Delta Flyer 2012 + - Trekdinner Mittelhessen
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Delta Flyer 2012 + - Trekdinner Mittelhessen
Inhaltsverzeichnis News vom Trekdinner / Impressum Seite 3 – 4 TD Mittelhessen feiert sein 20-jähriges Jubiläum Seite 5 – 8 Das Kinojahr 2012 Seite 9 – 13 Trekdinner United VII Seite 14 – 15 25 Jahre Star Trek – The Next Generation Seite 16 – 21 Wie ich zum Trekdinner … S. 21, 23, 36, 42, 70, 81, 86, 95, 109, 118, 126, 137, 149 Shatner and me Seite 22 – 23 35 Jahre Star Wars Seite 24 – 29 Planet der Affen: Prevolution (BluRay) Seite 30 – 31 Richard Dean Anderson Seite 32 – 35 The Dark Knight Rises Seite 37 – 39 Siggi Schwarz – A tribute to Gary Moore Seite 40 – 41 Fantasy Filmfest 2012 Seite 44 – 49 Guten Morgen Mr. Phelps Seite 50 – 51 Klingolaus meint … Seite 52 – 54 Im Andenken an Lara, Nicole und Vulkan Seite 55 – 57 Prometheus – Filmkritik / Prometheus – Dunkle Signale Seite 58 – 61 Der Feind im Hintergrund Seite 62 – 63 20 Jahre Deep Space Nine Seite 63 – 69 Neue Star Trek Romane aus dem Cross Cult Verlag Seite 71 – 75 Ode an den Klingolaus / Weihnachtslied Seite 76 – 78 Total Recall 2012 Seite 79 – 80 Nachruf auf Ray Bradbury Seite 82 – 83 Besuch vom TD MH im Europäischen Parlament Seite 84 – 86 50 Jahre James Bond im Kino Seite 87 – 94 „Angeslpit – Wallstreet Massacre“ Seite 96 Der Hobbit – eine unerwartete Reise Seite 97 – 99 Trekkies treffen Winnetou IX Seite 100 – 103 Dominic Keating in Mannheim Seite 104 – 106 80 Jahre Johnny Cash Seite 107 – 108 Schiffe versenken mit Aliens ? Seite 110 – 111 Offshore ??? Was macht man da ? Seite 112 – 114 70 Jahre Harrison Ford Seite 115 – 117 FedCon XXI Seite 119 – 121 Emili Autumn – Fight like a girl Seite 121 – 122 Marvel’s the Avengers Seite 123 – 126 The people vs. George Luca Seite 128 – 129 Autoren-Lesung von und mit Tommy Krappweis Seite 130 – 131 Coole neue Serien Seite 132 – 137 Die Prophezeiung der Maya Seite 138 – 142 Men in Black 3 Seite 143 – 145 Begleiter, Beschützer und Freunde …. Seite 145 – 148 Zum Gedenken an Neil Armstrong Seite 150 – 152 Stargate Technik Seite 153 – 156 Jubiläen, Geburtstage in 2013 etc. Seite 157 2 News vom Trekdinner Mittelhessen Trekdinner Termine für 2013 Die folgenden Trekdinner-Termine sind vorläufig. Bitte achtet auf Änderungen auf unserer Internetseite. Die Trekdinner im Juni und Dezember entfallen zugunsten des Grill-Trek bzw. der X-Mas-Trek-Weihnachtsfeier. 12.01.2013: Wetzlar - 02.02.2013: Linden - 02.03.2013: Wetzlar - 06.04.2013: Linden - 04.05.2013: Wetzlar - 01.06.2013: Grill-Trek (Wetzlar) - 06.07.2013: Linden - Juli / August: Rhein-Trek - 07.09.2013: Wetzlar - 05.10.2013: Linden 02.11.2013: Wetzlar - 30.11.2013: X-Mas Trek (Weihnachtsfeier), Gießen • • • gemeinsame Kinobesuche werden auch 2013 wieder am Dinner besprochen und ggf. auf der Website ausgewiesen; unsere 10. Jubiläumsfahrt zu den Karl-May-Festspielen nach Elspe folgt 2014; falls ihr Anregungen habt, bitte sprecht sie am Dinner an oder schickt diese an: [email protected] Location und Termine können sich im Einzelfall ändern! Änderungsinfos erscheinen auf der Website und ggf. per Newsletter, im STBoard.de, auf Facebook und in der wkw-Gruppe. Events und Unternehmungen 2013 Auch im kommenden Jahr wird es wieder unsere traditionellen Events geben. Die Termine hierfür stehen teilweise schon in unserem Termin-kalender. Beachtet bitte die News-Rubrik auf der Website und den Terminkalender. Folgende Events und Unternehmungen stehen bislang fest: • • • • • • • • • - 09.-12.05.13: FedCon, Düsseldorf - 19.05.2013: Star Trek 12 / Kinonacht Marburg - Juli / August: Rhein-Trek 24.07.2013: Tagesfahrt zur „Star Wars Celebration II Europe“, Essen - 30. / 31.08.2013: Trekdinner United VIII: Moviepark (Bottrop) - 11.-13.10.2013: RingCon, Bonn Besuch auf der Jedicon in Düsseldorf Grill-Trek 2013 X-Mas-Trek 2012: Weihnachtsfeier des Trekdinner Mittelhessen Mitarbeit beim Delta Flyer 2013 Wenn Ihr Interesse daran habt, für den nächsten Delta Flyer einen Artikel, Bericht, eine Kritik oder einen anderen Beitrag zu schreiben, dann sprecht einfach Frank oder Sonja an. Viel Spaß beim Lesen! LLAP 3 Impressum Herausgeber des Delta Flyer: Trekdinner Mittelhessen Mitglieder - Frank Baring - Andreas Greb - Harald Latus - Klaus May - Scotty Olbort - Sonja Seng - Thorsten Walch - Jeannette Brandl - Rainer Kuhn - Nicole Mahaney - Stefan Menz - Marco Schäfer - Sabine Walch - Thorsten Weiss Kontakt Email: [email protected] Web: http://www.trekdinner-mittelhessen.de Copyright Als Herausgeber eines jährlichen Fanmagazins sind wir bemüht, stets die Urheberrechte anderer zu beachten bzw. auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen. Der Delta Flyer erscheint jährlich einmal zu unserer Weihnachtsfeier in einer Auflage von ca. 30 Exemplaren. Jeder Besucher der Weihnachtsfeier erhält ein Exemplar. Eine Nachbestellung ist in der Regel nicht möglich. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der kommerziellen Verwertung bedürfen unserer schriftlichen Zustimmung bzw. des jeweiligen Autors einzelner Beiträge. Star Trek, Star Trek - The Original Series, Star Trek - The Next Generation, Star Trek - Deep Space Nine, Star Trek - Voyager und Enterprise sind eingetragene Warenzeichen von Paramount. Star Wars und damit verbundene Markenzeichen, Logos, Titel und Namen sind Eigentum von Lucasfilm Ltd. “Twentieth Century Fox”, “Fox” und ihre Logos sind Eigentum der Twentieth Century Fox Film Corporation. Die Verwendung von verwandtem Bildmaterial und Logos sowie Schriftarten in diesem Fanmagazin dient ausschließlich privaten und nicht kommerziellen Zwecken. 4 VOR LANGER ZEIT IN EINER GALAXIS GANZ IN DER NÄHE DAS TREKDINNER MITTELHESSEN FEIERT FEIERT SEIN 20JÄHRIGES BESTEHEN von Thorsten Walch Nein, dies soll nun KEIN weiterer Artikel in dieser DELTA FLYER-Ausgabe werden, der mit Worten beginnt, die so ähnlich klingen wie „Ach, ist das auch schon so lange her...“ - doch gewissermaßen sind diese Worte ja soeben gefallen und aus diesem Grund wollen wir sie denn auch da belassen, wo sie gerade stehen, denn ein Anfang fällt mir hier verhältnismäßig schwer ... Das TrekDinner Mittelhessen (von bösen Hobbit- oder Elbenzungen auch schon mal als „TrekDinner Mittelerde“ bezeichnet) kennt ihr ja nun wirklich alle, ihr seid ja schließlich (fast) alle (fast) immer mit dabei. Einmal im Monat, an jedem ersten Samstag des Monats genaugenommen, treffen wir uns (fast) alle wechselweise in Wetzlar (dort gegenwärtig in BELLI'S BOOTSHAUS) und in Gießen-Linden (dort zur Zeit im ALTEN BAHNHOF) und plaudern, babbeln, labern, schnacken und klönen über STAR TREK, STAR WARS, DER HERR DER RINGE, phantastische Filme und -serien und auch Kino allgemein und weiß der Geier noch alles, was uns ebenso im Leben Spaß und Freude macht oder sonst wie beschäftigt, und manchmal schauen wir uns gemeinsam ausgewählte Filme im Kino an, treffen uns einmal jährlich mit anderen STAR TREK- und/oder Science Fiction/Phantastik-Stammtischen zum TrekDinner United und nach Elspe zum dortigen Karl May-Festival fahren wir ebenfalls (fast – okay, ich höre jetzt mit dem „fast“ auf, versprochen!) alle und dann sind da noch diverse andere Dinge wie Geburtstagsfeiern und so weiter und so fort. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass das TrekDinner Mittelhessen in der deutschen STAR TREK- und Phantastik-Szene eine feste Größe ist. Kurz und gut gesagt: Man kennt und (hoffentlich!) schätzt uns. Seit zwanzig Jahren geht das nun schon so, … unsere Weihnachtsfeier in diesem Jahr steht ganz im Zeichen unseres persönlichen Dinner-Jubiläums. Aus diesem Grund möchten wir nun eine kleine Zeitreise in das beschauliche Jahr 1992 machen und uns ansehen, wie das alles eigentlich anfangen hat – natürlich kann ich dabei nur aus meiner eigenen Perspektive sprechen, aber ihr selbst habt eure persönliche „Wie ich zum Trekdinner Mittelhessen kam“-Geschichte ja bereits an anderer Stelle in diesem DELTA FLYER erzählt. Aaaaaalso: Ich selbst bin dem STAR TREK- und SciFi-Fandom bereits seit den 70er Jahren treu. In den 80er Jahren habe ich nacheinander mal einen STAR WARS-, einen STAR TREK- und einen allgemeinen Science Fiction-Fanclub geleitet. Solche Clubs arbeiteten (man bedenke, dass es ja noch kein Internet gab, jedenfalls nicht für den Hausgebrauch!) damals auf postalischer Basis, man veröffentlichte 5 Fanzine und verschickte diese per Post, auch der größte Teil der Kontakte fand auf dem Briefweg statt – natürlich traf man sich auch immer wieder einmal. Irgendwann hörte man mehr und mehr von einer neuen Mode im Fandom, sich zu sogenannten „TrekDinners“ zu treffen – Stammtische, bei denen die STAR TREK-Fans in Restaurants oder auch privat regelmäßig zusammen kamen, um sich gemeinsam ihrem Hobby zu widmen. Gerne wäre ich damals auch mal zu einem TrekDinner gegangen, aber unser gutes altes Mittelhessen war diesbezüglich die reinste Diaspora – außer mir selbst schien es in der Gegend einfach kaum andere STAR TREK- , STAR WARS- oder sonst was für Fans zu geben – von reichlich Fußballfans mal abgesehen. Die einzigen weiteren „Trekker“ waren – neben meiner damaligen Freundin - der leider viel zu früh verstorbene Ralf-Thomas „Vulcan“ Landau sowie Hans-Joachim Conradi, mit denen ich mich des Öfteren traf – eine ebenfalls STAR TREK-begeisterte Bekannte von mir war vor einer Weile weggezogen. Jedenfalls reichte das noch nicht für ein Dinner. Die Hochburg des deutschen Science Fiction-Fandoms lag damals in Nordrhein Westfalen, genau genommen im Ruhrgebiet in der Gegend um Bottrop, Oberhausen und Bochum. Dank einiger Fandom-Freunde von dort lernte ich ein paar der dortigen TrekDinner kennen und kam dort auch mit meiner bereits erwähnten ehemaligen Freundin und Ex-Verlobten (...und jetzigen Ehefrau) zusammen. Doch so schön das alles war, es gab vor meiner eigenen Haustür eben kein TrekDinner, Ende Gelände und duster in Bottrop. Das änderte sich erst, als ich Anfang 1992 einen Brief von einem jungen Mann namens Markus Langer erhielt, der gar nicht so weit entfernt in dem kleinen Ort Biskirchen lebte. Markus hatte meine Adresse durch einen STAR TREK-Club, in dem ich Mitglied war, gefunden. Er schrieb mir, dass er gerne ein TrekDinner im Raum Wetzlar-Gießen ins Leben rufen wollte und fragte an, ob ich daran interessiert sei. Obwohl ich der Sache so gut wie keine Chancen einräumte, lud ich Markus zu mir nach Hause ein, und wir lernten uns persönlich kennen. Markus erzählte mir, dass er durch seine Mitgliedschaften in unterschiedlichen STAR TREK-Clubs verschiedene andere STAR TREK-Fans in der Gegend aufgetan und bereits kontaktiert habe, und nach einigem Hin und Her beschlossen wir, ein „Test-Dinner“ stattfinden zu lassen, um zu sehen, wie viele Leute denn kommen würden und ob diese daran interessiert seien, eine regelmäßige Angelegenheit daraus zu machen. Da der größte Teil dieser Leute aus dem Raum Gießen stammten, sollte auch das Dinner dort stattfinden, da allein ich aus Wetzlar kam. Im Mai 1992 war es dann so weit – ehrlich gesagt kann ich mich nicht mehr daran erinnern, in welchem Lokal wir uns damals trafen (das spielt ja auch nicht wirklich eine Rolle, aber fragt mal Z., der weiß es möglicherweise noch), jedenfalls waren wir – für mich eine kleine Sensation! - um die 20 Personen, von denen zumindest der bereits eben erwähnte Thomas „Z.“ Znarowski noch immer mit dabei ist. Das erste TrekDinner Gießen verlief noch relativ ruhig, da sich die Leute ja erst einmal kennen lernen mussten, aber am Ende des Abends hatte es allen doch 6 recht gut gefallen, und man beschloss allerseits, sich weiterhin zu treffen. Es vergingen jedoch ein paar Monate, ehe es zum zweiten TrekDinner Gießen kam. Als neue TrekDinner-Location wurde das Gießener Gasthaus ZUR POST ausgewählt, das für die nächsten paar Jahre dann auch das Stammlokal blieb. Das TrekDinner Gießen wuchs und gedieh. Als Termin war schnell der jeweils erste Samstag des Monats gefunden, und eigentlich kamen bei jedem Treffen mehr Leute – man darf nicht vergessen, dass die 90er Jahre die Blütezeit des STAR TREK-Fandoms waren, und überall begeisterten sich mehr und mehr Leute insbesondere für STAR TREK – THE NEXT GENERATION sowie die beiden Nachfolgeserien DEEP SPACE NINE und VOYAGER, aber auch für andere Klassiker aus dieser Zeit wie BABYLON 5, AKTE X oder SPACE 2063. Ich kann mich noch an ein TrekDinner in einem Sommer in den 90er Jahren erinnern, an dem die Gaststätte ZUR POST den normalen Gastbetrieb einstellen und das TrekDinner Gießen zur geschlossenen Gesellschaft machen musste, da um die 80 Personen (!!!) erschienen waren. In dieser Zeit erschien auch die erste Ausgabe des RUNABOUT, des TrekDinnerinternen Fanzines (sozusagen der Vorläufer des DELTA FLYER), das ich selbst mit einigen anderen Leuten vom Dinner monatlich herausgab (... was natürlich eine Heidenarbeit war, aber es machte immer großen Spaß!), die alljährlichen Weihnachtsfeiern nebst STAR TREK-Weihnachtslied etablierten sich und auch der Klingolaus erlebte seine Geburtsstunde (... aber das ist nun eine völlig andere Geschichte) – kurz gesagt, es war eine tolle Zeit. Damals entwickelte sich Mittelhessen Dank des TrekDinner Gießen gar zu einer neuen Hochburg des STAR TREK- und Science Fiction-Fandoms. Ein ganz persönlicher Höhepunkt war für mich und natürlich auch für meine Frau Sabine unsere Hochzeit am 31. Juli des Jahres 1995. Diese wurde – Dank unserer Freunde vom TrekDinner Gießen, die unsere eigentlich gar nicht geplante Hochzeitsparty auf der Grube Ferni in Gießen-Linden organisierten, zu einem DER STAR TREK-Fan-Events dieser Zeit schlechthin und ist in manchen Kreisen bis zum heutigen Tage legendär – es ist schade für all diejenigen, die damals nicht dabei gewesen sind, das kann ich – und auch Sabine! - bis heute versichern. Wer kann schon sagen, dass er eine Hochzeitstorte in Form der ENTERPRISE hatte? Auch wegen der großen Besucherzahlen wurde Ende der 90er Jahre dann gar ein eingetragener Verein aus dem TrekDinner Gießen – der FAR BEYOND e.V. entstand. Da der STAR TREK-Boom in Deutschland immer größer wurde, schaffte es der FAR BEYOND e.V. gar in die Schlagzeilen der großen Tageszeitungen. Grund dafür waren überregionale Vereinsaktionen, während denen Mitglieder des Vereins ein Unterhaltungsproramm mit Kinderschminken, Fotos zusammen mit kostümierten Fans und Gewinnspielen performten. Damals traten die FAR BEYONDler mehrmals mit Charles Rettinghaus (dem deutschen Sprecher von Geordi LaForge) und Wolfgang Bahro (einer der Hauptdarsteller aus der Daily Soap GUTE ZEITEN, SCHLECHTE ZEITEN und selbst ein großer STAR TREKund Science Fiction-Fan) bei verschiedenen Veranstaltungen auf. Bei einer Groß- 7 Veranstaltung im nordrhein-westfälischen Herten lernten wir Mr. Spocks deutsche Stimme Herbert Weicker kurz vor dessen tragischem Unfalltod im Jahr 1997 kennen, ferner den damaligen VIVA-Moderator Mola Adebisi („MOLA! MOLA!“) bis heute ist insbesondere diese Aktion bei den Leuten, die dabei gewesen waren, unvergessen, fragt beispielsweise mal Z. („...der Blaue, der Blaue...“)! Zu Beginn des neuen Jahrtausend ließ dann der allgemeine STAR TREK-Boom nach und die Besucherzahlen des TrekDinners Gießen relativierten sich – auch war die Zeit der großen Vereinsaktivitäten mittlerweile leider vorbei. Natürlich wechselte auch immer wieder einmal die Stammbesetzung des TrekDinners Gießen – Leute zogen in andere Gegenden oder verließen das Dinner aus verschiedenen Gründen, dafür kamen immer wieder neue, nette Leute dazu, von denen wiederum bis heute einige Stammgäste (und mittlerweile gar Hauptverantwortliche) geblieben sind – an dieser Stelle seien Frank „Spacedog“ Baring und Rainer „Kuhnwalker“ (den Namen wird er eh nicht mehr los...) Kuhn erwähnt. Nachdem der FAR BEYOND e.V. aufgelöst worden war, kam es dann zu einer neuen Ära für unser heimisches TrekDinner – aus dem TrekDinner Gießen wurde während des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends (... das klingt wundervoll episch, oder?) das TrekDinner Mittelhessen, das im Wechsel in Wetzlar und in Gießen stattfindet. Genau das ist bis heute der Stand der Dinge. Somit feiert eigentlich nicht das TrekDinner Mittelhessen sein 20.-jähriges Bestehen in diesem Jahr, sondern DAS TrekDinner IN Mittelhessen. Aber wen soll das nun stören? Mich nicht, und euch sicherlich ebenso wenig. Nein, wir sind keine 80 Personen mehr wie einst in den 90er Jahren. Wir sind nur noch um die 15. Aber für heutige Verhältnisse, in denen sich das STAR TREKund sonstige Phantastik-Fandom in weiten Teilen im Internet abspielt, ist das alles andere als schlecht. Wir befassen uns nicht mehr fast ausschließlich mit STAR TREK, es gibt mittlerweile auch viele andere interessante Sachen. Aber STAR TREK und seine Ideologie sind immer noch ein Leitmotiv für uns und nicht nur eines unter vielen. Frank, Rainer und Z. habe ich bereits erwähnt, wir vier organisieren das Dinner gemeinsam. Tatkräftige Unterstützung bekommen wir dabei von Sonja Seng, die ebenfalls seit etlichen Jahren beim TrekDinner Mittelhessen dabei ist. Wir haben gute Kontakte zu anderen TrekDinnern. Wir besuchen uns gegenseitig. So soll's eigentlich auch sein – und uneigentlich auch. Und ihr? Naja, ihr SEID das TrekDinner Mittelhessen, denn ohne Besucher gäbe es kein TrekDinner. Wir sehen uns auch im kommenden Jahr. Auf dem monatlichen TrekDinner. Auf der FEDCON. In Elspe. Beim TrekDinner United. Natürlich auch im Kino beim neuesten STAR TREK-Film. LIVE LONG AND PROSPER, TREKDINNER MITTELHESSEN! 8 DAS KINOJAHR 2012 von Rainer Kuhn Wurde Mitte der Neunziger noch über die zunehmende Schwemme an Fortsetzungen in den Medien gemeckert, ist bis zum heutigen Tag noch viel mehr dazu gekommen. Reboots, Remakes, 3D, IMAX um nur ein paar technische Stichworte zu nennen. All dies gepaart mit inhaltlichen Trends der Marken „Aus Alt mach Neu“, „Fantasy Mehrteiler“ und natürlich sehr aktuell „Superheldenverfilmungen“ sowie Megabudgets in Größen-ordnungen, dass Titanic mit seinen 200 Millionen $ Budget längst aus den Top Ten der teuersten Filme aller Zeiten verschwunden ist. Dabei wird allerdings seit Jahren ein Vorwurf laut: Fällt den Machern in Hollywood denn partout nix mehr Neues ein? Nu mal langsam mit den jungen Pferden, denn ehrlich bei dieser Masse an Filmen, die einen innerhalb eines Jahres begegnen, kann man schon mal den Überblick verlieren. Es findet sich das eine oder andere Schätzchen, das nur nicht immer von der großen Masse der Kino-gänger besucht wird, also lasst uns schauen was das Kinojahr 2012 so alles geboten hat. Der Stummfilm Ja wie? Echt kein Scherz? Nee, kann doch net wahr sein? Ihr wollt uns verkohlen … Das Drama um einen Stummfilmstar, der in der aufkommenden Tonfilmära einer jungen Darstellerin zum Erfolg verhilft, aber selber den Übergang in das neue Zeitalter nicht schafft, sorgte für gewaltiges Aufsehen. Technisch in jeder Hinsicht wie ein klassischer Stummfilm gedreht, sorgten Inszenierung und die darstellerische Leistung der Schauspieler dafür, dass dieses Wagnis ein voller Erfolg wurde, wovon fünf Oscars alleine schon zeugen. Der europäischen Produktion gelang es auch sich als kleine, feine Perle in Hollywood zu etablieren: „The Artist“, Budget: 15 Millionen, Einspiel USA: 44 Millionen. Der Puppenfilm Die Muppets sind einfach unverwüstlich. Und nehmen es noch immer mit dem Computerzeitalter auf ... und das Publikum zeigt deutlich was für einen Spaß sie mit Kermit, Miß Piggy, Fozzie, Gonzo und den Anderen haben. Da darf in Zukunft noch mehr kommen. „Die Muppets“, Budget 45 Millionen, Einspiel USA 88 Millionen. Der Vampirfilm Bei „Twilight“ die Teenies kreischen, bei „Underworld“ wir Großen lassen uns die Knie erweichen. Robert Pattinson auf der einen, Kate Beckinsale auf der anderen Seite sorgen für mäschtisch Herzkloppe. OOOOOOOOOOkay, die Teenies sind in diesem Duell der Zähnefletscher die Sieger. Der neue Underworld mit der zurück gekehrten Hauptdarstellerin hat nur 85 Minuten, um sich sein Publikum wieder zu erobern und gibt sich bestmöglich Mühe. Doch der durchaus interessante Plot hätte mehr Laufzeit verdient gehabt, so steht die Action klar im 9 Vordergrund. Bei Twilight steuert alles wie einst bei Potters Harry auf das große Finale zu und da hält es keinen Fan dieser Reihe auf dem heimischen Sofa. „Twilight - Breaking Dawn“ Budget 110 Millionen, Einspiel USA 281 Millionen „Underworld 4“ Budget 70 Millionen, Einspiel USA 62 Millionen Die Megaflops Man nehme ein altes Abenteuerbuch und ein altes Gesellschaftsspiel und verfilme beides mit ordentlich ÄÄÄÄÄÄÄÄkschn und einem attraktiven, unbekannten Hauptdarsteller der in beiden Werken seinen trainierten Body zeigen darf, sich mit Aliens knüppelt, dass es nur so rummst im Karton. Wenn dieser Akteur dann noch auf den Familiennamen „Kitsch“ hört, kann es an dieser Stelle leider nur heißen: Nomen est Omen oder schlicht und ergreifend: MEGABRÜLL!!! OK, die Filme machen ja wohl schon Spaß beim Gucken, aber bei dem getroffenen Aufwand im finanziellen Bereich ist weniger den Filmen selbst, sondern den Produktionsfirmen der Irrsinn ins Hirn geraten, da deren Werbestrategie nur auf Plattitüden und Klischees aufgebaut war. Das Publikum strafte beide Werke mit höchst bescheidener Beachtung ab. „John Carter“ Budget 250 Millionen, Einspiel USA 73 Millionen „Battleship“ Budget 209 Millionen, Einspiel USA 65 Millionen Die kleine, feine Perle Im Gegensatz dazu zeigt dieses Werk, um ein paar junge Heißsporne, die auf rätselhafte Weise zu übermenschlichen Fähigkeiten kommen und einer von ihnen definitiv nicht in der Lage ist, damit umzugehen, wie mit vergleichsweise bescheidenem Aufwand maximale Wirkung beim Betrachter entsteht. So zeigt sich das seit den Tagen des ersten, preiswert gedrehten „Terminator“ noch immer Werke aus einer kleinen Ecke kommend beeindrucken können. „Chronicle“ Budget 12 Millionen, Einspiel USA 64 Millionen Der Neue ... und wieder ohne Arnold Wir hatten Terminator ohne ihn, Conan ebenso. Da sind aller guten Dinge doch drei, oder? Wenn das aber in der Endkonsequenz bedeutet die dritte Pleite hintereinander zu schieben, sollte man sich ein paar warme Gedanken machen. „Total Recall“ hat mit Colin Farell zweifellos den besseren Darsteller und inhaltlich wurde sich offenkundig große Mühe gegeben mit einem veränderten Szenario und einem enorm tricktechnischen Aufwand den Zuschauern viel zu bieten, doch scheint der größte Effekt den Zuschauern doch zu fehlen: Arnold Schwarzenegger. „Total Recall“ Budget 125 Millionen, Einspiel USA ca. 65 Mio. (läuft noch) Fortsetzungen, die die Welt nicht brauchte Eigentlich zwei aktuelle Trends, die hier aufeinander treffen und zwei Hauptdarsteller, Nicolas Cage und Sam Worthingten, welche nicht zum Schlechtesten gehören was Hollywood zu bieten hat. Ja und die ersten Filme selbst sind eigentlich auch nicht so übel gewesen. Nur ... große Erfolge waren sie auch nicht gerade. Also die Gretchenfrage: Warum die Fortsetzung, noch dazu, wenn sich allem Anschein nach qualitativ nix oder nur wenig gegenüber dem Vorgänger geändert hat? Eine weltbewegende Frage für Kinogänger, Kritiker, 10 Philosophen, Erich von Däniken und Geschichtsdidaktiker. Ich fürchte nur ... die haben all keine Lust sich damit zu befassen. Wie auch das restliche Publikum. „Ghost Rider – Spirit of Vengeance“ Budget 57 Mio., Einspiel USA 51 Mio. „Zorn der Titanen“ Budget 150 Millionen, Einspiel USA 83 Millionen Remake Oder Reboot? So lautet im Fall des vierten Spiderman die Frage. Mit Andrew Garfield als neuem Hauptakteur wird nach - aus der Sicht vieler Fans - viel zu kurzer Zeit erneut auf den Anfang gegangen. Doch wurde die Story derart gegenüber dem ersten Film mit Tobey Maguire verändert, das von einer Eins zu Eins Erneuerung nicht die Rede sein kann ... glücklicherweise. Unter recht unglücklichen Umständen begonnen, hat Regisseur Marc Webb das Bestmögliche aus dem Film herausgeholt und die Neugierde auf weitere Abenteuer entfacht. Das Publikum folgte dem gerne ... aber als Fortsetzung hätte es genauso funktioniert. „The Amazing Spiderman“ Budget 230 Millionen, Einspiel USA ca. 270 Millionen (läuft noch) Eindeutig ein Remake Sollen doch die Europäer auch mal Filme wie die Millenium Trilogie machen, die Hollywood so richtig erstaunen lässt. Dann schnappen die sich die Darsteller und machen sie zu Akteuren in den großen Blockbustern ... und anschließend schnappen sie sich auch die Story der Originalfilme und drehen in Windeseile das Ganze noch mal „Hollywoodgerecht“ nach. Zum Glück mit einem großen Regisseur wie David Fincher, der mit Daniel Craig und Neuentdeckung Rooney Mara tatsächlich das Kunststück schafft, erneut den Stoff wirkungsvoll auf die Leinwand zu bringen. Kritiker und Publikum zeigten sich jedenfalls angetan. Doch was die „Notwendigkeit“ einer amerikanischen Version betrifft bleibt auch dieses Werk umstritten. „The Girl with the Dragon Tattoo“ Budget 90 Mio., Einspiel USA 102 Mio. Das nächste Buch Der Herr der Ringe, Twilight, Harry Potter und nun … Die Tribute von Panem. Der nächste Fantasy Stoff hat die Filmleinwand erreicht ... und mutierte zu einem der überragenden Überflieger des Jahres. In Länge und Inszenierung nicht unumstritten, rannte das Publikum in die Kinosäle rein, denn allen voran die Hauptdarstellerin Jennifer Lawrence gibt eine großartige Vorstellung. Fortsetzung folgt. „The Hunger Games“ Budget 78 Millionen, Einspiel USA 408 Millionen Der Pixar Film Selbst die Kritik an „Cars 2“, der so ganz nebenbei trotzdem ein toller Film war, schadete nicht und auch die Kritik an „Brave“ er wäre zu Disneylike, scheitert schon aus dem Grund, da die Hauptakteurin ein sehr modernes Frauenbild darstellt, das aktueller kaum sein könnte. Und die grundsätzliche Qualität der Animation ist mal wieder einfach nur traumhaft schön zu nennen. Charaktere und ein Szenario, in das man sich nur verlieben kann. Weiter so Pixar. „Brave“ Budget 185 Millionen, Einspiel USA ca. 237 Millionen (läuft noch) 11 Der Tim Burton Film Ein überschwänglich graues, morbides Szenario, dazu bitte Johnny Depp und Helena Bonham Carter als Darsteller und Tim Burton kann sich als Regisseur so richtig austoben. Wenn er und Depp dann noch passender Weise die gleiche Leidenschaft für eine 60er Jahre Fernsehserie entdecken und Depp sich bei einer gemeinsamen Verfilmung sogar erstmals hinter der Kamera als Produzent engagiert, sollte das Endprodukt Spaß machen. Woran es dann lag, dass ein sonst sehr folgsam treues Publikum diesmal nicht so recht folgen wollte. Lässt sich nur vermuten. Inhaltlich schien es nicht alle zu überzeugen, aber es könnte auch sein dass die zum Teil direkte Konkurrenz großer Blockbuster diesmal einfach zu übermächtig war. Und es vielleicht auch die eine Vampirgeschichte zuviel war. „Dark Shadows“ Budget 150 Millionen, Einspiel USA 79 Millionen Der schwarze Anzug Film Naaaaa endlich, wurde aber auch Zeit, Barry Sonnenfeld holte Will Smith, Tommy Lee Jones und Neuzugang Josh Brolin für eine dritte Alienhatz auf die Leinwand zurück. Und das mit einer wirklich originellen und spannenden Story. Es ist alles drin was sich die Fans nur erwarten konnten, wenn auch nicht jeder Gag sitzt, aber vor allem die zweite Hälfte des Filmes ist eine Wucht. Mission (Die Letzte?) erfüllt. „Men in Black 3“ Budget 225 Millionen, Einspiel USA 179 Millionen Der (Alien?) Film Er spielt im Alienuniversum, ist aber eigentlich kein Prequel, stellt zwar eine Verbindung zu den Alienfilmen her, ist aber trotzdem eigenständig. Als wenn jetzt noch Fragen offen wären ... OOOOOOOOOOOOH MANN!!! Ridley Scott hat sein ihm ergebenes Publikum ganz schön auf die Folter gespannt. Und was kam dabei heraus? Ein sehr intelligenter Film, der ein paar Fragen unbeantwortet lässt. Ein Film, bei dem auffällt, das Scott bei seinen eigenen Werken geklaut hat ... das aber sehr gut und hochwertig. Vor allem Dank eines hervorragend aufspielenden Darstellerensembles und eines Endes, das tatsächlich beides erfüllt: die hergestellte Verbindung zu den Alienfilmen, aber auch den Weg zu einer eigenständigen Fortsetzung bereitet. Und auf die würde ich mich sehr freuen. „Prometheus“ Budget 130 Millionen, Einspiel USA 126 Millionen DER HAMMER FILM Marvel hatte mit den Stars seiner Comicverfilmungen den Megadeal gemacht. Nach den Einzelabenteuern sollten sie alle in einem gewaltig großen Eventfilm zusammentreffen. Mit Joss Whedon als Regisseur und als Autor traten Robert Downey Jr. & Co an, um die Welt gemeinsam zu retten. Und mit wie viel Spaß an der Sache es Joss Whedon gelingt, die Helden erst aufeinander prallen und sie schließlich vereint gegen eine außerirdische Invasion antreten zu lassen, das ist geradezu unglaublich. Neben „The Dark Knight Rises“ der absolute Höhepunkt in diesem Jahr bis dato. Neben einem Großmaß an Spannung fährt der Film ein Szenario auf, das schlicht und ergreifend gewaltig ist, jeder der Akteure hat seine Szenen und ein geradezu herrlich brachialer Humor, der trotzdem nie übertrieben wirkt, kommen voll zur Geltung. Als der Film in die Kinos kam hieß es, dass dies 12 ein einmaliges Ereignis sein würde, es keinen weiteren Film dieser Art gäbe. Dieser Satz hatte nach einem Monat keine Gültigkeit mehr; Fortsetzung folgt ... selbstverständlich. „The Avengers“ Budget 220 Millionen, Einspiel USA 625 Millionen Der 3D Kommentar Star Wars Episode 1 und Titanic machten uns die Freude wieder auf die Leinwände zu kommen ... in 3D. Nachträglich konvertiert wie das so schön heißt. Tja, tausendundeine Meinung kommt da zusammen. Zuerst einmal die Kritik an den Werken bzw. ihrer technisch erneuerten Ausstattung. Bei Episode 1 gab es übelste Kritiken, die von Geldmacherei, schlampiger Arbeit und noch üblerem sprachen, während bei Titanic die Lobeshymnen hier gar nicht hoch genug ausfallen konnten, ich selbst war in höchstem Maße beeindruckt. Doch ich sage an dieser Stelle ganz klar aus: Die Begeisterung, dieses schöne Meisterwerk wieder auf der Kinoleinwand erleben zu dürfen und mit einem regelrechten Suchtgefühl nach diesem Film das Kino wieder zu verlassen, hätte sich auch ohne 3D eingestellt. Ob alte epische Werke diese Auffrischung mit aller Gewalt benötigen, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Bei aller künstlerischen und auch geschmacklichen Freiheit ist dies der Punkt für mich, wo ich anfange, selbst bei einer gelungenen Arbeit wie an Titanic diese Art Effekt als unnötig zu betrachten. Und das Christkind bringt uns dieses Jahr noch Bond & Baggins. 13 Trekdinner United VII 24./25.08.2012 von Michael Dufner Erstmalig fand das alljährliche Trekdinner-Treffen zweitägig und mit neuem Organisationsteam statt. Am Freitag trafen wir uns nachmittags vor dem Kontrollzentrum ESOC der ESA in Darmstadt. Dort gesellte sich Robert Vogel als „Verbindungsoffizier“ zwischen ESA und SciFi zu uns. In zwei Gruppen aufgeteilt wurden wir fast zwei Stunden lang durch alle Anlagen des ESOC geführt. Es stellte sich heraus, dass die reale Raum-fahrt sehr wenig mit der Hollywood-Romantik bzw. –Action gemein hat, sondern schlichtweg harte Arbeit ist, die sehr viel Geduld erfordert. Nichtsdestotrotz gab es zahlreiche sehr informative Bereiche zu sehen, wie die Kontrollräume der einzelnen aktuellen Missionen und die Raumsonde Rosetta im Maßstab 1:1. Leider hatte der ESA-Spaceshop bereits geschlossen – die Raumfahrtagentur hätte ihr nächstjähriges Budget dank uns gesichert gehabt! Nach der Führung hatten alle Gelegenheit, in Ruhe in ihren Unterkünften einzuchecken. Und um 20 Uhr ging es gleich mit dem ersten TDU-Trekdinner weiter im Programm! Wir genossen den milden Abend im Biergarten einer alten Frankfurter Gastwirtschaft und zahlreiche SciFiAnekdoten machten die Runde. Wir saßen bis spät abends gemütlich zusammen und beschlossen, diese Gelegenheit jedes Jahr für ein gemeinsames Trekdinner zu nutzen. Am samstäglichen Morgen war nicht Ausschlafen angesagt, denn spätestens um 10 Uhr traf man sich am Deutschen Filmmuseum in der Frankfurter Innenstadt. Das Museumsuferfest mit fast drei Millionen Besuchern an diesem Wochenende machte die S- und U-Bahnen zum Pflichtprogramm. Bis auf zwei junge Damen vom Bonner Trekdinner, waren dann auch alle pünktlich vor Ort. Das Deutsche Filmmuseum bot nach dem Motto „klein aber fein“ für jeden Cineasten ein gefundenes Fressen. Von den ersten bewegten Bildern über die Blechtrommel aus dem gleichnamigen deutschen Oscargewinner bis zum Alien- 14 Kostüm und Darth Vader Helm (alles natürlich Originale!) wurden zahlreiche Schmuckstücke ausgestellt. Ein Green-Screen mit mehreren Möglichkeiten, sich in Szenen einzublenden, sorgte auch für viel Spaß. Vor dem Filmmuseum nahmen wir dann noch das offizielle Gruppenfoto auf und das Ziel von Trekdinner United VIII wurde verkündet: Der Movie Park Germany in Bottrop wird nächstes Jahr unser Ziel sein! Wir genossen anschließend bei Kaiserwetter das Museumsuferfest mit seinen zahllosen Ständen und Attraktionen. Unter anderem besichtigten wir die MS Wissenschaft, einen vom Bundesinnenministerium umgebauten Binnenfrachter, der nun als Ausstellung über Nachhaltigkeit dient. Zu guter Letzt trafen wir uns um 16 Uhr vor dem Maintower. Mit rund 200 Meter Höhe ist der im Jahr 2000 fertig gestellte Wolkenkratzer mit einer Aussichtsplattform ausgestattet, die einen beeindruckenden Blick über Frankfurt erlaubt. Doch zwischen uns und dem luftigen Erlebnis befand sich noch die Sicherheitsschleuse des Towers. Manche fragten sich, ob der Eingang ein Zeitportal war, das einen zum 12.09.2001 zurück transportierte. Wie am Flughafen wurden Taschen und Besucher durchleuchtet unter den Augen eines grimmigen Sicherheitsangestellten. Also alle bitte merken: Bei der Zombieapokalypse gibt es für 5 Euro Eintritt nur einen sicheren Ort auf der Welt! Vom Aufzug in kürzester Zeit nach oben katapultiert, bot sich uns ein Ausblick, der für alle Schikanen entschädigte! Die bereits tief stehende Sonne tauchte uns und Frankfurt in ein warmes Licht. Vom kräftigen Wind umtost konnten wir in Ruhe die für Deutschland so untypische Architektur der Metropole genießen. Nach einem abschließenden Gruppenfoto ließen wir den Tag in einem nahen Biergarten ausklingen. Es waren zwei schöne Tage und wir freuen uns auf Trekdinner United VIII im Ruhrpott! 15 25 JAHRE STAR TREK – THE NEXT GENERATION EIN VIERTELJAHRHUNDERT MIT CAPTAIN PICARD & CO. von Thorsten Walch 25 Jahre – ein volles Vierteljahrhundert! - war es im vergangenen September also bereits her, seitdem mit STAR TREK – THE NEXT GENERATION eine zweite Serie um ein Raumschiff namens ENTERPRISE die Fernseh- und einige Jahre später auch die Kinowelt erblickte und dort hin ging, wo noch kein Mensch ... nein, wo noch NIEMAND zuvor gewesen ist. Ein gebührender Anlass für mich also, einen oftmals nostalgischen, manchmal sentimentalen, aber hoffentlich immer interessanten und informativen Blick zurück zu werfen auf eine der faszinierendsten Fernsehserien, die jemals produziert wurden. Dabei aber möchte ich es nicht mit einer trockenen Entstehungsgeschichte von STAR TREK – THE NEXT GENERATION bewenden lassen – die steht in dieser Form in etlichen Büchern und Zeitschriften und dürfte auch in den Specials der DVDs und neuerdings auch der BluRays der Serie zu finden sein. Nein, wenn schon möchte ich Euch meine ganz persönliche Geschichte in Sachen STAR TREK – THE NEXT GENERATION – erzählen. Viel Vergnügen dabei! Zum ersten Mal hörte ich Anfang 1987 davon, dass es eine zweite STAR TREKFernsehserie geben würde und zwar von einer guten Freundin aus dem Science Fiction-Fandom, die regelmäßig in den USA zu Besuch war und dort natürlich gleichfalls rege ihrem – unserem! – Hobby nachging. STAR TREK IV war Ende 1986 erfolgreich in den US-Kinos gelaufen, besagte Freundin hatte den Film, auf den man hierzulande bis zum März warten musste, bereits gesehen und schwärmte in den höchsten Tönen davon. Und sie erzählte eine abenteuerlich klingende Geschichte ... Bei PARAMOUNT ging man ihr zufolge gerade daran, eine neue STAR TREKFernsehserie zu kreieren. Natürlich würde es wieder um Captain Kirk, Mr. Spock und den Rest der ENTERPRISE-Crew gehen, allerdings werde die Serie einige Jahre vor den Kinofilmen spielen. Ich war ein wenig skeptisch, da die Herren Shatner und Nimoy bereits gestandene Mittfünfziger waren und DeForest Kelley und James Doohan bereits jeweils 67 Lenze zählten, aber die besagte Freundin kommentierte dies knapp mit „Das bedeutet eben Arbeit für die MakeUpAbteilung!“. Ferner war die Rede davon, dass es einen neuen Vulkanier an Bord geben werde, und auch Lt. Illya und Commander Decker aus dem ersten STAR TREK-Kinofilm wolle man wieder auftauchen lassen. Eingefleischte Fans haben es wahrscheinlich längst gemerkt, hier hatten sich im Fandom die – realen! – Nachrichten über eine neue STAR TREK-Serie mit den Ende der 70er Jahren verworfenen Plänen für die Serie STAR TREK PHASE II zu Gerüchten vermischt. Die Gerüchte hielten denn auch nicht sonderlich lange. 16 Einige Zeit später gab es dann auch wieder neue Gerüchte. Die neue STAR TREK-Serie werde von einem Schwesternschiff der ENTERPRISE handeln, eventuell sogar der U.S.S. EXCELSIOR und lediglich DeForest Kelley als Dr. McCoy sei in der neuen Serie mit von der Partie. Mein Herz als McCoy-Fan von jeher machte einen wilden Freudensprung. Bei diesen Gerüchten war ebenfalls ein Fünkchen Wahrheit dabei – da William Shatner und Leonard Nimoy dies aus verschiedenen Gründen abgelehnt hatten, hatte sich lediglich DeForest Kelley dazu bereiterklärt, im Pilotfilm und eventuell bei einigen weiteren kleinen Gastauftritten mitzuwirken. Auch diese Gerüchte wurden schnell vom damals offiziellen amerikanischen STAR TREK-Fanclub dementiert – man bedenke, dass das Internet im Jahr 1987, jedenfalls für den Hausgebrauch, noch eine wilde Utopie war. Doch allein die Gerüchte - rund um die neue STAR TREK-Fernsehserie - hätten in den darauf folgenden Wochen und Monaten gleich mehrere Artikel wie diesen hier gefüllt. Daher lassen wir es also damit bewenden. Die ersten stichhaltigen Informationen über die neue STAR TREK-Fernsehserie gab es dann ab dem späten Frühjahr. Die neue Serie sollte den Titel STAR TREK – THE NEXT GENERATION tragen und rund hundert Jahre nach der Originalserie spielen – im ersten Moment lange Gesichter, da Kirk, Spock & Co. dann ja lange tot sein würden. Es ging wieder um ein Raumschiff namens ENTERPRISE (ein Strahlen!), das dort ansetzen würde, wo und wie man es aus dem bisherigen STAR TREK-Universum gewohnt war – in den unendlichen Weiten des Weltraums. Allerdings würde es neue Feinde geben, während die Klingonen nun Verbündete waren und man einen ebensolchen sogar als Offizier auf der ENTERPRISE haben würde (Freude gemischt mit Skepsis). Und dann folgten die ersten Rollen- und Darstellernamen. Jonathan Frakes, der den energischen Commander Riker spielen sollte, kannte ich bereits aus den Serien FALCON CREST und FACKELN IM STURM und konnte ihn mir mit seiner nicht ganz „un-shatner-mäßigen“ Art und Weise recht gut auf diesem Posten vorstellen. LeVar Burton war mir ebenfalls noch ganz gut aus der Serie ROOTS in Erinnerung und fand ebenfalls meinen Zuspruch. Brent Spiner? Michael Dorn? Marina Sirtis? Gates McFadden? Denise Crosby? Nie gehört, dazu konnte ich nichts sagen. Der Hammer meiner ganzen Ablehnung aber traf Patrick Stewart. DER? DER SOLLTE DEN NEUEN CAPTAIN DER ENTERPRISE SPIELEN? NIE UND NIMMER! Ich kannte Patrick Stewart aus genau zwei Filmen: DUNE – DER WÜSTENPLANET (1984) und LIFEFORCE – DIE TÖDLICHE BEDRO-HUNG (1985). In ersterem Film hatte Stewart eine Pseudo-Obi-Wan Kenobi-Rolle gespielt, in letzterem einen durchgedrehten, von Alien-Vampiren besessenen Psychiater. Die Filme selbst hatten mir prima gefallen, aber dieser Typ? Ich sah mir beide Filme noch einmal auf Video an und war danach noch deprimierter. Dieser streng und vertrocknet wirkende ältliche Engländer (der damals etwa im gleichen Alter gewesen ist, wie wir vom TrekDinner-Orga-Team es heute sind) sollte als Captain Jean-Luc Picard die ENTERPRISE kommandieren? Also, wenn 17 man da nicht gehörig aufpasste, dann würde das Ganze böse in die Hose gehen, so glaubte ich voller Überzeugung. Die einzige Rettung sah ich darin, dass man aus Picard eine Art „Commander Adama“ machte, der eigentlich einen reinen Schreibtischposten auf dem Kommandantenstuhl hatte, während Commander Riker für die eigentliche Action sorgte. Möglicherweise sägte man den unsympathischen Burschen ja zum Ende der ersten Staffel ab, und Commander Riker übernahm das Kommando. Wie hätte ich auch ahnen sollen ... Mitte September jedenfalls sollte der Pilotfilm sowie die ersten Episoden der neuen STAR TREK-Fernsehserie in den USA gesendet werden und wie es der glückliche Zufall so wollte, würde meine gute Freundin in dieser Zeit wieder einmal über dem großen Teich weilen und bei ihrer Gastfamilie den Videorecorder bemühen, um das Ganze auf Tape zu bannen und mitzubringen. Ich muss sagen, es wurde ein überaus spannender Sommer, aber was in diesem noch so alles geschah, das gehört nun wirklich nicht hierher. Anfang November, kurz vor dem Buß- und Bettag, das weiß ich noch sehr genau, kam dann meine Freundin mit dem heiß ersehnten Tape aus Amerika zurück, und ich bekam den Pilotfilm und die ersten vier Folgen von STAR TREK – THE NEXT GENERATION zu sehen. Zwischenzeitlich konnte man erste kurze Ausschnitte aus der Serie bereits in einer Vorschau auf einem Verleihvideo aus dem Hause CIC VIDEO bewundern, da der Pilotfilm und die ersten Folgen von STAR TREK – THE NEXT GENERATION ab Januar 1988 als Videopremiere in deutscher Fassung in den Videotheken erscheinen sollten. In der Preview gab es einen kurzen Blick auf die neue ENTERPRISE zu erhaschen, den ich mit den Worten „Das Ding sieht aus wie eine kopflastige Ente!“ kommentierte, sowie eine Szene, in der Geordi LaForge mit den Worten „Um im Weltraum zu arbeiten, muss man sehen können – sehen, so wie ich es kann!“ seinen Visor aufsetzte (Natürlich sagte er im Original und auch später in der Synchronisationsfassung etwas ganz anderes.). Ich war jedenfalls auf 180, wie man so schön sagt. Der Pilotfilm und die ersten Folgen gefielen mir recht gut, wobei ich natürlich besonders angetan vom ergreifenden Kurzauftritt von DeForest Kelley war. Ansonsten musste ich widerwillig zugestehen, dass dieser Patrick Stewart doch ein recht breites schauspielerisches Spektrum zu besitzen schien, denn in seiner Darstellung des autoritären, aber dennoch so irgendwie anziehenden Captain Picard fand sich wenig, was an seine Darstellungen in DUNE und LIFEFORCE erinnerte. Ansonsten waren die Folgen für meinen Geschmack weitestgehend Aufgüsse von Episoden aus der klassischen Originalserie, was mich aber nicht daran hinderte, sie mir bis zum Weihnachtsfest des gleichen Jahres gefühlte zweihundert Male angesehen zu haben. Von Data und auch Deanna Troi war ich damals nur wenig begeistert. Der eine war ein Hampelmann, der wohl für die nötigen Comedy-Aspekte in der neuen Serie zuständig war, während man von letzterer fast ausschließlich Sätze zu hören bekam, die mit den Worten „Ich fühle ...“ begannen. Dr. Crusher kam nicht gerade wie ein weiblicher McCoy rüber, und Worf war für meinen Geschmack entschieden zu brav für einen Klingonen und hatte wohl die Spock-Rolle in STAR 18 TREK – THE NEXT GENERATION inne, aber Riker und Geordi mochte ich wiederum sehr gern. Tasha Yar hingegen war ein echtes Leckerchen, ein „Space Babe“ nach meinem (durch Ripley aus den ALIEN-Filmen geprägten) Geschmack. Mir tat schon jetzt leid, dass sie nach der ersten Staffel bereits wieder aus der Serie ausscheiden sollte. Den Ferengi hingegen und vor allem Q gestand ich jedoch das Potential zu langfristigen guten neuen Bösewichtern zu. Mit der Zeit - den Videoveröffentlichungen in Großbritannien sei Dank, denn die deutschen Versionen auf Video waren schlichtweg grausam übersetzt - bekam ich nach und nach die Folgen der ersten Serienstaffel zu sehen und war immer auf's Neue sehr gespannt darauf, aber alles in allem verglich ich die Serie über Gebühr mit dem klassischen Original, suchte etwa bei Worf nach Handlungsweisen, die Spock so niemals getätigt hätte und entdeckte in so mancher Folge Parallelen zu seligen Classics-Zeiten. In einem Satz: Ich hatte STAR TREK – THE NEXT GENERATION einfach noch nicht als eine neue, eigenständige Serie akzeptiert und sah sie stets im Schatten ihres großen Vorgängers. Das sollte sich erst ändern, als ich im Sommer 1989 den ersten Teil des Cliffhangers BEST OF BOTH WORLDS sah. Was soll ich nun groß zu der Episode selbst sagen – ihr kennt sie ja alle, aber ein wesentlicher Punkt für meine Denkweise waren ohne jeden Zweifel die Borg. Bereits in der zweiten TNG-Staffel gab es diese Folge mit dem Titel Q WHO (ZEITSPRUNG MIT Q), in der die halbkybernetischen Bösewichter eingeführt worden waren und auf überaus unheilverkündende Weise am Ende der Folge auf ein sicheres Wiedersehen wieder in den unendlichen Weiten verschwunden waren ... und das hier war nun die Fortsetzung. Mit den Borg hatte man sicherlich DIE Innovation gegenüber der klassischen Originalserie geschaffen – eine ebenso bedrohliche wie auch topaktuelle Bösewichterrasse, von der man in der Folgezeit noch sehr viel mehr hören würde. Ich kann rückblickend nur soviel sagen: Es wurde ein weiterer der unruhigsten Sommer meines ganzen Lebens, nicht zuletzt auch deshalb, weil auf den damals üblichen Verbreitungswegen wie Fanzines (vom geheimnisvollen „Internet“ wusste man ja noch immer nur vom Hörensagen) immer wieder einmal die Rede davon war, dass Patrick Stewart die Schnauze voll von dem einengenden Image als neuer STAR TREK-Captain habe und eventuell aus der Serie aussteigen wolle ... würde Captain Picard etwa theatralisch in BEST OF BOTH WORLDS II sterben??? Dass er das nicht tat, das wissen wir, aber diese drängende Frage verdrängte damals gar meine Spannung auf den fünften STAR TREK-Kinofilm, der für den Herbst angekündigt war – naja, natürlich nicht so ganz ... und ganz nebenbei bemerkt, war ich auch nicht enttäuscht von STAR TREK V wie so viele andere Fans, da mir der Film glänzend gefiel, wenngleich die kleinen Fehler wie die nicht so ganz gelungenen Trickeffekte ... aber das ist jetzt eine ganz andere Geschichte. Jedenfalls löste sich STAR TREK – THE NEXT GENERATION durch THE BEST OF BOTH WORLDS zumindest für mich selbst endgültig aus dem Schatten des großen Vorgängers, und ich denke, ab diesem Augenblick konnte ich mich endgültig als „TNG-Trekkie“ bezeichnen. Bis zum Ende der Serie als TVInkarnation jagte von da an auch eine hervorragende Folge die nächste, 19 wenngleich es sich erwies, dass man die anfangs so angepriesenen Ferengi zugunsten der Borg natürlich und auch anderer bereits bekannter Alien-Rassen wie der Klingonen deutlich zurückgeschraubt hatte – Q hingegen erfüllte alle in ihn gesetzten Erwartungen trefflich. Ab 1990 wurde STAR TREK – THE NEXT GENERATION dann auch unter dem unvermeidlichen deutschen Titel RAUMSCHIFF ENTERPRISE – DAS NÄCHSTE JAHRHUNDERT vom ZDF ausgestrahlt und wurde dort leider nicht der gleiche Renner wie die klassische Originalserie. Daher wurde die Serie von einem Sendeplatz auf den nächsten verschoben, um letztlich auf den späten Samstagnachmittag terminiert zu werden. Ich weiß beim besten Willen nicht mehr, wie oft ich mich damals darüber aufregte, weil RAUMSCHIFF ENTERPRISE – DAS NÄCHSTE JAHRHUNDERT wieder einmal wegen irgendwelcher öden Tennis-Veranstaltungen oder dergleichen sonst was auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben wurde. Allerdings war die neue Synchronisation, die sich deutlich von jener der Ende der 80er Jahre veröffentlichten Videopremieren unterschied, sehr gelungen. Zum guten Schluss wanderte die Serie vom ZDF zum Privatsender SAT1 ab, und obwohl die Serie hier einen wochentäglichen Nachmittags-Sendetermin erhielt, wurde sie endlich auch hierzulande verdient erfolgreich und brachte es insbesondere zur Blütezeit des STAR TREK-Hypes in Deutschland in der frühen Mitte der 90er Jahre auf beachtliche Zuschauerzahlen. In diese Zeit fallen dann gleich mehrere herzige Anekdoten wie beispielsweise der peinliche Synchronfehler um den abtrünnigen Borg „Hugh“, dessen Namen man in der deutschen Fassung mit „Du!