäre am 26. Februar 2012 80 Jahre alt geworden.
Nun, ich weiß nicht, wie Johnny Cash über STAR TREK dachte – obwohl er
ebenso wie dieses eine amerikanische Ikone war, hat er sich hierzu niemals
geäußert, jedenfalls meines Wissens nach nicht. Aber irgendetwas sagt mir, dass
er STAR TREK zumindest geschätzt hat – in einem seiner Lieder gemeinsam mit
seinen Weggefährten Willie Nelson, Kris Kristofferson und Waylon Jennings hieß
es: „Ich fliege ein Raumschiff, das das endlose Uni-versum durchquert!“ - das
kommt einem doch irgendwie recht bekannt vor.
Johnny Cash wurde als viertes von sieben Kindern des bettelarmen
Farmerehepaars Ray und Carrie Cash geboren – als er im Kleinkindalter war,
übernahmen seine Eltern eine Baumwollfarm in Dyess, Arkansas. Bereits von
Kindheit an war Johnny, der ursprünglich auf den schlichten Namen „J.R.“ getauft
worden war (damals war es durchaus möglich, ein Kind lediglich mit Initialen zu
benennen), an die unerbittliche und harte Arbeit auf dem Baumwollfeld gewöhnt,
da der Lebensunterhalt seiner Familie davon abhing. Halt gaben ihm schon
damals sein starker christlicher Glaube sowie seine Liebe zur Musik, der er am
Radio der Familie frönte.
Zu musizieren begann John R. Cash, wie er sich später umbenennen ließ,
während seiner Zeit bei der U.S. Army in den frühen 50er Jahren – während
dieser Zeit war er auch in Deutschland stationiert, genau genommen in
Landsberg am Lech in Bayern.
Nach einer Rückkehr in die USA und ins Zivilleben heiratete er seine Jugendliebe
Vivian Liberto, mit der er zwei Töchter hatte und machte erste Schritte als
Musiker. Nach einigen Irrungen und Wirrungen schaffte er schließlich den Sprung
ins knallharte Profigeschäft und wurde ab den 50er Jahren mit seinen heute noch
populären und vielfach gecoverten Songs wie I WALK THE LINE, FOLSOM
107
PRISON BLUES oder I GOT STRIPES weltberühmt – der Preis dafür war jedoch,
dass seine Ehe zerbrach und Johnny Cash gravierende Drogenprobleme bekam,
die ihn in so gut wie seinem ganzen späteren Leben immer wieder einmal
begleiten sollten – ein Halt und oft auch Hilfe für ihn bildete sein
unerschütterlicher Glaube.
Wahres Glück und Erfüllung fand er erst in den 60er Jahren, als er die ebenfalls
geschiedene June Carter kennen lernte. Diese hatte er bereits als Kind
bewundert, als sie gemeinsam mit der „Carter Family“ häufig im Radio
aufgetreten war.
Nach einer sehr stürmischen und wechselvollen Beziehung sowohl beruflicher als
auch privater Natur heirateten die beiden schließlich 1968, einige Jahr später
wurde der gemeinsame Sohn John Carter Cash geboren.
Johnny Cashs Karriere war voller Hochs und Tiefs. Vom gefeierten Star der 50er
und 60er Jahre (Ende der 60er Jahre bekam er gar seine eigene TV-Show!) glitt
er in den 70er und 80er Jahren in die erfolgsmäßige Mittel-mäßigkeit ab. Als
Country Music nicht mehr der großen Mode entsprach und mit musikalischen
Experimenten wie einer zeitweiligen Zuwendung in eher seichtere Bereiche des
Genres konnte er nicht wirklich punkten.
Aber das große Comeback für Johnny Cash kam in den frühen 90er Jahren, als
er die Bekanntschaft des Produzenten Rick Rubin machte, der zuvor unter
anderem mit der bekannten Band RED HOT CHILI PEPPERS gearbeitet hatte.
Mit Rubin zusammen nahm Johnny Cash bis zu seinem Tod 2003 die Albumreihe
AMERICAN RECORDINGS auf, auf der er spartanisch instrumentiert nicht nur
eigene Songs darbot, sondern auch bekannte Rock- und Popklassiker wie
PERSONAL JESUS von DEPECHE MODE oder HURT von NINE INCH NAILS,
was sein persönliches Vermächtnis wurde.
Ohne Johnny Cashs erdig klingende Songs, in denen es um harte Arbeit, den
täglichen Kampf ums Überleben und das „niemals aufgeben dürfen“ geht, wäre
vieles in meinem persönlichen Leben sicherlich anders verlaufen - aber ganz
sicher nicht zum Guten hin.
Sein täglicher Kampf gegen seine inneren Dämonen inspirierte mich oft genug
dazu, es Johnny Cash gleichtun zu wollen – ob mit dem gleichen Erfolg wie bei
ihm, sei dahingestellt, aber ganz sicher nicht vergeblich. Johnny Cashs Songs
haben einen großen Anteil daran, dass ich der wurde, der ich heute bin – ich
habe ihn bereits als Jugendlicher verehrt.
Und darum möchte ich ihm in diesen Zeilen nicht nur zum Geburtstag gratulieren,
sondern ein ehrendes Andenken bewahren, das sicher weit über eine begrenzte
Lebensspanne von 80 Jahren hinausgeht. Ganz bestimmt, da bin ich mir ziemlich
sicher, werden seine Songs auch in Zukunft immer da sein, wenn mir einmal
diese ganz bestimmte Art von Power fehlt – ihr wisst schon, was ich meine. Und
falls nicht – vielleicht kommt ihr noch drauf.
108
Wie kam ich zum Trekdinner ?
von Sonja Seng
Im Jahre 2004 kam ich auf merkwürdigem Wege zu den
Conventions der FedCon GmbH. Über das RingCon-Forum
lernte ich einige Leute vom Herr der Ringe-Stammtisch
Gießen, der damals in der Badenburg oder im „Alt Gießen“
stattfand, kennen und fühlte mich da auch sehr wohl.
Durch weitere FedCon Besuche kam ich auch in das offizielle
Forum des OSTFC (Offizieller StarTrek FanClub). Auch hier
schaute ich mich um und fand einen Bereich mit „Trekdinner und Stammtische“.
„Hhm, da könnte ich doch mal reinschauen, ob da in meiner Nähe nicht auch
eines existiert.“ Es gab wohl 3 oder 4 Stück und zu allen musste ich eine ganze
Ecke fahren. Da habe ich das „Projekt Trekdinner“ erst mal auf Eis gelegt.
Es kam wie es kommen musste, der Herr der Ringe-Stammtisch wackelte so ein
bisschen und auf der FedCon hatte ich einen Auftritt vom Klingolaus gesehen.
Kurze Recherchen brachten das Ergebnis, dass man den Klingolaus beim
Trekdinner Gießen findet. Also trat ich über das OSTFC-Board mal mit dem
Trekdinner Mittelhessen in Verbindung. Diese öffentlichen posts wurden auch
noch von einem anderen Trekdinner gelesen und ich bekam eine Einladung doch
mal bei jenem vorbei zu schauen. Terminlich war das etwas ungeschickt, da
beide Trekdinner auf dem gleichen Termin stattfinden.
„Gut, dann fahre ich doch erst mal zu dem Trekdinner, das nicht ganz so weit
weg ist und schaue mich da um.“ Gesagt, getan, aber das Ergebnis gefiel mir
nicht. Ich habe mich zwar an dem Abend gut unterhalten, aber es gab einiges,
was mir überhaupt nicht gefallen hat. Schade, aber ist halt so.
Leider musste ich wegen diverser Termine noch 2 oder 3 Monate ins Land gehen
lassen bis es endlich hieß: „Auf nach ‚Alt Gießen’ !“ Dort ange-kommen, lief
gerade der Klingolaus die Treppe zur Gaststätte hoch. Da bin ich dann mal ganz
schnell hinterher, aber gerade hatte ich den Gastraum betreten, da fiel mir ein,
dass ich noch etwas im Auto vergessen hatte. Also zurück, Zeug geholt und
wieder in den Gastraum. Keine Spur mehr vom Klingolaus … also fragte ich eine
Bedienung, sie schickte mich in den entsprechenden Nebenraum. In der Tür dort
angekommen, guckte ich mich etwas unsicher um, kannte ja niemanden. Da
deute Rainer mit dem ausgestreckten Arm und Finger auf mich und rief lauthals:
„Du bist hier richtig!“ Kann man sich ein schöneres Willkommen wünschen ?
Meine Antwort: „Nein!“ Daher muss mich das Trekdinner Mittelhessen seitdem
ertragen und dann und wann schleppe ich auch ganz gerne mal neue Leute an.
;o)
Ich denke, dass Rainer - nach den selbst gemachten Erfahrungen - es neuen
Leuten gerne einfach macht in den Kreis des Trekdinner Mittelhessen
einzutreten. Auch von mir ein herzliches Dankeschön für diese herzliche
Aufnahme in Eurer Runde !
109
Schiffe versenken mit Aliens? Eine
Rezension zu Battleship
von Frank Baring
Muss ein Film eine tiefgründige Handlung haben? Muss ein Film das zineastische
Rad neu erfinden? Sollte ein Film zwangsläufig den Zuschauer zum Nachdenken
anregen? Und darf man einen Film mögen, wenn er nicht annähernd einen
wegweisenden Beitrag zum Genre leistet? Wenn sich jemand diese und andere
Fragen stellt, dann liegt er bei Battleship falsch. Denn dieser Film möchte mit
wenig Tiefgang und voller Breitseite unterhalten. Böse Stimmen mögen
unterstellen, dass sich hier ein Hauch von Lebenszeit nach jeder Breitseite der
USS Missouri in Luft auflöst. Doch Battleship hisst nicht minder überzeugend die
Fahne der seichten Hollywood-Unterhaltung und sticht in bekannte Weiten des
Genre Universums vor. Was liegt da näher, wenn das Setting vor Pearl Harbor
vor Anker geht und dabei in Sichtweite des unsäglichen Kriegsdramas „Pearl
Harbor“ auf Zuschauerfang geht. Der Versuch, ein altbekanntes Brettspiel aus
dem Hause Hasbro zeitgemäß und voller Jungen-fantasien zu inszenieren, ist
aber dabei durchaus gelungen. Und hierfür gibt es gewichtige Gründe.
Battleship ist ein Science-Fiction-ActionSpektakel, dessen Budget bei an die 209
Mio. US-$ lag. Dies merkt man dem Film im
Hinblick auf die wuchtigen Effekte und
Untergangsszenen deutlich an, ebenso die
wohlwollende und für den Zuschauer nicht
minder aufdringliche Unterstützung durch
die US-Marine. Sicherlich kann nur ein USKinogänger ansatzweise nachempfinden,
was es bedeutet, wenn einige Veteranen
der USS Missouri in Slow Motion auf die
Kamera zulaufen und den Staffelstab der
Protagonisten aufnehmen, um gegen fiese
humanoide Aliens in den Krieg zu ziehen.
Leider wirken auf fremde Augen derlei
Szenen nicht erst seit Armageddon weder
besonders heldenhaft noch emotional
berührend.
Für derlei Plattitüden entschädigen in diesem Film letztlich nur die Breitseiten der
Missouri. Man fühlt sich zweifelsfrei an „Des Königs Admiral“ und Lieutenant
Bush von der HMS Lydia erinnert, als Captain Hornblower zu ihm sagte: „Mr.
Bush, Sie sollten das Schiff in 10 Minuten klar zum Gefecht machen! Sie haben´s
in 8 geschafft.“ Die Veteranen der Missouri schaffen es in noch kürzerer Zeit. Und
das Schiff spielt mit. Aber wen interessiert das?! Und wer blickt mit ernster und
ebenso europäisch-aufgeklärter Miene auf einen solchen Film, um den Daumen
vor diesem maritimen und außerirdischen Schlagabtausch zu senken? Man mag
diesen Film als Perversion der Wirklichkeit brandmarken. Gleichermaßen bedient
er aber auch auf unterhaltsame Weise Jungen-phantasien. Leider erfährt man
110
wenig bis nichts über die humanoiden Aliens. Battleship-Schöpfer Peter Berg
bedient sich in seinem Schlachtschiff vs. Aliens Filmwerk vielmehr hemmungslos
in Michael Bays kindlichem Transformers Universum. Vergleicht man Battleship
mit Transformers, so scheint das Genre aus dem kindlichem Roboter-Szenario
endlich in der Mayhem-Adoleszenz angekommen. Marine-Begeisterung,
Explosions-Fetischismus, Befehls-Aktionismus, Militaria-Verbeugung … die Kette
der Vorwürfe außerhalb der USA an Battleship mag lange sein. Der Skeptizismus
des europäischen Kinogängers ist in Anbetracht klischeehafter USKinoproduktionen fast schon traditionell tief verankert. Dieser Blick auf Filme ist
jedoch immer wieder verstellt, weil er geschichtskulturell begründet ist und nicht
selten nur die eigene Sicht (aner)kennt. Die genannten offensichtlichen Merkmale
des vorliegenden Showgefechts zu kritisieren, ist aus meiner Sicht wenig
überraschend.
Battleship funktioniert deshalb so gut, weil er sich am Anfang Zeit nimmt, die
Figuren einzuführen und den Zuschauer nicht mitten in eine Schlacht katapultiert.
Dass Peter Bergs Protagonisten dabei den Zuschauer kaum fordern und sich die
typisierten Figuren mit perfekt inszenierter Brachial-Rockmusik (u.a. AC/DC)
durch die Handlung spielen, nimmt dem Film nichts von seinem amüsanten
Wesen. Im Gegenteil. Doch dieses wahrzunehmen, bedingt einen Zugang für
Filme, die sich nicht nur in Jungenphantasien verlieren, sondern auf den Punkt
Bombast-Unterhaltung stiften. Dieser Film ist der genaue Gegenpol zu den leisen
Tönen eines „Das Streben nach Glück“. Solche Vergleiche verbieten sich
eigentlich und doch verorten sie den Film in gewisser Hinsicht. Dieser Films spielt
sich – wenn überhaupt – in die Herzen von Jungs. Denn weder Taylor „John
Carter“ Kitsch noch R´n´B-Sängerin Rihanna erreichen nur ansatzweise eine
darstellerische Präsenz eines Liam Neeson. Dieser zeigt sich in Battleship
darstellerisch gegroundet und hat noch weniger dialogisches Gewicht wie in „Star
Wars: Die dunkle Bedrohung“. Dennoch dürfte Neeson sein Kontostand nach
Ende der Dreharbeiten beruhigten Gewissens schlafen lassen.
Wer schaut sich nun um Gottes Willen einen solchen Film an? Nun, die Antwort
auf diese Frage ist so schlicht, wie der Handlungsbogen des hier rezensierten
Films. Der typische Zuschauer von Battleship ist männlich. Ebenso sollte er in
seiner Jugend Modellbausätze gebastelt haben. Auch ist eine gewisse Affinität für
Brettspiele wie „Schiffe versenken“ durchaus von Vorteil und den einen oder
anderen Science Fiction und Kriegsfilm sollte er auch gesehen haben.
Spätestens seit „Independence Day“ und „Krieg der Welten“ ängstigen derlei
außerirdische Bedrohungsszenarien und Weltuntergangsdramen diesen
Zuschauer nicht mehr. Also wer ist nun dieser Zuschauer? Ganz einfach: Ich. Die
leisen Töne haben in Battleship eine wohlverdiente Pause.
Meine Wertung: 9 von 10 Breitseiten der Missouri
111
Offshore ??? Was macht man da ?
von Marco Schäfer
Hallo Leute, hier mal eine Beschreibung wie das Aufstellen eines Fundaments für
ein Windrad (stellen eines Jackets) auf Offshore abläuft oder laufen sollte. Es
wird eine Beschreibung von einer Arbeiter-Gruppe und 2 Schichten sein - aus
meiner Sicht. Es gibt Vorgaben bei welchen Windstärken maximal gearbeitet
werden darf, welche Strömungsgeschwindigkeit das Meer maximal haben darf
und was für Anschlagmittel verwendet werden dürfen. Bezüglich Anschlagmitteln,
es darf nur Zeug benutzt werden, das vorher geprüft worden ist und Zertifikate
dafür vorliegen. Sollten diese auf der Brücke nicht vorhanden sein, werden alle
Arbeiten gestoppt bis das richtige Zertifikat vorliegt. Ist es einer der Parameter
beim Meer oder Wind grenzwertig, wird die Arbeit ebenfalls gestoppt.
Die Barge hat einen Hauptkran mit 2 Haken, einer für max. 50 Tonnen und der
andere mit max. 1000 Tonnen. Es gibt eine Traverse für den Rüttler, eine für das
Jacket, eine 2-teilige Traverse für das Anheben der Rohre, dann gibt es noch ein
Axion Tool für das Festhalten der Rohre beim Aufstellen. Jacket Höhe ist ca. 4752 m, Eindringtiefe des Pfahls in den Boden 32-37 m, Wassertiefe 22-25 m,
Leistung eines Windrades 6,15 MW, Höhe der Windräder 160 m, Nabenhöhe 100
m und 1 Blatt 60 m
Als Einleitung mal ein paar Grunddaten:
Es sind ca. 60 Leute auf der Barge.
2 Kranführer für Kettenkran
2 HSE (Health Safety Environement)
2 Vorarbeiter (Bauleiter)
2 IHC (Bediener für den Hammer)
2 ThyssenKrupp Mitarbeiter (Maschinisten für Müller Vibratoren)
8 Rigger (Jungs für alles auf dem Schiff, was den Aufbau betrifft)
1 Berater (jemand, der in Rente ist und hilft bei technischen Problemen)
1 OCM (Offshore Construction Manager)
2 Vermesser (zum Vermessen und Ausrichten der
Jackets und der Rohre)
3 für ROV (Tauchroboter)
4 FUGRO (für Betonieren und Verkrauten)
Der Rest ist Schiffsbesatzung inklusive dem Kapitän
Das Schiff hat einen Helikopter-Landeplatz, womit
der Crew Transfer durchgeführt wird Flugzeit bis
Festland (Flughafen) beträgt ca. 30 min.
Crew Wechsel mit Schiff ist auch möglich, dauert nur
länger ca. 8 bis 9 Stunden bis zum Land.
Die Construction Crew bleibt ca. 2-3 Wochen, die
Schiffsbesatzung bleibt 3 Monate, Erholungszeit zu
Hause ist die gleiche wie die Zeit auf See.
