Delta Flyer 2008 - Trekdinner Mittelhessen
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Delta Flyer 2008 - Trekdinner Mittelhessen
vorher J.J. Abrams nachher The Delta Flyer Das Star Trek & SF-Fanzine am Trekdinner Mittelhessen – Nr. 10 – Jahresheft 2008 Fedcon XVII Trekdinner United III Weihnachtslied 2008 div. Film-Kritiken Trekkies treffen Winnetou GrillTrek 2008 Klingolaus meint … div. Konzert-Kritiken Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Seite 2 News vom Trekdinner / Impressum Seite 3 - 4 Trekdinner United III – Bavaria Filmstadt 2008 Seite 5 - 10 Klingolaus meint ... Seite 11 - 12 Bericht: Fedcon 17 Seite 13 - 24 Trekkies treffen Winnetou, zum 5. Mal Seite 25 - 28 GrillTrek 2008 Seite 29 - 30 An Evening with Torri Higginson Seite 31 - 33 Filmkritik: Die Gustloff Seite 33 / 36 - 37 Das Weihnachtslied des Trekdinner Mittelhessen Seite 34 - 35 Filmkritik: I am Legend Seite 38 - 39 Filmkritik: John Rambo Seite 40 Filmkritik: Oldies but Goldies Seite 41 - 45 Top und Flop Seite 46 - 49 22. Fantasy Filmfest in Frankfurt Seite 50 - 52 Konzert-Kritik: Foreigner Seite 52 - 54 Konzert-Kritik: Gary Moore Seite 55 - 57 Konzert-Kritik: Ich + Ich Seite 57 - 59 Konzert-Kritik: Nickelback Seite 60 - 61 Konzert-Kritik: Kris Kristofferson Seite 62 - 63 Konzert-Kritik: Max Raabe & Palast-Orchester Seite 63 -66 Cartoons out of Hell: Star Trek Seite 67 2 News vom Trekdinner Mittelhessen Neue Trekdinner Location in Wetzlar Nach 20 Monaten im Tasch’s Wirtshaus haben Frank und Thorsten entschieden, dass wir uns in Wetzlar eine neue Heimat suchen. Nicht nur die Speisekarte kennen wir inzwischen bestens, sondern auch einige Irritationen hinsichtlich der Einhaltung von Absprachen zur Weihnachtsfeier haben uns über eine neue Location nachdenken lassen. Wir werden uns nun am 10. Januar 2009 zu einem Probe-Essen im Jägerhof, Schillerplatz 12, 35578 Wetzlar treffen und dann entscheiden, ob wir dort bleiben. Trekdinner Termine für 2009 10.01. Wetzlar - 07.02. Gießen - 07.03. Wetzlar - 04.04. Gießen - 09.05. Wetzlar - 06.06. Gießen - Juli: "Grill-Trek" in Wetzlar-Garbenheim - 01.08. Wetzlar - 05.09. Gießen - 03.10. Wetzlar - 07.11. Gießen - 05.12. Weihnachtsfeier "X-Mas Trek" (Location wird noch festgelegt) Bilder zum Grill-Trek 2008, Trekkies treffen Winnetou und Trekdinner United online Das diesjährige Grill-Trek in Reinhardshain bei Gießen ist vorüber und hat uns wieder viel Freude bereitet. Diesmal konnten wir Besuch aus Aachen, Bad Hersfeld, Passau/Plauen und Recklinghausen begrüßen und haben uns sehr über den Besuch gefreut. Alle Besucher unseres Trekdinners und natürlich auch unsere Gäste können sich nun die Bilder in unserer Bildergalerie anschauen. Auch zu unseren weiteren Unternehmungen des Jahres 2008 findet ihr Fotos in unserer Bildergalerie, so z.B. zur Fahrt zu den Karl-May-Festspielen nach Elspe und der Fahrt zum Bavaria Filmpark nach München im Rahmen der Trekdinner United Aktion. Trekdinner United - Episode IV: Besuch des Phantasialand’s Nach der erfolgreichen überregionalen Aktion "Trekdinner United III" wird möglichst zeitnah eine Webseite online gehen. Unter www.trekdinnerunited.de können interessierte Star Trek Fans neben einer kleinen TD-U Historie, auch Infos zur nächsten gemeinsamen Unternehmung einholen sowie in einer Bildergalerie Fotos der letzten Treffen einsehen. 2009 werden wir uns in Köln-Brühl treffen und einen Tag im Phantasialand verbringen. 3 Planungen für 2009: Grill-Trek, Trekdinner United IV, X-Mas-Trek Im kommenden Jahr wird es neben unserem Grill-Trek auch wieder eine Weihnachtsfeier geben. Die Locations hierfür werden noch festgelegt. Voraussichtlich am 26. August 2009 werden wir an der Trekdinner United Aktion teilnehmen. Die Fahrt führt uns ins Phantasialand. Weitere Ideen für gemeinsame Unternehmungen sind jederzeit am Trekdinner willkommen. Impressum Impressum Herausgeber des Delta Flyer: Trekdinner Mittelhessen Mitarbeiter 2008: - Heike Alm - Klaus May - Frank Baring - Sonja Seng - Jeannette Brandl - Thorsten Walch - Rainer Kuhn Wer Lust hat, für den Delta Flyer zu schreiben - einfach melden! Kontakt Email: [email protected] Web: http://www.trekdinner-mittelhessen.de Copyright Als Herausgeber eines jährlichen Fanmagazins sind wir bemüht, stets die Urheberrechte anderer zu beachten bzw. auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen. Der Delta Flyer erscheint jährlich einmal zu unserer Weihnachtsfeier in einer Auflage von ca. 30 Exemplaren. Jeder Besucher der Weihnachtsfeier erhält ein Exemplar. Eine Nachbestellung ist in der Regel nicht möglich. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der kommerziellen Verwertung bedürfen unserer schriftlichen Zustimmung bzw. des jeweiligen Autors einzelner Beiträge. Star Trek, Star Trek - The Original Series, Star Trek - The Next Generation, Star Trek Deep Space Nine, Star Trek - Voyager und Enterprise sind eingetragene Warenzeichen von Paramount. Star Wars und damit verbundene Markenzeichen, Logos, Titel und Namen sind Eigentum von Lucasfilm Ltd. “Twentieth Century Fox”, “Fox” und ihre Logos sind Eigentum der Twentieth Century Fox Film Corporation. Die Verwendung von verwandtem Bildmaterial und Logos sowie Schriftarten in diesem Fanmagazin dient ausschließlich privaten und nicht kommerziellen Zwecken. 4 Auf den Spuren von Spucki, Asterix und U-96 Trekdinner United – Episode Episode III: 30 Trekkies zu Besuch in der Bavaria Filmstadt von Frank Baring Vor 3 Jahren haben sich Thomas Jeschke vom Trekdinner Stuttgart und Frank Baring vom Trekdinner Mittelhessen zusammengetan und überlegt, wie man Star Trek Fantreffen überregional zusammenführen kann. Aus diesem Gedanken heraus entstand die Idee, die jährliche „Trekdinner United“ Aktion ins Leben zu rufen. Über Trekdinner Grenzen hinaus und abseits der großen und kleinen Conventions hinweg sollten Trekkies die Möglichkeit haben, miteinander etwas zu unternehmen, sich kennen zu lernen und viel Spaß zu haben. 2006 trafen sich die Stuttgarter und Mittelhessen erstmals im badischen „Freizeitpark Tripsdrill“ und im Jahre 2007 fuhr man in den „Holidaypark“ in Hassloch. In diesem Jahr stand die „Bavaria Filmstadt“ in München auf dem Programm. Die Bavaria Filmstadt in Geiselgasteig ist über die letzten Jahrzehnte zu einer festen Institution der deutschen Film- und Fernsehlandschaft geworden. Produktionen wie Wolfgang Petersens „Das Boot“, „Goodbye Lenin“, „Asterix“ und zuletzt „Der Bader-Meinhof-Komplex“ haben die Münchner Filmstadt international bekannt gemacht. Für die aktuelle Saison hat die Bavaria Filmstadt zwei neue Attraktionen ins Programm genommen: Teile der Originalkulisse aus „Die wilden Kerle 5: Hinter dem Horizont“ und den 4D-Fahrsimulator „Lissi und die wilde Kaiserfahrt“. In diesem Jahr stand nun am 27.09.2008 die Besichtigung der Bavaria Filmstadt auf dem Programm von „Trekdinner United – Episode III“. Neben Besuchern der Trekdinner Stuttgart und Mittelhessen schlossen sich der Unternehmung auch zahlreiche Mitglieder des Trekdinner München an. Während die Mittelhessen bereits einen Tag vorher angereist waren, um „Trekdinner United“ bereits am Trekdinner München in lockerer Runde zu eröffnen, trafen sich alle Trekdinner erst einen Tag darauf in der Filmstadt. Thomas Jeschke hatte sich in diesem Jahr um die Organisation und Werbung für das Event gekümmert. Nach der Begrüßung der Trekdinner ging die große Gruppe der Mittelhessen, Münchener und Stuttgarter zur Bavaria Stuntshow. Unterhaltsam moderiert, suchte sich das Team der Stuntshow zwei mehr oder weniger Freiwillige aus dem Publikum in der Stunt-Halle. Das unfreiwillige Pärchen sollte in der Kulisse einer Häuserzeile eine Geschichte um zwei Räuber mit diversen Stunts eingebettet werden. Zwischen Feuerstunts, Explosionen und den quietschenden Reifen eines USPolizeiwagens lernten beide Zuschauer auch, wie Schlägereien und Stürze funktionieren, ohne dass sich die Beteiligten dabei verletzten. Die Trekdinner 5 United Gruppe konnte im Anschluss an die Stuntshow noch ein Blick auf die Kulissen werfen, wobei Frank Baring und Klaus May vom Trekdinner Mittelhessen noch die Gelegenheit hatten, im 5er BMW, der ganz im Stile amerikanischer Polizeiwagen designt war, für ein Fotoshooting Platz nehmen. Mit nach Hause nehmen durften sie diesen leider nicht. Im Anschluss an die Stuntshow fand die eigentliche Besichtigung der Bavaria Filmstadt statt. Mit dem unweigerlichen Bimmelbähnchen ging die Fahrt über das weitläufige Gelände. Der erste Stopp führte die Gruppe mit der kompe-tenten und netten Führerin Katharina zu einem InfoPoint, der direkt neben der alten Filmhalle lag, in der bereits 1979/80 an dem Filmklassiker „Das Boot“ gedreht wurde. Während die Ausführungen zu TV-Produktionen wie „Marienhof“ auf geteiltes Interesse stießen, wurde die Aufmerksamkeit der Trekkies deutlich größer, als die Besichtigung von Teilen des „Traumschiff Surprise“ Sets bevorstanden. Doch nicht genug, denn hier stand drei Mitgliedern der Trekdinner United Gruppe ein großes filmisches Erlebnis bevor. Sie konnten einzelne Szenen an Originalkulissen nachspielen, die anschließend durch ein Bavaria-Team in Originalszenen aus dem Film zu einem kleinen Besucherfilm hinein geschnitten wurden. Wer wäre da prädestinierter als die angehende Filmlegende Tom, um durch die Schiebetür zu treten und am roten Telefon einen auf Tafeln vorgeschriebenen Dialog zu sprechen. Im fertigen Trekdinner United Besucherfilm war dann die Fitness-Szene aus „Traumschiff Surprise“ zu sehen. Doch bevor dieser potenzielle Filmklassiker im Kasten war, durften alle Traumschiff-Surprise-Uniformträger oder Star Trek Uniformträger noch die bekannte Beam-Szene nachdrehen. Im Anschluss an Toms großen Auftritt folgte noch eine Maschinenraumszene mit Schrotty und schließlich es kam auch zum großen Auftritt des Mittelhessen Klaus May. Er durfte einmal „Captain Klaauuus“ sein, auch wenn er nicht zu sehen war. Aber seine einzigartige Stimme, die einen leicht warmen Unterton hatte, sprach die Einleitung zu unserem einzigartigen Kurzfilm. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch ein namentlich unbekannter Mitbesucher, der als vierter Darsteller unseren Kurzfilm mit seiner witzigen Interpretation einer Traumschiff-Figur bereicherte. Nach diesem einzigartigen Drehspaß ging es zu einer Besichtigung von diversen Filmkulissen. Die unver-meidlichen „Das Boot“ Großmodelle, Kulissen und die Innenausrüstung eines Typ VII Bootes konnten alle in Augenschein nehmen. Die Filmstadt Führerin berichtete teilweise über vielen 6 den Anwesenden bereits bekannte Hintergründe zum Petersen-Film, gleichwohl erzählte sie auch einige interessante und kurzweilige Anekdoten von den Dreharbeiten. Beeindruckend waren für alle Beteiligten die in einer kleinen Halle untergebrachten Originalsets des Films. Die Innenausrüstung des UBootes wurde in den 1970er Jahren von einem Schiffsfriedhof gerettet und für die Filmaufnahmen wieder restauriert. Neben dem Maschinenraum, die Zentrale, Küchensektion, Mannschaftssektionen, Funkraum und Torpedoraums konnten wir besichtigen. Die Trekkies fühlten sich ein Stück weit ins Jahr 1941, in dem der Film „Das Boot“ spielte, versetzt. Nach der Besichtigung der Boot-Kulissen führte der Weg der Trekdinner United Gruppe auf direktem Weg in verschiedene Außenanlagen und Hallen mit Kulissen der Filme „Bader Meinhof Komplex“, „Asterix“ und einen kleinen Filmstadt, deren Häuserzeile in vielen Filmen und TVProduktionen bereits zu sehen war, zuletzt in der Filmkomödie „U-900“. Bevor Trekdinner United mit einem gemeinsamen Gruppenbild ausklang, hatten die Besucher aus Mittelhessen (Gießen/Wetzlar), München und Stuttgart noch Gelegenheit in dem neuen 4D-Fahrsimulator „Lissi und die wilde Kaiserfahrt“ eine abenteuerliche Schlittenfahrt zu erleben. Nebel und Wasserspritzer machten diese Fahrt sehr realistisch, die durch Charaktere des Films von Michael „Bully“ Herbig begleitet werden. Nach dieser spaßigen Fahrt trafen sich alle Besucher des „Trekdinner United III“ Events noch zu einem Gruppenbild in der Kulisse des 80er-Filmklassikers „Enemy Mine“. Danach ging eine sehr gelungene Fortsetzung der jährlich wiederkehrenden Fanaktion „Trekdinner United“ zu Ende. Auch in diesem Jahr hat sich wieder gezeigt, dass über Trekdinner Grenzen hinweg, Star Trek Fans etwas miteinander unternehmen wollen und dabei deutlich wurde, dass das oftmals tot geglaubte Fandom sehr lebendig ist. Vielleicht vermögen solche Aktionen wie „Trekdinner United“ und die familiäre Atmosphäre in diesem Jahr dazu beizutragen, dass Star Trek Fans und Fantreffen wieder mehr miteinander unternehmen. Hierzu soll zukünftig auch eine eigene Webseite unter ww.trekdinner-united.de beitragen, die derzeit in Arbeit ist. Für das kommende Jahr 2009 ist bereits eine weitere Aktion in Planung, die diesmal das Phantasialand in Köln-Brühl zum Ziel hat. 7 Trekdinner United – Episode III Die Gefährten der Laus Freitag morgens, halb 10 ….. äh, es war doch eher gegen 13:00 Uhr – es war ein schöner Tag und ich fuhr nach der Arbeit zum Bahnhof um Jeanette abzuholen, die mich auf unserem Weg ins Königreich Weit-Weit-Weg (aka Bayern) führen sollte. Allerdings mussten die Gefährten der Laus ohne dieselbe aufbrechen, da seine bessere Hälfte erkrankt war. Obwohl uns die dunkle Seite der Macht in Form von Darth Vader auf den falschen Weg (A3) führen wollte, waren die Medichlorianer stark genug in uns, sodass wir uns über A5/A8 auf den Weg gen München machen konnten, ohne allzu viele Staus ertragen zu müssen. Schon bald hatten wir unseren Bestimmungsort erreicht und wunderten uns, warum unser Navigations-Vader uns zu Rewe führen wollte – schließlich hatten wir keine Unterkunft zwischen Bierkisten gebucht, sondern ein richtiges Hotel. Erst auf den zweiten Blick war ein kleines Schild zu erkennen, was uns zu unserer Unterkunft führte. Die anderen Gefährten (Frank, Eva, Rainer und Sonja) waren bereits eingetroffen und erwarteten uns. Nachdem wir uns ein wenig entspannt unterhalten hatten, begaben wir uns dann in Richtung „Schlösselgarten“, wo das Trekdinner München sein Unwesen treiben sollte. Ein schwach beleuchteter Weg, der auch gut einen Horrorfilm einleiten hätte können, führte uns zum Restaurant, wo uns ein Trekkie den Weg wies: „Die Verrückten sind da hinten“. Übersinnliches war hier im Spiel – wie konnte er wissen, wer wir waren – an meiner roten „Uniform“ konnte es nicht liegen – die hatte ich nur aus Spaß an. ☺ Freundlich begrüßt schauten wir uns in der Runde um und ließen uns an der einen Seite des großen Tisches nieder und mussten uns erstmal Teile der bayrischen Speisekarte übersetzen lassen – unsere Hessen sprechen zwar auch komisch, aber nicht so komisch. ☺ Bis auf Franks Essen war auch alles gut, aber er war irgendwie an dem Wochenende nicht wirklich so gut getroffen (dazu später mehr ☺ ). 8 Die zwei Autos Nach der anstrengenden Autofahrt am Vortag und dem entspannten Ausklang bei den Münchner Trekkies mussten wir zu nachtschlafender Zeit am nächsten Tage aufstehen und frühstückten zusammen. Das ausgezeichnete Frühstücksbuffet stand leider in umgekehrter Proportion zu der Zimmerqualität. Nach dem ausgiebigem Frühstück fuhren wir mit unseren zwei Autos in Richtung Geiselgasteig, wo der Bavaria Filmpark ansässig ist. Dort trafen wir dann auf das Stuttgarter Trekdinner sowie die Münchner. Später kam dann noch ein TreWa’ler vom Trekdinner Augsburg dazu. Mit der Gesamtgruppe besetzten wir den McDonald’s – einige aßen auch etwas und dann ging es auf zur Stuntshow im alten New York (Brooklyn). Auf der linken Seite ein kleiner Laden, in der Mitte ein paar Häuser und balkonartige Vorbauten sowie auf der rechten Seite dann ein kleines Haus mit Garten. Als Einstimmung gab es ein paar Schlagübungen mit Stuntprofis und (man wollte es uns jedenfalls glauben machen) zwei Personen aus dem Publikum. Als Überraschung sollten die beiden dann schließlich die Hauptszene spielen und als verliebtes Pärchen von der einen Seite zur Anderen marschieren. Es folgten Ihnen ein paar Räuber, die aber einfach zu dusslig waren und schöne Stunts hinlegten. Die Polizei kam mit einem 5er BMW in klasse Optik (siehe Bild oben) und eine nette Verfolgungsjagd inklusive Absprung vom „Balkon“ und Feuerstunt waren die Highlights. Im Anschluss daran begaben wir uns auf die Tour, wo wir mit einer kleinen Lokomotive auf Rädern durch die Gegend gefahren worden sind und dann schließlich einige Orte aus „Die wilden Kerle 5“, „Das Boot“ und „Der Baader Meinhof Komplex“ anschauten. Dabei machten wir auch bei einem „kleinen“ Film mit und blamierten uns bis auf die Knochen. Jo in lila, Tom in orange und ich in grün spielten die „Helden“ aus „(T)Raumschiff Surprise – Episode I“. Irgendwie war es schon witzig. ☺ Nachdem wir uns von dem Schock erholt hatten, dass es diesen Film sogar auf DVD zu kaufen gab (und die freundliche Kassiererin den Datensatz nicht früher löschen wollte), begaben wir uns in unser Schicksal und signierten fleißig. Als wir dann schließlich wieder anstanden, um das 4D-Kino anzuschauen „Lissi und die wilde Kaiserfahrt“ war der Tag schon fast vorbei. Trotzdem war ich schon etwas überrascht, eine relativ frei schwebende Konstruktion 9 vorzufinden mit einem Bügel zum Festhalten. Wir setzten unsere Brillen auf, sprangen auf das Holzstücksnowboard und fuhren eine echt witzige und bewegte Tour. Das Fazit dazu heißt ganz klar: Genial! Als wir aus dem 4D-Kino herauskamen, machten wir in den Kulissen von Enemy Mine noch ein schönes Gruppenfoto und begaben uns dann wieder in die Richtungen, aus denen wir kamen. Für uns hieß das „Hotel Rewe“, wo wir uns noch etwas ausruhten und dann zum Chinesen um die Ecke aufbrachen, da wir uns auf keinen Film zum Kinobesuch einigen konnten. Foto: Thomas Brückl Der Abend war noch sehr angenehm, bis auf Franks Essen – das war wieder einmal schlecht (bis auf den ZimtSTERN (der Deinen Namen trägt). Den Abend ließen wir dann noch etwas in der Hotellobby ausklingen. Return of the Mittelhessen Am Sonntagmorgen trafen wir uns alle wieder im Frühstücksraum und das Essen war wieder einmal ausgezeichnet – weniger erfreulich war die gesalzene Rechnung, die aufgrund des Oktoberfestes erklärbar, sicher aber nicht verständlich war. Das „Dogg Pack“, also die Mittelhessen, machten sich dann wieder gen Heimat auf und wurden durch die dunkle Seite der Macht auf die A3 und tief in Staus geführt. Über den Umweg nach Frankfurt begab ich mich dann nach Hause und schwelgte in Erinnerungen. Wenn Ihr auch mal so was mitmachen wollt, kommt doch einfach nächstes Jahr im August zum Trekdinner United – Episode IV im Phantasialand. Captain Klaus May 10 Klingolaus meint ... WE ARE ONE BIG HAPPY FLEET, ARE'NT WE??? Diejenigen unter euch, die (so wie ich) bereits seit vielen Jahren im STAR TREK- und Science Fiction-Fandom unterwegs sind, kennen den titelgebenden Satz „WE ARE ONE BIG HAPPY FLEET“ vielleicht noch aus den 80er Jahren. Dabei handelt es sich um ein (im Film sehr sarkastisch gemeintes) Zitat des Bösewichts Khan Noonian Singh aus STAR TREK II – DER ZORN DES KHAN, doch der Satz erhielt im Fandom nach und nach eine andere Bedeutung, die aussagen sollte, wie man als STAR TREK-Fan gemeinhin dachte. Man versuchte, den Idealen des Gene Roddenberry von einer toleranten und verständigen Welt nachzueifern, um so den Geist STAR TREK’s in die wirkliche Welt zu übertragen – ein durch und durch positives und lobenswertes Unterfangen. Aber gelingt uns STAR TREK-Fans dies wirklich? Mitte des Jahres ging ein Fall durch die Presseschlagzeilen, der insbesondere im STAR TREK-Fandom seine Wellen schlug – die Rede ist vom Suizid der 79jährigen Rentnerin Bettina Schardt, die viele Jahre lang eine bekannte Persönlichkeit in der hiesigen STAR TREK-Fanszene gewesen war. Ich möchte nun nicht über die überaus zweifelhaften moralischen Hintergründe der Angelegenheit referieren, in die bekanntermaßen ein geltungssüchtiger Ex-Politiker verwickelt gewesen ist. Auch habe ich Frau Schardt nicht gekannt – ich traf sie vor vielen Jahren lediglich einmal auf einer STAR TREK-Convention und führte damals ein kurzes Gespräch mit ihr. Dennoch hat mich die Angelegenheit betroffen gemacht, sagt sie doch viel über den Stand der heutigen Zeit und damit verbunden auch das STAR TREK-Fandom aus. Nicht nur ehemalige STAR TREK-Fans begehen Selbstmord, weil sie sich von der gesamten Gesellschaft allein gelassen fühlen. Menschen in unserem Land und auf der ganzen Welt vereinsamen, nachdem Familie oder auch Freunde sie verlassen haben oder möglicherweise verstorben sind. Und wir alle sehen diese Menschen nicht – jedenfalls versichern wir uns dies häufig genug selbst. Wer kennt ihn nicht, den alten Herrn an der Supermarkt-Kasse, der leise mit sich selbst spricht, da er einfach niemand anderen hat, mit dem er sich einmal unterhalten kann? Oder die alte Dame, die ihr letztes Hemd für ihren Kanarienvogel geben würde, da er alles ist, was ihr geblieben ist? Man muss seine Augen nur aufmachen, um diese – und noch viele andere! - Beispiele einmal zu sehen. Hat STAR TREK mit seinem Ideal einer friedfertigen und toleranten Welt uns gelehrt, die Augen zu schließen? 