“ angab („Ich bin Du!“, verkündete Hugh in der Folge mit stolzgeschwellter Brust!), da „Hugh“ und „You“ sehr, sehr, sehr (...) ähnlich ausgesprochen werden. Leider (es war wirklich witzig!) wurde dieser Fehler für die Video- und später die DVD- und auch BluRay-Veröffentlichung begradigt. SAT1 sendete damals die letzten Folgen der abschließenden siebten Serienstaffel nur wenige Wochen nach der US-Ausstrahlung, und aus den Mündern vieler Fans hörte man neuerdings den Satz: „Also, die Alten waren ja schon klasse, aber TNG ist besser!“. Dem kann und mag ich mich bis heute nun so nicht anschließen. Das Ende der Geschichte ist – wie so oft – mal wieder schnell erzählt. Obwohl STAR TREK – THE NEXT GENERATION im Frühsommer 1994 auf dem Höhepunkt seines Erfolges eingestellt wurde, ist die Serie bis heute eine DER Hauptkomponenten des weltweiten STAR TREK-Fandoms geblieben und gleich zwei weitere STAR TREK-Serien – DEEP SPACE NINE und VOYAGER, versteht sich – spielten im TNG-Universum des 24. Jahrhunderts. Captain Picard und seine Crew erfreuten uns dann auch noch in vier Kinofilmen, ehe Anfang 2003 (in den USA schon Ende 2002) mit STAR TREK NEMESIS das endgültige Aus für die ENTERPRISE-Crew Nummer 2 kam. Doch tot ist STAR TREK – THE NEXT GENERATION ganz sicher nicht – erst kamen die Videos, dann die DVDs und nun auch die BluRays. Außerdem werden die Handlung der Serie und des Kinofilms NEMESIS seitdem in den bei Cross Cult auch auf deutsch erschienenen Romanen fortgesetzt – Gott sei Lob, Dank und Preis! Und da man bekanntlich niemals Nie sagen soll – wer weiß, vielleicht kehren Captain (oder bis dahin vielleicht Admiral) Picard und seine Mannen (und Frauen, 20 ja, die berühmte Political Correctness!) trotz der neuen STAR TREK-Kontinuität nach Abrams noch einmal mit neuen Abenteuern auf die Fernsehschirme oder die Kinoleinwand zurück!!! Wie ich zum Trekdinner Trekdinner gekommen bin… von Frank Baring Ich bin nun seit fast 13 Jahren beim Trekdinner. Es fing alles mit einem Email-Kontakt an, aus dem ein Interesse erwuchs, das Trekdinner Gießen und die Menschen dort kennenzulernen. Ich wollte damals neue Leute kennenlernen, meinen Freundeskreis verändern. Als Star Wars Fan hatte ich mit Deep Space Nine einen bleibenden Zugang zum Thema gefunden und konnte diesen am Dinner pflegen. In recht kurzer Zeit fand ich zwei langjährige Freundschaften, in denen der rote Gesprächfaden und die gemeinsame Wellenlinie nie wieder abrissen. Die Anfänge am Dinner waren nicht immer ganz leicht und auch nicht reibungslos. Aber seit 2003/04 entwickelte sich aus zwei bzw. drei Trekdinnern ein Dinner für die Region Mittelhessen. Für mich war und bleibt das Trekdinner ein Ort, an dem ich zwei Freunde für´s Leben fand und mit anderen gemeinsam Spaß habe. Ich hoffe, dass dies noch lange so bleibt. 20 Jahre Trekdinner in Mittelhessen, darauf dürfen alle Beteiligten stolz sein. Frank 21 Shatner & me von Klaus May Die meisten Menschen haben ein Idol oder eine Person, die sie einfach toll finden – bei mir ist das William Shatner – den meisten bekannt als Captain James Tiberius Kirk aus der „alten“ Star Trek Serie (The Original Series – TOS). Mittlerweile ist der Gute bereits 81 Jahre alt geworden, aber das hält ihn nicht davon ab, durch die Welt zu jetten, diverse Conventions zu besuchen und noch als Priceline – Negotiator aufzutreten. In diesem kleinen Werk geht es um Bill und mich – enjoy. Während ich schon jahrelang Shatner-Fan war, war es mir bis dato nicht gelungen, ihn irgendwo einmal zu treffen – als er bei der FedCon Gast war, war mir noch nicht bewusst, dass es überhaupt eine FedCon gab, somit musste ich halt länger warten. Über seine offizielle Website www.williamshatner.com habe ich mich relativ schnell mit einer Gruppe Hardcore-Fans kurzgeschlossen, die mich dann über ein spezielles Event informierten: „Shatner Weekend“. An diesem ominösen Wochenende sollte Shatner zu einer kleinen Gruppe von 15-30 Leuten sprechen und Zeit mit ihnen verbringen. Das klang irgendwie zu gut um wahr zu sein, aber die Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen. Somit habe ich mich über den Captain’s Club (Shatner’s Offizieller FanClub) zu dem Wochenende angemeldet und Flüge gebucht. Da Shatner’s Leidenschaft Pferde sind, sollte das Ganze nahe dem Los Angeles Equestrian Centre stattfinden, wo Shatner einige Pferde stehen hatte. Ich traf mich nach einer ewig langen Reise mit den sonstigen Shatner Weekend’ern und wir fuhren zum L.A.Equestrian Centre, wo Bill bereits auf uns wartete. Er begrüßte uns kurz und wir vertagten uns dann auf eine kurze Zeit später, wo er etwas länger mit uns sprechen wollte. Ich war schon einmal glücklich – er war wirklich ein netter Kerl und kein typisches Hollywood-Arschloch und er wollte sich Zeit für uns nehmen. Wir warteten schließlich am Treffpunkt und er tauchte jovial auf und fing erst einmal an, sich zu erkundigen, wer den weitesten Flug gehabt hatte – ich war das und daher unterhielt er sich einen Augenblick direkt mit mir über den Flug und anderes Small-Talk-Gedöns. Besser hätte mein erster Kontakt mit Shatner nicht sein können – ich war mehr als zufrieden, dass ich rüber geflogen war. Am nächsten Tag haben wir dann mit Shatner, seiner Frau Elizabeth und seiner Tochter Lizabeth (die übrigens bei Miri-ein Kleinling mitspielt) mexikanisch gegessen und ich hatte das Vergnügen, mich länger mit Lizabeth unterhalten zu können. Auch sie ist toll und keineswegs aufgrund des großen Namens abgehoben – einfach toll. Es folgten einige weitere Jahre, wo ich in die Staaten zum Shatner Weekend flog – und jedes Mal war es ein Spaß. Shatner hat dafür gesorgt, dass wir insgesamt drei Mal auf das Set von Boston Legal durften – zweimal davon drehten sie gerade noch. Bei „Boston Legal: LA“ standen wir mit Shatner, Spader und Robert Wagner (bekannt aus „Hart aber Herzlich“) zusammen und konnten die „Balcony Scene“ mit ansehen und bei einer späteren Show waren wir bei dem epischen Anwaltskampf im Gerichtssaal zwischen James Spader’s Charakter Alan Shore und Bill Shatner’s Charakter Denny Crane zugegen. 22 Mein absolutes Highlight war jedoch in diesem Jahr auf der FedCon – durch meine guten Kontakte zu der Betreuerin vom Shatner war es mir möglich, die Autogrammstunden als Shatner’s Assistent mitzumachen. Zwar hat er mich mit seinen diversen Farben ständig angemalt, aber er ist einfach ein netter Kerl und es macht mir einfach Spaß, ihm zuzuhören. Und seine Fanfreundlichkeit ist genial – nachdem er feststellte, dass eine Fotosession mit ihm nach der letzten Autogrammstunde lag, hat er von sich aus auch noch ermöglicht, eine weitere Autogrammstunde nach der Fotosession einzuschieben, damit alle, die wollten, noch ein Autogramm auf Ihr Foto bekommen konnten. Besser geht es nicht. Somit: Der tollste Captain, der lustigste Anwalt, der „sportlichste“ Polizist und der genialste Entertainer ist und bleibt: William Shatner. Wie ich zum Trekdinner gekommen bin… von Jeannette Brandl 23 Name: Jeannette „Nele“ Brandl Geboren: bin ich im August 1978 in dem kleinen Örtchen Friedrichroda in Thüringen, dem grünen Herzen Deutschlands (damals war es noch die DDR) Aufgewachsen: in Gotha, Ausbildung in Sondershausen, wohne und arbeite ich seit 11Jahren in Frankfurt/Main Hobbys: ausschlafen, stapelweise Serien im Fernsehen angucken, Kino gehen, faulenzen, meine Schildkröten ärgern, wenn sie mich nicht grad ärgern Familie: ich selbst nicht, außer Mama, Papa, Schwester, Nichte und Neffe Trekdinner: „verdonnert“ zum Trekdinner Stammtisch wurde ich von Sonja ( :-p ) die mich auf der TreWa Con 2007 angesprochen hatte und meinte ich solle doch mitkommen, sie fährt auch. Seitdem habe ich ´nen Chauffeur *freu*. 35 JAHRE STAR WARS DIE MACHT IST STARK IN UNS SEIT 1977!!! von Thorsten Walch Ich muss ehrlich gestehen, dass mir ein klein wenig bange ums Herz wurde, als sich bei der Festlegung, wer welche Artikel für den diesjährigen DELTA FLYER verfassen wird, abzuzeichnen begann, dass ich über 35 JAHRE STAR WARS schreiben würde. Über STAR WARS gäbe es so vieles zu sagen – und doch eigentlich gar nichts und dann doch wieder, rein hypothetisch, theoretisch, rhetorisch und psychologisch besehen...okay, okay, ich hör' ja schon auf. Selbst auf die Gefahr, mich selbst nachzuahmen, möchte ich es bei diesem Artikel ähnlich halten wie bei meiner Laudatio auf das zehn Jahre jüngere STAR TREK – THE NEXT GENERATION in diesem geehrten Heft – ich will hier nicht die Entstehungsgeschichte der STAR WARS-Saga wiederkäuen, denn auch hierüber gibt es ganze Legionen an Büchern, Zeitschriftenartikeln und Dokumentationen fürs Fernsehen oder die DVDs und BluRays – an dieser Stelle möchte ich lieber einen ganz persönlichen Rückblick auf meine eigene Zeit mit George Lucas' phantastischem Weltraummärchen halten – also: How it all began with STAR WARS and the Klingolaus („Läuschen“ würde besser passen). Wir schreiben das Jahr (nein, NICHT 2200!!!) 1977, irgendwann im Frühjahr, glaube ich. Im beschaulichen Städtchen Wetzlar in Hessen lebt ein neunjähriger Knirps mit einer gewaltigen Vorliebe für alles, was Sterne, Weltraum und entsprechende Geschichten heißt – und das war damals nicht wirklich viel. Ihr habt das sicher längst erraten, der kleine Bengel, das bin ich. Ich bin mit meinen neun Jahren ein geradezu fanatischer Fan der brandneuen und aktuellen Serie MONDBASIS ALPHA 1, die gerade beim ZDF läuft, und dunkel entsinne ich mich noch an eine andere Serie mit einem Raumschiff namens ENTERPRISE und einem Kerl mit spitzen Ohren, die noch viel besser gewesen ist als MONDBASIS ALPHA 1, aber da diese Serie gerade nicht läuft, müssen es die Commanders Koenig und Straker (aus der benachbarten Serie UFO) derzeit tun, und PERRY RHODAN lese ich auch, besonders die Comics, von den vielen Superheldenbilderheftchen mal ganz abgesehen. Im Kino durfte ich mir vom Taschengeld die ganzen PLANET DER AFFEN-Filme ansehen und lauere stets darauf, dass im ZDF mal wieder etwas aus der Reihe DER PHANTASTISCHE FILM (noch heute erinnere ich mich mit Schrecken an den grauseligen Vorspann...HU-HU-HU-HU!). Und dann sehe ich also eines Tages in einer Fernsehzeitschrift ein Bild aus einem neuen großen Science Fiction-Film, der irgendwann auch mal in den deutschen Kinos laufen wird und der in (dem aus meiner Perspektive gleichfalls auf einem anderen Stern gelegenen) Amerika STAR WARS heißen soll. Das Bild zeigte einen goldenen, menschenähnlichen Roboter und etwas, das wie eine Mülltonne auf zwei Beinen aussah, im Begleittext stand, dass es in dem Film viele Kämpfe zwischen Robotern aus tausend verschiedenen Welten geben werde. 24 Ich war baff – DAS WAR'S! Mit neun vergisst man schnell, und auch mir ging es nicht viel anders, kamen ja auch jede Woche wieder neue Folgen von MONDBASIS und der Spatz in der Hand (... nicht falsch verstehen jetzt!) - jedenfalls dachte ich danach erst mal eine Weile nicht mehr drüber nach, weil: Kam ja nix. Ein knappes Jahr später sah's anders aus. Ich war inzwischen zehn, noch immer Science Fiction-Fan, und da gab es plötzlich diese Figürchen zum Preis von 3,95 DM (für einen Zehnjährigen das reinste Vermögen!) und ein Sammelalbum und viele Bilder in kleinen Tütchen und zwar alles von einem neuen Film namens KRIEG DER STERNE, der bald ins Kino kommen sollte. Ein paar Taschengeldvorschüsse später hatte ich einen Kerl namens Han Solo und einen anderen namens Luke Skywalker und die komische Mülltonne, die, wie sich erwies, R2D2 hieß (komischer Name ... Roboter hießen Gort oder Rox!) als kleine Figürchen und das Album voll (beides habe ich heute noch !) ... und eines Sonntags war es dann soweit: Ich durfte mir im Kino KRIEG DER STERNE anschauen (meine Mami, Gott hab' sie auf ewig selig, war da nicht so!). Ich weiß nicht, wie oft ich Episode IV, wie man heutzutage dazu sagt, inzwischen gesehen habe, aber damals haute mich das Ganze schlichtweg um (das tut es heute auch noch, aber eben nicht mehr im gleichen Maß wie beim allerersten Mal, das sei gestanden!) … ich konnte kaum glauben, was ich da sah. Der Film, der mit fast einem Jahr Verspätung in die deutschen Kinos kam, stellte die absolute Neuerung nicht nur im Science Fiction-, sondern im gesamten filmischen Bereich schlechthin dar. Trickeffekte, wie man sie noch nie zuvor gesehen hatte, jede Menge märchenhafter Mystik, tolle Schauspieler (ich kannte eigentlich nur Alec Guinness als Obi-Wan und Peter Cushing, der Tarkin spielte, und den verwechselte ich dann auch noch mit Christopher Lee, weil beide ja bei MONDBASIS ALPHA 1 mitgespielt hatten) und eine schier unvergleichliche Atmosphäre ... in anderen Worten, ehe der Film nach fast einem halben Jahr aus dem Kinoprogramm genommen wurde, hatte ich ihn mindestens zehnmal gesehen, besaß das Buch zum Film, die Soundtrack-LP sowie alle anderen STAR WARS-Figuren und war ein eingefleischter STAR WARS-Fan geworden. Mit Freunden, denen es ebenso ging wie mir, veranstaltete ich wüste Lichtschwerterduelle im Stadtpark, wobei abgebrochene Heckenäste als Lichtschwerter herhalten mussten, ich stritt mich mit einem meiner Freunde, Johannes, permanent über die Frage herum, wer von uns beiden der einzig wahre Han Solo sei (... der andere wäre dann folglich Chewbacca, und das wollte keiner ... Peter Mayhew habe ich die Geschichte einmal erzählt, er erlitt einen recht kehligen Lachkrampf), und angespannt warteten wir darauf, was es Neues über den geplanten zweiten Teil zu lesen und zu hören gäbe. Zwei Jahre sind eine lange Zeit für Kinder – bedenkt man, wie schnell heute zwei Jahre vorbei sind, dann kann man darüber nur den Kopf schütteln. Und diese Ewigkeit floss zäh dahin, während der man immer wieder einmal Bruchstücke der Handlung von STAR WARS II, wie das Ganze anfänglich noch genannt wurde, erfuhr. Der Film, so hieß es sollte, diesmal auf einem sehr kalten Planeten spielen und der Herr der Jedi höchstpersönlich würde auch auftauchen, ein 25 mächtiger Krieger sollte er sein – als man irgendwo auf einem Vorab-Bild Boba Fett sehen konnte, waren wir felsenfest davon überzeugt, DAS müsse der Herr der Jedis sein. Das Warten hatte – zumindest in einer Hinsicht – ein früheres Ende für mich als beim ersten Film. Bereits ab Sommer 1980, also beinahe ein halbes Jahr vor Kinostart, gab es das Buch zum neuen Film DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK zu kaufen. Ich glaube, ich habe zu den ersten Besitzern überhaupt gehört (... kann man heute nicht mehr nachprüfen). Ich las es in nur einer einzigen Nacht und war dann schon mal schlauer als meine Freunde, denen ich die absonderlichsten Geschichten darüber erzählte, was im neuen Film alles passieren würde (Darth Vader ist in Wahrheit ein hoch entwickelter Kampfroboter und Leia wird von Luke schwanger waren noch die mit Abstand harmlosesten Märchengeschichten aus meinem Munde). In Wahrheit aber brannte ich darauf, die Geschichte, die ich gelesen hatte, als Film zu sehen. Kurz vor Weihnachten war es dann soweit, und DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK kam in die Kinos. Ich hatte extra gespart und sah mir den Film gleich zweimal hintereinander an, die Kassiererin schüttelte nur den Kopf. DAS IMPERIUM ... gefiel mir damals besser als KRIEG DER STERNE, da ich das Eisplaneten-Szenario einfach liebte, von Stund' an der treueste Yoda-Fan war (... und heute noch immer bin. “Ein seltsames Gesicht du machst...!“) und mich der tragische Schluss mit Darth Vader als Lukes Vater und Han Solo von Boba Fett, dem Herrn aller Jedi (sic!) in Karbonit eingefroren einfach atemlos zurückließ – irgendwie hatte ich immer schon eine ausgesprochene Vorliebe für Open Ends (möglicherweise ein verborgener masochistischer Zug in mir), das war einfach der wahre Grusel! Zu Weihnachten gab es in diesem Jahr so gut wie alles an Merchandising zu DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK für mich unterm Christbaum und ich glaube, ich habe den Film noch öfter im Kino gesehen als Episode IV. Im darauffolgenden Sommer kam dann auch Episode IV zu einer Wiederaufführung in die Kinos, und der Trara begann von vorne, und dann, eine weitere Weile später, kam DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK als Wiederaufführung - zwischenzeitlich kam JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES ins Kino und sicherte meinen endgültigen Status als Fan von Harrison Ford. Kurz daruaf erschienen die ersten „dazuerfundenen“ STAR WARS-Romane in deutscher Sprache, nämlich die Han Solo-Trilogie und DIE NEUEN ABENTEUER DES LUKE SKYWALKER, das ich ganz frech zur Romanvorlage für den kommenden Teil 3 auserkor. Und wieder erzählte ich freche Märchen (Boba Fett war ja, ätsch, doch DER HERR DER JEDI und brachte den eingefrorenen Han Solo nach Dagobah, wo Yoda auch ihn zum Jedi ausbilden würde … und Leia war Lukes Zwillingsschwes...ääääh....halt! Man glaubte mir meine Märchen diesmal nicht, aber letztgenanntes hatte ich wirklich erraten, weil Yoda doch zu Obi-Wan gesagt hatte, es gäbe noch eine andere Hoffnung ... aber wie gesagt, das glaubte mir nun niemand mehr) Es wurde wieder eine lange Zeit, bis endlich Teil 3 – Episode VI – in Sicht kam. 26 Diesmal erschien das Filmbuch erst unmittelbar vor Kinostart, doch meine Tante brachte mir die Originalausgabe im Frühsommer aus England mit, wo der Film bereits zu sehen war. Und ab da glaubte man mir auch meine Märchen wieder, obwohl mein Englisch damals noch mehr als unzureichend war und ich etwa die Hälfte dessen, was im Filmroman THE RETURN OF THE JEDI stand, nicht wirklich kapierte. Mein guter alter Freund Johannes (der seit einigen Jahren, das ist kein Witz jetzt, in China verschollen ist ... ich hoffe, es geht ihm gut! Möge die Macht dort immer mit ihm sein!) und ich saßen im Sommer 1983 bis spät in die Nacht im Stadtpark auf unserer Bank und spannen uns die Handlung von DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER in den phantastischsten Formen zusammen, so dass wir am Ende fast schon ein wenig enttäuscht waren, als wir den Film letztlich im Kino sahen. Der Sommer 1983 wurde eines der schönsten Jahre meines Lebens – meine erste Liebe fällt in diese Zeit, mein erster Suff leider auch (ja, richtig geraten, beides stand in Verbindung miteinander) und im Dezember dann DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER. Auch dieser Film war in den meisten Hinsichten phänomenal, doch stimmte er mich auch traurig – trotz vieler Gerüchte, dass STAR WARS „irgendwie“ schon weitergehen werde, war nichts dergleichen wirklich stichhaltig in Sicht, wie es nach Episode IV und V der Fall gewesen war. Und etwa im Frühjahr 1984 endete STAR WARS in seiner bisherigen Bedeutung erst einmal für mich. Zwischenzeitlich waren die STAR TREK-Kinofilme herausgekommen - und wie ich zu STAR TREK stand und stehe, das muss ich hier sicher nicht noch einmal extra erwähnen (... aber das tue ich ja bereits gerade) - und so wurde STAR WARS nach und nach zu einer schönen Erinnerung. Eine Weile gab es hier und da noch einmal neue STAR WARS-Figuren, die Filme wurden auf Video veröffentlicht, im Kino konnte man DIE EWOKS – KARAWANE DER TAPFEREN ansehen – mit STAR WARS hatte das nicht wirklich mehr etwas zu tun. Die drei STAR WARS-Filme wurden zu echten Klassikern, die man sich gerne immer wieder einmal bei Videoabenden hintereinander weg ansah, und immer wieder mal gab es Gerüchte über eine Fortsetzung – aber das waren eben bloß Gerüchte, an denen nichts dran war. STAR WARS war und blieb Geschichte, lang lebe STAR WARS!!! 27 TIME WARP! Wir schreiben nun das Jahr 1997. Mittlerweile ist der einstmals Neunjährige 30 Jahre alt (spätestens jetzt könnt ihr euch ausrechnen, wie alt ich bin) ist mit der Liebe seines Lebens verheiratet und obwohl STAR TREK in seinen verschiedenen Inkarnationen das fannische Hauptinteresse bildet, ist unser 31jähriger Neunjähriger doch immer STAR WARS-Fan geblieben und hat stets die neuen Romane, die in den letzten Jahren immer zahlreicher wurden, gelesen. Da traf es ihn – und auch die restliche STAR WARS-Fangemeinde – wie einen Donnerschlag: George Lucas dreht STAR WARS – EPISODE 1!!! Dass er das tun würde, stand schon eine Weile vorher fest, aber nun war er wirklich mittenmang dabei! Ein Prequel ohne die bekannten Charaktere, das die Vorschichte der Jedi-Ritter und der alten Republik erzählen wird...! Wenn ich nun sagen würde, dass man mit 30 eben nicht mehr so närrisch ist wie ein Neunjähriger, dann wäre das nun eine glatte Lüge. Abgesehen von dem Umstand, dass Episode 1 eben ein Prequel sei, hielt George Lucas alles andere über den Film strengstens geheim. Man erfuhr wirklich nichts, aber auch gar nichts darüber, wenngleich irgendwann bekannt wurde, dass der Jedi Mace Windu in dem neuen Film dabei sein sollte – als STAR WARS-Fan hatte man diesen Namen bereits in verworfenen Entwürfen von Lucas für den allerersten STAR WARS-Film gehört. Kurz vor Weihnachten 1998 war der erste Trailer zu STAR WARS - EPISODE 1: THE PHANTOM MENACE zu sehen, und als ich den Trailer im Vorprogramm zum damals neuesten STAR TREK-Kinofilm DER AUFSTAND sah, war das Gebrüll des großteils STAR TREK-begeisterten Publikums kaum mehr zu ertragen. Im August 1999 humpelte ich dann mit einem Gehstock in die Kinopremiere, da ich mich eine Zeit zuvor schwer am Bein verletzt hatte. Doch aller Schmerz war vergessen, als es im Kino dunkel wurde und wir alle wieder einmal zurückversetzt wurden vor langer Zeit in eine weit, weit entfernte Galaxis ... Die Kritiken für den Film waren gespalten. Sie reichten von „phänomenal“ über „durchschnittlich“ bis hin zu „unnötig“. Ich fand den Film visuell ein wenig arg vollgestopft. Aber er war STAR WARS. STAR WARS in Reinkultur. STAR WARS war zurück!!! Allerdings vermisste ich Luke, Han und Leia schmerzlich, daran konnte auch Qui-Gon Jinn nichts ändern. Diesmal kamen mir die drei Jahre bis zu STAR WARS Episode 2 nicht so lange vor wie damals mit neun. Aber noch immer lange genug und für zusätzliche Aufregung sorgte der Umstand, dass Christopher Lee - diesmal tatsächlich! mitspielen würde. STAR WARS EPISODE 2 gefiel mir noch besser als EPISODE 1 – vielleicht auch deshalb, weil die Handlung diesmal geraffter und flüssiger war als beim ersten Teil, in dem das Visuelle und die Action überwogen hatten. Diesmal waren die Jahre wirklich geflogen, als 2005 dann EPISODE 3 herauskam, der bisher letzte STAR WARS-Kinofilm. Dieser gefällt mir – 28 zumindest von den neuen STAR WARS-Filmen – am besten. Was ich bei allen drei STAR WARS-Prequels vermisst hatte, waren die Spekulationen über den möglichen Inhalt – schließlich gab es mittlerweile das Internet, über das man trotz allem immer wieder einmal etwas erfuhr. Allerdings erinnere ich mich noch mit großem Vergnügen an den gefaketen Filmtrailer, den ein amerikanischer Fan zu Episode 2 oder 3 (das weiß ich nicht mehr genau) erstellt hatte und in dem alle möglichen Filmstars - von Leonardo DiCaprio bis zu Christopher Walken - in STAR WARS-Action zu sehen waren. Und mehr als nur eine leise Erinnerung an den Glanz vergangener Zeiten hatten die neuen STAR WARS-Filme nun verbreitet. STAR WARS lebt auch seitdem fort – nicht zuletzt in der ausgezeichneten computeranimierten Fernsehserie STAR WARS – THE CLONE WARS, deren aktuelle Staffeln auf BluRay mir in den letzten drei Jahren stets der Nikolaus gebracht hat (ich freue mich immer wieder darauf). Und nach wie vor gibt es Gerüchte, dass auch die letzte, abschließende STAR WARS-Trilogie früher oder später von Mr. Lucas auf die Leinwand gebracht werden wird, auch wenn dieser das Ganze zunehmend leiser dementiert. 35 Jahre ist es nun her, seit der neunjährige Knirps vor der TV-Zeitschrift mit dem Foto von C-3PO und R2D2 saß. Ich habe inzwischen Leute, die in den STAR WARS-Filmen mitgespielt haben, persönlich kennen gelernt und mit manchen davon gar schon ein paar Bierchen gestemmt. Als die sechs STAR WARS-Filme im letzten Jahr in einer Komplettbox auf BluRay veröffentlicht wurden, konnte ich in der Nacht vor dem Tag, an dem ich sie erhalten würde, kaum schlafen. Ich bin – obwohl Klingone – jedes Jahr im Herbst auf einer STAR WARS-Con zu Gast. Dort findet sich keine Spur der herbei geredeten Feindschaft zwischen STAR TREK- und STAR WARS-Fans, Trekkern und Warslern. Ich bin ja ohnehin beides. Ich bin ein STAR WARS-Fan, fürwahr. Und ich glaube, das bleibe ich auch. 29 Planet der Affen: Prevolution (BluRay) von Frank Baring Im vergangenen Jahr erschienen DVD und BluRay zu spät für unser 2011er Jahresheft des Delta Flyer. Dies soll mich aber nicht davon abhalten, eine Rezension zur BluRay nachzu-reichen. Die „Planet der Affen“ Filmreihe weist nun bereits eine 45jährige Geschichte auf. Im Jahre 1963 schrieb Pierre Boulle mit „Planet der Affen“ die literarische Vorlage für den filmischen Einstand von 1968, der vielen langjährigen Fans des Formats auch heute noch als der beste der Filmreihe gilt. 2001 wagte sich zuletzt Regisseur Tim Burton an eine Neuauflage des Filmstoffs, der zwar darstellerisch gut besetzt war, dennoch litt der Film vor allem an der widersprüchlichen Umsetzung der Darstellung des autoritären Affenstaates und der stark reduzierten Brüche in der Kulturalität der Affen wie Menschen. Während Burton den vordergründigen Konflikt stark bis eindimensional akzentuierte, konzentrierte sich Franklin Schaffner im ersten Film der Reihe auf eine Gesellschaftsparabel aus der Sicht der Menschen. Der aktuelle Film „Planet der Affen: Prevolution“ wagte nun ein interessantes Experiment: Wie würde die Vorgeschichte aus der Perspektive der Affen erzählt werden? Der Nachwuchswissenschaftler Will Rodman, dargestellt von James Franco, arbeitet an einem Heilmittel gegen die Alzheimer-Erkrankung. Das unvermittelte Scheitern einer Testreihe führt zur Tötung der Testaffen, nur das Schimpansenbaby „Caesar“ kann Rodman retten und in seinem Haus verstecken. Über die Jahre wächst Caesars Intellekt und schließlich auch sein Sprachvermögen. Einige konfliktreiche Zwischenfälle führen dazu, das Caesar in ein Affengehege muss. Caesar wie seine Umwelt verstanden einander nicht und sahen sich fortan nur als Bedrohung. Caesars Entsetzung gegenüber den Menschen ging über eine maßlose Enttäuschung in einen Aufstand über. Die Unfähigkeit zum Verstehen, Intoleranz und Hass charakterisieren die Trennungsgeschichte von Caesar und seinem filmischen Vater und der (un)menschlichen Mitwelt. Wenige Versuche, einander wieder näher zu kommen, begleiten die Geschichte der konfliktreichen Emanzipation der Affen von den Menschen. Ihre abschließende Flucht über einen Showdown an der Golden Gate Brücke in die Wälder um San Francisco beendet den Handlungsbogen nur scheinbar. Es ist vielmehr der Abschied Caesars von seinem Ziehvater. Als die Affen am Ende des Films in den Bäumen auf die Stadt blicken, ahnt man nicht nur, dass die Beziehung zwischen Affen und Menschen nicht am Ende eines Weges angekommen ist, sondern auch dieser Film fortgesetzt werden wird. Angesichts der offensichtlichen Ideenlosigkeit und Brainstorming-Krise in Hollywood, die man bei den zahlreichen Remakes seit Jahren ausmachen kann, ist dies im vorliegenden Fall sicherlich ein vielversprechendes Unterfangen. Was bietet die BluRay dem Käufer? Bild- und Tonqualität sind erwartungsgemäß auf sehr hohem Niveau. Auch in der Totale entfaltet die BluRay ihre Wirkung. Gerade der feine Ausdruck der Affengestik und -mimik vermittelt dem Zuschauer ein hohes Maß an Authentizität und Natürlichkeit. Auch die satten Farben verstärken diesen Gesamteindruck. Insgesamt bekommt man beim Bild einen 30 nahezu plastischen Eindruck der Handlungsfiguren. Auch der Ton ist über alle Zweifel erhaben und lassen die vorliegende BluRay sicherlich zu einer Bereicherung jeder Sammlung werden. Die Bonusmaterialien enthalten neben den üblichen Audiokommentaren verschiedene Kurzdokumen-tationen bzw. Features: In „Mythologie der Affen“ beschreiben die Macher des Films die Schaffung der Affenwelt im Vergleich zur filmischen Originalvorlage aus dem Jahr 1968. Das Kapitel „Andy Serkis – Das Genie“ zeichnet eine angemessene Laudatio auf den Darsteller von Caesar, der bereits als Gollum zu begeistern wusste. In „Eine neue Generation von Waffen“ werden die Spezialeffekte unter die Lupe genommen, auch wenn der Titel der Kurzdoku dies vielleicht nicht erahnen lässt. Ein weiteres Feature beschäftigt sich mit der Entwicklung und dem szenischen Werdegang des Motion-CaptureVerfahrens, welches dem Betrachter exemplarisch an einzelnen Szenen erklärt wird. Die obligatorischen Kinotrailer runden das Bonusmaterial ab. Fazit: Rupert Wyatt gelingt eine grandiose Wiederbelebung eines aus filmischer Sicht traditionsreichen Stoffes. Mit den technischen Möglichkeiten der Gegenwart und dem Mut sich von den Schemata der zurückliegenden Inszenierungen frei zu machen, ohne dem Originalstoff seinen Charme zu nehmen, gebührt Wyatt ein großer Verdienst bei „Planet der Affen: Prevolution:“. Rupert Wyatts Film und die Geschichte der Autoren Rick Jaffa und Amanda Silver berühren den Zuschauer emotional. Das Einfühlungsvermögen des Affen Caesar gegenüber dem Alzheimerkranken Vater des Hauptprotagonisten Will Rodman steht stellvertretend für die ruhigen Momente des Films, durch die der Film seine erzählerische Wirkung entfalten kann und es den Charakteren ermöglicht, Tiefe zu bekommen. Regisseur und Drehbuchautoren gelingt damit ein Perspektivenwechsel, der uns auf einfühlsame, spannende und unterhaltsame Weise die Welt der Menschen und den Planet der Affen neu erzählt. Die BluRay bietet filmischen Hochgenuss mit einem einzigartigen Bild, Ton und Bonusmaterialien. Ein Sequel dieses Filmes darf erwartet werden. Wenn es gelingt, die Qualität zu halten und dem klassischen Sci-Fi-Stoff wiederum neue Facetten abzugewinnen, dann bereichert ein weiterer Film die Filmlandschaft sicherlich auf ein Neues. Gesamtwertung: 10 von 10 Caesars 31 Richard Dean Anderson von Thorsten Weiß Dieser Bericht handelt vom charismatischen US-amerikanischen Schauspieler, seinem Leben, seinen Erfolgen und seinen beiden Besuchen bei uns in Deutschland auf den FedCons 2011 und 2012. Allgemein: Richard Dean Anderson erblickte vor 62 Jahren am 23. Januar 1950 in Minneapolis (Minnesota) das Licht der Welt und wuchs in Roseville auf. Dort besuchte er auch die gleichnamige High School. Er ist der älteste von vier Söhnen des Lehrers Stuart Jay Anderson und der Künstlerin Jocelyn Rhae Carter. In seinen Adern fließt irisches, schwedisches und norwegisches Blut, außerdem ist er zu einem Teil Mohikaner. Nachdem sein Traum eines Profi-Eishockey-Spielers zerplatzte als er sich mit 16 nacheinander beide Arme brach, wandte sich Anderson dem Schauspielen zu. Er studierte das Fach an der St. Cloud State University und an der Ohio University, verließ aber die Uni kurz vor seinem Abschluss. Erste Erfahrungen als Schauspieler sammelte er auf der Theaterbühne, als Clown und Jongleur. Er hat nie geheiratet. Obwohl er sein Privatleben nach Möglichkeit „privat“ gehalten hat, wurden ihm im Laufe der Jahre Romanzen mit Teri Hatcher, Sela Ward, Lara Flynn Boyle und Eislaufstar Katarina Witt zugeordnet. Im Jahre 1996 lernte der Schauspieler Apryl Prose kennen, mit der er eine gemeinsame Tochter (*1998) namens Quinn Annarose Anderson hat. Im Jahre 2002 trennte sich das Paar. Karriere und Leben: Mit einem Kaugummi und einer Büroklammer hätte er die Weltherrschaft an sich reißen können, doch der Held unser Kindheit Richard Dean Anderson alias MacGyver war einer der Guten. Mit seinem Schweizer Taschenmesser, etwas Isolierband und einem Päckchen Kaugummi konnte sich „MacGyver“ aus jeder misslichen Lage befreien. Sieben Jahre lang begeisterte Richard Dean Anderson als pazifistischer Held die Zuschauer und bis heute ist sein Charakter als Kultfigur in den Herzen der Serienjunkies verankert. Anschließend schlüpfte er in die Uniform von Colonel Jack O'Neill und porträtierte diesen insgesamt acht Jahre lang in der nicht minder beliebten SciFi-Serie „Stargate SG-1“. Zuletzt reiste er in dem kurzlebigen Nachfolger „SGU Stargate Universe“ (2009-10) durch die Galaxis. Im vergangenen Jahr war Anderson in einer wiederkehrenden Rolle als der geheimnisvolle David Smith in vier Episoden der USA Network-Serie „Fairly 32 Legal“ mit von der Partie. Ebenso erschien er in einer Episode der Sitcom „Raising Hope“. Sein Bildschirm-Debüt gab Richard Dean Anderson als Dr. Jeff Weber in der Seifenoper „General Hospital“ (1976-81) mit der er erste Aufmerksamkeit erregte. Nach fünf Jahren hängte er dann seinen Arztkittel an den Nagel und erschien zunächst in Gastrollen der Serien „The Facts of Life“ (1981), „Today's F.B.I.“ (1981) und „The Love Boat“ (1982). Daraufhin folgte eine der Hauptrollen in der kurzlebigen Serie „Seven Brides for Seven Brothers“ (1982-83). Auch seine nächste Rolle als Navy-Offizier in „Emerald Point N.A.S.“ (1983-84) überdauerte nur eine Staffel. Doch das sollten seine letzten Flops sein. Denn anschließend ergatterte Richard Dean Anderson die Rolle, die sein Leben veränderte und mit der er bis heute untrennbar verbunden ist: „MacGyver“ (1985-1992). Doch nach sieben Jahren und zwei Spielfilmen „MacGyver Jagd nach dem Schatz von Atlantis“ (1994) und „MacGyver - Endstation Hölle“ (1994) war Schluss mit dem bodenständigen Helden, der rund um die Welt bekannt ist. Seine erste Kinorolle übernahm Anderson neben Valerie Bertinelli in dem Drama „Ordinary Heroes“ (1986), worauf im gleichen Jahr eine Nebenrolle in der Komödie „Odd Jobs“ folgte. Das war es dann auch mit der Leinwandkarriere. Danach erschien der Schauspieler ausschließlich auf dem Fernsehbildschirm, wie in den Hauptrollen des Dramas „Schrei, wenn du kannst“ (1992), an der Seite von Marg Helgenberger in dem Thriller „Mit den Augen eines Mörders“ (1992), in dem Actionfilm „Von Eifersucht besessen“ (1994) und in dem Familiendrama „Lucky im Glück“ (1995). Drei Jahre nach dem Ende von „MacGyver“ war Richard Dean Anderson bereit eine weitere Serienrolle zu übernehmen und erschien neben John de Lancie in der Western-Serie „Legend“ (1995), in der er den Groschenromanautoren Ernest Pratt porträtierte. Trotz guter Kritiken blieben die Zuschauer aus und die Comedy segnete das Zeitliche. Anderson fungierte hier auch als Executive Producer. 33 In dem hochgelobten Actionthriller „Pandora's Clock - Killerviren an Bord der 747“ (1996) war Anderson wieder als Held zu sehen und bescherte CBS Traumquoten mit dem Film. Es folgte das Drama „Die Retter - Feuerhölle in Manhattan“ (1997). Anschließend übernahm der Schauspieler eine weitere Rolle, die bezeichnend für seine Karriere war: die des Colonels Jack O'Neill in „Stargate SG-1“ (1997-2007), in der er acht Jahre lang als Hauptdarsteller zu sehen waren. Der damalige Präsident der Metro-Goldwyn-Mayer-Produktion hat ihn persönlich angerufen und ihm ein Angebot für die Rolle unterbreitet. Anderson fungierte auch hier als Produzent der Serie. Später erschien er mit Gastauftritten ebenfalls im Spin-off „Stargate Atlantis“ (2004-06), sowie in den beiden Spielfilmen „Stargate: Continuum“ (2008) und „Stargate SG-1: Children of the Gods - Final Cut“ (2209), sowie in sechs Episoden des kurzlebigen Spin-offs „Stargate Universe“ (2009). Der große Fan der Comic-Serie „The Simpsons“ freute sich sehr als er 2006 in der Episode „Kiss Kiss, Bang Bangalore“ verewigt wurde. Als MacGyver erschien Richard Dean Anderson zuletzt in „Saturday Night Live“ (2009), sowie in der MasterCard-Werbung für den Superbowl 2006. Zusammen mit Michael Greenburg gründete er das Unternehmen Gekko Film Corporation, die als Produktionsfirma von „Stargate SG-1“ von 1997-2007 (bis auf 2006) alle Episoden produziert hat. In seiner Freizeit engagiert sich der Schauspieler in verschiedenen wohltätigen Organisationen, unter anderem Waterkeeper Alliance, Challengers Boys and Girls Club oder die Make-a-Wish-Foundation, außerdem ist er ein großer Unterstützer der Special Olympics. Filmografie: • 1976–1981: „General Hospital“ (Fernsehserie) • 1982: „Seven Brides for Seven Brothers“ (Fernsehserie) • 1983: „Emerald Point N.A.S.“ (Fernsehserie) • 1984: „Heiße Geschäfte“ (Odd Jobs) • 1985: „Verlorene Helden“ (Ordinary Heroes) • 1985–1992: „MacGyver“ (Fernsehserie) • 1992: „Schrei wenn du kannst“ (In the Eyes of a Stranger) • 1992: „Mit den Augen des Mörders“ (Through the Eyes of a Killer) • 1994: „MacGyver: Endstation Hölle“ (Trail to Doomsday) • 1994: „MacGyver: Jagd nach dem Schatz von Atlantis“ (Lost Treasure of Atlantis) • 1994: „Von Eifersucht besessen“ (Beyond Betrayal) • 1995: „Legend“ (Fernsehserie), nach 12 Folgen eingestellt • 1995: „Lucky im Glück“ (Past the Bleachers) • 1996: „Pandora's Clock – Killerviren an Bord der 747“ (Pandora's Clock) • 1996: „Die Retter – Feuerhölle in Manhattan“ (Firehouse) • 1997–2007: „Stargate SG-1“ (Fernsehserie) • 2004, 2006–2007: „Stargate Atlantis“ (Gastauftritte) • 2008: „Stargate: Continuum“ • 2009–2010: „Stargate Universe“ (Gastauftritte ) 34 Auszeichnungen: • 1998: Saturn Award – Bester Darsteller einer Fernsehserie (Stargate SG-1) • 2004: Brigadier General ehrenhalber Synchronisation: Richard Dean Anderson wurde im Laufe seiner Karriere von verschiedenen Synchronsprechern synchronisiert. Der bekannteste Sprecher ist Michael Christian, der ihn von 1971 bis 2006 mit drei Ausnahmen synchronisierte: 1986 wurde Anderson im Film Verlorene Helden von Helmut Gauß, 1992 in Mit den Augen eines Mörders von Joachim Pukaß und 2006 in der Simpsons-Folge Kiss, Kiss Bang Bangalore von Matthias Klie gesprochen. Seit Michael Christians Tod 2006 leiht Erich Räuker dem Schauspieler seine Stimme (Stand: Dezember 2008). Fedcon 2011 und 2012 Auf der Fedcon 2011 war Richard nicht in allzu guter Verfassung. Er musste Medikamente nehmen, da er gesundheitlich doch sehr stark angeschlagen war. Aber er ließ es sich nicht nehmen, Interviews zu geben oder auf der Bühne das ein oder andere Scherzchen zu machen. Zu dieser Zeit hatte er auch noch einen persönlichen Bodyguard, denn es war für ihn alles neu in Germany ☺ . Die Bildzeitung titelte samstags mit dem Spruch „Speckgyver in Düsseldorf“. Jedoch so schlimm, wie sich der Titel anhört, war der Bericht ja dann doch nicht. Er war im Gegenteil inhaltlich gut geschrieben, die Überschrift war schlicht und ergreifend ein Aufhänger. Mit Richard kam auch Sea Shepard zur Fedcon, da er diese schon längere Zeit unterstützt. 2012 kam Richard schon mehrere Tage vor der Con nach Deutschland und besichtigte unter anderem eine Burg. Man konnte ihm ansehen, dass es ihm auch von seiner Gesundheit her wesentlich besser geht. In diesem Jahr war er auch ohne Bodyguard unterwegs, da er wusste was ihn erwartet. Alles in allem waren es gelungene Besuche eines großartigen Mannes auf der Fedcon. 35 SciFi, Fantasy, Horror und Ich von Andreas Greb Angefangen hat alles als mein Bruder die Oberstufe des Gymnasiums besuchte. Ich war vermutlich drei oder vier Jahre alt. Es ist überliefert, dass wir, wenn er aus der Schule kam, erst einmal Captain Future zusammen gesehen haben. Als „Die Rückehr der Jedi-Ritter“ in die Kinos kam, vermutlich besuchte ich die erste oder zweite Klasse, übertrug sich seine Begeisterung auf mich. Ich hatte schon vor 30 Jahren Lego StarWars! Nur waren die AtAts beim Waschen etwas eingegangen. Dafür sehr farbenfroh … und bereits ohne dass die Rebellen ihre T47 Schneegleiter zum Einsatz brachten, sehr wacklig auf den Beinen. Stormtrooper waren einfach. Ich hatte viel Weltraum-Lego …und am Anfang waren Astronauten Weiß, dann kamen die Roten, die waren - mit einem Speer von den Rittern - hervorragend als Imperial Guards geeignet. Auch in meines Bruders Zack Comic-Heften interessierte ich mich für die Science Fiction Serien z.B. Valerian und Veronique und Luc Orient. Auch der Kanadische Kampfpilot Dan Cooper flog gerne mal mit einer Apollo Mission auf den Mond. Recht früh durfte ich dann auch die ersten Folgen Raumschiff Enterprise, damals noch ARD, wenn ich mich nicht täusche, sehen. Der Bayrische, den wir damals, mit Hilfe einer aufwendigen terrestrischen Antennenanlage einigermaßen empfingen, zeigte jeden Abend Flash Gorden und Buck Rogers, die alten Schwarz-Weißen. Und dann zeigte das ZDF die Kampfstern Galactica Spielfilme leider mitten in der Nacht. Wir hatten schon einen Videorekorder präsent. Ich müsste also zwischen zehn und zwölf gewesen sein. Zum Glück hatte das Aktuelle Sport Studio über eine Stunde Verspätung ... ich wäre damals viel zu jung für Alien gewesen! Das Schlüpfen des Chestbuster habe ich noch mitgenommen … kurz nachdem die Katze den Bewegungssensor ausgelöst hat, war die Show für mich vorbei gewesen. Auf der ARD wird nicht so oft überzogen. So hatte ich Poltergeist komplett mitnehmen können. Dieser Film und ein Horror Comic Magazin, in dem unter anderem „Nightmare on Elm Street“ vorkam, interessierten mich für Horror mit fantastischem Touch. Klassische Fantasy habe ich zunächst über Comics, mein Lieblings-SuperheldenVerlag, Marvel, hat auch Conan und Red Sonja im Programm, und Action Figuren (Masters oft he Universe) abgedeckt. Später wurde ich großer Fan der Elfquest Comics. Wie bin ich an das Trekdinner Mittelhessen geraten? Ein regelmäßiger Besucher kam auf die Idee mir zu sagen, das wäre das Richtige für mich. Nur nette Leute … Gespräche über alles, gerne auch ScienceFiction und Fantasy … aber auch über das allgemeine Zeitgeschehen. Und jetzt treibe ich mich auch auf den einschlägigen Conventions herum. 36 THE DARK KNIGHT RISES von Rainer Kuhn Die Trilogie ist komplett. Christopher Nolan hat seiner Vision des Batman auch seinen eigenen Abschluss gegeben. Und sich dafür noch einmal mächtig ins Zeug gelegt. Mit dem letzten Teil macht er aber auch unmissverständlich klar, das er innerhalb dieser drei Teile die komplette Geschichte unterbringen will, soll heißen, ihr auch ein Ende geben will. Denn noch bevor auch nur eine Ankündigung des Drehbeginns für diesen letzten Teil vorlag, gab es schon Mutmaßungen über Batmans nächsten Gegenspieler. Die Gerüchteküche war dabei nicht sonderlich breit gefächert und gipfelte nur noch in der Frage wer den Pinguin denn spielen würde. Als Antwort las man dann schon mal den Namen Leonardo DiCaprio. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere noch daran, dass ich von Anfang an nur einen Namen im Sinn hatte, wenn es darum gehen würde im abschließenden Teil Batman ultimativ herauszufordern. Nolan hatte von Anfang an eine enorme psychologische Komponente in seine Batman Story eingebracht. Dass nämlich alle Milliarden an Geld nichts nützen, wenn ein Kind den grausamen Mord und damit jeglichen Halt, den es im Leben durch seine Eltern hat, verliert und sich als Erwachsener noch immer auch die Schuld an deren Tod gibt und überhaupt keine Richtung für sein eigenes Leben sieht. Als er schließlich, zum Kämpfer ausgebildet, seinen Weg gegen das Verbrechen in seiner Heimatstadt angeht, erlegt er sich selbst Grenzen auf, die noch straffer als jene der Polizei sind. Weshalb er gleichzeitig von Anfang an dort nach einem Unterstützer sucht. Was nicht leicht ist, wenn neben der Politik auch die Polizei fast komplett korrumpiert wurde. So muss der Mensch Bruce Wayne von Anfang an schon mental schier Übermenschliches leisten, um den Weg vom traumatisierten Kind über einen richtungs- und verantwortungslosen jungen Mann, hin zum einsamen Kämpfer für das Gute zu gehen. Was für ein Glück, dass er dann doch nicht so einsam ist. Denn ausgerechnet der Butler der Familie Wayne, Alfred Pennyworth, führt von Anfang an einen in Teilen schon fast verzweifelten eigenen Kampf darum, dem Kind, dem jungen Mann, dem Kämpfer Freund, Vertrauter, Helfer, Ersatzvaterund auch Familie zu sein. Das, was von der Familie Wayne noch übrig geblieben ist, soll im Kampf gegen das Verbrechen nicht auch noch verloren gehen. Neben seiner Unterstützung für den dunklen Ritter bemüht er sich auch stets dem Menschen unter der Maske ein moralischer Fixpunkt zu sein, jemand, an dem sich Bruce Wayne aufrichten kann, der ihm geistigen Schutz und Halt gibt. „Batman Begins“ und noch mehr „The Dark Knight“ zeigten all diese komplexen Themen und die geschichtlichen Abläufe einerseits für sich, andererseits dann auch verstärkt durch die jeweiligen Gegenspieler, welche weniger durch beeindruckende körperliche Fähigkeiten, sondern mehr auf psychologischer Ebene den dunklen Helden von Gotham City herausfordern. Exzessiv dargestellt durch den Joker, dessen Motto „Es gibt nur eine Regel: Nämlich, dass es keine Regeln gibt!“ Batman vor eine schier irrsinnige, scheinbar unlösbare Herausforderung stellt. 37 Christopher Nolan stellt eine einigermaßen lose Verbindung zwischen den ersten beiden Teilen her, einerseits sind die Weiterentwicklungen im zweiten Film nicht zu übersehen, dennoch schafft es der Zweite auch für sich alleine zu stehen. Mit „The Dark Knight Rises“ schließt der britische Regisseur zusammen mit seinem Autorenstab um Bruder Jonathan und Davis S. Goyer den Kreis und verbindet alles miteinander was noch bis dato lose genannt werden konnte ... und präsentiert nun für Batman den ultimativen Gegner. Mit der Zehnteiligen Comic Reihe „Knightfall“ wurde vor Jahren ein Gegner geschaffen, der vollbringen würde, was keinem der klassischen Widersacher gelungen war: Batman zu besiegen! Der Name dieses Mannes war Bane. Riesengroß, mit enormer körperlicher Kraft und Widerstandsfähigkeit ausgezeichnet, dabei hochintelligent, stellt er das Gegenstück zum Joker dar. Exakte Planung, vorausschauende Vorgehensweise. Er hetzt Batman mit seinen Leuten von einem Tatort zum nächsten, der dunkle Ritter erhält keine Pause, macht weiter, bis er Fehler macht ... und Bane ihn bei seiner letzten Rückkehr in die Bat-Höhle persönlich empfängt. Das Waterloo für den dunklen Ritter. Er hat nicht den Hauch einer Chance. Zum Krüppel geprügelt, fordert es alles an verbliebener Energie - auch der Batmann Umgebenden -, um ihn zurückkehren zu lassen. Welche, wenn nicht diese Story und dieser Gegner waren perfekt geeignet als Ausgangspunkt für ein großartiges Ende der Filme von Christopher Nolan. Wo „Knightfall“ einen epischen, gleichwohl typisch comic-haften Storyablauf präsentierte, sollte Nolan’s Abschluss, was die Story wie auch Bane betrifft, deutlich realistischere Züge tragen. Und dafür kam nun alles aus den ersten beiden Filmen zusammen, was an Details für den Hauptcharakter Bruce Wayne bedeutsam war und ist. Neben dem Tod seiner Eltern, auch der seiner großen Liebe Rachel, dass er als Batman ein Verbrechen auf sich nahm, um einen gescheiterten Helden zu schützen, dass er seitdem … seit 8 Jahren nicht mehr als Batman aufgetreten ist, dass er aber auch seit seinen Einsätzen als Superheld körperlich angeschlagen ist. Und, dass ihm klar wird, ab dem Moment als Bane auftaucht, dass, wenn er wieder als Batman in Erscheinung tritt, die geballte Polizeimacht Gotham Citys ihn jagen wird. Details einer dramatisch und sehr real zu nennenden Dynamik, die zu diesem Film als Abschluss besser passt. Im Grunde wurde aus dem Comic nur Batmans verheerende Niederlage gegen Bane und seine Rückkehr übernommen. Auch, dass Batman, wenn er nach seiner Rückkehr nach Gotham City versucht Bane doch noch zu stoppen und es endgültig nicht mehr ohne Hilfe schafft, einen Partner bekommt , der nicht brav an seiner Seite steht, sondern auch seine höchst eigene Sichtweise auf das Leben und die Abläufe in die Geschichte mit einbringt, passt zu Nolan’s Bemühen jeden Charakter als absolut einzigartig erscheinen zu lassen. Catwoman wird zu einem ganz eigenen Joker in dieser Geschichte. Ein weiterer hochinteressanter Charakter ist der Polizist John Blake und seine Entwicklung wie auch Hintergrund in diesem Film. Eine sich langsam aus der scheinbaren Bedeutungslosigkeit eines Randcharakters herausschälende Figur, die sich am Ende in den letzten Szenen des Filmes mit den Worten von Bruce Wayne im Hinterkopf „Jeder kann Batman sein“ auf eine neue Reise in seinem Leben begibt. 