Ein Tag beginnt mit der Schicht 12 Uhr mittags bis 0
Uhr nachts oder von 0 Uhr bis 12 Uhr mittags, so
112
sind die Arbeitszeiten und das 14 Tage lang. Es gibt 4 Mahlzeiten am Tag in der
Kantine - jeweils um 23:30 Uhr, 7:30 Uhr, 12:30 Uhr, 18 Uhr.
Also nehmen wir mal an, dass wir im Hafen die Barge beladen haben mit 8 Piles
und 2 Jackets - 1 Pile = ca. 120 Tonnen - 45m lang und Durchmesser von 2,50m,
1 Jacket = ca. 590 Tonnen. Anschließend wird auf die Tide gewartet, damit wir
mit der kommenden Ebbe auslaufen können. Die Fahrt dauert ca. 9 stunden
anschließend muss die Barge auf genaue Position gebracht werden, da jedes
Jacket eine bestimmte Position hat, was auch nochmal ein paar Stunden dauert.
Anschließend wird auf gejackt, das bedeutet die Barge hebt sich auf eine
bestimmte Höhe aus dem Meer, so dass wir normal arbeiten können, die
Vorbereitungen für das Anhängen eines Jackets beginnt in der Nacht, so dass
das Jacket in der Helligkeit , also Tageslicht gestellt werden kann, da dies eine
der Vorgaben ist. Das Anheben, über Wasser auf Position bringen und
anschließend Ablassen auf Position dauert ca. 12 Stunden, darin ist auch schon
die Strömungsgeschwindigkeit eingerechnet, die einzuhalten ist.
Danach wird der Müller Vibrator vorbereitet, d. h. es werden die Anschlagmittel
gelöst, die der Vibrator in seinem Gestell hält, anschließend wird der Rüttler mit
der Traverse mit dem kleinen Haken angeschlagen. Das bedeutet, er wird
waagrecht aus seiner Liege Position gehoben und anschließend auf das liegende
Rohr geschoben, wo sich dann die 4
Zangen auf dem Rohr festbeißen (jede
Zange hat eine Beißkraft von 250kg/dm²
= also 250 Tonnen).
Danach werden der kleine Haken und
die Traverse abgeschlagen und der
Hauptkran wird mit einem 300 Tonnen
Nylon Sling angehängt. Dann richtet der
Hauptkran mit dem Rüttler das Rohr auf,
wobei der Kran in drei Richtungen
fahren muss, um das Pile aufzustellen,
während dieser Zeit des Aufstellens wird
das Rohr im Axion Tool gehalten, so
dass es nicht ungewollt über das Deck
rollt oder schlägt. Nach dem das Rohr
senkrecht hängt, wird es über das Deck
gehoben und zum Jacket gebracht,
anschließend wird es über eines der 4
Steves gebracht (Steves = die 4 beine
der Jackets - Innendurchmesser ist klein
wenig größer als der Außendurchmesser
des Rohres) danach wird es langsam
abgelassen bis im Kran nur noch 80 Tonnen hängen, wobei es beim Ablassen
langsam durch das Gewicht in den Schlick eindringt. Wenn es sich dann nicht
bewegt, wird der Vibrator eingeschaltet, der das Rohr in Vibration bringt und das
Rohr dann - wenn alles gut läuft - bis an die Wasseroberfläche gebracht wird.
Dabei müssen die Vermesser drauf achten, dass das Rohr senkrecht eingebracht
wird und das Jacket in keine Schräglage kommt beim Einvibrieren.
113
Nachdem das Rohr auf Solltiefe ist, wird der Rüttler abgeschaltet und der Vibrator
wieder in den Ablagebock abgelegt. Danach wird das Anheben des nächsten
Rohres aus dem Rohr-Lager vorbereitet. Die Rohre werden diagonal eingebracht,
um zu verhindern, dass das Jacket nicht zu sehr in Schräglage kommt, wenn alle
4 Rohre mit dem Rüttler auf Solltiefe gebracht wurden. Bevor mit dem Hammer
die Rohre eingebracht werden, wird ein Blasen-Teppich von einem Begleitschiff
ausgelegt, um den Schall des Hammers Unterwasser zu dämpfen, so dass die
Tiere in der Umgebung es überleben.
Anschließend
wird
der
Hydraulik Hammer auf die
Rohre gesetzt, wobei der
Hammer die Rohre auf bis ca.
1 m über das Sleeve schlägt.
Nach dem das Schlagen
beendet ist, wird der BlasenTeppich wieder eingeholt,
danach
kommt
das
Verkrauten dran (Betonieren).
Es wird eine bestimmte
Menge an Spezialbeton durch
einen Schlauch zum Jacket
gepumpt, an dem Jacket sind
Leitungssysteme angebracht,
die den Beton von unten in
den
Zwischenraum
von
Sleeve und Rohr leitet, so
dass das Wasser nach oben
verdrängt wird und der Beton
seine Konsistenz behält. Es
wird solange Beton rein
gepumpt bis er an der
Oberkante
des
Sleeves
erscheint, diese Aktion wird
durch
den
Tauchroboter
überwacht.
Wenn alles gut gelaufen ist,
wird am nächsten Tag down gejackt und wir fahren auf die nächste Position, wo
das ganze Spiel wieder von vorne losgeht. Wenn das Wetter und alles andere
perfekt verlaufen, werden innerhalb von 10 Tagen 2 Jackets gestellt, danach geht
es in den Hafen und das Schiff wird wieder neu beladen. Dieses Baufeld
beinhaltet ca. 50 Jackets. Der komplette Aufbau soll laut Planung Ende 2015
fertig gestellt sein.
114
HAPPY BIRTHDAY, INDY BLADE RUNNER SOLO –
70 JAHRE HARRISON FORD
von Thorsten Walch
Ein weiser Mann (war ich das nicht möglicherweise gar selbst???) hat einmal
gesagt, dass man sein eigenes Alter am ehesten daran erkennen kann, wie alt
eigentlich die ganz persönlichen Helden eines Jeden mittlerweile sind.
Dies wurde insbesondere mir in diesem Jahr wieder einmal ganz besonders
bewusst, denn einer meiner ganz speziellen persönlichen Helden (und von denen
gibt es nun auch nicht allzu viele) feierte in diesem Jahr bereits seinen 70.
Geburtstag, genauer gesagt kam er am 13. Juli 1942 zur Welt.
Harrison Ford ist eines der Vorbilder, die mich bis heute durch den größten Teil
meiner Kindheit und meiner kompletten Jugend mit unvergesslichen
cineastischen Momenten begleitet und geprägt haben. Aus diesem Grund möchte
ich ihm an dieser Stelle ganz besonders herzlich gratulieren und für die vielen
wundervollen Filme, in denen er großartige Charaktere darstellte, danken.
Zur Welt kam Harrison Ford (der keinen Künstlernamen verwendet und auf
diesen Namen auch getauft wurde) in Chicago als Sohn des irisch-deutschstämmigen Christopher Ford, der selbst ein ehemaliger, leider wenig erfolgreicher
Schauspieler gewesen war, und dessen Frau Dorothy, geborene Nidelmann,
welche die Tochter jüdischer Emigranten aus Weißrussland war.
Er besuchte das Ripon-College in Wisconsin, wo er auch seine erste Ehefrau
Mary Louise Marquardt kennen lernte (die Ehe endete 1982, als Ford seine
zweite Ehefrau, die Drehbuchautorin Melissa Matheson, kennen lernte und kurz
darauf ehelichte – inzwischen ist Harrison Ford erneut geschieden und mit der
durch ihre Hauptrolle in der Fernsehsserie ALLY MC BEAL bekannten
Schauspielerin Calista Flockhart liiert und hat insgesamt fünf Kinder). Aus
Gründen, über die er sich gerne immer ausschwieg, wurde er drei Tage vor
seinem College-Abschluß von der Fakultät verwiesen und ging anschließend
zusammen mit seiner Frau nach Los Angeles, um dort Karriere als Schauspieler
zu machen. Er erhielt einen Vertrag im Rahmen eines Wettbewerbes für neue
Talente und spielte einige Zeit lang kleine und allerkleinste Rollen in allen
möglichen Filmen.
Nebenbei machte Harrison Ford eine Schreinerlehre, die er als Meister abschloss
und arbeitete in diesem Beruf für so berühmte Persönlichkeiten wie den
berühmten brasilianischen Musiker Sérgio Mendes oder die legendäre
Rockgruppe THE DOORS.
Seine erste größere Rolle spielte Ford dann unter der Regie eines innovativen
Neulings namens George Lucas, der ihn 1973 für die Rolle des großmäuligen
Streetcar-Rennfahrers Bob Falfa in seinem
Film AMERICAN GRAFFITI
engagierte. Nachdem Harrison Ford George Lucas noch besser kennen gelernt
hatte, indem er in seiner Eigenschaft als Schreiner dessen Haus ausbaute, bot
Lucas ihm vier Jahre später, 1977, schließlich die Rolle des verwegenen
115
Weltraumpiraten in seinem wenig erfolgversprechenden Science Fiction-Märchen
STAR WARS an, und Harrison Ford sagte zu ... und der Rest ... ja, der ist
Geschichte.
STAR WARS wurde der seinerzeit erfolgreichste Film aller Zeiten (... und gehört
angesichts der Besucherzahlen noch heute in die entsprechende Liste) – und
Han Solo wurde MEIN HELD. Hat jemand von euch den großartigen Film FREE
ENTERPRISE mit Bill Shatner gesehen? In diesem Film gibt es eine Prügelszene
zwischen einem fanatischen Captain Kirk-Fan und einem nicht weniger eifrigen
Han Solo-Verehrer, die miteinander darum raufen, welcher der beiden Helden
denn nun der coolere ist ... ich kann nur sagen, ich hätte damals einen solchen
Faustkampf ganz mühelos mit mir selbst austragen können (Klingolaus : 2 = ? ...
wer hätte bloß gewonnen?).
Han Solo war also die erste „Rolle des Lebens“ für Harrison Ford, und
selbstverständlich war Harrison Ford in ebendieser auch in DAS IMPERIUM
SCHLÄGT ZURÜCK und DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER zu sehen (... die
ebenfalls zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten gehören). Die zweite „Rolle
des Lebens“ von Harrison Ford spielte er dann ab dem Jahr 1981, eigentlich bis
zum heutigen Tag. Keine Frage, die Rede ist von Indiana Jones.
JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES hieß der Film, den Ford unter
wiederum George Lucas (diesmal allerdings als Produzent) und der Regie von
Steven Spielberg drehte. Der Film war eine Hommage an die abenteuerlichen
amerikanischen Cliffhanger-Serials der 30er Jahre, in denen sich die Helden stets
in schier unlösbare Situationen brachten, aus denen sie dann doch immer wieder
irgendwie herauskamen. So war es auch im Falle des seine Fäuste und ebenso
seine Peitsche schwingenden, Schlapphut und Lederjacke tragenden
Archäologie-Professors Indiana Jones,
der sich im Jahr 1936 auf der Suche
nach der mystischen Bundeslade mit
den ebenfalls nach ihr suchenden
Nazis herumschlagen muss.
JÄGER
DES
VERLORENEN
SCHATZES wurde – mal wieder! - der
erfolgreichste Film aller Zeiten, und es
war keine Frage, dass auch dies nach
einer Fortsetzung schrie. Und diese
kam – oder besser gesagt kamen, und
zwar 1984 mit INDIANA JONES UND
DER
TEMPEL
DES
TODES
(sozusagen ein Prequel, da die
Handlung ein Jahr vor den Ereignissen
im ersten Film spielte), 1989 mit
INDIANA JONES UND DER LETZTE
KREUZZUG (in dem bekanntermaßen
Mr. „Ex-007“ Sean Connery den
schusseligen Daddy von Indy Jones
verkörperte) sowie 2008 mit INDIANA
116
JONES UND DAS KÖNIGREICH DES KRISTALLSCHÄDELS – und ein weiterer,
sehr wahrscheinlich letzter Teil ist bereits fest geplant und befindet sich angeblich
bereits in der Prä-Produktionsphase.
Zum Thema Indiana Jones kann ich nur das Eine sagen: Ich lief damals
eigentlich permanent mit einem Schlapphut passend zur Schimanski-Jacke
herum ... und das tue ich gelegentlich noch heute.
1982 schließlich spielte Harrison Ford die dritte Rolle, die ihn im Pantheon des
Phantastischen
Films
unsterblich machte – die des
desillusionierten, gegen seine
eigentliche Überzeugung in der
düsteren Zukunft des Jahres
2022
geflüchtete
menschenähnliche Androiden
jagenden
Mietkillers
Rick
Deckard in BLADE RUNNER
unter der Regie des visionären
Ridley Scott, der einige Jahre
zuvor mit dem Film ALIEN zu
Weltruhm gelangt war. Ich sah
diesen Film mit 15 Jahren zum
ersten Mal und gebe offen zu,
dass ich ihn damals nicht
wirklich verstanden habe –
nicht zuletzt deshalb, weil ich
von einem meiner Helden
STAR WARS- und INDIANA
JONES-mäßige
Action
erwartete.
Doch
in
den
späteren Jahren wurde auch
BLADE RUNNER einer meiner
Kultfilme (... und dennoch finde
ich, dass es mittlerweile genug
Neufassung und Director's Cuts von dem Film gibt).
Natürlich hat Harrison Ford auch andere Filme gedreht ... man denke an DER
EINZIGE ZEUGE und MOSQUITO-KÜSTE, beide von Peter Weir, oder IN
SACHEN HENRY von Mike Nichols, und viele weitere mehr. Doch hat keiner
seiner anderen Filme den gleichen Kultstatus für mich wie STAR WARS,
INDIANA JONES und BLADE RUNNER.
Und so möchte ich diese Gratulation einfach abschließen mit den Worten: DIE
MACHT SEI MIT DIR, DR. JONES – UND DENKE GUT NACH, EHE DU DAS
NÄCHSTE MAL AUF EINEN ANDROIDEN ANLEGST, ER KÖNNTE DER
GLEICHEN BAUREIHE ENTSTAMMEN WIE DU!!!
117
Wie ich zum Trekdinner
Trekdinner kam
von Nicole Mahaney
Zunächst einmal möchte ich anmerken, dass ich
ohne Aaron Spellings Beverly Hills 90210 und
RTL sowie Sat1 und TNG in der dritten
Wiederholung
niemals
zum
Trekdinner
gekommen wäre.
Alleine der Tatsache, dass RTL Beverly Hills
90210 abgesetzt hatte und während meiner TVZeit damals als notwendiges Übel dann Captain
Picard herhalten musste, ist es zu verdanken,
dass ich diese Zeilen jetzt schreibe. Ohne den
Videotext, auf den Sat1 immer während TNG lief,
aufmerksam machte, wäre ich (nachdem ich dann
schon ST-Suchti war), niemals zur FedCon
gekommen, um dort …
Lange Rede, kurzer Sinn: Aaron Spelling ist schuld!!!
Des Weiteren könnte meine Erklärung natürlich auch folgende sein:
Mit dem Auto, also Schrammi …
Da dies logisch erscheint, gehe ich davon aus, dass das nicht gilt, obwohl es
wahr ist!!! Jetzt bleibt nur noch die Variante in der Sonja an meinem Erscheinen
Schuld trägt. Ich habe Sonja im September 2011 kennengelernt, auf dem
Captains Table war das glaube ich. Etwas später fand dann das zweite *zensiert*
Event statt, an dem sie erstmalig teilgenommen hat und dann sahen wir uns
während der Silvester TreWa 2011/2012 in Miltenberg wieder.
Trotz der sich recht schnell entstandenen, absolut tollen Freundschaft, hat sie es
irgendwie geschafft, mir die Existenz des Trekdinner Mittelhessen noch bis März
2012 zu verschweigen. Als ich jedoch davon erfuhr, habe ich sofort Pläne
geschmiedet und mich auf den Weg gemacht!!!
Oooh, Moment … es wäre durchaus richtig gewesen wenn ich hier nur:
Mit dem Auto, also Schrammi
angegeben hätte.
Jetzt habt ihr halt ein wenig mehr gelesen, auch nicht schlimm. :D
Hier bin ich nun, mir gefällt es und ich habe vor zu bleiben!!!
Coco aka Nicole
118
FedCon XXI
17. – 20. Mai 2012
im Maritim Hotel Düsseldorf
Fotos von Sonja Seng
… wenn man mal das Con-Gelände
verläßt, findet man u.U. dies. ;-)
Party Time !
119
Auch das kann einem auf einer Con
passieren: Public Viewing: FCB – Chelsea
… und unsere
Steampunker ->
Leider konnte ich nicht alle anwesenden Stargäste fotografieren, daher hier nur
eine Auswahl !
Gates McFadden
Teryl Rothery
Virginia Hey
Felicia Day – so cute !
Casper van Dien
Walter König mit Garrett Wang
Nicholas Brendon
Joe Flanigan
120
Kavan Smith und
Joe Flanigan
Richard Dean Anderson
Wiliam Shatner
EMILIE Autumn – Fight like a Girl –
Batschkapp
Batschkapp / Matrix
von Andreas Greb
Zunächst möchte ich erwähnen, trotz ungünstiger Voraussetzungen, waren
Matrix/Bochum und Batschkapp/Frankfurt, am 13. März 2012 beziehungsweise
27. März 2012, voll. Ungünstige Voraussetzungen? Da wären zunächst, es ist im
letzten Jahr sehr ruhig um Emilie gewesen … zumindest in Deutschland abgesehen von Gerüchten und Ankündigungen. Jugendliche Fans, die zu einem
nicht unerheblichen Teil die letzten Konzertreihen der „The Asylum for Wayward
Victorian Girls“ Tour bevölkerten, werden erwachsenen und suchen sich andere
Musik. Abzulesen an dem Umstand, dass die Fan-Homepages, die zeitweise
inflationär auftraten, inzwischen alle wieder geschlossen sind. Als löbliche
Ausnahme bleibt nur batteredrose.com - gepflegt von einem/einer Amerikaner/in.
Und das, anerkennenswerter Weise seit Emilies ersten Projekten. Also seid über
einem Jahrzehnt!
Ein anderer widriger Umstand ist die Tatsache, es gibt faktisch kein neues
Material. Das störte loyale Fans fünf Jahren, in denen Emilie mit leicht
variierenden Set-Lists und Bühnenshows tourte, nicht. Man ist es ja gewohnt.
Dann sollte man die Tour aber nicht „Fight like a Girl“ nennen. Der Titel des
Albums, welches inzwischen schon 2 Jahren „ständig“ erscheint. Auch wage
Hoffnungen, es gäbe vielleicht CDs auf der Tour zu kaufen zerschlugen sich.
