Ausgabe 06 / 2011
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Ausgabe 06 / 2011
6.|2011 35. Jahrgang Lehrer und Schule Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Landesverband Hessen e. V. / Lehrergewerkschaft im Deutschen Beamtenbund n r e s e L d n u n e n in r e s e L n e r Wir wünschen unse . 2 1 0 2 r h Ja s a d in t r ta S n einen gute VBE ung und Erzieh d Hessen g n u d il B d an Verban Landesverb Inhalt 82 + + + Kommentar + + + Liebe Kolleginnen und Kollegen! Weihnachten und der Jahreswechsel stehen bevor, und das gibt auch Anlass auf etwas Rückschau. Helmut Deckert Von der so oft versprochenen Ruhe für die hessischen Schulen war in der Vergangenheit viel die Rede und so manches Eigenlob im politischen Bereich sprach und spricht davon. Nur – davon sind wir weit entfernt! Nach quälend langer Wartzeit wurden im Eiltempo Schulgesetz und Lehrerbildungsgesetz geändert, zugleich mit (noch nicht allen) erforderlichen Erlassen. Das alles prasselt jetzt auf die Schulen zur Umsetzung nieder. Schlimmer noch – durch einen unverständlichen Zick-ZackKurs wurde die hessische Schulverwaltung bis ins Mark verunsichert, um dann wieder Entwarnung zu vernehmen. Ein Gleiches widerfuhr der staunenden Öffentlichkeit, als zunächst Referendarsstellen massiv gekürzt werden sollten, dann aber diese Kürzung nach entsprechenden Protesten auch des VBE umgehend zurückgenommen wurde. Jetzt wird – unter steter Verkleinerung der Ressourcen das Projekt Selbständige Schule forciert, Schulversuche wie zum Beispiel die Erlangung des mittleren Abschlusses an den Gymnasien – sicher von immenser Wichtigkeit - und das Große Schulbudget kommen dazu. Das hat alles mit Verlässlichkeit und ruhiger Hand wenig zu tun. Umgekehrt warten wir auch immer noch auf die Verordnung zur Sonderpädagogischen Förderung. Die gibt zwar das Gesetz seit Anfang August zunächst generell an die allgemeinbildenden Schulen, aber die entsprechende – wichtige – Ausführungsverordnung fehlt. Ohnehin beschleicht einen das Grauen, wenn man angesichts der Praktiken im laufenden Gemeinsamen Unterricht sich vorzustellen wagt, wie das dann im inklusiven Unterricht aussehen wird. Von einer entsprechenden Versorgung der Schulen mit Lehrkräften, insonderheit auch mit Förderschullehrkräften, kann und wird weit und breit keine Rede sein. VBE Hessen: Reform der hessischen Schulverwaltung durch Kultusminister Henzler vorgestellt................... 83 VBE wirft Kultusministerium Weltfremdheit vor..... 83 VBE-Bund: VBE zum „Schultrojaner“................... 84 Deutscher Lehrertag 2011 bejaht Inklusion und fordert nötige Ressourcen ein.. ................................... 84 Klippert: „Wir brauchen die Schüler als Helfer und Miterzieher“.............................................. 86 Disziplin – Schlüsselqualifikation und Voraussetzung für erfolgreichen Unterricht (Teil 2).............. 87 Nordhessen auf Südhessen-Tour............................91 Information: Bundeskanzlerin ehrt herausragende pädagogische Leistungen................... 92 Pressemitteilung zur Jahrestagung 2011 der Bundesseniorenvertretung im VBE.. ........................... 93 Aus den Regional- und Kreisverbänden................. 94 Ein Ärgernis bleibt auch der Umgang mit dem Personal. Nach wie vor haben wir die anachronistisch hohe Lehrverpflichtung der Lehrerinnen und Lehrer trotz besserer Regelungen im Tarifbereich. Auch bei der in diesen Tagen überwiesenen Besoldungserhöhung hat man uns Beamtinnen und Beamten trotz anderslautender Versprechungen schlechter gestellt als das Tarifpersonal. Mir ist schleierhaft wie man das mit Gerechtigkeit, Fürsorge und Wertschätzung unter einen Hut bringen kann. Alle Lehrer sind Lehrer – in allen Schulformen, eben mit nicht gleichartiger, aber gleichwertiger Arbeit. Und so warten wir auch weiter auf die funktionslosen Beförderungsämter in allen Schulformen, die uns der Koalitionsvertrag in Aussicht gestellt hat. Und - geht es Ihnen auch so wie mir? Alle Jahre wieder nimmt man sich vor, den vorweihnachtlichen Stress in der Schule zu vermeiden – und dann holt einen ohne eigenes Verschulden dieser in der Schule doch ein. Ihnen allen, Schul- und Kultusverwaltung eingeschlossen, wünsche ich deshalb eine ruhige und friedvolle Weihnachtszeit. Gönnen Sie sich eine Auszeit vom Tagesgeschäft und nehmen Sie sich Zeit für die wichtigen Dinge außerhalb des Berufes. Das neue Jahr kommt schnell genug und nimmt uns wieder mit den Alltagssorgen in Beschlag. Auch einen guten Übergang in dieses neue Jahr wünscht Ihnen So manchmal sehnt man sich doch an die Zeiten zurück, als die kleinere Regierungspartei in der Opposition war: Da hatte sie ein offenes Ohr für die Wünsche und Sorgen der Schulen und der Lehrerinnen und Lehrer. Jetzt dümpelt sie in Umfragen bei 4 %, die zwar wie alle Umfragen mit Vorsicht Ihr Helmut Deckert zu genießen sind, aber dennoch klar machen, dass es mit der Zufriedenheit auch der Lehrkräfte nicht so weit her sein kann. (VBE-Landesvorsitzender) 83 VBE Hessen Lehrer un VBE Hessen Reform der hessischen Schulverwaltung durch Kultusministerin Henzler vorgestellt – VBE-Landesvorsitzender zeigt sich verhalten zustimmend bis kritisch – Erhalt der Gesamtpersonalräte begrüßt – Frage nach Einsparungen und Synergieeffekten – Keine Reform um der Reform willen Verhalten zustimmend bis kritisch zeigte sich der VBELandesvorsitzende Helmut Deckert zu den heute vorgestellten Plänen von Kultusministerin Dorothea Henzler zu einer Reform der Schulverwaltung. „Es ist gut“, kommentierte der VBE-Chef, „dass nach einer quälenden Phase der Ankündigungen jetzt ein Ziel sichtbar wird. Auch die Bestandsgarantie für die Gesamtpersonalräte bei den staatlichen Schulämtern ist beruhigend und sichert die für Qualität erforderliche Mitbestimmung.“ Der VBE werde die notwendigen Detailvorstellungen abwarten und dabei seinen Sachverstand mit einbringen, kündigte der Landesvorsitzende weiter an. „Es ist nicht unsere Art, Unbekanntes zu kommentieren“, so Deckert. Zugleich mahnte er an, dass die anstehende Ausgestaltung der Reform nur im Einvernehmen mit den Betroffenen, also auch den Gewerkschaften, gelingen könne. Kritisch thematisierte Deckert die aus seiner Sicht vorhandenen schon jetzt erkennbaren Schwächen des Modells: „Es ergibt sich sofort die Frage, wie ein solches Landesschulamt gegenüber dem jetzigen Zustand zugleich Einsparungen, Synergieeffekte und qualitätssteigernde Elemente erbringen soll. Zudem muss ja dann an anderer Stelle gespart werden, sofern die Haushaltsvorgaben für das Kultusministerium so bleiben.“ Offen bleibe auch, so Deckert weiter, die Frage nach der Ansiedlung einer solch großen Behörde. Zugleich stelle sich die Frage, welche Aufgaben noch beim Kultusminis terium selbst verblieben, wenn man die umfassenden Inhalte des neuen Landesschulamtes mit Lehrkräfte akademie sehe. „Die kommende Zeit wird spannend werden. Dabei muss das Kultusministerium beweisen, dass es nicht um eine Reform um der Reform willen geht, sondern dass dem hessischen Bildungswesen damit insgesamt gedient und es voran gebracht wird. Gerade der VBE hat immer wieder darauf hingewiesen, dass bloße strukturelle Reformen allein keinen Fortschritt bringen.“ „Strukturen“, so Deckert abschließend, „haben immer dienende Funktionen für die Inhalte. Die aber sind aus der heutigen Vorstellung noch nicht ausreichend abzuleiten.“ Information: Kultusministerin Dorothea Henzler hat den Grundrahmen für die beabsichtigte Reform der Landesschulverwaltung vorgestellt. Dabei soll ein neues Landesschulamt mit Lehrkräfteakademie errichtet werden. IV-3-2011 VBE wirft Kultusministerium Weltfremdheit vor – Neue Vorgabe aus Wiesbaden erhöht eher Arbeitszeit der Schulsekretariate, als die Sicherheit der Kinder – Polizeidienststellen werden mit Vermisstenmeldungen konfrontiert „Wenn es eines Beweises bedarf, dass das Kultusminis terium nichts von der Wirklichkeit hessischer Schulen kennt, so ist die neueste Pressemeldung vom Luisenplatz gut dafür“, sagte der hessische VBE-Landesvorsitzende Helmut Deckert heute. „Die neue Verordnung – die übrigens schon seit August 2011 gilt und jetzt bejubelt wird – erhöht zunächst keineswegs die Sicherheit der Kinder, sondern die Arbeitszeit der Schulsekretärinnen, Schulleitungen und Lehrkräfte“, empörte sich der VBEChef über eine Pressemeldung des hessischen Kultusministeriums von gestern. „Weiß Frau Henzler eigentlich, wie viele Eltern ihre Kinder unentschuldigt fehlen lassen, weiß Frau Henzler eigentlich, dass die Arbeitszeit von Schulsekretärinnen endlich ist und die Schulträger hier knapsen, weiß Frau Henzler eigentlich, wie es morgens an Schulen u. a. im Sekretariat zugeht?