Folge 26 vom 25.12.1951 - Archiv Preussische Allgemeine Zeitung
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Folge 26 vom 25.12.1951 - Archiv Preussische Allgemeine Zeitung
^£a5 £ftprtußmWatt Organ der Landsmannschaft Ostpreußen e.V. Jahrgang 2 / Folge 26 Hamburg, 25. Dezember 1951 / Verlagspostamt Leer (Ostfriesland) VOM GUTEN WILLEN lassen wilT 8 " 0 n 8 t d ' G " a S t U n d d a s T r e i b e n d e s / A l l t a Im Abonnement 1.— D M einschl. Z u s t e l l g e b ü h r Von Dr. Alfred Gille °* keine Zeit dazu siAtbmeniZSXSff Zweckmäßigkeit hat den Fluß der Zeiten in Jahre eingeteilt und hat den Ä i J Ä 2 J Me™*en wollen es anders! Es 7 P , W W J , ! L' nicht Neujahr, sondern Weihnachten der große Einschnitt im Zeitenlauf bedeutet und als Ende und Höhepunkt oder als Beginn erscheint Auf jeden Fall >st es für uns alle eine Stunde, in der wir still halten und uns bewußt werden müssen, wo wir als Emzelmensch oder als Gemeinschaft angelangt sind. n nde Ich hörte d e n 1 e J ü n U a r g e , e g L D i e H e r z e n d e r n einmal aus Kindermund beim Kerzenschimmer des Weihnachtsbaumes die Verse: „Das ist die Nacht der großen Einsamkeiten, Da jeder still wird unter seinem Leid, Und nur die Kinder ihren Jubel breiten Auf unsre Wunden wie ein weißes Kleid." Auch von „Menschen, die uns Liebes taten" war die Rede und von „Stätten, die unendlich weit." Diese Verse ergrilten mich, und doch schö pfen sie wohl den Sinngehalt der „frohen BotSchaft" nicht aus, die vor zweitausend Jahren der Menschheit verkündet wurde. Die Weihnachtsbotschaft ruft auf zur Tat. S ie ist ein Appell an „alle, die guten Willens sind". Der „Friede auf Erden", den uns die Bot schaft verheißt, fällt uns nicht mühelos als Geschenk auf den Gabentisch. Er ist ein Ziel, das „ des Schweißes der Edlen wert ist." Er ist mehr als ein Idol, dem die Menschheit als fernem, nie erreichbaren Richtpunkt zusteuert, so wie etwa der Seemann seinen Kurs nach den Gestirnen d es Himmels einstellt. Er ist ein erreichbares Ziel, das uns aber nicht in den Schoß fällt, sondern da s mit heißem Herzen und gutem Willen errungen und erkämpft werden muß. Ob die Theologen m it meiner Auslegung einverstanden sein werden, weiß ich nicht. Ich weiß aber wohl, daß der „gu te Wille" viel vermag, mehr jedenfalls als der kühle Verstand und die eiskalte Vernunft Dreifältig ist der „Friede auf Erden", den die Menschheit ersehnt, seit der Weckruf der Weihnachtsbotschaft sie erreichte. Starke Herzen, die nicht nur durch eitles Hoffen und Wünschen hin und her gerissen werden, sondern die in ihrem Tun und Lassen sich Ewigkeitswerten verbunden und verpflichtet fühlen. Das ist das Erste, was uns not tut Das Zweite ist der Friede in der Gemeinschaft, in die wir hineingeboren sind, also der Friede in der Gemeinschait aller deutschen Menschen. Unser Deutschlandlied lehrt uns, daß dieser Friede, diese Einigkeit nur auf „Recht und Freiheit" gegründet sein kann. Und das Dritte ist der Friede unter den Völkern dieser Erde. „Wir verzichten auf Rache und Vergeltung, dieser Entschluß ist uns ernst und heilig . . ." Dieser Satz aus der Charta der Vertriebenen bestimmt den allein möglichen Ausgangspunkt, von dem aus eine neue Plattform gefunden werden kann, um über allem Unverstand der politischen Akteure hinweg zu einem friedfertigen Nebeneinander der Völker zu gelangen. Um die Erfüllung dieser dreifältigen Friedens Sehnsucht ringt die Menschheit, und wir Heimatvertriebenen steh%n leidend und handelnd zugleich mitten in einem der Bjennpunkte dieses Ringens. Unser Schicksal kann Wege weisen zu Neuem und Besserem. Wenn aus Not und Leid einmal wieder Glück und Befriedung erwachsen sollen, wird man an den Lehren unseres Vertriebenen-Schicksals nicht vorbeigehen können. Die Weihnachtsbotschaft ist ein Appell an den „guten Willen". Damit ist sie so gegenwartsnah, als ob sie im politischen Aktionsprogramm einer Weltkonlerenz stünde. Auf die „Gutgewillten" kommt es an. Sie müssen sich finden und über alle Schranken hinweg sich die Hände reichen zur gemeinsamen Tat. Möge auch unsere Gemeinschaft der ostpreußischen Menschen eine Gemeinschaft der Gutgewillten sein und bleiben. Dann wird ihr Mühen nicht vergeblich sein Das sei unser gemeinsamer Weihnachtswunsch für unsere Landsmannschaft Ostpreußen! An der Wende der Zeiten Von der an Weihnachtsbotschaft die Vertriebenen W i r erinnern uns alle einer Zeit, w o sicherlich für sehr, sehr viele Deutsche das W e i h nachtsfest ganz zur lieben, frommen G e w o h n h e i t , zu einer je nachdem mehr besinnlichen oder mehr festfrohen Stunde, zum T a g des freudig herbeigesehnten g r ö ß t e n Familienfestes gew o r d e n war. U n d so mancher, der dann in lichterfüllten Stuben unterm Tannenbaum und am reich besetzten Gabentisch s a ß , mag damals fast erschrocken v o n den Ganzarten g e h ö r t haben, w i e v i e l herber und bescheidener es i n ihren Jugendtagen an solchen Festtagen zugegangen war. Der Weihnachtsgottesdienst, die Christvesper m u ß t e n damals weit mehr als bei uns das zentrale Erlebnis gewesen sein, den „ H e i l i gen A b e n d " als Stunde der Bescherung hatten v i e l e der A l t e n k a u m gekannt. U n d die Historiker w u ß t e n uns zu berichten, d a ß - alle die s c h ö n e n Bilder L u d w i g Richters und anderer, die den Lichterbaum etwa ü b e r M a r t i n Luthers Familie leuchten l i e ß e n , im G r u n d e nur eine schöne Erfindung waren. K e i n W u n d e r , d a ß in vielen Familien unseres leidgeprüften Geschlechts, das selbst ein wahres Golgatha durchleben m u ß t e , solche E r i n n e r u n g e n wachwerden, daß sie uns mahnen und zur Besinnung rufen. Unglück und Heimsuchung, an denen jeder zu tragen hat, bringen vielfaches Leid, aber sie schärfen auch die Sinne, sie k ö n n e n auch lautern und entschlacken und das Erz der Seelen immer mehr v e r e d e l n . Urplötzlich sehen w i r Z u s a m m e n h ä n g e , die uns i n friedlichen und b e h ä bigen Zeiten verschlossen bleiben. W e r heute nur A u g e n und O h r e n öffnen w i l l , der w i r d bald erkennen, d a ß i n der Weihnachtsbotschajt v i e l mehr beschlossen liegt als nur eine freundliche T r ö s t u n g , ein g ü t i g e r Zuspruch unserer Religion. M e h r als hundert Jahre hindurch hat sich die Forschung eines „ a u f k l ä r e n d e n Zeitalters b e m ü h t , die ihr ä r g e r l i c h e Tatsache Jesus Christus zu leugnen, sie als fromme M y t h e darzustellen. D i e Botschaft v o n Bethlehem und N a zareth sei, so sagte sie, m i t eine V a r i a n t e tur die E r l ö s u n g s s e h n s u c h t der Menschheit. Unter Unter dem Weihnachtsbaum wieder vereint den g r o ß e n religiösen P e r s ö n l i c h k e i t e n sei Christus sicher eine der g r ö ß t e n und edelsten gewesen, das N e u e Testament enthalte eine Fülle h ö c h s t e r Weisheit, aber man sei eben doch zu modern, um an den Gottessohn zu glauben. Und wie ist dann dieses schlau ersonnene menschliche Kalkül, dieses „ C h r i s t u s - E r k l ä r e n " der N e u n m a l w e i s e n ausgegangen? Im Buch der Bücher steht das W o r t : „Sie sollen zuschanden werden!" U n d w i r k l i c h gibt es heute kaum mehr einen wirklichen W e i s e n v o n Rang, der nicht offen zugeben m ü ß t e , d a ß die so gewaltig gesteigerte Forschung, als sie Menschenwitz an die Stelle göttlicher F ü g u n g und Planung setzte, auf einen Irr- und A b w e g geriet, an dessen W e g r ä n d e r n solche Dinge wie Atombomben und raffinierteste Vernichtungsmaschinen, M e e r e v o n Blut, Not, Elend und Untergang stehen. Es hat sich heute mehr denn je erwiesen, wie richtig ein Goethe empfand, als er v o n den gewaltigen Dingen und Tatsachen sprach, die man nicht e r k l ä r e n , die man nur glauben und ruhig v e r e h r e n dürfe. * Die „ G o l d e n e n Zeitalter" dieser W e l t sind — wenn wir nur genau prüfen — eine höchst fragw ü r d i g e Angelegenheit. M i t Recht und Grund hat ein sehr kluger M a n n darauf hingewiesen, daß auch jene augusteische Zeit, in der sich im kleinen Bethlehem das g r ö ß t e W u n d e r Gottes an der Menschheit vollzog, „von H a ß und Blut g e r ö t e t " war, d a ß an menschlichen R a u b g e l ü sten, Gewalttaten und an N o t auf der anderen Seite k e i n M a n g e l war. Mancher hat schon gemeint, es habe Schufte und Bestien v o r und nach Christi Geburt gegeben. Das ist richtig, und das W o r t v o m Leben, das M ü h e und A r beit ist, bleibt bestehen, Jahrhunderte und Jahrtausende hatten der Stunde geharrt und v i e l leicht T r ä u m e v o n einem m ä c h t i g e n irdischen König der Gerechtigkeit g e t r ä u m t . Religionen, die an die guten und oft sehr geschickt auch an die b ö s e n Seiten des Menschen appellierten, gab es auch im Jahr der Zeitenwende genug. Es gibt e r s c h ü t t e r n d e Belege dafür, wie verlassen sich im Grunde damals — wie so oft heute — Menschen gefühlt haben, wie begierig sie jeder Heilslehre nachliefen, wie bereitwillig sie prächtige Tempel und H i e rarchien schufen. V o n den meisten dieser Lehren, denen doch einmal Hunderttausende und M i l l i o n e n nachliefen, kennen w i r kaum noch den-Namen. Christi Botschaft ist heute so zeit-* los. und aktuell w i e damals und sie kann heute wie einst nur ganz persönlich aufgenommen und geglaubt werden. Denn — das lehren uns Evangelien und Apostelbriefe hinreichend — um ein eindeutiges ureigenes Bekenntnis und um die B e w ä h r u n g ist keiner herumgekommen. Seit Christus das Feuer a n z ü n d e t e auf Erden, hat es fast keine Stunde ohne Verfolgung und M a r tyrium irgendwo auf dem weiten W e l t e n r u n d mehr gegeben. A l s Jesus Christus, der Menschensohn, ü b e r diese Erde ging, da war das eine A n t w o r t Gottes, die k e i n Mensch erwartet hatte. Die Zeitenwende — die ewige, g r o ß e W a n d l u n g , die Entscheidung für jeden Einzelnen — kam nicht in S t ü r m e n und W e t t e r n . Die G r ö ß e des Geschehens hat auch v o n den Zeitgenossen w o h l kaum einer ganz empfunden. D a ß alle Nacht- und Schattenseiten, alle Leidenschaften der M e n schen zu C h r i s t i Zeiten ebenso vorhanden w a ren w i e s p ä t e r und früher, läßt sich leicht nach- „ F r i e d e auf Erden den Menschen des guten W i l l e n s " wurde wörtlich v e r h e i ß e n i n der Stunde v o n Bethlehem. Nicht ein Licht wurde den B e d r ä n g t e n und Verfolgten a n g e z ü n d e t sondern d a s Licht. Jenes H o h e l i e d der L i e b e , von dem Paulus in u n v e r g ä n g l i c h e n W o r t e n an die Korinther gesprochen hat, klingt auf und verhallt nicht mehr — trotz aller menschlichen und unmenschlichen Leidenschaften. Die alte und auch die neue heidnische W e l t hat diese Liebe, die alles trägt, alles zum Besten wendet, Nach sieben langen Jahren hat Erich Radtke aus Heinrichshof in der Elchniederung endlich seinen jüngsten Sohn Reinhard wiedergefunden, Zum ersten Mal nach 1944 können jetzt Vater und Sohn in ihrem Hamburger Heim gemeinsam die Kerzen an ihrem Weihnachtsbaum anzünden. Und so wie er und sein Junge, so sind an diesem Weihnachtsfest in Hunderten von ostpreußischen Familien Eltern oder Vater oder M utter nach Jahren der Trennung wieder mit ihren Kindern zusammen. Von diesem Suchen nach den Eltern und den Kindern und von dem überglücklichen Sichlinden erzählt ein Bildberi cht auf der dritten Seite dieser Folge. •Aufnahme: Truxa-Pressebild weisen. U n d kaum ein A u g e nahm wahr, d a ß da irgendwo ein Senfkorn in die Erde gelegt wurde, das in den Jahrtausenden s t ä r k e r wirken w ü r d e als alle Sprengstoffe dieser W e l t . die Gott und Menschen vereint und umgreift, nie gekannt und w i r d sie nie kennen. Jetzt ist in W a h r h e i t keiner mehr, der betend die H ä n d e faltet, ganz einsam, jetzt erst darf er sich -rauch in g r ö ß t e r Verlassenheit und A r m u t — als Bürger und Hausgenosse des Ewigen fühlen. W i e gewaltig diese Kraft wirkt, das sehen w i r am deutlichsten daran, d a ß auch der Gewaltmensch und T y r a n n nun inmitten seiner Untaten u n ü b e r h ö r b a r die M a h n u n g empfängt, daß Gottes Hand auch ü b e r ihm steht. Unser Weihnachtstisch w i r d in diesem Jahr wiederum sehr bescheiden sein und nach lärmendem Trubel zur Jahreswende steht uns der Sinn g e w i ß nicht. Es ist bitter, vielleicht sehr oft auch den K i n d e r n manchen Herzenswunsch nicht erfüllen, nicht i n den altvertrauten Gott e s h ä u s e r n der Heimat besinnliche Silvesterandacht halten zu k ö n n e n . Der vertriebene Deutsche k a n n keine behagliche Jahressumme ziehen, er w i r d viele und schwere Sorgen mit ins kommende Jahr nehmen m ü s s e n . Eines aber ist g e w i ß : Die Botschaft von Bethlehem w i r d uns in diesem Jahr vielleicht mehr denn je bewegen. W e r sich unter sie stellt in t ä t i g e r Liebe und i n jenem guten W i l l e n , der — und nur der — w i r d auch in den weltlichen Dingen W u n d e r vollbringen k ö n n e n und den Frieden i n Freiheit erben, den Gott v e r h e i ß e n hat. U n d so mag uns das Prophetenwort gelten, das in schweren Zeiten der Heimat oft gepredigt und ausgelegt wurde: „Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich u n d getrost, denn der Herr kann auch g r o ß e Dinge tun!" 25. Dezember 1951 / Seite 2 Jahrgang 2 / Folge 26 „Das Ostpreußenblatt" U m die Heimatauskunftstellen Von N u n ist das Gesetz ü b e r die Feststellunq der S c h ä d e n endlich v o m Bundestag angenommen w o r d e n — am 13. Dezember —, und es sieht fast so aus, als sollte es eine A r t Weihnachtsgeschenk für uns Heimatvertriebene sein! W a s für uns i m A u g e n b l i c k das W i c h t i q s t e in diesem Gesetz ist, die Schaffung v o n H e i m a t p r ü f stellen für die A n t r ä g e ü b e r die S c h ä d e n , die der einzelne V e r t r i e b e n e erlitten hat, das ist nun endgültig festgelegt. M i t Befriedigung k a n n festgestellt werden, d a ß die entsprechenden Paragraphen 21 und 22 i n der dritten und e n d g ü l t i g e n Lesung w i e d e r e i n g e f ü g t w o r d e n sind, nachdem sie bei der z w e i t e n Lesung nicht angenommen w o r d e n w a r e n . Das Gesetz w i r d also dazu führen, d a ß H e i m a t p r ü f s t e l l e n errichtet w e r d e n , die durch H i n zuziehung v o n ' S a c h v e r s t ä n d i g e n aus K r e i s e n der H e i m a t v e r t r i e b e n e n eine o b j e k t i v e u n d sachlich einwandfreie P r ü f u n g der Anträge auf Schadensfeststellung gewährleistet werden. W e r die V e r h ä l t n i s s e innerhalb der V e r t r i e b e n e n - O r g a n i s a t i o n e n kennt, w e r i h r e n A u f b a u ins A u g e faßt, der k a n n keinen A u g e n b l i c k d a r a n zweifeln, d a ß die A u s w a h l der S a c h v e r s t ä n d i g e n ü b e r die Landsmannschaften v o r sich gehqn m u ß . Denn nur diese k ö n n e n d a f ü r sorgen, d a ß für jeden einz e l n e n F a l l — i m a l l g e m e i n e n ü b e r die K r e i s vertretungen i n d e n Landsmannschaften — M e n schen zur A r b e i t hinzugezogen werden, die w i r k l i c h fähig sind, ein U r t e i l ü b e r die v o n den einzelnen V e r t r i e b e n e n gemachten A n g a b e n zu fällen. D e n Landsmannschaften w i r d eine v e r antwortungsvolle u n d weitreichende A r b e i t z u fallen. Der e n d g ü l t i g e Text des Gesetzes ist noch nicht v e r ö f f e n t l i c h t w o r d e n . Es e n t h ä l t eine ganze Reihe v o n Bestimmungen, die für uns v o n weitreichender Bedeutung sind. W i r brauchen h i e r nur auf die Festlegung v o n bestimmten P a u s c h a l s ä t z e n für den v e r l o r e n e n Hausrat usw. hinzuweisen. Sobald der Gesetzestext v o r l i e g e n w i r d — nach seiner V e r k ü n d u n g also — , w e r d e n w i r noch e i n m a l zusammenfassend eine D a r s t e l l u n g der wichtigsten Bestimmungen geben. Bekanntlich k ö n n e n aus einer Reihe v o n G r ü n d e n s o w o h l das Gesetz ü b e r die Schadensfestsetzung w i e das ü b e r den Lastenausgleich bei ihrer D u r c h f ü h r u n g praktisch nur dann G e stalt g e w i n n e n , w e n n einige Paragraphen des Grundgesetzes g e ä n d e r t w e r d e n . Es handelt sich h i e r b e i darum, d a ß entsprechend dem föderalistischen A u f b a u des Bundes der T ä t i g k e i t der Bundesregierung bestimmte G r e n z e n bei der D u r c h f ü h r u n g v o n Gesetzen in, der P r a x i s der einzelnen L a n d e r auferlegt w o r d e n sind. W i r Heimatvertriebene haben unter dieser Tatsache ja besonders b e i der D u r c h f ü h r u n g der U m s i e d l u n g l e i d e n m ü s s e n , da diese trotz eines a l l gemeinen Gesetzes t a t s ä c h l i c h v o m guten W i l len der einzelnen L ä n d e r r e g i e r u n g e n a b h ä n g i g ist. '' •"• A u s diesem G r u n d e w u r d e am gleichen Tage, an dem das Gesetz ü b e r die Schadensfeststell u n g verabschiedet wurde, nach heftigen Debatten v o m Bundestag e i n Gesetz erlassen, das eine A e n d e r u n g des Grundgesetzes vorsieht. Durch dieses Gesetz w e r d e n bei der Durchführ u n g des Lastenausgleichs u n d der mit diesem im Zusammenhang stehenden Gesetze bestimmte K o m p e t e n z e n der L ä n d e r auf den B u n d übertragen. B e i der Entscheidung ü b e r dieses Gesetz, das n u r mit einer Zweidrittelmehrheit Gesetzeskraft erlangen konnte, k a m es, w i e gesagt, zu heftigen Auseinandersetzungen. D i e Entscheidung w u r d e durch einen sogenannten „ H a m melsprung" h e r b e i g e f ü h r t , i n dem alle A b g e o r d neten durch z w e i bestimmte T ü r e n t r e t e ^ m u ß ten, v o n denen die eine für die Ja-, die andere für die N e i n s a g e r bestimmt war. M i t 271 gegen 69 Stimmen w u r d e schließlich das Gesetz angenommen, so d a ß die notwendige Z w e i d r i t t e l Mehrheit mit knapp drei Stimmen ü b e r schritten wurde. Der Bundesrat m u ß nun ebenfalls mit Z w e i d r i t t e l - M e h r h e i t dieses Gesetz verabschieden, damit es e n d g ü l t i g i n Kraft treten k a n n . D i e Aussichten, d a ß das bald der F a l l sein w i r d , s i n d gering. D e n n der F i n a n z a u s s c h u ß des Bundesrates hat das v o m Bundestag angenommene Feststellungsgesetz abgelehnt. D i e Entscheidung des Bundesrates selbst soll am Freitag, dem 21. Dezember fallen. (Zu diesem Zeitpunkt w i r d diese N u m m e r bereits gedruckt sein.) Nach der A b l e h n u n g durch den F i n a n z a u s s c h u ß sind die A u s s i c h t e n einer A n n a h m e nicht g r o ß . B e i einer A b l e h n u n g w i r d das Gesetz, w i e üblich, an den bekannten Vermittlungsausschuß verwiesen werden. Im ü b r i g e n ist auch die A e n d e r u n g des Grundgesetzes, v o n der oben die Rede ist, ebenfalls v o n A u s s c h ü s s e n des Bundesrates abgelehnt worden, und zwar v o n den für F i n a n z e n und Recht. Nach dieser Entscheidung der A u s s c h ü s s e ist es zweifelhaft geworden, ob die nach der V e r f a s s u n g notwendige Z w e i d r i t t e l - M e h r - Die Dokumentation Preisausschreiben-Terminverlängerung Der T e r m i n zur A n f o r d e r u n g der Bedingungen für das Preisausschreiben zur Dokumentation der Unmenschlichkeit ist noch e i n m a l v e r l ä n g e r t w o r d e n , und zwar bis zum 31. Januar 1952. D a mit w i r d den i m Berufsleben stehenden Landsleuten Gelegenheit gegeben, die Ruhe der W e i h nachtsfeiertage für diese so wichtige A r b e i t zu benutzen. Die Anschrift bleibt: H e r r v o n Spaeth, H a m b u r g - A l t o n a , A l l e e 125-131, Suchdienst des Roten K r e u z e s ; v o n dort w i r d auch auf A n f r a gen geantwortet. unserem Bonner Korrespondenten heit i m Bundesrat Zustandekommen w i r d . D i e V e r t r e t e r der L ä n d e r e r k l ä r t e n i n den A u s s c h ü s s e n , es gehe nicht an, das Grundgesetz g e w i s s e r m a ß e n auf Verdacht h i n zu ä n d e r n . Es m ü s s e erst einmal der Lastenausgleich abgewartet werden, dann k ö n n t e n entsprechende A e n d e r u n g e n des Grundgesetzes v o r g e n o m m e n werden. Ueber den Gesamtinhalt des FeststellungsGesetzes i n der e n d g ü l t i g e n Fassung w e r d e n w i r nach seiner Verabschiedung i m Bundesrat berichten. M i t Rücksicht auf die V o r b e r e i t u n g e n , die hinsichtlich der Heimatauskunftstellen getroffen werden m ü s s e n , lassen w i r hier lediglich den W o r t l a u t der betreffenden Paragraphen der Bundestagsfassung folgen: § 21 Heimatauskunftstellen (1) Der Bundesminister für V e r t r i e b e n e bestimmt im E i n v e r n e h m e n mit dem Bundesminister der Finanzen, für welche Heimatgebiete Heimatauskunftstellen gebildet u n d bei w e l chen L a n d e s f e s t s t e l l u n g s b e h ö r d e n (Landesämtern für Soforthilfe, L a n d e s a u s g l e i c h s ä m t e m ) diese eingerichtet w e r d e n ; die Heimatauskunfts t e l l e n s i n d i n der Regel auf der Grundlage früherer Regierungsbezirke oder entsprechender Bezirke z u b i l d e n . (2) Die Heimatauskunftstelle besteht aus d e m L e i t e r u n d e i n e m oder mehreren V e r t r e t e r n , die nach den für die A n g e h ö r i g e n der Landesfeststellungslbelhörde geltenden G r u n d s ä t z e n bestellt w e r d e n . D e r L e i t e r der Heimatauskunftstelie und seine V e r t r e t e r s o l l e n V e r t r i e b e n e aus dem Heimatgebiet sein, für welches die H e i matauskunftstelle z u s t ä n d i g ist. (3) Der Leiter der Heimatauskunftstelle beruft eine K o m m i s s i o n v o n besonders sachkundigen P e r s ö n l i c h k e i t e n für das Heimatgebiet, für das die Heimatauskunftstelle zuständig ist, z u ehrenamtlicher M i t a r b e i t . (4) Die i n den A b s ä t z e n 2 u n d 3 genannten Personen s i n d nach A n h ö r u n g der v o m Bundesminister für V e r t r i e b e n e anerkannten V e r t r i e b e n e n v e r b ä n d e z u bestellen. N a c h (5) Der Leiter der Heimatauskunftstelle und seine V e r t r e t e r s i n d durch den Leiter der L a n d e s f e s t s t e l l u n g s b e h ö r d e , bei der die Heimatauskunftstelle eingerichtet ist, z u verpflichten, ihre Gutachten u n d A u s k ü n f t e i n eigener V e r a n t w o r tung, der W a h r h e i t entsprechend und v o l l s t ä n dig z u erteilen u n d ü b e r die durch ihre T ä t i g k e i t zu ihrer K e n n t n i s gelangten Tatsachen S t i l l schweigen z u bewahren. (6) D e r L e i t e r der obersten Feststellungsb e h ö r d e (§ 20 A b s ä t z e 2 und 3) ü b t die Sachaufsicht ü b e r die Heimatauskunftstellen aus. E r erläßt die für die D u r c h f ü h r u n g der A u f g a b e n der Heimatauskunftstellen erforderlichen allgemeinen V e r w a l t u n g s v o r s c h r i f t e n u n d W e i s u n gen. § 22 Aufgaben der Heimatauskunftstellen (1) D i e Heimatauskunftstellen haben die A u f gabe, auf A n f o r d e r u n g der F e s t s t e l l u n g s b e h ö r d e die A n t r ä g e der V e r t r i e b e n e n auf Schadensfeststellung zu begutachten, A u s k ü n f t e zu erteilen u n d Zeugen und S a c h v e r s t ä n d i g e z u benennen, deren Aussage für die Entscheidung ü b e r Fests t e l l u n g s a n t r ä g e der V e r t r i e b e n e n wesentlich sein k ö n n t e . (2) W e n n ü b e r die A n t r ä g e nicht bereits auf G r u n d der dem A n t r a g b e i g e f ü g t e n oder i m A n trag angebotenen Beweise oder der der Fests t e l l u n g s b e h ö r d e erreichbaren sonstigen Unterlegen entschieden werden k a n n , m ü s s e n die F e s t s t e l l u n g s b e h ö r d e n die A n t r ä g e der V e r t r i e benen den Heimatauskunftstellen zur Begutachtung zuleiten. Dies gilt nicht für A n t r ä g e , welche n u r der Feststellung v o n V e r l u s t e n an Hausrat, a n privatrechtlichen g e l d w e r t e n Ansprüchen, s o w e i t sie nicht dinglich gesichert s i n d , s o w i e an A n t e i l e n an Kapitalgesellschaften und an G e s c h ä f t s g u t h a b e n bei Erwerbs- u n d Wdrtschaftsgenossenschaften betreffen. (3) D i e z u s t ä n d i g e n Heimatauskunftstellen s i n d v o r E r l a ß v o n Rechtsverordnungen (§ 40) ü b e r die Bewertung v o n V e r t r e i b u n g s s c h ä d e n nach § 10 A b s a t z 2 gutachtlich zu h ö r e n . N e u j a h r : S p a r g u t h a b e n - G e s e t z Die Bedingungen, unter denen die „Aufwertung" vor sich gehen soll Nachdem der Bundestag a m 13. 12. das Feststellungsgesetz i n 3. Lesung beschlossen hat, w i r d k u r z nach N e u j a h r v o m Bundestag als erstes Lastenausgleichsgesetz e i n G e s e t z ü b e r e i n e n W ä h r u n g s a u s g l e i c h f ü t S p a r gut haben V e r t r i e b e n e r verabschiedet werden. Diese M a t e r i e sollte u r s p r ü n g l i c h i m Rahmen des Lastenausgleichsgesetzes geregelt werden. Der B u n d e s t a g s a u s s c h u ß für den L a stenausgleich hat nunmehr jedoch beschlossen, die Ostsparer-Aufwertung i n einem s e l b s t ä n d i gen Gesetz z u regeln. A n s p r u c h auf E n t s c h ä d i g u n g im W ä h Tungsausgleich für V e r t r i e b e n e haben Personen, die i m Z e i t p u n k t des Inkrafttretens des Ostsparergesetzes folgende V o r a u s s e t z u n g e n e r f ü l l e n : a) Die Person m u ß V e r t r i e b e n e r s e i n . V e r t r i e b e n e r i m Sinne des Ostsparergesetzes ist, w e r als deutscher S t a a t s a n g e h ö r i g e r oder deutscher V o l k s z u g e h ö r i g e r seinen W o h n s i t z in den deutschen Gebieten östlich der O d e r - N e i ß e L i n i e oder i m A u s l a n d (Gebietsstand v o n 1937) hatte u n d diesen W o h n s i t z i m Zusammenhang mit d e m z w e i t e n W e l t k r i e g infolge V e r t r e i b u n g aufgeben m u ß t e . S o w j e t z o n e n - F l ü c h t l i n g e sind also nicht berechtigt. D e r Vertriebenenbegriff des Ostsparergesetzes entspricht demjenigen des Fe6tstellungsgesetzes. . b) D i e Person m u ß i m Zeitpunkt der V e r t r e i bung G l ä u b i g e r v o n auf Reichsmark oder tschechische K r o n e n lautenden S p a r e i n l a g e n (nicht Giro-Einlagen) bei einem G e l d institut (Sparkassen, Bank, Genossenschaftskasse u . ä.) i m R e i c h s g e b i e t o s t w ä r t s d e r O d e T - N e i ß e - L i n i e gewesen sein. D a die Reichsgrenzen z u r Zeit der V e r t r e i b u n g m a ß geblich sind, z ä h l e n das Sudetenland, das M e m e l land, die eingegliederten Ostgebiete u n d Böhmen u n d M ä h r e n z u d e n Reichsgebieten ö s t lich v o n O d e r u n d N e i ß e . F a l l s der G l ä u b i ger verstorben ist, treten a n seine Stelle seine Erben. Erbfolge ist jedoch n u r z u l ä s s i g auf den Ehegatten, die K i n d e r , A b k ö m m l i n g e der K i n d e r , die Eltern u n d weitere V o r e l t e r n und auf die G e schwister und deren A b k ö m m l i n g e ersten G r a des. Die Erbfolgeregelung entspricht derjenigen des Feststellungsgesetzes. c) Die Person m u ß a m 3 1. 1 2. 1 9 4 9 b e fugt ihren W o h n s i t z im Bundesg e b i e t odeT i n B e r l i n - W e s t gehabt haben, oder nach diesem Z e i t p u n k t i m Bundesgebiet oder in B e r l i n - W e s t geboren sein. Nach dem 31. 12. 1949 Zugezogene k ö n n e n E n t s c h ä d i g u n g nur beanspruchen, w e n n sie s p ä t e s t e n s sechs M o n a t e nach der V e r t r e i b u n g oder als H e i m k e h r e r oder i m W e g e der F a m i l i e n z u s a m m e n f ü h r u n g v o n Ehegatten oder v o n Eltern und m i n d e r j ä h r i g e n K i n dern ihren W o h n s i t z i m Bundesgebiet odeT i n B e r l i n - W e s t b e g r ü n d e t haben. Die W o h n s i t z Tegelung entspricht derjenigen des Feststellungsgesetzes. V e r s t i r b t der i m Z e i t p u n k t des Inkrafttretens des Ostsparergesetzes Berechtigte nach dem Inkrafttreten des Ostsparergesetzes, so vererbt sich von diesem der E n t s c h ä d i g u n g s a n s p r u c h nach den a l l g e m e i n e n G r u n d s ä t z e n des Erbrechtes, also ohne jede B e s c h r ä n k u n g der Erbfolge. Die E n t s c h ä d i g u n g b e t r ä g t 6,5 v . H . des Sparguthabens. A u f Spareinlagen, deren H ö h e 50 R M nicht ü b e r s t e i g t , w i r d E n t s c h ä d i g u n g nicht g e w ä h r t . F ü r die H ö h e des a n z u e r k e n n e n d e n Sparguthabens ist der Sparbuchstand i m Zeitpunkt der V e r t r e i b u n g m a ß g e b e n d . U e b e r den E n t s c h ä d i g u n g s a n s p r u c h w i r d dem Berechtigten eine Gutschrift bei e i n e m westdeutschen Geldinstitut erteilt. Das G u t h a b e n ist z u n ä c h s blockiert u n d w i r d mit 4,0 v. H . j ä h r l i c h ab 1. 11. 1952 verzinst. Z i n s e n w e r d e n mit dem Ausgleichsguthaben zusammen zur A u s z a h l u n g freigegeben. Die Bundesregierung legt durch Rechtsverordnung, die der Z u s t i m m u n g des Bundesrates bedarf, die G r u n d s ä t z e für die Reihenfolge der F r e i gabe der A u s g l e i c h s g u t h a b e n fest. H i e r b e i ist vorgesehen, d a ß Ausgleichsgutschriften bis zu 20 D M mit V o r r a n g freigegeben w e r d e n . Der A n t r a g auf E n t s c h ä d i g u n g i m W ä h r u n g s ausgleich für V e r t r i e b e n e ist nach W a h l des E n t s c h ä d i g u n g s b e r e c h t i g t e n b e i einer Sparkasse oder e i n e m sonstigen G e l d i n s t i t u t oder der Deutschen Bundespost einzureichen; die A n t r ä g e für die Deutsche Bundespost nehmen die Postä m t e r entgegen. D i e N i e d e r l a s s u n g des G e l d institutes oder das Postamt, bei denen der A n trag eingereicht w i r d , m ü s s e n i n n e r h a l b des B e reiches des für den W o h n s i t z des A n t r a g s t e l l e r s z u s t ä n d i g e n Soforthilfeamtes liegen. E i n Ents c h ä d i g u n g s b e r e c h t i g t e r k a n n , w e n n er A n s p r ü c h e aus mehreren Spareinlagen hat, die A n t r ä g e nur bei einer der zur Entgegennahme v o n A n t r ä g e n berechtigten Stellen einreichen. Sparguthaben v o n V e r t r i e b e n e n , die nicht auf Reichsmark oder Tschechische K r o n e n lauten, werden nach dem A u s s c h u ß e n t w u r f des Bundestages i m Lastenausgleichsgesetz b e r ü c k s i c h t i g t . Die entscheidende Frage, w a n n der V e r t r i e bene seine O s t s p a r g u t h a b e n - E n t s c h ä d i g u n g erhält, ist also offen geblieben. Der Bundestag hat noch nicht e i n m a l eine Entscheidung d a r ü b e r getroffen, o b v o n jedem K o n t o j ä h r l i c h e i n bestimmter Prozentsatz freizugeben ist, oder o b die K o n t e n als Ganzes in einer bestimmten sozialen Reihenfolge freigegeben w e r d e n sollen. Es w i r d damit gerechnet w e r d e n m ü s s e n , d a ß die Freigabe sich auf drei bis fünf J a h r e verteilt. W i e gesagt, handelt es sich z u n ä c h s t erst u m einen G e s e t z e s a n t r a g , dessen Inhalt w i r hier wiedergegeben haben. Das Gesetz mulj a l s o noch angenommen u n d i n Kraft gesetzt w e r d e n , ehe w i r k l i c h verbindliche A u s k ü n f t e ü b e r E i n zelheiten gegeben w e r d e n k ö n n e n . Anfragen unserer Leser ü b e r E i n z e l h e i t e n s i n d daher verfrüht und zwecklos. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Um die Ausgabe von Spenden In Folge 22 vom 15. November brachten wir e t t w « Hinweis auf eine Gosdienkpaket-Akt.on des Kinderhilfswerk der Vereinten Nat.one n der U N I C H . Wir erhielt,-, daraufhin zahlreiche Z ^ * n f t e n von o s t p r e u ß i s c h e n V ä t e r n und M ü t t e r n , die sich mit ihren Kindern in g r o ß e r Not befinden, und die nun fragten, ob es nicht m ö g l i c h w ä r e , sie auch in diese Geschenkpaket-Aktion einzubeziehen. W i r haben uns sofort bei einer Reihe von Stellen um z u v e r l ä s s i g e A u s k ü n f t e b e m ü h t Es ist bei der UNICEF so, d a ß sie nicht nur Deutschland allein betreut und hier auch nicht nur etwa Vertriebene allein, sondern d a ß ihre T ä t i g k e i t sich über die ganze Welt erstreckt. Sie gibt Hilfen der verschiedensten Art. So spendet sie z. B. Rohmaterialien, aus denen dann in den Ländern selbst Kleider, Wasche und Schuhe hergestellt werden. Es sind von ihr in den letzten Jahren u. a. auch Wolle, Baumwolle und Rohleder nach der Bundesrepublik geschickt worden, und diese Rohmaterialien wurden mit M i t t e n , welche die Länder und das Hauptamt für Soforthilfe bereitstellten, zu Fertigprodukten verarbeitet. Bis auf einige R e s t b e s t ä n d e , die jetzt ausgegeben werden sind die B e k l e i d u n g s s t ü c k e durch die U N I C b t Beauftragten der Länder bzw. der Kreise bereits an h i l f s b e d ü r f t i g e Kinder und Jugendliche verteilt worden, deren Eltern aus der Soforthilfe anspruchsberechtigt waren. Die U N I C E F hat kürzlich der Bundesrepublik abermals einen g r ö ß e r e n Posten Rohsdiafwolle zur V e r f ü g u n g gestellt, deren Verarbeitung zur Zeit erfolgt. Der Sitz der „ U N I C E F M i s s i o n f ü r D e u t s c h l a n d " ist Dusseld o r f , B r e i t e S t r a ß e 28/32. W i r bitten Landsleute, die n ä h e r e A u s k ü n f t e w ü n schen, sich unmittelbar an diese Stelle zu wenden. Die uns bisher zugesandten Briefe haben wir an die z u s t ä n d i g e n Steilen weitergeleitet. Einen Einfluß auf das Ergebnis, das diese Briefe haben werden, hat die Sdiriftleitung n a t u r g e m ä ß nicht. Hoffen wir, d a ß wenigstens in den dringendsten F ä l l e n geholfen werden kann. S a c h - u n d G e l d s p e n d e n im W e r t e v o n 276 960,94 D o l l a r sind nach einem Bericht des Generalsekretariats für das Deutsche Rote Kreuz von den Rot-Kreuz-Gesellschaften des Auslandes als Hilfeleistung für deutsche Vertriebene eingegangen bzw. fest zugesagt worden. Ganz besonders ist dabei hervorzuheben, d a ß die J u g e n d - R o t - K r e u z - V e r b ä n d e von der Gesamtspende 153 115,45 Dollar, mehr als die Hälfte, aufgebracht haben. Das amerikanische Jugend-Rot-Kreuz hat allein 132 875 Dollar gespendet, darunter, neben G e s c h e n k p ä c k c h e n mit Sduil- und T o i l e t t e n g e g e n s t ä n d e n , S p o r t g e r ä t e n , Spielzeug, 50 N ä h - und 50 Werkstuben im Werte von 55 000 Dollar. Mit Liebespaketen, Bekleidung, Arbeitsmaterial sind weiter das kanadische, iranische und norwegische Jugend-Rot-Kreuz beteiligt. Die britische RotKreuz-Jugend hat ausdrücklich verlangt, d a ß die v o n ihr gespendeten 128 Wolldecken Vertriebenenkindern in Schleswig-Holstein zugutekommen. Neben diesen J u g e n d v e r b ä n d e n hat das Schweizer Rote Kreuz, das Schwedische, Britische, Kanadische, Belgische Rote Kreuz und die Liga der Rot-Kreuz-Gesellschaften erhebliche Spenden gegeben. Das Schweizer Rote Kreuz liefert außer Bekleidung im Werte von 17 781,50 Dollar u. a. 95 N ä h m a s c h i n e n , H a u s h a l t s g e r ä t e , 146 M ö beleinheiten, Betten, Matratzen und Wolldecken, um nur einiges hervorzuheben. Diese Spenden zeigen nicht nur die Hilfsbereitschaft des Auslandes, vor allem in der Auswahl der Sechen beweisen sie das g r o ß e V e r s t ä n d n i s !ur d.e Not und die besonderen ... B e d ü r f n i s s e der Vertriebenen. * Mr. Clarence :| Picket, Persönlichkeit amerikanischen die führende der weltbekannten Quäker, befindet sich g e g e n w ä r t i g in Deutschland, um die sozialen Probleme, insbesondere das Vertriebenenproblem, zu studieren. M r . Picket hatte mit dem Bundesvertriebenenminister Dr. Lukaschek eine l ä n g e r e Unterredung über Vcrtriebenenfragen und den SonnePlan. Er versicherte, er wolle, was in seiner Kraft steht, tun, um die Bundesregierung bei ihren A n strengungen zur L ö s u n g der schwierigen Probleme zu unterstützen. Nun auch noch höhere Mieten Welch ein k ä r g l i d i e s und k ü m m e r l i c h e s Leben, ja, welch ein Hungerleben in vielen F ä l l e n die Empfänger von Unterhaltshilfe führen müssen, das braucht gerade hier nicht noch auseinandergesetzt zu werden. Die sogenannte Verbesserung der Unterhaltshilfe — wir brachten dazu Angaben In der vorigen Nummer — reicht auch nicht im entferntesten aus, um einen Ausgleich für die seit E i n f ü h r u n g der Unterhaltshilfe eingetretene Verteuerung der Lebenshaltungskosten zu schaffen. Jetzt nun sind auch noch die Mieten e r h ö h t worden, und zwar hat das Bundeskabinett eine E r h ö h u n g der Altmieten um zehn vom Hundert ab 1. April 1952 beschlossen. Auch k ö n n e n A p r i l dieses Jahres neu eingeführte oder e r h ö h t e ö f f e n t l i c h e Abgaben, wie Wassergeld, S c h o r n s t e i n f e g e r g e b ü h r e n , Abgaben für die Straßenreinigung usw. auf die Mieter a b g e w ä l z t werden. Die Hauptmieter d ü r f e n die E r h ö h u n g nur dann auf den Untermieter mit einem f ü n f p r o z e n t g e n Untermieteraufschlag der anteiligen Leerraum-Miete a b w ä l z e n , wenn dieser einen eigenen Haushalt führt, und das wird bei Heimatvertriebenen ja wohl meist der Fall sein. s F n r i n d e d i i t e r- !I 1. ? Preisvorschriften für Mieten für' ! G e s c h ä f t s r ä u m e aufgehoben worden. Das wird nicht nur viele n e u g e g r ü n d e t e Betriebe von Heimatvertriebenen schwer treffen, sondern die E r h ö h u n g dieser Mieten wird auch eine Verteuerung in Prod u k t e n und Handel nach sich ziehen, die von der Allgememheit getragen werden m u ß . Und hier werHpi,J, ?"u *d s et er n Kreise, vor allem die ; e diejenigen sein, die am s t ä r k s t e n zu leiden haben werden. e S £ K ' s c h w ä r v r a l a g U n d V e r ?*a f"SsSre,Zn' « t r i e b : Landsmannsenan O s t p r e u ß e n e. V. Schriftleitune- Martin K a kies. Sendungen f ü r die S c h r i f t l e i t u n » (24a\ H a m - b ^ g - B a h . e n f e l d . Postfach 20 Telef Ä Ä T Mttsrw n Ii1 42 52 89 Urve^I "nte. Hegen nient " Hamburg 24, W a l l s t r a ß e 29b. Telefon Postscheckkonto L . o. e. V Hamburs 7557 elnl Der Bundespräsident und die 131er-Regelung toÄÄ^* dreimal Im Monat. lunZ i L , l Z u s t e l l g e b ü h r EestelSSEt m ö Ä R ^ p n ° entsegen Wo das „ D a s OslirTuD^hSn^Vl * Vertriebsstelle »traOeMi? °u>ß 24. WaiiPostscheckkonto: »Das O s t p r e u ß e n b l a t t - . Hamburg 8426 u n d 9 S , P f a n s t 2 4 a ) 8 U n ( B u n d e s p r ä s i d e n t Prof. H e u ß hat dem B v D P r ä s i d i u m mitgeteilt, d a ß das v o n i h m bei der Bundesregierung angeforderte Rechtsgutachten b e z ü g l i c h der B e h a n d l u n g der heimatvertriebenen P e n s i o n ä r e in dem Gesetz z u r A e n d e r u n g des Besoldungsrechtes i n der Frage der B e h a n d l u n g der 1 3 1 e r - P e n s i o n ä r e negativ ausgefallen sei. E r habe sich dem Gutachten a n g e s c h l o s s e i » und das Gesetz unterzeichnet. f., 2 D r u c k : f 9 Ä ' i \ Ü/\ d l e H a m b r a ff^sr-** Anzeigenabteilung. H a m b u " 24 WaYl- 29b. T e l . 24 28 51/52 ebeckkonto H a m b u r g 90 700 Preisliste N r . 4 g ü l t i g . Auflage ü b e r 80 000. s t r P o s t s Z u r Z e i t Jahrgang 2 / Folge 26 25. Dezember 1951 / Seite 3 „Lieber Weihnachtsmann, ich w ü n s c h e mir z.im Weihnachtsfest, d a ß ich meine Eltern wiederbekomme", schrieb vor einem Jahr der ostp r e u ß i s c h e F l ü c h t l i n g s j u n g e Werner Pieper im Kinderheim L ü n e b u r g - O c h t m i s s e n , als die kleinen Heiminsassen ihre W e i h n a c h t s w ü n s c h e aufzahlten. Zwar konnte das Schicksal dem Zehn j.ihrigen diesen Wunsch nicht erfüllen, aber sein ä l t e s t e r Bruder fand nach sechs Jahren Ungewißheit das v e r m i ß t e K i n d und gab dem J ü n g sten wieder ein Heim. Das Schicksal des kleinen Werner steht nicht vereinzelt da. Fast zweitausend o s t p r e u ß i s c h e Kinder fanden im Jahre 1951 durch den Kindersuchdienst des Deutschen Roten Kreuzes ihre A n g e h ö r i g e n . Zum ersten M a l nach langen Jahren des Wartens und des Hoffens leuchten jetzt in vielen ostpreiißischen Familien die W e i h nachtskerzen für das heimgefundene K i n d . U n d da w i r Landsleute aus der unvergessenen H e i mat zwischen Weichsel und Memel in der Gemeirschaft des Vertriebenendaseins alle das gleiche Schicksal tragen, soll auch die Freude dieser Eltern und Kinder unsere Freude sein. E98 HäiEt~ Nach Auf solch einem Plakat mii Bildern von Kindern, das in der Geschäftsstelle der Landsmannschaft Ostpreußen in Hamburg hing, fand Landsmann Erich Radtke nach sieben Jahren endlich seinen jüngsten Sohn Reinhard. Tausende von Müttern und Vätern suchen so heute noch ihre Kinder. sieben langen Jahren . . . A m H e i l i g e n A b e n d vor sieben Jahren war es, als Landwirt Erich Radtke zum letzten M a l die Seinen sah. Das war nicht mehr in H e i n richshof da oben in der Elchniederung, sondern irgendwo in einem w e s t p r e u ß i s c h e n Dorf. Schon ein Weihnachten auf der Flucht. A l s die W e i h nachtskerzen verlöschten, m u ß t e Erich Radtke wieder an die Front. U n d dann h ö r t e er nichts mehr v o n seiner Frau und den K i n d e r n . W i r w o l l e n hier nicht aHzuviel e r z ä h l e n von jenen Tagen, deren W u n d e n bei v i e l e n von uns n o d i immer nicht vernarbt sind. Gehen w i r mit Erich Radtke sechs Jahre s p ä t e r an einem heiß e n Junitag durch das Hamburger T r ü m m e r v i e r tel zu der h ö l z e r n e n Baracke, von deren Stirnwand uns schon weit die Elchschaufel g r ü ß t . Hier, in der Geschäftsstelle der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n , w i l l Erich Radtke wieder eine Suchanzeige aufgeben, die wievielte in a l l den Jahren? Da fällt 6ein Blick auf das neueste B i l d plakat des Kindersuchdienstes, das an der Flurwand h ä n g t . Sein Blick gleitet ü b e r die blonden und dunklen K i n d e r k ö p f e — da, ist das nicht sein J ü n g s t e r , sein Sohn Reinhard? Fast verschwimmen ihm in der Erregung die Buchstaben vor den A u g e n , aber er liest den Namen unter dem Kinderfoto: Radtke! K e i n Zweifel, es Ist sein j ü n g s t e r Sohn. Sofort setzt sich Erich Radtke mit dem Kindersuchdienst in V e r b i n d u n g . Er erfährt, d a ß sich das gesuchte K i n d in einem s ü d d e u t s c h e n K i n derheim befindet. Der V a t e r fährt nach Stuttgart; er w i r d von dem leitenden Pfarrer in den Spielsaal des Heimes g e f ü h r t . . Dreißig K i n d e r sind hier in ihre Spiele vertieft. Ohne daß Erich Radtke einen H i n w e i s bekommt, sagt er sofort: „Das ist mein Reinhard . . .", obwohl ihm das K i n d den Rücken zudreht. Im ersten A u g e n blick hat der Vater den jetzt Z e h n j ä h r i g e n wiedererkannt. Ich wünsche mir meine Eltern . . . Das schrieb W e r n e ; Pieper im vorigen Jahr zu Weihnachten aui seinen Wunschzettel. Drei Monate später holte ihn sein Stielbruder Allred Schulz zu sich nach Ahlen. Kr*., ä M i t g r o ß e n A u g e n sieht Reinhard zu dem Fremden auf. Er kann es nicht begreifen, daß er auf einmal einen „ V a t i " hat. Das Erleben der Flucht, vertieft durch schwere Verletzungen, deren Narben das K i n d noch heute trägt, haben das Erinnerungsvermögen des Jungen geschwächt. Einmal stieg ein Erinnern in ihm auf, als er auf einem Dampfer ü b e r den Bodensee fuhr: „Ich stand an einem Wasser und weinte und eine Frau nahm mich mit auf ein g r o ß e s Schiff." Heute kann Erich Radtke den W e g seines Kindes z u r ü c k v e r f o l g e n , der ü b e r Danzig nach D ä n e m a r k führte, weiter dann ü b e r eine s ü d d e u t s c h e Pflegestelle in das Kinderheim, i n dem der V a t e r sein K i n d wiederfand. Hänschen hat schwarze Pfoten W e n n konkrete Angaben über die vermeintlichen Eltern nicht vorliegen, mit denen die Identität des gefundenen Kindes bestätigt werden kann, dann müssen erbbiologische Untersuchungen die Lösung bringen, Sie werden eben hier an Hänschen vorgenommen. stein. Seine Mutter war bereits im Jahre l ö » 3 verstorben. Der Z w e i j ä h r i g e kam, da alle K i n der bei V e r w a n d t e n untergebracht werden m u ß ten, zu Schneidermeister Zarnitzki i n Pflege. A l s die Flucht begann und Frau Zarnitzki erkranKte, gab sie den O s k a r einer anderen Frau mit, die mit ihrem K i n d O s t p r e u ß e n v e r l i e ß . Der kleine Junge, mit dem O s k a r in Schleswig-Holstein eintraf, war anscheinend das K i n d jener Frau, deren Schicksal bisher nicht bekannt ist. Oskar hat zwar keine Mutter, aber eine Tante. U n d er braucht nun nicht mehr zu sagen „Ein bißchen Maschuka, ein bißchen Schanetzki". Er weiß, d a ß er O s k a r Matzuga heißt. Ein Kind „Namenlos" : Bärbel ist heute sieben Jahre. A n jenem frostklaren Januartag, genau am 22. Januar 1945, mittags um 1 Uhr, als ein Wehrmachtswagen das schreiende K i n d auf vereister L a n d s t r a ß e unweit v o n A l i e n s t e i n fand, war Bärbel sieben Monate alt. Auch unser kleines Marjellchen g e h ö r t zu den o s t p r e u ß i s c h e n Kindern, die erst vor wenigen Wochen und Monaten ihre Eltern wiedergefunden haben. Sechs Jahre lang haben fremde H ä n d e sie sorgsam betreut. Sechs Jahre lang haben die Eltern gesucht und gesucht. Keine Spur von Bärbel. Die Mutter hatte beim Suchdienst das Geschehen des Verlusttages genau angegeben: „Am 29. 1. 45 ging ich von Allenstein aus mit meinen beiden K i n d e r n auf die Flucht. Im Sportwagen ihr z w e i j ä h r i g e r Sohn, i m Kinder- Für das scheue und verschlossene K i n d g e h ö r t jenes Leben nun zu einer versunkenen W e l t . In der kleinen W o h n u n g hoch oben ü b e r dem H a m burger Hafen strahlt heute für ihn der W e i h nachtsbaum, den Vaters H a n d geschmückt hat. Zum ersten M a l nach sieben langen Jahren . . . 