So war auch die Show zunächst keine Überraschung. Bühnenbild und Kostüme
entsprechen, bis auf einige Details, den Wayward Victorian Girls Shows. Eröffnet
121
wurde ebenfalls wieder mit „Best Safety lies in Fear“, welches nahtlos in „4
o’clock“ übergeht. Dann kommen mit „Dr.Stockstill“, „Fight like a Girl“ und „Time
for Tea“, die ersten Titel des - zu diesem Zeitpunkt - imaginären Albums. Richtig
Stimmung bringt aber erst der Klassiker „The Art of Suicide“.
Auch das anschließende „Take the Pill“ entstammt dem neuen Album. „How to
Break a Heart“ ist mehr ein musikalisch untermaltes Gedicht. Es gehört in den
Zyklus des 2006er Albums „Opheliac“. War aber erst in den späteren Auflagen
des Albums auf der B-Seite enthalten.
Mit „Liar“ und „God help me“ kommen zwei weitere Publikumslieblinge aus
„Opheliac“. Das einzige Instrumentalstück des Abends ist „Dominant“. Eine BSeite der 3. Auflage von „Opheliac“. Mit “Girls!Girls!Girls!“, “We want them Young”
und “One Foot in front of the Other” kommt der nächste Block neuer Titel. Vor
allem Letzterer hat mitreißende
Live-Qualitäten. Mit „MadGirl“ und
„Thank God I’m Pretty“ wird der
Show ein würdiges, und bereits
erprobtes, Ende gegeben.
Es bleibt die Frage, welchen Sinn
macht es, eine Tour, zu einem
noch nicht erschienen Album, zu
machen. Die Antwort kann nur
sein: Keinen! Vielleicht waren es
auch
nur
die
geschürten
Erwartungen, die einem mit einer
leichten Enttäuschung zurück
lassen. Es war nach Jahren das
erste Mal, dass eine gänzlich neue Show, zu einem neuen Studioalbum erwartet
wurde. Wobei man, zumindest als langjähriger Fan eingestehen muss, selber
schuld. Man hätte es besser wissen müssen.
Nach Emilies erstem Studio Album „Enchant“ hatten wir auch jahrelang Gerüchte
… verschleppte Veröffentlichungen ... die verspätete Single-auskopplung
„Chambermaid“, die vom Artwork und den B-Sides schon das Nachfolgealbum
„Opheliac“, vorweg nahm. Dann kam endlich eine EP, die sich als halbes Album
herausstellte, gefolgt vom eigentlichen Album - zunächst in Kleinauflage, dann
über Trisol Records und dann erneut über The End Records, mit erweiterter BSide.
Seit August ist über iTunes endlich eine 2-Track Single, zu „Fight like a Girl“
verfügbar. Das Album gibt es bisher nur als etwas seltsamen Download, über
eine Emilie eigene Homepage. Also ist eigentlich alles wie immer!
Mit Abstand betrachtet ist „Fight like a Girl“ auch eine gute Show, welcher man
außer, nichts wirklich Neues gesehen, nur das vollständige Fehlen von Violinen
Solos vorwerfen kann. Und ich werde sicherlich auch die nächste Konzert-Reihe
besuchen!
122
DIE MUTTER ALLER COMICCOMIC-VERFILMUNGEN -
MARVEL'S THE AVENGERS
von Thorsten Walch
Nein, diesmal keine Kritik meinerseits zu einem Film aus dem Vorjahr wie sonst
üblich in den jeweils aktuellen DELTA FLYER-Ausgaben, sondern tatsächlich
eine zu einem Film, der im zurückliegenden Jahr in die Kinos kam – allerdings
bereits im Frühjahr und mittlerweile ist der erfolgreiche Streifen bereits aus DVD
und BluRay veröffentlicht worden. Nichtsdestotrotz ein Film, zu dem eine kleine
Besprechung auf keinen Fall an dieser Stelle fehlen sollte – die Rede ist, wie
könnte es anders sein (und wie ihr auch unschwer an der Überschrift erkennen
könnt) von MARVEL'S THE AVENGERS – dem derzeit erfolgreichsten Film aller
Zeiten (wahrscheinlich genauso lange, bis DER HOBBIT, Teil 1 in ein paar Tagen
in die Kinos kommt).
Bereits seit einigen Jährchen stand im Zuge der erfolgreichen Verfilmungen
bekannter Comic-Reihen aus dem Hause MARVEL – als da wären IRON MAN I
& II, THOR, DIE PHANTASTISCHEN VIER, die X-MEN und DER
UNGLAUBLICHE HULK, allesamt dereinst von Comic-Superstar Stan Lee
ersonnen – fest, dass man die Helden (oder wenigstens einen Teil davon) aus
den bunten Heftchen und der darauf basierenden Filme auch über kurz oder lang
gemeinsam in einem Leinwandspektakel der Superlative vereinen wollte. Als
Comic-Heft hatte es dergleichen bereits seit den 60er Jahren gegeben - was DC
COMICS seine GERECHTIGKEITSLIGA war, in der SUPERMAN, BATMAN,
GREEN LANTERN und viele weitere mehr vereint gegen die Schurken des
Universums kämpften, was ihnen ihre jugendlichen Varianten rund um
SUPERBOY in der LEGION DER SUPERHELDEN gleichtaten, das waren für
MARVEL die AVENGERS, die man auf Deutsch als DIE RUHMREICHEN
RÄCHER betitelte. Ich hab's als Kind und Jugendlicher geliebt, man sah die Hefte
damals wirklich überall.
Kurz gesagt, nachdem insbesondere IRON MAN I & II sowie THOR mit großem
Erfolg die Kinokassen klingeln ließen, wurden die Pläne schließlich immer
konkreter und schließlich wurde THE AVENGERS im großen Stil angekündigt.
Eine ziemliche Überraschung stellte die Wahl des Regisseurs dar: Es handelte
sich um keinen Geringeren als Joss Whedon, der unter Fans großen Ruhm als
TV-Schaffender genießt – stammen aus seinem Wirkungskreis schließlich kultige
Serien wie BUFFY – IM BANNE DER DÄMONEN, deren Spin-Off-reihe ANGEL –
JÄGER DER FINSTERNIS sowie die leider abgefloppte, nichtsdestotrotz aber
großartige Science Fiction-Serie FIREFLY sowie der darauf basierende Kinofilm
SERENITY.
Auch die Darsteller blieben nicht lange ein Geheimnis – neben Robert Downey jr.
als IRON MAN (der in den deutschen Fassungen der Comics schlicht DER
EISERNE geheißen hatte) würde Chris Evans erneut CAPTAIN AMERICA
verkörpern und Chris Hemsworth wieder den ungestümen Donnergott THOR
spielen, während Scarlett Johansson als BLACK WIDOW und Jeremy Renner als
123
HAWKEYE dabei sein würden. Einen Darstellerwechsel gab es lediglich im Falle
des HULK: Nachdem Eric Bana und Edward Norton den unglückseligen
Wissenschaftler Dr. Bruce Banner, der immer dann, wer er wütend ist, zu dem
rasenden grünen Giganten mutiert, in den zwei bisherigen und nur mäßig
erfolgreichen Verfilmungen der Comics gespielt hatten, engagierte man für den
AVENGERS-Film Mark Ruffalo für diese Rolle – eine weise Entscheidung, wie
sich zeigte.
Auch Gwyneth Paltrow als IRON MAN's Flamme und Gehilfin Virginia „Pepper“
Potts würde wieder mit dabei sein, ferner Tom Hiddleston als THORs
verschlagener Bruder Loki und Stellan Skarsgárd als Wissenschaftler Prof. Erik
Selvig – und freilich Samuel L. Jackson als verwegener Nick Fury, der in
mehreren der bisherigen MARVEL-Verfilmungen mitwirkte, war gleichfalls wieder
mit von der Partie. Gastauftritte anderer MARVEL-Helden wie SPIDERMAN, der
X-MEN oder der PHANTASTISCHEN VIER waren jedoch ausgeschlossen, da
MARVEL die Rechte hierzu an diverse andere Filmfirmen verkauft hatte, welche
die entsprechenden Leinwandwerke realisiert hatten. Was soll‘s – sicher wären
Cameos eine feine Sache gewesen, aber keine dieser Figuren gehörte
schlussendlich den AVENGERS an.
Und so kam am 26. April 2012 MARVELS THE AVENGERS in die deutschen
Kinos, in den USA bemerkenswerterweise erst am 4. Mai, co-produziert von den
unter der Ägide der mächtigen WALT DISNEY PRODUCTIONS stehenden
MARVEL STUDIOS sowie PARAMOUNT PICTURES – und wurde der
erfolgreichste Film aller Zeiten. Da Einspielergebnisse grundsätzlich das Ressort
von uns' Rainer Kuhn sind, könnt ihr diese mithin auch in seinem Artikel über das
gesamte Kinojahr 2012 in diesem DELTA FLYER nachlesen.
124
So weit, so gut – und um was genau geht es denn nun in MARVEL-S THE
AVENGERS? Die Handlung ist im Grund genommen schnell erzählt:
In einer unterirdischen Forschungseinrichtung der Geheimorganisation
S.H.I.E.L.D., der Nick Fury vorsteht, arbeitet ein Wissenschaftlerteam unter
Leitung von Dr. Erik Selvig an der Entschlüsselung der genauen Eigenschaften
eines geheimnisvollen außerirdischen Artefaktes namens TESSERAKT (dessen
Herkunft im Vorgängerfilm CAPTAIN AMERICA gezeigt wurde). Zunächst ohne
Kenntnis der Wissenschaftler stellt das TESSERAKT einen Kontakt zu einer
brutalen und eroberungswütigen Alien-Rasse namens CHITAURI her, welche
durch das Artefakt auch einen Zugang zum Planeten Erde erhalten und sogleich
insgeheim eine Invasion planen. Fatalerweise sind die CHITAURI Verbündete
von Thors Bruder Loki (den wir schon bestens aus dem Film THOR kennen), der
sich nach seiner Niederlage gegen die Bewohner der Erde in deren Machtbereich
aufhält. Loki erscheint wenig später in der Forschungseinrichtung, bringt dank
seiner ungeheuren Kräfte Dr. Selvig sowie die S.H.I.E.L.D.-Mitarbeiter und QuasiSuperhelden Black Widow und Hawkeye unter seiner Kontrolle und beginnt
anschließend eine Terrorherrschaft über die Erde, welche dem gottartigen Alien
wenig bis gar nichts entgegenzusetzen vermag. Dies freilich ruft sogleich Tony
Stark alias Iron Man sowie Steve Rogers, besser bekannt als Captain America
auf den Plan und in aller Eile ruft man auch den mittlerweile in den Slums von
Kalkutta lebenden Dr. Bruce Banner, der sich bei Erregung in den Hulk
verwandelt, herbei. Selbstverständlich lässt auch Thor nicht sehr lange auf sich
warten. Und dann beginnt also die große Watzerei. Es kommt zu einem
erbitterten Kampf der AVENGERS gegen Loki an Bord des gigantischen
fliegenden Flugzeugträgers von S.H.I.E.L.D., in dessen Verlauf unsere Helden
Black Widow und Hawkeye wieder auf ihre Seite ziehen können, und für den
Augenblick können sie Loki unter ihre Kontrolle bringen. Doch wie es der Deibel
(nein, falsch...Loki!) so will, hat Dr. Selvig mittlerweile auf dem Dach von Tony
Starks Firmenzentrale in New York einen Übergang vom CHITAURI-Reich auf die
Erde geschaffen, und die bitterbösen Gesellen mitsamt einer Armada von
Kriegern und gewaltigen Kampfmaschinen fallen über New York her. Es kommt
zu einer finalen Schlacht, bei der der „Big Apple“ im Krieg der Superhelden gegen
die außerirdischen Invasoren nahezu in Schutt und Asche gelegt wird ... ob das
Gute da noch irgendeine noch so erdenklich kleine Chance hat...?
Kritik: Keine Frage, MARVEL'S THE AVENGERS ist reines Popcorn-Kino. Aber
was für welches! Bereits nach wenigen Minuten rummst und bumst und kracht es
auf der Kinoleinwand (... und mittlerweile auch auf dem Plasma-Bildschirm), dass
es eine wahre Freude ist.
Die Darsteller der Superhelden haben allesamt sichtliche Freude an ihren Rollen
und ein ganz besonderer Glücksgriff ist Mark Ruffalo als neuer HULK, der auf
sehr angenehme Art und Weise an seine legendären Vorgänger Bill Bixby und
Lou Ferrigno erinnert, die Dr. Banner und den Hulk in der bei Fans noch immer
beliebten TV-Serie aus den 70er Jahren darstellten. Dieser erwies man in
herziger Weise Referenz – in der einzigen Szene, in der der HULK spricht, leiht
ihm in der Originalfassung des Films Lou Ferrigno seine Stimme.
125
Abgesehen von einem fast schon unfassbaren Effekte-Spektakel (und einigen der
bisher gelungensten 3D-Effekte in einem Film) gibt es gleich mehrere Szenen,
die kein Auge trocken lassen, so beispielsweise die Stelle, an der sich die
AVENGERS darüber streiten, wer von ihnen denn nun die segensreichsten
Fähigkeiten habe, oder jene besagte Sequenz, in der der HULK zu Wort kommt –
was er sagt, das sei hier allerdings aus Spoiler-Gründen für diejenigen unter
euch, die den Film vielleicht noch nicht kennen, verschwiegen.
Und so merkt man auch die fast zweieinhalbstündige Laufzeit des Films kaum.
Negative Kritikpunkte? Viele gibt es nicht, aber ganz ohne kommt auch
MARVEL'S THE AVENGERS nicht aus. Einige Zuschauer bemängelten
beispielsweise, dass sich das Ganze durch das Zusammenspiel von gleich sechs
Superhelden teilweise sehr verwirrend ausnimmt und man mitunter das Gefühl
bekommt, dass die Herren (... und die Dame!) sich in punkto Action gegenseitig
an die Wand zu spielen versuchen, außerdem geht es in der abschließendenKampfsequenz derartig drunter und drüber, dass man als Zuschauer schon
einmal in visueller Hinsicht schlicht den Überblick verlieren kann. Natürlich blieb
auch für die Hintergründe der Figuren, wie man sie in deren Einzelfilmen stets
sehr schön vor Augen geführt bekam, nicht mehr wirklich die Zeit.
Aber ansonsten? Wie ich schon sagte, Popcorn-Kino – aber auf allerhöchstem
Niveau und da man für den Film eigentlich auch weder die Comics noch die
bisherigen Filme braucht, ist der Film auch für alle diejenigen bestens
verständlich, die das eine und/oder das andere nicht kennen.
Abschließende Bemerkung: Auch auf DVD oder BluRay einfach nur der
„Böööööörner“, wie Carmen Geiß nun sagen würde ...
Übrigens sind sowohl Fortsetzungen von IRON MAN, CAPTAIN AMERICA und
THOR als Einzelfilme sowie THE AVENGERS als Gesamtwerk bereits geplant,
und auch über einen neuen HULK-Film mit Mark Ruffalo wird bereits
nachgedacht – warten wir's mit Spannung ab!
Wie ich zum Trekdinner kam …
von Stefan Menz
Tja, gute Frage. Das WIE ist dabei weniger das Problem, sondern vielmehr das
WANN. Es muss wohl etwa 2001/2002 gewesen sein.
Aber beginnen wir vielleicht mit dem WIE:
Obwohl ich von Geburt an in der Nähe von Gießen wohne und seit 1997 in
Gießen studiert habe, und ich außerdem mindestens seit Ende der 80er, seit der
Ausstrahlung von TNG, Star Trek Fan bin, hatte ich nie das Geringste vom
Trekdinner gehört. Christoph (der ja auch heute noch immer mal wieder auf dem
Trekdinner ist) kannte ich damals schon durchs Studium, aber auch von ihm habe
ich nichts davon gehört, obwohl er Ende der 90er ja sehr aktiv war. Erst als ich im
126
Studium Katja über eine gemeinsame
Freundin kennen lernte, kamen wir per
Zufall auf das Thema. Wir sind damals
mir 3-4 Leuten nach der Uni in Gießen
zum Hauptbahnhof gegangen, wo ich
mir noch das damals erscheinende Star
Trek Magazin geholt hatte. Katja fragte
mich, ob ich Star Trek Fan sei und
erzählte mir vom Trekdinner. Ich habe
mich dann dazu überreden lassen, es
mir doch mal anzugucken.
Mein erstes Trekdinner dürfte dann wohl
etwa Ende 2001 gewesen sein. Ich hatte
damals mindestens eine halbe Stunde
vorm Alt Gießen auf Katja gewartet, die
wohl dachte, wir wollten uns später
treffen. Und da ich dort niemanden kannte, bin ich natürlich auch nicht einfach so
reingegangen. Ich weiß auf jeden Fall noch, dass auf meinem ersten Trekdinner
Scotty und Z (kam später, war aber gut mit Katja befreundet) da waren, bin mir
auch ziemlich sicher bei Rainer, Frank und Lothar, außerdem wohl Britta &
Stephan, dazu noch einige andere.
An Thorsten habe ich von meinem zweiten Mal noch Erinnerungen, beim ersten
bin ich mir nicht so sicher. Oh, und ich erinnere mich noch an eine, über deren
Namen ich erst mal lange nachdenken musste. Christin, glaube ich. Sie war
länger nicht da gewesen und danach auch nur selten, jedenfalls hatte sie einen
Hund dabei und musste mir unbedingt ihr Auto zeigen, das die Aufmachung eines
Shuttles hatte.
Mir hatte es jedenfalls gefallen und im nächsten Monat war ich wieder da (auch
wenn Katja nicht konnte) und dann wieder und wieder und wieder… Bald tauchte
dann auch Harald auf (der ja längere Zeit gesundheitlich ausgefallen war),
brachte seine Bücher mit und ich erfuhr von dem Projekt Federation Workshop,
woraufhin ich dann auch mit Schreiben loslegte (Schade, dass das Interesse
daran mittlerweile doch ziemlich zurückgegangen ist). Daneben starteten wir
noch eine größere Runde des damals aktuellen Star Trek Rollenspiels, teilweise
mit Leuten vom Trekdinner (Christoph, Britta usw.), teilweise von außerhalb.
Anfang 2003 kam dann Antje zum Trekdinner. (Ich dachte eigentlich, ich wäre zu
dem Zeitpunkt schon deutlich länger als nur gut ein Jahr auf dem Trekdinner
gewesen, sie kam aber etwa zur Zeit der Premiere von Star Trek – Nemesis, zu
der sie mit dem Trekdinner in Marburg mit im Kino war.) Sie war beruflich in
Hessen gelandet und hatte als langjähriger Star Trek Fan im Internet vom
Trekdinner gelesen und Kontakt aufgenommen.