38 Realismus. Keine Comicverfilmung. Dies sind die zwei wichtigen Maßgaben von Christopher Nolan gewesen als er die Batman Verfilmungen übernahm. Gerade, wie Nolan gerne erklärte, weil Batman ein Superheld ohne jegliche Superkräfte ist, habe ihn das Thema angesprochen. Und dies zieht der Regisseur und Autor auch all drei Filme konsequent durch. Der Hauptakteur hat seine Kämpfe an mehreren Fronten zu tragen: Gegen seine eigenen inneren Dämonen, gegen das Verbrechen, gejagt von der Polizei. Und die wenigen, die ihn unterstützen, geraten in diesem abschließenden Teil ebenfalls an ihre Grenzen. Butler Alfred, der ihn beschützen will und dabei Grenzen überschreitet. Comissioner Gordon, der gemeinsam mit Batman eine Lüge aufrechterhält, um das Andenken Harvey Dents zu schützen. Und sogar der Verwalter seiner Firma Wayne Enterprises, Lucius Fox, der nicht verhindern kann, dass es mit der Firma und den Milliarden von Wayne zu Ende geht, dessen für Batman bereitstehendes Ausrüstungsmaterial Bane in die Hände fällt und er der Auslöser für eine atomare Katastrophe zu werden scheint. Und nebenbei wird eine ganze Stadt und ihre Bewohner zu Mitakteuren in einer nie gekannten Dimension. Bane greift die Schaltzentralen der Macht an: Die Börse, Wayne Enterprises, die Polizei … Gefängnisse werden gestürmt, der Mob übernimmt die Gewalt, Verbindungen nach außen werden gekappt. Standgerichte für die politisch wie auch polizeilich Mächtigen werden eingeführt. Die Zivilisation wird aus den Angeln gehoben. Und doch ist dies fast ja nur Theater, denn der Countdown zu Vernichtung der ganzen Stadt läuft. Mit einem satten 250 Millionen $ Budget ausgestattet konnte Nolan seine aufwendige, epische Vision vom Abschluss seiner Batman Trilogie umsetzen. Gäbe es etwas an diesem fast drei Stunden langen Werk auszusetzen, würde man den Anfang nennen. Denn der Beginn ist, abgesehen von Bane’s spektakulärer Befreiung aus einem Gefangenenflugzeug sehr ruhig und gemächlich. Nolan zeigt viele Schauplätze und Personen, etablierte, aber auch die Neueinzuführenden. Das wirkt ein wenig zusammenhanglos, soll aber im Verlauf der Geschichte alles seinen Platz erhalten und zur Geltung kommen. So ist dies eben auch alles gewollt. Nolan zieht langsam immer mehr und mehr die Spannungsschraube an, ein sich stetig steigerndes Szenario, das in einem fulminanten, kraftvollen Schluss mündet. Die etablierten Akteure Christian Bale, Michael Caine, Morgan Freeman und Gary Oldman, wie auch die Neulinge Tom Hardy, Anne Hathaway, Marion Cotillard und Joseph Gordon–Levitt spielen wie aus einem Guss ihre Rollen. In seiner Inszenierung geht der Regisseur einen Weg, der zeigt, wie sich auch heute noch eine Gesellschaft kaum in der Lage sieht der nackten Gewalt entgegenzutreten. In einer zunehmend anonymer werdenden Welt ist man sich noch viel leichter selbst der Nächste. Und es gibt nun mal nichts anders als den gemeinsamen Weg, um da wieder herauszukommen. Insofern fordert auch dieses Werk etwas zum Nachdenken auf. „The Dark Knight“ bleibt wohl das unangefochtene Meisterwerk, aber mit „The Dark Knight Rises“ gelingt Regisseur Christopher Nolan ein grandioser, meisterhafter Abschluss seiner Batman Saga. Das Publikum in den Staaten machte dies mit einem am Ende zu erwartenden ca. 450 Millionen $ Einspiel deutlich. 39 Siggi Siggi Schwarz – A tribute to Gary Moore (CD(CD-Kritik) von Frank Baring Der 6. Februar 2011 war für mich ein sehr trauriger Tag. Gary Moore verstarb überraschend in seinem spanischen Urlaubsort an einem Herzinfarkt. Kurz danach wollte er nach 22 Jahren Rockabstinenz wieder ein Celtic Rock Album aufnehmen und hatte 2010 bereits eine Summer of Rock Tournee durch Europa absolviert, die aufgrund des Erfolgs bis nach Russland und in die Ukraine verlängert wurde. Hierzu tat er sich wieder mit seinem Ex-Keyboarder Neil Carter, der seit 1989 als Lehrer am Brighton College tätig war und sich ganz vom Rockbusiness verabschiedet hatte, zusammen. Während Gary Moore in den darauffolgenden Jahren im Wesentlichen den Blues erkundete und mit anderen Musikstilen experimentierte, schien für mich ein Traum wahr zu werden und Gary Moore wieder die Songs aufzugreifen, die für mich auch heute noch so etwas wie den Soundtrack meines Lebens darstellen. Das 1987er Album Wild Frontier mit der Single „Over the hills and far away“ wird Zeit meines Lebens immer die Beste Musik sein, die ich je gehört habe. Sie traf ein Lebensgefühl und berührte mich zutiefst. Gary Moores Musik wird mich immer begleiten und erfreuen. Tribute-Alben sind seit den 2000er Jahren eine gängige Begleiterscheinung der unterschiedlichen Rock-Genres. Wer glaubt, dass es hier vordergründig um Ehrerbietung und das Zollen von musikalischem Respekt geht, der vernachlässigt das Geschäft, welches dahintersteckt, sich über den großen Namen im Gespräch zu halten. Viele dieser Alben werben mit großen und kleinen Namen im RockBusiness. Selten stehen diese Alben aber für gelungene Versuche sich dem großen Vorbild anzunähern. Nach Gary Moores unerwartetem und viel zu frühem Tod, widmet sich der süddeutsche Gitarrist Siggi Schwarz, der in der Vergangenheit u.a. mit Peter Maffay, Michael Schenker und Chris Thompson zusammenarbeitete, nun der musikalischen Vita von Gary Moore auf insgesamt 14 Liedern mit gut 72 Minuten Spielzeit. Mein Blick bei Tribute-Alben fällt zuerst auf die Songauswahl und dann die Musiker, die an einem Projekt mitgearbeitet haben. Neil Murray (Bass, Ex-Gary Moore), Steve Lukather (Gitarre, Toto), Geoff Whitehorn und Bodo Schopf konnte Schwarz für das Album gewinnen. Dass große Namen keine Gewähr für ein gelungenes Tribute-Album bieten, zeigen die vielen mäßigen bis schlechten Produktionen, die den Markt seit Jahren prägen. Die Songauswahl bietet auf den ersten Blick wenige Überraschungen. Mit „Out in the fields“, „Over the hills …“, „Empty rooms“, „Still got the blues“, „Since I met you babay“, „Walking by myself“ und „Parisienne walkways“ finden sich die erfolgreichen Klassiker aus den 1980er und früher 1990er Jahren auf dem Album. Dies ist sicherlich nicht unerwartet und dennoch gelingt Schwarz die eine oder andere Überraschung. „I can´t wait until tomorrow“ und „Crying in the shadows“ hätte ich wahrscheinlich nicht ausgewählt bzw. erwartet, aber sie kommen Schwarz’ songdienliches und gefühlvolles Spiel durchaus entgegen. Genauso verhält es sich bei der Instrumentalversion von 40 „Johnny Boy“. Vielleicht mag Schwarz bei den Bluesnummern etwas ausdrucksvoller sein, doch geht Siggi Schwarz hier insgesamt den richtigen Weg. Er lehnt sich in Ton und gefühlvollem Spiel an Gary Moore an, ohne ihn zu kopieren. Man spürt eine Nähe, die aber respektvoll und mit Hingabe daherkommt. Tom Croél, der den Songs seine Stimme leiht, macht dies sehr gut. Auch wenn ich die Einschätzung von Siggi Schwarz Website nicht ganz teile, dass er Gary Moore stimmlich stark ähneln würde, so gelingt ihm dennoch teilweise ein ausgezeichneter stimmlicher Ausdruck des ausgewählten Songmaterials. Croél schafft es stimmlich sehr gut, den Querschnitt aus den Rock- und Blues-Alben wiederzugeben. Er trifft die Stimmung der Songs überwiegend gut. Hierbei vermag er mal mehr dem Original zu entsprechen bzw. mal stärker eigene Akzente zu setzen. Bei der getroffenen Songauswahl Highlights auszuwählen, fällt mir nicht ganz leicht: „Don´t believe a word“, der altehrwürdige Klassiker von Thin Lizzy, dokumentiert vielleicht am Besten, dass Siggi Schwarz hier ein Tribute-Album vorgelegt hat, welches sich dem musikalischen Erbe von Gary Moore überzeugend annähert. Die Anfang 2012 durchgeführte Tour brachte dieses Konzept nicht minder glaubwürdig auf die Bühnen. Fazit: Siggi Schwarz’ musikalische Erinnerung an Gary Moore ist respektvoll und mit Liebe im Detail aufgenommen. Schwarz’ Annäherung an die Originalsongs verläuft dabei weniger frei und gerade das macht das Würdevolle an diesem Tributalbum aus. Gary Moore legte vor allem Wert auf den Ton und dies macht Schwarz’ erfolgreiche Arbeit auf dem vorliegenden Album ebenso erfolgreich. Wer sich für die Originalfassungen von Gary Moores musikalischer Vita interessiert, dem lege ich die DVD-Mitschnitte der „Wild Frontier“ Tour und die diversen Montreux-Konzertaufnahmen ans Herz. Vielen Dank Siggi Schwarz für diese respektvolle Aufführung von Garys Songs und die gefühlvolle Annäherung an die Musik einer Legende. P.S.: Alle Fans von Gary Moores Celtic Rock Phase sollten in die BluRay bzw. CD des Montreux Auftritts von 2010 reinhören, denn dort spielt er drei neue Songs, die auf das kommende Celtic Rock Album hätten kommen können. 41 AUF UMWEGEN ZUM TREKDINNER von Rainer Kuhn Ein Hobby, welches einen seit Kindertagen mit stetig wachsender Leidenschaft beschäftigt, ist im Normalfall entweder Musik irgendeiner Richtung oder der heilige Gral, der sich Fußball nennt. Ist es aber keines von beiden Richtungen, wird’s schon interessant, weil dann zunehmend individueller. Film und Fernsehen ... geht ja noch. Aber was bitte schön soll da ein Hobby sein? Science Fiction? Ach so, die Enterprise? Haben wir doch alle in den Siebzigern geguckt. Aber ... Hobby??? Was macht man denn da? Alleine in der Bude hocken und dauernd denselben Kram gucken ? So einem fehlt doch bestimmt irgendwann die frische Luft (von der geistigen Verfassung auf lange Sicht mal abgesehen!!!). Und kann irgendwann net meer zwische der Realität und der Sternenguckerei unterscheide. Ein Fall für Freuds Erben! Ein wenig überzogen, aber andererseits bekam ich in den vielen Jahren so manches Mal den Eindruck, dass die Gedanken anderer über mich nicht weit entfernt davon waren. Und man selbst für sich entdeckte, dass der Freundeskreis sich anscheinend durch dieses Hobby nicht gerade vergrößerte. Und just, als dieser Punkt zahlenmäßig gegen Null tendierte, lernte ich an meinem Arbeitsplatz Björn und Tina kennen, die meine Leidenschaft nicht nur teilten, sondern mir deutlich machten ... da sind noch viel mehr. Ein richtiger Verein. Ich sollte mich doch mal blicken lassen. Dauerte einen Augenblick bis ich meine Scheu überwand und mich an einem Samstag im Spätsommer 1998 erstmals auf den Weg zum Gießener Trekdinner machte. Vor dem Lokal kam ich beim Eintreffen mit einigen dort schon Wartenden ein bisschen in Kontakt, aber alles noch etwas verhalten. Als es dann im Lokal losging, war ich von der Anzahl der Leute recht beeindruckt ... aber auch irgendwie eingeschüchtert. Und es sollte nicht besser werden. Ich fühlte mich zunehmend fehl am Platz. Alles um mich herum redete über neueste Computersysteme und PC-Spiele. Womit ich überhaupt nichts anfangen konnte. Ich besaß keinen Computer und verstand nicht ansatzweise, worüber die alle redeten. Ich hatte einige kurze Gespräche, aber mehr nicht. Nach 11/2 Stunden hielt ich es nicht mehr aus, ich ging. Mannometer, ich war so enttäuscht. Da war ich endlich mal in einer Truppe gelandet, die doch alle dasselbe Hobby hatten wie ich und dann das! Rund drei Monate später wurde ich das Thema aber einfach noch immer nicht los, da ich bei verschiedenen Gelegenheiten wieder auf Björn und Tina traf, die mich schon beim ersten Mal hingelotst hatten. Mittlerweile hatte ich - ebenfalls an meinem Arbeitsplatz - „Klingolaus“ Thorsten kennen gelernt, der zur selben Truppe 42 gehörte. Ich sollte doch wieder mal kommen. Ich biss innerlich die Zähne zusammen und zwang mich regelrecht wieder hin. Es gab diesmal ein Welcome-Table für die Neuen und ich war an dem Abend nicht der Einzige und unterhielt mich mit den anderen Neuen ganz prima. Aber wir hockten abseits von der Haupttruppe. Dennoch war dieser Abend schon ein bisschen besser. Jetzt gab ich dem Ganzen eine Chance. Ich ging zu den weiteren Treffen, mischte mich unter die Leute, sprach sie an und kam immer wieder mit dem Einen oder Anderen ins Gespräch. Rund ein halbes Jahr sollte es noch dauern, immer wieder ein „Hinzwingen“, bevor ich mich wirklich wohl und aufgenommen fühlte. Und es sollte dann nicht lange dauern bis sich auch Freundschaften entwickelten. Vielleicht das Allerwichtigste, denn diese Freundschaften und all das, was wir seither zusammen erlebt haben, bedeuten und vor allem geben mir so viel ... ich sage einfach mal an dieser Stelle auch Danke an Euch alle. 43 Fantasy Filmfest 2012 von Jeannette Brandl In diesem Jahr fand zum 26. Mal das Fantasy Filmfest in 7 Städten Deutschlands statt. Anfang September machte es für 8 Tage Station in Frankfurt und ich habe mir von den insgesamt 71 Filmen 40 angesehen. Hier ein kurzer Überblick samt meiner Bewertung dieser 40 Filme: Sightseers (UK): Der neue Freund von Tina lädt sie auf einen Trip mit seinem Wohnwagen ein. Chris ist allerdings ein psychopathischer Serienkiller und so pflastern Leichen den Weg des Liebespaares. Eine typisch britisch schwarze Komödie mit viel Blut, Biss und Tiefgang. 7 von 10 Punkten V/H/S (USA): Habt ihr Cloverfield gesehen und fandet die Wackelkamera unerträglich? Dann lasst die Finger von V/H/S, es sei denn ihr wollt euch unbedingt mal übergeben oder ganz wirr im Kopf werden. Mehrere kurze Filme in einem zusammengefasst, deren Plots ganz nett sind aber die Kameraführung eine einzige Katastrophe ist. Der schlechteste Film des Festivals. 1 von 10 Punkten The Wee Man (UK): Die wahre Geschichte des Arbeitersohns Paul Ferris der in den 60ern in Glasgow aus der Armut heraus will und zur rechten Hand des organisierten Verbrechens wird. 4 von 10 Punkten Brake (USA): Wohl inspiriert von Buried wacht CIA Agent Reins in einer Plastikbox im Kofferraum eines Wagens auf und soll verraten wo der Präsident versteckt wird. Ereignisse außerhalb des Wagens, die er über ein Funkgerät mitverfolgt, setzen ihn physischer und psychischer Folter aus während eine Uhr langsam heruntertickt. Der Film hat vielen gute Wendungen mit einem überraschenden Ende, doch leider am Schluss eine Wendung zuviel. 6 von 10 Punkten 44 The Awakening (UK): 1921 in einem Internat im englischen Nirgendwo spukt es und ein Schüler ist bereits ums Leben gekommen. Nun soll Buchautorin und selbsternannte „Anti-Ghostbusterin“ Cathcart dem Geist auf die Spur kommen. Sie findet nicht nur den Geist sondern auch ihre eigene wahre Lebensgeschichte heraus. 8 von 10 Punkten Thale (NOR): Der „No Shit Cleaning Service“ reinigt Tatorte von menschliche Überresten (lecker) und stößt im norwegischen Wald auf eine im Keller versteckte junge Frau die irgendwie nicht so ganz menschlich ist. Ist sie das Produkt von Experimenten oder ist es Evolution. Und, sie ist nicht allein. Ein CreatureFantasythriller mit Komik und Spannung. 8 von 10 Punkten A.C.A.B. - All cops are bastards (ITA): Die für Sondereinsätze ausgebildete Polizisten-truppe steht bei Fußballspielen und Demos immer an erster Front den Hooligans gegenüber. Das dabei dem privaten und dienstlichen Frust mit nicht ganz erlaubten Mitteln Luft gemacht wird und unter den Beamten ein verdrehter Sinn von Ehre herrscht, ist diesen dabei eigentlich egal. 5 von 10 Punkten A Gang Story (FRA/BEL): In Rückblicken wird die wahre Geschichte einer Gang erzählt, wie sie sich von kleinen Gaunereien bis zu Mord vom Roma-Lager über den Knast in die Luxusvilla hocharbeiten. 5 von 10 Punkten The Dinosaur Project (UK): Afrika hat auch ein Loch Ness Monster. Um diesem Mythos auf den Grund zu gehen reist ein Team von Spezialisten nach Afrika. Das Monster gibt es, aber auch noch andere urzeitliche Kreaturen und nicht alle sind von der liebenswürdigen Sorte. 7 von 10 Punkten Replicas (CAN): Im Landhaus in den Bergen versucht eine Familie eine kürzliche Tragödie zu verarbeiten als sie von etwas zu neugierigen Nachbarn besucht werden. Diese wollen einfach nicht wieder gehen und lassen das die Familie mit Gewalt spüren. 7 von 10 Punkten Cockneys vs. Zombies (UK): Es gibt sie zuhauf, die Zombiefilme. Aber einen bei denen die Zombies von Rentnern bekämpft werden, den gibt es erst jetzt. Ein Knaller an Gags, viele Zombies und das beste Wettrennen der Welt (Gehhilfenopa gegen Zombie). Was will man mehr? 9 von 10 Punkten Crawl (AUS): Der angeheuerte Kroate soll einen Mord begehen und will danach einfach nur wieder nach Hause. Doch irgendwas läuft ständig schief und so lassen noch mehr Menschen ungeplant, mit viel Blut und vom Kroaten emotionslos ihr Leben. 4 von 10 Punkten Resolution (USA): Michael will seinem alten High School Kumpel endlich von den Drogen wegkriegen und kettet ihn an der Hauswand fest. 10 Tage und die Sache sollte erledigt sein. Doch irgendetwas beobachtet jeden ihrer Schritte, spielt ihnen geheimnisvolle Informationen zu und kennt ihre nahe Zukunft die immer nur auf eines hinausläuft: ihren Tod. 7 von 10 Punkten 45 Game of Werewolves (SPA): Für eine Buchrecherche kehrt Tomàs zurück in sein Heimatdorf. Unwissend, dass auf diesem ein Fluch liegt, dessen Opferung seines Lebens diesen brechen soll. Doch er entkommt und ein noch schlimmerer Fluch ersetzt den ersten. Zusammen mit Freunden versucht er die Nacht zu überstehen und den Fluch zu brechen. Makaberer Humor, spritzige Dialoge und jede Menge Werwölfe, einfach ein genialer Film. 9 von 10 Punkten Stitches (IRL): Den Partyclown auf einem Kindergeburtstag zu geben ist kein Vergnügen. Das weiß auch Stitches und geht seinem Job mehr schlecht als recht nach. Bei seinem letzten Auftrag sind die Kids einfach nicht zu bändigen und Stitches lässt dabei sein Leben. Jahre später, auf der Teenager-Geburtstagsparty erwacht er wieder zum Leben und beendet seinen Job, mit abgetrennten Körperteilen, Körperinnereien und –flüssigkeiten. 4 von 10 Punkten Chained (USA): Nach einem Kinobesuch einer Mutter mit ihrem 9 jährigen Sohn werden beide von einem Taxifahrer entführt und die Mutter getötet. Der Junge bleibt in der Gewalt des Täters, angekettet in dessen Haus muss er die Hausarbeiten erledigen und immer wieder aufs Neue miterleben wie der Täter neue Opfer anbringt, diese vergewaltigt und tötet. Fast 10 Jahre später ist der Täter der Meinung, der Junge solle jetzt auch mit Leben anfangen, erster Sex und was so danach kommt. Hat der Junge gut aufgepasst was ihm sein Mentor beigebracht hat? 8 von 10 Punkten Compliance (USA): Man mag es kaum glauben, aber diese Geschichte ist in den USA mehrfach wirklich passiert. Im Schnellrestaurant Chicks herrscht Dauerandrang, da kann es sich die Filialleiterin nicht leisten auch nur einen Mitarbeiter zu entbehren. Doch dann ruft ein Polizeibeamter an und bezichtigt eine Angestellte des Diebstahls. Da er selbst keine Zeit hat vorbeizukommen, soll die Filialleiterin das Verhör und die Durchsuchung übers Telefon durchführen. Und das ist noch nicht die letzte „Anweisung“ des „Beamten“ über das Telefon. 7 von 10 Punkten Detention (USA): Kurz vorm Abschlussball wird eine beliebte Schülerin von der „Prom Queen“ ermordet. Im Laufe der Zeit werden mehr Schüler ermordet und die Suche nach dem Täter ist nicht von dieser Zeit. 3 von 10 Punkten The Day (USA): Die Zivilisation ist Vergangenheit, es gibt nur noch wenige Überlebende und diese sind auf der dauerhaften Suche nach Nahrung und Schutz. Fünf dieser Überlebenden schlagen in einem verlassenen Farmhaus ihr Nachtlager auf und stellen bald fest, dass dieses Haus eine Falle ist sie demnächst von nicht freundlichen Überlebenden besucht werden. Ein Kampf ums Überleben beginnt. 6 von 10 Punkten Violet & Daisy (USA): Die beiden jungen Frauen Violet & Daisy sind, man mag es kaum glauben, Auftragskiller und richtig gut in ihrem Job. Ihr neuer Auftrag ist aber irgendwie anders als sonst, denn warum sollte ihr nächstes Ziel sterben wollen? Das bringt die Mädels ein wenig durcheinander und sie sind auch nicht die Einzigen, die diesen Job erledigen sollen. 8 von 10 Punkten 46 Doomsday Book (KOR): Drei kurze Geschichte in einem Film, drei Mal Weltuntergang. Im ersten Film zeigt sich was Fleischverzehr für Folgen haben kann: untotmäßige. Im zweiten Film hält sich ein Roboter für erleuchtet ala Buddha, die Erfinder des Roboters haben aber etwas dagegen. Und im dritten Film sollte man sein Kind nicht mal eben ein Geschenk im Internet bestellen lassen, es könnte die Menschheit vernichten. Nachdenklich, kritisch und witzig, gut gemacht. 7 von 10 Punkten Beasts of the Southern Wild (USA): Dieser Film hat schon mehrere Festivalpreise abgeräumt und gilt als Oscarkandidat. Die 6 jährige Hushpuppy lebt mit ihrem Vater in einem baufälligen Haus auf einer Insel vor New Orleans. Sie berichtet von ihrem Leben auf ihre eigene Weise und lernt fürs Leben. Als ein Sturm kommt und die Insel überflutet, ihr Vater immer kränker wird, muss Hushpuppy die Dinge selbst in die Hand nehmen. Ein wirklich tolles modernes Märchen. 9 von 10 Punkten Portrait of a Zombie (IRL): Eine mysteriöse Krankheit befällt Menschen und verwandelt sie in Zombies. Patient 0 dieser Krankheit ist Billy, den die Eltern und Geschwister in seinem Zimmer angekettet haben und dort füttern. Als ein Filmteam einen Bericht drehen will, laufen die Dinge aus dem Ruder und der Zombiewahnsinn beginnt von neuem. 6 von 10 Punkten Noobz (USA): Viele Videospiele wurde in Kinofilme adaptiert, hier ein Film über die Spieler solcher Spiele. Sie alle treffen sich in L.A. zum großen GoW3 Turnier um einen Haufen Geld zu gewinnen. Die vier Hauptprotagonisten können das Geld gut gebrauchen und so machen sie sich auf den Weg. Dass dabei nicht jeder das ist, was er vorgibt zu sein, liegt in der Natur der Sache. Eine Komödie über Spielernaturen und als Gaststar Casper van Dien. 6 von 10 Punkten Blind Spot (CAN): Ein Seriemörder treibt auf den Landstrassen in Santiago sein Unwesen. Ausgerechnet dorthin will ein Touristenpaar, um ihre kaputte Beziehung retten. Dumm nur, dass sie von dem Mörder ungewollt ein Foto gemacht hat. 4 von 10 Punkten The Pact (USA): Annie kehrt in das Haus ihrer verstorbenen Mutter zurück und muss feststellen, dass ihre Schwester in diesem Haus verschwunden ist. Auf der Suche nach der Schwester kommt sie einem Geist, mehreren doppelten Böden und Familiengeheimnissen auf die Spur. 7 von 10 Punkten Grabbers (IRL): Wie besiegt man hausgroße, krakenartige Aliens, die sich von menschlichem Blut ernähren, aber allergisch auf Alkohol sind? Klar, man besäuft sich und zeigt den Viechern was Iren so alles im betrunkenen Zustand draufhaben. Und das ist Einiges. Selten so gelacht, ein toller Film. 9 von 10 Punkten Excision (USA): Eine Psychopatin als angehende Ärztin? Warum nicht? Die Schülerin Pauline ist fest davon überzeugt, das zu packen. Und übt schon mal an heimischen Vögeln im eigenen Zimmer oder an der kranken Schwester. Dass das kein gutes Ende nimmt, ist vorprogrammiert, da kann auch der Pfarrer nicht mehr helfen. 6 von 10 Punkten 47 Killer Joe (USA): Cop Joe, im Nebenberuf Auftragsmörder, soll die Mutter von Chris töten, denn deren Lebensversicherung wirft einiges an Geld ab und Chris hat ne Menge Schulden und mächtig Ärger am Hals. Nur wie ohne Geld den Vorschuss an den Killer zahlen. Und dann nistet sich dieser noch bei Chris´ Familie im Wohnwagen ein. So war das nicht geplant und noch einiges Andere geht schief. 4 von 10 Punkten God bless America (USA): Nach jahrelangem treuen Dienst in seiner Firma wird Frank gefeuert, seine Frau hat sich schon vor langem von ihm getrennt, die Tochter kann ihn nicht ausstehen, die Nachbarn machen nur Lärm und im Fernsehen laufen nur Shows von Möchtegern Promis und Castingshows. Das alles treibt Frank langsam in den Wahnsinn und so besorgt er sich ne Waffe und streckt sie alle nieder: die Beautyqueen, die radikalen Prediger, Falschparker und Casting-Stars, auf seinem Kreuzzug gegen die Dummheit. 5 von 10 Punkten Columbus Circle (USA): Im Luxusapartment-Hochhaus in New York stirbt die alte Frau Hilary. War es ein Unfall oder Mord? Und wer genau sind die beiden, die in ihr Apartment einziehen? Die agoraphobische Abigail von gegenüber stellt sich diese und andere Fragen und ahnt noch nicht was auf sie zukommt. 4 von 10 Punkten The Aggression Scale (USA): Gangsterboss Bellavance ist auf Kaution raus und will sich absetzen. Aber irgendwer hat sein Geld geklaut. Jetzt hetzt er seine Untergebenen auf die möglichen Diebe und die machen kurzen Prozess. Nur haben sie nicht mit dem soziopathischen Sohn einer der Diebsfamilien gerechnet. Der fängt jetzt erst so richtig an. 7 von 10 Punkten After (USA): Freddy und Ana sind mit dem Bus auf der Rückfahrt nach Hause als ein Unfall passiert. Sie wachen in ihren Betten auf und sind die einzigen Menschen weit und breit. Was ist passiert, was sollen sie tun und was ist das für eine schwarze Wolkenwand, die sich immer enger um den gesamten Ort zieht? 7 von 10 Punkten The Tall Man (USA): Im abgelegenen und trostlosen Ort Cold Rock werden immer wieder Kinder entführt. Keines wurde je wieder gesehen. Die Legende besagt, ein Tall Man raubt die Kinder und verschleppt sie in den Wald. Die Krankenschwester Julia glaubt nicht an solche Legenden, bis auch ihr Sohn entführt wird. Die Wendungen sind vorhersehbar, genauso wie das Ende. 4 von 10 Punkten No Tell Motel (USA): Im Campingbus sind 5 Twens auf dem Weg zu einer abgelegenen Hütte, bis ihr Bus verunglückt und sie im heruntergekommenen und verlassenen No Tell Motel Zuflucht finden. Dort aber treibt der Geist eines kleinen Mädchens ihr Unwesen mit bekanntem Ende. 4 von 10 Punkten 13 Eerie (CAN): Sechs Forensik-Studenten werden für einen praktischen Test auf eine verlassene Insel gebracht, um dort ausgelegte Leichen zu untersuchen. Was sie nicht wissen, in einer ehemaligen Strafanstalt dort wurden Experimente an den Gefangenen durchgeführt. Diese sind noch auf der Insel unterwegs und 48 haben die Studenten als eine neue Nahrungsquelle entdeckt. 7 von 10 Punkten Beast (DEN): Maxines Gefühle für Bruno sind schon lange erloschen, aber Bruno kämpft um seine Liebe. Seine Eifersucht auf den neuen Liebhaber wird immer wahnhafter und treibt seinen Geist und Körper in unbekannte Gewässer. Etwas erwacht in Bruno. 2 von 10 Punkten When the lights went out (UK): Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt dieser Film von einer Familie in den 70ern, die in ein neues Haus ziehen in dem bereits ein Poltergeist wohnt. In gewohnter Manier schaukeln die Lampen, knallen Türen und fallen Uhren um. Ein Exorzismus soll die Familie und das Heim retten. Was aber wenn der/die Poltergeister nicht gehen wollen? 7 von 10 Punkten The Possession (USA): Auf dem Flohmarkt ersteht die kleine Emily eine alte Holzkassette mit merkwürdigen Schriftzeichen. Als sie diese öffnet, dringt ein Dämon in sie, der fortan ihr Leben und das ihrer Familie auf den Kopf stellt, denn Emily verändert sich immer mehr und ist von der Kassette nicht mehr wegzubekommen. Ein Exorzismus-Thriller, dieses Mal mit jüdischen Dämonen. 7 von 10 Punkten The Baytown Outlaws (USA): Erst schießen, dann fragen: das Motto der OodieBrüder. Für entsprechendes Geld machen sie platt, was grad so anliegt. Für eine misshandelte Frau sollen sie deren Ex umlegen und den Patensohn aus dessen Klauen befreien. Nur überlebt der Ex und jagt den Brüdern Killerbabes, Indianer und Kopfgeldjäger auf den Hals, um den Jungen wiederzubekommen. Achja, das FBI ist auch dabei. Viel schönes Geballere, fesche Kerle und heiße Mädels, das rockt. 8 von 10 Punkten. Der diesjährige Fresh Blood Award geht an „Beasts of the Sounthern Wild“, gefolgt von „The Hidden Face“ und „Eva“. Wer mehr über das Festival, die restlichen gezeigten Filme aus diesem und den vergangenen Jahren wissen und Reviews und Bewertungen anderer Festivalgänger lesen möchte, der schaue im f3-Forum nach, zu finden unter dieser Adresse: http://f3a.net/ Die Fantasy Filmfest Nights finden im nächsten Jahr wahrscheinlich wieder im März statt, die genauen Infos sind auf der Website des Festivals zu finden: www.fantasyfilmfest.com 49 Guten Morgen Mr. Phelps oder Tom Cruise und Mission Impossible von Rainer Kuhn „Viel Glück Jim!“. Das waren noch die persönlichsten Worte, die Jim Phelps nach Erhalt seines Auftrages für die jeweilige Episode der Fernsehserie „Mission Impossible“ in den Produktionsjahren 1966-1973 erhielt. Anschließend stellte er sein Team zusammen, um mit diesem - mit allerlei Raffinesse und technischen Hilfsmitteln, unter gleichzeitig fast völligem Verzicht auf Waffengewalt - die Gegenspieler auszutricksen. Die Originalität mit der dies geschah, eingebunden in ein jederzeit hoch spannendes Szenario, ließ die Serie zu einem Riesenerfolg werden. Nicht weiter verwunderlich, dass zum Einen Ende der Achtziger Jahre eine allerdings nur kurzlebige Neuauflage folgte, zum Anderen 1996 ein Kinofilm mit Tom Cruise in der Hauptrolle produziert wurde. Der sollte es in sich haben. Als der Film, von Cruise selbst und Paula Wagner produziert, in die Kinos kam, war nicht nur ich begeistert und gespannt. Auch Peter Graves, legendärer Darsteller des Jim Phelps, kommentierte „...darauf haben die Fans so lange gewartet.“. Nun war es soweit. So groß die Entfernung zwischen mir und Peter Graves auch sein mochte, als wir uns den Film anschauten, die Reaktion war eindeutig die Gleiche. Schlicht und ergreifend ... waren wir beide entsetzt. Denn am Ende des Streifens … zum Showdown hin ... entpuppt sich Jim Phelps, hier von Jon Voight dargestellt, als der Bösewicht. Ich saß während der letzten Minuten des Filmes nur noch entgeistert da und betrachtete kopfschüttelnd das Geschehen auf der Leinwand ... und hoffte immer noch, dass es zu einer Auflösung käme. Aber nix da. Weder vorher noch nachher bin ich je wieder mit so einem verrückten Gefühl aus dem Kino gegangen. Ich bin ja selbst ansonsten jemand, der gerne sagt „Habt’s Euch nicht so Leute, alles nur ein Film.“ Pustekuchen an dieser Stelle! Wie auch der Schwur sich diesen Film nicht noch einmal anzuschauen. Es kam dafür aber zu Fortsetzungen. Würde ich da reingehen? Nu ja, kaputt machen konnte er ja eigentlich nichts mehr, der Mr. Cruise, also warum nicht eine Chance geben? Trotz hochgradigem Egoshootings des Produzenten und Hauptdarstellers machte mir der zweite Teil richtig Spaß ... trotz Tom Cruise. Hatte zwar obschon vorhandener Details immer noch mit der Serie wenig zu tun, aber OK. Gleiches galt für Teil 3, der es wieder in sich hatte. Oder korrekter, das Drumherum zum Film hatte es in sich. Cruise´ Hochzeit mit Katie Holmes sorgte für „zu gute Laune“ beim Bräutigam, der vor lauter Glückseligkeit jegliche Zurückhaltung bei seinen Auftritten verlor. Mochte man noch denken was man wollte, aber als das Thema Scientology, wo er bekanntermaßen Mitglied ist, von ihm auch noch breitgetreten wurde, platzte nicht nur mir der Kragen. Unglaublich, aber wahr, Hollywood reagierte und das nicht zu knapp. „Mission Impossible 3“ erhielt gute Kritiken, aber die Eskapaden des Hauptdarstellers hatten das Publikum bewogen Cruise die rote Karte zu zeigen. Der Film wurde kein großer Erfolg. Und Paramount Pictures war trotz der langen Erfolgsreihe von 50 Filmen mit Tom Cruise am Endpunkt angelangt und kündigte den Vertrag mit ihm. Jetzt war ich im Positiven fassungslos. Wann hatte es denn Bitteschön je einen solchen Denkzettel für einen Superstar gegeben? Keine Frage, sollte Cruise nicht endgültig ausrasten und doch noch einen Rest Grips sein Eigen nennen können, würde es einen Weg aus dieser Krise geben. Paramount schien jedenfalls „Mission Impossible 4“ machen zu wollen, aber es kursierten Namen wie Brad Pitt als Nachfolger für den gefeuerten Tom Cruise. Die Zeit heilt alle Wunden heißt es und offensichtlich war Tom Cruise in der Lage und Paramount willens sich an einen Tisch zu setzen. Und so kam es nun doch noch zu einem vierten „Mission Impossible“ Film, wieder mit Tom Cruise als Produzent und Hauptdarsteller. Mit einem frischen Team, sowohl hinter als auch vor der Kamera, ging es an die Arbeit. „Ghost Protokoll“ der Titel des Filmes. Ich würde ihn mir wieder ansehen ... trotz Tom Cruise. Sollte er im Film nicht allzu sehr stören, könnte ich an dem Ganzen ja meine Freude haben. „Schau mer ma!“ Brad Bird ist der Regisseur. Der hat bis dato nur Animationsfilme gemacht ... aber was für welche: „Die Unglaublichen“, „Ratatouille“, das sind schon Qualitätsstempel. Und Bird gilt als ein Mann, der sich selbst und alle anderen herauszufordern versteht. Ich war schon daher ein wenig gespannt. „Mission Impossible - Phantom Protokoll“ (deutscher Titel) ist eine Wucht von einem Film. Hochoriginelle Actionszenen, ein vorher nie gekanntes Maß an gutem Humor durch den in seiner Rolle deutlich aufgewerteten Simon Pegg, Paula Patton, die mehr als nur Blickfang darstellt und in ihrer Rolle toll rüberkommt, aber vor allem die Entdeckung dieses Filmes, Jeremy Renner, der in seiner Rolle einen ganz eigenen Kurs fährt und eine enorm großartige Präsenz darstellt. Michael Nyqvist als Gegenspieler kommt zwar gar nicht mal so häufig, aber doch ansonsten recht gut zur Geltung. Brad Bird macht als Regisseur da weiter, wo er mit seinen Animationsfilmen angefangen hat. Perfektes Timing, ein wie gesagt hervorragend eingesetzter Humor und die Charaktere kommen zusammen - wie auch einzeln - sehr gut rüber. Das allerwichtigste zum Schluss: Tom Cruise. Er hat anscheinend noch Grips im Kopf. Der Film hat mir nicht trotz Tom Cruise ... sondern dieses mal auch wegen Tom Cruise toll gefallen. Er ist der Hauptdarsteller, steht im Vordergrund, zeigt eine starke Präsenz, der sich aber diesmal auch definitiv als Bestandteil eines Teams betrachtet und mir vor allem in einer Reihe von Szenen erstmals in dieser Filmreihe wieder das Gefühl gab, „Ja, das ist wieder wie in der guten alten Fernsehserie.“ Ich werde nie ein Fan von ihm, aber ich bin gerne bereit, eine gute, sogar sehr gute Leistung anzuerkennen. Die hat er erbracht, genau wie alle Anderen an diesem Film Beteiligten. Glückwunsch! Und es soll auch der erste Film der Reihe sein, den ich mir auf DVD holen werde. 51 Klingolaus meint: Die neue gute alte Zeit... von Thorsten Walch DALLAS ist wieder da. Nein, nicht in Form von Wiederholungen bei irgendeinem PAY-TV-Spartenkanal oder als DVD- oder gar BluRay-Neuveröffentlichung, sondern seit dem Frühsommer 2012 gibt es eine neue Staffel der 80er Jahre Kultserie, die zuerst in den USA und einige Zeit später auch im Ausland, darunter natürlich bei uns in Deutschland, recht erfolgreich angelaufen ist. Natürlich sind nicht mehr alle der bekannten Gesichter dabei. Aber Bobby ist dabei (leider hat er zu Beginn der Serie Magenkrebs, da heißt es nach einer zauberkräftigen Dusche Ausschau zu halten!), Sue Ellen will in die große Politik, Cliff Barnes ist noch immer rachsüchtig und schneidet Grimassen, Ray Krebbs und Lucy sind jetzt liiert, und, most of all, J.R. hat sich zur Tarnung in ein NobelAltenheim zurückgezogen (aber nur für eine kurze Zeit) ... Ich habe DALLAS früher immer sehr gern gesehen, und mich hat's gefreut und tut's noch immer ... interessiert Euch nicht? Schade ... aber ich erzähl's trotzdem, weil ein wenig mehr dahintersteckt. Schauen wir doch mal auf die Welt der phantastischen Filme und Fernsehserien der letzten paar Jahre. Wir hatten und haben STAR TREK – und zwar keine neue Generation, sondern die klassische Originalcrew, wenn auch mit neuen Darstellern. Wir hatten BATTLESTAR GALACTICA – mhmm ... irgendwie kam mir das doch sehr bekannt vor aus meiner Kindheit. Dann gab es eine Neuauflage von V – DIE AUSSERIRDISCHEN BESUCHER KOMMEN – gab's das nicht früher schon mal? Die derzeit so erfolgreichen MARVEL-Comic-Verfilmungen sind auch nicht gerade das Neueste vom Neuesten, denn Captain America, den Hulk, Thor und Iron Man kannte ich schon aus Comics in den 70ern – und Batman auch (okay, dass der nicht von MARVEL, sondern von DC ist, das weiß ich auch). James Bond 007 – die Romane stammen aus den 50er Jahren, die Filme werden dieses Jahr 50 ... Und dann ist da ja auch DER HOBBIT ... ganz was Neues ist das ja auch nicht gerade! Also: Alles schon mal dagewesen, sagte auch dereinst der Rabbi Löw (nee, mit unserem Jogi hat der nun nicht wirklich was zu tun – googelt doch mal, wer das ist!!!)). Wie kommt's? Fällt denen in Hollywood nix Neues mehr ein, dass sie ständig irgendwelche alten Schinken wieder ausgaben müssen? 52 Die Antwort ist denkbar einfach: Doch, Neues fällt denen schon ein – bloß interessieren sich nicht wirklich viele Leute dafür. Denn das Zauberwort heutzutage ist nicht selten „Retro“. Da machen irgendwelche Bands Retro-Musik, Designer entwerfen Retro-Kleidung (sucht mal in Mamas Klamottenkiste, da spart Ihr vielleicht Geld!), und bei manchem etwas anderen Restaurant gibt es köstliche Retro-Burger. Retro ist in – weil's out ist. Denn sehr viele, wenn nicht sogar die meisten Leute, sehnen sich einfach nach der guten alten Zeit als das Leben als solches noch wesentlich einfacher und infolgedessen schöner war. Als es uns noch besser ging als es uns eigentlich noch schlechter ging. Als man noch eine ganze Weile sparen musste, um sich einen neuen Videorecorder zu kaufen. Als man noch wirklich ein Stück Kunst in der Hand hielt, wenn man eine Langspielplatte erwarb. Als Coca Cola noch wirklich aufregend schmeckte. Als es noch etwas Besonderes war, wenn abends KAMPFSTERN GALACTICA, DER UNGLAUBLICHE HULK oder auch DALLAS (ja, ja!!!) im Fernsehen lief. Wann endete die gute alte Zeit? Am 01.01.1990, hat mir einmal jemand auf diese Frage geantwortet. Ich denke, das kann man an einem Datum nicht wirklich festmachen. Die gute alte Zeit endete, als die Leute … als die Menschheit, ja, als wir alle damit aufhörten, das, was wir haben, wirklich wertzuschätzen. Als alles immer selbst-verständlicher für uns wurde. Zuerst war diese neue Zeit eine tolle Sache – man brauchte sich plötzlich nicht mehr anzustrengen, um irgendetwas zu bekommen. Ein neuer Fernseher? Ein paar Mausklicks, und Du hattest ihn. Hamburger vom Restaurant mit dem goldenen M? Gibt’s heute selbst in Kleinstädten mehrfach. Die neue Scheibe von Miss Huhu? Lad' sie Dir doch einfach 'runter! STARTREKSTARGATETRUEBLOODDALLAS? Pay-TV macht’s möglich, wann immer wir wollen. Doch so richtig zufrieden sind viele Leute damit nicht. Und es werden immer mehr. Sonst würden – auch im Phantastik-Bereich – nicht immer mehr neue Sachen eine kräftige Bauchlandung machen, während neues Altes in den meisten Fällen begeistert aufgenommen wird. Die moderne Zeit hat ihre Segnungen, das sei unbestritten. Aber es hatte auch etwas für sich, wenn man früher auf ein TrekDinner ging und dort Gleichgesinnte kennen lernte, ganz ohne soziale Netzwerke im Internet. Mit dem InternetScience Fiction-Fandom habe ich so meine Probleme. Ich sitze lieber bei einem Bier mit netten Leuten zusammen. Wenn man Filme im Kino sah oder in der Videothek auslieh oder auch Fernsehserien anschaute – ohne Download und erst recht nicht auf dem Handy oder dem Handheld-Computer – das hatte gleichfalls einen anderen Stil und eine andere Qualität. 53 Ich kann es förmlich hören, wie manche nun sagen werden: „Der alte Sack ist hoffnungslos altmodisch!“. Das stimmt nicht, bin ich gar nicht. BluRay ist eine Offenbarung für mich, so mittendrin habe ich mich beim Filmegucken vorher noch nie gefühlt. Und mit meinem neuen E-Book-Reader habe ich viel Spaß – Bücher beanspruchen keinen Platz, können auch beim hastigen Durchblättern nicht mehr zerknicken und mit ein paar Klicks habe ich die Fortsetzung meiner Romanreihe – außerdem fühle ich mich beim Lesen immer ein klein wenig so wie Captain Picard. Ich bin ein Nostalgiker. Ich bin Retro. Und damit stehe ich nicht allein da. Ansonsten würde es nicht beispielsweise neuerdings Gerüchte über eine Neuauflage von DER SECHS MILLIONEN DOLLAR-MANN geben. Hoffentlich hat Lee Majors einen Gastauftritt, falls sie es umsetzen. Bloß – für 6 Millionen kann man so was heute nicht mehr machen, fürchte ich. Nein, die gute alte Zeit war nicht nur gut, da habt Ihr recht. Aber fast. Und ich glaube, das, was ich mir - und auch Euch! - am meisten wünsche, wäre eine neue gute alte Zeit. In der wir das, was wir haben, wieder wertzuschätzen wissen. In der Neues und Altes miteinander kombiniert ein großartiges Ganzes ergeben. In der man sich im sozialen Netzwerk kennen lernt und wenig später zusammen ein Bier trinkt. In der es noch reichlich STAR TREK, STAR WARS, den UNGLAUBLICHEN HULK und auch den SECHS MILLIONEN DOLLAR-MANN gibt. Euch allen und den Euren ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr, Euer Klingolaus. P.S.: Nein, dies war definitiv NICHT das „Wort zum Sonntag“. 54 Far Beyond The Stars ... Im Andenken an Lara (1978-2006) von Rainer und Z Kino war für Sie das Größte und die Leinwand zog sie in ihren Bann. So und nicht anders kannte jeder von uns Lara. Im Kino wo jeder in Traumwelten abtauchen kann, fühlte Sie sich wohl. Auch mal den Alltag vergessen und die Arbeit nur Arbeit sein lassen … Die Welt zog sie an. Einfach die Koffer packen und drauf los, ... ohne Reservierung, ohne Ansprüche. Ein offenes Ohr hatte sie für jeden parat und auch eine Schulter zum Anlehnen, obwohl sie vielleicht auch selbst eine gebraucht hätte. Sie ging ohne sich zu verabschieden. Wir müssen es nicht respektieren, aber akzeptieren. Freunde fand Sie beim Trekdinner, so abgespacte Typen halt, die so ’n merkwürdiges Zeug kucken, das sich Schdar Drek nennt. Eine Zukunft wie sie sich Gene Roddenberry erträumte, passte auch absolut in ihre Weltanschauung. Eine Zukunft, die Kriege, die Hunger und Armut hinter sich lässt, wünscht sich doch jeder, aber ein Trekkie vielleicht auch ein Stück mehr. Und ein Trekkie war sie wirklich … Für Dich lassen wir immer einen Sessel im Kino frei … Deine Freunde am Trekdinner. 55 Nicole ist nicht mehr bei uns (1974(1974-2009) von Frank Die Nachricht von ihrem Tod traf uns wie ein Schlag, es erscheint uns so sinnlos, traurig und tragisch, was passierte, wir haben darauf gehofft, dass sie es schafft, wieder den Weg in ihr Leben zurückzufinden. Nicole nahm viele Jahre Anteil am Trekdinner, lebendig, vielseitig interessiert, immer für andere da, ein Lächeln, wenn wir uns sahen, begleitete sie auf Schritt und Tritt. So manche Jahre führte unser Weg zur Fedcon, mit Freude und Freunden war sie dabei, ein Wochenende ganz im Zeichen von Star Trek, dies gehörte zu ihrem Leben wie auch die Freunde, mit denen sie diese wunderschönen Erlebnisse teilte. Vor wenigen Jahren traten mit Tanzen und Tierschutz neue Welten in ihr Leben, Star Trek trat zurück, blieb eine wunderschöne Erinnerung, so wie auch das Trekdinner, doch Kontakte blieben, Hochzeiten wurden gefeiert, Geburtstage brachten einander immer wieder mal zusammen. Nicole, Du wirst uns fehlen, Deine Herzlichkeit, Dein Engagement, Dein Humor, wie auch die Momente, in denen wir mit Dir sein durften, das, was Du zurücklässt, macht uns froh, Dich gekannt zu haben. Ein Platz am Trekdinner wird dir immer bleiben. Auf ein Wiedersehen, auf dem zweiten Stern von rechts. 56 Vulkan lebt nicht mehr (1968(1968-2001) von Frank Das Trekdinner war und ist für uns immer auch ein Stück Zuhause, wo wir unter Gleichgesinnten sein können, wie wir als Fans von Star Trek sind. So unterschiedlich wie wir Menschen sind, leben Star Trek Fans auch ihr Sein, ihre Nähe zu den Idealen, wie nicht erst Gene Roddenberry sie in diese Welt gebracht hat. Doch sind es Werte, die wir mit Geschichten verbinden, die er uns erzählt hat. Dennoch eint uns Fans ein Stück weit die Zuversicht, dass die Welt, die uns umgibt, einmal so sein möge, wie der Schöpfer von Star Trek sie weitergedacht hat. Vulkan war ein Fan. Mit Leib und Seele. Als das Trekdinner entstand, war Vulkan dabei. Über Jahre hinweg engagierte er sich als Fan für das Dinner, hatte Freude und Spaß an seinem Fan-Sein, unternahm etwas mit Freunden und Bekannten vom Trekdinner. Vulkan war in einem lebendigen Trekdinner dabei. Als er sich ins Private zurückzog, war er krank, sehr krank und wollte für sich sein, mit sich alleine, aber nie ohne, dass andere an ihn dachten und ihn fragten, ob er nicht wieder hinzukommen wollte. So lebendig das Trekdinner war und er im Leben stand, so plötzlich war er nicht mehr da. Vulkan lebt nicht mehr. Aber, immer wieder mal, wenn wir über Gründerjahre und alte Zeiten sprechen, erzählt jemand auch von Vulkan. 57 Prometheus – Filmkritik von Klaus May Wenn man sich einfach mal bei uns auf dem Trekdinner umhört, bin ich eigentlich der Letzte, der diese Filmkritik schreiben sollte – ganz einfach daher, weil ich die Alien-Filme nicht mit so viel Elan geschaut habe, wie so manch anderer. Für mich war es einfach nur ein SciFi-Horror Streifen mit ein paar komisch aussehenden Aliens und das war‘s. Auf der TreWa habe ich mich allerdings durch die Meute PrometheusSchauwilliger anstecken lassen und mir gedacht: Warum nicht. Und ich bin nicht enttäuscht worden. Ridley Scott hat meines Erachtens ein Meisterwerk inszeniert, welches viel Stoff für eine Fortsetzung bietet und genauso wie der Restart von Star Trek zu einem veränderten Blickwinkel auf das Alien-Universum führen kann – schließlich gab es nicht nur unzählige Alien-Filme, auch Alien versus Predator, AvP 2 und die Predator-Filme gehören in das gleiche Universum. Worum es geht: Eine Gruppe von Wissenschaftlern stellt fest, dass viele uralte Kulturen eine Symbolik gemein haben und entschlüsselt dies in einer Weise, dass es eine Einladung zu deren Planeten sein soll. Ein milliardenschwerer Konzern unterstützt diese Forschungsmission – logischerweise tut dieser das nicht aus reiner Freundlichkeit, aber das sehen die Wissenschaftler nicht. Auf einer ewig langen Reise werden die Wissenschaftler durch einen Androiden begleitet, der auf die eingefrorenen Körper aufpasst und bei Ankunft am Zielplaneten dafür sorgt, dass die Mannschaft geweckt wird und ihre Erkundungsreise beginnen kann. Und natürlich wecken sie Dinge, die man nicht wecken sollte und müssen dann dafür sorgen, dass die Erde nicht doch noch angegriffen wird. Die Wissenschaftler werden sehr gut von Noomi Rapace (Verblendung-Trilogie) und Logan Marshall-Green (Dark Blue, O.C.California) dargestellt, während Charlize Theron (Snow White & the Huntsman, Hancock) die Leiterin der Expedition als Gegenspielerin der zwei so gut darstellt, dass man sie von Anfang an hassen kann. Michael Fassbender wiederum spielt den emotionslosen Androiden einwandfrei und ist keinesfalls überfrachtet und lenkt auch nicht zu stark von dem roten Faden der Story ab. Logischerweise gibt es einige Haken und Ösen, wo der Film einfach nicht zum bisherigen Alien-Kanon passt, aber das ist nun einmal so bei Neuinszenierungen (siehe Star Trek vs. Abrams Trek). Auch kann der Film nicht die für HardcoreFans nötige Tiefe haben, weil der Film sonst einfach für „Neu-Schauer“ uninteressant wird. Als Neu-Schauer habe ich mich zumindest sehr gut unterhalten gefühlt. Bei einem Budget von etwa $ 130 Millionen hat der Film bislang etwa $ 303 Millionen eingespielt, was als guter Erfolg zu werten sein sollte. Laut Internetgerüchten soll bereits Prometheus II geplant werden – dies soll sich wohl aber bis nach Fertigstellung von Blade Runner II hinziehen. 