Die Last mit dem Fahrtenschreiber

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Die Last mit dem Fahrtenschreiber
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www.e-check.de
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11
2
5
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Es zählen
die inneren Werte
Schuhe mit dem Konterfei Barack
Obamas sind kitschig? Es geht
noch schlimmer. Ein Hamburger
Museum zeigt die „Enzyklopädie
des Ungeschmacks“.
Seite 6
Der Mercedes-Benz Sprinter ist
ein Allrounder. Nach einer Verjüngungskur präsentiert er sich
mit markanter Optik und
Seitenwind-Assistent. Seite 14
Foto: Daimler
Sicherheit und Energieeffizienz
aus einer Hand. Nur vom
I 7
autorisierten Fachbetrieb.
6
Dinge, die die Welt
nicht braucht
Foto: Armin Hermann
Mit Sicherheit
erfolgreich.
DIE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN MITTELSTAND
Ausg. 10 | 24. Mai 2013 | 65. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de
AUSGABE HANDWERKSKAMMER CHEMNITZ
Verkaufte Auflage: 479.637 Exemplare (IVW I/2013) | Preis: 2,40 Euro
WIRTSCHAFT & POLITIK
DHZ- ONLINE-UMFRAGE
Dax auf Allzeithoch:
Wo investieren Sie?
23,4
40,7
35,8
Jedenfalls nicht
mehr in Aktien –
die werden fallen.
Breit streuen ist
das Beste:
Fonds, Gold etc.
Nichts ist stabiler
als Betongold.
Die Last mit dem
Fahrtenschreiber
Geld- und Vermögensanlage
DHZ-Telefonaktion am 27. Mai . . . . . . .2
Zuwanderung nach Deutschland
So viele Menschen wie zuletzt 1995 . . .3
REGIONAL
CHEMNITZ
Konjunktur:
Die Betriebsinhaber im Kammerbezirk Chemnitz
schauen mit Zuversicht auf die nächsten Monate . . . . 7
Brüssel: Digitaler Tachograph ab 3,5 Tonnen und 100 Kilometern Pflicht
Teilnehmerzahl: 80, Angaben in Prozent
Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de
Fahrzeugen bis 7,5 Tonnen keinen Fahrtenschreiber.
Von Hajo Friedrich
QUERGEDACHT
Aufstand in Brüssel
Die EU-Beamten gehen auf die Barrikaden: Denn der EU-Rat will die üblichen
Gehaltserhöhungen für die Beamten
diesmal geringer ausfallen lassen. Hinzu
kommt fast Unmenschliches: Die wöchentliche Arbeitszeit soll um 2,5 Stunden
steigen – von 37,5 auf 40 Stunden.
Die Gewerkschaften kündigen nun Streiks
an. Das sorgt natürlich für manchen Lacher.
Denn was bringt ein Streik, den niemand
interessiert? Ohne Aufsehen zu erregen, ist
ein Streik kein Druckmittel. Andere befürworten den Streik ausdrücklich: Es sei gut,
wenn die Beamten streiken, denn dann können sie nix entscheiden und nix kaputtmachen. Am besten, sie kämen gar nicht an
den Schreibtisch zurück.
Doch so mies ist der Job dann wohl doch
nicht. Mehr als 8.000 Eurokraten verdienen
laut einer Analyse der „Welt am Sonntag“ jeweils mehr als ein Bundesminister in
Deutschland: über 13.400 Euro im Monat.
Ein Direktor der Gehaltsstufe 14, von denen
in Brüssel mehr als 1.700 sitzen, bekommt
18.173 Euro – jeden Monat. Das sind 90
Euro mehr als der Bundespräsident erhält.
Da braucht es doch niemanden zu wundern,
wenn mancher Ex-Bundespräsident…, aber
das ist wieder was anderes.
Weil es vom Rat nun keine üppigen Lohnzuwächse gibt und dazu die 40-Stunden-Woche eingeführt werden soll, haben die Gewerkschaften angeblich diesen Satz verbreitet: „Der Rat will unseren Tod.“ Dem ist
nichts hinzuzufügen.
bur
DIE AKTUELLE ZAHL
29,8
Prozent ihres Gewinns
mussten Kapitalgesellschaften 2012 an
Körperschafts-, Gewerbeertrags- und
ähnlichen Steuern abführen.
SCHLAGLICHTER
H
andwerksunternehmen können nicht mit großen
Verbesserungen bei der Tachographenpflicht
rechnen. Handwerker, die über einen Radius von
100 Kilometer hinaus Kunden betreuen wollen, werden weiterhin bei Fahrten mit Fahrzeugen von mehr
als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht einen digitalen Fahrtenschreiber einsetzen müssen. Darauf haben sich die
EU-Gesetzgeber in Brüssel nach jahrelangem Gezerre
geeinigt. Das Parlament muss darüber nach der Sommerpause noch abstimmen.
Damit bleiben die meisten Regelungen für Handwerker bestehen wie bisher. Insgesamt will Brüssel mit
der Reform mehr Sicherheit auf Europas Straßen gewährleisten.
Deutsche Vertreter in Brüssel hatten im vergangenen Jahr darauf hingearbeitet, dass der Radius, in dem
man ohne Tachograph fahren kann, auf 150 Kilometer
ausgeweitet wird. 50 Kilometer war der Radius bisher.
Die 100 Kilometer sieht der Ministerrat nun als gelungenen Kompromiss.
Zudem gab es bis zuletzt Überlgegungen in Brüssel,
die Gewichtsgrenze, ab wann ein Fahrtenschreiber
angestellt werden muss, schon bei 2,8-Tonnern zu ziehen. Das hätte auch normale Transporter einbezogen.
Das konnte in den Verhandlungen verhindert werden.
Nun bleibt es wie bisher bei 3,5 Tonnen. Unterhalb
von 100 Kilometern brauchen Handwerksbetriebe mit
Vorgestellt: Vergabeausschuss
der Handwerkskammer . . . . . . . . . . 8
Bau hadert mit Beschluss
Schweißen: DVS-Kursstätten
behaupten ihre Spitzenposition . . . . . 8
Vor allem das Baugewerbe will sich mit
dem Beschluss nicht anfreunden. „Das Ergebnis jahrelanger Lobbyarbeit ist für
uns enttäuschend. Nach den Beschlüssen des EU-Parlaments hatten wir uns deutlich mehr erhofft“, sagte Felix Pakleppa,
Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, der Deutschen Handwerks
Zeitung. Eine Handwerkerausnahme
von 100 Kilometern ist laut Pakleppa
allerdings besser als nur 50 Kilometer
und werde vielen kleineren Betrieben die
Arbeit erleichtern.
Die CDU- und CSU-Europaabgeordneten sind so
verärgert, dass sie das Ergebnis ablehnen wollen: „Der
verpflichtende Einsatz des Fahrtenschreibers bei
Handwerkerfahrzeugen ab 100 Kilometer ist (…) nicht
akzeptabel“, sagten der Vize-Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Dieter-Lebrecht Koch (CDU), und
der verkehrspolitische Sprecher der CSU-Gruppe im
Europa-Parlament, Markus Ferber. Ferber: „Bei diesem Thema hätte man ein deutliches Zeichen dafür
Kampagnenbriefmarken:
Schnell noch sichern . . . . . . . . . . . . . 8
BETRIEB
BETRIEBSWIRTSCHAFT & RECHT
Konkurrenz in umkämpften Märkten
Bäcker punktet mit pfiffigen Ideen . . .11
VERSICHERUNGEN
Individuelle Konzepte
Sicherheit gibt es nicht von der Stange 12
AUTO
Rollende Holzwerkstatt
VW Crafter mit Bösenberg-Ausbau . . . .14
Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen brauchen bei Fahrten von über
100 Kilometern den Fahrtenschreiber.
Foto: publicorange
setzen können, dass Europa für eine handwerkerfreundliche Lösung ist, die weder die Verkehrssicherheit reduziert, noch Sozialvorschriften beschneidet
und auch keine Wettbewerbsverzerrungen zur Folge
hätte.“
Leitartikel: Seite 4
Was die Tachographenpflicht für Betriebe bedeutet:
www.deutsche-handwerks-zeitung.de/tacho
Handwerk erhofft sich kleines Umsatzplus
SERVICE
LAGERTECHNIK
Aus Alt mach fast Neu
Angebot an gebrauchten Maschinen . .15
REISE
Wo Flipper zu Hause ist
Träumstrände Floridas: Sarasota . . . .17
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . .18
MEISTERSTÜCKE
100 Prozent Handwerk
Porzellan für Prominente . . . . . . . . . .20
INTERNET
WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE
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Langer Winter bringt Einbußen im ersten Quartal – Bau erwartet Nachholeffekte und Aufschwung in diesem Frühling
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Der lange Winter hat der Handwerkskonjunktur einen
Dämpfer versetzt. Dennoch rechnet Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, für 2013 mit einem leichten Umsatzplus von einem halben bis einem Prozent und stabiler Beschäftigung. Das deckt sich mit dem Konjunkturbericht der Deutschen Handwerks Zeitung im April.