“, äußerte sich Deckert kritisch. Deckert fragte weiter: „Wie soll das Sekretariat eigentlich vom Fehlen des Kindes erfahren? Soll die Lehrkraft selbst hingehen und damit den Unterrichtsanspruch der anderen Kinder missachten und die Aufsichtspflicht dazu oder soll sie ein Kind schicken, dessen Unterrichtsanspruch dann ebenfalls geschmälert wird?“ Im Übrigen sehe die Verordnung weiter vor, dass auch ggf. die Polizei zu benachrichtigen sei. Nur bei einem wirklichen Verbrechen mache das Sinn, so Deckert, aber im Regelfall werde die sich bedanken, jeweils morgens aus ihren zugeordneten Schulen eine Unzahl von Fehlmeldungen zu erhalten, die ja dann als Vermisstenmeldungen behandelt werden müssten. „Weltfremder geht es nicht mehr!“, so Deckert abschließend. Die Tage später nachgereichte Entschuldigung sei nämlich bei vielen – zumal bildungsfernen Schichten – der Regelfall geworden. Die Entschuldigung käme häufig erst nach einer entsprechenden Aufforderung. Aus gutem Grund habe auch der VBE seinerzeit in seiner Stellungnahme die entsprechende Passage als unpraktikabel abgelehnt. „Aber wer hört in Hessen schon auf die Praktiker?“, fragte Deckert ironisch. IV-4-2011 d Schule 5| 2011 84 Mustertext VBE Hessen Lehrer un d Schule 5| 2011 VBE Bund VBE zum „Schultrojaner“ „Schulen kämpfen seit langen Jahren vergeblich um ausreichende Mittel für die Anschaffung von Schulbüchern, Arbeitsheften, CDs und DVDs im Original und sind deshalb auf Kopien aus aktuellen Werken angewiesen, wenn sie ihren Bildungsauftrag erfüllen wollen“, erklärt VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann mit Blick auf die aktuelle Debatte über einen „Schultrojaner“. „Lehrerinnen und Lehrer lassen sich dafür nicht als mögliche Raubkopierer diskreditieren. Der VBE rät zu Dienst nach Vorschrift. Anstatt Material zu kopieren oder zu scannen eine Bestellliste an den Schulträger senden.“ Der VBE sei zudem gespannt, was die Datenschutzbeauftragten der Länder nach Prüfung der geplanten Software sagen werden. Beckmann weiter: „Es ist mehr als eigenartig, dass ausgerechnet die Schulträger, die diese Misere verantworten, per Software nach Plagiaten suchen sollen. Hingegen ist bei den zur Verfügung gestellten Kostenansätzen für Unterrichtsmaterialien pro Schüler seit Mitte der 90er-Jahre nichts Wesentliches passiert.“ Es sei kein Geheimnis, so Beckmann, dass es an Schulen oft veraltete Bücher oder unzureichende Klassensätze gebe, sodass oft aus Aktualitätsgründen kopiert werden müsse. (pd35_11) Deutscher Lehrertag 2011 bejaht Inklusion und fordert nötige Ressourcen ein 1.200 Pädagoginnen und Pädagogen aus dem ganzen Bundesgebiet sowie Kultuspolitiker und Abgeordnete aus Bundestag und NRW-Landtag nehmen am Deutschen Lehrertag 2011 teil, der heute im Kongresszentrum der Dortmunder Westfalenhallen stattfindet. Unter dem Motto „individualisieren, integrieren, inkludieren“ stehen im Mittelpunkt die pädagogischen Herausforderungen eines individualisierten Unterrichts in heterogenen Lerngruppen und die schulpraktischen Konsequenzen, die sich aus der Schaffung eines inklusiven + + + Die erinnerungswerteste Meldung + + + Kultusministerin Henzler hat heute im Landtag den Antrag der Grünen auf Einführung eines zweigliedrigen Schulsystems zurückgewiesen. „Diese Debatte ist ein ‚Treten auf der Stelle’, weil sie einmal mehr die ideologische Frage nach der ‚richtigen’ oder ‚falschen’ Schulstruktur aufwirft. Jede Debatte über eine Vereinheitlichung des Schulsystems bringt nur Verunsicherung bei den Eltern“, sagte die Ministerin. Für die Landesregierung sei nicht die Schulform, sondern der Erhalt der drei Abschlüsse in Gymnasium, Real- und Hauptschule entscheidend ... Bildungssystems ergeben, zu dem sich Deutschland mit seiner Unterschrift unter die UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet hat. Veranstalter des Deutschen Lehrertages sind VBE, VdS Bildungsmedien und Stiftung Partner für Schule NRW. VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann erklärte zur Eröffnung: „Wir wollen ein inklusives System, aber es muss so ausgestaltet sein, dass sowohl Kinder mit als auch ohne Behinderung zu Gewinnern werden. Ein gemeinsamer Unterricht, der chronisch unterfinanziert ist, schafft diese Vorteile mit Sicherheit nicht. Die Länder müssen ohne Wenn und Aber die UN-Behindertenrechtskonvention umsetzen und ein inklusives Bildungssystem schaffen. Ich bin überzeugt, dass der heutige Lehrertag unserer Forderung nach aufgabengerechten Gelingensbedingungen bei der anwesenden Politik Nachdruck verschafft.“ Beckmann verwies auf die jüngste InfratestMeinungsumfrage im Auftrag des VBE: „70 Prozent der Bundesbürger vermissen in der Politik die Bereitschaft, gemeinsames Lernen finanziell abzusichern und ausreichend viele Lehrer und Sonderpädagogen zur Verfügung zu stellen. Gleichzeitig sehen drei Viertel der Bundesbürger Vorteile des gemeinsamen Lernens für alle Kinder dieser Klassen in Grundschulen und mehr als zwei Drittel der Bundesbürger sehen diese Vorteile auch für die weiterführenden Schulen. Die Länder müssen die Inklusion nicht nur in den Schulgesetzen verankern, sondern eben auch die nötigen Ressourcen bereitstellen. Der politische Umgang mit Inklusion offenbart noch eine andere Schwachstelle im bundesrepublikanischen Bildungssystem. Das im Grundgesetz verankerte Kooperationsverbot von Bund und Ländern verhindert, dass Bund, Länder und Kommunen die Inklusion als gemeinsame Aufgabe tatsächlich gemeinsam stemmen. Das Kooperationsverbot muss fallen. Der VBE unterstützt jede Gesetzesinitiative in diese Richtung. Der VBE hält es für unabdingbar, dass Bund und Länder bis 2015 den Anteil der Ausgaben für Bildung und Forschung auf zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts erhöhen.“ Beckmann kritisierte, Bundeskanzlerin und Ministerpräsidenten würden bisher die notwendige Ernsthaftigkeit bei der Umsetzung des Ziels vermissen lassen. Die Bildungsfinanzierung in Deutschland halte internationalen Vergleichen nicht stand. Der Vorsitzende des VdS Bildungsmedien Wilmar Diepgrond sagte: „Bildung ist Deutschlands wichtigste Ressource. Einen Qualitätssprung im Bildungssystem wird es aber nur dann geben, wenn auch zusätzliche Ressourcen hierfür bereitgestellt werden. Es darf bei diesem Thema nicht bei bloßen politischen Lippenbekenntnissen bleiben. Die aktuellen Reformen werden nur dann effektiv in den Klassenzimmern ankommen, wenn zusätzliche Mittel freigemacht werden, 85 VBE Bund Lehrer un werden, sondern in gleicher Höhe in den Haushalten bleiben, steht auf Dauer mehr Geld pro Schüler zur Verfügung. Das wäre zumindest ein Anfang, um die Umsetzung der Reformen finanzieren zu können.“ Auf dem Deutschen Lehrertag sprechen am Vormittag auch KMKPräsident Dr. Bernd Althusmann und NRW-Bildungsministerin Sylvia Löhrmann zu den Teilnehmern. Hauptreferent ist Dr. Heinz Klippert vom Erziehungswissenschaftlichen Fort- und Weiterbildungsinstitut der evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz. Sein Thema: „Gemeinsam lernen – aber wie? Anregungen zum Umgang mit Heterogenität in der Klasse“. Dem schließen sich insgesamt 39 Workshops an, die Erfahrungen und Anregungen für die konkrete schulische Praxis vermitteln. um die Umsetzung zu finanzieren. Und dazu gehören natürlich auch zusätzliche Mittel für Bildungsmedien. Die Bildungspolitik hat doch gerade jetzt eine große Chance: Die Demografie ist auf ihrer Seite, schließlich wird es immer weniger Schüler geben. Wenn die Mittel für Bildung jetzt nicht einfach zusammengestrichen Hinweis: Die oben genannte Infratest-Meinungsumfrage im Auftrag des VBE ist unter www.vbe.de/presse/ meinungsumfragen nachzulesen. pd 18.11.2011 d Schule 5| 2011 86 Berichte Lehrer un d Schule 5| 2011 Klippert: „Wir brauchen die Schüler als Helfer und Miterzieher“ 1200 Pädagoginnen und Pädagogen auf dem Deutschen Lehrertag in Dortmund „Gute Integrationsarbeit heißt, dass wir den Kindern das Gefühl vermitteln: Du kannst es selbst und ihr könnt das miteinander.