8/10 schwarzes Alien-Glibber 58 Prometheus – Dunkle Signale von Andreas Greb Der Film eröffnet mit einem Außerirdischen, der scheinbar ein Gen-Experiment auf der Erde, in prähistorischer Zeit, durchführt. Seine Motive bleiben unklar. Die im Alien-Universum allgegenwärtige Weyland Corporation (später Weyland Yutani) lässt im Jahre 2089, auf Basis von zahlreichen archäologischen Funden, auf der ganzen Welt, eine Expedition, zum vermuteten Heimatplaneten, der Schöpfer der Menschheit ausrüsten. Der Name des Raumschiffs, Prometheus. Kurz vor der Ankunft weckt der Androide David die restliche Besatzung. In der Hauptsache das Archäologen-Pärchen Elizabeth Shaw und Charlie Holloway. Captain Janek und Meredith Vickers, als verantwortliche für den Weyland Konzern. Nach der Landung auf Planet LV223 macht sich zunächst die Enttäuschung breit. Eine aktive Zivilisation kann nicht entdeckt werden. Man landet also in einem Tal, in dem sich erkennbar künstlich errichtete Strukturen befinden, und beginnt mit der Erforschung eines Tunnelsystems, welches sich unendlich auszudehnen scheint. Leben findet sich zunächst nicht. Statt dessen eine Leiche, der Rasse, die Alien Fans als SpaceJockey kennen. Offenbar wurde der Außerirdische von einer Tür enthauptet. Der Raum zur Tür ist mit Behältern, im Stil von Urnen, in der Größe von Alien Eiern, übersät. Und wird von der Skulptur eines gigantischen humanoiden Gesichtes an der Wand dominiert. Ein aufziehender Sturm erzwingt Entscheidungen und löst mehrere Ereignisketten aus. Zwei des Erkundungstrupps wollen zum Schiff zurück kehren. Verlaufen sich aber in den Tunneln. Der Androide David entnimmt heimlich etwas der geheimnisvollen Substanz aus einer Urne, um es an Bord der Prometheus zu schmuggeln. Zurück an Bord infiziert David unbemerkt Holloway mit der Flüssigkeit. Die beiden in den Tunnel Verlorengegangenen werden von Tentakeln angegriffen. Diese sind scheinbar aus den Würmern mutiert, welche mit der Urnen-Flüssigkeit in Berührung gekommen sind. Der am nächsten Morgen eingesetzte Suchtrupp findet nur eine Leiche und kehrt zur Prometheus zurück. Holloway beginnt Symptome der Infizierung zu zeigen und man verweigert ihm den Zugang zum Schiff. Als er erkennt, dass es für ihn keine Hoffnung mehr gibt, lässt er sich mit einem Flammenwerfer erschießen. Shaw erfährt, dass sie, verursacht durch in der vergangenen Nacht praktizierten Geschlechtsverkehr, mit irgendetwas geschwängert wurde. Nicht nur die Schätzung, vierter Monat, löst Verwunderung aus. Eigentlich war sie von einer Unfruchtbarkeit ausgegangen. 59 Filfield, der zweite der beiden Verlorengegangenen, taucht bei der Prometheus auf. Man lässt ihn hinein. Er ist infiziert und beginnt die restliche Besatzung nieder zu metzeln. Peter Weyland, der als eine Art blinder Passagier auf der Prometheus mitgereist ist, befiehlt eine erneute Expedition in das Innere der Alien Strukturen. Die automatisierte Sonde, welche zur Tunnelerkundung ausgesandt wurde, hatte ein Lebenszeichen angezeigt. Was sich zunächst als Fehlalarm anmutet, führt aber doch zu einem noch Lebenden Engineer in einer Kälteschlafkammer. Der im sterbenliegende Weyland erhofft sich Heilung durch die Rasse der Menschheitsgründer. Doch dieser ist nicht interessiert. Durch die Forscher geweckt, scheint er nur noch seine 2000 Jahre alte Mission, das Raumschiff mit unzähligen Urnen zur Erde zu bringen, ausführen zu wollen. Während seine Artgenossen alle den für Alien Infektionen charakteristischen aufgerissen Brustkorb haben, ist er scheinbar verschont geblieben. Shaw, inzwischen mit Hilfe der vollautomatischen, medizinischen Kapsel von Weyland vom Alien Embryo befreit, ist die Einzige, die dem Engineer lebend entkommen kann. Dann startet er das Raumschiff mit Kurs Erde. Shaw überzeugt Captain Janek davon mit einem Kamikaze-Manöver das Alien Raumschiff zu stoppen. Nach der Notlandung greift der Engineer Shaw, welche die zuvor von der Prometheus abgesprengte Rettungskapsel von Weyland, beziehungsweise Vickers, aufgesucht hat, an. Sie kann aber den inzwischen ausgewachsenen Alien-Fötus, der eine einem Kraken ähnliche Form angenommen hat, auf ihn hetzen. Es ähnelt einem übergroßen Face-Hugger. Und hat sich von Shaws „Tiefkühl“-Angriff, nicht wie zunächst vermutet, töten lassen. Dann meldet sich David über Funk bei ihr. Sein Kopf liegt noch immer im Kontrollraum. Er erklärt ihr, es gäbe noch zahlreiche andere Schiffe und er könne sie fliegen. So starten die beiden in einem Engineer Raumschiff, um den Heimatplaneten der Engineers zu suchen. In einem Umschnitt sieht man, wie ein Giger ähnliches Alien, aus dem Brustkorb des Engineers bricht. Zunächst setzt Prometheus die Tradition der dümmlichen Untertitel, für die deutsche Kinoveröffentlichung fort: Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt. Aliens – Die Rückkehr. Und Prometheus – Dunkle Signale. Leider kann auch alles andere an diesem Film nicht überzeugen. Charaktere bleiben eindimensional. Eigentlich subtile Andeutungen werden plump kommentiert. Dass sich Peter Weyland an Bord befindet, muss jedem Alien Kenner, nach der Diskussion über die Medi-Kapsel in Meridith Vickers „Penthouse“ klar sein. Weshalb ist eine Medi-Kapsel, im Wert eines kleinen Vermögens, von der es nur eine Hand voll auf der Erde gibt, überhaupt so schlecht. Dass sie nur für Männer verwendbar ist? Womit wir auch schon an meinem zweiten Kritikpunkt angekommen wären: Ungereimtheiten. Man sollte annehmen, dass ein Peter Weyland für eine derartige Expedition besseres Personal akquirieren kann. Captain Janek hat den Charme eines Frachter Kapitäns. Vorsichtsmaßnahmen bezüglich Quarantäne werden keine getroffen. Natürlich nehmen erst einmal alle die Helme ab, als man 60 atembare Luft feststellt. Selbst als die ersten Krankheitssymptome auftreten, laufen noch alle ohne Helm herum. Wieso trennen sich zwei Mitglieder der Expedition vom Rest der Gruppe? Die Antwort kann nur lauten, weil es im Drehbuch stand! Das Drehbuch war mir auch ein wenig zu überladen. Als erste Konsequenz daraus bleiben die Charaktere flach. Irgendwie muss die Handlung ja in den Film. So bricht recht schnell Hektik aus. Geköpfter Engineer. Raum mit Urnen. Die zwei Kanonenfutter … ähh ... Wissenschaftler verlaufen sich. Warum werden die Urnen eigentlich undicht? Warum schmuggelt der Android die Gensuppe auf die Prometheus? Peter Weyland erhofft sich durch die Engineers Heilung oder ewiges Leben. David verhält sich aber wie Ash (Alien), der im Auftrag der Corporation versucht, Alien DNA zu sichern. Warum sollte Peter Weyland, unter dessen Kontrolle er offensichtlich steht, das so tun? Warum überlebt überhaupt ein Engineer? Die anderen sind doch in ihren Hyperschlafkammern durch schlüpfende Aliens getötet worden. Was ist aus den Alien Embryos eigentlich geworden, die aus den Engineers geschlüpft sind? Wieso schlüpfen die Aliens im Hyperschlaf? Mein persönliches Fazit: Prometheus ist der Alien Film, den ich von allen Alien/AvP Filmen am wenigsten gebraucht hätte! Und er bleibt deutlich hinter Alien zurück. Alles was Ridley damals richtig gemacht hat, geht hier schief. Das Mysterium der SpaceJockeys/Engineers wird entzaubert. Vieles ist vorhersehbar. Die Tötungsorgie ist unstrukturiert, ähnlich einem studentischen C-Horror Movie. Die Anlehnungen an das Alien Franchise wirken künstlich. Fast als wären sie nach Fertigstellung des Drehbuchs eingefügt worden. Warum ein Science-Fiction Film mit Alien belastete wurde habe ich mich schon mal gefragt. Am Ende von Alien 3! Der hat aber seine Qualitäten trotz allem retten können. David Fincher sei nachträglich dafür gelobt. Mir bleibt die Hoffnung auf einen Extended Directors Cut, der die Hektik hoffentlich etwas aus dem Film nimmt. Und bitte lieber Ridley, entzaubere dich nicht erneut bei deinem neuen BladeRunner Film! www.fedcon.de 61 Der Feind im Hintergrund von Rainer Kuhn Die Reihe der Star Trek Fan Fiction Erzählungen für unser Trekdinner und darüber hinaus begann nicht erst 2002 mit Rainer Kuhn’s Geschichte "Der Feind im Hintergrund". Nach 10 Jahren erscheint nun in unserem Jubiläumsjahr seine Fortsetzung. Da seine damalige Geschichte nicht jeder kennt, soll in unserem diesjährigen Delta Flyer noch einmal sein Prolog aus dem ersten Delta Flyer 2002 erscheinen. Seine insgesamt 156 Seiten umfassende Geschichte setzt den neunten Kinofilm "Star Trek IX - Der Aufstand" und "Star Trek - Deep Space Nine" konsequent fort. Rainers Schwerpunkt liegt in kurzweiligen und interessanten Dialogen, die auf dem Hintergrund neuer strategischer Szenarien der Erzählung Tiefe verleihen. Das Szenario bietet dem Leser einen vertrauten Rahmen aus der Geschichte des neunten Kinofilms. Hierbei trifft die Föderation auf ... aber dies soll nicht verraten werden. Wer sich für Rainers Erzählung interessiert und den Band noch nicht gelesen hat, der sollte spätestens nach dem Lesen des folgenden Prologs Gefallen an „Der Feind im Hintergrund“ finden. Außerdem ist es eine wunderbare Einstimmung zum zweiten Teil, der demnächst erscheinen soll. Persönliches Logbuch William T. Riker: Rund zwei Jahre sind seit dem Ende des Krieges mit dem Dominion vergangen. Ich war froh und erleichtert, dass es vorbei war. Als erster Offizier an Bord der Enterprise erlebte ich den Krieg in eher begrenztem Ausmaß mit. Während woanders die Schlacht tobte, hatten wir den Auftrag, neue Verbündete zu suchen, die den Mut hatten, mit uns den Kampf um den Alpha Quadranten gegen das Dominion aufzunehmen. Nun, nach dem Ende der Kämpfe war klar, dass viel Arbeit auf uns warten würde. Durch die zahlreichen Verluste an Leben wie an Material kam es zu Veränderungen. Ich wurde zum Captain befördert. Als Kommandant der U.S.S. Hood erlebe ich nun, was der Krieg zurücklässt. Planeten, die zerstört wurden, Lebensräume, die auf Jahre hinaus oder auch gar nicht mehr von dort beheimateten Rassen genutzt werden können. Neben unserer Aufbauhilfe für viele dieser Welten verrichten wir, wie in diesem Moment, Konvoidienst. Unter der Obhut der Föderation geleiten wir Transportschiffe mit Überlebenden und Flüchtlingen zurück in ihre Heimat. Ich habe mich auf einigen dieser Schiffe umgesehen. Wenn man in die Gesichter dieser Leute schaut, ist es interessant, was man sieht. Das persönliche Schicksal, jedes einzelnen kommt zum Vorschein. Da sind die, welche nur einfach glücklich sind, nach Hause zu kommen. Die anderen, die Mehrheit von Ihnen, zeigen in ihren Gesichtern die durchlittenen Qualen des Krieges. Der Schmerz, der in ihren drangsalierten Körpern steckt. Der Schmerz, die Vernichtung der Heimatwelt erlebt zu haben und dieser Hölle nur knapp entkommen zu sein. Wenn man als Offizier auf einem Raumschiff im Kampf getroffen wird, erlebt, wie Kameraden verletzt oder getötet werden, geht einem das unglaublich nahe. Trotzdem machst Du weiter deinen Job. Von den Personen, die an Bord dieser Transportschiffe sind, kenne ich niemanden. Aber ihre Gesichter, ihre Blicke, berühren mich zutiefst. Die ungewisse Zukunft, die 62 Angst, was sie bei Ihrer Rückkehr erwartet, wie ihr Leben weitergehen soll, das alles spiegelt sich hier wider. Unsere Hilfe im materiellen Bereich, unsere Anstrengungen beim Wiederaufbau, all das funktioniert bestens. Aber was ist mit den seelischen Schäden dieser Leute? Ihre Heimatwelten sind Verbündete, Mitglieder der Föderation und doch waren wir nicht da, als sie unsere Hilfe brauchten. Wir schauten zu als die Invasion begann; wir schauten zu als eine Welt, ein Planet nach dem anderen Nichtangriffspakte mit dem Gegner schloss; vor allen Dingen aber schauten wir zu als diejenigen, die sich nicht auf diesen Vertrag einließen, mit grausamen Krankheiten, Mord und Vertreibung bestraft wurden. Erst auf Druck von Captain Sisko wurde reagiert. Zu spät. Der Krieg war verheerend. Und nach kurzer Zeit glaubten die meisten nicht mehr an einen Sieg. Eine Reihe von Umständen, vor allem der Wechsel der Romulaner auf unsere Seite, wendete schließlich doch noch das Blatt. Davongekommen. So nenne ich diesen Sieg. Aber hätte es erst überhaupt zu alledem kommen müssen? ... 20 Jahre Deep Space Nine von Stefan Menz Am 3. Januar 1993, also vor ziemlich genau 20 Jahren, feierte die bis dahin dritte Star Trek Serie ihr Debut im amerikanischen Fernsehen: STAR TREK – DEEP SPACE NINE. Man könnte jetzt zum 20jährigen Jubiläum vieles über die Serie schreiben; wie sie entwickelt wurde, wer die Schauspieler sind und was danach aus ihren wurde, die Rivalität zu Babylon 5 und unzähliges mehr. Hier soll jedoch eines beleuchtet werden: das BESONDERE, das Deep Space Nine immer unter den Star Trek Serien war. - DS9 war die erste und bislang einzige Star Trek Serie, die nicht auf einem Raumschiff spielte. - DS9 war die einzige Serie, die zunächst keinen Captain hatte. - DS9 war die einige wirklich statische Serie, in der der besuchte Planet nicht sofort wieder verlassen wurde. - DS9 war die einzige Serie, die neben den Hauptfiguren noch eine viel größere Menge an regelmäßig auftretenden Nebencharakteren hatte. - DS9 hatte wahrscheinlich die beste Charakterdarstellung unter allen Star Trek Serien. - DS9 hatte, im Gegensatz zu den überwiegend in Einzelepisoden erzählten anderen Serien, eine durchgehende Handlung. Diese Aufzählung könnte noch lange so weitergehen. Daher möchte ich jetzt einfach – passend zum 20. Geburtstag – 20 (jeweils 10) besondere, außergewöhnliche, herausragende Charaktere und Episoden vorstellen, durch die sich DS9 von den anderen Star Trek Serien abgehoben hat. 63 1. Benjamin Sisko Wo beginnt man eine solche Auflistung am besten? Natürlich beim Captain. Captain? Genau da fällt bereits der erste Unterschied zu allen anderen Serien auf: Sisko war lange Zeit kein Captain. Er war Commander, unterstand damit Raumschiff-Captains, er kommandierte nur eine Raumstation (die ohne das Wurmloch ziemlich unbedeutend geblieben wäre), er hatte ein Kommando, das er zunächst gar nicht wollte, er war (im Gegensatz zu fast allen SternenflottenOffizieren) Familienvater, er wurde zu einer religiösen Figur des nahegelegenen Planeten Bajor. Und Sisko wurde von einem dunkelhäutigen Schauspieler gespielt – ein Umstand, der als ABSOLUT NICHTS BESONDERES dargestellt wurde. War es in den 60er Jahren noch etwas Außergewöhnliches, dass mit Uhura eine dunkelhäutige Frau eine relativ wichtige Rolle einnehmen durfte, fand man selbst in den 90er Jahren noch relativ wenige dunkelhäutige Seriencharaktere in Hauptrollen (selbst Avery Brooks Serie Hawk war nur ein kurzlebiger Ableger, nachdem er jahrelang der Assistent eines weißen Polizisten gewesen war) und in der Science Fiction war dies noch völlig unbekannt. Aber was besonders auffiel: es machte nicht den geringsten Unterschied! In anderen Serien wird die Hautfarbe dann doch Teil der Handlung, Rassismus wird dadurch angesprochen, vielleicht auch eine andere gesellschaftliche Stellung. Nicht so bei Deep Space Nine – weil es im 23. Jahrhundert eben keinen Unterschied macht. 2. Episode 6.13: Jenseits der Sterne Und da war sie doch, die Folge, in der thematisiert wurde „ach ja, Sisko ist ja schwarz“ – allerdings nicht als Teil der normalen Handlung. Vielmehr nutzte man diese außergewöhnliche Folge, um zu zeigen, wie dies eben auf der Erde der 50er Jahre war: Dunkelhäutige, aber auch Frauen, hatten deutlich weniger 64 Rechte und viel weniger Chancen in der Gesellschaft und waren sogar Polizeigewalt ausgesetzt. All dies erlebte Sisko in einer Vision, die ihn zu Benny Russell, einem Science-Fiction-Autor dieser Zeit, werden ließ und seinen schweren Stand zeigte, gleichzeitig aber auch die Unterstützung durch seine Kollegen, die ihrer Zeit weit voraus waren. Doch nicht nur das macht diese Folge zu etwas besonderem: Hier erhielten zahlreiche Haupt- und Nebendarsteller (Dukat und Weyoun als Polizisten, Martok als Zeichner, Nog als Zeitungsverkäufer) die Chance, völlig andere Charaktere und vor allem ohne Masken darzustellen. Noch viel interessanter sind jedoch die unzähligen, auf dem Bildschirm kaum zu sehenden, versteckten Anspielungen in der Redaktion. Insbesondere die Titelseiten von „Incredible Tales“ zeigten Bilder aus der Originalserie oder Titel von Star Trek Folgen oder anderen Science Fiction Klassikern. 3. Odo Wie schon Data zuvor ist Odo zu Beginn eine Art „unbekannte Lebensform“, die im Verlauf der Serie ihren Schöpfer bzw. ihr Volk trifft. Schon bei Data war wohl die ursprüngliche Idee, sein „Androidenvolk“ zu einem Feind der Föderation zu machen, bis man ihm doch einen ganz anderen Hintergrund (erschaffen von dem Menschen Noonien Soong) verpasste und wir stattdessen seinen bösen Bruder Lore sowie die Borg bekamen. Odo jedoch musste damit leben, von dem Volk zu stammen, das die Föderation an den Rand des Untergangs brachte. Und gleichzeitig musste er sich in die ganz andersartige Welt der „Solids“ einfügen. Doch auch tricktechnisch war Odo als Formwandler etwas Revolutionäres: Wurden Verwandlungen früher durch überlappende Bilder dargestellt (sogar noch im sechsten Kinofilm), verwendete man hier erstmals fürs Fernsehen die aus Terminator 2 bekannt gewordene Morphing-Technik. 4. Episoden 2.1-3: Die Heimkehr, Der Kreis, Die Belagerung Bisher hatte Star Trek bestenfalls Zweiteiler, in der Regel jedoch meistens nur Einzelfolgen zu bieten. Hier wurde jedoch erstmals richtig deutlich, dass DS9 keine Aneinanderreihung loser Einzelfolgen war, sondern vieles ineinander übergriff als man diesen Dreiteiler brachte. Und dies sollte noch mit einem Sechsund gar einem Zehnteiler überboten werden. Aber nicht nur das: zum ersten Mal in seiner Geschichte präsentierte uns Star Trek einen wahren Politthriller, es kam zu Machtkämpfen und Verschwörungen, wie man sie zuvor höchstens ansatzweise von den Romulaner und der klingonischen Duras-Familie erlebt hatte. 5. Dr. Julian Bashir So nervig Bashir am Anfang erschien, so interessant wurde er, als sich herausstellte, dass er illegalerweise genetisch aufgewertet war, was seit Khan ausgeschlossen werden sollte. Damit gab es eine Hauptfigur, deren Existenz es in der sonst so sauberen Star-Trek-Welt gar nicht geben sollte, eine Person, die nur aufgrund eines Verbrechens existierte. 65 Damit wurde aus dem langweiligen Standard-Arzt wie Dr. Crusher, jemand außergewöhnliches, der nun in einigen Zügen eher an Data erinnerte. Und für den sich plötzlich so interessante Handlungsfäden wie die Sektion 31 boten. 6. Episode 4.10: Unser Mann Bashir Holodeck-Folgen gibt es viele. Holodeck-Fehlfunktionen, die die Crew einer realen Gefahr aussetzen, mindestens ebenso viele. Dieses Programm stach aus allen jedoch heraus. Ähnlich wie Data als Sherlock Holmes, Picard als Dixon Hill oder Tom Paris als Flash-Gordon-Verschnitt Captain Proton, überzeugte Bashir hier vollkommen als James-Bond-Kopie, insbesondere passte die Rolle des britischen Geheimagenten perfekt zu dem Schauspieler Alexander Siddig. Aber nicht nur das: abgesehen von der passenden Atmosphäre hatte die Story alles, was ein guter James-Bond-Film der 60er und 70er Jahre brauchte: einen nach der Weltherrschaft strebenden Oberbösewicht, gutaussehende Frauen für den Helden und geradezu absurde Superwaffen (einschließlich K.O.-Schuss mit einer Champagnerflasche). 7. Gul Dukat Deep Space Nine hatte 8 Hauptfiguren, ähnlich wie alle Star Trek Serien; außergewöhnlich war jedoch, dass daneben noch rund 20 Nebenfiguren eine durchgehende Handlung hatten und in einer Tiefe dargestellt wurden, die viele Hauptfiguren anderer Serien nicht hatten. Und am deutlichsten wurde das bei Gul Dukat. Oft ist ein Film- oder Serienheld nur so gut wie sein Gegenspieler. So wie Captain Kirk in Star Trek 2 besonders heraus stach, weil er mit Khan einen mehr als gleichwertigen Gegner hatte, erhielt auch Captain Sisko mit Dukat einen vielschichtigen Rivalen, der ihn in vielerlei Hinsicht forderte. Doch Dukat war nicht nur ein routinemäßiger Feind, da er eben nicht nur böse war. Wurde er anfangs noch als relativ farbloser Standard-Cardassianer dargestellt, kam er immer wieder, zunächst um DS9 zurückzuerobern, aber auch auf dem Weg zur eigenen Macht, oder um seinen ewigen Konflikt mit dem bajoranischen Volk weiter auszutragen. Dann plötzlich schien er sich, nach der Entdeckung seiner Tochter, zum Guten zu wenden – nur um dann den letzten Schritt zu machen und durch das Bündnis mit dem Dominion zum Führer des cardassianischen Reichs aufzusteigen. Doch damit nicht genug: nach dem Tod seiner Tochter verfiel er zunächst dem Wahnsinn, nur um dann endgültig mit den Bajoranern abzurechnen – eine Charakterentwicklung, die keine andere Figur bei Star Trek je so extrem durchgemacht hat. 8. Episode 2.19: Der Blutschwur Schon TNG hatte mit Scotty eine Figur der alten Serie zurück gebracht, doch diese Idee wurde hier noch auf die Spitze getrieben: Captain Kirks große klingonische Rivalen – Kang, Kor und Koloth – kehrten nach einem Jahrhundert zurück, um diesmal als die Helden der Geschichte gegen einen gemeinsamen Feind vorzugehen. Doch nicht nur die Weiterentwicklung uralter Figuren war hier das Interessante, vielmehr erhielt man hier – und in den Fortsetzungen um Kor – völlig neue Einblicke in die klingonische Kultur: Wer für Kirk ein Feind war, war für die Klingonen ein Held und aus beiden Sichtweisen war es nachvollziehbar. Und erstmalig sah man, wie alt Klingonen werden können und welche Konsequenzen 66 ein so hohes Alter haben kann, wenn man nicht rechtzeitig ehrenhaft im Kampf fällt. 9. Garak Star Trek war lange dafür bekannt, eine möglichst perfekte Gesellschaft darzustellen und dementsprechend sahen auch die Hauptcharaktere aus: gradlinige Helden, die moralisch unantastbar waren. Garak – der zwar nicht Teil der Sternenflotten-Crew war, dieser jedoch relativ nahe stand – war davon genau das Gegenteil. Und trotz seiner vielen Auftritte wusste man auch am Ende der Serie noch immer nicht wirklich etwas über ihn. Sein gesamtes Leben bestand aus Rätseln, Halbwahrheiten und Spionagetricks. Man konnte sich nie sicher sein, ob er einen nicht im nächsten Moment verriet (wie Dukat mit seinem Dominion-Bündnis). 10. Episode 5.06: Immer die Last mit den Tribbles Zum 25. Jubiläum vor Star Trek sprang man erneut in die Zeit von Kirk zurück. Diesmal jedoch nicht nur, indem man Charaktere von damals auftreten ließ, sondern indem man durch das altbekannte Thema der Zeitreise zur alten Enterprise zurückkehrte. Und dies durch modernste Tricktechnik. Was schon im Film Forrest Gump verwendet wurde, um etwa Kennedy die Hand schütteln zu können, nutzte man nun hier, um die DS9-Charaktere in alte Szenen einzufügen. So standen etwa O’Brien und Bashir plötzlich neben Scotty in einer Reihe von damaligen Offizieren, oder Sisko konnte Kirk einen Tricorder in die Hand drücken – Elemente, die man bisher nie wieder bei Star Trek zu sehen bekam. 11. Nog Es war nichts Neues, den „ersten eines anderen Volkes“ in der Sternenflotte zu zeigen. Zu Kirks Zeiten war es so mit Spock, bei Picard waren es Worf und in gewisser Weise auch Data – überlegene Charaktere, die das Beste ihres Volkes präsentierten. „Erster Ferengi in der Sternenflotte“ sollte nun Nog werden – eine Figur, die alles andere als überlegen wirkte. Hier erlebte man seine Vorgeschichte mit, seine Beweggründe, zur Sternenflotte zu gehen, wie auch seine ersten Karriereschritte, auf denen er bestenfalls ein durchschnittlicher Nachwuchsoffizier war. Und er war der erste Ferengi, der auf diese ungewöhnliche Art dargestellt wurde, der eben nicht nur auf Profit und Eigennutz aus war. 12. Episode 2.23: Die andere Seite Zwar basierte auch diese Folge nur auf etwas, das bereits bei Captain Kirk geschehen war, jedoch brachte auch hier Deep Space Nine etwas völlig neues: Hier zeigte man die Folgen und Konsequenzen dessen auf, was Kirk vor hundert Jahren getan hatte. War es sonst üblich, dass ein Planet besucht und wieder verlassen wurde, nur um nie wieder von ihm zu hören, zeigte DS9 am Beispiel Bajors schon, dass jede Entscheidung langfristige Auswirkungen hat – wie eben Kirks Eingreifen, das binnen eines Jahrhunderts zu einem Umsturz und einer neuen Diktatur geführt hatte. Und nicht nur das: mit dieser Folge wurde die Spiegeluniversums-Saga begründet, die sich durch die gesamte Serie ziehen sollte; und auch hier führte jeder Übertritt ins Spiegeluniversum zu weitreichenden Konsequenzen. 67 13. Morn Von Beginn an saß diese seltsame Gestalt in Quarks Bar, trank und sagte kein Wort. Und doch wurden von Folge zu Folge mehr Informationen über Morn bekannt, sein Charakter immer weiterentwickelt, bis man ihm sogar eine eigene Folge widmete – etwas, das es noch nie in einer Serie gab: ein Statist mit einer solche Bedeutung. 14. Episoden 4.06: Wiedervereinigt Ach ja, „die Folge mit dem Lesbenkuss“... oder auch nicht. Okay, für das amerikanische Fernsehen war es (zu dieser Zeit) etwas völlig undenkbares, dass man zwei Frauen zeigte, die sich küssten – ähnlich wie in der Sechzigern als Kirk mit Uhura doch tatsächlich eine Schwarze küsste. Aber das Besondere: darum ging es eigentlich gar nicht; weder ging es bei Kirk um Rassismus, noch hier um Homosexualität. Und gerade weil es nicht darum ging, sprach man die Themen besonders an. Man zeigte nämlich, dass es bei Star Trek ganz normal war und nichts, das man irgendwie erwähnen musste. Zu keinem Zeitpunkt wurde in der Folge problematisiert, dass die bisher klar heterosexuelle Dax sich hier in eine Frau verliebte. Warum auch? Man sieht darin in Star Trek eben nichts Unnormales. Und doch war immer die Rede davon, dass sie etwas Verbotenes tat; nämlich eine Beziehung zu einem Symbionten einzugehen, mit dem man früher schon mal zusammen war – natürlich eine Metapher dafür, dass Homosexualität früher verboten oder zumindest nicht akzeptiert war. 15. General Martok Klingonen in Star Trek waren entweder Gegner, nur kurz auftretende Charaktere, oder vermenschlicht (wie Worf oder B’Elanna). Mit Martok bekam man nun endlich mal dauerhaft einen „richtigen Klingonen“ zu sehen, der sich auch wie ein Klingone verhielt, der nicht wie Worf an die menschliche Kultur angepasst war, und für den die immer wieder erwähnte und mindestens genauso oft in Frage gestellte klingonische Ehre wirklich etwas bedeutete: geradezu der Prototyp eines klingonischen Kriegers. 16. Episode 4.07: Kleine, grüne Männchen Zeitreisefolgen gibt es bei Star Trek viele, doch diese war eine Außergewöhnliche: sind es sonst immer die Sternenflotten-Offiziere, die die Vergangenheit der Erde oder eines fremden Planeten erkunden, griff man hier auf die Ferengi zurück und bewies mal wieder deren eigentlichen Zweck: der Menschheit ihre eigenen Schwächen vor Augen zu führen. Denn genau so wurden die Ferengi immer gezeigt: während die Menschen sich weiterentwickelt hatten, hatten die Ferengi noch immer die typischen schlechten Eigenschaften der Menschen des 20. Jahrhunderts. Besonders deutlich wurde das etwa in einem Gespräch über Rauchen - als Quark bemerkte, wenn die Menschen sogar Gift zu sich nehmen, würde er ihnen alles verkaufen können. 68 17. Ishka Quark‘s Mutter war die Star-Trek-Variante der Frauenrechtsbewegung. Die Ferengi waren immer eine Art Spiegelbild der Menschheit des 20. Jahrhunderts und zumindest in der ersten Hälfte des Jahrhunderts gab es noch in den wenigsten Ländern eine wirkliche Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Genau dies repräsentierten die Ferengi: Frauen, sie durften nicht arbeiten, hatten kein Recht auf Bildung, durften nicht mit Fremden sprechen, und – um es auf die Spitze zu treiben – nicht einmal Kleidung tragen. Ishka lehnte sich gegen all dies auf und bewies, dass Frauen viele Dinge mindestens genauso gut wie Männer können, wenn sie die Möglichkeit dazu erhalten – das deutlichste Beispiel in Star Trek zum Thema Frauenrechte. 18. Episode 4.01&02: Der Weg des Kriegers Der Beginn der 4. Staffel wirkte wie ein neuer Pilotfilm, zumindest brachte er einen großen Umbruch in der Serie – und das nicht nur durch Worfs Ankunft. Gleichzeitig veränderte sich die ganze bisher so heile Welt: es ist Krieg – und wir bekommen Raumschlachten zu sehen, wie es sie nie zuvor bei Star Trek gab, die im weiteren Verlauf der Serie noch gesteigert werden sollten. 19. Vic Fontaine Hologramme gab es viele, doch letztendlich waren sie nur reine Computerprogramme. Die einzig wahre Ausnahme stellte der Doktor der Voyager dar – und Vic Fontaine. Auch er war sich der Tatsache bewusst, dass er keine reale Gestalt war und agierte mit den anderen Personen wie jeder andere. Und im Gegensatz zu vielen anderen Holofiguren, die auf Action-Programme angelegt waren, war Vic Fontaine stark an reale Personen der 60er Jahre wie Frank Sinatra angelegt und fügt sich perfekt in das entsprechende Bild ein. Auch untypisch für Star Trek wurden mit Vic Fontaine regelmäßige Musikeinlagen eingeführt (eben insbesondere klassische Stücke von Sinatra), was man in der Form nicht wieder zu sehen bekam. 20. Episode 7.17: Im Ungewissen Zum Abschluss kommen wir auch zum Abschluss der Serie. Im ersten Moment wird man sich fragen, was an der Folge „Im Ungewissen“ denn so besonderes war. Wahrscheinlich kann sich kaum jemand daran erinnern, was genau in der Folge geschehen ist. Aber an eines wird man sich bei der zehnt letzten Folge erinnern: Sie war der große Auftakt zum zehnteiligen Finale der Deep Space Nine. Waren viele Folgen der Serie schon vorher eng verknüpft, verstärkte man dies hier noch mal ganz extrem. Von nun an wurde eine durchgehende Handlung erzählt, in der sich die einzelnen Folgen kaum voneinander trennen ließen – etwas, das höchstens durch den durchgängigen Handlungsfaden der dritten Enterprise-Staffel wiederholt wurde. Der Krieg gegen das Dominion näherte sich mit Schlacht um Schlacht dem Ende, Kira unterstützte den cardassianischen Widerstand, Dukat setzte sich ein letztes Mal mit den Bajoranern auseinander und leitete den großen Showdown der Propheten mit den Pah-Geistern ein – die Einleitung zum großen Finale einer großartigen Star Trek Serie. 69 PersonalityPersonality-Artikel Delta Flyer 2012 2012 von Klaus May Im Rahmen einer Google-Suche fand ich in 2003 durch Zufall das Forum des Offiziellen Star-TrekFanclubs und stellte dort die Frage, was denn eine FedCon sei. Aufgrund der doch freundlichen User dort wurde mir die Existenz von Trekdinnern eröffnet und ich fand schließlich ein Trekdinner, welches in meiner Nähe stattfand. Ich schrieb‘ also mit zwei von ihnen im Forum und war alsbald überzeugt, mir den Haufen von Star Trek Fans einmal anzuschauen. Ich fuhr‘ also dorthin, ging in das chinesische Restaurant hinein und wurde vom Kellner quer durch die Gaststätte geschickt und erblickte zwei junge Männer in Star Trek Uniformen – einer davon ein Klingone. Der andere wiederum stellte sich als andorianischer Technikoffizier Wasauchimmer vor (der Name war so kompliziert, dass ich ihn vergessen habe). Für einen Augenblick habe ich daran gedacht, möglichst schnell diesen Ort zu verlassen, weil mir das doch etwas zu freakig vorkam. Kurz später jedoch kam der Rest des Trekdinners dazu und es ergab sich, dass alle von Ihnen eigentlich ganz normale Leute waren, es aber genossen, unter ihresgleichen auch mal etwas „herumzuspinnen“. Wir kamen auch auf die ominöse „FedCon“ zu sprechen und schließlich überzeugten mich einige Lübecker, doch mit ihnen zur nächsten FedCon zu fahren – ich kaufte also ein Ticket und fuhr‘ dorthin und traf noch mehr Trekkies. Im Laufe der Zeit traf ich dann schließlich einen gewissen „Spacedog“, der im Führungsstab eines Trekdinners „Mittelhessen“ war. War mir relativ Banane, bis ich schließlich durch einen Jobwechsel plötzlich in Frankfurt saß‘ und mir überlegte, dass es doch lustig wäre, wieder mit ein paar Trekkies abzuhängen. Ergo fuhr‘ ich irgendwann einmal zu einem Trekdinner zum Australier nach Wetzlar. Eine sehr coole Location und noch viel coolere Leute. Nach etwas „Beschnuppern“ wurde das dann ein fester monatlicher Termin und hat bis heute gehalten. Vielleicht sehen wir Dich ja auch (öfter / bald) bei uns ? 70 DAS ABENTEUER GEHT NACH WIE VOR WEITER NEUE STAR TREKTREK-ROMANE AUS DEM CROSS CULTCULT-VERLAG von Thorsten Walch Ihr erinnert euch (und falls nicht, dann sucht ganz schnell den DELTA FLYER vom vergangenen Jahr hervor): Bereits im vergangenen Jahr konntet ihr an dieser Stelle Kurzbeschreibungen und Rezensionen über die neu in deutscher Sprache beim CROSS CULT-Verlag erschienenen STAR TREK-Romane, die dort gleich in mehreren verschiedenen Reihen veröffentlicht werden, lesen. Seit dem vergangenen Jahr sind bei CROSS CULT nun wieder etliche neue deutsche Ausgaben von STAR TREK-Romanen erschienen, und wieder möchte ich euch hierüber informieren, euch den einen oder anderen Roman besonders empfehlen (... und von wiederum anderen dann trotzdem nicht abraten, nur weil sie mir persönlich vielleicht nicht so sonderlich gefallen haben) und auch wieder einen kleinen Ausblick auf Romane werfen, die erst nach dem Redaktionsschluss der diesjährigen DELTA FLYER-Ausgabe erschienen sind. Allerdings möchte ich mich diesmal auf die Romane selbst beschränken – die Einleitungen zu den jeweiligen einzelnen Reihen, zu denen die Romane gehören, findet ihr in meinem Artikel vom vergangenen Jahr (ich sag' ja, DELTA FLYER 2011 'raussuchen ...). Übrigens gibt es die STAR TREK-Romane von CROSS CULT mittlerweile auch samt und sonders als E-Book-Versionen für die verschiedenen Systeme, falls man sich aus Platzgründen hierfür entscheidet (allemale eine praktische Sache). Anfang des Jahres erschienen bei CROSS CULT etwas verspätet die bereits für das letzte Jahr angekündigten STAR TREK: THE ORIGINAL SERIES-Romane (was ich nachfolgend, wie üblich, mit TOS abkürzen werde) aus der Reihe FEUERTAUFE. Und für Fans des klassischen Originals gibt’s Erstaunliches und Faszinierendes zu lesen. Die FEUERTAUFE-Romantrilogie, deren einzelne Bände allesamt von David R. George III geschrieben wurden, was sie stilistisch (abgesehen vom sehr unterschiedlichen Seitenumfang!) so gut wie gleichschaltet, sind handlungsmäßig recht komplex aufgebaut. Einerseits behandeln sie die Frage, was aus Captain Kirk, Mister Spock und Dr. McCoy geworden wäre, hätte Kirk den tödlichen Verkehrsunfall von Edith Keeler in der TOS-Episode THE CITY AT THE EDGE OF FOREVER (dt. Titel: GRIFF IN DIE GESCHICHTE) verhindert – Dr. McCoy beispielsweise hätte nach einem Leben als „Hobo“ (Eisenbahnlandstreicher in den USA der 30er Jahre) eine Farmersfrau kennen gelernt, sich unsterblich in sie verliebt und sie nach dem Tod ihres Gatten geheiratet. 71 Andererseits geht es in den Romanen darum, was aus dem berühmten STAR TREK-Triumvirat im Lauf der Serie und der Kinofilme fernab vom auf dem TVSchirm und der Kinoleinwand Gezeigten letztendlich geworden ist, da die Romane quasi als zweiten Handlungsstrang die Geschichte des jeweiligen Charakters nach der Rückkehr aus dem HÜTER DER EWIGKEIT weiterzählen. So kehrt Captain Kirk quasi als Reflektion seiner Persönlichkeit nach seinem vermeintlichen Tod aus dem NEXUS zurück und begradigt einige offene Situationen aus seinem Leben, während Mr. Spock zunächst den KOLHINAR ablegt und sich später entgegengesetzt entscheidet, da er sich seiner Emotionalität endlich bewusst wird – und Dr. McCoy schließlich ehelicht im hohen Alter seine alte Flamme Tonia Barrows. Und drittens sind die Romane so etwas wie ein „Best Off“ der TOS-Serie und der sechs auf ihr basierenden Kinofilme und lassen einige der schönsten Momente noch einmal Revue passieren. Klingt verwirrend? Das ist es in der Tat auch – aber gleichzeitig genial. Ich kann mit Fug und Recht von mir behaupten, mit den STAR TREK: FEUERTAUFERomanen die besten TOS-Romane überhaupt gelesen zu haben – ich fühlte mich angesichts des stolze 813 Seiten (!!!) umfassenden ersten Bandes rund um Dr. McCoy (so hat der gute alte Pillebones wenigstens mal den dicksten STAR TREK-Roman!!!) gar zur Bemerkung beflügelt: „STAR TREKs Version von VOM WINDE VERWEHT!“. Übrigens nimmt die Seitenzahl von Roman zu Roman ab (vermutlich, um Wiederholungen zu vermeiden) - Band 2 (Spock) umfasst „nur“ noch 413 Seiten, Band 3 (Kirk) 268. Fazit: Für mich persönlich das bisherige Highlight der Veröffentlichungen bei CROSS CULT. In den USA war die Romanetrilogie übrigens bereits 2006 anlässlich des 40jährigen Bestehens der klassischen Originalserie herausgebracht worden. Wie schon erwähnt wurden alle drei Romane von David R. George III verfasst und tragen folgende Titel: STAR TREK FEUERTAUFE BAND 1: MC COY – DIE HERKUNFT DER SCHATTEN STAR TREK FEUERTAUFE BAND 2: SPOCK – DAS FEUER UND DIE ROSE STAR TREK FEUERTAUFE BAND 3: KIRK – DER LEITSTERN DES VERIRRTEN Aus der Reihe STAR TREK VANGUARD, in welcher die geheimnisvollen Geschehnisse auf einer Föderations-Raumstation an der Grenze zum Tholianischen Reich zu Zeiten der klassischen Originalserie geschildert werden, erschienen in diesem Jahr zwei weitere Bände, welche auf Fortsetzungsbasis verfasst wurden und den Abschluss der Reihe bilden werden. Handlung: Die Lage in der TAURUS-Region, in der sich die Raumstation VANGUARD befindet, hat sich dramatisch zugespitzt – nachdem versehentlich ein gewaltiger und auch gewalttätiger Krieger der uralten Rasse der SHEDAI versehentlich zu neuem Leben erweckt wurde und eine Bedrohung für den 72 gesamten ALPHA-Quadranten darstellt, droht ein verheerender Krieg zwischen der Föderation, dem Tholianischen Reich sowie den klingonischen und romulanischen Imperien. Auf der zum „Planeten des Galaktischen Friedens“ (STAR TREK V läßt grüßen!) auserkorenen Wüstenwelt NIMBUS 3 versucht Föderationsbotschafter Jetanien verzweifelt, zusammen mit Abgesandten der Romulaner und der Klingonen zu einer diplomatischen Lösung der Konflikte zu finden, doch sehr erfolgversprechend sieht das Ganze freilich nicht aus. Der einzige, der möglicherweise helfen könnte, ist der wegen Hochverrats angeklagte ehemalige Kommandant von VANGUARD, Commodore Diege Reyes, der Asyl auf dem Kriegsschiff eines verbrecherischen Orioners erhalten hat... Wie schon bei den vorhergehenden 6 Romanen ist die Handlung der beiden abschließenden VANGUARD-Romane sehr verschachtelt und vertrackt und erinnert in weiten Teilen fast schon eher an Episoden von TV-Serien wie ALIAS, X-FILES oder auch FRINGE, denn an eine Geschichte aus dem TOS-Universum. Dennoch – wer Freude an spannenden und gleichwohl epischen Agentengeschichten aus dem Roddenberry'schen Universum hat, der wird und sollte sich auch diese beiden letzten Bände freilich nicht entgehen lassen, die von dreien der besten neuen STAR TREK-Romanautoren geschrieben wurden. Hier die Verfasser und die Titel: STAR TREK VANGUARD 7: DAS JÜNGSTE GERICHT von Dayton Ward & Kevin Dilmore STAR TREK VANGUARD 8: STURM AUF DEN HIMMEL von David Mack. Fans der Abenteuer von Captain William Thomas Riker und der Crew des Raumschiffes TITAN gingen – zumindest in deutscher Sprache (in den USA gab es gleich mehrere neue Veröffentlichungen) in diesem Jahr leer aus. Anders im Fall von STAR TREK – THE NEXT GENERATION. Zwar erschien 2012 kein neuer Roman um die weiteren Abenteuer der ENTERPRISE-E nach den Ereignissen im neunten Kinofilm NEMESIS, dafür aber die ersten vier Bände der gleichfalls sehr interessanten, insgesamt sechsbändigen Miniserie STAR TREK – THE NEXT GENERATION: DOPPELHELIX, die von verschiedenen Autoren geschrieben wurde. Handlung: Im Verlauf mehrerer Jahre, beginnend in der Zeit kurz nach dem Jungfernflug der ENTERPRISE-D, brechen an verschiedenen Orten des AlphaQuadranten, darunter der Planet ARCHARIA III, die cardassianische Raumstation TEROK NOR, der Planet ROMULUS sowie einer Welt in der von den Cardassianern kontrollierten Entmilitarisierten Zone verheerende Epidemien aus, deren Ursprung, ein geheimnisvoller Virus, eindeutig künstlicher Natur ist. Obwohl es Captain Picard und seinen Mitstreitern, darunter Dr. Katherine Pulaski, 73 der fast 140jährige Admiral Dr. McCoy und Botschafter Spock, der wackere Starfleet-Offizier Stiles sowie Commander Rikers „Zwilling“ Tom immer wieder gelingt, die betroffenen Völker und Fraktionen vor der Auslöschung zu bewahren, können sie dennoch nicht in Erfahrung bringen, welche geheimnisvolle Macht schlussendlich hinter der Verbreitung des Virus steckt. Schließlich verbünden sich Picard und die Crew der ENTERPRISE mit der Mannschaft der U.S.S. EXCALIBUR, um dieser tödlichen Angelegenheit ein- für allemal auf den Grund zu gehen... Die bisherigen Romane aus der Reihe sind - wie bei vielen Mini-Buchserien der Fall - von qualitativ sehr unterschiedlicher Qualität und wurden im Gegensatz zu den meisten anderen neuen STAR TREK-Romanen von Veteranen dieses Bereiches verfasst, die teilweise bereits seit den 80er Jahren STAR TREKRomane schreiben. Während die beiden ersten Bände solide STAR TREKUnterhaltung boten, die in augenzwinkernder Weise an passenden Stellen zwischen den einzelnen TV-Episoden angesiedelt waren (... und folglich rein theoretisch so stattgefunden haben könnten), verliert sich der dritte Band im Aufbau eines Charakters namens Stiles, den die Autorin des Romans ins STAR TREK-Universum eingefügt hat – was angesichts der kontinuierlichen Handlung der Mini-Serie nicht immer wirklich passend scheint. Dafür tritt dann im vierten Band die Figur des Tom Riker wieder in Erscheinung, was bei vielen Fans sicherlich ein Grund zur Freude ist, da man nebenbei noch ein wenig über die Vorgeschichte von Chakotay aus STAR TREK VOYAGER erfährt. Folgende Bände der DOPPELHELIX-Reihe sind bisher erschienen: STAR TREK TNG – DOPPELHELIX 1: INFEKTION von Gregory Betancourt STAR TREK TNG – DOPPELHELIX 2: ÜBERTRÄGER von Dean Wesley Smith & Kristine Kathryn Rusch STAR TREK TNG – DOPPELHELIX 3: ROTER SEKTOR von Diane Carey STAR TREK TNG – DOPPELHELIX 4: QUARANTÄNE von John Vornholt Vier weitere neue Romane sind aus der Reihe STAR TREK: DEEP SPACE NINE im Lauf des Jahres 2012 herausgekommen, ein fünfter wird kurz nach dem Redaktionsschluss des DELTA FLYERS erscheinen. Die Bände DS9 8.09 und 8.10 schließen die in Buchform erschienene achte Staffel von STAR TREK: DEEP SPACE NINE ab. Jake Sisko gelingt es, herauszufinden, was wirklich aus seinem Vater Benjamin Sisko wurde, als dieser in den Rang eines Propheten aufstieg. Kassidy Yates bringt schließlich ihr Kind zur Welt, und kurz bevor der Planet BAJOR endlich in die Föderation aufgenommen wird, kommt es zu einem ebenso tragischen wie weitgreifenden Ereignis – der bajoranische Oberste Minister Shakaar wird ermordet, was den Planeten und natürlich auch DEEP SPACE NINE ins Chaos stürzt. Dahinter steckt eine Rasse parasitärer Lebensformen, deren Wirken nicht allein BAJOR, sondern die ganze Föderation bedroht – auch die soeben von ihrer Mission im GAMMA-Quadranten heimgekehrte Crew der U.S.S. DEFIANT unter dem Kommando von Commander Elias Vaughn wird in die sich daraus ergebenden Konsequenzen eingebunden. Hinzu kommt ein religiöser Wandel der Bajoraner, die langsam aber sicher die Wahrheit in jenem antiken Text entdecken, dessen 74 Veröffentlichung Colonel Kira Nerys den Ausschluss aus der bajoranischen Glaubensgemeinschaft kostete. Auch die beiden abschließenden Bände der 8. DEEP SPACE NINE-Staffel, erschienen als „Doppelfolge“, sind spannend geschrieben und halten das Interesse auch an den neuen Charakteren, die man im Verlauf von „Season 8“ in das Seriengeflecht eingewoben hat, gleichbleibend wach. Sie wären als TVAdaptionen geradezu traumhaft, aber sicherlich auch technisch nur schwer realisierbar gewesen. Fesselnd auch für Leute, die es ansonsten nicht so sehr mit DEEP SPACE NINE haben (... so wie ich). Statt einer neunten Staffel schließt sich die neue STAR TREK: DEEP SPACE NINE-Buchreihe DIE WELTEN VON DEEP SPACE NINE an. In den beiden ersten Bänden geht es um das weitere Schicksal des Planeten CARDASSIA PRIME und seiner Bevölkerung nach der Beinahe-Vernichtung durch das DOMINION, wobei Chief Miles O'Brien zusammen mit dem neuen cardassianischen Regierungschef Elim Garak fleißig Aufbauhilfe leisten muss, im zweiten Band geht es um den andorianischen Sternenflottenoffizier Thirishar ch'Thane, der eine wichtige Rolle in den Romanen der achten DS9-Staffel spielt, und seine Rückkehr auf seine Heimatwelt, die mehr und mehr von einem inneren Verfall bedroht ist. Die bisher erschienenen Romane aus der Reihe DIE WELTEN VON DEEP SPACE NINE wurden von neuen Autoren verfasst. Sie können trotz guter Stories und flüssiger Lesbarkeit nicht ganz an die Vorgängerreihe mit ihrer inneren Kontinuität heranreichen, sollten insbesondere für „DS9er“ jedoch durchaus befriedigendes Lesefutter darstellen. Hier die Titel und Verfasser der Romane: STAR TREK: DEEP SPACE NINE 8.09: SO DER SOHN von S.D. Perry STAR TREK: DEEP SPACE NINE 8.10: EINHEIT von S.D. Perry STAR TREK - DIE WELTEN VON DEEP SPACE NINE 01: CARDASSIA – DIE LOTOSBLUME von Una McCormack STAR TREK – DIE WELTEN VON DEEP SPACE NINE 02: ANDOR – PARADIGMA von Heather Jarman Womit wir bereits am Ende der diesjährigen NEUE STAR TREK-ROMANE BEI CROSS CULT-Parade angekommen wären, denn auch aus den Reihen STAR TREK ENTERPRISE sowie STAR TREK: NEW FRONTIER sind in diesem Jahr keine neuen Bände erschienen. Dennoch aber sollte man meinen, dass die Palette der Neuerscheinungen von Abenteuern unserer aller liebsten galaktischen Helden durchaus reicht. Und wie schon im letzten Jahr bietet es sich doch an, sich die neuen STAR TREKRomane unter den Weihnachtsbaum zu wünschen, ein wenig Zeit dafür habt ihr ja noch. Und wenn ihr alle schön artig seid, dann werde ich euch gerne auch im nächsten Jahr über die NOCH NEUEREN STAR TREK-ROMANE BEI CROSS CULT berichten ... wenn ihr artig seid!!! 75 ODE AN DEN KLINGOLAUS von Rainer Kuhn Auf Kronos geboren, auf den Weg des Kriegers eingeschworen Gegner erweisen Dir Respekt, denn sonst gibt’s von deinem Bathlet gespitzte Ohren. Durch Kämpfer - wie dich – ist das Reich stark und mächtisch Obwohl du net mer bist als eins fünfundsiebzisch dafür einen imposanten Twelvepack mit dir tragest Ein Zeichen, dass an gutem Gagh Du dich genussvollst gerne labest. Lieder werden auf dich gesungen und starke Gedichte, wie viel ehrenvolle Kämpfe gehen auf dein Gewichte ? Stolz wie ein Herrscher blickst du von deinem großen Haus, auf Familie, Freunde und Volk hinaus, doch begab es sich einst aus dunklem Eck, ausgerechnet im Kampf auf die Rüstung ein dunkler Fleck. Du erfuhrest, dass einst eine riesige Klingonen Streitmacht die Welt eines Feindes - der Tribbles - hat platt gemacht „Oh weh!“ klagtest du mit viel Geheul „wo ist hier schon Ehr’ zu finden, im Kampf gegen kleines, goldiges Pelzgeknäuel“ ? Diese Untat ließ dein Stolz nicht zu, ließ dir Nächtelang keine Ruh, So entschiedest du da fortan, zur Weihnachtszeit muss jeder Krieger bei dir ran, muss berichten von seinen Taten und Geschichten. Wie heldenhaft und ehrenvoll sie gewesen Um dann zu hoffen, nein, nicht dass sie eins überkriegen mit dem Besen, denn drohend hältst Du ihnen das Bathlet hin, da bei Nichtbestehen droht Doppelspalt … am Kinn So ist es bei dir Tradition geworden, Klingonen stehen all weihnachtlich vor Dir in Horden um zu bestehen als wahre Krieger, um zu werden - zu sein wie du: Ein Kämpfer, ein Streiter, ein Kumpel, ein Freund, ein Bruder … ein Sieger!!! 