„Insgesamt bleibt die Grundstimmung im Handwerk positiv“, sagte Schwannecke. Vom Frühjahr an
erwarteten 88 (Vorjahr: 90) Prozent der Geschäftsinhaber gute oder zufriedenstellende Geschäfte. 2012
war der Umsatz nach einem sehr starken Vorjahr um
drei Prozent gesunken.
Wie die Umfrage unter 24.400 Unternehmen zeigte,
sind fast alle Gewerke schwächer ins neue Jahr gestartet. Entsprechend sanken Umsatz und Beschäftigung.
Besonders getroffen wurde das Bauhauptgewerbe, das
Kfz-Handwerk und handwerkliche Zulieferbetriebe
der Industrie. Weniger stark fiel der Rückgang im Ausbauhandwerk aus.
Jetzt rechnen viele Gewerke mit Nachholeffekten.
Dies gilt insbesondere für den Bau. Hier wird bis Jahresende ein Plus von zwei Prozent erwartet. Stabil
blieb die Lage im Lebensmittelhandwerk. Belastend
wirkte hier aber der Anstieg der Strompreise. Wie bei
Steuern und Abgaben müsse die Politik auch hier für
Stabilität sorgen. bir
Baukonjunktur: Seite 13
왎
Der neue Mercedes-Benz Sprinter
Aktuelles Video unter www.deutschehandwerks-zeitung.de/sprinter
Tipps für sommerliche Aktivitäten
www.deutsche-handwerkszeitung.de/sommerserie
Die Geschäftsidee des Jahres
Die DHZ und Lexware suchen „Die
Geschäftsidee des Jahres“: Bewerben
Sie sich unter www.deutsche-handwerkszeitung.de/leseraktion und gewinnen Sie
eine Reise nach London
Seite 13
DHZ IST PREISTRÄGER DES JAHRES 2012
Europaweit vergleichbar
In Deutschland erworbene Bildungsabschlüsse und Berufsqualifikationen werden vom Sommer 2013 an einem DQRNiveau zugeordnet (DQR = Deutscher
Qualifikationsrahmen). Dadurch sollen
sie europaweit besser vergleichbar sein.
Bund und Länder haben jetzt dazu einen
Beschluss unterzeichnet.
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Weniger Bürokratielast
Die Bürokratiekosten der Wirtschaft
sind nach Aussage der Bundesregierung seit 2006 um 25 Prozent gesunken. Das eingesparte Volumen liege bei
zwölf Milliarden Euro. Dennoch kosten
bürokratielastige Gesetze die deutsche
Wirtschaft jedes Jahr noch immer 37
Milliarden Euro.
dhz
Preis für Nachfolge ausgelobt
Mit dem „Sächsischen Meilenstein“ werden vorbildliche Betriebsübergaben ausgezeichnet
Der „Sächsische Meilenstein“ geht in die nächste Runde. Am 13. Mai wurde der Wettbewerb im Rahmen der
Sächsischen Aktionstage Unternehmensnachfolge offiziell gestartet.
Zum nunmehr dritten Mal sind kleine und mittlere
Unternehmen aus dem Freistaat aufgefordert, sich für
den „Sächsischen Meilenstein 2013 – Preis für erfolgreiche Unternehmensnachfolge“ zu bewerben. Der
Preis wird von der Bürgschaftsbank Sachsen GmbH
(BBS) und der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Sachsen mbH (MBG) ausgelobt und steht unter
Schirmherrschaft des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA). Erstmals mit im Boot ist die Hochschule für Wirtschaft
und Technik Dresden, die die Preisvergabe wissenschaftlich begleitet.
Wie bereits im vergangenen Jahr wird auch der
diesjährige „Sächsische Meilenstein“ in verschiedenen Kategorien vergeben. Ausgezeichnet werden die
jeweils beste familieninterne, unternehmensinterne
und unternehmensexterne Unternehmensnachfolge.
Zusätzlich zu den drei Preiskategorien wird auch in
diesem Jahr wieder ein Sonderpreis der Jury unter
allen Bewerbern vergeben, der mit 1.000 Euro dotiert
ist.
Teilnehmen können in diesem Jahr kleine und mittlere Unternehmen aus Sachsen, die zwischen 2008
und 2012 eine Nachfolgeregelung erfolgreich umge-
setzt haben. Einsendeschluss ist der 1. September. Danach ermittelt eine unabhängige Jury aus Vertretern
von Politik, der Kammern sowie der Hausbanken die
Preisträger des Wettbewerbs.
dhz
Alle Informationen zum „Sächsischen Meilenstein“ sowie
die Bewerbungsunterlagen finden Sie im Internet unter
www.saechsischer-meilenstein.de
Anzeige
LIEBLINGSAUTO
wählen
und GEWINNEN
www.deutsche-handwerks-zeitung.de/chefkombi
REGIONAL
Sachsen
Handwerk begrüßt die Idee für
ein Neuverschuldungsverbot,
das im Landtag diskutiert wird.
Deutsche Handwerks Zeitung
HANDWERKSKAMMER CHEMNITZ
Ausg. 10 | 24. Mai 2013 | 65. Jahrgang
Konjunktur zeigt sich stabil
Zahl des Monats
Mona
22
Auf 22,0 Punkte sank
der Geschäftsklimaindex
der Handwerkskammer
Chemnitz im Frühjahr 2013 gegenüber
Herbst 2012. Damals lag er noch bei
34,4 Punkten. Gemessen am ersten
Quartal 2012 verliert der Index
7,4 Punkte, bleibt aber immer noch
im positiven Bereich.
Start in
den Wahlkampf
Werkstattgespräch bei Junioren
In schöner Tradition laden die Handwerksjunioren Südwestsachsen einmal
jährlich Entscheidungsträger aus Politik
und Wirtschaft zum sogenannten
„Werkstattgespräch“ ein. In einer Umgebung, in der sonst gearbeitet wird,
entstehen in ungezwungener und authentischer Atmosphäre die interessantesten Diskussionen. Gerade Politiker
können sich so direkt vor Ort davon
überzeugen, wie die von ihnen geschaffenen Rahmenbedingungen umgesetzt
werden.
Im Wahljahr 2013 konnten die Junioren gleich vier Bundestagskandidaten
zu einer Podiumsdiskussion in der Zimmerei Knauth begrüßen: Marco Wanderwitz (CDU), Detlef Müller (SPD),
Heinz-Peter Haustein (FDP) und Stephan Kühn (Die Grünen) folgten gern
der Einladung des Vereins.
Die Politiker nutzten zunächst die
Gelegenheit, die aus ihrer Sicht
wichtigsten Ziele ihrer Partei für das
Handwerk zu erläutern. Anschließend
ergaben sich unter Moderation des Vereinsvorsitzenden Andreas Pfauch lebhafte Diskussionen. Wichtige Themen
hierbei waren Handwerkerpflichtversicherung und Rentenfinanzierung sowie
Steuererhöhungen und die sogenannte
Haftungsfalle bei der Mängelgewährleistung für fehlerhafte Baumaterialien.
Besonders intensiv wurde um das Thema Mindestlohn gestritten. Zu den Auswirkungen des aktuellen Tarifabschlusses im Friseurhandwerk und dem Erfordernis eines gesetzlichen Mindestlohns
vertraten die Politiker sehr unterschiedliche Auffassungen.