Naja, daraus sind mittlerweile auch 2 Kinder geworden und zumindest mich sieht
man ja auch heute noch auf so vielen Trekdinnern wie möglich.
127
DVDDVD-TIPP:
THE PEOPLE VS. GEORGE LUCAS
von Thorsten Walch
Lieber spät als nie, könnte man den nachfolgenden DVD-Tipp auch getrost
untertiteln, denn die besprochene DVD ist bereits seit mehr als einem Jahr
erhältlich und fand erst im vergangenen Herbst den Weg in meine Hände.
Der Grund dafür war auf den ersten Blick recht einfach: Als im September 2011
alle sechs STAR WARS-Filme auf BluRay veröffentlicht und sogleich von mir
gesichert worden waren, fand ich angesichts der immensen Fülle von
Hintergrundmaterial auf den Scheiben eine weitere STAR WARS-Dokumentation
schlicht und ergreifend unnötig. Schwerer, schwerer, schwerer (...) Fehler...
Eher durch einen Zufall legte ich mir
dann also im Herbst THE PEOPLE VS.
GEORGE LUCAS von Filmemacher
Alexandre O. Phillipe zu. Ein Doku-Pic,
das dieser mit vergleichsweise riesigem
Aufwand (im Werbetext ist die Rede
von 3 Jahren Produktionszeit, 63.686
Bonusmeilen,
634
Stunden
Filmmaterial, 14TB Speicherplatz, 126
Interviews, Tausenden von Fan-Emails
und Beitragseinreichungen sowie drei
Morddrohungen ...) realisiert hat und
das eigentlich jeder STAR WARS-Fan
anzuschauen verpflichtet sein müsste.
Dachte ich anfänglich, es handele sich
um ein locker-flockiges Filmchen a'la
TREKKIES, wurde ich schnell eines
besseren belehrt.
Einfach gesagt geht es in dem
90minütigen Film (sowie etlich und
etlichst zusätzlichem Bonus-Material) um die Frage, wie die weltweite STAR
WARS-Fangemeinde George Lucas' Änderungen von Episode IV-VI im Jahr
1997 sowie die nachfolgenden Episoden I-III aufgenommen hat. Zu Wort
kommen – neben Leuten wie dem Filmemacher Mark A. Altmann und den
Science Fiction-Autoren Neil Gaiman und David Brin – Dutzende von Fans auf
der ganzen Welt.
Und dann ... ja, dann sperrt man einfach Mund und Nase auf.
Da ist die Rede davon, dass George Lucas ein geldgieriger Verbrecher ist, der
auf jede erdenkliche Weise versucht, der STAR WARS-Fangemeinde ihr Geld
aus der Tasche zu ziehen (ich jedenfalls kenne keinerlei gesetzliche Vorschriften,
128
jedweden neuen STAR WARS-Schnickschnack auf der Stelle käuflich zu
erwerben!!!), die Fans betrogen hat, in dem er die Filme nachträglich veränderte
und gar die Kindheit von so mancher armen Seele im Nachhinein dadurch
verdarb und dass Jar-Jar Binks eine rein faschistisch motivierte Figur sei (!!!).
Bitterböse kritisiert wird auch der Umstand, dass Greedo in der SPECIAL
EDITION von EPISODE IV zuerst schießt, was eine große Fan-Gruppe zum
Schlachtruf „HAN SOLO SHOOTS FIRST!“ inspirierte. Der erklärte Gipfel ist der
Standpunkt einiger Fans, dass der vierte INDIANA JONES-Film den guten alten
Indy aufs Brutalste vergewaltigt habe ... UND ALL DAS MEINEN DIESE LEUTE
WIRKLICH TODERNST!!!
Ich persönlich mochte die alten Versionen von EPISODE I – III auch lieber...aber
so was...???
Nun kennen wir alle ja die Macher von Dokumentationen, die freilich allesamt in
erster Linie auf Sensationen aus sind und allein schon aus diesem Grund eher
unter bekennenden Extrem-Geeks nach Interview-Partnern für dergleichen
suchen, davon war sicher auch Alexandre O. Phillipe nicht ausgenommen. Aber
dennoch bleibt „Fan“ die Puste weg.
Ein kleines Mysterium am Rande ist die Aussage eines Fans, die alten,
unbearbeiteten Versionen der STAR WARS-Episoden I-III seien seit der
Veröffentlichung der SPECIAL EDITIONS nicht mehr erhältlich ... diese
erschienen im Jahr 2007 auf DVD, ich habe sie höchstpersönlich in meiner
Sammlung stehen!!! Naja, möglicherweise wurde diese Aussage ja vor deren
Veröffentlichung gemacht, keine Ahnung ...
Trotz alledem brandmarkt Phillipe die STAR WARS-Fans nicht gemeinhin als
spinnerten Haufen, sondern schafft es bei alledem, viel vom Zauber der
Begeisterung für STAR WARS zu vermitteln. Besonders witzig sind die
eingefügten Spielszenen, in denen George Lucas (der im Film eher selten in
Interviews persönlich zu sehen ist) von einem Comedian dargestellt wird, sowie
die mit den unterschiedlichsten Mitteln (Stop Motion mit STAR WARS-Figuren,
Pappmaché-Püppchen etc.) „nachgedrehten“ Szenen aus STAR WARS, da man
offenbar aus rechtlichen Gründen nur sehr wenige Ausschnitte aus den
Originalfilmen zeigen durfte.
Nach dem Genuss dieses großartigen Dokumentarfilms konnte ich mich
jedenfalls genüsslich im Sessel zurücklehnen und mich endlich einmal so richtig
normal fühlen. Daher eigentlich abschließend nur noch der Aufruf an alle STAR
WARS-Fans unter euch (...und das sind recht viele!): Bestellt euch die DVD oder
BluRay, so lange diese noch zu kriegen ist!!!
THE PEOPLE VS. GEORGE LUCAS erschien bei dem Label CAPELIGHT
PICTURES (ALIVE AG) und ist zum Preis von ca. 18 bestens angelegten Euro
erhältlich, unter anderem auch bei AMAZON.
129
AutorenAutoren-Lesung von und mit
Tommy Krappweis
am 31. August 2012 in Hochheim
von Sonja Seng
Nachdem die Lesung von „Mara und der Feuerbringer“ auf der RingCon 2011
sehr spaßig war und ich dadurch auch zum Fan von Tommy Krappweis
geworden bin, ich somit auch seine Aktivitäten auf Facebook (FB) verfolgt habe,
war es ein Muss zu einer Lesung zu fahren. Außerdem hatte ich mich schon auf
FB beschwert, dass keine Lesung in erreichbarer Nähe wäre und dann kam der
Termin in Hochheim, also nix wie hin.
Das Ganze wurde noch vereinfacht, durch die Tatsache, dass ich Freunde in
Hochheim habe und diese ihre Wohnung als Treffpunkt zur Verfügung stellten.
Somit haben wir uns mit 4 Leuten bei Marion und Stefan eingefunden. Sarah
wollte uns leider nicht begleiten.
Marion hatte Wochen vorher schon die Eintrittskarten geholt, da es doch eine
recht kleine Buchhandlung war, in der die Lesung stattfand. Nach einer kleinen
Hochheim-Rundfahrt w/Einbahnstraßen kamen wir an der Buchhandlung an,
zeigten unsere Eintrittskarten sowie ein Urlaubsfoto aus früheren Zeiten vor und
bekamen 2 Euro von Eintritt zurück. ;-)
Die Fotos wurden an einer Wäscheleine bis nach Ende der Lesung aufgehängt.
Nach einem kurzen Rundgang in der
Buchhandlung suchten wir uns unsere Plätze,
bekamen gleich einen Becher mit leckerer
Nudelsuppe und eine Scheibe Brot in die Hand
gedrückt. Es gab wohl auch Sekt oder
Prosecco, aber als Autofahrer durften wir darauf
verzichten.
Dann erschien Tommy und der Spaß konnte
beginnen. Er las abwechselnd aus seinem Buch
„Das Vorzelt zur Hölle“ vor und zeigte
Ausschnitte aus der Serie, die für einen TVSender erstellt wurde, der die Ausstrahlung
dann w/ Änderung seiner Zuschauerpolitik nach
der 2. Folge absetzte. Die Serie ist nun als DVD
erhältlich.
Als erstes eine Rezension zum Buch von Schnäuzelchen, die für sich selbst
spricht.
Camping ist toll, es macht Spaß - zumindest den eingefleischten Campern - und
weil es auch Leute gibt, die einer Übernachtung im Zelt, Sand, Hitze, fehlendem
sanitärem Komfort, Mücken und all den anderen Widrigkeiten so gar nichts
abgewinnen können, beschert es uns eines der unterhaltsamsten Bücher das zu
Lesen ich das Vergnügen hatte. Weil Tommy Krappweis schon in ganz jungen
130
Jahren ein eingefleischter Nicht-Camper ist, der mittels elterlicher Verfügung zu
seinem Glück genötigt werden soll. Dieses Buch ist eindeutig eine Form der
Vergangenheitsbewältigung der anderen Art und wohl selten wurde diese in für
den Leser so unterhaltsame Form gepackt.
Tommy Krappweis beschreibt schlichte Tatsachen. Eigentlich. Die sind
normalerweise nicht besonders lustig. Eigentlich. Wären da nicht die Bilder, die
durch seine Beschreibungen beim Lesen entstehen. Ich mag Beschreibungen in
Büchern, denn sie runden das Gesamtbild ab und hier lief beim Lesen ein
kompletter Film in meinem Kopf ab. Teilweise sogar mit Ton. Ein kleiner Hinweis
für Zugfahrer: an sich ist das Buch auch für eine Zugfahrt sehr praktisch, weil
man es in fast jede Tasche mal so mit reinpacken kann, aber wenn man
verständnislose Blicke der Mitreisenden vermeiden möchte, weil man Tränen
lachend und japsend auf seinem Platz vor sich hin kichert, sollte man das Buch
lieber erst zu Hause lesen ;)
Rezension von Katrin Hemmerling
Wer das Buch „Das Vorzelt zur Hölle: Wie ich die Familienurlaube meiner
Kindheit überlebte“ gelesen hat, weiß worum es geht. Werner - eingefleischter
Campingfan. Sein ältester Sohn Tommy - eingefleischter Campinghasser.
In 12 bzw. 13 Folgen (zählt man die Bonusfolge im Rohschnitt mit) arbeiten
Werner und Tommy Krappweis nun auf höchst amüsante Art und Weise die
Erlebnisse jetzt auch bildlich auf. Der "Papi" erzählt und lässt seinen Sohn
teilweise nur noch entsetzt den Kopf schütteln. Pack-Tetris, Seenot, der
verschwundene Stammhalter... alles wird mit einzelnen Cartoonfrequenzen
passend und liebevoll detailliert ergänzt. Man möchte ihn liebhaben, den kleinen
blonden Wuschelkopf, der doch eigentlich nur lesen und Lego spielen möchte,
während sein Papi ihn doch eigentlich nur für das Camping begeistern möchte.
Und damit der kleine Tommy sein Leid noch untermauern kann, werden immer
wieder Super8-Filme und Fotos der diversen Reisen eingefügt; sie runden die
launige Unterhaltung zwischen Vater und Sohn zusammen mit den
Cartooneinspielern sehr gut ab. Damit auch keine einzige Berichterstattung
entsteht, kommen auch noch die Mutter Karin, der kleine Bruder Nico sowie
Werners Freunde zu Wort.
Besonders erwähnenswert sei noch das reichhaltige Bonusmaterial. Neben der
schon erwähnten 13. Folge im Rohschnitt gibt es einen Einblick in die
Testlesungen zum Buch, Tommys Videovita mit Einblicken aus einem privaten
Archiv, ein Fotoalbum sowie die Musik zur Serie.
Unterm Strich bleibt nur eins: 300min Laufzeit sind zu kurz. Liebend gerne hätte
ich der Familie Krappweis noch länger zugehört. Denn eins ist sicher - sie haben
noch viel mehr zu erzählen.
Diese 2 Rezensionen beschreiben das Buch und die DVD erheblich besser als
ich es könnte.
Fazit: Tommy, der auch der Erfinder von Bernd, das Brot ist, bescherte uns 2,5
sehr kurzweilige Stunden und ich kann nur sagen: Jederzeit gerne wieder ! Sollte
eine Lesung in erreichbarer Nähe sein, werde ich gerne dabei sein.
131
PERSON OF INTEREST, ALCATRAZ ,THE
WALKING DEAD & DALLAS 2012 COOLE NEUE SERIEN III
von Thorsten Walch
Und noch immer warten wir Fans vergeblich auf eine neue STAR TREKFernsehserie – der neue Kinofilm wird ja bekanntermaßen ab dem kommenden
Mai anlaufen, aber eine weitere TV-Inkarnation unser aller Lieblingsuniversums
ist noch immer nicht in Sicht. Zwar gibt es immer wieder einmal Gerüchte (unter
anderem wurde gar einmal vermeldet, es gäbe nun demnächst doch noch eine
Captain Sulu-EXCELSIOR-Serie, die George Takei schon so lange so gerne
hätte, aber das bleibt wohl weiterhin nur ein Traum ... leider...).
Überhaupt fehlt, wie auch andere Autoren bereits heftigst in ihren Kolumnen in
diversen Zeitschriften bemängelt haben, seit der Einstellung von STARGATE
UNIVERSE im vergangenen Jahr eine echte Raumschiff-Serie – irgendwie trauen
sich Amerikas (und auch auf der restlichen Welt) TV-Macher da nicht so recht
ran.
Aber das soll nun keineswegs heißen, dass es in der phantastischen
Fernsehlandschaft (und auch der anderweitigen – dass ich dies gesondert
erwähne, hat gute Gründe, wie ihr noch sehen werdet) langweilig geworden ist.
Warten wir eben geduldig noch ein Weilchen weiter auf eine neue STAR TREKoder wenigstens eine andere Raumschiff-Fernsehserie (... die früher oder später
kommen wird, ihr werdet's erleben!) und schauen uns derweil ein paar neue
Serien an, die zwar auf der guten alten Erde spielen, aber dennoch gepflegte bis
ausgezeichnete Science Fiction/Mystery/Horror- (und auch eher „bodenständige“,
wenn man so will ...) Unterhaltung auf hohem Niveau bieten. Und da ich bisher
so schön um das Thema herum schwarwenzelt bin, fangen wir also in unserer
diesjährigen COOLE NEUE SERIEN-Kolumne einfach mal mit dem besagten
Ausreißer an – haltet euch alle fest, und trotzdem anschnallen, bitte (... auch der
William Shatner-Fan in der hintersten Reihe, bitte!):
DALLAS ist wieder da. Das habe ich bereits in meiner KLINGOLAUS MEINT...Kolumne dieser Ausgabe erwähnt, und ich fand, dass das Ganze einen
Serientipp allemale wert ist.
Ich war damals verrückt nach DALLAS, jener episch-dramatisch-romantischerotischen Famliensaga um die Ölbaron-Dynastie der Familie Ewing, die
zwischen 1981 und 1991 mit gigantischem Erfolg auch hier bei uns in
Deutschland zu sehen war – die Älteren von uns erinnern sich: Immer Dienstags,
um 21 Uhr 45 hieß es in den meisten deutschen Haushalten „DALLAS oder nix!“,
wenn die ARD die neue Folge ausstrahlte. In einem Satz: DALLAS war die Mutter
aller Seifenopern und gilt für Produktionen bis in die heutige Zeit hinein als
unangefochtenes Vorbild, kann man jetzt halten von, was man will. 357 Episoden
lang trieben die Brüder J.R. und Bobby und deren Gattinen Sue Ellen und
Pamela behütet von Über-Mama Miss Ellie ihr Unwesen und bekämpften den
niederträchtigen Cliff Barnes. Nach dem Aus der eigentlichen Serie gab es dann
132
in den 90er Jahren noch drei erfolgreiche TV-Filme, und immer wieder einmal
gab es Gerüchte über eine Auferstehung von DALLAS. Kurz gesagt: Seit
Sommer 2012 gibt es diese jetzt. Braucht kein Mensch? Und ob!!!
Die Handlung ist eigentlich recht schnell erklärt: Das mächtige EWING OILImperium gibt es nicht mehr. Bobby Ewing (so wie damals immer noch Patrick
Duffy) hat sich mit seiner zweiten Frau Annie (Brenda Strong) auf der
SOUTHFORK-Ranch in den Ruhestand zurückgezogen und hat niemandem
verraten, dass er an Krebs leidet, Sue Ellen (auch immer noch Linda Gray) ist
schon lange von Ober-Ekel J.R. geschieden und kandidiert für den US-Senat,
Ray Krebbs (Steve Kanaly) und Lucy Ewing (Charlene Tilton) sind inzwischen ein
Paar und kommen ab und zu mal auf Besuch, und the one and f****ng only J.R.
Ewing himself (grandissimo: Larry Hagman!) lebt in tiefe Depressionen versunken
in einem Pflegeheim. Bobbys (Adoptiv-) Sohn Christopher (Jesse Metcalfe) hat
ein neues Verfahren zur Energiegewinnung aus Methan entwickelt und hat
zudem gerade die entzückende Rebecca Sutton (Jordana Brewster) geheiratet,
und alles könnte ja so schön sein, wenn ... naja, wenn nicht J.R.'s Filius John
Ross (Josh Henderson) mit seiner Freundin Elena (Julie Gonzalo), welche die
Tochter der langjährigen Köchin der Ewings und gleichzeitig die Verflossene von
Christopher ist, ein gewaltiges Ölvorkommen unter der SOUTHFORK-Ranch
entdeckt hätte ... dummerweise hat Miss Ellie, Gott hab sie selig, vor ihrem Tode
verfügt, dass niemals auf der Ranch nach Öl gebohrt werden darf, was von ihrem
Lieblingssohn Bobby eifrig verfochten und bewacht wird ... und dann geht’s also
so richtig los.
Cliff Barnes (Ken Kercheval) ist auch immer noch dicke im Geschäft und trachtet
den Ewings nach wie vor nach ihrem Glück, es kommt zu einem folgenschweren
Zwischenfall mit einer bösen Ölgesellschaft aus Venezuela, John Ross und
Christopher sind sich ähnlich spinnefeind wie weiland ihre Väter, Rebecca ist
nicht so ganz das, was sie zu sein scheint, und natürlich erholt sich J.R. wieder
sehr schnell von seinen psychischen Problemen, als er Morgenluft in Sachen
„Wiedergewinnung alter Größe“ schnuppert – und alles das wird im Soundtrack
von Johnny Cash-Songs unterlegt. DALLAS, wie wir es kennen, geliebt haben
und noch immer lieben eben und das Ganze wird nach und nach so richtig
aufregend.