1 Ein b i ß c h e n ein b i ß c h e n Maschuka, Schanetzki Z w e i kleine Jungen wurden an einem Frühlingstag im Jahre 1945 in einem norddeutschen Kinderheim abgegeben. Der Aeltere, kaum vierjährig, konnte nur wenige Worte sprechen. Nach seinem N a m e n befragt, antwortete er: „Ein bißchen Maschuka, ein bißchen Schanetzki." Und dabei blieb Oskar. Denn seinen V o r n a m e n w u ß t e er eindeutig zu bezeichnen. Ein bißchen Maschuka, ein bißchen Schanetzki! W a s sollte dieser r ä t s e l h a f t e Ausspruch bedeuten? Einen Ort „ S c h a n e t z k i " gab es nicht, wie der Suchdienst zuerst vermutet hatte. „Ein bißchen Maschuka . . . " Jetzt heißt er richtig Oskar Matzuga Truxd-Pressebild J O s k a r s Bild kam auf die Suchplakate und wanderte durch die Presse, aber niemand meldete sich. Schließlich versuchte man es mit einer Rundfunkdurchsage trotz der dürftigen Angaben. Oskars r ä t s e l h a f t e r Ausspruch wanderte durch den Aether. Und das W u n d e r geschah! Eine O s t p r e u ß u . meldete sich, sie habe bei der Suchdienst-Durchsage den N a m e n ihres Neffen g e h ö r t : „ M a t z u g a " und dazu den N a m e n „ Z a r n i t z k i " . Sie gab auch die E r k ä r u n g für Oskars „ein bißchen Maschuka, ein bißchen Schanetzki". Oskar M a t z u g a stammte aus Darethen, Kreis A l l e n - wagen die sieben Monate alte Bärbel! F u ß marsch, Pferdewagen, Wehrmachtskolonne. Bei einem plötzlichen Beschuß scheuen die Pferde und gehen durch. Der Kinderwagen rollt, ehe die Mutter ihn mit frostklammen H ä n d e n festhalten kann, vom W a g e n auf die L a n d s t r a ß e herab. A n ein Halten, ein Zurück ist nicht zu denken." Soweit die Mutter, die jetzt in Köln lebt. Immer wieder durchsuchten Spezialkräfte, die auf Kleinkinderforschung g e ü b t sind, die Kartei der Namenlosen. Schließlich wurde ein F i n d ling festgestellt, auf den die Angaben zutreffen k ö n n t e n . A b e r die Zeitangaben differierten um sieben Tage. Die M u t t e r und die Ueberbnngerin des Findelkindes wurden eingehend vernommen. Frau D. konnte sich auf keine M e r k m a l e besinnen. D e K l e i d u n g wich bis auf einen M a n t e l erheblich ab. Plötzlich stellte es sich ü b e r r a s c h e n d heraus, d a ß Frau D. sich in der Angabe des Flu'chttages verrechnet hatte. Sie war nicht am 29. J a nuar, sondern bereits am 21. Januar auf die Flucht gegangen. A m 22. Januar um 11 U h r hatte sie das K i n d verloren. U m 1 Uhr war an derselben Stelle der S ä u g l i n g von einem W e h r machtswagen geborgen worden. Erbbiologische Untersuchungen beseitigten die lenzten Zweifel und ergaben einwandfrei, d a ß das gefundene K i n d Bärbel D. war. Für unser kleines ostpreußisches Marjellchen bauen nun d\-i glücklichen Eltern in H ü c k e s w a g e n bei Köln den Gabentisch auf. Eine Geige war Erikas größter Wunsch, Das Ehepaar Stockhusen aus Hamburg-Horn erfüllte ihn, denn es hat sein kleines ostpreußisches Pllegetöchteichen von Herzen lieb. Klunkermus und Beetenbartsch „Das ist unser Sorgenkind!", sagte die junge Heimleiterin aus Ochtmissen, als sie uns W e r ner Pieper vorstellte, der gerade seinen W e i h nachtswunsch schrieb. „Unser kleiner Oesterreicher! N i e m a n d weiß etwas von ihm . . " N a n u ! E i n österreichischer Bub' hier in der L ü n e b u r g e r Heide? W e n n das man nicht ein kleiner o s t p r e u ß i s c h e r „ B o w k e " war! Es war einer, ein ganz waschechter sogar! W e n n man sich noch auf „ K l u n k e r m u s " . „Beetenbarsch" und „Gisselchen" besinnen kann, dann hat die W i e g e nicht an der Salzach, sondern am Pregel oder an der M e m e l gestunden Grund des Irrtums, der im F r ü h j a h r 1945 entstanden war: Werners Geburtsort Hohensalzburg. Es hatte damals niemand g e w u ß t , d a ß Hohensalzburg i n O s t p r e u ß e n im Kreis TilsitRagnit liegt. A l s O s t p r e u ß e n k i n d wanderte Werners Pild nun erneut durch die Zeitungen. Das war im Dezember 1950. A b e r erst zwei Monate s p ä t e r bekam der Hauer Alfred Schulz in A h l e n den Lesezirkel, in dem sich auch die Illustrierte mit Werners Bild befand. „Das ist doch mein Halbbruder Werner, unser J ü n g s t e r ! " sagte er zu seiner Frau und schrieb sofort an das Lüneburger Jugendamt. Eindeutig konnte er den kleinen Stiefbruder an einer Brandnarbe identifizieren. N u n hat W e r n e r bei seinem g r o ß e n Bnider ein neues Elternhaus gefunden. Er braucht in diesem Jahr keinen Wunschzettel mehr zu schreiben. Oder einen, auf dem als g r ö ß t e r Wunsch „Fußballstiefel" steht. Und sicherlich wird der b r ü d e r l i c h e Weihnachtsmann diesen Wunsch erfüllen. Kleine Erika. . . • V i e l e Kinderschicksale k ö n n t e man aufrollen, und jedes w ä r e des Erzählens wert. W i e das der kleinen „Mittochter". So nannte sich ein elternloser Flachskopf. Der in Bezug auf Namen 25. Dezember 1951 / Seite 4 W i e jeizi z u H a u s e die Flocken fallen Es schneit, mein Kind, und e ist nicht schwer, s um Fenster hockend, sich wie jetzt zu Hause sich flimmernd behutsam und müde auszumalen, die Flocken fallen, drehen, und wie sie sehr dann, mit kristaJlnem die Erde küssen, Mund und wie sie leise schon von sich niederlassen der langen auf dunklem Reise, Grund. — sich auszumalen, wie nun der See grünäugig als ob er blinzelt, schliefe, von Eis bedeckt. Und über der verlorener Schnee. Vogelruf und — die Tannen mit ihrer die ächzend Tiefe Silberlast, sich und mit krummen wie alte Weiblein im Winde der fauchend ihr weißes Rücken bücken, Haar erfaßt. Du sollst im Traum zu den Tannen gehn und ihnen zur Christnacht Lieder und ihnen Kerzen zur Christnacht damit sie nicht so verlassen Jahrgang 2 / Folge 26 Das Ostpreußenblatt" singen bringen, stehn. Tamara Ehlert stets skeptische Suchdienst fand endlich den richtigen N a m e n des Kindes. Er lautete „Kam i n s k y " . R ü h r e n d war die L ö s u n g des Rätsels. Der alte O p a hatte sein Enkelchen . M i n Docht e r ' genannt. Dieser vertraute Klang» war in d e m O h r des K i n d e s h ä n g e n geblieben. U n d 60 gab es mit bestem W i s s e n auf die Frage „ W i e h e i ß t du?" die selbst v e n s t ä n d l i c h e A n t w o r t .Mittochter". So fanden sie sich, und so werden auch w e i terhin Eltern und K i n d e r z u s a m m e n g e f ü h r t werden. Der Suchdienst arbeitet u n e r m ü d l i c h . F ü r i h n gibt es kein „Erledigt", ehe nicht eine endg ü l t i g e L ö s u n g gefunden ist und das . W e r bist du?" e n t r ä t s e l t wurde. Es w ä r e aber nicht Techt, w o l l t e n wir die Menschen vergessen, die den k l e i n e n Elternlosen die Geborgenheit eines Heimes schenKen, i n denen sie aufwachsen k ö n n e n , die dem heimatlosen V e r t r i e b e n e n k i n d e i n Weihnachtsfest v o l l e r Liebe und G ü t e bereiten. K l e i n e E r i k a , elf Jahre bis du alt! U n d obgleich du noch nicht einmal zur Schule gingst, als du aus der Heimat m u ß t e s t , w e i ß t du Techt gut, wie es damals war. D u w e i ß t auch, d a ß deine M u t t e r gestorben, dein V a t e r v e r m i ß : ist. A b p r ,du, s p ü r s t auch die Liebe, mit der dich deine Pflegeeltern umgeben und bist v o n H e r z e n dankbar dafür. Glücklich steckst du d i r das G e l d s t ü c k ein, das du wieder einmal für eine „Eins" bekommen hast u n d drückst dir an den Fensterscheiben des S p i e l w a r e n g e s c h ä f t e s die Nase platt. D u freust dich auf das Weihnachtsfest mit kindlicher U n g e d u l d und froher Erwartung. Laßt den G l a n z i n den A u g e n unserer K i n d e r , w o sie auch immer leuchten m ö g e n , nicht verl ö s c h e n ! Laßt N o t und Sorge schweigen und schenkt ihnen auch im engsten Raum das K i n d e r g l ü c k der Weihnacht, ohne Hader und V e r b i t t e rung, so wie unsere Weihnacht einst war in der Hut des o s t p r e u ß i s c h e n Elternhauses. Ruth Geede Winterlager der DJO Die Landesgruppe Niedersachsen der Deutschen Jugend des Ostens veranstaltet für ihre Kreisaruppenleiter, M ä d e l r e f e r e n t i n n e n und N a c h w u c h s k r ä f t e vom 2h. Dezember 1951 bis 2. Januar 1952 ein Lager in St. Andreasberg/Harz. Zahlreiche namhafte ostdeutsche Wissenschaftler, Volkstumsforscher und Pädagogen haben sich als Referenten zur V e r f ü g u n g gestellt. Der Nordwestdeutsche Rundfunk wird es den Jugendgruppenleitern e r m ö g l i c h e n , ihre eigenen B e i t r ä g e zum Ablauf des Lehrganges auf Bandaufnahmen zu h ö r e n und zu bewerten. Mit 8500 S i e d l e r s t e l l e n hält Niedersachsen nach wie vor in der Ansiedlung von Vertriebenen den ersten Platz in der Bundesrepublik. Der N i e d e r s ä c h s i s d i e Landwirtschaftsminister von Kessel ü b e r g a b am 10. Dezember innerhalb des Kreises W e s e r m ü n d e die 500. landwirtschaftlidie Stelle an einen Heimatvertriebenen. Der Kreis Weserm ü n d e steht damit in der Wiederansiedlung ostdeutscher Bauern und Landwirte an der Spitze in Niedersachsen. Die Gesamtzahl der in Niedersachsen seit Inkrafttreten des F l ü c h t l i n g s g e s e t z e s vom 10. 8. 1949 ü b e r g e b e n e n Vollbauern-, Landarbeiter- und Neusiedlerstellen betrug am 31. Oktober 1951 8192. Es wird damit gerechnet, d a ß bis 7.um Jahresende noch weitere 400 Stellen ausgelegt werden k ö n n e n . Grüße und Wünsche Die Weihnachts- und Neujahrszeit l ä ß t uns i n kurzer Besinnung das Erreichte und das noch Unerreichte ü b e r s e h e n . Das J a h r 1951 hat unsere Erwartungen nicht erfüllt und selbst die brennendsten Probleme nicht g e l ö s t . W i c h t i g e Etappen aber auf dem W e g zu ihrer L ö s u n g haben w i r , oft gegen heftigen W i d e r s t a n d , g e w o n nen. Jeder Erfolg, den w i r erzielen konnten, Ist v o r a l l e m der M i t a r b e i t der Landsleute zu dank e n . W i r kennen die Aufgaben, die uns gestellt sind, und w i r gehen Im N e u e n J a h r mit unverminderter E n t s c h l u ß k r a f t an ihre Erfüllung. A l l e n O s t p r e u ß e n i m Bundesgebiet, hinter dem Eisernen V o r h a n g und i n aller W e l t gelten unsere G r ü ß e und W ü n s c h e zum Weihnachlslest und zum Jahreswechsel. Geschäftsführung der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n „Das O s t p r e u ß e n b l a t t " , Schriftleitung, V e r t r i e b und A n z e i g e n a b t e i l u n g „Ostbuch" ter der v e r l o d d e r t e n polnischen N o c h a c h t h u n d e r t t a u s e n d Deutsche? Zwischen Ostsee und Schwarzem Meer — Masuren einer der Mittelpunkte Von unserem Bonner Korrespondenten A l s die schreckenerregende L a w i n e der öst- M e e r westlich der sowjetrussischen Grenze — lichen Vernichtung mit a l l ihren Begleiterschei- noch heute weit mehr Deutsche leben, als man nungen ü b e r den Raum zwischen Ostsee und es a l l g e m e i n annimmt. V o n einigen SachverSchwarzem M e e r und die deutschon Ostgebiete s t ä n d i g e n w i r d diese Zahl auf etwa aehthunderthinweg rollte, wurde zugleich ein Eiserner V o r - tausend bis eine M i l l i o n Personen g e s c h ä t z t . hang zwischen Ost und West errichtet, der es W i r w o l l e n hier keine Z a h l e n ü b e r die i n einjahrelang unmöglich machte, auch nur ein an- zelnen staatsrechtlich oder geographisch einn ä h e r n d a b s c h l i e ß e n d e s Bild ü b e r die Folgen* deutig umrissenen siedelnden Deutschen geben. dieser roten Sintflut zu gewinnen. • W i r w o l l e n nur darauf hinweisen, d a ß sich Auch heute ist es noch lange nicht so weit, d a ß deutlich einige Konzentrationspunkte abzeichw i r ein G e s a m t b i l d der Lage, wie sie sich i n den nen. Hervorgehoben m u ß hierbei werden, d a ß handelt. genannten Gebieten nach 1945 ergeben hat, ge- es sich vor a l l e m um Grenzgebiete w i n n e n k ö n n e n . A b e r es haben sich doch auf Grenzgebiete nicht nur i m Sinne l r ü h e r e r staateinzelnen Gebieten M ö g l i c h k e i t e n ergeben, die licher Grenzen, sondern auch deshalb, w e i l i n uns einen n ä h e r e n Einblick i n die V e r h ä l t n i s s e diesen Gebieten eine gegenseitige Durchdringestatten. So hat die g r o ß e Suchaktion des gung verschiedener V ö l k e r vor sich ging, so d a ß Deutschen Roten Kreuzes dazu g e f ü h r t , d a ß w i r eine strenge Scheidung der N a t i o n e n k a u m m ö g wenigstens in g r o ß e n Z a h l e n ein B i l d von den lich war. Eines der bedeutendsten Gebiete, i n Verschleppungen g e w i n n e n konnten, v o n denen denen heute noch im Osten Deutsche leben, ist Hunderttausende v o n Menschen e r l a ß t worden das polnisch besetzte O s t p r e u ß e n , vor a l l e m sind. Es scheint auch mit der Zeit möglich z u M a s u r e n . D e n k e n w i r weiter a n den oberschlewerden, genauere A n g a b e n ü b e r die Menschen- sischen Raum, in dem heute noch Hunderttauverluste zu erhalten, welche die verschiedenen sende v o n Menschen leben, deren Z u g e h ö r i g k e i ! K u l t u r k r e i s nicht bezweifelt Gruppen der Deutschen i m Osten, ob sie nun zum deutschen innerhalb oder a u ß e r h a l b der deutschen Reichs- werden kann. W e i t e r h i n ist zu beachten, d a ß w ä h r e n d der A u s s i e d l u n g e n i n den Jahren 1945' grenzen siedelten, erlitten haben. 1946 im heutigen Polen und der TschechoslowaA l l m ä h l i c h schält sich auch aus a l l e n diesen kei Facharbeiter z u r ü c k b e h a l t e n wurden, deren noch eben nicht ins einzelne genauen A n g a b e n Z a h l nicht einwandfrei bestimmt werden kann, eine z a h l e n m ä ß i g e A n g a b e d a r ü b e r hinaus, deren Z a h l jedoch unstrittig in die Zehntauw i e v i e l e Deutsche heute noch hinter dem Eisers e n d « geht und sicher in l h i e r Gesamtheit die nen V o r h a n g im Raum zwischen Ostsee und Zahl v o n Hunderttausend weit übersteigt. Schwarzem M e e r siedeln. A l l e diese Daten — Schließlich sind in den Donaustaaten (insbesonw i r betonen es noch einmal — k ö n n e n keinen dere in U n g a r n und R u m ä n i e n ) an Z a h l sehr erAnspruch auf G e n a u i g k e i t erheben. V o l k s z ä h hebliche G r u p p e n von deutschen Menschen verlungen, die genaue Z a h l e n ergeben, sind noch blieben. Diese haben die schwersten Schicksale nicht d u r c h g e f ü h r t worden. U n d wenn dieses i n erlitten, sind sie doch zum T e i l jahrelang verEinzelgebieten geschehen ist, so sind diese schleppt gewesen, wie z. B. Tausende v o n SieGrundlagen, v o n denen aus sie d u r c h g e f ü h r t b e n b ü r g e r Sachsen. wurden, ebenso wie ihre D u r c h f ü h r u n g , vom W e s t e n aus so w e n i g zu prüfen, d a ß die ErDie A n g a b e n , die hier gemacht w o r d e n sind — gebnisse nur mit g r ö ß t e r Vorsicht zu betrachten das sei noch einmal betont — k ö n n e n k e i n e r l e i sind. Es m u ß weiter hervorgehoben werden, Anspruch darauf erheben, d a ß sie im e i n z e l n e n d a ß a l l e M i t t e i l u n g e n , die vorliegen, ohne M i t - ein genaues Bild der heutigen W i r k l i c h k e i t i n arbeit der i n Frage kommenden Regierungsstol- den einzelnen Gebieten geben. A b e r sie lassen len erarbeitet werden m u ß t e n , oit sogar i m G e - doch erkennen, d a ß trotz a l l e r V e r n i c h t u n g , qensatz zu ihnen und unter W a h r u n g des G e - trotz a l l e r Verschleppungen, trotz a l l e r K r i e g s heimnisses. A l l e diese U m s t ä n d e lassen es er- folgen i m Raum zwischen Ostsee und Schwarzem klärlich erscheinen, d a ß man heute nur erst mit Meer, diesem t a u s e n d j ä h r i g e n Siedlungsraum, Richtzahlen arbeiten k a n n . Das bedeutet Unge- in dem sich die verschiedensten V ö l k e r mischnauigkeiten, deren Hundertsatz n a t ü r l i c h sehr ten, bekriegten, befruchteten u n d oft i n g e m e i n hoch liegen m u ß . Trotzdem k a n n man heute schaftlicher A r b e i t e r g ä n z t e n , auch heute noch sagen, d a ß i n den genannten Ostgebieten — unter schwersten U m s t ä n d e n Deutsche i n sehr also i m Raum zwischen Ostsee und Schwarzem beachtlicher Z a h l leben und w i r k s a m sind. S ü d - O s t p r e u ß e n v o r einer H u n g e r s n o t ? Verloddertes Land / Eine Million Tonnen Kartoffeln der Sowjetzone entzogen W i r haben i n der H e i m a t mitunter auch Z e i ten gekannt, i n denen w i r . k r u m m lagen", unsere A u s g a b e n auf das ä u ß e r s t e e i n s c h r ä n k e n und auf manche A n n e h m l i c h k e i t des Lebens verzichten m u ß t e n . A b e r selbst i n solchen Notjahren gab es i n jedem A r b e i t e r - und K ä t n e r haushalt M i l c h , Brot und Kartoffeln. Eigentlich erscheint es ü b e r f l ü s s i g , die Kartoffeln ü b e r haupt zu e r w ä h n e n , so s e l b s t v e r s t ä n d l i c h war ihre Lagerung in M i e t e n oder im K e l l e r ; erzeugte doch der Deutsche O s t e n vor dem Z w e i ten W e l t k r i e g 30 v. II. der damaligen gesamten deutschen Kartoffelernte. So wehrt man sich fast, a n einen Kartoffelmangel i n den geraubten deutschen Ostgebieten zu glauben, und doch ist dieser eine sehr ernst z u nehmende Tatsache. Uns interessiert i n erster Linie, wie es i n dem unter polnischer „ T r e u händerschaft" befindlichen T e i l Ostpreußens aussieht. Die B e v ö l k e r u n g befürchtet — wie ü b r i g e n s auch in K o r n p o l e n — eine Hungersnot in diesem W i n t e r . Die G r ü n d e liegen zum T e i l in der u n g ü n s t i g e n W i t t e r u n g des V o r j a h r e s . V o n M a i bis Ende O k t o b e r fiel k a u m Regen, und die D ü r r e b e g ü n s t i g t e i n den sonst so feuchten W i e s e n M a s u r e n s ausgedehnte, nicht e i n d ä m m bare G r a s b r ä n d e , die das kostbare Futter vernichteten. In die harte, a u s g e d ö r r t e Erde k a m das Saatgetreide erst i m Oktober, und die Saaten litten durch f r ü h z e i t i g e F r ö s t e . Die Getreideernte dieses Jahres ist derart dürftig, d a ß k e i n Brotmehl verkauft w i r d und das Brot durch allerlei Zusatzmittel gestreckt werden m u ß . S c h n ü f f e l k o m m i s s i o n e n suchen Keller durch- A b e r nicht a l l e r M i ß e r f o l g ist auf das K o n t o einer unfreundlichen W i t t e r u n g zu setzen, die sich ja schließlich nicht auf das ganze Gebiet erstreckte, i n dem die P o l e n sich heute nach ihrer W e i s e eingerichtet haben. A l s deutsche Bauern noch i m Lande der V ä t e r wirtschafteten, gewannen sie i m Durchschnitt dem H e k t a r Boden 170 Doppelzentner Kartoffeln ab. Diesen hohen Ertrag erreichte vor dem Z w e i t e n W e l t k r i e g die polnische Landwirtschaft z w a r nicht (in W e s t polen 125 dz, i n O s t p o l e n 107 dz pro Hektar), dennoch war P o l e n immer ein beachtliches und z u v e r l ä s s i g e s Kartoffelreservoir Europas. D a mit ist es jetzt v o r b e i : es w a r einmal . . . U m der polnischen B e v ö l k e r u n g die Furcht vor dem drohenden Hungergespenst z u nehmen, schreiben die polnischen Z e i t u n g e n Beschwichtigungsartikel, v o n denen freilich niemand satter w i r d . „Kartoffeln ausgezeichneter Q u a l i t ä t " — vorerst 190 000 T o n n e n — seien in Schlesien eingetroffen, meldete A n f a n g dieses M o n a t s die „ Z y c i e W a r s z a w y " . W o k a m diese sehr w i l l kommene Kartoffelspende aber her? A u s der schon v o n den Russen g r ü n d l i c h ausgepowerten, sowjetisch besetzten Zone, der die K o m m u n i s t e n die i r r e f ü h r e n d e Bezeichnung „ D e u t s c h e Demokratische R e p u b l i k " zugelegt haben. Die hier lebenden Deutschen, die sich den R i e m e n s o w i e so eng um die H ü f t e schnallen m ü s s e n , w e r d e n sich weiter mit k l e i n e n Rationen b e g n ü g e n m ü s sen, denn eine M i l l i o n T o n n e n Kartoffeln w e r den aus der Zone herausgeschafft, das sind z w a n z i g M i l l i o n e n Zentner. Es w i r d gemeldet, d a ß Bauern, Industriearbeiter und selbst Schulkinder zum Beladen der K a r t o f f e l z ü g e herangezogen w ü r d e n , um die E r n ä h r u n g der polnischen B e v ö l k e r u n g sicherzustellen. . K e l l e r k o m m i s s i o nen" h ä t t e n die Berechtigung, i n Stadt und L a n d K e l l e r und Gelasse der p r i v a t e n H a u s h a l t e z u kontrollieren und jede Kartoffolmenge, die ihnen „ ü b e r s c h ü s s i g " erscheine, rücksichtslos zu konfiszieren, damit die Polen ja Kartoffeln erhielten. Der ostdeutsche Bauer schaffte es. U m P r ü g e l k n a b e n sind die polnisch-kommunistischen B e h ö r d e n nicht verlegen, und die „ K u l a k e n " , mit welchem N a m e n die noch nicht enteigneten g r ö ß e r e n Bauern auch i n P o l e n bedacht werden, m ü s s e n wieder e i n m a l herhalten. Sie werden beschuldigt, beharrlich den unfehlbaren, nach sowjetischem M u s t e r a u s g e k l ü g e l ten, Feldbebauungsplan und v o r a l l e m das festgesetzte A b l i e f e r u n g s s o l l sabotiert z u haben. V e r t e i d i g e n k ö n n e n sich die G e s c h m ä h t e n gegen die v o n amtlicher Stelle vorgebrachten V o r w ü r f e nicht. Es w ä r e auch nicht ratsam! Zahlen sind n ü c h t e r n , aber unabdingbare Beweismittel. W i r w o l l e n vergleichen: Im J a h r e 1949 w u r d e n i m Bundesgebiet 20,8 M i l l i o n e n Tonnen Kartoffeln geerntet und i m voraufgehenden Jahr verzeichnete die L a n d w i r t s d i a f t G r o ß britanniens 12 M i l l i o n e n T o n n e n ; Ostdeutschland a l l e i n lieferte aber vor dem Z w e i t e n W e l t k r i e g i m Jahresdurchschnitt 14,5 M i l l i o n e n T o n n e n ! Denkt die W e l t e r n ä h r u n g s k o m m i s s i o n der U N O auch h i e r ü b e r einmal nach? Man sollte doch meinen, es k ä m e darauf an, recht viele Menschen zu s ä t t i g e n . W o bleibt der B e i trag aus den ehemaligen landwirtschaftlichen U e b e r s c h u ß g e b i e t e n des Deutschon Ostens? Der ostdeutsche Bauer und Landarbeiter plagte sich redlich. Er, seine F r a u und die K i n d e r g i n gen mit der Hacke immer w i e d e r durch die gesetzten Kartoffelreihen, hackten, h ä u f e l t e n u n d buddelten. Sie schonten dabei R ü c k e n und A r m e nicht. V o n nichts kommt nichts, und die F e l d frucht wurde i n manchen G e g e n d e n dem B o d e n sauer genug abgerungen. F r e i l i c h l ä h m t e auch k e i n nach M o s k a u e r V o r s c h r i f t e n angeordnetes Wirtschaftssystem den A r b e i t s w i l l e n des L a n d manns. Der i m E l e n d gehaltene K o l c h o s e n arbeiter h ü t e t sich mit berechtigtem G r u n d , seine M u s k e l n ernstlich anzustrengen. W o z u auch? Er h ä t t e j a nichts d a v o n . M i t Sorge denken w i r an unsere i n deT H e i m a t z u r ü c k g e h a l t e n e n Landsleute. W i r hoffen, d a ß sie der M a n g e l des W i n t e r s nicht a l l z u hart treffen m ö g e . Z u a l l e r i h n e n angetaner U n b i l l und erzwungener Unfreiheit haben sie ü b e l un- W.rtschaftsfüh- rung z u leiden. W i r w e r d e n nicht g l ü c k l i c h e r ^ " " ' ^ ' r n ü l ' w e n n w i r mit k a l t e m G r i m m beobachten musTen wTe unser,, ernst so fruchtbaren A e c k e r t S k o m r n e n T n d das L a n d offensichtlich unter de u n f ä h i g e n polnischen V e r w a l t u n g v e r l u d e r t . Es bewahrheitet sich jedoch der alte S p r u c h . Unrecht G u t gedeiheit nicht! Die Stadt Leipzig wurde infolge der katarrhalen KaMot.elversorcfungshme zum . f r r ^ h r u n ^ U n d j . Bähtet" erklart, meldet der Berliner . ™ ^ * ' * " J B innerzonalen Ka, tofleltraRsport/uge sollen nach, Lcip /in umgeleitet werden, ausgenommen sind aber die für c . 7 Tschechoslowakei und Ungarn b « t o j ^ Zuge Ferner wurden die sogenannten . V ^ r t O * trollausscbüsse" und die „ Straßen- u n d . H s U W e t ; trauensleute" von der Kartoffeleinlagerungen SED-Leitung ™ * * » ! ^ ™ der B e v ö l k e r u n g durch K e l K lerkontrollen zu überprüfen. ^ ^ « aus der Sowjetzone nach Schlesien len M ^ K o n e l e ^ ^ «JfJP°- sind inzwischen abgeschlossen worden, Jedoch dauern die Lieferungen nach der Tschechoslowakei und Ungarn noch an. Eine Schwalbe. . .? V o n unserem B o n n e r K o r r e s p o n d e n t e n D i e S t e l l u n g n a h m e der m e i s t e n p o l n i s c h e n politischen Organisationen zur Oder-NeißeFrage ist eine schwankende u n d unsichere gewesen. W i r wissen, d a ß e i n g r o ß e r T e i l der p o l nischen politischen K r ä f t e a n f ä n g l i c h sich g e g e n die A b t r e t u n g der polnischen O s t g e b i e t e a n d i e S o w j e t u n i o n ausgesprochen u n d i m Z u s a m m e n hang damit eine E x p a n s i o n P o l e n s nach W e s t e n ablehnend oder z u r ü c k h a l t e n d betrachtet hat. Seit e t w a 1946 haben sich so gut w i e a l l e polnischen politischen O r g a n i s a t i o n e n für d i e O d o r - N e i ß e - G r e n z e ausgesprochen D e r wesentlichste G r u n d ist w o h l der, d a ß m a n b e f ü r c h t e t , durch eine öffentliche A b l e h n u n g dieser G r e n z e in eine u n g ü n s t i g e taktische L a g e g e g e n ü b e r der bolschewistisch-polnischen R e g i e r u n g i n W a r schau z u geraten. Erst seit e i n i g e n M o n a t e n scheint i n n e r n a l b bestimmter polnischer K r e i s e eine gewisse A e n d e r u n g der H a l t u n g v o r sich z u g e h e n . B e zeichnend d a f ü r ist e i n geheimes F l u g b l a t t der polnischen U n t e r g r u n d - O r g a n i s a t i o n . N a r a d o w a S i l a Z b r o j n a " (etwa „ B e w a f f n e t e Kraft des V o l kes", eine g e h e i m e M i l i t ä r - O r g a n i s a t i o n ) . In ihm w i r d v o n der S o w j e t u n i o n die R ü c k g a b e der polnischen O s t g e b i e t e a u s d r ü c k l i c h gefordert. Das ist eine F o r d e r u n g auf Gebiete, die J a h r hunderte hindurch z u P o l e n g e h ö r t haben. Das genannte F l u g b l a t t stellt diese F o r d e r u n g auf, damit . d i e Deutschen ihre O s t g e b i e t e z u r ü c k erhalten könnten". Die Oder-Neiße-Grenze werde i m m e r ein Z a n k a p f e l z w i s c h e n Deutschen und P o l e n b l e i b e n . Z u n ä c h s t a b e r ist dieses F l u g b l a t t n u r eine Schwalbe, che noch lange k e i n e n Sommer macht . . . Gefährliche Königsberger Klopse E i n l i n i e n t r e u e r K o m m u n i s t , der g e r n e e t w a » Gutes ißt, g e r ä t i n schwere i n n e r e K o n f l i k t e , w e n n i h n e t w a die Lust auf . K ö n i g s b e r g e r K l o p s e " a n w a n d e l n sollte. In d e n G a s t s t ä t t e n der sowjetisch besetzten Z o n e darf er sie j e d e n falls nicht mehr v e r l a n g e n , denn sie s i n d d o r t von h ö h e r e r S t e l l e aus als . u n e r w ü n s c h t " b e Z3ichnet w o r d e n . Offenbar g e f ä h r d e n sie d i e „deutsch-russische Freundschaft", die OderN e i ß e - G r e n z e und den W e l t f r i e d e n . O b w o h l diese h e l l e n F l e i s c h k ü g e l c h e n locker g e h a l t e n werden, l i e g e n sie den auf die G u n s t M o s k a u s erpichten S E D - G r ö ß e n doch hart i m M a g e n . D i e SED-Presse hat jedenfalls dagegen S t e l l u n g genommen, d a ß i n G a s t s t ä t t e n z u w e i l e n i m m e r noch „ K ö n i g s b e r g e r K l o p s e " ausgegeben w e r den. Eine solche Bezeichnung sei g ä n z l i c h . u n e r w ü n s c h t " . Im ü b r i g e n befinden sich u n s e r e K l o p s e da i n guter Gesellschaft: . u n e r w ü n s c h t " sind auch B i s m a r c k h e r i n g e . . . - „Das größte Verbrechen der Geschichte Der Päpstliche Nuntius bei der Bundesregierung, M ö n s . Alois J . Muench, hat sich wiederholt mit der Frage der deutschen Heimatvertriebenen b e f a ß t und insbesondere früher, als er noch Bischof von Fargo in Nord-Dakota war, auf schärfste die Massenaustreibung der Deutschen in der Nachkriegszeit verurteilt. Die Zeitschrift der Steubengesellsdiaft für Milwaukee „The Steubenite" hebt in einer ihrer letzten Ausgaben hervor, d a ß Bischof Muench damals, als die Massenaustreibungen im vollen Gange waren, folgendes e r k l ä r t e : „Die erzwungene Wanderung vieler Millionen Menschen ist das g r ö ß t e V e r brechen unserer Zeit. Nichts in der ganzen Geschichte kommt dem gleich, nur vielleicht eines. W a s ist wohl noch grausamer als die A u s p l ü n d e r u n g von sechszehn Millionen Menschen? Die V e r s c h w ö r u n g des Schweigens" d a r ü b e r ! Nichts in der ganzen Geschichte kommt dem gleich, mit Ausnahme vielleicht der Tatsache, d a ß die Menschen anderer Nationen nicht gegen diese Grausamkeiten aufschreien und d a ß die Regierungen, die dazu die Macht haben, nichts dagegen unternehmen." In das Neue Jahr begleitet uns e i n alter H e i m a t freund, unser K a l e n d e r Der redliche Ostpreufje 1952 M i t v i e l e n s c h ö n e n Geschichten u n d B i l d e r n e r z ä h l t er v o n u n serer unvergeßlichen Heimat. Jeder Landsmann w i r d seine Freude an i h m h a b e n . B e i sofortiger B e s t e l l u n g — er kostet 1,80 D M — ist noch L i e f e r u n g zum Jahresende möglich V E R L A G R A U T F N B E R G & MÖCKEL L E E R (Ostfriesland), Postfach 136 J V o n weihnachtlichen Uebenaschungen i Es gibt Menschen, die für Ueberraschunner s c h w ä r m e n und solche, die dagegen sind Z i diesen g e h ö r e ich. A b e r ich weiß, d a ß die W o d i e i s v o m Ersten A d v e n t b:s H e i l i g - D r e i - K ö n i q c die * g r o ß e Zeit der anderen sind. W o h i n das führt' wenn der mehr oder minder b e f ö r d e r t e V o l k s ' brauch solchen N e i g u n g e n V o r s c h u b leistet zeigt am besten die „Schule für Weihnachtsm ä n n e r " , v o n der ich in diesen Adventstaqen mit Staunen las. Ich vermute, d a ß die braven Kinder v o r den lockend bestrahlten A u s l a g e n des Warenhauses, bei dem er angestellt ist, nun ihrerseits den Weihnachtsmann erst um die V o r zeigung seines D i p l o m s ersuchen werden ehe er Fragen stellen darf. Vielleicht bringt er es s p ä t e r zum fest angestellten s t ä d t i s c h e n Beamten mit eigenem R e v i e r und drosselt die K o n k u r r e n z eines nach Bedarf stundenweise vermieteten Weihnachtsmannes. Ich bin bisher nur dem zur Familie g e h ö r e n d e n Weihnachtsmann begegnet, habe mich aber immer standhaft geweigert, selbst den w e i ß e n Wattebart umzutun. A u c h habe ich gefunden, d a ß diese Rolle an Reiz v e r l o r e n hat, seit die jugendlichen Kräfte, die zugleich Hauptdarsteller und P u b l i k u m sind, bei der Erscheinung des N i k o l a u s nicht mehr zittern und zagen, oder, wie es früher üblich war, in lautes G e b r ü l l auszubrechen. Zugegeben, diese G e f a ß t e n waren meistens Stadtkinder und die Begegnung mit rieseng r o ß e n Ruprechten hatte sie a b g e h ä r t e t . A b e r bei K i n d e r n , die auf dem Lande aufwachsen oder besser noch i n einem möglichst weit v o n Bus und Bahn liegenden V o r o r t , k a n n solch neuzeitliche E r n ü c h t e r u n g nicht vorausgesetzt werden. So dachte auch eine liebe junge M u t t i ganz weit d r a u ß e n , so dachten die O m a und die Tanten und sogar der Pappi. Die beiden „ S ü ß e n " , das P ä r c h e n B ä r b e l und H e i n i , waren nun schon i m letzten Spieljahr, und es wurde h ö c h s t e Zeit, d a ß sie noch v o r der Schule den Einbruch des Geistig-Ueberirdischen i n ihre von animalischer Jenseitigkeit e r f ü l l t e W e l t erlebten. Vorläufig w a r ihr Leben erfüllt v o n herrlichen A b e n t e u e r n mit dem Teckel N i p p und verschiedenen Besuchen z u Dritt i n der Nachbarschaft, die besonders ältliche D a m e n nicht immer erfreuten. A l s o , a l s die A d v e n t s z e i t k a m u n d M u t t i mit v i e l A u s d a u e r ihren Beiden beigebracht hatte, „Stille Nacht" (den ersten V e r s ) nicht zu falsch z u singen, und als O m a e r z ä h l t e , d a ß bei M e y e r s nebenan der N i k o l a u s schon a m 6. Dezember vorgesprochen hatte und die angstbebenden k l e i n e n M e y e r s mit seinem Pfefferk u c h e n p o r t r ä t beschwichtigte —, da fand M u t t i , n u n w ü r d e es h ö c h s t e Zeit für den Weihnachtsmann! Pappi schaltete aus wegen des W e i h n a c h t s g e s c h ä f t s , aber auch O p a weigerte sich aus dem gleichen G r u n d . Doch ließ er sich, endlich bestimmen, seinen Pelz für einen Nachmittag z u l e i h e n unter der Bedingung, d a ß Tante Grete, und nur diese als die g r ö ß t e , den Weihnachtsm a n n ü b e r n e h m e n sollte, wofür sie besonders geeignet schien, da sie i m Kirchenchor A l t singt. O p a , i n dem Kindheitserinnerungen erwachten, (— u n d der für umtauschbare Ueberraschungen ist —), w u r d e bei den V e r h a n d l u n g e n immer begeisterter und w ü n s c h t e dann doch der Feier beizuwohnen. O m a behauptete, nur aus A n g s t um seinen Pelz, was u n b i l l i g ist, denn er hatte den Hauptinhalt des Sacks gestiftet und zwar nur feste Zuckerkuchen und eingewickelte Bonbons. Den Besuch des Weihnachtsmannes k ü n d e t e n mehrere rosa Briefchen mit goldenem Sternensiegel für den Freitag vor dem Goldenen Sonntag a n (die n ä c h s t e n Tage schalteten wegen des Weihnachtsverkaufs aus). Die S ü ß e n trugen es mit b e w u n d e r u n g s w ü r d i g e r Fassung, a ß e n ihren M i l c h p u d d i n g mit ungemindertem A p p e t i t und schliefen ü b e r M i t t a g wie z w e i junge H ü n d c h e n , den augenlosen T e d d y b ä r z w i s d i e n sich und N i p p zu F ü ß e n , auf Pappis Couch, bis der Schein der A d v e n t s k e r z e n sie weckte, die M u t t i in einem ganz neugebundenen K r a n z ansteckte. „Is heut Sonntag? N e i n , is nich!" meinte B ä r b e l chen verschlafen. H e i n i fragte interessierter: „Is das Licht wieder m a l kaputt?" A u c h er wo'lte weiter schlafen, was nicht erlaubt w e i d e n konnte, da O p a schon aufgeregt im F l u r hin und her ging. O m a war nicht zu sehen, und M u t t i lief immerzu i n die Küche und kam endlich mit Kaffee und Kuchen zurück. A l s sie dann alle ganz gemütlich um den Tisch s a ß e n — nun brannte doch die Stehlampe —, und nur noch N i o p und der blinde T e d d y die K u c h e n k r ü m e l erhielten,, da klopfte es erst an den Fensterladen and dann klingelte es so lange, d a ß M u t t i sich weigerte, aufzumachen. O p a m u ß t e selbst gehen Es stampfte d r a u ß e n , es r ä u s p e r t e sich, es stieß die T ü r e auf und herein stapfte der Weihnachtsmann, gerade als O m a das Licht ausknipste, bs war ein Weihnachtsmann, wie er sein so>l, mit Bart und Sack, mit Kapuze und Rute und G u m m i stiefeln, — ü b e r l e b e n s g r o ß . Das Licht der roten A d v e n t s k e r / e n schien auf seinen w e i ß e n Bart, lind den K i n d e r n kam es vor, als ob er „Stille Nacht" mitbrummte. Dann trat er auf sie zu und fragte: „Na, K i n d e r ? " O m a , v o r R ü h r u n g bebend, wischte ihnen noch schnell die Kuchenkrume; von den Sonntagskitteln, und O p a schneuzte sien vernehmlich. M u t t i soufflierte mit zitternder Stimme „Ja, lieber Weihnachtsmann und cue beiden antworteten mit gefalteten Haptenen, und sahen so artig aus, d a ß der Weihnachts- \ A - nicht richtig", und bei dem Dornröschenschloß ahne Dornen) m u ß t e n sich Heini und ein braunockiger Fünfjähriger sehr wundern, d a ß Königs .;eine Garage hatten. M u t t i aber und O m a waren still glücklich. Oma fand es eigentlich v i e l schöner als die Meistersinger und M u t t i war auf einmal wieder sieben Jahre und verging vor Kummer, weil sie nicht so schwarze Zöpfe hatte wie Schneewittchen. So merkte sie gar nicht, d a ß man auf der Bühne bei der S c h l u ß a p o t h e o s e angelangt w a r und das verborgene Orchester einen schmetternden Marsch spielte. Oma w ü h l t e schon i n ihrer Handtasche nach den Garderobenmarken, u n d oben zog sich das Ballett der Schneeflöckchen g r a z i ö s an den l i n k e n Flügel der M ä r c h e n g e s t a l ten zurück, die sich dort feierlich um den Königsthron reihten, vor dem das i n a l l dieser Pracht noch immer bescheiden-gekleidete und -gebliebene Geschwisterpaar bei sanft verebbender Begleitung seiner letzten B e w ä h r u n g s p r o b e entgegensah. Ueber dem König schwebte v o r schriftsmäßig ein riesiger Weihnachtsbaum nieder, Prinzen und Prinzessinnen, H e x e n und Rübezahl, Zwerge und Schneeflöckchen wichen ehrfurchtsvoll staunend zur Seite, als ein ü b e r l e b e n s g r o ß e r Weihnachtsmann erschien. E i n richtiger Weihnachtsmann mit Sack v.nd Rute, mit Kapuze, Pelz und Stiefeln, der die letzten Fragen an das Geschwisterpaar stellte, deren r ü h r e n d e A n t w o r t e n deutlich zu h ö r e n waren, da die b e s ä n f t i g e n d e M u s i k nun mit stillen Harf e n t ö n e n zu „Stille Nacht" ü b e r g i n g . ,:-V % >,%*v.... Weihnachtserinnerungen ostpreußischer Zeichner Mit den neuen Schlittschuhen auf dem Königsberger Schloßteich Erwin Schartenorth freut sich mit dem kleinen Jungen, der am ersten Feiertag die Schlittschuhe auf dem Königsberger Schloßteich ausprobieren darf. Er fühlt sich ganz als Mittelpunkt des lebhaften Treibens. Was die Erwachsenen da zeigen, das Bogenschneiden, das Walzerlaulen und die anderen Künste, das imponiert ihm gewaltig, aber er wird den Großen die Kniffe mit der Zeit schon abgucken! Vom Schloßplatz strahlt der hohe Weihnachtsbaum herüber; er ist gegenüber dem Haberturm, dem ältesten Gebäudeteil des Hochmeisterschlosses, autgestellt. Lustige Blasmusik erheitert die Schlittschuhläufer und die Zaungäste. Das Musikerpodium ist recht hoch gebaut, aber dem kleinen Jungen von einst erscheint in der Erinnerung eben alles groß. Eins ist aber nicht zu bestreiten: Ein Walzer nach Strauß'schen Klängen auf dem Königsberger Schloßteich war eben doch etwas ganz anderes als das Gedrehe auf irgend einer beliebigen Parkettllüche. mann g e r ü h r t wurde und sie beinahe gestreichelt h ä t t e , ehe er sich besann und fragte: „Heini, ist es wahr, d a ß D u bei der lieben alten Tante i n N u m m e r 7 („diese Hexe!", knurrte Opa) i n den Briefkasten gespuckt hast?" H e i n i war etwas betreten, aber Bärbelchen stellte sich vor ihn, faßte zierlich das karierte Röckchen mit beiden H ä n den, machte einen Knicks und sagte: „Nein, leider nich. Ich spuckte!" H i e r versagte dem Weihnachtsmann die Stimme. Er fragte nichts mehr, sondern b e g n ü g t e sich damit, den Sack a u s z u s c h ü t t e n . Nicht ganz, w e i l M u t t i ihn noch rechtzeitig daran erinnerte, d a ß er doch zu so viel anderen lieben Kinderchen gehen m ü ß t e . O p a lud den lieben Weihnachtsmann darum ein, gleich im A u t o mitzukommen, da er eiligst ins Geschäft m ü ß t e , — was der Weihnachtsmann nach einigem Ueberreden dankend annahm, „ t r o t z d e m er immer noch Angst vor dem modernen Autofahren h ä t t e " . So h ö r t e man dann die beiden alten Herren davonrollen, als die S ü ß e n schon eifrig beim A u s w i c k e l n der Bolschen waren und N i p p die Pfeffernüsse zerkrachte, w ä h r e n d M u t t i die Kerzen ausblies, um dem Wettstreit der Geschwister vorzubeugen. „Sie regen sich sonst noch mehr auf." A b e r O m a sagte: „Laß sie bloß essen! Zucker ist gut für die N e r v e n . Es war doch ein bißchen v i e l für sie." U m die beiden zu schonen, wurde der Besuch des Weihnachtsmannes nicht mehr e r w ä h n t , nur der Tante Grete wurde beim P l ä t z c h e n b a c k e n ganz beiläufig davon e r z ä h l t . „Da habt ihr euch w o h l sehr g e ä n g s t i g t ? " , fragte Tante Grete. Die K i n d e r konnten nicht antworten, denn Heini leckte gerade den Schneeschläger ab und Bärbelchen w ü r g t e an einem zu g r o ß e n Teelöffel ausgekratzten Anisteig. Weihnachten verging wie immer. Opa und Pappi, endlich mal ohne Dienst am Kunden, verbrachten restlos glückliche Stunden ü b e r einer Eisenbahn, „für die H e i n i noch zu kiein war". A u ß e r d e m hatte er dicke M a n d e l n und besah mit umwickelten Hals unlustig sein neues B'ld^rbuch. Bärbelchen, blaß vor Magenweh, wiegte zärtlich den augenlosen Teddy und blickte ohne jede Liebe auf die neue teure Puppe mit Schlafaugen, die nicht auszuziehen war, w e i l sie einen bedauerlichen M a n g e l an U n t e r w ä s c h e zeigte. A b e r Magenschmerzen und dicke M a n d e l n vergehen und sogar das Entzücken der G r o ß e n am Weihnachtsbaum. Es kam jene Zwischenzeit, in der alte Leute sich e r z ä h l e n , was sie In den Zwölfen t r ä u m e n und j ü n g e r e an S i l v e s t e r b ä l l e denken (Opa und Pappi .an Inventur und alle M u t t i s an Ausverkauf). Da e r k l ä r t e O m a : „Wir müssen nun aber ins W e i h n a c h t s m ä r c h e n ' M e y e r s waren gestern und sind noch ganz weg!" Item, man ging, das heißt Oma, M u t t i und die S ü ß e n , — i n den alten Sonntagskleidern, die neuen waren doch noch zu groß, aber mit den bunten Handschuhen, die sie auch nicht i n der Garderobe ablegten. So s a ß e n sie denn mit ihren k n a l l g r ü n e n , gelbgemusterten F ä u s t l i n g e n Von Agnes Miegel im Parkett wie F r o s c h k ö n i g s Zwillinge. M i t g r o ß e n A u g e n verfolgten sie den W e g der Prüfungen des für sein A l t e r reichlich ausgewachsenen Geschwisterpaares auf der Bühne, ohne wie weniger begabte Kinder Gen Verlauf der spannenden Handlung durch Zwischenrufe zu s t ö r e n , wenn eins der Abenteuer anders verlief als im Märchenbuch. N u r beim K n u s p e r h ä u s c h e n meinte Bärbelchen e n t t ä u s c h t :„Die essen ja gar Da, w ä h r e n d Oma i n fieberhafter Erregung schon aufstand, erstes Klatschen verstummte, w e i l e n t r ü s t e t e Muttis Ruhe riefen und andere, 1 I ^m^mii»mmm tapfer und nicht ganz taktfest in den Jubel des Theaterchors einstimmten und das Geschwisterpaar oben an der Hand des Weihnachtsmanns bis dicht an die schneeglitzernde Rampe kam, fühlte Mutti, die leise schniefte und b e k ü m m e r t auf einen Tränenfleck auf der neuen Bluse sah, — wie zwei W o l l t ä t z c h e n v o n rechts und links nach ihren H ä n d e n suchten. Zwei g l ä n z e n d e A u g e n paare sahen zu ihr auf, zwei rote M ü n d c h e n lächelten schlau und zwei andere Froschpfötehen deuteten auf den Weihnachtsmann. Und so laut, als es bei so viel Gesang nur ging, riefen zwei entzückte Stimmchen: „Tante Grete!" Das war eine Ueberraschung, und eine, die auch mir gefällt. W e n n auch O p a sagt, es k a m bloß, weil N i p p nicht gebellt hatte. O m a meint, der Pelz riecht nach seinen Zigarren, Tante Grete aber behauptet, es w ä r e n Pappis Jagdstiefel gewesen, und sie ist noch heute beleidigt. M u t t i weinte,—aber nicht um Schneewittchens Ebenholzhaar. Statt daß sie alle sich freuten! W a s ich und die Geschwisterchen nicht verstehen können. Budzeieit wird überrascht Von S i e g f r i e d Eine starke Begabung unter dem deutschen Schriftsteller-Nachwudis ist der 1926 i n Lyck geborene Siegfried Lenz, der auch als A u t o r literarkritischer Sendungen i m Nachtprogramm des N W D R hervorgetreten ist. Seinen v o n allen f ü h r e n d e n deutschen Zeitschriften u n d Z e i t u n g e n sehr p o s i t i v bewerteten E r s t l i n g s r o m a n „Es waren Habichte i n der Luft" haben w i r in Folge 10 besprochen. Der alte Budzereit sah ihn zuerst; er beobachtete genau, wie der Herr aus seinem dunkelg r ü n e n Auto kletterte, wie er den teuren M a n tel ordnete und die kurzen Ä r m c h e n ausstreckte, auf die ihm sein Chauffeuer dann — behutsam und eins nach dem andern — die frisch eingekauften Pakete legte. Offenbar wollte es sich der Herr nicht nehmen lassen, die selber ausg e w ä h l t e n und von g e ü b t e n H ä n d e n verpackten Geschenke auf seinen eigenen Aermchen ins Haus zu tragen. Der alte Budzereit lehnte an der Barackentür, er fror ein wenig, aber er mochte nicht hineingehen; er war es gewohnt, vor der Baracke zu stehen und die V o r ü b e r g e h e n d e n zu g r ü ß e n und ihnen nachzublikken, solange es möglich war. Zuweilen drehte sich einer, der v o r ü b e r g e g a n g e n war, nach ihm um und winkte zaghaft — die Fremden vor allen anderen —, und der A l t e hob dann seine Hand und winkte m ü d e und glücklich zurück. A l s der H e r r aus seinem W a g e n stieg, griff Budzereit nach seiner M ü t z e und zog sie v o m Kopf herunter, und er stand für einen A u g e n blick b a r h ä u p t i g i n der kalten Dezemberluft, hoffend, der H e r r werde seinen G r u ß doch noch bemerken und erwidern. A b e r der Herr, dem die Baracke g e h ö r t e und den der Budzereit seit fünf Jahren zu g r ü ß e n trachtete, ü b e r s a h diese G r ü ß e , oder, wenn er sie nicht ü b e r s e h e n konnte, erwiderte er sie nicht. Der Budzereit wagte nicht, ihn anzusprechen, denn er hatte von j ü n g e r e n Leuten g e h ö r t , d a ß der Besitzer traurig w ä r e ob der Tatsache, d a ß in der Baracke nicht — wie früher — gewinnbringende W a r e lagerte, sondern d a ß sie fremden Menschen als Obdach diente. Nachdem er das g e h ö r t hatte, ü b e r l e g t e er, ob es nicht ratsam w ä r e , den H e r r n doch anzuhalten und ihm zu versichern, d a ß seine, Budzereits, Tage auf die N e i g e gingen, und d a ß der Lenz Herr sich schon ausrechnen sollte, welche W a ren er in dem Raum unterbringen k ö n n t e , den der Budzereit noch bewohnte. Er hatte aber noch nie die rechte Gelegenheit dafür gefunden, und jetzt, wenige Stunden vor dem Heiligen Abend, wollte er es auch nicht tun. Vielleicht h ä t t e der Herr sich erschrocken, wenn man ihn angesprochen hätte, und vielleicht w ä r e n ihm die Pakete, die der Chauffeur vorsichtig und besorgt ihm auf die kurzen Aermchen legte, heruntergefallen. Andererseits glaubte Budzeieit, d a ß er dem Besitzer durch seine E r k l ä r u n g eine gute W e i h nachtsfreude bereiten k ö n n t e , um die er ihn brächte, wenn er sich ihm nicht n ä h e r t e . W e n n der Herr nun aber Angst h ä t t e vor ansteckenden Krankheiten — die Armut ist ansteckend, und die Sehnsucht und die Traurigkeit —, wenn der Herr sich also vor ihm fürchtete und mit schnellen, schwachen Beinchen in sein warmes Haus liefe? U n d ihn vielleicht aus einem Fenster des zweiten Stockes zurechtwiese? W a s dann? Budzereit liebte keinen Streit, erst recht