11 Gerade jetzt in der Weihnachtszeit steigt die Selbstmordrate in Deutschland und auch anderen Ländern drastisch an – „während die meisten Leute ihre Geschenkpäckchen öffnen, öffnen andere ihre Pulsadern!“, hieß es einmal in einem Film. Und wir sehen es nicht...oder doch? Es muss nicht immer der Versuch sein, eine großartige neue Freundschaft mit einem bis dato einsamen Menschen zu schließen – nicht selten ist es schwierig, an solche Leute heranzukommen, das steht außer Frage. Aber ist es wirklich so schwer, ein kurzes „Wie geht's? Alles klar?“ auszusprechen, wenn man bemerkt, dass ein Mensch wirklich einsam ist? Oder hier ein Trost und da ein Lob im Bekannten- oder auch Kollegenkreis, wo sich vielleicht sonst eher unerfreuliche Kritik angeboten hätte? Alles das soll jetzt keine sozialkritische Schelte sein, sondern nur ein Aufruf dazu, sich einmal selbst zu beobachten. Vielleicht ist für einen wirklich einsamen Menschen ein kleines Lächeln bereits eine ganze Menge – probiert es einfach aus. Und lasst sie nicht allein – die vielen einsamen Menschen, wenn ihr die Möglichkeit dazu habt. Ich weiß: All das zuvor Gesagte waren nur Worte – aber es müssen keine Worte bleiben. Macht STAR TREK wieder zu einem Teil der Wirklichkeit...versucht es wenigstens. In diesem Sinne ein frohes und friedvolles Weihnachtsfest! Euer Klingolaus 12 Mein FedCon Blog von Frank Baring Incoming Transmission. Vorfreude zur FedCon: Probier´s mal mit ´nem Warpantrieb … Die FedCon XVII (2008) begann für mich in diesem Jahr auch wieder am Donnerstag. Nun eigentlich ist dies hoffnungslos untertrieben, denn seit zwei Wochen musste ich Rainer beruhigen, dass er am Sonntag wieder sicher vom Maritim wegkommt, obwohl am FedCon-Sonntag mit einem Marathon wieder ein Großereignis stattfinden sollte. Dirks Online-Hinweise, eine Karte des Streckenverlaufs sowie die gut zuredenden Aussagen anderer konnten ihn nur bedingt ruhig stellen. Nun, bis ich schließlich ein zweites Navi zusagte, welches ich ausleihen konnte. Donnerstag ging es nun nachmittags auf die A5 in Richtung Bonn und schließlich kamen wir an Limburg vorbei auf die A5. Keine 10 km weiter, brauste Marco in einem silbernen Etwas mit riesigem Föderationssymbol auf der Heckscheibe an uns vorbei. Spätestens hier hätte mir in fast visionärer Vorahnung dämmern müssen, dass Marco vielleicht die neue Nessi-CD mit „Probier´s mal mit nem Warpantrieb …“ aufgelegt hatte. Aber ich sollte im Verlauf der Con im „Star Wars: The New Era“ Raum als *ich kill den doc* böse Rache nehmen. Zumindest bemühte ich mich. Ziemlich jedenfalls. Wir hingegen dümpelten in unendlicher Vorfreude mit Sol 0,1 in Richtung bundesdeutscher Con-Hauptstadt, da Konvoi-Fahrten so viel Spaß machen. Auf der anderen Seite sagte ich mir: „Hey, immerhin sitzt Jens aus Hannover neben dir und bereichert deine CDSammlung mit der neuen Dokken-CD.“ Dank. Dank. Tausend Dank. ;) Nach ca. 139.477 Blicken in den Rückspiegel, ob Kuhnwalker nicht den Weg Richtung Waldmond Endor genommen hat und durch die Tücken des modernen Navi-Zeitalters entnervt meiner zwangsweise genügsamen Fahrweise folgt, näherten wir uns endlich Bonn. Ich dachte mir, *doc*s Transwarpkanal führte ihn wahrscheinlich direkt auf die Massageliege der Jägermeister-Con-Girls … ach, das konnte ich ja nicht wissen … aber es hätte vielleicht sein können. Gefühlte 12 Lichtjahre nach dem Start aus dem Herzen der Natur in Hessen, erreichten wir die Unterkunft unseres Vertrauens, das GSI in Bonn. Dann sah ich rot … bzw. was musste ich sehen: Sonja war auch schon da und stand wieder auf ihrem letzt-jährigen Parkplatz. War die überhaupt weg? Warum hat sie nichts freigehalten? Wieso steht die nicht da und begrüßt uns? Fragen über Fragen. Egal. Mein übliches Parkplatzglück war mir hold und einer fuhr gerade weg. Da Rainer es auch geschafft hatte und direkt hinter uns eintraf, konnte er seine vulCARnette direkt an der Straße parken. SCHICKsal. 13 CSI Teich oder „I know you!“ Bevor ich ans Einchecken denken konnte, war der Trekdinner-Stand dran. Immerhin war es schon fast früher Abend und das Donnerstag-AbendTreffen im C äh GSI sollte nach 19 Uhr beginnen und bis dahin mussten die Tische gestellt werden und die ollen Projektionswände so gestellt werden, dass am Con-Wochenende die interessierten Fantreffen, Clubs oder FanEvents ihre Flyer, Karten, Foto-Blätter und Visitenkarten auslegen konnten. Bereits letztes Jahr gab es diesen Tisch im Rahmen eines großen Trekdinner-Aktivitäten Projekts. Doch dieses Jahr ging es wieder einen oder zwei Gänge zurück. Doch die Idee der Dinner-Kontakte sollte nicht sterben. „So soll es sein“, würde ich jetzt ein Lied von Gregor Meyle zitieren. Dank der Hilfe von Jens und Rainer ging dies reibungslos und zügig über die Bühne. Wir befestigten unsere laminierten Fotoblätter bereits an der P-Wand und legten die Visitenkärtchen für unser Dinner aus. Vorarbeit geleistet und durchgeatmet. Nun ging es kurz über das werdende Con-Gelände, auf ein „Hallo!“ ins Con-Büro und schließlich in den Hauptsaal. Mein über Kabel, Stühle, Boxen etc. wanderndes Auge entdeckte *Mondkalb* und so wurde die jährliche innige Begrüßung ausgetauscht, denn immerhin, man sieht sich nie in Gießen, sondern nur noch auf der FedCon. Man könnte fast die Uhr danach stellen. Wieder ist ein Jahr vorbei und ich sehe MoKa. Vor dem Rückmarsch ins GSI kam Marc B. Lee noch des Weges und sagte zu mir: „I know you!“ Was soll man da sagen … außer „Probably yes …“ ;) Kaum war der langjährige Master of Ceremony wieder überall und nirgends, rappelte mein Communicator und Ruth aus dem ST-Board ließ mich wissen, dass sie die gefühlten 500 Spartaner des Donnerstag-Abend-Treffens (DAT) nicht zum GSI führen könnte, weil sie sich etwas verspäten würde. Nun, auch ich konnte mich diesmal nicht als „Führer“ anbieten, da wir ja bereits im PartyHaus wohnten. Aber nachdem ich 5 Sekunden Panik schob, entwich *BLTorres*, die zufällig im Umkreis „abhing“, ein „Das kann ich doch machen!“. Die Wanderung zum DAT im GSI war gerettet. Die offizielle Organisatorin war entschuldigt. Der offizielle Unterstützer war zu faul zum Laufen. Die Assistentin des inoffiziellen Unterstützers war bereit. Super ! Doch nun war es für die FedCon Three Sons Zeit zum GSI zu rennen, um a) die Zimmer zu beziehen und b) auszupacken, um schließlich in mörderischer, irrsinniger, wahnsinniger Geschwindigkeit einen Stock tiefer zum Vor-Con-Treffen zu eilen. Doch erst musste das Gepäck verstaut werden. Während wir uns zu Fuß dem Foyer näherten, sagte plötzlich eine Stimme „Bitte links abbiegen!“. Jens drehte sich mit einem „Wie bitte!?“ um, als schließlich die gleiche geisterhafte Stimme „Sie haben ihr Ziel erreicht!“ Huch. Wer hätte das gedacht. Eigentlich wollte wir schon in den CSI Teich abbiegen. Aber die Ansage, wir wären wohl dann im GSI eingetroffen, brachte uns die letzte Gewissheit. „Yes, we´re there! And it´s FedCon!“ So ein Navi ist schon eine tolle Sache. Vor allem, wenn es sich von allein anschaltet, wenn man die 3 Koffer, 2 Taschen und eine Tüte mit sich trägt. Egal. Nachdem ich dann mein Amityville-Navi doch mal lieber abgestellt hatte, konnten wir endlich zügig auf die Zimmer. Rainers Lob für meinen halben Hausstand konnte ich indes nicht nachvollziehen. Ein Koffer, eine Real-Tüte mit Essen für eine Woche und einen Korb mit Utensilien für den 14 Clubraum, das gehört einfach dazu. Okay, auf die Senseo habe ich dann doch verzichtet, wie auch auf den Wasserkocher und das Bügeleisen. Ich wollte meiner Frau ja nicht Wohnung leer räumen. Aber es geht doch nichts über eine gute Vorbereitung, oder!? Abbey Road oder der Weg ins Maritim Aber dann kam letztlich der unvermeidliche Blick auf die Uhr. Puh. Dank Flux Kompensator ins Restaurant zum Do-Abend-Treffen. Ein Blick in das Restaurant zeigte. Yiiieeehah! Erster! Noch keiner da. Ein kurzer Moment der Unsicherheit umschlich mich, denn, was sollte werden, wenn meine Vertretung Daniela die Vor-Connies nach Endor, Mordor oder sonst wo hinführte. Doch alles schien gut zu werden. Wir holten uns am ausgesprochen leckeren Büfett und an der Bar etwas zu essen bzw. zu trinken und warteten. Schalke-Fan Denis kam schließlich hinzu. Als die Bonner TD-Leiterin Steffi schließlich ums Eck schaute, und fragte, warum wir denn nicht bei den anderen sitzen würden, war klar, Raumtrenner sind doof. Hey, es war doch nur der falsche „reservierte“ Tisch, aber keiner sagte was. Überhaupt ein Abend mit netten Gesprächen, auch wenn wir dann später am Abend ins Maritim gewechselt sind. Wie wir so aus dem CSI Teich stolperten, begegnete uns der Zebrastreifen des berühmten „Langer Grabenweg“. Tja, was macht man da? Genau! „Abbey Road“ wurde nachgestellt. Und: Respekt! Die Bonner befahren offensichtlich nur die andere Fahrspur und so konnten wir einige Fotos machen. Wenn da nicht plötzlich Peggy aus Dessau mit wahnsinniger, irrsinniger, mörderischer Geschwindigkeit vorbei rauschte. Sie warf uns ein betörendes Lächeln zu, irgendwo zwischen dem Geist der Ghostbusters-Truppe im Kostümwettbewerb zwei Tage später und Herrn Kaiser von der HamburgMannheimer. Dann war die Foto-Session schon vorbei. Aber, was soll´s, der Weg ins Maritim, sollte halt kein leichter sein. Die 15 Minuten schienen schier endlich. Im Maritim schließlich angekommen fiel unser Blick sogleich auf die Arabian Style Lounge. Ich dachte mir, „Wow!“ … genau das richtige für mein Wohnzimmer, das leider schon voll ist. Und nicht nur wir waren am Donnerstag Abend vor Ort, auch Manfred vom Hamburger Fantastik-Dinner war schon da, mein Lieblings-Tribble-XXL Tom vom Stuttgarter Trekdinner schaute auch mal vorbei und das eine oder andere Shakehands sollte noch folgen. Selbst Toms Anhang Silvi wurde gebührend, naja, begrüßt. Auch wenn man da vorsichtig sein muss, da der persönliche Leib-Tribble stets auf Abfangkurs war. Ihm gegenüber war ich aber noch richtig sauer. Da gingen wir am Vorabend zurück ins CSI Teich und die FedCon Patrol fuhr vor. Anstatt John De Lancie´s Koffer zu tragen, hätte er ja mindestens mal das Teil in die Ecke werfen können und uns herzlich begrüßen können. Der De Lancie war eh das ganze Wochenende da. Doch was bekommt man von meinem überaus geschätzten Möchtegern-HSV-Feind: Ein Lächeln irgendwo zwischen einem Engagement für den neuen Fanfilm von Keck und die Zukunft als Bräutigam mit anschließender Spontanscheidung im Sophie´s Brauhaus in Stuttgart. Sowas soll´s geben. Tja, Illusionen hin, Bayern-Pokalsieg her, was zählt war doch diese zutiefst innige Umarmung, die mich weder Zeit noch 15 Überwindung kosteten, sondern schlicht und schön war. Hach. Keiner machte mich mit einem Moment so sprachlos. Ansonsten prägten den Donnerstag-Abend nette Smalltalks und das eine oder andere Kölsch mit Jens & Co. … Anders als bei Lowlight Bohlen ist „nett“ hier nicht die „kleine Schwester von Schei*e“, sondern es war wirklich so. Es war genau die richtige Einstimmung auf die Con, wie ich sie mag. Die Con einklingen lassen, die Vorfreude mit anderen Fans teilen und Con-Erlebnisse austauschen sowie Leute treffen, die man vielleicht bisher nur im Forum gelesen, aber noch nie gesprochen hat. Letzteres ziehe ich immer wieder vor, weil der direkte (Erst-)Kontakt immer eine andere – im Zweifelsfall bessere – Gesprächebene schafft. Als der Vor-Con-Abend zu Ende ging, irgendwann nach Mitternacht, ging es wieder ins Hotel auf der anderen Straßenseite und ins Zimmer, wo die Stellung der Betten leicht merkwürdig war. Fußende auf Fußende. Gibt es nichts Schöneres als morgens wach zu werden und die eigenen wie fremden Füße im Gesicht des anderen zusehen. Aber man kennt sich ja. OSTFC – Mitglied oder Nicht-Mitglied, das war hier die Frage Das Frühstück am Freitag habe ich mir geschenkt. Warum um 8 Uhr aufstehen, um die Zeit bis 9 Uhr einzuhalten, da die Con erst später aufmacht? Oder das Bett schön warm ist? Nachdem mich Rainer dann doch überzeugen konnte, den Weg aus den Federn zu finden, machten wir uns für den Check-In fertig. Bereits im zweiten Drehtür-Rundgang erkannten wir die lange Schlange an den Con-Schaltern. Doch ein unbekannter FedConBesucher war so lieb zu erwähnen, dass die lange Schlange nur für die niedrigen Nummern gedacht sei. Und was sehe ich? Richtig. An den anderen Schaltern war kein Mensch, außer Captain Klaus. Toll. Da wir unsere Check-In-Kraft extra auf die FedCon geSCHICKt haben, wurde mir die Ehre zu Teil, dass Klaus meinen Check-In vornahm, um mich schließlich wieder woanders hinzuSCHICKen. Danke *17-DennyCrane-01*. Mein Dank wird Captain Klaus ewig sicher sein. Und Shatner konnte ich eh nie leiden … Nachdem ich dann doch als OSTFC- Mitglied identifiziert war, mich mindestens gefühlte 50 Leute in der Schlange kennen, konnten wir drei nun das Con-Gelände entern, wenn da nicht die Uhr gewesen wäre. Zu früh. Keiner hatte an der Uhr gedreht, so dass Zeit für einen Kaffee, Tee etc. im Bistro war, bis wir dann doch den Eingang passieren konnten. FedCon, wir haben dich wieder! Irgendwie ist es immer wieder etwas Besonderes auf die FedCon zu kommen. Wenn man, wie ich, jetzt neun Jahre zur FedCon fährt, ist es auch ein wenig wie nach Hause kommen. Man fährt mit Freunden zusammen nach Bonn, trifft befreundete Fans aus anderen Regionen der Republik, Bekannte und neue Leute, kennt die Wege und hat als einfacher Besucher die Wahl zwischen einer Vielfalt an Programmpunkten, seien es Panels, Doktoren-Vorträge, Ausstellungen, Workshops oder einfach nur der Smalltalk mit anderen Fans. Der erste Weg führte uns in den Händlerraum, um mal bei Sonja am SpaceStore-Stand vorbeizuschauen und zu schauen, was die MerchandisingStände so hergeben. Rainer murmelte wieder sein obligatorisches „Tolle Bilder!“, damit ich wieder mit meinem Standardkommentar „… und die Preise 16 erst!“ antworten konnte. Aber manche Menschen ergänzen sich eben perfekt, im normalen Leben wie im Con-Leben. Doch der Blick auf die käuflichen Fan-Utensilien ließ mich zunächst schlussfolgern, dass es eigentlich spontan nicht wirklich etwas gab, was ich gleich und vor allem unbedingt haben musste. Okay, die Darth Vader Figur aus Metall war sehr dekorativ und interessant. Aber man muss nicht alles haben, was interessant oder nett aussieht. Nun, Lukes XS-Lichtschwert gehört nun mir, auch die Half-Season-Boxen meiner Lieblingsserie DS9 habe ich weiter vervollständigt und natürlich, nicht zu vergessen, die Star Wars Family Guy DVD. Der zweite Weg ging hingegen in den ersten Stock zur Modellbauausstellung und dann in den Clubraum. Hey, dachte ich mir, irgendwie fehlt da im Clubraum der Trupp von … ach lassen wir das … der letztes Jahr ein fröhliches Tischerücken veranstaltete und mindestens 101% des Clubraums genervt war. Diesmal war es anders. Neben Uschis Kurzgeschichten-Stand, einer mir unbekannten Fangruppe, der TrekdinnerKontakt-Wand, war auch wieder der Fanclub NoLimit vertreten. Nicht vergessen darf ich natürlich den Darmstädter Stand, mit gefühlten 50m Länge ein beeindruckendes Zeugnis der aktiven Fan- und Event-Szene vor Ort war. Ich muss da unbedingt mal hin! Aber, so ist das halt, wenn man im gleichen Bundesland wohnt, aber nie Zeit hat oder sie sich eben nimmt. Als Modellbauer von Zeit zu Zeit könnten die Spacedays mal interessant sein. Leider habe ich keinen der 20.000 Flyer mitgenommen, aber mir die Webseite gemerkt. Überhaupt war die Modellbauausstellung in diesem Jahr wieder sehr gelungen. Die beleuchteten Raumschiff-Modelle, die „Europa im Weltraum“ Modelle und eine ganze Reihe weitere Exponate zeugten genauso von der hohen Kreativität der Modellbauer wie die Kunstwerke der Art Ausstellung. Von Zeichnungen, Design-Bildern und Fotos reichten die ausgestellten Werke, die auch am Ende der FedCon während der Closing Ceremony durch Publikumswahl während des Con-Wochenendes mit Preise prämiert wurden. Eine der Preisträgerinnen war Jadzia, die Tochter von Geli vom Fanclub NoLimit. Wir Hessen haben uns mit ihr sehr gefreut. Star Wars: The New Era oder *doc* vs. *ich kill den doc* Für mich war dann ein Blick in den LAN-Raum mit dem „Star Wars: The New Era“ PC-Spiel, ein Mod für das „Half Life 2“ Spiel. Ich hatte am Anfang so meine Probleme, was auch daran lag, dass ich mir gewünscht hätte, eine Kurzbeschreibung – d.h. Tastaturbelegung/Befehle – zu finden, aber es ging schließlich auch so. Wer die Star Wars PC-Spiele à la „Battlefront II“ oder „Republic Commando“ mag, wird auch hier seinen Spaß haben. Initiiert hat den LAN-Raum *Darth Hunter* aus dem ST-Board. Respekt und Dank für den Spaß! Wer war aber „BitchBlast“ und „Chuck Norris“? Ich hasse euch! Vielen Dank für die gefühlten 35 Kills in 30 Minuten. Weiter ging es am Freitag mit dem Fanfilm „Star Trek: New Voyages/To Serve All My Days“. Empfand ich den Fanfilm anfänglich noch ein wenig archetypisch, so wich dieser vorschnelle Eindruck der Qualität des Gebotenen. Stringente Erzählung, sehr schöner Handlungsbogen und eine Fontana-Geschichte, die sicherlich den Vergleich zum TOS-Serienstoff nicht scheuen muss. Mir hat der Fanfilm sehr gut gefallen und lässt auf mehr hoffen. Make it so! Der Nachmittag war für mich eher durch Smalltalk, ein erneuter Besuch im LAN- 17 Raum und einer Essenspause geprägt. Leider habe ich mir für die Vorträge am Mittag wie auch für die frühen Panels keine Zeit genommen, so dass ich hier keine Impressionen niederschreiben kann. Aber so ist das nun mal auf der FedCon. Man hat die Qual der Wahl bei so einem vielfältigen und dicht gesteckten Programm. Pünktlich zur Opening waren wir wieder auf unseren Plätzen. Marc B. Lee eröffnete auch die 17. FedCon mit Wortwitz und der ihm typischen Aufrufe der Stargäste. Irgendwie waren zwar die Gäste zwar ein wenig durcheinander geraten, so hatte ich den Eindruck, dass sich Robert Vogel sehr verändert hätte, aber nachdem sich die richtige Reihenfolge wieder eingefunden hatte, platzte die Bühne fast aus allen Nähten. Die Gaststars wurden wie jedes Jahr überschwänglich begrüßt, vor allem natürlich die BSG, Star Trek und Stargate Darsteller. Nun, Steve Basic kannte ich jetzt nicht?! Wo spielt der noch mal mit? Sein Gehabe auf der Bühne war aber auch eher „basic“, bei aller Zuneigung zum auf der Con beworbenen hochprozentigem Getränk, die der eine oder andere haben mag. Aber schön, wenn man, wie die Jacke zeigte, hinter dem Ganzen steht … Keck, Nemesis oder warum man mit 60 nicht wirklich alt ist Der Freitag-Abend war schlicht *Keck!* Brent Spiner ist ungeheuer Fan-nah. Er sprach einen Fragesteller nach seinem Namen an und dieser antwortete einfach nur: „Keck!“ Spiners Gehörgang war leicht erigiert und das Publikum folgte dem mit einem irritiertem „Ohhh!“. Doch Spiner gab nicht auf, sondern wollte es genau wissen: „What´s the meaning of Keck?“ Da der Fragesteller es auch nicht wusste, aber sich immerhin bewusst war, dass „Well, my real name ist Thomas!“ entgegnen konnte, hatte Brent Spiner leichtes Spiel. Spätestens nach der 10. Frage, ob einer der Star Trek Gaststars in einem Fanfilm mitspielen will, werden selbige Fragen fast schon wieder witzig. Nun, Spiner Lektion 1 lehrt: Timing ist alles! Doch möchte ich Spiners Antwort nicht vergessen. Sie war schlicht und formvollendet, ohne etwa „arrogant“ zu wirken: „No!