“ Nicht die lehrerzentrierte Einzelkindbetreuung sei das Ziel einer gelungenen Förderkultur, vielmehr müssten die Kinder unabhängig von der Lehrkraft werden. So das Credo von Dr. Heinz Klippert auf dem Deutschen Lehrertag in Dortmund. Veranstaltet wurde der bundesweite Weiterbildungstag von VBE, VdS Bildungsmedien und Stiftung Partner für Schule NRW. Das Motto in diesem Jahr: „individualisieren, integrieren, inkludieren“. „Ja, wir wollen individualisieren, ja wir wollen integrieren, ja wir wollen inkludieren, aber gebt uns endlich die Gelingensbedingungen einschließlich eines breiten Fortund Weiterbildungsangebots, damit wir diese Aufgaben im Schulalltag bewältigen können, ohne dass wir dafür durch ständige Selbstüberforderung unsere Gesundheit aufs Spiel setzen müssen“, mahnte VBE-Vorsitzender Udo Beckmann in seiner Eröffnungsrede. Begrüßt wurden die rund 1200 Teilnehmer auch vom Präsidenten der Kultusministerkonferenz, dem niedersächsischen Bildungsminister Dr. Bernd Althusmann, und von Nordrhein-Westfalens Schulministerin Sylvia Löhrmann. In einem Punkt waren sich die beiden Bildungspolitiker einig. „Wir müssen den Fokus stärker auf den frühkindlichen Bildungsbereich lenken, damit die Kinder besser vorbereitet in die Schule kommen“, so Althusmann. Und dafür sei es richtig, gegebenenfalls sogar Schulden zu machen, weil sich diese Investition lohne, unterstrich Löhrmann. Weniger Einigkeit hingegen gab es bei der Frage, wie denn das Schulsystem in Zukunft ausgestaltet werden sollte. Althusmann entwarf ein zweigliedriges System, bestehend aus Gymnasium und „einer weiteren Schulform mit mindestens zwei Bildungsgängen, nämlich einem Hauptschul- und einem Realschulbildungsgang – ohne Abschaffung dieser Bildungsgänge“. Löhrmann hingegen warnte vor einer Schule zweiter Wahl. Die weitere Schulform müsse auch die Perspektive Abitur enthalten, sonst sei sie „second best“. Inklusion werde ein Prozess sein, der mindestens zehn Jahre dauere. Auch könne er nur gelingen, „wenn wir vom Kind aus denken“, erklärte der KMK-Präsident zum Thema des Kongresses. „Wir brauchen den Bund auch bei der Inklusion, so die Forderung von Sylvia Löhrmann. Es könne nicht sein, dass die Bundesregierung eine Konvention unterschreibe und die Länder und Schulen dann diese Konvention allein umsetzen müssten. Gerade an diesem Punkt zeige sich, wie absurd das Kooperationsverbot sei. „Das Kooperationsverbot muss fallen“, erklärte auch VBE-Vorsitzender Udo Beckmann. Denn es verhindere, dass Bund, Länder und Kommunen die Inklusion als gemeinsame Aufgabe tatsächlich auch gemeinsam stemmen könnten. Abkehr von der lehrerzentrierten Einzelkindbetreuung und Anregungen zum Umgang mit Heterogenität in der Klasse versprach Heinz Klippert in seinem Hauptreferat. Seine Frage: Wie können Inklusion, Integration und individuelle Förderung gelingen? Seine Antwort: nicht durch lehrerzentrierte Einzelkindbetreuung. Denn die sei weder möglich noch sei sie pädagogisch besonders sinnvoll. Kinder müssten Selbstständigkeit lernen und unabhängig vom Lehrer werden. Allerdings, so wandte er ein, heiße das neue Zauberwort „individuelle Lernförderung“. Plastisch beschrieb er die mit diesem Begriff verbundenen Herausforderungen: „Ich frage mich manchmal, wie es logistisch gehen soll, wenn Sie einerseits 26 Kinder unterrichten, andererseits jedes einzelne Kind aufmerksam beobachten, diagnostisch erfassen, für jedes einzelne Kind Förderpläne schreiben, passgenaue Fördermaterialien entwickeln sollen und schließlich noch jedes Kind zeitgleich beraten müssen.“ Ein Szenarium, das den Lehrern offensichtlich nicht unbekannt ist, sie quittierten diese Schilderung mit lang anhaltendem Applaus. Hilfe zur Selbsthilfe Doch Klippert wäre fehl auf einem Weiterbildungstag, hätte er nicht auch praxistaugliche Anregungen, Vorschläge und Beispiele mitgebracht. Hilfe zur Selbsthilfe – das sei der Kern einer tragfähigen Förderkultur, betonte er immer wieder. Denn „die meisten Schüler können sehr viel mehr, als sie uns zeigen.“ Deswegen müssten Kinder anders angesprochen werden, sie müssten früher auf die Füße gestellt werden, damit sie das eigene Können verspüren. „Wir brauchen die Schüler als Helfer und Miterzieher, damit ein System entsteht, das zeitnah Hilfe und Integration gewährleistet.“ Dazu seien allerdings klare Regeln, Strukturen und Rituale unabdingbar. „Offenen Unterricht zu starten, bedeutet noch nicht, dass Förderarbeit stattfindet. Offener Unterricht ist für viele Kinder eine chronische Überforderung, wenn sie nicht grundständig vorbereitet auf diese offenen Lernformen sind“, warnte er. Deshalb müssten Lehrkräfte in den Klassen eine Förderkultur aufbauen, die in sich selbst tragfähig sei. „Daran arbeiten wir über Methodentraining mit Kindern, Teamtraining mit Kindern, über Visualisierungs- und Präsentationstraining, aber auch über Rituale und Regeln, die dieses Miteinander- und-voneinander-Lernen in geordnete Bahnen lenken.“ Ute Diehl 87 Berichte Lehrer un Disziplin – Schlüsselqualifikation und Voraussetzung für erfolgreichen Unterricht (Teil 2) Lothar Schmidt 3 Folgerungen und Konsequenzen 3.1 Konsequenzen für die Schulpraxis Bei der Frage nach den Konsequenzen müssen mit Blick auf die Tragweite von Disziplin als Indikator für erfolgreichen Unterricht möglichst alle Faktoren herangezogen werden, die auf die Herstellung bzw. Förderung von Disziplin mit telbar bzw. unmittelbar einwirken. Trotz ihrer Interdependenz sollen im Folgenden die in Punkt 2 untersuchten Faktoren hinsichtlich ihrer Einflussmöglichkeiten in Gestalt von aktiven Maßnahmen untersucht werden. a) Gesellschaft Grundsätzlich ist der Begriff Gesellschaft ebenso abstrakt wie die von ihm ableitbaren Konsequenzen. Dennoch kommt man um die Erkenntnis nicht umhin, dass jede Gesellschaft und folglich auch jede Gemeinschaft von gemeinsamen, übergeordneten Werten lebt und jenen, die sie verkörpern, stützen, immer wieder neu hinterfragen und pflegen. Ohne einen gemeinsamen Wertekonsens, Moralkodex und vor allem eine gemeinsame Sprache ist ein Zusammenleben letztlich nicht möglich. Angelehnt an diese Problematik äußert sich der SPIEGEL (vgl. SPIEGEL 5/2002) wie folgt: „In Deutschland wird jeder eingeschult, egal ob er die deutsche Sprache versteht oder nicht. Damit steht Deutschland im Gegensatz zu Finnland, wo nur der eingeschult wird, der die dortige Sprache versteht. Auf die ,Einwanderer‘ sollte, wie in Holland, massiv Druck zum Erwerb der deutschen Sprache ausgeübt werden.“ Der Ausdruck „Integrationsdruck“ (vgl. SPIEGEL a. a. O.) beinhaltet jedoch noch mehr. So wurde und wird gerade in Deutschland der Begriff Integration meist verbunden mit einer völlig unreflektierten und einseitig gefärbten Ansicht von Toleranz. Entsprechend wird das Verständnis und die Auslegung von Toleranz und Integration innerhalb der Gesellschaft mitunter zum harten Prüfstein und zum Hemmstein von Integration. Grundsätzlich ist es daher für den sozialen Frieden und letztlich für den erfolgreichen Ablauf von Schule unerlässlich, Begriffe wie Integration und Toleranz zugunsten des Lernerfolges zu definieren und diesem unterzuordnen. Dies setzt jedoch eine aktive, tabufreie Auseinandersetzung voraus. Eine weitere Konsequenz, die sich aus den vorangegangenen Ausführungen ergibt, ist die Verbesserung des Ansehens und die Akzeptanz der Berufsgruppe der Lehrer. Diese können ihrem immer schwieriger werdenden Auftrag nur nachkommen, wenn sie die volle Akzeptanz und Rückendeckung der Gesellschaft haben. Hier sind demnach neben den Politikern die Medien gefragt, die ihren übermächtigen Einfluss und ihre Verantwortung diesbezüglich neu überdenken müssten. An dieser Stelle sei noch einmal ausdrücklich erwähnt, dass Zitate wie „faule Säcke“ (Bundeskanzler Schröder) oder „... was die Lehrer in einer Woche arbeiten, arbeite ich bis Dienstagabend ...