Im Anschluss an die Diskussionsrunde versicherten die Bundestagskandidaten, auch unabhängig vom Werkstattgespräch ein offenes Ohr für die Belange des jungen Handwerks zu haben.
www.jdh-chemnitz.de
Ansprechpartner für Interessenten an einer
Mitgliedschaft bei den Handwerksjunioren ist
Uwe Lorbeer, Tel. 0371/5364-247, E-Mail:
[email protected]
Seite 9
Wachstumspreis
ausgeschrieben
KMU besonders gefragt
Handwerksunternehmen im Kammerbezirk schauen mit Zuversicht auf die nächsten Monate
D
ie Konjunktur des Handwerks im Kammerbezirk
Chemnitz zeigt sich auch zu Jahresbeginn 2013
weitgehend stabil. Das ergab die jüngste Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Chemnitz, an der
sich 1.630 Handwerksbetriebe aller Gewerke beteiligt
haben.
Demnach beurteilen 34 Prozent der Handwerksunternehmer ihre Geschäftslage als gut, 46 Prozent
sprechen von einer befriedigenden Geschäftslage in
den ersten drei Monaten des Jahres 2013. Die entspricht in etwa der Einschätzung, die von den Unternehmern vor einem Jahr für das erste Quartal 2012 getroffen wurde. Damals sprachen 38 Prozent von einer
guten und 47 Prozent von einer befriedigenden Geschäftslage in ihren Firmen. Nahezu unverändert im
Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum ist auch die
Sicht der Unternehmer auf ihre Auftragslage: 12 Prozent sprechen von einem guten Auftragsbestand (Vorjahr 15 Prozent) und 53 Prozent sehen ihren Auftragsbestand als befriedigend (Vorjahr 55 Prozent). Neun
Prozent der befragten Unternehmen sprachen von einer guten Umsatzlage im ersten Quartal 2013, 40 Prozent waren mit ihrem Umsatz zufrieden. Auch hier
zeigen sich nur geringfügige Schwankungen gegenüber dem Jahresstart 2012 – damals waren 11 Prozent
der Handwerker mit ihrem Umsatz sehr zufrieden und
45 Prozent fanden ihn auf einem befriedigendem Niveau. Die Beschäftigtenentwicklung im Kammerbezirk hat sich in der Frühjahrskonjunkturbefragung
stabilisiert und erreicht mit durchschnittlich 8,3 Beschäftigten den Stand der Herbstkonjunktur 2012.
Bau und Kraftfahrzeughandwerk
schwächeln
Verglichen mit den Ergebnissen der Konjunkturumfrage aus dem Herbst zeichnet sich jedoch ein anders
Bild, das maßgeblich durch zwei Faktoren beeinflusst
wird: Der lange Winter führte im Bauhauptgewerbe zu
einer massiven Verzögerung der Aufträge, welche sich
auch auf die Ausbaugewerbe in abgeschwächtem Maße auswirkte. Da diese Gewerbe in den letzten zwei
Jahren wesentlich den positiven Verlauf der Konjunktur beeinflussten, sind die Konsequenzen eindeutig
im Geschäftsklimaindex der Handwerkskammer
Chemnitz messbar. Dieser sank von 34,4 Punkten im
Herbst 2012 auf 22,0 Punkte im Frühjahr 2013 ab, liegt
aber immer noch deutlich im positiven Bereich. Im direkten saisonalen Vergleich zum Frühjahr 2012, damals lag der Geschäftsklimaindex bei 29,4 Punkten,
verliert er 7,4 Punkte. Deutlicher wird dieser Einbruch, welcher im Wesentlichen von dem Bauhauptgewerbe beeinflusst wurde, in der Einschätzung der
derzeitigen Geschäftslage. Hier beurteilen nur noch
79,2 Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als befriedigend oder gut. Im Herbst 2012 beurteilten noch 89,0
Prozent der Betriebe ihre Geschäftslage als befriedigend oder gut.
Doch nicht nur das Baugewerbe trug dazu bei, dass
der Schwung aus der Herbst-Konjunktur nicht bis in
Geschäftsklima des Handwerks im Kammerbezirk Chemnitz
25,4
25,6
26,0
29,4
22,0
2,7
–1,9
–3,4
–4,1
–5,9
–16,0
–12,5 –11,7 –10,2
–29,2
–20,8
–30,7 –29,9
–13,1
–32,9
I/94 I/95 I/96 I/97 I/98 I/99 I/00 I/01 I/02 I/03 I/04 I/05 I/06 I/07 I/08 I/09 I/10 I/11 I/12 I/13
Zeitpunkt Konjunkturbefragung
Quelle: Handwerkskammer Chemnitz
Mothes: Investitionsfreude ausgebremst
Dietmar Mothes, Präsident der Handwerkskammer Chemnitz: „Der Schwung der Herbstkonjunktur
konnte nur bedingt mitgenommen werden. Auch im Vergleich zum Frühjahr 2012 ist eine schwächere Geschäftslage
zu erkennen. Dementsprechend
ist auch die Investitionsbereitschaft der Betriebe insgesamt
verhaltener vor allem mit Hinblick auf die weitere Entwicklung
von Einkaufspreisen. Die immer
schneller steigenden Preise für
Energie und Rohstoffe erhöhen den Druck auf die Betriebe, ihre Verkaufspreise entsprechend anzupassen.
Notwendige Erhöhungen sind aber im Zuge der Wettbewerbsfähigkeit und der Akzeptanz beim Kunden nur
zum Teil durchsetzbar.“
resbeginn 2013 als befriedigend bis gut ein. Zum Ende
des ersten Quartals 2012 waren dies nur 72 Prozent.
Ähnlich dem Gesundheitsgewerbe hat sich auch die
Geschäftslage bei den personenbezogenen Dienstleistungen stabilisiert. Auch die Lage im Nahrungsmittelhandwerk wie auch im Kunsthandwerk zeigt
sich sehr stabil.
Mit Zuversicht schauen die Betriebsinhaber gewerbeübergreifend auf die kommenden Monate. So
erwarten 88,2 Prozent der Betriebe eine befriedigende
oder gute Geschäftsentwicklung. Dieses entspricht
nahezu exakt dem Stand der Herbstkonjunktur 2012
und unterstreicht die Stabilität der Konjunktur im
Kammerbezirk Chemnitz.
das Frühjahr 2013 mitgenommen werden konnte.
Auch der sich fortsetzende Negativtrend im
Kraftfahrzeughandwerk beeinflusste als zweiter maßgeblicher Faktor die Konjunkturentwicklung deutlich.
Die positiven Erwartungen der Herbstkonjunktur
2012 haben sich hier nicht bestätigt. Deutschlandweit
ist der Autoabsatz in den ersten drei Monaten der Jahres weiter eingebrochen. Dieser Trend ist auch im
Kammerbezirk herstellerübergreifend feststellbar und
schlägt sich deutlich in der Geschäftslagebeurteilung
nieder. 58,5 Prozent der befragten Betriebe dieser
Branche zeigen eine negative Umsatzentwicklung auf
und die Betriebsauslastung sank von 56,8 Prozent im
Herbst 2012 auf 34,8 Prozent ab (Betriebsauslastung
größer 80 Prozent).
Vormerken: 20. Oktober
Am 20. Oktober 2013 findet in diesem
Jahr der 14. Tag des traditionellen Handwerks im Erzgebirge statt. Der dritte
Sonntag im Oktober ist bei vielen Handwerkern und Besuchern eine feste Größe in der Terminplanung.
Jährlich steigende Besucherzahlen
sprechen für den Erfolg dieses Tages,
der auch eine positive Werbung für die
beteiligten Handwerksunternehmen
darstellt. Es ist faszinierend zu sehen,
wie unter den geschickten Händen des
Meisters ein kleines Kunstwerk entsteht. Begeistert werden von Groß und
Klein die vielfältigen Mitmachangebote
vor Ort genutzt. Der Tag des traditionellen Handwerks ist weit über den Grenzen des Erzgebirges verbreitet. Seien Sie
also mit dabei, wenn es wieder heißt:
Tag des traditionellen Handwerks im
Erzgebirge am 20. Oktober. Eine Bedingung für die Teilnahme ist das Vorführen von traditionellem Handwerk.