“ Hey, Keck hatte seine Publicity und seinem Fanfilm sei höchster Erfolg gewünscht. Spätestens *irgendwann*, wie andere Beispiele zeigen, werden wir das Ergebnis des Generationenprojekts hoffentlich auf der FedCon LVII sehen können. Cool. Nun, was hatte Spiner sonst noch so zu erzählen? Sein Projekt „Threshold“ und eine Frage danach im Panel verwirrte Mr Data endgültig. Denn der deutsche Titel „Nemesis“, wie ihm erzählt wurde, erinnerte ihn an einen Film, in dem er vor langer, langer Zeit in einer Galaxis weit weit entfernt mitgespielt hat. Dass dieser zufällig „Star Trek X: Nemesis“ hieß, war wohl eher zufällig und der Zusammenhang zur Serie unklar. „Portal“ wäre als Titelwahl vielleicht doof gewesen, aber, hey was kommt einem da in den Kopf? Richtig. Nemesis. Ich hätte da einen hessisch geprägten Vorschlag: Statt „Nemesis – Der Angriff!“, wäre doch „Nemme-ses“ oder „Nemme-ses net“ viel passender gewesen. Und man hätte sogar ein Spin-Off mit dem Titel „Habbe-ses“ produzieren können, gefolgt von einem Prequel mit dem Titel „Behalte-ses“, um schließlich sogar mit „Vergesse-ses“ auf der großen Kinoleinwand zu landen. Doppelt cool. Aber wer hätte Spiner das übersetzt. Kennt der überhaupt Hessen? Ich hätte ihn vielleicht an den kopflosen Reiter in „Sleppy Hollow“ erinnern können, 18 aber wer kennt den schon und vor allem, was hat das mit „Nemesis“ oder „Threshold“ zu tun. Genau. Nichts. Belassen wir es besser dabei. Ansonsten findet sich Brent Spiner als zu alt. Zumindest für die Rolle des Mr Data. Und Recht hat er. Seine Antwort auf eine Frage, inwieweit er sich eine Rückkehr als B4 vorstellen könne, entgegnete er auch klar, dass Data’s Rolle in Nemesis am Ende eines Weges angekommen war. Rückkehr ausgeschlossen. Dann müsste man ihn doch mal darauf ansprechen, dass er in ca. zwei Jahren zum 2. Mal 50 wird … und zwei Kinohelden letztes und dieses Jahr ihr Comeback feier(te)n: Sylvester Stallone (61) als „John Rambo“ und Harrison Ford (65) als „Indiana Jones“. Sag niemals nie!? Zumindest als Dr. Soong könnte ich ihn mir noch mal vorstellen. Aber es wäre so oder so eigentlich kein Problem, zumindest wer an die Möglichkeit einer Chance glaubt. Durch Spiner’s Panel zog sich der Running Gag eines „Did I tell, how proud I am of my work on Battlestar Galactica!?”. Es braucht nicht einmal zehn Wiederholungen, um witzig zu sein. Dies lag zweifelsohne an Spiners Timing. Dem war eigentlich nur Keck gewachsen. Überhaupt erreichte Spiner’s Ton ein ums andere Mal das Publikum und man warf sich die Bälle zu, dass es eine Freude war, dem Panel zu lauschen. Natürlich hatte er für seine Fans auch etwas im Gepäck – die neue CD „Dreamland“, über die er einem Fan Auskunft gab. Für Spiner war es keine schwere Übung, mit vielen Anekdoten und Späßen das Publikum zu unterhalten. Er ist klar eine feste Größe auf der FedCon und man wird ihn sicherlich nicht zum letzten Mal gesehen haben. Zwischen „World Enough And Time“ und Con-Party Nach Spiner’s Panel musste ich mir mal die Beine vertreten und sowohl Michael Shanks als auch Jamie Bamber gingen leider an mir vorbei, weil ich mich vor der Main Bridge wieder irgendwo festgebabbelt habe, um es mal beim Hessischen zu belassen. Eigentlich wollte wir noch in „Star Trek: World Enough And Time“ genießen, aber Rainer kannte den Fanfilm schon und ich dachte dann, dass ich nach der Con mal seine private Videothek konsultiere, um jetzt lieber die Con-Party am Freitag einklingen zu lassen. Wie ich nachher aber von dem *Bembel* erfahren habe, schaut er sich den Film nur im Netz an. Super. Dann hätte ich ihn mir doch auf der Con angesehen. Nun, die Con-Party am Freitag hat es für mich eher in sich als die oft gerühmte Con-Party am Samstag. Der Kölsch-Stand war nicht weit und wir haben viel gelacht und so manches Con-Erlebnis, ob aktuell oder aus der Vergangenheit ausgetauscht. Eine tolle Party, die der Samstag nicht mehr toppen konnte. Gegen 1 Uhr ging es dann zurück ins GSI, eine Stunde Smalltalk sollte noch folgen, bevor gegen 2 Uhr der zweite Con-Tag eigentlich schon angebrochen war. Dann war da noch der nächtliche Besuch von Jeanette und Sonja, die nebenan nächtigten bzw. nächtigen wollten und mal zärtlich an der Tür klopften, ob es nicht leiser gehen würde. Zumindest habe ich das nachträglich erfahren, da ich irgendwie NICHT durch Rainers Anblick betört war, der den Damen an der Tür in leichter Bekleidung erklärte, warum er so laut redete. Nun da ich eh nicht sah, wer da an der Tür Stand, konzentrierte ich mich wieder auf den Fernseher, der auch nicht gerade leise war. Es mag wohl an der Musik auf der Con-Party gelegen haben, dass der Nightwalker, der ohnehin Musik nur mag, wenn sie LAUT ist, den Con-Tag 19 resümierte. Dann hieß es, „Licht aus!“, denn der FedCon-Samstag sollte ein langer Tag werden, schließlich will man nichts verpassen. Samstag = Kostümtag: Sternenflotten-Offiziere, Trooper, Borg und Klingonen FedCon. Samstag. Haupttag der Convention und in diesem Jahr wettermäßig absolut perfekt geeignet für die Star Trek Uniform. Nachdem in vergangenen Jahr, auf Grund der Schwüle und Hitze Anfang Juni jedwede Kostümierung eher eine Qual als Freude war, konnten Rainer, Marco und ich in unsere Uniformen aus drei verschiedenen ST-Serien anziehen, ohne es später bereuen zu müssen. Samstag wurde also für uns auch äußerlich wieder einmal zum Star Trek Tag auf der FedCon. Überhaupt waren die Kostüme vieler Fans auch dieses Mal wieder sehr sehenswert. Wer Kostüme sehen wollte, der wusste, dass vor dem Paramount-Stand im Foyer über den Bereich der German Garrison bis zum Klingonen-Lager des Khemorex-Klinzhai immer wieder tolle Motive von kostümierten Fans ergattern zu können. Schade. Eigentlich wollte ich mal deren Tribbles im Käfig füttern, aber wer will schon nachher von 12 Glattstirn-Hassern durch das Maritim gejagt werden, um schließlich im Bonner Rura Penthe zu landen oder unfreiwillig ins Stovokor eintreten zu müssen. Also war ich brav, ging zügig vorbei und ließ die „Trials And Tribble-ations“ links liegen, zumal mir auch der abwesende Klingolaus dieses Jahr nicht hätte helfen können. Überall waren Sternenflotten-Offiziere zu sehen, Redshirts: Fehlanzeige und auch die 14jährigen Admirals machten sich dieses Jahr rar. Absolut sehenswert waren dieses Jahr Matthes und seine Tochter als Borg-Duo und beiden britischen Klingonen mit Banner. Einfach nur *geil* waren wieder der Wampa und der neue AT-AT Kampfläufer der German Garrison. Natürlich verdiente diese beeindruckende Jahresarbeit einen Preis im Rahmen des am frühen Abend stattfindenden Kostümwettbewerbs. Doch vorher stand noch die Auktion auf dem Programm. Die war dieses Jahr eigentlich wie immer. Ein Autogramm jagt das Nächste. Tja, eigentlich war wieder nichts Besonderes dabei. Dennoch gehe ich jedes Jahr hin, man weiß ja nie, ob nicht doch mal ein interessanter Fanartikel angeboten wird. Zumindest räumte einer der Händler einen Original roten Tarnanzug aus „Star Trek IX: Der Aufstand“ ab, für einen verhältnismäßig niedrigen Preis. Dies galt eigentlich für viele versteigerte Gegenstände. Die Preise haben offenkundig im Vergleich zu den Jahren zuvor deutlich nachgelassen. Die Fans freut es in jedem Fall. Auch die Trailer-Show war für mich wieder Teil des Pflichtprogramms, also saßen Marco, Jens, Rainer und ich mal ganz vorne und konnten die Bühne mal aus einer deutlichen näheren Perspektive genießen. In Sachen Moderation wurde Marc B. Lee diesmal von meinem Lieblings-Tribble-XXL Tom unterstützt. „Well done!“ kann ich da nur sagen. Die Trailer waren in diesem Jahr wesentlich sehenswerter als die Durchschnittskost aus dem letzten Jahr. Doch wie man „Speed Racer“ Blockbuster-Qualitäten zusprechen kann, weiß nur einer der beiden Moderatoren ;-). Ansonsten kündigt sich dieses Jahr wirklich ein interessantes Kinojahr an, seien es Indy IV, „Dark Knight“, „Hancock“ oder der Star Wars CGI-Pilotfilm. Leider gab es ein paar technische Probleme mit einigen Trailern, aber die konnte die 20 Technik wieder in den Griff bekommen. Am Samstagmittag wurden auch die South Park Adaptionen von Star Trek gezeigt. Sehr witzige Kurzfilme waren dies, die hoffentlich auch mal als Special auf einer DVD zu bekommen sind. Da fiele mir die FedCon-DVD ein, für die bereits ein Platz im Regal reserviert ist, auch wenn es noch geraume Zeit dauern dürfte, bis diese wohl veröffentlicht wird. Nach der Trailer-Show ging es wieder ins Foyer. Ein Mittagessen mit den Mittelhessen, ein netter Smalltalk mit Udo vom ehemaligen Offenbacher Trekdinner und eine mich schwer irritierende Gesprächsrunde zum Familienstand eines gewissen Tribble. Mein Gesicht hatte danach die gefühlte Länge der A5, aber die drei hatten ihren Spaß und ich war schier unendliche 10 Minuten sprachlos. Dank. Dank. Tausend Dank für den Fake. Es folgte schließlich das Panel von LeVar Burton. Burton kam wieder auf seine Geburtsstadt Landstuhl, die aktuelle Regiearbeit, die ihn sehr beschäftigt hält. Gleichwohl hofft er nach dem für ihn enttäuschenden zehnten Star Trek Film auf ein neues Kinoabenteuer der TNG-Crew. Höhepunkte der Con: Kostümwettbewerb und „Grandprix Federation Convention“ Um 17 Uhr hieß wieder Trekdinner-Treffen auf der FedCon. Im Foyer des Maritim trafen sich wieder Besucher bundesweiter Trekdinner, ein wenig Smalltalk konnten die TD-Vertreter bereits miteinander führen. Gegen 17 Uhr hatte ich doch ein wenig Bedenken, da Thomas Brückl noch nicht da war, also griff ich sicherheitshalber zum Handy und klingelte mal durch, doch als er „Hallo, Frank!“ sagte, stand er auch vor mir. Wie würde Brent Spiner sagen: „Timing ist alles!“. Wir gingen dann nach draußen und auch in diesem Jahr nieselte es ein wenig, aber Trekdinner-Besucher sind hart im nehmen und Thomas macht das beliebte Gruppenbild. Danach war noch etwas Zeit, vor dem Kostümwettbewerb an ein Abendessen zu denken und wieder einmal führte unser Weg ins Maritim-Bistro. Gegen 17.50 Uhr sind wir dann aber zum Kostümwettbewerb aufgebrochen. Es sollte ein denkwürdiger Kostümwettbewerb werden. Diesmal war die Jury eher mit Fans besetzt, mit Ausnahme von W. Morgan Shepherd, der sich dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt hatte. Ein Tanz eines Oger (*Fox Mulder*) und Scully, ein zeitreisender Doc Brown, der einen Spartaner traf, der Terminator und T-X gaben sich samt Sarg ein Stelldichein und die Ghostbusters erfreuten neben anderen das FedCon-Publikum. Höhepunkt waren natürlich Kosh und die Trooper der 501. mit dem Wampa und AT-AT Kampfläufer. Keck! war selbstverständlich auch wieder dabei und machte zum 137. Mal Werbung für sein Fanfilm-Projekt. An der abendlichen ConParty bot er auch Autogramme oder einen Kuss an. Habt Ihr ihn angesprochen? Vielleicht war das ein Fall für den Klingonen aus England. Möglicherweise hätte er folgendes gesagt: „Hab SoSlI' Quch!“ Mich persönlich – wie vielleicht auch andere – begeisterte hingegen einfach die Idee von Doc Brown vs. Spartaaaaa! Der arme Brown flog nicht nur einmal mit einem beherzten Tritt von der Bühne. Das Publikum war nicht mehr zu halten. Konnte man dies noch toppen? Ja. Selbstverständlich. Der „Grandprix De La Federation Convention“ zeigte mit genialen Schlager Adaptionen wie „Im Shuttle vor mir fliegt ein junges Mädchen“, die klingonische Lebensweise „Wunden gibt es immer wieder“ oder auch die 21 cardassianische Hymne an die „Folter“, dass der diesjährige Kostümwettbewerb und sein Zwischenprogramm zu den besten jemals auf der FedCon gezeigten Shows gehörten. Wer hier nicht mitlachte und begeistert war, ist selbst schuld. Auch der Moderation gebührt ein großes Kompliment. Sirtis und die Fans: „Schrottige“ Filme, Hund in der Mikro, MIBAngebot vergeigt Doch ein Höhepunkt jagte den nächsten Höhepunkt. Marina Sirtis war nun an der Reihe. Vielleicht wäre sie bei einer Frage lieber auf dem Hotelzimmer gewesen. Erst fragte jemand nach dem vor zwei Jahren verstorbenen Hund Scilagi (Wie schreibt man den eigentlich!?), der Story eines gewissen Hundes in der Mikrowelle und dann erwähnte auch noch ein Fan, dass er so ziemlich jeden Film abseits von Star Trek mir ihr „schrottig“ fand. Zudem erzählte Marina Sirtis auch, dass sie zu wählerisch bei Film- und Serienangeboten gewesen sei, denn bei der kritischen Durchsicht eines Drehbuchs, was sie später ablehnte, handelte es sich um die Kinohit „Men In Black“. Seitdem hätte sie jede Rolle angenommen, einschließlich des Oscarprämierten „L.A. Crash“. Eine Freundin von Sirtis legte ihr nahe, sich diesen Film unbedingt anzuschauen. Daraufhin erwähnte, Sirtis, dass sie ja in dem Film mitgespielte hätte. „Echt!? Wo!?“ Auch der Frage, ob sie nach wie vor für Michael Dorn eine Frau suchen würden, entkam Sirtis nicht. Natürlich sei sie noch auf der Suche nach einer Frau für den Worf-Darsteller. Mehr als eine große Oberweite und kochen muss diese ja nicht können, aber leider sei sie selbst schon verheiratet. Wer glaubte, dass Marina Sirtis nach so einem Frage-Overkill mit Heulkrämpfen von der Bühne rennen würde, sah sich getäuscht. Sie genoss vielmehr die „herzlichen“, „feinfühligen“ und „respektvollen“ Fragen der Fans, die ihr das eine oder andere mal ein schlichtes, aber nicht minder sensibles „Shut up!“ wert waren. Wie schon zuvor bei Spiner, spielten sich Star und Publikum die Bälle zu. Je öfter Marina Sirtis auf die FedCon kommt, umso besser klappt dies scheinbar. Auch sie werden wir sicher nicht zum letzten Mal gesehen haben. Schon wieder die Bayern oder warum die Fans lieber eine tolle FedCon abfeierten Das Panel mit den Battlestar Gaststars wie auch Michael Shanks habe ich leider gecancelt. Nach dem Sitzmarathon war es wieder einmal Zeit, die Beine zu vertreten und letztlich in Smalltalks bis zur Con-Party zu hängen zu bleiben. Mein Auge musste leider mehr oder weniger miterleben, wie der FC Bayern Pokalsieger wurde. Irgendwie freute sich in der Runde vor dem Großbildfernseher zumindest Tom über den Pokalerfolg der Bayern. Naja, Geschmackssache halt. Dirk B. sah auch etwas von Tom zwangsverpflichtet aus. Ich hing mir seelisch-moralisch meinen HSV-Schal um und ging mit einem <püh> zum Kölsch-Stand, um dort NICHT auf die Bayern zu trinken. Die Musik auf der diesjährigen Con-Party am Samstag verdient fast Lob. Kein Techno- oder Hip Hop Gedröhne, sondern von NDW-Klassikern über Rock-Standards wie Van Halens „Jump“ oder „It´s My Life“ von Bon Jovi kam so ziemlich jeder auf seinen Geschmack. Einzig bei „Die Fliege ist nicht 22 dumm, sie macht summ-summ-summ“ fragte ich mich selbst in aller Bescheidenheit: Teeren und Federn gehörte in der Antike oder dem Mittelalter mal zum „guten“ Ton. Tja, Toleranz ist auch auf einer Star Trek Convention endlich. Doch nach 4 Minuten war das Shreddern meines Gehörgangs vorbei und mein Gesichtsausdruck nahm wieder friedliche Züge an. Nur … ausgerechnet bei dem Song wurde Rainer auf die Tanzfläche gezerrt und entwickelt sich zur Dancing … äh … zum Dancing King. Oh, my god! Aber der hatte damit bestimmt nichts zu tun. Ich sagte mir, „wenn´s scheee macht“ oder erlaubt ist, was ihm Spaß macht. Die Con-Party am Samstag dauerte für mich bis gegen 1 Uhr, weil wir am Sonntag bereits gegen 9 Uhr auschecken wollten. Der Höhepunkt des Sonntags war zweifelsohne das Dreier-Panel von Brent Spiner, Marina Sirtis und LeVar Burton. Spiner und Burton mussten leider früher weg, aber man merkte den drei TNG-Darstellern einfach, dass sie auf der Bühne perfekt harmonieren und sogar einige Fans mit Namen ansprachen. Und dies war nicht nur Keck! ;-) Während die Burton, Sirtis und Spiner mit Humor punkteten, war René Auberjonois eher ernsthaft und gerade dies ist es, was seine Fans – wie mich – an ihm und seinem Charakter in „Deep Space Nine“ schätzen. Der Sonntag der FedCon ist für mich eigentlich eher zwiespältig, weil es der Abreise-, Auscheck- und Abbautag ist. Das GSI bittet die Gäste bereits um 9.30 Uhr zum Auschecken also ist die Con-Party am Samstag doch mehr oder weniger endlich. Dann musste Rainer aus privaten Gründen früher abreisen und wurde von Marco und mir persönlich an der VulCARnette verabschiedet. Marco und ich bauten gegen Mittag die Trekdinner-Wand wieder ab, da mittags und nach der Con keine Zeit dazu war. Der Tisch blieb allerdings stehen und so konnten auch nachmittags interessierte FedCon-Besucher sich über die insgesamt knapp über 20 Trekdinner und Fantreffen informieren. Ich denke mal, dass es diese Einrichtung im Clubraum auch die nächsten Jahre geben wird und sollte, genauso wie das Trekdinner-Fototreffen von Thomas Brückl. Über die letzten Jahre schrumpften, zerstritten sich oder hörten schlichtweg viele Dinner auf. Doch inzwischen wachsen einige Fantreffen wieder leicht und andere haben sich gehalten. Ich hoffe, dass dies, wie Hubert Zitt am Wochenende sagte, die „Chancen der Möglichkeiten“ genutzt werden und nicht wie so manche Jahre ungenutzt am Wegesrand liegen bleiben. Nicht vergessen darf ich natürlich auch meinen ersten Besuch auf einem Vortrag von Dr. Alexandra Velten und Dr. Rainer Nagel. *Merenwen* hatte mir die Vorträge wärmstens empfohlen und so kamen *doc* und ich natürlich erst zur Halbzeit. „Trek Ling Thing“, so der Titel des Vortrags, bot uns die Gelegenheit, einige Einsichten in sprachliche Besonderheiten von Dialekten, Star Trek Namen und die eine oder andere Anekdote einer Ägyptologin/Sprachwissenschaftlerin. Die „Doktoren-Vorträge“ sind ein echtes Highlight! Mit Sachkenntnis, Witz und Fan-Nähe begeisterten die beiden ihr Publikum. Es gab viel zu lachen. Wer die beiden noch nicht kennt, sollte 2009 unbedingt mal in einen der Vorträge hereinschauen. Was hatte es eigentlich mit dem „Eichhörnchen“* auf sich? A-Hörnchen oder BHörnchen? Naja, wer zu spät kommt, den bestraft eben das Hörnchen und vielleicht löst das Rätsel jemand bis zur FedCon 2009 auf. Das würde mich echt beruhigen. Äh, hat eigentlich jemand meinen Digicam-Akku gefunden? 23 Der muss mir in diesem Raum aus der Tasche gefallen sein? Ich sag´s mal mit Sebulba: „Puh-du!“ Seelisch-moralisch überbrückt man die Zeit am Sonntag bis zur Abreise schon ein wenig. Etwas melancholisch gestimmt vielleicht. Aber nicht gedrückt oder traurig, sondern einfach nur mit dem Gefühl, dass wieder einmal eine FedCon, ein Wochenende, zu schnell vorbei ging. Doch würde die die Con länger dauern, würde dies auch ein wenig von dem nehmen, was sie so besonders macht. Ein Mikrokosmos von Fan-Welten. Mit der Vorfreude auf die Erinnerungen im Gepäck und den Austausch von Erlebnissen auf der Con mit den Mitbesuchern am nächsten Trekdinner werde ich wie jedes Jahr sicherlich einige Wochen gerne an viele Momente zurückdenken. Nach der Closing hieß es für mich wieder Abschied nehmen von Bonn. *TLara* nahm ich noch den größten Teil des Weges mit. Und die Eindrücke, Erlebnisse und Stimmung des Wochenendes hält, so hoffe ich, die nächsten Wochen vor, bis es wieder heißt: „I´ll be back! Next time. Same place.“ Ich freue mich jedenfalls auf das kommende Jahr, denn die FedCon XVIII vom 1. bis 3. Mai 2009 wird mit meinem insgesamt 10. FedConBesuch ein ganz persönliches Jubiläum für mich darstellen. Transmission End. Nächstes Jahr gibt´s dann wieder den trockenen Con-Bericht … * Sandy behauptet, dass Rainer der einzige Sprachwissenschaftler mit Sprachfehler ist. Er ist nun mal Hesse und kann kein „ch“ sagen. Sie versuchte ihn auf der Ring*Con 2007 dazu zu bewegen „Eichhörnchen“ zu sagen, mit „Bitte sag’s doch einfach mal …“, „Komm sag doch mal Eichhörnchen !“, „Die Leute wollen es doch mal hören …“ kein Bitten und kein Flehen half, Rainer widerstand - grinste plötzlich und sagte dann ganz trocken: „Squirrel !!!“ Der ganze Saal brüllte vor Lachen ! 