76 HERBEI, OH IHR TREKKIES (zu singen nach der Melodie „Herbei oh ihr Gläubigen“/“Adeste Fideles“) 1.) Herbei, oh ihr Trekkies, Warsler und Stargater, oh kommet, oh kommet zum Klingolaus! Sagt ein Gedicht auf, harret der Bescherung! Empfanget nun den ARSH'FUL, empfanget nun den ARSH'FUL, empfanget nun den ARSH'FUL vom Klingolaus! 2.) Kirk, Spock, McCoy stehn vor dem Weihnachtsbaume, erschaudern vor Ehrfurcht und ängstigen sich. Ha'm der Befehle viel zu viel mißachtet und fürchten nun das ARSH'FUL und fürchten nun das ARSH'FUL und fürchten nun das ARSH'FUL vom Klingolaus. 3.) Picard, Riker, Worf, die fühlen nicht viel anders, sind doch auch sie der Sünden allzu voll. Brachten dem Klingolaus zwei Liter Blutwein, „Oh mache mild das ARSH'FUL!“ „Oh, mache mild das ARSH'FUL!“ „Oh, mache mild das ARSH'FUL, oh Klingolaus!“ 4.) Han Solo, Chewbacca und auch Luke Skywalker sind sicher, sie haben letztlich nicht gefehlt. Doch trifft auch sie das Bat'Leth auf den Boppes, auch sie kriegen den ARSH'FUL, auch sie kriegen den ARSH'FUL, auch sie kriegen den ARSH'FUL vom Klingolaus. 77 5.) Colonel O'Neill, Teal'c und Major Carter, die sprachen: „Was geht uns ein Klingone an?“ Waren respektlos, kannten keine Verse, bekommen drum den ARSH'FUL, bekommen drum den ARSH'FUL, bekommen drum den ARSH'FUL vom Klingolaus. 6.) Commander Adama, GALACTICAS Vertreter, hoben die Waffen, sprachen: „Komm' bloß her!“. Haben den Klingolaus herausgefordert, bekommen schwer den ARSH'FUL, bekommen schwer den ARSH'FUL, bekommen schwer den ARSH'FUL vom Klingolaus! 7.) Sam und Dean Winchester, jagen die Dämonen, führen das Werk der guten Mächte aus! Waren ganz sicher, dass er sie verschonet, und kriegen doch den ARSH'FUL, und kriegen doch den ARSH'FUL, und kriegen doch den ARSH'FUL vom Klingolaus. 8.) Auch hier heut' beim Dinner seiet gut gewappnet, lernt ein Gedicht und stellt den Blutwein kalt. Sagt, dass Stallone ist besser als Bruce Willis, sonst kriegt auch ihr den ARSH'FUL, sonst kriegt auch ihr den ARSH'FUL, sonst kriegt auch ihr den ARSH'FUL vom Klingolaus. 78 Total Recall 2012 von Andreas Greb Ende des 21. Jahrhunderts hat Krieg die Erde größtenteils unbewohnbar gemacht. Nur die UFB (United Federation of Britain, das heutige Groß Britanien) und die „Colony“(Australien) sind noch, zu geringen Teilen, bewohnbar. Es hat sich eine 2 Klassengesellschaft herausgebildet. Die UFB kontrolliert, man kann sagen unterdrückt, die Bewohner der „Colony“. Die Bewohner der Colony pendeln mit Hilfe des „Fall“, einem Aufzug durch den Erdkern, täglich zur Arbeit, auf das UFB Territorium. Um dann abends zurück in ihre Behausungen in der „Colony“ zurück zu kehren. Der Bauarbeiter Douglas Quaid entscheidet sich eines Tages, sich bei der Firma Rekall eine künstliche Urlaubserinnerung einpflanzen zu lassen. Für einen geringen Aufpreis lässt er sich davon überzeugen, seinen Urlaub als Geheimagent zu verbringen. Eine der Nebenwirkungen von Erinnerungsimplantaten ist, sie dürfen sich nicht mit tatsächlichen Erinnerungen überschneiden. McClane, der ihn betreuende Rekall-Angestellte stellt diese Überschneidung gerade noch rechtzeitig fest. Da wird die Rekall Agentur von einem Sturmtrupp der Polizei gestürmt. Sie schießen alle Mitarbeiter nieder. Quaid beginnt im Affekt die Polizisten mit bloßen Händen zu entwaffnen und zu töten. Offensichtlich überrascht von seinen eigenen Fähigkeiten. Als er nach Hause kommt, erklärt ihm Lori, die er für die Frau welche er vor sieben Jahren geheiratet hat hält, sie sei eine UFB Agentin. Und kenne ihn erst seit einigen Wochen. Seine Erinnerungen an die vergangenen Jahre seien ihm künstlich eingepflanzt worden. Dann kommt es zu einem Kampf zwischen den beiden.Er entkommt. Ein Anruf eines, für ihn fremden Weggefährten, führt Quaid zu einem Schließfach. Er findet verschiedene Ausweisdokumente, Bargeld, einen holografischen Projektor und eine Nachricht an sich selbst. Die Nachricht führt ihn in eine Wohnung, offenbar seine alte Wohnung. Hier entdeckt er eine weitere Nachricht von Carl Hauser, seiner eigentlichen Persönlichkeit, an ihn selbst. Er trifft Melina. Die Frau aus seinen Träumen. Sie erklärt ihm, dass Carl Hauser ein UFB Agent war, der zum Widerstand übergelaufen ist. Weil Kanzler Cohaagen, mittels eines Komplotts versucht in die Colony ein zu marschieren. Das Ziel, die Überbevölkerung in der UFB in den Griff zu bekommen. In dem Glauben, in Quaids Erinnerungen ist die Information verborgen, wie die Roboter-Armee von Cohaagen zu stoppen ist, bringt man ihn zu Mathias. Der ist der Anführer des Widerstands. Er, so glaubt man, würde die entsprechende Erinnerung finden. Erneut tauchen Polizeitruppen, unter der Führung von Lori und Cohaagen, auf. Cohaagen erklärt, dass die ganze Aktion eine Scharade war, um Mathias zu finden. Er erschießt Mathias. Quaid wird zurück gelassen, um seine richtigen 79 Erinnerungen wieder herzustellen. Hausers Freund aus der Videobotschaft taucht auf und rettet ihn. Kommt aber dabei selbst ums Leben. Quaid gelingt es, Sprengsätze im Fall zu platzieren. Dann befreit er Melina. Es kommt zu einem Kampf auf dem „Fall“ Turm zwischen den beiden und Cohaagens Soldaten. Als die Sprengsätze detonieren gelingt ihnen die Flucht, während Cohaagens Truppen von dem Fall in den Tunnel gerissen und vernichtet werden. Meine Erwartungen an Total Recall waren nicht sehr hoch. Ich hatte mich auch vorab nicht über den Film informiert. Und bilde mir auch ein, er ist in der Berichterstattung, sowohl Mainstream-, als auch Nerd-Medien, nicht so präsent gewesen. Um mich kurz zu fassen, er ist gelungen! Was Total Recall Anfang der Neunziger richtig gemacht hat, macht Total Recall 2012 auch jetzt wieder richtig. Er nimmt sich die erforderliche Zeit, das nötige Wissen über gesellschaftliche und technologische Rahmenbedingungen zu vermitteln. Ohne aufdringlich zu werden oder gestellt zu wirken. Die Action sickert flüssig in die Handlung. Genretypisch übertrieben, aber nicht überzogen lächerlich. In den ruhigeren Szenen kommt man ins Grübeln, was Realität und was implantierte Erinnerung ist. An der eigentlichen Handlung wurde nur die Örtlichkeit ausgetauscht. Die Kolonie befindet sich jetzt in Australien mit Groß Britannien verbunden durch den „Fall“. Einen gigantischen Aufzug durch das Erdinnere. Das war von Philip K. Dick so nicht vorgesehen. Ich meine aber zu erinnern, dass er dieses Prinzip in einer anderen Kurzgeschichte eingeführt hat. Bleiben noch die netten Details. Das in einer Philip K. Dick Interpretation an irgendeiner Stelle Coca-Cola Werbung erscheint, gehört zum Pflichtprogramm. Ich hoffe Ridley Scott erinnert sich bei seinem BladeRunner Remake daran. Diesmal schafft auch Pepsi den Sprung in den Film. Interessant wäre zu wissen, ob, und wenn ja, wie viel die jeweiligen Brause-Hersteller gezahlt haben. Auch die hübschen Andeutungen an den alten Film lassen den Kenner schmunzeln, ohne aufdringlich zu wirken. Als Beispiel will ich die ältere Dame, an der Eingangskontrolle, anführen. Sie sieht exakt so aus, wie sich Arnold Schwarzenegger im Original verkleidet hat, um die Eingangskontrolle auf dem Mars zu täuschen. Ein Lob sei auch allen Schauspielern ausgesprochen, beziehungsweise dem Casting. Alle finden sich sehr gut in den ihnen zugedachten Rolle wieder. Das war 1990 nicht der Fall. Sharon Stone und Arnold Schwarzenegger wirkten deplatziert. Nur Michael Ironside konnte damals seine Rolle ausfüllen. Dummerweise war es keine Anspruchsvolle. Zusammengefasst: ein sehr schöner ScienceFiction Actionfilm. Also Ridley, so macht man Remakes von Philip K. Dick Verfilmungen! Wir warten voller Zuversicht. 80 Weshalb und wenn ja, warum? warum? von Sabine Walch Dazu verdonnert, diesen Artikel zu schreiben will ich mal versuchen, meinen Einstieg in das TrekDinner Mittelhessen zu beschreiben. Eigentlich gibt es da gar nicht viel drüber zu berichten oder so. Bis September 1992 war ich im Ruhrpott-Fandom und den dortigen Trek-Dinnern aktiv. Nachdem ich dann eine feste Partnerschaft mit dem allseits bekannten Thorsten Walch eingegangen bin, hatte ich wenig bis gar keine Zeit mehr für meinen bisherigen Wirkungskreis. Die meisten Aktivitäten laufen nun einmal am Wochenende. Da kam es gerade gelegen, dass eines meiner ehemaligen Mitglieder – Marcus Langer - eines damals von mir mitgeleiteten Klingonen-Fanclubs auf die Idee kam, ein Trek-Dinner zu organisieren. Der staunte dann nicht schlecht als ich mit Thorsten auf dem Dinner erschien. Das zu Anfang kleine Dinner erweiterte sich im Laufe der Zeit zu einer, sagen wir mal, Massenveranstaltung. Einige Leute, welche man schon von früher kannte oder öfters sah, waren einem vertrauter. Einige Andere ließen sich immer nur mal sporadisch sehen und man kannte noch nicht mal deren Namen. In den hohen Zeiten – als der Far Beyond e.V. gegründet war und u.a. von mir mitgeleitet wurde – kam keine Langeweile auf. Ständig gab es Veranstaltungen und Treffen und man jagte von einem Ort zum anderen. Eines der schönsten Ereignisse, an das ich mich noch erinnere ist meine Hochzeit. Thorsten und ich wollten eigentlich in aller Stille lediglich auf dem Standesamt heiraten und nachher noch essen gehen. War aber nix. Nach der Zeremonie im Star-Trek-Outfit standen unsere Freunde vor dem Standesamt und geleiteten uns zu Vulcans Wagen, der auch noch geschmückt war. Wir haben dann eine große Feier und viele Geschenke bekommen, an die wir uns auch heute noch gerne erinnern. Viele Mitglieder des Dinners wurden zu engen Freunden, an die ich heute noch gerne denke und die ich auch einmal gerne wiedersehen würde. Wie jedoch das Leben so spielt sind einige verzogen, andere verstorben und wieder andere einfach nicht mehr am Fandom interessiert. Ein paar neue Leute sind dazugekommen, die man auch wieder liebgewonnen hat und die an Stelle der verlorenen Freundschaften getreten sind – wenn nicht gar sogar noch in einer tieferen Freundschaft. Mittlerweile ist das TrekDinner zu einem überschaubaren Haufen geworden. Aktivitäten werden von langer Hand geplant und sind auch nicht mehr so häufig, dann aber freut man sich doppelt so sehr darauf. Ob wir uns mit 80 Jahren noch treffen werden, weiß ich nicht, würde mich aber nicht verwundern. 81 LÖWENZAHNWEIN, ILLUSTRIERTER NACHRUFES MARSMARS-CHRONIKEN UND EIN MANN – VERSUCH EINES AUF RAY BRADBURY von Thorsten Walch Ray Bradbury ist tot. Er verstarb am 5. Juni 2012 im gesegneten Alter von 92 Jahren in seiner Wahlheimat Los Angeles. Ich – und mit mir sicher Millionen von Lesern und Anhängern phantastischer Literatur – hätte ihm gegönnt, dass er 100 Jahre und älter geworden wäre. Und dass er vielleicht die Zeit, die Muße und die Kraft dazu gefunden hätte, einen letzten großen Roman zu schreiben. Oder eine letzte Sammlung genialer Kurzgeschichten. Doch einer der vielen Vorzüge der Werke von Ray Bradbury ist, dass man sie immer und immer wieder lesen kann und doch stets etwas Neues in ihnen findet, das einem bisher vielleicht entgangen war. Es gibt vieles, das man über Ray Bradbury schreiben könnte – dass er eigentlich DER Literat unter den Science Fiction- und Phantastik-Autoren allgemein gewesen ist, der Romane und Geschichten schrieb, die ihn als einen wahren Dichter auszeichneten. Dass er ein einsames Vorbild in der schier unüberschaubaren literarischen Science Fiction-Szene gewesen ist und dabei doch immer der bescheidene Junge aus Waukegan, Illinois, geblieben ist. So viel mehr wäre übrig. Aber ich möchte darüber schreiben, was Ray Bradbury für mich ganz persönlich bedeutet hat. Ray Bradbury ist im literarischen Bereich für mich das, was DeForest Kelley in Sachen Film und Fernsehen repräsentiert, Johnny Cash in der Musik und Erich von Däniken in punkto geheimnisvolles Wissen. Manche Bücher von ihm wie seinen mit phantastischen Elementen durchzogenen Coming of Age-Roman LÖWENZAHNWEIN (DANDELION WINE), den er 1957 schrieb, habe ich wohl ein Dutzend Male und mehr gelesen. Sein Buch ZEN ODER DIE KUNST DES SCHREIBENS (ZEN IN THE ART OF WRITING) von 1973 hat mich in weiten Teilen das Schreiben gelehrt, das auch zu meinen eigenen Passionen gehört. Ray Bradbury wurde am 22. August 1920 in der Kleinstadt Waukegan in Illinois als Sohn von Leonard Spaulding Bradbury und der Schwedin Esther Marie Moberg geboren. Als er 14 Jahre alt war, zog seine Familie nach Los Angeles, wo der junge Ray bis 1938 die renommierte LOS ANGELES HIGH SCHOOL besuchte. Bereits seit seiner Kindheit war Ray Bradbury ganz versessen auf die Science Fiction der damaligen Zeit wie die Kinoserials um FLASH GORDON oder BUCK ROGERS und trat in mehrere der damals populären amerikanischen Science Fiction-Clubs ein. Sehr früh begann er bereits mit dem Schreiben von eigenen Geschichten. Mit 18 Jahren veröffentlichte er schließlich in der Zeitschrift IMAGINATION! seine erste Story. Als sich seine nachfolgenden Geschichten als recht erfolgreich herausstellten, schlug er schließlich die Laufbahn als freier Autor ein und arbeitete zunächst für eine Vielzahl von Zeitschriften. 1947 heiratete er Marguerite McClure, mit der er bis zu deren Tod im Jahr 2003 verheiratet war. Seinen Durchbruch als Schriftsteller schaffte er 1950, als sein Roman DIE MARS-CHRONIKEN (bis heute eins seiner bekanntesten Werke) 82 herauskam. In dem Roman geht es vordergründig um die Besiedelung des Roten Planeten, doch arbeitete Bradbury eine teilweise beklemmende Gesellschaftsstudie der damaligen amerikanischen Öffentlichkeitssituation in die packende Geschichte ein, in der sich die Urängste der Nation vor einer Überfremdung von außen her wiederspiegelten. Es folgte eine Vielzahl von Romanen, deren bekannteste neben dem bereits angesprochenen LÖWENZAHNWEIN Titel wie FAHRENHEIT 451 (als eine der besten Dystopien der Literaturgeschichte gefeiert), DAS BÖSE KOMMT AUF LEISEN SOHLEN (SOMETHING WICKED THIS WAY COMES) oder FRIEDHOF FÜR VERRÜCKTE (A GRAVEYARD FOR LUNATICS) sind. Hinzu kamen etliche Kurzgeschichten, die in bekannten Sammlungen wie DER ILLUSTRIERTE MANN (THE ILLUSTRATED MAN) oder DIE GOLDENEN ÄPFEL DER SONNE (THE GOLDEN APPLES OF THE SUN) veröffentlicht wurden. Seinen letzten Roman mit dem Titel FAREWELL SUMMER veröffentlichte er 2006. Unter verschiedenen Pseudonymen wie William Elliott und Douglas Spaulding arbeitete Bradbury auch als Drehbuchautor für Filme und Fernsehserien, hier sehr gern auch im Western-Genre. Ray Bradbury gehörte im Jahr 1969 zu einer Gruppe von bekannten Science Fiction-Autoren wie beispielsweise Isaac Asimov, die in einer Kampagne die Absetzung der Fernsehserie STAR TREK verhindern wollten, was jedoch – wie wir alle wissen – leider mißlang. Ray Bradbury legte Zeit seines Lebens großen Wert darauf, dass er eine außerordentlich glückliche Kindheit in seiner Heimatstadt Waukegan verbracht hatte. Eine ganz besondere Affinität zeigte er für das Halloween-Fest und herrliche Herbstszenarien, die er insbesondere in seine eher dem Horror- und Fantasy-Bereich zugehörigen Werken einbrachte. Viele seiner Romane und Geschichten sind von einer fast schon unbeschreiblichen, herrlich wohligen Melancholie durchzogen, die den Leser nicht selten dazu bringt, sich in das Geschehen hinein zu wünschen. Eng befreundet war Ray Bradbury übrigens mit dem Trickeffekte-Pionier Ray Harryhausen sowie DRACULA- (- und in der neueren Zeit auch COUNT DOOKUund SARUMAN-) Darsteller Christopher Lee. Ich selbst fand Ray Bradbury, nachdem ich 1982 die TV-Verfilmung von DIE MARS-CHRONIKEN gesehen hatte und das zugrunde liegende Buch las. Die Vorliebe für Ray Bradbury ist mir seitdem geblieben. Ray Bradbury hat sich seine Grabstätte auf der WESTWOOD VILLAGE MEMORIAL PARK CEMETERY zu Lebzeiten selbst ausgesucht, auf seinem Grabstein steht AUTHOR OF FAHRENHEIT 451. Möge Ray Bradbury dort von einem langen, goldenen Herbst und einem gelungenen Halloween-Fest träumen. Leb wohl, Ray – Du hast mich – UNS! reich beschenkt. 83 Science rules! Walter Koenig zu Gast bei Podiumsdiskussion Besuch vom Trekdinner Mittelhessen im Europäischen Parlament von Frank Baring To boldly go where no parliament has gone before: Das Europäische Parlament Brüssel war am 18. Oktober 2012 Gastgeber einer Podiumsdiskussion der eu40-Gruppe. Die eu40-Gruppe setzt sich aus jungen Wissenschaftlern und Studierenden aus ganz Europa zusammen und widmet sich vor allem Zukunftsfragen im Energiesektor. Die Veranstaltung „Science rules! Star Trek in the EP“ ist dabei Teil des „Horizon 2020“ Wissenschafts- und Innovationsprogramms der EU. Hierdurch sollen jungen Menschen für Wissenschaft und Forschung begeistert werden. Star Trek und Science Fiction dienen hier ganz bewusst als Zugang und Motivation. Dies zeigte sich nicht nur durch die Teilnahme von Walter Koenig, sondern auch im Verlauf der Podiums-diskussion, zu der neben den ESA-Astronauten André Kuipers (Niederlande), Andreas Mogensen, dem ehemaligen Kommandanten der ISS Frank de Winne, auch die britische Beirätin von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, Prof. Anne Glover, eingeladen waren. Europa und die Institutionen der Europäischen Union begegnen uns zwar täglich in den Nachrichten und prägen zunehmend unseren gesellschaftlichen Alltag. Doch sind uns diese Institutionen auch in gewisser Hinsicht fern geblieben. Dies mag sicherlich auch den komplexen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Fragen unserer Tage geschuldet sein, aber vor allem ist Europa auch eine Vision von einer gemeinschaftlichen – demokratischen und friedlichen – Zukunft. Und dies wird in Zeiten von Euro-, Finanz-, Banken- und Griechenlandkrise immer wieder nur allzu leicht vergessen. Die Veranstaltung, zu der Thomas, Rainer, Thorsten und ich – dank eines Kontakts zum wissenschaftlichen Beirat der EUKommission Jan Marco Müller – fahren konnten, sollte nicht nur Star Trek als große Inspirationsquelle der Diskutanten aufzeigen, sondern Zukunftsentwürfe ansprechen, die Grenzen und Vorurteile – vor allem im Denken der Menschen – überwinden helfen. Gerade aus wissenschaftlicher Sicht, so Prof. Anne Glover, ist dies nicht nur dringend nötig, sondern aus europäischer Sicht auch möglich. Die Podiumsdiskussion wurde vom Vizepräsidenten des EU-Parlaments Alexander Alvaro eröffnet. Prof. Anne Glover zeigte in einer kurzen Präsentation wie inspirierend Star Trek in den letzten Jahrzehnten für den technologischen Fortschritt war und welche Erfindungen, die in den verschiedenen Star Trek Serien gezeigt wurden, inzwischen Wirklichkeit geworden sind. Die Inspiration, Motivation und Visionen von Star Trek wurden überhaupt sehr hochgehalten in den Beiträgen der Diskutanten. Leider waren die Möglichkeiten, in den angesetzten zwei Veranstaltungs-stunden Fragen zu stellen, begrenzt. Dies lag nicht nur an den ausführlichen Beträgen der Astronauten, sondern auch an der 84 Moderation, die es wiederholt zuließ, dass anstelle von Fragen monologisierende Beiträge einer Parlamentarierin kamen. Da kann man es selbst Walter Koenig nicht verdenken, dass ihm eine gewisse Ermüdung anzusehen war. Umso erfrischender waren die Berichte der ESA-Astronauten über ihre Weltraumerlebnisse und die Gefühle, die sie z.B. bei ihren Aufenthalten in der ISS oder der Rückkehr auf die Erde begleiteten. Immer wieder kamen Kuipers und de Winne auf Star Trek zu sprechen. Für Frank de Winne ist Captain Picard ein großes inspirierendes Vorbild. Die internationale Raumstation ist für ihn in gewisser Hinsicht eine gelebte Vorwegnahme, einer Zukunft, wie sie Star Trek vorgegeben hat: Menschen aus verschiedenen Kulturen leben und arbeiten zusammen an einer gemeinsamen Zukunft und der Lösung von technologischen Problemen und Forschungs- bzw. Zukunftsfragen. Der Tagesablauf im All, so de Winne, sei eigentlich recht ähnlich zum Leben auf der Erde. Morgens ist das Frühstück, die morgendlichen Routinen, Konferenzen, es folgen typische Arbeitsabläufe, wieder Konferenzen mit der Bodenstation, schließlich das Abendessen und die Freizeit, in der er vor allem Emails bearbeitete und Filme schaute. Auf was freute sich Kuipers am meisten nach der Rückkehr auf die Erde, wollte ein Fragesteller wissen. Der Geruch von Gras, so der ESA-Astronaut André Kuipers, sei neben dem Wiedersehen mit der Familie das emotionalste Erlebnis, was er herbeigesehnt hat. Überhaupt ermöglichten die Erlebnisse der ESAAstronauten für uns sehr eindrucksvolle Einblicke in den Forschungsalltag im All. Walter Koenig konnte sich im Verlauf der zweistündigen Podiumsdiskussion leider nur dreimal einbringen. Vielleicht lag dies auch daran, dass ihm Budgetsorgen einer schottischen Wissenschaftlerin und Fragen über Filesharing oder die Urheberrechtsdebate recht ferne politische Diskussionen erschienen. Als ihn eine junge Parlamentarierin direkt zu seiner meiner Meinung über Filesharing und Urheberrecht ansprach, Koenig diese Frage aber nicht genau verstand, kam er von der Bühne herunter und ging direkt auf die Parlamentarierin zu. Seine Gegenfrage war einfach und von schlagender Denkrichtung: Wie solle denn ein Künstler sonst zu seinem Verdienst kommen? Hier sprachen zwei aneinander vorbei. Der große alte Chekov aus Star Trek und eine junge Parlamentarierin, die den Freiheitsbegriff auch gegen enggefasste Urheberrechte hochhielt. Unsere Reise nach Brüssel endete mit einem wunderschönen gemeinsamen Essen in einem italienischen Restaurant. William Shatner sagte sinngemäß 85 einmal: „Ihr seid nicht hier, um mich zu sehen, sondern um euch zu sehen.“ Wir waren in Brüssel, um miteinander ein Erlebnis zu teilen: Europa und Star Trek, Astronauten und Walter Koenig, gute Gespräche und anregende Diskussionen. Dies ist uns vorzüglich gelungen und dürfte in anderer Form sicher wieder stattfinden. Unsere Fahrt nach Brüssel war jedenfalls ein besonderes Erlebnis. Wie ich zum Trekdinner kam … von Marco Schäfer Name: Marco Schäfer (Doc) Geboren: am 25.11.1979 in Alsfeld am Totensonntag (daher kommt der schwarze Humor, die schwarze Seele und mein Sarkasmus), also lebe ich in Hessen in den Birdmountains oder sozusagen in den Highlands Aufgewachsen: bin ich in Angenrod, Ortsteil von Alsfeld, ging dort zur Schule, habe auch dort meine Ausbildung zum Industrie Mechaniker Maschinen und Systemtechnik abgeschlossen. Seitdem bin ich als Service Mechaniker weltweit unterwegs Hobbys: Ausschlafen (6 stunden), Online-Spiele spielen, Strategie und Ego Shooter, Modelle original getreu zusammen bauen, mit Freunden Zeit verbringen Familie: hab ich selbst keine, außer Mama, Papa, Stiefvater und Stiefmutter, Schwester, Nichte und Neffe Trekdinner: „verdonnert“ zum Trekdinner Stammtisch wurde ich von Sonja ( :-p ), die mich auf der TreWa-Con 2007 angesprochen hatte und meinte, ich solle doch mitkommen, sie fahre auch dahin. Seit dem bin ich regelmäßiger Besucher des TD Mittelhessen, sofern es mein Beruf zulässt. 86 50 Jahre James Bond im Kino von Gottfried „Scotty“ Olbort Als Ian Fleming (* 28. Mai 1908 in London; † 12. August 1964) seine Romane über den britischen Geheimdienst geschrieben und den Superagenten James Bond erdacht hat, hätte er sich bestimmt nicht träumen lassen, dass daraus einmal eine der erfolgreichsten Filmreihe der Filmgeschichte entstehen würde. Ian Fleming, selbst ein begeisterter Vogelbeobachter, übernahm den Namen seines Geheimagenten von dem Ornithologen James Bond. Dies wird z.B. in „Stirb an einem anderen Tag“ verwendet, indem sich Bond (Pierce Brosnan) gegenüber Jinx (Halle Berry) als Vogelkundler ausgibt. Ian Fleming hat insgesamt 16 Romane geschrieben, von denen die meisten verfilmt wurden. In einigen Filmen allerdings wird schon stark von der Vorlage abgewichen. Später ging man dazu über, Romanfassungen der Drehbücher zu veröffentlichen. 1961 erwarben die Produzenten Harry Saltzman und Albert R. Broccoli die Filmrechte für die Bücher Flemings und gründeten die Produktionsgesellschaft Eon Productions Ltd. Gemein-sam mit der Filmgesellschaft United Artists brachten sie 1962 den ersten Bond-Film mit dem Titel „Dr. No“ heraus. Seitdem erschien spätestens alle vier Jahre ein neuer „Bond“. Nur zwischen „Lizenz zum Töten“ (1989) und „Golden Eye“ (1995) gab es eine sechsjährige Unterbrechung. Damit ist die 007-Saga eine der am längsten bestehenden und eine der wirtschaftlich erfolgreichsten Filmreihen in der Filmgeschichte. „Sag niemals nie“ gehört für mich ebenfalls zu den James Bond-Filmen, er wurde aber nicht von EON-Productions Ltd produziert. Deshalb wird er auch bei der offiziellen Zählung nicht berücksichtigt. Er basiert auf der Buch-Vorlage von „Feuerball“ von Ian Fleming, bei welcher Kevin McClory Teilrechte besaß. Er erhielt beim Rechtsstreit schließlich die Möglichkeit, eine Neufassung von „Feuerball“ zu drehen. 87 Seit dem Tod von Albert R. Broccoli im Jahre 1996 führen sein Stiefsohn Michael G. Wilson und seine Tochter Barbara Broccoli die Geschäfte weiter. Die Rechte an den von Eon Productions Ltd. produzierten James-Bond-Filmen lagen bis 1975 allein bei Danjaq S. A. und werden seit dem Verkauf des 50%igen Anteil Saltzmans an United Artists von Danjaq S. A. und United Artists kontrolliert. Seit 1981 kontrolliert Metro-Goldwyn-Mayer als Mutterunternehmen von United Artists den Verleih der Filmreihe und besitzt Anteil am Copyright aller Filme. Seit der vollzogenen Übernahme von Metro-Goldwyn-Mayer (und der Tochtergesellschaft United Artists) durch ein von Sony (und dessen Tochterunternehmen, die Sony Pictures Entertainment) geführtes Konsortium wird über den Vertrieb der bisher produzierten und der zukünftigen James-Bond-Filme verhandelt. Alle bisherigen Bond-Filme wurden in den Pinewood Studios bei London produziert, wo für die teilweise sehr aufwändigen Sets eigene Hallen errichtet wurden. James Bond steht eigentlich spätestens seit Ende der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts für den „Geheimagenten“ schlechthin. Berühmt ist seine Vorstellung: „Mein Name ist Bond, James Bond“, auch dass er seine Wodka Martinis nur geschüttelt und nicht gerührt serviert haben möchte, ist schon fast Allgemeinwissen. Darüber hinaus verbindet man Bond mit schönen Frauen, schnellen Autos, wilden Verfolgungsjagden zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Auch die von „Q“ entwickelten technischen Spielereien und Waffen sind legendär, sogar die STASI soll geprüft haben, ob man Waffen oder Geräte zur Überwachung aus den Bond-Filmen nicht nachbauen kann. Auch der ewige Flirt mit Miss Moneypenny ist legendär und gehört einfach zu Bond. Legendär sind auch die Titelsequenzen mit dem jeweiligen Titellied unterlegt. Viele Titellieder wurden auch zu Hits in den Hitparaden. Die Gun Barrel Sequenz mit dem „James Bond Theme“ als Musik, ist eines der Erkennungszeichen schlechthin. Auch das Glücksspiel mit Karten gehört zu Bond, man sieht ihn immer wieder in Casinos. Typisch für Bond-Filme ist auch die von einem exotischen Schauplatz zum anderen springende Handlung und dass der jeweilige Gegenspieler versucht ihn auf mehr oder weniger aufwändige und originelle Weise zu töten. Man denke nur an den Laser in Goldfinger, für damalige Verhältnisse sehr spektakulär. Als der erste James Bond (1962; 007 jagt Dr. No) in die Kinos kam, war auch nicht klar, ob es noch weitere Filme geben würde. Aber schon im ersten Film wurden „Highlights“ geschaffen. Denn so gut wie jeder erinnert sich auch noch heute an die Szene in der Ursula Andres aus dem Meer steigt. Damals war dies eine schon sehr gewagte und erotisch provokative Szene. Lange Zeit haben James Bond Filme mit jedem neuen Film in Sachen Action und Technik neue Standards gesetzt. Insgesamt gab es 6 Darsteller: Sean Connery, George Lazenby, Roger Moore, Timothy Dalton, Pierce Brosnan und Daniel Craig. Sean Connery (25.08.1930) spielte in folgenden 6 (7) Filmen den Geheimagenten: 007 jagt Dr. No (1962), Liebesgrüße aus Moskau (1963), Goldfinger (1964), Feuerball (1965), Man lebt nur zweimal (1967), Diamantenfieber (1971), (Sag niemal nie (1983)). 88 Sean Connery spielte James Bond als den coolen Actionhelden und Macho, der auf alles eine Antwort hat und so gut wie nie aus der Ruhe zu bringen ist. Alle seine Kampf- und Actionszenen hat er mit Bravour gemeistert. Gerade seine Filme zeigen einen Geheimagenten, der loyal zu seinem Land steht und wo Gut und Böse klar definiert ist. Insgesamt kann man festhalten, das Sean Connery für den typischen Geheimagent steht, wie man ihn sich in den „Kalte Kriegs-Zeiten“ vorgestellt hat. Man muss aber auch sehen, das Sean Connery schauspielerisch nicht voll gefordert wurde. Er war durchaus in der Lage auch als Charakterdarsteller zu glänzen. Man denke nur „Marnie“ (1964) von Alfred Hitchcock. George Lazenby (05.09.1939) hat nur einmal James Bond gespielt und zwar in „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ (1969). Nach dem Ausscheiden von Sean Connery suchte man verzweifelt einen Nachfolger. Die Wahl fiel auf George Lazenby, der sich direkt bei den Produzenten bewarb. Sein gutes Aussehen und dass er ein guter Schwimmer und Athlet war, soll wohl den Ausschlag gegeben haben. Für seine Leistung erhielt er Nominierung für den Golden Globe Award als bester Nachwuchsschauspieler. Allerdings entwickelte er sehr schnell Starallüren. Deshalb und aufgrund von Vertragsschwierigkeiten mit den Produzenten wurde er dann rasch wieder abserviert. Roger Moore (14.10.1927) spielte in folgenden 7 Filmen den Geheimagenten: Leben und sterben lassen (1973), Der Mann mit dem goldenen Colt (1974), Der Spion, der mich liebte (1977), Moonraker (1979), In tödlicher Mission (1981), Octopussy (1983), Im Angesicht des Todes (1985) Roger Moore verkörperte mehr den smarten Typ von Geheimagent. Anfangs wurde er sogar als jemand verspottet, der außer gut auszusehen und gut gekleidet zu sein, nichts zu bieten habe. Diese Kritik kann ich allerdings nicht teilen. Er hat aus meiner Sicht schon seine eigene Interpretation des Geheimagenten gespielt. Mit dem Wechsel von Sean Connery zu Roger Moore hat man aus meiner Sicht den James Bond Filmen etwas mehr Humor, Schwung und Pepp gebracht. Gerade „Leben und Sterben lassen“ hat hier schon einige Highlights gesetzt. Man denke nur an Sheriff J. W. Pepper und die wilde Verfolgungsjagd in der zahlreiche Polizeiautos demoliert wurden. Timothy Dalton (21.03.1946) spielte in folgenden 2 Filmen den Geheimagenten: Der Hauch des Todes (1987), Lizenz zum Töten (1989) Mit dem Wechsel von Timothy Dalton wurde der psychologische Aspekt mehr in den Vordergrund gerückt. Auch Timothy Dalton spielte teilweise den coolen und smarten Geheimagenten. Man wagte sich aber auch einen Geheimagenten zu zeigen, der Schwächen hat und persönliche Motive sein Handeln bestimmen lässt. Dies war in dieser Dimension neu. Auch von der klaren Trennung von Gut und Böse begann man sich mit dem Eintritt von Timothy Dalton langsam zu verabschieden. Pierce Brosnan (16.05.1953) spielte in folgenden 4 Filmen den Geheimagenten: Golden Eye (1995), Der Morgen stirbt nie (1997), Die Welt ist nicht genug (1999), Stirb an einem anderen Tag (2002). 89 Pierce Brosnan verkörperte wieder mehr den smarten, coolen und machohaften Geheim-agenten. Er durfte zwar auch Schwächen zeigen, aber insgesamt wurde er als Geheimagent alter Schule gezeigt. Typisch ist die Aussage von M (Judy Dench) in „Golden Eye“, in dem sie Bond als „ein Relikt des Kalten Krieges“ und als einen „frauenfeindlichen Dinosaurier“ bezeichnet. In seinen Filmen wurden die Actionsequenzen dank CGI noch einmal rasanter, man denke nur an die Panzerfahrt durch Moskau oder die Bootsverfolgungsjagd auf der Themse vor dem Buckingham Palast. Daniel Craig (02.03.1968) spielte in folgenden 3 Filmen den Geheimagenten: Casino Royale (2010), Ein Quantum Trost (2011), Skyfall (2012) Mit Daniel Craig bekam Bond wieder mehr Kampfszenen, in denen er körperlich sehr gefordert wurde. Dies erinnerte sehr an die ersten Bondfilme mit Sean Connery. Trotzdem kann man nicht sagen, das man zu den Wurzeln zurückging. Denn die Figur des James Bond wurde psychologisch tiefschichtiger gezeichnet. Darüber hinaus bauen die bisherigen 3 Filme mit Daniel Craig aufeinander auf. Dies gab es vorher in dieser Art noch nicht. Außer der Figur des Geheimagenten hat die Filmreihe noch 3 Charaktere hervorgebracht, die man sofort mit James Bond verbindet: Q, bzw R, dargestellt von Peter Burton (Dr No) und Desmond Llewelyn (19631999), R, Schüler von Q, dargestellt von John Cleese (1999-2002) und Ben Whishaw (wieder als Q bezeichnet) (2012) M, dargestellt von Bernard Lee (1962-1979), Robert Brown (1983-1989) und Judy Dench (seit 1995) Miss Moneypenny, dargestellt von Lois Maxwell (1962-1985), Caroline Bliss (1987-1989) und Samantha Bond (1995-2002). Q, abgeleitet von Quartiermeister, gilt als die Ikone der Waffen- und sonstigen Technik mit der James Bond ausgestattet wurde. In Dr. No war die Rolle noch sehr klein, dort wurde von Q nur eine Waffe ausgetauscht. Ab Liebesgrüße aus Moskau war die Rolle wesentlich grösser und Q war der Leiter der technischen Entwicklungsabteilung, die Bond, außer mit Waffen, auch mit neuesten technischen Entwicklungen, insbesondere der Sprengund auch Überwachungstechnik ausstattete. Auch die Fahrzeuge von Bond wurden von Q mit zahlreichen technischen Gimmicks und Waffen ausgestattet. Die Rolle von Q wurde sehr lange von Desmond Llewelyn dominiert und er hat diese sehr geprägt, auch durch seinen sehr eigenen Humor. Als er dann aus Altersgründen aussteigen sollte, hatte es sein Nachfolger John Cleese sehr schwer und es auch nicht geschafft in seine Fußstapfen zu treten. Seine Art von Humor, mehr durch Monthy Python geprägt, hat einfach nicht zu James Bond gepasst. Über Ben Whishaw kann ich noch nichts sagen, da er erst in „Skyfalls“ zum Einsatz kommt. Desmond Llewelyn ist dann leider am 19. Dezember 1999 bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. M ist Leiter des Geheimdienstes und damit Bonds Vorgesetzter beim MI6. Der Deckname leitet sich von Sir Miles Messervy ab, dem bürgerlichen Namen des Geheimdienstchefs. M hat es nicht immer leicht mit Bond und seinen Kollegen, die in aller Welt verstreut arbeiten. Einige haben, allen voran Bond, ihre eigenen Vorstellungen, wie ein Fall zu bearbeiten ist. Deshalb muss M öfters Bond und 90 seine Kollegen sehr energisch auf ihre Pflichten und Aufgaben hinweisen. Bis in die 80er Jahre empfing M seine Agenten in seinem holzgetäfelten Büro. Als Bernard Lee stirbt, kommt der nächste Film „In tödlicher Mission“ aus Respekt vor dem Darsteller, ohne M aus. Seit Judy Dench die Rolle übernahm, residierte sie in einem modern eingerichteten Büro. Miss Moneypenny ist die Sekretärin von M und sitzt im Vorzimmer. Oftmals muss sie am Anfang der Filme Bond irgendwo in Welt auftreiben, weil er wieder ohne das Wissen seines Vorgesetzten sonst wo unterwegs ist. Immer wieder versucht sie mit Bond einmal auszugehen, aber leider klappt das nie. Die harmlosen Flirts mit Bond werden von M toleriert. Allerdings wird sie nie von Bond verführt. In „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ war die Beziehung anscheinend etwas enger, immerhin küsst Bond sie hier auf den Mund. In den beiden Filmen mit Timothy Dalton wurde Moneypenny von Caroline Bliss dargestellt, allerdings tritt sie hier nicht sonderlich in Erscheinung. Danach wurde Moneypenny von Samantha Bond dargestellt. Diese verkörpert M etwas kratzbürstiger als ihre Vorgängerinnen und gibt Bond auch schon mal Widerworte. Die Filme mit Daniel Craig kommen, warum auch immer, ohne Miss Moneypenny aus. James Bond und Bösewichte In jedem seiner Filme wird Bond mit mindestens einem oder mehreren Gegenspielerin konfrontiert, oftmals werden diese als größenwahnsinnige Egozentriker gezeigt, die die Welt beherrschen wollen oder gar vernichten wollen. Um dies zu erreichen, versuchen sie oft Ost gegen West auszuspielen. Meist haben sie eine riesige Organisation aufgebaut, die ihre Aktivitäten aus einem riesigen Hauptquartier heraus startet. Oftmals wird am Schluss dieses Hauptquartier von Bond und der Armee gestürmt und in einem riesigen Showdown mit spektakulären Explosionen vernichtet und Bond bekommt es am Schluss noch mit dem besten Handlanger des Bösewichtes zu tun, der Bond noch einmal alles abverlangt. Ein Bösewicht, genannt Ernst Stavro Blofeld, zieht sich durch mehrere Bondfilme. Er ist Leiter und Nummer 1 der Organisation „SPECTRE“ (Special Executive for Counterintelligence, Terrorism, Revenge and Extortion – im Deutschen: das Phantom; das englische Wort spectre bedeutet auf Deutsch in etwa Gespenst oder eben Phantom). Sein Markenzeichen ist eine weiße Perserkatze und sein goldener Ring mit einem Oktopus. Die Bösewichte wurden auch von deutschen Schauspielern dargestellt. Wer erinnert sich nicht an Gerd Fröbe als Goldfinger im gleichnamigen Film oder an Curd Jürgens als Karl Stromberg in „Der Spion, der mich liebte.“ Einer der spektakulärsten Handlanger war der „Beißer“ mit 91 seinem Stahlgebiss, mit dem sich Roger Moore gleich in mehreren Filmen herumschlagen durfte. Bond Girls In jedem Film verführt Bond eine oder mehrere attraktive Frauen. Als Bond Girl im engeren Sinne bezeichnet man meist die weibliche Hauptrolle. Oft hat Bond schon zu Beginn eine amouröse Begegnung mit einer Frau, die dann aber vom Feind getötet wird. Danach taucht eine attraktive Frau auf, die man auf Bond angesetzt hat, die aber seinem Charme unterliegt und deshalb vom Feind beseitigt wird. Oftmals eine sehr ausgefallene Art und Weise. Man denke nur an Goldfinger und den Goldüberzug. Die Hauptdarstellerin aber kommt meist nach einigen Irrungen und Wendungen am Schluss mit Bond zusammen und bestimmt dann zusammen mit Bond die Schlusssequenz. Besonders Roger Moore war auf diese Art von Finale geradezu prädestiniert. In „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ hat man allerdings einen sehr eigenen, traurigen Schluss gewählt. Hier heiratet Bond und seine Frau Tracy Bond (Teresa di Vicenzo), dargestellt von Diana Rigg, wird am Schluss getötet. Mit der zunehmenden Emanzipation der Frauen in der Gesellschaft hat sich auch die Rolle der Bond Girls verändert. Sie wurden zunehmend selbstbewusster und bekamen auch mehr eigene Charakterzüge. Erstmals in „Die Welt ist nicht genug“ spielt Sophie Marceau als Elektra King eine Frau, die Bond dominiert. Dies gab es in dieser Form noch nicht. In den neuen Filmen mit Daniel Craig tauchen natürlich auch schöne Frauen auf, aber hier wird glaube ich, sehr bewusst auf die Schlusssequenz mit Bond in der Armen einer schönen Frau verzichtet. Einerseits sollen die Filme aufeinander aufbauen und man wollte wohl bewusst einen Gegensatz zu den vorherigen Filmen schaffen, in dem man Bond als vielschichtigen Charakter darstellt. Es passt wohl auch nicht mehr in unsere Zeit einen Geheimagenten mehr oder weniger nur als Frauenverführer darzustellen, der am Schluss in den Armen einer schönen Frau landet und dann ist alles wunderbar gelaufen. Alle Darstellerinnen der Bond Girls werden natürlich für Vorstellung der Filme als attraktive Werbeträgerinnen eingesetzt. Deshalb kann dies für mehr oder weniger unbekannte Schauspielerinnen ein Sprungbrett für ihre Karriere sein. Oft waren sie dann aber auf ihre Rolle als Bond Girl so festgelegt, so dass die weitere Schauspielkarriere dadurch eher behindert wurde. Technik, Waffen und Autos Zahlreiche technische Spielereien wurden von Bond eingesetzt. Fast alle wurden von Q bzw.in den neueren Filmen von R, in Skyfall wieder Q, entwickelt. Ich möchte hier nur einige Highlights erwähnen: Uhren mit Sprengfunktion, sehr starken Magneten, Laserstrahlern, Seilwinden, Mini-Säge, Abschussfunktionen für Explosivoder Giftpfeile, oder Videobildschirmen; Geräte zum Knacken von Zahlenkombinationen für Safes; ein Ein-Mann-Tragschrauber („Little Nelly“, Man lebt nur zweimal); Ein Raketenrucksack in Feuerball; Fahrzeuge mit integrierten Waffen (Raketenwerfer, Minen, Maschinengewehre), Tauchfunktion (der Lotus Esprit in Der Spion, der mich liebte) oder Unsichtbarkeit (in Stirb an einem anderen Tag) 92 aber auch einem Defibrillator und Gegengiften (Casino Royale); eine venezianische Gondel namens Bondola, die auch als Luftkissenboot fahren kann (Moonraker); Ein Tablett, das auf einer Magnetbahn schwebt (Der Spion, der mich liebte); Kugelschreiber mit Sprengfunktion (Golden Eye). Seine eigene Waffe, eine Beretta 418 musste Bond gleich im ersten Film gegen eine Walther PPK eintauschen. Diese verwendete er bis „Der Morgen stirbt nie“. Danach verwendete er eine Walther P99. In „Ein Quantum Trost“ kommt aber wieder eine Walther PPK zum Einsatz. Bei den Fahrzeugen, die von Bond eingesetzt wurden, gab es einige, die mehr oder weniger populär geworden sind. So der Aston Martin DB5 – Das berühmteste Bond-Auto wurde erstmals in „Goldfinger“ eingesetzt und war mit diversen Extras ausgestattet: Ein ausfahrbares, kugelsicheres Panzerschott an der Heckscheibe, Ölsprüheinrichtung, Nebel-werfer, Maschinengewehre, Dreifach-Wechselkennzeichen (O-Ton Q: „… gültig für alle Länder“, darunter eins beginnend mit 4711), Ortungsgerät und ein Schleudersitz für den Beifahrer. Der Aston Martin ist das bekannteste Bond-Auto und wurde in sechs Filmen verwendet (Goldfinger, Thunderball, GoldenEye, Der Morgen stirbt nie, Casino Royale und in Ein Quantum Trost). Er soll auch in „Skyfalls“ zu sehen sein. Auch der Lotus Esprit, eingesetzt in „Der Spion, der mich liebte“ war relativ spektakulär, da er so umgebaut wurde, dass er auch als U-Boot eingesetzt werden konnte. In „Der Morgen stirbt nie“ wird ein BMW 750Li mit einer Fernsteuerung ausgestattet und mit ihm rast Bond durch ein Parkhaus. Musik und Titelsequenzen Die Titelmelodie, das „James Bond Theme“, von Monty Norman geschrieben und John Barry arrangiert, wird in jedem Film gespielt. Sie hat einen so hohen Wiedererkennungswert, dass man sie bis heute automatisch mit James Bond verbindet. Seit „Liebesgrüße aus Moskau“ dient sie als Musikuntermalung der Sequenz, in der Bond durch eine sich öffnende Kamerablende auftaucht und in Richtung des Zuschauers schießt (sogenannte „Gun Barrell Sequenz“). Bis 1987 war John Barry der Hauskomponist der James Bond Filme. Insgesamt arrangierte und komponierte er 11 Soundtracks. Für die anderen Filme während seiner Zeit waren George Martin (Leben und sterben lassen, 1973), Marvin Hamlisch (Der Spion, der mich liebte, 1977), Bill Conti (In tödlicher Mission, 1981) für die Musik verantwortlich. Danach verpflichtete man folgende Komponisten: Michael Kamen (Lizenz zum Töten, 1989) und Eric Serra (GoldenEye, 1995). Seit 1997 ist David Arnold für die Filmmusik verantwortlich. In den Bond Filmen wurden die Musik, insbesondere das Bond-Thema und die Melodien der Titellieder, variationsreich eingearbeitet, um dem Film neben der dramaturgischen Funktion eine musikalische Identität zu verleihen. Die Titellieder wurden von berühmten Musikern gesungen und geschrieben. Hier nur eine Auswahl: „Goldfinger“, „Diamonds are forever“ und „Moonraker“ gesungen von Shirley Bassey; „Live and let Die“ von Paul McCartney & The Wings (Oskar nominiert), „The Man with the golden Gun“ gesungen von Lulu, „Nobody does it better“ (Der Spion, der mich liebte) gesungen von Carly Simon, „Golden Eye“ gesungen von Tina Turner. 93 James Bond Filme sind auch berühmt für ihre sehr aufwändigen Titelsequenzen, die zusammen mit dem jeweiligen Titellied für sich allein schon mehr oder weniger kleine Kunstwerke sind. Bis zu seinem Tod 1991 wurden sie von Maurie Binder, der auch die „Gun Barrel Sequenz“ erfunden hat, entworfen (Ausnahmen sind „Liebesgrüße aus Moskau“ und „Goldfinger“). Danach war David Kleinman für die Titelsequenzen bis einschließlich „Casino Royal“ verantwortlich. Die Titelsequenz zu „Ein Quantum Trost“ stammt von der Firma MK12. Nach anfänglicher Ungewissheit über die Zukunft von MGM begannen die Dreharbeiten des 23. James-Bond-Films mit dem offiziellen Titel „James Bond: Skyfall“ am 3. November 2011 in Whitehall (London), des Weiteren wird auf Schauplätzen in Istanbul, Shanghai und Schottland gefilmt werden. „James Bond: Skyfall“ soll am 1. November 2012 in die deutschen Kinos kommen. Zum Schluss möchte ich noch eine kurze Inhaltsangabe von Skyfalls mitgeben, soweit mir der Inhalt bekannt ist (Redaktionsschluss für den Deltaflyer 15.09.2012). Vielleicht hat ja der eine oder andere ihn noch nicht gesehen. Inhaltsangabe Skyfalls Diesmal kommt die Gefahr von innen: James Bond selbst steht im Kreuzfeuer wegen Ereignissen, die er selbst längst verdrängt hat. 007 gilt als Schlüssel zur Aufdeckung von Indiskretionen seiner Chefin M in ihrer Vergangenheit. Die Zukunft des MI6 steht auf dem Spiel, wenn es Bond nicht gelingt herauszufinden, wem an der Zerstörung des Geheim-dienstes gelegen ist und die Gefahr zu beseitigen, auch wenn der persönliche Preis hoch ist … Regie: Sam Mendes Mitwirkende Schauspieler: Daniel Craig (James Bond), Judy Dench (M), Bérénice Marlohe (Severine), Naomie Harris (Eve), Javier Bardem (Silva), Ralph Fiennes (Garoth Mallory), Ben Whishaw (Q), Helen McCrory (Clair Dowar), Albert Fiennes (Kincade), Ola Rapace (Patrice) Daniel Craig hat für zwei weitere Filme unterschrieben. Quellen: Wikipedia, www.skyfall-movie.com, www.kino.de www.007.com, www.jamesbond.de, 94 Wie kam ich zum Trekdinner …. von Harald Latus Anfang der 90iger Jahre, als „The Next Generation“ im Fernsehen lief, kam endlich wieder das regelmäßige Science Fiction Fieber zurück, nachdem Scifi Serien in den vorangegangenen Jahren weniger im Fernsehen liefen. In der der Passage hing beim Comic Dealer ein Blatt am Schaufenster auf dem eine Adresse stand bei der Star Trek Begeisterte sich melden konnten. Dumm fand ich damals, dass keine Telefonnummer angegeben war, was wohl auch der Grund dafür war, dass ich nicht geschrieben hatte. In 1995 war es dann, mein Sohn war gerade sechs Jahre alt geworden, dass eine kleine unscheinbare Anzeige mein Interesse weckte. In Frankfurt fand eine Scifi Ausstellung statt. Da mein Sohn auch bereits ein Faible für Star Wars entdeckt hatte, machten wir uns auf nach Frankfurt. Dort angekommen lösten wir zwei Karten und machten uns auf in die Ausstellung. Nach heutigem Standard war das eine lächerliche zur Schaustellung von wenigen echten Exponaten, wie z. B. das Alien von J.R. Gieger und ein paar Tricorder und ähnliche Geräte aus den Star Trek Fernsehserien. Wie man später feststellte waren das die Spielzeug Phaser und Tricorder von Hasbro und Bandai. Aber damals wusste man das noch nicht so genau. Schaufensterpuppen waren lieblos mit Uniformen angezogen worden, Die Phaser, Tricorder und andere Zubehörteile waren wahllos verteilt ohne auf die Serien zu achten. So hatte eine TOS Figur einen TNG Phaser und die TNG Figur einen Classic Tricorder. Die Shirts waren ausnahmslos zu groß für die Puppen. Keiner hatte darauf geachtet, dass sie halbwegs gut aussahen. Eine Frage drängte mich zum Ausstellungspersonal, die scheinbar alle auf einem Haufen standen, anstatt sich in der Ausstellung zu verteilen. Ich steuerte auf einen Herrn in korrekt sitzender Föderationsuniform zu, dessen Kleidung wenigstens passte, der das passende Zubehör trug und den Eindruck vermittelte, dass er diese ganze Sache ernst nahm. Ich war überrascht als ich erfuhr, dass er nicht hier arbeiten würde sondern auch nur Gast war. „Oh, dann seid ihr wohl Trekkies, oder?“ fragte ich die Gruppe, die fleißig nickte. „Tja, schade, dass es so etwas bei uns nicht gibt!