Information und Anmeldung bei
Susanne Blank, Tel. 0371/5364204,
E-Mail: [email protected]
39
Kreative Methoden
für den Unterricht
Zuversichtlicher Blick
auf die kommenden Monate
Positiv entwickelt hat sich hingegen das Gesundheitshandwerk. Die hier verzeichnete derzeitige
Geschäftslage liegt sogar über den Erwartungen der
Herbstkonjunktur 2012. 87 Prozent der Unternehmer
dieses Bereiches schätzen ihre Geschäftslage zu Jah-
35
31
37
34
44
46
Zwickau
Kammerbezirk
29
46
47
50
40
Dozentenschulung
쮿 befriedigend 쮿 gut
Chemnitz Stadt Erzgebirgskreis
Mittelsachsen
Vogtlandkreis
Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftslage mit „gut“ oder „befriedigend“ bezeichnen.
Quelle: Handwerkskammer Chemnitz
Der lange Winter sorgte auf vielen Baustellen für ungewollte Zwangspausen.
Foto: k.k.
Erfolgreiche Azubi- und Studientage
Zahlreiche junge Leute informierten sich auf regionaler Messe am Stand der Handwerkskammer Chemnitz
Am Wochenende vom 27. und 28. April informierten
sich mehr als 6.500 Besucher auf dem Gelände der
Messe Chemnitz über ihre beruflichen Zukunftsaussichten. Gut besucht war der Stand der Handwerkskammer Chemnitz, die mit ca. 580 offenen Lehrstellen
für das kommende Ausbildungsjahr und mehr als 100
freien Praktikumsstellen ein umfassendes Beratungsangebot für Interessierte bereithielt.
So umfassend wie das Angebot waren auch die Fragen der Jugendlichen. Welche Berufe zum Handwerk
gehören, welche Anforderungen Unternehmen an potenzielle Lehrlinge haben und wo der gewünschte
Ausbildungsplatz zu finden ist, erkundigten sich
Schüler ab Klasse 8. Auch die Kombination von Lehre
und Aufstiegsfortbildung stellte eine attraktive Karrieremöglichkeit für die Messebesucher dar. Insgesamt
zeigte sich, dass die berufliche Orientierung bei den
meisten Schülern erst sehr spät thematisiert wird.
Hier kann das Handwerk punkten und späten Bewerbern eine berufliche Laufbahn anbieten.
Unternehmen aus der Wirtschaftsregion Chemnitz-Zwickau können sich
auch in diesem Jahr um den vom Regionalkonvent Chemnitz ausgeschriebenen Wachstumspreis bewerben.
Der Preis bietet erfolgreichen Unternehmen der Region ein Podium, sich
mit ihren Leistungen öffentlichkeitswirksam darzustellen. Damit leistet der
Regionalkonvent einen Beitrag, das Ansehen kleiner und mittelständischer
Unternehmen aus der Region Chemnitz
zu stärken. Gleichzeitig wird das Anliegen verfolgt, die Kooperation der Landkreise und der Stadt Chemnitz im Rahmen des Regionalkonvents sowie die
Zusammenarbeit mit der Initiative Südwestsachsen stärker in das öffentliche
Bewusstsein zu rücken.
Gefragt sind Bewerbungen insbesondere von inhabergeführten, kleinen und
mittelständischen Unternehmen mit
Sitz in der Stadt Chemnitz, dem Landkreis Mittelsachsen, dem Vogtlandkreis,
dem Erzgebirgskreis oder im Landkreis
Zwickau. Der Inhaber des Unternehmens muss über 50 Prozent der Geschäftsanteile besitzen. Unternehmen
mit Beteiligungen von Venture-Capital
(VC)-Gesellschaften sind dann teilnahmeberechtigt, solange die VC-Gesellschaft nicht die Mehrheit an den Anteilen des Unternehmens besitzt.
Bewerbungsschluss ist der 15. Juni.
Aus allen Meldungen werden drei Preisträger gekürt. Die Auszeichnung erfolgt
im Rahmen des Jahresempfangs der Initiative Südwestsachsen am 11. September. Das Bewerbungsformular und weitere Informationen sind online abrufbar unter www.landkreis-mittelsachsen.de. Die Bewerbung ist zu richten an:
Landratsamt Mittelsachsen, Referat
Wirtschaftsförderung, Ländlicher Raum
und Tourismus, Straße des Friedens 20,
04720 Döbeln.
Kontakt: Vera Eichler, Tel. 03431/74-1417,
E-Mail: [email protected]
Geschäftslage in den Regionen
Traditionelle
Techniken zu sehen
7
Neben der Ausbildung war auch die Fort- und
Weiterbildung für viele Besucher interessant: AutoCAD, kaufmännischer Fachwirt (HWK) oder Betriebswirt (HWK) gehörten neben den Meisterkursen zu den
gefragtesten Lehrgängen. Auch Ausbildungsberatungen konnten teilweise vor Ort durchgeführt oder Termine dafür vereinbart werden.
Weiteren Fragen beantwortet Ihnen das Bildungsteam
der Handwerkskammer Chemnitz, Tel. 0371/5364-158,
E-Mail: [email protected]
Am 29. und 30. April lud die Handwerkskammer Chemnitz Dozenten der Meister- und Fortbildungskurse zu einem
Seminar ein, in dem das Zusammenspiel von Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz im Fokus stand. Viele kreative Methoden für einen handlungsorientierten Unterricht wurden aufgezeigt
und ausprobiert. Im Austausch der Dozenten untereinander und mit der Trainerin, Annett Keck, wurde der eigene
Unterricht auf den Prüfstand gestellt
und viele Anregungen gefunden.
Die beiden Seminare boten nur einen kleinen Ausschnitt der Inhalte, die
im Lehrgang „Geprüfter Fortbildungstrainer (HWK)“ in 110 Unterrichtseinheiten zzgl. 90 Stunden Selbstlernphasen besprochen werden. Einige Dozenten der Handwerkskammer Chemnitz
haben sich auf diese Weise bereits umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten
angeeignet. Für den nächsten Lehrgang
ab 5. Juli sind noch Plätze frei.
Information und Anmeldung:
Silke Gießmann, Tel. 0371/5364-262 oder
E-Mail: [email protected]
Impressum
09116 Chemnitz, Limbacher Str. 195,
Tel. 03 71/53 64-234
E-Mail: [email protected]
Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer
Dr. Frederik Karsten
Deutsche Handwerks Zeitung
8
HANDWERKSKAMMER CHEMNITZ
Eric in Südamerika
Auf Wanderschaft
Ausg. 10 | 24. Mai 2013 | 65. Jahrgang
Gremium für gesetzeskonforme
Auftragsvergabe
Teil III der Serie zur Arbeit der Handwerkskammer Chemnitz: Der Vergabeausschuss
Der letzte Etappenbericht von unserem
Wandergesellen Eric endete mit der
Sehnsucht nach der Sonne Südamerikas. Und so kauften sich Eric und seine
Wandergesellen-Freunde ein Ticket
nach Paraguay.
„Wir landeten in Sao Paulo und fuhren mit dem Bus weiter nach Puero
Iguazu und schauten uns dort die berühmten Wässerfälle im Dreiländereck
Brasilien – Paraguay – Argentinien an.
Weiter ging es nach Paraguay, wo wir
schließlich in der Nähe von San Estanislao auf der Casa Estancia Apepu anheuerten. Die Farm bewirtschaftet über
2.200 Hektar Land und rund 1.000 Rinder und es gibt immer etwas zu tun. Wir
verständigen uns mit Händen und Füßen und kamen nicht umhin, einen
Sprachführer zu kaufen. Aber es wird
täglich besser und wir sind auch ein wenig stolz auf uns, dass wir uns in so kurzer Zeit so gut verständigen können.