24 Trekkies treffen Winnetou 5. Jubiläumsfahrt des Trekdinner Mittelhessen Mittelhessen Fahrt zur 50. Jubiläumsaufführung der Karl-May-Festspiele Elspe von Frank Baring Seit 50 Jahren gibt es nun die Karl-May-Festspiele im sauerländischen Elspe. Aus einem Theaterverein, der seit 1958 Karl-May-Romane inszeniert ist inzwischen das ein Entertainment-Unternehmen „Elspe Festival“ geworden. Um die jährlichen Karl-May-Festspiele wurde so in den vergangen Jahrzehnten ein Programm entwickelt, welches den Besuchern nicht nur die Karl-May-Aufführung bietet, sondern ein vielfältiges Saisonprogramm. Hierzu zählt nicht nur die Stuntshow „Action, Stunts und Cascadeure“, sondern auch die Western Stadt und die Musikshow. Dies soll Familien und Karl-May-Fans einen ganzen Tag fesseln, in einem ansonsten eher für Wanderfreunde interessanten Umland. Das Trekdinner Mittelhessen fährt nun seit 5 Jahren nach Elspe und erfreut sich an diesem Programm und der Karl-MayAufführung. In diesem Jahr fuhren zum kleinen Elspe-Jubiläum des Trekdinner Mittelhessen und zum großen 50. Jubiläumsjahr der KarlMay-Festspiele wieder 12 Besucher des Trekdinners. In diesem Jahr schlossen sich auch zwei Gäste vom Darkside Dinner Recklinghausen an. In der Saison 2008 stand die Karl-May-Geschichte von „Unter Geiern – Winnetou und Old Surehand“ auf dem Programm. Das Festivalteam um Elspe-Chef Jochen Bludau, der einst selbst neben Pierre Brice die Rolle des Old Shatterhand spielte, eröffnete in diesem Jahr selbst die Premierenaufführung mit einem kleinen Redebeitrag. Bludau blickte kurz auf die 50 Jahre zurück und dankte den vielen Besuchern der Karl- May-Aufführung für ihre jahrelange Begeisterung und Treue. Er kündigte gleichzeitig einige Veränderungen der Festspiele an, um die Aufführungen und vor allem das Rahmenprogramm auch zukünftig attraktiv zu halten. Nähere Angaben zu den Veränderungen machte Jochen Bludau jedoch nicht und vertröste die mit insgesamt 4174 Plätzen ausverkaufte Festivalarena auf die kommende Saison. Am Ende von Bludaus Redebeitrag erschienen noch die Hauptdarsteller Benjamin Armbruster (Winnetou) und Rolf Schauerte (Old Surehand) und dankten dem Publikum persönlich mit einigen Shakehands in den ersten Reihen, bevor die eigentliche Aufführung beginnen sollte. Doch bevor die Aufführung mit den traditionellen Trompetensignalen begann, haben die Trekkies aus Gießen und Wetzlar bereits ein kleines Programm absolviert. Nachdem die Trekkies den Fort-Eingang zur WesternStadt passiert hatten, galt es wieder das jährliche Gruppenbild aufzunehmen. Danach folgte ein Besuch der Actionshow „Action, Stunts und Cascadeure“, die im vergangenen Jahr eine beeindruckende Show bot, die 25 sehr anschaulich moderiert wurde und dabei Tricks und Kniffe der Stuntleute, auch im Umgang mit den Pferden, erklärte. In diesem Jahr war die Show vergleichsweise bescheiden inszeniert. Die Stunshow von Stefan Kieper und Marco Kühne zeigte einen historischen Überblick über Kampftechniken der römischen Antike, Husaren bis in die Zeit des so genannten Wilden Westens. Mag man den Machern die oberflächliche Kostümarbeit noch verzeihen, so wirkte die gesamte Inszenierung doch schlicht zu themenfremd für die Karl-May-Festspiele. Dennoch hatten die Mittelhessen viel zu diskutieren und gerade die Pferdefreunde viel zu sehen. Im Anschluss an die Stuntshow stand die Musikshow in der Festivalhalle, die in der Wintersaison für Konzerte genutzt wird, auf dem Programm. In diesem Jahr zeigte die Gruppe von 6 Sängerinnen und Sängern aus den USA eine Musikshow mit einer Auswahl an großen Hits der letzten 50 Jahre. Sicherlich ist dieses Programm „Best of 50 Years“ von Elvis über Abba bis U2 und Whitney Houston thematisch nicht am Western Thema des Elspe Festival orientiert, aber dies muss es in diesem Fall auch nicht sein, denn das Publikum hatte seinen Spaß. Passend zum 50. Jubiläum der Karl-MayFestspiele in Elspe wurden auch eine Reihe von Kulissen der letzten Jahre ausgestellt, so z.B. der Ölturm aus „Der Ölprinz von 2007 und vielen anderen Stücken der Vergangenheit. Die diesjährige Falkner-Show, in der neben Adler, Falken auch Wolfshunde zu sehen sind, haben die Mittelhessen jedoch verpasst. Nach der kurzweiligen Musikshow führte sie der Weg dann in die Westernstadt mit Saloon und Country-Band, um sich mit ein paar Snacks und Getränken einzudecken, bevor die Karl-May-Aufführung begann. Die üblichen Verdächtigen hatten hierbei auch wieder Gelegenheit sich mit HighNoon-Wasserspielen ihre Zeit mehr als spaßig zu vertreiben, bis die eindeutigen Trompetensignale an den Beginn der Aufführung erinnerten. 26 Die diesjährigen Aufführung von „Unter Geiern“ mit Winnetou und Old Surehand wartete mit Action pur auf: Explodierende Planwagen, Schießereien, einer „Gattling Gun“, Verfolgungsjagden zu Pferde, ein ins Tal stürzender 18m-Wasserfall und nicht zuletzt der mit 2,50m Spannweite ausgestattete Geier „Conchise“. Er ist es schließlich, der den Gaunern der Geierbande im Sturzflug den Garaus macht. Im diesjährigen Stück ging es um die Geierbande, die nicht nur mit ihren Überfallen und Hinterhalten die Siedler und Indianer bedrohen, sondern natürlich auch um die Freundschaft von Winnetou und Old Surehand. „Unter Geiern“ wurde auch in diesem Jahr wieder professionell und begeisternd inszeniert, auch wenn das Stück ein paar Längen aufwies, was schlicht und ergreifend an einigen ruhigeren Passagen lag, die vom Publikum einfach ein wenig zu weit weg waren. Hier wäre ein wenig mehr Tempo in der Inszenierung vielleicht glücklicher gewesen. Dennoch merkt man dem ambitioniert agierenden Ensemble an, dass sie seit Jahren mit dem Herzen dabei sein. Besonders für Old Shurehand-Darsteller Rolf Schauerte dürfte die diesjährige Aufführung eine ungewohnte Abwechslung bedeuten, da er sich seit langen Jahren als der Bösewicht der Elsper KarlMay-Aufführungen etabliert hat. Auch für die Gießener und Wetzlarer Trekkies war es ein wenig ungewohnt, die Stimme des Ölprinzen plötzlich als Old Surehand zu vernehmen. Man stellen sich vor Heinz Pretuo hätte in „Star Wars – Episode V: Das Imperium schlägt zurück“ plötzlich die Synchronisation von Luke Skywalker übernommen und überraschend Hans Georg Panczak ersetzt … Genauso mag es den beiden Wetzlarer Karl-MayFans im Publikum vorgekommen sein. Ölprinz-Lookalike Thorsten Walch war dies hingegen egal. Doch Rolf Schauerte spielte seine Rolle sehr ambitioniert und professionell, so erschien Old Surehand mit Ölprinz-Stimme als Teil des Besonderen in Elspe. Die Karl-May-Geschichten bieten ihren Fans ohnehin etwas, was wir aus Star Wars kennen: Eine klare Trennung von Gut und Böse. Insgesamt 60 Darsteller und 40 Pferde sind bei jeder Show auf der über 100 m langen Bühne zu sehen. Die Zuschauer, die in der in den 1970er Jahren gebauten Arena, welche von der Bauweise auch an das Münchener Olympiastadion erinnert, können von fast allen Plätzen sehr gut die Geschehnisse auf der Bühne verfolgen. In diesem Jahr hatten die Mittelhessen auf Grund des großen Andrangs bei der Premieren-veranstaltung etwas unglück-liche vordere Seitenplätze, aber dies tat dem Spaß nur wenig Abbruch. Als Glücksgriff für die Mittelhessen erwies sich vor allem die Führung von „Jonas“ im Anschluss an das diesjährige Stück „Unter Geiern“. Die 12 Trekkies konnten so BackstageEinblicke und die Tricks der aufwendigen Bühnenauf-bauten der Elsper Naturbühne gewinnen. Neben den Kulissen, der Westernstadt, dem 27 Indianerdorf, dem Eisenbahntunnel, der Technik des Wasserfalls und den Pferdeställen sowie der Festivalhalle führte die Hessen die Besichtigung auch unverhofft zu Winnetou-Darsteller Benjamin Armbruster, der seit Pierre Brice Weggang aus Elspe Anfang der 1980er Jahre die Rolle des Apachenhäuptlings spielt. Armbruster kam gerade von seinem Pferd und nahm sich einige Minuten Zeit für ein Gruppenbild und Smalltalk mit den 12 Besuchern aus Mittelhessen. Nach der Führung blieb noch genug Zeit für das erste Trekdinner in Elspe. In der Gaststätte „El Zorro“ wurden spontan einige Tische zusammengestellt und über den gelungenen Ausflug zu den Karl-May-Festspielen in Elspe diskutiert. Ein abschließender Dank gilt auch wieder den Besuchern Markus und Stefan aus Recklinghausen, die immer wieder gerngesehene Gäste des Trekdinner Mittelhessen sind. Am Ende des Tages war eines jedoch gewiss: Ein schöner Tag ließen wir mit einem tollen Dinner ausklingen. Wir kommen sicherlich wieder! Oder wie würde Sam Hawkins ergänzen: „ … wenn ich mich nicht irre!“ Wer sich für die Karl-MayFestspiele interessiert, kann http://www.elspe.de unter weitere Infos zu Terminen, Tickets, Buch-ungen, Führungen und dem diesjährigen Stück erhalten. Eine kleine Geschichte mit vielen Fotos zu den Aufführungen können Interessierte der Webseite http://www.elspe-festivalfanpage.beep.de einsehen. Fotos sind wie immer unter http://www.trekdinner-mittelhessen.de und dann in der Bildergalerie zu finden. 28 GrillTrek 2008 von Sonja Seng Es wurde August in 2008 und plötzlich war der 16. da ! Er kam ganz überraschend und doch war einiges gut vorbereitet. Zu Hause schnell das Auto mit vielerlei Zeugs beladen und unseren Gast aus Aachen eingepackt, ging es gegen 12:00 Uhr los in Richtung Wetzlar. Dort trafen wir uns zwecks Getränke-Abholung mit Zorro, unserem Gast aus Passau, und dann ging es eigentlich gemeinsam in Richtung Reinhardshain, doch 2 Navis – 2 Wege. *lol* An der Hütte angekommen, wartete schon Marco, leider gab es noch schlüsseltechnisch Probleme. Das es mit der Kommunikation mit dem Hüttenwirt nicht so recht geklappt hatte, lag wohl an der Tatsache, dass die Orga (Jeannette, Marco, Klaus und ich) dieses Jahr recht weit von Reinhardshain entfernt wohnte. Schließlich war auch dieses Problem beseitigt und wir konnten in die Hütte. Schnell haben wir die Getränke und Salate wieder kalt gestellt und alles weitere aufgebaut. Sprich, wir haben es uns einfach gemütlich gemacht. Dann kam auch endlich das Deko-Team und die SPACEDOGs und Klingolaus’s haben mit ihren Flaggen der Hütte den letzten Schliff gegeben. In der Zwischenzeit wurden auch die Elektro-Grills aufgestellt. Da der eine oder andere das Mittagessen ausgelassen hatte, lagen bald die ersten Würstchen auf dem Grill. Eigentlich kann man sagen, dass die Grills fast permanent - bis Alle satt waren - im Einsatz waren. *gg* Die Salate – von einigen TD-Mitgliedern gestellt – waren durch die Bank sehr lecker und von den meisten blieb nur etwas übrig, weil die Auswahl sehr groß war. Nicht zu vergessen die sagenhaften McCoy-Bohnen vom Klingolaus. Maria und Marco fanden sie sehr lecker, speziell, wenn Marco sie aufspießte und sie Maria anbot. Die verschiedenen Brotsorten fanden ebenfalls ihren Anklang – ich denke von kulinarischer Seite gab es bei diesem GrillTrek nichts zu meckern ! 29 Auch für die Dartscheibe war sehr schnell ein Platz gefunden und sie wurde rege in Anspruch genommen. Ebenso die vorhandenen Bälle und der American Football. Mit entsprechenden sportlichen Leistungen holte sich auch der Letzte Appetit auf die selbst mitgebrachten Würstchen oder Fleischstücke. *gg* Dank mitgebrachtem Ghetto-Blaster und entsprechender CDs war auch für die musikalische Unterhaltung gesorgt. Ferner fanden sich immer mal wieder kleine Grüppchen, sei es zum Spielen oder zum Reden. Manchem war das Gras zu weich und er legte sich lieber auf die Steine. *gg* Zorro, Marco und Maria spielen Darts. Wuffi hat sich auf den Boden bequemt. Im Gegensatz zum letzt jährigen GrillTrek fand dieses Mal kein Programm statt, da beide eingeladenen Akteure leider nicht erscheinen konnten. Aber ich hoffe „Aufgeschoben, ist nicht aufgehoben !“. Im Großen und Ganzen war es ein gemütliches GrillTrek mit vielen guten Gesprächen und einem angenehmen Beisammen sein. Dennoch fehlte uns der eine oder andere TDler, gell Rainer ! *gg* Gegen 22:00 Uhr begann ich dann zu drängeln, da es mir langsam kalt wurde. Der harte Kern gab auf und auch die allerletzten Sachen wurden verräumt und die Hütte abgeschlossen. Stefan übernahm den Schlüssel und ließ sich am Sonntag Vormittag die Hütte abnehmen, was bis auf eine Kleinigkeit - auch problemlos passierte. 30 An Evening with ... Torri Higginson (Dr. Elizabeth Weir, Stargate Atlantis Atlantis / SGSG-1) 13. September 2008, im IBIS-Hotel, Bonn von Sonja Seng Irgendwann sprach mich Jeannette an und fragte, ob ich nicht Interesse habe, mit nach Bonn zu "An Evening with" zu fahren. Sie hat wohl schon ein oder 2 mitgemacht und ich schaute, wer denn "Torri Higginson" ist. Oh, die kenne ich ja aus NCIS. Okay, und schon war ich dabei. Jeannette hat dann unsere Karten besorgt und war pünktlich am 13. September 2008 am Treffpunkt. Wir sind also von Frankfurt in knapp 2 Stunden nach Bonn gedüst und haben sogar das IBIS sofort gefunden. Auch ein Parkplatz war kein Problem. Im IBIS sind wir erst mal an die Bar und ich habe mir einen Kaffee bestellt, kaum war er da, begann die Registrierung. Na gut, er läuft nicht weg. Wir haben uns somit schnell angestellt, damit wir noch einigermaßen gute Plätze bekamen. Außer einem großen Thumb-Trupp waren auch einige aus dem Board da. In der Schlange standen wir zwischen Wolfgang F. und einigen Bekannten und wurden somit über alles Wissenswerte und alles was wir schon immer mal über Filip (Veranstalter) und "An Evening with" wissen wollten, aber nicht zu fragen wagten, informiert. *g* Ich hatte schon sehr viel von Beate über ihn gehört. Somit hoffte ich, dass ich Filip heute mal kennen lernen würde - nun Dank Wolfgang F. wusste ich - dass Filip in diesem Moment im Flieger sitzt und nach L.A. fliegt. Nein, nicht um mit den Einnahmen dieses Events abzuhauen, sondern weil er zur Hochzeit von George Takei eingeladen war. *Hut ab* Bei der Registrierung fanden sich weitere Bekannte von der FedCon und TreWa. Wir bekamen unser Kärtchen, das Armbändchen w/Buffet, das hatten wir mitgebucht, eine kleine Tüte mit ein paar Informationen sowie einen Kugelschreiber. Dann suchten wir uns unser Plätzchen und gingen schnell noch meinen Kaffee trinken und eine Kleinigkeit essen, bis zum Buffet war ja noch lange hin. Kurz nach 18:00 Uhr wurden wir von einer netten Dame begrüßt und informiert, wie der Abend ablaufen soll. Dann kam Torri nach vorne und nahm auf dem Barhocker Platz. Sie hat unheimlich viel erzählt und viele Fragen beantwortet. Es war echt lustig, leider hat sie auch ein bisschen gespoilert, was SGA angeht, aber da ich die Serie (noch) nicht schaue, hat mich das nicht so gestört. *gg* Sie hat natürlich auch ein paar lustige Episödchen von den Dreharbeiten erzählt. Auf die Frage, ob sie gerne auf weitere deutsche Conventions kommen möchte, hat sie mit einem strahlenden "Ja" geantwortet. Torri erzählte uns, dass sie das erste Mal in Deutschland sei und dass es ihr sehr gut gefallen würde, im Anschluss an dieses Event würde sie zu einer Freundin nach Hamburg fahren und dort noch einige Tage verbringen. 31 Kurz vor Ende ihres panels suchte sie jemanden, der mal eben kurz ein paar Witze erzählen könne. Keiner hatte so richtig verstanden, was sie wollte. Sie drückte dann einfach das Mikro jemandem in der 1. Reihe in die Hand und joggte nach draußen und kam wenige Minuten später ebenso wieder rein gejoggt. Sie musste wohl mal in die Keramik-Abteilung. *lol* Dann ging das panel zu Ende und wir durften den Raum verlassen, um uns gleich draußen für die im Preis inbegriffene Foto-Session anzustellen. Gesagt getan, bin zwar kein Freund von Fotos von mir, aber wenn's eh schon bezahlt ist …. Da wir ziemlich am Anfang dran kamen, hat sie sich kurz mit Jeannette und auch mit mir unterhalten. Ihr war wohl mein Meat Loaf-T-Shirt aufgefallen und wir haben uns kurz darüber unterhalten. Leider hat Thomas Brückl (Fotograf) dabei kein Bild gemacht, sondern gewartet bis wir beide etwas …. hmm… gekünstelt in die Kamera schauen. Wir haben dann hinten Platz genommen und uns noch einen großen Teil der Foto-Session mit den anderen angeschaut. War teils echt lustig, was da abging. Mit wie vielen Leuten Torri mit auf's Foto sollte. Ich glaube, dass Thumb den Rahmen fast gesprengt hat, mit über 30 Leuten ! *gg* Dann hieß es wieder mal den Raum verlassen, denn nun wurde sich zur Autogramm-Stunde angestellt. Hierbei waren wir fast die letzten, da wir nicht schnell genug den Raum verlassen hatten, aber was sollte es, wir waren nicht auf der Flucht ! *g* Auch hier war das übliche - von der FedCon bekannte Schlange stehen – sehr unterhaltsam. Man lernt da sehr schnell Leute kennen - wie Jeannette und ich. Wir haben "Paris" aus dem ST-Board und ihre Freundin kennen gelernt. Also "endlich" am Anfang der Schlange angekommen, haben wir uns noch Bilder besorgt und kurz darauf standen wir vor Torri und sie hat uns mit ein paar netten Worten auch ein schönes Autogramm gegeben. So, nun durften die Autogramme trocknen, anschließend wurden sie gut verpackt und wir verließen ein letztes Mal diesen Raum. Draußen erhielten wir die Nachricht, dass das Buffet bereits eröffnet sei und so sind wir gegen 22:15 Uhr im Speisesaal des Hotels eingelaufen. Natürlich waren alle Tische besetzt, aber Paris hatte uns noch 2 Plätze frei gehalten. Wie wir dann merkten, war direkt neben uns der "Promi/Helfer-Tisch". *gg* Somit hat uns Torri mehrfach ihre Empfehlung, was wir am besten vom Buffet essen sollten, mitgeteilt. 32 Leider hatte sie nicht mehr sooo viel Zeit und begann an unserem Tisch sich zu verabschieden. So wanderte sie von Tisch zu Tisch, unterhielt sich kurz mit den Leuten und war dann leider recht schnell verschwunden. Da wir noch ca. 2 Stunden zu fahren hatten, haben wir es ihrem Beispiel nachgemacht und sind ebenfalls aufgebrochen. Paris und ihre Freundin hatten sich, da sie aus München kamen, im Hotel einquartiert. Nach knapp 2 Stunden habe ich Jeannette vor ihrer Haustür abgeliefert und mich auf die restlichen 20 Minuten Weg gemacht. Wir haben im Auto schon darüber gesprochen: Es war ein sehr schöner Nachmittag / Abend und wenn wieder mal "An Evening with" in Bonn stattfindet – mit einem Stargast, der uns interessiert – sind wir sehr gerne wieder dabei ! *Daumen hoch* Als deutsche deutsche Titanic in die TVTV-Ewigkeit? Der ZDFZDF-Zweiteiler „Die Gustloff“ und der schwierige Umgang mit der Vergangenheit von Frank Baring Es ist Sonntagabend. Die ARD zeigt den obligatorischen Tatort. Auf RTL klopft sich der Zuschauer bei „In den Schuhen meiner Schwester“ auf die Schenkel und bei ProSieben rückt Scientologe John Travolta als Feuerwehrmann gegen die TV-Langeweile aus. Währenddessen geht beim ZDF ein Schiff auf seine letzte Reise. Montag wird es untergegangen sein. Ja, das ZDF meint es mal wieder gut mit der geschichtsinteressierten deutschen Fernsehvolksgemeinschaft. Nach der Flucht vieler Deutscher aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches am Ende des Zweiten Weltkriegs in „Die Flucht“ oder der Zerstörung Dresdens durch den alliierten Bombenterror in „Dresden“ kommt nun mit der Versenkung der „Wilhelm Gustloff“ eine andere menschliche Katastrophe auf die Bildschirme, die jedoch genauso wenig voraussetzungslos war, wie das Bemühen des ZDF, Geschichte so umzuschreiben, dass die Quote stimmt. Die Last „der“ Geschichte hin oder her. Nun mag man Geschichte als etwas Feststehendes wahrnehmen. Eher trifft sicherlich das Nachdenken über vergangenes menschliches Handeln und Leiden zu. Doch die ZDF-Produktion scheint weder das eine noch das andere wirklich interessiert zu haben. 33 Kling Spöckchen Klingeling (zu singen nach der Melodie „Kling, Glöckchen, kling“) 1.) Kling, Spöckchen, klingelingeling! Kling, Spöckchen, kling! Auf der Enterprise ist Weihnacht, Mister Spock sich freimacht von allen Emotionen, die in ihm noch wohnen! Kling, Spöckchen, klingelingeling! Kling, Spöckchen kling! 2.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... Kirk und McCoy bei Kerzen, freu'n sich von ganzem Herzen! Sie rempeln kurz zusammen, da steht das Schiff in Flammen! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 3.) Kling, Spöckchen, klingelingeling.. Captain Picard tut suchen nach dem Weihnachtskuchen, den letzt' Jahr er versteckte, weil er trefflich schmeckte! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 4.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... Troi backt Schokosterne, die ißt sie ja so gerne! Verschenken tut sie keine, nur Riker, der kriegt eine! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 5.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... Worf der kelter Blutwein, der für ihn soll gut sein, schaut auf Dax' Bild häufig und schrecklich er besäuft sich! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 6.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... Quark gibt milde Gaben, jeder will was haben! Keiner kommt da drauf flott: Im Päckchen ist bloß Raumschrott! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 7.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... Janeway spricht: Ich glaub's kaum, wir ha'm gar kein'n Christbaum! Tubok sagt: Nicht frieren! Wir tun ein'n replizieren! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 8.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... Neelix, der backt Kekse für Weihnacht unterwegse! Voll ist Seven Of Nine, sie trank zuviel Glühwein! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 34 9.