nichf mit dem Herrn und schon gar nicht so kurz vor dem Heiligen Abend. Der Herr hatte schon einen Stapel Pakete ins Haus getragen, nun kam er zurück, bleich und ein wenig e n t k r ä f t e t von der ungewohnten A n strengung. Er streckte die Arme nicht mehr so forsch aus wie das erste M a l . Sein Chauffeur reichte ihm diesmal auch weniger Pakete aus dem W a g e n . Budzereit zählte sie: es waren vier. Obenauf lag das größte, ein fast quadratischer Karton, der i n gelbes, mit Tannenzweigen bedrucktes Papier eingeschlagen war. Der Herr flüsterte dem Chauffeur etwas zu und wankte durch den Schnee zu seinem Haus. Der Chauffeur ließ den Motor an, und an chir Stelle, wo das Auspuffrohr endete, wurde der Schnee schmutzig, und dann machte das A u t o einen Bogen und hielt vor der festen Garage. Nachdem das Tor geöffnet worden war, fuhr das A u t o in die Garage ein, und der summende Motor verstummte. Der alte Budzereit hatte nichts mehr zu sehen, und er prüfte nun den Himmel, er sah ihn sich darauf an, ob er bald neuen Schnee schicken 25. Dezember 1951 / Seite 6 •werde und er klappte mit seinem Stock gegen die B o r k e eines Baumes, i n der der Frost s a ß . Der B a u m trug eine blendende S c h n e e m ü t z e , und als Budzereit gegen den Stamm pochte, fiel etwas aus dem Rand der S c h n e e m ü t z e auf den Boden. Im warmen Haus waren die Fenster erleuchtet. G e w i ß w a r der H e r r dabei, sich v o n der M ü h e zu erholen und die Pakete so zu v e r w a h ren, d a ß sie i n den n ä c h s t e n Stunden nicht gefunden werden w ü r d e n . Eine H a n d legte sich auf Budzereits Rücken, er drehte sich langsam um und erkannte einen andern A l t e n , der auch i n der Baracke wohnte „ N a " , sagte der. „Budzereit, du stehst und wartest ja wie i m Sommer. Es ist doch kalt, M e n schenskind." Budzereit nickte. „Es w i r d Zeit. Ich werde jetzt reingehen und den Ofen anmachen. Ich habe mir noch i n paar Stücke H o l z gespart für heute A b e n d . W a s machst du?" „Na, das w e i ß ich noch nicht." Budzeieit g i n g in seinen Raum und machte Feuer i m Ofen. Er setzte sich auf den Hocker und wartete, und allmählich wurde es schön w a r m i n seinem Raum und sein Gesicht r ö t e t e sich ein wenig, w e i l er sehr nahe i n die Glut blickte. Er wartete und dachte nach, und seine Erinnerung w a r bei ihm. Das verflossene arme Leben k a m z u i h m herein, u n d er hatte gute Gesellschaft. Heute knisterte nicht der Frost i n den B a r a c k e n w ä n d e n , nur i m Ofen k n a l l t e n lustig die Tannenzapfen, die er i m Herbst gesammelt hatte. Der alte Budzereit stand auf und ging an sein Bett, und unter dem Kopfkissen holte er ein w e i ß e s Talglicht hervor. Er z ü n d e t e es an, und das Licht brannte still u n d Tuhig. Er sah zu, w i e die flüssige Masse a n einer Seite des Lichts herabtropfte, und er nahm ein Streichholz und v e r s t ä r k t e damit den oberen Rand. Dann klopfte es. Budzereit g i n g zur T ü r und öffnete. D r a u ß e n stand ein Weihnachtsmann mit frostroten Backen und O h r e n und mit einem unechten Bart. ,Einer v o n den jungen Leuten', dachte Budzereit. D e r Weihnachtsmann griff schweigend i n einen Sack und brachte ein Paket z u m V o r s c h e i n . E r legte das Paket hastig i n Budzereits H ä n d e und g i n g woTtlos weg. Der A l t e schlurfte z u m Licht und besah sich aufmerksam, was er empfangen hatte. Das Paket k a m i h m bekannt vor. E r öffnete den K a r t o n und fand ein Paar warme Hausschuhe darin. Er stellte die Schuhe neben das Licht. U n d plötzlich w u ß t e er, w o er das gelbe, mit T a n n e n z w e i g e n bedruckte Papier gesehen hatte. Er schaute nach d r a u ß e n : die Fenster, hinter denen der H e r r wohnte, w a r e n i m A u g e n b l i c k nicht erleuchtet. W i r h ö r e n Rundfunk Im alten Jahr: NWDR, U K W - N o r d . Montag, 24. Dez., „Weihn a c h t l i c h e s K o n z e r t " 21.30. Es beginnt mit der W e i h n a c h t s o u v e r t ü r e von Otto Nicolai; unter den Mitwirkenden die ostpreußische Sopranistin Ursula Zollenkopf. Bayrischer Rundfunk. Mittwoch, 26. Dez., 15.30. In „ W e i h n a c h t s l i e d e r n und Geschichten" wird auch vom E i s s e g e l n i n O s t p r e u ß e n berichtet. S ü d d e u t s c h e r Rundfunk. Montag, 24. Dez., 13.10. „ N u n s i n g t u n d s e i d f r o h " , Weihnachtliches aus dem deutschen Osten. — U K W , Sendestelle Heidelberg - Mannheim. Sonntag, 23. Dez., 18.30. „ W e i h n a c h t e n b e i u n s d a h e i m " — Vertriebene e r z ä h l e n . S ü d w e s t f u n k . Sonnabend, 29. Dez., 16.00. „ G l o k ken der u n v e r g e s s e n e n Heimat!" Aufgenommen in Westpreußen, Danzig, Pommern, Schlesien und Sudetenland . . . O s t p r e u ß e n fehlt! Weihnachten und Die hier a u f g e f ü h r t e n Weihnachtsbräuche stammen aus dem Kreise A n g e i b u r g , das Sternsingen in dieser Darstellung aus Steinort, dem Sitz der Lehndorffs. H i e r w a r der rechte N ä h r boden für die Erhaltung und Pflege solchen Brauchtums. S a ß e n hier doch i n den G u t s h ä u sern die Bewahrer und Sachwalter alten V o l k s glaubens in der dritten und vierten Generation. Und die Herrschaft, selbst H ü t e r i n b o d e n s t ä n d i ger Ueberl'ieferung, ließ sie v e r s t ä n d n i s v o l l gew ä h r e n Schon lange v o r dem Fest traf der Schimmelreiter seine V o r b e r e i t u n g e n , und die D r e i k ö n i g e ü b t e n mit Hingabe ihre S p r ü c h e und Lieder. Die Beteiligten w a r e n ausschließlich unverheiratete, ortseingesessene Jungmänner. Den M ä d c h e n , die sich irgendwie unbeliebt gemacht hatten, drohte b ö s e V e r g e l t u n g ; denn die Peitsche des Reiters, der Schnabel des Storchs, die H ö r n e r des Ziegenbocks waren „nicht aus Pappe". D e n H ö h e p u n k t erreichte der ganze die Zwölften zu H a u s e in Brauch S ü d w e s t f u n k . Freitag, 4. Januar, 18.20, D i e H e i matvertriebenen, Studio Freiburg. — Sonnabend, 5. Januar, 18.30, „ D i e Heimatvertriebenen b e r i c h t e n". Spiel chenden M o n a t e n im k o m m e n d e n Jahr. Er v e r s ä u m t e nicht, alles im K a l e n d e r zu v e r m e r k e n . W e i l Erde und Sonne i n ihrem Lauf zu ruhen schienen, so m u ß t e n auch manche A r b e i t e n unterbleiben; es durfte sich nichts drehen. Der Wocken stand geruhsam i n der Ecke, W ä s c h e durfte nicht an der Leine h ä n g e n , Erbsengerichte kamen i n dieser Zeit nicht auf den Tisch. M i t v i e l H a l l o und G e p o l t e r machte der Schimmelreiter die Runde durch alle H ä u s e r ; i n s e i n e m Gefolge führten der Bär und der Storch, der R a t t e n f ä n g e r und der Ziegenbock einen t o l l e n Spektakel auf. In der Silvesternacht bewegte das G l ü c k g r e i f e n und B l e i g i e ß e n die a b e r g l ä u bischen G e m ü t e r . Sollte das neue J a h r dem Hause Glück bringen, so m u ß t e am Neujahrsmorgen als erster ein M a n n den G l ü c k w u n s c h sagen, auf k e i n e n F a l l eine F r a u . Die N a c h b a r n tauschten also ihre Neujahrsbesuche aus, genehmigten sich ihren Schnaps nebst Z i g a r r e Mummenschanz i m Schloß, w o der Schimmel dem „ K a r o l " , w i e man den Grafen vertraulich s p ö t t e l n d nannte, seine K ü n s t e v o r f ü h r t e . — A l s Verbreitungsgebiet dieser B r ä u c h e kann w o h l die ganze P r o v i n z gelten. Die Sternsinger hielten ihren U m g a n g s o w o h l i n der S t a l l u p ö ner Gegend, als auch im Kreise N e i d e n b u r g ; hier trat auch noch der K ö n i g Herodes auf. Der „Schimmel" w a r im K r e i s e Treuburg ebenso bekannt w i e im Samland. Dieser letzte Brauch mag w o h l auf die germanische Heidenzeit zurückgehen. Erkennen w i r i n i h m nicht den alten W o d a n , den w i l d e n J ä g e r , der durch die christliche Lehre abgesetzt wurde und nun als Spukgestalt mit seinem Gefolge in den Zwölf N ä c h ten ruhelos umherzieht? — W e r A n g a b e n darü b e r machen kann, i n welchen Gegenden und w i e lange diese B r ä u c h e i n O s t p r e u ß e n lebendig waren, m ö g e eine genaue Darstellung der Schriftleitung des O s t p r e u ß e n b l a t t e s einschikken. Das M a t e r i a l k ö n n t e dann geordnet und zum n ä c h s t e n Weihnachtsfest veröffentlicht werden. Zwischen Weihnachten und H e i l i g e D r e i K ö nige war die Zeit der Zwölften. Sie w a r erfüllt und belebt v o n alten B r ä u c h e n , die i n der w i n terlichen Abgeschiedenheit der B a u e r n h ö f e und L a n d g ü t e r eine beschauliche Feierstimmung schufen. Der Bauer hielt i n dieser Zeit aufmerksam Ausschau nach dem Wetter. D e n n jeder Tag i n den Zwölften entsprach einem M o n a t i m kommenden Jahr, u n d w i e das W e t t e r an diesen Tagen war, so wurde es i n den entspre- und machten ehrbare Gesichter. In der N e u jahrsnacht kamen w o h l auch die Toten z u m Besuch. D a n n m u ß t e die Ofenbank frei sein, auf dem Tisch standen S c h ü s s e l n mit B a c k w e r k und W u r s t z u m I m b i ß , die Lampe w u r d e auf ein kleines Licht herabgedreht. E i n m a l hatte eine unachtsame Frau Asche auf dem F u ß b o d e n v e r streut, u n d was fand sie da am M o r q e n ? G r o ß e und k l e i n e F u ß s p u r e n i n der Asche — die T o ten w a r e n zum Besuch gewesen. So w a r e n die Z w ö l f t e n durchweht v o n einer zauberhaften Feierstimmung, einer S t i m m u n g , die schöpfte aus den tiefen B r u n n e n der V e r gangenheit und Kräfte freimachte für die G e genwart — einer Stimmung, die den D a n k darbrachte an das verflossene Jahr und zuversichtliche oder auch bange Fragen richtete an das kommende neue. A n einem A b e n d i n den Z w ö l f t e n sitzt die F a m i l i e i n der Stube. Der V a t e r b l ä t t e r t i n dem neuen K a l e n d e r ; die M u t t e r sitzt b e i einer Handarbeit, und die K i n d e r sind mit i h r e n Spielsachen beschäftigt. D a v e r n e h m e n sie v o n d r a u ß e n her unter dem Fenster dumpfe Tritte. Die H a u s t ü r w i r d a u f g e s t o ß e n — i m F l u r ged ä m p f t e Stimmen. A l l e lauschen und starren auf die T ü r . „Der Stern!" ruft mit erregt zitternder Stimme der k l e i n e Fritz. D a öffnet sich auch schon die T ü r und herein treten die H e i ligen D r e i K ö n i g e . Sie tragen lange w e i ß e G e w ä n d e r , auf dem K o p f eine goldene K r o n e , der M o h r e n k ö n i g einen Zuckerhut. Sie haben nicht G o l d und W e i h r a u c h w i e jene aus der B i b e l . Dafür aber t r ä g t der erste den Stern, der hat W i r treten herein ohn' allen Spott, ein' s c h ö n e n guten Abend, den geb' eudh Gott. Ein schön' guten Abend, eine fröhliche Zeit, die uns der Herr Christus hat bereit'! Wir w ü n s c h e n dem Herrn ein' gedeckten Tisch, auf allen vier Ecken gebrat'ne Fisch und in der Mitte ein G l ä s c h e n mit Wein, d a ß er kann trinken und fröhlich sein. W i r w ü n s c h e n der Frau eine gold'ne Krön', aufs andre Jahr einen jungen Sohn. Wir w ü n s c h e n dem Sohn einen gesattelten Schimmel, daß er kann reiten bis in den Himmel. Im Himmel, im Himmel sind Freuden so viel, da tanzen die Engel und haben ihr Spiel. U n d n u n sagen sie ihre S p r ü c h e her, die dr«i K ö n i g e u n d auch der k l e i n e M a n n : Ihr h e ü ' g e n drei Weisen, wo wollet ihr hin? Nach Bethlehem steht unser Sinn. In Bethlehem ist ein Kindlein gebor'n, von einer Jungfrau, auserkor'n. Das Kindlein war so nackend und bloß, es war g r o ß Wunder, d a ß 's nicht erfror. Der Joseph, der zog sein Hemdlein aus und machte dem Kindlein drei Windeln daraus. Und als wir zogen vor Herodes' Haus Herodes, der sdiaute zum Fenster heraus. Herodes, der sprach mit falscher Macht: Warum hat sich der eine so schwarz gemacht? Der Schwarze, der ist uns wohlbekannt, es ist der K ö n i g aus Mohrenland. — Der M o h r e n k ö n i g bin ich genannt, die Sonn' hat mich so schwarz gebrannt. Den weiten Weg bin ich gezogen, der Morgenstern hat mich betrogen. — Hat dich der Morgenstern betrogen, so richte dich nach diesem Stern, der wird dir zeigen den Weg des Herrn. — N u n k o m m t auch der K l e i n e z u W o r t : Ich bin ein kleiner Mann, der nicht viel w ü n s c h e n kann. Ich w ü n s c h ' euch soviel Wohlergehn, soviel als Stern am Himmel stehn. N W D R . Dienstag, 8. Januar, im Nachtprogramm 22.05, „ V o m G e s p r ä c h z u m V e r h ö r " , eine literarische Analyse unserer Zeit; Autor der ostpreusische Schriftsteller Siegfried Lenz. — Mittwodi, 9. Januar, 10.45 für Hamburg und Köln, „Ländliche T ä n z e " von Heinz Broecker, 1. „M a r j e 11 c h e", K ö n i g s b e r g e r Mazurka. Rias. Dienstag, 1. Januar, 14.15. „ L i e d e r d e r Heimat". Im o s t p r e u ß i s c h e n Teil: „Es dunkelt schon in der Heide", „ A e n n c h e n von Tharau", „Leise rieselt der Sdinee", „De Grofschmödt huckt vor sien Dar", „Heiduckentanz". — Dieser Sender bringt in der zweiten Januarwoche zwei Themen im Schulfunk, die den Kindern die P e r s ö n l i c h k e i t und das Schaffen zweier g r o ß e r O s t p r e u ß e n nahe bringen sollen. Es w ä r e nur zu b e g r ü ß e n , wenn die anderen Sender in ihrem Schulfunk diesem Beispiel folgen w ü r d e n . Die Kinder sollen über den Beitrag O s t p r e u ß e n s zur gesamtdeutschen und e u r o p ä i s c h e n Geisteskultur auch im Schulfunk unterrichtet werden. — Dienstag, 8. Januar, 10.00, Schulfunk, „E. T. A. H o f f mann." (Dieser phantastische Erzähler aus der Romantik wurde 1776 in K ö n i g s b e r g geboren.) — Mittwoch, 9. Januar, 10.00, Schulfunk, „E i n D o m h e r r schaut i n d i e Sterne — Leberi u n d W e r k d e s K o p e r n i k u s . " — Donnerstag, 10. Januar, 21.00, Gestalten und Novellen E. T. A . Hoffmanns regten Jacques Offenbach zu seiner Oper „H o f f m a n n s E r z ä h l u n g e n " an. Bei der Premiere aber gab es einen Skandal. H i e r ü b e r berichtet diese Sendung. Bayrischer Rundfunk. Der Frauenfunk des Bayrischen Rundfunks beginnt am Donnerstag, 3. Januar, in seiner Sendung für die Hausfrau (8.20—9.00 Uhr) eine neue Sendereihe mit dem Titel: „ D e r H a u s h a i t s 1 e h r 1 i n g". Es werden freundschaftliche R a t s c h l ä g e und praktische Hinweise erteilt. Die Meisterhausfrau v e r k ö r p e r t Lisi Karlstadt, den hauswirtschaftlichen Lehrling Gisela, eine Schlesierin. — Sonntag, 6. Januar, 15.15, „ D i e O d e r — v o m K u h l a n d c he n b i s z u m S t e t t i n e r Haff"; Manuskript Herbert Hupka. und sechs Ecken u n d dreht sich leicht, e i n m a l l i n k « und e i n m a l rechts herum. D e r z w e i t e t r ä g t den Brummtopf — w i r sehen i h n nicht; denn er hat ihn unter den A r m g e p r e ß t u n d i n d e m w e i t e n M a n t e l v e r b o r g e n . D e r dritte ist schwarz, w i e es dem M o h r e n k ö n d g z u k o m m t . E r b i r g t i n d e n F a l t e n seines G e w a n d e s eine Wasserflasche, aus der er den k l e i n e n Schweif des Brummtopfes befeuchten w i r d . W e i l K ö n i g e aber nicht ohne Gefolge reisen, 60 begleitet sie e i n D i e ner. Das ist e i n k l e i n e s M ä n n l e i n , das sich h i n ter den g r o ß e n K ö n i g e n versteckt h ä l t , das aber mit f l i n k e n H ä n d e n auf dem B r u m m t o p f den G e sang der W e i s e n b e g l e i t e n w i r d . So stehen sie da, die d r e i K ö n i g e , mit i h r e n B a r t e n und ernsten Gesichtern —, es s i n d w i r k l i c h K ö n i g e . U n d n u n heben sie an zu s i n g e n u n d begeben sich auf den W e g z u m b ö s e n H e r o d e s u n d zum s e l i g e n K i n d l e i n , u n d der Brummtopf geleitet sie dumpf u n d d r ö h n e n d : Im neuen Jahr: N W D R , U K W - N o r d . Um 0.00 Uhr des neuen Jahres werden „ H ö r e r w i e d u u n d i c h " sprechen: Ein Handwerker, ein Heimatvertriebener, ein Lcuehtturmwächter und ein Fischer. — Sonntag, 6. Januar, 11.45, „ U r w ä l d e r u n d T u r b i n e n " , Bilder und Stimmen der finnischen Gegenwart; auf einer Reise gesammelt von Hans-Egon Gerlach. — Montag, 7. Januar, Sendestelle Hannover, 22.45, „Das Forum oder Die K ö n i g s b e r g e r B r ü c k e n " . — Sonnabend, 12. Januar 9.20, „ V o m F ä ß c h e n , vom g e l ö s c h t e n N a m e n , vom g o l d e n e n G r i f f e l und den wissenden F ü ß e n", eine Erzählung aus dem N a c h l a ß Albrecht Schaeffers. (Der im vorigen Jahr verstorbene Dichter wurde am 6. Dezember 1885 in Elbing geboren.) Jahrgang 2 / Folge 26 Das Ostpreußenblatt" U n d n u n folgt w i e d e r der gemeinsame sang: Wir der Wir der Ge- stehn auf einem breiten Stein, Weg soll heute noch weiter sein. stehn auf einem Lilienblatt."" liebe Gott gebe euch eine gute Nacht. N u n holt die H a u s f r a u a l l e r l e i B a c k w e r k herbei, A e p f e l , N ü s s e und was es sonst noch gibt, und tut es i n den Sack des K l e i n e n . D e r V a t e r ruckt w o h l auch einen Z e h r p f e n n i g heraus, denn der W e g ist ja noch w e i t . — Sie verabschieden sich mit dem S c h l u ß g e s a n g : Ade, Frau Wirtin, ich m u ß fort, ade, ade, ade! Und ganz geschwinde lauf ich fort, ade, ade, ade! Und troff ich einen Herrn an, so schick' ich ihn herein, |: so trinkt mit ihm ein G l ä s e l e i n vom allerbesten Wein. :] Die Schritte der W e i s e n v e r h a l l e n d r a u ß e n i m Schnee. E i n Seufzer der E n t s p a n n u n g ringt sich aus K l e i n - F r i t z e n s Brust: „ D a s w a r s c h ö n ! " G. Baranowski. Höchste Erlaubnis Weihnachtserinnerungen ostpreußischer Zeichner Heiligabend an der Wildfütterung Hans-Jürgen Press iührt uns in einen Wald unserer Heimat. Es liegt Schnee; dem Wild ist die Nahrungssuche erschwert. Der Heger — und ein rechter Jäger ist zunächst immer erst Heger — denkt auch am Nachmittag des Heiligabend an sein Wild. Er fährt die einzelnen Wildfütterungen ab; das Wild soll gerade an diesem Tage nicht Not leiden. Es w a r im K r i e g e u n d k n a p p e Zeit. Daher rationierte ich auch die K e k s u n d v e r w a h r t e sie in e i n e m K a r t o n auf dem Schlafzimmerschrank. W e n n meine d r e i j ä h r i g e Schnute artig war, bekam sie einen K e k s als B e l o h n u n g , w o b e i ich bemerkte: „Für brave K i n d e r v o m C h r i s t k i n d . " Eines Tages beklappte ich m e i n T ö c h t e r c h e n , als es, auf beiden Backen k a u e n d , aus dem Schlafzimmer s c h l ü p l t e : in den H ä n d c h e n hielt es noch mehrere K e k s . Ich fragte b e k l o m m e n , w o es die K e k s her habe Da antwortete Schnute fröhlich: „Ich w a r b e i m C h r i s t k i n d ; es s a ß im K a r t o n ! " U. G. Jahrgang 2 / Folge 26 Das Ostpreußenblatt den orcpceuEifffrn ^imotfcafen a A l l e n Tllsttern teile ich auf diesem Wejje mit d a ß nunmehr das neue Tilsiter A n s c h r i f t e n - ™ r zeichnis Ausgabe 1951. fertig und lieferbar ist Es u m f a ß t 76 Seiten im Format Din A 4 und e n t h ä l t als Beilage ein Gedenkblatt mit acht Seiten das unseren Tilsiter Verstorbenen (1944 51) gewidmet ist Preis D M 5 , - e i n s c h l i e ß l i c h Porto und Verpackung bei Voreinsendung des Betrages. In Folge 21 unseres O s t p r e u ß e n b l a t t e s bat ich um S J ! Zurverfügungstellung von allem brauchbarem Material zur Ausgestaltung einer Fest" Zeitung a n l ä ß l i c h der 400-Jahrfeier unserer H e i m ! e l a d h w l e V i ! n i t e r * «J} S t r a ß e 51; Steinert, Oberlehrer, MHeo£ , * Wer war 1947 in der uasssR im Lager 73113 und kann Auskunft geben Henkis aus Tilsit, L i n d e n s t r a ß e 27? -U0 749 Familie Meledschus aus Tilsit, genaue Heimatanschrift unbekannt. 230 750 Rohde, Frau Martha, und Sohn Erhard, geb. 1932, Tilsit, Ludenaotffpiatz (Königin-Luise-Haus). 230,751 Carow, Walter, geb. 4. 12. 05, Feldwebel im Nordabschnitt R u ß l a n d s , und seine Ehefrau Herta, geb. Sziegat. « e b . 1907 zu Tilsit. e n E r n 8 t r a 0 w l 1 4 2 2 8 7 4 8 n e 9 b i s A u g u s t 1 9 5 2 f H ^ L ° in Hamburg festlich begangen werden soll. Bitte, p r ü f e n Sie alle, was Sie dazu beitragen k ö n n e n und schicken Sie mir dieses Material umgehend zu Die R ü c k gabe erfolgt sofort nach Gebrauch; schonendste Behandlung sichere ich s e l b s t v e r s t ä n d l i c h zu. Wieder einmal steht ein Weihnachtsfest vor der T ü r . Das siebente und f ü r viele von uns sogar schon das achte, das wir in unserer Wahlheimat verbringen m ü s s e n . In diesen Wintertagen wandern unsere Gedanken ganz besonders in die liebe alte Heimat z u r ü c k , deren Landschaft sich i n Eis und Schnee jetzt weihnachtlich s c h m ü c k t e und die uns allen als u n v e r g e ß l i c h s c h ö n e s Bild in unserer Erinnerung steht. So hell und klar, wie uns die Sterne an unserem o s t p r e u ß i s c h e n Winterhimmel leuchteten, so klar m u ß in uns der e i n z i g « Gedanke wachgehalten weiden, d a ß es doch noch einmal ein Z u r ü c k gibt! Wir wollen es nicht vergessen, es ist die Ptlicht und Aufgabe dieser Generation, den heimatpolitischen Kampf noch s t ä r k e r als bisher aufzunehmen und bis zum Ende durchzuführen! Im Gedenken an Ich Ihnen allen ein nachtsfest und ein unseren W ü n s c h e n möge. unsere geliebte Heimat w ü n s c h e gesundes und gesegnetes Weihzufriedenes Jahr 1952, das uns ein gutes S t ü c k n ä h e r bringen In heimatlicher Verbundenheit g r ü ß t Sie Ihr Ernst Stadie, Kreisvertreter, (24b) Wesselburen (Holstein), Postfach. Es werden gesucht: 222/728 Kudwien, Fritz, und Frau Minna, geb. Raudies, geb. 2. 11. 92, und Sohn Werner, Tilsit, Yorckstr. 8 wohnhaft gewesen. Die Familie K . war zuletzt in (3a) Vorbeck, Post R a bensteinfeld, hier gemeldet, wo h ä l t sie sich jetzt auf? Sie wird von einem Sohn gesucht. 224/731 Paulischkies, F r a u Anneliese, geb. Steppat (Schneidermeister — Hohe S t r a ß e ) . 224 732 Vieser, pens. Eisenbahn-Beamter, und F r a u Anna, geb. Krebstekies, H a u s e i g e n t ü m e r von J ä g e r s t r . 13, letzte Wohnung Reitbahnstr. 224/733 Schulz, F r l . Helene, Fleischerstr. 13, G e s c h ä f t s f ü h r e r i n der BauglasereiF i r m a Siebert, Hohe S t r a ß e . 224/734 G l a t z h ö f e r , Horst, Tischler. M i t t e l s t r a ß e . 224/735 Bachert. K a r l K u r t , geb. 26. 6. 06, w ä h r e n d des Krieges Hauptmann, zuletzt bei der Stadtverwaltung Tilsit t ä t i g gewesen. 224/736 Grickschat, Ehepaar August und Auguste, Splitterer Str.. M ü h l e n a r b e i t e r bei Firma Bruder gewesen. Posien, Fritz oder Hermann, Schwedenstr., ebenfalls M ü h l e n a r b e i t e r bei der F a . B r u d e r gewesen. 226/737 Westphal, E m s t , geb. 15. 6. 87, Tilsestr. 6, war bis M a i 1945 im Lager Stablack, seitdem fehlt jede Spur. 226/738 Pusch, Ernst, Fleischermeister, Salzburger S t r a ß e 3, zuletzt Obergefreiter bei der Feldpost-Nr. 14 293 D , letzte Nachricht aus Bessarabien vom 18. 8. 1944. 226/739 F u h r mann, F r l . K ä t e , Tilsit, O b e r s t - H o f f m a n n - S t i r a ß e , t ä t i g gewesen bei Gobba, Hohe S t r a ß e . 226/740 Babj o n ß , F r a u Ida, geb. Kalkennings, geb. 24. 10. 86 in Bardehnen, letzter Wohnort Tilsit, B l ü c h e r s t r a ß e , bei F r a u Bios. 226/741 Hegendt, Franz, geb. 7. 6. Ol, Tilsit, B l ü c h e r s t r a ß e 10, zuletzt Stabsgefr. in K ö nigsberg (Pr.), Herzogsacker K . f. 2 Sammelort I/l, letzte Nachricht vom Dezember 1944 aus K ö n i g s b e r g (Pr.). 226/741 Sawatzki, E r w i n . B l ü c h e r s t r a ß e 10; K e i l , H a r r y . B l ü c h e r s t r a ß e 8; Siemund, Familie, B l ü c h e r s t r a ß e 9. 226/742 Neumann, F r a u Anna, geb. Elimer, Tilsit, S t e i n s t r a ß e 44. 228/743 Artschwager, M a x , geb. 22. 7. 88, Guts- und S ä g e m ü h l e n b e s i t z e r aus Brittanien, Kreis Elchniederung. A . wurde am 8. 3. 1945 in Roonshagen bei Henkenhagen in P o m mern von den Russen a b g e f ü h r t , seitdem fehlt jede Spur. Wer war mit i h m s p ä t e r noch zusammen ruud kann ü b e r sein Schicksal Auskunft geben? 228/744 Kupstadt, Gustav, geb. 16. 4. 85, Tilsit-Uebermemel, Schirmannstr. 25, v e r m i ß t seit 25. M ä r z 1945 im Samland. Wer kann eidesstattlich e r k l ä r e n , d a ß K . von 1925—1945 W i e s e n w ä r t e r und damit Angestellter der Stadt Tilsit war und d a ß f ü r ihn B e i t r ä g e zur Invaliden-Versicherung a b g e f ü h r t wurden? 228/745 Gettkandt, Frau Maria, Tilsit. Drosselsteig 2. 228/746 Blazejewski, F r a u Christel, geb. Zimmermann, geb. 22. 3. 20, und Sohn Hans-Rainer, Tilsit, Ballgarden 21-22. 228/747 Czymay, F r a u A u guste, verw. John, geb. Richter, F a b r i k s t r a ß e 91; John, F r a u Gertrud, geb. Fuhrmann, geb. 24. 9. 07/08, F a b r i k s t r a ß e 91; Buttkus, Frau Lisbeth, geb. Labiau Liebe Labiauer Heimatgenossen! Wieder einmal erleben wir fern unserer geliebten Heimat das Weih nachtatest und unsere Gedanken wandern s t ä r k e r als sonst nach Hause. Weihnachten ist doch das Fest, das uns besonders an unser Z u hause bindet. Demnach wollen wir versuchen, dieses Weihnachtsfest in der Fremde heimatlich » u gestalten. Ist unser Los auch schwei und hart, so wollen wir doch nicht in Verbitterung u m vom Sinn der Weihnacht fernhalten, sondern durch E r z ä h l u n g e n beim abendlichen Beisammensein altes heimatliches E r leben wieder wach werden und unsere Jugend daran teilnehmen lassen. Dann werden auch unsere Herzen sich der weihnachtlichen Freude ö f f n e n . In diesem Sinne w ü n s c h e ich allen Labiauern Kreiseingesessenen, die wir weit verstreut sind, ein gesegnetes Weihnachtsfest Ein neues Jahr zieht herauf. M ö g e es uns die R ü c k k e h r in die Heimat n ä h e r bringen. F ü r die Kreisvertretung Labiau, Landsmannschaft O s t p r e u ß e n : W. G e r n h ö f e r , Kreisvertreter. Wehlau Die Uebernahme und Sichtung des gesamten M a terials der K r e i s g e s c h ä f t s f ü h r u n g aus dem N a c h l a ß des verewigten Landsmannes C . E . Gutzeit ist n u n mehr vollzogen. Anfragen sind fortab unmittelbar an den K r e i s g e s c h ä f t s f ü h r e r , Verwaltungsoberinspektor a. D. Wilhelm P ö p p i n g , Hamburg 13, Borns t r a ß e l II, zu richten, der in K ü r z e alle noch unerledigten Zuschriften beantworten wird. F ü r die durch die Umstellung der G e s c h ä f t s f ü h r u n g eingetretenen V e r z ö g e r u n g e n bitte ich um V e r s t ä n d n i s . Die Gemeinde- und Bezirksbeauftragten bitte ich, zu obiger Anschrift bis zum 15. Januar 1952 Gemeindelisten nach dem Stande von 1939 einzureichen, soweit dies noch nicht geschehen ist. Die Listen werden sowohl f ü r die Aktion O s t p r e u ß e n als auch f ü r die kommenden Schadensfeststellungen dringend b e n ö t i g t . Aus Litauen, wohin sie aus O s t p r e u ß e n g e f l ü c h t e t waren, sind ü b e r das Lager Friedland eingetroffen: Botho Fritz aus Alienburg, jetzt K e t e l b ü t t e l , K r s . S ü d e i d i t h m a r s c h e n und Irmgard Frank aus Wehlau, jetzt Bredegatt, K r s . Flensburg. Aus Frankreich ist im Lager Osthofen bei Worms Heinz Edem aus T a p lacken eingetroffen, w i r b e g r ü ß e n diese schwergep r ü f t e n Heimkehrer aufs herzlichste. Es ist m i r ein H e i z e n s b e d ü r f n i s , zum Jahresa b s c h l u ß allen Gemeinde- und Bezirksbeauftragten, in Sonderheit unserem Landsmann Strehlau, f ü r ihre treue und u n e i g e n n ü t z i g e Mitarbeit zu danken und an alle Kreisinsassen die Bitte zu richten, im Glauben an unsere R ü c k k e h r in die Heimat uners c h ü t t e r l i c h zu bleiben. Mein herzlicher Wunsch f ü r ein gesundes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein ebensolches Neues Jahr gilt allen Landsleuten im Westen, in der Ostzone und jenseits der O d e r - N e i ß e - L i n i e , Potreck, Kreisvertreter. Gumbinnen Liebe Landsleute aus Stadt und Land Gumbinnen! Wir feiern Weihnachten wieder in der Fremde. Unser liebes Land zu Hause entbehrt der F ü r s o r g e . Es steht besonders in diesen Tagen wieder die Vergangenheit mit allen Freuden und N ö t e n vor unsern Augen, besonders aber auch die bange Frage der Zukunft f ü r die n ä c h s t e Generation. Diese Frage m ö g e uns alle herausheben aus dem Alltag und uns trotz t ä g l i c h e r N ö t e niemals die Hoffnung an die Zukunft in der Heimat rauben lassen. Wir k ö n n e n nur unsere Aufgabe darin sehen, an jeder Stelle mitzuarbeiten an den Zielen, die sich alle Vertriebenen gesteckt haben. Das ganze deutsche Volk braucht uns, die wir uns nie von unserm Ziel abbringen lassen werden. So m ö g e das Fest der Liebe und des Friedens — unser s c h ö n e s deutsches Weihnachten — unsern Gumbinner Landsleuten viel Segen bringen und Zuversicht. Jeder m ö g e auch i m Neuen Jahr mitarbeiten an den Aufgaben, die uns gestellt werden. Keiner darf die kleinste Mitarbeit, die notwendig ist, achtlos als ü b e r f l ü s s i g beiseite schieben. Jede Arbeit ist ein Einmal muß die Sonne wieder scheinen 1 Ein Brief des Kreisvertreters von Stallupönen Liebe Landsleute! Z u m achten Male begehen wir das Weihnachtsfest fern der Heimat. In diesen Tagen gehen unsere Gedanken noch h ä u f i g e r z u r ü c k nach O s t p r e u ß e n zu unseren H ö f e n und Heims t ä t t e n , in unsere S t ä d t e S t a l l u p ö n e n , die einst bekannte Grenzstadt Eydtkuhnen und in unsere Dörfer. . . Sieben Jahre sind im menschlichen Leben eine lange Zeit, im allgemeinen Weltgeschehen bedeuten sie nichts. So sind auch diese Jahre seit unserer Vertreibung trotz aller E n t t ä u s c h u n g e n schneller vergangen als die sechs Kriegsjahre. Viele von uns aber stehen heute genau so schlecht wie 1945, onne einen Schritt weiter gekommen zu sein. Unser Heimatkreis war ein ausgesprochener Bauernkreis, in dem jeder, auch der Nichtlandwirt, auf Gedeih und Verderb mit diesem Berufsstand zusammenhing. Wie steht es nun mit der Eingliederung unserer Berufsgenossen in Westdeutschland? — Man rechnet mit rund 300 000 ostvertriebenen Landwirten und Bauern, die sich hier befinden. Es sollen bisher davon 10 V. eingegliedert sein. Damit ist natürlich nicht gesagt, d a ß diese etwa ihrem frtlherep « * a gleichwertige H ö f e gekauft oder gepachtet haben Nur die kleinsten und schlechtesten Betriebe sind f ü r die Ostvertriebenen gut genug. Ausnahmen kommen selten vor. V o . i angesetzten Siedlern ist kaum zu sprechen, da nur wenige das Gluck bauen zu Bauernstellen von zehn bis d r e i ß i g HeKtai zu kommen Auch diese haben es sehr schwer, sicn durchzuringen, bei u n g e n ü g e n d e m Kredit zur A n schaffung des lobenden und toten toventm*. in Schleswig-Holstein werden h a u p t s ä c h l i c h Siediei angesetzt, die mindestens vier K i n d e r haben, möglichst im Alter von unter zwanzig Jahren, vieie j ü n g e r e Bauern haben sich andern Berufen zugewendet, allerdings fast immer als Arbeitnehmer. Was aus den ü b r i g e n werden soll, d a r ü b e r hat man sich in Westdeutschiland ernstlich nicht den Kopf zerbrochen. Nicht zuletzt m u ß der » teien. nicht mehr a r b e i t s f ä h i g e n Landwirte gedacht we. den. Diese sollen von der Unterhaltshilfe leoen. Hier kann man nur sagen: „ Z u m Leben zu wemg, zum Sterben zu viel." Trotzdem wir in der Heimat zum g r ö ß t e n Teil recht ansehnlichen Besitz hatten , erheblichen Sparguthaben, sollen wir jetzt von einer Rente leben, die weit unter dem niedrigsten Pensionssatz eines kleinen staatlichen Angesteuten Hegt. Dasselbe gilt f ü r die anderen due Existenz, ererbtes und erspartes V e r m ö g e n ver m l 0 n h Für jeden von uns ist eine Autgabe dal Ein Weihnachtsbrief an alle Ortelsburger Tilsit-Stadt i , 25. Dezember 1951 / Seite 7 e l E w i r d v i e l von der hiesigen B e v ö l k e r u n g ü b e r uns Eindringlinge geklagt, d a ß wir ihnen das Brot wegnehmen. In Wirklichkeit sieht die Sache a n z 9 B anders aus. Viele Landsleute, die im Treck oder mit der Bahn hierher kamen, brachten ein gewisses K a pital an barem Geld mit. Dieses f l o ß in die Kassen der Kaufleute und Bauern und verbesserte vor der W ä h r u n g s r e f o r m diese Betriebe. Die mitgebrachten Pferde m u ß t e n an Stelle der hiesigen Bauernpferde abgegeben werden oder wurden vor der W ä h r u n g s reform von den hiesigen Bauern gekauft. 75 •/« aller Landarbeiter in Schleswig-Holstein sind Ostvertriebene. Wie h ä t t e auch ohne den Zustrom der Ostdeutschen die Landwirtschaft im Westen solch einen Aufschwung nehmen k ö n n e n ! V o n den zur Zeit herrschenden hohen Preisen ganz abgesehen. In der Industrie, in Handel Und Gewerbe ist es genau so. B ä c k e r , Fleischer und Kaufleute haben mitunter doppelt soviel Kunden wie f r ü h e r . Ostverti iebene aus allen Berufen k ö n n e n als Unternehmer sich schwer eingliedern. Aus diesen Beispielen ist ersichtlich, d a ß es einem g r o ß e n Teil der westdeutschen B e v ö l k e r u n g besser geht als vor dem Kriege. A n eine E n t s c h ä d i g u n g des verlorengegangenen Besitzes und des Hausrats denkt im Westen ernstlich niemand. Genau so schlecht wie den Bauern geht es den Arbeitern. Hausbesitzern und freien Berufen. Alle m ü ß t e n dasselbe Recht haben wie die ostvertriebenen Beamten und W e h r m a c h t s a n g e h ö rigen (131er). Vor einigen Tagen Wurde im Bundestag ü b e r die Schadensfeststellung beraten. Man einigte sich s c h l i e ß l i c h auf den Einheitswert von 1935. Die Westdeutschen, die Besitz i m Osten verloren haben, sollen auch b e r ü c k s i c h t i g t werden. Wahrscheinlich wird bei diesen der Verkehrswert zugrunde gelegt. Es kommt hinzu, d a ß der Einheitswert im Osten sehr niedrig war und die heutigen Preise s ä m t l i c h e r G e g e n s t ä n d e weit ü b e r das Doppelte, teilweise Dreifache g e g e n ü b e r 1935 gestiegen sind. V o m Nutzungsschaden seit der Vertreibung ist ü b e r h a u p t nicht die Rede. Die Feststellung der S c h ä d e n gibt noch kein Anrecht auf den Lastenausgleich. Hoffen wir, d a ß nach dieser Zeit, i n der Unmoral und Egoismus herrschen, bald eine andere kommt, in der Gerechtigkeit, Einsicht und Hilfsbereitschaft endlich den Sieg ü b e r dunkle Machenschaften davontragen. A n uns ist es, dieses Ziel zu erreichen, indem wir fest zusammenhalten und uns hinter unsere ostp r e u ß i s c h e n F ü h r e r stellen. F ü r uns g e d e m ü t i g t e und entrechtete deutsche Ostvertriebene m u ß auch einmal wieder die Sonne scheinen! In diesem Sinne w ü n s c h e ich meinen lieben Landsleuten ein besseres, neues Jahr. Mit heimatlichem G r u ß Rudolf de.la Chaux Und wir selbst wollen uns auch zu diesem Weihnachtsfeste nur w ü n s c h e n , d a ß uns im Dienst unserer Mission die K r ä f t e wachsen, damit wir ü b e r a l l in unserem schweren Leben treu und u n e r s c h ü t t e r lich und mit ganzer Hingabe f ü r die Heimat einzutreten v e r m ö g e n . Es sind scheinbar oft nur kleine Dinge, mit denen wir der Heimat dienen und unsere Heimattreue beweisen k ö n n e n , aber f a ß t man sie zusammen, dann bedeuten sie doch so unendlich viel! Wenn wir uns und unser Leben betrachten, dann werden wir bei ernsthafter P r ü f u n g wohl sagen m ü s s e n : Wer eine verlorene Heimat gewinnen will, der m u ß mehr tun als bisher. Denn das Ziel aller Ziele wird ohne p e r s ö n l i c h e Opfer eines jeden Einzelnen nicht erreicht. Auch der Aermste der Armen ist nicht zu arm f ü r einen Dienst an der Heimat. Und wer von uns m ö c h t e wohl nur Gast oder Zuschauer sein, wenn um unsere Heimat gerungen wird! F ü r jeden von uns ist eine Aufgabe da, und sie bietet sich t ä g lich an. Lassen Sie uns z u n ä c h s t doch alle diejenigen Dinge tun, die t ä g l i c h und s t ä n d i g mitwirken sollen, den Weg zur Heimat zu ö f f n e n . Wird zum Beispiel schon in jedem Ortelsburger Hauslhalt das O s t p r e u ß e n b l a t t gehalten, welches nicht nur uns alle miteinander verbindet, sondern d a r ü b e r hinaus unserer Landsmannschaft die heimatpolitische Wirksamkeit e r m ö g l i c h t ? Besuchen wir alle uns gebotenen Z u s a m m e n k ü n f t e , um immer wieder vor aller Welt ein Bekenntnis zur Heimat abzulegen? Fehlt nicht noch mancher Ortelsburger in unserer Heimatkartei, die jetzt und vermehrt noch in der Zukunft f ü r uns alle von so u n e r m e ß l i c h e r Bedeutung ist? Meine lieben Ortelsburger, bedenken wir dieses doch alles und nehmen wir es ernst mit diesen scheinbaren Kleinigkeiten, genau so ernst, wie wir in unserem Ringen um die Heimat genommen werden wollen. Gott läßt es dem Aufrichtigen gelingen! Wer In der Stille der Weihnachtstage die Gedanken der Heimat zuwendet und etwas Gutes f ü r unsere gemeinsame Arbeit tun will, der s ä u m e nicht und schreibe und helfe uns in dieser oder jener Sache, ein gesegnetes Weihnachtsfest, zum siebenten Mal in der Fremde, w ü n s c h t Ihnen allen in allen Fernen Ihr Gerhard Bahr, Kreisvertreter. A m 2. Advent versammelten sich in Bielefeld etwa zweihundert Ortelsburger zum Teil mit ihren K i n dern zu einer Adventsfeier. Der Saal war durch das Ortelsburger Wappen besonders geziert. Herzliche B e g r ü ß u n g e n hin und her waren das Vorspiel zu einer s c h ö n e n , besinnlichen Feierstunde, die von dem K r e i s a u s s c h u ß m i t g l i e d Willi Zekan e r ö f f n e t wurde. Pfarrer Dr. Friedrich, f r ü h e r Kreis Pillkallen, hielt die Festansprache. K r e i s a u s s c h u ß m i t g l i e d Gustav Heybowitz sprach ü b e r o s t p r e u ß i s c h e Sitten und G e b r ä u c h e zur Weinnachtszelt; er e r m a h n t « die Bitern, an den Kindern nichts zu v e r s ä u m e n , denn sie sollen auch hier in der Fremde in unsere ostp r e u ß i s c h e Heimat hineinwachsen. Weihnachtslieder wurden gesungen und Gedichte, zum Teil von O r telsburgem selbst v e r f a ß t , wurden vorgetragen. Und ein z e h n j ä h r i g e s Ortelsburger M ä d c h e n sagte seinen Welhnachtswunsch: Zum Weihnachtsfest ihr lieben L e u f / Sich jedes K i n d ans Christkind wendet / In meinem Wunschbrief bltf ich heut' / D a ß es mich bald zur Heimat sendet. Auch ein echter O r telsburger Weihnachtsmann aus dem s c h ö n e n W i l lenbeig erschien, um die Kinder zu bescheren. Besonders erfreut war man ü b e r die Briefe und K a r ten, die zu diesem Treffen der Ortelsburger in Bielefeld eingingen. Auch Kreisvertreter Bahr konnte wegen einer Erkrankung leider nur mit einem G r u ß s c h r e l b e n an dieser Ortelsburger Zusammenkunft teilnehmen. Im März will man sich wieder in Bielefeld tieften. Der Termin wird im O s t p r e u ß e n b l a t t rechtzeitig bekanntgegeben. Es wird schon heute darauf hingewiesen, d a ß im Februar in R e n d s b u r g ein Kreistreffen f ü r die in Schleswig-Holstein wohnenden Ortelsburger stattfindet. Einzelheiten werden noch bekanntgegeben. Die Termine f ü r die Treffen in Hamburg und Hannover liegen noch nicht fest. Seit l ä n g e r e r Zelt ist ein R u n d s c h r e i b e n mit besonders wichtigen Kreisnachrichten in Vorbereitung. Dieser Brief sollte eigentlich auf dem Weihnachtstisch aller Ortelsburger liegen. Trotz Unters t ü t z u n g von besonderer Seite l i e ß sich aber zu meinem g r ö ß t e n Bedauern der Versand aus finanziellen G r ü n d e n noch nicht d u r c h f ü h r e n . Hoffentlich wird dies im Januar m ö g l i c h sein. Unser verehrter L a n d rat von Poser hatte mir f ü r dieses Rundschreiben einen W e l h n a c h t s g r u ß f ü r die Ortelsburger zugeschickt. Diesen m ö c h t e ich wenigstens heute den O r telsburgern ü b e r m i t t e l n . Herr von Poser schreibt: „ M e i n e lieben Ortelsburger! Es Ist m i r und meiner Frau ein H e r z e n s b e d ü r f n i s , Ihnen allen zum 7. Weihnachtsfest, das wir fern von unserer geliebten Heimat verleben m ü s s e n , die herzlichsten Weihn a c h t s g r ü ß e zu ü b e r m i t t e l n . Mit Sehnsucht gehen unsere Gedanken nach unseren s c h ö n e n W ä l d e r n und Seen, insbesondere nach unserem herrlichen Kreiswald K u l k am tiefgründigen, herrlichen Cenkssee. Ferner kann ich Ihnen allen herzliche G r ü ß e von der Berliner Kreisgruppe ü b e r m i t t e l n , die unter der Leitung unseres lieben Herrn Plewa ( f r ü h e r Arbeitsamt) steht und allmonatlich ü b e r hundert Ortelsburger versammelt und s t ä n d i g weit e r w ä c h s t ; ich konnte im Sommer an vier Treffen dort teilnehmen." (von Poser, Schleswig (24) Herrenstall 3) Gesucht werden die A n g e h ö r i g e n von dem etwa z w ö l f j ä h r i g e n M ä d c h e n Terese Weslewski aus O r telsburg, das 1945 in Rastenburg von der Mutter und den anderen Geschwistern getrennt wurde. Nach Angaben des damals s e c h s i ä h r i g e n M ä d c h e n s h e i ß t der Vater K a r l W., Beruf Maurer,.im Krieg zur M a rine eingezogen. Mutter: Anna W., geb. Pawelzik. Die Schwestern h e i ß e n Irene, Christel und Ilse. Die L a n d s m ä n n i n , die sich an den Kreisvertreter von Johannesburg wegen der Kinder Miletzko und deren A n g e h ö r i g e n Miletzko und Olschewski gewandt hat, wird gebeten, sich mit Landsmann Kautz (2la) B ü n d e . H a n g b a u m s t r a ß e 2—4, in Verbindung zu setzen. Dipl.-Landwirt Gerharxl Rahr, Kreisvertreter. (23) Brockzetel, Kreis Aurich/Ostfriesland. T e l . Marcardsmoor 14. Baustein f ü r unsere Zukunft. So w ü n s c h e ich allen Gumbinnern i n den Zonen unseres zerrissenen Vaterlandes f ü r 1952 gute Gesundheit und t a t k r ä f tigen Opfergeist! Bekanntgabe der n ä c h s t e n Treffen: Januar 1952: Berlin ( V o r f ü h r u n g des Lichtbildervortrags von Herrn Gebauer). Februar 1952: D ü s s e l d o r f (Lichtbildervortrag). A p r i l 1962: Hamburg (Lichtbildervortrag). Die genauen Termine werden im O s t p r e u ß e n b l a t t bekanntgegeben. Hans Kuntze, Kreisvertreter, Hamburg-Bergedorf, Kupferhof 4. — T e l . 21 46 49. n a b r ü c k ; Walter Dora, E l m ; Elisabeth Hertel, Wesenstedt; Gerda Hempel, Benstrup; Ursula Jeschonnek, Syke; Frieda Kankeleit, Bremen; Paula Lehmann, Oldenburg; Grete Lötz, Weiterheide; Lehrer Fritz M e ß a , Vossbach; Gertrud Reipa, Wedel; Forstm. Robitsch, Heesen; Erich Saluski, Elmshorn; Ernst Tharsen. Brake; C h . Wallhauer. Hoersching; Otto Zimba, Cloppenburg; Lehrer Wischumerski, Schulenburg. Zuschriften sind zu richten an: F r . W. Kautz, Kreisvertreter, Bünde, H a n g b a u m s t r a ß e 2—4. Lotzen Allenstein-Stadt Wenn die Weihnachtsausgabe unseres Ostpreuß e n b l a t t e s uns auf den Weihnachtstisch gelegt wird, dann m ö g e dieser G r u ß uns Ortelsburger in besonderer Weise verbinden. Die Menschen r ü c k e n heute n ä h e r zusammen, wenn das Weihnachtsfest trotz aller Not wieder seinen u n v e r g ä n g l i c h e n Zauber entfaltet, und wir Heimatvertriebenen werden uns ü b e r alle Grenzen und Entfernungen hinweg mit unseren Gedanken und Herzen, suchen und g r ü ß e n . Das Bild der weihnachtlichen Heimat wird vor unserer Seele stehen. Und h e i ß e W ü n s c h e , g r o ß e Hoffnungen und viele Gebete werden unter den Weihnachtsbaum der Heimatlosen gelegt. M ö c h t e n doch in dieser Zeit in der ganzen Welt gute Gedanken und gute K r ä f t e geboren werden! Liebe Landsleute aus Stadt und Kreis Lotzen! Die ä u ß e r s t e Anspannung aller K r ä f t e im K a m p f um die Durchsetzung unserer Rechte, der gerade in diesen Wochen sich erneut zugespitzt hat, l ä ß t uns nicht Zeit und Ruhe zu a u s f ü h r l i c h e m R ü c k b l i c k und Ausblick in der Weihnachts- und Neujahrszeit. Aber es bedarf dessen auch nicht. W i r alle wissen nur zu genau, wo wir stehen, welche Aufgaben wir im Dienste unserer Heimat zu l ö s e n haben, und vor allem, d a ß nur der festeste Z u s a m m e n s c h l u ß aller Landsleute uns die M ö g l i c h k e i t zu ihrer L ö s u n g gibt. Das Weihnachtsfest l ä ß t uns diese N ä h e und Verbundenheit mit aller Deutlichkeit s p ü r e n . Es Ist, als ob ich den ganzen Kreis der L ö t z e n e r in einem H ä n d e d r u c k verbinde, der von Landsmann zu Landsmann weitergegeben wird, wenn ich als Kreisvertreter Euch allen w ü n s c h e : Trotz allem ein freudiges Weihnachtsfest, einen guten Beginn des Neuen Jahres. Werner Guillaume, Kreisvertreter. Johannisburg Liebe Landsleute! Ein arbeitsreiches, aber in unserer Kreisarbeit erfolgreiches Jahr liegt hinter uns. Das starke Z u s a m m e n g e h ö r i g k e i t s g e f ü h l unserer Landsleute fand in der regen Beteiligung an den Kreistreffen beredten Ausdruck. Gleichzeitig danke ich allen Mitarbeitern f ü r ihre U n terstützung, sowie allen Landsleuten f ü r ihre Mitarbeit, besonders durch die Kleiderspende f ü r unsere Landsleute in der Heimat, denen wir gerade zu Weihnachten damit eine Freude machen konnten, bei der Z u s a m m e n f ü h r u n g von Landsleuten durch unsere Suchaktion, durch Aufbringung der Unkosten und nicht zuletzt f ü r die M ö g l i c h k e i t der Anschaffung einer Schreibmaschine, die m i r die Kreisarbeit a u ß e r o r d e n t l i c h erleichtert. Liebe Landsleute! Z u m Jahresende gedenken wir der in diesem Jahre von uns Gegangenen, gleichzeitig aller unserer Landsleute in der Gefangenschaft, in der Heimat und ü b e r a l l dort, wo sie an unserer Gemeinschaft nicht teilnehmen k ö n n e n . Es ist am Jahresende schwer, wiederum gute W ü n s c h e f ü r das Weihnachtsfest und f ü r das Jahr 1S52 auszusprechen. A l s echte, z ä h e O s t p r e u ß e n d ü r fen wir aber trotz allem uns nicht selber aufgeben und den Glauben an die Zukunft verlieren. Unser Zusammenhalt m u ß vielmehr noch viel enger werden. N u r in der Geschlossenheit werden wir etwas erreichen und unser Recht auf R ü c k k e h r in unsere Heimat auf friedlichem Wege durchsetzen. Der A r b e i t s a u s s c h u ß unserer Kreisgemeinschaft sowie ich als Kreisvertreter w ü n s c h e n allen Johannisburger Landsleuten ein frohes Weihnachtsfest, ein gesundes und f ü r uns alle zukunftsreicheres Jahr 1952. das uns Heimatvertriebenen endlich die uns zustehenden menschlichen und sozialen Rechte zuteil werden lassen m ö g e . In heimatlicher Verbundenheit F r . W. Kautz, Kreisvertreter. Gesucht werden: 1. Franz Lange. Wartendorf, G ü n t h e r Borowski, Johannisburg, Hermann Polzin, Rudolf Dudda, Walter Landsberg, alle seinerzeit Mitglieder der Kapelle Altrogge; 2. Hermann Eisermann, Allg. Ortskrankenkasse, Frau Schuur, alte Schule, Garstkar, Kreisverwaltung: 3. K u r t Kaiisch, Gr.