Die Serie ist nicht mehr im strengen Schwarzweiß-Schema von damals gestrickt,
es gibt einige echte Überraschungen. Auch der Produktionsstab ist bis auf ein
paar wenige Ausnahmen wieder der gleiche wie damals. Season 1 umfasst 10
Episoden und bereits während deren Ausstrahlung wurde DALLAS um eine
zweiten Staffel verlängert, die 2013 herauskommen wird. So, und viel mehr will
ich dazu jetzt wirklich nicht sagen, außer zwei Dingen: J.R.-Darsteller Larry
Hagman erkrankte während der Dreharbeiten an Prostata-Krebs, was man ihm
auch zeitweise überdeutlich ansieht, dennoch legt er eine außerordentlich
kraftvolle Spielweise an den Tag. Die Serie ist nach der Erstausstrahlung auf dem
US-Kabelsender TNT hierzulande auf RTL zu sehen – ob dies Dienstags um 21
Uhr 45 der Fall ist, kann ich leider noch nicht sagen, da die deutsche
Ausstrahlung beim Verfassen dieses Artikels noch aussteht, doch bis zu seiner
Veröffentlichung hier und heute hat man sicherlich schon davon gehört.
133
Zurück zum Thema „Phantastische Serien“. Als echter Knüller erweist sich die
von TV- und Kinofilm-Ikone J.J. Abrams (STAR TREK-Kinofilme, ALIAS, LOST,
FRINGE – wer kennt ihn nicht?) als ausführender Produzent begleitete, von
Jonathan Nolan (dem Bruder von BATMAN-Regisseur Christopher Nolan)
erdachte Serie PERSON OF INTEREST. Diese startete im September 2011 in
den USA (wo sie derzeit bereits in der zweiten Staffel zu sehen ist) und
hierzulande derzeit auf RTL läuft, nachdem sie im Pay TV-Sender RTL CRIME
bereits ein paar Wochen zuvor zu sehen war.
Und darum gehts: Der geheimnisvolle gehbehinderte Multimillionär Harold Finch
(großartig: Michael Emerson, bekannt als „Henry“ aus der Serie LOST) hat nach
dem 11. September 2001 ein Verfahren, kurz und geheimnisvoll nur „die
Maschine“ genannt, entwickelt, mittels dem man Verbrechen und darin
verwickelte Personen bereits vor dem Geschehen erkennen kann, allerdings lässt
sich niemals sagen, um welche Art Verbrechen es sich handelt und inwieweit die
betreffenden Personen darin verwickelt sind – Täter oder Opfer? Da Finch
aufgrund unklarer Umstände bei der Regierung in Ungnade gefallen ist, arbeitet
er mit seiner Prophezeiungs-Maschine im Verborgenen. Sein unentbehrlicher
Helfer ist der gebrochene Ex-Spezialagent John Reese (Jim Caviezel,
Hauptdarsteller in der Neuauflage der britischen Mystery-Serie THE PRISONER
und Darsteller des Jesus in Mel Gibsons DIE PASSION CHRISTI), den Finch aus
Obdachlosigkeit und Alkoholismus rettete und den Dingen, die „die Maschine“
ermittelt, auf den Grund geht. Stets dicht auf den Fersen ist dem ungleichen
Team die Polizistin Detective Joss Carter (Newcomerin Taraji P. Henson), die
Reese verschiedener Verbrechen verdächtigt. Unterstützung auf eher
unfreiwilliger Basis erhält Reese von dem von ihm erpressten korrupten Polizisten
Detective Lionel Fusco (Kevin Chapman). Die Mission von Finch und Reese wird
noch brisanter, als sie der mysteriösen Unterweltgröße Charlie „Elias“ Burton
(Enrico Colantoni) auf die Spur kommen, der ein neues Mafia-Imperium aufbauen
will...
Ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, dass ich selten eine derart spannende
Serie gesehen habe. Obwohl der Science Fiction-Part eher klein ist (...n und im
Wesentlichen aus der geheimnisvollen „Maschine“ besteht), ist die Serie voller
mysteriöser Wendungen und Verstrickungen, wie man sie eben nur von MeisterFernsehmacher Abrams bekommt – natürlich sei auch der eigentliche
Serienschöpfer Nolan hoch gelobt, welcher den Charakteren einen ganz
unverwechselbaren Touch verliehen hat. So ist Ex-Agent Reese einerseits ein
nachdenklicher, gebrochener Mann, hat andererseits jedoch Kampftricks auf
Lager, die selbst einen John J. Rambo äußerst nachdenklich stimmen würden ...
und wenn ICH das sage, dann will das jetzt etwas heißen. PERSON OF
INTEREST hat es jedenfalls binnen kürzester Zeit geschafft, eine meiner neuen
Lieblingsserien zu werden, was sicher nicht nur allein an J.J. Abrams' Mitwirkung
(und der seines bestens durch seine vorherigen Projekte bekannten
Mitarbeiterstabes) liegt. Ein „Must see!“ für alle Mystery-Fans!!! Ich bin bereits
jetzt auf Staffel 2 gespannt, da die erste Season mit einem wirklich ekligen
Cliffhanger endet. Auf J.J. Abrams kommen wir übrigens noch einmal zurück,
aber nun zur zweiten COOLEN NEUEN SERIE für heute ...
134
Die Rede ist von THE WALKING DEAD. Ich darf eingangs meine liebe Frau
zitieren, die eigentlich prinzipiell nichts anschaut, was mit Untoten zu tun hat.
Kommentar meiner Frau nach der ersten Episode von THE WALKING DEAD:
„Ich fass' es nicht ... EINE INTELLIGENTE ZOMBIE-SERIE!!!“ Und das ist sie in
der Tat, wenngleich sie selbstverständlich trotzdem alles das hält, was man sich
von einer Wiedergänger-Endzeit-Geschichte so verspricht.
Handlung: Nachdem er bei einem Einsatz schwer verletzt wurde, erwacht der
Polizist Rick Grimes (Andrew Lincoln) in einem Krankenhaus – dieses ist jedoch
menschenleer. Als ihm niemand zu Hilfe kommt, verlässt er das Hospital und wird
wenig später von mörderischen Untoten angegriffen und von einem Fremden
gerettet, Dieser eröffnet ihm Schreckliches: Durch zunächst nicht bekannte
Umstände ist die Welt in die Apokalypse gestürzt und wird nunmehr in großen
Teilen von Zombies bewohnt. Grimes macht sich auf die Suche nach seiner Frau
Lori (Sarah Wayne Callies) und seinem kleinen Sohn Carl (Chandler Riggs) und
kann diese tatsächlich aufspüren. Zusammen mit Grimes' Kollegen Shane Walsh
(Jon Bernthal) und einer Gruppe weiterer Überlebender wie dem bärbeißigen
Dale Horvath (Jeffrey DeMunn), dem verwöhnten reichen Schwesternpaar
Andrea (Laurie Holden) und Amy (Emma Bell) und dem machohaften Daryl
(Norman Reedus) und seinem kriminellen älteren Bruder Merle (Michael Rooker)
versuchen sie, hinter das Geheimnis des Quasi-Weltuntergangs zu kommen und
schlagen sich, wacker gegen die Zombies kämpfend (die sie kurz „Beißer“
nennen und die nur durch einen direkten Schuss in den Kopf getötet werden
können) und viele Verluste erleidend bis zu einem geheimen Militärkomplex
durch, in dem ein durchgeknallter Wissenschaftler lebt, der offensichtlich
Genaueres weiß, jedoch im Zuge eines Zombie-Großangriffs getötet wird, ehe er
den Überlebenden mehr verraten kann.
Auf ihrer Suche nach einer sicheren Zuflucht gelangen Grimes und Shane, die
sich aufgrund ihrer Rivalität um Lori mehr und mehr entzweien, sowie die
anderen Überlebenden zur Farm des erzkonservativen Tierarztes Hershel
Greene (Scott Wilson), der zusammen mit den Überresten seiner Familie und
weiteren Überlebenden die scheinbar letzte zombiefreie Bastion auf seinem Land
errichtet hat und der verzweifelt nach einem Weg sucht, die „Beißer“ zu heilen
und wieder zu normalen Menschen zu machen. Hershel hat ein schreckliches
Geheimnis, dessen Auswirkungen letztendlich natürlich groß sind ...
THE WALKING DEAD, realisiert von Frank Darabont (bekannt als Regisseur der
Stephen King-Verfilmungen DIE VERURTEILTEN und THE GREEN MILE)
basierend auf der erfolgreichen gleichnamigen Comic-Serie von Robert Kirkman
und Tony Moore (die beide als ausführende Produzenten an der Serie beteiligt
sind), ist eine der innovativsten Serien der letzten Jahre. Zum einen steht in der
Serie selbstverständlich splatternde Zombie-Action im Vordergrund, die teilweise
Filme wie DAWN OF THE DEAD vor Neid leichenblass werden lässt und selbst
für abgebrühte Zuschauer nur schwer zu verkraften ist (mehr als einmal habe ich
mich gefragt, wie man für so etwas eine Ausstrahlungsgenehmigung fürs
Fernsehen erhält!), andererseits ist das Ganze ein ebenso spannendes wie
beklemmendes psychologisches Drama, in dem aufgezeigt wird, in welchem Maß
die Apokalypse stinknormale Menschen verändert und zum Äußersten treibt.
135
Als besonders nervenzerfetzend erweist sich die Tatsache, dass man eigentlich
am Beginn einer Folge niemals so recht weiß, wer von den Hauptfiguren am
Ende noch dabei ist, da bereits etliche von ihnen im Verlauf der beiden ersten
Staffeln auf mitunter sehr unappetitliche Weise das Zeitliche segnen.
Eine intelligente Zombie-Serie, ja ... aber auch eine extrem harte, und aus diesem
Grund sei THE WALKING DEAD trotz meiner eigenen (und der meiner Frau!)
persönlichen Begeisterung nur denjenigen unter euch empfohlen, die einen
Stiefel vertragen können, wie man so schön sagt.
Hierzulande waren und sind die beiden ersten Staffeln von THE WALKING DEAD
auf dem Pay TV-Sender FOX, der sie auch produziert hat, in ungekürzter
Fassung zu sehen, eine geringfügig gekürzte Version lief auf RTL II im
Nachtprogramm (verständlicherweise), ferner sind Season 1 und 2 auch
mittlerweile auf DVD und BluRay erhältlich. Packt Chips und Cola lieber weg,
wenn ihr THE WALKING DEAD anschauen möchtet!!!
Und nun also, wie schon angekündigt, noch einmal zurück zu J.J. Abrams, der
neben dem bereits besprochenen PERSON OF INTEREST noch eine weitere
neue Serie ins Rennen geschickt hat, die ähnlich hochqualitativ und spannend ist.
Titel des Ganzen: ALCATRAZ, und ja, richtig, es geht um die legendäre
Gefängnisinsel außerhalb von San Francisco, auf der bereits Leinwandklassiker
wie DER GEFANGENE VON ALCATRAZ mit Burt Lancaster, FLUCHT VON
ALCATRAZ mit Clint Eastwood und THE ROCK mit Sean Connery spielten. Ein
Aufguss davon ist J.J. Abrams Serie jedoch ganz und gar nicht, sondern: Kurz
vor der Schließung des Hochsicherheitsgefängnisses im Jahre 1963
verschwanden aus unbekannten Gründen alle 302 Personen, die sich dort
aufhielten, davon 256 Gefangene und 46 Wärter spurlos – offenbar weiß man in
hohen Kreisen hierüber Genaueres. Nun, beinahe vierzig Jahre später, tauchen
alle diese Personen wieder auf und haben sich seit damals kein bisschen
verändert – und ihre weiteren Pläne sind unterschiedlichster Art. FBI-Special
Agent Emerson Hauser (Sam Neill, bekannt aus Filmen wie JURASSIC PARK
oder EVENT HORIZON) wird beauftragt, die Personen einzufangen und
außerdem die Hintergründe ihres Verschwindens aufzudecken. Unterstützung
erhält er dabei von dem durchgeknallten Wissenschaftler, Alcatraz-Experten und
Comic Shop-Besitzer Dr. Diego „Doc“ Soto (Schwergewicht Jorge Garcia,
bekannt als Hugo „Hurley“ Reyes auf J.J. Abrams' Serie LOST) und der toughen
Polizistin Rebecca Madsen (Sarah Jones). Was hat das Verschwinden der
Gefangenen
von
Alcatraz
damals
ausgelöst?
Ein
unheimliches
Wetterphänomen? Eine geheime Regierungsverschwörung? Oder stecken
letztendlich gar Aliens dahinter???
Was sich anfänglich wie eine neue Version des Serienerfolges THE 4400 – DIE
RÜCKKEHRER von vor ein paar Jahren anhört, ist dies jedoch auf keinen Fall –
die Serie baut ihre Spannung ähnlich steigernd auf wie schon dereinst bei LOST
und hinterlässt den Zuschauer nicht selten mit abgekauten Fingernägeln bis zur
Ausstrahlung der nächsten Episode. Neben dem Mysterium um das
Verschwinden der Gefangenen und Wärter stehen auch die einzelnen
menschlichen Schicksale sehr angenehm im Vordergrund. Als erklärter Fan
sowohl von Sam Neill als auch Jorge Garcia hat mich das Wiedersehen mit den
beiden in wirklich würdigen Rollen sehr gefreut, eingebettet in den typischen J.J.
136
Abrams-Flair, der auch hier mit seinem gesamten bewährten Team zu Werke
ging.
Dummerweise war der Serie jedoch nicht der gleiche Riesenerfolg vergönnt wie
PERSON OF INTEREST und wurde nach der ersten Staffel bereits wieder
eingestellt – es bleibt zu hoffen übrig, dass Ol' J.J. die Handlung wenigstens noch
zum Abschluss bringen konnte.
Die 13 (wirklich sehenswerten!) Episoden von ALCATRAZ waren und sind derzeit
hierzulande auf dem neuen Spartenkanal RTL NITRO zu sehen. Es wäre
wünschenswert, dass man sich seitens der Verantwortlichen dazu entschließt,
diese ausgezeichnete Reihe doch noch fortzusetzen (alles schon mal
dagewesen!!!).
Nun gut – soviel also in diesem Jahr zum Thema COOLE NEUE SERIEN. Schaut
derweil nicht allzu viel TV (schaut wenigstens die richtigen Sachen!), wir lesen
uns im nächsten DELTA FLYER wieder mit Neuigkeiten aus der Welt
phantastischer (und diesmal auch nicht ganz so phantastischer!) TV-Serien.
Wie ich zum Trek-Dinner gekommen bin
von Gottfried „Scotty“ Olbort
Zu dieser Zeit lief Star Trek auf Sat 1. Auf der Webseite von Sat 1 gab es auch
einige Angebote für Star Trek-Fans. U.a. konnte man sich im „Millenium Gate
Tower“ anmelden.
Dies war ein virtueller Turm, der aus verschiedenen
Segmenten bestand. Jedes Segment stand für eine
andere Sparte. Es gab Wissenschaft, Technik usw.. Ich
habe mich natürlich für die Technik entschieden. Jedes
Segment bestand aus einzelnen Waben, von denen
man eine als Quartier zugewiesen bekam.
Schon nach kurzer Zeit fand ich in meinen Gästebuch
einen Eintrag von einer „Shannara“, in dem sie mir
mitteilte, dass sich im Alt-Giessen, Star Trek-Fans zum
sogenannten „Trek-Dinner“ regelmäßig jeden ersten
Samstag im Monat treffen. Also bin dann auch gleich
zum nächsten Trek-Dinner gegangen.
Wie sich herausstellte, verbarg sich hinter „Shannara“ Nicole Schäfer, die ja dann
leider viel zu früh verstorben ist.
137
DIE PROPHEZEIUNG DER MAYA ODER:
GEHT HEUTE IN DREI WOCHEN DIE ERDE
UNTER???
von Thorsten Walch
Man hat davon gehört, ja. Auch wenn man sich für „so etwas“ eigentlich nun so
ganz und gar nicht interessiert.
Drum herum kam man nämlich trotzdem nicht, weil die Zeitungen – auch die
großen und renommierten und nicht nur irgendwelche Produkte aus der
Boulevard-Presse – eigentlich schon seit Jahren und bei Weitem nicht erst seit
dem zurückliegenden Neujahrstag voll damit waren, und sicher habt ihr auch auf
den TrekDinners des Jahres 2012 öfters mal aus meinem höchsteigenen Mund
davon gehört – die Rede ist natürlich, das habt ihr freilich längst erraten und falls
nicht, spätestens aus der Überschrift dieses Artikels ersehen, von den
Prophezeiungen der Maya (nee, nicht der von Karel Gott besungenen
Fernsehbiene aus den 70ern, aber auch das wisst ihr ja – oder solltet's zumindest
wissen), deren Jahrtausende währender Kalender nach unserer Zeitrechnung am
21. bzw. 22. Dezember 2012 (da sind sich die Experten weltweit nicht so ganz
einig) enden wird.
Was war nicht alles im Vorfeld darüber zu lesen! Das brauche ich nun ganz
sicher nicht noch einmal aufzuwärmen. Winteranfang 2012, das war ein
heimliches Rennerthema im zurückliegenden Jahr, und die Theorien darüber,
was genau denn an diesem Datum nun passieren wird, Legion.
(Nicht nur) dank des 2008er Films von unserem Hollywood-Schwaben Roland
Emmerich, sondern auch aufgrund der Romane von Autoren wie Steve Alten
oder Brian D'Amato (um nur ein paar herausragende Beispiele zu nennen) und
vieler, vieler, vieler (...) mehr oder weniger sachbezogener Bücher und Artikel in
Presse und freilich dem Internet grassiert also das Gerücht ... die Angst ... die
Befürchtung ...dass am 22. Dezember (einigen wir uns mal auf dieses Datum, da
es einfach allgemein öfter genannt wird) 2012, also genau drei Wochen nach
unserer heutigen X-MAS-TREK-Feier und auch dem Erscheinungstermin dieses
DELTA FLYERS, unsere gute alte Erde untergehen und in den Untiefen des
Weltraums auf Nimmerwiedersehen verschwinden wird.
Bye bye, zwölfter STAR TREK-Kinofilm ... so long, ihr tollen Fernsehserien ...
.und natürlich lebt wohl, liebe Besucher und Freunde vom TrekDinner
Mittelhessen ... es war schön mit euch. Die Welt wird also untergehen, weil die
Maya dies vor Jahrtausenden schon prophezeit haben. Um jedoch Inspektor
Columbo zu zitieren: „Eine Frage habe ich noch...“ Haben die Maya wirklich den
Weltuntergang prophezeit?