“ (Ministerpräsident RLP Kurt Beck) gerade im momentan angeschlagenen Bildungsbereich fatale Folgen hinterlassen haben. b) Politik Die Politik muss neben den oben beschriebenen Konsequenzen in erster Linie Rahmenbedingungen schaffen, die erfolgreichen Unterricht ermöglichen. Dies bezieht sich sowohl auf die materielle, personelle und auch auf die rechtliche Ebene. Betrachtet man in diesem Zusammenhang die Ganztagsschule, so stellt man zunächst sicherlich, wie in den teuren Werbeanzeigen der Landesregierung dargestellt, „Zeit für mehr“ fest. Dieses „Mehr“ an Zeit geht aber zumeist leider nicht mit einer Steigerung des Bildungserfolges, sondern lediglich mit einer zeitlichen Entlastung der Eltern einher. Von daher sollte bei allem Reformwillen das „Produkt“ Ganztagsschule nicht zu Augenwischereien missbraucht und schon gar nicht als Problemlösung dargestellt werden. Die tatsächlichen Problemstrukturen (Disziplinlosigkeit, Wegbruch der Eltern als Erziehungsträger, viel zu große Klassen, Gewalt in der Schule, Lehrermangel, fachfremd eingesetzte Lehrer etc.) müssen gesehen und aufgegriffen werden. Es muss darum gehen, Schule in Bezug auf die benannten Problemfelder zu unterstützen und zu entlasten. Hinsicht lich des Themas Disziplin ist es daher unerlässlich, die Eltern wieder in die Rolle von aktiven Erziehern zu führen und Schulen in die Lage zu versetzen, Rahmenbedingungen zu schaffen, die erfolgreichen Unterricht möglich machen. Dies erfordert die Festlegung verbindlicher und durchsetzbarer Regeln und Maßnahmen. Leider ist die Palette der disziplinarischen Maßnahmen, die von Schule und Lehrern ergriffen werden können bzw. dürfen, zumeist rechtlich ungeklärt. Zudem sind diese Maßnahmen von Eltern jederzeit einklagbar und folglich nicht ausreichend abgesichert. Aus diesem Grund ignorieren viele Lehrer Störungen, Beleidigungen etc., da ein Aufgreifen oder Sanktionieren solcher Missstände einerseits keine Aussicht auf Erfolg bringt oder andererseits ein „Rechtfertigungsmartyrium“ vor Eltern, Behörden und Schulleitung nach sich zieht. Notwendige Disziplinarmaßnahmen dauern daher viel zu lange oder unterbleiben gänzlich, was das unerwünschte Verhalten nachhaltig verstärkt. Politik muss genau hier ansetzen und zieltragende neue Gesetze sowie schulrechtliche Rahmenbedingungen schaffen, die die d Schule 5| 2011 88 Berichte Lehrer un d Schule 5| 2011 Handlungsfähigkeit der Schulen und Lehrpersonen erwei tert. Dort, wo für die Erfüllung des Kernauftrages „Bildung“ schulische Maßnahmen an ihre Grenzen stoßen, müssen schulergänzende Spezialdienste (Psychologen, Sozialarbeiter, Sozialpädagogen etc.) und Tagesstrukturen viel stärker – wie beispielsweise in Finnland – und flächendeckend ausgebaut werden. So können Probleme vor Ort (z. B. im Milieu) unmittelbar angegangen werden und zu einer erheblichen Entlastung der Schulen beitragen. c) Eltern Die Konsequenzen für die Eltern werden im Hinblick auf die Gesamtproblematik durch folgende Zitate von Josef Kraus, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, sehr aussagekräftig beschrieben: „Die Eltern stehlen sich aus der Verantwortung“... „Bildungsoffensiven sind nur denkbar, wenn sie von den Eltern der Schüler durch aktives Erziehen zu Hause mitgetragen werden.“ Unterstützt wird Kraus durch Annette Schavan (Bildungsministerin BW), die ebenfalls eine Bildungsoffensive durch „Dauermaulerei der Gesellschaft und mangelndes Verantwortungsbewusstsein der Eltern“ behindert sieht. Aus diesen Aussagen lassen sich klare Konsequenzen für die elterliche Erziehung ableiten. Allen voran muss bei den Eltern wieder die Erkenntnis reifen, die der ganzheitlichen Erziehung im Elternhaus absolute Priorität einräumt. Daher ist der zunehmende Trend, Erziehungsaufgaben bzw. Erziehungsdefizite an die Schule zu delegieren, nicht zu akzeptieren. Folgende Er ziehungsaufgaben stehen hierbei im Vordergrund: M Hausaufgabenkontrolle M Kontrolle des Schulmaterials M Schulbesuch der Kinder gewährleisten M Sinnvolle gesunde Ernährung gewährleisten M Kontrolle des Medienkonsums M Gewährleistung von genügend Schlaf M Förderung einer sinnvollen Freizeitgestaltung M Vermittlung eines angemessenen Sozialverhaltens und Sprachverhaltens Neben diesen originären Aufgaben sollten Eltern im Interesse ihrer Kinder um einen engen Kontakt mit der Schule bemüht sein. So sollten die Teilnahme an Elternabenden, Elternsprechtagen oder Sprechstunden selbstverständliche Pflichttermine sein. Zuwiderhandlungen gegen diese Erziehungsaufgaben müssten hinsichtlich einer Bemessung mindestens genauso schwerwiegend angesehen werden wie Ordnungswidrigkeiten in anderen Lebensbereichen (z. B. Falschparken). Elternrechte müssen folglich mit Elternpflichten vor allem im Hinblick auf die Konsequenzen (Eltern haften für ihre Kinder) einhergehen. d) Schule Schule unterteilt sich zunächst in Schulleitung, Lehrpersonen und Schüler. Innerhalb der Schulleitung muss über konzeptionelle, didaktische und pädagogische Maßgaben für den Schulalltag entschieden werden. Dabei muss Dis ziplin als aktiv angestrebte Schlüsselqualifikation im Zentrum aller Bemühungen stehen. Hier sollten mit Blick auf den Gesamtkontext neben sinnvollen Präventionsmaßnahmen verbindliche Regeln für das Zusammenleben innerhalb der Schule klar und nachvollziehbar formuliert werden. Parallel dazu muss die Schulleitung eine ebenso klare und konsequente Regelung gegenüber deren Zuwiderhandlungen treffen. Entscheidender Punkt bei der Verhängung von Sanktionen ist ein klarer und vor allem zeitnaher Bezug zur vorgefallenen Situation (Störung, Beleidigung etc.). Bezugsnorm für diese Maßnahmen muss ein störungsfreies Lernklima sein, in dem Unterricht möglich ist. Entsprechend müssen der Schulbetrieb sowie arbeitswillige, motivierte Schüler durch entsprechende Rege lungen vor Schülern, die sich verweigern oder permanent stören, geschützt werden. Ganz entscheidend ist dabei die Frage, wann und wo das zumutbare Maß an Belastung für Klasse und Schule überschritten ist. Über diesen Punkt muss im gesamten Kollegium absolute Einigkeit bestehen. Schüler, deren Verhalten längerfristig durch Erziehungs leistungen der Lehrpersonen nicht in Einklang mit den gültigen schulischen Regelungen zu bringen sind, müssen von schulergänzenden Auffanginstitutionen bzw. Spezialdiensten betreut werden, da sie das Niveau der Klasse nachweislich senken. Dabei muss die individuelle Situation der jeweiligen Schüler, d. h. die Ursachen (z. B. warum ein Schüler stört), genau analysiert werden. Gerade die Vermittlung von offenbar in Vergessenheit geratenen Werten, wie Fleiß und Leistungsbereitschaft, muss ganz neu ins Zentrum der Persönlichkeitsbildung der Schüler gerückt werden. Bei der Aufrechterhaltung von Disziplin steht die in der Klasse agierende Lehrperson im Mittelpunkt. Hier ist es besonders die jeweilige Lehrerpersönlichkeit und Autorität der Lehrperson, die über Disziplin entscheidend mitbestimmt. Dabei darf Lehrerautorität nicht negativ besetzt werden, sondern vielmehr als Einflusskraft und Persönlichkeit verstanden werden. Empirische Befunde belegen ganz klar, „dass Schüler nicht kumpelhafte und nachgiebige Anbiederung eines eigentlich nicht er wachsenen Lehrers wünschen, sondern den ernst zu nehmenden Widerpart einer vollgültigen Persönlichkeit brau chen“ (Rosenbach, 2003). Ähnlich sieht es auch Leifgen, der folgende Ansicht vertritt: „Kinder sehnen sich danach, Strukturen und Ordnung in ihr Leben zu bringen, und nach jemandem, der dabei hilft ...