“ sagte ich und fragte wo sie denn herkommen. „Wir haben ein Trekdinner in Gießen!“ war die Antwort von Markus Langer. Das war für mich natürlich ein Schlag ins Gesicht. Ich musste nach Frankfurt fahren, um Leute aus meiner Stadt zu treffen. Logischerweise war ich beim nächsten Trekdinner, das im Lokal „Stadt Giessen“ neben der Post stattfand, bereits früh anwesend und staunte nicht schlecht als sich mehr und mehr Menschen mit Ordnern, Zeitungs-ausschnitten und Star Trek Merchandise ihren Weg in den kleinen Raum bahnten, der schon nach einer Stunde total überfüllt war. Aus diesem einen Besuch wurden regelmäßige Treffen, es entstand eine wahre Interessengemeinschaft mit über hundert Personen. Auch wenn die Initiatoren des Trekdinners bis heute mehrfach gewechselt haben, ist das Trekdinner Mittelhessen auch heute noch eine zentrale Anlaufstelle, die ich immer wieder gerne besuche, um alte Freunde, neue Scifi Begeisterte und den Zusammenhalt der Scifi Gemeinde zu finden. 95 „Angeslpit – Wallstreet Wallstreet Massacre“ / „Das Bett“ - Frankfurt von Andreas Greb Zunächst kurz zu „Das Bett“. Ich schätze es auf zirka 200 Besucher. Die Deckenhöhe, und somit auch die Bühne, sind wie in allen ehemaligen Industriehallen mehr als ausreichend. Es war mein erstes Event im „Das Bett“. Und um Vergleiche mit anderen, euch vielleicht bekannten Locations zu geben: Größe vom „Nachtleben“ oder „Das Rind“ (Rüsselsheim). Decken- und Bühnenhöhe wie die „Batschkapp“ oder „Das Rind“. Anfahrt und Parken mit dem Auto genial. Öffentliche Verkehrsmittel nur Bus oder Minuten langen Fußmarsch zur S-Bahn. Die Größe war auch das Problem! Ich würde die Anzahl der Anwesenden Gäste auf zirka 20 schätzen. Trotz geringer Erwartungen, von meiner Seite. Das war schon eine Enttäuschung. „Angelspit“ waren nicht sehr oft in Europa auf Tour und hatten oft nur Festival Auftritte … und Deutschland stand gar nicht auf dem Plan. Man hätte also erwarten dürfen, dass die wenigen deutschen Fans sich auf den sechs deutschen Gigs, die alle in „übersichtlichen“ Locations stattfanden, ein wenig zu drängen. Wobei das für das anwesende Publikum, was mangelnde Quantität durch Qualität wettmachte, ein Vorteil war. Der Konzertbeginn verschob sich um eine Stunde, damit die Band sich in Ruhe mit den Gästen unterhalten kann. Schnell hatten wir eine ausgelassene Stimmung und nette Gespräche, zur musikalischen Untermalung eines DJ-Set von DestroyX. Hiermit sei übergeleitet zum Band Line-Up der „Angelspit- Wallstreet Massacre Tour“. Der Kern von „Angelspit“ sind DestroyX, auch bekannt als Amelia Arsenic, und Zoog, auch bekannt als Karl von Rock. Da Valerie Gentile, die offizielle LiveGitarristin, verhindert war, hatten die beiden einen alten Freund und Kollaborateur, George Bikos, akquiriert. Er ist auch für die Gitarren-Geräusche während der Studio-Arbeiten zu dem Album „Blood, Death, Ivory“ und dem dazu gehörenden Remix-Langspieler „Black Kingdom, Red Kingdom“ verantwortlich. Matt James arbeitete sich an den akustischen Drums ab. Das musikalische Programm war ein Reise durch die vier Studio Alben „Krankhaus“ (2006), „Blood, Death, Ivory“ (2008), „Hideous & Perfect“ (2009) und „Hello, My Name is…“ (2011). Zoog hatte eine Auswahl seiner analogen Synthesizer, in einem Rack auf der Bühne aufgebaut - gesteuert durch einen Laptop. Auch der Vocoder war angeschlossen und wurde von Zoog und DestroyX manuell bedient. Je nach gewünschtem Effekt wurden Mikrofone gewechselt oder Einstellungen - im Lied - verändert. Wenn man die Art der Musik berücksichtigt, Industrial erzeugt … ohne echte Instrumente … war das eine Live Show wie sie „liver“ nicht sein kann. Die Show gipfelte schließlich mit dem Titel „Wreak Havoc“. Nie zuvor habe ich so wenige Leute so intensiv mit grölen hören! Was dann passierte, war eine Art gemütliches Beisammen sein von Band und Publikum. 96 Der Hobbit – eine unerwartete Reise – ein Preview von Klaus May Bis zum heutigen Tage sollte jede/r schon einmal einen der Herr der Ringe Filme gesehen oder zumindest eines der Bücher gelesen haben, denn dies ist schließlich Teil der Weltliteratur. Während sich viele jedoch auf das Hauptwerk von J.R.R. Tolkien fixiert haben, wissen Fans jedoch auch, dass es weitere Werke von Tolkien gibt, die das Fanherz erfreuen. Die „Vorgeschichte“ zum Herrn der Ringe erzählt im Grunde, wie Bilbo Beutlin zum „Einen Ring“ kam – aber J.R.R. Tolkien wäre nicht der Großmeister, der er ist, wenn er nicht eine Geschichte geschrieben hätte, die nur begeistern kann. Diese hervorragende Geschichte geht um eine Gruppe von Zwergen, die ihre Heimat von einem bösen Drachen namens Smaug retten wollen, welcher wertvolle Schätze sammelt und die Bewohner terrorisiert. Gandalf, der weise Zauberer, bekannt auf dem Herrn der Ringe, weist die Zwerge aber darauf hin, noch einen Hobbit mitzunehmen – dies ist Bilbo Beutlin, den wir ebenso sehr gut aus dem Herrn der Ringe kennen. Auf ihrem gefährlichen Wege begegnen ihnen viele Gefahren und schließlich auch der böse Drache, den es auszutricksen gilt. Aufgrund der großartigen Story hatte sich Peter Jackson, der Macher hinter dem Herrn der Ringe, entschlossen, den Film in zwei Teilen zu zeigen – nach erfolgten Dreharbeiten wurde allerdings festgestellt, dass so viel Zusatzmaterial vorhanden ist, dass der Film in drei Teilen gezeigt werden kann, um keine Einzelheit dieses tollen Werkes zu vergeuden. Somit können wir uns sogar auf drei anstatt nur auf zwei Filme freuen. „Chef“ der Zwergentruppe ist Thorin Eichenschild, der von Richard Armitage dargestellt wird. Jeder, der die englische Version des HOBBIT-Trailers gesehen hat, konnte sein Gesangstalent schon anhören und genießen. Der Text dieses Liedes ist übrigens Folgender: 97 Far over the Misty Mountains cold, to Dungeons deep and Caverns Old, the Pines were roaring on the Heights, the Winds were moaning in the Nights, the Fire was Red, it Flaming Spread, the Trees like Torches blazed with Light. Geniale Schauplätze, wie hier zum Beispiel Beorns Anwesen sind natürlich wieder im HOBBIT enthalten und werden uns den einen oder anderen Freudenschrei entlocken können. Weiterhin wird der HOBBIT in allen drei Teilen in 3D gedreht. Hiermit musste Peter Jackson zwar auf die so geniale Technik verzichten, die Figuren von der Größe her optimal darzustellen (was im Herrn der Ringe bis zum Exzess optimiert wurde), allerdings sind es dieses Mal ja hauptsächlich Zwerge und Hobbits, die ja in etwa gleich groß sind, sodass ich davon ausgehe, dass das nicht wirklich so schlimm wird – wenn denn die 3D-Technik gut eingesetzt wurde. Nach dem Meisterwerk Herr der Ringe traue ich Peter Jackson aber auch so einiges zu. Anstatt den beim Herrn der Ringe so aufwändigen Außenaufnahmen hat Peter Jackson im HOBBIT auch viel Wert auf Innenaufnahmen vor dem Greenscreen (siehe rechts) gelegt, da dies wesentlich günstiger ist und der Dreh nicht von den Wetterverhältnissen abhängig ist, wie es beim Herrn der Ringe der Fall war. Die drei Filme werden mit den folgenden Untertiteln ins Kino kommen: 1.) The Hobbit – An Unexpected Journey (13.12.2012) a. Der Hobbit – Eine unerwartete Reise 2.) The Hobbit – The Desolation of Smaug (12.12.2013) a. Der Hobbit – Die Verwüstung des Smaug 3.) The Hobbit – There and Back Again (17.07.2014) a. Der Hobbit – Hin und wieder zurück 98 Hier noch zwei wunderschöne Wallpaper von www.thehobbit.com – hier kann man sich aus dem Filmband seine Lieblingsszenen für Wallpapers heraussuchen und speichern – auch eine geniale Zusatzdienstleistung von den HOBBITMachern. Eine sehr gute Informationsquelle über die weiteren Begebenheiten beim HOBBIT-Film ist http://www.herr-der-ringe-film.de, welche unter anderem vom Mitbegründer der Ring*Con Stefan Servos gepflegt wird. Da die Vorfreude die schönste Freude ist, noch der Hinweis: Schaut‘ Euch einfach noch einmal den super Trailer vom Hobbit an. 99 Trekkies treffen Winnetou IX: Das Trekdinner Mittelhessen beamt in den Wilden Westen von Frank Baring Seit 2003 fährt das Trekdinner Mittelhessen zu den Karl-May-Festspielen nach Elspe. Elspe, das ist Deutschlands Wilder Westen. Seit bald 50 Jahren gibt es nun schon die Aufführungen von Karl Mays berühmtem Romanstoff auf der sauerländischen Freilichtbühne in Elspe. Aus einem engagierten Theaterverein ist inzwischen das Entertainment-Unternehmen „Elspe Festival“ geworden. Um die jährlichen Karl-May-Festspiele entwickelte das Festival-Team um Jochen Bludau ein Rahmenprogramm, z.B. die Stuntshow „Action, Stunts & Cascadeure“ und eine Musikshow. Diese Erlebniswelt zieht nun schon seit neun Jahren die Star Trek Fans vom Trekdinner Mittelhessen aus Gießen und Wetzlar in ihren Bann. 2012 standen neben der Aufführung von „Winnetou I“ auch die umfangreichen Veranstaltungen (Behind-The-Scenes-Führung, Musik- und Stuntshow, Western-Dorf) auf unserem Programm. Dabei gab es in Elspe in diesem Jahr einen Generationenwechsel. Benjamin Armbruster (Winnetou) und der langjährige Old Shatterhand-Darsteller bzw. Festivalleiter Jochen Bludau verabschiedeten sich und gaben den Staffelstab an die nächste Generation weiter. Mit Oliver Bludau (Old Shatterhand) und JeanMarc Birkholz (Winnetou) werden die Karl-May-Festspiele auch in Zukunft weitergeführt. Nach der letztjährigen Abendvorstellung wollten wir in diesem Jahr auch einen Blick hinter die Kulissen werfen. Die Führung über die Bühne und die gesamte Anlage hat uns einen besonderen Einblick hinter die Kulissen, in Stuntabläufe und Logistik der Elsper Festspiele gegeben. Dabei hatten wir auch in diesem Jahr wieder Besuch vom Dinner in Recklinghausen. Die folgende kleine Fotogalerie gibt euch hoffentlich einen kleinen Eindruck über unser diesjähriges Event „Trekkies treffen Winnetou IX“. A Space Schoschone: Häuptling Rote Socke Oliver Bludau (Old Shatterhand) und Jean-Marc Birkholz (Winnetou) 100 Elspe 2012: Wir waren dabei! Rote Socke trifft Old Shatterhand Mittelhessen & Friends bei den Karl-MayFestspielen in Elspe (2012) Cowboys vs. Schoschone! Space Cowboys & A Space Schoschone 101 Blutsbrüder: Reiten wir? Reiten wir! Die Pferde- und Stuntshow kann beginnen! Achtung! Gleich kommt ein Schoschone! Doc Emmett Browns Zug? Cowgirls bei bester Laune! Wo ist nur Winnetou? Der Höhepunkt: Explosion, Wasserfall & Stuntsprung 102 Shiny happy people all around: Z Yee-haw! There is no smoke without a fire! Im Anschluss an die Karl-May-Aufführung: KITT-Treffen The End? 2013 feiern wir 10 Jahre „Trekkies treffen Winnetou“! Informationen zu den Karl-May-Festspielen in Elspe findet ihr unter: http://www.elspe.de 103 „Star Trek wird nie alt werden!" Dominic Keating in Mannheim von Frank Baring Am Samstag, den 17.12.2011 lud Roger Hofstetter zur nächsten Auflage von "Meet Your Star" in Mannheim. Nachdem im letzten Jahr bereits an gleicher Stelle Robert Picardo (Holodoc, ST: VOY) zu Gast war, kam in diesem Jahr Dominic Keating (Malcolm Reed, ST: ENT) in die Rheingoldhalle nach Mannheim. Während in der Rheingoldhalle selbst eine türkische Hochzeit gefeiert wurde, fanden sich im 1. Stock ca. 25 Fans ein, um Dominic Keating bei Panel, Fotoshoot und Autogrammstunde zu erleben. Die nüchterne Atmosphäre eines Konferenzraums im vergangenen Jahr wich diesmal einem Raum mit vorweihnachtlich gestalteten Tischen und einem verkleinerten Raum, der so einen Hauch von Gemütlichkeit in die Location zauberte. Die deutsche Stimme von Dominic Keating, Frank Röth, war leider kurzfristig erkrankt und konnte nicht nach Mannheim kommen. Das letzt jährige Meet Your Star-Event mit Robert Picardo und dessen deutscher Synchronstimme, Stefan Staudinger, zeigte durchaus, dass diese Kombination von Star Trek Darsteller und deutscher Synchronstimme reizvoll sein kann. In dieser Hinsicht konnte MYS 2012 nicht ganz an den Reiz des vergangenen Jahres anknüpfen. God bless the job! Syndication ist ein Glücksfall für einen Schauspieler Opening und Panel verspäteten sich um gut 1,5 Stunden, da der Flieger aus Amsterdam nach Frankfurt Verspätung hatte. Keating war als Stargast bei der diesjährigen Cruisetrek auf dem Rhein dabei und kurz zuvor bei Meet Your Star in Basel. Mannheim war vor der Heimreise die letzte Station. Im Panel gewährte Keating Einblicke in der Arbeit am Star Trek: Enterprise Set, Erfahrungen von diversen Serienauftritten, seine Erlebnisse vom "Sherlock Holmes" Projekt und verschiedene Anekdoten aus dem Star Trek Franchise. Keating bedauert immer noch, dass er keine Gelegenheit mehr hatte, in ENT Regie zu führen, obwohl die Gespräche mit Rick Berman weit fortgeschritten waren. Das vorzeitige Aus von ENT ließ dies aber nicht mehr zu. Insgesamt ist der geborene Brite glücklich, für Jahre Teil der Star Trek Familie gewesen zu sein: "God bless the job!" Dies habe ihm auch ein Haus ermöglicht und hierfür sei er dankbar. Ein kurz intonierter Bellafonte-Song bewies dies einmal mehr: "Day off, day off, and the cheques still come!" Keating bezog hier vor allem seine Erfahrungen zu Beginn der Schauspielkarriere ein. Jobs in Bars in London gehörten für ihn vor 28 Jahren zum Alltag. Den Star Trek Fans ist Keating dankbar für ihre Wärme und Zuneigung. Keating ist sich sicher, dass Star Trek nie alt werden wird. Gerade die Revitalisierung durch Abrams im Kino sieht er positiv und belebend für das gesamte Franchise. Vor allem die Fanaussage "Star Trek helped us 104 through difficult times" bewundert er. Für Keating war Enterprise die beste Zeit seines Lebens, jedoch war der Serie durch die Hierarchien in Hollywood und den Network-Konflikten keine längere Zeit vergönnt, was er auch heute noch sehr bedauert. Als Charakter-Schauspieler sieht er sich heute jedoch nicht, vielmehr als Reisender in Sachen Schauspielerei, da er gegenüber der zu spielenden Rolle immer eine Grundsympathie haben muss und dies mache ihn eben nicht zum Charakterdarsteller. Für ihn ist es dennoch ein Traumberuf, durch den er in diverse Rollen schlüpfen und dabei immer jemand anderes sein könne. Syndication ist für Keating letztlich ein Traum, der nicht jedem widerfährt. Die Serien- und Filmprojekte zeigen Dominic Keating hin und her gerissen zwischen Erfolgen und verpassten Chancen. Keating berichtete in seinem Panel auch von den anstrengenden Dreharbeiten in der Hitze von Texas bei "Prison Break" (Episode: Breakout Kings), seinem kommenden Film "Programmed to Kill" an der Seite von Harvey Keitel und der verpassten Chance bei den Auditions zu "The Hobbit". “Sorry for the organization!” und “Ferengis are all around!” Keating ist als Convention-Gast eine sichere Bank. Redselig, locker, humorvoll und professionell spult Keating in dem ihm eigenen Stil sein Programm ab. Doch bei all der Routine hätte ich mir bei derartigen Kleinstveranstaltungen ein wenig mehr Spontanität und Interessiertheit gewünscht, auch wenn man dies nicht zwangsläufig erwarten sollte. Dass Panels keine Einbahnstraße sind, zeigte sich gerade bei den wenigen Fragestellern unter den Fans, von denen Robert Vogel gefühlte 50% stellte. Schön war, dass Roberts Stand wieder vor Ort war, auch wenn ich diesmal nichts gefunden habe, obwohl Nydenion vielleicht eine Anschaffung wert gewesen wäre. Dominic Keating fühlte sich insgesamt so wohl, wie man ihn ließ. Die Con-Fotografin, die sich direkt vor ihm platziert hatte, vergaß scheinbar, dass nach 15 Minuten Dauerfotografierens auch der geduldigste Stargast genug hat. Wenn man 105 dann jedoch derart undiplomatisch den Wunsch des Stargasts nach einer Pause zunächst ignoriert und diesem dann noch eine rechthaberische Diskussion aufnötigt, dann arbeitet man schlicht unprofessionell. Entsprechend war auch die Laune der Dame bei der Fotosession als man vergaß, dem geneigten Fan die Richtung des Ausgangs vorab anzuzeigen. O-Ton Confotografin: "Sorry for the organization!" Mein (gedachter) Kommentar: "A sorry for the fu**** gruffly tone might be wiser!" Derartige Aussagen vor Besuchern sind schlicht unprofessionell. Demgegenüber verdienen die Fotos durchaus großes Lob. Hier wurde gegenüber der letztjährigen Veranstaltung mit Robert Picardo deutlich nachgebessert und die Qualität der Fotoarbeit braucht sich gegenüber größeren Conventions nicht zu verstecken, ganz im Gegenteil. Sehr anregend am späten Nachmittag waren - wie bereits im vergangenen Jahr - die Gespräche im Foyer. Es ist immer wieder mal ein Vergnügen mit Robert Vogel ein paar Worte zu wechseln. Nicht vergessen möchte ich auch einen vergifteten Dank an die Location: Warum ein 0,2er O-Saft 3,- €, ein Wasser und eine Cola 5,- € kosten müssen, bleiben auf ewig das Geheimnis der Gastronomie vor Ort. Das kann ich nur als Abzocke bezeichnen, zumal gerade beim Italiener im gleichen Haus offensichtlich marktübliche Preise gezahlt werden. Ferengis are all around! Fazit: Roger Hofstetters Eventreihe scheint sich neben den großen Conventions und den Evening with-Veranstaltungen zu etablieren. Dass sich bei derart geringen Besucherzahlen die Frage stellt, wie sich ebendiese Meet Your Star Events refinanzieren, ist durchaus zu erwarten. Solange die zahlenden Besucher jedoch das bekommen, was sie in Sachen Panel, Fotoshoot, Autogramme und im Sinne eines spaßigen Tags für ihr Geld erwarten dürfen, können sich alle Gäste beruhigt zurücklehnen. Die Zukunft wird zeigen, ob die Meet Your Star Veranstaltungsreihe am Markt bestehen kann. Ein wenig mehr Werbung, ein wenig mehr zahlende Besucher, ein weniger auseinandergezogenes Programm, etwas weniger Leerlauf und dafür mehr Fanbeteiligung (z.B. Stände, Ausstellungen) würde der Veranstaltung gut tun. Genauso gut tun, würde der Location Rheingoldhalle eine konsequente Reinigung der WCs. Eine derart verdreckte Anlage habe ich seit 1977 in einem Londoner Restaurant nicht mehr gesehen. Hierfür kann der Veranstalter nichts, aber wer für die Location bezahlt, darf und muss hier mehr erwarten. Denn auch was die Location anbetrifft: Man hat immer eine Wahl. Auch wenn ich aus guten Gründen gerne zu Fedcon fahre, so schätze ich nach Lust, Zeit, Budget und Laune durchaus den Charme kleiner Events und solange deren Macher an der Veranstaltung arbeiten und sie fortentwickeln, dürfte auch ein Markt hierfür sein. Ob dies bei Meet Your Star von Dauer sein wird, dürfte sich spätestens 2012 zeigen. 106 HE WALKED THE LINE 80 JAHRE JOHNNY CASH von Thorsten Walch Eigentlich mag ich den Begriff „Idol“ nicht besonders, da er für mich nach Götzenverehrung klingt. Aber wenn man das Wort für ein Vorbild im Leben, an dem man sich orientiert, dem man vielleicht hier und da nacheifert und dessen innerste Werte man nachzuvollziehen trachtet, dann habe ich gleich zwei Idole. Das erste ist DeForest Kelley.Und das zweite ist Johnny Cash. Es gibt eine Vielzahl von Musikern, die Johnny Cash ebenfalls als ihr Idol bezeichnen. Einfach deswegen, weil Johnny Cash bei weitem nicht nur ein großartiger und populärer Country-Sänger in der schier unfassbar großen weltweiten Musik-Szene war, sondern, weil er diese wie kaum ein anderer vor und auch nach ihm geprägt und beeinflusst hat, weil seine Lieder ehrlich klangen und waren und man noch heute beim Hören seiner Songs merkt, dass der Mann genau das, was er sang und sagte, auch gemeint hat. Johnny Cash, der am 12. September 2003 im Alter von 71 Jahren nur vier Monate nach seiner geliebten Ehefrau, der ebenfalls populären Country-Sängerin June Carter verstarb, wäre am 26. Februar 2012 80 Jahre alt geworden. Nun, ich weiß nicht, wie Johnny Cash über STAR TREK dachte – obwohl er ebenso wie dieses eine amerikanische Ikone war, hat er sich hierzu niemals geäußert, jedenfalls meines Wissens nach nicht. Aber irgendetwas sagt mir, dass er STAR TREK zumindest geschätzt hat – in einem seiner Lieder gemeinsam mit seinen Weggefährten Willie Nelson, Kris Kristofferson und Waylon Jennings hieß es: „Ich fliege ein Raumschiff, das das endlose Uni-versum durchquert!“ - das kommt einem doch irgendwie recht bekannt vor. Johnny Cash wurde als viertes von sieben Kindern des bettelarmen Farmerehepaars Ray und Carrie Cash geboren – als er im Kleinkindalter war, übernahmen seine Eltern eine Baumwollfarm in Dyess, Arkansas. Bereits von Kindheit an war Johnny, der ursprünglich auf den schlichten Namen „J.R.“ getauft worden war (damals war es durchaus möglich, ein Kind lediglich mit Initialen zu benennen), an die unerbittliche und harte Arbeit auf dem Baumwollfeld gewöhnt, da der Lebensunterhalt seiner Familie davon abhing. Halt gaben ihm schon damals sein starker christlicher Glaube sowie seine Liebe zur Musik, der er am Radio der Familie frönte. Zu musizieren begann John R. Cash, wie er sich später umbenennen ließ, während seiner Zeit bei der U.S. Army in den frühen 50er Jahren – während dieser Zeit war er auch in Deutschland stationiert, genau genommen in Landsberg am Lech in Bayern. Nach einer Rückkehr in die USA und ins Zivilleben heiratete er seine Jugendliebe Vivian Liberto, mit der er zwei Töchter hatte und machte erste Schritte als Musiker. Nach einigen Irrungen und Wirrungen schaffte er schließlich den Sprung ins knallharte Profigeschäft und wurde ab den 50er Jahren mit seinen heute noch populären und vielfach gecoverten Songs wie I WALK THE LINE, FOLSOM 107 PRISON BLUES oder I GOT STRIPES weltberühmt – der Preis dafür war jedoch, dass seine Ehe zerbrach und Johnny Cash gravierende Drogenprobleme bekam, die ihn in so gut wie seinem ganzen späteren Leben immer wieder einmal begleiten sollten – ein Halt und oft auch Hilfe für ihn bildete sein unerschütterlicher Glaube. Wahres Glück und Erfüllung fand er erst in den 60er Jahren, als er die ebenfalls geschiedene June Carter kennen lernte. Diese hatte er bereits als Kind bewundert, als sie gemeinsam mit der „Carter Family“ häufig im Radio aufgetreten war. Nach einer sehr stürmischen und wechselvollen Beziehung sowohl beruflicher als auch privater Natur heirateten die beiden schließlich 1968, einige Jahr später wurde der gemeinsame Sohn John Carter Cash geboren. Johnny Cashs Karriere war voller Hochs und Tiefs. Vom gefeierten Star der 50er und 60er Jahre (Ende der 60er Jahre bekam er gar seine eigene TV-Show!) glitt er in den 70er und 80er Jahren in die erfolgsmäßige Mittel-mäßigkeit ab. Als Country Music nicht mehr der großen Mode entsprach und mit musikalischen Experimenten wie einer zeitweiligen Zuwendung in eher seichtere Bereiche des Genres konnte er nicht wirklich punkten. Aber das große Comeback für Johnny Cash kam in den frühen 90er Jahren, als er die Bekanntschaft des Produzenten Rick Rubin machte, der zuvor unter anderem mit der bekannten Band RED HOT CHILI PEPPERS gearbeitet hatte. Mit Rubin zusammen nahm Johnny Cash bis zu seinem Tod 2003 die Albumreihe AMERICAN RECORDINGS auf, auf der er spartanisch instrumentiert nicht nur eigene Songs darbot, sondern auch bekannte Rock- und Popklassiker wie PERSONAL JESUS von DEPECHE MODE oder HURT von NINE INCH NAILS, was sein persönliches Vermächtnis wurde. Ohne Johnny Cashs erdig klingende Songs, in denen es um harte Arbeit, den täglichen Kampf ums Überleben und das „niemals aufgeben dürfen“ geht, wäre vieles in meinem persönlichen Leben sicherlich anders verlaufen - aber ganz sicher nicht zum Guten hin. Sein täglicher Kampf gegen seine inneren Dämonen inspirierte mich oft genug dazu, es Johnny Cash gleichtun zu wollen – ob mit dem gleichen Erfolg wie bei ihm, sei dahingestellt, aber ganz sicher nicht vergeblich. Johnny Cashs Songs haben einen großen Anteil daran, dass ich der wurde, der ich heute bin – ich habe ihn bereits als Jugendlicher verehrt. Und darum möchte ich ihm in diesen Zeilen nicht nur zum Geburtstag gratulieren, sondern ein ehrendes Andenken bewahren, das sicher weit über eine begrenzte Lebensspanne von 80 Jahren hinausgeht. Ganz bestimmt, da bin ich mir ziemlich sicher, werden seine Songs auch in Zukunft immer da sein, wenn mir einmal diese ganz bestimmte Art von Power fehlt – ihr wisst schon, was ich meine. Und falls nicht – vielleicht kommt ihr noch drauf. 108 Wie kam ich zum Trekdinner ? von Sonja Seng Im Jahre 2004 kam ich auf merkwürdigem Wege zu den Conventions der FedCon GmbH. Über das RingCon-Forum lernte ich einige Leute vom Herr der Ringe-Stammtisch Gießen, der damals in der Badenburg oder im „Alt Gießen“ stattfand, kennen und fühlte mich da auch sehr wohl. Durch weitere FedCon Besuche kam ich auch in das offizielle Forum des OSTFC (Offizieller StarTrek FanClub). Auch hier schaute ich mich um und fand einen Bereich mit „Trekdinner und Stammtische“. „Hhm, da könnte ich doch mal reinschauen, ob da in meiner Nähe nicht auch eines existiert.“ Es gab wohl 3 oder 4 Stück und zu allen musste ich eine ganze Ecke fahren. Da habe ich das „Projekt Trekdinner“ erst mal auf Eis gelegt. Es kam wie es kommen musste, der Herr der Ringe-Stammtisch wackelte so ein bisschen und auf der FedCon hatte ich einen Auftritt vom Klingolaus gesehen. Kurze Recherchen brachten das Ergebnis, dass man den Klingolaus beim Trekdinner Gießen findet. Also trat ich über das OSTFC-Board mal mit dem Trekdinner Mittelhessen in Verbindung. Diese öffentlichen posts wurden auch noch von einem anderen Trekdinner gelesen und ich bekam eine Einladung doch mal bei jenem vorbei zu schauen. Terminlich war das etwas ungeschickt, da beide Trekdinner auf dem gleichen Termin stattfinden. „Gut, dann fahre ich doch erst mal zu dem Trekdinner, das nicht ganz so weit weg ist und schaue mich da um.“ Gesagt, getan, aber das Ergebnis gefiel mir nicht. Ich habe mich zwar an dem Abend gut unterhalten, aber es gab einiges, was mir überhaupt nicht gefallen hat. Schade, aber ist halt so. Leider musste ich wegen diverser Termine noch 2 oder 3 Monate ins Land gehen lassen bis es endlich hieß: „Auf nach ‚Alt Gießen’ !“ Dort ange-kommen, lief gerade der Klingolaus die Treppe zur Gaststätte hoch. Da bin ich dann mal ganz schnell hinterher, aber gerade hatte ich den Gastraum betreten, da fiel mir ein, dass ich noch etwas im Auto vergessen hatte. Also zurück, Zeug geholt und wieder in den Gastraum. Keine Spur mehr vom Klingolaus … also fragte ich eine Bedienung, sie schickte mich in den entsprechenden Nebenraum. In der Tür dort angekommen, guckte ich mich etwas unsicher um, kannte ja niemanden. Da deute Rainer mit dem ausgestreckten Arm und Finger auf mich und rief lauthals: „Du bist hier richtig!“ Kann man sich ein schöneres Willkommen wünschen ? Meine Antwort: „Nein!“ Daher muss mich das Trekdinner Mittelhessen seitdem ertragen und dann und wann schleppe ich auch ganz gerne mal neue Leute an. ;o) Ich denke, dass Rainer - nach den selbst gemachten Erfahrungen - es neuen Leuten gerne einfach macht in den Kreis des Trekdinner Mittelhessen einzutreten. Auch von mir ein herzliches Dankeschön für diese herzliche Aufnahme in Eurer Runde ! 109 Schiffe versenken mit Aliens? Eine Rezension zu Battleship von Frank Baring Muss ein Film eine tiefgründige Handlung haben? Muss ein Film das zineastische Rad neu erfinden? Sollte ein Film zwangsläufig den Zuschauer zum Nachdenken anregen? Und darf man einen Film mögen, wenn er nicht annähernd einen wegweisenden Beitrag zum Genre leistet? Wenn sich jemand diese und andere Fragen stellt, dann liegt er bei Battleship falsch. Denn dieser Film möchte mit wenig Tiefgang und voller Breitseite unterhalten. Böse Stimmen mögen unterstellen, dass sich hier ein Hauch von Lebenszeit nach jeder Breitseite der USS Missouri in Luft auflöst. Doch Battleship hisst nicht minder überzeugend die Fahne der seichten Hollywood-Unterhaltung und sticht in bekannte Weiten des Genre Universums vor. Was liegt da näher, wenn das Setting vor Pearl Harbor vor Anker geht und dabei in Sichtweite des unsäglichen Kriegsdramas „Pearl Harbor“ auf Zuschauerfang geht. Der Versuch, ein altbekanntes Brettspiel aus dem Hause Hasbro zeitgemäß und voller Jungen-fantasien zu inszenieren, ist aber dabei durchaus gelungen. Und hierfür gibt es gewichtige Gründe. Battleship ist ein Science-Fiction-ActionSpektakel, dessen Budget bei an die 209 Mio. US-$ lag. Dies merkt man dem Film im Hinblick auf die wuchtigen Effekte und Untergangsszenen deutlich an, ebenso die wohlwollende und für den Zuschauer nicht minder aufdringliche Unterstützung durch die US-Marine. Sicherlich kann nur ein USKinogänger ansatzweise nachempfinden, was es bedeutet, wenn einige Veteranen der USS Missouri in Slow Motion auf die Kamera zulaufen und den Staffelstab der Protagonisten aufnehmen, um gegen fiese humanoide Aliens in den Krieg zu ziehen. Leider wirken auf fremde Augen derlei Szenen nicht erst seit Armageddon weder besonders heldenhaft noch emotional berührend. Für derlei Plattitüden entschädigen in diesem Film letztlich nur die Breitseiten der Missouri. Man fühlt sich zweifelsfrei an „Des Königs Admiral“ und Lieutenant Bush von der HMS Lydia erinnert, als Captain Hornblower zu ihm sagte: „Mr. Bush, Sie sollten das Schiff in 10 Minuten klar zum Gefecht machen! Sie haben´s in 8 geschafft.“ Die Veteranen der Missouri schaffen es in noch kürzerer Zeit. Und das Schiff spielt mit. Aber wen interessiert das?! Und wer blickt mit ernster und ebenso europäisch-aufgeklärter Miene auf einen solchen Film, um den Daumen vor diesem maritimen und außerirdischen Schlagabtausch zu senken? Man mag diesen Film als Perversion der Wirklichkeit brandmarken. Gleichermaßen bedient er aber auch auf unterhaltsame Weise Jungen-phantasien. Leider erfährt man 110 wenig bis nichts über die humanoiden Aliens. Battleship-Schöpfer Peter Berg bedient sich in seinem Schlachtschiff vs. Aliens Filmwerk vielmehr hemmungslos in Michael Bays kindlichem Transformers Universum. Vergleicht man Battleship mit Transformers, so scheint das Genre aus dem kindlichem Roboter-Szenario endlich in der Mayhem-Adoleszenz angekommen. Marine-Begeisterung, Explosions-Fetischismus, Befehls-Aktionismus, Militaria-Verbeugung … die Kette der Vorwürfe außerhalb der USA an Battleship mag lange sein. Der Skeptizismus des europäischen Kinogängers ist in Anbetracht klischeehafter USKinoproduktionen fast schon traditionell tief verankert. Dieser Blick auf Filme ist jedoch immer wieder verstellt, weil er geschichtskulturell begründet ist und nicht selten nur die eigene Sicht (aner)kennt. Die genannten offensichtlichen Merkmale des vorliegenden Showgefechts zu kritisieren, ist aus meiner Sicht wenig überraschend. Battleship funktioniert deshalb so gut, weil er sich am Anfang Zeit nimmt, die Figuren einzuführen und den Zuschauer nicht mitten in eine Schlacht katapultiert. Dass Peter Bergs Protagonisten dabei den Zuschauer kaum fordern und sich die typisierten Figuren mit perfekt inszenierter Brachial-Rockmusik (u.a. AC/DC) durch die Handlung spielen, nimmt dem Film nichts von seinem amüsanten Wesen. Im Gegenteil. Doch dieses wahrzunehmen, bedingt einen Zugang für Filme, die sich nicht nur in Jungenphantasien verlieren, sondern auf den Punkt Bombast-Unterhaltung stiften. Dieser Film ist der genaue Gegenpol zu den leisen Tönen eines „Das Streben nach Glück“. Solche Vergleiche verbieten sich eigentlich und doch verorten sie den Film in gewisser Hinsicht. Dieser Films spielt sich – wenn überhaupt – in die Herzen von Jungs. Denn weder Taylor „John Carter“ Kitsch noch R´n´B-Sängerin Rihanna erreichen nur ansatzweise eine darstellerische Präsenz eines Liam Neeson. Dieser zeigt sich in Battleship darstellerisch gegroundet und hat noch weniger dialogisches Gewicht wie in „Star Wars: Die dunkle Bedrohung“. Dennoch dürfte Neeson sein Kontostand nach Ende der Dreharbeiten beruhigten Gewissens schlafen lassen. Wer schaut sich nun um Gottes Willen einen solchen Film an? Nun, die Antwort auf diese Frage ist so schlicht, wie der Handlungsbogen des hier rezensierten Films. Der typische Zuschauer von Battleship ist männlich. Ebenso sollte er in seiner Jugend Modellbausätze gebastelt haben. Auch ist eine gewisse Affinität für Brettspiele wie „Schiffe versenken“ durchaus von Vorteil und den einen oder anderen Science Fiction und Kriegsfilm sollte er auch gesehen haben. Spätestens seit „Independence Day“ und „Krieg der Welten“ ängstigen derlei außerirdische Bedrohungsszenarien und Weltuntergangsdramen diesen Zuschauer nicht mehr. Also wer ist nun dieser Zuschauer? Ganz einfach: Ich. Die leisen Töne haben in Battleship eine wohlverdiente Pause. Meine Wertung: 9 von 10 Breitseiten der Missouri 111 Offshore ??? Was macht man da ? von Marco Schäfer Hallo Leute, hier mal eine Beschreibung wie das Aufstellen eines Fundaments für ein Windrad (stellen eines Jackets) auf Offshore abläuft oder laufen sollte. Es wird eine Beschreibung von einer Arbeiter-Gruppe und 2 Schichten sein - aus meiner Sicht. Es gibt Vorgaben bei welchen Windstärken maximal gearbeitet werden darf, welche Strömungsgeschwindigkeit das Meer maximal haben darf und was für Anschlagmittel verwendet werden dürfen. Bezüglich Anschlagmitteln, es darf nur Zeug benutzt werden, das vorher geprüft worden ist und Zertifikate dafür vorliegen. Sollten diese auf der Brücke nicht vorhanden sein, werden alle Arbeiten gestoppt bis das richtige Zertifikat vorliegt. Ist es einer der Parameter beim Meer oder Wind grenzwertig, wird die Arbeit ebenfalls gestoppt. Die Barge hat einen Hauptkran mit 2 Haken, einer für max. 50 Tonnen und der andere mit max. 1000 Tonnen. Es gibt eine Traverse für den Rüttler, eine für das Jacket, eine 2-teilige Traverse für das Anheben der Rohre, dann gibt es noch ein Axion Tool für das Festhalten der Rohre beim Aufstellen. Jacket Höhe ist ca. 4752 m, Eindringtiefe des Pfahls in den Boden 32-37 m, Wassertiefe 22-25 m, Leistung eines Windrades 6,15 MW, Höhe der Windräder 160 m, Nabenhöhe 100 m und 1 Blatt 60 m Als Einleitung mal ein paar Grunddaten: Es sind ca. 60 Leute auf der Barge. 2 Kranführer für Kettenkran 2 HSE (Health Safety Environement) 2 Vorarbeiter (Bauleiter) 2 IHC (Bediener für den Hammer) 2 ThyssenKrupp Mitarbeiter (Maschinisten für Müller Vibratoren) 8 Rigger (Jungs für alles auf dem Schiff, was den Aufbau betrifft) 1 Berater (jemand, der in Rente ist und hilft bei technischen Problemen) 1 OCM (Offshore Construction Manager) 2 Vermesser (zum Vermessen und Ausrichten der Jackets und der Rohre) 3 für ROV (Tauchroboter) 4 FUGRO (für Betonieren und Verkrauten) Der Rest ist Schiffsbesatzung inklusive dem Kapitän Das Schiff hat einen Helikopter-Landeplatz, womit der Crew Transfer durchgeführt wird Flugzeit bis Festland (Flughafen) beträgt ca. 30 min. Crew Wechsel mit Schiff ist auch möglich, dauert nur länger ca. 8 bis 9 Stunden bis zum Land. Die Construction Crew bleibt ca. 2-3 Wochen, die Schiffsbesatzung bleibt 3 Monate, Erholungszeit zu Hause ist die gleiche wie die Zeit auf See. Ein Tag beginnt mit der Schicht 12 Uhr mittags bis 0 Uhr nachts oder von 0 Uhr bis 12 Uhr mittags, so 112 sind die Arbeitszeiten und das 14 Tage lang. Es gibt 4 Mahlzeiten am Tag in der Kantine - jeweils um 23:30 Uhr, 7:30 Uhr, 12:30 Uhr, 18 Uhr. Also nehmen wir mal an, dass wir im Hafen die Barge beladen haben mit 8 Piles und 2 Jackets - 1 Pile = ca. 120 Tonnen - 45m lang und Durchmesser von 2,50m, 1 Jacket = ca. 590 Tonnen. Anschließend wird auf die Tide gewartet, damit wir mit der kommenden Ebbe auslaufen können. Die Fahrt dauert ca. 9 stunden anschließend muss die Barge auf genaue Position gebracht werden, da jedes Jacket eine bestimmte Position hat, was auch nochmal ein paar Stunden dauert. Anschließend wird auf gejackt, das bedeutet die Barge hebt sich auf eine bestimmte Höhe aus dem Meer, so dass wir normal arbeiten können, die Vorbereitungen für das Anhängen eines Jackets beginnt in der Nacht, so dass das Jacket in der Helligkeit , also Tageslicht gestellt werden kann, da dies eine der Vorgaben ist. Das Anheben, über Wasser auf Position bringen und anschließend Ablassen auf Position dauert ca. 12 Stunden, darin ist auch schon die Strömungsgeschwindigkeit eingerechnet, die einzuhalten ist. Danach wird der Müller Vibrator vorbereitet, d. h. es werden die Anschlagmittel gelöst, die der Vibrator in seinem Gestell hält, anschließend wird der Rüttler mit der Traverse mit dem kleinen Haken angeschlagen. Das bedeutet, er wird waagrecht aus seiner Liege Position gehoben und anschließend auf das liegende Rohr geschoben, wo sich dann die 4 Zangen auf dem Rohr festbeißen (jede Zange hat eine Beißkraft von 250kg/dm² = also 250 Tonnen). Danach werden der kleine Haken und die Traverse abgeschlagen und der Hauptkran wird mit einem 300 Tonnen Nylon Sling angehängt. Dann richtet der Hauptkran mit dem Rüttler das Rohr auf, wobei der Kran in drei Richtungen fahren muss, um das Pile aufzustellen, während dieser Zeit des Aufstellens wird das Rohr im Axion Tool gehalten, so dass es nicht ungewollt über das Deck rollt oder schlägt. Nach dem das Rohr senkrecht hängt, wird es über das Deck gehoben und zum Jacket gebracht, anschließend wird es über eines der 4 Steves gebracht (Steves = die 4 beine der Jackets - Innendurchmesser ist klein wenig größer als der Außendurchmesser des Rohres) danach wird es langsam abgelassen bis im Kran nur noch 80 Tonnen hängen, wobei es beim Ablassen langsam durch das Gewicht in den Schlick eindringt. Wenn es sich dann nicht bewegt, wird der Vibrator eingeschaltet, der das Rohr in Vibration bringt und das Rohr dann - wenn alles gut läuft - bis an die Wasseroberfläche gebracht wird. Dabei müssen die Vermesser drauf achten, dass das Rohr senkrecht eingebracht wird und das Jacket in keine Schräglage kommt beim Einvibrieren. 113 Nachdem das Rohr auf Solltiefe ist, wird der Rüttler abgeschaltet und der Vibrator wieder in den Ablagebock abgelegt. Danach wird das Anheben des nächsten Rohres aus dem Rohr-Lager vorbereitet. Die Rohre werden diagonal eingebracht, um zu verhindern, dass das Jacket nicht zu sehr in Schräglage kommt, wenn alle 4 Rohre mit dem Rüttler auf Solltiefe gebracht wurden. Bevor mit dem Hammer die Rohre eingebracht werden, wird ein Blasen-Teppich von einem Begleitschiff ausgelegt, um den Schall des Hammers Unterwasser zu dämpfen, so dass die Tiere in der Umgebung es überleben. Anschließend wird der Hydraulik Hammer auf die Rohre gesetzt, wobei der Hammer die Rohre auf bis ca. 1 m über das Sleeve schlägt. Nach dem das Schlagen beendet ist, wird der BlasenTeppich wieder eingeholt, danach kommt das Verkrauten dran (Betonieren). Es wird eine bestimmte Menge an Spezialbeton durch einen Schlauch zum Jacket gepumpt, an dem Jacket sind Leitungssysteme angebracht, die den Beton von unten in den Zwischenraum von Sleeve und Rohr leitet, so dass das Wasser nach oben verdrängt wird und der Beton seine Konsistenz behält. Es wird solange Beton rein gepumpt bis er an der Oberkante des Sleeves erscheint, diese Aktion wird durch den Tauchroboter überwacht. Wenn alles gut gelaufen ist, wird am nächsten Tag down gejackt und wir fahren auf die nächste Position, wo das ganze Spiel wieder von vorne losgeht. Wenn das Wetter und alles andere perfekt verlaufen, werden innerhalb von 10 Tagen 2 Jackets gestellt, danach geht es in den Hafen und das Schiff wird wieder neu beladen. Dieses Baufeld beinhaltet ca. 50 Jackets. Der komplette Aufbau soll laut Planung Ende 2015 fertig gestellt sein. 114 HAPPY BIRTHDAY, INDY BLADE RUNNER SOLO – 70 JAHRE HARRISON FORD von Thorsten Walch Ein weiser Mann (war ich das nicht möglicherweise gar selbst???) hat einmal gesagt, dass man sein eigenes Alter am ehesten daran erkennen kann, wie alt eigentlich die ganz persönlichen Helden eines Jeden mittlerweile sind. Dies wurde insbesondere mir in diesem Jahr wieder einmal ganz besonders bewusst, denn einer meiner ganz speziellen persönlichen Helden (und von denen gibt es nun auch nicht allzu viele) feierte in diesem Jahr bereits seinen 70. Geburtstag, genauer gesagt kam er am 13. Juli 1942 zur Welt. Harrison Ford ist eines der Vorbilder, die mich bis heute durch den größten Teil meiner Kindheit und meiner kompletten Jugend mit unvergesslichen cineastischen Momenten begleitet und geprägt haben. Aus diesem Grund möchte ich ihm an dieser Stelle ganz besonders herzlich gratulieren und für die vielen wundervollen Filme, in denen er großartige Charaktere darstellte, danken. Zur Welt kam Harrison Ford (der keinen Künstlernamen verwendet und auf diesen Namen auch getauft wurde) in Chicago als Sohn des irisch-deutschstämmigen Christopher Ford, der selbst ein ehemaliger, leider wenig erfolgreicher Schauspieler gewesen war, und dessen Frau Dorothy, geborene Nidelmann, welche die Tochter jüdischer Emigranten aus Weißrussland war. Er besuchte das Ripon-College in Wisconsin, wo er auch seine erste Ehefrau Mary Louise Marquardt kennen lernte (die Ehe endete 1982, als Ford seine zweite Ehefrau, die Drehbuchautorin Melissa Matheson, kennen lernte und kurz darauf ehelichte – inzwischen ist Harrison Ford erneut geschieden und mit der durch ihre Hauptrolle in der Fernsehsserie ALLY MC BEAL bekannten Schauspielerin Calista Flockhart liiert und hat insgesamt fünf Kinder). Aus Gründen, über die er sich gerne immer ausschwieg, wurde er drei Tage vor seinem College-Abschluß von der Fakultät verwiesen und ging anschließend zusammen mit seiner Frau nach Los Angeles, um dort Karriere als Schauspieler zu machen. Er erhielt einen Vertrag im Rahmen eines Wettbewerbes für neue Talente und spielte einige Zeit lang kleine und allerkleinste Rollen in allen möglichen Filmen. Nebenbei machte Harrison Ford eine Schreinerlehre, die er als Meister abschloss und arbeitete in diesem Beruf für so berühmte Persönlichkeiten wie den berühmten brasilianischen Musiker Sérgio Mendes oder die legendäre Rockgruppe THE DOORS. Seine erste größere Rolle spielte Ford dann unter der Regie eines innovativen Neulings namens George Lucas, der ihn 1973 für die Rolle des großmäuligen Streetcar-Rennfahrers Bob Falfa in seinem Film AMERICAN GRAFFITI engagierte. Nachdem Harrison Ford George Lucas noch besser kennen gelernt hatte, indem er in seiner Eigenschaft als Schreiner dessen Haus ausbaute, bot Lucas ihm vier Jahre später, 1977, schließlich die Rolle des verwegenen 115 Weltraumpiraten in seinem wenig erfolgversprechenden Science Fiction-Märchen STAR WARS an, und Harrison Ford sagte zu ... und der Rest ... ja, der ist Geschichte. STAR WARS wurde der seinerzeit erfolgreichste Film aller Zeiten (... und gehört angesichts der Besucherzahlen noch heute in die entsprechende Liste) – und Han Solo wurde MEIN HELD. Hat jemand von euch den großartigen Film FREE ENTERPRISE mit Bill Shatner gesehen? In diesem Film gibt es eine Prügelszene zwischen einem fanatischen Captain Kirk-Fan und einem nicht weniger eifrigen Han Solo-Verehrer, die miteinander darum raufen, welcher der beiden Helden denn nun der coolere ist ... ich kann nur sagen, ich hätte damals einen solchen Faustkampf ganz mühelos mit mir selbst austragen können (Klingolaus : 2 = ? ... wer hätte bloß gewonnen?). Han Solo war also die erste „Rolle des Lebens“ für Harrison Ford, und selbstverständlich war Harrison Ford in ebendieser auch in DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK und DIE RÜCKKEHR DER JEDI-RITTER zu sehen (... die ebenfalls zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten gehören). Die zweite „Rolle des Lebens“ von Harrison Ford spielte er dann ab dem Jahr 1981, eigentlich bis zum heutigen Tag. Keine Frage, die Rede ist von Indiana Jones. JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES hieß der Film, den Ford unter wiederum George Lucas (diesmal allerdings als Produzent) und der Regie von Steven Spielberg drehte. Der Film war eine Hommage an die abenteuerlichen amerikanischen Cliffhanger-Serials der 30er Jahre, in denen sich die Helden stets in schier unlösbare Situationen brachten, aus denen sie dann doch immer wieder irgendwie herauskamen. So war es auch im Falle des seine Fäuste und ebenso seine Peitsche schwingenden, Schlapphut und Lederjacke tragenden Archäologie-Professors Indiana Jones, der sich im Jahr 1936 auf der Suche nach der mystischen Bundeslade mit den ebenfalls nach ihr suchenden Nazis herumschlagen muss. JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES wurde – mal wieder! - der erfolgreichste Film aller Zeiten, und es war keine Frage, dass auch dies nach einer Fortsetzung schrie. Und diese kam – oder besser gesagt kamen, und zwar 1984 mit INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES TODES (sozusagen ein Prequel, da die Handlung ein Jahr vor den Ereignissen im ersten Film spielte), 1989 mit INDIANA JONES UND DER LETZTE KREUZZUG (in dem bekanntermaßen Mr. „Ex-007“ Sean Connery den schusseligen Daddy von Indy Jones verkörperte) sowie 2008 mit INDIANA 116 JONES UND DAS KÖNIGREICH DES KRISTALLSCHÄDELS – und ein weiterer, sehr wahrscheinlich letzter Teil ist bereits fest geplant und befindet sich angeblich bereits in der Prä-Produktionsphase. Zum Thema Indiana Jones kann ich nur das Eine sagen: Ich lief damals eigentlich permanent mit einem Schlapphut passend zur Schimanski-Jacke herum ... und das tue ich gelegentlich noch heute. 1982 schließlich spielte Harrison Ford die dritte Rolle, die ihn im Pantheon des Phantastischen Films unsterblich machte – die des desillusionierten, gegen seine eigentliche Überzeugung in der düsteren Zukunft des Jahres 2022 geflüchtete menschenähnliche Androiden jagenden Mietkillers Rick Deckard in BLADE RUNNER unter der Regie des visionären Ridley Scott, der einige Jahre zuvor mit dem Film ALIEN zu Weltruhm gelangt war. Ich sah diesen Film mit 15 Jahren zum ersten Mal und gebe offen zu, dass ich ihn damals nicht wirklich verstanden habe – nicht zuletzt deshalb, weil ich von einem meiner Helden STAR WARS- und INDIANA JONES-mäßige Action erwartete. Doch in den späteren Jahren wurde auch BLADE RUNNER einer meiner Kultfilme (... und dennoch finde ich, dass es mittlerweile genug Neufassung und Director's Cuts von dem Film gibt). Natürlich hat Harrison Ford auch andere Filme gedreht ... man denke an DER EINZIGE ZEUGE und MOSQUITO-KÜSTE, beide von Peter Weir, oder IN SACHEN HENRY von Mike Nichols, und viele weitere mehr. Doch hat keiner seiner anderen Filme den gleichen Kultstatus für mich wie STAR WARS, INDIANA JONES und BLADE RUNNER. Und so möchte ich diese Gratulation einfach abschließen mit den Worten: DIE MACHT SEI MIT DIR, DR. JONES – UND DENKE GUT NACH, EHE DU DAS NÄCHSTE MAL AUF EINEN ANDROIDEN ANLEGST, ER KÖNNTE DER GLEICHEN BAUREIHE ENTSTAMMEN WIE DU!!! 117 Wie ich zum Trekdinner Trekdinner kam von Nicole Mahaney Zunächst einmal möchte ich anmerken, dass ich ohne Aaron Spellings Beverly Hills 90210 und RTL sowie Sat1 und TNG in der dritten Wiederholung niemals zum Trekdinner gekommen wäre. Alleine der Tatsache, dass RTL Beverly Hills 90210 abgesetzt hatte und während meiner TVZeit damals als notwendiges Übel dann Captain Picard herhalten musste, ist es zu verdanken, dass ich diese Zeilen jetzt schreibe. Ohne den Videotext, auf den Sat1 immer während TNG lief, aufmerksam machte, wäre ich (nachdem ich dann schon ST-Suchti war), niemals zur FedCon gekommen, um dort … Lange Rede, kurzer Sinn: Aaron Spelling ist schuld!!! Des Weiteren könnte meine Erklärung natürlich auch folgende sein: Mit dem Auto, also Schrammi … Da dies logisch erscheint, gehe ich davon aus, dass das nicht gilt, obwohl es wahr ist!!! Jetzt bleibt nur noch die Variante in der Sonja an meinem Erscheinen Schuld trägt. Ich habe Sonja im September 2011 kennengelernt, auf dem Captains Table war das glaube ich. Etwas später fand dann das zweite *zensiert* Event statt, an dem sie erstmalig teilgenommen hat und dann sahen wir uns während der Silvester TreWa 2011/2012 in Miltenberg wieder. Trotz der sich recht schnell entstandenen, absolut tollen Freundschaft, hat sie es irgendwie geschafft, mir die Existenz des Trekdinner Mittelhessen noch bis März 2012 zu verschweigen. Als ich jedoch davon erfuhr, habe ich sofort Pläne geschmiedet und mich auf den Weg gemacht!!! Oooh, Moment … es wäre durchaus richtig gewesen wenn ich hier nur: Mit dem Auto, also Schrammi angegeben hätte. Jetzt habt ihr halt ein wenig mehr gelesen, auch nicht schlimm. :D Hier bin ich nun, mir gefällt es und ich habe vor zu bleiben!!! Coco aka Nicole 118 FedCon XXI 17. – 20. Mai 2012 im Maritim Hotel Düsseldorf Fotos von Sonja Seng … wenn man mal das Con-Gelände verläßt, findet man u.U. dies. ;-) Party Time ! 