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... Sheridan und Delenn halten großes Ge-flenn! Denn sie ha'm, man denke, noch keinerlei Geschenke! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 10.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... Ivanova strickt Socken, das hält die Füße trocken! Und sie schenkt dem G'Kar davon auch ein schön' Paar! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 11.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... O'Neill schenkt Colonel Carter einen Stargate-Starter! Und dem Teal'C gibt er Juckpulver, das liebt der! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 12.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... Auf dem Raumschiff MOYA ist Weihnacht ungeheuer! D'Argo wünscht dem Rygel Pest und Gift und Deibel! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 13.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... Zum Angel spricht die Buffy: Schenk' mir was, Du Schlaffi! Denn ich hab' für Dich auch kiloweise Knoblauch! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 14.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... Bloß die Leut von X-FILES schenken sich heut nix Geil's! Mulder ist verschwunden und ward noch nicht gefunden! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 15.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... Auch bei MISSION ERDE es wieder Weihnacht werde! Daan schenkt Sandova-hal einen Zitteraa-hal! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 16.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... Bei HERKULES und XENA kennt die Weihnacht keener, denn, ach was für'n Mi-hist, es ist noch lang vor Chri-hist! Kling, Spöckchen, klingelingeling... 17.) Kling, Spöckchen, klingelingeling... Genug gesungen munter, zieht die Hos' euch runter, denn in diesem Hause gibt’s jetzt Straf' vom Klingolause!!! 35 Wichtiger erscheint dagegen die Dämonisierung des bösen Nazi und die Ausstellung multipler Persilscheine für die kollektive Unschuld einer ganzen Generation. Die Ausblendung eigener Sinnbildungen durch die Zuschauer nimmt das Machwerk allemal in Kauf. Zur besten Fernsehzeit geht nun die neu inszenierte Geschichte des KDF-Dampfers „Gustloff“ auf große Fahrt. Während sonst oftmals das ZDF-Traumschiff die Niederungen der urlaubenden Spätgeborenen in Traumfahrten an Traumstrände in Szene setzt, soll nun die „deutsche Titanic“ eindringlich, mitfühlend und schonungslos dem Fernsehvolk nahe gebracht werden. Genauso schonungslos wie die Bilder der Flüchtlinge aus Ostpreußen der Endzeit des 2. Weltkriegs dargestellt werden sollen, geht die ZDF-Produktion aber auch mit historischen Tatsachen um. Da werden die Gustloff-Flüchtlinge zum Synonym für die deutschen Opfer Hitlers stilisiert, Leute die nie mitgemacht haben könnten, die von Nazi-Schergen im Endzeit-Ostpreußen auf einen KDF-Seelenverkäufer gejagt wurden, um schließlich mit einem Höchstmaß an künstlerischer Geschichtsklitterung ein Mindestmaß an öffentlichrechtlicher Unterhaltung zu erreichen. Doch das ZDF dampft routiniert in das Unausweichliche. Scheinbar werden alle Stereotypen besetzt: Die personifizierte Unschuld des Kapitäns der Gustloff, dessen Bruder, der U-Bootheld – dargestellt durch Heiner Lauterbach samt Lindenstrasse-Zorro als Adjutant – scheinbar führertreu seine Spitzel überall hat, die dumpfen Nazi-Klakeure, Ortsgruppenleiter bis hin zur durch Ulrike Kriener gespielten Hitlers Marinehelferlein. Wäre da nicht der Held, der von Kai Wiesinger dargestellte Kapitän der Gustloff, der scheinbar alles im Griff hat: Böse Nazis, 9000 Opfer und eine Love Story des entrückten Geschmacks der Produzenten. Operation gelungen: Schiff versenkt, Glaubwürdigkeit verloren, Geschichte ausgeblendet, historische Legende erzählt. Eben: Märchenstunde im ZDF. Irgendwas wird schon hängen bleiben. Man muss ja nicht nachdenken. Das nimmt einem aber leider noch nicht einmal „Die Gustloff“ ab. Frei von jedweder Vorgeschichte dampft die „Wilhelm Gustloff“ in den Untergang. Das parallel dazu die verbliebenen Juden in die eisige Ostsee getrieben wurde, bleibt ausgeblendet. Auch die Flüchtlinge bleiben Kulisse für Charakterspielchen der Protagonisten. Die Stimmen der Zeitzeugen wurden erst in der Dokumentation am Sonntagabend gehört. Auch die Schutzbehauptung der Kriegsmarine (selbst nach dem Krieg), man wollte viele Menschen retten, wurde nicht thematisiert. Hier soll Geschichte einfach nur umgeschrieben werden. Welches Motiv mag schon schwerer wiegen? Unterhalten, egal um welchen Preis, oder die Geschichte einer menschlichen Katastrophe so zu erzählen, wie es gewesen sein mag. Mit einer peinlichen Liebesgeschichte unterfüttert dampft die Gustloff nun mit ihren ca. 9000 Nebendarstellern vor die Rohre eines sowjetischen U-Bootes und geht unter. Die Botschaft: Viele Opfer der Nazis sterben. So schlicht und einfach kann Geschichte sein. Die menschlichen Schicksale verblassen vor der vordergründigen Inszenierung. Interessante Charaktere, deren Fluchtgeschichte(n) man verstehen könnte, oder sich in die Figuren einfühlen könnte, nichts wird genutzt. Und dabei gibt es viele Fluchtgeschichten, die man hätte erzählen könnte. Aber die Fiktion 36 der Hauptfiguren und die teilweise Ausblendung der Hintergrundgeschichte waren der ZDF-Produktion wichtiger als Geschichte. Spätestens bei der dramatischen Geburt eines Babys im Rettungsboot vor dem Hintergrund der sinkenden Titanic … äh … Gustloff holt einen der Film holt der Film auch die letzte Zuschauerin ein. Vilsmeier Produktion enttäuscht auf breiter Linie. Die Opfer dieser Geschichtsfälschungsversuche können sich nicht mehr wehren. Die Fernsehzuschauer schon. Einfach abschalten. Wer den Zweiteiler „Die Gustloff“ nicht im TV gesehen hat, wird ab dem 10.03.2008 die DVD kaufen können. Oder eben nicht. Wiederholungen sollen im öffentlich-rechtlichen Gebührenfernsehen durchaus möglich sein. Der vergleichsweise Blick auf eine alte Verfilmung des Gustloff-Story „Nacht fiel über Gotenhafen“ aus dem Jahre 1959 lohnt sich auch nicht wirklich. ;) Wer die DVD doch gerne kaufen mag: Man erhält einen Film, der Kriegs-, Katastrophen-, Liebes-, Spionage- und Opferfilm sein will. So vielfältig kann schnulzig-historisch-schlampige TV-Unterhaltung Marke ZDF ein. Aber unsere Film-Helden überleben fast alle. Schön. Dies sind mir vorab zur DVD-Veröffentlichung 2 von 10 Sternen wert. Wegen der mit 10 Mio. aufwendigen Produktion. Naja, waren auch meine GEZGebühren nicht ganz verloren. Zu Ehren des Films sollte ich im Song-Thread der Offiziersmesse einmal Celine Dion mit „My heart will go on“ wünschen. Naja. Auch dies lasse ich dann lieber. Wie auch die DVD kaufen. 37 „I am Legend“ … oder wie man eine Filmidee verschenkt von Frank Baring Das Kinojahr 2008 schien mit „I am Legend“ einen sehr guten Start zu versprechen. „I am legend“ ist kein neues Futter für Filmfans. Die auf dem gleichnamigen Science Fiction Roman von Richard Matheson beruhende Erzählung wurde bereits 1954 und zuletzt 1971 (mit Charlton Heston) verfilmt. Nun betraute Warner Francis Lawrance mit der Regiearbeit an einer Neuverfilmung, die nicht wie 1971 die Folgen einer Gesellschaft nach einem Biowaffeneinsatz zeigen sollte, sondern vielmehr das entmenschlichte New York nach dem Freiwerden eines mutierten Virus zum Thema hatte. Will Smith spielt hierbei die Hauptrolle in dieser Neuverfilmung des Endzeitdramas. IAL beginnt großartig. Eine Wissenschaftlerin verkündet den Sieg über den Krebs. Schnell verkehrt sich die mediale und öffentliche Hoffnung ins Gegenteil. Robert Neville (Will Smith) versucht mit seiner Familie zu fliehen. Er bleibt, dem Kampf für ein Gegenmittel verpflichtet, selbst immun gegen den Virus. Danach blendet der Film immer wieder diese Vorgeschichte ein, während die Hauptfigur des Films sein Leben in einem beklemmend menschenleeren New York sein Überleben organisiert. Das Szenario eines post-apokalyptischen und orientierungslosen Alltags des vermeintlich letzten Menschen wird umso surrealer, da Neville als Orientierungspunkte in seinem Alltag nur, die Uhr - die ihn vor den Gefahren der Dunkelheit warnt -, sein vermeintlich gut gesichertes Haus, die treue Hündin Sam und die Schaufensterpuppen hat, über die er überhaupt Gesprächsanlässe findet. Doch warum scheitert der Film im letzten Drittel des Films? Das Drehbuch gibt das sehr gute Konzept des Films, das angsterfüllte und beklemmende Szenario von Neville mit Rückblenden zu erklären auf. Es wird ersetzt durch eine mittelmäßige und schlichtweg überraschungsarm inszenierte Erweiterung der Handlung um eine Frau, begleitet durch einen Jungen, die ihn scheinbar vor dem Selbstmord in einem Kampf mit den mutierten Nachtwesen retten. Doch dann kippt der ganze Film. Die Hinzunahme der Frau und des Jungen verlieren sich in reiner Nebensächlichkeit, verpuffen vollkommen wirkungslos. Neville, dem man als Zuschauer nahezu authentisch den Verlust des Hundes nachfühlen konnte, gerät zusehends in 38 den Hintergrund vor einer mittelmäßigen Storyline, die "28 Days Later" auch nicht schlechter vorgetragen hat. Das Szenario New York hätte gegenüber London hier nicht austauschbarer sein können. Auch die wenig überzeugende Aufnahme einer Kolonie der Überlebenden sowie die beiden neuen Hauptfiguren der Handlung, lassen die gute und phasenweise sehr gute Fortentwicklung der Story in der ersten Hälfte der Geschichte nahezu vergessen. IAL lässt auf dem Weg zum mittelmäßigen Popcorn-Kino mit zunehmender Nähe des Endes einige Chancen ungenutzt. Man denke hier z.B. an die Führungsfigur der Nachtwesen, der fast schon stupide die Glaswand zu Nevilles Labor, in dem er an einem Heilmittel des mutierten Virus arbeitete, zu durchbrechen sucht. Wohlgemerkt, es handelt sich um das gleichermaßen mutierte Wesen, welches bemerkte, wie Neville sich ein weibliches Nachtwesen für seine "Menschenversuche" fing und das gleiche Wesen, welches ihm eine Falle stellte, in deren Folge seine Gefährtin Sam gebissen wurden und zu mutieren drohte, da Sam nicht immun war. So psychologisch eindringlich Sams Tod inszeniert und Nevilles Leiden dargestellt wurden, so plötzlich wechselt der Film dann Storyline, Konzept und Timing. Nichts stimmt mehr wirklich. Der Überfall der Nachtwesen auf das Neville´sche Anwesen ist spannungsarm. Die Hauptfigur der Nachtwesen pendelt zwischen scheinbarer Intelligenz und stupider Zombiekreatur. Ein über weite Strecken scheinbar mit einer gewissen Intelligenz dargestelltes Wesen erkennt nicht, dass Neville auf der Liege in seinem Labor ein Nachtwesen hat, welches sich - durch das wirkende Serum - bereits verändert hat. Derartige unlogische Momente hat der Film einige zu bieten, vor allem im letzten Drittel des Films. Warum nutzt man nicht die Figur des weiblichen Nachtwesens in Nevilles Labor und deren Rückentwicklung/Heilung und eine etwaige Konfrontation mit anderen Nachtwesen? Aber nein. Mit der Explosion der Granate in Nevilles Hand stirbt auch der Film. Fazit: Der Film ist in der ersten Hälfte wunderbar stimmungsvoll und psychologisch außerordentlich gut inszeniert. Will Smith, dessen Figur zwischen Angst vor den Nachtwesen, Furcht vor dem Verlust der tierischen Gefährtin und dem neurotischen Glaube an die Erfindung eines Gegenmittels angetrieben wird, spielt überzeugend die Rolle des Robert Neville spielt. Doch gegen das Filmkonzept zum Ende des Films, ist auch er nicht immun. Wie Neville sich durch die Granate für den Immunstoff opfert, so opfert die Produktion den Film einer unlogischen und überraschungsarmen Fortentwicklung der Geschichte. Gerade das Spiel mit den menschlichen Gefühlshaltungen macht diesen Film über eine recht weite Strecke durchaus sehenswert. Der Protagonist pendelt in seiner Lebenswelt zwischen tiefer Einsamkeit und bedrohlicher Trauer über den Verlust von Sam. In diesem Szenario wirkt der Film sehr eindringlich. Als zwei neue Menschen in sein Leben treten, erleidet der Film einen unrühmlichen Wendepunkt. Schade. Lange habe ich keinen Film mehr gesehen, der durch ein derart inszeniertes Ende den gesamten Film *vergeigt*. 39 Kurzkritik: John Rambo – Er kann „nicht einfach aufhören“ von Frank Baring Die Flucht aus dem RamboKlischee war wohl nie beabsichtigt, aber insgesamt hat Stallone seiner Figur mitunter doch einige neue Töne verliehen. Im Vergleich zu den anderen drei Filmen sicherlich besser als Nr. 2 und 3, auch wenn das Weltbild schmal bleibt: "Lebe für nichts oder stirb für etwas." Also *John Rambo* würde ich nicht als Meisterwerk bezeichnen. Zumindest aber sind - ähnlich wie bei Rocky Balboa die medialen Negativerwartungen nicht erfüllt worden. Vielleicht liegt dies daran, dass Stallone den Film eher in der Tradition des ersten Films inszeniert hat, fast klassisches Action-Kino über einen desillusionierten Protagonisten, der an nichts mehr glaubt, nur eben an das, was er am besten kann. Zwar nötigt es einem Respekt ab, wenn man ihn durch den Dschungel rennen sieht und er auch mit 61 und ungeschminkt eine gute Figur abgibt, aber bei den Rennszenen gilt nun mal auch *Wer hat an der Uhr gedreht, ist es ...* … nun ja ... Trotzdem legt Stallone scheinbar viel Wert darauf, seine tief in den 1980er Jahren verwurzelten Figur wieder dahin zu bringen, wo sie 1982 schon mal nicht ankommen durfte: Zu Hause. In irgendetwas, was man auch Heimat nennen könnte. Insgesamt ist *John Rambo* ziemlich kompromisslos, streckenweise brutal und selbst entlarvend in der Darstellung. John Rambo sollte wohl am Ende dort ankommen, wo er herkam. Zwar sieht man im Film nicht, dass nicht mehr - wie Rambo denkt - die Ranch durch den Vater geführt wird (Wie alt sollte dieser auch sein?!), sondern von der Schwester. Aber diese Szenen scheinen wohl der DVD vorbehalten zu sein. Ich hatte vor den ersten Trailern eigentlich erwartet, dass man wieder ein US-Szenario gewählt hatte. Aber dort gab es scheinbar kein klar definiertes Feindbild wie gegenüber dem jüngst in den Medien sehr präsenten Regime in Birma. 40 OLDIES BUT GOLDIES von Rainer Kuhn Es war einmal: 1976 - Das Boxerdrama „Rocky“ macht Sylvester Stallone zum Star. 1981 - „Jäger des verlorenen Schatzes“ wird mit Harrison Ford zum Kinoknüller. 1982 - Mit „Rambo“ gelingt Stallone das Schaffen einer zweiten, erfolgreichen Kultfigur. 1984 - Mit „Terminator“ schafft Arnold Schwarzenegger den endgültigen Durchbruch. 1988 – Bruce Willis setzt mit „Stirb Langsam“ einen neuen Standard im Action Film. Junge, was waren das noch Zeiten. Heute werden die Blockbuster einem im Wochentakt vor den Latz geknallt, das man schon hofft, das einer davon die hohen Erwartungen nicht rechtfertigt, man es früh genug mitkriegt und sich somit den einen oder anderen Gang ins Kintopp sparen kann. Nicht so in den 80ern. Die großen Werke, deretwegen sich die Massen in die Lichtspielhäuser bewegten, konnte man damals im Vergleich zu Heute an einer Hand abzählen. Die Studios waren durch das Konkurrenzprodukt Videokassette nicht bereit große Summen in Filme zu investieren, Billigmüll jeglicher Art machte sich breit, das Publikum „belohnte“ dies mit Fernbleiben bei den Lichtspielhäusern. Die Filmbranche machte eine ihrer schwersten Krisen durch. Für Filmemacher bedeutete dies die Herausforderung unter den Bedingungen eines vielfach bescheidenen Budgets bestmögliches herauszuholen. Originalität, Einzigartigkeit, leidenschaftliche Hingabe und eine gehörige Portion Unverfrorenheit der Filmschaffenden waren damals sehr von Nöten, um ihre Projekte realisieren zu können. Und so stachen in jener Zeit die oben aufgeführten Filme; jeder auf seine ganz spezielle Weise was Handlung, Darsteller und die von ihnen verkörperten Charaktere betrifft, heraus. Markiert „Rocky“ in etwa den Beginn dieses für Hollywood unseligen Zeitalters, so stellt „Stirb Langsam“ schon einen jener Filme dar, der das Ende dieser Ära bedeutete. Vor allem bildeten Schwarzenegger, Stallone und Willis in den 80ern ein absolutes Triumvirat des Actionkinos, da Harrison Ford sich nicht in die Schublade der anderen drei stecken ließ. Doch letztendlich blieb eines bei allen vier gemeinsam: Sie wurden zu riesigen Legenden in ihren Rollen, welche sie diese deshalb auch mehr als einmal spielen würden. Und das immerhin trotz der Tatsache, dass alle vier auch mit anderen Filmen Welterfolge gelangen. Medien und Fans gleichermaßen hielten über all die Jahre die Neugierde nach einem weiteren Teil der populären Filme hoch und in Interviews kamen recht schnell die entsprechenden Fragen dazu immer wieder auf. Und die großen Filmstudios änderten ihre Strategien was Fortsetzungen erfolgreicher Produktionen betraf immer mehr. Bemühte man sich früher, beim Dreh eines weiteren Teils so viel Geld wie nur möglich einzusparen, da die Sichtweise vorherrschte, das das Publikum nicht noch einmal wie bei Teil 1 die Kinosäle stürmen würde, da die Geschichte eines Filmes zumeist komplett durch erzählt und somit zu Ende war, so wurde nun begonnen, den Zuschauer mit 41 der Rückkehr bekannter Figuren in einem jetzt deutlich aufwendigeren Szenario ins Kino zu locken. Erfolgreich. Sylvester Stallone kam bis 1990 mit „Rambo“ noch zwei – und mit „Rocky“ noch viermal in die Lichtspielhäuser. Bruce Willis starb 1990 und 1994 noch weitere Male sehr langsam und Harrison Ford gönnte sich nach 1984 und 1989 sogar noch einen Gastauftritt 1994 in der Fernsehserie als „Indiana Jones“. Nur Arnold Schwarzenegger fiel ein wenig aus dem Rahmen, sieben Jahre vergingen, bis er 1991 zum zweiten Mal den „Terminator“ gab. Und bei ihm sollte damals auch damit die Geschichte beendet sein. Zumindest laut Regisseur James Cameron. Storyline zu Ende erzählt, das war es, Ende der Fahnenstange. Dachte der gute Mann. Aber so kommt`s nun mal, wenn man sich entschließt, das sonnige Ende eines großen Filmes statt auf einem Kinderspielplatz dunkel und düster mit Blick auf eine Straße zu beenden. Yippieahie, Schweinebacke, da lässt sich was draus machen, dachte ein jeder, der diese Schlußsequenz aus „Terminator 2“ gesehen hatte. Es gibt immer Möglichkeiten. Und ganz bestimmt in Hollywood. Doch wer glaubte, dass sieben Jahre Warten auf T2 eine lange Zeitspanne wären ? Das 21. Jahrhundert. Fortsetzungen sind inzwischen so selbstverständlich wie die Tatsache, dass die großen Zeiten der Schwarzenegger und Stallone vorbei sind, auch ein Harrison Ford steckt so manchen Flop inzwischen ein. Nur Bruce Willis schafft es immer wieder durch seine Vielseitigkeit zu überraschen und zu überzeugen. Eines jedoch haben alle vier gemeinsam: Mein lieber Junge, was altern unsere einstigen Helden nun doch so langsam. Aber so verrückt es auch scheint, trotz Jugendwahns in diesem neuen Zeitalter halten sich hartnäckig die Gerüchte um die Wiederkehr jeder ihrer großen Rollen. Sie wollen einfach nicht verstummen, trotz sachlich objektiver Gegenargumente („Schau dir mal dem seinen Hals an.“). Und tatsächlich, 2003 kündigt der Erste des Quartetts, Arnold Schwarzenegger, den dritten „Terminator“ an. Bei aller Vorfreude kommt nun auch die Skepsis dazu. Denn der Hauptakteur ist mittlerweile 56 Jahre alt und wie zur Bestätigung aller Befürchtungen tauchen kurz vor Drehbeginn Photos in der 42 Presse auf die ihn am kalifornischen Strand mit heftig moppeliger Figur zeigen. Oje, Oje. Die Stunde der Wahrheit, der Film kommt ins Kino. Gesamturteil: Nicht so gut wie die ersten beiden, aber dennoch klasse genug um sich würdig einzureihen. Und der Hauptdarsteller? Wow, so möchte man auch in dem Alter aussehen. So wurde häufig gelobt. Die Monate vor Drehbeginn hatte sich Schwarzenegger mit alten Bodybuilderkollegen aus alter Zeit fit gemacht. Der Film insgesamt ein Kassenknüller. Wenn auch nicht so stark wie erhofft. Aber er hatte es allen noch einmal bewiesen dass er es konnte. Und das schien zugleich das Startsignal für die drei anderen Kollegen zu sein. Sylvester „Direct-to-DVD” Stallone wollte seiner Fangemeinde doch tatsächlich die Wiederkehr beider Kultfiguren ankündigen, Lucas, Spielberg und Ford machten klar das ein vierter Indy Film nur noch eine Sache des Drehbuches wäre und auch „Die Hard 4“ fand immer neue Erwähnung. Ende Sommer 2006 gingen erstmals Bilder um die Welt, die eines zu versprechen schienen: Nämlich das „Rocky Balboa“ von und mit Sylvester Stallone als peinlicher Schwachsinn dem Darsteller und seiner Kultfigur ein allzu übles Ende bereiten würde. Die Bilder zeigten doch allen Ernstes Stallone als Rocky in einem Boxkampf – Der Mann ist 60 Jahre alt – schwitzend und mit üblich verbeulter Visage. Was, bitte schön, soll das werden? Die „Goldene Himbeere“ durfte im Geiste schon mal mehrfach reserviert werden. Die Neugierde trieb einen in jedem Fall vor die große Leinwand. Und was kam heraus? Es fiel der Klingolaussche Satz: „Vielleicht nominieren sie ihn ja doch noch?