Und genau dieser Frage möchte ich in diesem Artikel (wenn ihr denn bis jetzt
dabei geblieben seid, ihn auch wirklich zu lesen!!!) nachgehen. Beginnen möchte
ich mit einer kurzen (ist versprochen, wird wirklich kurz!) Erklärung, wer diese
138
Maya, die uns da angeblich den Weltuntergang prophezeit haben, denn nun
eigentlich waren.
Die Maya waren – kurz gesagt – ein bedeutendes Kulturvolk im heutigen Mittelund Südamerika, wo deren Nachkommen, die landläufig als „Indios“ bezeichnet
werden, noch heute leben. Wann die Maya-Kultur begann, kann man heute nur
noch theoretisieren – die ältesten Funde, die auf eine Herkunft aus der MayaKultur hinweisen, stammen etwa aus der Zeit um 2000 v. Christus.
Zum einen waren die Maya Bauern und Jäger, die bereits sehr früh Nutzpflanzen
(vor allem den Mais) anbauten und Tiere zähmten und züchteten, zum anderen
waren die Maya aber auch geniale Wissenschaftler und vor allem Mathematiker,
die eifrig das beobachteten, was in der Welt um sie herum vorging und zu
erfassen, erklären und auch dokumentieren, versuchten. Ihre Kenntnisse der
Astronomie waren – jedenfalls für damalige Verhältnisse – ebenfalls
astronomisch hoch (welch' Wortwitz). Hierauf kommen wir gleich noch einmal
zurück.
Und drittens (natürlich ist das bei weitem noch nicht alles, aber ich hatte ja
versprochen, es kurz zu machen!) waren die Maya auch begnadete Baumeister
und errichteten mitten in den gigantischen mittel- und südamerikanischen
Dschungelwäldern gewaltige Städte wie Tikal im heutigen nördlichen Guatemala
oder Chichén Itzá auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan, deren Ruinen noch
heute bestehen.
Die Hochkultur der Maya (... und ihnen verwandter Völker, aber das alles würde
den Rahmen eines einzigen kompletten DELTA FLYERS mehr als sprengen,
daher belassen wir es einstweilen dabei) beherrschte also mehr als 3000 Jahre
Mittel- und Südamerika und verfiel dabei – wie es im Falle aller Hochkulturen der
antiken Welt der Fall gewesen ist – zunehmend in Dekadenz. Das Ende für das
Reich der Maya kam als im Jahre 1511 spanische Schiffe in Mittel- und
Südamerika landeten, deren Mannschaften die 1492 von Columbus entdeckte
„neue Welt“ erkunden und selbstverständlich auch erobern wollten. Binnen von
noch nicht einmal 200 Jahren ging das einstige Großreich der Maya aufgrund von
Habgier, brutalen Eroberungsmethoden und nicht zuletzt auch eingeschleppten,
dort bisher unbekannten Krankheiten zugrunde, und wie gesagt finden sich in
Mittel- und Südamerika heute nur noch vereinzelte Reste der einstigen
Hochkultur. Soviel also in der versprochenen Kürze zur Geschichte und dem
Schicksal der Maya.
Um fortzufahren, kommen wir nun auf den bereits angesprochenen Status der
Maya als Mathematiker und Astronomen zurück.
Da die Maya, wie ebenfalls bereits erwähnt, in hohem Maße Ackerbau und
Viehzucht betrieben, war ein Kalender, an dem sie die Jahreszeiten bemessen
konnten, natürlich unerlässlich. Und da die Maya ihre helle Freude an
komplizierten Zahlenspielen hatten (Zeit dafür hatten sie ja reichlich, da es
damals bekanntlich weder Kinofilme noch Internet und dergleichen mehr gab),
erschufen sie, vermutlich im Lauf langer Zeiten und durch Hand und Köpfe der
verschiedensten Genies, deren Namen heute niemand mehr kennt, den berühmtberüchtigten Maya-Kalender.
139
Für diesen Kalender gilt das Gleiche wie für die Geschichte der Maya – eine
exakte und genaue Erklärung würde entschieden den hiesigen Rahmen
sprengen, aus diesem Grund sei der Maya-Kalender hier ebenfalls nur sehr
rudimentär erklärt. Wer unter euch sich für weiterführenden Lesestoff, sei es in
Form von Büchern oder auch Webadressen interessiert, der darf mich gerne
danach fragen.
Der Maya-Kalender setzte sich aus insgesamt drei Komponenten zusammen:
1.) Der Haab-Kalender, der zu „zivlien“ Zwecken (wie eben in der
Landwirtschaft) angewendet wurde und die 365 Tage des
Kalenderjahres zählt, wobei er allerdings in 5 Tages-Schritten und nicht,
wie unser gregorianischer oder auch der julianische Kalender in 7
Tages-Schritten vorgeht.
2.) Der Tzolkin-Kalender, der rituellen Zwecken diente und insgesamt 260
Tage umfasst.
3.) Die Lange Zählung, mittels der gewaltige Zeiträume erfasst wurden.
Diese drei verschiedenen Kalender liefen parallel zueinander und ergaben bei
entsprechender Zählung ein schlüssiges Gesamtbild, das die Jahresverläufe auf
eine ungeheuer genaue Art und Weise festzuhalten verstand.
Die einzelnen zeitlichen Perioden des bzw. der verschiedenen Maya-Kalender
wurden selbstverständlich vollkommen anders berechnet als es in unserem
heutigen gregorianischen Kalender der Fall ist, welcher bekanntermaßen in Tage,
Wochen, Monate, Jahre etc. pp. eingeteilt ist. Bezeichnungen für Zeitperioden
des Maya-Kalenders waren:
1 Kin = 1 Tag
1 Uinal = 20 Kin = 20 Tage
1 Tun = 18 Uinal = 360 Tage
1 Katun = 20 Tun = 7200 Tage oder 19,7 Jahre (dies entspricht dem Umlauf der
Mondknotenachse)
1 Baktun = 20 Katun = 144 000 Tage oder 394,3 Jahre
13 Baktun schließlich ergaben 5125 Jahre, was einem Großen Zyklus, einer Welt
entsprach.
Ferner gab es noch verschiedene Untereinheiten wie „Ajaw“, „Uniiw“ und
dergleichen mehr, um das Ganze noch weiter zu präzisieren.
Auf den ersten Blick sicher alles andere als einfach, aber durchaus
nachvollziehbar, wenn man sich mal einen Augenblick, möglicherweise mit einem
Taschenrechner in der Hand, hinein vertieft.
Diese Zeitrechnung der Maya begann an einem Tag, der nach unserer heutigen
Berechnung dem 11. August 3114 v. Christus entspricht. An diesem Tag wurde
laut dem (ebenfalls wieder sehr komplizierten) Vielgötter-Glauben der Maya die
Erde erschaffen. Und nun kommen wir auf den Hund (ääääh, „Punkt“ wollte ich
natürlich schreiben): Eben diese weiter oben erwähnten 5125 Jahre, ein Großer
Zyklus, eine Welt werden am 22. (vielleicht eben auch schon am 21.) Dezember
2012 vergangen sein.
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Das sind zunächst einmal die harten, unumstößlichen Fakten hinsichtlich des
Maya-Kalenders.
Ein uralter kalendarischer Zyklus wird an diesem Tag enden, aber in unserer
Zeitrechnung enden Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende doch ebenfalls
... halt, Moment: Kommen uns da nicht leise Erinnerungen an den MillenniumsWechsel 1999/2000? Was wurde uns da nicht alles prophezeit – ein weltweiter
Computercrash, ungeheure kosmische Katastrophen, verheerende, die ganze
Welt umspannende und sich bis in den Weltraum ausdehnende Kriege ...
eingetroffen ist glücklicherweise aber davon nichts. Aber halt, wir sind ja noch
nicht fertig.
Was hat es denn jetzt mit der Prophezeiung der Maya, dass an diesem Tag die
Welt untergehen werde, auf sich?
Wie schon erwähnt (irgendwie zieht sich dieser Satz wie ein roter Faden durch
diesen Artikel) basierte die Religion der Maya auf einem ziemlich komplizierten
Vielgötter-Glauben, sogenanntem Pantheismus (Religionen, die nur einen
einzigen Gott kennen wie das Christen- oder das Judentum sowie der Islam,
bezeichnet man als Monotheismus). Die Gottheiten der Maya waren in die
verschiedensten Stufen und Rangordnungen eingeteilt, und ein Gott schrieb dem
anderen vor, was dieser zu tun und zu lassen hatte.
Womit wir das Thema Erich von Däniken und die Paläo-SETI-These zumindest
streifen wollen ... wir erinnern uns: Der Schweizer Erfolgsautor Erich von Däniken
vertritt schon seit beinahe 45 Jahren die These, dass die Erde in
vorgeschichtlicher Zeit Besuch von hochentwickelten Wesen aus dem Weltraum
erhalten habe, die der damals noch primitiven Menschheit maßgeblich bei ihrer
Entwicklung behilflich waren (an anderer Stelle sinnen Paläo-SETI-Verfechter gar
darüber nach, ob die Außerirdischen den Menschen nicht gar von vorneherein
erschaffen haben).
Jedenfalls lautet eine Theorie der Paläo-SETI, dass es sich bei den Göttern der
Maya um ebendiese Außerirdischen, Aliens, gehandelt haben könnte. Das sage
ich jetzt bewusst wertungsfrei, möge jeder darüber denken, was er möchte.
Doch zurück zu den rein religiösen Aspekten.
Da die Maya, wie viele alte Kulturen (und auch noch Kulturen aus der heutigen
Zeit), ihre Religion und ihre Wissenschaft nur bedingt voneinander trennten und
ein großer Teil der damaligen Maya-Mathematiker, Astronomen und sonstiger
früher Wissenschaftler gleichzeitig auch Priester oder zumindest tief religiöse
Personen gewesen sein dürften, sind ihre Berechnungen und Auswertungen
selbstverständlich von Aspekten ihres Glaubens durchdrungen. Und da das Ende
einer Welt immer auch eine tiefer gehende Bedeutung mit sich bringt, stand das
Ende ihres Kalenders dem natürlich in nichts nach.
Es gibt die verschiedensten Prophezeiungen darüber, was geschehen wird, wenn
die alte Welt endet – wieder einmal zu viele, um sie an dieser Stelle alle
aufzuführen. Eine der bekanntesten jedoch (auch von meiner Wenigkeit
bekanntermaßen häufig zitiert) betrifft die mächtige Gottheit Bolon Yokte k uh.
141
Diese Gottheit, über die verhältnismäßig wenig bekannt ist, wurde im Glauben
der Maya sowohl mit Krieg und Zerstörung als auch mit der Schöpfung
gleichgesetzt.
Im uralten Buch der Jaguarpriester, das von eingeweihten Maya nach der
Zerstörung ihrer Originalschriften durch die spanischen Eroberer rekonstruiert
wurde (diese auf vernichteten Schriften beruhenden Werke nennt man Chilam
Balam-Bücher), heißt es:
… Sie stiegen von der Straße der Sterne hernieder ... Sie sprachen die magische
Sprache der Sterne des Himmels ... Ja, ihr Zeichen ist unsere Gewissheit, dass
sie vom Himmel kamen ... Und wenn sie erneut hernieder steigen werden, die 13
Götter und die neun Götter, werden sie neu ordnen, was sie einst schufen.
Eine hiermit in Verbindung stehende Maya-Inschrift auf dem Monument No. 6 von
Tortuguero, Mexiko, besagt:
… Es wird vollendet sein /der 13. Bak'tun 4 Ajaw / 3 Uniiw / es wird geschehen
(nächste Glyphe unleserlich) es steigt hernieder Bolon Yokte' nach ... (nächste
Glyphe fehlt).
Und weiter ... nein, weiter steht da gar nichts.
Die Prophezeiungen der Maya sind – wie auch beim Großteil aller anderen
Kulturen – voll mit Weltuntergangsszenarien aller Arten. Feuer und Bimsstein
werden vom Himmel fallen, der Mond kracht auf die Erde nieder, die Toten
erheben sich aus ihren Gräbern ... man braucht als Beispiel lediglich das Buch
der Offenbarung aus unserer Bibel heranzuziehen und wird hier ebenfalls mehr
als fündig.
Doch vom 22. Dezember 2012 als mögliches Datum ist da nirgends die Rede. Als
alter Paläo-SETI-Sympathisant, der ich nun einmal bin, fällt die Prophezeiung von
der Wiederkunft Bolon Yoktes und der 13 und der neun Götter natürlich ganz
besonders ins Auge und bietet eine entsprechende Deutungsmöglichkeit ... aber
in Wahrheit, wenn man das Ganze vollkommen nüchtern betrachtet, kann das
alles eigentlich sonst etwas heißen.
Vielleicht steht unsere Welt mit dem Beginn eines neuen Zeitalters nach der
Zählung der Maya schlicht und ergreifend vor einer Wende, die mit den vielen
einschneidenden Ereignissen allein in den letzten zehn Jahren bereits begonnen
hat.
Ich möchte diesen Artikel mit den Worten von Erich von Däniken beenden, den
ich einmal ganz persönlich fragte, ob er glaube, dass am 22.12.2012 die Welt
untergehen werde. Erich von Däniken: „Alles Blödsinn!“. Damit, denke ich, ist
alles gesagt.
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ERSCHEINEN SIE, SONST WEINEN SIE!!! -
MEN IN BLACK 3
von Thorsten Walch
Es ist schon ein ganz klein wenig ungewöhnlich, wenn in unserer heutigen Zeit
die Fortsetzung eines Franchises herauskommt, das mittlerweile bereits 15 Jahre
auf dem Buckel hat und somit ein Alter aufweisen kann, in dem andere Science
Fiction-Filme oder -serien bereits eines der heutzutage so beliebten Reboots
erhalten haben – das dergleichen jedoch durchaus funktionieren und sich dabei
auch noch sehr erfreulich gestalten kann, das beweist der Film MEN IN BLACK 3,
der am 24. Mai 2012 in die Kinos kam und es zu einem recht ansehnlichen Erfolg
an den Kinokassen brachte (... wie immer seien am genauen Einspielergebnis
Interessierte auf des Kuhnwalkers KINOJAHR-Artikel in diesem DELTA FLYER
verwiesen ...).
Die Vorgeschichte der Filmreihe ist sicherlich jedem am phantastischen Film
interessierten Kinogänger bestens bekannt. 1997 drehte Regisseur Barry
Sonnenfeld, der zuvor die beiden erfolgreichen Leinwand-Adaptionen der
klassischen Comedy-TV-Serie THE ADDAMS FAMILY inszeniert hatte, die
Filmversion einer in den USA recht populären Comic-Serie namens MEN IN
BLACK. Die MEN IN BLACK freilich sind keine Erfindung der Comic-Autoren,
sondern stellen so etwas wie eine moderne „Urban Legend“ dar – häufig dann,
wenn irgendwo auf der Welt ein UFO gesichtet wurde, dessen Insassen
möglicherweise gar Kontakt zu menschlichen Wesen aufgenommen haben (...
jaja...glaubt dran oder lasst es sein, ist ja gut ...), erscheinen diesen Zeugen
geheimnisvolle schwarzgekleidete Herren (... und manchmal auch Damen) mit
dunklen Sonnenbrillen in Autos mit nicht nach verfolgbaren Nummernschildern
und beschwören die UFO-Kontaktler, mit absolut niemandem über ihre
Erlebnisse zu sprechen, was für die Betroffenen nicht selten alles andere als
amüsant und ganz im Gegenteil sehr bedrohlich wirkt.
Die MEN IN BLACK in den Comics hingegen waren Beamte einer geheimen
amerikanischen Alien-Einwanderungsbehörde, kurz MIB genannt, die die
Existenz
des
außerirdischen
Lebens unter allen
Umständen
geheim
halten
sollen und sich aus
diesem Grund des
sogenannten
„Blitz-Dings“
bedienen, dessen
Gebrauch
die
UFO-Zeugen ihre
Erlebnisse
vergessen
lässt.
Und da manchmal
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eben auch recht böse Buben (... und Mädchen!) aus dem Weltraum zur Erde
kommen, machen die MEN IN BLACK in ihrer weiteren Funktion Jagd auf diese
und schicken sie in aller Regel dahin zurück, wo sie hergekommen sind.
Für die Verfilmung von MEN IN BLACK setzte Barry Sonnenfeld den damals
gerade durch die TV-Serie DER PRINZ VON BEL AIR bekannt gewordenen
Komiker Will Smith als Agent Jay und den ansonsten eher als Charakterdarsteller
hervorgetretenen Tommy Lee Jones als Agent Kay ein, und der Film wurde ein
großer Erfolg. 2002 kam dann die Fortsetzung MEN IN BLACK 2 heraus, und
dann ... erst mal lange Zeit nichts. Immer wieder war einmal davon zu hören,
dass man bei SONY PICTURES bald einen dritten MEN IN BLACK-Film drehen
wolle, aber trotz einigen hervorragenden Filmen sowohl mit Will Smith, darunter I,
ROBOT oder I AM LEGEND sowie nicht weniger gelungenen Streifen mit Tommy
Lee Jones wie etwa IN THE ELECTRIC MIST oder NO COUNTRY FOR OLD
MEN hörte man lange nichts von MEN IN BLACK 3 – bis zum vergangenen Jahr.
Und so sind wir nun also wieder am Anfang unserer Erzählung und blicken
nunmehr zurück auf MEN IN BLACK 3 ...:
Der zu einer bitterbösen, aber glücklicherweise mittlerweile ausgestorbenen
Alien-Rasse gehörende galaktische Verbrecher Boris, genannt die Beste
(Jemaine Clemens), was er jedoch gar nicht gern hört, bricht mit Hilfe einer
Komplizin aus dem MIB-Alien-Hochsicherheitsgefängnis auf dem Mond aus. Seit
40 Jahren sinnt Boris auf Rache an Agent Kay (Tommy Lee Jones), der ihm einst
bei der Vereitelung seiner Welteroberungspläne den linken Arm abgeschossen
hat. Auf der Erde erhalten Kay und sein Partner Agent Jay (Will Smith) von der
neuen MIB-Chefin Agent O (Emma Thompson) den Auftrag, Boris baldmöglichst
einzufangen. Obwohl Jay seinen Partner bedrängt, ihm Näheres über die
genauen Umstände von Boris' Gefangennahme zu berichten, schweigt der
verstockte Bursche beharrlich, was zu einem ernsten Konflikt zwischen den
beiden Freunden führt. Als Jay noch einmal mit Kay über das Ganze sprechen
will, stellt sich heraus, dass Agent Kay schon seit über 40 Jahren tot ist – damals
wurde er von Boris der Bestie, dessen Rasse plötzlich wieder quicklebendig ist
und eine große Bedrohung für die Galaxis darstellt, getötet, während Boris
entkommen konnte.