-Spalinen; 4. Paul Marder, Lehrer A d l . , Kessel; 5. Wilhelm Pienkoss, Gehsen; 6. Anna Ley, Moewenau: 7. Heinrich Konradt, Gutten; 8. Charlotte und Else Pietrzyck, 9. Grade, K f m . , 10. M u r schalk, K r e i s a u s s c h u ß o b e r s e k r e t ä r , alle Johannisburg. Folgende Landsleute werden um Angabe ihrer neuen Anschriften gebeten: OttoWallner.Rotenburg; Frieda Bastian. Delmenhorst; Fritz Czwalinna, Os- Liebe Landsleute! Wieder ist Weihnachten und wieder feiern wir dieses Fest der Liebe, der Freude, der Besinnung und des Friedens fern der h e i ß g e l i e b t e n Heimat. Unsere Gedanken weilen *n dieser Zeit ganz besonders in unserer s c h ö n e n Heimatstadt Alienstein. G r o ß sind die L ü c k e n , die der Zweite Weltkrieg in unsere Familien gerissen hat, g r o ß ist der Verlust der uns durch die Vertreibung abgefordert wurde. Gerade in diesen Tagen m ü s s e n wir den stark f ü h l baren Schmerz v e r s p ü r e n , wir Ueberlebenden aber wollen in die Zukunft unsere ganze Kraft legen und den Kampf um unsere Heimat w e i t e r f ü h r e n , bis wir einst in sie z u r ü c k k e h r e n k ö n n e n . Zum bevorstehenden Jahreswechsel, den wir wieder fern der Heimat erleben m ü s s e n , wollen wir alle unsere W ü n s c h e in die Hoffnung legen, d a ß der T a g der R ü c k k e h r in unsere geliebte Heimat bald kommen m ö g e . Unsere Gedanken sollen zum S c h l u ß auch bei allen denen verweilen, die im vergangenen Jahr heimgegangen sjnd. Hoffen wollen wir ferner, d a ß recht bald alle, die noch in Gefangenenlagern z u r ü c k g e h a l t e n werden, gesund heimkehren k ö n nen. Die Geschäftsführung der Stadt Alienstein w ü n s c h t allen Allensteinern ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest und verbindet damit den Wunsch, d a ß das kommende Jahr einem jeden das bringen m ö g e , was er sich erhofft und w ü n s c h t . Paul Tebner, K r e i s g e s c h ä f t s f ü h r e r Wer war -Versicherungsvertreter der Viktoria- und der. Dresdner Lebensversicherung in Allenstein? Gesucht werden: Werner und Maria Wiese, sowie Tochter Ursula, K u r f ü r s t e n s t r . 21a; Kurt Rieck, L e i ter des Gemeinschaftslagers der Reichsbahn in der Karl-Roensch-Str.; Frau Doebel, Schillerstr.; Farn. Modrezewski, Roonstr. 63 oder Warschauer Str. 63; Frau Rohde, geb. Kaufmann, Robertstr. 10; Ella Beesilga, Lutherstr. 4b; Zahlmeister Wilke, Standortlohnstelle-All.; Baumeister Behrend, Allenstein; Achtung! A N Z E I G E N nur noch senden an: Das Ostpreuftenblatt Anzeigenabteilung Hamburg 24 25. Dezember 1951 / Seite 8 Jahrgang 2 / Folge 26 Das Ostpreußenblatt" August Stennke, Masurenstr. 1; Familie Keuche!, Roonstr. 75; Gisela B ü t t n e r , geb. 1922 oder 1923 (bes c h ä f t i g t in einer Aliensteiner Apotheke); Irmgard Fischer (Tochter des Dentisten frischer, aus Allenstein), geb. 1922 oder 1923; Ernst Z ü c h , geb. 16. 9. 1884, L i e b s t ä d t e r Str. 33 II; Farn. Liesel Maigdzack, L i e b s t ä d t e r Str. 45. Alle Meldungen bitte an die G e s c h ä f t s f ü h r u n g des Kreises Allenstein-Stadt, Paul Tebner, Hamburg-Altona, E i m s b ü t t e l e r Str. 65a. Osterode Auch das siebente Weihnachtsfest m ü s s e n wir fern der Heimat begehen. Scnwere materielle Not liegt noch immer auf den meisten unserer Landsleute, noch immer sind viele Familien auseinandergerissen und getrennt, immei noch f ü h r e n zahlreiche F a m i l i e n a n g e h ö r i g e ein grausames Dasein hinter Stacheldraht. Und doch soll der Stern von Bethlehem in unsere Herzen strahlen und uns mit seiner V e r h e i ß u n g F r ö h l i c h k e i t bringen. E r soll uns nicht verzagt finden und uns gerade aus der Not heraus Segen bringen. Das Fest der Liebe m ö g e vor allem auch auf unsere Kinder Licht erstrahlen lassen. Wenn uns auch das vergangene Jahr viele schwere E n t t ä u s c h u n g e n f ü r die Verwirklichung unseres sehnlichsten Wunsches, die Heimat wiederzusehen, gebracht hat, so gibt es in der Entwicklung des Weltgeschehens auch Aktivposten, die uns mit Hoffnung und Zuversicht e r f ü l l e n k ö n n e n . Die westlichen S i e g e r m ä c h t e sehen jetzt ein, d a ß ohne Deutschland keine Verteidigung m ö g l i c h , Europa nicht wieder aufzubauen ist. Im Spiel der K r ä f t e w i l d Westdeutschland z w a n g s l ä u f i g mehr und mehr vom Objekt zum Subjekt und e r h ä l t die M ö g l i c h keit, sich selbst f ü r die Wiederherstellung von Gesamtdeutschland einzusetzen. Und dann ist unser Vertriebenenproblem eine internationale Angelegenheit geworden und wird dies umso mehr werden, je s t ä r k e r das Gewicht Deutschlands in die Waagschale fällt. So wollen wir nach echter O s t p r e u ß e n a r t mit Gottvertrauen dem entgegensehen, was das Jahr 1952 bringen wird. W i r wollen nicht ungeduldig werden und vor allem eine festgeschlossene Einheit bilden als Sturmblock in dem schweren Kampf unserer Landsmannschaft um die geliebte Heimat! Gesucht werden: 1. August G r o ß und Frau, Bauer, Thyrau; 2. Hagen und Familie, B ü r g e r m e i s t e r , T h y rau: 3. Ursula von Salzwedel, geb Rbsenhagen, 8. 9. 1910, Bergfriede. Sie wurde kurz vor Elbing auf dem Treck verschleppt. 4. Otto Willamowski, M ü h l e n ; 5. Robert Glomp, Mispelsee: 6 Gustav Reinke, Neudorf; 7. Fritz Wendt, M ü h l e n . H ä u f i g e Anfragen veranlassen mich, darauf hinzuweisen, d a ß das Wappen der Stadt Osterode, wie auch die Wappen der Provinz und anderer ostp r e u ß i s c h e r S t ä d t e , bei unserem Landsmann Fritz Krause, Kunstmaler (24) L e u t f ö h r d e n , Kreis Seegeberg erhältliche sind. Ebendaher k ö n n e n auch geschmackvolle Wand- und Untersatzkacheln mit den g e w ü n s c h t e n Wappen bezogen werden. v. Negenborn-Klonau, (16) Wanfried/Werra ; Mohrungen Liebe Moh runger! Frohe Weihnachten und ein g l ü c k l i c h e s Neues Jahr! Nun erst recht! Das w ü n s c h e ich Ihnen allen von ganzem Herzen. Ich w e i ß mich da mit Ihnen eins, wenn ich vor allem all derer gedenke, denen es nicht v e r g ö n n t ist, Weihnachten im Kreise ihrer Lieben zu feiern. Unsere besten W ü n s c h e begleiten unsere Landsleute in den unendlichen Weiten R u ß lands, unsere Landsleute in unserer uns entrissenen Heimat, unsere Landsleute in der russischen Zone, ferner auch die, die im A j s l a n d und in Uebersee um eine neue Existenz ringen. Im Januar j ä h r t sich zum siebenten Male der Tag, da wir aus der Heimat v-rtrieben wurden. Sieben Jahre sind vergangen, für die meisten von uns in K u m m e r und Leid, Not und Elend. Die n ä c h s t e n sieben Jahre werden wir Heimatvertriebene auch nicht zu den fetten rechnen, aber sie entscheiden unser Schicksal und damit das des deutschen Volkes. Landsleute! W i r halten uns an den alten Reiferspruch: Kopf hoch und fest im Sattel! Silbenrätsel B i l d e aus folgenden S i l b e n 29 W o r t e . Wenn du dann die A n f a n g s - und 3. Buchstaben v o n oben nach unten, dabei j als i , und b e i den 3. Buchstaben ch und st als einen Buchstaben liest, so sagt dir das R ä t s e l den t r o s t v o l l e n S c h l u ß eines W i n t e r l i e d e s . a — a n — ar — be — beek — ben —r b o o m — bu — b ü r g — b ü r g — chen — cranz — dan — den — do — d ü — e — eis — erd — est — fer — ger — ger — her — hoch — holz — i — i n — j u — ke — k e n — k e n — ker — land — l a n d — lauf — l i e — l i v — l u — ma — mei — ne — ne — nei — nel — n i k — no — ro — schmek — see — see — sen — sin — s t ä r — — ster — ster — stern — stern — s t r o h — te — ten — tsche — tu — tum — u — w ä h l — walt — w a r — wendt — x i l — zog. Steg 1. K i n d e r , einen bestimmten Weihnachtsbrauch a u s ü b e n d . 2. W i n t e r f r e u d e i m F r e i e n . 3. Fischerdorf a m K u r i s c h e n Haff. 4. N ä h r m i t t e l . 5. V o l k , das v i e l e Deutsche aus der H e i m a t vertrieb. 6. G r ö ß e r e Stadt i n O s t p r e u ß e n . 7. T e i l eines baltischen Landes. 8. P a r k in K ö n i g s b e r g , nach einer K ö n i g i n benannt. 9. F ü h r t zum Schiff. 10. P f e f f e r k u c h e n g e w ü r z . 11. M a s u r i s c h e r See {Ausbuchtung des Mauersees). 12. Das wurde P r e u ß e n 1525. 13. Das s o l l unser W e i h n a c h t s g e b ä c k haben. 14. Plattdeutsch: D r a u ß e n . 15. F r e m d w o r t für V e r b a n n u n g . 16. Plattdeutsch: T a n n e n b a u m . 17. Ostpr. A u s d r u c k für B o d e n untersucher. 18 Plattdeutsch: U h r . 19. S c h ö n e r O r t a n der S a m l a n d k ü s t e . 20. Juristischer Beruf. 21. Stadt in S ü d o s t p r e u ß e n . 22. Sandberg. 23. Baltisches L a n d . 24. F l u ß im O b e r l a n d . 25. V o l k s t ü m l i c h e r Christbaumschmuck. 26. Dichter aus Rastenburg ( V o r - u. Zuname). 2V. H a i u u der Kurischen Haffdampfer. 28. Spitze des Deutschen Ritterordens. 29. L a n d l ä u f i g e r Ausdruck für Blasen. Zahlenrätsel W a s v e r s c h ö n t das Weihnachtsfest? W i r lesen es i n der ersten senkrechten Z a h l e n r e i h e . J e d e Z a h l bedeutet Buchstaben. einen 1 2 3 2 2 6 7 6 Einzäunung von Tieren entsteht b e i m P f l ü g e n ersetzen N ü s 6 e hat der O s t p r e u ß e an Jacke und H o s e brauchen wir im Winter mehr als i m S o m m e r Gebäudeteil M u ß die G a n s sich g e f a l l e n 3 4 5 1 2 3 6 3 4 3 4 5 4 6 1 5 6 1 6 9 4 7 8 6 8 3 6 3 4 2 9 3 6 5 6 8 4 3 9 lassen Metall T e i l der U h r „ K i r c h e " auf eine F r e m d sprache Wiesen-Insekt s o l l das W e i h n a c h t s geschenk O r t an der S a m l a n d k ü s t e Wer war das? E i n unserer s c h ö n s t e n a l t e n W e i h n a c h t s l i e der k a m mit ihr nach O s t p r e u ß e n . Ihr V a t e r hatte es für sie gemacht. U n d als sie als G a t tin eines p r e u ß i s c h e n E d e l m a n n e s i n den K r e i s P r . - E y l a u zog, brachte sie dies L i e d mit. In der s c h ö n e n a l t e n K i r c h e ihres K i r c h s p i e l s hat sie oft am A l t a r gestanden, hat manche W e i h n a c h t gefeiert und endlich ihre R u h e s t ä t t e gefunden A l s die Rote A r m e e kam, h i n g ihr B i l d n i s , v o n der H a n d eines mitteldeutschen M e i s t e r s gemalt, noch in der Dorfkirche. W i e w a r i h r N a m e , und der ihres V a t e r s ? W i e h e i ß t das L i e d ? Das R ä t s e l „Ein W e i h n a c h t s l i e d " sagt es uns. Ein Weihnachtslied D i e fehlenden Buchstabern folgender nennen seinen A n f a n g : A D — ENTSS — N N T A G —ANDELKERN WEIHNACHTSSC NIGKU EN HIRTENLIE — JULP ET WEIHNACHTS — RATORIU — > TTERNA TSMESSE MARZIPAN Z MARZIPAN Z E. T. A . H o f f m a n n : „ N u ß k n a k k e r und Mause- koenig". K e n n s t d u das Wort? Natanger Weihnachtsbrauch Weihnachtsschimmel Adebar Bär Schornsteinfeger Ziehharmonika Alte Frau „Reiter" Wer war das? K o n r a d v o n E r l i c h s h a u s e n , 1441—49. Mancher O s t p r e u ß e stellte fest, d a ß bei uns die Pferde und K ü h e bessere Unterkunft hatten als sie hier die Heimatvertriebenen oft haben. Und dies alles, alles bei einer „ s t r e n g christlichen" B e v ö l k e rung. Was man hier unter Christentum versteht, was Tatchristentum g e g e n ü b e r dem armen, hilfsb e d ü r f t i g e n Bruder bedeutet, scheint oft ein Buch mit sieben Siegeln zu sein. Viele der H a u s e i g e n t ü m e r haben schon 1950 Aufbaudarlehen in Anspruch genommen, mit der Auflage, eine oder mehrere F l ü c h t l i n g s w o h n u n g e n zu erstellen. Die wenigsten aber kamen dieser Verpflichtung nach. Die örtlichen kommunalen B e h ö r d e n , deren Mitglieder durch die Gemeinde oder Amtsverordnungen in ihre Stellungen kamen, wollen aus e r k l ä r l i c h e n G r ü n d e n nicht an dem bestehenden Tatbestand rütteln. D a ß aber die staatlichen B e h ö r d e n a n . diesen M i ß s t ä n d e n vorbeigehen, ist ein Skandal und zeugt von keinem demokratischen Geist. A l l m ä h l i c h wird man sich wohl in unseren Kreisen daran g e w ö h n t haben, d a ß der Heimatvertriebene ein „ A u ß e n s e i t e r der Gesellschaft" sein soll. Unm i ß v e r s t ä n d l i c h ist dies uns durch manche M a ß n a h men klargemacht worden. W o der Wind s ä e t , kann Sturm ernten. Die Kerzen neben den bunten Tellern werden angezündet Wohl in fast allen Gruppen unserer Landsmannschaft werden in diesen Tagen liche Feiern abgehalten, und zu vielen ostpreußischen Kindern kommt dabei der mann. Diese Aufnahme wurde am dritten Adventssonntag bei der Weihnachtsfeier gruppe Heiligenbeil in Hamburg gemacht. weihnachtWeihnachtsder Kreis- Bartenstein Z u r V e r v o l l s t ä n d i g u n g der Liste wird um Meldung der Einwohner von S t a d t K r e u z b u r g an die Kreiskartei gebeten - Wer nimmt sich der Sammlung des Standpersonals von Platz Stablack und Platz Jesau an? Bei Einsendungen und Zahlungen an die Kreiskartei Hannover. Jordanstr. 33 1, bitte stets den H e i m a t o r t des Absenders angeben. v. L . Silbenrätsel 1. E r b a r m u n g . 2. T ö p f e r e i . 3. Allenstein. 4. H e i n r i c h s w a l d e . 5. O t t o . 6. F a l t e n r o c k . 7. Flachsee. 8. M e s c h k i n n e s . 9. A l l e n a u . 10. N e u U k t a . 11. N u ß b a u m . 12. N a d e l w a l d . 13. U d e r w a n g e n . 14. Schichau. 15. Scheffler. 16. K u k k e l k e . 17. N e p o m u k . 18. A s c h m a n n p a r k Auf Anfrage wurde oft erklärt, „ e s ginge auch so". Wie es aber auch so geht, beweist die Talsache, d a ß der örtliche F l ü c h t l i n g s v e r t r e t e r die Gesundheitspolizei b e m ü h e n m u ß t e , um feststellen zu lassen, ob die R ä u m e ü b e r h a u p t als W o h n r ä u m e benutzbar seien. Rastenburg Als unbestellbar kamen z u r ü c k Briefe an die Ortsbetreuer K a t t l a c k : H , Herrmanns, (13b) W e i ß a c h b. Oberstaufen; W o y m a n n s : Tischtau. (24b) Friedrichstal b. Flensburg. Eitte melden! Gesucht werden ferner: L a n d s b e r g : Georg Tolksdorf, geb. 04, von M ü n c h e n 1948 nnch Friesland verzogen: S t a b 1 a c k : F r . M . Packheuser, geb. Wittstein, geb. 08, mit 3 T . ; T h o m s d o r f : Bernhard Kuras: Uderwangen: Sti p ß e n m e i s t e r Hümke und F r a u ; W i t t e n b e r g : Frau Anna Bobrowski und Pflegesohn G ü n t h e r Schettler, 48 aus Ostpr. nach Lager Bitterfeld. S e n k r e c h t : 1. J u r a . 2. N o t e . 3. g r e l l . 4. R e h . 5. O l g a . 6. i h n . 7. taub. 8. Ebene. 9. N e u k u n ren. 13. A d e b a r . 14. G l u m s e . 16. E i d . l o A h a 20 A h n . 23. A m b r o s i u s . 25. N i l . 27 R i a . 28. N e i ß e . 30. K r a u s e . 32. du. 34. Tee. 35. A l i . 36. Alb. 39. dicht. 41. K l e i d 43. B l e i . 45. R e i m . 47. A s t a . 48. Elch. 50. Inn, 51. A l m . Wohnungskommission trotz b e h ö r d l i c h e r Anordnung nur auf dem Papier; jahrelang ist sie nicht zusammengetreten, der Wohnraum ist ü b e r h a u p t nicht erfaßt. Die ö r t l i c h e n Vertreter der F l ü c h t l i n g s o r g a n i sutionen werden trotz Verordnung des Sozialministeriums nicht in diese Kommissionen berufen. Fritz Podehl. Minden (Westf.), Hahlerstr. 128. Pr.-Eylau Waagerecht: 1. J u n g . 4. R o s s i t t e n . 10. O r seln 11. H a l b e . 12. Rate. 14. G n u . 15. A d e l e . 17. A a l . 19. B a n k . 21. L i d . 22. H e u . 23. A b t . 24. H a m a n n . 26 M a e r . 28. N u . 29. S k i . 31. Ire. 33 L o r e . 34. T a p i a u . 37. man. 38. O d e . 40. A l k . 42. Sieb. 44. Sir. 46. Blase. 49. L i e . 52. E s e l . 53. U h r e n . 54. T i l s i t . 55. S t e i n d a m m . 56. Dach. Worte K r e u z b u r g . i_,iebe Kreuzburger Landsleute! Auf meine Bitte um Zusendung von Anschriften habe ich leider bisher nur wenige Meldungen erhalten, so d a ß die Bezirksliste f ü r unsere Stadt noch nicht abgeschlossen werden kann. Ich bitte daher, mir nunmehr bis zum 31. Januar Ihre Anschriften mit Geburtsdaten, auch Angabe von V e r m i ß t e n , Verschleppten, Toten, mitzuteilen. Es ist sehr w'chtie. auch f ü r die Schadensfeststellung, d a ß m ö g liehst alle f r ü h e r e n Einwohner e r f a ß t werden. Allen denjenigen, die mir geschrieben haben, danke ich hiermit herzlich. A m S c h l u ß dieses Jahres w ü n s c h e ich allen lieben Landsleuten ein gesundes Weihnachtsfest und ein gesegnetes Neues Jahr. In heimatlicher Verbundenheit Taufscheinbeschaffung. In Folge 18 unseres Ostp r e u ß e n b l a t t e s gab ich bekannt, d a ß die Beschaffung von Taufscheinen von verschiedenen K i r c h spielen ü b e r Berlin m ö g l i c h ist. Welche Kirchenb ü c h e r ausgelagert sind, wolle man in der obigen Folge feststellen. Nunmehr kann ich noch angeben, d a ß die Anforderung an die Kirchenbuchstelle des Evangelischen Oberkirchenrates in (1) BerlinCharlottenburg, J e b e n s t r a ß e 3, zu richten ist. Die Versendung erfolgt gegen Nachnahme. Preis je Taufschein 1.— D M . Z e i ß , Kreisvertreter. (20a) Westercelle/Celle, Gartenstr. 6. Kreuzworträtsel „Mandeln". Rößel Gesucht wird von ihrem Bruder in der Sowjetzone Anna D ö r k , geboren am 11. Juni 1885 in Tilsit, zuletzt wohnhaft in Tilsit, H o s p i t a l s t r a ß e 9. F r a u D ö r k war nach Bartenstein evakuiert und wohnte bei Frau M ü l l e r , J o h a n n i t e r s t r a ß e 43. Diese hat dem Bruder mitgeteilt, d a ß Frau D ö r k noch A n fang Januar in Bartenstein war. ^ s Der Kreis Mohrungen dankt an dieser Stelle den führenden Männern der Landsmannschaft Ostp r e u ß e n f ü r ihre u n e i g e n n ü t z i g e Arbeit im Dienst an unserer Heimat. Wir werden weiter mithelfen, sie wieder zu erwerben Kreisvertreter Reinhold Kaufmann, Maldeuten, jetzt Bremen, Schierker S t r a ß e 8. Ehemalige H e r z o g - A l b r e c h t s - S c h ü l e r . Der erste Rundbrief nebst Anschriftenverieichnls liegt im Entwurf vor. Leider stehen Mittel zur Drucklegung und zum Versand noch nicht zur V e r f ü g u n g . Freiwillige Spenden f ü r diesen Zweck werden an L a n d wirtschaftsrat Woelke, G ö t t i n g e n , Keplerstr. 26, erbeten. Die ehemaligen S c h ü l e r im s ü d d e u t s c h e n Raum setzen sich mit Studienrat Werner Henseleit, Karlsruhe, Kaiserallee 38, in Verbindung. Weitere Anschriften bitte ich an meine Adresse zu geben: Alfred Palmowski, Hamburg-Wandsbek, Kelloggs t r a ß e 77. Q Rätsel-Lösungen der Folge 25 Der Bezirk 1 (Albrechtsdorf) hat seine Liste aufgestellt, die rund 400 Anschriften aus 25 Orten enth ä l t . Die Mitarbeit der Ortsbetreuer und Nachbarn selbst ist jedoch sehr unterschiedlich. Nur zwei haben dankenswert fleißig gearbeitet, die anderen Orte sind jammervoll! Wer sich noch nicht gemeldet hat, schreibe Karte an Bezirksvertreter R. Scheffler, (24b) Todendorf a. Fehrmarn, und gebe an: Name und Vorn (bei Frauen auch Geburtsname), Beruf, Geburtstag und Ort (auch von Frau und Kindern und verh. T ö c h t e r n ) , Heimatort, jetzige Adresse mit Postleitzahl. Es sind folgende Orte: Albrechtsdorf (99 Anschriften), Bandeis (3), Bartelsdorf (23), Borchertsdorf (3), Borken (6), G r a u schienen (5), Kobbelbude (0), Krapphausen (15). Kerschitten (6), Marguhnen (4). Neukrug (3). P i l wen fP), Reddenau (124), R ö s k e n (0), Sand (12), Sortlack (15), Tappelkeim (8), Tolks (6), Wilhelmsh ö h (0), Warglitten (7). Die Anmeldungen f ü r Bez. 14 (Uderwangen) sind zu richten an A . Todtenhaupt, (22b) Mauchenheim ü b e r Kirchheimbolanden (siehe Folge 25). Allen K r e i s a n g e h ö r i g e n ein frohes Weihnachtsfest und gutes Neues Jahr! Kreiskartei: D r . v. L ö l h ö f f e l , Hannover S, Jordanstr. 33 1. Ostpreußische Einwohnerlisten *'or dem Zweiten Weltkrieg sind im Sturmverlag Einwohnerbiicher einzelner o s t p r e u ß i s c h e r Landkreise und kreisfreie S t ä d t e erschienen. Da diese B ü c h e r f ü r die Feststellung der Toten und V e r m i ß t e n von g r ö ß t e r Bedeutung sind, bittet die Landsmannschaft O s t p r e u ß e n alle Landsleute, die noch Einwohner- oder A d r e ß b ü c h e r besitzen, dies der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n , Hamburg 21, W a l l s t r a ß c 29 b, umgehend mitzuteilen. Ostpreußen in der Eifel Zuerst lebten nur wenige O s t p r e u ß e n in der Eifel, jenem landschaftlich s c h ö n e n Gebirge an der Westgrenze unseres Vaterlandes. Aber als die Verordnung der französischen B e s a t z u n g s b e h ö r d e n , nach der Heimatvertriebene hier nicht aufgenommen werden sollten, das heißt innerhalb der f r a n z ö s i s c h e n Zone, außer Kraft gesetzt wurde, kamen im Zuge der Umsiedlung mit den ü b r i g e n Heimatvertriebenen auch viele O s t p r e u ß e n in die Eifel. Von den versprochenen A r b e i t s p l ä t z e n und g ü n stigen Wohnungsbedingungen merkten sie recht wenig. Sie kamen in ein Gebiet, das schon vor dem Kriege als Notstandsgebiet bekannt war. Hart und schwer ringt der Eifelbauer um die Scholle. Die vorwiegend bäuerliche Bevölkerung hat im Kriege g r o ß e Opfer bringen m ü s s e n . In dem Grenzstreifen der „Roten Zone" hat lange der Kampf gedauert. Mandie Orte sind bis zu 85 °/i> zerstört. Brücken und Straßen sind zerstört. Die gesprengten Trümmer der Bunker bedecken wertvolle A n b a u f l ä c h e n . Immer noch kommen U n g l ü c k s f ä l l e durch Minen und Munition vor, obwohl die Entminungskommandos selbstlose Arbeit geleistet haben und viele dieser tapferen M ä n n e r ihren Einsatz mit dem Leben oder mit l e b e n s l ä n g l i c h e m Siechtum bezahlen m u ß ten. Zwar wurde der „Roten Zone" geholfen, aber nur auf dem Papier; besonders vor Wahlen wurde viel davon gesprochen, aber nach der Wahl blieb alles beim alten. Die örtlichen Kommissionen sahen wohl die Luxusautos von Regierungsmitgliedern im 30-km-Tempo durch die Landschaft rasen: Besichtigungsfahrten . . . Der Südwestfunk bringt sehr wenig für den 7. Hörer. Es ist dort wohl noch nicht bekannt, d a ß jeder 7. Hörer Heimatyertriebener ist, der auch vom Rundfunk in Heimatsendungen usw. angesprodien werden will. Leider gibt es Menschen, die den Heimatvertriebenen als „Eindringling" bezeidinen, wenn auch die breite Masse der E i f e l b e v ö l k e r u n g die Not und Sorge der Heimatvertriebenen versteht. Daher ist auch in der Eifel ein Z u s a m m e n s c h l u ß der O s t p r e u ß e n , d a r ü b e r hinaus aller Heimatvertriebenen, das Gebot der Stunde. Bei B ö s w i l l i g k e i t wollen wir es mit dem o s t p r e u ß i s c h e n Wort halten: „Als he bekam mit de Rung vorm Kopp, dat fehl em opp", dann „ w ä r e wer dem Tun schon pensele". Vergessen wir aber dabei nidit, selbst mit gutem Beispiel voranzugehen und die Schmarotzer, die es leider auch in unseren Reihen gibt, u n s c h ä d l i c h zu machen. Die Haltung auch der vertriebenen Ostp r e u ß e n ist in der Charta der Heimatvertriebenen klar zum Ausdruck gebracht, und das widerliche Feilschen verschiedener politischer Richtungen, welchen die Heimatvertriebenen nur Mittel zum Zweck sind, m u ß auch in unseren Reihen strikt abgelehnt werden. „An ihren Früchten soll ihr sie erkennen." Wo bleibt der Lastenausgleich? Hier h ä t t e man doch Gelegenheit, den guten Willen und V e r s t ä n d n i s zu zeigen. Man k ö n n t e diese Aufstellung beliebig lange fortsetzen. Elf Millionen Heimatvertriebene verlangen nichts als Gereditigkeit. M ö g e n wir als O s t p r e u ß e n nach alter V ä t e r Art immer in vorderster Front in diesem Kample stehen. Das ist der Wunsch der O s t p r e u ß e n in der Eitel. Walter Perl Bestätigungen c »«?, i^J!Ä2? S^ a ( r g d r 3 p e n s i o n s a n s p r ü c h e sucht F i a u Annemarie Kluter, Kollegen odei Vorgesetzte l n ß a n d miliar £ V ' gefallenen Mannes Revier17 K , ne KLTcIT '. t e ' i n ' Teerbude K , l ?, S > - Wo sind Haumeister Khmmeck und ein Herr Karius, der auf der Regiefühfuno '; " ' < e » erbittet die G e s c h ä f t s Hamburg X V i f f i » " b ? " * " ° P < > L t a t 1 In diese h a r t g e p r ü f t e Gegend kamen nun auch o s t p r e u ß i s c h e Heimatvertriebene. Ueber vieles waren sie sehr erstaunt. In vielen Orten besieht eine e y c k z u l c t z t i n e w e s e r m b e e t e Z s c h i f r t P 4 1 s t i e u ß e n 24a Jahrgang 2 / Folge 26 Das Ostpreußenblatt" 3frugfler.lanögmonnftr)oftlirj)cn Arbeit i n . . . HAMBURG Heimatbund der O s t p r e u ß e n in Hamburg • . V . Die G e s c h ä f t s s t e l l e des Heimatbunde* der Ostp r e u ß e n in Hamburg bleibt am 24. Dezember und 31. Dezember geschlossen. Die Landtieute werden gebeten, diene Termine zu b e r ü c k s i c h t i g e n und sich u n n ö t i g e G ä n g e zu ersparen. Sonderrundschreiben. Alle Mitglieder des Heimatbundes, die noch nicht In den Besitz des „ S o n d e r r u n d s c h r e l b e n a an alle Mitglieder" gelangt sind, weiden gebeten, dieses von der G e s c h ä f t s s t e l l e anzufordern. Infolge nicht gemeldeter A d r e s s e n ä n d e r u n g e n ist eine ganze Anzahl von Rundschreiben zurückgekommen Wegen des wichtigen Inhalts ist es erforderlich, d a ß jedes Mitglied dies Rundschreiben e r h ä l t . W e i h n a c h t s f e i e r f ü r d i e K i n d e r . Die Weihnachtsfeier f ü r die K i n d e r der Mitglieder des Heimatbundes findet am Freitag, 21. Dezember, um 15 U h r In der E l b s c h l o ß - B r a u e r e l , HamburgNlensteden. statt. Die K i n d e r im Alter von 3 bis 14 Jahren sind umgehend der G e s c h ä f t s s t e l l e zu melden. Untcrhaltungsabend. Ein weihnachtlicher Unterhaltungsabend f ü r alle Mitglieder des Heimatbundes zusammen mit dem O s t p r e u ß e n c h o r Hamburg findet am Donnerstag, 27. Dezember, um 19.30 U h r in allen R ä u m e n des Gewerkschaftshauses statt. Besondere Einladungen f ü r diese Veranstaltungen ergehen nicht mehr. B e z i r k s v e r s a m m l u n g e n Bezirksversammlungen finden wieder f ü r alle Bezirke ab Mitte Januar statt. Die Bekanntgabe erfolgt n u r an dieser Stelle. W i r bitten hierauf besonders zu achten. Kreisgruppenversammlungen. Memellandgruppe am 23. Dezember Adventsfeter in Bergmanns Gesellschaftshaus, Hamburger B e r ß 12/13. Die Osteroder trafen sich am 2. Adventssonntag zu einer schiiahten Adventsfeier in der „Elbschlucht" In Altona. Weihnachtliche Musik u m rahmte Ansprachen von Pfarrer Jordan und Landsmann Messer. G e m ü t l i c h s a ß man dann'noch einige Stunden zusammen. Vereinigung der o s t p r e u ß i s c h e n Jugend in Hamburg Zusammenkünfte im Monat Januar Heimatkundlicher Kreis: A m Mittwoch, dem 9. und 23. 1. und 6. 2., um 20 U h r , im Heim Brödermannsweg 4fi. Z u erreichen mit der L i n i e 22 bis Bahnhof Lokstedt und der Linie 14 bis K ö p p e n straße Brödermannsweg. Bd. II O s t p r e u ß i s c h e r Humor 100 Witze u. Geschichten aus der G E O R G I N E Portofrei. 0,70 D M auf Postscheckkonto Hannover II 65 61 einzahlen. Dr. F r h . v. Wrangel. I I Liebe o s t p r e u ß i s c h e Freunde in den Elbgemeinden! S c h l i e ß t Euch alle der Gruppe in Blankenese an und arbeitet nach besten K r ä f t e n mit. BERLIN Veranstaltungen der D J O in Berlin Die Gruppe K ö n i g s b e r g der Landsmannschaftsgruppe O s t p r e u ß e n (DJO) trifft sich jeden Mittwoch um 19.30 U h r im Haus der Jugend, Berlin-Dahlem, BAYERN Bad Aibling. Unter einem g r o ß e n Adventskranz trafen sich die O s t p r e u ß e n zur Adventsfeier, bei der sie in einer Reihe, von Kulturfilmen eine Reise in die verlassene Heimat antraten. — A m 23. Dezember findet um 15 U h r im Vereinslokal F r ü h lingsgarten eine Weihnachtsfeier mit Bescherung der Kinder statt. Auch die ä l t e s t e O s t p r e u ß i n des Ortes wird der Weihnachtsmann nicht vergessen. T r a u n s t e i n . Die Weihnachtsfeier wurde auf der Adventsfeier, die am 1. Dezember stattfand, auf den 32. Dezember festgesetzt. R e u t l i n g e n . Die am Totensonntag zu einer Toten- und Heimatgedenkfeier in Reutlingen versammelten Ost- und W e s t p r e u ß e n haben an den evangelischen Oberkhehenrat in Stuttgart eine E i n gabe gerichtet, in der sie bitten sich d a f ü r einzusetzen, d a ß eine der noch In Hamburg lagernden Kirchenglocken aus O s t p r e u ß e n in Reutlingen Im Turm der Katharinen-Kirche a u f g e h ä n g t werde. Z u dieser Kirchengemeinde g e h ö r t die neue Siedlung „ R ö m e r s c h a n z e " , die h a u p t s ä c h l i c h von Heimatvertriebenen, vielen O s t p r e u ß e n darunter, bewohnt wird. HESSEN W e t z l a r . Die Jugendgruppe gestaltete die Dezember-Monatsversammlung im „ W e s t f ä l i s c h e n Hof" zur Adventsfeier, vor allem durch geschmackvolle A u s s c h m ü c k u n g des Raumes mit zum Teil selbstgebautem Adventsschmuck, weiter dann durch Lieder und Gedichte. Die Weihnachtsfeier f ü r die K i n d e r findet am 20. Dezember um 17 U h r am gleichen Ort statt. Die Jahreshauptversammlung der Ost- und W e s t p r e u ß e n ist auf den 3. Januar, 20 Uhr, ebenfalls im „ W e s t f ä l i s c h e n Hof" angesetzt. Nach G e s c h ä f t s - und Kassenbericht und Berichten der Beisitzer ü b e r geleistete und geplante Arbelt wird Landsmann M ö l l e r ü b e r „ J a g d e n " sprechen. A n s c h l i e ß e n d wie immer g e m ü t l i c h e s Beisammensein. I n g e n i e u r , Werkmeister, Zum Saubere, preiswerte Ausführung selbstverständlich. E . Gronau, T ö p f e r m s t r . , Bln.-Charlottenburg '». Tapiau-Allee 39, T e l . : 92 68 55 A D L E im rieh, Europa enf Diese Briefverschlußmarke im Mehrfarbendruck, g e h ö r t auf alle Postsendungen als Protest gegen die Grenzen i n nerhalb unseres Vaterlandes. Z u haben geg. Voreinsendung des Betrages auf Postscheckkonto Hamburg 7557 oder in Briefmarken, zum Preise von 15 Pf. je Bogen mit 25 Marken, bei der Suchan&igen erneut verbilligt N u r noch einsenden an: * „Das Ostpreußenblatt" Geschäftsführung der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n , Hamburg 24. Anzeigenabteilung H a m b u r g 2 4 , Wallitrafje 2 9 b U m Verwaltungskosten zu sparen, erfolgt V e r ö f f e n t l i c h u n g von Suchanzeigen nur gegen V o r auszahlung auf Postscheckkonto: Hamburg 90 700 oder in Briefmarken. Die Berechnung erfolgt als W o r t a n z e i g e zum Preise von t 15 Pf. je Wort so d a ß jeder Landsmann seine Anzeige selbst berechnen und das Geld mit dem Auftrag zusammen einsenden kann. Dieser Preis liegt weit unter unseren Selbstkosten allein f ü r Druck und Papier. töucfianieigen Nebenstehende Suchanzeige hat 20 Worte und kostet D M 3,— Schulz, / Franz, / geb. 26. 10. 24, / in / Zagern, / K r . Braunsberg, / zul. wohnh. / Mehlsack, I Bahnhofstr. 6, / Uffz. / F P N r . 23708 A , / v e r m i ß t / seit 3. 10. 44 / bei ; " Witebsk. / Nachr. erb. / K u r t / Schulz, / Krausendorf 23, / ü b . Plön-Holst. / M ü l l e r , / E r n a , / geb. Krause, / geb. 24. 9. 13; / M a t e r n , ' E m i l , geb. 16. 3. 30 ' beide / zul. wohnh / Seefeld, / K r . Lotzen, / auf / der / Flucht / am 28. 3. 45 / in / Stolp-Pomm. / von / Russ. / verschleppt. ' beide ' zul. geseh. I Sommer 45 / im / Lager / Georgenburg / bei / Insterburg. < Nachr. erb. / unter N r . 2743 an / „Dac Ostpreußenblatt", Anz.-Abt., / Hamburg 24. ' Wallstr. 20 b. / Nebenstehende Suchanzeige hat 33 Worte und kostet D M 4,95 dazu D M 1,— Kennziffergebühren und D M 1,— für besonders gewünschte Umrandung, also D M 6,95 »»" "'„ 1" " ™ h'l"e D IM qe 11 e n , q * « u c h \ Unter Spulte . V . r m . B l , • ' " V u r sowintlid. beseiten wird erbeten" worden nur Antragen aus uei i v liehen «teilen v e r ö f f e n t l i A t . e r e ^ steB ^ ^ n Landsmannschaft f p M T e x t Ostpreußen s o U u „ w i e .* und . A u s k u n f t Z u n . und vnn . m l - m o e. V . „Das Ostpreußenblatt" Anzeigenabteilung Hamburg 24. Wallstrofje 2 9 b i Postscheck: unmhiirr? 90 700 — Fernsprecher: 24 28 51/52 Hamburg au nentschost" Telegrammanschrift. „ D e u i s c n u n g l i d , Qualität Direkt an Private! Rückgabe-Recht! Ständig Dankschreiben und Nachbestellungen. 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A n s c h l i e ß e n d las der o s t p r e u ß i s c h e Schriftsteller Fritz Kudnig aus den Werken „Land der tausend Seen" und „ W u n d e r am Meer" und aus einem noch unveröffentlichten Gedichtzyklus „Flucht und Einkehr". K i e l . Die O s t p r e u ß e n - H i l f s g e m e i n s c h a f t In K i e l sammelte am 2. Dezember ihre Mitglieder zu einem großen Unterhaltungsabend. Solisten, Sprecher, Frauenchor und Gemischter Chor wirkten mit in dem abweehselungsreichen Programm aus Werken b e r ü h m t e r Landsleute. Rechtsanwalt Rehs als V o r sitzender gab eine R ü c k s c h a u ü b e r das vergangene Jahr. E c k e r n f ö r d e . Im Rahmen einer Veranstaltung der Volkshochschule traten der Chor der Ostp r e u ß e n und die Singgemeinschaft des O s t p r e u ß e n lagers Luisenberg an die Oeffentlichkeit und stellten einen wesentlichen Teil des der Romantik gewidmeten Programms, an dem auch eine Reihe von Solisten mitwirkte. Die Gesamtleitung des Abends lag bei Dr. Neumann, dem Dirigenten des Ostpreußenchores. Ub&i25jah*e R BIELEFELD auf h a t ü r l . Wege zu beseitigen, hilft Ihnen unsere preiswerte Broschüre B ü n d e . Mehr als hundert Landsleute verwirklichten am 8. Dezember den Plan, auch in B ü n d e eine landsmannschaftliche o s t p r e u ü i s c h e Gruppe zu g r ü n d e n . Landsmann Kautz, der Kreilvertreter der Johannisburger, und Landsmann Heinecke sind die Vorsitzenden der neuen Vereinigung, die allmonatlich zusammenkommen wird. Ueber die H ä l f t e der Mitglieder stammt aus b ä u e r l i c h e n Berufen. In wenigen Wochen werden einige von ihnen nach K a nada auswandern. P a d e r b o r n . Bei der Jahreshauptversammlung der Kreisgruppe Paderborn am 9. Dezember wurde der bisherige Vorstand mit Gustav Heybowltz und Pfarrer Paul Kewltsch als Vorsitzenden einstimmig w i e d e r g e w ä h l t . Eine kurze Adventsfeier und diel mit g r o ß e m Beifall aufgenommene F i l m v o r f ü h r u n gen f ü l l t e n den Nachmittag aus. Z u » U n t e r s t ü t z u n g bei der D u r c h f ü h r u n g z u k ü n f t i g e r Veranstaltungen w ä h l t e die Versammlung einen s e c h s k ö p f i g e n K u l turbeirat. A U n ä c h s t e Veranstaltung findet am 5. Januar im Cherusker-Hof in Paderborn um 17.30 Uhr eine weihnachtliche Feier mit reichhaltigem Programm statt. W a r e n d o r f . Die erst am 24. November g e g r ü n dete Kreisgruppe Warendorf der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n beging ihr erstes geschlossenes Beisammensein im Gasthaus H ö r n e r in Form einer A d ventsfeier. In dem g e s c h m ü c k t e n Saal waren etwa zweihundert Landsleute versammelt, um nach weihnachtlicher Musik und der Festansprache von Pfarrer Lackner ( K ö n i g s b e r g ) bei Kaffee und Kuchen beisammen zu sitzen. Lieder und mundartliche V o r träge belebten diesen geselligen Teil. 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Hier stehen uns ein Theaterraum, ein Wintergarten, ein Saal sowie jeweils ein besonderer Raum des Heimes zur Verfügung. In unserem Januar-Programm 1958 ist vorgesehen: Mittwoch, 9. Jan. Wir lesen gemeinsam den Heimatroman: Kurt Pergande „ W ö l f e im Moor-, erste Hälfte. Mittwoch, 16. Jan. Wir lesen gemeinsam den Heimatroman: Kurt Pergande „ W ö l f e im Moor", zweite H ä l f t e . Mittwoch, 23. Jan. unsere Heimat in Wort und Bild. Wir zeigen und sehen Schmalfilme. Mittwoch, 30. Jan. Bunter Heimatabend mit Gesang und Spiel. WÜRTTEMBERG-HOHENZOLLERN B e r l i n . Die Gruppe Pr.-Holland war am 2. Dezember i n den B r a u n a u s s ä l e n in Schttneberg zur Weihnachtsfeier versammelt. Etwa 300 Landsleute f ü l l t e n den Saal bis auf den letzten Platz. Nach Worten des 2. Vorsitzenden der Berliner Ostpreuß e n , Lukat, und des stellvertretenden Kreisobrnannes, Abraham, konnte Knecht Ruprecht 70 Kinder beschenken. Eine Verlosung aus Spenden, die h a u p t s ä c h U c h von Mitgliedern stammten, brachte manchem einen wertvollen Gewinn. Die G e s c h ä f t s s t e l l e hat wie bisher die Anschrift Paul Marose, Berlin-Charlottenburg, S u a r e z s t r a ß e J5, T e l . 9^ 92 31. 5. Januar, 19.30 Uhr Heimatkreis K ö n i g s b e r g , Bezirk Tempelhof. Bezirkst reffen Lokal: Schulze, TempelhoX, Te.-Damm 193. 5. Januar, 18.00 Uhr Heimatkreis Pillkallen/Stallup ö n e n . Mitgliederversammlung (Vorstandswahl) Lokal: Kottbusser Klause, N e u k ö l l n , Kottbusser Damm 90, Ecke B u r k n e r s t r a ß e . 6. Januar, 15.00 U h r Heimatkreis Orteisburg. M i t gliederversammlung Lokal: Urquell, Wilmersdorf, A m Bundesplatz 2. 6. Januar, 15.00 U h r Heimatkreis Lyck. Mitgliederversammlung, Lokal: Z u r Weltrufklause, Berlin SW 68, Dresdener S t r a ß e 11«. Berliner Heimatvertriebene, Umsiedler! Der Unterzeichnete empfiehlt tich zur A u s f ü h r u n g s ä m t l i c h e r \A/nlla direkt ob Spinnerei! 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Januar 1952 an jedem Freitag im Jugendhelm, Hesses Park, Blankenese. 8—16jährige von 16.00—18.00 Uhr; 16—25jährige von 19.30—21.30 Uhr. Kreisgruppe Heiligenbeil: 13. Januar, 15 U h r , im Lokal Bohl, M o z a r t s t r a ß e . 25. Dezember 1951 / Seite 9 Gegen Raub Einbruch Uberfall Jeder Angreifer (auch mehrere) sofort und wirksam f ü r Vi Stunde infolge starker Tränenbildung k a m p f u n f ä h i g durch die Notwehrpistole „K. O." IlOhne Waffenschein!! Die Notwehrpistole (Browningform mit eingebaut. Sicherung). „Verschießt" 50mal ohne Nachladen einen ehem. Wirkstoff. Reichwelte 5 Meter. Jederzeit abwehrbereit. Preis komplett aufgefüllt f ü r 50 S c h u ß D M 12,—, N a c h f ü l l u n g f ü r weitere 50 S c h u ß D M 3,60, passende Pistolentasche D M 3,75 Versand und Nachnahme. Kein Versand an Jugendliche. Willi. Garnler, Hagen in Westf., B/132. S c h l i e ß f a c h 532 X Ihr Horoskop 1 < 1952/54 DM 3.- in bor 34S.lt m TOTO-S.a Beorb u. Tolitmen. Geburt«. " Oltllr.pl , i g > W ». Kol«.'. Die glückliche Geburt eines Sonntagsjungen Gerhard-Herbert zeigen in dankbarer Freude an E l l y Domscheit, geb. Surkau Herbert Domscheit Kirschkeim, Kreis Labiau jetzt Kropp ü b e r Schleswig, den 9. Dezember 1951. Friederike u. Henning-Michael haben am 26. 11. 1951 ein B r ü derchen Hans-Joachim bekommen. Dr. Bruno Chucholowski Frau Marthl geb. Munninger Berlin SW 29, Gneisenaustr. 94 f r ü h e r K ö n i g s b e r g (Pr.), Gumbinnen. H ar tm u t Die glückliche Geburt sechsten Kindes geben erfreut bekannt ihres hoch- Dorothea Benkmann geb. Drope H o r s t - G ü n t e r Benkmann Stadtrat Detmold, den 6. Dezember 1951 Oesterhausstr. 16 f r ü h e r Allenstein, F r e i h e r r - v . - S t e i n - S t r a ß e 8. Wir Königsberg Tiergartenstr. 23 jetzt Heide (Holstein), J o h . - H i n r . - F e h r - S t r a ß e 69 Weihnachten 1951 Textilhaus Leo S c h w e i g e r f r ü h e r Insterburg jetzt Geesthacht Elbe, Markt 11 Pfarrer Braun, Sonsbeck (Niederrhein) Frohe Weihnachten und g l ü c k l i c h e s Neues Jahr w ü n s c h e meinen Verwandten und Bekannten. Albert Tennigkeit, (22c) Sinthern, Post Brauweiler bei K ö l n , Bachstr. 85 f r ü h e r Willkischken (TilsitRagnit), Gumbinnen. Allen Landsleuten von Kreuzburg (Ostpr.) und Umgebung wünscht v, ein frohes Weihnachtsfest und gesegnetes Neues Jahr Erich Krokowski z. Zt. Rhede, Kreis Borken (Westfalen) Hardtsr. 3 Allen Freunden und Bekannten von Labiau. besonders den Arbeitskameraden der Stadtverwaltung, w ü n s c h t auf diesem Wege ein gesegnetes Weihnachtfest und viel Glück im Neuen Jahr Gustav Dzienuda L ü t j e n b u r g (Ostholstein) Schibull Gerhard Tetzlaff B E T T E N Oberbett, 130/200, rot Inlett garantiert dicht u. echtfarbig mit 5 Pfd. Federn . . D M 49,50 mit 5 Pfd. guter f ü l l k r ä f t i g e r Mischfeder u. Daune D M 85,— B e t t w ä s c h e aus Nessel Kissen 80/80 D M 2,65; Bezug 140/200 . . . D M 12,60 Linon 80 80 D M 3,75; Bezug 130'2O0 . . . D M 14,75 Linon 80 80 D M 3,75; Bezug 140/200 . . . D M 16,911 Streifsatin 80 80 D M 5,—; Bezug 140/200 . . . D M 21,50 Bettlaken Nessel 140'22C D M 6,80 DOwlas 150/220 . . . D M 9.90 Versand ab D M 20,— franko Nachnahme. Jede Bestellung e r h ä l t eine laufende Eingangsnummer. Jed. 50. Bettbesteller e r h ä l t ein Kopfkissen gratis, jeder 100. Bettbesteller ein Deckbett. gesegnetes Weihnachtstest und ein gesegnetes Neues Jahr w ü n s c h t seiner A r g e n b r ü c k e r Gemeinde haben uns verlobt Waltraut Osterode Ein Allen ehemaligen Kunden, Freunden und Bekannten ein frohes Weihnachtsfest und gesundes Neues Jahr Familie Reinhold Przywarra Friseurmeister Liebstadt ( O s t p r e u ß e n ) jetzt: Malente, Rosenstr. 6 Marianne Kompa Hubert Schmitz Verlobte Peitschendorf, Kreis Sensburg jetzt: Wiltingen WUtingen Bez. Trier Bez. Trier Weihnachten 1951 Ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes Neues Jahr 1952 w ü n s c h t allen Freunden und Bekannten, sowie meiner verehrten früheren Kundschaft aus K ö n i g s b e r g (Pr.) und der Provinz O s t p r e u ß e n Gustav Hamann Damenschneide rmeister K ö n i g s b e r g (Pr.), Landhofmeisterstr. 