Derzeit renovieren wir die Gauben
am Wohngebäude. Wie lange wir hier
noch bleiben werden, wissen wir noch
nicht. Aber es ist einfach schön hier.“
Ideen gefragt
D
ie Handwerkskammer Chemnitz
hat regelmäßig Baumaßnahmen
an ihren eigenen Gebäuden durchzuführen und Einkäufe von Ausstattungsgegenständen, Maschinen und technischen Gerätschaften zu tätigen. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts ist die
Kammer hierbei an das geltende Vergaberecht gebunden. Zur Gewährleistung
einer transparenten und wirtschaftlichen Vergabe in eigenen Angelegenheiten besteht bei der Handwerkskammer ein Vergabeausschuss.
Der Ausschuss besteht aus sechs Mitgliedern – vier Arbeitgeber- und zwei
Arbeitnehmervertreter –, die im Rahmen der konstituierenden Sitzung einer
Vollversammlung für die Dauer von
fünf Jahren gewählt werden. Vorsitzender ist der Arbeitgebervizepräsident,
Dipl.-Ing. Bau Frank Wagner. Der Ausschuss tagt etwa zwei- bis viermal jährlich und entscheidet über diejenigen
Der Vizepräsident der Handwerkskammer,
Frank Wagner, bringt als Diplom-Bauingenieur seinen Bau-Sachverstand in den Vergabeausschuss ein. Er ist Vorsitzender des
Vergabeausschusses.
Foto: HWK
Bau- und Beschaffungsmaßnahmen,
die die Grenzwerte des Vergaberechts
überschreiten. Nach der vom Vorstand
der Handwerkskammer beschlossenen
Richtlinie für die Arbeitsweise des Vergabeausschusses (Vergabeordnung)
entscheidet das Gremium mit einfacher
Stimmenmehrheit. Die Vergabeordnung gewährleistet auch die Wahl der
richtigen Vergabeart und beinhaltet einheitliche und transparente Formvorschriften.
Da die Handwerkskammer Chemnitz
einen nicht unwesentlichen Teil ihrer
Aufträge an Mitgliedsbetriebe vergibt,
stellt die ehrenamtlich ausgeübte Tätigkeit der Mitglieder des Vergabeausschusses einen regelmäßigen Wechsel
unter den Bewerbern sicher. Nach Auftragserfüllung wird der Ausschuss vom
Hauptamt der Handwerkskammer über
die ordnungsgemäße Leistungsausführung bzw. aufgetretene Probleme informiert. Für die künftige Auftragsvergabe
kann somit ein hoher qualitativer Standard gesichert werden.
Kampagnenbriefmarken
schnell noch sichern
Post stellt Kampagnenbriefmarke zum 30. Mai ein – Restkontingent jetzt schnell abrufen!
Interkulturelle Wochen
Unter dem Motto „Wer offen ist, kann
mehr erleben“ ruft das bundesweite
Vorbereitungsteam zur Beteiligung an
den Interkulturellen Wochen 2013 auf.
In Chemnitz stehen die vom 21. September bis 6. Oktober veranstalteten
Interkulturellen Wochen unter dem
Motto „Viele Kulturen – Eine Zukunft“.
Alle Chemnitzer Bürger – und natürlich
auch die in Chemnitz tätigen Handwerksunternehmen – sind zur aktiven
Beteiligung an der Mit- und Ausgestaltung des Programms aufgerufen.
Anmeldeformulare für die Teilnahme an
den Interkulturellen Wochen 2013 in Chemnitz
stehen im Internet auf www.chemnitz.de
Erst sichern,
dann losfahren
Die Deutsche Post AG stellt zum 30. Mai
2013 ihr Angebot einer Briefmarke zur
Handwerkskampagne ein. Hintergrund
sind postrechtliche Vorgaben des
Bundesfinanzministers, die – jenseits
der klassischen Postwertzeichen mit
hoheitlichem Charakter – eine individuelle Briefmarke über Einzelanfertigungen hinaus nicht mehr zulassen.
Für das Kampagnenbudget wird aus
der Einstellung der Kampagnenbriefmarke kein Schaden entstehen. Wir bedauern aber die Notwendigkeit dieses
Schrittes umso mehr, weil sich die Kampagnenbriefmarke mit einem Abruf von
über 1,7 Millionen Stück in den ersten
vier Monaten 2013 als funktionierendes
und wirksames Kampagneninstrument
erwiesen hat.
Handwerksorganisationen und Betrieben, die mit ihrer Geschäftspost
auch weiterhin auf die Handwerkskampagne aufmerksam machen wollen,
empfehlen wir, das noch verfügbare Kontingent der Sonderbriefmarken schnellstmöglich abzurufen.
Die Deutsche Post AG prüft
gegenwärtig Lösungsmöglichkeiten für ein rechtskonformes und
prozessoptimiertes neues Angebot an das deutsche Handwerk.
Über den Fortgang werden wir
Sie selbstverständlich auf dem
Laufenden halten.
Informationen und Anmeldungen bei
Mike Bernhardt, Tel. 0371/5364170 oder
E-Mail: [email protected]
Unfallrisiko ungesicherte Ladung.
Foto: HWK
Schweißen ist Handwerk –
es verbindet
DVS-Kursstätten behaupten Spitzenposition
Die Handwerkskammer Chemnitz zählte im vergangenen Jahr 1.303 Teilnehmer an schweißtechnischen Maßnahmen, die in 61.750 Schulungsstunden
auf 753 Prüfungen nach den Vorgaben
und Richtlinien des DVS (Deutscher
Verband für Schweißen und verwandte
Verfahren) vorbereitet wurden. Auch
nach dem ersten Quartal 2013 lässt sich
eine positive Bilanz ziehen.
In den DVS-Kursstätten in Chemnitz
und Plauen werden alle klassischen
Handschweißverfahren (MIG/MAG, EHand, WIG, Autogen) in verschiedenen
Werkstoffgruppen von qualifizierte Ausbildern (Schweißlehrer) vermittelt. Ob
im Rahmen der überbetrieblichen Lehr-
unterweisung, der Zusatzqualifizierung, der Meisterausbildung oder
verschiedensten Fortbildungskursen –
schweißtechnisches Wissen und Können hat große Relevanz für viele Gewerke.
Die Handwerkskammer Chemnitz ist
Ihr kompetenter Ansprechpartner in allen Fragen rund um Schweißtechnik
und schweißtechnische Aus- und Fortbildung.
Die Kursstättenleiter beraten Sie gern –
auch vor Ort in Ihrem Unternehmen.
Chemnitz: André Krause, Tel. 0371/5364318, E-Mail: [email protected]
Plauen: Bernd Schongalla, Tel. 03741/
160563, E-Mail: [email protected]
Fanden großen Anklang: die
Briefmarken zur aktuellen Handwerkskampagne.
Foto: DHKT
Bernd Schongalla, Kursstättenleiter Plauen, weiß aus langjähiger Berufserfahrung: Jedes Werkstück ist einzigartig – und auch jeder Kursteilnehmer.
Foto: HWK
Ladung richtig verzurren
Auf dem ersten Blick sieht alles gut verstaut aus. Doch im Transporter können
Baumaterialien, Fertigteile, Maschinen
und Werkzeuge während der Fahrt bei
einer Vollbremsung oder plötzlichen
Ausweichbewegung verrutschen, kippen oder herunterfallen.
Die Verantwortung der Ladungssicherheit liegt beim Fahrer und Fahrzeughalter. Kommt es zu Verstößen im
Bereich der Ordnungswidrigkeit (allgemeine Verkehrskontrolle oder ein Verkehrsunfall mit Sachschaden), wird dieser zur Verantwortung gezogen und
kann mit Bußgeldern bestraft werden.
Liegt ein Verkehrsunfall mit Personenschaden vor, kann dies im schlimmsten
Fall als Straftat mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet werden.
Wie und womit Sie Ihre Ladung ordnungsgemäß sichern, wird ihnen im Tagesseminar „Ladungssicherung in
Transportern und Baustellenfahrzeugen“ am 8. Juni vermittelt.
André Krause, Kursstättenleiter Chemnitz, achtet auf Genauigkeit und saubere Verarbeitung.