119 Auch das kann einem auf einer Con passieren: Public Viewing: FCB – Chelsea … und unsere Steampunker -> Leider konnte ich nicht alle anwesenden Stargäste fotografieren, daher hier nur eine Auswahl ! Gates McFadden Teryl Rothery Virginia Hey Felicia Day – so cute ! Casper van Dien Walter König mit Garrett Wang Nicholas Brendon Joe Flanigan 120 Kavan Smith und Joe Flanigan Richard Dean Anderson Wiliam Shatner EMILIE Autumn – Fight like a Girl – Batschkapp Batschkapp / Matrix von Andreas Greb Zunächst möchte ich erwähnen, trotz ungünstiger Voraussetzungen, waren Matrix/Bochum und Batschkapp/Frankfurt, am 13. März 2012 beziehungsweise 27. März 2012, voll. Ungünstige Voraussetzungen? Da wären zunächst, es ist im letzten Jahr sehr ruhig um Emilie gewesen … zumindest in Deutschland abgesehen von Gerüchten und Ankündigungen. Jugendliche Fans, die zu einem nicht unerheblichen Teil die letzten Konzertreihen der „The Asylum for Wayward Victorian Girls“ Tour bevölkerten, werden erwachsenen und suchen sich andere Musik. Abzulesen an dem Umstand, dass die Fan-Homepages, die zeitweise inflationär auftraten, inzwischen alle wieder geschlossen sind. Als löbliche Ausnahme bleibt nur batteredrose.com - gepflegt von einem/einer Amerikaner/in. Und das, anerkennenswerter Weise seit Emilies ersten Projekten. Also seid über einem Jahrzehnt! Ein anderer widriger Umstand ist die Tatsache, es gibt faktisch kein neues Material. Das störte loyale Fans fünf Jahren, in denen Emilie mit leicht variierenden Set-Lists und Bühnenshows tourte, nicht. Man ist es ja gewohnt. Dann sollte man die Tour aber nicht „Fight like a Girl“ nennen. Der Titel des Albums, welches inzwischen schon 2 Jahren „ständig“ erscheint. Auch wage Hoffnungen, es gäbe vielleicht CDs auf der Tour zu kaufen zerschlugen sich. So war auch die Show zunächst keine Überraschung. Bühnenbild und Kostüme entsprechen, bis auf einige Details, den Wayward Victorian Girls Shows. Eröffnet 121 wurde ebenfalls wieder mit „Best Safety lies in Fear“, welches nahtlos in „4 o’clock“ übergeht. Dann kommen mit „Dr.Stockstill“, „Fight like a Girl“ und „Time for Tea“, die ersten Titel des - zu diesem Zeitpunkt - imaginären Albums. Richtig Stimmung bringt aber erst der Klassiker „The Art of Suicide“. Auch das anschließende „Take the Pill“ entstammt dem neuen Album. „How to Break a Heart“ ist mehr ein musikalisch untermaltes Gedicht. Es gehört in den Zyklus des 2006er Albums „Opheliac“. War aber erst in den späteren Auflagen des Albums auf der B-Seite enthalten. Mit „Liar“ und „God help me“ kommen zwei weitere Publikumslieblinge aus „Opheliac“. Das einzige Instrumentalstück des Abends ist „Dominant“. Eine BSeite der 3. Auflage von „Opheliac“. Mit “Girls!Girls!Girls!“, “We want them Young” und “One Foot in front of the Other” kommt der nächste Block neuer Titel. Vor allem Letzterer hat mitreißende Live-Qualitäten. Mit „MadGirl“ und „Thank God I’m Pretty“ wird der Show ein würdiges, und bereits erprobtes, Ende gegeben. Es bleibt die Frage, welchen Sinn macht es, eine Tour, zu einem noch nicht erschienen Album, zu machen. Die Antwort kann nur sein: Keinen! Vielleicht waren es auch nur die geschürten Erwartungen, die einem mit einer leichten Enttäuschung zurück lassen. Es war nach Jahren das erste Mal, dass eine gänzlich neue Show, zu einem neuen Studioalbum erwartet wurde. Wobei man, zumindest als langjähriger Fan eingestehen muss, selber schuld. Man hätte es besser wissen müssen. Nach Emilies erstem Studio Album „Enchant“ hatten wir auch jahrelang Gerüchte … verschleppte Veröffentlichungen ... die verspätete Single-auskopplung „Chambermaid“, die vom Artwork und den B-Sides schon das Nachfolgealbum „Opheliac“, vorweg nahm. Dann kam endlich eine EP, die sich als halbes Album herausstellte, gefolgt vom eigentlichen Album - zunächst in Kleinauflage, dann über Trisol Records und dann erneut über The End Records, mit erweiterter BSide. Seit August ist über iTunes endlich eine 2-Track Single, zu „Fight like a Girl“ verfügbar. Das Album gibt es bisher nur als etwas seltsamen Download, über eine Emilie eigene Homepage. Also ist eigentlich alles wie immer! Mit Abstand betrachtet ist „Fight like a Girl“ auch eine gute Show, welcher man außer, nichts wirklich Neues gesehen, nur das vollständige Fehlen von Violinen Solos vorwerfen kann. Und ich werde sicherlich auch die nächste Konzert-Reihe besuchen! 122 DIE MUTTER ALLER COMICCOMIC-VERFILMUNGEN - MARVEL'S THE AVENGERS von Thorsten Walch Nein, diesmal keine Kritik meinerseits zu einem Film aus dem Vorjahr wie sonst üblich in den jeweils aktuellen DELTA FLYER-Ausgaben, sondern tatsächlich eine zu einem Film, der im zurückliegenden Jahr in die Kinos kam – allerdings bereits im Frühjahr und mittlerweile ist der erfolgreiche Streifen bereits aus DVD und BluRay veröffentlicht worden. Nichtsdestotrotz ein Film, zu dem eine kleine Besprechung auf keinen Fall an dieser Stelle fehlen sollte – die Rede ist, wie könnte es anders sein (und wie ihr auch unschwer an der Überschrift erkennen könnt) von MARVEL'S THE AVENGERS – dem derzeit erfolgreichsten Film aller Zeiten (wahrscheinlich genauso lange, bis DER HOBBIT, Teil 1 in ein paar Tagen in die Kinos kommt). Bereits seit einigen Jährchen stand im Zuge der erfolgreichen Verfilmungen bekannter Comic-Reihen aus dem Hause MARVEL – als da wären IRON MAN I & II, THOR, DIE PHANTASTISCHEN VIER, die X-MEN und DER UNGLAUBLICHE HULK, allesamt dereinst von Comic-Superstar Stan Lee ersonnen – fest, dass man die Helden (oder wenigstens einen Teil davon) aus den bunten Heftchen und der darauf basierenden Filme auch über kurz oder lang gemeinsam in einem Leinwandspektakel der Superlative vereinen wollte. Als Comic-Heft hatte es dergleichen bereits seit den 60er Jahren gegeben - was DC COMICS seine GERECHTIGKEITSLIGA war, in der SUPERMAN, BATMAN, GREEN LANTERN und viele weitere mehr vereint gegen die Schurken des Universums kämpften, was ihnen ihre jugendlichen Varianten rund um SUPERBOY in der LEGION DER SUPERHELDEN gleichtaten, das waren für MARVEL die AVENGERS, die man auf Deutsch als DIE RUHMREICHEN RÄCHER betitelte. Ich hab's als Kind und Jugendlicher geliebt, man sah die Hefte damals wirklich überall. Kurz gesagt, nachdem insbesondere IRON MAN I & II sowie THOR mit großem Erfolg die Kinokassen klingeln ließen, wurden die Pläne schließlich immer konkreter und schließlich wurde THE AVENGERS im großen Stil angekündigt. Eine ziemliche Überraschung stellte die Wahl des Regisseurs dar: Es handelte sich um keinen Geringeren als Joss Whedon, der unter Fans großen Ruhm als TV-Schaffender genießt – stammen aus seinem Wirkungskreis schließlich kultige Serien wie BUFFY – IM BANNE DER DÄMONEN, deren Spin-Off-reihe ANGEL – JÄGER DER FINSTERNIS sowie die leider abgefloppte, nichtsdestotrotz aber großartige Science Fiction-Serie FIREFLY sowie der darauf basierende Kinofilm SERENITY. Auch die Darsteller blieben nicht lange ein Geheimnis – neben Robert Downey jr. als IRON MAN (der in den deutschen Fassungen der Comics schlicht DER EISERNE geheißen hatte) würde Chris Evans erneut CAPTAIN AMERICA verkörpern und Chris Hemsworth wieder den ungestümen Donnergott THOR spielen, während Scarlett Johansson als BLACK WIDOW und Jeremy Renner als 123 HAWKEYE dabei sein würden. Einen Darstellerwechsel gab es lediglich im Falle des HULK: Nachdem Eric Bana und Edward Norton den unglückseligen Wissenschaftler Dr. Bruce Banner, der immer dann, wer er wütend ist, zu dem rasenden grünen Giganten mutiert, in den zwei bisherigen und nur mäßig erfolgreichen Verfilmungen der Comics gespielt hatten, engagierte man für den AVENGERS-Film Mark Ruffalo für diese Rolle – eine weise Entscheidung, wie sich zeigte. Auch Gwyneth Paltrow als IRON MAN's Flamme und Gehilfin Virginia „Pepper“ Potts würde wieder mit dabei sein, ferner Tom Hiddleston als THORs verschlagener Bruder Loki und Stellan Skarsgárd als Wissenschaftler Prof. Erik Selvig – und freilich Samuel L. Jackson als verwegener Nick Fury, der in mehreren der bisherigen MARVEL-Verfilmungen mitwirkte, war gleichfalls wieder mit von der Partie. Gastauftritte anderer MARVEL-Helden wie SPIDERMAN, der X-MEN oder der PHANTASTISCHEN VIER waren jedoch ausgeschlossen, da MARVEL die Rechte hierzu an diverse andere Filmfirmen verkauft hatte, welche die entsprechenden Leinwandwerke realisiert hatten. Was soll‘s – sicher wären Cameos eine feine Sache gewesen, aber keine dieser Figuren gehörte schlussendlich den AVENGERS an. Und so kam am 26. April 2012 MARVELS THE AVENGERS in die deutschen Kinos, in den USA bemerkenswerterweise erst am 4. Mai, co-produziert von den unter der Ägide der mächtigen WALT DISNEY PRODUCTIONS stehenden MARVEL STUDIOS sowie PARAMOUNT PICTURES – und wurde der erfolgreichste Film aller Zeiten. Da Einspielergebnisse grundsätzlich das Ressort von uns' Rainer Kuhn sind, könnt ihr diese mithin auch in seinem Artikel über das gesamte Kinojahr 2012 in diesem DELTA FLYER nachlesen. 124 So weit, so gut – und um was genau geht es denn nun in MARVEL-S THE AVENGERS? Die Handlung ist im Grund genommen schnell erzählt: In einer unterirdischen Forschungseinrichtung der Geheimorganisation S.H.I.E.L.D., der Nick Fury vorsteht, arbeitet ein Wissenschaftlerteam unter Leitung von Dr. Erik Selvig an der Entschlüsselung der genauen Eigenschaften eines geheimnisvollen außerirdischen Artefaktes namens TESSERAKT (dessen Herkunft im Vorgängerfilm CAPTAIN AMERICA gezeigt wurde). Zunächst ohne Kenntnis der Wissenschaftler stellt das TESSERAKT einen Kontakt zu einer brutalen und eroberungswütigen Alien-Rasse namens CHITAURI her, welche durch das Artefakt auch einen Zugang zum Planeten Erde erhalten und sogleich insgeheim eine Invasion planen. Fatalerweise sind die CHITAURI Verbündete von Thors Bruder Loki (den wir schon bestens aus dem Film THOR kennen), der sich nach seiner Niederlage gegen die Bewohner der Erde in deren Machtbereich aufhält. Loki erscheint wenig später in der Forschungseinrichtung, bringt dank seiner ungeheuren Kräfte Dr. Selvig sowie die S.H.I.E.L.D.-Mitarbeiter und QuasiSuperhelden Black Widow und Hawkeye unter seiner Kontrolle und beginnt anschließend eine Terrorherrschaft über die Erde, welche dem gottartigen Alien wenig bis gar nichts entgegenzusetzen vermag. Dies freilich ruft sogleich Tony Stark alias Iron Man sowie Steve Rogers, besser bekannt als Captain America auf den Plan und in aller Eile ruft man auch den mittlerweile in den Slums von Kalkutta lebenden Dr. Bruce Banner, der sich bei Erregung in den Hulk verwandelt, herbei. Selbstverständlich lässt auch Thor nicht sehr lange auf sich warten. Und dann beginnt also die große Watzerei. Es kommt zu einem erbitterten Kampf der AVENGERS gegen Loki an Bord des gigantischen fliegenden Flugzeugträgers von S.H.I.E.L.D., in dessen Verlauf unsere Helden Black Widow und Hawkeye wieder auf ihre Seite ziehen können, und für den Augenblick können sie Loki unter ihre Kontrolle bringen. Doch wie es der Deibel (nein, falsch...Loki!) so will, hat Dr. Selvig mittlerweile auf dem Dach von Tony Starks Firmenzentrale in New York einen Übergang vom CHITAURI-Reich auf die Erde geschaffen, und die bitterbösen Gesellen mitsamt einer Armada von Kriegern und gewaltigen Kampfmaschinen fallen über New York her. Es kommt zu einer finalen Schlacht, bei der der „Big Apple“ im Krieg der Superhelden gegen die außerirdischen Invasoren nahezu in Schutt und Asche gelegt wird ... ob das Gute da noch irgendeine noch so erdenklich kleine Chance hat...? Kritik: Keine Frage, MARVEL'S THE AVENGERS ist reines Popcorn-Kino. Aber was für welches! Bereits nach wenigen Minuten rummst und bumst und kracht es auf der Kinoleinwand (... und mittlerweile auch auf dem Plasma-Bildschirm), dass es eine wahre Freude ist. Die Darsteller der Superhelden haben allesamt sichtliche Freude an ihren Rollen und ein ganz besonderer Glücksgriff ist Mark Ruffalo als neuer HULK, der auf sehr angenehme Art und Weise an seine legendären Vorgänger Bill Bixby und Lou Ferrigno erinnert, die Dr. Banner und den Hulk in der bei Fans noch immer beliebten TV-Serie aus den 70er Jahren darstellten. Dieser erwies man in herziger Weise Referenz – in der einzigen Szene, in der der HULK spricht, leiht ihm in der Originalfassung des Films Lou Ferrigno seine Stimme. 125 Abgesehen von einem fast schon unfassbaren Effekte-Spektakel (und einigen der bisher gelungensten 3D-Effekte in einem Film) gibt es gleich mehrere Szenen, die kein Auge trocken lassen, so beispielsweise die Stelle, an der sich die AVENGERS darüber streiten, wer von ihnen denn nun die segensreichsten Fähigkeiten habe, oder jene besagte Sequenz, in der der HULK zu Wort kommt – was er sagt, das sei hier allerdings aus Spoiler-Gründen für diejenigen unter euch, die den Film vielleicht noch nicht kennen, verschwiegen. Und so merkt man auch die fast zweieinhalbstündige Laufzeit des Films kaum. Negative Kritikpunkte? Viele gibt es nicht, aber ganz ohne kommt auch MARVEL'S THE AVENGERS nicht aus. Einige Zuschauer bemängelten beispielsweise, dass sich das Ganze durch das Zusammenspiel von gleich sechs Superhelden teilweise sehr verwirrend ausnimmt und man mitunter das Gefühl bekommt, dass die Herren (... und die Dame!) sich in punkto Action gegenseitig an die Wand zu spielen versuchen, außerdem geht es in der abschließendenKampfsequenz derartig drunter und drüber, dass man als Zuschauer schon einmal in visueller Hinsicht schlicht den Überblick verlieren kann. Natürlich blieb auch für die Hintergründe der Figuren, wie man sie in deren Einzelfilmen stets sehr schön vor Augen geführt bekam, nicht mehr wirklich die Zeit. Aber ansonsten? Wie ich schon sagte, Popcorn-Kino – aber auf allerhöchstem Niveau und da man für den Film eigentlich auch weder die Comics noch die bisherigen Filme braucht, ist der Film auch für alle diejenigen bestens verständlich, die das eine und/oder das andere nicht kennen. Abschließende Bemerkung: Auch auf DVD oder BluRay einfach nur der „Böööööörner“, wie Carmen Geiß nun sagen würde ... Übrigens sind sowohl Fortsetzungen von IRON MAN, CAPTAIN AMERICA und THOR als Einzelfilme sowie THE AVENGERS als Gesamtwerk bereits geplant, und auch über einen neuen HULK-Film mit Mark Ruffalo wird bereits nachgedacht – warten wir's mit Spannung ab! Wie ich zum Trekdinner kam … von Stefan Menz Tja, gute Frage. Das WIE ist dabei weniger das Problem, sondern vielmehr das WANN. Es muss wohl etwa 2001/2002 gewesen sein. Aber beginnen wir vielleicht mit dem WIE: Obwohl ich von Geburt an in der Nähe von Gießen wohne und seit 1997 in Gießen studiert habe, und ich außerdem mindestens seit Ende der 80er, seit der Ausstrahlung von TNG, Star Trek Fan bin, hatte ich nie das Geringste vom Trekdinner gehört. Christoph (der ja auch heute noch immer mal wieder auf dem Trekdinner ist) kannte ich damals schon durchs Studium, aber auch von ihm habe ich nichts davon gehört, obwohl er Ende der 90er ja sehr aktiv war. Erst als ich im 126 Studium Katja über eine gemeinsame Freundin kennen lernte, kamen wir per Zufall auf das Thema. Wir sind damals mir 3-4 Leuten nach der Uni in Gießen zum Hauptbahnhof gegangen, wo ich mir noch das damals erscheinende Star Trek Magazin geholt hatte. Katja fragte mich, ob ich Star Trek Fan sei und erzählte mir vom Trekdinner. Ich habe mich dann dazu überreden lassen, es mir doch mal anzugucken. Mein erstes Trekdinner dürfte dann wohl etwa Ende 2001 gewesen sein. Ich hatte damals mindestens eine halbe Stunde vorm Alt Gießen auf Katja gewartet, die wohl dachte, wir wollten uns später treffen. Und da ich dort niemanden kannte, bin ich natürlich auch nicht einfach so reingegangen. Ich weiß auf jeden Fall noch, dass auf meinem ersten Trekdinner Scotty und Z (kam später, war aber gut mit Katja befreundet) da waren, bin mir auch ziemlich sicher bei Rainer, Frank und Lothar, außerdem wohl Britta & Stephan, dazu noch einige andere. An Thorsten habe ich von meinem zweiten Mal noch Erinnerungen, beim ersten bin ich mir nicht so sicher. Oh, und ich erinnere mich noch an eine, über deren Namen ich erst mal lange nachdenken musste. Christin, glaube ich. Sie war länger nicht da gewesen und danach auch nur selten, jedenfalls hatte sie einen Hund dabei und musste mir unbedingt ihr Auto zeigen, das die Aufmachung eines Shuttles hatte. Mir hatte es jedenfalls gefallen und im nächsten Monat war ich wieder da (auch wenn Katja nicht konnte) und dann wieder und wieder und wieder… Bald tauchte dann auch Harald auf (der ja längere Zeit gesundheitlich ausgefallen war), brachte seine Bücher mit und ich erfuhr von dem Projekt Federation Workshop, woraufhin ich dann auch mit Schreiben loslegte (Schade, dass das Interesse daran mittlerweile doch ziemlich zurückgegangen ist). Daneben starteten wir noch eine größere Runde des damals aktuellen Star Trek Rollenspiels, teilweise mit Leuten vom Trekdinner (Christoph, Britta usw.), teilweise von außerhalb. Anfang 2003 kam dann Antje zum Trekdinner. (Ich dachte eigentlich, ich wäre zu dem Zeitpunkt schon deutlich länger als nur gut ein Jahr auf dem Trekdinner gewesen, sie kam aber etwa zur Zeit der Premiere von Star Trek – Nemesis, zu der sie mit dem Trekdinner in Marburg mit im Kino war.) Sie war beruflich in Hessen gelandet und hatte als langjähriger Star Trek Fan im Internet vom Trekdinner gelesen und Kontakt aufgenommen. Naja, daraus sind mittlerweile auch 2 Kinder geworden und zumindest mich sieht man ja auch heute noch auf so vielen Trekdinnern wie möglich. 127 DVDDVD-TIPP: THE PEOPLE VS. GEORGE LUCAS von Thorsten Walch Lieber spät als nie, könnte man den nachfolgenden DVD-Tipp auch getrost untertiteln, denn die besprochene DVD ist bereits seit mehr als einem Jahr erhältlich und fand erst im vergangenen Herbst den Weg in meine Hände. Der Grund dafür war auf den ersten Blick recht einfach: Als im September 2011 alle sechs STAR WARS-Filme auf BluRay veröffentlicht und sogleich von mir gesichert worden waren, fand ich angesichts der immensen Fülle von Hintergrundmaterial auf den Scheiben eine weitere STAR WARS-Dokumentation schlicht und ergreifend unnötig. Schwerer, schwerer, schwerer (...) Fehler... Eher durch einen Zufall legte ich mir dann also im Herbst THE PEOPLE VS. GEORGE LUCAS von Filmemacher Alexandre O. Phillipe zu. Ein Doku-Pic, das dieser mit vergleichsweise riesigem Aufwand (im Werbetext ist die Rede von 3 Jahren Produktionszeit, 63.686 Bonusmeilen, 634 Stunden Filmmaterial, 14TB Speicherplatz, 126 Interviews, Tausenden von Fan-Emails und Beitragseinreichungen sowie drei Morddrohungen ...) realisiert hat und das eigentlich jeder STAR WARS-Fan anzuschauen verpflichtet sein müsste. Dachte ich anfänglich, es handele sich um ein locker-flockiges Filmchen a'la TREKKIES, wurde ich schnell eines besseren belehrt. Einfach gesagt geht es in dem 90minütigen Film (sowie etlich und etlichst zusätzlichem Bonus-Material) um die Frage, wie die weltweite STAR WARS-Fangemeinde George Lucas' Änderungen von Episode IV-VI im Jahr 1997 sowie die nachfolgenden Episoden I-III aufgenommen hat. Zu Wort kommen – neben Leuten wie dem Filmemacher Mark A. Altmann und den Science Fiction-Autoren Neil Gaiman und David Brin – Dutzende von Fans auf der ganzen Welt. Und dann ... ja, dann sperrt man einfach Mund und Nase auf. Da ist die Rede davon, dass George Lucas ein geldgieriger Verbrecher ist, der auf jede erdenkliche Weise versucht, der STAR WARS-Fangemeinde ihr Geld aus der Tasche zu ziehen (ich jedenfalls kenne keinerlei gesetzliche Vorschriften, 128 jedweden neuen STAR WARS-Schnickschnack auf der Stelle käuflich zu erwerben!!!), die Fans betrogen hat, in dem er die Filme nachträglich veränderte und gar die Kindheit von so mancher armen Seele im Nachhinein dadurch verdarb und dass Jar-Jar Binks eine rein faschistisch motivierte Figur sei (!!!). Bitterböse kritisiert wird auch der Umstand, dass Greedo in der SPECIAL EDITION von EPISODE IV zuerst schießt, was eine große Fan-Gruppe zum Schlachtruf „HAN SOLO SHOOTS FIRST!“ inspirierte. Der erklärte Gipfel ist der Standpunkt einiger Fans, dass der vierte INDIANA JONES-Film den guten alten Indy aufs Brutalste vergewaltigt habe ... UND ALL DAS MEINEN DIESE LEUTE WIRKLICH TODERNST!!! Ich persönlich mochte die alten Versionen von EPISODE I – III auch lieber...aber so was...??? Nun kennen wir alle ja die Macher von Dokumentationen, die freilich allesamt in erster Linie auf Sensationen aus sind und allein schon aus diesem Grund eher unter bekennenden Extrem-Geeks nach Interview-Partnern für dergleichen suchen, davon war sicher auch Alexandre O. Phillipe nicht ausgenommen. Aber dennoch bleibt „Fan“ die Puste weg. Ein kleines Mysterium am Rande ist die Aussage eines Fans, die alten, unbearbeiteten Versionen der STAR WARS-Episoden I-III seien seit der Veröffentlichung der SPECIAL EDITIONS nicht mehr erhältlich ... diese erschienen im Jahr 2007 auf DVD, ich habe sie höchstpersönlich in meiner Sammlung stehen!!! Naja, möglicherweise wurde diese Aussage ja vor deren Veröffentlichung gemacht, keine Ahnung ... Trotz alledem brandmarkt Phillipe die STAR WARS-Fans nicht gemeinhin als spinnerten Haufen, sondern schafft es bei alledem, viel vom Zauber der Begeisterung für STAR WARS zu vermitteln. Besonders witzig sind die eingefügten Spielszenen, in denen George Lucas (der im Film eher selten in Interviews persönlich zu sehen ist) von einem Comedian dargestellt wird, sowie die mit den unterschiedlichsten Mitteln (Stop Motion mit STAR WARS-Figuren, Pappmaché-Püppchen etc.) „nachgedrehten“ Szenen aus STAR WARS, da man offenbar aus rechtlichen Gründen nur sehr wenige Ausschnitte aus den Originalfilmen zeigen durfte. Nach dem Genuss dieses großartigen Dokumentarfilms konnte ich mich jedenfalls genüsslich im Sessel zurücklehnen und mich endlich einmal so richtig normal fühlen. Daher eigentlich abschließend nur noch der Aufruf an alle STAR WARS-Fans unter euch (...und das sind recht viele!): Bestellt euch die DVD oder BluRay, so lange diese noch zu kriegen ist!!! THE PEOPLE VS. GEORGE LUCAS erschien bei dem Label CAPELIGHT PICTURES (ALIVE AG) und ist zum Preis von ca. 18 bestens angelegten Euro erhältlich, unter anderem auch bei AMAZON. 129 AutorenAutoren-Lesung von und mit Tommy Krappweis am 31. August 2012 in Hochheim von Sonja Seng Nachdem die Lesung von „Mara und der Feuerbringer“ auf der RingCon 2011 sehr spaßig war und ich dadurch auch zum Fan von Tommy Krappweis geworden bin, ich somit auch seine Aktivitäten auf Facebook (FB) verfolgt habe, war es ein Muss zu einer Lesung zu fahren. Außerdem hatte ich mich schon auf FB beschwert, dass keine Lesung in erreichbarer Nähe wäre und dann kam der Termin in Hochheim, also nix wie hin. Das Ganze wurde noch vereinfacht, durch die Tatsache, dass ich Freunde in Hochheim habe und diese ihre Wohnung als Treffpunkt zur Verfügung stellten. Somit haben wir uns mit 4 Leuten bei Marion und Stefan eingefunden. Sarah wollte uns leider nicht begleiten. Marion hatte Wochen vorher schon die Eintrittskarten geholt, da es doch eine recht kleine Buchhandlung war, in der die Lesung stattfand. Nach einer kleinen Hochheim-Rundfahrt w/Einbahnstraßen kamen wir an der Buchhandlung an, zeigten unsere Eintrittskarten sowie ein Urlaubsfoto aus früheren Zeiten vor und bekamen 2 Euro von Eintritt zurück. ;-) Die Fotos wurden an einer Wäscheleine bis nach Ende der Lesung aufgehängt. Nach einem kurzen Rundgang in der Buchhandlung suchten wir uns unsere Plätze, bekamen gleich einen Becher mit leckerer Nudelsuppe und eine Scheibe Brot in die Hand gedrückt. Es gab wohl auch Sekt oder Prosecco, aber als Autofahrer durften wir darauf verzichten. Dann erschien Tommy und der Spaß konnte beginnen. Er las abwechselnd aus seinem Buch „Das Vorzelt zur Hölle“ vor und zeigte Ausschnitte aus der Serie, die für einen TVSender erstellt wurde, der die Ausstrahlung dann w/ Änderung seiner Zuschauerpolitik nach der 2. Folge absetzte. Die Serie ist nun als DVD erhältlich. Als erstes eine Rezension zum Buch von Schnäuzelchen, die für sich selbst spricht. Camping ist toll, es macht Spaß - zumindest den eingefleischten Campern - und weil es auch Leute gibt, die einer Übernachtung im Zelt, Sand, Hitze, fehlendem sanitärem Komfort, Mücken und all den anderen Widrigkeiten so gar nichts abgewinnen können, beschert es uns eines der unterhaltsamsten Bücher das zu Lesen ich das Vergnügen hatte. Weil Tommy Krappweis schon in ganz jungen 130 Jahren ein eingefleischter Nicht-Camper ist, der mittels elterlicher Verfügung zu seinem Glück genötigt werden soll. Dieses Buch ist eindeutig eine Form der Vergangenheitsbewältigung der anderen Art und wohl selten wurde diese in für den Leser so unterhaltsame Form gepackt. Tommy Krappweis beschreibt schlichte Tatsachen. Eigentlich. Die sind normalerweise nicht besonders lustig. Eigentlich. Wären da nicht die Bilder, die durch seine Beschreibungen beim Lesen entstehen. Ich mag Beschreibungen in Büchern, denn sie runden das Gesamtbild ab und hier lief beim Lesen ein kompletter Film in meinem Kopf ab. Teilweise sogar mit Ton. Ein kleiner Hinweis für Zugfahrer: an sich ist das Buch auch für eine Zugfahrt sehr praktisch, weil man es in fast jede Tasche mal so mit reinpacken kann, aber wenn man verständnislose Blicke der Mitreisenden vermeiden möchte, weil man Tränen lachend und japsend auf seinem Platz vor sich hin kichert, sollte man das Buch lieber erst zu Hause lesen ;) Rezension von Katrin Hemmerling Wer das Buch „Das Vorzelt zur Hölle: Wie ich die Familienurlaube meiner Kindheit überlebte“ gelesen hat, weiß worum es geht. Werner - eingefleischter Campingfan. Sein ältester Sohn Tommy - eingefleischter Campinghasser. In 12 bzw. 13 Folgen (zählt man die Bonusfolge im Rohschnitt mit) arbeiten Werner und Tommy Krappweis nun auf höchst amüsante Art und Weise die Erlebnisse jetzt auch bildlich auf. Der "Papi" erzählt und lässt seinen Sohn teilweise nur noch entsetzt den Kopf schütteln. Pack-Tetris, Seenot, der verschwundene Stammhalter... alles wird mit einzelnen Cartoonfrequenzen passend und liebevoll detailliert ergänzt. Man möchte ihn liebhaben, den kleinen blonden Wuschelkopf, der doch eigentlich nur lesen und Lego spielen möchte, während sein Papi ihn doch eigentlich nur für das Camping begeistern möchte. Und damit der kleine Tommy sein Leid noch untermauern kann, werden immer wieder Super8-Filme und Fotos der diversen Reisen eingefügt; sie runden die launige Unterhaltung zwischen Vater und Sohn zusammen mit den Cartooneinspielern sehr gut ab. Damit auch keine einzige Berichterstattung entsteht, kommen auch noch die Mutter Karin, der kleine Bruder Nico sowie Werners Freunde zu Wort. Besonders erwähnenswert sei noch das reichhaltige Bonusmaterial. Neben der schon erwähnten 13. Folge im Rohschnitt gibt es einen Einblick in die Testlesungen zum Buch, Tommys Videovita mit Einblicken aus einem privaten Archiv, ein Fotoalbum sowie die Musik zur Serie. Unterm Strich bleibt nur eins: 300min Laufzeit sind zu kurz. Liebend gerne hätte ich der Familie Krappweis noch länger zugehört. Denn eins ist sicher - sie haben noch viel mehr zu erzählen. Diese 2 Rezensionen beschreiben das Buch und die DVD erheblich besser als ich es könnte. Fazit: Tommy, der auch der Erfinder von Bernd, das Brot ist, bescherte uns 2,5 sehr kurzweilige Stunden und ich kann nur sagen: Jederzeit gerne wieder ! Sollte eine Lesung in erreichbarer Nähe sein, werde ich gerne dabei sein. 131 PERSON OF INTEREST, ALCATRAZ ,THE WALKING DEAD & DALLAS 2012 COOLE NEUE SERIEN III von Thorsten Walch Und noch immer warten wir Fans vergeblich auf eine neue STAR TREKFernsehserie – der neue Kinofilm wird ja bekanntermaßen ab dem kommenden Mai anlaufen, aber eine weitere TV-Inkarnation unser aller Lieblingsuniversums ist noch immer nicht in Sicht. Zwar gibt es immer wieder einmal Gerüchte (unter anderem wurde gar einmal vermeldet, es gäbe nun demnächst doch noch eine Captain Sulu-EXCELSIOR-Serie, die George Takei schon so lange so gerne hätte, aber das bleibt wohl weiterhin nur ein Traum ... leider...). Überhaupt fehlt, wie auch andere Autoren bereits heftigst in ihren Kolumnen in diversen Zeitschriften bemängelt haben, seit der Einstellung von STARGATE UNIVERSE im vergangenen Jahr eine echte Raumschiff-Serie – irgendwie trauen sich Amerikas (und auch auf der restlichen Welt) TV-Macher da nicht so recht ran. Aber das soll nun keineswegs heißen, dass es in der phantastischen Fernsehlandschaft (und auch der anderweitigen – dass ich dies gesondert erwähne, hat gute Gründe, wie ihr noch sehen werdet) langweilig geworden ist. Warten wir eben geduldig noch ein Weilchen weiter auf eine neue STAR TREKoder wenigstens eine andere Raumschiff-Fernsehserie (... die früher oder später kommen wird, ihr werdet's erleben!) und schauen uns derweil ein paar neue Serien an, die zwar auf der guten alten Erde spielen, aber dennoch gepflegte bis ausgezeichnete Science Fiction/Mystery/Horror- (und auch eher „bodenständige“, wenn man so will ...) Unterhaltung auf hohem Niveau bieten. Und da ich bisher so schön um das Thema herum schwarwenzelt bin, fangen wir also in unserer diesjährigen COOLE NEUE SERIEN-Kolumne einfach mal mit dem besagten Ausreißer an – haltet euch alle fest, und trotzdem anschnallen, bitte (... auch der William Shatner-Fan in der hintersten Reihe, bitte!): DALLAS ist wieder da. Das habe ich bereits in meiner KLINGOLAUS MEINT...Kolumne dieser Ausgabe erwähnt, und ich fand, dass das Ganze einen Serientipp allemale wert ist. Ich war damals verrückt nach DALLAS, jener episch-dramatisch-romantischerotischen Famliensaga um die Ölbaron-Dynastie der Familie Ewing, die zwischen 1981 und 1991 mit gigantischem Erfolg auch hier bei uns in Deutschland zu sehen war – die Älteren von uns erinnern sich: Immer Dienstags, um 21 Uhr 45 hieß es in den meisten deutschen Haushalten „DALLAS oder nix!“, wenn die ARD die neue Folge ausstrahlte. In einem Satz: DALLAS war die Mutter aller Seifenopern und gilt für Produktionen bis in die heutige Zeit hinein als unangefochtenes Vorbild, kann man jetzt halten von, was man will. 357 Episoden lang trieben die Brüder J.R. und Bobby und deren Gattinen Sue Ellen und Pamela behütet von Über-Mama Miss Ellie ihr Unwesen und bekämpften den niederträchtigen Cliff Barnes. Nach dem Aus der eigentlichen Serie gab es dann 132 in den 90er Jahren noch drei erfolgreiche TV-Filme, und immer wieder einmal gab es Gerüchte über eine Auferstehung von DALLAS. Kurz gesagt: Seit Sommer 2012 gibt es diese jetzt. Braucht kein Mensch? Und ob!!! Die Handlung ist eigentlich recht schnell erklärt: Das mächtige EWING OILImperium gibt es nicht mehr. Bobby Ewing (so wie damals immer noch Patrick Duffy) hat sich mit seiner zweiten Frau Annie (Brenda Strong) auf der SOUTHFORK-Ranch in den Ruhestand zurückgezogen und hat niemandem verraten, dass er an Krebs leidet, Sue Ellen (auch immer noch Linda Gray) ist schon lange von Ober-Ekel J.R. geschieden und kandidiert für den US-Senat, Ray Krebbs (Steve Kanaly) und Lucy Ewing (Charlene Tilton) sind inzwischen ein Paar und kommen ab und zu mal auf Besuch, und the one and f****ng only J.R. Ewing himself (grandissimo: Larry Hagman!) lebt in tiefe Depressionen versunken in einem Pflegeheim. Bobbys (Adoptiv-) Sohn Christopher (Jesse Metcalfe) hat ein neues Verfahren zur Energiegewinnung aus Methan entwickelt und hat zudem gerade die entzückende Rebecca Sutton (Jordana Brewster) geheiratet, und alles könnte ja so schön sein, wenn ... naja, wenn nicht J.R.'s Filius John Ross (Josh Henderson) mit seiner Freundin Elena (Julie Gonzalo), welche die Tochter der langjährigen Köchin der Ewings und gleichzeitig die Verflossene von Christopher ist, ein gewaltiges Ölvorkommen unter der SOUTHFORK-Ranch entdeckt hätte ... dummerweise hat Miss Ellie, Gott hab sie selig, vor ihrem Tode verfügt, dass niemals auf der Ranch nach Öl gebohrt werden darf, was von ihrem Lieblingssohn Bobby eifrig verfochten und bewacht wird ... und dann geht’s also so richtig los. Cliff Barnes (Ken Kercheval) ist auch immer noch dicke im Geschäft und trachtet den Ewings nach wie vor nach ihrem Glück, es kommt zu einem folgenschweren Zwischenfall mit einer bösen Ölgesellschaft aus Venezuela, John Ross und Christopher sind sich ähnlich spinnefeind wie weiland ihre Väter, Rebecca ist nicht so ganz das, was sie zu sein scheint, und natürlich erholt sich J.R. wieder sehr schnell von seinen psychischen Problemen, als er Morgenluft in Sachen „Wiedergewinnung alter Größe“ schnuppert – und alles das wird im Soundtrack von Johnny Cash-Songs unterlegt. DALLAS, wie wir es kennen, geliebt haben und noch immer lieben eben und das Ganze wird nach und nach so richtig aufregend. Die Serie ist nicht mehr im strengen Schwarzweiß-Schema von damals gestrickt, es gibt einige echte Überraschungen. Auch der Produktionsstab ist bis auf ein paar wenige Ausnahmen wieder der gleiche wie damals. Season 1 umfasst 10 Episoden und bereits während deren Ausstrahlung wurde DALLAS um eine zweiten Staffel verlängert, die 2013 herauskommen wird. So, und viel mehr will ich dazu jetzt wirklich nicht sagen, außer zwei Dingen: J.R.-Darsteller Larry Hagman erkrankte während der Dreharbeiten an Prostata-Krebs, was man ihm auch zeitweise überdeutlich ansieht, dennoch legt er eine außerordentlich kraftvolle Spielweise an den Tag. Die Serie ist nach der Erstausstrahlung auf dem US-Kabelsender TNT hierzulande auf RTL zu sehen – ob dies Dienstags um 21 Uhr 45 der Fall ist, kann ich leider noch nicht sagen, da die deutsche Ausstrahlung beim Verfassen dieses Artikels noch aussteht, doch bis zu seiner Veröffentlichung hier und heute hat man sicherlich schon davon gehört. 133 Zurück zum Thema „Phantastische Serien“. Als echter Knüller erweist sich die von TV- und Kinofilm-Ikone J.J. Abrams (STAR TREK-Kinofilme, ALIAS, LOST, FRINGE – wer kennt ihn nicht?) als ausführender Produzent begleitete, von Jonathan Nolan (dem Bruder von BATMAN-Regisseur Christopher Nolan) erdachte Serie PERSON OF INTEREST. Diese startete im September 2011 in den USA (wo sie derzeit bereits in der zweiten Staffel zu sehen ist) und hierzulande derzeit auf RTL läuft, nachdem sie im Pay TV-Sender RTL CRIME bereits ein paar Wochen zuvor zu sehen war. Und darum gehts: Der geheimnisvolle gehbehinderte Multimillionär Harold Finch (großartig: Michael Emerson, bekannt als „Henry“ aus der Serie LOST) hat nach dem 11. September 2001 ein Verfahren, kurz und geheimnisvoll nur „die Maschine“ genannt, entwickelt, mittels dem man Verbrechen und darin verwickelte Personen bereits vor dem Geschehen erkennen kann, allerdings lässt sich niemals sagen, um welche Art Verbrechen es sich handelt und inwieweit die betreffenden Personen darin verwickelt sind – Täter oder Opfer? Da Finch aufgrund unklarer Umstände bei der Regierung in Ungnade gefallen ist, arbeitet er mit seiner Prophezeiungs-Maschine im Verborgenen. Sein unentbehrlicher Helfer ist der gebrochene Ex-Spezialagent John Reese (Jim Caviezel, Hauptdarsteller in der Neuauflage der britischen Mystery-Serie THE PRISONER und Darsteller des Jesus in Mel Gibsons DIE PASSION CHRISTI), den Finch aus Obdachlosigkeit und Alkoholismus rettete und den Dingen, die „die Maschine“ ermittelt, auf den Grund geht. Stets dicht auf den Fersen ist dem ungleichen Team die Polizistin Detective Joss Carter (Newcomerin Taraji P. Henson), die Reese verschiedener Verbrechen verdächtigt. Unterstützung auf eher unfreiwilliger Basis erhält Reese von dem von ihm erpressten korrupten Polizisten Detective Lionel Fusco (Kevin Chapman). Die Mission von Finch und Reese wird noch brisanter, als sie der mysteriösen Unterweltgröße Charlie „Elias“ Burton (Enrico Colantoni) auf die Spur kommen, der ein neues Mafia-Imperium aufbauen will... Ich kann mit ruhigem Gewissen sagen, dass ich selten eine derart spannende Serie gesehen habe. Obwohl der Science Fiction-Part eher klein ist (...n und im Wesentlichen aus der geheimnisvollen „Maschine“ besteht), ist die Serie voller mysteriöser Wendungen und Verstrickungen, wie man sie eben nur von MeisterFernsehmacher Abrams bekommt – natürlich sei auch der eigentliche Serienschöpfer Nolan hoch gelobt, welcher den Charakteren einen ganz unverwechselbaren Touch verliehen hat. So ist Ex-Agent Reese einerseits ein nachdenklicher, gebrochener Mann, hat andererseits jedoch Kampftricks auf Lager, die selbst einen John J. Rambo äußerst nachdenklich stimmen würden ... und wenn ICH das sage, dann will das jetzt etwas heißen. PERSON OF INTEREST hat es jedenfalls binnen kürzester Zeit geschafft, eine meiner neuen Lieblingsserien zu werden, was sicher nicht nur allein an J.J. Abrams' Mitwirkung (und der seines bestens durch seine vorherigen Projekte bekannten Mitarbeiterstabes) liegt. Ein „Must see!“ für alle Mystery-Fans!!! Ich bin bereits jetzt auf Staffel 2 gespannt, da die erste Season mit einem wirklich ekligen Cliffhanger endet. Auf J.J. Abrams kommen wir übrigens noch einmal zurück, aber nun zur zweiten COOLEN NEUEN SERIE für heute ... 134 Die Rede ist von THE WALKING DEAD. Ich darf eingangs meine liebe Frau zitieren, die eigentlich prinzipiell nichts anschaut, was mit Untoten zu tun hat. Kommentar meiner Frau nach der ersten Episode von THE WALKING DEAD: „Ich fass' es nicht ... EINE INTELLIGENTE ZOMBIE-SERIE!!!“ Und das ist sie in der Tat, wenngleich sie selbstverständlich trotzdem alles das hält, was man sich von einer Wiedergänger-Endzeit-Geschichte so verspricht. Handlung: Nachdem er bei einem Einsatz schwer verletzt wurde, erwacht der Polizist Rick Grimes (Andrew Lincoln) in einem Krankenhaus – dieses ist jedoch menschenleer. Als ihm niemand zu Hilfe kommt, verlässt er das Hospital und wird wenig später von mörderischen Untoten angegriffen und von einem Fremden gerettet, Dieser eröffnet ihm Schreckliches: Durch zunächst nicht bekannte Umstände ist die Welt in die Apokalypse gestürzt und wird nunmehr in großen Teilen von Zombies bewohnt. Grimes macht sich auf die Suche nach seiner Frau Lori (Sarah Wayne Callies) und seinem kleinen Sohn Carl (Chandler Riggs) und kann diese tatsächlich aufspüren. Zusammen mit Grimes' Kollegen Shane Walsh (Jon Bernthal) und einer Gruppe weiterer Überlebender wie dem bärbeißigen Dale Horvath (Jeffrey DeMunn), dem verwöhnten reichen Schwesternpaar Andrea (Laurie Holden) und Amy (Emma Bell) und dem machohaften Daryl (Norman Reedus) und seinem kriminellen älteren Bruder Merle (Michael Rooker) versuchen sie, hinter das Geheimnis des Quasi-Weltuntergangs zu kommen und schlagen sich, wacker gegen die Zombies kämpfend (die sie kurz „Beißer“ nennen und die nur durch einen direkten Schuss in den Kopf getötet werden können) und viele Verluste erleidend bis zu einem geheimen Militärkomplex durch, in dem ein durchgeknallter Wissenschaftler lebt, der offensichtlich Genaueres weiß, jedoch im Zuge eines Zombie-Großangriffs getötet wird, ehe er den Überlebenden mehr verraten kann. Auf ihrer Suche nach einer sicheren Zuflucht gelangen Grimes und Shane, die sich aufgrund ihrer Rivalität um Lori mehr und mehr entzweien, sowie die anderen Überlebenden zur Farm des erzkonservativen Tierarztes Hershel Greene (Scott Wilson), der zusammen mit den Überresten seiner Familie und weiteren Überlebenden die scheinbar letzte zombiefreie Bastion auf seinem Land errichtet hat und der verzweifelt nach einem Weg sucht, die „Beißer“ zu heilen und wieder zu normalen Menschen zu machen. Hershel hat ein schreckliches Geheimnis, dessen Auswirkungen letztendlich natürlich groß sind ... THE WALKING DEAD, realisiert von Frank Darabont (bekannt als Regisseur der Stephen King-Verfilmungen DIE VERURTEILTEN und THE GREEN MILE) basierend auf der erfolgreichen gleichnamigen Comic-Serie von Robert Kirkman und Tony Moore (die beide als ausführende Produzenten an der Serie beteiligt sind), ist eine der innovativsten Serien der letzten Jahre. Zum einen steht in der Serie selbstverständlich splatternde Zombie-Action im Vordergrund, die teilweise Filme wie DAWN OF THE DEAD vor Neid leichenblass werden lässt und selbst für abgebrühte Zuschauer nur schwer zu verkraften ist (mehr als einmal habe ich mich gefragt, wie man für so etwas eine Ausstrahlungsgenehmigung fürs Fernsehen erhält!), andererseits ist das Ganze ein ebenso spannendes wie beklemmendes psychologisches Drama, in dem aufgezeigt wird, in welchem Maß die Apokalypse stinknormale Menschen verändert und zum Äußersten treibt. 135 Als besonders nervenzerfetzend erweist sich die Tatsache, dass man eigentlich am Beginn einer Folge niemals so recht weiß, wer von den Hauptfiguren am Ende noch dabei ist, da bereits etliche von ihnen im Verlauf der beiden ersten Staffeln auf mitunter sehr unappetitliche Weise das Zeitliche segnen. Eine intelligente Zombie-Serie, ja ... aber auch eine extrem harte, und aus diesem Grund sei THE WALKING DEAD trotz meiner eigenen (und der meiner Frau!) persönlichen Begeisterung nur denjenigen unter euch empfohlen, die einen Stiefel vertragen können, wie man so schön sagt. Hierzulande waren und sind die beiden ersten Staffeln von THE WALKING DEAD auf dem Pay TV-Sender FOX, der sie auch produziert hat, in ungekürzter Fassung zu sehen, eine geringfügig gekürzte Version lief auf RTL II im Nachtprogramm (verständlicherweise), ferner sind Season 1 und 2 auch mittlerweile auf DVD und BluRay erhältlich. Packt Chips und Cola lieber weg, wenn ihr THE WALKING DEAD anschauen möchtet!!! Und nun also, wie schon angekündigt, noch einmal zurück zu J.J. Abrams, der neben dem bereits besprochenen PERSON OF INTEREST noch eine weitere neue Serie ins Rennen geschickt hat, die ähnlich hochqualitativ und spannend ist. Titel des Ganzen: ALCATRAZ, und ja, richtig, es geht um die legendäre Gefängnisinsel außerhalb von San Francisco, auf der bereits Leinwandklassiker wie DER GEFANGENE VON ALCATRAZ mit Burt Lancaster, FLUCHT VON ALCATRAZ mit Clint Eastwood und THE ROCK mit Sean Connery spielten. Ein Aufguss davon ist J.J. Abrams Serie jedoch ganz und gar nicht, sondern: Kurz vor der Schließung des Hochsicherheitsgefängnisses im Jahre 1963 verschwanden aus unbekannten Gründen alle 302 Personen, die sich dort aufhielten, davon 256 Gefangene und 46 Wärter spurlos – offenbar weiß man in hohen Kreisen hierüber Genaueres. Nun, beinahe vierzig Jahre später, tauchen alle diese Personen wieder auf und haben sich seit damals kein bisschen verändert – und ihre weiteren Pläne sind unterschiedlichster Art. FBI-Special Agent Emerson Hauser (Sam Neill, bekannt aus Filmen wie JURASSIC PARK oder EVENT HORIZON) wird beauftragt, die Personen einzufangen und außerdem die Hintergründe ihres Verschwindens aufzudecken. Unterstützung erhält er dabei von dem durchgeknallten Wissenschaftler, Alcatraz-Experten und Comic Shop-Besitzer Dr. Diego „Doc“ Soto (Schwergewicht Jorge Garcia, bekannt als Hugo „Hurley“ Reyes auf J.J. Abrams' Serie LOST) und der toughen Polizistin Rebecca Madsen (Sarah Jones). Was hat das Verschwinden der Gefangenen von Alcatraz damals ausgelöst? Ein unheimliches Wetterphänomen? Eine geheime Regierungsverschwörung? Oder stecken letztendlich gar Aliens dahinter??? Was sich anfänglich wie eine neue Version des Serienerfolges THE 4400 – DIE RÜCKKEHRER von vor ein paar Jahren anhört, ist dies jedoch auf keinen Fall – die Serie baut ihre Spannung ähnlich steigernd auf wie schon dereinst bei LOST und hinterlässt den Zuschauer nicht selten mit abgekauten Fingernägeln bis zur Ausstrahlung der nächsten Episode. Neben dem Mysterium um das Verschwinden der Gefangenen und Wärter stehen auch die einzelnen menschlichen Schicksale sehr angenehm im Vordergrund. Als erklärter Fan sowohl von Sam Neill als auch Jorge Garcia hat mich das Wiedersehen mit den beiden in wirklich würdigen Rollen sehr gefreut, eingebettet in den typischen J.J. 136 Abrams-Flair, der auch hier mit seinem gesamten bewährten Team zu Werke ging. Dummerweise war der Serie jedoch nicht der gleiche Riesenerfolg vergönnt wie PERSON OF INTEREST und wurde nach der ersten Staffel bereits wieder eingestellt – es bleibt zu hoffen übrig, dass Ol' J.J. die Handlung wenigstens noch zum Abschluss bringen konnte. Die 13 (wirklich sehenswerten!) Episoden von ALCATRAZ waren und sind derzeit hierzulande auf dem neuen Spartenkanal RTL NITRO zu sehen. Es wäre wünschenswert, dass man sich seitens der Verantwortlichen dazu entschließt, diese ausgezeichnete Reihe doch noch fortzusetzen (alles schon mal dagewesen!!!). Nun gut – soviel also in diesem Jahr zum Thema COOLE NEUE SERIEN. Schaut derweil nicht allzu viel TV (schaut wenigstens die richtigen Sachen!), wir lesen uns im nächsten DELTA FLYER wieder mit Neuigkeiten aus der Welt phantastischer (und diesmal auch nicht ganz so phantastischer!) TV-Serien. Wie ich zum Trek-Dinner gekommen bin von Gottfried „Scotty“ Olbort Zu dieser Zeit lief Star Trek auf Sat 1. Auf der Webseite von Sat 1 gab es auch einige Angebote für Star Trek-Fans. U.a. konnte man sich im „Millenium Gate Tower“ anmelden. Dies war ein virtueller Turm, der aus verschiedenen Segmenten bestand. Jedes Segment stand für eine andere Sparte. Es gab Wissenschaft, Technik usw.. Ich habe mich natürlich für die Technik entschieden. Jedes Segment bestand aus einzelnen Waben, von denen man eine als Quartier zugewiesen bekam. Schon nach kurzer Zeit fand ich in meinen Gästebuch einen Eintrag von einer „Shannara“, in dem sie mir mitteilte, dass sich im Alt-Giessen, Star Trek-Fans zum sogenannten „Trek-Dinner“ regelmäßig jeden ersten Samstag im Monat treffen. Also bin dann auch gleich zum nächsten Trek-Dinner gegangen. Wie sich herausstellte, verbarg sich hinter „Shannara“ Nicole Schäfer, die ja dann leider viel zu früh verstorben ist. 137 DIE PROPHEZEIUNG DER MAYA ODER: GEHT HEUTE IN DREI WOCHEN DIE ERDE UNTER??? von Thorsten Walch Man hat davon gehört, ja. Auch wenn man sich für „so etwas“ eigentlich nun so ganz und gar nicht interessiert. Drum herum kam man nämlich trotzdem nicht, weil die Zeitungen – auch die großen und renommierten und nicht nur irgendwelche Produkte aus der Boulevard-Presse – eigentlich schon seit Jahren und bei Weitem nicht erst seit dem zurückliegenden Neujahrstag voll damit waren, und sicher habt ihr auch auf den TrekDinners des Jahres 2012 öfters mal aus meinem höchsteigenen Mund davon gehört – die Rede ist natürlich, das habt ihr freilich längst erraten und falls nicht, spätestens aus der Überschrift dieses Artikels ersehen, von den Prophezeiungen der Maya (nee, nicht der von Karel Gott besungenen Fernsehbiene aus den 70ern, aber auch das wisst ihr ja – oder solltet's zumindest wissen), deren Jahrtausende währender Kalender nach unserer Zeitrechnung am 21. bzw. 22. Dezember 2012 (da sind sich die Experten weltweit nicht so ganz einig) enden wird. Was war nicht alles im Vorfeld darüber zu lesen! Das brauche ich nun ganz sicher nicht noch einmal aufzuwärmen. Winteranfang 2012, das war ein heimliches Rennerthema im zurückliegenden Jahr, und die Theorien darüber, was genau denn an diesem Datum nun passieren wird, Legion. (Nicht nur) dank des 2008er Films von unserem Hollywood-Schwaben Roland Emmerich, sondern auch aufgrund der Romane von Autoren wie Steve Alten oder Brian D'Amato (um nur ein paar herausragende Beispiele zu nennen) und vieler, vieler, vieler (...) mehr oder weniger sachbezogener Bücher und Artikel in Presse und freilich dem Internet grassiert also das Gerücht ... die Angst ... die Befürchtung ...dass am 22. Dezember (einigen wir uns mal auf dieses Datum, da es einfach allgemein öfter genannt wird) 2012, also genau drei Wochen nach unserer heutigen X-MAS-TREK-Feier und auch dem Erscheinungstermin dieses DELTA FLYERS, unsere gute alte Erde untergehen und in den Untiefen des Weltraums auf Nimmerwiedersehen verschwinden wird. Bye bye, zwölfter STAR TREK-Kinofilm ... so long, ihr tollen Fernsehserien ... .und natürlich lebt wohl, liebe Besucher und Freunde vom TrekDinner Mittelhessen ... es war schön mit euch. Die Welt wird also untergehen, weil die Maya dies vor Jahrtausenden schon prophezeit haben. Um jedoch Inspektor Columbo zu zitieren: „Eine Frage habe ich noch...