23 jetzt Oldenburg i. H . , G ö h l e r s t r . - S c h ü t z e n p l a t z Allen Freunden u. Bekannten w ü n s c h t ein frohes Weihnachtsfest und gesegnetes Neues Jahr. Albert Dudszus, T ö p f e r m s t r . und Frau Betty, geb. Weinell Laukischken (Ostpr.) jetzt Wankendorf (Holstein). Allen Freunden u. Bekannten ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein zukunftsreiches Neues Jahr wünscht fr. Familie Daduna, Borschimmen, Kreis Lyck, jetzt Oberhode, Kreis Fallingbostel. Jahrgang 2 / Folge 26 Das Ostpreußenblatt" 25. Dezember 1951 / Seite 10 K ö n i g s b e r g e r bo wie wir es kennen und lieben W e n n man in der Adventszeit durch die heimatlichen S t r a ß e n schlenderte, dann geriet man beim A n b l i c k der g e s c h m ü c k t e n Schaufenster in eine festliche Vorvveihnachtsstimmung, die noch gehoben wurde, wenn der Schnee in dichten Flocken niederrieselte zu einer dicken w e i ß e n Decke und hier und da ein Klingerschlitten mit lustigem G e b i m m e l v o r ü b e r g l i t t . M a n ließ sich durch die S t r a ß e n treiben, stand v o r vielen strahlenden Schaufenstern und machte P l ä n e für die Weihnachtsüberraschungen. Ganz besonders zogen mich immer jene Schaufenster an, die unseren K ö n i g s b e r g e r M a r z i p a n in verschwenderischer Fülle und F o r m anboten. W i e ein K i n d sich nicht v o n einem Spielzeugladen l o ß r e i ß e n kann, so stand ich v o r den Bergen v o n M a r z i p a n . Das Wasser lief mir im M u n d zusammen beim A n b l i c k des zarten Teekonfekts mit seinen leckeren, knusprig braunen Köpfchen, oder des g r o ß e n Randmarzipansatzes mit der s c h n e e w e i ß e n G u ß f ü l l u n g , auf der ein F ü l l h o r n ruhte, aus dem bunte F r ü c h t e und B l u m e n aus M a r z i p a n guollen. W e i h n a c h t s m ä n n e r , an denen nur der Besen nicht aus M a r z i p a n war, rosige Schweinchen und M a n d e l o h r e n und einem G l ü c k s k l e e in der Schnauze boten sich an Einen ganzen K o r b des herrlichen Obstes oder der Südfrüchte, die mit ihren k l e i n e n „ S c h ö n h e i t s fehlern" so t ä u s c h e n d echt aussahen, h ä t t e man haben m ö g e n . M u t t e r m ü ß t e man aus Schabernack ein paar Karotten oder Radieschen z w i , schien,ihr G e m ü s e schmuggeln. M a n k ö n n t e ihr auch ein herrliches Pilzgericht a u s M a r z i p a n in einem K ö r b c h e n hinstellen, und sie w ü r d e sie bestimmt für echt halten mit ihrem nachgeahmten kleinen Fichtennadel- und M o o s b e l a g . U n d wenn man den bezaubernden M a r e c h a l - N i e l R o s e n s t r a u ß aus M a r z i p a n ansah, so zart und du tig, meinte man fast den zarten Geruch zu s p ü r e n . A m liebsten h ä t t e man gleich die ganze Hauptauslage eines Schaufensters mit nach Hause genommen, die das alte K ö n i g s b e r g e r Schloß in stattlicher G r ö ß e aus alabasterzartem M a r z i p a n zeigte. W i e w ü r d e das kleine K r o p p zeug zu Hause jauchzen, wenn man i h m das ganze marzipanerne M ä r c h e n „Dornrös'chen" vorsetzte. Es w ü r d e sicher nicht nur angesehen, sondern gar zu schnell „ a n g e s c h m e c k t " werden. So stand alt und jung mit leuchtenden A u g e n v o r diesen M a r z i p a n w u n d e r n , bis endlich Gie kalten F ü ß e ans W e i t e r g e h e n gemahnten u n d man sich mit einem letzten Blick auf die U n m e n gen von Paketen mit K ö n i g s b e r g e r M a r z i p a n , die in einem g r o ß e n Schaufenster fertig verpackt für ihre Reise ins A u s l a n d bis weit nach Ueberß e e lagen, endlich losriß. W ä h r e n d man durch den Schnee nach Hause stapfte, flogen die Gedanken voraus und freuten sich auf die g r o ß e M a r z i p a n b ä c k e r e i , die a l l j ä h r lich k u r z vor Weihnachten zu Hause stattfand und die auch schon ein Fest für sich war. „ M o r g e n kommt der Weihnachtsmann, kommt mit seinen G a — ha — ben" . . . .dieses und andere bekannte Weihnachtslieder begleiteten das g r o ß e h ä u s l i c h e Marzipanbacken, in das sich die ganze F a m i l i e mit Begeisterung s t ü r z t e . In der g r o ß e n W o h n k ü c h e waren a l l e versammelt, um n a d i besten Kräften der M u t t e r beim M a r z i p a n b a c k e n zu helfen oder auch im W e g e zu stehen. Das Schmecken und das Schlecken war dabei ebenso wichtig wie das Backen. V a t e r k a m sich als einziger ü b e r f l ü s s i g vor und benutzte die allgemeine Aufregung, um sich klammheimlich zu v e r d r ü c k e n und in der Stube am warmen Ofen geruhsam seire Zeitung z u lesen. A l l e anderen aber wirbelten mit hochroten Köpfen durcheinander. Der Duft v o n adventlichen Tannen, v o n bereits abgebackenen Pfefferkuchen, v o n den Marzipanzutaten sowie das Smgen der schönen, alten Weihnachtslieder machte uns schon ganz weihnachtsselig. M u t t e r hatte M ü h e , das ganze aufgeregte V ö l k c h e n zu z ü g e l n . Sie traf mit Umsicht alle V o r b e r e i t u n gen, schickte den nach Rosenwasser, jener m u ß t e M a n d e l n schälen, dort wurden N ü s s e geknackt, hier drehte einer die M a / i d e l m ü h l e . Die besonders geschickte H a n d der Aeltesten formte aus selbstgemachtem Gelee, aus kandierten F r ü c h t e n und aus Succade bereits die Zutaten für die Randmarzipan Verzierung. Immer wieder wurde diese emsige A r b e i t mit g r o ß e m H a l l o unterbrochen, wenn einer erwisch! wurde, der sich klammheimlich einen der bereitliegenden leckeren Happen zu G e m ü t e zog. Mutter hatte sich einen langstieligen h ö l z e r n e n Kochlöffel bereitgelegt und klapste blitzschnell damit jedem auf die Finger, der sie z u lang machte. M a n begriff nicht, w i e sie neben aller A r b e i t noch so gut aufpassen konnte und d a ß man doch immer langsamer als sie war, wenn man auch noch so rasch die Langfinger ü b e r den Tisch s c h i e ß e n ließ. Sie hatte blitzschnell den Kochlöffel gepackt und . . . klatsch! . . . hatte man eins drauf. Das w a r ein H a u p t s p a ß , und man versuchte durch allerlei Spitzfindigkeiten M u t t e r zum Zuhauen zu verleiten i n der Hoffnung, d a ß sie mal nebenbei krachend auf den Tisch schlagen w ü r d e . A b e r , w e i ß der H i m m e l , sie war immer flinker als w i r a l l e zusammen. Endlich nach einem: „Kinder, nun ist aber genug gealbert, nun wird gearbeitet!" riß sich alles zusammen und jeder setzte seinen Ehrgeiz darein, Mutters W ü n s c h e schnell und gut auszuführen. . V o r h e r hatten w i r M u t t e r schon das V e r sprechen abgebettelt, d a ß jeder ein Stück M a r zipan zur eigenen „ B e a r b e i t u n g " e r h ä l t . Die Aelteste war sehr geschickt und machte der Mutter fast genau so gut die k l e i n e n Brezel und Schnecken, Schlaufen und Oesen, D o p p e l r i n g e l und gekerbte Punkte nach. Das j ü n g e r e G e m ü s e dagegen tobte seinen Uebermut an a l l e r h a n d phantastischen Figuren aus, die oft nicht nach Wunsch gelangen und wieder und wieder neu geknetet wurden, bis man dieser graugriesen Masse nicht mehr ansehen konnte, d a ß es M a r z i p a n war. Diese wurde dann n a t ü r l i c h auch nicht mehr zur allgemeinen M a r z i p a n b ä c k e r e i zugelassen, was nicht so tragisch genommen wurde, denn man durfte dann sein „ K u n s t w e r k " gleich aufessen. Zuletzt sah alles nur noch M u t t e r und der Aeltesten zu, die geschickt den M a r z i p a n i m H e r d bei Oberhitze brannten, bis er die leckere braune Kruste hatte. D a n n w u r d e n die R a n d m a r z i p a n s t ü c k e mit dem duftenden Rosenwasserg u ß gefüllt und dieser w i e d e r u m mit zierlichen Ornamenten und S t r ä u ß c h e n aus dem s ü ß e n Beiwerk belegt. Besondere Leckerbissen ergaben ostpreußischer Zeichner Wir haben vier oslpreußische Zeichner gebeten, irgend eine Erinnerung an weihnachtliche Erlebnisse in der Heimat darzustellen. Die Wahl des Motivs und die Art, es zu zeichnen, waren jedem freigestellt. Das Ergebnis linden unsere Leser in dieser Folge. Zwei unserer zeichnerisch begabten Landslcute geben persönliche Erinnerungen in lustiger W e i s e wieder, die beiden anderen stellen Menschen und Landschaft unserer Heimat in einer bestimmten Situation am Heiligabend dar. gellammt. Fotos: B r i n c k m a n n - S c h r ö d e r auch die g r o ß e n P a r a - N ü s s e , die e i n e n Schlafrock aus M a r z i p a n b e k a m e n u n d d a n n noch i n S c h o k o l a d e n g u ß getaucht w u r d e n . M ü d e v o n der A r b e i t , v o m F r ö h l i c h s e i n , v o m Zusehen kroch d a n n die ganze Bande i n die Betten und schmatzte noch i m Einschlafen i n seliger R ü c k e r i n n e r u n g u n d i n V o r f r e u d e auf den K ö n i g s b e r g e r M a r z i p a n . E d i t h Schroeder. Vär Von Winachle Walter Scheffler Witt öngemummelt liggt de Welt Ok goa so hen on dreem — De Frost, de knappt, dat Schneeke et riekt noa Dannebeem. — fällt, Dat ös de röchtge Winachtsloft — M i warrt so week to Sönn. ök hew mi e Hampelmann gekofft on een Kommruut-Kommrönn. ök kick mien Späältieg selig an — Manch eener drellt söck om: „Wat späält de möt dem Hampelmann So oolt on noch so domm!" . . . Nu huck ök ooler Junggesell ön miener Stoaw alleen — Dat Moondke schient — mi warrt so as kunn ök Geister seehn. Mien Späältieg mi ganz schummrig Moakt nich de Döör sök opp? Mien Voader kömmt, mien Mudder on striekelt mi dem Kopp: f Weihnachtserinnerungen Frisch aus dem Ofen Königsberger Marzipan wird, im Gegensatz zum Lübecker, im Oten braun über- Mit kandierten Früchten im Ofen braun überflammt. Pfifferlinge und Steinpilze aus der Marzipan-Bäckerei. — ' \d&p hell, stammt kömmt Wie freit ons dat, ons ooler Säähn, dat du nich trurig granzt — W i e ös dat doch von di so scheen, dat du noch spääle kannst. De Mansche wanke her on hen, dat Glöck, dat stöggt on föllt — Sulk späältiegfreldger Kinnersönn but sök sien bäätre Welt . . . Raderkuchen E i n t ü c h t i g e r Regenschauer ü b e r r a s c h t e mich kürzlich, als ich ü b e r L a n d g i n g . Ich w a r gez w u n g e n , mich i r g e n d w o unterzustellen und geriet z u f ä l l i g in den F l u r einer V e r t r i e b e n e n behausung. Was ich dort durch eine n u r angelehnte T ü r erlauschte, hat mich als O s t p r e u ß e n so bewegt, d a ß ich versuchte, das G e h ö r t e i n Reime zu k l e i d e n . Es handelt 6ich u m e i n Z w i e g e s p r ä c h zwischen M u t t e r u n d Tochter. Weihnachtserinnerungen ostpreußischer Zeichner Hochbetrieb in einer Wehlauer Backstube Erich Behrendt läßt uns an einem vorweihnachtlichen Tag in eine Backstube blicken. Die Bestellungen sind sehr zahlreich; man arbeitet geradezu fieberhaft. Alle jene leckeren gebräunten Dinge, welche die Grundlage unserer bunten Teller bilden, werden hier geknetet, geformt und gebacken-, man kann sie alle vom Blatt „ablesen". Aber nicht nur Hände und Beine sind beschäftigt; das Mundwerk von Meister, Gesellen und Lehrlingen rastet ebenfalls nicht. Da ist einer dabei^ hübsche Pfefferkuchenmänner zu bilden, aber ein Kollege hänselt ihn auch schon: „Ei kick, ons Corinth!" Dieser aus dem Bereich der großen Kunst geholte Vergleich ist verständlich, denn wir befinden uns in der väterlichen Backstube des Zeichners in Wehlau. Der Name des großen oslpreußischen Malers Lovis Corinth, der in der Nachbarstadt Tapiau aufgewachsen war, war auch in Handwerkerkreisen der beiden Nachbarstädte gut bekannt; sein Vater war Gerbermeister und Ratsherr. Jedenfalls ging es, wie man sieht, vor Weihnachten bei den .Deeckoapes" („Teichaifen") recht lebhaft zu. „ M u t t c h e , Muttche, back uns doch E i n m a l w i e d e r Raderkuchen!" „ M e i n s t M a r j e l l , aas k a n n ich noch, S o l l ich 's w i r k l i c h m a l ' versuchen? Kindche, nei, die w e r d e n nich So gut, w i e einst z u H a u s ' „Schad" mischt, Muttche, sicherlich Schmeckt das k e i n e r 'raus." „Ich g l a u b ' , ich g l a u b ' , die g l ü c k e n nich' Ich k a n n m i r das G e h i r n v e r r e n k e n , U n d m u ß mich tüchtig m a l ' b e d e n k e n . . . — Jetzt w e i ß ich, was da ' r e i n g e h ö r t U n d k ö n n t ' sie auch ganz richtig machen, Ich w e i ß man b l o ß nich'. w o 'ch heut M i r nehmen s o l l die v i e l e n Sachen. . . • Drei Scheffel M e h l . . . . . . Ein Prießche K a n e e l . . . . . . F a r i n an z w e i P f u n d . . . . . . Acht Eier rund . . . . . e i n K u m m c h e Schmand . . . . . . V o l l bi6 z u m Rand . . . Lauf, zur W i r t s c h , zur M a d a m , M a c h 'nen K n i x und frag an, O b sie die Pfann' borgen k a n n . B i n d ' dir 'nen Schaal um den H a l s , Denn d r a u ß e n is' man kalt V o m Schlachter h o l drei Pfund Schmalz U n d w e r d ' mir unterwegs nich' alt' „ W a s w i r d b l o ß det V a t c h e sagen, W e n n er w i e d e r k o m m t v o m Feld? W i r d er lachen mit Behagen O d e r g l u p e n wejens G e l d ? ' „ D a r u m , K i n d j e , g r ä m dich nich, Den V a t e r k e n n ich ganz genau, H e u t e - jrads v o r z w a n z i g J a h r e n — w u r d ' ich seine F r a u ! " E. J. Jahrgang 2 / Folge 26 Hansgeoig BuchhoJtz Schriltwort ausdrücken will? Unser Text ist dem vorweihnachtlichen Kapitel im Lukas-Evangelium entnommen Mit der hochgespannten Erwartung des Erlösers blüht das Lied, der Psalm noch einmal wuchtig und gedankentief auf. In machtvollen Antithesen wird die Ehre Gottes verkündigt, die sich so ganz anders äußert als die Meinung der Menschen es denkt und die Weisheit dieser Welt es will. Die Flucht Das L a n d l a g eingebettet i n den Schnee D i e Seen hatte er i n w e i ß e W i e s e n verwandelt. Die W a l d e r hatten v o n seinem G l a n z den A t e m verloren. Die G r ä b e n und die Furchen w a r e n zugedeckt v o n i h m und die S t r a ß e n und W e q e ü b e r weht D a w a r nicht M ö w e n r u f in der Luft kaum ein Krahenschrei, und k e i n M i l a n zog durch den unendlichen H i m m e l . Die W e l t schwieg als habe sie k e i n W o r t mehr für die Zeit, und das L a n d lag, als sei es nur e i n B i l d . Die D ä c h e r der Hofe die grauen, s e n k r ü c k i g e n Firsten der K a t e n duckten sich tief. Die Erde schwieg vor dem Schnee, aber diese Stille war mehr als der verhaltene A t e m des W i n d e s . Sie w a r mehr noch als die lautlose Sprache der zu Eis erstarrten W a s s e r . Diese Stille war tiefer und t ö d l i c h e r als die W i n t e r s t a r r e der Felder und W a l d e r und des ganzen unendlichen H i m m e l s d a r ü b e r . Das L a n d schwieg in der A n q s t der Verlassenheit. Das ist aber gerade das Tröstliche unseres Glaubens, daß uns gesagt wird: Gott macht es völlig anders, als deine Gedanken es errechnen und deine Wünsche es erträumen. Das Ergebnis aber ist immer die erstaunliche Tatsache: Dein Herz muß zustimmen: Er macht es recht. Wir überblicken die große Zahl der Weihnachtsfesle, die wir mit Bewußtsein erlebten und die sich unserer Erinnerung einprägten. Weihnachten mit unseren eigenen Kindern stehen da an erster Stelle. Die Sorgen die wir damals höchstwahrscheinlich hatten, sind vergessen, aber das Leuchten der Erinna nq ist stark und lieb. Noch eindringlicher aber reden in uns die Feste der tiefsten Not, im Feld, im Lazarett, auf dem Treck, unter den Russen oder Polen. Die waren so arm, so bitter, so voll Kälte und Hunger, daß wir uns nicht noch einmal solche Zeiten wünschen, aber noch nie waren wir dem Kind in der Krippe so nahe, noch nie im Glauben so beschenkt wie damals. r W i e ist es nur so seltsam, seit sie fort sind dachte des K ä t n e r s Tochter. Es ist w i e Feiertag. Es ist w i e B e g r ä b n i s t a g , w i e Friedhof ist es. Sie trat leise auf, w e n n sie v o n der K a m m e r in die Küche ging, als ob das K n a r r e n der Dielen irgendetwas Unheimliches wecken k ö n n t e . Sie huschte scheu durchs Haus, als s t ü n d e ein Sarq in der Stube. Wie steht es heute um uns? Sind wir „gut angekommen?" Haben wir Sattheit und Bequemlichkeit? Dann kann es leicht sein, daß wir nur noch vergoldete Nüsse zum Christfest empfangen. Wer aber in schweren Zeiten im Glauben erstarkte, wem es keine Redensart ist: „Welt war verloren, Christ ward geboren", sondernein tragendes, seliges Erlebnis mitten in Not und Anfechtung, dem ist immer aufs neue Weihnacht die rechte Armenbescherung, die wir gequälten und zerriebenen Menschen den Heiland als den Tröster und Erlöser empfangen und als die nach Gottes Reich sich Sehnenden mit aller Gottesfülle gespeist werden Das schenke uns allen der ewigreiche Gott in Gnaden. W i e w a r sie hastig, wenn sie an den Brunnen ging, der vor dem Stalle lag. Noch stach es in ihren F u ß s o h l e n w i e N a d e l n bei jedem Schritt; denn sie hatte k a u m das Wochenbett verlassen. Sie schrak zusammen, w e n n der Eimer schepperte, w e n n die Kette des Hofhundes rasselte, wenn in der M i t t a g s w ä r m e ein Plocken Schnee v o m Dache mit dumpfem A u f p r a l l niederfiel Sie wagte nicht ü b e r die Buchenhecke und den verschneiten Garten h i n w e g zum See hinaus zu sehen. Seit der Nacht war die Fahrbahn, die ihn w i e eine sichere S t r a ß e ü b e r q u e r t hatte, verweht. Sie schlug die A u g e n nieder vor der Dorfs t r a ß e . D a gackerte k e i n H u h n , da l ä u t e t e kein Schlitten. K e i n Rauch wehte ü b e r den grauen G i e b e l n , u n d k e i n H u n d bellte mehr. Eine Glocke mahnt! Gestern w a r e n die Letzten gegangen. Ueber den See w a r e n sie fortgezogen. Die Nacht hatte ihre Spuren verweht. Sie l ä u t e t e W e n n das M ä d c h e n i n der bleiernen Stille des Hauses plötzlich v o n der A n g s t angerufen w u r d e und so w i e erwachend i n irgend einer A r b e i t inne hielt, erschien i h m alles T u n bedeutungslos. Es wurde sich selbst gewahr und sah sich wie ein Blatt, das i m Herbst auf dem See treibt. Es fror dann bis i n die Seele hinein und eilte rasch i n die K a m m e r ^ h i n ü b e r . Dort stand die W i e g e . Sie w a r ein altes, derbes Stück. V i e l e n Generationen hatte sie zum ersten Lager gedient. Z w i s c h e n den blaukarierten K i s s e n lag das zarte K i n d . Es war i n den Weihnachtstagen geboren und erst wenige Tage alt. Bei i h m lauschte die junge M u t t e r . Sein A t e m schien a u ß e r ihr selbst das einzige Lebendige noch auf der erstarrten W e l t zu sein. Sie kauerte sich neben die k l e i n e Schlafstatt. Sie p r e ß t e ihr Gesicht gegen das alte H o l z . A c h , nun waren sie getrennt. W i e gerne h ä t t e sie es noch schützend i n sich getragen. W i e furchtbar war die W e l t , und was kroch nun aus ihr heran? G e w i ß , es w a r ihr freier W i l l e gewesen. Sie hatte sich entschieden, hier z u r ü c k z u b l e i b e n , auch auf die Gefahr hin, d a ß man sie totschlagen w ü r d e . Ihr schien es so, d a ß sie keine andere W a h l habe. Sie konnte nicht mit jenen mitziehen, die nicht mehr die Ihren im Herzen waren. Sie hatten ihr z u v i e l H a ß und V e r a c h tung zuteil werden lassen in der letzten Zeit. W i e h ä t t e sie mit ihnen jetzt i n engster Gemeinschaft leben und ihres K i n d e s Rettung ihnen anvertrauen k ö n n e n ? Sie w a r geblieben, und langsam, Stunde u m Stunde, w i e W a s s e r steigt um den V e r l o r e n e n , w a r dann die A n g s t gestiegen, die aus der Leere kommt w i e der Frost aus dem einsamen Raum. Die A n g s t ergriff sie und nahm Besitz v o n ihr mit dem schwingenden Licht. Sie sah i n den g r o ß e n K a d d i g s t r ä u c h e r n , die v o r dem W a l d e standen, M ä n n e r . Sie wagte nicht, die Lampe anz u z ü n d e n , um nicht dem Feind den W e g zu w e i ßen. V i e l l e i c h t waren sie schon am W a l d r a n d , diese anderen? V i e l l e i c h t waren sie schon i m Dorf und p l ü n d e r t e n die verlassenen H ä u s e r ? Die A n g s t ließ sie dem K i n d e i n der W i e g e z u f l ü s t e r n : „ W e n n w i r diese Nacht ü b e r s t e h e n , laufen w i r morgen ü b e r den See. Ich werde dich an meine Brust nehmen, mein V ö g e l c h e n . Ich werde dich ganz weich betten bei mir, mein F a l terchen. D u sollst es w a r m haben, so lange ich noch einen Blutstropfen lebendig in m i r habe, du mein Käferchen, mein goldenes!" Sie g i n g a n diesem A b e n d nicht schlafen. Sie hockte in der D u n k e l h e i t vor dem H e r d und starrte in die Glut. Sie bedachte, was geschehen w ü r d e und wie sie es doch vielleicht noch zum Guten wenden k ö n n e . U n d sie befragte sich, wie es geschehen war, d a ß sie hier i n der g r o ß e n Angst der V e r l a s s e n h e i t z u r ü c k g e b l i e b e n w a r mit einem K i n d e ! Sie war mit des Bauern Sohn aufgewachsen. Erst waren sie w i e Geschwister gewesen, dann wurden sie zu Liebende. W a s war er für ein stiller, guter Junge! G e h ö r t e n sie nicht für immer zusammen? A l s er in den K r i e g m u ß t e , hatten sie sich gelobt, einander a l l e Woche einen Brief zu schreiben. N e i n , sie hatte nicht oft geschrieben. Ach, das Schreiben war schon in der Schule beim alten K a n t o r nicht ihre Freude gewesen. A b e r sie dachte doch immer a n den Geliebten und tat alles mit ihm in G e d a n k e n W i e wurde sie ihm davon sprechen und i h m ihre Liebe beweisen, wenn er erst wieder da war! — u n a dann kam er einmal, er sah sie gar nicht ani er ging mit anderen. „Du hattest mich wohl schon vergessen", meinte er. . j' , ^ Und dann war dann dieser Fremde auf dem Hof gewesen, der junge Gefangene. S i e hatte A Sie lauschen dem Lobgesang der himmlischen Heerscharen und haben die St Imme Gottes im Ohr — so scheint es, wenn wir diese Gestalten von dem Mittelbild des Altaraul satzes aus der evangelischen Pfarrkirche in Cumehnen im Samland betrachten. Die heilige An na Selbdritt steht da neben der Jungfrau Maria mit dem Christuskind, und, obwohl die Großmu tter dem göttlichen Kinde eine Birne reichen will, so sind sie doch alle gleichsam erstarrt im Lauschen nach oben. Das wird nicht nur ein Zufall sein, welchen die etwas steife Hand unse res ostpreußischen Volkskünstlers verursacht hat, nein, das Erstarren im Lauschen und im Sch auen ist ein wenig die Eigenart jener Zeit, und die man auf allen damaselbst bis in die gebauschten, wie gefrorenen F alten der Gewänder, ligen Bildwerken findet, wirkt es sich aus. Denn es war eine Zeit, voll von Geburtswehen des Kommenden, jene letzten Jahrzehnte des fünfze hnten Jahrhunderts, als dieser Altar in unserer ostpreußischen Heimat geschnitzt wurde. Die ch ristliche Kultur des Mittelalters wandelte sich in die Neuzeit um, an deren Ende wir heute stehen. Die Neuzeit, als der Mensch sich mit Hilfe der Naturwissenschalt die Erde auf eine Weise unte rtan machte, die noch nie dagewesen war, als er aber auch jene stolze Demut vergaß, mit der hi er die Mutter des Herrn ihre Krone trägt, lauschend nach dem Auttrag Gottes. Der neuzeit liehe Mensch hat die Gabe seines Wissens selbstherrlich nach eigenem Ermessen verwen den. wollen, doch der vermeintliche Fortschritt seines Könnens erwies sich als ein Weg an ein en Abgrund. Auch wir befinden uns heute vor einer Zeitwende, wie Maria und Anna auf dem Bildwerk von Cumehnen. „Was tun?" fragen wir. „Lauschen auf die Botschait Gottes!" antworten die Gestalten unseres heimatlichen Kunstwerkes. Die Weihnachtsbotschaft Gottes aber ist mitten in dieser dunklen Welt eine frohe. M i t l e i d mit ihm gehabt. A u c h war sie selbst sich v e r s t o ß e n vorgekommen und einsam wie jener. Sie konnte es sich auch jetzt nicht sagen, wie es eigentlich hatte geschehen k ö n n e n . — Nachher, als es herausgekommen war, brachte man ihn fort. Der V a t e r schlug sie, und ihre M u t t e r beschimpfte sie, und vielleicht h ä t t e n die im Dorf sie noch totgeschlagen. Es war ein Leben wie i n der H ö l l e . Darum also hatte sie nicht mit diesen Menschen mitziehen k ö n n e n , und darum hatte man sie vielleicht auch nicht im Letzten ü b e r redet, das K i n d zu retten. U m das Fenster strich der Nachtwind jetzt. Lang u n d dumpf d r ö h n t e das Eis des Sees durch die tiefe Stille. Sterne blitzten frostklar aus dem hohen Himmel, und der M o n d hob seine schmale, goldene Sichel aus dem W a l d . Der H u n d bellte nicht, aber ein Schritt ging. Es knirschte der Schnee. Sie h ö r t e es deutlich. In der Schwäche ihres Leibes wurde das Herz ihr zum d r ö h n e n d e n Hammer. Es knirschte der Schnee. Es gingen Schritte. Jetzt kam'es zum Fenster. Sie warf sich ü b e r die W i e g e und umklammerte das harte H o l z . Dann rief eine Stimme d r a u ß e n ihren Namen. Der K l a n g durchbebte sie u n d hob sie w i e eine W e l l e . Sie fuhr empor und zur T ü r und öffnete. Er war es. Er, den sie als K i n d schon geliebt, und den eine törichte Stunde in ihr verriet und doch nicht a u s l ö s c h t e . Er war gekommen, den sie immer im Herzen getragen hatte. » W a s willst du?" fragte sie zaghaft. „Dich holen, ehe es zu spät ist", antwortete er. S p ä t e r , als sie sich für Augenblicke ausruhend g e g e n ü b e r s a ß e n , lächelte er sie an und ganz aus der Tiefe des Herzens. Er sagte: „Ich dachte a n die Zeit, als w i r noch beim Kantor in der Schule s a ß e n . Einmal m u ß t e ich die Geschichte v o n der Flucht der H e i l i g e n Familie aufsagen, und d u halfst mix ein, .Stehe auf, und 1 nimm das K i n d l e i n und seine M u t t e r und fliehe, sprach der Engel zu J o s e p h . . . Da stand er auf und nahm das K i n d und seine Mutter des Nachts und entwich' . . . " Sie gingen dann, als gegen M o r g e n die Sterne v e r b l a ß t e n und ein dichter Dunst vom See her den G r u n d zu füllen begann. Das Land lag i m Schweigen des Frostes, aber mehr noch in der frierenden Angst der Verlassenheit. Sie waren die Letzten, die ü b e r den See kamen. A l s der Tag aufstand und an a l l e n Zweigen, Ranken und H a l m e n der Rauhreif im Sonnenlicht funkelte, stieg ü b e r den geduckten Firsten des Dorfes Rauch auf und eine rote Flamme. Er macht es recht Von Pfarrer Hugo Ldnck Die Hungrigen f ü l l e t er mit G ü t e r n und l ä ß t die Reichen leer. Luk. 1, 53. Zum Weihnachtsbaum unserer Kindheit gehörten vergoldete oder versilberte Aepfel und Nüsse. Die glänzten so herrlich aus den grünen Zweigen, ganz besonders, wenn die Kerzen brannten und die Wachslichter zugleich mit ih rem Leuchten den feinen Wachsgeruch ausströmten. Das war alles sehr lieblich anzusehen, nur eine betrübliche Erfahrung machten wir Kinder: sie mußten geschält werden, standen also doch tief unter den andern, die mit ihrer grünen und roten Schale armselig anzusehen, aber köstlich zu genießen waren, und die goldprangenden Nüsse erwiesen sich alle als hohl und waren darum nicht begehrt. War das eine in das Kinderverständnis übertragene Art, genau das zu sagen, was jenes einst in Gumbinnen (EK) W e n n i n diesem Jahr i n Ostfriesland die Weihnachtsglocken e r t ö n e n , dann werden gerade i n jenem Grenzkreis Leer, vor dessen T ü r H o l l a n d liegt, zwei liebvertraute Glocken O s t p r e u ß e n s in diesem C h o r ihre Stimme erheben. In den Adventstagen wurden sie — nach langer unfreiwilliger Glockenhaft auf dem Hamburger „Glockenfriedhof" — in einer Feierstunde ihrer wie w i r hoffen v o r ü b e r g e h e n d e n Bestimmung ü b e r g e b e n . Es sind wohl stille l ä n d liche Gemeinden, die ihnen eine w ü r d i g e - S t ä t t e bereiteten und tief ergriffen der erzenen Stimme lauschten, aber man darf doch sagen, d a ß sie auch durch ihre Lage an uralten ü h d hochbedeutsamen V ö l k e r s t r a ß e n diese'Ehre verdient haben. In G r o ß w o l d e , wo nahe dem Emsstrom sich zwei wichtige E u r o p a s t r a ß e n begegnen, treffen sich auch die g r o ß e n Emslandmoore mit den so fruchtbaren W e i d e n Frieslands. In einem gigantischen K u l t u r w e r k werden hier, wo sich mit den Seitenflüssen Leda und J ü m m e fast alle Wasser Oldenburgs und des südlichen Friesland i n die Mutter Ems e r g i e ß e n , L ä n d e r e i e n v o n nahezu 80 000 H e k t a r guten Ackers und z u k ü n f t i g e r Fettweiden „sturmsicher" gemacht. Das g r ö ß t e deutsche Sperrwerk w i r d fortan v e r h ü t e n , d a ß an den g e f ü r c h t e t e n zwölf Tagen der Springhochfluten das aufgestaute Wasser der Meeregezeiten und des Stromes weite Flächen ü b e r schwemmt. Das gerade dieses Dorf die gerettete Glocke Gumbinnens i n die Obhut bekam, hat einen tiefen Sinn. Es kommen viele H o l l ä n d e r , Belgier, W e s t e u r o p ä e r und Skandinavier hier durch, und gerade die N i e d e r l ä n d e r haben durchaus ein O h r für deutsche Vertriebenennot. A l s man einige Kilometer nördlich i n V e e n husen die Glocke v o n Christburg erstmals l ä u t e t e , da sagte der Pastor dieser Gemeinde, ihr K l a n g sei die u n a b l ä s s i g e M a h n u n g des Berliner Kirchentages: „ W i r sind doch Brüder!" Den G r o ß w o l d e r n wiederum, die mit Posaunen und C h ö r e n die Gastglocke g r ü ß t e n , verlas ihr Pfarrer den G r u ß eines Gumbinner Geistlichen, in dem es h e i ß t : „Möge Gottes Gnade es verhindern, d a ß die Glocke bei Ihnen jemals wegen Kriegsgefahr und Feuersbrunst Sturm l ä u t e n m u ß . M ö g e sie einmal durch ihren K l a n g v e r k ü n d e n k ö n n e n , d a ß ihre alte Heimat — hoffentlich ohne K r i e g — wieder freigeworden ist und die alte G e meinde sich unter ihrem K l a n g wieder versammeln darf . . V o l l e r Andacht h ö r t e n sie alle, d a ß das M e i - . sterwerk des K ö n i g s b e r g e r G l o c k e n g i e ß e r s J a cob Dornmann fast zweihundert Jahre in frohen und ernsten Stunden in der alten Regierungshauptstadt Gumbinnen g e l ä u t e t hat. Daß aber auch einige geborene Gumbinner an dieser feierlichen Adventsstunde dabei sein konnten, d a ß sie nun an jedem Feiertag die altvertrauten K l ä n g e h ö r e n dürfen, das war den Friesen ringsum die g r ö ß t e Genugtuung. So mancher hier hat es l ä n g s t empfunden, d a ß die „Grenzer" der Ems und die O s t p r e u ß e n i n Temperament und Charakter vieles verbindet. A u s den W o l d e n und M o o r e n Frieslands sind einst viele, viele aufgebrochen gen Osten und sie haben sich auch dort zwischen Weichsel und Memelstrom w o h l b e w ä h r t . W e n n jetzt (i^.nbinnens Glocke hier i n einem recht lebendigen Grenzwinkel das neue Europa ruft, es an seine Verpflichtung mahnt, dann darf man darin eine wunderbare F ü g u n g erblicken' 25. Dezember 1951 / Seite 12 WEIHNÄCHTEN HINTER Der K r i e g w a r zu E n d e ! E i n sowjetischer Oberst hatte uns am Tage der K a p i t u l a t i o n v e r sichert, d a ß w i r i n s p ä t e s t e n s v i e r W o c h e n z u H a u s e sein w ü r d e n . W i r haben das damals noch geglaubt. A l s w i r dann aber eines Tages in V i e h w a g e n v e r l a d e n w u r d e n und fast eine W o c h e l a n g o s t w ä r t s r o l l t e n , haben w i r die Hoffnung auf eine so schnelle H e i m k e h r begraben. Doch d a ß w i r W e i h n a c h t e n i n der Gefangenschaft w e r d e n feiern m ü s s e n , das hat damals noch k e i n e r v o n uns b e f ü r c h t e t . N u n — es s i n d für die meisten v o n uns drei, v i e r u n d noch mehr W e i h n a c h t e n hinter Stacheldraht geworden. Im September k a m e n w i r mit hundert M a n n i n e i n A r b e i t s l a g e r . D i e A r b e i t w a r schwer u n d für die meisten v o n uns ungewohnt, die V e r pflegung so mangelhaft, d a ß uns bei der A r beit oft schwarz v o r A u g e n w u r d e v o r S c h w ä che, die Unterkunft so eng mit 38 Zentimeter Platz je M a n n auf der nackten Holzpritsche, ohne W i n t e r b e k l e i d u n g , die B e h a n d l u n g menschenunwürdig. Doch schwerer als der H u n g e r und die k ö r perliche N o t dieses elenden Daseins d r ü c k t e uns alle die U n g e w i ß h e i t unseres Schicksals. D i e bange Frage, w a n n u n d ob w i r ü b e r h a u p t noch e i n m a l die H e i m a t w i e d e r s e h e n w ü r d e n , z e r q u ä l t e unsere H e r z e n w ä h r e n d der langen A r b e i t s s t u n d e n u n d l i e ß uns oft auch nachts k e i n e Ruhe finden; sie w a r das immer w i e d e r kehrende G e s p r ä c h s t h e m a der K a m e r a d e n . K e i ner v o n uns w u ß t e etwas v o n seinen A n g e h ö r i g e n ; w i r aus O s t p r e u ß e n u n d auch die ander e n K a m e r a d e n aus dem deutschen Osten m u ß ten das Schlimmste für i h r Schicksal b e f ü r c h t e n . N u r eines hatten w i r erfahren: d a ß uns die H e i mat für immer v e r l o r e n sein sollte. A l s dann ü b e r r a s c h e n d früh der russische W i n t e r mit Schnee u n d Frost hereinbrach, v e r glimmte auch der letzte Hoffnungsschimmer i n unseren H e r z e n . So m u ß t e n w i r uns w o h l dam i t abfinden, W e i h n a c h t e n fern der H e i m a t h i n ter Stacheldraht z u feiern. Es gab nicht w e n i g e unter uns, die sich v o r nahmen, den H e i l i g e n A b e n d auf ihrer Pritsche z u verschlafen. Sie f ü r c h t e t e n sich v o r der Bitterkeit dieses Erlebens, w e n n die Lichter des Tannenbaumes z u r ü c k l e u c h t e n w ü r d e n i n die g l ü c k l i c h e Geborgenheit vergangener W e i h n a c h ten und sie die ganze trostlose V e r l a s s e n h e i t der Gegenwart noch schmerzlicher empfinden lassen m u ß t e n . D i e Besonnenen i m L a g e r aber beschlossen, W e i h n a c h t e n z u feiern, w i e w i r es sonst g e w o h n t w a r e n . Es bedurfte dazu nicht v i e l e r V o r b e r e i t u n g e n : D e n Tannenbaum brachten Kameraden des W a l d k o m m a n d o s mit, die t ä g l i c h mit L a s t z ü g e n das H o l z für unser S ä g e w e r k heranholten. Die Geschicktesten unter uns schnitzten aus dem Blech ,,'alte.r K o n s e r v e n d o s e n weihnachtlichen Baumschmuck u n d g ö s s e n Lichter aus W a c h s u n d W o l l e . U n d a m A b e n d bastelte jeder auf seiner Pritsche a n einem k l e i n e n Geschenk, e i n e m Salznapf, einer Tabakdose oder e i n e m Paar F ü ß l i n g e n für den K a m e r a d e n . U n d trotz a l l e r unserer N o t s p ü r t e n w i r doch etwas v o n der e r w a r t u n g s v o l l e n k i n d l i c h e n V o r f r e u d e des Advent. So k a m der H e i l i g e A b e n d heran. W i r hatten die Feiertagsruhe eines Sonntags d a f ü r geopfert, u n d i n s t i l l e r G e s c h ä f t i g k e i t sorgten die K a m e r a d e n sich u m die letzten V o r b e r e i t u n g e n . M i r selbst w a r an diesem N a c h m i t t a g noch eine besondere Weihnachtsfreude beschert: U n sere „ F e l d s c h e r i t z a " , die S a n i t ä t e r i n , w a r eine junge R u s s i n . W i r mochten sie alle gern, w e i l sie als der einzige M e n s c h dort ein m i t f ü h l e n des H e r z für uns hatte und immer freundlich u n d gut z u uns war. U n d n u n stapften w i r zu z w e i t durch den Schnee, u m ihr aus herzlicher D a n k b a r k e i t eine Weihnachtsgabe z u b r i n g e n . Erstaunt empfing sie uns i n ihrer armseligen Stube, die w i r ihr zwischen den T r ü m m e r n und R u i n e n a m Stadtrande hergerichtet hatten. W i r n ö t i g t e n sie hinaus u n d bauten auf, w a s w i r mitgebracht hatten: ein g e s c h m ü c k t e s B ä u m c h e n u n d darunter die Geschenke, die a l l e v o n geschickter K a m e r a d e n h a n d gearbeitet w a r e n — e i n Paar Stiefel, einen eisernen Leuchter, eine geschnitzte Zigarettendose und einige K l e i n i g k e i ten. D a n n h o l t e n w i r sie herein. Ich werde nicht STACHELDRÄHT da w i r einem guten M e n s c h e n k i n d e die W e i h nacht brachten, w o h l die einzige seines Lebens! So gingen w i r schweigend, doch seltsam frohen Herzens zum Lager z u r ü c k . A b e r k a u m w a ren w i r dort angelangt, da schreckte uns der Befehl der sowjetischen L a g e r l e i t u n g : „ H e r a u s t r e ten zur F i l z u n g ! " Das w a r uns nichts Neues, doch an unserem h ö c h s t e n Feiertage empfanden w i r diese M a ß n a h m e als eine besonders rohe Schikane. S p ä t e r a l l e r d i n g s haben w i r uns auch daran g e w ö h n e n m ü s s e n . So rafften w i r unter dem antreibenden „ D a w a i l " der Posten unsere H a b s e l i g k e i t e n i n einer Decke zusammen u n d traten hinaus i n die frühe D ä m m e r u n g des W i n tertages. Dort standen w i r frierend, unsere B ü n del i m Schnee v o r uns ausgebreitet, und versuchten bangend, unsere letzten S c h ä t z e — e t w a einen R i n g oder e i n Taschenmesser — v o r den b e u t e l ü s t e r n e n A u g e n der Soldaten zu v e r - So w a r es s p ä t abends geworden, als w i r m ü d e u n d verbittert wieder ins Lager kamen. U n d mehr aus dem „ N u n erst recht!" als aus einer inneren F e i e r s t i m m u n g sammelten w i r uns u m den Tannenbaum. Jeder hatte 6ich — bei a l l e r A r m s e l i g k e i t — um ein festliches A u s sehen b e m ü h t : die Stiefel blankgewichst, den Rock sauber g e b ü r s t e t oder gar e i n w e i ß e s Tuch um den H a l s gebunden, Der Schein einer K e r z e w a r f zitternde Lichter ü b e r die harten, bleichen Gesichter. D a n n k l a n g leise aus dem D u n k e l in die e r w a r t u n g s v o l l e Stille die „ H o h e Nacht der k l a r e n Sterne". A l s das L i e d v e r k l u n g e n war, e n t z ü n d e t e einer der K a m e r a d e n das erste Licht zum G e d e n k e n an unsere Heimat, und aus dem H i n t e r g r u n d sangen z w e i w i e aus w e i t e r Ferne „ H e i m a t , deine Sterne". U n d ihre Stimmen w u r den noch leiser, als sie mit dem Lied v o m guten K a m e r a d e n alle die v i e l e n , v i e l e n g r ü ß t e n , die a n unserer Seite gefallen w a r e n . D a n n z ü n deten w i r ein Licht an und riefen unsere K i n der: „ I h r K i n d e r l e i n , kommet . . . " , u n d es w a r mancher unter uns, der sein K i n d noch gar nicht kannte. Wdr gedachten unserer M ü t t e r u n d Frauen, und w o h l nie haben w i r tiefer u n d i n n i g e r empfunden als damals: „ M ü t t e r , euch sind a l l e Sterne, a l l e Lichter aufgestellt . . . " So brannte Licht u m Licht, und jedes leuchtete unser G e d e n k e n hinaus i n die ferne H e i m a t . D a n n las eine Stimme die W e i h n a c h t s l e g e n d e aus d e m E v a n g e l i u m , u n d w i r sangen das L i e d v o n der „Stillen Nacht". N i e i n unserem L e b e n hat uns eine W e i h n a c h t tiefer ergriffen als hier, u n d ich sah manchen der alten Landsknechte mit dem zerfransten A e r m e l ü b e r die A u g e n wischen oder den K o p f auf die gefalteten H ä n d e g e s t ü t z t oder i n dem M a n t e l auf der Pritsche vergraben. U n d dann sprach ich zu den K a m e raden das, was w i r alle f ü h l t e n : N o c h nie haben w i r unsere N o t u n d V e r l a s s e n h e i t so bitter g e f ü h l t als i n dieser weihnachtlichen Stunde. Noch nie haben w i r das Sehnen und Bangen nach der H e i m a t i n n i g e r und schmerzlicher empfunden, w i e w o h l unsere G e d a n k e n nicht w i s s e n , wo sie unsere Liebsten suchen sollen. Das aber w i s s e n w i r : W e n n unsere M ü t t e r u n d F r a u e n noch leben, dann sitzen sie jetzt w i e w i r Irgendwo unter dem Lichterbaum und sind mit i h r e r ganzen Liebe, mit ihren Sorgen und W ü n schen und mit ihrem Hoffen bei uns. U n d u m / Von Gerhard Haese liebsten M e n s c h e n , haben w i r uns i h n e n doch nie so nahe g e f ü h l t w i e i n d.eser Stunde. N i e hat uns die himmlische Botschaft „ F u r c h t e t euch nicht!" s o v i e l G l a u b e u n d Z u v e r s i c h t g e g e b e n w i e i n dieser H e i l i g e n Nacht, die> w i r _ a l s die A e r m s t e n der A r m e n feierten. U n d n i e ist das L i e d v o n der „ f r ö h l i c h e n u n d s e l i g e n W e i h nacht" aus einem hofinungsfroheren H e r z e n gesungen w o r d e n als damals. Selbst der s o w j e t i sche N a t s c h a l n i k in unserer M i t t e m u ß , o h n e d a ß er e i n deutsches W o r t v e r s t a n d , e t w a s v o n der W e i h e dieser Feierstunde g e s p ü r t h a b e n . Er s a ß , ganz gegen seine G e w o h n h e i t , s t i l l a m Tisch die M ü t z e , die er sonst nie a b z u l e g e n pflegte, v e r l e g e n i n den H ä n d e n d r e h e n d . D a n n ginq er w o r t l o s hinaus. , . . .. W i r aber d r ä n g t e n uns in s t i l l e r F r ö h l i c h k e i t auf unseren P l ä t z e n . Jeder, der e i n B i l d seiner A n g e h ö r i g e n b e s a ß , hatte es v o r sich stehen. U n d dann w a r e n w i r a l l e z u Hause, u n d j e d e r zeigte u n d e r z ä h l t e d a v o n d e m andern, w a s der schon l ä n g s t w u ß t e : „ S i e h her, das ist meine F r a u . . . " „ U n d das h i e r ist m e i n e A e l U D e r G e f a n g e n e Wenn der ich die Straßen du gehst mit Wenn durch Leid Wenn bis Tage zittert pflügt die liebes an den schwingt schüttert, gnädig hüllet, Hand, Bild die Traumwelt füllet Rand. zu deiner weiten sich mein Reigen und Herz. Nacht das Grauen Dorthin der stehe, Schmerz, mein du reichst dein sinnend die müden die Seele dir schlügt Frau gehe, mir. Trennung wenn A mir, du stehst bei der fernen einsam wenn ich am Fenster mich zu dir aller Ferne Lied, hellen Sterne zieht. Pfarrer Leibner. teste; die ist jetzt schon . . . l a ß m i c h m a l nachrechnen . . . " U n d d a n n g i n g der e i n e z u m a n d e r n u n d schob i h m v e r l e g e n e t w a s i n d i e H a n d ; es m o c h t e eine R a s i e r k l i n g e s e i n oder eine Stopfnadel oder e i n e selbstgeschnitzte T a bakdose, u n d w ü n s c h t e i h m e i n „ F r o h e s Fest!" W i r freuten uns fast w i e K i n d e r . W a s w a r e n das aber auch für S c h ä t z e ! E i n K a m e r a d steck-tei. m i r eine H a n d v o l l T a b a k z u , u n d w i r hatten 6eit W o c h e n nichts z u rauchen b e k o m m e n ! E i n anderer schenkte m i r e i n Blatt e i n e r a l t e n Z e i tung als Z i g a r e t t e n p a p i e r , das w a r e i n e K o s t barkeit. D e r K o c h hatte m i r aus M e h l u n d W a s ser e i n e n K r i n g e l gebacken, der w i e e i n richtiger K u c h e n aussah. E i n e r hatte noch fünf deutsche Z i g a r e t t e n durch a l l e F i l z u n g e n geTettet; sie w a r e n z e r d r ü c k t u n d h a l b verschimmelt, u n d die teilte er sorgsam u n t e r die z e h n K a m e r a d e n seiner G r u p p e . U n d dann s a ß e n w i r i m K r e i s e u n d sogen feierlich den h e i m a t l i c h e n Duft aus den K i p p e n . A l s d a n n u n s e r e K ö c h e eine K a n n e h e i ß e n Tee u n d g e r ö s t e t e Brotschnitten m i t Zucker auf den T i s c h stellten, h a b e n w i r e i n e n r i c h t i g e n W e i h n a c h t s s c h m a u s gehalten, u n d die „ S t a l i n t o r t e " hat uns h e r r l i c h e r geschmeckt als der s c h ö n s t e W e i h n a c h t s s t o l l e n . 1 bergen. Nicht a l l e n g e l a n g das. O b w o h l diese Prozedur reichlich z w e i Stunden dauerte, schien sie unseren Bewachern nicht zu g e n ü g e n , u m uns v o l l e n d s den Festtag z u v e r l e i d e n . So ließ e n sie- uns a n s c h l i e ß e n d z u r Sauna marschieren. Das w a r eine Stunde W e g . D o r t warteten w i r wieder, nackend auf dem nassen S t e i n f u ß boden des z u g i g e n V o r r a u m e s stehend, ehe w i r uns e i n e n K ü b e l h e i ß e n W a s s e r s ü b e r den Kopf g i e ß e n durften. 2 9 7 5 . — D M dieser G e w i ß h e i t w i l l e n d ü r f e n w i r uns nicht selbst aufgeben; sie verpflichtet uns, nicht schwach z u w e r d e n i n a l l e r N o t des Leibes u n d der Seele. Der i m m e r g r ü n e B a u m m ö g e uns e i n S i n n b i l d der Hoffnung sein, u n d seine Lichter m ö g e n uns hineinleuchten i n eine bessere Z u kunft unser selbst u n d unseres V o l k e s . U n s a l l e n ist diese W e i h n a c h t w i e k e i n e zuvor zu einem Erlebnis geworden. W i e v i e l an Zeit u n d R a u m uns auch trennte v o n unseren g e s p e n d e t Für unsere ostpreußischen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten U n s e r Aufruf, Weihnachtsspenden für unsere o s t p r e u ß i s c h e n Kriegsgefangenen und Z i v i l i n t e r nierten, die sich noch i n sowjetrussischen L a g e r n befinden, einzusenden, hat einen ü b e r r a s c h e n d guten Erfolg gehabt. Es sind bisher 2975.— D M eingegangen, ein Betrag, deT, w e n n man die i n Frage kommende Z a h l der m ö g l i c h e n Spender z u G r u n d e legt, e i n V i e l f a c h e s v o n dem b e t r ä g t , was andere Landesteile für den gleichen Z w e c k aufgebracht haben. ihre g r o ß e n K i n d e r a u g e n vergessen, w o m i t sie sie das W u n d e r des brennenden Tannenbaumes auf dem Gabentisch z u begreifen versuchte. D a n n sank sie auf den Stuhl und weinte haltlos. W i r beide g i n g e n leise hinaus; nie habe ich b e g l ü c k e n d e r die W a h r h e i t des W o r t e s v o m sel i g e n G e b e n empfunden als i n dieser Stunde, Jahrgang 2 / Folge 26 „Das Ostpreußenblatt" Bis z u m 14. Dezember, d e m T a g , a n dem die letzten Pakete gepackt und abgeschickt w e r d e n m u ß t e n , w e n n sie noch mit e i n i g e r Sicherheit z u m Weihnachtsfest eintreffen sollten, haben w i r 146 Anschriften v o n o s t p r e u ß i s c h e n K r i e g s gefangenen u n d Z i v i l i n t e r n i e r t e n erhalten, u n d a n jeden ist n u n auch durch das Rote K r e u z i n H a m b u r g e i n W e i h n a c h t s p a k e t mit dem v o n uns seinerzeit angegebenen Inhalt abgeschickt w o r den. Diese M i t t e i l u n g m a g g l e i c h z e i t i g als A n t wort auf entsprechende A n f r a g e n gelten. D a n u n jedes Paket 10. — D M kostet, bleibt noch e i n erheblicher Betrag ü b r i g . V o n i h m w e r d e n z u n ä c h s t nach W e i h n a c h t e n , w e n n das Packen u n d A b s c h i c k e n v o n P a k e t e n w i e d e r aufgenommen w e r d e n k a n n , diejenigen K r i e g s gefangenen u n d Z i v i l i n t e r n i e r t e n mit e i n e m Paket bedacht werden, deren A n s c h r i f t e n erst nach d e m 14. Dezember b e i uns e i n g e g a n g e n sind oder weiter eingehen w e r d e n . Schade, d a ß manche Landsleute sich erst jetzt darauf besonnen haben, uns Anschriften m i t z u t e i l e n . S o w e i t dann noch B e t r ä g e ü b r i g b l e i b e n , w i r d e i n z w e i tes Paket verschickt w e r d e n . U e b e r h a u p t k a n n die ganze A k t i o n w e i t e r g e f ü h r t w e r d e n , denn Pakete sind etwa nicht nur z u W e i h n a c h t e n erlaubt. Deshalb bitten w i r unsere Landsleute, die i n der Lage sind, etwas z u spenden, auch jetzt nach W e i h n a c h t e n B e t r ä g e einzusenden auf das Postscheckkonto 2746 Deutsches Rotes K r e u z Hamburg, Landesverband Hamburg, und zwar mit dem a u s d r ü c k l i c h e n V e r m e r k „ F ü r e i n e n ostpreußischen Kriegsgefangenen". Auch im Januar oder Februar oder M ä r z werden die P a kete b e i unseren L a n d s l e u t e n i n der Sowjetu n i o n sehr w i l l k o m m n sein, nicht nur ihres materiellen Inhalts wegen, sondern auch als e i n kleines Zeichen dafür, d a ß w i r sie nicht v e r gessen. U m die m i t t e r n ä c h t l i c h e Stunde s i n d w i r d a n n h i n a u s g e g a n g e n i n den H o f u n d sahen h i n a u f i n den frostklaren H i m m e l u n d w u ß t e n : Das s i n d d i e s e l b e n Sterne, die auch u n s e r e n L i e b e n i n der H e i m a t leuchten. U n d i h n e n z u m G r u ß sangen w i r d r a u ß e n noch e i n m a l die „Stille Nacht" — s c h ö n e r als ich sie je g e h ö r t habe! D a n n g i n g e n w i r s t i l l u n d leise, aber festen Schrittes h i n e i n . •— W a r u m ich v o n dieser W e i h n a c h t e r z ä h l e ? D a mit w i r alle, die w i r heute w i e d e r W e i h n a c h t e n feiern d ü r f e n i n der H e i m a t , mit d e n M e n s c h e n , die unseren H e r z e n a m n ä c h s t e n s i n d , mit a l l den F r e u d e n , die uns dieses Fest schenkt, damit w i r d a r ü b e r nicht die v i e l e n T a u s e n d B r ü d e r u n d Schwester aus u n s e r e r g e l i e b t e n o s t p r e u ß i schen H e i m a t v e r g e s s e n u n d a l l e , die heute noch h i n t e r dem Stacheldraht eines G e f a n g e nenlagers auf die E r f ü l l u n g der W e i h n a c h t s b o t schaft w a r t e n . W i r i n der H e i m a t s i n d i h r W e i h nachtsglaube und ihre Weihnachtshoffnungj l a ß t sie u n s e r W e i h n a c h t s g e d e n k e n u n d -gebet sein! Landsleute hinter dem Eisernen Vorhang E i n e O s t p r e u ß i n v o n „ d r ü b e n " , die durch das „ O s t p r e u ß e n b l a t t " V e r b i n d u n g mit e i n e r aus L i t a u e n h e i m g e k e h r t e n B e k a n n t e n fand, schreibt in i h r e m Brief: „Ach, w i e gut h a b e n es doch unsere V e r t r i e b e n e n i m W e s t e n ! Ich erwische ab u n d zu m a l e i n O s t p r e u ß e n b l a t t , w o r i n so v i e l v o n unserer l i e b e n H e i m a t steht. D a h a b e n sw ihre Heimattreffen und V e r s a m m l u n g e n , u n d w i r sehen und h ö r e n nichts, A u f e i n e m V e r zeichnis habe ich a l l die s c h ö n e n B ü c h e r v o n unserer H e i m a t gesehen, die es da g i b t . A b e r für uns ist das nichts, — m a n k a n n T r ä n e n v e r g i e ß e n , w e n n man das ansieht, i n w e l c h e m U n terschied w i r leben. S o l l t e n w i r , l i e b e L a n d s mannschaft O s t p r e u ß e n , einmal alle vereint sein, dann denke ich a l s erstes a n Euch u n d lasse m i r H e i m a t b ü c h e r schicken. D e n n u n s e r « hebe H e i m a t w e r d e n u n d k ö n n e n w i r nie v e r gessen, u n d w i r w o l l e n sie auch unseren K i n dern stets v o r . \ , , . , „ halten. U n s e r W u n s c h ist, d i e H e i m a t w i e d e r z u s e h e n u n d i n i h r z u l e b e n u n d z u sterben." n Jahrgang 2 / Folge 26 D e s Leutnants W e i h n a c h t s f a h r t V o n Gertrud Papen ick Diese Geschichte ist eine v o n denen, die immer wiederkehren, es ist auch keineswegs etwds Besonderes a n ihr. Sie geschah vor mehr ais vierzig Jahren, und sie w i r d so oder so vielleicht noch oft geschehen. Der Leutnant Otto G l e h n , von dem hier die Rede sein soll, war damals erst z w a n z . g oder einundzwanzig Jahre alt und somit eigentlich nichts anderes als ein g r o ß e r Junge, der am H e i l i g e n A b e n d nach Hause und unter den T a n nenbaum g e h ö r t e . V o n rechtswegen stand ihm kein U r l a u b zu, durchaus nicht, denn da waren die anderen dran, alle die Jungen, die aus dem Reich stammten, Borkenhusen, der in Pommern und Rheeder, der in H a n n o v e r zu Hause war, und Schack und H o l l w i t z , S ö h n e Berlins. Die Ostp r e u ß e n blieben zurück, — na ja, also ein andermal. A b e r nun war der 24. dienstfrei, der erste F e e r t a g auch, es war b l o ß ein paar Stunden weit v o n A l l e n s t e i n bis hinauf an die Deime. Der K o m m a n d e u r hatte ein H e r z i n der Brust, er ließ am V o r m i t t a g des 24. auch den Leutnant G l e h n nach Hause fahren. Der Leutnant G l e h n hatte am Tage z u v o r nur eine b e k ü m m e r t e Ansichtskarte gesandt; aber nun erstand er v o n den Resten seines Wechsels doch noch i n a l l e r Eile ein paar sehr teure Z i garren und e i n sehr teures, ganz winziges Fläschchen Parfüm, — ziemlich sinnlos, wie er selber fand. A b e r es war nicht nett, wenn man mit leeren H ä n d e n nach Hause kam. Er warf sich in Z i v i l und fuhr los, i n Fuchspelz und Jagdhut, w i e sich das schickte für einen Landjungen. Der Z u g w a r v o l l e r Weihnachtsfahrer — viele, viele Soldaten — in Korschen brannte schon der Baum, i n Insterburg l ä u t e t e n die G l o c k e r . Noch einmal umsteigen. — „ F r o h e s Fest. K a m e r a d ! " — Gegen v i e r U h r w a r er da. Er k a m gerade noch zurecht z u r Kinderbescherung. Sie sangen, als er ins H a u s trat. Die T ü r w a r offen, so war das auf dem Lande, er legte i n der Diele ab, ohne d a ß ihn einer sah. Dann d r ü c k t e er sich g e r ä u s c h l o s zur E ß z i m m e r t ü r h i n e i n und blieb neben dem g r o ß e n Eichenschrank stehen. N i e m a n d bemerkte i h n . Es war alles w i e sonst: auf dem langgezogenen Eßtisch lag a l l die H e r r l i c h k e i t ausgebreitet. Der B a u m stand i n der offenen F l ü g e l t ü r z u m Saal — eine m ä c h t i g e Tanne hatte der A l t e diesm a l drangegeben — und davor standen sie alle mit i h r e n feierlichen Gesichtern, J u n g e n u n d M ä d c h e n , —• g r o ß e , k l e i n e r e u n d ganz kleine, blankgewaschen und g l a t t g e k ä m m t , der Schein der Lichter g l ä n z t e in ihren A u g e n . Sie standen u n d sangen todernst und w i e erstarrt mit ihren d ü n n e n , harten K i n d e r s t i m m e n - . . . „ h a t sie e i n K i n d geboren — w o h l zu der halben Nacht." . . . hauses. Es war ein richtiger Weihnachtsschlaf, der kein Ende nehmen wollte, der ihn sanft auf die andere Seite dreht, als in dunkler F r ü h e die K ü c h e n l i e s e mit der Schaufel v o l l Glut hereinkam, um zu heizen. A m s p ä t e n M o r g e n war die Welt dre.ußei. hell und weiß. Der Feiertagsvormittag war dazu da, d a ß man mit dem A l t e n durch die Ställe ging, voran zu den Pferden, wie das Reiterherz es "erlangte. Die Luft war klar und kalt, man sah v o m Hof ü b e r den Fluß und weit ü b e r die Wiesen, es war alles w e i ß — ü b e r dem W a l d wuchs eine schwere, blaugraue W o l k e n w a n d herauf. V a t e r und Sohn gingen miteinander ein Stück durch die verschneiten Felder, und Otto m u ß t e e r z ä h l e n , dies und das. Der V a t e r war bei Lauue, Gottseidank. Es brachte sich leichter an hier draußen unterm Feiertagshimmel, daß da noch ein paar Reste waren — beim Schneider, im C a s i n o und so. Keine g r o ß e Summe, bewahre. . . . Gegen M i t t a g fing es an zu schneien. Es sank zuerst leicht und sacht herab, ein sanfter Feiertagsschnee. Doch dann kam der W i n d auf, es wirbelte daher, es wehte heftig, es ting an zu s c h ü t t e n . Es schneite und schneite den ganzen Nachmittag und schneite in den A b e n d hinein, Sturm stand auf und verwehte die T ü r e n , er warf ganze Ladungen gegen die Fenster. S t ü r z e von Schnee brachen hernieder, als sackte der H i m m e l ein v o n den Lasten, die er trug. M a n konnte nicht mehr hinaus, — es hatte keinen Zweck, man s a ß drin und trank einen Grog. A b e r es half nichts, um halb acht m u ß t e Otto fort. „ K a n n s t du denn nicht hierbleiben, Ottchen? Bei dem Wetter?" Der Leutnant G l e h n war zugleich belustigt und e n t r ü s t e t : „ A u s g e s c h l o s s e n , Mutter. Morgen neun U h r Kirchgang!" Er fuhr ü b e r K ö n i g s b e r g , er gewann eine V i e r t e l s t u n d e damit. Der Zug kam mit V e r s p ä t u n g , er schnaufte m ü h s a m v o r w ä r t s . Es schneite ununterbrochen, W o l k e n sanken hernieder, L a w i n e n s t ü r z t e n v o m H i m m e l . Otto G l e h n saß im Zug nach Allenstein, es g i n g los, es ging langsam weiter in eine undurchdringliche, tobende Nacht hinaus. Es schneite, schneite, man kam bis Zinten und kam noch ein Stück weiter, es ging immer langsamer. U n d dann war es aus. D a n n k a m das Gedicht, und M i n n a S c h w i l l stand a l l e i n i n der M i t t e , M i n n a Schwill, de Tochter v o m Schmied, mit den d ü n n e n blonden Z ö p f e n u n d den hungrigen A u g e n , ihre mageren Backen brannten v o r A u f r e g u n g . Es w a r das gleiche Gedicht w i e jedes Jahr, aber als sie gegen das Ende k a m : . . . „ u n d steht a l l h i e r i m G l a n z der K e r z e n " . . . , da stockte sie plötzlich. S i e w a r die erste, die i h n sah, wie er da i m H a l b d u n k e l neben der T ü r stand, g r o ß , fremd und p r ä c h t i g w i e e i n Prinz, u n d w a r doch der junge Herr, der ihr die M ü t z e n s c h l e i f e gebunden hatte als sie ganz k l e i n war. Uns — Ottoke . . . ! Der Z u g s a ß fest zwischen Zinten und Mehlsack. -« ; .