Foto: HWK
ANGEBOTE FÜR IHRE AUS- UND WEITERBILDUNG
Kurskalender der Handwerkskammer
Fortbildungslehrgänge
Restaurator im Handwerk
für Maler u. Lackierer, Maurer, Tischler,
Metallbauer
30.08.2013–20.09.2014, berufsbegleitend in Zwickau
05.06.2013, Infoveranstaltung in Plauen
Technischer Betriebswirt (HWK)
ab 24.01.2014, berufsbegleitend in Chemnitz
Unternehmensführung
Betriebswirt (HWK)
27.08.2013–06.06.2014, berufsbegleitend in Plauen
04.09.2013–26.02.2015, berufsbegleitend in Chemnitz
25.11.2013–11.03.2014, ganztags in
Chemnitz
Betriebswirt (HWK)
für das Kfz-Handwerk
12.08.2013–14.11.2013, ganztags in
Chemnitz
Betriebswirt nach HwO – Pilotkurs
08.11.2013–11.07.2015, Blended Learning in Chemnitz
Seminarreihe für Betriebswirte
am 14.06.2013 – Datenschutz großgeschrieben
am 17.06.2013 – Arbeitsrecht aktuell
am 28.06.2013 – Controllinginstrumente
Technischer Fachwirt (HWK)
26.08.2013–11.10.2013, ganztags in
Plauen
27.08.2013–24.10.2013, ganztags in
Chemnitz
30.08.2013–15.03.2014, berufsbegleitend in Chemnitz
06.09.2013–15.03.2014, berufsbegleitend in Aue
13.09.2013–12.04.2014, berufsbegleitend in Döbeln
07.10.2013–10.04.2014, berufsbegleitend in Zwickau
15.11.2013–12.04.2014, Blended Learning in Chemnitz
Weiterbildung für
Ausbilder und Dozenten
Seminar „Gewinnen, Begleiten und
Binden von Auszubildenden“
27.06. und 04.07.2013, ganztags in
Chemnitz
Ausbildung der Ausbilder
14.06.2013–20.07.2013, berufsbegleitend in Glauchau u. Markneukirchen
31.08.2013–19.10.2013, Blended Learning in Chemnitz
14.10.2013–30.10.2013, ganztags in
Plauen
05.11.2013–14.01.2014, berufsbegleitend in Plauen
Geprüfter Fortbildungstrainer
05.07.2013–15.03.2014, ganztags in
Chemnitz (1 × im Monat)
Facebook für Handwerker
15.06.2013, ganztags in Chemnitz
Metalltechnik, SHK
PC-gestützte Projektierung
10.06.2013–14.06.2013, ganztags in
Chemnitz
Elektrofachkraft für festgelegte
Tätigkeiten
11.10.2013–17.11.2013, berufsbegleitend in Plauen
Betriebswirtschaft, Marketing, Recht
Kraftfahrzeugtechnik
Lackschadenfreie Ausbeultechnik
06.09.2013–05.10.2013, berufsbegleitend in Plauen
EDV, Elektro- und Informationstechnik
Auch Prüfen will gelernt sein
CAD, Autodesk Inventor, SolidWorks
AutoCAD Grundkurs
06.09.2013–27.09.2013, ganztags in
Plauen
04.11.2013–08.11.2013, ganztags in
Chemnitz
AutoCAD Aufbau
07.10.2013 u. 08.10.2013, ganztags in
Plauen
28.05.2013–11.06.2013, berufsbegleitend in Chemnitz
AutoCAD 3-D
13.06.2013–25.06.2013, berufsbegleitend in Chemnitz
VOB/B 2012 aufbauende Seminarreihe Thema: Mängelhaftung
04.06.2013, berufsbegleitend in Chemnitz
Finanzbuchhaltung Grundlagen –
Modul 1 ab 03.09.2013, berufsbegleitend
in Chemnitz
Lohn- und Gehaltsabrechnung Grundlagen – Modul 1 ab 18.09.2013, berufsbegleitend in Chemnitz
Präsentieren mit MS Power-Point
31.05.2013–08.06.2013, berufsbegleitend in Chemnitz
Ehrenamtliche Prüfer geschult
Die Handwerkskammer Chemnitz hat
am 26. und 27. April Mitglieder von Gesellen-, Abschluss-, Fortbildungs- und
Meisterprüfungsausschüssen zu einer
Prüferschulung eingeladen. Auch in
diesem Jahr haben die Vertreter aus den
Ausschüssen zahlreich an dieser kontinuierlich stattfindenden Schulung teilgenommen. Mit der Schulung „Das
Fachgespräch – Aufbau und Bewertung“ unterstützt die Handwerkskammer Prüfungsausschussmitglieder bei
ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit.
Der erfahrene Dozent Werner Selbeck schaffte es auch dieses Mal, eine
offene Atmosphäre herzustellen und
Friseur und Kosmetik
Friseur-Kosmetiker (HWK)
07.10.2013–29.03.2014, berufsbegleitend in Chemnitz
Förderung ist bei einigen Lehrgängen
möglich! Fragen Sie uns.
Kontakt: Birgit Stürzbecher, Sachgebiet
Weiterbildung, Tel. 0371/5364-187,
Fax: 0371/5364-516, E-Mail: b.stuerzbecher
@hwk-chemnitz.de
Waren konzentriert bei der Sache: die
Teilnehmer der Schulung für ehrenamtliche
Prüfer.
Foto: HWK
mit Hilfe vieler Praxisbeispiele auf wichtige Aspekte bei der Durchführung und
Bewertung von Fachgesprächen hinzuweisen.
Die Handwerkskammern erfüllen
mit der Abnahme von Gesellen-, Fortbildungs- und Meisterprüfungen eine
wichtige gesellschaftliche Aufgabe.
Dreh- und Angelpunkt für die Bewältigung der rechtlichen und personellen
Anforderungen sind kompetente ehrenamtliche Prüfer, die sich für die Qualifizierung von Fachkräften im Handwerk
einsetzen. Die Prüfer der Handwerkskammer Chemnitz gewährleisten mit
der Abnahme der Prüfungen, dass die
vorgeschriebenen Qualitätsstandards
eingehalten und die Absolventen einer
Aus- oder Weiterbildung die berufliche
Handlungsfähigkeit besitzen.
Interessieren Sie sich für den Berufsnachwuchs und Ihr Handwerk, so engagieren Sie sich als ehrenamtlicher Prüfer. Bringen auch Sie Ihre Sach- und
Fachkenntnisse, Ihre Erfahrungen und
Fertigkeiten ein, um Ihr Handwerk, junge Menschen und auch sich weiterzuentwickeln.
Wir haben Ihr Interesse an einer Prüfertätigkeit geweckt – sprechen Sie mit
uns. Wir informieren Sie gern weiter.
Ansprechpartner: Kathi Blobel, Tel. 0371/
5364-162, Fax: 0371/5364-517, E-Mail:
[email protected]
Deutsche Handwerks Zeitung
Sachsen will nicht auf Kosten
künftiger Generationen leben
Ausschreibungen
via Internet-Portal
Software für Bau aus Chemnitz
Die Entwicklung ist nicht mehr zu stoppen. Ausschreibungen in Papierform
oder per E-Mail für Rohbau, Dach, Putz
etc. gehören vielleicht bald zu den überalterten Methoden der Bauwirtschaft.
Die Idee, die dahintersteckt, ist denkbar
einfach: Auftraggeber suchen Auftragnehmer und Auftragnehmer suchen
Aufträge. Die beiden zusammenzubringen, erfordert natürlich mehr. In
jüngster Zeit zeigen einige Portale die
Möglichkeit auf, wie einfach Auftraggeber faire Preise für ihr Bauvorhaben erzielen, und setzen dem aufwendigen
Prozess der Angebotsaufforderung via
Papier vielleicht bald ein Ende.
Nur wenige Portale wie Ki-base gehen noch weiter und ermöglichen Auftraggebern, Ausschreibungen direkt im
Portal zu erstellen oder mit Ausschreibungssoftware (AVASoftware) erstellte
Dateien direkt einzustellen. Alle gängigen Formate werden unterstützt. Das
Portal leitet zunächst Überblicksdaten
automatisiert und gewerkespezifisch an
ebenfalls im Netzwerk registrierte Auftragnehmer. Im Gegenzug können sich
Auftragnehmer die Ausschreibungen
selbst aussuchen und entscheiden, wo
sie teilnehmen. Überaus praktisch ist
auch, dass der Auftragnehmer ohne
weitere Software die Ausschreibung direkt online verpreisen kann. Im Unterschied zu anderen Portalen kann der
Auftraggeber in Echtzeit den automatisch erzeugten Preisspiegel einsehen
und die Angebote vergleichen.