Jay findet des Rätsels Lösung recht schnell: Boris die Bestie ist durch die Zeit
gereist und hat seinem Alter Ego im Jahr 1969 dabei geholfen, Kay zu töten und
zu entkommen, was natürlich die komplette Zeitlinie verändert hat. Nachdem Jay
Agent O dies gleichfalls weis gemacht hat, schickt diese ihn ebenfalls ins Jahr
1969 zurück, wo Jay dem damals noch jungen Agent Kay (Josh Brolin)
seinerseits dabei helfen soll, Boris wieder wie einst im Mai dingfest zu machen
und somit die Zeitlinie wiederherzustellen. Gesagt, getan ... und im „Summer of
'69“ geht’s dann so richtig rund, als Jay und der junge Kay mit Hilfe des auch als
Andy Warhol bekannten Agent W (Bill Hader) und des Dauer-Zeitreisenden
Griffin (Michael Stuhlbarg) auf die Jagd nach Boris gehen, was sie unter anderem
direkt zur APOLLO 11-Mission zum Mond führt, deren Hilfe sie für ihr Vorhaben
dringend brauchen und nebenbei enthüllt sich auch noch das Geheimnis um das
Verschwinden von Jays Vater in dessen Kindheit ...
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Man muss es einfach sagen – ebenso quatschig, wie sich die vorhergehende
Inhaltsangabe anhört, ist auch der Film selbst. Die Herren Smith und Jones
wirken in ihren Rollen als nunmehr in die Jahre kommende MIB-Agenten Jay und
Kay zugegebenermaßen ein wenig angestaubt, wenngleich Josh Brolin (... den
man ansonsten eher als Bösewichter-Darsteller kennt) als junger Kay frischen
Schwung in den Film bringt und selbstverständlich fehlt dem Film auch das
innovative Feeling von Teil 1, das bereits in der ersten Fortsetzung nicht mehr
recht zum Tragen kommen mochte.
Die chaotische Handlung wirkt an mehreren Stellen trotz der üblichen
schreienden Gags (... diesmal unter anderem ein von asiatisch angehauchten
Aliens geführtes China-Restaurant nebst merkwürdiger Kundschaft und noch
merkwürdigerer Speisen oder die Offenbarung, dass sowohl Lady Gaga als auch
Justin Bieber von anderen Planeten stammen – instinktiv habe ich das schon
immer gewusst!!!)) eher schwer überschaubar und am Ende perfektioniert sich
das Durcheinander noch mehr.
Dennoch hat der Film großen Spaß gemacht, was auch noch beim zweiten
Anschauen auf BluRay der Fall war und alles in allem fühlte zumindest ich selbst
mich am Ende bestens unterhalten. Und seien wir einmal ganz ehrlich – wie viele
Filmreihen gibt es schon, bei denen der dritte Teil dem ersten ebenbürtig oder
sogar noch besser gewesen ist...? Nicht viele, stimmt's? Da macht MEN IN
BLACK 3 nun gewiss keine Ausnahme, aber all denjenigen unter euch, die ihn
nicht im Kino gesehen haben und die sich vielleicht mal wieder einen witzigen,
mitreißenden und vor allem recht sinnarmen Science Fiction-DVD- oder BluRayAbend machen wollen, denen sei MEN IN BLACK 3 hier mit gutem Gewissen
zum allgemeinen Spaß wärmstens empfohlen.
BEGLEITER,
BEGLEITER, BESCHÜTZER UND FREUNDE -
GEORGE TAKEI ZUM 75. UND NICHELLE
NICHOLS ZUM 80. GEBURTSTAG
von Thorsten Walch
„They have been our Guides, our Protectors and our Friends!“ - „Sie waren
unsere Begleiter, unsere Beschützer und unsere Freunde!“, so heißt es in einem
unvergessenen, epischen Trailer anlässlich des 25jährigen Bestehens von STAR
TREK im Jahr 1991 und dem Start des damals neuesten Kinofilms STAR TREK
VI – DAS UNENTDECKTE LAND, an den sich ältere Fans unter euch sicherlich
noch gut und gerne erinnern werden, über unsere Helden, die Besatzung des
Raumschiffes U.S.S. ENTERPRISE NCC-1701-A – die originale STAR TREKCrew eben – und ich finde, treffender kann man es eigentlich gar nicht mehr
ausdrücken. Und aus genau diesem Grund soll dieser Spruch auch unser Motto
für zwei weitere runde Geburtstage unserer Helden aus dem klassischen STAR
TREK-Universum sein, die diese im Jahr 2012 begangen haben – oder noch
begehen werden.
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Die Rede ist, wie ja schon die Überschrift
verrät, von George Hosato Takei, dem
Darsteller des wackeren Steuermanns
der
ENTERPRISE
und
späterem
Kommandanten der U.S.S. EXCELSIOR,
Lieutenant und später Captain Hikaru
Sulu, der am 20. April 1937 in Los
Angeles
als
Sohn
japanischer
Einwanderer zur Welt kam und in diesem
Jahr somit 75 Jahre alt wurde, sowie
Nichelle Nichols, die am 28. Dezember
1932 in Robbins, Illinois geboren wurde
und die wir alle als die ebenso schöne
wie loyale Kommunikationsoffizierin der
ENTERPRISE, Lieutenant Commander
Nyota Upenda Uhura kennen – sie
begeht in diesem Jahr bereits ihren 80.
Geburtstag.
Für beide gilt, dass ihre Darstellungen in
STAR TREK Meilensteine in der
Fernseh- und auch Filmgeschichte
waren, wenngleich es sich bei ihren Mitwirkungen streng genommen eigentlich
um Nebenrollen handelte. Dennoch war George Takei nach Bruce Lee einer der
ersten asiatisch stämmigen Schauspieler, die eine führende Rolle in einer
Fernsehserie spielten, und Nichelle Nichols' Part als Uhura wurde einmal von
Weltstar Whoopi Goldberg (einem ihrer größten Fans) sehr treffend umschrieben,
die immer wieder gerne in Interviews erzählt: „Als ich als junges Mädchen zum
ersten Mal STAR TREK im Fernsehen sah, lief ich eilig zu meiner Mutter und
sagte: 'Mom, im Fernsehen ist eine schwarze Lady, und sie ist KEIN
DIENSTMÄDCHEN!!!'“.
Beide haben – nicht nur allein in STAR TREK – Geschichte geschrieben. Sie
wurden zu Ikonen für die Gleichberechtigung aller Menschen.
George Takei wurde zusammen mit seiner Familie im Kindesalter gemeinsam mit
Tausenden anderer asiatisch stämmiger Amerikaner ohne jede Anklage in ein
Internierungslager gesteckt, nachdem die japanische Armee am 6. Dezember
1941 den verheerenden Angriff auf die amerikanische Marine-Basis Pearl Harbor
gestartet hatte und seitdem engagiert er sich neben seinen anderen Tätigkeiten
für die Rechte von Asiaten in den USA sowie den Rechten von Homosexuellen,
nachdem er sich ebenfalls als homosexuell geoutet hat.
Nichelle Nichols ward, nachdem sie 1966 plante, aus der Serie STAR TREK
auszusteigen, von dem (später leider feige ermordeten) Bürgerrechtler Dr. Martin
Luther King höchstpersönlich daran gehindert, der ihr verdeutlichte, wie wichtig
ihre Rolle für die afroamerikanische Bevölkerung sei. Neben ihrer Tätigkeit als
Sängerin, unter anderem in der Band des legendären Duke Ellington, war sie bis
1987 im Astronauten-Anwerbungsprojekt der NASA tätig und rekrutierte auch
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Judith Resnik und Ronald McNair, die 1986 an Bord der Raumfähre
CHALLENGER bei deren Explosion ums Leben kamen.
Außerhalb von STAR TREK waren die Schauspielkarrieren von George Takei
und Nichelle Nichols eher dünn, zugegeben – groß waren die Rollen, die man
ihnen anbot – eben nicht. George Takei war in einer kleinen Rolle neben John
Wayne in dessen Kriegsfilm DIE GRÜNEN TEUFEL (THE GREEN BERETS)
sowie neben Edward Fox in ZURÜCK VOM RIVER KWAI (RETURN FROM
RIVER KWAI) zu sehen. Nichelle Nichols spielte unter anderem in GESICHT
OHNE NAMEN (MISTER BUDDWING) und PARIS IST VOLLER LIEBE (MADE
IN PARIS) in kleinen Rollen mit. In der großartigen TV-Serie HEROES spielten
sie jedoch vor einigen Jahren beide mit – leider in verschiedenen Staffeln und
ohne gemeinsamen Auftritt, was sehr schade ist.
Alles das kann aber natürlich bei weitem nicht an ihre Paraderollen heranreichen,
in denen wir ihnen bis heute große und größte Bewunderung zollen.
Und aus diesem Grund möchte ich abschließend zwei kleine Anekdoten über
George Takei und Nichelle Nichols erzählen, die ich selbst mit ihnen erleben
durfte.
Beginnen wir – Ladies First! - mit einer
Anekdote über Nichelle Nichols.
Eine meiner ersten größeren STAR
TREK-Conventions
war
die
unvergessene STARDREAM ONEConvention im Herbst 1994 in
Mannheim. Neben einer Vielzahl von
Gaststars war auch Nichelle Nichols zu
Gast. Beim Kauf der Con-Tickets
konnte man damals ein Gala-Dinner mit
den Gaststars buchen, und als
Convention-Neulinge waren ich und
meine damalige Freundin (...und jetzige
Ehefrau)
Sabine
natürlich
voller
Erwartungen. Nach einem tollen
Convention-Tag kam der Abend und
schließlich standen wir vor den Türen
des Festsaals, in dem das Gala-Dinner
stattfinden sollte. Man ließ die Scharen
an Fans ein und wir hatten angesichts
der großen Zahlen keine Hoffnung
mehr, hier einen der Stars aus der
Nähe zu erleben. Und dann waren wir
im Saal – UND ENTDECKTEN EINEN TISCH, AUF DEM EIN SCHILD MIT DER
AUFSCHRIFT NICHELLE NICHOLS STAND!!! Wie der Blitz ließen wir uns auf
freien Stühlen nieder, welche die anderen Fans bei ihrem explosionsartigen
Eintreten wohl schlicht übersehen hatten.
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Wir bestellten Getränke, und dann ... ja, dann ... dann kam wirklich und
wahrhaftig, live und in Person, in Farbe und Bunt, NICHELLE NICHOLS und
setzte sich direkt neben mich und Sabine. Das erste, was sie tat war, in vollster
Selbstverständlichkeit meine Wasserflasche an sich zu nehmen und zu leeren.
Nach dem Ende des Begrüßungsapplauses für sie und alle anderen Gaststars
sagte sie: „Sorry, I stole your Water!“. Und in einem Anflug von Löwenmut sagte
ich: „If anybody in this whole wide World is allowed to that, it is you!!!“. Und dann
... küsste Nichelle Nichols mich auf die Wange !!!
Es wurde noch ein sehr schöner Abend, in dessen Verlauf Nichelle Nichols uns
Songs von sich vorsang, uns exklusive Autogramme gab, über DeForest Kelley
erzählte und Sabine schließlich ihren Eisbecher schenkte. Wir denken heute noch
gern und oft an diesen Abend zurück.
George Takei haben wir auf vielen
Conventions
getroffen.
Auf
einer
begrüßte ich ihn standesgemäß mit
„Konnichi-wa, Takei-san!“ („Guten Tag,
Herr Takei!“), was ich vorher auswendig
gelernt hatte. Takei erwiderte etwas auf
Japanisch und ich gestand ihm, dass ich
nur diesen einen Satz kannte. George
Takei sagte daraufhin, dass Japanisch
eine sehr faszinierende Sprache sei und
ich sie unbedingt weiter lernen sollte
(wozu es leider nicht kam). Auf einer der
nächsten Conventions machte ich mir
einen Spaß daraus und grüßte ihn erneut
in japanischer Sprache. Während er
weiter mein Buch signierte, sagte er: „I've
heard that before ... do you speak any
further Japanese now?“ und ich musste
lachend verneinen ... natürlich lachte
George Takei ebenfalls und wer das
schon einmal gehört hat, der weiß, wie
witzig klingt.
LIVE LONG AND PROSPER, TAKEI-SAN AND MISS NICHOLS – und wer weiß,
vielleicht klappt es ja irgendwann doch noch einmal mit einer Rückkehr von
Captain Sulu von der EXCELSIOR und möglicherweise Admiral Uhura als seiner
Vorgesetzten in das STAR TREK-Universum ... zweien der größten
Weltraumhelden jedenfalls alles Gute zu ihren runden Geburtstagen!!!
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Wie kam ich zum Trekdinner
Mittelhessen sowie eine kleine
Persönliche Vorstellung
von Thorsten Weiß
Ich heiße Thorsten und komme aus einem kleinen
beschaulichen Örtchen mit gerade einmal 200 Einwohnern.
Dort bin ich auch aufgewachsen, in Niederweyer bei
Hadamar. Meine bislang 28 Lebensjahre habe ich auch
überwiegend dort verbracht. Ausnahmen waren Montage
Arbeiten im Bereich Elektro- und Kältetechnik, sowie die
Zeit als Zeitsoldat, die ich in der Lüneburger Heide
verbracht habe. Nach der Bundeswehrzeit war ich auf der
Meisterschule und bin durch einige Anstellungen gegangen, um Erfahrungen zu
sammeln.
Heute arbeite ich bei einem mittelständigen Unternehmen, auch genannt Fraport
☺, als Sachbearbeiter für Sicherheitstechnik. Meine Kindheit habe ich mit
Schule, Freunden und Nintendo verbracht. Damals habe ich mich auch schon
sehr für Technik interessiert. In erster Linie Lego Technik zum Spielen, aber auch
alles Futuristische im Fernsehen. So z.B. Mondbasis Alpha 1, Raumschiff
Enterprise, später dann Star Trek - Next Generation, Star Trek - Deep Space
Nine, Star Trek - Voyager, Seaquest DSV, Streethawk, Airwolf, A-Team, Knight
Rider und Stargate SG1. Natürlich dann im Anschluss daran auch Stargate
Atlantis.
Was auch früher wie heute immer ging, waren Cartoons bzw. Zeichentrickfilme,
wie Cyber Rider oder heute auch noch Kim Possible. Was auch immer eine
schöne Abwechslung war und noch ist, ist die Computerspiele-Reihe Command
& Conquer. Gerne besuche ich das Kino und schaue mir neue Filme an. Aber
auch bei einem gemütlichen Abend zu Hause vor dem Fernseher (Heimkino)
sage ich nicht Nein. Was ich sonst noch so mache, ist viel zu Hause Werkeln,
DLRG und Malteser Hilfsdienst.
Irgendwann - Dank Internet - war es dann so weit, dass ich mich in Foren über
Serien unterhielt und in Berührung kam mit etwas, das sich FedCon nannte.
Parallel dazu, habe ich damals schon die ersten Internet Seiten von Trekdinnern
angesehen. Doch die meisten waren recht weit weg und ich kannte niemanden,
der zu einem Trekdinner ging, sodass man gemeinsam hätte gehen können.
Jedoch stand vorher noch ein Stargate-Fan-Film-Projekt an, mit dem ich dann
auch zusammen das erste Mal auf der Fedcon war, um unter anderem Werbung
für den Film zu machen und weitere Mitstreiter zu finden. In den folgenden
Jahren war ich dann immer als Helfer dabei. Nach und nach ging mein Interesse
auch in andere Richtungen wie z.B. Fursuiting oder Cosplay in Stargate Kleidung
bis hin zur Techniker Uniform von TNG.
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Irgendwann war es dann auch soweit, dass ich zum ersten Helfertreffen neben
der FedCon gefahren bin und mich zur TreWa angemeldet habe. Natürlich habe
ich schon seit längerem von Trekdinnern gewusst, aber nie so genau, wie das
dort ist und es abläuft, wen man dort so trifft usw. Nach und nach bekam ich aber
mit, dass es eigentlich auch die sind, die ich durch die TreWa schon kenne z.B.
Klaus May und Sonja Seng sowie noch einige. Da war dann die Endscheidung
auch einmal an einem Trekdinner teilzunehmen nicht mehr schwer. Ich habe es
nicht bereut ☺.
So kam ich zum Trekdinner ☺
ONE LAST GIANT STEP
STEP ZUM GEDENKEN AN NEIL ARMSTRONG
(5. AUGUST 1930 – 25. AUGUST 2012)
von Thorsten Walch
„TO BOLDLY GO WHERE NO MAN HAS GONE BEFORE“ - es dürfte sicher nur
sehr wenige Personen geben, auf die das Motto von STAR TREK im gleichen
Maße zutrifft wie auf Neil Alden Armstrong, dem ersten Menschen, der jemals die
Oberfläche des Mondes betreten hat – so geschehen am 21. Juli 1969 um 02.
Uhr 56 und 20 Sekunden (UTC) im Rahmen der legendären APOLLO 11-Mission.
Am 25. August 2012 schloss Neil Armstrong im Alter von 82 Jahren für immer
seine Augen, er starb an den Folgen einer schweren Herzoperation.
Im Gegensatz zu seinen APOLLO 11-Astronautenkollegen wie beispielsweise
Edwin Eugene „Buzz“ Aldrin jr. galt Neil Armstrong als eher öffentlichkeitsscheu
und war nur vergleichsweise selten in TV-Interviews zu sehen, auch im Jahr
2009, als es anlässlich des 40jährigen Jubiläums eine Vielzahl an
Berichterstattungen und Dokumentation zum Thema gab.
Zeit seines Lebens war die Fliegerei Neil Armstrongs große Leidenschaft. Sein
Vater Stephen Armstrong war staatlicher Rechnungsprüfer und seine Mutter
Viola, geborene Engel, war die Tochter deutscher Einwanderer, die beiden
betrieben eine Farm, die zehn Kilometer von der Stadt Wapakoneta in Ohio
gelegen war – hier erblickte Neil Armstrong das Licht der Welt. Bereits im Alter
von 17 Jahren erwarb er seine Pilotenlizenz und begann 1947 mittels eines
Stipendiums der US-Marine ein Studium zum Flugzeugingenieur an der Purdue
University. Nach drei Semestern wurde er 1949 im aufkommenden Korea-Krieg
jedoch zum Militärdienst eingezogen und auf der bekannten Luftwaffenbasis
Pensacola zum Kampfpiloten ausgebildet.