“ am Ende des Films. Dem konnte einfach nicht widersprochen werden. Stallone hatte es geschafft, der Filmreihe und ihren Hauptcharakteren ihre Ursprünglichkeit wieder zu geben und ein wahrhaft würdiges Ende zu schaffen. Es gab nicht die Nominierung für den „Oscar“, aber im Geiste....... . Ein Jahr später gelang ihm das gleiche mit „John Rambo“, erstmals auch hierbei als Regisseur dieser Reihe. Die Thematik des Films setzte er mit eindringlichen, gnadenlos brutalen Bildern um. Am Ende, die Ankunft Zuhause, die Hoffnung, doch noch ein anderes Leben führen zu können. Und für uns sogar die Aussicht auf einen weiteren „Rambo“. Ebenso wie bei den Herren Willis und Ford. Fast schon zu plötzlich tauchen auch Bilder von den entsprechenden Dreharbeiten auf, die beide Herren wieder in ihren großen Rollen zeigen. „Stirb Langsam 4.0“ zeigt einen gereiften, aber mit Anfang 50 noch allemal fitten Bruce Willis, welcher mit offensichtlichem Riesenspaß bei der Sache ist und Von „Underworld“ – Regisseur Len Wiseman durch ein Wahnsinnsszenario gescheucht wird, das den Vorgängern aber auch in gar nichts nachsteht. Schlichtweg super. Und der Hauptdarsteller bekundet Interesse an Teil Fünf. Fehlt nur noch einer: Mit „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ kehrte nach jahrelanger Absichtserklärung Harrison Ford in seine persönliche Lieblingsrolle zurück. Allein die zeitlichen Dimensionen bei Beginn der Dreharbeiten waren hier die größten aller fünf Filmreihen. 26 Jahre nach dem Ersten und 18 Jahre nach dem Letzten packte der Mime wieder die Peitsche ein und setzte den markanten Hut auf. Vorbehalte gab 43 es einige, denn jede Menge Drehbücher waren verschließen worden bis vor allem George Lucas sich zufrieden zeigte, was bei vielen Fans aber Misstrauen auslöste, da man mit Lucas` eigenen Drehbüchern zu den neuen Star Wars Filmen nicht immer zufrieden war. Größter Kritikpunkt wurde aber der Hauptdarsteller selbst, denn nach jahrelangem Warten hatte Ford pünktlich zum Drehbeginn seinen 65. Geburtstag feiern können. Auch wenn angekündigter weise die Story im Jahr 1957 spielen würde, also rund 20 Jahre später als in den vorherigen drei Teilen, so wurde doch allenthalben bezweifelt, das der Hauptdarsteller den Anforderungen eines actionorientierten Abenteuerfilmes dieser Größenordnung noch gerecht werden würde. Ein Vorhang fiel aber schon vor Drehbeginn wohl zum letzten Mal. Lucas traf sich mit Sean Connery um mit ihm über einen erneuten Auftritt als Henry Jones sen. zu sprechen. Reaktion des großen Mimen: Langes Nachdenken und Überlegen, ein tiefer Stoßseufzer und dann schließlich der betrübte Ausspruch „Ich glaube, ich möchte jetzt einfach nur noch Golf spielen.“ Dürften das Ende einer einzigartigen, großartigen Schauspielkarriere bedeutet haben. An dieser Stelle, ganz persönlich auch im Namen meines Vaters, für den besten Bond aller Zeiten, danke Sean Connery. Auf dass der Martini für sie noch viele Jahre trocken bleibt. Aber die Fans sollten doch noch zu ihrer Freude die Rückkehr eines liebgewordenen Charakters bekommen. Karen Allen kehrte nach ihrem Auftritt 1981 nun auch wieder als Marion Ravenwood zurück und in Form von Jungstar Shia Labeuf als Mutt Williams bekam der Spielbergsche Satz von der Zusammenführung der Familie nicht nur hinter, sondern auch storytechnisch vor der Kamera wichtige Bedeutung. Faktisch wurde die 185 Millionen $ Produktion ein Megahit, alleine in den USA spielte er deutlich über 300 Millionen $ ein. Doch inhaltlich scheiden sich an diesem Werk die Geister. Und es ist gar nicht mal so leicht zu sagen was einem denn nicht gefällt. Das UFO am Ende ist für viele ein heftigst diskutiertes Detail. Was allein für eine Negativbewertung des Filmes nicht ausreicht. So nebenbei............ Muss er überhaupt negativ bewertet werden? Alle Elemente, die ich bei „Indiana Jones“ erwarten könnte, sind absolut enthalten und hochwertigst inszeniert. Was stimmt also für mich und vielleicht viele andere nicht? Ich selbst sehe es so: Die Sache, um die es geht, wird sehr in den Vordergrund gestellt, mit enorm viel geschichtlichem Hintergrund versehen, man erhält fast zuviel Information als Zuschauer, es gibt zu Beginn einige Nebenaspekte (McCarthy-Ära) die der Geschichte aber eher im Weg sind, als das sie dienlich wären. Auch kommen Akteure wie Ray Winston oder John Hurt in ihren Rollen nicht recht zur Geltung, bleiben etwas blass. Und während die Kristallschädel in ihrer Wirkung auf den Betrachter trotz aller Erklärung nicht 44 ankommen, scheinen sich die Hauptfiguren nie in einer derart extrem lebensbedrohlichen Gefahr zu befinden wie in den Teilen davor. Sie haben viel zu überstehen, aber ein gewisser Punkt höchster Dramatik wird irgendwie nicht erreicht. Und am Ende, wenn der Schädel wieder auf seinem Platz ist, bricht alles zusammen und man versteht nicht so recht, was jetzt passiert ist, bzw. worum es denn nun ging in der ganzen Story. So bleibt man etwas ratlos zurück. Mit der völlig unerwarteten Hochzeit am Ende erhält aber der Zuschauer einen schönen Abschluss dieses Filmes, der einen letztendlich etwas zwiegespalten zurück lässt. Ein toller Abenteuerfilm, mit etwas viel nichts sagendem Gedöns um ein Artefakt und zuwenig persönlicher Dramatik um die Hauptakteure. Und wie hat sich der Hauptdarsteller trotz Erreichens des Rentenalters geschlagen? Die Antwort hierauf schließt die Herren Stallone, Willis und Schwarzenegger mit ein: Sie sind wieder da, etwas oder auch deutlicher gealtert, aber sie können es immer noch und zwar absolut überzeugend. So gestehen wir den Akteuren das Altern gerne zu. Kritik kommt etwas am Inhalt der jeweiligen Werke auf, aber alles in allem reiht sich jedes von ihnen in die bestehenden Filme sehr gut ein. Behutsam sollte mit der Frage umgegangen werden, ob weiß Gott dann aber noch weitere Teile folgen müssen. Wie sieht es da jetzt eigentlich aus? Rocky: Die Geschichte wurde abgeschlossen, es ist kein weiterer Teil geplant. Rambo: Stallone hat angeblich ein fast fertiges Skript für Teil Fünf. Stirb Langsam: Willis würde gerne mit Filmehefrau Bonnie Bedelia wieder arbeiten. Terminator: Die neue Trilogie ohne Schwarzenegger spielt im futuristischen Endzeitszenario. Indiana Jones: George Lucas hat bereits eine Idee für einen fünften Teil. Man mag zu diesen Meldungen stehen wie man will, eines muss zugestanden werden. Unsere geschätzten Oldies sind wahre Goldies und rühren mit ihren Erfolgen mächtig im Topf mit der Aufschrift „Jugendwahn“ herum. Gut so. Aber bitte vorsichtig rühren, sonst schwappt der Topf über. Also ........ nicht übertreiben, ihr alten Recken. P.S.: Die Story „Oldies but Goldies“ erhält aus meiner Sicht eigentlich erst im nächsten Jahr seinen Abschluss. Da darf selbst Harrison Ford einen geistigen Kniefall machen. Der von mir gemeinte, mittlerweile 77jährige Mime trat vergangenen Dezember 2007 16 Jahre nach dem letzten – und sagenhafte 43 (!!!!!) Jahre nach dem ersten Mal wieder in seiner Paraderolle vor die Kamera. Spannung und Vorfreude pur. Man sieht sich … 45 TOP & FLOP The Dark Knight versus Akte X - Jenseits der Wahrheit von Rainer Kuhn Mann, geht die Zeit schnell herum, 2008 nähert sich dem Ende und man fragt sich schon wieder, wo ist die Zeit geblieben? Scheint erst gestern gewesen zu sein, dass man heftigste Bedenken wegen Daniel Craig als Bond hatte und jetzt scharrt alle Welt schon mit den Hufen, weil es gar nicht schnell genug gehen kann, ihn bei seinem zweiten Einsatz als 007 zu sehen. Und Spannung sowie Vorfreude auf das Kinojahr 2009 nehmen ja nicht gerade ab. Das bedeutet aber auch wiederum, dass jetzt bereits ein Resümee für das Kinojahr 2008 gezogen werden kann und dabei sollen zwei Filme etwas genauer unter die Lupe genommen werden, beide mit großer Erwartungshaltung angekündigt und gestartet, aber mit dem denkbar größtmöglichen Unterschied im Erfolg wieder aus dem Kino herausgekommen. Und deshalb ganz traditionell, die schlechte Nachricht zuerst: Akte X-Jenseits der Wahrheit Die unbestrittene Mutter aller Mystery-Serien startete 1993 einen phänomenalen Siegeszug um die Welt. Neun Staffeln lang, zwei produzierte Ablegerserien und ein Kinofilm zeugen vom Erfolg des Ganzen. „Akte X Der Film“ wurde mit einem 70 Millionen Dollar Budget in die Lichtspielhäuser geschickt und kam am US-Box Office mit rund 85 Millionen Dollar wieder heraus. Kein Megahammer, aber erfolgreich genug, dass für die Zukunft mit weiteren Filmen zu rechnen war. Am Ende der Produktion der Serie waren alle Beteiligten aber vorerst nicht in der Stimmung gleich wieder einen Film zu drehen, so dass dieser Gedanke erst mal auf Eis gelegt wurde. 2007 ging es aber plötzlich nach Jahren voller Gerüchte regelrecht im Eiltempo zur Sache. Dezember Drehbeginn, im Februar war dann schon das Meiste erledigt, um im Sommer in den Kinos präsentiert werden zu können. Der Trailer sorgte schon mal für Spannung, ein Schnee- und Eisszenario hatte bei der Serie auch schon immer gut funktioniert, erweckte aber auch den Eindruck, dass sich alles in einem eher begrenzten Bereich, was die Schauwerte allgemein betraf, abspielen würde. Das Ganze hatte sehr den Charakter der Ankündigung einer weiteren Fernsehfolge denn eines großen, opulenten Kinofilms. Als er schließlich in die Lichtspielhäuser gelangte, wurde in ent-sprechenden Medienberichten dieser erste Eindruck nicht nur verstärkt, sondern im Grunde schon bestätigt. Mit einem Budget von 35 Millionen Dollar hatte Serienschöpfer Chris Carter, der auch Regie führte, gerade mal die Hälfte des ersten Filmes zur Verfügung. Was nicht zwangsläufig zum Nachteil gereichen musste, weder die Serie noch der Kinofilm waren gigantische Supereffekteshows gewesen, ein stimmiges Drehbuch plus entsprechender Optik konnten allemal reichen. Hinzu kam, das Carter die Geschichte als ein in sich abgeschlossenes Drama konzipiert hatte. Nach den Vorgängen in der Serie waren Scully und Mulder aus dem Blickfeld des FBI geflüchtet, beide 46 leben seither als Paar zusammen, sie verdient den Unterhalt für beide als Ärztin in einem Krankenhaus, während ein offenkundig arbeitsloser Mulder seinen Gedanken über die X-Akten nachhängt. Das FBI findet sie jedoch............weil sie die Hilfe der Beiden brauchen. Alles andere ...... vergeben und vergessen. Doch für die beiden Hauptakteure ist gar nichts vergessen, und wer hier bitteschön zu vergeben hätte, steht wohl auch auf einem anderen Blatt. So breitet sich eine Geschichte aus, die aus mehreren Storylines besteht und Scully und Mulder psychisch an ihre Grenzen treibt, besonders Dana Scully, die ihrem Partner auf seinem Weg zurück zu den X-Akten nicht mehr bereit ist zu folgen, während er für sich keine andere Lebensperspektive mehr zu erkennen weiß, die Partnerschaft der beiden steht auf der Kippe. Im Gegensatz zum ersten Film ist sie es am Ende, die Mulder zu retten hat, mit Hilfe von Walter Skinner. Der Film hat eine sehr ruhige Erzählweise, ein wohltuender Kontrast zu anderen Werken der Marke potenzieller Blockbuster, aber leider hat er auch einige Längen zu umschiffen, was ihm gerade so gelingt. Die Darsteller liefern gute Leistungen ab, doch immer schwingt auch das Gefühl mit, da müsste doch noch mehr kommen, was aber nicht geschieht. Am Ende führt sie der Weg wieder auf eine gemeinsame Linie und beide ahnen nicht nur, sie wissen, wohin es weiter gehen wird und dass die Liebe der beiden füreinander vielleicht die einzige Kraft ist, um der Zukunft entgegentreten zu können. Die Fans in Deutschland hatten vorab schon zwei Dinge zu monieren, einmal den deutschen Titel „Jenseits der Wahrheit“, welcher zwar typisch für Akte X generell sein mochte, aber als Titel für den Film zu allgemein gehalten klang. Noch mehr Aufregung gab es jedoch um Mulders Syncronstimme, welche diesmal wechselte. Den Gehaltsforderungen des angestammten Sprechers war man von Seiten der Twentieth Century Fox nicht bereit, nachzugeben. Aus meiner Sicht war die neue Stimme zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber dann in Ordnung. Und nun zur großen Preisfrage: Warum ging das lang erwartete neue Werk am US-Boxoffice mit einem Einspielergebnis von verheerenden rund 21 Millionen Dollar so fürchterlich unter? Auf einen Nenner gebracht, vergleicht man Akte X 2 mit einem ähnlichen Werk wie zum Beispiel „The Sixth Sense“, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, das in dem Film mit Bruce Willis, die Hauptdarsteller in ihren Rollen ihr Potential voll ausspielen können, andererseits „Jenseits der Wahrheit“ es an Originalität und Überraschungsmomenten fehlt. Hinzu kommt ein Szenario, das man aus der Serie bestens kennt und auf der Leinwand diesmal kaum stärker zur Geltung kommt, der Satz von einer aufgeblasenen Fernsehfolge hat durchaus hier seine Berechtigung. Der Zuschauer verlangt einfach ein deutliches Mehr auf der Kinoleinwand vorzufinden. Für sich allein genommen funktioniert der Film ganz gut, ist er eine willkommene Abwechslung in der Reihe der mit 47 Riesenaufwand produzierten Werke. Doch mit einer lang gelaufenen Serie im Hintergrund deren letzte Staffel auch schon eine zuviel war, sowie der zeitgleich startenden Konkurrenz der Großproduktionen vermochte die eher fernsehgerechte Inszenierung nicht die Zuschauer zu locken. Den Fans bleibt trotzdem noch Hoffnung, denn die Fox hat angekündigt, dass das Interesse an einem weiteren Film vorhanden wäre. Und aus Fehlern kann man ja lernen. Und jetzt die gute Nachricht: The Dark Knight Die 150 Millionen Dollar Produktion „Batman Begins“ markierte einen Neuanfang für das Filmfranchise, nachdem „Batman & Robin“ bei den Fans die Frage aufkommen ließ, ob man nicht für den nächsten Film wieder Adam West und Burt Ward aus der 60er Jahre Serie für die Hauptrollen verpflichten möchte, samt schiefer Kamerawinkel und Zack, Boing und Peng im Bild. Regisseur Christopher Nolan verpasste dem Ganzen einen deutlichermaßen realer wirkenden Touch, der beim Publikum riesig funktionierte. Und nichts Geringeres, als daran anzuknüpfen, sollte mit dem 185 Millionen Dollar teuren „The Dark Knight“ bewerkstelligt werden. Die Vorraussetzungen waren alle wie beim Vorgänger gegeben, getreu dem Motto „Never change a winning Team“ waren alle vor und hinter der Kamera bei dieser Produktion praktisch die gleichen Personen wie beim Vorgänger. Und mit dem Joker als Gegenspieler wurde der Anspruch noch einmal enorm nach oben katapultiert, denn Jack Nicholsons Darstellung von Batmans klassischstem Gegner war schlicht legendär. So war denn die Verpflichtung von Heath Ledger für die Rolle eine kleine Überraschung, doch als zum ersten Mal Bilder von ihm in seiner Rolle zu sehen war, wurde erhebliche Kritik laut. Die Maske wirke als wenn sie noch nicht fertig wäre bzw. dachten viele an die „The Crow“ – Filme, weil aufgrund größerer Ähnlichkeit zur Hauptfigur dort, als zum Joker klassischer Prägung. Nolan erklärte, dass er Batmans Erzfeind als überdrehten Junkie zeigen wolle und damit dem irren Joker einen realeren Wesenszug geben würde. Weitere Bilder des neuen Jokers sorgten nicht gerade für Beruhigung, doch als der erste Trailer zu sehen war, wendete sich das Blatt abrupt. Die Intensität, mit welcher Heath Ledger offenbar die Rolle anging, begeisterte bereits in diesen wenigen Ausschnitten völlig. Unter Chris Nolans Regie schuf der australische Mime mit seiner Interpretation dieses Charakters den größtmöglichen Kontrast zu Jack Nicholsons göttlich theatralischer Darstellung. Realer, irrer, brutaler, einfach der personifizierte böse Wahnsinn auf zwei Beinen. Dass dies trotzdem nicht dazu führte, dass er den Film regelrecht übernahm, davon konnten sich die Zuschauer schließlich beim Blick auf die große Leinwand überzeugen. Christian Bale, Morgan Freeman und Michael Caine sind in jeder ihrer Szenen einfach großartig präsent, Maggie Gyllenhall ist mehr als nur Ersatz 48 für Katie Holmes in der Rolle von Rachel Dawes. Aaron Eckhart als Harvey Dent ist eine Wucht und Regisseur Nolan lässt sich an der richtigen Stelle Zeit, um dass entstellte Gesicht des Staatsanwaltes und damit die Einführung des Charakters Twoface zu zeigen. Einerseits bedauerlich, dass es bei diesem einen Auftritt dieser Figur bleiben wird, wie der Film selbst, aber auch Regisseur und Darsteller in Statements von sich gaben. Andererseits wird die komplette Tragik dieser Figur für den Zuschauer in diesem einen Film vollständig offenbar, da der Hauptaspekt hier gar nicht auf Two-Face gelegt wird, sondern auf die Entwicklung hin zu diesem Charakter, ausgehend von einem Mann, der mit aller Energie der Kriminalität die Stirn bietet und kurz vor seinem großen Triumph auf mehr als einer Ebene grausam mit allem zu bezahlen hat, was ihm das Leben Wert erscheinen lässt. Filmoberfiesling Gary Oldman gibt zum zweiten Mal den scheinbar einzigen unbestechlichen Cop in Gotham City, James Gordon. Angenehm sympathisch kommt der Mime auch hier wieder her-über, doch muss auch er eine Grenze überschreiten, um mit List des Jokers habhaft zu werden. Und das ist auch das Grundthema des ganzen Films. Wenn sich die Jäger an Recht und Gesetz und selbst auferlegte Regeln halten, der Gegner aber nur die eine Regel hat, nämlich das es keine Regeln gibt und obwohl man ihn fängt, macht er weiter, er wird verhört, er macht weiter, du drangsalierst ihn, er macht weiter, du schlägst ihn, er macht weiter, du prügelst auf ihn ein, er macht weiter........ Wie lange kann man noch an seinen Regeln festhalten, wie lange hältst du es aus, wenn alles explodiert und brennt und es fordert das Leben, jener die du liebst? „The Dark Knight“ behandelt dieses Thema mit einer derart starken Intensität, wie es sie in noch keiner Comicverfilmung in dieser Größenordnung und Qualität je gegeben hat. Die Macher dieses Meisterwerkes lassen nichts aus, es fehlt an nichts in diesem Streifen und jeglicher nur denkbare Anspruch, den man als Zuschauer an den zweiten Batman Film mit Christian Bale in der Hauptrolle haben könnte, wird nicht nur erfüllt, sondern noch deutlich übertroffen, fast egal worum es geht. Um es auf einen Punkt zu bringen: Ich schließe mich nur allzu gern der Meinung jener an, die einen posthumen Oscar für den im Januar tragisch verstorbenen Heath Ledger verlangen, er hat für mich absolut seine Berechtigung. Am Ende auch noch die ach so wichtigen Zahlen. Der Qualität des Filmes folgte schließlich auch das Publikum in seiner Quantität: Mit etwas mehr als 525 Millionen Dollar am US-Box Office machten die Zuschauer ihre Begeisterung deutlich. Hinter „Titanic“ der zweiterfolgreichste Film aller Zeiten. Auch eine deutliche Sprache. Resümee der beiden hier beurteilten Filme: Falls das Publikum nicht tatsächlich Akte X überdrüssig geworden ist, sollte ein dritter Film definitiv anders aussehen als der Film jetzt, welcher einfach zu klein, zu Fernsehgerecht geraten war. Beim dunklen Ritter stellt sich nur die Frage, wie der geplante dritte Film dieses Meisterwerk toppen will? Andererseits liefert der Schluss von „The Dark Knight“ schon eine tolle Vorlage für die Autoren. Christopher Nolan und den Autoren darf, so denke ich, vertraut werden, dass sie das Kind schon schaukeln werden. 