Bei den Portalen schwanken die Kosten enorm. Häufig werden nur Jahresverträge zu Monatskosten angeboten.
Eine faire Lösung stellt auch hier Ki-base dar. Der Auftragnehmer zahlt nur
dann 1,99 Euro, wenn er an der für ihn
interessanten Ausschreibung auch tatsächlich teilnimmt. Alle anderen Leistungen wie auch die Unternehmenspräsentation im Branchenbuch sind
vollständig kostenfrei.
Sächsisches Handwerk begrüßt Idee für Neuverschuldungsverbot
S
achsen möchte nicht auf Kosten
künftiger Generationen leben und
will sich deshalb ein Verschuldungsverbot in die Landesverfassung schreiben.
Der Sächsische Landtag debattierte in
einer Sondersitzung am 8. Mai über die
vorgesehene Verfassungsänderung.
Demnach muss der Freistaat auch
künftig seinen Staatshaushalt ohne die
Aufnahme von Krediten finanzieren.
Ausnahmen bilden nur ein konjunkturell bedingter Wirtschaftsabschwung
und besondere Notsituationen (zum
Beispiel Naturkatastrophen). In diesen
Fällen sollen Kreditaufnahmen möglich
sein, sofern sie die Zustimmung des
Parlamentes erhalten.
Außerdem werden mit dem Gesetz
die verfassungsrechtliche Festschreibung des bestehenden Vorsorgefonds
für künftige Versorgungsempfänger, das
Verbot zweckwidriger oder vorzeitiger
Entnahmen sowie das Gebot der auskömmlichen Vorsorge für den Vorsorgefonds geregelt.
Ungeachtet der Regelung zum Neuverschuldungsverbot bleiben die Rechte der kommunalen Träger der Selbstverwaltung nach Artikel 85 und 87 der
Sächsischen Verfassung unberührt. Zudem sieht das Gesetz vor, verfassungsrechtlich zu verankern, dass ein Mehrbelastungsausgleich nach Artikel 85
auch dann zu leisten ist, wenn freiwillige Aufgaben in Pflichtaufgaben umgewandelt werden oder wenn der Freistaat Sachsen durch ein Gesetz oder
Mehr Informationen erhalten Sie direkt
bei Ki-base im Internet unter der Adresse
www.ki-base.de
Kunden jetzt informieren
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Frau
Proß, Sekretariat der Hauptabteilung Gewerbeförderung, Tel. 0371/5364215
Impressum
Verantwortlich: Dr. Frederik Karsten,
Limbacher Straße 195,
09116 Chemnitz,
Telefon 0371/5364-234,
Fax 0371/5364-222
aufgrund eines Gesetzes durch Rechtsverordnung nachträglich eine finanzielle Mehrbelastung bei der Erledigung
übertragener oder bestehender Aufgaben unmittelbar verursacht.
Die Verfassungsänderung soll zum 1.
Januar 2014 in Kraft treten.
Der Gesetzeseinbringung in den
Sächsischen Landtag war eine ausführliche fraktionsübergreifende Diskussion
zum Thema vorausgegangen, in deren
Folge CDU, FDP, SPD und Grüne – zum
Teil gestützt durch Parteitagsentscheide
– die Verankerung einer „Schuldenbremse“ in der Sächsischen Verfassung
befürworteten. Die Linke, die ebenfalls
am Prozess Gesetzesvorbereitung konstruktiv beteiligt war, hat sich schließlich im Februar auf Empfehlung ihres
Bundesvorstandes aus dem weiteren
Prozess der Erarbeitung des Gesetzes
zurückgezogen.
CDU-Fraktionschef Steffen
Flath zeigt sich zufrieden
Dennoch ist der jetzt vorgelegte Gesetzentwurf ein Beweis dafür, „dass wir in
Sachsen eine reife Demokratie haben“,
wie der Vorsitzende der CDU-Fraktion
und maßgeblicher Initiator des Prozesses zur Verfassungsänderung, betont.
Wir wollten wissen, wie zufrieden er mit
dem Ergebnis ist: „Wir haben unser Ziel
erreicht. Mein Anliegen war es, die solide Finanzpolitik für die Zukunft in der
Sächsischen Verfassung festzuschreiben. Zum einen verpflichten wir uns
nun per Verfassung zu einer soliden
Haushaltsführung und sorgen damit für
CDU-Fraktionschef Steffen Flath (re.)
warb in den vergangenen Monaten für die
Verfassungsänderung – hier beim Jahresempfang der Handwerkskammer Chemnitz
im Gespräch mit dem Ehrenobermeister
der Schmiedeinnung Chemnitz, Bernhard
Prüfer.
Foto: HWK
Auf SEPA
vorbereitet sein
Ab Februar 2014 ist Europa ein einheitlicher Zahlungsraum – Single Euro Payments Area (SEPA). Unternehmen sollten jetzt schnellstens damit beginnen,
ihren Zahlungsverkehr auf die dann geltenden Vorschriften umzustellen. Denn
ab diesem Zeitpunkt sind für Überweisungen und Lastschriften die international gültigen Kontonummern und
Bankleitzahlen (IBAN und BIC) zwingend vorgeschrieben – auch beim
innerdeutschen Zahlungsverkehr!
Wichtig ist, dass alle Kunden eines
Unternehmens, von denen Einzugsermächtigungen vorliegen, auf die Umstellung des Zahlungsverkehrs auf SEPA
schriftlich benachrichtigt werden. Diese Schreiben müssen neben der eigenen
Gläubiger-Identifikationsnummer eine
eindeutige Mandatsnummer für das
Lastschriftverfahren (das kann die Kundennummer sein) enthalten. Auch der
Hinweis, dass der Kunde bis zu acht Wochen nach der Kontobelastung Widerspruch gegen die Abbuchung einlegen
kann, gehört hinzu.
Handelt es sich um das Firmenlastschriftverfahren (gilt nur dem Einzug
von Forderungen gegenüber anderen
Betrieben), muss überdies eine neue
Einzugsermächtigung erstellt und
durch den Zahlungspflichtigen unterzeichnet werden. Dafür entfällt hier die
nachträgliche Einspruchsmöglichkeit.
9
SACHSEN
Ausg. 10 | 24. Mai 2013 | 65. Jahrgang
Der Sächsische Landtag will noch vor der Sommerpause die Verfassungsänderung abschließend beraten.
Generationengerechtigkeit. Deshalb
bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.“
Bauhandwerk
begrüßt Neuregelung
Und was sagt das Handwerk zum künftigen Neuverschuldungsverbot? Wir
fragten den Präsidenten des Sächsischen Baugewerbeverbandes, Andreas
Baumann. Denn das Bauhandwerk ist
einer jener Handwerksbereiche, der von
der Investitionskraft der öffentlichen
Hand – und damit von der Finanzausstattung des Landes, der Landkreise
und Kommunen – mit am meisten abhängig ist. „Wir als Bauhandwerk begrüßen das Ansinnen Sachsens, sich ein
Neuverschuldungsverbot
in
die Verfassung zu schreiben. Es sichert
langfristig die Investitionsfähigkeit des
Landes und bewahrt vor ausuferndem
Konsum auf Kosten nachfolgender Generationen“, sagt Baumann.
Wichtig dabei sei jedoch, dass die
Landkreise und Kommunen dadurch
künftig nicht schlechtergestellt werden
dürfen. „Schon heute ist die Finanzsituation in manchen sächsischen Landkreisen und Kommunen mehr als kritisch. Eine Schuldenbremse im Landeshaushalt darf im Umkehrschluss nicht
bedeuten, dass Landkreise und Kommunen den Gürtel
noch
enger
schnallen müssen.
Denn damit würden nicht nur nötige Investitionen
Der Präsident des
Sächsischen Baugewerbeverbandes,
Andreas
Baumann, begrüßt die
Schuldenbremse.