“ (vgl. Leifgen, 2003). Neben der Lehrerautorität ist die methodische Kompetenz des Lehrers von besonderer Bedeutung. Versteht es ein Lehrer, Unterricht interessant, vielseitig und spannend zu gestalten, so werden Disziplinschwierigkeiten tendenziell unwahrscheinlicher. Entgegen den Parolen der Politiker sind methodische Maßnahmen allein aber kein universelles Mittel zur Herstellung von Disziplin. Vielmehr müssen Methoden und Sozialformen mit den Erziehungsgewohnheiten der Kinder kompatibel sein und ferner durch eine konsequente Lehrerpersönlichkeit sowie einen klaren disziplinarischen Ordnungsrahmen gestützt werden. So sind es in der Praxis häufig die modernen, offenen Metho- 89 Berichte Lehrer un den, die von den Schülern als Freiraum oder Füh rungsschwäche der Lehrperson interpretiert werden. Offene Unterrichtsmethoden sind daher vor diesem Hinterund sehr sorgfältig, aber vor allem unter Beachtung eines straffen und disziplinarischen Ordnungsrahmens zu planen. Ebenso wichtig wie die methodische Kompetenz der Lehrperson ist letztlich deren Fachkompetenz, die nach Kron (vgl. 1989) eng mit der Bildung einer „Sachautorität“ bzw. „Expertenautorität“ korreliert. Letztere sollte eigentlich aufgrund der nach Fächern ausgelegten universitären Ausbildung selbstverständlich sein. In der Praxis der Hauptschule ist es jedoch leider die Regel, dass Lehrer fachfremd unterrichten müssen, also in Fächern, die sie nie studiert haben. Ein solcher Zustand wäre an Realschulen oder gar an Gymnasien absolut undenkbar! Konsequenz des fachfremden Unterrichtens ist logischerweise ein Verlust an Expertenautorität, Verlust von Disziplin im Klassenraum und letztlich ein Bildungsverlust (s. PISA). Dieser Umstand, der im Übrigen in keiner Weise bei der Reform der Lehrerbildung (RP) berücksichtigt wird, ist nicht länger zu akzeptieren. 3.2 Konsequenzen für die Lehrerausbildung Befragungen unter Lehramtsstudenten und Lehramtsanwärtern zeigen eindeutig, dass das Thema Disziplin, insbesondere der Umgang mit Störungen im Unterricht, in der Lehrerausbildung viel zu wenig Beachtung findet. Stattdessen wird ungeachtet der realen Bedingungen der Schulpraxis eine unter dem Diktat der Wissenschaftlichkeit basierende Lehrerausbildung von Leuten betrieben, die den Kontakt zur Schule längst verloren haben. Leider sieht man auch bei der Inhaltsgestaltung innerhalb der Reform der Lehrerausbildung in RLP keine erkennbare Trendwende. Dies ist angesichts wachsender disziplinarischer Probleme an den Schulen ein katastrophaler Tatbestand. So besteht eine heutige Schulstunde im Bereich Hauptschule zu einem hohen Anteil aus Disziplinierungsversuchen, wertvolle Zeit also, die bei der Vermittlung von Bildungsinhalten verloren geht. Führt man sich in diesem Zusammenhang die aktuellen didaktisch-pädagogischen Konzepte für die Planung von Unterricht vor Augen, so stellt man weiter fest, dass Unterrichtsstörungen seit Jahrzehnten lediglich peripher, innerhalb der sogenannten „Analyse der Lernbedingungen“, angesprochen werden. Nach wie vor stehen die Inhalte, Lernziele, die Stufung des Unterrichts und vor allem die Methoden für modernen Unterricht im Zentrum der Planung. Die tatsächlichen beschriebenen Be dingungen (s. Pkt. 0) werden zugunsten der bildungspolitischen Schönfärberei weitestgehend ignoriert. Später, in der zweiten Phase der Lehrerausbildung, werden folglich vermehrt „Show-Stunden“ abgehalten, bei denen die Unterrichtsbedingungen durch die Anwesenheit von Fachleitern u. a. oder Entfernen schwieriger Schüler „künstlich“ dem in der Theorie geplanten „Soll“ angepasst werden (vgl. Kapteina, 2000). Entsprechend sind in den meisten Überprüfungsstunden, dies zeigen meine eigenen Erfahrungen, Störungen nahezu nicht exis-tent. Sind die Lehramtsanwärter in der nächsten Stunde aber wieder auf sich allein gestellt, werden sie vom realen Schulalltag eingeholt, der oft leider ganz anders aussieht. Vor dem Hintergrund dieser Diskrepanz erscheint eine Überprüfung, die den Faktor Disziplin weitestgehend ausklammert, kaum mit den allgemein üblichen Testkriterien Validität, Reliabilität und Objektivität vereinbar. Wer also eine Verbesserung von Bildung ernsthaft und glaubhaft voranbringen will, der kommt um das Thema Disziplin in der Lehrerausbildung nicht herum. Entsprechend muss Disziplin im Hinblick auf seine zentrale Bedeutung für den Unterricht als Schwerpunktbereich fest in den Ausbildungskanon integriert werden. Resultierend hieraus müssen die zukünftigen Lehrer bereits in der ersten Ausbildungsphase mit Strategien, Handlungsmustern, ganz allgemein also mit praxiswirksamem „Handwerkszeug“ vertraut gemacht werden, welches der Herstellung von Disziplin im Schulalltag dienlich ist. Die Reifung zu einer den Bedingungen entsprechenden Persönlichkeit spielt hierbei eine nicht zu unterschätzende Rolle. Wo sonst, wenn nicht innerhalb der Ausbildung, sollen die zukünftigen Lehrer lernen zu führen oder je nach Situation blitzschnell und schlagfertig auf Störungen, Provokationen zu reagieren? Die nächste For Impressum „Lehrer und Schule“ Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) Landesverband Hessen e. V. Herausgeber und Verlag Verband Bildung und Erziehung (VBE) Landesverband Hessen e. V. Redaktion Hermann Beck Im Langenmorgen 29 • 35794 Mengerskirchen Telefon: (0 64 76) 5 62 Telefax: (0 64 76) 4 19 02 46 E-Mail: [email protected] Landesgeschäftsstelle Niedergärtenstraße 9 • 63533 Mainhausen-Zellhausen Telefon: (0 61 82) 89 75 10 • Telefax: (0 61 82) 89 75 11 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.vbe-hessen.de Basisgestaltung Typoly, Berlin | www.typoly.de Gesamtherstellung und Anzeigenverwaltung Gebr. Wilke GmbH, Druckerei und Verlag Oberallener Weg 1, 59069 Hamm Die offizielle Meinung des VBE geben nur gekennzeichnete Verlautbarungen der satzungsgemäßen Organe des VBE wieder. Für unverlangte Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Für namentlich gekennzeichnete Beiträge ist der/die Unterzeichnende verantwortlich. Die Artikel werden nach bestem Wissen veröffentlicht und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Rechtsansprüche können aus der Information nicht hergeleitet werden. Nachdrucke nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. ISSN: 1860-739X d Schule 5| 2011 90 Berichte Lehrer un d Schule 5| 2011 derung, die sich aus diesem Zusammenhang ergibt, ist die Integration von Fachleuten, die mit den tatsächlich existierenden Problemfeldern von heutigem Schulalltag vertraut sind. Jene Wissensvermittler, die unbenommen über ein hohes Fachwissen verfügen, aber mit Ausnahme ihrer eigenen Schulzeit keine Schule, geschweige denn eine Hauptschule, von innen gesehen haben, erscheinen mir für diesen überaus wichtigen Auftrag gänzlich ungeeignet. Es ist vielmehr notwendig, neben den schulpraktischen Studien (Fachpraktika, Blockpraktika) weitere klar praxisorien tierte Seminare wie beispielsweise Konfliktverhaltenstraining, Stresstraining, Rhetorikschulungen, Videoanalysen der eigenen Person, Körpersprache des Lehrers, Lehrersprache etc. anzubieten. Darüber hinaus müssen die Bereiche Führung (z. B. Klassenführung), Ordnungsrahmen und Lehrerautorität eine neue Bedeutung innerhalb der Lehrerausbildung erhalten, sodass sich neben den voranbenannten Kompetenzen die Lehrerpersönlichkeit anbahnen und im weiteren Verlauf sukzessiv entwickeln kann. Nach dem Studium damit zu beginnen, wäre viel zu spät! Wie bereits kurz angerissen, ist die Gestik, Mimik und vor allem aber die Lehrersprache ein ganz entscheidendes Instrument, um einerseits erwünschtes Schülerverhalten in Bezug auf Disziplin zu erreichen, andererseits wichtig, um Inhalte spannend oder nachvollziehbar an die Schüler zu vermitteln. Umso unverständlicher ist es, wenn gerade dieses wichtige Instrument während der zweiten Phase der Lehrerausbildung sehr oft als ein zu stark lenkendes, also unmodernes, lehrerzentriertes Vorgehen abqualifiziert wird. Umgekehrt werden Lehrproben, in denen die Lehrersprache auf wenige Sätze reduziert wird, meist positiv bewertet. Vor diesem Hintergrund wundert es nicht, dass man fast ausschließlich Lehrproben sieht, bei denen die Lehramtsanwärter durch geschickt und medial aufwendig inszenierte Gruppenarbeiten eine lenkende, aktiv-agierende Lehrerrolle (da zu sprachintensiv) meiden. Ergebnis sind häufig realitätsferne, normerfüllende „Taktikstunden“, bei denen ein variantenreicher Stil im Sinne einer souveränen Lehrerpersönlichkeit völlig verloren geht. Als Konsequenz hieraus ergibt sich die Forderung nach neuen Prioritäten und Kriterien für die Beurteilung von Lehramtsanwärtern. Hierbei sollte die Lehrerautorität bzw. die Lehrerpersön lichkeit noch stärker in den Mittelpunkt rücken. Darüber hinaus wäre es ratsam, Lehrerkompetenzen zu definieren, die im Rahmen von Lehrproben gezeigt