• 5*>«w--'*~. .. **»'v*Mh#^' Otto G l e h n hatte ein bißchen geschlafen. W a s w a r denn los? Die Fenster verklemmt, nichts zu sehen. Es war kalt im A b t e i l , denn dies war ja keine V o l l b a h n mit ordentlicher Heizung. Schubk ä s t e n mit g l ü h e n d e n K o h l e n aus der Maschine wurden v o n a u ß e n unter die W a g e n geschoben. Das w a r alles. Otto G l e h n fuhr zweiter Klasse, nun j a — er war a l l e i n u n d konnte sich ausstrecken, er hatte zum Glück den Pelz. Trotzdem, es wurde ihm zu bunt und dauerte ihm z u lange, er stieg aus. Die furchtbare W u t des Schneesturmes überfiel ihn und schlug 6ich um ihn, er k ä m p f t e durch ein knietiefes Bett sich schwer nach vorne. Die arme, kleine Maschine, was sollte sie machen? Sie saß drin bis ü b e r die Räder, das G l e i s war begraben. A b e r M i n n a S c h w i l l , die doch schon dreizehn war, sie faßte sich w i e d e r und setzte v o n neuem a n u n d brachte die Weihnachtsstrophe tapfer z u A b e r die Menschen machten sich dran, a l l die Feiertagsfahrer, die der Z u g z u r ü c k b r i n g e n sollte, sie warfen sich gegen den Feind. Sie : Weiße Weihnachten in unserer Heimat Ob in diesen weihnachtlichen Tagen bei uns zu Hause Schnee liegt? Wir wissen es nicht. Aber wohl jeder von uns hat jetzt irgendein winterliches weihnachtliches Bild der Heimot vor Augen. Es ist kein besonders stattliches Haus, das wir hier sehen, es wohnen in ihm sicher keine Menschen, die mit materiellen Gütern reich gesegnet waren, aber sie hatten ihre Arbeit und ihr Auskommen, und sie waren wohl glücklich und zutrieden. Im Winter aber drängte die Arbeit nicht so wie im Sommer, wo sie gar nicht aulhören wollte-, der Winter brachte mam';<> Freuden, und er war so herrlich, daß wir jetzt voller Sehnsucht an ihn zurückdenken. Am schönsten aber waren die weißen Weihnachten. Aufnahme: Ruth Hallensieben einen scharfen Kommandeur, der auch kein E i n sehen haben w ü r d e , da es um den Dienst ging. Gegen M i t t a g des zweiten Feiertags ließ das Wetter endlich nach. Eine ganze Provinz war im Schnee ertrunken. V o n A l l e n s t e i n wurde der Schneepflug gemeldet, es dauerte und dauerte, erst abends sieben U h r war der Leutnant G l e h n da. In A l l e n stein hatte man schon geschaufelt trotz des Feiertags, mannshohe S c h n e e w ä l l e s ä u m t e n die S t r a ß e n . Otto G l e h n s t ü r z t e nach Hause, i n die Uniform und dann zum Kommandeur i n die W o h n u n g . Eine ü b l e , eine sehr ü b l e Sache . . . Er m u ß t e i m Herrenzimmer warten — der Gestrenge kam. Der Oberst hatte die L i t e w k a an, v o n der zwei Knöpfe offenstanden und hatte in der H a n d eine dicke Zigarre. Durch die offene T ü r sah man ins Weihnachtszimmer. Es war schon nicht mehr so schlimm. „ M e l d e gehorsamst, H e r r Oberst, w i r hatten g r o ß e n Schneefall. Der Z u g blieb bei Mehlsack stecken." „Schneefall, soso, das haben wir hier gar nicht gemerkt." Der Leutnant G l e h n erstarrte. „ V e r z e i h u n g , H e r r Oberst." . . . „ W a r u m sind Sie denn ü b e r h a u p t losgefahren, Glehn? Sie h ä t t e n dableiben sollen. A b w a r t e n . Etwas mehr Ueberlegung! In der ganzan Provinz sitzen die Z ü g e fest." „Herr Oberst, ich hatte Kirchgang." Der Kommandeur war g r o ß und schwer, der Leutnant war groß und schlank, sie sahen sich gerade in die A u g e n . Des Leutnants Blick war gespannt und starr, des Obersten Blick war v i e l deutig und rätselhaft. „ H e r r Leutnant Glehn", sagte er mit seiner tiefen Stimme, „ w a s denken Sie sich eigentlich?" Der Leutnant G l e h n war eine eherne Säule, doch darin schlug heftig das Herz. Dem V a t e r des Regiments zuckte es v e r r ä t e risch um die vielen Fältchen an den Augen. ,Es bricht hier ohne Sie alles zusammen, wie? Denken Sie, Sie sind der e i n z i g e Leutnant im Dragonerregiment 10?" Die Trakehner — ein Stück Heimat Von Dr. Schilke Geschäftsführer des Verbandes der Züchter des Warmblutpferdes Trakehner A b s t a m m u n g Uns Ende: und danken Euch aus frohem H e r z e n — cfie K i n d e r alle g r o ß und k l e i n . " Achtundzwanzig Stunden Zeit hatte Otto Glehn alles in allem für daheim, menr nicht. KS war bei Gott nicht v i e l , es lohnte k a u m . Es war nur, d a ß man zu Hause die Lichter brennen -sah und d a ß man e i n m a l wieder an O r t und btene all die guten l ä n d l i c h e n Sachen a ß : auch dali man denen hier die g r o ß e Ueberraschung bereitet hatte, - w i r k l i c h eine sehr g r o ß e , wenn auch die M u t t e r um das Weihnachtspaket barmte, das nurf in A l l e n s t e i n lag, uneroflnet. »Ottchen, das ist doch ein Jammer" . . . U n d dann w a r das Z i m m e r oben i m G i e b e l Es war eins von den Dingen, die blieben, wie sie waren, und denen man nie entwuchs, u t o schlief seinen Jungenschlaf in dem alten u r - u nen Bett, geborgen unter dem Dach seines V a t e r - Ottoke! schaufelten mit H ä n d e n und A r m e n , mit Brettern, v o m Schutzraum losgebrochen, mit der Kohlenschippe; sie arbeiteten schwitzend und dampfend, eine verbissene kleine Gemeinde, der Leutnant G l e h n mitten darin. W e n n die wilde Flockenjagd ein weniq nachließ, sah er beim Aufrichten in der tiefen w e i ß e n Nacht ein paar ferne Lichter, ein Weihnachtsdorf im Schnee. Es ging dann weiter, pustend und s t ö h n e n d ruckte die Maschine los — z w a n z i g Meter, und es war wieder vorbei — der Kampf begann von neuem, der Mensch gegen das Wetter — es dauerte bis v i e r U h r morgens, da war man endlich bis Mehlsack durch. U n d da war es zu Ende! V e r d a m m t e Geschichte! U m neun U h r Kirchgang • • • j Der H i m m e l hatte kein Einsehen mit dem Leutnant Glehn, er k ü m m e r t e sich nicht um E i n Heimatvertriebener, M i t g l i e d des T r a k e h ner Verbandes, der seine beiden eingetragenen Stuten plötzlich ganz b i l l i g verkaufen m u ß t e , w e i l er keine U n t e r b r i n g u n g s m ö g l i c h k e i t e n für diese Pferde fand, schreibt uns: „Ein Gut v o n 2000 M o r g e n kann nicht einmal für zwei Flüchtlingspferde Stall geben. A l s o melde ich meine Stuten „ W a n d a " und „ D o r e t t e " ab. W i r haben meine Frau und ich, bittere T r ä n e n geweint, unsere treuen Stuten so verschleudern zu m ü s sen, aber es half nichts." — E i n anderes aus der Heimat vertriebenes M i t g l i e d , Herr H . R. aus H . , teilt uns mit: ..Daß , M ö h r a ' am 2. August d. J . v e r u n g l ü c k t ist und notgeschlachtet werden m u ß t e , werden Sie w o h l wissen. Es ist das letzte unserer Pferde. Es ist uns, als ob das letzte Band mit unserer Heimat zerrissen wurde." W e n n sich die Heimatvertriebenen, die das Glück hatten, mit ihren Stuten Trakehner A b stammung die Westzonen zu erreichen, zu dem „ V e r b a n d der Züchter des Warmblutpferdes Trakehner Abstammung" zusammengeschlossen haben, dann ging es ihnen um mehr als um wirtschaftliche V o r t e i l e , die sie daraus zu ziehen erhofften Es ging ihnen, wie die beiden oben a n g e f ü h r t e n Zuschriften und zahlreiche andere immer v o n N e u e m b e s t ä t i g e n , um eine Sache des Herzens, um eine V e r b i n d u n g zur Heimat. Diese edlen Pferde sind ja die einzigen lebendigen Geschöpfe, die noch aus der H e i - mat stammen und in ihrer A r t noch ein Stück Seele der Heimat sind. Gerade deswegen sind fast ü b e r a l l g r o ß e p e r s ö n l i c h e Entbehrunqen zur Erhaltung der Pferde in Kauf genommen worden. Nicht überall konnten die Anstrengungen zu einem Erfolg geführt und die Erwartungen erfüllt werden. Aber im g r o ß e n und ganzen ist es doch gelungen, einen solchen Stamm an w e r t v o l l e n o s t p r e u ß i s c h e n Stuten zu erhalten und jetzt durch jungen Nachwuchs zu erg ä n z e n , d a ß dieser den Grundstock zum Aufbau einer neuen Zucht bei der W i e d e r v e r e i n i g u n g Deutschlands abgeben k ö n n t e . W i r wissen aus der regen Anteilnahme an allen V o r g ä n g e n , welche die heimatliche Pferdezucht betreffen, d a ß nicht nur die Pferdebesitzer selbst, sondern das ganze aus O s t p r e u ß e n vertriebene V o l k aus Stadt und Land stolz darauf ist, wenn die v e r h ä l t n i s m ä ß i g kleine Zahl ostp r e u ß i s c h e r Pferde auch heute noch immer v o n den Leistungen der o s t p r e u ß i s c h e n Landwirtschaft k ü n d e t , ob nun die Pferde^ auf Ausstellungen, wie im Jahre 1951 in H a K - u r g , ausgezeichnet werden oder auf Pferdeleistungssrhauen sich hervortun oder in Stadt und Land ihren täglichen Dienst tun. Die Erhaltung der Trakehner Pferdezucht ist keine Frage, die allein nach wirtschaftlichen G e sichtspunkten beurteilt werden kann, sie ist vielmehr eine verpflichtende Aufgabe der westdeutschen Bundesrepublik g e g e n ü b e r dem deut- sehen Osten. D a r ü b e r hinaus k a n n es aber für den einzelnen auch v o n a u ß e r o r d e n t l i c h e r w i r t schaftlicher Bedeutung sein, ob es gelingt, die aus der H e i m a t mitgebrachten Stuten und die inzwischen gezogenen F o h l e n z u erhalten u n d z u gegebenem Zeitpunkt nutzbringend z u v e r werten. Einige Vertriebene verdanken ihrem Besitz a n heimatlichen Pferden z u ü b e r w i e gendem T e i l die B e g r ü n d u n g einer neuen E x i stenz i n dem hergebrachten u n d geliebten Beruf des L a n d w i r t s u n d Z ü c h t e r s . So konnte sich O t t o M a n i e r aus Warienhof, K r e i s W e h l a u , d a n k seiner Pferde u n d seiner S t e l l u n g i n G r a b a u bei O l d e s l o e schnell u n d sicher etablieren, u n d heute schon g i l t sein Betrieb als eine M u sterwirtschaft. Erich K r e b s aus Uschballen, K r e i s G o l d a p , w a r jetzt i n der Lage, z w e i seiner StuA u f dem R ü c k e n der Pferde ten tragend aus dem G e s t ü t Rantzau herauszunehmen, als er die Siedlung i n Theresienhof, E i n M a n n m u ß e i n Pferd haben, das g e h ö r t K r e i s O l d e n b u r g i . H . , ü b e r n a h m . G e r h a r d sich doch so! E d d i hatte eines, s c h ö n lackiert, Jaeschke, f r ü h e r Jacobsdorf, K r e i s Rosenberg, mit Sattel u n d S t e i g b ü g e l n . Seine S p i e l g e f ä h r holte ebenfalls seine beiden Stuten aus dem tin, die braunhaarige T r u d e l , beneidete i h n darG e s t ü t Rantzau ab, als er i n diesem J a h r eine um; nur z u gerne schwang 6ie sich ebenfalls i n Siedlerstelle an K l a m p , K r e i s Plön, antreten den Sattel; auch w a r e n ihr Eddis Zinnsoldaten konnte. Franz Scharffetter aus K a l l w i s c h k e n hat lieber als ihre Puppen u n d der andere K r a m . Im sich i n Bremen-Grambke aus eigener Kraft eine W i n t e r schaukelten die beiden K i n d e r e i n t r ä c h Wirtschaft gepachtet. A n d e r s w i e bei der Sied- tig zusammen. Es w a r e i n bißchen unbequem z u lung, m u ß t e er das gesamte tote u n d lebende z w e i t z u sitzen, aber es g i n g m a l i m Trab, m a l Inventar kaufen u n d gleichzeitig die Pacht i n i m G a l o p p , i n die weite W e l t hinaus. Sogar bis v o l l e r H ö h e zahlen. Ohne den Bestand an sei- in die g r o ß e Stadt B e r l i n . . . nen w e r t v o l l e n Pferden w ä r e i h m dieses trotz Eines Tages k a m Eddi zu T r u d e l gelaufen u n d des F l ü c h t l i n g s k r e d i t e s niemals m ö g l i c h gewesen. H . Paul, Rudwangen, K r e i s Sensburg, be- berichtete ihr die N e u i g k e i t , O n k e l Fritz werde Sicher w ü r d e dieser i h m kannt als der Z ü c h t e r des O l y m p i a s i e g e r s zum Fest-erwartet. „ N u r m i " , hat Pferde seiner eigenen Zucht aus etwas z u Weihnachten schenken. der H e i m a t nicht retten k ö n n e n . Er kaufte sich Das tat der gute O n k e l w o h l auch, aber o aber sofort, als er e i n e n H o f i n Rethwisch bei Schreck, er stellte e i n Schaukelpferd unter den Preetz pachtete, z w e i w e r t v o l l e Rappstuten aus Weihnachtsbaum! Schön sah es ja aus, hatte der Zucht des F ü r s t e n z u Dohna-Schlobitten. Er ein richtiges braunes F e l l u n d einen s i l b r i g e n ist g e w i ß , aus der Zucht edler T r a k e h n e r auch Schweif, dazu b l ä h t e es die N ü s t e r n g e w a l t i g h i e r eine Rente z u finden, w i e es i n der H e i m a t auf. Doch i m S t i l l e n w a r E d d i traurig; er hatte der F a l l war. H a n s Schlemminger, Hauptmannsdorf, h ä l t auf seiner S i e d l u n g i n G r a b a u an sein e n edlen T r a k e h n e r Stuten fest und hat mit ihrer H i l f e — u n t e r s t ü t z t durch seinen tüchtigen Schwiegersohn — eine erstklassige b ä u e r liche Wirtschaft aufgezogen. Diese u n d noch weitere F ä l l e zeigen den praktischen N u t z e n an, den die o s t p r e u ß i s c h e n Pferde auch i n der Fremde i h r e n E i g e n t ü m e r n bringen k ö n n e n , nachdem sie ihnen auf dem Treck das L e b e n u n d manch H a b u n d G u t gerettet haben. Dennoch glauben w i r , d a ß die ideellen, k u l t u r e l l e n u n d u n w ä g b a r e n psychologischen M o m e n t e b e i der Fortsetzung der ostp r e u ß d s c h e n Pferdezucht wichtiger s i n d , als die materiellen, die für den einzelnen oder für die Gesamtheit sich ergeben k ö n n e n . M a n sage nicht, w a r u m soll noch die Pferdezucht gefördert werden, w o es v i e l notwendiger w ä r e , die menschliche N o t der V e r t r i e b e n e n z u lindern, z u m a l es Pferde i n der westdeutschen R e p u b l i k genug oder sogar z u v i e l gibt. Es helfe der G e meinschaft der V e r t r i e b e n e n oder auch dem e i n zelnen.niejits, w e n n man auf die F ö r d e r u n g der heimatlichen Pferdezucht verzichten wurde. Deswegen k ä m e n andere Interessen der V e r triebenen, nicht u m e i n G r a m m besser w e g , aber diejenigen, die jetzt v o n i h r e n Pferden noch einen V o r t e i l haben, v o r a l l e n D i n g e n die Kreise, die i n diesen Pferden noch das letzte B i n d e g l i e d z u r H e i m a t sehen, sie w ä r e n eines wichtigen Haltes beraubt, u n d zugleich w ü r d e man i n e i n e m solchen V e r z i c h t e i n S i g n a l für die V e r n a c h l ä s s i g u n g der V e r b i n d u n g mit der H e i m a t sehen. M a n w ü r d e daraus auch die G e w i ß h e i t schöpfen m ü s s e n , d a ß b e i einer W i e d e r v e r e i n i g u n g Deutschlands e i n Neuaufbau der Pferdezucht nur auf der G r u n d l a g e der westdeutschen Zuchten m ö g l i c h w ä r e , nachdem die eigene u n d einzigartige T r a k e h n e r Pferdezucht auch i n ihren R e s t b e s t ä n d e n dem U n t e r g a n g oder dem A u f g e h e n i n den anderen Rassen ü b e r l a s s e n w o r d e n ist. W ü r d e noch irgendwo v o n der heimatlichen Zucht des Trakehner Pferdes, die heute einen immer neuen Impuls für die A u s w e r t u n g der heimatlichen L e i s t u n g gibt u n d eine Brücke z u einer besseren Zukunft schlagen s o l l , die Rede sein, w e n n sich nicht die Z ü c h t e r zusammengeschlossen h ä t t e n u n d darauf achteten, d a ß ihre Pferde als i h r Erzeugnis, als i h r e z ü c h t e r i s c h e Leistung herausgestellt werden? Ganz g e w i ß nicht! A l l e H e i m a t v e r t r i e b e n e n haben e i n gleiches Interesse daran, d a ß die edle Pferdezucht der H e i m a t sich nicht a l l m ä h l i c h sang- u n d k l a n g los i n den westdeutschen Zuchten auflöst, sondern d a ß sie — ohne die anderen deshalb zu s c h ä d i g e n — für sich gesondert weiter bestehen bleibt. Dafür haben w i r im letzten J a h r gearbeitet, u n d dafür w o l l e n w i r alle uns auch i m k o m m e n d e n einsetzen! doch schon ein Schaukelpferd. Nicht aber seine unzertrennliche F r e u n d i n T r u d e l . Sie jubelte, als sie d a ß zweite Reitpferd erblickte; n u n k o n n t e n beide S p i e l g e f ä h r t e n nach Herzenslust nebeneinander ü b e r die H e i d e galoppieren, u n d sie s t ü r z t e n 6ich sofort i n dieses S p i e l . A u f dem H e i m w e g nach diesem glücklichen T a g h ä n g t e sich T r u d e l der sie abholenden M u t ter i n d e n A r m u n d vertraute ihr an, jetzt w ü r d e sie Eddi heiraten. E r habe doch z w e i Schaukelpferde, u n d O n k e l Fritz schenkte i h m w o m ö g lich noch e i n e n W a g e n . W i e s c h ö n w ä r e e6 doch, w e n n sie m i t E d d i auch noch zusammen kutschier e n k ö n n e ! D i e M u t t e r meinte: „Du weist ja gar nicht, ob E d d i dich ü b e r h a u p t w i l l . " Dieser E i n w u r f g i n g T r u d e l sehr nahe. W o l l t e E d d i sie? G e w i ß , v i e r z e h n Jahre s p ä t e r richtete er die entscheidende Frage a n 6ie. Das ist eine Sonderanfertigung haben. Ihm w u r d e gesagt, er m ü s s e w a r t e n , V o ü e bis die Erwachsenen gegessen hatten. J W u t schrie er: „Eßt man, e ß t , das haben j a doch schon alles die Ratzen befressen. LJ. ... e n nannt w u r d e , und rief: „Err, Err, ick kick u n ' kick, ick foat un' kick. Es Reg'? N ä , es nich R e g ! Ick kick u n d schmeck . . . es Fett!" D a hatte die G u t e also das Rauchfeuer für die W ü r s t e sehr scharf angemacht, so d a ß das Fett i n der H i t z e z u tropfen begann. G . R. Der W a r t ' auf e i n e n König A m z w e i t e n Weihnachtsfeiertage fand i m Saal des Dorfwirtshauses eine V e r e i n s f e s t l i c h keit statt. D i e T h e a t e r a u f f ü h r u n g w a r beendet, die M u s i k e r s t i m m t e n ihre Instrumente, und einzelne Paare erhoben sich bereits i n froher E r w a r t u n g des Tanzes. D i e Tochter des reichen M o l k o r e i b e s i t z e r s , F r ä u l e i n E l s b e t h , w a r aus der Pension i r g e n d w o i n T h ü r i n g e n z u r ü c k g e k e h r t u n d gab sich seitdem s e h r v o r n e h m . E i n derber, aber wackerer B a u e r n s o h n v e r b e u g t e sich v o r ihr. Doch E l s b e t h r ü m p f t e leicht ihr a n g e r u d e r tes Naschen u n d d a n k t e mit dem B e m e r k e n , sie sei bereits engagiert. Sie hoffte z u m e r s t e n T a n z W e g nach Steindorf Kennt ihr den W e g v o n H e i l i g e n b e i l nach Steindorf? N u n , ich kannte i h n nicht, m u ß t e i h n aber finden. Im ersten K r i e g s j a h r w a r es, m e i n V e r l o b t e r hatte k u r z geschrieben: . W i r l i e g e n an Steindorf b e i H e i l i g e n b e i l . K a n n s t D u nicht hinkommen?" — N a t ü r l i c h konnte ich, machte mich pieckfein u n d u n t e r l i e ß es auch nicht, die neuesten Schuhe mit den hohen A b s ä t z e n (er w a r etwas g r ö ß e r als ich) anzuziehen. In jener V o r w e i h n a c h t s z e i t regnete es leider i n S t r ö men, u n d ziemlich ratlos stand ich in H e i l i g e n b e i l i m Patschwetter auf d e m Bahnhof. W i e k a m ich nur weiter? E i n J u n g e sollte m i r A u s k u n f t geben, und ich fragte i h n : „ S a g mal, w i e k o m me ich nach Steindorf?" D e r B e n g e l musterte mich v o n oben nach unten, sah auf meine h o h e n Stockei u n d grinste: »Nach Steindorf? — M i t d i e Schuh' ü b e r h a u p t nich!" L . F. Biblisch genommen Das G u t J e r u s a l e m bei K ö n i g s b e r g gehörte einem H e r r n K i n d , der m i t z w e i N a c h b a r n a n einer Schwurgerichtssitzung i n K ö n i g s b e r g teilnehmen m u ß t e . D i e d r e i hatten ^fich i n e i n e m L o k a l i n der N ä h e des Opernhauses „erfrischt" u n d stimmten beim G a n g ins H o t e l e i n e n fröhlichen K a n t u s an. Sofort erschien e i n H ü t e r der O r d n u n g und stellte d i e N a m e n der n ä c h t l i c h e n R u h e s t ö r e r fest. E r fragte d e n D r i t t e n : „ W i e h e i ß e n Sie?" — „Kind." — „ V o n w o s i n d Sie?" — „ A u s Jerusalem." — „ H e r r " , brauste der Beamte auf: „ d a s w i r d Ihnen teuer z u s t e h e n k o m m e n ! " O.W. H ä u s c h e n s Weihnachtslied In der Zeit v o r W e i h n a c h t e n w e r d e n i n einer Dorfschule^ i m S a m l a n d W e i h n a c h t s l i e d e r aufgesagt. A u c h H ä n s c h e n kommt mit e i n e m V e r s hera n . U n d da l ä ß t er sich w i e folgt v e r n e h m e n : „Euch ist e i n K i n d l e i n heute gebor'n, v o n einer Jungfrau aus N e u k u h r ' n . " F. L. Anatomisches R ä t s e l V ö l l i g fassungslos w a r e i n a l t e r H e r r , als sich seine F r a u i n der Stadt e i n Korsett besorgt hatte, das den Bauch h o c h s c h n ü r t e . E r sagte: „ M a l c h e n , w o m i t verdauste du denn jetzt?" W. M . Eßt m a n ! Z u einem Geburtstags- u n d A b e n d e s s e n auf dem Lande gab es Rehbraten. Mein damals d r e i j ä h r i g e r Bruder k a m m i t seinem T e l l e r z u meiner M u t t e r ; er w o l l t e auch Braten aufgelegt v o n einem flotteren j u n g e n M a n n , m i t d e m s i e m e h r E i n d r u c k i m S a a l e r z i e l e n k ö n n t e , aufgefordert z u w e r d e n ; doch es k a m k e i n e r u n d E l s beth b l i e b als einziges M a u e r b l ü m c h e n im Saale s i t z e n . Beim Vorbeitanzen erblickte sie der abgew i e s e n e junge M a n n , der eine a n d e r e a m A r m e f ü h r t e , einsam auf i h r e m Stuhle thronend. Z u r a l l g e m e i n e n E r h e i t e r u n g rief er der W ä h l e r i schen z u : „Sist E l s k e , n u huckst u n k a n n s t tokicke!" A. J. Z u hibsch Es w a r der Z w e i t e W e i h n a c h t s f e i e r t a g u n d bitter kalt. M e i n e Schwester w e i l t e zu Besuch bei B e k a n n t e n i n B u d d e r n , K r e i s A n g e r b u r g . V o r dem Kaffee w o l l t e m a n sich noch e i n w e n i g „die F ü ß e v e r t r e t e n " ; die F r a u e n m u m m e l t e n sich i n Pelze u n d g i n g e n die D o r f s t r a ß e h i n u n ter. D o r t herrschte e i n f r ö h l i c h e s T r e i b e n , denn die J u g e n d tummelte sich bei dem herrlichen Schnee i m F r e i e n . J u n g s u n d M a r j e l l e n s fuhren eifrig einen k l e i n e n H ü g e l auf i h r e n H o l z s c h l i t ten hinunter. A l l e w a r e n v e r g n ü g t , nur ein k l e i n e r Steppke, d e m e i n Eiszäpfcheri aus der N a s e h i n g , stand w e i n e n d , b l a u - u n d steifgefrur e n auf der S t r a ß e . »Kick, Tante, he grient", machte e i n g r ö ß e r e r J u n g e meine Schwester auf den W e i n e n d e n aufmerksam. „ A b e r w a r u m w e i n t er denn?" fragte diese mitleidig. „ E n e m frere die Tejes (Zehen)", lautete die Antwort. „ N a , d e n n s o l l er doch i n die Stube gehen und sich a u f w ä r m e n " , riet meine Schwester. „ A b b e r n a i " , e r k l ä r t e der Junge, „ b u t e is doch hiede so hibsch!" I. P. i t , O n k e l Fritzchens Schaukelpferd unter dem W e i h n a c h t s b a u m hatte sie z u s a m m e n g e f ü h r t ; auch erfassen selbst noch k l e i n e M a r j e l l e n s v i e l schneller als die langsameren Jungs, w e r z u wem g e h ö r t . „ G. F. K u r z , aber v e r s t ä n d l i c h Sowie Frost einsetzte, m u ß t e das erste Schwein s e i n L e b e n lassen. M a n c h m a l schon v o r W e i h n a c h t e n . M e i n e E l t e r n hatten einen H o f i n der Elchniederung. Dort diente e i n M ä d c h e n namens M a r i e . Sie stammte v o n der „ h e i d s c h e n Seite", w i e m a n v o n alten Zeiten her das l i t a u i sche Gebiet bezeichnete. Sie w a r fleißig u n d aufmerksam, nur beherrschte 6ie die deutsche Sprache recht u n v o l l k o m m e n . Ich mag sie deshalb nicht e t w a verspotten, aber eine k l e i n e Begebenheit ist m i r gut i n E r i n n e r u n g g e b l i e b e n : M a r i e k a m eilends aus der „ S c h w a r z e n K ü che", w i e der zum R ä u c h e r n der W ü r s t e und Schinken bestimmte offene Schornstein ge- „Nanu?' .Ja, mein Lieber! Jahrgang 2 / Folge 26 „Das Ostpreußenblatt" 25. Dezember 1951 / Seite 14 tür einen ostpreuBischen Bauernjungen!" «- K. u „(^udu£utüm6^uhu nach (pjet&itct&if. Z u m Arbeitsbereich des stets z u a l l e r l e i S p ä ß chen aufgelegten O b e r i n s p e k t o r B. i n T a p l a c k e n (Krei6 W e h l a u ) g e h ö r t e auch die i m benachbarten Kirchort Petersdorf gelegene D o m ä n e . W e n n der O b e r i n s p e k t o r e i n m a l auf der D o m ä n e nach dem Rechten sehen m u ß t e , v e r s ä u m t e er es nie, seinen Freund, den K a n t o r D., i m Schulhause z u besuchen. Der K a n t o r hatte auf seinem Schreibtisch s t ä n d i g ein Kistchen mit Z i g a r r e n stehen, um sie sogleich dem Besucher a n b i e t e n z u k ö n nen. Z u einer Z i g a r r e g e h ö r t aber auch Feuer. Es wiederholte sich immeT die gleiche Szene: der K a n t o r suchte emsig i n a l l e n ' T a s c h e n nach einem Feuer erzeugenden Gegenstand u n d lief schließlich i n die Küche, u m v o n dort das G e w ü n s c h t e herbeizuholen. A l s der Geburtstag des K a n t o r s nahte, bes c h l o ß der O b e r i n s p e k t o r , dem F r e u n d eine Streichholzschachtel mit einem entsprechenden Gedicht als etwas a n z ü g l i c h e s Geschenk z u ü b e r mitteln. Den P l a n besprach er mit den beiden a l t e n V i e h f ü t t e r e r n auf dem Hof, z w e i ergrauten A r b e i t s v e t e r a n e n . S i e s o l l t e n das k l e i n e G e schenk ü b e r b r i n g e n u n d dabei e i n V e r s l e i n aufsagen. Zuerst kratzten sie sich bedenklich den Kopf, aber nach Zusicherung einer Flasche B r a n n t w e i n e r k l ä r t e n sie: „ J o a , dat m o a k w i ! " Jeden T a g w u r d e n nun den beiden O p a s z w e i Z e i l e n eingetrichtert. Im Februar w a r der g r o ß e Tag gekommen. Die k r ä f t i g s t e n Zugochsen w u r den v o r eine Schleife gespannt, u n d auf die Schleife hochkant eine Streichholzschachtel gestellt. D i e beiden A l t e n schritten neben diesem G e f ä h r t i n Richtung Schulhaus d a v o n . . . Der H e r r K a n t o r s a ß mit seinen z a h l r e i c h e n G a s t e n gerade a n der Kaffeetafel, a l s das E r scheinen des Ochsengespannes gemeldet w u r d e . Es gab e i n g r o ß e s „ H a l l o " , u n d die Geburtstagsv e r s a m m l u n g s t ü r z t e sogleich mit dem H a u s herrn auf die V e r a n d a . Beim A n b l i c k der beiden machtigen Ochsen v o r der k l e i n e n Schleife, auf der die w i n z i g e Streichholzschachtel a l s a l l e i n i g e Last stand, brachen a l l e i n e i n helles G e l ä c h t e r aus, was nun w i e d e r die b e i d e n B e g l e i t e r sichtlich beeindruckte, denn diese schauten z i e m l i c h verdattert drein. D e r ä l t e r e v o n b e i d e n sollte eigentlich mit dem m ü h s a m e i n g e l e r n t e n G e dicht beginnen; er jappte m e h r m a l s nach Luft, brachte aber k e i n e n T o n heraus. Endlich murmelte er so halb für sich hin, a b e r für a l l e A n wesenden v e r s t ä n d l i c h : »Nu h ä w öck dem Dreck doch verjete N u is't mit dem B r a n n w i n jescheete!" D e n a n , t r u n d s e i n alter K a m e r a d imschneider s o l l t e n auch nicht z u k u r z , denn das vereinbarte V o r t r a q s h o n o r a r tach diesem Erfolg u m mehr a l s das i erhöht. M ß Jahrgang 2 / Folge 26 Das Ostpreußenblatt" S i - 25. Dezember 1951 / Seite 16 lber i n anderen Gegenden M ü t t e r c h e n , V ä t e r hen oder V ö g e l c h e n hört, heißt es in O s t p r e u ß e n hne Umlaut Mutterchen, Vaterchen und V o g e l hen, nicht Häuschen, sondern Hauschen usw )och abgesehen davon wird ü b e r h a u p t in unserer Heimat das „chen" sehr viel mehr gebraucht als i n anderen Provinzen. Auch da, wo es nichts zu verkleinern gibt, sondern i m Gegenteil der Begriff der G r ö ß e und Ehrfurcht bestimmend ist, wird hier diese Endung a n g e h ä n g t . Z . B. heißt es: Das gute Sonnchen und auch — das liebe Gottchen. U n d hier setzt der Spott und die scheinbare Ueberlegenheit des G r o ß s t ä d t e r s ein. der nicht weiß, d a ß alle naturverbundenen S t ä m m e unseres V o l k e s eine ähnliche Ausdrucksweise haben, der auch nichts davon weiß, daß es eine uralte M a g i e des Wortes gibt, die geheimnisvolle, unsichtbare' Mächte durch die Sprache zu b e s c h w ö r e n und gutzustimmen ver- sucht, sie aus der Ferne heranzuholen meint mit dem so innigen und zärtlichen Ausdruck: Das liebe Gottchen, das gute Sonnchen. Laßt sie ruhig lachen und spotten, die angeblich N e u n malklugen und laßt uns mit der Dichterin wiederholen: »Sag, was wissen die andern, Mutter, v o n dir". V i e l e Landsleute werden sich erinnern, daß in der Elbinger und O b e r l ä n d e r Gegend die Endung „chen" auch bei B e g r ü ß u n g e n und A n reden gebraucht w i r d : »Guten Tagehe", „Duche", „ wasche". Zum Schluß sei noch einmal M a x v o n Schenkendorf zitiert: » U e b e r a u weht Gottes Hauch, H e i l i g ist wohl mancher Brauch; A b e r soll ich beten, danken, Geb' ich meine Liebe kund, M e i n e seligsten Gedanken Sprech' ich wie der Mutter M u n d . " Die „Altpieußische Biographie Eine Weiterlührung Weihnachtserinnerungen ostpreußischer ist dringend Zeichner H ä u f i g e r denn je ergibt sich i n der Zerstreuung für uns die Notwendigkeit, genaue A n gaben ü b e r M ä n n e r und Frauen des ost- und Glocken rufen zur weihnachtlichen Andacht Sit westpreußischen Kulturlebens machen zu LuldJhJt ^ ! *P™r oui seinem Gang zum Kirchdorf. Ueber m üder s s e n . Sie s i n d nicht immer schnell greifbar. H ete i,üTh l ' J' Stimmung. Vom Kirchturm hallen Glockentöne durch N u n erschien i n unserm o s t p r e u ß i s c h e n V e r l a g K Ä S P I J "r ^ k e r z e n am Christbaum vor dem Altar. In ihrem Schein Graefe & Unzer, K ö n i g s b e r g , die „ A l t p r e u ß i s c h e w i r d der Pfarrer die wundersame Geschichte des Weihnachtsevangeliums lesen: „ E begab Biographie" (1936—41 i n zwölf Lieferungen, z u sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot ausging vom Kaiser Augustus daß alle Welt geschätzel s a m m e n g e f a ß t in Bd. 1, Abegg-Malten-, dazu 1942—44 leider n u r noch drei weitere Lieferungen des 2. Bandes bis Georg v o n Polenz). Sie wurde im Auftrage der Historischen Kommission für ost- u n d w e s t p r e u ß i s c h e Landesforschung v o n keinem anderen als Christian K r o l l m a n n unter M i t w i r k u n g bekanntester Sachkenner herausgegeben. Diese A l t p r e u ß i s c h e Biographie ist ohne Zweifel eines der wichtigsten historiUeber O s t p r e u ß e n s Mundarten / V o n A n n i R e c k schen W e r k e , die i n letzter Zeit i n unserer H e i „Muttersprache, Mutterlaut! h ä u f i g s t e Bezeichnung i n O s t p r e u ß e n Schischke, mat noch erschienen. In seiner K ü r z e und PräziW i e so wonnesam, so traut! an der M e m e l Burre oder Burreschoapke, i m sion s o w i e den notwendigen Quellenangaben Erstes W o r t , das m i r erschallet, Samland Poschke (Posch ist dort der Lockruf für ist dieses W e r k nicht nur ein Handbuch z u r S ü ß e s , erstes Liebeswort!" die Schweine), i m mittleren Ermland Schucke, Orientierung, sondern e i n Spiegel der ungeheuren Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit Daß dieses Gedicht, das w i r v o r langen Jahren daneben Bockel (die Verkleinerungsform „ e l " ostdeutscher Kultur u n d ^ der P e r s ö n l i c h k e i t e n , i n der Schule lernten, v o n einem O s t p r e u ß e n — auf schlesischen Sprachgebrauch hindeutend). Im die in unserer Heimat g e w i r k t haben. Durch die M a x v o n Schenkendorf — geschrieben wurde, O b e r l a n d h e i ß e n sie Beckche, Lämmche, i m N o t ist diese Biographie aber leider eine „Unerscheint uns a l l e n heute nicht ohne Bedeutung. Weichseltal K i e n a p p e l . Es ließen sich noch viele vollendete" geblieben. Denn nur i n der Ferne kann man den besonderen solcher Verschiedenheiten i n den A u s d r ü c k e n Es erhebt sich die Frage, ob eine W e i t e r f ü h Zauber der Muttersprache mit a l l ihren s c h ö n e n a n f ü h r e n , die aufzeigen, w i e vielfältig und reich rung unter den heute obwaltenden Schwierigund s ü ß e n E r i n n e r u n g e n ermessen, n u r i n der unser O s t p r e u ß i s c h ist. Doch a u f etwas Besonderes unserer M u n d a r t keiten möglich ist. S o l l der Versuch gemacht Ferne w e i ß m a n plötzlich v o n der seltsam geheimen V e r b u n d e n h e i t der Muttersprache mit sei noch hingewiesen, die auch Eingang i n das werden, dieses W e r k auch bei dem jetzt mehr fortzuführen? dem Begriff d e r H e i m a t ! Damals daheim s c h ä t z - Hochdeutsche fast a l l e r O s t p r e u ß e n gefunden als s p ä r l i c h e n Quellenmaterial ten w i r unser Platt vielleicht weniger. N u r wenn hat u n d ü b e r die so mancher Fremde schon N i e w i r d die Fortsetzung jene unter K r o l l m a n n noch mögliche P r ä z i s i o n erreichen k ö n n e n . W e r man „ v o n a u s w ä r t s " wieder nach Hause fuhr und lachte. A g n e s M i e g e l singt i n einem Gedicht: „Heimlich lachen sie dann zu deiner behag- durch Beruf oder aus Berufung das Geistesleben zum B e i s p i e l a u f dem Schlesischen Bahnhof i n Berlin eine behagliche Rede i m altvertrauten lichen Rede / und böotisch klingt ihnen dein der Heimat weiterhin pflegt, w i r d sich der N o t heimatlichen O s t p r e u ß i s c h b e i M i t r e i s e n d e n uraltes Platt, / doch für uns gibt es keine dir a n wendigkeit einer solchen Aufgabe nicht verh ö r t e , dann begann erst die richtige Freude auf Schönheit vergleichbar / klingt so lieblich uns s c h l i e ß e n u n d sicherlich dem W a g n i s eines die H e i m k e h r , d i e b e i den ersten W o r t e n der nichts als deine W o r t e ins Herz. / Denn mit solchen Versuchs zustimmen, damit das immerLandsleute w i e e i n warmer Strom z u m H e r z e n ihnen o M u t t e r hast du uns gestreichelt, riefst / hin recht weit g e f ü h r t e W e r k k e i n Torso bleibt. aus dem Kinderteich lockend "die Seelchen z u Oder sollen die auf den Buchstaben P folgenden ging. dir. / „ T r a u t s t e r c h e Duche, w o bist Du? Putt- N a m e n weiterhin fehlen, z. B. v o n Schön, U n d doch w a r dieses o s t p r e u ß i s c h e Platt nicht henneke, Putthanke / K o m m m i n Schoapke to Schenkendorf, Sudermann, Siemering, Siehr, einheitlich, sondern v i e l s e i t i g u n d vielfältig w i e mi, Schusche, Patrusche, schloap, schloap." Ernst Wiehert, Ernst Wiechert, Zacharias W e r die i m m e r wechselnden Landschaften unserer Es ist die Besonderheit jedes O s t p r e u ß e n , a n ner usw., ebenso für einen Nachtrag N a m e n w i e Heimat u n d deren Menschen, deren Blut aus viele N a m e n u n d Bezeichnungen die V e r k l e i n e - K r o l l m a n n , Maschke, Kasiske, H e i n , Plaetschke, allen S t ä m m e n unseres V o l k e s herkam. Nach rungsform „chen" a n z u h ä n g e n . W ä h r e n d man Giere u, v. a. M ä n n e r unserer Heimat, die der den S i e d l e r s t ä m m e n ergab sich eine g r o ß e Z w e i teilung a l l e r o s t p r e u ß i s c h e n M u n d a r t e n : z u nächst das sogenannte „ N i e d e r p r e u ß i s c h e " , das niederdeutsche Platt, das g r o ß e A e h n l i c h k e i t mit der M u n d a r t N'ederdeutschlands hat. Dem geg e n ü b e r stand der D i a l e k t der mitteldeutschen Sprachinsel i n O s t p r e u ß e n , den m a n als „Hochp r e u ß i s c h " bezeichnete. Diese eigenartige mitteldeutsche Sprachinsel mitten i m niederdeutschen O s t p r e u ß e n u m f a ß t e u n g e f ä h r das E r m land und das O b e r l a n d , doch stimmten die G r e n zen nicht ganz ü b e r e i n . So h ö r t e man z. B. in Mehlsack die Leute v o n Woater, Pund, Perd reden, w ä h r e n d m a n i n H e i l s b e r g , ganz abgesehen v o n anderen Unterschieden, immer W a s ser, Fund, Ferd vernahm. In Rößel sagt man: dat Hart, eck, twelf, w ä h r e n d man i n Seeburg h ö r t e : das Herz, zwelf und ech. U e b e r a u in O s t p r e u ß e n , sagt man: m i n Hus, im O b e r l a n d und im Ermland hieß es n u r : main Haus. D e r G r u n d für diese sonderbare hochdeutsche M u n d a r t ist darin z u suchen, d a ß die K o l o n i s t e n des Ermlandes vorwiegend a u s Schlesien kamen und ihre mitteldeutsche M u n d a r t behielten, ebenso w i e die O b e r l ä n d e r aus anderen T e i l e n M i t t e l - u n d Oberdeutschlands mit dem O r d e n und auch s p ä ter i n das L a n d h i n e i n s t r ö m t e n . 'llaffj V Z e i w n t e r h e e i e t e i n Eh c h e r W e , h n a c n s zu II wünschen. Kriegs- u n d Nachkriegszeit z u m Opfer fielen? Manche Mitarbeiter K r o l l m a n n s s i n d noch am Leben u n d w ü r d e n durch ihre besondere Sachkenntnis mancherlei B e i t r ä g e oder Fingerzeige geben k ö n n e n . Es w ä r e z u b e g r ü ß e n , wenn die v o n Dr. H e i n k e - D ü s s e l d o r f ausgegangene wichtige Anregung auf F o r t f ü h r u n g des W e r k e s aufgenommen u n d auf ihre V e r w i r k l i c h u n g geprüft werden k ö n n t e . Ebenso w ü r d e 6ich dabei die Bücherei des Deutschen Ostens i n H e r n e w i r k u n g s v o l l einschalten lassen. Dr. K i r r i n n i s . Das gute Sonnchen A l l e einzelnen W ö r t e r und A u s d r ü c k e sind erforscht und i n jahrzehntelanger m ü h s a m e r A r beit festgehalten worden in dem P r e u ß i s c h e n W ö r t e r b l i c h , dessen Sammlungen die Lebensarbeit v o n Prof. Ziesemer i n K ö n i g s b e r g war. Auch diese g r o ß e wissenschaftliche A r b e i t ist wie so vieles 1945 vernichtet worden. Doch v i e l e ehemalige Studenten erinnern sich heute an jene Stunden des Forschens u n d Arbeitens i m Germanistischen Seminar, i n denen sie Frageb ö g e n aus dan einzelnen K r e i s e n bearbeiteten und Karten zeichneten ü b e r die verschiedensten A u s d r ü c k e für ein u n d denselben Gegenstand. umfaßt die vorliegende Folge. Sie ist bei unserm den, d a ß sie auch i m entlegensten stens Wird. bis z u m Weihnachtsfest Dorf zugestellt worspätesein Der „ V e r l o r e n e n Erde" ließ Alfred Brust den in seiner inneren Schau nicht weniger g r o ß e n und starken Roman „Eisbrand" folgen. „Eisbrand" ist der Name eines Pferdes; und der ganze Roman ist nicht a l l e i n v o n dem A t e m o s t p r e u ß i s c h e r Erde erfüllt; er ist i m besonderen e i n Roman der Pferde, die hier i n einer Steigerung ins Sinnbild hinein eine dichterische Gestaltung v o n unheimlicher Kraft erfuhren. Es ist eine ü b e r das M a ß des W i r k l i c h e n sich erhebende Handlung, die der Dichter vor uns abrollen läßt. Gedenken w i r der „ V e r l o r e n e n Erde", so dürfen w i r den „Eisbrand" nicht vergessen. Es gibt keinen g r ö ß e r e n Pferde-Roman als diesen. K a r l Herbert Kühn. Eine Schriftenreihe des Göttinger Arbeitskreises (Verlag: Heft 1—5 Flemmings Verlag, Hamburg, die ü b r i g e n Hefte Holzner-Verlag. Kitzingen/Main.) Erfreulicherweise haben die Kultusministerien mehrerer Länder die Behandlung ostdeutscher Themen im Schulunterricht angeordnet. Lehi Stoffe für diese Unterriehtsthemen stellt die Schriftenreihe des G ö t t i n g e r Arbeitskreises zur V e r f ü g u n g , denn sie bietet das geeignete wissenschaftlich einwandfreie Material f ü r die Hand des Lehrers und zur Benutzung durch die S c h ü l e r h ö h e r e r Lehranstalten. Aber nicht nur für die junge Generation sind die G ö t t i n g e r Hefte bestimmt, alle interessierten Deutschen k ö n n e n sich mit ihrer Hilfe ,,ra ch und z u v e r l ä s s i g ü b e r die wesentlichen Fragen des deutschen Ostens unterrichten". c 1 Im Märchenwald Verlagspostamt so f r ü h z e i t i g aufgeliefert Der zweite Roman v o n A l f r e d Brust In E r g ä n z u n g zu den A u s f ü h r u n g e n unseres Landsmanns M a t u l l ü b e r A l f r e d Brust und seine Dichtungen ( O s t p r e u ß e n b l a t t v o m 15. N o v e m ber 1951) sei auf zwei W e r k e hingewiesen, die bei dem Namen Alfred Brust nicht vergessen werden sollten. Es ist einmal sein Spiel „Der singende Fisch". W ä h r e n d z. B. die T o l k e n i n g Dramen i n Leipzig z u ihrer Zeit einen starken Erfolg hatten, blieben diese und andere Spiele Brusts zumal i n seiner Heimat so gut wie u n bekannt. A b e r schon Jahre v o r der Uraufführung des „ C o r d a t u s " ging „Der singende Fisch", den Brust selbst e i n Legendenspiel nannte, ü b e r die B ü h n e auch des K ö n i g s b e r g e r N e u e n Schauspielhauses. Er hatte hier wie i n anderen S t ä d t e n einen starken Erfolg, der nicht zuletzt der i n diesem Spiele geradezu v o l k s t ü m l i c h e n Sprache des Dichters zuzuschreiben war. D e r Schauplatz der V o r g ä n g e ist e i n Fischerdorf, das sich Brust auf der Kurischen Nehrung, die ihn immer wieder anzog, dachte; der innere M i t t e l punkt der H a n d l u n g ist die Legende v o m singenden Fisch. F ü r die Ostvertriebenen bedeuten diese Hefte viel mehr. Die Schriftenreihe will die „ v e r t r i e benen Menschen des deutschen Ostens in der Verbundenheit mit der verlorenen Heimat und im Bew u ß t s e i n ihrer Werte s t ä r k e n und den Organisationen der Vertriebenen ein vielseitiges Hilfsmittel für ihre Heimatarheit bieten". Die Titel der Hefte lauten: I. Reihe. Geschichte: Heft 1, „ P r e u ß e n l a n d , Weiden und Aufgabe in 7 Jahrhunderten" von Prof. Dr. Hubatsch. Heft 2 3, „ G e s c h i c h t e der Deutschen in B ö h m e n und Mähren" von Prof. Dr. Weizsäcker, Heft 6, „ S c h l e s i e n , E i n Gang durch seine G e schichte" von Rektor F r . Stumpe. Heft 9, „ B a u e r n befreiung und S t ä d t e o r d n u n g " von Oberstudiendirektor i. R. H . Witte, Heft 10. „ K l o s t e r Heinrichau, Ein Beispiel der Fesiedlung Schlesiens" von Pibliotheks at Dr H . Jessen. Heft 11. ..Geschichte der Stadt Danzig" von Prof. Dr. E . Keyser, Heft 12. „ D a s Memelland" von Oberregierungsrat R. Meyer. II. Reihe. Volkstum und Geistesgut: Heft 4. „ O s t d e u t s c h e s S a g e n b ü c h l e i n " vort Prof. Dr. W. E . Peukert, Heft 5, „ O s t d e u t s c h e s M ä r c h e n b r c h lein" von Prof. Dr. W. E . Peukert. Heft 7. „ V o l k s kunde der Sudetendeutschen" von Prof. Dr. Josef Hanika. Heft 8, „ I m m a n u e l Kant" von Prof. Dr. G. v. Seile. Die Bachstelze nennt m a n z. B. in Natangen und im Samland Ouekstert, im Ostgebiet W : p p toagel oder W i p u e r z o a q e l . i m O b e r l a n d W i p p sterzche, süd'ich des Frischen Haffs Queckstaff fStaff = Stab = Schwanz), auf der N e h r u n g Quekstar, auf der Elbinger H ö h e Quekstorch. auf der Danziqer N i ' h r u n n Q u e k o d b a r (QuekAdebar). Bei den verschiedenen Bezeichnungen für Tannenzapfen, Kiefernzapfen hat man a l s Zwanzig Seiten „ E i s b i a n d Zu den schönsten Freuden, die unsere Heimat uns bieten konnte, gehörten ein Gang oder eine Schlittenfahrt durch den verschneiten Wald. So geht in diesen Tagen, in denen die Baracken und die Notwohnungen so olt von Nebel eingehüllt werden, unsere Erinnerung zurück an das tiefe Erleben, das unsere winterlichen Wälder jedem schenkten, der sich beschenken lassen wollte. Diese Aufnahme hier führt uns mitten in die Rominter Heide nach Jagdbude; die Brücke geht über den Heidegraben, einen Abfluß des Marinowosees. Aufnahme: Kurt Gottschalk Bei der F ü l l e des dargebotenen Stoffes Ist es nicht m ö g l i c h , den Inhalt der einzelnen Hefte auch nur andeutend wiederzugeben. Eines abei haben alle diese Schriften gemeinsam, sie sind klar und leicht v e r s t ä n d l i c h geschrieben. Der zweite gemeinsame Vorzug ist der niedrige Preis von je 0.80 bis 1,10 D M . Wer neben der T a g e s l e k t ü r e über ein Lebensgebiet des deutschen Ostens Belehrung und A u f k l ä r u n g sucht, der greife zu den G ö t t i n g e r Schriften! Beide Reihen werden in K ü r z e durch neue Hefte erweitert werden. Zwei neue Reihen sind in Vorbereitung, n ä m l i c h III. Reihe: Iildende Kunst und IV. Reihe: Natur, Landschaft, Wissenschaft.