49 22. Fantasy Filmfest in Frankfurt Cinestar Metropolis / 27. Aug. bis 3. Sept. 2008 von Jeannette Brandl Zum 22. Mal kam das Fantasy Filmfest nach Frankfurt, zum dritten Mal bin ich dabei. Ich habe mir eine Woche Urlaub genommen, um mir so viel Filme wie möglich anzusehen. Das macht sich mit einer Dauerkarte natürlich sehr gut. Am Ende waren es 36 Filme in acht Tagen, von mittags 13 Uhr bis nachts 1:30 Uhr. Es gab gute und weniger gute Filme zu sehen, witzige, alte und sehr befremdliche. Alle Filme im Original mit deutschen oder englischen Untertiteln. Das Filmfest unterteilt die Filme in mehrere Kategorien: Selected Features, Focus Asia, Midnight Madness, Fresh Blood, Get Shorty (Kurzfilme), und natürlich die Opening Night, das Centerpiece und die Closing Night. Die Filme kamen aus allen Teilen der Welt, die meisten aus den USA, Hong Kong und GB. Aber auch aus Korea, Kanada, Australien, Schweden, Deutschland, Spanien, Griechenland, Vietnam und Israel um nur einige zu nennen. Ich möchte an dieser Stelle nur auf einige der Filme eingehen, die ich gesehen habe. Über alle 36 Filme etwas zu schreiben, ist einfach zu viel. Die Opening Night war „Eden Lake“, ein Slasher aus GB in englischem Slang mit vielen FWorten. Das Pärchen am See, das von einer Gruppe Jugendlicher als Opfer auserkoren wurde, sehr brutal, blutig und ohne Happy End. Ohne Happy End war wohl das Motto dieses Jahr, so viele Filme, die traurig endeten gab es noch nie. Filme wie Tale 52, XII, Dying Breed, It´s Alive, Martyrs, Crossfire, The Protocol, The Midnight Meat Train, Melody´s Smile und Dorothy Mills waren recht durchschnittliche Filme. Da gab es selten gute Szenen, interessante Plots oder gute Schauspieler. Alles Dinge, die es schon mal in anderer Form in einem anderen Kontext gab. Positiv in Erinnerung geblieben sind dagegen Filme wie Shiver, Awake, Summer Scars, Mum&Dad, Shuttle, Terra, Hush, The Oxford Murders, Senseless, Mirrors, The Investigator und Acolytes. Am besten haben mir gefallen: Dance of the Dead, Jack Brooks: Monster Slayer, The Red Inn, Let The Right One In, The Art of Negative Thinking und My Name is Bruce. Awake 50 amerikanischer Psychothriller über eine Herztransplantation bei der die Narkose schief geht und auch sonst nichts so ist wie es zu sein scheint Summer Scars britischer BAFTA-Award Gewinner über sechs Kids, die beim Schuleschwänzen im Wald die Begegnung mit einem Fremden machen und am Ende des Tages um ein gewaltiges Stück erwachsener geworden sind Dance Of The Prom-Night, die Leichen vom Friedhof nahe des AtomDead kraftwerkes machen sich selbständig und übernehmen die Stadt – Gags, viel Blut, abgetrennte Körperteile und tolle Musik, ein Kultfilm im Stile der 80er, einfach nur krass !!! Shuttle Ein Horrortrip vom Flughafen nach Hause - Ankommen ausgeschlossen. Brutal werden die vier Passagiere dahin gebracht, wohin sie nicht wollten, entweder in den Tod oder Schlimmeres. Das Ende bleibt einem bei dieser Form menschlicher Grausamkeit lange im Hals stecken. Jack Brooks: kanadische Monsterkiller Horrorkomödie, auch im Stil der Monster Slayer 80er, ein Klempner befindet sich unfreiwillig im Kampf gegen Gummimonster & Zombies, zum Schreien komisch The Red Inn Auch Franzosen können witzig sein, der Beweis ist The Red Inn - Ein einsames Gasthaus in den Pyrenäen im 19. Jahrhundert, die Wirte meucheln was das Zeug hält und düngen mit den Leichen die Obstbäume oder füttern die Schweine, ein Mordsspaß. Terra wunderschön animiertes Weltallabenteuer, indem die Menschen die außerirdischen Invasoren sind und um jeden Preis den Planeten Terra haben wollen Let The Right schwedische Verfilmung des Lindqvist Roman One In “So finster die Nacht” über die Freundschaft zweier 12Jähriger, der eine ein Außenseiter, die andere eine Vampirin - Horror und Humor nicht nur für Genrefans; J.J. Abrams hat sich bereits die Rechte für eine erneute Verfilmung gesichert The Oxford Elijah Wood und John Hurt auf der Suche nach einem Murders Serienkiller in Oxford – Morde, Mathematik und immer wieder interessante Wendungen machen die Suche nach dem Mörder bis zum Schluss spannend The Art Of Negative norwegische Komödie in der der Pessimismus Thinking siegen muss, gewürzt mit Alkohol, Drogen, Zynismus und Sex. Man bekommt die Wahrheit vor Augen geführt, so hart sie auch sein mag The Investigator in diesem ungarischen Thriller wird ein Pathologe aus finanziellen Gründen zum Auftragsmörder, ohne zu ahnen, dass sein Opfer in diesem Verwirrspiel ihn bereits gefunden hat My Name Is Bruce Bruce Campbell nimmt sich selbst, seine Filme und ein ganzes Genre auf den Arm, der Film ist etwas für Bruce Campbell Fans und alle die B-Filme dieses Genres lieben (es hat mich sehr gefreut Ted Raimi in mindestens drei verschiedenen Rollen zu sehen =) ) Noch etwas zu dem deutschen Film „Virus undead“: sehr schlecht, hätten sie lieber auf deutsch und nicht auf englisch drehen sollen, vielleicht wären die 51 Schauspieler glaubwürdiger gewesen. Außerdem wurde jedes noch so kleine Klischee bedient, dass es schon peinlich war. Die Special Effects waren das einzig recht Gute an dem Film. Nicht zu empfehlen. So viel zu einigen der Filme. Da ich kein Fan von asiatischen Filmen bin, habe ich mir diese auch nicht angesehen und kann deshalb kein Urteil darüber fällen. Der Fresh Blood Award dieses Jahr ging an „JCVD“ (von und mit JeanClaude van Damme; den hab ich auch nicht gesehen). Der Fresh Blood Award wird jedes Jahr von den Zuschauern aller Städte des Festivals gekürt. Die meisten der Filme des FFF werden nie im Kino zu sehen sein, sondern gehen direkt auf DVD in den Handel. Allerdings schaffen es einige doch ins Kino. Von diesem Jahr bereits im Kino gelaufene, momentan laufende und demnächst anlaufende Filme sind: Transsiberian, The Substitute (Alien Teacher), Waltz with Bashir, JCVD, Let The Right One In (So finster die Nacht), The Strangers, The Art of Negative Thinking (Die Kunst des negativen Denkens), Mirrors, The Chaser. Weitere Infos gibt es unter www.fantasyfilmfest.com, die Fantasy Filmfest Nights finden am 13., 14., 15. März 2009 in Frankfurt statt. Foreigner - Eine 80er Legende auf Best Of Tour (Offenbach, Stadthalle, 17. Dezember 2007) von Frank Baring "Feels like the first time", so ein Titel aus der Frühphase der Band, könnte meine Stimmung vor dem Konzert nicht treffender umschreiben. Wie andere Bands der Ära auch, waren Foreigner live primär in den Staaten präsent, so war es mir nie vergönnt die Band um Lou Gramm und Mick Jones in den 80ern auf Tour zu erleben. Nachdem die Band 1990 ein erstes Mal und 2004 ein zweites Mal getrennte Wege ging, war auf der aktuellen Best Of Tournee Original-Sänger Lou Gramm nicht mehr dabei. Gramm spielt gegenwärtig mit seiner eigenen Band Songs aus seinen beiden Soloalben und dem umfangreichen Foreigner-Backkatalog. Wer Gramm vor 1-2 Jahre im Rahmen der Kabel1-Show "Formel 1" erlebt hatte, wusste nicht, ob man dort tatsächlich Gramm sah, denn die Person hatte ungefähr den dreifachen Umfang von Lou Gramm, wie man ihn bis zum letzten regulären ForeignerAlbum "Mr Moolight" von 1994 kannte und war stimmlich nicht wieder zu erkennen. Gramms Krebserkrankung (Hirntumor) und die Medikation dürften ihren Beitrag geleistet haben, dass er sich äußerlich wie stimmlich so stark verändert hat. Sein Kampf gegen die Krankheit und die Rückkehr ins RockBiz verdienen gleichwohl größten Respekt. Nun war im Vorfeld des Auftritts von Foreigner in der Offenbacher Stadt also klar, dass Lou Gramm nicht mehr dabei war. Anders als 1991, als Mich Jones mit Johnny Edwards einen 52 würdigen Ersatz für den auf Solopfaden wandelnden Gramm gefunden hatte, nahm die Fangemeinde den neuen Sänger Kelly Hanson dankbar und respektvoll auf. Die Spannung vor dem Konzert konnte die Vorgruppe nicht wirklich gut überbrücken. "Holefull of Love", eine sehr gute AC-/DC-Coverband aus Frankfurt, mühten sich redlich, Stimmung zu verbreiten mit einem Set aus eigenen Songs. Da ich bereits einige HOF-Auftritte erleben konnte, meine ich die Band gut zu kennen, und daher auch beurteilen zu können. Wer AC/DC mag wird sicherlich bei der Frankfurter Band seinen Spaß haben, die vor allem durch die stimmliche Nähe des HOF-Sängers Dario zu AC/DC-UrSänger Bon Scott profitiert. Doch für das Foreigner Vorprogramm erschienen mir die Hessen einfach deplatziert. Hier wäre die Verpflichtung einer Band wie Jaded Heart einfach genre-technisch passender gewesen. Dennoch erhielten HOF von den knapp 2200 Fans höflichen Applaus. Mehr war nicht zu erwarten und augenscheinlich auch nicht drin. Nach einer relativ langen Umbaupause erschien jemand auf der Bühne, um zwei Shirts per Preisfrage zu verlosen, bis es dann endlich soweit war und Foreigner die Bühne betraten. Die Band um Gitarist Mick Jones spielte sich durch die 70er und 80er Phase(n) der Band, dass es nur so eine Freude war. Erstaunlich wie textsicher viele Fans noch waren, obgleich die letzte Tour von Foreigner, wenn man mal die Open-Air-Auftritte von Balingen etc. außen vor lässt, lange zurück liegt. "Double Vision" markierte den standesgemäßen rockigen Einstieg in das Best Of Set. Der Sound war glasklar, gut ausgesteuert, wie auch beim Opener, was wahrlich nicht selbstverständlich ist. Sicherlich sind die Soli von Jones keine bahn brechenden Momente eines großen Gitarrenvirtuosen, aber Jones lässt die Songs sprechen und verliert sich nie in Malmsteen-esken 12 Minuten Soli. "Cold as ice", "Urgent", "Wainting for a girl like you", ein Höhepunkt jagt den nächsten. Dabei liegen die Schwerpunkte der Setlist klar auf den Hits der 70er bis Mit-80er Phase der Band. Alben wie "Inside Information", "Usual Heat" oder "Mr Moolight" bleiben ausgeklammert oder werden nur mit einem Song bedacht: "Say you will" vom 86er Album "Inside Information". Doch diese Version hatte es in sich. Jones und seine fünf Mitstreiter boten den Fans eine geniale Akustikversion, die sich den ganzen Abend in meinem Gehörgang festsetzte, nicht nur dank des überwältigenden Chorgesangs der gesamten Band. Wer erwartet hatte, dass die Band routiniert und statisch ihren Set abspulte sah sich getäuscht. Sänger Kelly Hanson suchte immer wieder den Kontakt zum Publikum, sprang zeitweise in den Fotograben und schüttelte so ziemlich jede Hand in der ersten Reihe. Warum saßen wir eigentlich auf der Tribüne auf einem bequemen Schalensitz? Nun, man wird wohl älter. Die Band zeigte sich insgesamt sehr gut aufgelegt. Keyboarder Jeff Jacobs streichelte und prügelte abwechselnd auf seine Tasten ein, dass man sich wunderte, was er song- und banddienlich aus seinem Instrument herausholte. Normalerweise sind Bassisten immer die trübe Tasse einer Rockband, die im Hintergrund mit dem Schlagzeuger (Jason Bonham konnte leider in Offenbach nicht dabei sein) die Rythem Section bilden. Die 53 Sonnenseite gehört eher den Sängern und Gitaristen. Bei Foreigner ist das anders. Seitdem es Mick Jones gelang, den ehemaligen Dokken-Bassisten Jeff Pilson in die Neuauflage von Foreigner zu holen, musste ihm klar gewesen sein, dass Rumpelstilzchen Amerikaner ist und auf den Namen Pilson hört. Was Jeff Pilson für ein Laufpensum absolvierte sucht in Bassistenkreisen sicherlich seines Gleichen, zudem konnte er sich mit Tom Gimbel (Saxophon, Gitarre) und Jeff Jacobs mehr als einmal beim Backgroundgesang in Szene setzen. Wen wundert es da, dass Mick Jones gute 5 Minuten brauchte, um die Band vorzustellen und den Fans die Gelegenheit zu geben, Band und Songs gebührend abzufeiern. "Urgent", "Jukebox Hero" und "That was yesterday" waren für mich neben "Say you will" die persönlichen an Höhepunkten reichen Songs des gesamten Offenbacher Auftritts der Band. Tom Gimbel gebührt sicherlich ein besonderes Kompliment für seine Saxophon-Einlage. Die Fans feiern "Jukebox Hero" wie keinen anderen Song und die Band zelebriert das Stück bis zum Ende. Einzig das Led Zepellin Cover "Whole Lotta Love" hätte ich aus dem Set genommen, da Jason Bonham, der sicherlich seinen Einfluss auf die Auswahl des Covers genommen hatte, nicht dabei war. Hier bieten die Foreigner Alben einfach genügend starkes Songmaterial, dass man den Set hier besser abgeändert hätte. Den Fans in der Offenbacher Stadthalle gefiel es dennoch. Den Zugabenteil eröffnete "I want to know what love ist". Der Song gehört sicherlich zu den besten jemals geschrieben Balladen. Jedes Wort, jede Zeile singen die Fans mit und die Offenbacher Stadthalle zeigte sich mit Feuerzeugen und Wunderkerzen angefüllt. Eine tolle Stimmung, die nur etwas getrübt wurde, weil Mick Jones Keyboard mit dumpf-trüben Klang den ansonsten sehr guten Sound überlagerte. Erst als Jones zur Gitarre griff und den Missstand bemerkte, kam (zumindest bei mir) die dem Song gebührende Stimmung auf. Mit "Hot Blooded" schicken Foreigner die begeisterten Fans zufrieden in die Kälte. Abschließend noch ein Kompliment an den neuen Sänger Kelly Hanson, der mit Stimme, Performance und Stage-Acting mehr als überzeugen konnte. Foreigner: Feels like the first time? It won´t be the last time guys. 54 Gary Moore mit „Still Got The Blues“ in Gießen – Zwiespältige Eindrücke überschatteten überschatteten Gary Moore Konzert in Gießen von Frank Baring Am vergangenen Freitag pilgerten viele ältere und jüngere Gary Moore Fans in die Hessenhallen nach Gießen. Während die anderen Auftritte des irischen Ausnahmegitarristen durch einen anderen Veranstalter organisiert wurden, betreute den Gießener Auftritt das Team des Herzberg Festivals. Gary Moore tourte zuletzt 1997 ausgedehnt durch Deutschland und erst im vergangenen Jahr konnten sich die Fans von „Still Got The Blues“ anderen Hits des in Belfast geborenen Moore an Live Auftritten erfreuen. Als Moore 2007 für zwei Hallenkonzerte – u.a. im Offenbacher Capitol – nach Deutsch-land zurückkehrte, konnten nur wenige Fans eine Karte ergattern. Doch 2008 kehrte Gary Moore für eine Reihe von Hallenkonzerte zurück. Einzig auf LangzeitSchlagzeuger Brian Downey (Ex-Thin Lizzy) mussten die Fans in diesem Jahr verzichten. Die Vorzeichen für einen gelungenen Auftritt in der ausverkauften Gießener Hessenhalle konnten nicht besser sein. The Urge eröffneten mit erdigem Rock Bereits 2007 begleitete die Rockband „The Urge“ um Gitarrist John Miles jr. und Sänger Jonny Byles den britischen Ausnahme-gitarristen Gary Moore auf dessen Auftritte in Deutschland. Mit ihrem erdigen Rock´n Roll überzeugten die vier Briten auch in Gießen. Überhaupt schien die Band um John Miles jr. den Auftritt im Vorprogramm von Gary Moore zu genießen. Sänger Jonny Byles bekundete mehrmals, dass die Band aus dem englischen Newcastle große Fans von Moore seien und stellten sich so mit ihrem Rocksound den dankbaren Fans. The Urge vermischen gekonnt Elemente von AC/DC, Led Zeppelin und den Rolling Stones mit einem gutem Schuss eigener Akzente und Melodien. Erdiger Rock aus England scheint eine Zukunft zu haben, auch wenn die Band eigentlich schon Ende der 1960er Jahre gegründet wurde und sie nun als die nächste Generation mit der Urbesetzung nichts mehr zu tun hat. Das musikalische Erbe von John Miles führen sein Sohn und die Band aber konsequent fort. Gary Moore hat den Blues Als Gary Moore gegen 21 Uhr die Bühne betrat, erwartete ihn eine begeisterte und dankbare Fangemeinde. Lange war Gary Moore nicht mehr auf ausgedehnter Deutschland-Tour und die Tatsache, dass er nach Mittelhessen kam, erstaunte im Vorfeld der Konzerts sicherlich viele Fans des Bluesrock-Gitarristen aus dem nordirischem Belfast. Routiniert präsentierte Moore seine großen Hits aus der Blues-Ära. „Oh Pretty Woman“, “Since I Met You Baby”„Walking By Myself“, “All Your Love” oder der 1990er Hit „Still Got The Blues“ wurden von den Fans gnadenlos 55 abgefeiert. Auch wenn die Lieder des aktuellen Albums “Close As You Get“ wie z.B. „Thirty Days“ ein wenig vor den älteren Hits verblassten, so reihten sie sich doch glaubwürdig in die Biografie des Briten ein. Gary Moores einzigartiges Songwriting, der hohe Widererkennungswert seiner Spielweise und die Emotionalität, mit der er jeden Ton und jede Note lebt, macht die besondere Bühnenpräsenz des 56jährigen Moore aus. Doch Gary Moore hat nicht nur den Blues. Er kann in seiner Spielweise die Rock- und Hardrockära nicht verleugnen. Dies ist auch gut so, denn diese Mischung macht seinen unnachahmlichen Stil aus. Wieder einmal war „Parisienne Walkways“, die Überballade aus Gary Moores Rockära der 1980er Phase, der unzweifelhafte Höhepunkt des Gießener Gary Moore Konzerts. Der sensiblen und emotionalen Interpretation des Stückes konnte sich sicherlich keiner der Anwesenden entziehen. Ein an Höhepunkten reiche Songauswahl machte es den Fans sicherlich schwierig, ihren eigenen Favoriten zu finden. Doch insgesamt wurden alle großen Blues-Hits gespielt, die von einem guten Sound und einer ansprechend bis sparsam inszenierten Lichtshow stimmungsvoll in Szene gesetzt wurden. Von Stimmungskillern, schwarzen Sheriffs und einem verirrten Rollstuhlfahrer Problematisch stellte sich hingegen das Verhalten einiger SecurityMitarbeiter dar. Hier wurde zeitweise außerordentlich unverhältnismäßig und unprofessionell gegenüber den Konzertbesuchern in den ersten Reihen agiert. Diese Fans wollten nur einige Erinnerungsfotos machen, wobei ihnen umgehend die Digicams aus den Händen gerissen wurde, obwohl keiner der Fans die Blitzfunktion nutze, um die Musiker nicht zu stören oder Fotos für den Privatgebrauch explizit untersagt waren. Reihenweise Fotohandys wurden eingesammelt und in peinlich-aggressiver Gestik die Zuhörer ermahnt bzw. bedroht, keine Foto-Impressionen von diesem Abend festzuhalten. Dass es auch anders geht, zeigte das Veranstaltungsteam von Gary Moores 2007er Auftritt im Offenbacher Capitol, wo alle Konzertbesucher entspannt die Musik genießen konnten und auch Impressionen dieses denkwürdigen Auftritt festhalten konnten. Auch waren außerhalb der Gießener Hessenhalle nur Hinweise zu lesen, dass professionelle Filmkameras nicht verboten seien. Man kann daher nur auf Willkür einiger Security-Kräfte schließen, denen nicht daran gelegen war, dass die Fans die Musik genießen konnten und Impressionen eines schönes Konzertabends festhalten konnten. Gleichwohl kümmerte sich die Security teilweise nicht um ihre eigentlichen Aufgaben. Während des Konzerts tauchte vor der Absperrung ein Rollstuhlfahrer auf, dessen Angehörige und Freunde ihm einen Weg bis vor die Bühne bahnten. Dabei herrschte vor der Bühne viel zu dichtes Gedränge. Ein Security-Mitarbeiter machte den Rollstuhlfahrer daraufhin aufmerksam, dass im hinteren Bereich eine erhöhnte Ebene für zwei Rollstuhlfahrer vorgesehen sei. Man entgegnete dem Security-Mitarbeiter, dass der Raum dort wegen anderer sich dort aufhaltender Konzertbesucher nicht zugänglich sei. Daraufhin äußerte der Security-Mitarbeiter, dass sich der Rollstuhlfahrer „auf eigenes Risiko“ dort aufhalten würde. Man fragte 56 sich ernsthaft, was bei einer Panik oder anderen gefährlichen Situationen geschehen wäre. Eine derart skandalöse Berufsauffassung wirft ein fragwürdiges Licht auf den Veranstalter, für derartige Fälle nicht vorgesorgt zu haben. Warum war es nicht möglich, einen Security-Mitarbeiter für die Absicherung eines Bereichs für behinderte Konzertbesucher abzustellen? Warum zeigten sich die Mitarbeiter des Veranstalters vor der Bühne so unprofessionell, instinktlos und fanfern? Diese Nachfragen muss sich der Veranstalter gefallen lassen. So bleibt ein zwiespältiges Fazit vom Gießener Gary Moore Auftritt. Während Gary Moore stimmlich und durch sein Spiel zu begeistern wusste, konnte man dies von einem Teil der Organisation und vor allem einiger Security-Kräfte nicht behaupten. Hier zeigte sich, dass einer Reihe von Gary Moore Fans in den vorderen Reihen der Spaß und die Vorfreude an diesem Konzertabend verdorben wurden. Bleibt zu hoffen, dass Gary Moore wieder nach Deutschland kommt und auch in Mittelhessen wieder vorbeischaut. Gary Moore tritt auch am 12.05. auf dem Kultur Pur Festival in Siegen auf. Fans und Interessiert können sich auf der offiziellen Webseite von Gary Moore über die weiteren Auftritte informieren: http://www.gary-moore.com ich + ich – Konzert 11. Oktober 2008 in Gießen in den Hessenhallen – Halle 2 von Sonja Seng Kurz vor 18:00 Uhr ging’s ab ins Auto, um rechtzeitig in Gießen zu sein. Oh Wunder, was war denn hier los ? Ich dachte, das ist die kleine Halle in der ich schon zu 2 Konzerten war, aber nein, das ist ja der Wahnsinn, was hier schon Auto technisch ablief. Trotzdem noch ein Plätzchen recht nahe am Eingang für mein Auto gefunden. *puh* Dann auf dem Vorplatz staunend die Masse Menschen beguckt und vor lauter Schreck erst mal ne Stärkung zu mir genommen. Ab 19:00 Uhr begann der Einlass und es ging langsam vorwärts. Aber ich hatte es nicht eilig - ein kleines Plätzchen findet sich immer. Drin erstmal der Jacken entledigt und zum Merchandise-Shop, wie üblich TShirt und Schlüsselband ergattert. *gg* Leider hatten sie nur die 1 CD da, nix Neues. Schade ! So, dann mal ab in die Halle, ziemlich am Rand noch ein Plätzchen gefunden, denn die Halle war komplett dicht. Schätze sie auf 60 m x 10 oder 12 