Foto: SBV/Pflug
Bewegung bei Tarifen
de vereinbart, dass der Mindestlohn 1
ab dem 1. Januar 2017 auf einem dann
bundeseinheitlichen Niveau von
11,30 Euro liegt. Damit erfüllt sich zumindest in diesem Bereich eine seit langem vorgetragene Forderung auch des
Sächsischen Baugewerbeverbandes
nach einem bundeseinheitlichem Mindestlohn am Bau. Auch die von beiden
Tarifparteien bekundete Absicht, die
Ost-West-Lohnschere innerhalb der
nächsten neun Jahre zu schließen, wird
von den sächsischen Bau-Arbeitgebern
begrüßt. Dennoch stimmte der Sächsische Baugewerbeverband gegen die Annahme des Tarifergebnisses, da es im
Mindestlohnbereich 2/West Klauseln
enthält, die Mitgliedsbetriebe von Innungen schlechter stellt als Nichtin-
Beispiel: Baugewerbe
Am 3. Mai 2013 haben Arbeitgeber- wie
Arbeitnehmervertreter mehrheitlich die
Annahme des im April erzielten Tarifabschlusses erklärt (die DHZ berichtete
bereits darüber). Demnach erhalten die
bundesweit rund 750.000 Beschäftigten
am Bau rückwirkend ab Mai 2013 deutlich mehr Geld. Die Löhne, Gehälter
und Ausbildungsvergütungen steigen
im Westen um 3,2 und im Osten um
4 Prozent an. Die Mindestlöhne werden
zum 1. Januar 2014 auf 10,50 Euro für
den Mindestlohn 1 in Ostdeutschland
und auf 11,10 Euro bzw. 13,95 Euro für
den Mindestlohn 1 und 2 im Westen
Deutschlands angehoben. Zudem wur-
nungsbetriebe. „Als der Landesinnungsverband der sächsischen Bauinnungen können wir einem solchen Ergebnis nicht zustimmen, zumal wir die
Gefahr sehen, dass die jetzt nur im
Bundesgebiet West geltenden Regelungen in der Zukunft auch die Ostbetriebe
treffen werden“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Sächsischen Baugewerbeverbandes, Klaus Bertram gegenüber der DHZ.
Beispiel: Maler und Lackierer
Höhere Mindestlöhne gelten seit Mai
2013 auch für die bundesweit rund
115.000 Beschäftigten im Maler- und
Lackiererhandwerk. Im Westen stieg der
Mindestlohn für Gesellen von 12 auf
12,15 Euro. Bundesweit gilt seit dem
1. Mai 2013 eine Lohnuntergrenze für
ungelernte Arbeitnehmer in diesem
Handwerk von 9,90 Euro (vorher 9,75
Euro). Diese Mindestlohnanhebung ist
nach Ansicht der Gewerkschaft wichtig,
um weiterhin Nachwuchs für das Gewerk gewinnen zu können.
Beispiel: Friseure
In mehreren Handwerksbranchen gibt es
seit Januar höhere Löhne.
Foto: k.k.
Auch das Friseurhandwerk strebt einen
bundeseinheitlichen Mindestlohn an
(die DHZ berichtete bereits über das
Thema). Die Tarifparteien einigten sich
darauf, ab August 2013 über drei Stufen
hinweg einen bundeseinheitlichen
Mindestlohn von 8,50 Euro zu erreichen. Das ostdeutsche Friseurhandwerk startet demnach mit einem Mindestlohn von 6,50 Euro in diesen Pro-
in öffentliche Bauten wie Straßen, Schulen usw. auf der Strecke bleiben, sondern auch wir als Bauhandwerk“,
mahnt Baumann.
Neuverschuldungsverbot
Im Grundgesetz der BRD ist eine Schuldenbremse bereits seit 2009 verankert.
Demnach dürfen Bund und Länder ihre
Haushaltdefizite grundsätzlich nicht
mehr durch die Aufnahme von Krediten
ausgleichen. Ab 2020 gilt für alle
Bundesländer ein Neuverschuldungsverbot laut Grundgesetz. Es wurden aber
Übergangsfristen festgelegt, um die
zum Teil hohe Neuverschuldung stufenweise abzubauen.
Als erstes Bundesland hatte Schleswig-Holstein 2010 eine eigene Schuldenbremse in der Verfassung verankert.
In Sachsen wurde das Ziel eines Haushaltes ohne neue Schulden 2009 in der
gesetzlichen Haushaltsordnung bereits
einfach gesetzlich festgeschrieben.
Abschluss geschafft
Stuckateur-Meisterschüler
Steigende Mindestlöhne und Gehälter in verschiedenen Handwerksbereichen
Die ostdeutsche Tariflandschaft ist in
Bewegung geraten. In zahlreichen Branchen sind in den letzten Wochen und
Monaten Tarifabschlüsse erzielt worden. Auch in unterschiedlichen Handwerksbereichen gelten fortan höhere
Mindestlöhne bzw. Tariflöhne.
So gilt bereits seit Januar 2013 ein
bundeseinheitlicher Mindestlohn im
Dachdeckerhandwerk von 11,20 Euro.
Ebenfalls zu Jahresbeginn stieg der
Mindestlohn im Elektrohandwerk auf
8,85 Euro im Osten und 9,90 Euro im
Westen Deutschlands. In der Abfallwirtschaft gilt seit Februar 2013 ein bundeseinheitlicher Mindestlohn von 8,68 Euro und zum Juli 2013 steigt der Mindestlohn Ost in der Pflegebranche auf 8 Euro, im Westen auf 9 Euro. Weitere handwerksspezifische Beispiele haben wir
noch genauer betrachtet.
Foto: SLT/Giersch
zess, Friseure im Westen erhalten zunächst einen Mindestlohn von 7,50 Euro. Angestrebt wird ferner, die Allgemeinverbindlichkeit für den jetzt erzielten Tarifabschluss zu erlangen. Damit
wäre der Mindestlohn für alle Friseure
bindend. Dafür spricht sich auch der
Zentralverband des Friseurhandwerks
aus. Dessen Hauptgeschäftsführer Rainer Röhr nannte den „ruinösen Preiswettbewerb“ in der Branche als Hauptgrund für die Notwendigkeit einer einheitlichen Tarifregelung. Wichtig sei aus
seiner Sicht jedoch, den Prozess „marktverträglich“ zu gestalten, um die Kunden nicht zu verlieren.
Beispiel: Gebäudereiniger
Dennis Lindner und die restlichen angehenden Stuckateurmeister aus ganz
Sachsen, darunter eine Frau, haben
kurz vor Ostern ihre letzten Prüfungen
in Theorie und Praxis der Meisterprüfung absolviert.
Für das Meisterstück mussten die
Teilnehmer ein reich gestaltetes Gaubenfenstergewände aus Stuck erbauen.
Dennis Lindner (Foto) kann nun am
28. September in der Stadthalle Chemnitz mit den anderen Kursteilnehmern
in einem feierlichen Rahmen den Meisterbrief in Empfang nehmen.
Der nächste Vorbereitungslehrgang
auf die Meisterprüfung Teil I/II im Stuckateurhandwerk findet vom 6. November 2015 bis 24. März 2017 statt.
Informationen und Anmeldungen
bei Mike Bernhardt, Tel. 0371/5364170,
E-Mail: [email protected]
Bei den Gebäudereinigern geht die Verhandlung um eine Anhebung der Mindestlöhne sowie die Angleichung der
Ost- an die Westlöhne Ende Mai in die
nächste Runde. Derzeit erreichen Beschäftigte der Branche im Osten nach
Angaben der IG BAU 84 Prozent des
Westlohnes. Bis 2019 sollen alle Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk gleich entlohnt werden, darin sind
sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter einig. Allein die Schritte zur
Angleichung sind noch strittig. Der aktuelle und als allgemeinverbindlich erklärte Mindestlohn im Osten liegt bei
7,56 Euro und damit noch weit unter
dem Niveau des angepeilten gesetzlichen Mindestlohnes von 8,50 Euro.
Die Handwerkskammer wird Sie zum
Thema der weiteren Tarif- und Mindestlohnentwicklungen weiter auf dem Laufenden halten
Beim Meisterkurs waren handwerkliches
Geschick, Fachwissen und Konzentration
gefragt.
Foto: HWK