- Dr. P . Betmiftf, öecjcftleppi/ gefoU^t/ ötfiuftt A u s k u n f t w i r d g e g e b e n Herr Paul Mattem, f r ü h e r Georgenthal, Kreis Mohrungen, jetzt: (23) Stirpe-Oelingen ü b . Bohmte, Kreis Wittlage, Bez. O s n a b r ü c k , kann ü b e r Eduard M ü l l e r aus Wiese, Kreis Mohrungen, Auskunft erteilen. Zuschriften unter B e i f ü g u n g von R ü c k p o r t o an obige Anschrift erbeten Herr Erwin D r ö g e r , (21) Hervel, Post N e u e m ü h l e ü b e r L ü d e n s c h e i d , war mit nachstehend a u f g e f ü h r ten Landsleuten in russischer Kriegsgefangenschaft zusammen: 1. Willi Witt, geb. ca. 1021, Uffz., led., wohnhaft bei Heiligenbeil; 2. Bernhard Ewerts, geb. 1425, Gefr., led., wohnhaft bei Marienwerder; 3. Reetz, geb. ca. 1890/95, Oberleutnant, verh., Gutsbesitzer aus Kreis Wehlau. Zuschriften unter Beif ü g u n g von R ü c k p o r t o an obige Anschrift erbeten. Herr Bruno Kather, f r ü h e r Krokau, Kreis R ö ß e l , jetzt (20a) Northeim (Hann.), Fr.-Ebert-Wall 16, kann ü b e r nachstehende Landsleute Auskunft erteilen: 1. Ziegeleiai beiter Leo Wunderlich, ca. 1920 geb., aus der N ä h e von Guttstadt; 2. Bruno Witt, Altkirch bei Guttstadt, ca. 1922 geboren. Zuschriften unter B e i f ü g u n g von R ü c k p o r t o an obige Anschrift erbeten. F r a u A n n a Weichler, Jetzt (20a) Hoheneggelsen 192, Bez. Hannover, kann ü b e r nachstehende Landsleute Auskunft erteilen: 1. Familie Koppatz; 2. Frau Siroks, 3. Frau Wiehert, 4. Frau Hilde, 5. F r a u Link, 6. F r a u Sikok. Zuschriften unter B e i f ü g u n g von R ü c k p o r t o an obige Anschrift erbeten. Herr Alfred Schulz, jetzt Langenberg/Rhid., Sambeck 4, kann ü b e r Bauer und Bürgermeister Tschechla aus Soldahnen oder Soldmahnen, K r . Angerburg, Auskunft erteilen. Zuschriften unter B e i f ü g u n g von R ü c k p o r t o an obige Anschrift erbeten. A u s k u n f t w i r d e r b e t e n . ü b e r folgende Landsleute aus Insterburg und Landkreis: Bublies, Otto, bei der Reichsbahn bes c h ä f t i g t — Bublles, Margarete, geb. B r i n k m a n n — Dornbusch, Helene, aus Piaten — Chedor, Hildegard (gesucht von Sohn Wolfgang, geb. 26. 1. 43) — Soht, Lisbeth, geb. ca. 1916 (gesucht von Tochter Ilse, geb. 17 8. 38) — Szomeida, Franz, geb. 1. 3. 03 in G r . Reetzken (gesucht von Tochter Inge, geb. 7. 10. 38 in Siegmanten — Steppat, Gerhart ( a u ß e r e h e l i c h e r Vater) Dehmke, Frieda, geb. 2. 9. 19, beide gesucht vom Sohn Burghard Dehmke, geb. 13. 4. 39 — Sausmikat, Christa, geb. 24. 12. 41 — ü b e r die A n g e h ö r i gen von Klaus Drochner, geb. 28. 3. 19, Schlageters t r a ß e 7 — Sbrezsny, Gottlieb, Postbeamter, mit Ehefrau Marie, geb. Kleta, und Tochter Waltraut — Poykop, Friedrich, pensionierter Postbeamter und Frau — Dietrich, E r i k a , Gerichtstr. — Zachrau. Franz, Polizei — Bumann, Rudi, etwa Jahrgang 27/28, F e b r u a r / M ä r z 45 bei einer- Sammelbatterie D a n z i g / B ü r g e r w i e s e n — Heyer, Lieschen, Jordans t r a ß e 20 — Lauer, Hedwig, geb. Heyer, Jordanstr. 20 — Becker. Else, geb. Heyer, Jordanstr. 20 — Kuckuck, Emil, Postbeamter aus Sprindt — Torkler, Wilhelm, aus Norkitten — Kapuscha, Emil, mit F r a u Gertrud und Sohn Heinz — Klee, Herr und Frau vom Forstamt Carlswalde — Westphal, Kurt, P o l s t e r g e s c h ä f t , E r i c h - K o c h - S t r a ß e . — Maier, Landwirt aus Pesseln — F r ö h l i c h , Gustav, geb. in Wirbeln — Franz, M i a , geb F r ö h l i c h , aus dem Kreise Insterburg — F r ö h lich' K a r l , aus Wirbeln. Post Saalau — Bartusch, Max, Gefr., wahrscheinlich F P N r . 03 855 — Fischer, Gertrud, aus Gr.-Eschenbruch — Paukstat, Obergefr oa 29—33 Jahre, 44 unversehrt in amerikanische Gefangenschaft geraten, zuletzt etwa 46 in Belgien (Lager) gesehen — K u h n , Margarethe, geb. Schmidt, Alter Markt 3 — Wigleb, R e v i e r f ö r s t e r aus dem Kreise Insterburg. Zuschriften an die G e s c h ä f t s f ü h r u n g der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n , Hamburg 24, Wallstr. 29b. . . ü b e r den Verbleib des G ü n t h e r Kaselowski, geboren 18. 10. 21, oder seines Vaters, Oberstauermeister Ernst Kaselowski, zuletzt wohnhaft K ö n i g s berg, Sternwartstr. 26. ~. . . ü b e r Klaus S c h ö n f e l d , geboren 16. 11. 1934, aus K ö n i g s b e r g , Quednauer Kirchenweg 62, der jetzt aus Litauen gekommen ist, sucht seine Schwester Ruth S c h ö n f e l d , ca. 24 Jahre alt. . . . Uber den Verbleib des G ü n t h e r Bartolain aus K ö n i g s b e r g , ca. 15 Jahre alt. Die Mutter Elsbeth Bartolain verstarb im Februar 1947 an Hungertyphus in K ö n i g s b e r g . . . . ü b e r F r a u Martha Grigo, geb. Jegust, geboren 23 . 2. 1903, wohnhaft in Petersgrund, K r s . Lyck, evakuiert nach Arien, K r s . Lotzen, im Herbst 1947 aus russischer Gefangenschaft heimgekehrt. . . . ü b e r Franz Hart, geboren 7. 7. 1935, aus Goldap, der jetzt aus Litauen gekommen ist, sucht seine Mutter Greta Hart, zuletzt in S t a l l u p ö n e n gesehen, seinen Bruder Willi, geboren ca. 1936, zuletzt in Litauen gesehen, und seinen j ü n g s t e n Bruder, geboren ca. 1939, zuletzt in K ö n i g s b e r g gesehen. . . . ü b e r Franz Laser, geb. ca 1919, Gutsbesitzer östlich Labiau, und dessen Schwester — Lehrer August Kretschmann, geb. ca. 01, und Ehefrau Elisabeth, geb. Schimmelpfennig, zwei Kinder, Heimatort D a u d e r t s h ö f e n (?) bei Liebenfelde, K r . Labiau — Ute Rukies, geb. 20 4 . 24, aus Insterburg, Wichertstraße. . . . ü b e r E m i l Gustav Kohnert, geb. 7. 9. 06, in L a n gangen, K r . Bartenstein, letzte Nachricht 23. 1. 45, aus Kirchdorf im E l s a ß , TJffz. bei den Kraftfahrern, vorher b e s c h ä f t i g t Flachsfabrik Schippenbeil. Es liegt eine wichtige Nachricht f ü r ihn vor. . . . ü b e r Klaus Himmelmann, geboren 24. 12. (?), aus Ilmenhagen Kreis Gerdauen, jetziger Name Klaus Schneider, der jetzt aus Litauen gekommen ist: er sucht seine Tante Gertrud Eidingen, geboren 1905, und seine Schwester Magret Himmelmann, geboren 1928, aus Ilmenhagen. Zuschriften i n obigen F ä l l e n erbittet die G e s c h ä f t s f ü h r u n g der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n , (24a) Hamburg 24, Walls t r a ß e 29b. . . . ü b e r Fittkau. Gerhard, geb. 18. 2. 28 und Bruno, geb. 19. 11. 29, aus Augam, Kreis P r . - E y l a u . Beide waren nicht g e f l ü c h t e t , als die Front n ä h e r r ü c k t e und die Russen das V ä t e r l i c h e in Brand setzten, gingen die Jungen mit der Mutter nach G l a n dau, K r . Pr.-Eylau. Sie wurden aufgegriffen und k a men nach Eichen zur Durchsuchung, s p ä t e r zur A r beit nach Heilsberg, dann zur Ernte nach Insterburg. Bruno kam ins Krankenhaus P r . - E y l a u (dicke A r m e und Beine), Werner, der j ü n g s t e Bruder, ging ihn besuchen, fand ihn aber nicht. Die Mutter hatte eine K o p f s c h u ß v e r l e t z u n g und lag in G r ü n - in unsere H e i m a t ist erzählt" Dieses 200 Seiten starke Buch e n t h ä l t zahlreiche fesselnde B e i t r ä g e unserer Dichter u n d Hei- matschriftsteller, eine Reihe von zudem Photos. Es ist ein s c h ö n e s Weihnachtsgeschenk; i n Leinen gebunden kostet es 6,85 D M . Bestellungen an VERLAG R A U T E N B E R G & MÖCKEL L E E R (Ostfriesland), Postfach 136 J , Kommissare der Feuersozietäi für Ostpreußen walde. Seitdem fehlt jede Spur. Wer kennt die Jungen und kann Auskunft erteilen? Zuschriften an die G e s c h ä f t s f ü h r u n g der Landsmannschaft. Wer kennt den Aufenthaltsort oder kann ü b e r das Schicksal nachstehender Landsleute eine Auskunft erteilen: Ernst Casper, aus Nikolaiken, Ringstr. 20, Stadtinspektor, und Pfarrer Edmund Mauruschat, war f r ü h e r in Kaunas (Kowno) a n s ä s s i g und verzog nach S c h r ö t t e r s b u r g oder Scharfenwiese. In einer Nachlaßsache werden nachstehende Landsleute gesucht: Frau Frieda Ullrich, zuletzt wohnhaft in Zielenzig, Alfred Rockel, Sohn des gefallenen Friedrich Rocke aus Rositten, und Elisabeth Rockel, ä l t e s t e Tochter des Landwirts Ernst Rockel aus Rositten. Wer kann Auskunft erteilen ü b e r Frau Johanna Radtke, K ö n i g s b e r g , Tragheimer Kirchenstr. 12 (Kolonial Warengeschäft). Wer kann Auskunft erteilen ü b e r das Schicksal des Erich H ö d t k e , geboren 21. 11. 97 aus Gr.-Sausgarten, Kreis P r . - E y l a u , am 11. 2. 1945 von P r . - E y l a u verschleppt. Wer kann Aufkunft erteilen ü b e r das Schicksal nachstehender Kinder: J ö r g Perl, geb. 14. 10. 1940 in K ö n g s b e r g , war bis M ä r z 1947 bei seiner Betreuerin Judith Burchard in Tilsit. Als sie das K i n d nicht mehr halten konnte, brachte sie es in das Waisenheim Budwethen, s ü d ö s t l i c h von Tilsit. Wer war der Leiter dieses Heimes und wohin wurde es verlegt? Ausgewiesene aus Budwethen werden um Mithilfe bei der A u f k l ä r u n g dieses Kinderschicksals gebeten. — Edith-Maria Kalikauskas, geb. 10. 8. 1944 in Aulenbach/Ostpr. Das K i n d m u ß t e am 10. 1. 45 in der s t ä d t i s c h e n Kinderklinik in Mohrungen z u r ü c k gelassen werden, da es krank war. Die Mutter konnte nichts mehr ü b e r den Verbleib des Kindes ermitteln. Wer kann hier helfen? Zuschriften in allen obigen F ä l l e n erbittet die G e s c h ä f t s f ü h r u n g der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n , Hamburg 24, W a l l s t r a ß e 29 b. Wo sind A n g e h ö r i g e der Frau Ida P r u s s e i t , geb. Oberpichler, geboren 9. 1. 1904, aus Wischwill, Krs. Tilsit? Zuschriften erbittet die G e s c h ä f t s f ü h r u n g der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n , (24a) Hamburg 24, W a l l s t r a ß e 29 b. 1 Litauenheimkehrer'. Wer wohnte in R a d z i w ü i s k i s bei Schaulen in L i tauen und kennt die Eheleute Alexander und Agnes Petkun, genannt Petkunas und Petkuniene? Sie bes a ß e n dort ein eigenes Haus. Zuschriften erbeten an G e s c h ä f t s f ü h r u n g der Landsmannschaft Ostp r e u ß e n , Hamburg 24, Wallstr. 29 b. Otto Kurpjuweit sucht Vater und B r ü d e r Der aus Litauen gekommene Otto Kurpjuweit, geboren 26. 6. 1935, sucht seinen Vater Fritz K u r p j u weit, etwa 47 Jahre alt, seine beiden B r ü d e r Walter (17 Jahre) und Emil Kurpjuweit (15 Jahre) sowie seinen Onkel K a r l Kurpjuweit, etwa 43 Jahre alt. Zuschriften erbittet die G e s c h ä f t s f ü h r u n g der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n , (24a) Hamburg 24, WaHlstraße 29 b. Da wir immer wieder Anfragen nach Auskunftsstellen der F e u e r s o z i e t ä t O s t p r e u ß e n erhalten, hat Landsmann Felsch In L ü b e c k , der die Betriebsa n g e h ö r i g e n der F e u e r s o z i e t ä t sammelt, folgende Liste von Kommissaren zusammengestellt, die in Westdeutschland a n s ä s s i g sind. Versicherungsnehmer k ö n n e n bei ihnen A u s k ü n f t e ü b e r ihre Versicherungen erbitten. ( R ü c k p o r t o beilegen.) 1. Arlinck, Ernst, (20) Hagen 23, Kreis Neustaat a/Rbg. ( f r ü h e r Kreis Lyck). 2. Berger, Frau Erna, (21b) Soest (Westf.), Steingraben 21. Krankenhaus ( f r ü h e r Kreis Johannisburg). 3. Bleck, Willy, (20) Lautenthal (Oberharz), A m Bahnhof 300a ( f r ü h e r Kreis Samland). 4. B o ß , Otto, (23) N a t b e r g e n - R o s e n m ü h l e , Post Bissendorf ( f r ü h e r Kreis S c h l o ß b e r g ) . 5. Bog, Georg, (22) Kommern ü b e r Euskirchen (Rheinland) ( f r ü h e r Kreis Treuburg). 6. B r a n d s t ä t e r , Ernst. (15) Ringleben bei Erfurt, M i t t e l s t r a ß e 139 ( f r ü h e r Kreis Tilsit-Ragnit). 7. Bukowsky, Erich, (22) Oberbierenbach. Post Niederbierenbach/Wiehl Land (fr. Kreis Sensburg). 8. Duhker, Herbert, (21a) Wattenscheid, Lohrheides t r a ß e 92 ( f r ü h e r Kreis Pr.-Holland). 9. Erlach, Fritz, (22) Wermelskirchen, Hunger Sellscheid 9 ( f r ü h e r Kreis Ebenrode). 10. Fischer, K a r l , (16) Eschwege, A n den Anlagen 8 ( f r ü h e r Kreis Tilsit-Raghlt). 11. Goeden, Emil, (23) Syke, Bez. Bremen, Bremer Weg 17 1 ( f r ü h e r Kreis Sensburg). 12. G r o ß , Fritz, (4) Kentz bei Barth, Vorpommern ( f r ü h e r Kreis Bartenstein). 13. Hagedann, Paul, (23) Jever i . Oldb., Bismarck 18 ( f r ü h e r Stadt K ö n i g s b e r g / P r . ) . 14. Hartmann, Otto, (3) Alt-Pannekow ü b e r Gnoien (Meckl.) ( f r ü h e r Kreis S c h l o ß b e r g ) . 15. Hoffmann, Emil, (16) Birlenbach, Kreis Dietz a. d. Lahn, bei Beisel ( f r ü h e r K r . Rastenburg). 16. v. Homeyer, Frau Elisabeth, wiederverehelichte Brandtstaedter, (16) Kirchhain, Bezirk Kassel. Kornhaus ( f r ü h e r Kreis Wehlau). 17. Jarosch, Anton, (22) Lobberich (Rheinld.). Boisheimer S t r a ß e 1 ( f r ü h e r Kurische Nehrung). 18. Kowalewski, Max, (1) Berlin-Hermsdorf, F r o h nauer S t r a ß e 60 ( f r ü h e r Kreis Braunsberg). 19. Kuscha, Siegfried, (20) Ronnenberg bei Hannover, S t a d t r ä r 38 ( f r ü h e r Kreis Allenstein). 20. Lomke, Walter, (24b) Boostedt-Friedrichswalde über Neumünster ( f r ü h e r im gesamten Geschäf ts§Gtoict t ä t i § ) . 21. Linck, Anton, (24b) Neverstedt ü b . Bad Segeberg ( f r ü h e r Kreis Heilsberg). 22. Mantner, Bruno, (24b) Eutin, Meinersdorfer Weg 54 ( f r ü h e r Kreis Marienwerder). 23. Mertins, Fritz, (24a) L ü b e c k , Weiter Lohberg 16 ( f r ü h e r Kreis Tilsit-Ragnit). 24. M ü h l e n , Hans, (13b) Dietmannsried, Haus 37V-, bei Kempten ( A l l g ä u ) ( f r ü h e r im gesamten G e schäftsgebiet tätig). 25. Nehrenheim, Erich. (13a) Lauf (Pegnitz), A l b e r t i s t r a ß e 24 ( f r ü h e r Kreis Samland). 26. Pietsch, Julius, (24b) Schafstedt (Dithm.), N o r d holz bei Schmager ( f r ü h e r Kurische Nehrung). 27. Pflaumbaum, Gustav, (24b) Dersau, K r . P l ö n bei T ö n t g e n ( f r ü h e r Kreis S c h l o ß b e r g ) . 28. P i e u ß , Anton, (23) Oldenburg i . Oldb., W i d u k i n d s t r a ß e 20 ( f r ü h e r Kreis Heilsberg). 29. Rogall, Hans, (23) G r o ß - H ä u s l i n g e n ü b e r Verden (Aller) ( f r ü h e r Kreis Bartenstein). Stadt. Landsleute i n der Eine neunte Liste von Verstorbenen und Zurückgehaltenen Von der Folge 1 des O s t p r e u ß e n b l a t t e s ab veröffentlichen wir fortlaufend N a m e n v o n i n d e r Sowjetunion verstorbenen und zur ü c k g e h a l t e n e n Zivilpersonen. Die Namen sind von Heimkehrer(innen) aus russischer Internierung bzw. Kriegsgefangenschaft aufgegeben worden. Sollten Sie, liebe Landsleute, über diese verstorbenen bzw. noch z u r ü c k g e h a l t e n e n Zivilinternierten e r g ä n z e n d e Angaben machen k ö n n e n oder den Verbleib der A n g e h ö r i g e n wissen, bitten wir, der Geschäftsführung der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n in Hamburg 24, Wallstr. 29 b, dieses mitzuteilen. In Ihrer Zuschrift beziehen Sie sich bitte wie folgt auf diese Anzeigen: „Betr. Zivilinternierte; Kennziffer . . .. Angabe des Namens und Vornamens des Gemeldeten" (in der Schreibweise, wie er in unserer Zeitschrift veröffentlicht steht). Bei jeder Rückfrage und Meldung an uns, diese Personengruppe betreffend, bietet allein die Angabe der Kennziffer und des Namens und Vornamens des Internierten die G e w ä h r , d a ß Ihre Mitteilung richtig ausgewertet werden kann. Bitte nennen Sie uns in Ihrer Zuschrift alle bekannten e r g ä n z e n d e n Personalien zu den Internierten bzw. ihren A n g e h ö r i g e n oder auch Berichtigungen zu den von uns a u f g e f ü h r t e n Angaben, da der Heimkehrer meistens nur noch N a m e n s b r u c h s t ü c k e aufgibt, die ihm in Erinnerung geblieben sind. Ueber sich selbst machen Sie bitte am Schluß Ihres Briefes folgende Angaben: Name, Vorname, M ä d c h e n name, Geburtsdatum, Heimatanschrift, jetzige Anschrift. Sind Sie selbst in russischer Internierung gewesen? Ja/nein? Bis wann? In welchem Lager (Nummer und Ort)? Bitte, gedulden Sie sich, wenn wir Ihnen auf Ihre Zuschrift nicht sofort R ü c k a n t w o r t erteilen. Wir werden Ihre Mitteilung mit Hilfe von Rotkreuz-Suchdienststellen s o r g f ä l t i g auswerten und dabei mit anderen eingegangenen Zuschriften vergleichen m ü s s e n . In den hier folgenden A b s ä t z e n kommt zunächst die Kennziffer, dann folgen die Personalien des Gemeldeten und zuletzt werden der Name des meldenden Heimkehrers oder die Namen der vermutlichen A n g e h ö r i g e n angegeben. 12 358 Abrahamsohn, Vorname unbekannt, geb. unbekannt, zul. wohn. (5b) Medenau, K r . Samland, Zivilberuf M ü h l e n b e s i t z e r ; gemeldet von Schucht, August. 50 738/47 Adam, Gerhard, geb. ca. 1912, zul. wohnh. (5b) K ö n i g s b e r g , Zivllberuf Molkereibesitzer; gemeldet von H ä r d e r . Elisabeth, Angeh. s. Besitz i. Harz haben. 53 539/45 Bach, Fritz, geb. ca. 1896, zul. wohnh (5b) O s t p r e u ß e n , Zivilberuf Bauer, mit Sohn Otto, geb. ca. 1929; gemeldet von Grzybowski, Adolf. 22 794 Bachert, K a r l , geb. 11. 11. 87, zul. wohnh. (5b) Hohenbruch, K r . Labiau, Zivilberuf Schuhmacher; gemeldet von Karls, Frieda. 54 928/48 Brandenburg, geb. Penk, Erna, geb. ca. 1910/11, zul. wohnh. (5b) Prauerschitten. Post Juditten, K r . Bartenstein, Zivilberuf unbek; gemeldet von M i x , Marta 51 568/49 Chucholowius, Bernhard, geb. ca. 1909, zul. wohnh. (5b) Plautzig, K r . Allenstein, Zivilberuf Bauer; gemeldet von Hanowskl, Helene. 55 743/50 Degnatz, Erwin, geb. ca. 1930, zul. wohnh. (5b) O s t p r e u ß e n , Zivilberuf unbekannt; gemeldet von Raak, Hans-Fritz. 51 231/48 Drews, Vorname unbekannt, geb. unbek., zul. wohn. (5b) Taubendorf, K r . Neidenburg, Z i v i l beruf Lehrer; gemeldet von Legall, Gertrud. 1513 Ehlert, Daniels, geb. unbekannt, zul. wohn. (5b) Carlshof, K r . K ö n i g s b e r g , Zivilberuf L a n d arbeiter; gemeldet von Koppetsch, Heinz. 53 996/48 Engel, Marianne, geb. 1924, (5b) K ö n i g s berg/Pr., Tannenwalde, Zivilberuf unbekannt, mit Mutter o. Vornamen u. Geb.-Dat.; gemeldet von Rex, Maria. 55 436/0 Felsch, Alfred, geb. 1928, zul. wohn (5b) Rastenburg, Zivilberuf Lehrling; gemeldet von Pfeuffer, H a r r y . Eine Jährt der Erinnerung „Ostpreußen Jahrgang 2 / Folge 26 Das Ostpreußenblatt" 25. Dezember 1951 / Seite 16 . , ,-, r, ^odhi Hornfeld, Post Innion, 30. Rupkalwis, Georg, J24b) H o i m e i a , 32' S c n i £ r r a S T S S e c k , Lohmkah.enwe* *I 33. becker^ S t r^ ^ bei^Kamente S ^(fruner^ wtvmm A a ß e 126, 35. Strohschein, Ludwig. (24b) Ltllenthal ÜB. PreetE ( f r ü h e r Kreis Gerdauen) „ » 36. S t ü h l e r t , Otto, (20) Moide bei S o l U U (früher Memelland). , ,„. rhou». H l h r T 37 T e ß m e r , Willi. (24b) Meldorf (Molstein). Chauaseestraße 8 (früher Kiels L ö U e n ) . , Thiel, Paul, (23) Lembruch 3fl Kreis OrattCnatt Diepholz ( f r ü h e r Kreis Elchntedei'ung). Toussaint. Fritz, (3) Rostock, Klosterbatfhatr. 11 ( f r ü h e r Kreis Insterburg). 11 Ii m i h i « Turner, E m i l , (23) Stapel I, Post o t t e r r t e l « , Bezirk Bremen ( f r ü h e r Kreis £ i >'_,,,,^ Uckermark, Ernst, (21b) F r ö n d e n b e r g (Ruhr), E u l e n s t r a ß e 8 ( f r ü h e r Kreis Gerdauen). Zander, Ernst, G e s c h ä f t s s t e l l e n l e i t e r , (19) L a n g e n e i c h s t ä d t , K r e i s Querfurt ( f r ü h e r K r . T i l s i t n 3« 39 40. 8 c b l 0 41 ' 42. 43. tat Bruno. (20) Westercelle Straße 6 (früher Kreis b e r f B C h a t B bei Celle, Oarten- Bartenstein). Ostpreußischer Besuch in Paris E i n Allensteiner Landsmann. Rudolf M ü l l e r , der in seiner Heimat beim Arbeitsamt tatig war u n d den Einsatz a u s l ä n d i s c h e r A r b e i t s k r ä f t e leitete, wandte sich, da ei f r a n z ö s i s c h spricht, besonders den Anliegen der f r a n z ö s i s c h e n Kriegsgefangenen und Zivilarbeiter zu und konnte sich so wirksam f ü r sie einsetzen, d a ß er s'ch gute Freunde uftter ihnen erwarb. Bald nach seiner R ü c k k e h r aus eigener Kriegsgefangenschaft bekam er Briefe Von ihnen E i n f r a n z ö s i s c h e s Ehepaar benutzte die erste Gelegenheit, um Landsmann M ü l l e r in Deutschland zu besuchen und ihm seinen D a n k f ü r die gute B e handlung auszusprechen. S p ä t e r wurde er z ü einem Gegenbesuch in Paris eingeladen, wo er mit seiner Frau z w ö l f s c h ö n e Tage verleben konnte. Die F r a n zosen berichteten von ihrem Ergehen i n unserer Heimat nach dem Einzug der Russen: Erst im A u gust 1945 konnten sie nach Hause z u r ü c k k e h r e n . Viele von ihnen, die sich f ü r deutsche Freunde einsetzten, wurden von den Russen erschossen, viele auch erlagen den Strapazen der ersten Wochen und Monate. Allein von den in Stablag IB Hohenstein registrierten Franzosen sind noch ü b e r tausend vermißt. U m die in so schwerer Zeit g e k n ü p f t e n V e r b i n dungen zu pflegen, suchen die französischen Freunde unseres Landsmannes einige ihrer f r ü h e - , ren deutschen Vorgesetzten oder Mitarbeiter, und zwar: K u r t Rieck, Leiter des Gemeinschaftslagers der Reichgbahn in der K a r l - t t o e n s c h - S t r a ß e m Allenstein (seine Familie lebte damals in K ö n i g s berg). F r ä u l e i n Polkowskl, wohnhaft in der Maaurensiedlung, und Frau Doebel, S c h i l l e r s t r a ß e , beide ebenfalls in dem gleichen Lager b e s c h ä f t i g t . Die b e nannten oder Landsleute, die Uber Ihren Verbleib etwas wissen, werden gebeten, sich bei Landsmann Rudolf M ü l l e r in K ö l n - B r ü c k , Olpener S t r a ß e 734, zu melden. Sowjetunion / Wir bitten um die Mitarbeit unserer Leser 22 528 Fischer, K a r l , geb. ca. 1905, zul. wohnh. (5b) K ö n i g s b e r g / P r . , Zivilberuf Fuhrunternehmer; gemeldet von Schewski, Martha. 51 390/47 G a u , Vorname unbek., geb. unbek., zul. Wohnh. (5b) Galtgarben b. K ö n i g s b e r g , Zivilberuf Bauernfr, mit Sohn, Vorname u. Geb.-Dat. unbek.; gemeldet von Malun, Martha. 53 194/48 G ö r k e , Paul, geb. ca. 1898/1900, zul. wohnh. (5b) K r s . Mohrungen, Zivilberuf Bauer; gemeldet von Prusseit, Gustav. 55 737/49 Hankchen, Hedwig, geb. ca. 1921, Zul, wohnh. (5b) Lockwinnen, K r . Sensburg, Zivilberuf unbek.; gemeldet von Moritz, Lotte. 56 054/0 Hofbauer, Rosmarie, geb. ca. 1923, zul. wohn. (5b) O s t p r e u ß e n ? , Zivilberuf Studentin, mit Mutter, Vorname u. Geb.-Dat. unbekannt; gemeldet von Berg, Gerhard. 50 429/49 Ignaschek, Elfriede, geb. ca. 1926, zul. wohnh. (5b) Plimkeim, K r . Rastenburg, Zivilberuf Landarbeiterin; gemeldet von Kurowskl, Frieda. 52 237/49 Juckel, Lischen, geb. ca. 1927, zul. wohnh. (5b) K ö n i g s b e r g oder Lessen, K r . Elchniederung oder Kaukinnen, K r . Tilsit-Ragnit, Zivilberuf u n bekannt; gemeldet von Skottke, Elise. 1856 Kaminski, Gustav, geb. ca. 1887, zul. wohnh. (5b) Sensburg, Siedig., Zivilberuf Schuhmacher; gemeldet von Lopenz, Fritz. 54 981/49 K l e i n , Franz, geb. unbekannt, zul. wohnh. (5b) Frauenburg, Zivilberuf Kirchendiener; gemeldet von Hinnenberg, Gretel. 52 995/48 Kowalewski, Anna, geb. 1901, zul. wohnh. (5b) Allenstein, Zivilberuf unbekannt; gemeldet von M ä r z , Martha. 1533 Laskus, Erwin, geb. ca. 1915/20, zul. wohnh (5b) K ö n i g s b e r g , Zivilberuf Tischler; gemeldet von Becker, Kurt. 54 375/47 Losch, Otto, geb. ca. 1898/02, zul. wohnh (5b) Erlenau oder Eichdorf, K r . Sensburg, Z i v i l beruf Gutsbesitzer; gemeldet von Chmielewskl, Otto 51 445/49 Markutta, Ernst, geb. ca. 1889, zul wohnh (5b) Toprienen, K r . P r . - E y l a u , Zivilberuf Bauer; gemeldet von Schiemann, Fritz. 50 555 Mowitz, Otto. geb. unbekannt, zul. wohnh (5b) Drengfurt-Vorstadt oder Wilkendorf, K r R a stenburg, Zivilberuf Inspektor; gemeldet von Mey, K u r t . 4587/Beth. Neumann, K a r l , geb. unbekannt, zul wohnh. (5b) Tilsit/Ostpr., Garnisonstr. 40, Zivilberuf unbek., mit Ehefrau Martha, geb. 1907, und Sohn Gerhard, geb. unbek., gemeldet von Dittrlch, Gretel 5025 Nothmann, Vorname unbek., weibl geb ca. 1909, zul. wohnh. (5b) K ö n i g s b e r g , Hamrrierweg' Zivilberuf Inh. d. Hammerkrug; gemeldet von Gerlach, Erika. 56 769/48 Okat, Albert, geb. ca. 1897, zul. wohnh (5b) Argenflur, K r . Tilsit-Ragnit. Zivilberuf Bauer-' gemeldet von Dander, Albert. 53 754/50 Palm. Wilhelm, geb. ca. 1908, zul wohnh (5b) O s t p r e u ß e n , Zivilberuf Eisenbahner- gemeldet von Schilde, Eberhardt. i v? ^v. ^'i August, geb. ca. 1885/1900, zul. wohnh. (5b) K ö n i g s b e r g , Zivilberuf: S t r a ß e n b a h n schaffner; gemeldet von Prusseit, Gustav 51 879/49 Quoss K u r t . geb. ca. 1885, zul. wohnh (5b) Prangenau, K r . Rastenburg, Zivilberuf Lehrergemeldet von Ilmer, Gerda. 56 020/50 Radtke, Walter, geb. ca. 1928, zul wohnh O s t p r e u ß e n . Zivilberuf Schweizer: gemeldet von Tomaschewski, Viktor. 52 227/0 Riebensahm. K a r l , geb ca 1895 zul <;> K ö n i g s b e r g . J ä g e r s t i . 20,' Zivilberuf R e i c h s b . - W e r k f ü h r e r , mit Ehefrau, Vorname und Geb.-Dat. unbekannt: gemeldet von Kinski Fritz 066O Rosenfeld, Dora. geb. 1900. zul. wohnh. (5b) Bartenstein, Boyenstr., Zivilberuf unbekannt- eemeldet von Kieselbach, K ä t h e 23 761 Sabrowski, Minna?, geb. unbek. zul. wohnh (5t» Kreis Tilsit-Ragnit, Zivilberuf unbekannt mit Ehemann, Vorname und Geb.-Dat. unbekannt- eemeldet von Wiemer, Ida 51 264/49 Schulz, geb. Schmelz, tva, geb. 1913, zul, wohnh. (5b) Rohrfeld, K r . Gumbinnen, Zivilberuf B ä n e r i n ; gemeldet von Frey, Gertrud. 22 987 Stargeis, geb. Aschmutat, Vorn, unbek., geb. ca. 1910, zul. wohnh. (5b) Knieballen b. Heydekrug, Baschkiostr. 4, Zivilberuf unbekannt, und Tochter Brigitte, geb ca. 1937; gemeldet Von Prusseit, Irma. « 50 482 49 Stern, Vorname unbekannt, geb. urtbek, zul. wohnh. (5b) R ö ß e l , Zivllberuf T ö p f e r m e i s t e r , und Sohn John, geb. unbekannt; gemeldet von M i s c h ö f s k i , Erich. 792-l/Beth. T a h m , Irmgard, geb. ca. 1921, i ü l . wohnh. (5b) K r . Allenstein, Zivilberuf: i . d. Land* Wirtschaft der Eltern; gemeldet von Schmidtke, Gertrud. 19 500 Tietz, M a x , geb. unbekannt, z ü l . Wohrth. (5b) Seibongen. K r . Sensburg, Zivilberuf L e h r e n gemeldet von M a r x . Hedwig. 22 391 T r o m m e r . August, geb. ca. 1888, zul. wohnh. (5b) Altheidlau, K r . Lablau. Zivllberuf Kuhhirtes gemeldet von Jodeit, K u r t . 55 512/49 U r b a n . Vorname unbek., geb. ca. 1894, zul. wohnh. (5b) K ö n i g s b e r g . Zivilberuf: Polizeis e k r e t ä r ; gemeldet von Wagner, Ilse. 52 227/0 Veit. geb. S c h ä f e r , Frieda, geb. 8. S. 11, zul. wohnh. (5b) K ö n i g s b e r g , Zivilberuf unbek., mit Christel Veit. geb. 27 4 38; gemeldet von Kinski, Fritz. 56 345 48 Voruf, Christel, geb. ca. 1928, zul. wohnh. (5b) K r . Tilsit, Zivilberuf unbekannt; gemeldet von Eisert, Wilhelm. 56 054 0 Weinberg, E v a , geb. ca. 1916, zul. wohnh. (5b) O s t p r e u ß e n , Zivilberuf unbekannt; gemeldet von Berg, Gerhard. 23 383 Willeweit. Irmgard, geb. 1918, zul. Wohrih. (5b) K ö n i g s b e r g Zivilberuf V e r k ä u f e r i n ; gemeldet von Hernotat, Marta. 55 117/49 Zentarra, Maria, geb. 1928, zul. wohnh. (5b) A l t - V i e i zighuben. K r . Allenstein, Zivilberuf unbekannt; gemeldet von Klatt. Elfriede Zum Ausschneiden und Weitergeben! an Verwandte, Freunde, Nachbarn! An das Postamt B e s t e l l s c h e i n H i e r mit bestelle Ich s 5 1 9 / 4 P f „Das e r i Ostpreußenblatt" Organ der Landsmannschaft O s t p r e u ß e n e. V. e r U n p d u , c h d ProUn ^ , rs P M o Pf.), zusammen 1 m o n a t l , c h t e P 9 1 o s t P f b l s a " ' Widerruf zum z u z ü g l i c h Pestellgeld Betrag liegt bei DM ,b a 4 / 4 5 iele S o f i a g e b 8 Vor- Jot/,g e e i und Zunar W o h n o r t «,:e,v>-.e Postanschriri Pnslleii/ahl» und u n b e , J ^ , 3 ^ ' l < . . zul. wohnh (5b) Taplacken, Post Drugehnen, K r . Samland, Z i v i l beruf unbekannt, mit zwei Schwestern, Vornamen und Geb.-Dat. unbekannt; gemeldet von Neu Heinrich. T> 55 001/48 Schamowki, Christine, geb. 1920, zul wohnh. (5b) Spiegelberg, K r . Allenstein, Zivilberuf unbek., m einem K i n d , Vorname unbek. geb 1946; gemeldet von Marienfeld, Elvira 56 202/49 Schmidurski. Vorname unbek aeb loon zuL wohnh (5b) Bartenstein, Zivilberuf: Fischiiandlerln; gemeldet von K l e i n , Gerda '»"inana Datum ,, . Unterecht ift w — Bitte deutlich In Dru.kschr.t, a u s t ü l l e n Falls eine Postanstalt diese nicht annehmen s o l l t e hiuZ, der Postanstalt 7V. J o n 7 l i OstpreuOenbiatt'^H r t ö n Rp«tPiinr.» • »ii-,u« «rnbch Angabe Vertrlehsstelle ..Da« I n l r r t g n w : 1 r e s i e konto 1 2 2 S E 2 8 4 2 r z T ü o e r w e i e n . S u a U f n t e r P o s t s c c » <*- Jahrgang 2 / Folge 26 Mt gtntultecen... 3, J&St ? L ^ n s j a h r vollendet am 24. Dezember Friedhofsverwalter Carl Piasswich aus W^rmditt Mit seiner Tochter hat er noch 1045-46 a n ? S e n Wormdittern, die die Polenherrschaft nicht übeT lebten, die letzte Ruhestatte geben k ö n n e n Er Hellwe^sT ° * und-Bräckel, a h n l t w u r d e uuLf •![* « m 10. Dezember Frau Maria f£* J\_ Memelwalde, Kreis TUsit-Ragnit. Sie IK ,. Gatten, der im Mai sein 86. Lebensjahr vollendete, seit 1846 in Chlkago, U S A , bei Ihren oonnen. Seinen 75. Geburtstag beging am 17. Dezember friedlich Saunus aus Inse. Kreis Elchniederung, jetzt wohnhaft in Preetz, Holstein. — Ihr 75. Lebensjanr vollendet am 30. Dezember Frau Marie Taube aus K ö n i g s b e r g . Sie lebt bei ihrem Schwiegersohn in Trier, Mosel, Philosophenweg 13 a. k e i e u s l Z S 25. Dezember 1951 / Seite 17 Das Ostpreußenblatt" D o r U n 92 Jahre alt wird am Helligen Abend Witwe Pauline Zimtoehl aus Buchwalde bei All-Christburg im Kreise Mohrungen. Sie wohnt bei ihrer lüncsten Tochter Hertha Saretzkl in Mollhagen. Kreis s t o " Ihren 92. Geburtstag konnte am 21. Dezember Frau Berta Sylupp aus Heinrichswalde begehen Sie ist noch sehr lebhaft und sitzt stundenlang am Spinnrad. Sie lebt bei i h r e r Tochter in B r e m e n - L e s u M Marssei 80. n r e m Dr. Mohr achtzig Jahre alt n r u r D r r € r 0 1 P a u . - p ' P l Mohr, der bekannte lonialschriftsteller und A u ß e n p o l i t i k e n beging 12. D e z e m b e r seinen 80. Geburtstag. Sohn eines iltekten und Fabrikanten In Insterburg, wid'e er sich auf den U n i v e r s i t ä t e n Berlin, Genf u i d S t r a ß b u r g dem Studium der Rechts- und der Staatswissenschaften. Schon f r ü h kam er zum Schrifttum, und hier entwickelte sich sein Hauptinteresse f ü r die Kolonialwirtschaft. Im Jahre 1902 g r ü n d e t e er die Deutsch-Marokkanische Gesellschaft, deren Vorsitz er viele Jahre f ü h r t e . Als Herausgeber der Monatsschrift „ N o r d afrika-Kleinasien" und als Verfasser zahlreicher wirtschaftspol itischti Studien ü b e r Marokko in deutscher und f r a n z ö s i s c h e r Sprache sowie der B ü cher „ M a r o k k o s H a n d e l s v e r t r ä g e " und „ A l g e r i e n , Land und Siedlungspolitik" lenkte er die Aufmerksamkeit weiter Kreise auf sich. Durch Reisen durch ganz Marokko, auf dem Balkan und In den L ä n d e r n Kleinasiens schuf er sich die Grundlagen f ü r sein Wissen auf weltpolitischem Gebiet. E r w ä h n t seien noch folgende seiner Werke: „ P o l i t i s c h e Probleme i m westlichen Mittelmeer", „ D e u t s c h e Kulturarbelt i m Nahen Osten", „ F r a n k r e i c h und Marokko" und „ K o n s t a n t i n o p e l und die Meerengenfrage". Paul Wlttko 83 Jahre alt wurde am 18. Dezember Frau Auguste Wingendorf aus Inse, Kreis Elchniederune Nach g r o ß e n Strapazen die sie auch gesundheitlich schwer s c h ä d i g t e n , kam sie erst 1948 aus der Heimat in der sie ihren Mann verloren hatte Sie liegt z ü Bett, ist jedoch von g r o ß e r geistiger Regsamkeit Sie wohnt in Nebenstedt bei Danneberg/Elbe bei Tochter und Schwiegersohn. 81 Jahre alt wird am 23. Dezember BundesbahnAmtmann a. D. August Seidensticker, Dienstvorsteher des Bahnbetriebswerkes K ö n i g s b e r g E r lebt jetzt in Kassel, W u r m b e r g s t r a ß e 46. Ihr 80. Lebensjahr vollendet am 28. Dezember In erstaunlicher k ö r p e r l i c h e r und geistiger Frische Frau Toni Papendieck. Ueber ihre Arbeit als Ehefrau und Mutter hinaus widmete sie sich vor allem dem Hausfrauenbund in K ö n i g s b e r g , dessen Mitbeg r ü n d e r i n sie w a r , bis z u r letzten Verantwortlichkeit als Liquidatorin des Bundes im Kriege I m Herbst 1944 siedelte s i e z u i h r e m S o h n nach G ö t t i n gen, F r i e d l ä n d e r Weg 5, um. Den 80. Geburtstag begeht am 2. Januar der Polizei-Hauptwachtmeister i. R . Franz Schaumann aus Braunsberg. E r erfreut sich g u t e r Gesundheit und lebt in Gadeland b e i N e u m ü n s t e r , S c h u l s t r a ß e — 80 Jahre wird am 25. Dezember Witwe Johanna Biernath aus Gimmendorf, Kreis Neidenburg. S i e wohnt in Siegen, Westfalen, O b e n s t r u t h s t r a ß e 17 bei Gedig. — Den 80. Geburtstag beging am 21. Dezember F r ä u l e i n Hedwig Fischer aus Allenstein. Sie erfreut sich noch guter Gesundheit und wohnt in Wiesbaden-Biebrich, A n d r e a s s t r a ß e 8. Sein 78. L e b e n s j a h r vollendet a m 26. Dezember Elektromeister Gustav K o r s c h , ehemals Firmeninhaber in K ö n i g s b e r g . E r w o h n t bei seiner Tochter in der Sowjetzone. Dr. jur. Erich Bogeng, der bekannte Bibliophile, begeht in Bad Harzburg am 30. Dezember seinen 70. Geburtstag. Er stammt aus T i l s i t , sein Vater war dort Inhaber des g r o ß e n und guten Hotels Russischer Hof. Er gab mehrere Jahre das Jahrbuch für Bücherfreunde heraus und verfaßte eine Reihe bibliophiler Schriften. Genannt seien .Die Einbandkunst im 20. Jahrhundert", „Der Bucheinband", die z w e i b ä n d i gen „Streifzüge eines Bücherfreundes", die drei Bände „Die großen Bibliophilen" und eine z w e i b ä n d i g e Schrift über „Bibliomanen", seine vortreffliche „Geschichte der Buchdruckerkunst" und eine . G e - Emilie, geb. Brombach. Der Jubilar f ü h r t e bis 1938 die Schmiede in Schulzenwalde. Kreis Gumbinnen. in der schon sein G r o ß v a t e r tätig war. Bis zur Vertreibung lebte das Paar dann in Gumbinnen. Heute h ä l t es sich in Vierden bei Sittensen auf. In B ö r b a c h (13b) ü b e r Telsnach feierten am 2. Dezember Landsmann Bruno Knorr und seine Gattin Emma im Alter von 78 und 74 Jahren ihre Goldene Hochzeit. Aus der Heimatstadt K ö n i g s b e r g vertrieben, b e t ä t i g t sich der Jubilar heute aktiv in der Vertriebenenbetreuung. schichte der graphischen Kultur". Seine Einführung in die Bibliophilie" ist weit verbreitet. Ferner veröffentlichte er Nachbildungen der Urhandschrift von Lessings .Minna von Barnhelm" und von Hoffmanns „Struwwelpeter", auch einige .Kabinettstücke des Humors" aus allen Zeiten. Er schrieb aber auch eine z w e i b ä n d i g e .Geschichte des Sports" und behandelte in ein paar Schriften die Entwicklung des Deutschen Roten Kreuzes. Paul Wittko. Goldene Hochzeiten C A m 26. Dezember k ö n n e n die Eheleute Johann Brusgat und Frau Ida, geb. Redetzki, aus Herandstal, Kreis Goldap, das Fest der Goldenen Hochzeit feiern. Nach der Umsiedlung aus Schleswig-Holstein wohnen sie in Wettges ü b e r W ä c h t e r s b a c h in Hessen. Der a c h t z i g j ä h r i g e Jubilar ist sehr rüstig und macht noch kleine Hofarbeiten. A m 20. Dezember feierten Maschinenbaumeister Johannes Neumann und seine Ehefrau Luise, geb. B ö t t c h e r , ihre Goldene Hochzelt. Die Jubilare, 76 und 71 Jahre alt und bei guter Gesundheit, lebten f r ü h e r in Memel wo Landsmann Neumann beim Hafenbauamt b e s c h ä f t i g t war. Der ä l t e s t e der drei S ö h n e gilt seit K r i e g s s c h l u ß als verschollen. Das Paar lebt jetzt in B ü c k e b u r g , Petersillenstr. 1. A m 27. Dezember feiern ihre Goldene Hochzeit Baumeister Gustav Serrig und seine Ehefrau Ottilie, geb. Schliwsky. Sie wohnten f r ü h e r In A l brechtswalde, Kreis Mohrungen, und Jetzt in der Sowjetzone. Erst 1949 v e r l i e ß e n sie die Heimat. Die Eheleute Eduard und Berta Naujoks In Klaustorf bei Heillgenhafen (Holstein) feierten am 6. Dezember ihie Goldene Hochzeit. Erst im Jahre 1948 kamen sie aus dem Kreis Eichniederung, wo sie eine Wirtschaft von 70 Morgen besessen hatten. A m 14. Dezember konnten Otto Becker und seine Ehefrau Maria, geb. Dammin, ihre Goldene Hochzeit feiern. Ihr Hof in Fuchshagen (Matzkutschken) im Kreise Ebenrode war einst als Musterhof f ü r den Kreis anerkannt. Seit 1945 lebt die Familie in Denstedt, Kreis Norderdithmarschen. Im Alter von 80 und 75 Jahren begingen am 6. Dezember Adolf Gorny und Frau Luisa, geb. Bartikowski, aus Buchwalde bei Osterode, ihre Goldene Hochzelt. Das Paar wohnt bei den verwitweten T ö c h t e r n in P l ö n (Holstein), L ü b e c k e r S t r a ß e 9, und erfreut sich bester Gesundheit. Schlossermeister Richard Schulz aus Angerburg und seine Gattin feiern am 24. Dezember in Wiesbaden-Kloppenheim das Fest der Goldenen Hochzeit. Der Jubilar war als mehrfacher S c h ü t z e n k ö n i g , passionierter J ä g e r und Angler wie als Oberbrandmeister der Feuerwehr und Obermeister der Schlosserinnung beliebt und bekannt. A m 1. Weihnachtstag feiern ihre Goldene Hochzeit Landsmann Franz K r u m m und seine Frau Aus der Geschäftsführung 3 Die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen in Hamburg bleibt am 24. Dezember und 31. Dezember geschlossen. Besucher werden gebeten, diese Termine zu berücksichtigen und sich u n n ö t i g e G ä n g e zu ersparen. F ü r folgende Landsleute hegen S p a r k a s s e n b ü c h e r vor: Seintsch, Liesbeth, Seintsch, Werner, S c h ü l e r ; Wenger, Kurt, Drogist aus Memel, Kasernenstr. 2, Wenger, K a r l , Fleischer aus Memel, Kasernenstr. 2. Im Zusammenhang damit wird auch Frau Zachau, seinerzeit Dorfhain ü b e r Tharandt bei Dresden — Post kam zurück — gesucht. Zuschriften erbittet die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreuß e n , Hamburg 24, Wallstr. 29 b. Der Friedhof von Oxböl In Folge 23 brachten wir einen Bericht von Landsmann Traugott Kamp über den heutigen Zustand des Friedhofs in O x b ö l (Dänemark), auf dem 1300 verstorbene Heimatvertriebene ruhen. Herr Kamp hat auf diesen Bericht hin zahlreiche Zuschriften erhalten. Auch W ü n s c h e nach photographischen Aufnahmen wurden ihm zugesandt. Wie er der Schriftleitung des Ostpreußenblatts mitteilt, beabsichtigt er, im kommenden Frühjahr wieder nach O x b ö l zu fahren; er w ü r d e auf Wunsch auch besondere Aufnahmen von Grabstellen machen. Er bittet um eine rechtzeitige Benachrichtigung und um folgende A n gaben: Namen des Verstorbenen, Geburts- und Sterbetag, Anzahl der g e w ü n s c h t e n Aufnahmen von der Grabstelle. Die Negative der Aufnahmen von besonderen Grabstellen w ü r d e er den Landsleuten zusenden, so daß diese sich eine beliebige Anzahl von A b z ü g e n herstellen lassen k ö n n t e n . Die Anschrift lautet: Versicherungsinspektor Traugott Kamp, (24b) Stadum über Leck (Schleswig). Bitte bei den Anfragen einen Freiumschlag nicht vergessen. F r ö s e , Erwin, nebst Frau Anna u. Ostpr. Handw. mit gutem Verdienst, Tochter Dora, Elektromonteur a.i 36/166, bld., gut aussehend, ev., Könlgsberg-Ponarth, Prappesolide, sparsam, w ü n s c h t gut auslener Str 31, jetzt Nachrodt, K r . sehend., anstand. M ä d e l zw. spät. Altena (Westf.), Schmalsgotte 8,1 Heirat kennenzulernen. Zuschr. t o o ^ Ä " . fort) _ef J ' Ä d t o b t * g r ü ß e n alle Bekannten u. bitten m ö g l . m. Bild u. Nr. 26/54 „Das S e r i ö s e r Landsmann sucht mit O s t p r e u ß e n b l a t t " , Anz.-Abt., Harn sich zu melden. 5000,— D M bar t ä t i g e Beteiligung W ü n d l i c h liefert |a w i e d e r , . Ruhnau, Helmut, u. 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Ueber zweihundert erwartungsvolle ostpreußische K i n d e / wurden beschenkt Eine g r o ß e Zahl vor Kindern, unter ihnen sogar ganz kleine Wiehl wirkten bei dem bunten Weihnachtsprogramm in das mit Gedichten und Theaterspiel von der nahei den Weihnachtszeit k ü n d e t e . Seesen/Harz. Der Heimatabend am 4. D L H a n n o v e r . Wieder wie allmonatlich kamen mehrere hundert Landsleute zum Treffen im zember brachte ein reichhaltiges kulturelles unt heimatpolitisches Programm, das von Schulrat a. D. „ P h ö n i x " zusammen. Landsmann Kehr als Vorsitzender des Ortsverbandes forderte zur A u s f ü l l u n g Papendiek unter Mitwirkung von Frau Donnermann wirkungsvoll aus heimatlicher Dichtung und Musik der A n m e l d e b l ä t t e r und zur Abholung der Mitgliedskarten auf. Erstere sollen die n ö t i g e n Unter- gestaltet war. Eine weihnachtliche Ansprache verband die etwa hundert Z u h ö r e r in Feierstimmung. lagen f ü r die Ortskartei der Landsmannschaft brinEine Weihnachtsfeier f ü r die K i n d e r ist f ü r den gen Letztere werden k ü n f t i g beim Besuch der 22. Dezember in Aussicht genommen. Ortstreffen b e n ö t i g t , da niemand- eingelassen wird, wenn er nicht von einem Mitglied als Gast eingeD a h l e n b u r g . Die Theaterfahrten nach L ü n e f ü h r t ist. Auch auf die „ A k t i o n O s t p r e u ß e n " wurde buig erfreuen sich g r o ß e r Beliebtheit. F ü r g r o ß e und hingewiesen E i n l ä n g e r e s Referat von Stadtrat kleine K i n d e r ist dei Besuch des W e i h n a c h t s m ä r M ö l l e r bewies an zahlreichen Beispielen die s t ä n d i g e Zui üc'csetzung der Vertriebenen in Gesetzgebung chens „ K a s p e r l e s Weihnachtsabenteuer" vorgesehen. und Gesetzauslegung bei Bund. L ä n d e r n und G e - — Im Vereinslokal „Zu den drei Linden" hat der meindsn und betonte die Notwendigkeit des Z u - Gastwirt das „ O s t p r e u ß e n b l a t t " ausgelegt, um auch die das Blatt sammenschlusses aller Vertriebenen in der E i n - denen die L e k t ü r e zu e r m ö g l i c h e n , nicht halten k ö n n e n . - Trotz sehr schlechten Wetheitsfront des B v D . A b s c h l i e ß e n d gab der Vorsitzende die n ä c h s t e n Veranstaltungen bekannt: ters waren etwa 100 Personen zur Adventsfeier am 14. 12.: Vortrag Dr. G a e r t e - K ö n i g s b e r g „ M u n d a r t e n 4. Dezember erschienen. Ernste und heitere Erinnedes Oidenslandes", L . Kestnerschule, 19.30 U h r ; rungen an die heimatliche Adventszeit schufen vor23. 12.: Weihnachtsfeier im „ P h ö n i x " , 16 U h r Kinder, weihnachtliche Stimmung. 19.30 U h r Erwachsene; 3. 1.: Hauptversammlung: F a l l i n g b o s t e l . Weihnachtslieder der Heimat, Stellungnahme zum Einheitsverband auf Kreisebene. die begeistert die alten Gedichte der 13. 