m und die war voll. Da fiel mir auch draußen der Aufkleber ein. Nun wusste ich was mit „Danke – Ausverkauft“ gemeint war. *Augenroll-Smilie* 57 Punkt 20:00 Uhr fing die Vorband an. Ich dachte, ich höre nicht richtig, fangen die mit einem Wiener Walzer an, der sich aber ganz schnell in eine sehr rockige Nr. (Does anyone know) wandelt. Puhh ! *Schock* Die 4 Wiener hauen schon ganz schön rein. Wer sich ein bisschen was anhören mag, kann das am besten unter: http://www.myspace.com/myexcellence tun. Nach 30 Minuten war Schluss und die Bühne wurde geleert. Nach gut 20 Minuten erledigt und nix passierte. Hmm, war’s das schon ? *grübel* Das Publikum hat’s mit Pfeifen und Klatschen probiert, beim 3. Mal hat’s funktioniert. Kein Wunder die restlichen 10 Minuten bis 21:00 Uhr waren um und „ich + ich“ fingen pünktlich an. *gg* Da der Name Programm ist, fingen sie mit „Ich und Ich“ als 1. Song an. Das Publikum war sofort ganz dabei. Weiter ging’s mit „Wie konnte das passieren“. Nun begrüßte Adel Tawil das Publikum und kündigte das nächste Lied an: „Mach Dein Licht an“. Alles tanzte sofern überhaupt Platz dafür war, man stieß permanent an seine Nachbarn, und klatschte – einfach ne echt tolle Stimmung. Dann stellte Adel fest, dass es sehr heiß in der Halle war, aber daran änderte sich während des ganzen Konzerts nix, außer dass die Security von vorne die Leute leicht mit Wasser bespritzte. Nee, da drin wollte ich nicht gesteckt haben, in dieser Masse direkt vor der Bühne. *Panik schieb* Weiter ging’s mit „Vom selben Stern“ und da tobte die Halle bis in die allerletzte Ecke. Es gab kein Halten mehr, die Stimmung war jetzt echt klasse ! - Nur jemand den ich kenne Dämonen Wenn ich tot bin Brücke Junk Wo die Liebe hinfällt Umarme mich Stark Trösten So soll es sein Dann verabschiedete sich Adel und ich dachte im ersten Moment, das Konzert sei um 22:15 Uhr zu Ende. Dachten wohl einige auch und gingen. Die ersten Zugabe-Rufe erschallten. Nur dauerte es keine 2 Minuten, da tauchte er auf einer kleinen Bühne in der Mitte der Halle mit einem Teil der Band auf. Wie er dort hingekommen ist, konnte ich nicht verifizieren. *gg* 58 Es ging weiter mit: - Du erinnerst mich an Liebe Dadada (in memorium an Rio Reiser) Nichts bringt mich runter. Auch hier wieder ein „Tschö“ und wieder keine 2 Minuten später tauchte die Band erneut auf der großen Bühne auf. In der Zwischenzeit hatte sich die Halle doch schon um einiges geleert. Der Rest von uns, immer noch in einer genialen Stimmung, die eigentlich kein Ende nehmen wollte, durfte sich noch „Brücke“ und nochmals als allerletztes Lied „Vom selben Stern“ anhören. Somit war das Ende um 22:50 Uhr – somit 1 Stunde und 50 Minuten durch gespielt ! *Respekt* Ich hatte den Eindruck, dass Adel eigentlich gar nicht aufhören wollte, aber auch nicht mehr konnte, sein Hemd klebte ihm seit dem 4. Lied total am Körper. Anette hielt sich sehr im Hintergrund (ich nehme an, dass die Sängerin Anette war, da wie üblich meine Sicht bei Konzerten etwas eingeschränkt ist). *gg* Gemäß meinen Bildern war „nur“ eine Background-Sängerin da. Hab mich schlau gemacht und folgendes herausgefunden. Anette geht nicht mehr ins Rampenlicht. Somit finden die Auftritte ohne sie statt. Also stimmt meine Annahme, die Dame auf den Bildern ist die Background-Sängerin. Ich kann nur sagen: Adel rockt !!! Gesamteindruck: Die Musik war klasse abgemischt, die Bässe kribbelten ein wenig im Bauch, sie war super gut zu hören und man verstand Adel und die Background-Sänger ebenfalls sehr gut. Nix zu laut – einfach Spitze !!! Adel rief zum Schluss „Tschüss, Gießen – Wir kommen wieder !!“ … das kann ich auch von meiner Seite behaupten ! Sehr gerne wieder !! Infos zur Band auf www.ichundich.de 59 Nickelback All The Right Reasons Tour Europe 2008 Von Jeannette Brandl Zum Abschluss des sehr erfolgreichen Albums “All the right reasons” von 2005 kamen im September Nickelback für zwei Konzerte nach Deutschland. Am 8. September 2008 gaben sie das erste der beiden Konzerte in der Lanxess Arena in Köln. Die Vorband hieß Staind, war akustisch so gut wie nicht zu verstehen und hielt es wohl auch nicht für nötig sich vorzustellen. Auch mal ein Hallo oder Wie geht’s? (auch auf Englisch) kam nicht. Die Verrenkungen des Gitarristen waren recht lustig anzusehen, ansonsten war es eher ein Reinfall. Als nach der Vorband und dem folgenden Umbau der Bühne gegen 21 Uhr das eigentliche Konzert anfing, knallt es gewaltig. Nach einem ohrenbetäubendem Knall, bei dem sicherlich etliche Herzen für einen Moment stehen blieben, folgte der Herzschlag-Countdown und die vier Rocker aus Kanada begannen mit „Animals“, gefolgt von „Woke up this morning“ und „Photograph“. Die Bühne war umgeben von riesigen Lein-wänden, die meist verschiedene Farben zu den Songs zeigten. Die große Leinwand in der Mitte zeigte entweder kleine Filme oder eben die Bandmitglieder, allen voran Chad Kroeger als Sänger, Gitarrist und Texteschreiber. Etwas das Nickelback schon immer gern taten und auch mit nach Deutschland brachten, waren die Unmengen an Pyrotechnik, die im Laufe des Konzertes immer wieder abgefeuert wurden. Allein das war sehr schön mit anzusehen. Chad Kroeger stellte sich als sehr redselig heraus. Anfeuerungen, kleine Geschichten und witzige Kommentare ans Publikum oder die anderen Bandmitglieder gab es immer wieder, auch auf Deutsch, was sehr nett anzuhören war. So gab es „Something for the Fräuleins“ als sie „Because of You“ und „Far away“ spielten. Immer wieder wurde auch Gitarren-Roadie Timmy auf die Bühne geholt, um unterstützend in drei Liedern entweder die dritte Gitarre oder Keyboard zu spielen. Timmy hat wahrscheinlich in Europa schon seinen eigenen Fanclub, die Mädels waren jedenfalls begeistert, was auch der Band nicht entging und es entsprechend witzige Kommentare gab. 60 Eine Hommage an Panterra-Gitarrist Dimebag, einen Freund der Band, wurde mit „Side of a bullet“ gemacht, bei dem ein neues Solo des verstorbenen Gitarristen im Song eingebaut war. Um die Fans weiter aufzuheizen, wurden die Cannons herausgeholt und zu einem Instrumental der Band schossen vier Mitglieder der Crew kostenlose T-Shirts in die Menge. Die Shirts flogen recht weit, allerdings nicht bis zu dem hinteren Rang, auf dem ich war. Nach weiteren Single-Hits wie „If everyone cared“, „Savin´ me“ und “How you remind me” gab es ein Cover von “Saturday night is alright for fighting”, bei dem Gitarrist und Backgroundsänger Ryan Peake ans Hauptmikro durfte und sich so richtig austoben konnte. Der kann auch singen! Chad Kroeger erklärte, als Kanadier wüssten sie wie man Bier trinkt, aber in Deutschland soll es auch eine Menge Biertrinker geben. Das wollten sie testen in dem Ryan Peake und Bassist Mike Kroeger mit Bier halb gefüllte Plastikbecher ins Publikum warfen. Ich hätte nicht gedacht, dass irgendetwas in den Bechern bleibt, aber die beiden haben inzwischen genug Erfahrung darin, so dass nur wenige Leute zu einer Bierdusche kamen. Natürlich wurde das Ganze von einem weiterem Instrumental begleitet. Nach „Someday“ folgte ein etwa 5-minütiges Schlagzeug-Solo von Daniel Adair. Wow !!! Das ist alles was mir dazu einfällt, es gab minutenlange standing ovations. Der kann spielen !! Mit „Too Bad“ wurde die Menge noch einmal aufgeheizt, dann gab es eine kleine Pause. Als Zugabe folgten „Rockstar“ und „Figured you out“. Beendet mit einem Feuerwerk auf und hinter der Bühne. Alles in allem war es ein schönes Konzert, auch wenn die Akustik in der Arena, zumindest auf den Rängen, etwas zu wünschen übrig lies. Das Publikum ging bei den bekannten Radio-Hits mit, ansonsten war es recht still, wenn die anderen Lieder gespielt wurden. Ich persönlich hätte mir mehr Rocksongs gewünscht, nicht nur die Balladen. Aber vielleicht beim nächsten Mal. Das neue Album „Dark Horse“ erscheint am 14. November 2008. 61 Rauher Charme und viel Poesie – Ein Abend mit Kris Kristofferson von Thorsten Walch Ein Musik-Erlebnis der besonderen Art stellte in diesem Jahr zweifellos die Deutschland-Tournee von Kris Kristofferson dar – dem SPACEDOG und mir wurde das große Vergnügen zuteil, bei Kristoffersons Auftritt in Bonn am 22. Juli 2008 auf der Museumsmeile zugegen zu sein. Der mittlerweile 72jährige Kris Kristofferson gilt als eine Ikone der Countryund Folk-Musik – einst vom legendären Johnny Cash zum Starruhm gefördert, wurde er ab den 60er Jahren insbesondere als Songwriter allseits populärer Titel bekannt – aus seiner Feder stammt unter anderem der Song „Me and Bobby McGee“, mit dem die viel zu früh verstorbene Blues- und Folk-Ikone Janis Joplin riesige Erfolge feierte. Doch auch als Interpret seiner eigenen, zumeist recht sozialkritischen Songs genießt Kristofferson bis heute einen großen Bekanntheitsgrad. Nicht wenige Kinofans kennen den poetischen Singer und Songwriter auch als Filmstar, der in Streifen wie CONVOI, PAT GARRETT JAGT BILLY THE KID sowie den beiden ersten Folgen der BLADE-Horrortrilogie mitwirkte. Eine sicherlich weniger bekannte Tatsache ist zweifellos, dass Kristofferson in seiner Freizeit ein riesiger STAR TREK-Fan ist – bei mehreren seiner älteren Auftritte konnte man ihn in einem entsprechenden T-Shirt sehen, was für sich sprechen dürfte. Bei alledem muss man selbstverständlich auf entsprechende Musik stehen, wie Kris Kristofferson sie bis heute macht – angesagt sind eher die leisen Töne, die mit einer großen Eindringlichkeit daherkommen. Es war am 22. Juli 2008 für mich als Cash-Verehrer schon ein ganz besonderes Erlebnis, als dessen Schüler Kris Kristofferson ganz in schwarz gewandet und lediglich mit seiner akustischen Gitarre bewaffnet - ganz ohne Begleitband! - die Bühne in Bonn betrat. Was dann folgte, war schlicht und einfach eine Offenbarung für mich – wenngleich ich an dieser Stelle wiederholen möchte: Man muss eben auf diese Art von Musik stehen. Weniger typische Country-Musik mit ihren oftmals rauhen Tönen war da angesagt – nein, der große alte Mann mit seiner Gitarre sang über viele Themen, die wir auch hierzulande bestens aus unserem Alltag kennen und 62 die teilweise amüsierten, nicht selten aber auch betroffen machten. Neben verschiedenen Songs aus seiner 2006 erschienenen, bislang letzten CD „This old road“, die stilistisch stark an die gefeierten „American Recordings“ von Johnny Cash erinnert, ließ Mr. Kristofferson auch seine Welthits aus früheren Tagen erklingen, wie beispielsweise das bereits genannte „Me and Bobby McGee“ oder auch „Help me make it through the night“ oder „Sunday morning coming down“. Das Publikum war dann auch einhellig begeistert von der beeindruckenden One Man-Performance von Kris Kristofferson und verzieh dem poetischen Country-Barden gerne den einen oder anderen textlichen Patzer. Das Altersspektrum der Zuschauer war erstaunlich breit – es reichte von Zuhörern im Teenager-Alter bis hin zu Leuten, die in etwa Mr. Kristoffersons Jahrgang entsprachen. Gebannt klebte jedermann an den Lippen des Sängers und lauschte den großartigen Liedern aus fünf Jahrzehnten. Leider ergab sich im Anschluss an das Konzert für mich keine Gelegenheit dazu, kurz mit Mr. Kristofferson zu sprechen oder wenigstens seine Hand zu schütteln und ihn wissen zu lassen, wie sehr er die (Musik-) Welt meines Erachtens nach bereichert hat. Aber dennoch bleibt der Abend für mich unvergesslich, denn es kommt nicht sehr oft vor, dass man einen seiner ganz persönlichen großen Helden live sehen darf. QAPLA' – ERFOLG! - sowie langes Leben und Frieden, Mr. Kristofferson! Dennoch – und das sagte ich möglicherweise bereits – man muss schon auf solche Musik schon stehen... Max Raabe & das Palastorchester am 24. April 2008 / in der Stadthalle Kassel von Heike Alm Um es gleich vorneweg zu nehmen: ich hasse die Chansons der 20er und 30er Jahre. Die Stücke sind größtenteils sinnfrei und laufen in fast jedem Film an der Handlung vorbei. Dennoch gibt es eine Ausnahme, die mich veranlasst hat, seit einiger Zeit regelmäßig diese Stücke anzuhören. Diese Ausnahme heißt Max Raabe. Für die von euch, die mit dem Namen nichts anzufangen wissen: Max Raabe ist einer der ganz großen Sänger, die wir im Land haben. Der 1962 geborene Künstler ist Mitbegründer und derzeitiger Leiter des Berliner Palast Orchesters, das es auch schon seit 1986 gibt. Raabe zog nach seinem Internatsabschluss nach Berlin und begann dort, durch kleinere Auftritte erste Bühnenerfahrung zu sammeln. Nach Gründung des Palastorchesters studierte er sieben Jahre lang an der Berliner Hochschule für Künste und spezialisierte sich im Stimmfach Bariton. 63 Bekannt dürfte Max Raabe wohl durch den 1994 gedrehten Film „Der bewegte Mann“ geworden sein, zwei Jahre später war er in „Charleys Tante“ zu bewundern. Auch als Synchronsprecher hat sich Raabe schon versucht – in diesem Fall sprach er eine Rolle im Animationsfilm „Die RotkäppchenVerschwörung“. Max Raabe tritt auch als Solist oder in klassischen Produktionen auf. Sein Erfolg misst sich an stets ausgebuchten Konzerthallen rund um den Globus, er ist ein gern gesehener Gast im TV und verteidigt erfolgreich Titel wie „der best gekleidete Mann“. Es vergeht kaum ein Jahr, in dem er nicht mindestens eine Auszeichnung erhält. Max Raabes Gesangstil ist sehr eigenwillig und unverwechselbar, seine Kritiker beschreiben ihn gar als „vollkommene Klarheit“. Max Raabe tut allerdings noch mehr, als nur alte Klassiker zu bringen: er wandelt nämlich moderne Songs aus Pop, Dance und HipHop in alte um – z.B. Spears „Ops, I did it again“ – und das hört sich im Stil der 20ziger Jahre gar nicht mal so schlecht an. Sowohl auf der Bühne als auch im Privatleben ist Max Raabe ein Gentlemen und ein Leisetreter, der keine pompösen Auftritte braucht und der sich nicht scheut, mit der U-Bahn zu Konzertterminen zu fahren. Das Palastorchester, dessen Leiter Raabe ist, besteht aus derzeit rund 13 Musikern bzw. einer Musikerin. Das Merkmal des Orchesters ist, dass jeder Musiker mehrere Instrumente beherrscht und – wie bei dem Auftritt in Kassel – bis zu drei während einer Vorstellung spielt. Nachdem wir ein bisschen Licht in die Sache gebracht haben, hier nun der eigentliche Konzertbericht: Dies ist mein zweites Max Raabe Konzert. Mein erstes war letztes Jahr ein Auftritt in der Stadthalle Marburg im Rahmen der Jubi-läumstour. Meine Haupterinnerung daran ist, dass es saukalt war, weil sich die Veranstalter dazu entschieden hatten, trotz der eisigen Kälte draußen die Klimaanlage auszuprobieren (sie funktionierte im übrigen ganz hervorragend), was dazu führte, dass nach der Pause fast alle im Mantel im Saal saßen…aber lassen wir das. Donnerstagabend: nervös stehe ich auf dem Bahnsteig und warte auf den Regionalexpress, der mich nach Kassel bringen soll. Der kommt mit sechs Minuten Verspätung rein – und mit über zehn Minuten Verspätung in Kassel Hauptbahnhof an. Diese Verspätung bringt mich erheblich ins Schwitzen, 64 mittlerweile ist es zehn vor acht und um acht beginnt die Vorstellung. Ich rase zum Taxistand, kralle mir den erstbesten Taxifahrer. Der gibt auch mächtig Gas, auch wenn er einen Umweg fährt, um mehr Kohle zu kassieren. Irgendwie schaffen wir es, wenige Minuten vor acht in der Stadthalle zu sein. Während ich die Jacke abgebe, weist ein Gong darauf hin, dass es Zeit wird, den Saal aufzusuchen. Gute Idee – aber wo ist der Saal? Die Kasseler Stadthalle – pompös im Stil römischer Baukunst aufragend – entpuppt sich als Irrgarten mit Treppen und noch mehr Türen. Die Schilder helfen mir an diesem Abend wenig. Glücklicherweise hat sich das Management was einfallen lassen und den Großteil des Weges mit einem roten Teppich gepolstert, dem man nur zu folgen braucht. Oben angekommen betrete ich als eine der letzten den Saal und suche mir meinen Platz im Parkett links – erste Reihe. Freundliche Damen und Herren weisen anderen Gästen den Weg und erklären Reportern den Ablauf: „Fotos nur von der Seite und nur während der ersten drei Stücke.“ Und dann beginnt das rund 90minütige Konzert, bei dem Max Raabe etwa 15-20 Titel zum Besten gibt, darunter so lustige Kompositionen wie „Dort tanzt Lu Lu“, „Du bist meine Greta Garbo“, aber auch englische und italienische Kompositionen, letzteres sorgt für allgemeine Erheiterung, weil die einzelnen Mitglieder den Gesang mit Glöckchen untermalen. Das Thema ist bei fast allen leicht zu erraten: es geht um die Liebe und um das weibliche Geschlecht. Die Bühne ist ganz dem Stil der Zeit angepasst: in dezenten schwarz-weiß Tönen gehalten, die gelegentlich durch farbige Scheinwerfer unterbrochen werden. Wie beim Palastorchester üblich, tragen die Herren während der ersten Phase schwarz-weiß, nach der Pause dann weiß-schwarz. Max Raabe tat dies an diesem Abend nicht, er tut es aber auch einstweilen. Überhaupt beweisen Raabe und sein Orchester, das sie auch Spaß verstehen: so werden „ganz unauffällig und gar nicht beabsichtigt“ während einer Gesangnummer sämtliche Stäbe einer Chimes (eine Art hochkant aufgestelltes Xylophon mit hängenden Klangstäben, sieht man häufig in fernöstlichen Filmen) heruntergeworfen. Oder Max Raabes trockener, einstweilen bissiger Humor: „Wenn man einer Frau ein Liebeslied ins Ohr säuselt, erreicht das angeregt von der Zirbeldrüse das Kleinhirn.“, im Hinblick auf die Reisewelle jedes Jahr im Sommer: „Immer mehr Tiere verlassen die Wildnis und kommen in die Großstädte. Einige davon besetzen Ministerposten.“ An anderen Stellen beweist er sich wieder als Gentlemen, bietet der Solistin und einzige Frau im Orchester galant die Hand an, als sie in ihren glitzernden Abendkleidern die kleinen Stufen auf der Bühne hinauf- und hinuntersteigt – und wird jedes Mal mit einem Diva-Blick verschmäht. 65 Dass Raabe auch ein Perfektionist ist, der nichts dem Zufall überlässt, zeigt sich an den vielen kleinen Gesten und Blicken, mit denen er während der Darbietungen kommuniziert. Als der Klavierspieler sich einen für normale Ohren unscheinbaren Patzer erlaubt, erntet er dafür von Raabe einen tadelnden Gesichtsausdruck. Überhaupt nutzt Raabe die Pausen in den Stücken – die er immer damit verbringt, sich lässig an das Klavier zu lehnen, um dann im letzten Moment mit einigen Schritten beim Mirko zu sein - stets dafür, mit Argusaugen über seine Musiker zu schweifen und es gibt vermutlich nichts, was ihm entgeht. Dennoch spricht gerade diese stille Kommunikation für das Vertrauen, das Raabe und sein Orchester ineinander haben. Es bedarf keiner großen wild fuchtelnden Gesten, ein kurzer Blick genügt, um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Nach ca. der Hälfte der Zeit ist Pause – von Max Raabe kurz und bündig angekündigt – und es beginnt der Run auf die Snackstände, wo man leckere Brezeln für 1,50 EUR oder 0,2 l Getränke für 2,50 EUR kaufen kann – die Preise sind immer eine Klasse für sich. Sekt, obwohl doppelt so teuer, ist an diesem Abend besonders gefragt. Nach der Pause setzt Max Raabe sein Programm fort. Der Höhepunkt des Abends ist zweifellos ein ferngesteuerter Zeppelin, der sich während einer Nummer elegant einmal quer durch den Saal bewegt – und wäre er noch ein paar Millimeter höher gewesen, hätte er einige der Scheinwerfer mitgenommen. Zum Abschluss des Konzerts spielt Max Raabe dann einen altbewährten Klassiker, wobei sich die Bühne in ein sanftes Neongrün taucht: „Mein kleiner grüner Kaktus“. Nach dem Abgang des Musikers will der Applaus nicht enden, die Standing Ovations veranlassen Raabe und sein Orchester zu drei weiteren Zugaben. Ich für meinen Teil habe den Abend sehr genossen und die rund 57 EUR, die ich für das Ticket nebst Internetversand ausgegeben habe, haben sich vollends bezahlt gemacht. Ich werde im nächsten Jahr sicherlich wieder versuchen, bei einem der Auftritte in meiner Nähe dabei zu sein. Auch, wenn sich an meiner ablehnenden Grundeinstellung weiterhin nichts geändert hat. 66 Cartoons out of Hell StarTrek Wir gratulieren nachträglich Nichelle Nichols zum 75. Geburtstag ! Im Jahr 2009 jährt sich der Todestag von DeForest Kelley zum 10. Mal. Und es gibt folgende Jubiläen zu feiern: 20 Jahre Batman (Tim Burton) Vor 40 Jahre fand die Ausstrahlung der letzten Star Trek Episode "Turnabout Intruder" auf NBC statt. Allen Besuchern des TrekDinners und Gästen unserer Weihnachtsfeier wünschen wir Glück, Gesundheit und Frieden im neuen Jahr 2009. Live long and prosper! – May the force be with you! Frank, Rainer, Thorsten und Z 67 68