werden müssen. Demnach würden Lehrproben jeweils unter einem anderen methodisch-didaktischen Schwerpunkt, wie beispielsweise erarbeitender Unterricht, Organisation gruppendynami scher Sozialformen, gelenkte Unterrichtsgespräche, freie Unterrichtsgespräche mit Schwerpunkt Kommunikation etc., stehen. Stereotype Planungen zulasten der Lehrerpersönlichkeit könnten hierdurch vermieden werden. Fazit: PISA hat gezeigt: Das Fordern von Leistung ist in Deutschland weniger entwickelt als anderswo auf der Welt (vgl. SPIEGEL a. a. O.). Gerade aber die Kulturtechniken (Le- sen, Schreiben, Rechnen) sind ohne Fleiß und beharrliches Üben nicht zu erlernen. Die Forderung nach Disziplin und Lehrerautorität ist demnach kein Selbstzweck, sondern vielmehr als Schlüsselqualifikation und zentrale Voraussetzung für erfolgreichen Unterricht zu sehen. Disziplin ist darüber hinaus eine „Choreographie“ aus vielen Faktoren, die einzig und allein durch ihr Zusammenwirken funktionieren kann. Ganz entscheidend ist jedoch, dass sich alle Beteiligten ihrer Verantwortung bewusst werden und Schule nicht länger als Auffangbecken und Reparaturbetrieb für gesellschaftliche oder politische Fehlentwicklungen sehen. Anschrift des Verfassers: Lothar Schmidt Fachleiter für Arbeitslehre/Technik am Staatl. Studienseminar Simmern Pulgermühle 56253 Treis-Karden Quelle: rheinland-pfälzische schule 4/2004 Literatur: Avenir Suisse: Best Practice in der Schule, 3/2003 Kron, Friedrich: Grundwissen Pädagogik, München 1989 Cloer, Ernst: Das Disziplinproblem in der Schule, Die Deutsche Schule 79, 1987 ders.: Disziplinkonflikte. In: Erziehung und Schule, Bad Heilbrunn, 1982 a ders.: Disziplinieren und Erziehen, Bad Heilbrunn 1982 b Schmoll, Heike: Vernachlässigte Grundschule, In: FAZ v. 22. 02. 2002 Handerer, H.: Körpersprache und Stimme, München 1994 Kapteina, Friedhelm: Chancengleichheit und Qualität von Unterricht. In: http://www.gqa-nrw.de/ . 2000 Leifgen, Ingried: Gutes Benehmen ist wieder gefragt. In: www.Familienhandbuch.de . 2003 Rüedi, Jörg: Disziplin in der Schule, Bern, 2002 DER SPIEGEL: Dumm gelaufen. In: DER SPIEGEL v. 13. 05. 2002 Werning, R.: Disziplin: Pädagogische Beziehungen gestalten. In: Becker, G. u. a. (Hg.): Disziplin. Sinn schaffen – Rahmen geben – Konflikte bearbeiten. Friedrich Jahresheft XX, Seelze, 2002 Wingert, Ortwin: Gegensätzliche Begriffe: Disziplin - Gestalten von Beziehungen? In: www.slooe.at , 2003 Wulf, Christian: Berufsethos Vermittlung von Werten durch Elternhaus und Schule; Festvortrag KED, 6/2001 Zimbardo, P.: Psychologie, Berlin 1992 Anschrift des Verfassers: Lothar Schmidt Fachleiter für Arbeitslehre/Technik am Staatl. Studienseminar Simmern Pulgermühl 56253 Treis-Karden 91 Berichte Lehrer un Nordhessen auf Südhessen-Tour Da hatte Hermann Beck, der Pensionärsvertreter des VBE Hessen, eine famose Idee: Holen wir die VBE-Mitglieder aus den nordhessischen Kreis- und Regionalverbänden doch mal in den Süden, um ihnen Sehenswertes aus dem ihnen nicht so bekannten Landesteil zu zeigen. Ohne Zweifel eine Fortbildungsinitiative, die einem Lehrerverband gut zu Gesicht steht. Und so startete denn im Oktober ein schmucker Reisebus von Melsungen aus über Kirchheim und Fulda durchs Kinzigtal Richtung Darmstadt. An Bord gut gelaunte aktive und ehemalige Pädagogen, die z. T. ein Wiedersehen nach langer Zeit feiern konnten. Das erste Ziel der Reise war die Darmstädter „Mathildenhöhe“, auf der sich am Ende des neunzehnten Jahrhunderts bis hin zum ersten Weltkrieg unter dem Mäzenatentum von Großherzog Ernst Ludwig eine illustere Gruppe städtebaulicher Avantgardisten ihren Jugendstil-Fantasien hingab. In vier Ausstellungen (1901, 1904, 1908, 1914) unter dem Motto „Mein Hessenland blühe und in ihm die Kunst“ wollten die Künstler durch die Verbindung von Handwerk und Kunst eine zukunftsweisende Belebung der Bauwirtschaft in Gang setzen. Berühmte Namen wie Peter Behrens, Josef Olbrich und Ludwig Habich wurden vom Landesfürsten als Kuratoren berufen. Die eigenwilligen Bauwerke unterhalb des „Hochzeits-Turms“ und der russischen Kirche vermitteln noch heute dem Besucher das Gefühl, dass hier tatsächlich architektonisches Neuland mit faszinierenden Ideen in Wert gesetzt wurde. Nach einem deftigen Mittagessen in einem rustikalen Darmstädter Wirtshaus ging die Fahrt weiter zur berühmten als Weltkulturerbe ausgewiesenen Ölschiefergrube Messel. Eine versierte Geologin nahm die nordhes- d Schule 5| 2011 sischen Gäste mit auf eine bis zu zweihundertmillionen Jahre zurückführende erdgeschichtliche Reise. Die heute teilweise mit Grün überwucherte Fossilienstätte birgt immer noch Funde, besonders aus dem frühen Tertiär, die als Abgüsse herumgereicht wurden. So mancher stellte sich die Frage, ob die für das Auge wenig attraktive Grube und auch die kalte Funktionalität des Museumsbaus Schülergruppen besonders ansprechen können. Das trifft – von daher ein interessantes Kontrastprogramm – dann doch eher auf die Mathildenhöhe zu. Auf der Rückfahrt gab es noch eine Abendvesper im Fliedener Gasthaus zum Ochsen, wo der VBE Hessen in der Vergangenheit oft zu Sitzungen zusammengekommen war. Nach einem lockeren Meinungsaustausch über die Erlebnisse des Tages ging es bei nach wie vor angenehmem Reisewetter wieder zurück in die nördlichen Gefilde des Hessenlandes. Alles in allem eine Veranstaltung, die in ähnlicher Form wiederholt werden sollte. Wie Reiseleiter Beck erläuterte, soll den südhessischen VBE-Mitgliedern im kommenden Frühjahr ein Reiseangebot in den Norden des Landes angeboten werden. Roland Siebert + + + Die dümmste Meldung + + + „... Franz Beckenbauer ist einer; der Rapper Sido und die Boxerin Regina Halmich auch: Sie alle sind Hauptschüler. Genauso Uwe Ochsenknecht, sein Sohn Jimi Blue oder die Sängerin LaFee. Sie haben eine Schule besucht, von der viele glauben, sie sei ein Auffangbecken für Leistungsschwache oder Faule. Doch sie machten Karriere. Im Musikbusiness, im Sport und unter Schauspielern gibt es viele Durchstarter, die einen Hauptschulabschluss haben. Und nicht nur das. Marlene Grabherr heißt die zweite Hauptgewinnerin bei Günther Jauchs „Wer wird Millionär?“ Vor genau zehn Jahren gewann die damals 48-jährige Hausfrau eine Million Mark. ...“ (aus einer Meldung von WELT-ONLINE vom 3.07.2011) Schade – das ist nicht die gewohnte „Welt“-Qualität. Mit „Durchstartern“ eine Schulform zu begründen, ist völlig daneben – und dass die Hauptschule nur von Leistungsschwachen oder Faulen besucht wird, hat auch noch niemand behauptet. Ebenso ist klar, dass an den heutigen Hauptschulen die Kollegien schier Unmögliches leisten. Übersehen hat die „Welt“ aber, dass die Hauptschülerin Grabler vor zehn Jahren bei Jauch gewann, und dabei vergessen, nachzurechnen, wann sie wirklich an die Hauptschule ging. Da war DIE nämlich noch Hauptschule, hieß Volksschule (!), und wurde von der Mehrzahl der Schülerinnen und Schüler besucht: Heute aber gehen rund 50 % nach Klasse 4 auf das Gymnasium – und nur 5 % melden ihr Kind auf einer Hauptschule an. Da gibt es wirklich kein „Weiter so!!“ ... 