Von 1950 an nahm Neil Armstrong dann am Korea-Krieg teil und absolvierte vom
Flugzeugträger USS ESSEX aus hauptsächlich Aufklärungsflüge, wobei er eine
einsitzige F9F PANTHER-Maschine flog und mit seinen gerade mal 20 Jahren
das jüngste Mitglied der Einheit war. 1951 wurde er während eines Fluges
abgeschossen und kam nur knapp mit dem Leben davon.
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1952 verließ er die Navy und setzte sein Studium an der Purdue University fort,
das er 1955 als Bachelor für Luftfahrttechnik abschloss. Er bewarb sich beim
NATIONAL ADVISORY COMMITTEE FOR AERONAUTICS (NACA), der direkten
Vorgänger-Organisation der NASA und wurde angenommen. Nach einigen
Umwegen wurde er schließlich der HIGH SPEED FLIGHT STATION auf der bei
Los Angeles gelegenen EDWARDS AIR FORCE BASE zugeteilt und begann
eine im wahrsten Sinne des Wortes steile Karriere als Testpilot für neue
Flugzeugtypen. Damit war sein Weg in den Weltraum geebnet.
Nachdem Neil Armstrong nicht am MERCURY-Programm hatte teilnehmen
können, da er zu dieser Zeit offiziell als Zivilist gegolten hatte und nur
Militärangehörige zugelassen waren, war er jedoch ab dem 17. September 1962
Teil des GEMINI-Projektes und wurde hier als Fachmann für Simulationen
eingesetzt.
151
Nach einigen im Vorfeld abgesagten Flügen kam Neil Armstrong dann am 17.
März 1966 erstmals zum Zuge, so dass er während der GEMINI 8-Mission als
Kommandant fungierte. Erstmalig erhielt mit ihm damals ein Astronaut das
Kommando, der seinen ersten Raumflug absolvierte. Während der GEMINI 8Mission wurden erstmals zwei Raumfahrzeuge im All aneinandergekoppelt,
allerdings musste die Mission frühzeitig abgebrochen werden, da die Module ins
Taumeln gerieten – jedoch schaffte es Neil Armstrong, sie wieder unter Kontrolle
zu bringen.
Und nach weiteren Irrungen und Wirrungen (die mehr als ein ganzes Buch füllen
würden) wurde Neil Armstrong also zum Kommandanten der APOLLO 11Mission, die am 16. Juli 1969 vom KENNEDY SPACE CENTER in Florida aus
startete und am 19. Juli 1969 die Mondumlaufbahn erreichte. Neben Neil
Armstrong als Kommandant der Mission nahmen seine beiden Kollegen Buzz
Aldrin und Michael Collins an der APOLLO 11-Mission teil.
Am 20. Juli 1969 um 21 Uhr 17 landete die APOLLO-Mondlandefähre EAGLE auf
sicherem Gelände und Armstrongs erste Worte an die Bodenstation lauteten:
„Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed!“. Wenige Stunden später
betrat Neil Armstrong dann in jenem historischen Moment als erster Mensch die
Mondoberfläche und richtete seine legendären Worte an die Bodenstation und
mit ihr die ganze Welt: „That's one small step for man ... one giant step for
mankind!“. Kurze Zeit später betrat auch Buzz Aldrin als zweiter Mensch die
Mondoberfläche, wobei Astronaut Michael Collins an Bord des Weltraummoduls
verblieb. Bei der Live-Übertragung der Mondlandung schauten damals weltweit
etwa 600 Millionen Menschen zu.
Nach einem 22stündigen Aufenthalt auf der Mondoberfläche kehrten die
Astronauten schließlich zur Erde zurück und wasserten am 24. Juli 1969 im
Pazifik.
Nach seinem Ausscheiden aus der NASA lehrte Neil Armstrong unter anderem
an der University of Cincinnati Luft- und Raumfahrttechnik und gründete eine
Reihe von Unternehmen, die ihn zu einem reichen Mann machten. Doch während
seines gesamten restlichen Lebens machte sich Neil Armstrong für eine
Fortsetzung des Weltraumprograqmms der USA stark und war sicherlich wenig
begeistert von den hier aktuellen Entwicklungen rund um die NASA.
Neil Armstrong war zweimal verheiratet – von 1956 bis 1992 mit seiner
Studentenliebe Janet Shearon, mit der er zwei Söhne und eine bereits im
Kleinkindalter verstorbene Tochter hatte, sowie mit Carold Held Knight, die er
1999 heiratete und mit der bis zu seinem Tode zurückgezogen in Cincinnati lebte.
Der Weltraum in seiner Unendlichkeit bleibt unsere letzte große Herausforderung,
hieß es einmal. Neil Armstrong hat wesentlich dazu beigetragen, dass der
Mensch sich dieser Herausforderung gestellt hat.
152
Stargate Technik
von Thorsten Weiß
Von SG1 über Atlantis bis hin zu Stargate Universe ist viel Technik in den Serien
gezeigt worden. Da Stargate komplett in unserer heutigen Zeit spielt und nicht
wie viele andere SciFi Serien ein bis zwei - manchmal sogar mehrere Jahrhunderte in der Zukunft, ist die beschriebene und visuell gezeigte Technik
doch teils sehr futuristisch, reicht aber auch näher an unsere aktuelle Entwicklung
bzw. Theorien heran als die meisten glauben. In diesem nachfolgenden Bericht
geht es um verschiedene aus den Serien stammende Techniken, die meisten
sind nur angeschnitten und warten mit einfachen Vergleichen auf, was z.B. den
Energiebedarf angeht. Genaueres zur Technik und detailliertere Ausführungen
gibt es ab Mai 2013 im Netz.
Anfangen möchte ich mit einem nicht ganz zu 100 % technischen, aber doch
auch sehr interessanten Thema. Es geht um das Stargate Center, dem in der
Serie angelegten Standort des in Ägypten gefundenen Stargates. In der Serie
wird hierfür kein neuer Ort kreiert, den es so nicht gibt, ganz im Gegenteil. Der
Cheyenne Mountain Operation Center Complex liegt im gleichnamigen Berg im
US Bundesstaat Colorado. Angelegt wurde
er ursprünglich als Nuklear Bunker. Dort
fand bis 2006 (das sind rund 10 Jahre nach
dem SG1 Serien Start) der Betrieb von
N.O.R.A.D (North American Aerospace
Defense Command) sowie des Space
Detection and Tracking System statt. Was
hierbei sehr interessant erscheint ist, dass
NORAD unter der Leitung der US Airforce
steht☺.
Gegründet
wurde
es
zur
Frühaufklärung in Zeiten des kalten Krieges,
um früh Gegenmaßnahmen bei einem atomaren Angriff ergreifen zu können.
Heute geht es größtenteils auch wieder um das Abwehren von Angriffen, jedoch
denen von Terroristen oder um unterstützende Hilfe bei der Drogenfahndung.
Diese beiden Dienste und die damit verbundenen 1400 Angestellten arbeiten seit
2006 auf der Peterson Air Force Base. Diese wird auch in der Serie des Öfteren
genannt und liegt gerade einmal rund 22 km vom Nordeingang des Stargate
Centers entfernt. Die Röhre, die man oftmals sieht, ist der Original Nordeingang
des Cheyenne Mountain Komplexes. Diese führt rund 700 Meter in den Berg und
endet an einem 25 Tonnen schweren Schutztor, welches z.B. in der Serie gezeigt
wird als der Komplex von Goauld angegriffen wurde.
Der Komplex selbst verfügt über 6 Diesel-Strom-Generatoren mit insgesamt 1750
KW Leistung, was ca. dem Stromverbrauch von 29.166 Glühbirnen mit 60 Watt
entspricht. Es gibt einen Wasservorrat von 6000 m³, das sind ca. 33.333 normale
180 l Badewannen voll. Im Südeingang wurden Filteranlagen eingebaut, um die
Luft von biologischen, chemischen oder atomaren Rückständen zu filtern. Im Jahr
2005 wurde der Bunker für 15 Millionen US Dollar saniert und steht - auch wenn
die Arbeit nach Peterson verlegt wurde - immer noch bereit und kann sofort
wieder in voll Betrieb gehen. Nähere Infos zu diesen Thema schon jetzt bei
153
YouTube unter: Mail Call NORAD PART 1 bis 3 oder dem amerikanischen
Wikipedia.
Im zweiten Thema geht es nun um das erste von Menschen gebaute Raumschiff,
die Klasse X-303. Ganz klar es gab im Laufe der Serie schon andere Flugzeuge,
die ins Weltall geflogen sind, jedoch ist diese Klasse die erste, die man mit den
klassischen Raumschiffen aus anderen Serien vergleichen kann. In der Serie
wird diese Baureihe unter dem Projektnamen Prometheus geführt, was auch
zugleich der Name des ersten Schiffes ist. Die Schiffe dieser Baureihen vereinen
außerirdische (Asgardtechnik) und menschliche Technik. Es wird zudem gesagt,
dass Schlüsselsysteme einem Schiff nachempfunden wären, welches 1978 160
km nördlich von Fairbangs abgestürzt
sei. Jedoch gibt es auch eine
Anspielung auf Roswell New Mexiko.
Das Schiff selbst ist die erste
Variante, in der Kristalle verbaut
wurden. Es soll nach dem Start die
Erdumlaufbahn in weniger als 30
Sekunden erreichen - zum Vergleich:
ein Space Shuttle benötigt hierfür mit
Hilfe seiner 2 Festbrennstoff Booster
ca. 8,5 Minuten.
In der Grundversion der X-303 gab es nur Transporter-Ringe, in den späteren
Folgen und den neueren Baureihen kamen dann auch Asgard Transporter hinzu.
Diese ähneln dem Beamen im Star Trek Universum, kommen allerdings ohne die
klassischen Transporter-Plattformen aus.
Jetzt einmal zur Größe des Schiffes: es ist 195 Meter lang und hat eine Breite
von 80 Metern sowie eine Höhe von 65 Metern. Wenn man dies z.B. mit der Star
Trek Voyager vergleichen würde, so wäre die Prometheus in etwa 1/3 davon,
jedoch von der Besatzung her recht gleich gestellt. Ca. 150 Besatzungsmitglieder
auf der Voyager im Vergleich zu 115+ bei der X-303.
Die Maximale Geschwindigkeit wird mit 176.000 km/s angegeben, was ungefähr
die halbe Lichtgeschwindigkeit ist, denn diese liegt bei 299792,458 km/s. Diese
Angaben beziehen sich auf das Vakuum. Somit bräuchte die X-303 zu unserer
Sonne (wenn sie die mittlere Entfernung zur Erde hat, was 149,6 Mio. km
entspricht) 850 Sekunden, also gerade einmal 14,17 Minuten. Die bislang
schnellsten von Menschen gebauten Objekte sind die Helios 1 und 2 Sonden.
Diese bringen es auf 252.792 km/h bzw. 70,22 km/s, womit sie bis zur Sonne
24,6 Tage benötigen. Die Besonderheit dieses Schiffes ist, dass es auch in einer
Atmosphäre agieren kann und sogar in einem unterirdischen Hangar auf der Erde
gebaut wurde. Es hat 2 Landebuchten für insgesamt 8 F-302 Kampf Flugzeuge /
Kampfgleiter. Es erinnert ein wenig an einen Flugzeugträger und auch an die alte
Galaktika.
Drittes und zugleich letztes Thema ist das, was der Serie den Namen gegeben
hat: das Stargate. Es hörte sich 1994 schon futuristisch an! Ein Ring, der sich
dreht, gefunden im alten Ägypten, der eine „Brücke“ zwischen sich und einem
weit entfernten Planeten aufbauen kann. Fast 20 Jahre später wissen wir so
154
einiges mehr: zum einen von den Machern der 3 Serien als auch von
Wissenschaftlern, die zu dieser Thematik geforscht haben.
Das Stargate sieht in allen 3 Serien etwas
anders aus. Auf dem neben gezeigten Bild
sehen wir das volle Stargate aus SG-1. Voll
deswegen, da man in der Serie zur
damaligen Zeit meist nur 7 der 9 Chevrons
sehen konnte, da die anderen beiden in der
Regel unter der Rampe bzw. in einem
Steinsockel versenkt bzw. von diesem
verdeckt wurden. In der Grundserie sowie im
Film reichten diese 7 Symbole auch
vollkommen aus.
Die Symbole auf dem Stargate stellen
Sternen Konstellationen dar, die es so oder
so ähnlich in unserem Sonnensystem gibt.
Es basiert darauf, dass ich - wenn ich einen
Punkt im Universum ansteuern will - dafür Koordinaten brauche. Nun muss man
sich das Ganze nicht wie auf unserer Erde in 2 Dimensionen vorstellen, wo man
einen Längen- und einen Breitengrad hat, denn hier kann man es recht gut
einteilen. Jedoch ist die Erde im Vergleich zu der Menge an Sternen und
Planeten, die es im Weltall gibt, weniger als ein Sandkorn. Daher hat man als
Chevron verschiedene Sternenkonstellationen und als letztes Chevron immer den
Ausgangsort, von dem aus man wählt. Dadurch ergibt sich eine Art Strahl in die
Richtung, in der der Zielpunkt liegt. Da wir heute davon ausgehen, dass es
mehrere Planeten gibt auf dem Leben möglich ist, allerdings in aller Regel keine
2 in einem Sonnensystem, ist dies auch eine Erklärung dafür, warum das
Stargate System immer ein Gate in der Nähe der Zielkoordinaten nimmt. Denn
durch die Expansion des Universums ist alles in Bewegung und somit wäre es
eine sehr große Aufgabe dies genau zu berechnen. Wenn man sich vorstellt, wie
viel Arbeit es schon heute ist, z.B. eine Autobahn genau einzumessen, wäre
diese Vergleichsweise ein Sandkorn was vermessen und berechnet würde und
die Zieladresse des Tores als wenn wir die Erde genau vermessen würden.
Allerdings ist dieses „Zielsuchsystem“ auch dafür verantwortlich, dass wenn in
der Umlaufbahn eines Planeten ein Tor auftaucht (z.B. an Bord eines
Raumschiffs) dieses den Vortritt vor dem auf dem Planeten befindlichen Tor
bekommt.
Es gibt natürlich auch Unterschiede in der Anzahl der einzelnen Symbole auf den
Gates. Auf dem SG 1 Gate sind 38 Symbole + das Absendersymbol. Bei Atlantis
und Universe sind es „35 + 1“. Wenn man nun beim SG1 Tor das ganze
hochrechnet und es wirklich alle Kombinationen geben würde, wären dies
1.987.690.320 mögliche Adressen. Am Anfang der Serie wird erklärt, dass sich
durch das Auseinanderdriften des Universums verschiedene Adressen im Laufe
der Zeit zwar nicht geändert haben, aber dass Wahlverfahren im Stargate Center
Rechner geändert werden und neue Berechnungen angestellt werden müssen.
Es wird in der Serie auch beschrieben, dass sich die Stargates - um genau zu
sein die DHDs („Wahlcomputer“) - alle 200 Jahre updaten was die Adressen und
die genauen Positionen der Planeten betrifft, da sich auch Adressen von
155
Planeten im Laufe der Zeit ändern können. Wenn dieses nicht durchgeführt
würde, so könnte der Strahl, der das Ziel bestimmt zwar abgesendet werden,
aber es würde kein Ziel in der Nähe gefunden werden.
In jeder der 3 Serien haben die Stargates andere Symbole. Hier sieht man nun
die Adresse von Abydos aus dem Stargate Center Rechner:
Dies wäre nun die Adresse der Erde auf dem Stargate in Atlantis in der Pegasus
Galaxie:
Zu guter Letzt die Adresse von Abydos gewählt aus der Destiny:
In der Ursprungsserie SG1 und im Film sahen die Symbole doch sehr ägyptisch
aus und erst auf den zweiten Blick wie Sternenkonstellationen. Beim Atlantis Tor
hingegen sieht sie schon digitaler aus. Das Interessante ist auch, dass das
Atlantis Tor keine drehenden Teile hat, da es das modernste Tor ist.
Der Ereignishorizont ist in der Serie wie blaues Wasser dargestellt, welches auch
leichte Bewegungen (Wellen) aufweist. Dieser ist der Beginn der „Brücke“ bzw.
das Ende. An ihm wird alles, was ihn durchschreitet aufgelöst bzw. wieder
zusammengesetzt. Es muss auch erst die gesamte Person bzw. der komplette
Gegenstand auf einer Seite hindurch gegangen sein bevor seine Daten zum
Zieltor gesendet werden. Wenn am Zieltor nun wie z.B. auf der Erde eine Iris die
Öffnung verschließt, werden die Objekte zwar wieder zusammengesetzt, prallen
dann aber auf die Iris und werden so zerstört. In der Regel entsteht ein
sogenannter Wirbel bevor das Gate eine stabile Verbindung aufgebaut hat.
Dieser sorgt z.B. dafür, dass sich eine Kuhle bildet, wenn das Gate nur leicht
verschüttet ist und das in diesem Bereich befindliche Material aufgelöst wird.
Diese „Brücke“ zwischen den beiden Toren ist in der Serie als Wurmloch bzw.
Tunnel beschrieben, durch den Zeit und Raum überbrückt werden. Laut Albert
Einstein kann sich leerer Raum biegen. Wenn sich der Raum biegt, sind wir zwar
theoretisch näher an dem Punkt, an den wir wollen, jedoch fehlt uns eine
Verbindung. Diese Verbindung könnte durch ein Wurmloch hergestellt werden.
Das bedeutet, die theoretischen Möglichkeiten sind da.
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Folgende Jubiläen und Geburts- bzw.
Gedenktage werden in 2013 gefeiert:
Star Trek Animated
40 Jahre
Star Trek 3
Stirb Langsam
30 Jahre
25 Jahre
Akte X
Babylon 5
Demolition Man
Jurassic Park
20 Jahre
20 Jahre
20 Jahre
20 Jahre
Teminator 3
10 Jahre
40. Todestag (8. Juli 1973) von Gene Coon (TOS)
Am 10. Dezember 2013 wäre John Colicos (DS9) 85 Jahre alt geworden.
Wir gratulieren Götz George am 23. Juli 2013 zum 75. Geburtstag.
Allen Besuchern des TrekDinners und Gästen unserer
Weihnachtsfeier
wünschen
wir
Glück,
Gesundheit
Frieden im neuen Jahr 2013.
Live long and prosper! – May the force be with you!
Frank, Rainer, Thorsten, Z und Sonja
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George Lucas learns to count:
"4...5...6...1...2…3"
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und