“ Haben die Maya wirklich den Weltuntergang prophezeit? Und genau dieser Frage möchte ich in diesem Artikel (wenn ihr denn bis jetzt dabei geblieben seid, ihn auch wirklich zu lesen!!!) nachgehen. Beginnen möchte ich mit einer kurzen (ist versprochen, wird wirklich kurz!) Erklärung, wer diese 138 Maya, die uns da angeblich den Weltuntergang prophezeit haben, denn nun eigentlich waren. Die Maya waren – kurz gesagt – ein bedeutendes Kulturvolk im heutigen Mittelund Südamerika, wo deren Nachkommen, die landläufig als „Indios“ bezeichnet werden, noch heute leben. Wann die Maya-Kultur begann, kann man heute nur noch theoretisieren – die ältesten Funde, die auf eine Herkunft aus der MayaKultur hinweisen, stammen etwa aus der Zeit um 2000 v. Christus. Zum einen waren die Maya Bauern und Jäger, die bereits sehr früh Nutzpflanzen (vor allem den Mais) anbauten und Tiere zähmten und züchteten, zum anderen waren die Maya aber auch geniale Wissenschaftler und vor allem Mathematiker, die eifrig das beobachteten, was in der Welt um sie herum vorging und zu erfassen, erklären und auch dokumentieren, versuchten. Ihre Kenntnisse der Astronomie waren – jedenfalls für damalige Verhältnisse – ebenfalls astronomisch hoch (welch' Wortwitz). Hierauf kommen wir gleich noch einmal zurück. Und drittens (natürlich ist das bei weitem noch nicht alles, aber ich hatte ja versprochen, es kurz zu machen!) waren die Maya auch begnadete Baumeister und errichteten mitten in den gigantischen mittel- und südamerikanischen Dschungelwäldern gewaltige Städte wie Tikal im heutigen nördlichen Guatemala oder Chichén Itzá auf der mexikanischen Halbinsel Yucatan, deren Ruinen noch heute bestehen. Die Hochkultur der Maya (... und ihnen verwandter Völker, aber das alles würde den Rahmen eines einzigen kompletten DELTA FLYERS mehr als sprengen, daher belassen wir es einstweilen dabei) beherrschte also mehr als 3000 Jahre Mittel- und Südamerika und verfiel dabei – wie es im Falle aller Hochkulturen der antiken Welt der Fall gewesen ist – zunehmend in Dekadenz. Das Ende für das Reich der Maya kam als im Jahre 1511 spanische Schiffe in Mittel- und Südamerika landeten, deren Mannschaften die 1492 von Columbus entdeckte „neue Welt“ erkunden und selbstverständlich auch erobern wollten. Binnen von noch nicht einmal 200 Jahren ging das einstige Großreich der Maya aufgrund von Habgier, brutalen Eroberungsmethoden und nicht zuletzt auch eingeschleppten, dort bisher unbekannten Krankheiten zugrunde, und wie gesagt finden sich in Mittel- und Südamerika heute nur noch vereinzelte Reste der einstigen Hochkultur. Soviel also in der versprochenen Kürze zur Geschichte und dem Schicksal der Maya. Um fortzufahren, kommen wir nun auf den bereits angesprochenen Status der Maya als Mathematiker und Astronomen zurück. Da die Maya, wie ebenfalls bereits erwähnt, in hohem Maße Ackerbau und Viehzucht betrieben, war ein Kalender, an dem sie die Jahreszeiten bemessen konnten, natürlich unerlässlich. Und da die Maya ihre helle Freude an komplizierten Zahlenspielen hatten (Zeit dafür hatten sie ja reichlich, da es damals bekanntlich weder Kinofilme noch Internet und dergleichen mehr gab), erschufen sie, vermutlich im Lauf langer Zeiten und durch Hand und Köpfe der verschiedensten Genies, deren Namen heute niemand mehr kennt, den berühmtberüchtigten Maya-Kalender. 139 Für diesen Kalender gilt das Gleiche wie für die Geschichte der Maya – eine exakte und genaue Erklärung würde entschieden den hiesigen Rahmen sprengen, aus diesem Grund sei der Maya-Kalender hier ebenfalls nur sehr rudimentär erklärt. Wer unter euch sich für weiterführenden Lesestoff, sei es in Form von Büchern oder auch Webadressen interessiert, der darf mich gerne danach fragen. Der Maya-Kalender setzte sich aus insgesamt drei Komponenten zusammen: 1.) Der Haab-Kalender, der zu „zivlien“ Zwecken (wie eben in der Landwirtschaft) angewendet wurde und die 365 Tage des Kalenderjahres zählt, wobei er allerdings in 5 Tages-Schritten und nicht, wie unser gregorianischer oder auch der julianische Kalender in 7 Tages-Schritten vorgeht. 2.) Der Tzolkin-Kalender, der rituellen Zwecken diente und insgesamt 260 Tage umfasst. 3.) Die Lange Zählung, mittels der gewaltige Zeiträume erfasst wurden. Diese drei verschiedenen Kalender liefen parallel zueinander und ergaben bei entsprechender Zählung ein schlüssiges Gesamtbild, das die Jahresverläufe auf eine ungeheuer genaue Art und Weise festzuhalten verstand. Die einzelnen zeitlichen Perioden des bzw. der verschiedenen Maya-Kalender wurden selbstverständlich vollkommen anders berechnet als es in unserem heutigen gregorianischen Kalender der Fall ist, welcher bekanntermaßen in Tage, Wochen, Monate, Jahre etc. pp. eingeteilt ist. Bezeichnungen für Zeitperioden des Maya-Kalenders waren: 1 Kin = 1 Tag 1 Uinal = 20 Kin = 20 Tage 1 Tun = 18 Uinal = 360 Tage 1 Katun = 20 Tun = 7200 Tage oder 19,7 Jahre (dies entspricht dem Umlauf der Mondknotenachse) 1 Baktun = 20 Katun = 144 000 Tage oder 394,3 Jahre 13 Baktun schließlich ergaben 5125 Jahre, was einem Großen Zyklus, einer Welt entsprach. Ferner gab es noch verschiedene Untereinheiten wie „Ajaw“, „Uniiw“ und dergleichen mehr, um das Ganze noch weiter zu präzisieren. Auf den ersten Blick sicher alles andere als einfach, aber durchaus nachvollziehbar, wenn man sich mal einen Augenblick, möglicherweise mit einem Taschenrechner in der Hand, hinein vertieft. Diese Zeitrechnung der Maya begann an einem Tag, der nach unserer heutigen Berechnung dem 11. August 3114 v. Christus entspricht. An diesem Tag wurde laut dem (ebenfalls wieder sehr komplizierten) Vielgötter-Glauben der Maya die Erde erschaffen. Und nun kommen wir auf den Hund (ääääh, „Punkt“ wollte ich natürlich schreiben): Eben diese weiter oben erwähnten 5125 Jahre, ein Großer Zyklus, eine Welt werden am 22. (vielleicht eben auch schon am 21.) Dezember 2012 vergangen sein. 140 Das sind zunächst einmal die harten, unumstößlichen Fakten hinsichtlich des Maya-Kalenders. Ein uralter kalendarischer Zyklus wird an diesem Tag enden, aber in unserer Zeitrechnung enden Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende doch ebenfalls ... halt, Moment: Kommen uns da nicht leise Erinnerungen an den MillenniumsWechsel 1999/2000? Was wurde uns da nicht alles prophezeit – ein weltweiter Computercrash, ungeheure kosmische Katastrophen, verheerende, die ganze Welt umspannende und sich bis in den Weltraum ausdehnende Kriege ... eingetroffen ist glücklicherweise aber davon nichts. Aber halt, wir sind ja noch nicht fertig. Was hat es denn jetzt mit der Prophezeiung der Maya, dass an diesem Tag die Welt untergehen werde, auf sich? Wie schon erwähnt (irgendwie zieht sich dieser Satz wie ein roter Faden durch diesen Artikel) basierte die Religion der Maya auf einem ziemlich komplizierten Vielgötter-Glauben, sogenanntem Pantheismus (Religionen, die nur einen einzigen Gott kennen wie das Christen- oder das Judentum sowie der Islam, bezeichnet man als Monotheismus). Die Gottheiten der Maya waren in die verschiedensten Stufen und Rangordnungen eingeteilt, und ein Gott schrieb dem anderen vor, was dieser zu tun und zu lassen hatte. Womit wir das Thema Erich von Däniken und die Paläo-SETI-These zumindest streifen wollen ... wir erinnern uns: Der Schweizer Erfolgsautor Erich von Däniken vertritt schon seit beinahe 45 Jahren die These, dass die Erde in vorgeschichtlicher Zeit Besuch von hochentwickelten Wesen aus dem Weltraum erhalten habe, die der damals noch primitiven Menschheit maßgeblich bei ihrer Entwicklung behilflich waren (an anderer Stelle sinnen Paläo-SETI-Verfechter gar darüber nach, ob die Außerirdischen den Menschen nicht gar von vorneherein erschaffen haben). Jedenfalls lautet eine Theorie der Paläo-SETI, dass es sich bei den Göttern der Maya um ebendiese Außerirdischen, Aliens, gehandelt haben könnte. Das sage ich jetzt bewusst wertungsfrei, möge jeder darüber denken, was er möchte. Doch zurück zu den rein religiösen Aspekten. Da die Maya, wie viele alte Kulturen (und auch noch Kulturen aus der heutigen Zeit), ihre Religion und ihre Wissenschaft nur bedingt voneinander trennten und ein großer Teil der damaligen Maya-Mathematiker, Astronomen und sonstiger früher Wissenschaftler gleichzeitig auch Priester oder zumindest tief religiöse Personen gewesen sein dürften, sind ihre Berechnungen und Auswertungen selbstverständlich von Aspekten ihres Glaubens durchdrungen. Und da das Ende einer Welt immer auch eine tiefer gehende Bedeutung mit sich bringt, stand das Ende ihres Kalenders dem natürlich in nichts nach. Es gibt die verschiedensten Prophezeiungen darüber, was geschehen wird, wenn die alte Welt endet – wieder einmal zu viele, um sie an dieser Stelle alle aufzuführen. Eine der bekanntesten jedoch (auch von meiner Wenigkeit bekanntermaßen häufig zitiert) betrifft die mächtige Gottheit Bolon Yokte k uh. 141 Diese Gottheit, über die verhältnismäßig wenig bekannt ist, wurde im Glauben der Maya sowohl mit Krieg und Zerstörung als auch mit der Schöpfung gleichgesetzt. Im uralten Buch der Jaguarpriester, das von eingeweihten Maya nach der Zerstörung ihrer Originalschriften durch die spanischen Eroberer rekonstruiert wurde (diese auf vernichteten Schriften beruhenden Werke nennt man Chilam Balam-Bücher), heißt es: … Sie stiegen von der Straße der Sterne hernieder ... Sie sprachen die magische Sprache der Sterne des Himmels ... Ja, ihr Zeichen ist unsere Gewissheit, dass sie vom Himmel kamen ... Und wenn sie erneut hernieder steigen werden, die 13 Götter und die neun Götter, werden sie neu ordnen, was sie einst schufen. Eine hiermit in Verbindung stehende Maya-Inschrift auf dem Monument No. 6 von Tortuguero, Mexiko, besagt: … Es wird vollendet sein /der 13. Bak'tun 4 Ajaw / 3 Uniiw / es wird geschehen (nächste Glyphe unleserlich) es steigt hernieder Bolon Yokte' nach ... (nächste Glyphe fehlt). Und weiter ... nein, weiter steht da gar nichts. Die Prophezeiungen der Maya sind – wie auch beim Großteil aller anderen Kulturen – voll mit Weltuntergangsszenarien aller Arten. Feuer und Bimsstein werden vom Himmel fallen, der Mond kracht auf die Erde nieder, die Toten erheben sich aus ihren Gräbern ... man braucht als Beispiel lediglich das Buch der Offenbarung aus unserer Bibel heranzuziehen und wird hier ebenfalls mehr als fündig. Doch vom 22. Dezember 2012 als mögliches Datum ist da nirgends die Rede. Als alter Paläo-SETI-Sympathisant, der ich nun einmal bin, fällt die Prophezeiung von der Wiederkunft Bolon Yoktes und der 13 und der neun Götter natürlich ganz besonders ins Auge und bietet eine entsprechende Deutungsmöglichkeit ... aber in Wahrheit, wenn man das Ganze vollkommen nüchtern betrachtet, kann das alles eigentlich sonst etwas heißen. Vielleicht steht unsere Welt mit dem Beginn eines neuen Zeitalters nach der Zählung der Maya schlicht und ergreifend vor einer Wende, die mit den vielen einschneidenden Ereignissen allein in den letzten zehn Jahren bereits begonnen hat. Ich möchte diesen Artikel mit den Worten von Erich von Däniken beenden, den ich einmal ganz persönlich fragte, ob er glaube, dass am 22.12.2012 die Welt untergehen werde. Erich von Däniken: „Alles Blödsinn!“. Damit, denke ich, ist alles gesagt. 142 ERSCHEINEN SIE, SONST WEINEN SIE!!! - MEN IN BLACK 3 von Thorsten Walch Es ist schon ein ganz klein wenig ungewöhnlich, wenn in unserer heutigen Zeit die Fortsetzung eines Franchises herauskommt, das mittlerweile bereits 15 Jahre auf dem Buckel hat und somit ein Alter aufweisen kann, in dem andere Science Fiction-Filme oder -serien bereits eines der heutzutage so beliebten Reboots erhalten haben – das dergleichen jedoch durchaus funktionieren und sich dabei auch noch sehr erfreulich gestalten kann, das beweist der Film MEN IN BLACK 3, der am 24. Mai 2012 in die Kinos kam und es zu einem recht ansehnlichen Erfolg an den Kinokassen brachte (... wie immer seien am genauen Einspielergebnis Interessierte auf des Kuhnwalkers KINOJAHR-Artikel in diesem DELTA FLYER verwiesen ...). Die Vorgeschichte der Filmreihe ist sicherlich jedem am phantastischen Film interessierten Kinogänger bestens bekannt. 1997 drehte Regisseur Barry Sonnenfeld, der zuvor die beiden erfolgreichen Leinwand-Adaptionen der klassischen Comedy-TV-Serie THE ADDAMS FAMILY inszeniert hatte, die Filmversion einer in den USA recht populären Comic-Serie namens MEN IN BLACK. Die MEN IN BLACK freilich sind keine Erfindung der Comic-Autoren, sondern stellen so etwas wie eine moderne „Urban Legend“ dar – häufig dann, wenn irgendwo auf der Welt ein UFO gesichtet wurde, dessen Insassen möglicherweise gar Kontakt zu menschlichen Wesen aufgenommen haben (... jaja...glaubt dran oder lasst es sein, ist ja gut ...), erscheinen diesen Zeugen geheimnisvolle schwarzgekleidete Herren (... und manchmal auch Damen) mit dunklen Sonnenbrillen in Autos mit nicht nach verfolgbaren Nummernschildern und beschwören die UFO-Kontaktler, mit absolut niemandem über ihre Erlebnisse zu sprechen, was für die Betroffenen nicht selten alles andere als amüsant und ganz im Gegenteil sehr bedrohlich wirkt. Die MEN IN BLACK in den Comics hingegen waren Beamte einer geheimen amerikanischen Alien-Einwanderungsbehörde, kurz MIB genannt, die die Existenz des außerirdischen Lebens unter allen Umständen geheim halten sollen und sich aus diesem Grund des sogenannten „Blitz-Dings“ bedienen, dessen Gebrauch die UFO-Zeugen ihre Erlebnisse vergessen lässt. Und da manchmal 143 eben auch recht böse Buben (... und Mädchen!) aus dem Weltraum zur Erde kommen, machen die MEN IN BLACK in ihrer weiteren Funktion Jagd auf diese und schicken sie in aller Regel dahin zurück, wo sie hergekommen sind. Für die Verfilmung von MEN IN BLACK setzte Barry Sonnenfeld den damals gerade durch die TV-Serie DER PRINZ VON BEL AIR bekannt gewordenen Komiker Will Smith als Agent Jay und den ansonsten eher als Charakterdarsteller hervorgetretenen Tommy Lee Jones als Agent Kay ein, und der Film wurde ein großer Erfolg. 2002 kam dann die Fortsetzung MEN IN BLACK 2 heraus, und dann ... erst mal lange Zeit nichts. Immer wieder war einmal davon zu hören, dass man bei SONY PICTURES bald einen dritten MEN IN BLACK-Film drehen wolle, aber trotz einigen hervorragenden Filmen sowohl mit Will Smith, darunter I, ROBOT oder I AM LEGEND sowie nicht weniger gelungenen Streifen mit Tommy Lee Jones wie etwa IN THE ELECTRIC MIST oder NO COUNTRY FOR OLD MEN hörte man lange nichts von MEN IN BLACK 3 – bis zum vergangenen Jahr. Und so sind wir nun also wieder am Anfang unserer Erzählung und blicken nunmehr zurück auf MEN IN BLACK 3 ...: Der zu einer bitterbösen, aber glücklicherweise mittlerweile ausgestorbenen Alien-Rasse gehörende galaktische Verbrecher Boris, genannt die Beste (Jemaine Clemens), was er jedoch gar nicht gern hört, bricht mit Hilfe einer Komplizin aus dem MIB-Alien-Hochsicherheitsgefängnis auf dem Mond aus. Seit 40 Jahren sinnt Boris auf Rache an Agent Kay (Tommy Lee Jones), der ihm einst bei der Vereitelung seiner Welteroberungspläne den linken Arm abgeschossen hat. Auf der Erde erhalten Kay und sein Partner Agent Jay (Will Smith) von der neuen MIB-Chefin Agent O (Emma Thompson) den Auftrag, Boris baldmöglichst einzufangen. Obwohl Jay seinen Partner bedrängt, ihm Näheres über die genauen Umstände von Boris' Gefangennahme zu berichten, schweigt der verstockte Bursche beharrlich, was zu einem ernsten Konflikt zwischen den beiden Freunden führt. Als Jay noch einmal mit Kay über das Ganze sprechen will, stellt sich heraus, dass Agent Kay schon seit über 40 Jahren tot ist – damals wurde er von Boris der Bestie, dessen Rasse plötzlich wieder quicklebendig ist und eine große Bedrohung für die Galaxis darstellt, getötet, während Boris entkommen konnte. Jay findet des Rätsels Lösung recht schnell: Boris die Bestie ist durch die Zeit gereist und hat seinem Alter Ego im Jahr 1969 dabei geholfen, Kay zu töten und zu entkommen, was natürlich die komplette Zeitlinie verändert hat. Nachdem Jay Agent O dies gleichfalls weis gemacht hat, schickt diese ihn ebenfalls ins Jahr 1969 zurück, wo Jay dem damals noch jungen Agent Kay (Josh Brolin) seinerseits dabei helfen soll, Boris wieder wie einst im Mai dingfest zu machen und somit die Zeitlinie wiederherzustellen. Gesagt, getan ... und im „Summer of '69“ geht’s dann so richtig rund, als Jay und der junge Kay mit Hilfe des auch als Andy Warhol bekannten Agent W (Bill Hader) und des Dauer-Zeitreisenden Griffin (Michael Stuhlbarg) auf die Jagd nach Boris gehen, was sie unter anderem direkt zur APOLLO 11-Mission zum Mond führt, deren Hilfe sie für ihr Vorhaben dringend brauchen und nebenbei enthüllt sich auch noch das Geheimnis um das Verschwinden von Jays Vater in dessen Kindheit ... 144 Man muss es einfach sagen – ebenso quatschig, wie sich die vorhergehende Inhaltsangabe anhört, ist auch der Film selbst. Die Herren Smith und Jones wirken in ihren Rollen als nunmehr in die Jahre kommende MIB-Agenten Jay und Kay zugegebenermaßen ein wenig angestaubt, wenngleich Josh Brolin (... den man ansonsten eher als Bösewichter-Darsteller kennt) als junger Kay frischen Schwung in den Film bringt und selbstverständlich fehlt dem Film auch das innovative Feeling von Teil 1, das bereits in der ersten Fortsetzung nicht mehr recht zum Tragen kommen mochte. Die chaotische Handlung wirkt an mehreren Stellen trotz der üblichen schreienden Gags (... diesmal unter anderem ein von asiatisch angehauchten Aliens geführtes China-Restaurant nebst merkwürdiger Kundschaft und noch merkwürdigerer Speisen oder die Offenbarung, dass sowohl Lady Gaga als auch Justin Bieber von anderen Planeten stammen – instinktiv habe ich das schon immer gewusst!!!)) eher schwer überschaubar und am Ende perfektioniert sich das Durcheinander noch mehr. Dennoch hat der Film großen Spaß gemacht, was auch noch beim zweiten Anschauen auf BluRay der Fall war und alles in allem fühlte zumindest ich selbst mich am Ende bestens unterhalten. Und seien wir einmal ganz ehrlich – wie viele Filmreihen gibt es schon, bei denen der dritte Teil dem ersten ebenbürtig oder sogar noch besser gewesen ist...? Nicht viele, stimmt's? Da macht MEN IN BLACK 3 nun gewiss keine Ausnahme, aber all denjenigen unter euch, die ihn nicht im Kino gesehen haben und die sich vielleicht mal wieder einen witzigen, mitreißenden und vor allem recht sinnarmen Science Fiction-DVD- oder BluRayAbend machen wollen, denen sei MEN IN BLACK 3 hier mit gutem Gewissen zum allgemeinen Spaß wärmstens empfohlen. BEGLEITER, BEGLEITER, BESCHÜTZER UND FREUNDE - GEORGE TAKEI ZUM 75. UND NICHELLE NICHOLS ZUM 80. GEBURTSTAG von Thorsten Walch „They have been our Guides, our Protectors and our Friends!“ - „Sie waren unsere Begleiter, unsere Beschützer und unsere Freunde!“, so heißt es in einem unvergessenen, epischen Trailer anlässlich des 25jährigen Bestehens von STAR TREK im Jahr 1991 und dem Start des damals neuesten Kinofilms STAR TREK VI – DAS UNENTDECKTE LAND, an den sich ältere Fans unter euch sicherlich noch gut und gerne erinnern werden, über unsere Helden, die Besatzung des Raumschiffes U.S.S. ENTERPRISE NCC-1701-A – die originale STAR TREKCrew eben – und ich finde, treffender kann man es eigentlich gar nicht mehr ausdrücken. Und aus genau diesem Grund soll dieser Spruch auch unser Motto für zwei weitere runde Geburtstage unserer Helden aus dem klassischen STAR TREK-Universum sein, die diese im Jahr 2012 begangen haben – oder noch begehen werden. 145 Die Rede ist, wie ja schon die Überschrift verrät, von George Hosato Takei, dem Darsteller des wackeren Steuermanns der ENTERPRISE und späterem Kommandanten der U.S.S. EXCELSIOR, Lieutenant und später Captain Hikaru Sulu, der am 20. April 1937 in Los Angeles als Sohn japanischer Einwanderer zur Welt kam und in diesem Jahr somit 75 Jahre alt wurde, sowie Nichelle Nichols, die am 28. Dezember 1932 in Robbins, Illinois geboren wurde und die wir alle als die ebenso schöne wie loyale Kommunikationsoffizierin der ENTERPRISE, Lieutenant Commander Nyota Upenda Uhura kennen – sie begeht in diesem Jahr bereits ihren 80. Geburtstag. Für beide gilt, dass ihre Darstellungen in STAR TREK Meilensteine in der Fernseh- und auch Filmgeschichte waren, wenngleich es sich bei ihren Mitwirkungen streng genommen eigentlich um Nebenrollen handelte. Dennoch war George Takei nach Bruce Lee einer der ersten asiatisch stämmigen Schauspieler, die eine führende Rolle in einer Fernsehserie spielten, und Nichelle Nichols' Part als Uhura wurde einmal von Weltstar Whoopi Goldberg (einem ihrer größten Fans) sehr treffend umschrieben, die immer wieder gerne in Interviews erzählt: „Als ich als junges Mädchen zum ersten Mal STAR TREK im Fernsehen sah, lief ich eilig zu meiner Mutter und sagte: 'Mom, im Fernsehen ist eine schwarze Lady, und sie ist KEIN DIENSTMÄDCHEN!!!'“. Beide haben – nicht nur allein in STAR TREK – Geschichte geschrieben. Sie wurden zu Ikonen für die Gleichberechtigung aller Menschen. George Takei wurde zusammen mit seiner Familie im Kindesalter gemeinsam mit Tausenden anderer asiatisch stämmiger Amerikaner ohne jede Anklage in ein Internierungslager gesteckt, nachdem die japanische Armee am 6. Dezember 1941 den verheerenden Angriff auf die amerikanische Marine-Basis Pearl Harbor gestartet hatte und seitdem engagiert er sich neben seinen anderen Tätigkeiten für die Rechte von Asiaten in den USA sowie den Rechten von Homosexuellen, nachdem er sich ebenfalls als homosexuell geoutet hat. Nichelle Nichols ward, nachdem sie 1966 plante, aus der Serie STAR TREK auszusteigen, von dem (später leider feige ermordeten) Bürgerrechtler Dr. Martin Luther King höchstpersönlich daran gehindert, der ihr verdeutlichte, wie wichtig ihre Rolle für die afroamerikanische Bevölkerung sei. Neben ihrer Tätigkeit als Sängerin, unter anderem in der Band des legendären Duke Ellington, war sie bis 1987 im Astronauten-Anwerbungsprojekt der NASA tätig und rekrutierte auch 146 Judith Resnik und Ronald McNair, die 1986 an Bord der Raumfähre CHALLENGER bei deren Explosion ums Leben kamen. Außerhalb von STAR TREK waren die Schauspielkarrieren von George Takei und Nichelle Nichols eher dünn, zugegeben – groß waren die Rollen, die man ihnen anbot – eben nicht. George Takei war in einer kleinen Rolle neben John Wayne in dessen Kriegsfilm DIE GRÜNEN TEUFEL (THE GREEN BERETS) sowie neben Edward Fox in ZURÜCK VOM RIVER KWAI (RETURN FROM RIVER KWAI) zu sehen. Nichelle Nichols spielte unter anderem in GESICHT OHNE NAMEN (MISTER BUDDWING) und PARIS IST VOLLER LIEBE (MADE IN PARIS) in kleinen Rollen mit. In der großartigen TV-Serie HEROES spielten sie jedoch vor einigen Jahren beide mit – leider in verschiedenen Staffeln und ohne gemeinsamen Auftritt, was sehr schade ist. Alles das kann aber natürlich bei weitem nicht an ihre Paraderollen heranreichen, in denen wir ihnen bis heute große und größte Bewunderung zollen. Und aus diesem Grund möchte ich abschließend zwei kleine Anekdoten über George Takei und Nichelle Nichols erzählen, die ich selbst mit ihnen erleben durfte. Beginnen wir – Ladies First! - mit einer Anekdote über Nichelle Nichols. Eine meiner ersten größeren STAR TREK-Conventions war die unvergessene STARDREAM ONEConvention im Herbst 1994 in Mannheim. Neben einer Vielzahl von Gaststars war auch Nichelle Nichols zu Gast. Beim Kauf der Con-Tickets konnte man damals ein Gala-Dinner mit den Gaststars buchen, und als Convention-Neulinge waren ich und meine damalige Freundin (...und jetzige Ehefrau) Sabine natürlich voller Erwartungen. Nach einem tollen Convention-Tag kam der Abend und schließlich standen wir vor den Türen des Festsaals, in dem das Gala-Dinner stattfinden sollte. Man ließ die Scharen an Fans ein und wir hatten angesichts der großen Zahlen keine Hoffnung mehr, hier einen der Stars aus der Nähe zu erleben. Und dann waren wir im Saal – UND ENTDECKTEN EINEN TISCH, AUF DEM EIN SCHILD MIT DER AUFSCHRIFT NICHELLE NICHOLS STAND!!! Wie der Blitz ließen wir uns auf freien Stühlen nieder, welche die anderen Fans bei ihrem explosionsartigen Eintreten wohl schlicht übersehen hatten. 147 Wir bestellten Getränke, und dann ... ja, dann ... dann kam wirklich und wahrhaftig, live und in Person, in Farbe und Bunt, NICHELLE NICHOLS und setzte sich direkt neben mich und Sabine. Das erste, was sie tat war, in vollster Selbstverständlichkeit meine Wasserflasche an sich zu nehmen und zu leeren. Nach dem Ende des Begrüßungsapplauses für sie und alle anderen Gaststars sagte sie: „Sorry, I stole your Water!“. Und in einem Anflug von Löwenmut sagte ich: „If anybody in this whole wide World is allowed to that, it is you!!!“. Und dann ... küsste Nichelle Nichols mich auf die Wange !!! Es wurde noch ein sehr schöner Abend, in dessen Verlauf Nichelle Nichols uns Songs von sich vorsang, uns exklusive Autogramme gab, über DeForest Kelley erzählte und Sabine schließlich ihren Eisbecher schenkte. Wir denken heute noch gern und oft an diesen Abend zurück. George Takei haben wir auf vielen Conventions getroffen. Auf einer begrüßte ich ihn standesgemäß mit „Konnichi-wa, Takei-san!“ („Guten Tag, Herr Takei!“), was ich vorher auswendig gelernt hatte. Takei erwiderte etwas auf Japanisch und ich gestand ihm, dass ich nur diesen einen Satz kannte. George Takei sagte daraufhin, dass Japanisch eine sehr faszinierende Sprache sei und ich sie unbedingt weiter lernen sollte (wozu es leider nicht kam). Auf einer der nächsten Conventions machte ich mir einen Spaß daraus und grüßte ihn erneut in japanischer Sprache. Während er weiter mein Buch signierte, sagte er: „I've heard that before ... do you speak any further Japanese now?“ und ich musste lachend verneinen ... natürlich lachte George Takei ebenfalls und wer das schon einmal gehört hat, der weiß, wie witzig klingt. LIVE LONG AND PROSPER, TAKEI-SAN AND MISS NICHOLS – und wer weiß, vielleicht klappt es ja irgendwann doch noch einmal mit einer Rückkehr von Captain Sulu von der EXCELSIOR und möglicherweise Admiral Uhura als seiner Vorgesetzten in das STAR TREK-Universum ... zweien der größten Weltraumhelden jedenfalls alles Gute zu ihren runden Geburtstagen!!! 148 Wie kam ich zum Trekdinner Mittelhessen sowie eine kleine Persönliche Vorstellung von Thorsten Weiß Ich heiße Thorsten und komme aus einem kleinen beschaulichen Örtchen mit gerade einmal 200 Einwohnern. Dort bin ich auch aufgewachsen, in Niederweyer bei Hadamar. Meine bislang 28 Lebensjahre habe ich auch überwiegend dort verbracht. Ausnahmen waren Montage Arbeiten im Bereich Elektro- und Kältetechnik, sowie die Zeit als Zeitsoldat, die ich in der Lüneburger Heide verbracht habe. Nach der Bundeswehrzeit war ich auf der Meisterschule und bin durch einige Anstellungen gegangen, um Erfahrungen zu sammeln. Heute arbeite ich bei einem mittelständigen Unternehmen, auch genannt Fraport ☺, als Sachbearbeiter für Sicherheitstechnik. Meine Kindheit habe ich mit Schule, Freunden und Nintendo verbracht. Damals habe ich mich auch schon sehr für Technik interessiert. In erster Linie Lego Technik zum Spielen, aber auch alles Futuristische im Fernsehen. So z.B. Mondbasis Alpha 1, Raumschiff Enterprise, später dann Star Trek - Next Generation, Star Trek - Deep Space Nine, Star Trek - Voyager, Seaquest DSV, Streethawk, Airwolf, A-Team, Knight Rider und Stargate SG1. Natürlich dann im Anschluss daran auch Stargate Atlantis. Was auch früher wie heute immer ging, waren Cartoons bzw. Zeichentrickfilme, wie Cyber Rider oder heute auch noch Kim Possible. Was auch immer eine schöne Abwechslung war und noch ist, ist die Computerspiele-Reihe Command & Conquer. Gerne besuche ich das Kino und schaue mir neue Filme an. Aber auch bei einem gemütlichen Abend zu Hause vor dem Fernseher (Heimkino) sage ich nicht Nein. Was ich sonst noch so mache, ist viel zu Hause Werkeln, DLRG und Malteser Hilfsdienst. Irgendwann - Dank Internet - war es dann so weit, dass ich mich in Foren über Serien unterhielt und in Berührung kam mit etwas, das sich FedCon nannte. Parallel dazu, habe ich damals schon die ersten Internet Seiten von Trekdinnern angesehen. Doch die meisten waren recht weit weg und ich kannte niemanden, der zu einem Trekdinner ging, sodass man gemeinsam hätte gehen können. Jedoch stand vorher noch ein Stargate-Fan-Film-Projekt an, mit dem ich dann auch zusammen das erste Mal auf der Fedcon war, um unter anderem Werbung für den Film zu machen und weitere Mitstreiter zu finden. In den folgenden Jahren war ich dann immer als Helfer dabei. Nach und nach ging mein Interesse auch in andere Richtungen wie z.B. Fursuiting oder Cosplay in Stargate Kleidung bis hin zur Techniker Uniform von TNG. 149 Irgendwann war es dann auch soweit, dass ich zum ersten Helfertreffen neben der FedCon gefahren bin und mich zur TreWa angemeldet habe. Natürlich habe ich schon seit längerem von Trekdinnern gewusst, aber nie so genau, wie das dort ist und es abläuft, wen man dort so trifft usw. Nach und nach bekam ich aber mit, dass es eigentlich auch die sind, die ich durch die TreWa schon kenne z.B. Klaus May und Sonja Seng sowie noch einige. Da war dann die Endscheidung auch einmal an einem Trekdinner teilzunehmen nicht mehr schwer. Ich habe es nicht bereut ☺. So kam ich zum Trekdinner ☺ ONE LAST GIANT STEP STEP ZUM GEDENKEN AN NEIL ARMSTRONG (5. AUGUST 1930 – 25. AUGUST 2012) von Thorsten Walch „TO BOLDLY GO WHERE NO MAN HAS GONE BEFORE“ - es dürfte sicher nur sehr wenige Personen geben, auf die das Motto von STAR TREK im gleichen Maße zutrifft wie auf Neil Alden Armstrong, dem ersten Menschen, der jemals die Oberfläche des Mondes betreten hat – so geschehen am 21. Juli 1969 um 02. Uhr 56 und 20 Sekunden (UTC) im Rahmen der legendären APOLLO 11-Mission. Am 25. August 2012 schloss Neil Armstrong im Alter von 82 Jahren für immer seine Augen, er starb an den Folgen einer schweren Herzoperation. Im Gegensatz zu seinen APOLLO 11-Astronautenkollegen wie beispielsweise Edwin Eugene „Buzz“ Aldrin jr. galt Neil Armstrong als eher öffentlichkeitsscheu und war nur vergleichsweise selten in TV-Interviews zu sehen, auch im Jahr 2009, als es anlässlich des 40jährigen Jubiläums eine Vielzahl an Berichterstattungen und Dokumentation zum Thema gab. Zeit seines Lebens war die Fliegerei Neil Armstrongs große Leidenschaft. Sein Vater Stephen Armstrong war staatlicher Rechnungsprüfer und seine Mutter Viola, geborene Engel, war die Tochter deutscher Einwanderer, die beiden betrieben eine Farm, die zehn Kilometer von der Stadt Wapakoneta in Ohio gelegen war – hier erblickte Neil Armstrong das Licht der Welt. Bereits im Alter von 17 Jahren erwarb er seine Pilotenlizenz und begann 1947 mittels eines Stipendiums der US-Marine ein Studium zum Flugzeugingenieur an der Purdue University. Nach drei Semestern wurde er 1949 im aufkommenden Korea-Krieg jedoch zum Militärdienst eingezogen und auf der bekannten Luftwaffenbasis Pensacola zum Kampfpiloten ausgebildet. Von 1950 an nahm Neil Armstrong dann am Korea-Krieg teil und absolvierte vom Flugzeugträger USS ESSEX aus hauptsächlich Aufklärungsflüge, wobei er eine einsitzige F9F PANTHER-Maschine flog und mit seinen gerade mal 20 Jahren das jüngste Mitglied der Einheit war. 1951 wurde er während eines Fluges abgeschossen und kam nur knapp mit dem Leben davon. 150 1952 verließ er die Navy und setzte sein Studium an der Purdue University fort, das er 1955 als Bachelor für Luftfahrttechnik abschloss. Er bewarb sich beim NATIONAL ADVISORY COMMITTEE FOR AERONAUTICS (NACA), der direkten Vorgänger-Organisation der NASA und wurde angenommen. Nach einigen Umwegen wurde er schließlich der HIGH SPEED FLIGHT STATION auf der bei Los Angeles gelegenen EDWARDS AIR FORCE BASE zugeteilt und begann eine im wahrsten Sinne des Wortes steile Karriere als Testpilot für neue Flugzeugtypen. Damit war sein Weg in den Weltraum geebnet. Nachdem Neil Armstrong nicht am MERCURY-Programm hatte teilnehmen können, da er zu dieser Zeit offiziell als Zivilist gegolten hatte und nur Militärangehörige zugelassen waren, war er jedoch ab dem 17. September 1962 Teil des GEMINI-Projektes und wurde hier als Fachmann für Simulationen eingesetzt. 151 Nach einigen im Vorfeld abgesagten Flügen kam Neil Armstrong dann am 17. März 1966 erstmals zum Zuge, so dass er während der GEMINI 8-Mission als Kommandant fungierte. Erstmalig erhielt mit ihm damals ein Astronaut das Kommando, der seinen ersten Raumflug absolvierte. Während der GEMINI 8Mission wurden erstmals zwei Raumfahrzeuge im All aneinandergekoppelt, allerdings musste die Mission frühzeitig abgebrochen werden, da die Module ins Taumeln gerieten – jedoch schaffte es Neil Armstrong, sie wieder unter Kontrolle zu bringen. Und nach weiteren Irrungen und Wirrungen (die mehr als ein ganzes Buch füllen würden) wurde Neil Armstrong also zum Kommandanten der APOLLO 11Mission, die am 16. Juli 1969 vom KENNEDY SPACE CENTER in Florida aus startete und am 19. Juli 1969 die Mondumlaufbahn erreichte. Neben Neil Armstrong als Kommandant der Mission nahmen seine beiden Kollegen Buzz Aldrin und Michael Collins an der APOLLO 11-Mission teil. Am 20. Juli 1969 um 21 Uhr 17 landete die APOLLO-Mondlandefähre EAGLE auf sicherem Gelände und Armstrongs erste Worte an die Bodenstation lauteten: „Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed!“. Wenige Stunden später betrat Neil Armstrong dann in jenem historischen Moment als erster Mensch die Mondoberfläche und richtete seine legendären Worte an die Bodenstation und mit ihr die ganze Welt: „That's one small step for man ... one giant step for mankind!“. Kurze Zeit später betrat auch Buzz Aldrin als zweiter Mensch die Mondoberfläche, wobei Astronaut Michael Collins an Bord des Weltraummoduls verblieb. Bei der Live-Übertragung der Mondlandung schauten damals weltweit etwa 600 Millionen Menschen zu. Nach einem 22stündigen Aufenthalt auf der Mondoberfläche kehrten die Astronauten schließlich zur Erde zurück und wasserten am 24. Juli 1969 im Pazifik. Nach seinem Ausscheiden aus der NASA lehrte Neil Armstrong unter anderem an der University of Cincinnati Luft- und Raumfahrttechnik und gründete eine Reihe von Unternehmen, die ihn zu einem reichen Mann machten. Doch während seines gesamten restlichen Lebens machte sich Neil Armstrong für eine Fortsetzung des Weltraumprograqmms der USA stark und war sicherlich wenig begeistert von den hier aktuellen Entwicklungen rund um die NASA. Neil Armstrong war zweimal verheiratet – von 1956 bis 1992 mit seiner Studentenliebe Janet Shearon, mit der er zwei Söhne und eine bereits im Kleinkindalter verstorbene Tochter hatte, sowie mit Carold Held Knight, die er 1999 heiratete und mit der bis zu seinem Tode zurückgezogen in Cincinnati lebte. Der Weltraum in seiner Unendlichkeit bleibt unsere letzte große Herausforderung, hieß es einmal. Neil Armstrong hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Mensch sich dieser Herausforderung gestellt hat. 152 Stargate Technik von Thorsten Weiß Von SG1 über Atlantis bis hin zu Stargate Universe ist viel Technik in den Serien gezeigt worden. Da Stargate komplett in unserer heutigen Zeit spielt und nicht wie viele andere SciFi Serien ein bis zwei - manchmal sogar mehrere Jahrhunderte in der Zukunft, ist die beschriebene und visuell gezeigte Technik doch teils sehr futuristisch, reicht aber auch näher an unsere aktuelle Entwicklung bzw. Theorien heran als die meisten glauben. In diesem nachfolgenden Bericht geht es um verschiedene aus den Serien stammende Techniken, die meisten sind nur angeschnitten und warten mit einfachen Vergleichen auf, was z.B. den Energiebedarf angeht. Genaueres zur Technik und detailliertere Ausführungen gibt es ab Mai 2013 im Netz. Anfangen möchte ich mit einem nicht ganz zu 100 % technischen, aber doch auch sehr interessanten Thema. Es geht um das Stargate Center, dem in der Serie angelegten Standort des in Ägypten gefundenen Stargates. In der Serie wird hierfür kein neuer Ort kreiert, den es so nicht gibt, ganz im Gegenteil. Der Cheyenne Mountain Operation Center Complex liegt im gleichnamigen Berg im US Bundesstaat Colorado. Angelegt wurde er ursprünglich als Nuklear Bunker. Dort fand bis 2006 (das sind rund 10 Jahre nach dem SG1 Serien Start) der Betrieb von N.O.R.A.D (North American Aerospace Defense Command) sowie des Space Detection and Tracking System statt. Was hierbei sehr interessant erscheint ist, dass NORAD unter der Leitung der US Airforce steht☺. Gegründet wurde es zur Frühaufklärung in Zeiten des kalten Krieges, um früh Gegenmaßnahmen bei einem atomaren Angriff ergreifen zu können. Heute geht es größtenteils auch wieder um das Abwehren von Angriffen, jedoch denen von Terroristen oder um unterstützende Hilfe bei der Drogenfahndung. Diese beiden Dienste und die damit verbundenen 1400 Angestellten arbeiten seit 2006 auf der Peterson Air Force Base. Diese wird auch in der Serie des Öfteren genannt und liegt gerade einmal rund 22 km vom Nordeingang des Stargate Centers entfernt. Die Röhre, die man oftmals sieht, ist der Original Nordeingang des Cheyenne Mountain Komplexes. Diese führt rund 700 Meter in den Berg und endet an einem 25 Tonnen schweren Schutztor, welches z.B. in der Serie gezeigt wird als der Komplex von Goauld angegriffen wurde. Der Komplex selbst verfügt über 6 Diesel-Strom-Generatoren mit insgesamt 1750 KW Leistung, was ca. dem Stromverbrauch von 29.166 Glühbirnen mit 60 Watt entspricht. Es gibt einen Wasservorrat von 6000 m³, das sind ca. 33.333 normale 180 l Badewannen voll. Im Südeingang wurden Filteranlagen eingebaut, um die Luft von biologischen, chemischen oder atomaren Rückständen zu filtern. Im Jahr 2005 wurde der Bunker für 15 Millionen US Dollar saniert und steht - auch wenn die Arbeit nach Peterson verlegt wurde - immer noch bereit und kann sofort wieder in voll Betrieb gehen. Nähere Infos zu diesen Thema schon jetzt bei 153 YouTube unter: Mail Call NORAD PART 1 bis 3 oder dem amerikanischen Wikipedia. Im zweiten Thema geht es nun um das erste von Menschen gebaute Raumschiff, die Klasse X-303. Ganz klar es gab im Laufe der Serie schon andere Flugzeuge, die ins Weltall geflogen sind, jedoch ist diese Klasse die erste, die man mit den klassischen Raumschiffen aus anderen Serien vergleichen kann. In der Serie wird diese Baureihe unter dem Projektnamen Prometheus geführt, was auch zugleich der Name des ersten Schiffes ist. Die Schiffe dieser Baureihen vereinen außerirdische (Asgardtechnik) und menschliche Technik. Es wird zudem gesagt, dass Schlüsselsysteme einem Schiff nachempfunden wären, welches 1978 160 km nördlich von Fairbangs abgestürzt sei. Jedoch gibt es auch eine Anspielung auf Roswell New Mexiko. Das Schiff selbst ist die erste Variante, in der Kristalle verbaut wurden. Es soll nach dem Start die Erdumlaufbahn in weniger als 30 Sekunden erreichen - zum Vergleich: ein Space Shuttle benötigt hierfür mit Hilfe seiner 2 Festbrennstoff Booster ca. 8,5 Minuten. In der Grundversion der X-303 gab es nur Transporter-Ringe, in den späteren Folgen und den neueren Baureihen kamen dann auch Asgard Transporter hinzu. Diese ähneln dem Beamen im Star Trek Universum, kommen allerdings ohne die klassischen Transporter-Plattformen aus. Jetzt einmal zur Größe des Schiffes: es ist 195 Meter lang und hat eine Breite von 80 Metern sowie eine Höhe von 65 Metern. Wenn man dies z.B. mit der Star Trek Voyager vergleichen würde, so wäre die Prometheus in etwa 1/3 davon, jedoch von der Besatzung her recht gleich gestellt. Ca. 150 Besatzungsmitglieder auf der Voyager im Vergleich zu 115+ bei der X-303. Die Maximale Geschwindigkeit wird mit 176.000 km/s angegeben, was ungefähr die halbe Lichtgeschwindigkeit ist, denn diese liegt bei 299792,458 km/s. Diese Angaben beziehen sich auf das Vakuum. Somit bräuchte die X-303 zu unserer Sonne (wenn sie die mittlere Entfernung zur Erde hat, was 149,6 Mio. km entspricht) 850 Sekunden, also gerade einmal 14,17 Minuten. Die bislang schnellsten von Menschen gebauten Objekte sind die Helios 1 und 2 Sonden. Diese bringen es auf 252.792 km/h bzw. 70,22 km/s, womit sie bis zur Sonne 24,6 Tage benötigen. Die Besonderheit dieses Schiffes ist, dass es auch in einer Atmosphäre agieren kann und sogar in einem unterirdischen Hangar auf der Erde gebaut wurde. Es hat 2 Landebuchten für insgesamt 8 F-302 Kampf Flugzeuge / Kampfgleiter. Es erinnert ein wenig an einen Flugzeugträger und auch an die alte Galaktika. Drittes und zugleich letztes Thema ist das, was der Serie den Namen gegeben hat: das Stargate. Es hörte sich 1994 schon futuristisch an! Ein Ring, der sich dreht, gefunden im alten Ägypten, der eine „Brücke“ zwischen sich und einem weit entfernten Planeten aufbauen kann. Fast 20 Jahre später wissen wir so 154 einiges mehr: zum einen von den Machern der 3 Serien als auch von Wissenschaftlern, die zu dieser Thematik geforscht haben. Das Stargate sieht in allen 3 Serien etwas anders aus. Auf dem neben gezeigten Bild sehen wir das volle Stargate aus SG-1. Voll deswegen, da man in der Serie zur damaligen Zeit meist nur 7 der 9 Chevrons sehen konnte, da die anderen beiden in der Regel unter der Rampe bzw. in einem Steinsockel versenkt bzw. von diesem verdeckt wurden. In der Grundserie sowie im Film reichten diese 7 Symbole auch vollkommen aus. Die Symbole auf dem Stargate stellen Sternen Konstellationen dar, die es so oder so ähnlich in unserem Sonnensystem gibt. Es basiert darauf, dass ich - wenn ich einen Punkt im Universum ansteuern will - dafür Koordinaten brauche. Nun muss man sich das Ganze nicht wie auf unserer Erde in 2 Dimensionen vorstellen, wo man einen Längen- und einen Breitengrad hat, denn hier kann man es recht gut einteilen. Jedoch ist die Erde im Vergleich zu der Menge an Sternen und Planeten, die es im Weltall gibt, weniger als ein Sandkorn. Daher hat man als Chevron verschiedene Sternenkonstellationen und als letztes Chevron immer den Ausgangsort, von dem aus man wählt. Dadurch ergibt sich eine Art Strahl in die Richtung, in der der Zielpunkt liegt. Da wir heute davon ausgehen, dass es mehrere Planeten gibt auf dem Leben möglich ist, allerdings in aller Regel keine 2 in einem Sonnensystem, ist dies auch eine Erklärung dafür, warum das Stargate System immer ein Gate in der Nähe der Zielkoordinaten nimmt. Denn durch die Expansion des Universums ist alles in Bewegung und somit wäre es eine sehr große Aufgabe dies genau zu berechnen. Wenn man sich vorstellt, wie viel Arbeit es schon heute ist, z.B. eine Autobahn genau einzumessen, wäre diese Vergleichsweise ein Sandkorn was vermessen und berechnet würde und die Zieladresse des Tores als wenn wir die Erde genau vermessen würden. Allerdings ist dieses „Zielsuchsystem“ auch dafür verantwortlich, dass wenn in der Umlaufbahn eines Planeten ein Tor auftaucht (z.B. an Bord eines Raumschiffs) dieses den Vortritt vor dem auf dem Planeten befindlichen Tor bekommt. Es gibt natürlich auch Unterschiede in der Anzahl der einzelnen Symbole auf den Gates. Auf dem SG 1 Gate sind 38 Symbole + das Absendersymbol. Bei Atlantis und Universe sind es „35 + 1“. Wenn man nun beim SG1 Tor das ganze hochrechnet und es wirklich alle Kombinationen geben würde, wären dies 1.987.690.320 mögliche Adressen. Am Anfang der Serie wird erklärt, dass sich durch das Auseinanderdriften des Universums verschiedene Adressen im Laufe der Zeit zwar nicht geändert haben, aber dass Wahlverfahren im Stargate Center Rechner geändert werden und neue Berechnungen angestellt werden müssen. Es wird in der Serie auch beschrieben, dass sich die Stargates - um genau zu sein die DHDs („Wahlcomputer“) - alle 200 Jahre updaten was die Adressen und die genauen Positionen der Planeten betrifft, da sich auch Adressen von 155 Planeten im Laufe der Zeit ändern können. Wenn dieses nicht durchgeführt würde, so könnte der Strahl, der das Ziel bestimmt zwar abgesendet werden, aber es würde kein Ziel in der Nähe gefunden werden. In jeder der 3 Serien haben die Stargates andere Symbole. Hier sieht man nun die Adresse von Abydos aus dem Stargate Center Rechner: Dies wäre nun die Adresse der Erde auf dem Stargate in Atlantis in der Pegasus Galaxie: Zu guter Letzt die Adresse von Abydos gewählt aus der Destiny: In der Ursprungsserie SG1 und im Film sahen die Symbole doch sehr ägyptisch aus und erst auf den zweiten Blick wie Sternenkonstellationen. Beim Atlantis Tor hingegen sieht sie schon digitaler aus. Das Interessante ist auch, dass das Atlantis Tor keine drehenden Teile hat, da es das modernste Tor ist. Der Ereignishorizont ist in der Serie wie blaues Wasser dargestellt, welches auch leichte Bewegungen (Wellen) aufweist. Dieser ist der Beginn der „Brücke“ bzw. das Ende. An ihm wird alles, was ihn durchschreitet aufgelöst bzw. wieder zusammengesetzt. Es muss auch erst die gesamte Person bzw. der komplette Gegenstand auf einer Seite hindurch gegangen sein bevor seine Daten zum Zieltor gesendet werden. Wenn am Zieltor nun wie z.B. auf der Erde eine Iris die Öffnung verschließt, werden die Objekte zwar wieder zusammengesetzt, prallen dann aber auf die Iris und werden so zerstört. In der Regel entsteht ein sogenannter Wirbel bevor das Gate eine stabile Verbindung aufgebaut hat. Dieser sorgt z.B. dafür, dass sich eine Kuhle bildet, wenn das Gate nur leicht verschüttet ist und das in diesem Bereich befindliche Material aufgelöst wird. Diese „Brücke“ zwischen den beiden Toren ist in der Serie als Wurmloch bzw. Tunnel beschrieben, durch den Zeit und Raum überbrückt werden. Laut Albert Einstein kann sich leerer Raum biegen. Wenn sich der Raum biegt, sind wir zwar theoretisch näher an dem Punkt, an den wir wollen, jedoch fehlt uns eine Verbindung. Diese Verbindung könnte durch ein Wurmloch hergestellt werden. Das bedeutet, die theoretischen Möglichkeiten sind da. 156 Folgende Jubiläen und Geburts- bzw. Gedenktage werden in 2013 gefeiert: Star Trek Animated 40 Jahre Star Trek 3 Stirb Langsam 30 Jahre 25 Jahre Akte X Babylon 5 Demolition Man Jurassic Park 20 Jahre 20 Jahre 20 Jahre 20 Jahre Teminator 3 10 Jahre 40. Todestag (8. Juli 1973) von Gene Coon (TOS) Am 10. Dezember 2013 wäre John Colicos (DS9) 85 Jahre alt geworden. Wir gratulieren Götz George am 23. Juli 2013 zum 75. Geburtstag. Allen Besuchern des TrekDinners und Gästen unserer Weihnachtsfeier wünschen wir Glück, Gesundheit Frieden im neuen Jahr 2013. Live long and prosper! – May the force be with you! Frank, Rainer, Thorsten, Z und Sonja ==================================== George Lucas learns to count: "4...5...6...1...2…3" ==================================== 157 und