1.: Lichtbildervortrag Limmerbrunnen, 13.30 U h r Kinder, Kinder, 19.30 U h r Erwachsene. Alle hannoverschen Adventszeit sangen und die uns so eigene Familienstimmung der Winterabende, das war die AdventsLandsleute sind herzlich eingeladen feier der Ost- und W e s t p r e u ß e n am 2. Dezember bei Der Vorsitzende Weichert schilderte den Lehrte-Hann. A m 8. Dezember trafen sich Eente. die O s t p r e u ß e n zu einer Adventsfeier in der Schwa- Lebensweg der Vertriebenen in den letzten sieben Jahren und die Erfolge, die sie in ihrem Kampf nenturg. Die Singgruppe unter Leitung von Kantor Klatt brachte beim Kerzenschein der rechts und schon erringen konnten. — Auf der letzten Monatsversammlung des Jahres am Tage davor wurde ü b e r links der B ü h n e stehenden T a n n e n b ä u m e , stimM i t Freude mungsvolle Adventslieder. Nach einem Gedicht- wichtige Tagesprobleme gesprochen. wurde die Benennung der Wege der Roocksbergvortrag lenkte Frau Dr. Stein die Gedanken ihrer nach ostdeutschen S t ä d t e n begrüßt. Landsleute an diesem siebenten Advent fern der siedlung H e i n a t z u r ü c k auf die Jahre ab 1945, die den V e r - S c h ä r f s t e r Protest wurde gegen die vom Nordwesttrier"?nen das Los der heiligen Familie mit Auszug deutschen Werbeverlag in Lingen/Ems herausgegeaus der Heimat, mit Obdachlosigkeit und Verlassen- bene Landkarte erhoben, die die Besatzungszonen heit in der Fremde gebracht hatte. A m 9. Dezember f ü r Deutschland in den Grenzen von 1937 zeigt. Wer kennt diese Person? Z u m Zwecke einer k r i m i n a l p o l i z e i l i c h e n E r m i t t l u n g w i r d folgendes btek_mgegeu.su: A n g e b l i c h e r Bruno, G e o r g S l a m a l , geb. 21. 5. 1900 i n G l e i w i t z O S . , gegen den der V e r d a c h t verschiedene strafbare H a n d l u n g e n v e r ü b t z u haben vorliegt, d ü r f t e v e r m u t l . diese P e r s o n a l i e n zu Unrecht f ü h r e n . Nach seinen A n g a b e n w i l l er u . a. auch d e n G e b u r t s t a g u. -ort seiner ersten Ehefrau E l l a , geb. G r i m m , geb. ? 1906 bei S t r a ß b u r g , nicht wissen. D i e Ehe s o l l am 1 8 . 41 in L a b i a u (Ostpr.) geschlossen w o r d e n sein u n d er w i l l a n s c h l i e ß e n d i n K ö n i g s b e r g , Steindamm. 140, bzw. v o n 1942 i n K ö n i g s b e r g , S t e i n d a m m 130/131 g e w o h n t haben. N a c h Z e u g e n a u s s a g e n stimmen d i e A n g a b e n b e z ü g l . der damaligen W o h n u n g nicht. Im September 1944 w u r d e i h m ein Sohn namens Peter u n d 1942 ein S o h n A r n o l d od. Gottfried g e b o r e n . T a g b z w . M o n a t der G e burt seiner K i n d e r w o l l e n i h m entfallen sein. B e s c h r e i b u n g : • 1,70 m , schlank, o v . h ö h . Gesicht, niedr. z u r ü c k w e i c h . Stirn, d k l . hlo. u. gra.-gem. Haare, bla. A u g e n , g r a d l i n i g e spitze N a s e , g r o ß e o v . absteh. O h r e n , k l e i n e d ü n n e Lippen, spitz. K i n n , t r ä g t oben Zahnprothese, schriftdeutsche A u s s p r a c h e . W e r k a n n A n g a b e n ü b e r seine Person, seine F a m i l i e n a n g e h ö r i g e n , be6. s e i n e richtigen Personalien machen? Sachdienliche A n g a b e n sind z u richten a n die G e s c h ä f t s f ü h r u n g der Landsmannschaft Ostp r e u ß e n , H a m b u r g 24. u n d ehemal. R u ß l a n d h e i m k e h r e r ! L i m a n t , H e i n - Plorin, Otto, aus K ö n i g s b e r g (Pr.), Frick, Franz, etwa 52 J . alt, M o l - R u ß l a n d h e i m k e h r e r Schlapien, Wilhelm Krim.-Oberass., Aweider Allee 11, geb. 13. 5. 24, Kisch- rich-Wilhelm, kereifachmann, bereits seit vie- W e h r m a c h t a n g e h ö r i g e ! geb. 14. 1 85, aus Wildenhoff. len Jahren vor dem Krieg in d. lat, Willibrod, geb. 7. 11. 20, aus geb. 27. 1 98. aus E y d t k a u , G a r - gesehen 1946 im K r . Fallingbostel K r . P r . - E y l a u (Ostpr.), M ä r z 45 (Nieders.), P . , Albert, geb. 13. 9. Gegend an der h o l l ä n d . Grenze K ö n i g s b e r g , C h a r l o t t e n s t r a ß e 5, t e n s t r a ß e 14, Kradf., 1. K o m p . in Heilsberg von seiner F r a u I. Osterode 1925, gesehen 1946 in H a m b u r g . wohnh. gewesen u. evtl. auch Uffz. bei 121. I.-D., F p . - N r . 00083. Kraftf.-Ers.-Abt. getrennt, wurde von Russen Nachr. erb. Wilhelm Plorin, 408 gelb, mit dem S t o ß - (Ostpr.), L . , Horst-Heinrich, geb. noch dort wohnh., Jokschat, Her- Reg. als Dolmetscher geholt, sprach Kreis Uberlingen, mann, etwa 57 J . alt, Landwirt truppunternehmen am 19. 5. 44 b. 29. 7. 24 aus E y d t k a u , letzte F p . - Pfullendorf, f l i e ß e n d russisch, seitdem verUberlinger Str. 26 ( S ü d b a d e n ) . aus Langenfelde, K r . S c h l o ß b e r g . Pleskau ( R u ß l d . ) v e r m i ß t . Nach- N r . 27 644, soll A u g . 45 in B e r l i n m i ß t . Wer hat i h n gesehen? entlassen sein. Nachr. erb. f ü r Nachr. erb. Frick, (24b) Arenholz, richt erb. E v a Kischlat. (21a) Limant Margarete Rodde, Franz, u. F r a u K ä t h e , geb. Nachricht erb. Post Ruhekrug ü b e r Schleswig. Borghorst (Westf.), B r ö c k e r s - Siegfried Kath, (23) Weener-Ems, Haag- Legien aus K o m m a u , Post T r ö m Paul Schiapien, Friesel, Klaus, geb. 3. 12. 21, aus h ü g e l 12. s t r a ß e 11. (22) H i l d e n (Rhl.), J ä g e r s t r . 33a pau (Ostpr.). Sof. Nachricht erb. Labiau, Marktstr. 1, Uffz., bis Knoch, Carl, Postschaffner, geb. (Unkosten werden erstattet.) f AH RR AD FABRIK Wilma Apitz, (24b) FriedrichsJan. 45 beim besp. Art.-Rgt. 1, 24. 11. 78, aus Palen, Post Anger- Martens, K u r t , Pr.-Eylau, Betr.BRACKWIDlK ö n i g s b e r g , kam am 5. 2. ^5 nach wiese, Kreis Tilsit-Ragnit, i m Ing. der O s t p r e u ß e n w e r k A . G . koog III ü b e r Marne (Holstein), Schlaugat, Otto, geb. 16. 9. 91 i n BlHl KID 170 Verwundung nach Gotenhafen F l ü c h t l i n g s t r e c k i m K r . Brauns- Nachr. erb. Heinz Reek, Rieden- H a f e n s t r a ß e . Tautschillen, wohnh. in F r i e d und wurde in Grabau u. Kielau berg, zuletzt gesehen Febr. 45 in burg (Opf.), Schulstr. 238, f r ü h e r richsberg, K r Angerapp, zuletzt Danzig. Knoch, K u r t , Feldw., bei der Marine-Pak ausgeb., geOstpr.-Werk, Bez.-Stelle L a n d s - Rohrmoser, Eckard, geb. 10. 9. 28, beim II. Volksst.-Batl. Angerapp riet bei Gotenhafen in russ. G e - geb. 15. 10. 14 aus Palen, K r . T i l - berg. . zul. Flakhelfer bei der Batterie in russ. Kriegsgefangensch, gefangenschaft, von Heia k a m er sit-Ragnit, F p . - N r . 29 285, letzte Goldschmiede 224'1, zul. gesehen raten und ins L g . Kowno geKönigsberger! Molles, mit vielen tausend Kameraden Nachr. aus Frankreich an der Achtung am 29. 1. 45 bei T r a n k w i t z - M e t kommen Nachr. erb. F r . Marie Willi, Fleischermstr. aus K ö n i g s spanischen Grenze. Nachr. • erb. nach K b g . , wo er gesehen und gethen beim Eins, der FlakbatSchlaugat, Düsseldorf, Birken(1) B e r l i n - berg (Pr ), K ö n i g s t r . 60, u. E h e - terie. Wer hat i h n gesehen oder (Sucfianseigen gesprochen wurde (Mai 45). Nach- Frau Ida Knoch, s t r a ß e _ 1 0 3 . frau Elisabeth, geb. Rogge — Hohengatow, Hochwaldsteig 8. richt erb. Erich Friesel, (20a) kann A u s k . geben? Nachr. erb. M . , K u r t , K ö n i g s b e r g (Pr.), K ö Celle, Trift 38. Kurt K ö n i g , Heiligenbeil, F r i e d - nigstr. 60. — Rogowski, Erich, Erich Rohermoser, (23) Platjen- Schneider, E r n a , geb. 26. 2. 26, wabe, Post Bremen-St. Magnus. Willi Fleischergeselle. Liebwalde, K r . Mohrungen (OstBarstat, Fritz, geb. 1. 1. 06 in Hartwich, Harri, geb. 8. 8. 30 i n richstr. 3. bitte melden. — Rausch, p r e u ß e n ) , wurde Febr. 45 aus Obschruten (Ostpr.), zul. wohnh. G r ü n l a n d e n (Ostpr.), letzte Nach- Pahlke, (13b) Oeffingen 39 ü b e r Herta, geb. Balzuweit. Nachricht G ü n z b u r g . Najettken von den Russen verin W a r t e n h ö f e n ü b . Kreuzingen, richt 19. 5. 50 aus einem Straferb. in Rentenangelegenheit u . Königsberg-Ponarther! schleppt, seitdem fehlt j d . Spur. Elchniederung (Ostpr.), Soldat, lager K ö n i g s b e r g - P o n a r t h , arb. Kopka, Waldemar, geb. 15. 5. 21 in Nr. 26/86 „ D a s O s t p r e u ß e n b l a t t " , Wer w e i ß irgend etwas von ihr? vom Urlaub auf der R ü c k f a h r t bei einer g r o ß e n Baustelle. Wer K r e u ß e n t a l , K r . Sensburg, Gefr., Anz.-Abt., Hamburg 24. Wer w e i ß , ob u. wo Nachr. erb. F r a u M . S c h ä f e r , geb. von Pomm. zur Ostfront ver- war mit i h m zusammen? Nachr. F p . - N r . 56 809 C, seit A n f . A p r i l F r l . E l l a Romeyke, Schneider, Ahrensburg, Bezirk m i ß t , B . , Theodor, geb. 23. 3. 31 erb. Fritz Hartwich, (20b) Salz- 1945 v e r m i ß t , zul. gesehen Halb- Dr. M ü h l s c h l a g , Georg, geb. 31. 3. gitter-Immendorf, Lager I A , Hamburg. Gutshof Reinecke. 86, Studienrat an der Oberschule Ponarth, Brandenburger Str. 8, in Insterburg (Ostpr.), zuletzt insel Peyse, Frisches Haff. Wer Inh. des G e s c h ä f t s f ü r B a b y wohnh. in W a r t e n h ö f e n , Elch- Baracke 12. kann ü b e r seinen Verbleib A u s - f ü r Knaben i n Tilsit, und dessen Frieda, geb. Mauer, Ausstattg. u n d Handarbeiten, Schwarz, Wilhelm, geriet am 8. 4. niederung, 1947 von der Mutter Heimkehrer! Jonischeit, Heinz, kunft geben? Nachr. erb. Ida Ehefrau lebt? Nachr. herzl. erb. an F r . 1945 in K ö n i g s b e r g i n russ. G e und Geschw. in Litauen abhand. geb. 14. 10. 26 i n K ö n i g s b e r g , letzte K o p k a , (14b) Altensteig (Wttb.), wohnh. Tilsit, Bismarckstr. 31, fangenschaft. Nachr. erb. seine wurde zus. mit der Schule nach gekommen. Nachr. erb. Frau F p . - N r . 48 682, zul. Ungarn, nach B l u m e n s t r a ß e 53. Margarete Hauschulz, geb. F r a u Berta Schwarz, Overberge Rastenburg evakuiert. Beide Gertrud Barstat, (24a) Buxte-i Kameradenaussagen Schneider, (23) Delmenhorst, ist er zul. ü b . K a m e n (Westf.), Kreisstr. 25. sind a m 27. 1. 45 mit der Haushude, K r . Stade, Insel I. Bremer S t r a ß e 50 Kraftfahrer gewesen, soll im Lange, Edith angest, mit Wehrm.-Auto bis Wer ist mit meinem a m 3. 6. 46 i m Mai 45 noch gelebt haben u. mit geb. 22. 5. 36, K ö n i g s b e r g (Pr.), Bartenstein g e f l ü c h t e t . A m 5. 2. Teilen seiner K o m p . in d. TscheLager G r . Lindenau (Ostpr.) versoll dort i n einem Waisenhaus Priedigkeit, Horst 45 dort von Russen ü b e r r a s c h t , Saffran, Oskar, geb. 29. 6. 08. zul. storb. Ehemann Bauer Otto U r b chei bei Reichenberg gewesen wohnh. Sutzen, K r . Gerdauen, gewesen sein. Nieswandt und wurde D r . M . mit vielen a n d . Gefr.. F P N r . 61 957 C , L . - P . P o sein, wollte sich nach Westen schat aus Neu-Pillkallen, K r e i s Vanibowski, beide Herren w a Männern fortgeführt. Wohin? letzte Nachr 18. 1. 45 aus Heilssen, geb. 13. 3. 25 Mulden, K r . durchschlagen. Nachr. erb. J o n i ren Pfarrer. Nachr. erb. Hertha Wer kennt sein Schicksal? Nach- berg, 1 A r t . - E r s . - A b t . 1, M a k - Darkehmen, dort zus. gewesen? Gtrgauen (Ostpr.), war Okt. scheit, Darmstadt, LandwehrNachr. erb. F r a u Clara Urbschat, kensen-Kas. Nachr. erb. E r n a Bartel, B a d Pyrmont, H u m richt erb Gerty Winkel, M ü n s t r a ß e 31. 44 bis Januar 45 i n G ö r g b e r g , b o l d s t r a ß e 14. S c h ö n - Traventhal, K r . Segeberg. chen 25, Wolfratshauser Str. 27. Saffran, Bendfeld ü b e r Forstamt Natter (Westpr.), 19. Heimkehrer! Jonischeit, Rudi, geb. berg (Holstein). 1. 1945 auf Marsch von Inster19. 8. 23 in K ö n i g s b e r g , Uffz. bei Uecker, Gerda Nagel, Walter, Obergefr.. F p . - N r . burg nach K ö n i g s b e r g von B e F r ä u l e i n Lange F p . - N r 41 440. • Letzte Nachr. i m L 52 142 Luftgaupostamt K ö n i g s - Sarge, P a u l , Gastwirt, Schönfeld, geb. 22. 2. 1921, Brandenburg, kannten gesprochen; ca. 24 J . , geb. i n Lotzen, kenberg, zuletzt N ä h e K ö n i g s b e r g , K r . Heiligenbeil. Wer w e i ß seine Kreis Heiligenbeil (Ostpr.). Bartek, Adolf nengelernt in Braunsberg, Flakart., letzte Nachr. Ende J a n . Anschrift. Nachr. erb. Gustav Nachricht erb. geb. 16. 8. 73 Mulden, K r . Gerletzte Nachricht von Pommern 1945. Nachr. erb. u. N r . 26/132 an Rohde, H a m b u r g 34, Horner dauen. Maurer, zul. am Haff am 14. 3. 45. Nachr. erb. Max Mutter Maria Uecker, „Das O s t p r e u ß e n b l a t t " , A n z . - Landstr. 128, f r ü h e r K ö n i g s b e r g , gesehen; B - . , Friederike, geb. Jurkat, (20) Engehausen, Post Abt., Hamburg 24. Gebauhrstr. 57. (24b) Damlos b. Lensahn, 28. 10. 69 Mulden, B - . , Erich, Schwarmstedt. K r e i s Oldenburg (Holstein). geb. 11. 2. 06 Mulden, zul. in Pietrzyk, Wilhelm, geb. 10. 3. 20 i nF r a u S c h ä f e r , Helene, geb. Gruber, Gerdauen gesehen. VVw. L a p p ö h n , Johanne, geb. 28. 3. Rosenheide (Ostpr.), letzte F p . - aus Angerwiese, K r . Ragnit, die Nachr. erb. Frau Frieda Prie1887, wohnh K ö n i g s b e r g , Stern- N r . 20 406 C, letzter Einsatz Ost- im M ä r z 45 m i t ihren A n g e h ö r i g e n West, G ü n t e r , geb. 15. 5. 27 i n T i l digkeit, (20a) Bodenburg 99, K r . wartstr. 71, Schoreit, Elise, geb. p r e u ß e n , seit Jan. 45 keine Nach- in meiner Wohng. Stolp (Pom.), sit, zul. wohnh. Tilsit. AdolfJungkeit, geb. 19. 12. 10 oder 11, richt. Nachricht erb. Gustav P ö - Kublitzer Chaussee 88. verblieb. Hitler-Str. 3a. letzte Nachr. R A D Marienburg. Gelsenkirchen-Buer- Nachr. erb. F r a u E r i k a K i r s c h , Abt. 214 B Oberpritschen, F r a u und K i n d e r Dietrich, geb. 13. 5. tinger, 1937, Rosemarie, geb. 8. 3. 1940, Erle, Trankampstr. 80. (17b) Sternen, K r . L ö r r a c h , B a n n stadt, zul. gesehen A n f . A p r i l 45 Buck, Werner, geb. 18. 12. 26, aus wohnh. K ö n i g s b e r g (Pr.), Y o r k weg 3. in B e r l i n Nachricht erb. Grete Tilsit. Soldat bei Marsch-Batt., s t r a ß e 96, wurden 44 nach K u West, (21b) Dortmund, MallinckPlaep, Erich A r t . - E r s . - u. Ausb.-Abt. F e l d mehnen evak. Nachr. erb. Frau r o d t s t r a ß e 37. aus K ö n i g s b e r g (Pr.), oder Schneidereit, Lisbeth, geb. Thoms herrnhalle, Elbing, DanzigerLouise Schoreit, (22c) DiezenEltern, die 1944 nach oder bei geb. 5. 9. 14 (?) aus Caymen, K r . W i l l , A n n a , geb. 24. 8. 29, W ö l k e n , hausen 19,, bei W a l d b r ö l . Kaserne, zul. gemeldet zwischen Labiau, u. Sohn Dieter, geb. K r . Braunsberg, verschleppt am Hamburg zogen. Weihn u. Neujahr 1944. Nachr. 12. 5. 41. Nachr. erb. Walter 2. 2. 45 v o n Ebersbach (Pr.-Holl.). Achtung, ehem. Hilfszollbeamte! Nachr. erb. K u r t Brauner, (21b) erb. die Mutter, Berta Buck, Schneidereit, H a m b u r g - G r o ß - Nachr. erb. Hermann Will, Gut Otto, HilfszollassiHagen (Westf.), T ü c k i n g s t r . 35 Sannerz 9, Kreis S c h l ü c h t e r n Januar 1945, nach Kameraden- Lehmann, aussagen i m J a n . 45 i m B r ü c k e n Flottbek, Kreisstr. 14. stent, aus K ö n i g s b e r g , Vorst. (Hessen). Harzhof, K r . E c k e r n f ö r d e . kopf Baranow verwundet. Nach- Hospitalstr. 13a, Beruf Schneider, richt erb. Jonischeit, Darmstadt, letzte Nachr. Jan. 45 vom HauptButzko, Gustav, geb. 18. 8. 96 R e - Landwehrstr. 31. zollamt Mischienitz (Südostpr.). geln, K r . Lyck, zul. wohnh. Lyck, Nachr. erb. Frau Else Lehmann, Morgenstr. Nachr. erb. Auguste (2lb) Wanne-Eickel, GerichtsKindersuchdienst des Deutschen Roten Kreuzes Snopienski. geb. Butzko, GoseHeimkehrer! s t r a ß e 21. hus, Post Selsingen, K r . BremerHamburg-Altona, Allee 125—131 Junge, Hans-Anton, Obergefr., vörde. geb. 15. 10. 1921, letzte F P N r . . Lezius, Margarete. L 52 994. letzte Nachr. 17. 4. 45 Damm, Ruth, geb. 16. 1. 26 in A g geb. Beyersdorf, geb. 18. 12. Ol, aus Sudeten-Brandseifen, Post nesenhof. K r . Wehlau. Nachr. erK ö n i g s b e r g , Samitter Allee 141, R ö m e r s t a d t , er k a m wieder z. bitten die Eltern Otto u. T h e Fronteinsatz. Wer hat i h n gea. P r e u ß . Zeitung, zul. L a n rese Damm, Oferdingen, Kreis sehen? Nachricht erb. deswirtschaftsamt; Beyersdorf, Reutlingen (Wttbg.). Gertrud, geb. 22. 3. 76, K ö n i g s K a r l Junge, berg, S c h ü t z e n s t r . 2. Wer kann (24b) L ü t j e n b u r g (Holstein), Endrulat, Franz, geb. 18. 3. 03, aus ü b e r Verbl. Auskunft erteilen? K ö n i g s c h u l d . K r . S c h l o ß b e r g , zuBahnhofstr. 21. Nachr. erb. Walter Beyersdorf, letzt wohnh. Wartenburg, Kreis Heilbronn-Böckingen, Allenstein, Mühlenstr. 7, / seit B l u m e n s t r a ß e 16. 9. 5. 44 auf der K r i m bei Sewa- Kaiweit, Tochter, aus Schwedenstopol v e r m i ß t , war dort mit feld bei Tilsit, die beim TilsiterK a m . K f m . Rehag, G r i e ß l i e n e n , Treffen im Sommer 1951 in H a m burg war und von einer B e - Liedtke, Carl, u. Frau Helene, aus K r . Allenstein, zus. Wer kann kannten gesprochen wurde, bitte K ö n i g s b e r g (Pr.), Brahmsstr. 5, Ausk. geben? Nachr. erb. Frau Orisch u. Frau Giesela, geb. melden. Nachr. erb. F r . Frida Marta Endrulat, (22c) Ratheim, Königsberg, GoltzK r . Erkelenz. Markt 1. Kaiweit (Mutter). Cranenberg, Liedtke, Allee. Nachr. erb. zw. ArbeitsPost Oldendorff b. Stade (Elbe). bescheinigung Frau Hedwig Ewert, Helmut, geb. 29. 8. 25 zu Farn. Hermann Kaminski aus N e i - Meyer. (22b) Koblenz, PeterStollen. K r . Mohrungen (Ostpr.), denburg Hohensteiner S t r a ß e . F r i t h o f e n - S t r a ß e 15. Soldat. F p . - N r . 05079, 2. Div. FÜS. Nachr. erb. Friseurmstr. Willi Batl. (AA) 68, letzte Nachr. 21. 3. M ü l l e r , (23) Angelse bei Bremen. Liedtke, Heinrich, geb. 14. 6. 1900 in Laxdoyen, Kreis Rastenburg, 44 aus Tarnopol ( R u ß l a n d ) . — E . , Gerhard, geb. 11. 8. 27 zu Kehlert, Otto, geb. 8. 1. 20 in H e i n - wohnh. bis 45 in Richau, Kreis Wehlau, 2. 11. 44 zum Volksst. im K r . Elchniederung Stollen, Kreis Mohrungen, A r - richswalde, wehlau eingezogen, letzte beitsmann, F p . - N r . 45 628 D II, (Ostpr.), San.-Gefr., F p . - N r . 41604, K r . Nachr 10. 1. 45 aus Nemmersdorf letzte Nachr Weihn. 44 aus J o - letzte Nachr. 14. 3. 45 aus Italien, Nachr. erb. Frau hannisburg (Ostpr.), Nachr. erb. arbeitet dort in einem klinisch. K r . Ragnit. Luise Liedtke, (22a) Altenessen, Farn. Gustav Ewert, (20a) M u n Labor. Nachr. erb. u. N r . 26/130 B ü c k m a n n s h o f 32. ster-Hannover, Im Feeth 10. an „Das O s t p r e u ß e n b l a t t " , A n z . Liedtke, Otto, geb. 23. 10. 92, wohnI Abt., Hamburg 24. haft Cranz, zul. b. O T . in GotenFoliert, Josef, San.-Feldw.. There- Wer kann Ausk. geben ü b e r meine hafen, seit Febr. 45 v e r m i ß t . — Bild N r . 97 sienheim, R o d e l s h ö f s t r . 1. ZimTochter F r l Paula K e m p a , geb. L . , Hermann, geb. 2. 9. 1906, Bild N r . .604 mermann, August, u. Frau Elisa20. 9. 20 in Elbing (Westpr.), PeG r u n d s t ü c k s e i g e n t ü m . in Cranz, Name: unbekannt, Vorname: unbekannt beth, geb. L a u . Karlsbad. Str. 14 stalozzistr. 12, kfm. Gehilfin und Gefr. b. Tel.-Abt. Mittelabschn. Name: geb.: 7. 4. 1944. Augen: hellblau, HaareSchmidtke, VornameHansPoschmann Adalbert, Hauptm B ü r o a n g e s t . , wurde 5. 2. 45 von Ost, Dienstpstn. 12 736 E-Ia, seit hellblond. Werner, geb.: ca. 1938.' in einem Res.-Rgt.. Malzstr. 30 Russen zur Arbeit mitgenommen 14. 1. 44 v e r m i ß t . — Goerth, MarDas K i n d soll aus K ö n i g s b e r g (Pr ) Der Knabe soll i m K i n d e r h e i m M a r a u alle aus Braunsberg. Nachr. erb nach dem Ural Nachr. erb. Frau Traugarete, geb. Liedtke, geb. 6. 2. 95, tenauer S t r a ß e 16, stammen - * nenhof bei K ö n i g s b e r g (Pr.) 1945 gewesen u. N r 26/91 „ D a s OstpreußenBerta Kempa, B e r l i n - T e g e l - S ü d . wohnh. mit Ehem. A . Goerth in sein. Es kann sich jedoch auch um das blatt", A.iz.-Abt., Hamburg 24. Bernauer Str. 128, Altersheim. Labiau, beide beim Russen-Einuiglinasheim der Luftwaffe in Maraunicht herausgekommen. nenhof handeln. Kopf, Wilhelm, geb. 15. 2. 94. aus fall Tilsit (Ostpr.). Wer war mit ihm Nachr. erb. A . Liedtke. Gd.-Mstr. Goldbaum, A n n i , geb. G r o ß , im Juli A u g . 45 im russ. Gef.-Lg. i. R.. (20b) Allershausen b. Uslar. geb. 23. 12. 10, K ö n i g s b e r g (Pr.), Nachfragen und H i n w e i s e bitte unter A n g a b e der B i l d n u m m e r nchten anGeorgenhof bei Insterburg z u - L ü d t k e od. Lidtke, Felicitas, L e h Alter Graben 18 I. Nachr. erb. sammen? Nachricht erb. Frau rerin a. K ö n i g s b e r g (Pr.). NachChtrlotte Hinz, geb. Fischer. Geschäftsführung der Landsmannschaf, O s t p r e u ß e n . Hamburg 24. Wal» Je I. Kopf. (24a) Krautsand 83, ü b e r richt erb Frau E . Hahn, (13a) (13b) W e i h m ö r t i n g ü b . P ö c k i n g . 29 b Stade. Ebern bei Bamberg 198, I. Auch im Winter gut und sicher fahren mit c Oslpreußenkinder 1 suchen ihre Angehörigen! Einer fehlt I Ostpreußische Landsleute, die jetzt noch ostwärts der Oder-Neiße-Linie wohnen Datum der Ausstellung: 1 » 8- O Z _ sr* «- ™ 3 * n fD O 5T 3 f& M C. 3 fD CL 2- ä SP Vordruck I: Ostpreußische Landsleute, die jetzt noch ostwärts der Oder-Neiße-Linie wohnen. A u f dem Formblatt soll das Familienoberhaupt oder der Haushaltungsvorstand als erster aufgeführt werden. Nachstehend werden die heute mit i h m i m gleichen Haushalt lebenden Personen gemeldet, unter den Ziffern 1, 2, 3 und 4. Nicht anzugeben sind Personen, die zur Familie des Haushaltungsvorstandes zwar g e h ö r e n , deren V e r b l e i b jedoch nicht feststeht. Derartige F ä l l e sind auf V o r d r u c k III: V e r m i ß t e , zu melden. In die Personengruppe, die auf V o r d r u c k I vermerkt werden soll, fallen auch nicht diejenigen, die sich zur Zeit noch in Gef ä n g n i s s e n und Internierungs-, bzw. Kriegsgefangenenlagern befinden; diese Gruppe w i r d auf V o r d r u c k I V : Internierte und Gefangene, erfaßt. Nach M ö g l i c h k e i t soll der Bezirk, i n dem der derzeitige Aufenthaltsort der gemeldeten Landsleute liegt, auch i n der fremdsprachlichen Bezeichnung angegeben werden. Unter Heimatanschrift versteht man den früheren W o h n o r t i n O s t p r e u ß e n . Es sind alle Landsleute zu melden, selbst wenn diese bereits i m Rahmen der „ O p e r a t i o n L i n k " der Landsmannschaft oder dem Deutschen Roten Kreuz gemeldet worden sind. S d rt> 3 c_ S z 2. |£ > — fB < * D 3 i Einer fehlt! — Dieses schmerzliche Empfinden wird sich vielen Eltern mitteilen, wenn sie mit ihren Kindern am Weihnachtsbaum stehen. So tapfer die Frauen sind, deren Männer im Kriege blieben und die nun allein ihre Kinder erziehen und durchbringen, — an diesem Abend erfaßt sie der ohnmächtige Schmerz von neuem. Stärker als sonst werden wir uns an dem innigsten deutschen Fest der Lücken bewußt, die Tod und Verschleppung in unsere Reihen rissen. Diese Verluste festzustellen, ist der Zweck der Aktion Ostpreußen. Ihre Wichtigkeit hat wohl jeder Landsmann erfaßt. Viele aber haben die Zeit noch nicht gefunden, die Meldung für ihre Familie abzugeben. Weit Uber hunderttausend Meldungen sind bisher eingegangen. Viele fehlen noch! Denke an den einen, der fehlt! Auch er muß gemeldet werden! Das große Opfer Ostpreußens muß der Welt bewußt werden! Die Weihnachtstage geben auch Dir Gelegenheit, das noch Versäumte nachzuholen! Wer in der Aktion Ostpreußen mitarbeitet, beweist seine Treue zur Heimat! Die Formulare der Aktion Ostpreußen werden laufend im Ostpreußenblatt veröffentlicht, a u ßerdem sind sie bei den zuständigen Kreisveriretern und unmittelbar bei der Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpreußen in Hamburg 24, Wallstraße 29b, kostenlos erhältlich. Im folgenden bringen wir noch einmal die Anleitung zur Ausfüllung der Vordrucke. R ? H a oo & 3 rt er 13 n> 3 3 1 Vordrucks II: Tote A u f jedem Vordruck darf nur ein Toter gemeldet werden. Es sollen alle Toten gemeldet werden, die i n A u s w i r k u n g der Kriegsereignisse, der Flucht oder w ä h r e n d der Besatzungszeit starben, auch wenn nicht a l l e geforder- V Z II. Tote ten A n g a b e n bekannt 6lnd. Dies gilt für die Gefallenen der Wehrmacht und des V o l k s sturms (SS-Formationen sind unter Wehrmacht aufzuführen), die Toten in den Kriegsgefangenen-, Internierten- und Verschlepptenlagern, i n G e f ä n g n i s s e n sowie Zivilpersonen, die Opfer der Flucht wurden oder w ä h r e n d der Besatzungszeit ums Leben kamen. Auch die Toten der Litauen-Wanderer sind , hierbei aufzuführen. A m Kopf des Vordrucks stehen die A b k ü r z u n gen Z (Zivil), V (Volkssturm), W (Wehrmacht, Wehrmachtsqefolge und SS-Formationen). D i e nichtzutreffenden Buchstaben sind wegzustreichen. Auch bei der Frage nach dem F a m i l i e n stand w i r d das Nichtzutreffende weqgestrichen. W e n n möglich, _ o l l bei Soldaten, V o l k s s t u r m a n g e h ö r i g e n und Wehrmachtsgefolge s o w o h l die Feldpostnummer wie die offene Bezeichnung des betreffenden Truppenteils angegeben werden, da die Feldpostnummer oft nicht mehr genau bekannt ist. A l s Todesursache kann b e i spielsweise angegeben werden: Gefallen, V e r wundung, Ruhr (Krankheiten spezialisiert angeben), erschossen, E n t k r ä f t u n g , verhungert, erfroren, durch Luftangriff und andere E i n w i r kungen des Krieges und auf der Flucht. B e i Todesfällen, die mit einem Schiffsuntergang i n V e r b i n d u n g stehen, m u ß das Schiff mit genannt werden, z. B. „ E r t r u n k e n bei Untergang der .Gustloff" (hier aber nur festgestellte und nicht vermutete T o d e s f ä l l e angeben). Es w i r d v i e l e unserer Landsleute bitter ankommen, diesen Vordruck auszufüllen, aber es m u ß leider sein, um das ungeheure Opfer, das O s t p r e u ß e n gebracht hat, einmal klar festzustellen. Es s i n d alle Toten zu melden, auch w e n n sie schon früher einmal anderweitig gemeldet worden 6ind. V o r d r u c k III: V e r m i ß t e In diese V o r d r u c k e sollen A n g a b e n ü b e r Landsleute und o s t p r e u ß i s c h e K i n d e r eingetragen werden. A u f jedem Formblatt sollen jeweils nur V e r m i ß t e aus ein und demselben Heimatort angegeben werden. Sind V e r m i ß t e aus verschiedenen O r t e n zu melden, so sind mehrere Vordrucke z u benutzen. Kriegs- und Z i v i l gefangene, deren Gefangenschaft oder Internierung bekannt ist, sollen hier nicht aufgeführt werden, auch wenn sie sich lange Zeit nicht mehr gemeldet haben; diese werden auf V o r druck I V : Internierte und Gefangene aufgeführt. H i n t e r die N a m e n der Gemeldeten sollen die A b k ü r z u n g e n Z (Zivil), V (Volkssturm), W (Wehrmacht, Wehrmachtsgefolge und SS-Formationen) gesetzt werden. Unter der R u b r i k : „ W a n n und wo zuletzt gesehen? — H i n w e i s e ü b e r den etwaigen V e r b l e i b " m ü s s e n tunlichst alle A n g a b e n eingetragen werden, welche die weitere Nachforschung nach dem V e r m i ß t e n erleichtern k ö n n t e n . Sollte der Platz auf dem V o r d r u c k nicht ausreichen, sind die E r l ä u t e rungen auf einem besonderen Blatt zu bringen. Es w i r d gebeten, beim Ausschneiden der F o r m b l ä t t e r darauf zu achten, d a ß ein möglichst breiter w e i ß e r Rand stehen bleibt, w e i l sich die Vordrucke dann besser einheften lassen. Die a u s g e f ü l l t e n F o r m b l ä t t e r sind an die Geschäftsführung der Landsmannschaft Ostpr-eußen^i Hamburg 24, W a l l s t r a ß e 29b, einzusenden. w N i c h t z u t r e f f e n d e » streichen Datum der Ausstellung: 0> 99 Si. > 3 TO n 3- > t a TO Cef pr TO er CO <• 3 ft> > 3 O: 3 Ql ^ 3 3. ro ro Q» <t> 3 -1 3tn ' 3.0 O I o Datum der Ausstellung: 0> 3 O: O III. Vermißte: TO £_ ro n> 3 -i o 3 3 fB C 3 - 1 'S g3~ fB fB _ iI O! 3 - < n 2 5' f_, fB H » C p> X fB 5 CD C n 3 3- 9 &' ro 3 >$. I 0ro S 3 2 3 < 3 ? ?& Iii Ii 2.GÜJ l 3 _ ro n> </i vi 3 (B g er S*o 5 < n 3 i_ »i 3 ro SM !_ I 3 BT 3 ro N 2 %Q & Bj D> i c 5! Q. I _ a E. rfroo ° 3 !- 1™ Ii ZT SS OQ < 3 3 ro 2 o> o ^. & 25. Dezember 1951 / Seite 20 Die Verlobung unserer Tochter R e n a t e mit Herrn stud. inr. M a n f r e d K o r n h u b e r beehren sich anzuzeigen Meine Verlobung mit Fräulein Renate Barnstorf gebe ich hiermit bekannt. Studienrat stud. Dr. Heinrich Barnstorf und Frau Marie geb. Habich Helmstedter Schöningen, S t r a ß e 20 inr. Manfred Kornhuber im Dezember 1951 N i e d e r n s t r a ß e 37 fr. K ö n i g s b e r g (Pr.) K a i s e i s t r a ß e 19 Nach g r o ß e m , mit unendlicher Geduld getragenem Leiden entschlief sanft am 15. November 1951 mein guter, inniggeliebter Mann und Vater, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, der Bäckermeister Albert Marx . im 68. Lebensjahr. Sein Leben war selbstlose Liebe und Sorge f ü r uns. In stiller Wilma Schliier Klaus Pockrandt Hans Boretius Rastenburg (Ostpr.), H ü g e l w e g 6a Georgenthal 1 jetzt Stuttgart-Heumaden Dreizlerstr. 46 Weihnachten 1951 Die Verlobung unserer Tochter M a r i a mit Herrn W a l demar Raabe geben bekannt Superintendent Doskocil und F r a u Labiau Königsberg jetzt Hamburg-Harburg Kapellenweg 51 Weihnachten 1951 1951 Die V e r m ä h l u n g unserer Tochter E r i k a mit Herrn H e i n z Schulz, Kapitän bei der Handelsmarine, geben bekannt K a r l Neumann und Frau Else, geb. Zupp Rechtenfleth ü b . Bremerhaven f r ü h e r Stollen b Liebstadt (Ostpr.) Ihre V e r m ä h l u n g geben bekannt Walter Donath Gerda Donath verw. Herrmann, geb. Kattoll Köln-Marienburg P a r k s t r a ß e 17 fr. Goyden K r . Mohrungen Ihre V e r m ä h l u n g kannt Lieselotte Hake sowjetisch besetzte Zone jetzt B e l e c k e - M ö h n e , K ü l b e 13a Hagenau, Kreis Mohrungen (Ostpr.) jetzt N e h e i m - H ü s t e n , E i c h e n d o r f f s t r a ß e 17 grüßen Schwarz jetzt Lauterbach/Zusam Weihnachten 1951 Seiffersdorf (Posen) Frankfurt/Main-Niederrad, Relibo 21, den 3. Oktober 1951. Ihre V e r m ä h l u n g geben bekannt Gerichtsreferendar Dr. Ulrich Klaucke Heide-Helmgard, geb. A x t Trostberg (Obb). 7. Dezember 1951. Hans Joachim Lange Dipl.-Gärtner Gerda Lange, geb. v. Wittich Dipl.-Gärtner Vermählte Bochum-W., Engelstr. Weihnachten 10 Ihre V e r m ä h l u n g geben bekannt Robert Selig und F r a u Edith geb. Malter Herne (Westf.) Otterndorf/Scholien fr. L ö t z e n - A l t h o f Wir haben geheiratet Reinhard Beyer Assessor Barbara Beyer geb. H u n d s d ö r f e r 22. Dezember K e i n Arzt, keine Heilung war f ü r Dich, bis Jesus sprach: Ich heile Dich. Fern in unserer geliebten Heimat ruht unser einzig geliebter, u n v e r g e ß l i c h e r Sohn Paul Kodaczewski der durch eine schwere Verwundung von uns am 17. Jan. 1944 f ü r immer gegangen ist. Die traurigen Eltern Paul u. Frieda Kodaczewski, geb. Jetzkowski aus K ö n i g s b e r g (Pr.), Hansaring 8, jetzt: Kiel-Holtenau, R i c h t h o f e n s t r a ß e 31. Der Heimat entwurzelt, aber ausgeglichen mit seinem Geschick, ist mein u n v e r g e ß l i c h lieber Mann, mein herzensguter Vater, Schlossermeister Hermann Kohtz Pobethen (Ostpr.) im Alter von 74 Jahren sanft entschlafen. In tiefer stiller Trauer Helene Kohtz, geb. Petermann Margarete Kohtz Trittau, 7. November 1951 Ransdorfer Str. 44 Bez. Hamburg Nach l a n g j ä h r i g e r U n g e w i ß h e i t erhielten wir jetzt von einem Kameraden die traurige Nachricht, d a ß unser lieber Sohn, mein einziger Bruder, der Maschinen-Obergefreite Kurt Komitsch geb. am 20. November 1923 am 9. Juni 1944 den Seemannstod gefunden hat. In stillem L e i d und Gedenken August Komitsch und Frau geb. Leschinski Hedwig als Schwester und alle A n g e h ö r i g e n . (Pr.), Hansaring 32 jetzt P e n n i g b ü t t e l , K r . Osterholz-Scharmbeck 1951 A m 10. Oktober 1951 entschlief p l ö t z l i c h und unerwartet mein innigstgeliebter, herzensguter Mann Hermann Grolms geb. am 1. Juli 1908 in Herzogswalde, K r . Mohrungen (Ostpr.) In tiefer Trauer Frau Martha Grolms, verw. Damman, geb. K r o o ß und Sohn Horst nebst allen A n g e h ö r i g e n . In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir meines geliebten Mannes, unseres g ü t i g e n , i m mer nur f ü r uns sorgenden V a ters, meines besten Opis und Schwiegervaters, des techn. ReichsbahnOberinspektors Willy Kullich aus K ö n i g s b e r g (Pr.)-Ponarth, der im M a i 1945 im Nordural verstorben ist. Helene Kullich, Celle, Fuhrberger S t r a ß e 86, Annemarie L i n k , geb. Kullich, Celle, Karolinenstr. 12, Elisabeth Kullich, Hamburg-Rothenburgsort, Kinderkrankenhaus, Margot L i n k , Werner L i n k , v e r m i ß t . A m 20. 11. 1951 verschied nach langem, mit g r o ß e r Geduld ertragenem Leiden, fern seiner geliebten, o s t p r e u ß i s c h e n H e i mat, mein stets um mich besorgter Mann, der Vater unseres einzigen, in R u ß l a n d verm i ß t e n Sohnes, mein herzensguter Schwiegersohn, Bruder, Schwager, Onkel und Vetter, der Reichbahnobersekretär Karl Kischlat K ö n i g s b e r g (Pr.), Charlottenstraße 5 im A l t e r von 54 Jahren. In tiefem Schmerz Eva Striegengrund, K r e i s Insterburg im Alter von 55 Jahren. In tiefstem Herzeleid F r a u Gertrud Jonas, geb. Werner Ii.mm Rohde, geb. Jonas Bruno Rohde, Bauing. Evelin und Christiane als Enkelchen E r wurde am 24. Okt. 1951 auf dem Waldfriedhof beigesetzt. Darmstadt, R o ß d ö r f e r Str. 122, den 10. Dezember 1951. Nachruf. Zum z e h n j ä h r i g e n Gedächtnis unseres geliebten Sohnes Unteroffizier Siegfried Lange gefallen am 28. Dezember 1941 hei den K ä m p f e n um Leningrad. Unserem hoffnungsvollen letzten Sohn Obergefreiten Kischlat geb. Stanowik (21 a) Borghorst (Westf.), B r ö c k e r s h ü g e l 12 zum n e u n j ä h r i g e n Gedenken, verstorben am 30. März 1943 im Lazarett in Reval, beide i m 24. Lebensjahre. Die trauernden Eltern Ottilie und Rudolf Lange ihre einzige Schwester Susanne und Schwager K a r l Kruse Eichholz, Kreis Heiligenbeil (Ostpr.) /etzt Neustadt (Holst.), Marienhof. 1. R. Fern seiner lieben o s t p r e u ß i schen Heimat, im Alter von 78 Jahren, entschlief am 8. Dezember 1951 nach kurzer, schwerer Krankheit mein lieber Mann, unser lieber Opa, Bruder, Schwager und Onkel, der Altbauer Wilhelm Naujokat aus L a u t e r b r ü c k e n , kallen. Kreis P i l l - In tiefer Trauer Auguste Naujokat geb. K r u k l a t Familie R. Leinweber Druhwald, Post H ö r p e l , Kreis Soltau Dipl.-Ing. und Architekt geb. 25. 3. 1918 K ö n i g s b e r g (Pr.) gest. 20. 12. 1946 Loddenhoy (Dan.) Edith Zappka, geb Scheffler Kiel Familie Gustav Zappka. Bremen f r ü h e r K ö n i g s b e r g (Pr.), Clausewitzstr. 12 Durch freundliche Fügungen hat Gott uns wissen lassen, daß unser lieber Bruder, Schwagei, Onkel und Neffe, der Landwirt Gustav Ewert Staats'nausen, K r . Insterburg nach seiner Entlassung aus russ. Kriegsgefangenrchaft im A l t e r von 45 Jahren ;.m 21. September 1946 in ei lern K r a n kt i:haus n der sowjetisch besetzten Zone verstorben ist. Sein Losungswort beim A b schied von Hause lautete: Die Wege des Herrn sind eitel G ü t e und Wahrheit. (Ps. 25,10.) Wir d ü r f e n g e t r ö s t e t h i n z u f ü gen: Gott L o b ! , sie f ü h r e n i m nier^nach Hause. Seine A n g e h ö r i g e n Fritz Ewert und F r a u Johanna, geb. Wiese Solingen, F o c h e r s t r p ß e 16 Helene und Gertrud Ewert Solingen, Heeresb&chstr. 7 Fritz du Maire und F r a u Hedwig, geb. Ewert nebst K i n d e r n , Solingen, S c h l a g b a u m e r s t r a ß e 117 A r t u r Ewert und Familie sowj. bes. Zone Wilhelm Ewert und Familie nebst G r o ß e l t e r n Kraekel sowj. bes. Zone Im Advent 1951. E r l ö s t von schwerem Leiden verstarb nach kurzem K r a n kenlager, versehen mit den Gnadenmitteln der kath. Kirche, am 3. Dezember 1951 mein lieber, stets treusorgender Lebenskamerad, der Kaufmann Willy Kujawa F e r n seiner Ihm u n v e r g e ß l i c h e n Heimat f ü h r t e ihn nun sein schicksalsschwerer Leidensweg im Alter von 54 Jahren in ein besseres Jenseits. Mit der Bitte um ein stilles Gedenken, gibt dieses im N a men aller Verwandten in tiefem Herzeleid bekannt K ä t h e K u j a w a , geb Bolz Braunsberg (Ostpr.) jetzt Karlsruhe, H i r s c h s t r a ß e 129. aus L i e b e m ü h l (Ostpr.) im 79. Lebensjahr im K r a n k e n haus zu Meldorf (Holst.). E r folgte seiner im Januar 1951 verstorbenen lieben Schwiegertochter geb. Riek In stiller Trauer Herbert Liebe, Kreisrentmeister z. Wv., Meldorf, Theodor-StormStr. 26 Erna Nitsch, geb. Liebe. K a p p e l n (Schlei) M ü h l e n s t r . 39 Erich Liebe, K o r v . - K a p t . (V) a. D. K i e l , Feldstr. 155. und Frau Ursula-Christel, geb. Podoll und 8 Enkelkinder. Meldorf (Holst.), im Dezember 1951. Nach langem, schweren Leiden starb am 1. November 1951 im Alter von 66 Jahren mein lieber, guter Mann, unser treusorgender Vater, Schwiegerund G r o ß v a t e r , der Werkmeister aus Osterode (Ostpr.) In tiefer Trauer Emilie Hohmann, geb. Mathia Walter und Irmgard Hohmann sowj. bes. Zone Gerhard Hohmann Kassel, Frankfurter Str. 173 Die Beerdigung fand sowj. bes. Zone statt. in der Z u m Gedenken! A m 1. Weihnachtstag 1951 j ä h r t sich zum zehnten Male der Todestag unseres geliebten v.nvergeßlichen Sohnes und Bruders, des Unteroffiziers Franz Behnert geb. 19. 3. 1906, gef. in R u ß l a n d . E i n treues Mutterherz hat aufg e h ö r t zu schlagen. Plötzlich und unerwartet schlief sanft am Sonnabendf r ü h , dem 8. Dezember 1951. meine ü b e r alles geliebte F r a u und treusorgende Mutter Wally Miesler im 42. ein. geb. W i l k Lebensjahr f ü r immer In tiefem Herzeleid Edgar Miesler und Rolf-Ulrich Familie W i l k , Nienburg (Weser) Familie Albrecht Niederbrombach (Nahe) Familie K o n a r s k y Wilhelmshaven K ö n i g s b e r g (Pr.), T i e r g a r t e n s t r a ß e 29 jetzt Oeversee, K r . Flensburg. Fern der lieben Heimat starb am 23. August 1951 nach langer, schwerer Krankheit unsere liebe Mutter, Schwiegerund Großmutter Maria Neumann Joseph Hohmann Zum Gedächtnis! A m 20. Dezember j ä h r t sich zum f ü n f t e n Male der Tag, an dem uns f ü r immer, fern von unserer Heimat, mein lieber Mann, unser geliebter einziger Sohn und Bruder v e r l i e ß . Adolf Liebe Infolge ihres schweren H e r z leidens, das sie jahrelang mit Geduld getragen hat, ist meine liebe F r a u Anna Kirstein geb. Preick am B u ß t a g , dem 21. November 1951 vier Tage vor ihrem 62. Geburtstag, sanft und vorbereitet entschlafen. Genau vor einem Jahr sind wir von Celle hier umgesiedelt. Sie folgte nach 9''t Jahren unserem einzigen Sohn Georg der am 6. J u n i 1942 in A f r i k a gefallen ist, in die Ewigkeit. In tiefer T r a u e r F.mil K i r s t e i n Lindenhorst. K r . Labiau (Ostpr.) jetzt (14b) Sinningen ü b e r Laupheim. K r . Biberach R i ß A m 4. Dezember 1951 entschlief nach schwerem, langem Leiden, fern der Heimat, die ehemalige Gutsbesitzerwitwe Margarete Buchholz Emil Jonas Rudolf Zappka Stade Göttingen Hebbelstr. 2 S t e g e m ü h l e n w e g 31 früher K ö n i g s b e r g (Pr.) Korall ischken K r . Memel 1951 A m 20. Oktober 1951 starb p l ö t z l i c h und unerwartet mein lieber, herzensguter Mann, unser treusorgender Vater, unser liebster Opi, der Kaufmann Reinhard Lange Breitenau, K r . Freudenthal Insterburg, Neuer Markt 9 Vermählte Königsberg Vermählte Egon Ostrak Inge Ostrak, geb. Aloys Hallmann Dr. E r i k a Lehmann (21a) be- K ö n i g s b e r g , Oberrollberg 15 a, jetzt D ü s s e l d o r f , H ö h e r w e g 276, 22. Dezember 1951. Als Weihnachten 1951 Niederhof geben Harry Meuche Inge Meuche, geb. Brinkmann Als Verlobte g r ü ß e n Fritz Scherner 1951. Hiddesen (Detmold) (Rosenbeig/Westpr.j 1. Advent Edith Fischer Bartenstein (Ostpr.), Markt 25 Cuxhaven, S c h i l l e r s t r a ß e 64, den 16. November Verlobte Fritz Schliier und Frau A n n a geb. Hofemann Linderbruch/Bösingfeld (Lippe) A m 7. Dezember 1951 entschlief nach kurzer K r a n k h e i t unser lieber, guter Vater, G r o ß v a t e r und Schwiegervater, der L a n d j ä g e r m e i s t e r i. R. Ilse Liebe Trauer Herta Marx Gertraut Marx Die Verlobung unserer Tochter Wilma mit Herrn Klaus P o c k r a n d t geben wir bekannt. Als Verlobte g r ü ß e n Jahrgang 2 / Folge 26 „Das Ostpreußenblatt geb. Mattern aus Raunau, K r . Heilsberg (Ostpreußen) im 82. Lebensjahr. In stiller T r a u e r Georg Neumann und F r a u Frieda, geb. G e r h a r d Paul Grunenberg und F r a u Agathe, geb. N e u m a n n P a u l und Horst N e u m a n n und L e o Grunenberg als E n k e l k i n d e r Hohenlimburg, Sundernstr. 10, den 10. Dezember 1951 Nach schwerem L e i d e n nahm Gott der H e r r am Sonnabend, 24. November, unsere liebe, nerzensgute Tante und S c h w ä gerin Aurelie Höpfner im A l t e r von 71 Jahren zu sich in die Ewigkeit. Sie starb als ein wahrhaft gottergebener Mensch, sechs Jahre nach ihrer Vertreibung aus der geliebten o s t p r e u ß i s c h e n Heimat. Im Namen aller trauernden Angehörigen Hans Peter H ö p f n e r Gr.-Trinkhaus/Klaukendorf, K r . Allenstein, jetzt Bremen, Klugkiststr. 8. geb. Dankowski im A l t e r von 72 Jahren. Es trauern um sie B r u n o Buchholz und F r a u Traute, geb. B a r k o w s k i G e r t r u d Seewald, geb. Buchholz Lucia Palm, geb. Buchholz Paul Palm Alfons Buchholz und F r a u E v a , geb. Romanowski Hildegard S c h r ö d t e r , geb. Buchholz und 18 E n k e l k i n d e r Elsau, K r e i s R ö ß e l jetzt K ö l n - D ü n n w a l d , S c h ö n r a t h e r Str. 562 Hierdurch gebe ich n a c h t r ä g lich zur Kenntnis, d a ß unsere liebe gute, aufopfernde Mutti, Schwiegermutter und O m i , Frau Hedwig Lemke geb. Schlicht vier Tage v o r ihrem 58. Geburtstag, nach schwerem L e i den Weihnachten 1945 in Z i n ten f ü r immer von uns gegangen ist. Vater ist seit dem 7. A p r i l 1945 verschollen. Im N a m e n aller A n g e h ö r i g e n G ü n t h e r u n d A n n y Hinz. geb. L e m k e K ö n i g s b e r g (Pr.), Lehndorffstr. 6 jetzt Herne (Westfalen), Jean-Vogel-Str. 4 A m 7. Januar j ä h r t sich zum fünften Male der Todestag meiner geliebten Tochter und Schwester Betty Beyer geb. 20. 11. 1920, gest. 7. 1. 1947 Im stillen Gedenken ihre liebe Mutter L i n a Beyer, geb. Sahm Helene Schaaf,. geb. Beyer Herta Beyer, als Schwestern August Schaaf, Schwager Zollsekretär Königsberg/Pr.-Ponarth, Prappelner S t r a ß e 41 ;etzt Salzgitter-Watenstedt, Lager I A , Bar. 21 25. 12. 1941 In stiller Trauer i m Namen Aller Eltern und Geschwister und seine Frau sowj. bes. Zone August Behnert früher Angerburg-Schönbrunn jetzt Hof-Schneede ü b e r Walsrode (Hann.) A m 24. November 1951 verschied nach l ä n g e r e m Leiden unser lieber, guter Vater, Schwieger- und G r o ß v a t e r , lieber Bruder, Schwager, Onkel, Neffe und Vetter Fritz Schwill aus Regehnen im Alter von 67 Jahren. N u n ist er mit seinen Liebsten, F r a u , Mutter, Bruder, Schwester und Schwiegersohn, die ihm 1945 46 im Tode vorausgingen, vereint. Seine Hoffnung auf eine R ü c k kehr in die Heimat bleibt u n erfüllt. In stiller Trauer die K i n d e r und alle ü b r i g e n Verwandten Elsa Brilates Isney Herta Hoffmann mit Familie Hüngersdorf Herbert Schwill und F r a u Hüngersdorf Ulrich Schwill mit Familie Oberbeuren Isney im A l l g ä u , Kirchstr. 32, den 10. Dezember 1951. Gott hat's gewollt! Nach langem, bangem Warten erhielt ich jetzt die Nachricht, d a ß mein lieber Sohn Günter in einem Lager verstorben ist. Mein lieber Mann ruht auch in Rußland. In stiller Trauer Meta Statikat, geb. Drochner und Sohn Erich aus Schilleningken, Kreis Pillkallen jetzt Auhagen, Post Haste bei Hannover Am Todestag meines lieben Mannes, der in Reichenbach (Ostpr.) ruht, nahm Gott der H e r r auch meine herzensgute, j ü n g s t e Tochter, unser lebensfrohes Schwesterlein Lieselotte W ö l k aus Liebstadt (Ostpr.), Hinrichssegen zu sich in sein ewiges Reich. Sie starb nach kurzer, schwerer K r a n k h e i t am 20. September 1949 an A n g i n a im K r a n k e n haus zu T r i e r i m A l t e r von 20 Jahren. In tiefer, stiller T r a u e r M . W ö l k , geb Schiemann Bernhardt W ö l k L i n a W ö l k , geb. Bartsch Anni W ö l k Rene Theret u. Nichten u. Neffen A m 9. Dezember 1951 verschied nach langer K r a n k h e i t im 69. Lebensjahr meine liebe, unv e r g e ß l i c h e F r a u , unsere gute Mutter, Schwester und O m i Am 27. November entschlief sanft in Gronau (Westf.) nach langem, schwerem L e i d e n i m gesegneten A l t e r von 81 Jahren unsere geliebte Mutter, Schwiegermutter und Großmutter Margarete Stössel von der Heyde geb. Grohnert aus Insterburg, s p ä t e r K ö n i g s b e r g (Pr.) In tiefem Schmerz Lotte T h ö n e , geb. S t ö s s e l von der Heyde, •Wettmar bei Hannover Leo S t ö s s e l von der Heyde u. F r a u Renate, geb. von Zeddelmann, Berlin-Charlottenburg, Mommsenstraße 6 Rosemarie W i l l i g m a n n , geb. S t ö s s e l von der Heyde, Heidelberg, M ö n c h h o f s t r . 16 Annemarie Papendiek, geb. S t ö s s e l von der Heyde, Walter Papendiek Gronau (Westfalen). Gildehauser Str. 114 a Martha Ott geb. Teschner aus Heilsberg ( O s t p r e u ß e n ) W i r bitten, unserer lieben V e r storbenen im Gebet zu gedenken. Im Namen aller A n g e h ö r i g e n Ernst Ott A l l e n ehemaligen K ö n i g s b e r g e r Eisbrecher-Fahrern und F r e u n den die Nachricht, d a ß unsere lieben Eltern, Schwieger- und Großeltern Kapitän Franz Schimanski und seine treue L e b e n s g e f ä h r t i n Elisabeth A m 22. November 1951 verschied sanft nach kurzem K r a n kenlager unsere geliebte M u t ter Elisabeth Schroeder geb. Siebert im 76. Lebensjahr. W i r haben sie in der sowjetisch besetzten Zone zur letzten Ruhe gebettet. Im N a m e n benen : aller Else Neubauer, geb. Edith Schroeder K ö n i g s b e r g (Pr.) jetzt Hamburg 33, W a c h t e l s t r a ß e 11. HinterblieSchroeder geb. Pallasch, im September bzw. Oktober 1945 auf der Flucht in Wismar verhungert und dort von ihrer Tochter und beiden Enkelcher» zur letzten Ruhe gebettet sind. Heinz Schimanski u. Katharina, geb. Schaffrath, mit Sohn Wolfgang aus Pillau-Neutief, C - S t r a ß e 21 b, jetzt: E a d Kreuznach, J o h a n n i s s t r a ß e 14 a, Hermann Rudat u. Elisabeth, geb. Schimanski, mit S ö h n e n Klaus und Udo aus G r . - S a k r a u / S c h a r n a u . K r . Neidenburg, jetzt: N e u m a r k , Kr. Südtondern.
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