92 Berichte Lehrer un d Schule 5| 2011 Information Bundeskanzlerin ehrt herausragende pädagogische Leistungen: „Deutscher Lehrerpreis 2011“ in Berlin verliehen Unterricht innovativ 2011 Ausgezeichnete Unterrichtsprojekte 1. Preis: Interkulturelle Berufsorientierung (IBO) Bundesland: Hessen Schule: Philipp-Reis-Schule (Hauptschule), Gelnhausen Projekt-Team: Christine Georg (Schulleiterin, VBE-Regionalvorsitzende des Main-Kinzig-Kreises), Edwin Herbert, Tamara Schmidt und Henry Jaeger (Mitarbeiter von „OloV - Optimierung lokaler Vermittlungsarbeit“), Sylvia Walzer und Boris Hilb (Berufseinstiegsbegleiter), Adem Gür (Ausländerbeirat), Erich Pipa (Landrat) Jahrgangsstufen: 8 bis 10 Fachverbund: Deutsch, Arbeitslehre, Gesellschaftslehre, Naturwissenschaften Projektbeschreibung: Im Rahmen des Projektes wird die Berufsorientierung in den Kontext aktueller Aufgabenfelder der Hauptschule gestellt. Ziel ist es, die Zukunftschancen der Schüler/-innen durch die Stärkung ihrer fachlichen, methodischen, personalen und sozialen Kompetenzen zu erhöhen. Einbezogen und konzeptionell mitgedacht wurde dabei, dass 68 % der Schüler/-innen einen Migrationshintergrund haben und damit soziale und kulturelle Sprach- und Verständigungsprobleme zum Schulalltag gehören. Das Projekt wurde 2008 von engagierten Lehrkräften in einer Arbeitsgruppe konzipiert und seitdem ständig weiterentwickelt. Bereits mit Projektbeginn in Klasse 5 werden fächerübergreifend vielfältige Aspekte der Berufsorientierung behandelt. Dabei werden Eltern, ausländische Vereine und Religionsvertreter, heimische Betriebe, die Arbeitsagentur, die Kammern und weiterführende Schulen sowie Institutionen wie etwa die „Talentewerkstatt“ der Gesellschaft für Wirtschaftskunde (Hanau) intensiv eingebunden mit dem Ziel, Wertschätzung, Vertrauen und Anerkennung zu schaffen. Das Besondere: Herausragend ist das Angebot eines komplexen und umfassenden Konzepts zur interkulturellen Berufsorientierung, in dem kulturelle und soziale Besonderheiten mitgedacht werden. Ein regelmäßiger Kulturaustausch ist genauso von Anfang an in Unterricht und Lehrplan ver- ankert wie eine intensive, aufsuchende und kultursensible Elternarbeit, die die komplette Familie mit einbezieht, einschließlich der Großeltern-Generation. Darüber hinaus werden regelmäßig externe Fachleute mit eingebunden und Kooperationen mit örtlichen Betrieben und Institutionen aufgebaut und gepflegt. Erfolgreich ist das Modell sicher nicht zuletzt deshalb, weil es strukturell konzipiert ist und alle Bereiche, die zu einer gezielten beruflichen Orientierung gehören, mit einbindet: Strukturierung und Konkretisierung durch einen Berufswahlpass, Erfahrung und Reflexion betrieblicher Wirklichkeit, Information und Beratung und Qualifizierung durch Unterricht. Erfahrungen und Ergebnisse: Die Schule ist mit ihrem IBO-Konzept sehr erfolgreich: Alle Schüler/-innen haben im letzten Jahr die Schule mit Erfolg abgeschlossen, ein Drittel der Schüler/-innen ging in die Berufsausbildung, zwei Drittel wechselten an weiterführende Schulen. Das Projekt hat bereits mehrfach Anerkennung erfahren, unter anderem durch das hessische Kultusministerium im Wettbewerb „Potenziale entfalten: Bildung für Integration in Hessen“ für das beste Konzept zur Berufsvorbereitung. Aus dem Gutachten: „Das Engagement der Lehrkräfte ist bewundernswert und beispielhaft. Sämtliche Kriterien des Wettbewerbs werden in vollem Umfang erfüllt.“ „Das Projekt stellt eine umfassende, fächerübergreifende, handlungsorientierte sowie berufs- und gesellschaftsbezogene Bildungsmaßnahme dar. Ein umfassendes Berufsorientierungs-Curriculum dokumentiert auf 70 Seiten die vielfältigen Maßnahmen.“ „Nachhaltiges Lernen wird gesichert, der Bezug zum Lehrplan wird überzeugend dargestellt. Alle wesentlichen Fächer (Arbeitslehre, Gesellschaftslehre, Deutsch, Naturwissenschaften) sind involviert. Das Projekt wird umfassend und selbstkritisch evaluiert.“ 93 Berichte Lehrer un Pressemitteilung zur Jahrestagung 2011 der Bundesseniorenvertretung im VBE Vom 02.11. bis 04.11.2011 veranstaltete die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren im VBE ihre Jahrestagung 2011 in Berlin. Max Schindelbeck, Bundesseniorensprecher, und Gerhard Kurze, Stellvertreter, hatten die Veranstaltung gründlich vorbereitet und konnten auch mit dem Verlauf sehr zufrieden sein. Zum das Hauptthema „Die Pflegeversicherung für Beschäftigte im öffentlichen Dienst“ trug Thilo Hommel vor, Referent im Geschäftsbereich für Besoldung und Versorgung in der dbb-Bundesgeschäftsstelle. Er stellte die wesentlichen Einzelheiten der Pflegeversicherung kompetent und anschaulich dar und beschrieb den Zusammenhang mit der Beihilfe. Den „PKV-Compass“ empfahl er als eine sehr geeignete Pflegeberatung. Max Schindlbeck berichtet über seine Mitarbeit im Bundesvorstand, wobei er die endgültige Verabschiedung der von ihm vorgelegten Geschäftsordnung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren im VBE (AGS) hervorhob. Ein weiterer Punkt war das Bemühen um die Statusaufwertung dieser Gruppe durch zwei Antragsentwürfe, die einstimmig verabschiedet wurden. Sehr ausführlich wurde der geplante Internetauftritt der Senioren auf der VBE-Homepage diskutiert und verabschiedet. Als Serviceleistung für alle Bundesländer legte er u. a. den „Ratgeber Pflege“, die Broschüre „Patientenverfügung“ und die Dokumentenmappe vor. Als weiteres Angebot stellte Schindlbeck eine Flussreise vor, die Anfang September 2012 von Potsdamm nach Prag führt. Interessenten können Reiseunterlagen beim VBE-Bundesverband oder unter folgender E-Mail-Adresse anfordern: m. [email protected]. Gerhard Kurze berichtete über seine Mitarbeit in der dbb-Grundsatzkommission für Senioren, über die zu erwartende Umorganisation der Bundesgremien im Zuge der Eingliederung der dbb-Tarifunion und über die unterschiedliche Übernahme des Ergebnisses der letzten Tarifrunde auf Bundesebene durch die einzelnen Bundesländer. Zum vorgelegten Skriptum verwies er darauf, dass Bayern und Baden-Württemberg eigene Abschlüsse anstreben. d Schule 5| 2011 Unter der Überschrift „ Nachhaltige Finanzierung der Beamtenversorgung“ trug er aus einem Beitrag in der Zeitschrift „Beamtenrecht“ 1/2–2011 vor. Eine Forschergruppe untersucht darin, unterstützt von der HansBöckler-Stiftung und der Gewerkschaft Verdi, die Möglichkeiten und Grenzen einer Modernisierung des Berufsbeamtentums bei leeren Kassen. Das nicht uninteressante Fazit lautete: Die bisherigen Maßnahmen zu Verringerung der Besoldungs- und Versorgungsverpflichtungen lassen keinen Spielraum mehr für weitere Kürzungen zu. Die Kurzbesuche von Rolf Busch, stellvertretender VBEBundesvorsitzender, und Helge Dietrich, VBE-Vorsitzender Berlin, erbrachten weitere Informationen. Ersterer bestätigte die Ergebnisse der Strukturkommission zur Neugliederung der dbb-Bundesgremien und sagte zu, das Bemühen um den Erhalt des Tagungsorts Berlin zu unterstützen. Helge Dietrich berichtete über Demonstrationen und Streiks des dbb in Berlin, die erkennbar von Seniorinnen und Senioren des VBE mitgetragen wurden. Er regt an, solche Maßnahmen auch in anderen Bundesländern entsprechend zu unterstützen. In der von Max Schindlbeck moderierten Berichtsrunde aus den Bundesländern kam zum Ausdruck, dass die Organisation der Seniorenvertretungen in den VBE-Gremien Fortschritte macht, wodurch auch das persönliche Selbstverständnis und ihre Wahrnehmung im VBE zunehmen. Ein grundsätzliches Thema bleibt jedoch die Ost-West-Rentenproblematik, die erneut sehr engagiert diskutiert wurde. + + + Presseinformation des HKM vom 14. April 2011 + + + Wow! Das ging aber mächtig daneben! Wer tritt denn hier auf der Stelle? Natürlich darf und muss man über eine Veränderung von Schulstrukturen nachdenken, wenn sich die bestehenden als unbrauchbar erwiesen haben. Es geht auch gar nicht um eine Vereinheitlichung, sondern darum, dass das zersplitterte – nicht gegliederte! – hessische Schulwesen für die Eltern wieder übersichtlicher wird: Gymnasium und Nicht-Gymnasium eben. Und was die Abschlüsse betrifft: Die stellt doch niemand in Frage, es geht doch nur um den Weg dorthin ... 94 Medien Lehrer un d Schule 5| 2011 Aus den Regional und Kreisverbänden Regionalverband Offenbach Praxisorientierte Lehrerfortbildungen Zaubern mit Kindern Termin: Samstag, den 14. Januar 2012, 9.30 – 16.00 Uhr Ort: Käthe-Paulus-Schule, Lehrer-LommelWeg 1, Mainhausen Referent: Stefan Wesselmann, VBE Offenbach Beschreibung: Zunächst geht es um die Theorie: Was ist Zaubern? Welche Arten von Zaubertricks gibt es? Wie kann ich in der pädagogischen Praxis mit Zaubertricks fördern und fordern? In welchen Fächern bietet sich Zaubern an? Anschließend geht es um praktische Übungen: Gemeinsam erlernen wir einige einfache Zaubertricks (u. a. mit einem Zauberseil und mit Alltagsgegenständen). Zuletzt werden Theorie und Praxis verknüpft: In Kleingruppen erarbeiten wir eine Trickroutine, die zu einem Vortrag ausgebaut werden soll, wie es auch bei einem Zauberprojekt mit Kindern möglich ist. Den Abschluss bildet dann die Präsentation der Arbeitsergebnisse in Form einer kleinen Vorstellung. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen die Trendsportart Sport (Speed) Stacking kennen und erproben ihre Fertigkeiten im praktischen Umgang mit dieser, indem sie den Auf- und Abbau von 3er-, 6er- und 10er-Pyramiden erlernen und verschiedene Spiel- und Übungsformen für den Unterricht kennenlernen und ausprobieren. Die Veranstaltung ist akkreditiert. Der Teilnahmebetrag von 5 € (für VBE-Mitglieder kostenfrei) ist vor Ort zu entrichten. Anmeldungen ab 18. Dezember unter: www.vbe-offenbach.de Kreisverband Limburg-Weilburg Stressfrei zur Zeugnisnote Auch wenn das Schuljahr erst gerade begonnen hatte, war das Interesse an der Fortbildung „Stressfrei zur Zeugnisnote“ sehr groß. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden von Frau Birgit Bender in das Programm eingeführt. Jeder konnte selbst am PC die Handhabung ausprobieren und am Ende das Programm auf dem eigenen Stick mitnehmen. Die Veranstaltung ist akkreditiert. Im Teilnahmebetrag von 25 € (für VBE-Mitglieder 15 €) sind die Materialkosten und ein Mittagsimbiss enthalten. Anmeldungen unter: www.vbe-offenbach.de Sport (Speed) Stacking im Unterricht Termin: 14. Februar 2012, 15.00 – 18.00 Uhr Ort: Käthe-Paulus-Schule, Lehrer-LommelWeg 1, Mainhausen Referentinnen: Stefanie Hofmann, Silke Kollmann, VBE OF Beschreibung: Sport (Speed) Stacking ist ein Geschicklichkeitssport, bei dem man mit einem Satz von 12 geformten Bechern Pyramiden in einer bestimmten Reihenfolge auf- und wieder abstapelt. Dabei versucht man möglichst schnell und fehlerfrei zu stapeln. Der praktische Einsatz des Sport (Speed) Stacking erfolgt beispielsweise im Sportunterricht, aber auch in Arbeitsgemeinschaften und Projektwochen. (v. l.: Herr Veit Helsper, Frau Birgit Bender) 95 Mitgliedschaft Lehrer un 2011 Frau Wiegand-Fleischhacker beantworte alle Fragen und ließ den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Informationsmaterial zukommen. Wir freuen uns auf eine Wiederholung der Veranstaltung im Frühjahr 2012. Beamtin / Beamter – ausgesorgt? Frau Wiegand-Fleischhacker, stellvertretende Vorsitzende des dbb Hessen, kam nach Elz, um 32 interessierte Kolleginnen und Kollegen umfangreich und fachkompetent über aktuelle Ruhegehaltsregelungen zu informieren. Eine sehr gute Präsentation, begleitet von ausführlichen Erläuterungen, vermittelte allen wichtige Grundkenntnisse. Aufmerksam und auch erstaunt verfolgten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Ausführungen. Die meisten zeigten sich überrascht und waren froh, nun eine klarere Vorstellung davon zu erhalten, was sie an Pension erwarten können bzw. wie sie sich nun weiter verhalten sollten, um ihre Pensionsansprüche zu ermitteln oder zu sichern. Erfreulich war auch die Teilnahme von sehr jungen Kolleginnen und Kollegen, die durch die gewonnenen Informationen Entscheidungshilfen für ihre berufliche Arbeitszeitplanung erhielten. es b üro V B E-L a n d st r. 9 en Nie d er g ä rt se n u a h in a M 63533 Z ellh a u se n ) 8 9 75 10 82 61 Te l. (0 ) 8 9 75 11 Fa x (0 61 82 se n .d e es h eb w w w.v d Schule 5| (v. l.: Frau Weber-Laßmann, Frau Wiegand-Fleischhacker) VBE-Beitrittserklärung Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum VBE-Landesverband Hessen. Meine Angaben dürfen zur Abwicklung VBE-interner Arbeitsvorgänge gespeichert und verarbeitet werden. Anrede: Herr Frau Konto-Nr. Telefon Kontoinhaber Telefax Straße PLZ Hausnr. Datum Amtsbezeichnung Bes.-Gruppe Einsatz in Schulart im Dienst seit Beamter Angestellter Teilzeit mit Std. Pensionär Lehrkraft im Vorbereitungsdienst Student ohne Stelle und Bezüge (Zutreffendes bitte ankreuzen!) Unterschrift Unterschrift Lehramt Dienststelle/Schulanschrift Datum Wenn mein Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden Kreditinstituts keine Verpflichtung zur Einlösung. Teileinlösungen werden im Lastschriftverfahren nicht vorgenommen. Ort E-Mail Fächer Bankleitzahl Bank/Sparkasse Vorname und Name geb. am Hiermit ermächtige ich Sie widerruflich, die von mir zu entrichtenden Zahlungen bei Fälligkeit zulasten meines Girokontos durch Lastschrift einzuziehen. Ich bin bereit, in den Gremien des VBE Hessen mitzuarbeiten und bitte ggf. um Kontakt. Ja Nein Postvertriebsstück D 5119 Gebühr bezahlt Gebrüder Wilke GmbH Postfach 2767 · 59017 Hamm 5.Sie haben eine Vertretungsstunde in der 5b. Schon von draußen hören Sie einen ohrenbetäubenden Lärm. Als Sie eintreten, nimmt man Sie gar nicht zur Kenntnis. Wie reagieren Sie? a)Ich halte ein selbstgebasteltes Pappschild mit der 2 Aufschrift: Bitte leise! nach oben. Sind Sie überhaupt ein richtiger Lehrer*? Luschen-Pädagoge oder Django-Teacher? b)Ich schreie so laut, bis auch der letzte Chaot im Mark erschüttert ist und sich erste Risse an der Wand zeigen. 3 c)Ich setze mich wortlos, lege die Beine aufs Pult, stecke mir die Ohrstöpsel von meinem iPhone rein, höre erst mal volle Pulle Jumping Jack Flash von den Stones und beobachte dabei die Szene. Anschließend steh ich ruhig auf, knalle das Klassenbuch so hart auf den Tisch, dass es in der Mitte auseinanderbricht und sage dann mit leiser Stimme: Man nennt mich auch den Knochenbrecher. 4 1.Ihre Klasse 2a plant einen DVD-Tag zum Thema „Tiere“. Sie entscheiden sich für: d)Ich tu so, als hätte ich mich in der Tür geirrt, und seh‘ zu, dass ich Land gewinne. 1 a)Bambi 1 b)Lassie hat Durchfall 2 c)King Kong, der Riesengorilla, zertrümmert eine Grundschule d)Friedhof der Kuscheltiere 3 6.Bei der Beurteilung der Deutsch-Klassenarbeiten müssen Sie manchem Schüler die vielen Fehler auf pädagogische Art mitteilen. Für welche Version würden Sie sich entscheiden? a)Mit ein bisschen Übung klappt es bestimmt beim 1 nächsten Mal! Die nervlichen Anforderungen im Lehrberuf sind extrem – und nicht selten bringen die kleinen Nervtöter den ein oder anderen Pädagogen aus dem Gleichgewicht. Zum Unterrichten gehören starke Nerven, starke Nerven, und – genau – starke Nerven. Ob Sie überhaupt für das Lehramt geeignet sind oder vielleicht doch besser als Lektor in einem MärchenbuchVerlag arbeiten sollten, können Sie hier testen: 4 2.Die Klassenfahrt mit der Abschlussklasse steht an. Sie entscheiden sich für: a)Gang durch den Streichelzoo mit anschließendem Marshmallow-Rösten am Lagerfeuer. 1 b)1 Tag im Freizeitpark incl. der schnellsten Achterbahn der Welt mit 100 % Kotzfaktor. 2 c)2 Tage Lloret de Mar. All inclusive. 3 d)3 Tage Hamburg in einem preiswerten Hotel, zentral gelegen zwischen den Hauptquartieren der Hells Angels und der Bandidos (nur getrennt durch eine Rotlicht-Spelunke und einen Fast-Food-Laden). b)Toll, bald hast Du mehr Fehler als der Text Wörter hat! Weiter so! 2 c)Du hast einen IQ wie mein Hamster! 3 d)Mein Hund hätte das besser gemacht! 4 Auswertung: Punkte Ihr Ergebnis 6–9 Oh, Mann, das ist wirklich bedenklich. Sie sind ja ein echter Kuschelpädagoge. Aber vielleicht ist das ja gerade Ihr Vorteil, weil Sie totalen „Welpenschutz“ genießen. So richtig ernst nimmt Sie eh keiner! 10 – 14 Jämmerlich: Wenn Sie die Klasse betreten, erzittern die Schüler vor Ihnen wie ein Nashorn, vor dem ein Hase auftaucht. 15 – 20 Nicht schlecht! Noch ein bisschen härter auf den Tisch hauen und die kleinen Monster haben wieder den entsprechenden Respekt. Vielleicht ab und zu mal die frühere Mitgliedschaft bei den Ledernacken erwähnen – das kommt gut an! >20 BRAVO! Sie sind echt ein harter Typ, der allen bösen Dingen im Klassenzimmer gelassen ins Auge sehen kann! Aber Vorsicht – übertreiben Sie es nicht! Wenn Sie immer nur Galgenmännchen mit Ihrem Namen an der Tafel sehen, sollten Sie Ihre harte Gangart vielleicht etwas zurückfahren! 4 3.Bei der Pausenaufsicht tragen Sie am liebsten ein T-Shirt mit dem Aufdruck a)Lehrer ist ein schöner Beruf – Schüler ein schlimmes Schicksal b)Ich hab Abi – du nicht 2 c)I LOVE U 1 d)Glotz nicht so blöd! 3 4 4.Den Entschluss, einen pädagogischen Lehrberuf zu ergreifen, fassten Sie, als Sie in Ihrer Jugend folgenden Film gesehen haben: a)Feuerzangenbowle 2 b)Terminator 4 c)Das fliegende Klassenzimmer 1 d)Psycho 3 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird hier nur die maskuline Formverwendet. Gemeint sind natürlich immer beide Geschlechter. (Quelle: kfs, Rheinland-pfälzische Schule 09-2011) (Django würde sich im Grab umdrehen, wenn er das hier lesen würde.)